VSniMkitunz: ««thm-Sgafle Wt. 5. «t. B, e » m *»t: ts»ti< f«ti klutK kn ««»»- ». (Hin* b«i ms 11—U Ut »er«. H iHmtn mrt« nl4t «NNIHv BOMlaV «» Vmwi it«i d-rÄft»N», ■ •et «kl« «• •• ■ «tmm M« ChtmRviu gn«i ch»> »»«»«« tmi. M-m SrrtnalfiBq: «athan«nafie Kr. 1. IritMi» Rr. tl, liKtlikl. «imdWina ... T H-Idjätri« . . . . K . . . . k 8t**g. » - anu»e» £»T« MI 0*4 * <1111 Btt S-VUI-», »» H»»> ! «-»»IU« ....»«-MaMMill . ..*••— ftalMibrio,...»»— #au»l»Sn« . . .1 »-»IM auCiet a«Sin M Wc an it»rr kühln «. Ctaptltitcu UnaimtU ttlttu »<♦ t» BM*flcUan» Nr. 9 Cilli, Mittwoch ben 31. Jänner 1917. 42. Jahrgang. Die Rrugrstaltung Drstrr-rrichs. D>e..Tiroler Eoldatenzeitung" vom 21. Zänner veröffentlicht einen ihr „von besonderer Seile" zu» gekommenen längeren Aussatz, der sich im Geiste Dr. Karl RitterS mit dem Neuausbau Oesterreichs be-jchäftigt. ES wäre nun gewiß höchst wünschenswert, wenn zu den in der „Tiroler Soldatenzcitung" ge» machten staatlichen Neugestalin 'gSvsrschlägen von un-seren deutschen Politikern öffentlich Stellung genom-men und dadurch die notwendige Klärung und Bin» dung ans eine klare, zielbewußte Richtung in die Wege gelcitel würde. Der Aufsatz lautet: Räch einer längeren Einteilung. in welcher auf die inneipolitischen Erfahrungen im Weltkriege ein-dringlich hingewiesen u»r> der FörderalismuS als für uufere Verhältnisse als ganz und gor unbrauchbar, weil den Gesamlftaat schwächend, verworfen wird, heißt es in der „Tiroler Soldatenzeitung": „ .... Die Aufgabe ist: die außerungarifche Ländermasse der Donaumonarchie staatlich zu organi fierea. E» ist eine SanierungSardeit, die man rein kaufmännifH betrachten kann. Bei einer solchen Arbeit houdelt k? sich um Abstoßungen, Konzentrierungen und Neugliederungen — alle» mit alleiniger Rück-ficht auf den zu e>reichenden Zweck. Dieser Zweck schließ« auch die Notwendigkeit in sich, daß in der Monarchie ein wahrer Dualismus bestehe, daß gleich starke Teile einander festhalten, daß Oesterreich ebenso stark weide als Ungarn. Es ist unmöglich dem Staate Oesterreich eine lockere Organisation, eine weitgehende Selbständigkell seiner Teile zu gestatten, denn sonst wäre Oesterreich nur ein schwaches An-hängsel Ungarns. Zu eine« Einheitsstaat „Oesterreich" organi-sierbwr »st nur die Ländergruppe Westöstcrrelch, die alten Bundesländer (Böhmen, Mahren, Schlesien, Niederösterreich, Oberisterreich. Salzburg, Steiermai k, Tirol!, Vorarlberg, Sarnten, Krain, Görz Gradiska) mit :Jftrien und Trieft. DaS übrige Gebiet kann varläiufig außer Beiracht gelassen werden, und zwar um s,« mehr, als fürGalizien bereits das kaiserliche Mamifest über feine Sondeistellung vorliegt. Nun Fenvundkte.*) AuS einem Krainer Reservespital. Bon Dr. Fritz Steiner, k. k. Landsturm-Oberarzt in RudolsSwert. Pflegerinnen in unserem Spital. Wir haben Freiwillige, die Bezahlung annehmen, eine Freiwillige, die ohne Entgelt arbeite»; Freiwillige, etwa« langsam arbeitend, ein wenig ungeschickt, Freiwillige, die mit Seele >nd Hand, mit Körper und verstand dabei sind. Bauernmädchen und Lehrerinnen, auch Offizier»« stauen. Eine ist da — etwaS Besondere». Nicht jung, fast fünfzig, obzwar man ihr die Jahre nicht an-fleht, viele, viele graue Haare und graue Augen etwa» strenge aussehend. Sie spricht wenig und ar-keilet viel, hat einen schwachen Körper, einen wald-starker, Willen, eine leich'e, leichte Hand mit Fingern, die sich krümmen und strecken, wie es der verletzte braucht. Sie macht verbände, auch die allerschwer' sten, Geruch und Schmutz berührt sie nicht, die ver« bände- sind tadellos, die Bindenzüge weder zu straff noch zu lose. Man muß das eben „im Gefühle" haben, — das lehrt die Erfahrung. .„Wissen S', Herr Dotier" sagte mir ein Steier» märke:r, „Sie verbinden mich ja sehr gut, aber — *•) Mit Bewilligung de« BersasserS der „Oestnr. BoNSj^itung" (Wien) entnommen. bestünde die Fugt ob diese westösterreichische politi-sche Einheit, der Staat „Oesterreich", sörderaiiv oder zentralistisch organisiert werden soll. Über diese Frage können keine Zweifel herrschen. Oesterreich soll vor allem ein Staat und ein starker Staat werden, um feine überaus wichtige Ausgabe als Bindeglied in Mitteleuropa ersüllen zu können. Dazu »st die straffste Husammensassting aller feiner Kräfte nötig. Die Macht deß Staates liegt in der Organisation, die Schwäche in der Desorganisation. Die Verfassung« und BerwaliungSreform in Oesterreich muß auch die anderen europäilchen Staa-ten zu Rate ziehen, sie d.:rf nicht Zfteen weiter ver-folgen, die in Europa schon längst überholt sind. Und überholt ist der Gegensatz zwischen LandeSwillen und Staatswillen, daS Komp omiß zwischen Landes-und SlaatSautoriiät, daS Doppelgelei>e der Lande«-und StaaiSvelivaltung. da« Oesteireich niemals zur Krast gelangen läßt. Als Leitgedanke bei der Neu-gestallung deS Staates kann daher nur der Gedanke des straff»?» Zentralismus in Betracht kommen. Um diesen Gedanken bis zum Ende durchzuführen, ist es nviwendig, mi» der bisherige« LaudeSeinteilung zu brechen und die westösterreichischen Kronländer als den Staat Oesterreich in sieben Provinzen zu teilen, und zwar: I. Böhmen, L. Mähren mi» Schlesien, 3. Nicderösterreich. 4. Obe'öftei reich mit Salzburg, 5. Steiermark, 6. T rol mit Vorarlberg und 7 Süd-österreich, bestehend aus Kärnten, Kiain, Görz, Gra-diSka, Jstiie» fow'e Trieft. Dabei darf auf dltähi» liche «Zuteilung vor dem Jahre 1L48 hingewiesen werden, die 10 Provinzen kannte und teilweise dadurch erhalle» blieb daß Tirol und Vorarlberg so-wie Trieft, Görz-Gradiska und Jstr»erges,tzgeb»ingen mehr, sondern nur StaatSuot« wendigkeiten. AIS Vertretung Oesterreichs besteht ein Pailament mit zwei Häufein, dem Herrenhaus (das dem bisherigen entspricht) und d>» Landtag, der nach dem allgem?in?n Wahlrecht gewählt wird. Beide Häuser tagen in Wie». Es entsteht nun die Frage, in welch?m ver-Hältnisse die vielem Eiuhei eftaate Oesterreich nicht unmittelbar einverleibten Gediet? (Galizien, Bukowina, Dalmatien) zum Staate stehen sollen. Zn die« ser Richtung darf wohl das Verhältnis als be»fpl?l« gebend anz?i?hen werden, in dem Kroatien und Sla-wonien zum Königreich Ungarn stehen. Es ist daS Verhältnis von .Nedenländern". Es wäre daher Wcttgalizien bis zum Bug und dann von Busk nach Mikolajow längs des Dnjefter bis an die Kaipaihen bei Turka als Königreich Gulizie» mit einer weit» gehenden Autonomie und einem Landtage an Oester» reich als Nedenland anzuschließen. Der Oftteil des heutigen GalizienS und die Bukowina hätten als Bollweik gegen Osten wieder daS ge'chichilich begrün» bete Kö»igreich Lodomerien zu bilden und wäre so an Oesterreich anzuichließen. Als mililäiischet Boll» werk hätte es vorläufig eine militärische Verwaltung und einen von dieser Verwaltung berufenen Landes-ansschuß zu erhalten. Endlich wird die Ländergruppe Bosnien und die Herzegowina sowie Dalma»ien nach einem im Einvernehmen festzustellenden Verhältnisse Oesterreich und Ungarn zuzuweisen sein. Die Angliederung dcS auf Oesterreich entfallenden Teiles der Gruppe könnte Pflegerin verband ihn. Als eS schon bedeutend besser ging, fragte ich ihn: „Wmdifch, wen habe» S' lieber — den Doktor oder die Pflegerin?" „Alle beide hab' ich gern." „Winsifch. die Wahrheit!" „Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen — die Pflegerin hab' ich lieber." * • • Narkoseng,spräche. Sedaldus Jut, zweiundzwanzigjährig, vom Aren-«er zu Hause. Em Schrapnellnück hat sich in seinem wehen Jrrgavge in deS Tirolei« Nucken eingenistet tief und mußle heraus. Er wurde betäubt und wäh» rend der Betäubung geschah etwa» Wunderbare»: Der narkotisierte SebalduS schmettern plötzlich freudvoll die Worte herauS: „Zu Manlua in Banden" — und fang fest weiter, sang schön weiter, mit Stimme und Gesuhl. Und ich sang fest mit, operierend und singend zog ich da» SchrapneUstück heraus, mi» elend schar-fen Zacken. Der slowenische Wärter lächelte und drummie mit. M in Dolmetsch, der deutsch, ungarisch und tu-thenisch spricht, schaute unS verwundert an und sang die zweite Stimme. Ich sah den Brenner vor mir Innsbruck, den Be'g Jsel Mein Arbeitszimmer schien mir heilig und die Gedanken auch, die mich bewegten. Seke 2 iDeidsHif üHnift* Kummer S durch die Begründung eines Königreiches Jllyrieu als Nebenland erfolgen, das als Grenzmark gleichLodo-merien vorläufig unter militärischer Verwaltung stünde die einen LandesauSschuß beruft. Ossen bleibt hiebel freilich noch die Frage, ob und in welcher Weise dieses Königreich Jllyrieu nach dem Süden und dem Osten aus G:unt> der Ergebnisse des Kriege» eint Veränderung erfahren wird. Jedes der drei Nebenländer Gal'jicn, Lodo merien und Jllyrien müßie im österreichischen Mi nisterrate durch «inen Minister vertrrien sei», der selbstverständlich nur in Angelegenheit seines Landes mitzustimmen hätte. Und jedes Nebenland hätte v'er Vertreter in einen ReichSrat zu entsenden, die vom galljischen Landtag und von den lodowerischc» und illyrische» Landesausschüssen an« ihrer Mitte gewählt werden Der Reichsrat setzt sich zusammen ans 26 Mi!gliedern de» österreichischen Landtage«, 20 Mit-gliedern deS österreichischen Herrenhauses und den 12 Abgeordneten der Nebenländer. Er entspricht also mit GO Mitgliedern dem Umfange der heutigen De legatiou, bei unverkürzter Zahl der HerrenhauSv^r-treter, und v rsieht auch deren Stelle. Der Reichs-rat tagt im Parlamentsgebäude i > Wen; er berät und beschließt über Angelegenheiten deS österreichischen Gcsamtstaat«» (.Länder der österreichischen Krone"), sowie über jene, die nachher gemeinsam mit Ungarn zu verhandeln find. Im Reichirate erscheint der öfter« reichis * e Ministerpräsident als Reichskanzler. Der Präsident wir» vom Herrscher (als 01. Mitglied) ernannt; er gibt nur bei Stimmengleichheit die ent-scheidende Stimme ab . . ." €o nnit die gewiß ernst zu nehmenden Vorschläge des politischen Gewährsmannes der „Tiroler Soldalenzeitung". In der Absicht, die er damit ver-folgt, finden wir uns zweifellos zusammen. Ueber einzelnes aber würde noch ernst zu reden sei». Uni) da haben unsere führenden Politiker zuerst daö Wort. Auch unsere bewährten Volksräte die durch die AuS-arbeitung und Durchsetzung der deutschen Osterbe-gehrschrist sich ein bleibende» Verdienst erworben haben, merdcn jetzt ans einer gemeinsamen Tagung zu all diese», ZukunsiSgrund legenden Fragen Stel-lang zu nehmen haben, der nicht vereinzelt vorge-griffen werde» soll. Der Weltkrieg. Gegen Ruhland und Rumänien. jj; Die Berichte des österreichischen Generalstabes. 27. Jänner. Die österruchisch-ungarischcn und deutschen Truppen des Feldmarsch rlleutnauts v. Ruiz brachten bei ihren S'reifunge» im Putna- und Ka-sinutale 100 Gefangene ein. 28. Jänner. Front dcS Generalobersten Erz-Herzog Joses. Westich vom Bale Putna drang ört-lich überlegener Feind in unsere vordersten Gräben ein; unsere Kampflinie wurde aus die nächste Kuppe verlegt. HeereSfront des Generalseidmarschall« Prinzen Ein anderer, ebensalls ruhig sprechend: „Na alsdann, jetzt bin ich ein Russe und man macht Nu-dein au« mir. I« das nötig, daß ich, ein älterer Mensch — ein guter Oesterreich«, ein Fiaker — »in Gmeinderat, elendig zugrund' geh' und mich a>S Nudel fressen lass'? I« da« eine Gerechtigkeit? Ich appelier', ich geh' zu.einem Advokaten und wenn'« hundert Gulden kost', ich will keine Mehlnudel wer-den, ich leid' 'S nicht. Wie kann ich als Mehlnudel Frau und Kind ernähren? Net amal a Katz' kann ich als Mehlnudel ernähren!" Kurze Pause, er öff-net die Augen. „Hab' die Ehre, meine Herren, fangen'S bald an 7" ..Fertig sind wir, in acht Tagen gehen Sie im Garten herum." „Da» ist sein — aber — der böse Traum — " und er erzählt die Mehlnudelangelegenheit. Ein Dritte«. Nach beenvigtem Eingriffe aus einer Becken-stütze liegend und noch nicht bei Sinne»; Hände und Füge werden von Wärtern gehalien. Die Beckenstütze ist rund, ausgepolstert. „Ich sag' überhaupt schon nichts, i dcrs nicht» sage«, mein Kopf is ja eh beim Sepplvirt, aber ein'« möcht' ich sage», wen» ich überhaupt einen Kops hätt': geben» mir den Pilzling vom Rücken weg. Ich bin ein seiner Mansch, ich tu jede« Wort auf »ie Wag' legen — ich sag' nur — der Pilzling ist Leopold von Bayern. Bei den österreichisch ungarischen Kräften nicht» von Bedeutung. 29. Jänner. Im Meilicaneiciabschnitt verhielt sich der Feind gestein ruhig. Heute früh setzte er er neu« zum Angriffe ein, wurde aber unter schweren Verlusten abgeschlagen. An der Zlota Lipa griffen gestern vormittag die Russen da» osma»>sche 15. Korps mit starke» Krästen an. Die tapferen türkischen Trup pe» warfen den Feind in erbitterten Kämpfen zurück und stießen in der Verfolgung bi» zu den zweiten Linien der russischen Stellung nach; sie brachten zahlreiche Gefangene ein. Der Stellverireter des Chefs deS GeueralstabeS: iv Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Ober st en Heeresleitung. 27. Jänner. Amtlich wird verlautbart: Front dcS Generalseli»maschalls Prinzen Leopold von Bayern. Oestlich d.r Aa kvniilen auch neue Verstärkungen der Russen daS von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinne». 26. Jänner. Front deS GcneralseldmarschallS Prinz-n Leopold von Bayern. An der Aa war der Artilleriekam^s stark. Aus beiden Flußiifen! geführte Anziiffe der Rufscn scheiterten verlustreich. Front d« Generalobersten Erzherzog Josef. Im M^fticanesciabschnitt an der Goldenen Bistritz mußie infolge überlegenen russischen Druck.« die Berleidiguug näher an das östliche Fluguser gelegt weide». 29. Jänner. Front des Generalsel»marschalls Prinzen Leopold von Bayern. An derAa schiänkten unsichtiges Wetter und Schneetreiben die GesechtS-liriigk.it ein. Die bewährten oSmaniiche» Truppen drS 15. LtorpS schlugt» an der Zlota Lipa russische Angnsse zurück, die nach heftigem Feuer mit starken Massen einsetzten. An einer Stelle säuberte schneller Gegenstoß den eigenen Graben Im Nachdrängen wurde dem Gegner eine Anzahl Gefangener abge nommen. Deutsche Stoßtrupps holten an der Naca-jowka aus der russischen Stellung 9 G-laugene. Front des Geneialobeiften Erzherzog Josef. Im Mestitiinesciabschnitt unterhielt der F-in» .nichts siaiki« Feuer. Zwei Angrisse der Russen schlugen seh«. Gegen Frankreich und England. Die Berichte der deutschen Obersten HeereSleitu ng. 27. Jänner. Armee des Gencralftldmarfcholls Herzog Albrecht von Württemberg. Südwestlich von D xinuideii wurde ei» englischer Posten von zehn Mann ohne eigenen Verluste» ausqehoben. Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupp>echt. Südlich de» Kanals von La Bassee scheiterten mehrere, durch Feuer vorbereitete Vorstöße englisch,r Abteilungen. Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben voidiingende Franzosen abgewieien. Eigene Srknnder sanden bei Barleux die seindliche erste Linie leer. ^ Heeresgruppe des Kronprinzen. Dem f.hlge-fchlagenen Nachtangriff der Franzose» gegen die voa uns gewonnenen Ltellungen auf der Höbe 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff, der gleich- nicht cm Rücken — der Pilzliug liegt ja bort, wo der Rücken aufhört und — u»d — wo die Füß noch »et anfange». Ein feiner Mensch bin ich. ich!" DaS Aufwachen. „Servas Nazi!" sagt einer. „Bin i froh, baß i kan Buckel hab'!" ein zweiler. „Jetzt habe ich geträumt, daß ich ein Italiener bin — a fo waS \" ein dritter. „Pep.rl, bring' mir an Kaffee!" ein vierler. „G,»z betrunken bin ich!" ein fünfter. „Zum Zippel, zum Zappe!, zum Kellerloch 'nein, alles muß verioffen sein!" der letzte dr« Vormittag«. D e kurzen Betäubungen mit Aeiher, die söge-nannten Aelherräujche, sind die schönsten. Keine Nach-wehen, hin und wieder Unruhe zu Ansang. Die Narkosenredner waren fau alle deutscher Herkunft, viele Wiener. » Besuche in den Kiankenzimmcrn. Ein Bauer aus Ungar», Schajpelzrock. Schaf-pelzhofen. ein Aiereckgesichi. dem man starke» Wollen und festen Willen ansieht, Hände, die keine Hand' schuhnnmmer kennen, sest drücken, festen Druck ver-tragen. Sei» Sohn liegt bei uns und der Vater ist selig, ihn sehen zu lönueu, den einzige», denn „zwei Madel »>x haißen sür mich — verheiratet." Ein Mütterchen, fast hundertjährig, schön blaue, kluge Augerln, Hunderte seiner Runzeln im seinen salls blutig zusammenbrach. Bei Manheulen« in der Woevre. auf der Combreshöhe und im Maasbogen, wrstlich von St. Mihiel, drangen Aufklälungiabtei-lungen in die französischen Giäben ein und Hollen etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten sich, wie an de» Vortagen, Stoßtrupps de» hanuoverische» ReservrinfanierieregimentS Nr. 73 au«. . 28. Jänner. Heeresgruppe de» Kronprinzen Rupprecht. Nach starkem Feuer gelang es englischen Abteilungen, si ü in einem kleinen Teil unserer vor-bersten Linie südwestlich von Le TranSloy nördlich der Somme einzunisten. Vei den übrigen Armeen herrschte, abgesehen von zeitweiliger Ste'gernng de» FeueiS in begrenzten Abschnitten und vereinzelten Borseldgesechten, Ruhe. 29. Jänner. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nördlich von Armentiere« griff.« die Engländer in drei Wellen die Stellungen des bayrischen Infanterie-regimenteS Nr. 23 an, VaS den Feind verlustreich zurückwies. Westlich von FromelleS, östlich von Neu-ville—St. Baast, aus dem Nordnser der Ancre und nördlich von V>c sur AiSne blieben Unternehmungen seindlicher Streifabteilongen ohne Ei folg. SüSwest-lich von Le TranSloy wurde eiu englischer Posten aufgehoben. Heeresgruppe de» Kronprinzen. Auf dem West-ufer der MaaS herrschte tagsüber rege Kiiwpftälig-seit. Morgens versuchten die Franzose» ohne Feuer- vmbereimng überraschend gegen die am 25. d. M. gewonnenen Stellungen aus Höhe 304 vorzubrechtn; in unserem sosort einsetzenden Feuer flutet«» sie zu-rück. Von Mittag an lag starke Arlilleriewirkung auf unser n Gräben; eS erfolgten nach heftigen Feuerwellen »och drei s«anzösi>che Ang'iffe, d'e sämtlich erfolglos zusammenbrachen. Die braven westfälische» Jnianterieregimenter Nr. 13 und 15 unddasbadiiche Rescrv infanterieregiment Nr. 109 hielte in zäher Verteidigung den eroberten Boden, von dem trotz hohe» E »satzeS von Menschen »nv Munition kein Fußbreit von d-n Franzosen zurückgenommen werde» konnte. In den Bogesen brachte ei» E>ku»dungSvor-stoß neun G.jangtiie ei». Nach starker Fmervorbe reiiung d angen auf dem Hartmanndweileiköpf Stui m-trupps des württemhergische» Landwehrlnsanterie-regment» Nr. 124 in die französischen Gräben und kehrten mit 35 Gesaugenen und e nem Maschinen gewehr zurück. 30. Jänner. Heeresgruppe deS Krnnprinzen Rupprecht. A» der Artoisjront mehrfache ErkundunzK-gefechte. Zwischen Ancre und Somme zeitweilig star« ker Artillcriekampf. Heeresgruppe deS Kionprinzen. Abendliche An-griffe ver Franzosen gegen die Höhe 304 blieben er-gebniSloS. Der Krieg gegen Italien. 29. Jänner. Amtlich wird verlautbart: Im Abschnitt östlich t«S Dobcrdosers brachte eine Abtei-lung dr» Jnsanterieregimentes Nr 91 von einer ge-lungenen näcblichen Unternehmung 31 gefangene Italiener zurück. Die Artlllerieiät'gkeit ist im allge-meinen mäßig; nur zwischen Gardasee und Etschtal richt«te der Feind zeii weise ein lebhafteres Feuer ge-gen unsere Ortschaften. Gesichte, den Rücken gekrümmt, etwas seitwärts ge-neigt. Der Urenkel ist da und da» Müllerle ist aus Südmähren gekommen, weil keine Mutter da ist. keine Großmuttir lebt und die Männer nicht abkommen können. Ich stehe in der Nähe und höre zu. Der Burlch ist glücklich und ein Schalk. „Frau Uigro muiter. wenn ich wieder nach Hause komm', will ich tanzen, viel tanzen." „Tanzen — kein Unglück. Aber — man kaun aus zweierlei »rt tanzen, wie unser H.rr Pfarrer gesagt hat, als ich sehr jung «rar." „Das wilde Tanzen, weiß», das geht so - Har-rastax, nimm'« bei der Hax! Und dann da» feine Tanzen, derweil e» sittsam zugeht. Da» geht so: Zi«ze,l — zi» —,zin." „Haben die heilige» Fraueu auch getanzt?" „Warum nicht, du dummer Bub — wenn » nötig war, aber g'wiß immer: zinzerl — jin — ziu." Der Bub ist mit den Gedanken schon anderswo. „Frau Urgroßmutter, Sie verliere» ja Ihr Zöpferll" Und die Frau Urgroßmutter vergißt ihre hu»> dert Jahre, greift unter die Haube und ärgert sich, weil sie, wohl nicht das erstemal, aufgesessen «st. de..n da» ollerklcinste, bescheidenste Zvpscheu, da» je die Welt gesehen hat, liegt schön angelehnt und rührt sich nicht. Jemand hat einen ganz kleinen Pudel herein« K rutsch» Macht Seil« 3 30. Jsm». Unter»«h»nng«n u»s«m Trupp«» m Görziichen |attm wkder irf«l| 8t• tbfta»j ankreich und England, I Danp'er mit Blei-erzladung nach England. Der Rest der versenkten Schiff? hatte Grubenholz, Flach«, Fische und sonstige Bannw-aren. Bom erste» U-Boote wurden außerdem ei» Zm. Geichüp erbeutet; durch da« zweite U Boot wurde» neun Äesangine eingebracht; ein kritte« Unterseeboot versenkte in den Tagen vom 12. die 23. Jänner in«grsamt 13 Fahrzeuge von zusammen rund 12 000 Tonnen. Darunter befinden sich vier Schiff« mit Kohlen, sech« mit Grubenholz, eine« mit Erz. »ine» mit Pcch, eine« mit gemischter Bannware. Schließlich brachte ei» Unt,rseebool drei englische Fischdawpser aus und brachte sie in den heimischen Hafen. Die drei Dampfer werden der deutschen See-fischerei zur Verfügung gestellt werden. Der Krieg in den Lüften. Große deutsche Fliegerersolge. Bei klarem Frostwetter herrschte am 27. Jänner an her ganzen Weiisront rege deuüche Fliegertätigkeit, wogegen die seindlichen Flieger ausfallend zurück-hatten Unsere Flieger brachten wertvolle EUnndungs-ergebnisse zurück. Der Bahnhof von Frouard wurde unter Fliegerbeabochtung mit schwerstem Kaliber de-schösse».. Feindliche Batterie», und lln>erkunsi«läume wistlich von Peronne, der Bahnhof von Rosiere« und seindlich», Lager dei Eappy und B>ah wurden in zwei Nächie» nacheinander mit Bomben beworseu. Eine« unserer Kampfgeschwader belegte mit d«vbach tetem W'folge Renve« Maison« südlich von Nanry mit 19(00 Kilogramm, Domda«le mii 555 Kilogramm Bombem. Da« französische Tr'ppcnlager in Foreft geschmuggelt und der springt zu seinem Herrn empor, ihm die Hände leckend der Nebenmann hält recht« «nd link« ein.» dicken Zwilling im Arm und die MiiurHeberin dieser Pracht steht etwa« verlegen am Fußende de« Bette«. Eine Braut, eine Schwester, viele Frauen noch, sehr wenig Minner. Die Frauen können so gut trö> sten, so stark ausrichten. Groß im Hoffen sind sie, groß im Sichfeldstbescheiden. # * # Letzte Stunden schlagen; unwahr wär'«, davon zu schioetgen, unhöflich auch. Denn der Tod ist ein Gast, den man oft herbe,sehnen muß, wenn unsere Hilse nicht gedeihen kann. Ich weiß auch »on „schönem Sterben" zu er» zähle«, von der Euthanasie der Alten, von den Au-genblicken, wo alle« ruhig endet, wie die einen fagen, o:er viele« erst anfängt, w.e ander? glanbe». Ein'« ist richtig: Ein Ausstieg ist'«, ein Fort-schriit gngleich. Denn Lebe» ist Unrast, Tod ist Ruhe. Rmhe ist gut, ist sromm, ist groß." des Cillier Sladloerschöne-ISjfcCClllCt nmgsoereine» bei Spielen, Wett«» und Vermächtnissen. be Haye dei Toul wurde ««I geringer Höhe mit Maschin,»gewehr angegriffen. Am südlichen Balkan. Die Berichte der Deutsche» Obersten He»re«leitu»g. 28. Jänner. Bei Gefechten »an Erkundung«-adteilungen in d«r Strumaniederung errangen die Bulgaren Borteil«. Der Bericht de« bulgarischen Ge n eralsta be«. 28. Jtn»er Mazedonische Front, vom Prrfpa-see bi« zur Struma nur aa einzelne» Stelen da« gewöhnliche spärliche Gewehr-, Maschinengewehr-nnd Artillerleseuer. Im Take de« Wardar« Flieger-tätigkeit. Am Gestade des Aegtifchen Meere« zwischen der Struma und Kawalla lebhafte Tätigkeit der feindlichen Flugzeuge Eiu englische« Flugzeug stürzte nördlich von Kawalla ab. Der Flieger würd« ge-songengenommen. Sein Apparat ist unversehrt. Rumänisch« Front. Bereinzelte Kanonenschüsse von beiden Usern der Donau bei Zsaecea und bei Galatz ver Krieg der Türkei. Die Berichte de« türkischen Haupt-quartier«. 27. Jänner. Jrakfront. Am 24. b. nahm der Fräid unsere Fellahiettellnng unter heftige« Artil» leriifeuer, ging aber nicht zum Angriff über. Süd-lich »on Tigris griff der Feind nach heftiger Artil-lnievordereitung unsere Stellungen am 25. d. mit beträchtlichen Streiikräften an. Um den Prei« schwerer blutiger Verluste gelang r« dem Gegner, an diesem Tag ein wenig Gelände zu gewinnen. 2000 eng« lisch« Leichen liegen vor einem kurzem Abschnitt «»< serer Front. Am 26. d griff der Gegner neuerlich an. wurde aber villig zurückgeschlagen. kaukaiu«sront. Der Feind versuchte ohne Er-folg unsere Vorposten am rechten Flügel anzugreifen. Aus Stadt unil lanö. Namhafte Spende für die Stadt-armen. Herr Dr. Paul Musil vv» Mollen brück hat in hochherziger Wei»e für die Stadtarmen den Beirag von 10" K gespendet. Schlittenwettfohren zugunsten der Cillier Kriegsküche. Wie schon gemeldet, sin-det am Lichimeßtaze, am 2. Februar, nachmittag« 2 Uhr ein Lchliiienwettfahren statt, dessen Rein-erträgni« der Cillier knegSküche zugewendet wird. Der Ausschuß, an dessen Spitze Bürgermeister Dr. v. Zabornegg und Bürgermeiste, stell Vertreter Karl Teppey al« Obmann stehen, ist unermüdlich tätig, um der Veranstaltung einen fchinen Verlauf «nd einen namhaften Erfolg zu sichern. AnSgangSpunkt und Ziel de« Wettfahre « ist die Reichsstraßenbrücke bei der Festwiese, dir Wendepunkt beim „Deu'schei, Wirt" in Lendorf. E« ist schon eine ganz stattliche Zahl von Nennungen ersolgt — wie der glänzenden Traber „Nachtigall*, „Hanna Glawari", „Esther" u. a. — so daß sich un« ein lebhafte« und sportlich bedeutungsvolle« Bild bieten wird. Räch dem Wett-fahren findet um halb 5 Uhr im Gasthafe zum Mohre» die Prei«verteilung statt. Mit besonderer Freude können wir schon heute feststellen, daß au« Anlaß diese« sportlichen Ereignisse« au« «reisen wohltätiger Bürger und Sportfreunde sehr namhafte Geldspenden dem Krieg«küchenf»nde gewidmet worden sind. So können wir un« der freudigen Erwartung hingeben, daß unser kleine« Winterfest einem edlen, menschenfreundlichen Zwecke namhafte Förderung bringe» wird. SoldatendegrLbnlsfe. Ja den letzten Ta-gen wurden auf dem hiesigen Heldrnfiiedhofe nach-folgende Soldaten, die in de» hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 27. Jänner Übst,-Infanterist Franz Berjak, JR 87; am 28. Jänner Infanterist Franz Tacer, de« JR 87; am 29. Jänner Ins. Johann Eernko, des LJR 4; am 30. Jänner der russische Kriegsgefangene Gre-go>h Kozlow, russische Kriegsgefangene Sergej Ze-lepnsin, Gefreiter Johann RehaSzil, de» JR. 76; am 3l. Jänner Ldst.Jnf. Franz Jvanufcha, d«s JR. 87; am 1. Februar Wafyl Bahry, Kanonier de« FAR. 29. Erdbedon. Montag vormittag um 9 Uhr 20 Miaute» war i» unserer Stadt «i» heftiger Erdstoß zu verspüren, dem gege« halb 12 Uhr wn»ltt«§ rät »weite?, schwächerer Stoß folgt«. Znm Glück« würd« In unserer Stadt sein Schaben angerichtet. Da« Erdbeben wurde auch im ganze» Unterland« verspürt und hatte sei»«» Herd i» der Näh« da Stadt Rann, für »»eiche da» ibrdbeb«» eine wahr« Katastrophe bildete. Wie »»« gemeldet wurde, find die meiste» Häuser dieser unglückliche» Stadt unbe-wohubar geworden, so daß der größte Teil ber Be» vtlkerung »»«gewohnt «nd i» der Umgebung »äm« lich ia Eisenbahnwagen untergebracht werden ««ßte. I» den Häusern find wt allem auch die Oesen «in-gestürzt, wodurch eine große Feuergefahr heraus-beschwor«» wurde. Am meisten haben die Häuser an der rechten Stadtjeite gege» die Struga gelitte», so da« Ha»« Mathei«, die Bezirk«ha»pn»onnschost, auch da« Ha»« des Bürgermeister« Hans Schnider-schiisch. Im Sch osse ist ei» Turm eingestürzt nnd da« mächtige Portal geborsten. Auch da« Deutsche Heim hat sehr stark gelitte». Ein Kirchturm ist dem Einsturz« nahe. In der Schule e»tstand ansangt eine große Echr«ckver»irmng, die sich jedoch. da«k der Besonnenheit der Lehrer rasch legt-. Wir wer» den über die Einzelheiten des schi ecklichen Unglücke« ncch näher leuchte». Der wackeren Schwesterstadt Rann wenden sich die G«fuhl« herzlicher Teiluah« zu «nd wie wir hören, «st eine entsprechende H»lss-aktion eingeleitet worden. Freiwillige Feuerwehr. Anläßlich der Bränd« im November v. I in Savodua spendet«» der Freiwilligen Feuerwehr in Cilli: Herr Eonfidenti 20 K und F>au Karoline Eckchlager 4 K Ausgabe neuer Kaffeekarten. D« Amt für Boll«ernährung Hai verfügt, daß vom 21. Jäuuer 1917 angefangen ohne Unterschied ces Ausgabeone« und au alle Pcr>onen nur auf ein Achtel Kilogramm gebrannten Kaffees lautende Kaffee« karten mit der Giltigkcitsdauir von 8 Wochen aus» gegeben werden. In der Art und Weil« der Au«» gäbe der Kafseekarteu tritt eine Aenderung nicht ein. Schuloereins Hauptversammlung. Die Männer»!tSgmppe des Deutschen Schutv,reine« in Eilli hält Samstag am 3. Februar abend« 8 Uhr im Gajthoie .Zar »>on«' ihre Hauptversammlung ab. Nach Erstattung der Geschüftsderichle und Wahl der Amiswalter wirb der Wanderlehrer de« Deut-scheu Schuln.reine«, Herr Engelbert Goltichnigg, einen zeiigernäM Boi trag über die Jugendpflege in der Klitgazeit halten. A» dieser Berjammlung wer-be» auch die Mitglieder der FraiienoitSgiiippe in Eilli, sowie die Mitglieder der Schuloereintortegrupp« in Gabe, je teilnehmen. Die Mitglieder dieser drei Ortsgruppen weiden gebeten, zahlreich zu erscheine». Besondere Einladungen werden nicht ausgegeben. Eine deutsche Seemannschule an der Adria. Au« Trieft wird gemeldet: Der Deutsche Volksrat schlägt vor, in Trieft eine deutsche Schiff-sch««schule zur Heranbildung von Zöglingen der Handelsmarine zu errichten, um in ihr die künftigen Seeoffiziere der Handelsmarine (Meikautiloffiziere) zu schule«, sowohl durch miitrl'chulmäßig-iheoretisch« al« auch durch p> aktisch« Ausbildung zur See auf einem eigenen Schulschiff Ein Zögling»hcim (Internat> militärisch organisiert, soll die häuslichen Studien der Zöglinge überwachen und ste zugleich den Ge-sahrcn der Großstadt entrücken. Der rein kaufmänni-schen Ausbildung soll die Errichtung einer deutschen Handelsschule sür Knaben, serner einer deutsch«» Handelsakademie, und endlich einer deutschen Ha»» delsschul« — alle drei in Trieft — dienen. E« ist ahne Zweifel, daß dadurch erst die Deutsch«» und der Staat selbst zu einem langentbehrten Rechte an der Adria kämen. Landfturmenthedungen. E« ereigne» sich Fälle, daß enthoben« Wehrpflichtige infolge Austrit-te«, Entlassung oder Abweisung des Enthebnngs-ansuchen« ihren Dienslort, bevor ihnen die Ein»«-Nlsuug eingehändigt wurde, verlassen. Solche P«r-sonen können sodann oft erst nach längeren Nachsor-schnngeu eruiert werden. E« wurde daher vom Mi« nisterium sür Landesverteidigung im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium angeorguet. Wehrpflichtige, die von der Militär- oder Landstul«die»stl«i-stuug enthoben sind, si»d mit dem Tage, an dem ihre Enthebung abgelaufen ist oder sie au« der Dienst- »der A'beitsstelle, sür die sie «nthoben sind, auStreten oder entlassen werden, ans Grund der ®«le 4 allgemeine» ModtlisicrungS- oder bcr ihre AlterSge-»osse» b«trcffe«bcw Einberufung« Kundmachung al» Ei»verusene zu bekachten, auch wenn sie noch keinen aus Namen lautende» EinrücknngSbesehl erhalte» traben Ebenso sind die zur Enthebung Beantragten, die die Bewilligung erhallen halten, bic Erledigung dcS Eathebut'giansuchtn» in ihrer Anstellung abzu-toarten, mit dem Tage al« Einberufene anzusehen, an dem die abweiiliche Entscheidung bei der betres« senden Dienst« oder Arbeitsstelle einlangt. Diese Einberufenen sind ocipfl chtet. sich fofoti hei ihren zuständige» k. u. k. ErgänzungSbezirkskommando, LandwetzrergänzungSbezirk^- oder La»bsturmbezi>kS» fommando zu melden. Zur Regelung ihrer persönlichen Berhältnisie kann ihnen eine F, ist ^v?» 46 Etrmden gewährt werde». Die Rtchieiorückung wird nach den bestehenden Gesetze» strenge bestrast. Die grobe Kriegsanleihekonverfion Nach dem Bekanntwerde» der Entscheidung de« Finanzministerium«, schon jetzt die Konversion der er'un und zweiten striegSanleihe vorzunehmen, hat sich i« großen Publikum die Uebe zeugung durchgeiungcn, daß an dies« Aktion» welche, von allen Zeilen be-trachtet, gewinnbriogend ist, mit vollem Vertrauen herangetrelen werden kann Die Eigentümer erster und zweiter stricgSanleihe wären im Jahre 1920 und 1925 vor die Frage gestellt, wie sie da« rück gezahlie Anlnhekapital wieder einer günstige» Ver« anlagung zusühreu solle». E* «scheint feststehend, daß derart günstige VerzinsungSbediugungen wvhl »icht mehr erreicht werden können, wie sie gegen» wirtig der Staat bei Erwerbung der stnegSanleihen bietet Die Umtauschbedingungen lauien wie solgt: Die erste Kriegtanleihe wird zum W.rte vo>> 98-60 strone», die zweite zum Weite von 94 75 st sür je 100 St Nennwert angenommeu und dagegen die 40jährige Staatsanleihe (fünfte Krieg»an>etht) mit 92 » für 100 st Nennwert berechnet. Da die erste striegSanleihe mit Zu.»scheine», die am 1. April nnd 1. Oktober, die zweite stricgSanl the, die am l. Mai .und l. November zur Zahlung fäll-g sind, auSge-stattet sind, die fünfte striegSanleihe aber am l. Juni und 1. Dezember zahlbare Zinsscheine trägt, wi,d ' der sich ergebende Zi»fenunterlchicd für zwei Monate der ersten und einen Monat der zweiten st,iegS> anleihe bar vergütet und zwar mit 92 Heller für je 1Ö0 st erster und mit 46 Heller für >e 100 K zweiter striegvanleihe; e» hat also der Eigentümer von 100 st erster striegSanleihe Anspruch auf 99 52 stronen, der zweiten striegSanleihe auf 95 17 K für je 100 st Nennwert. Die im Tausch gegebene fünfte KrlegSanieihe wird mit 92 st sür je 100 K Nennwert berechnet, s« daß leim Umtausch von je 100 Kronen Nennwert erster KriegSanlrihe außer den 100 st fünfter Anleihe auch noch 752 st beim Tausche von je 100 st zweiter striegSanleihe in 10» stronen fünfter striegSanleihe noch 3 17 St in ba«em Gelde ausbezahlt werden. Die Berzinsbarkeit der zum Umtausch beanlragten fünften Lieg»anleihe stellt sich beim Preise von 92, der um 6 50 S billiger al» der Annahmekur» der ersten und um 275 St tiefer al» der Annahmekur» der zweiten KriegSanleihe ist, auf volle 6 v. H, wobei ganz unberücksichtigt bleibt, daß die Anleihe, welche lurch Verlosungen getilgt wird, schon im Jahre 1922 oder in den unmittelbar folgenden Jahren ausgelost wer« den kann und dieSsallS schon jetzt mit dem vollen Nennbetrag von 100 eingelöst werden würd»; die VerzinSlichkeit würde sich dann selbstverständlich wesentlich erhöhen, da der LapitalSgewinn zur Verzi». siing geschlagen werden könnte. Nicht unerwähnt dirs bleiben, daß die fünfte striegSanleihe zur Ent-richtung der XriegSgewiimsteuer verwendbar ist, welche» Vorzug die dcei ersten striegSauliihen nicht ge-nießen, Der große Eifolg der fünften KriegSanleihe hat die gegenwärtig herrschende bedeutende Geldflüs-sigkeit e«wiesen und eS ist zu erwarten, daß die augenblickliche vorteilhafte Marktlage nicht unbenützt bleiben wird. In diesem Sinne wird die Aktion deS Finanzministerium» sicherlich vom besten Ersolge be-gleitet sein. Bogelschutz. Da im Unterlande ein grau. • samer Winter eingetreten ist un» unsere befiederten Zweibeiner dem Hunger- und ErftierungSiode pieis-gegeben sind, ersucht der AuSichuß der hiesigen Ortsgruppe de» TirrschutzvereiueS alle Tier« und Vvgelsreunde, Futter und strümchen aller Art zu sammeln und bei einem Spaziergange durch den Stadtpark diese in die aufgestellten Futtertftche zu streuen. Auch stind« können da» leicht besorgen nnd ist das ein schöner ErziehungSgrundsatz, stindern Liebe zur Tierwelt einzuflößen. Die kleine Mühe werden un» die Vögel in der warmen Jahreszeit reichlich lohnen. Russische Sorge um die österreichi- _ Keusche Wacht scheu Slawen. Wie dem „Az Est' über Stock-Holm gemeldet wird, wurde im russischen Ministerium de» Aeußein eine Abteilung für slawische Angelegen« heiten in Oesterreich und in Ungar» eingerichtet. Ihr wird die Sammlung und Ordnung aller auf v>ese ilngelegenheslen sich beziehenden Daten und Dokumente obliegen. Zum Vorstand dieser Abteilung wurde der gewesene russisch« Generalkensul in Ofen« pest P yklonSki ernannt. Erstickungstod. Am Sonntag wurde der Lehrling des Schmiedmeisters.stollaritsch iu Cilli Jznaz Llovenz um halb 1 Uhr mittag» in seinem Bette tot ausgesunden. Der ärztliche Btfmid stellte Eistickung infolge Einatmung von stohlenga» fest. Der verunglückte Lehrling hatte sich ein Becken mit glühenden stöhlen in sein Zimmer mitgenommen, um dasselbe zu erwärmen und stellte dabei daS Becken mit de» glühenden stöhlen uuter das Bett, wobei er durch da« Einatmen der giftigen stohlengase den Tod fand. Kindesmord. Die Gendarmeriewachtmeister»-galtin Ottilie stokij aus Ponigl. deren Mann in» Feld rückte und den Heldentod fand, unterhielt wäh-rend der Abwesenheit ihn» Mannes mit einem Ma-schinisten ein Liebesverhältnis, da» nicht ohne Aolgen blieb. Sie gebar ^auz im Geheimen ein stind und niemand weiß, wohin dasselbe gekommen ist Da sie dringend verdächtig ist, das stind gleich nach der Ge-burt getötet zu haben, wurde sie verhaftet uud dem streiSgmchte Eilli eingeliefert. Ein Mörderpaar in Graz verhaftet. Der aufsehenerregend« Raubmord in Wien, dem die in der Schwarz>'pani«l>ir«ße wohnhafte F,au Gisela Loschitz zum Opfer gefallt» war, hatte die bekannte „siebe, huste" Tätigkeit der W-ener Polizei zur Folge gehabt. Sie war der Anschauung, daß bei den jetzige» schwierigen VerkehrSverhälinissen, der schar-sen Bahnaussicht usw. eine Flucht des Paare» au« Wien nicht wahrscheinlich sei. Hirt, »rr männliche Teil des MörderpaareS, der bekanntlich »ach Mar-bürg zuständig ist, ist aber eine gewiegie Berbrecher-mitur und blieb nicht lange am Schauplätze de»' MordrS. Er war mit seiner Geliebten, der Lichten? eager, sofort nach der Tal nach Graz abgesahien. Dort ereilte die beiden da« Verhäng»! . Zn der allernächsten Nähe der Grazer Polizeizentale, in der stalchber^gasse. betrat der Grazer Detiktiv ein ihm verdächtig erscheinende« Paar bei einem Imbiß, sorderle e« znr Auswri»lcist«ng aus und al» die Verdachtsgründe sich mehrten, schritt Detektiv Wa'» ter ',ur Verhaftung der beiden. Sie wuidcn in da» Amtsbau« gUeite», wo sie, von dem Geheimpolizisten berei.» al« die gesuchten Mörder erkannt, sosoU dem stommissär Dr. Wuiinbrond zum Verhör vorgeführt wurden. \'ou{« de« längeren LeihüreS legten tie Mörder ein vollkommenes Geständnis ad. Bei der Leibe«unterf»chung fand man bei ihnen einen Teil der bei Frau Loschitz geraubten Pretiosen vor. — Die erste österr. allgemeine UnfallversicherungSgefell» schast in Wien hat den Bezugsderechtigten »ach der Ermoidung der Frau Loschitz den Betiag von 30.000 st, auf den sie versicheit war, beieii» zur Verfügung g-stellt. Landesauflage auf den Privatwein verbrauch. Mit der allerhöchsten Entschließung vom 29. Dezember 1916 wurde die Einhebung einer selbständigen LandeSauflage aus d.n in Sleiermark zum Ve>brauche gelangenden, der staatlichen Wein-steuer nicht u»terliegenden Wein, Weinmost und Weinmaische für die Zeit vom 1. Jänner 1917 bi« 31. Dezember 1917 im ÄuSmaße von 9'50 » für den Hekioliter Wein und 7 14 st sür den Hektoliter Weinmost und Weinmaische genehmigt. Mit Rücksicht auf die verspätete Kundmachung hat der Lauöesau«-schliß den Beginn der Einhednng dieser Privatwein-auflage auf den 1. Februar sestgesetzt und werden die nach der «dgabeordaung bezw. Einhebeordnnng Pflichtigen Parteien darauf aufmerksam gemacht, daß nach § 2 der Einhebcordnung die am 1. Februar 1917 zum eigenen Verbrauche bestimmten Vorräte, wenn sie die Menge von 100 Liter überNeigen. bU dem LandeSamle für die Veibrauchssteuercinhebung in Graz anzumelden sind, woselbst die bizügllchen Drncksorten bezogen werden können. Desgleichen wird daraus ausmerklam gemacht, daß nach § 10 obiger Verordnung jedermann (also jeder ^einhändler und jeder Weingartenbesitzer) der in Sleiermark Wein, Weinmost und Weinmaische an einen Emplänger in Sleiermark in Mengen von oder über 56 Liter lie-sert, verpstichiet ist, von jeder »olchen Lieferun., fall-weife die Anzeige an da» LandeSamt für die Ver< brauchssteuereinh-bung zu erstatten, ttuch die dieS-fälligen Drucks orten werden von dem genannten Amte unentgeltlich au»gefolg». Nummer 9 „Der Haushalt ohne Dienstmädchen". Unter diesem Titel gibt Fran Marion», Sler», die bekannte Sachverständige für Lebensrnittel, in dem neuesten Hau»«irtschaft»heft der Zeitschrift „Das Blatt der Hausfrau' verschied ne Ratschläge sür die Erleichterung i» der Wirtschaftsführung. Auch dir Mitteilungen Prsfesfor Dr.. Viktor Grase'S tiber »Die Selbstherstelluog vo» Ersatzstoffen" werden jetzt alle HauSsraue« besonder» interessieren. Wetter find au» dem reichillustrierten Inhalt diese» Heftes »och die Abhandlungen: „Die Kunst, sich jung zu erhalten", „Die Erdäpsel al« Hauptnahrungtmittel? und „Da» richtige Lochen der Erdäpsel' zu er, wähnen. Diese» Ll.'tt bringt regelmäßig viele Re> zepte für. striegSspeisen, so jetzt unter verschiedene« anderen auch solche sür die Verwendung der „Deut-schen Rüben (Wrnken) und neben einem Moden-und Hand«rbeit»teil einen fortlaufenden Roma», ze-gcnwärlig „Dtt Herd in der Fremde" von i^edor von Zobellitz). Da» einzelne Heft ist für 23 Heller in jeder Buchhandlung erhältlich. Die vierteljZhrliche Abonnementsgebühr beträgt 350 st Probehefte durch den Verlag Wien 1., Roseabursenstraße 8. Tod eine» Sonderlings Der «3jährige steuschler Georg Zumej war ein Sonderling, der in einer ganz kleinen steusche gänzlich zurückgezogen lebte, mit niemanden verkehrte, sich nicht» vergönnte und nur hie nnd da auftauchte, wenn er betteln ging. Dieser Tage besuchte ihn sein Bruder Bartlmä mit seiner Galtin. Die beiden sanden den Grei» tot im Bette liegen. Er dürfte schon vor einigen Tagen gestorben sein. Der B ader benutzte diese G lege»h«!l und »ahm da« Geld, über 10O0 st an sich, welch»« der Grei» in einem Büchlein verwahrt hatte. Zuerst nahm man an, daß ein Raubmord vorliege. Der gerichlSärztliche Befund ergab die» aber nicht, so» der» eS wurde festgestellt, dlib der Grei» an Hunger gestorben ist. Gegen der Bruder wurde die Auzetge wegen Diedstahle» erstattet. während des Kirchganges bestohlen. Dieser Tage giug die Besitzerin Juliane Voderiet au« Polano bet Moniprei» in die K>rche. Al» sie nach Hause kam, bemerkte sie, daß bei ihr einge-brvchen worden ist. Ein Dieb drang durch ein Fen-ster, daS er erdiochen hatte, in da» Wobnz>mm»r. Eine sosorlige Nachschau ergab, daß der Dieb »ebft Bargeld auch Schmuck, Wäsche, stl>idu«gsstücke un» Schuhe mitgenommen hatte. Der Gendarmerie g<> lang e». den Täier in der Person des Taglöhner» Anion stersche an» Prapeino a:>«z»so>sch n. welcher sich dadurch verriet, daß er einer Nachbari» ein Paar Frauenschuhe zum Verkaufe anbvt. Er wurde verhaftet. Behandlung gefrorener Kartoffeln. Infolge der großen stälie ist die letzte für die Stadt Cilli bestimmte starlofs.lskndung in etwa» gefrorenem Zustande hier angekvnimen. Bei der großen Not an Kartoffeln müssen dieselben trotzdem für den mensch-l'chen Genuß verwendet werden. Damit sie bet der Zubereitung nicht schwarz werden, ist e» rolwrndig, die E.däpsel sofort in kalurn Wasser abzuwaschen und vor dem Lochen zu schälen. Sie bleiben dann weiß und unterscheldeu sich von anderen Erdäpsel nur durch den eiioa* süßeren Geschmack, während der Nährweit vollkommen gleich bleibt. Bezug von Fettschweinen aus Un garn. Der Bezug von Femchweinen au» Ungarn wurde vrganisieit und die Oe. Z.-E -G. mit dem ausschließlichen Ankaussrech'e in Ungarn betraut. Gemeinden uud sonstige Verbrauchsstellen werden aufmerksam gemacht, daß Anmeldungen zum Bezüge vou Fettschweuit» au» U«garn lediglich an die zu» ständige politische Bezuksdehörde zu richte» sind. Beim k. k. Amte sür Lolkseruährung. bezw. bei den ungarische» Zentralstellen eingebrachte Ansuchen um Bewilligung einer direkten Zufuhr vo» Fettschweinen aus Ungarn müssen unberücksichtigt bleiben. ES wird hervorgehoben, daß die Belieferung der einzel-ne» Verbrauchsstellen mit Fettichweinen nur nach Maßgabe der einlangenden Sendungen ersolgra kann. Schweinefettlieferungen auf Grund der neuen Fettordnung. Die am l4. d. ver- lautbarte Verordnung, betreffend die Bewirtichafluug der inl.ii blichen Plvdttkiion an Molkere'prvdnktkn und an Schweinefett hat vielfach bei Schwnnehältern Anlaß zn unbegründete» Befürchtungen hinsichtlich der Höhe der in Aussicht genommenen Borschreibunz der abzuliefernden Fettmengen jegede» »nd hat auh dos vorzeitige Schlachte» von Schweinen zur Folge gehabt Diese Befürchtungen sind nach eingeholten Informationen von zuständiger Seite ketneSwegS be gründet, da da» Amt für Volksernährung, welche« nach Paragraph 2 der Beroidn >n.z die abzugebende« Stamm, er S Deutsche Macht^ Sctle i» Fettmeagen ju bestimmen hat. folgende Lieferung«, quoten c»n Rvhfett pro Schwein festgestellt hat: bei einem Schlachtgewichte von 60—100 Kilo, 3'/, Kilo, bet einem Schlachtgewichte von 100—150 Kilo, 6 Kilo «nd schließlich bei einem Schlachtgewichte über 150 Kilo. 10 Kilo. Die LiesernngSmcngen der Cchwelnebesitzer sind demnach dera«t niebr'g demes» fen worden, daß di» Deckung de« Eigenbedarfes in keiner Weife gefährde« ist, «elcher Umstand zur Be-ruhigung der interessierten Kreise umsomehr beitra« gen kann, al» der durch da« vorzeiiige Schlachten beabsichtigte Zweck der Entziehung de« gewonnenen Fette« sür die Allgemeinversorgung durch die Be» stimmung de« § 20 bezüglich der rückwirkenden Kraft der Verordnung illusorisch gemacht wird. Gerichtssaal. Jugendliche Einbrecher. Der 16jährige Knecht Stcfan Mirt, der I7jäh rige Knecht Franz Dobrina und der 17jährige Knechl Franz Vodene, sämtliche aus Blonza an der Eave hatten sich vor dem Ausnahmegerichte unter dem Vorsitze de« OberlandeSgerichlSrate« Roschanz wegcn Verbrechen dcS D-ebstahle« zu verantworten. Mirt »nv Dobrina sind gestKudig. in der Nacht vom 1. aus dem 2 Dezember in die Gelreidtkam-mer de« Joses Btrtov'ek eingebrochen und au« einer Getreidekste da« darin verwahrte Geld im Betrage von 6137 K gestohlen zu haben, Mirt und Do brina behaupten, dah sie zu diesem Tiebstahle von dem bei Brnovsck dedienstelen Knecht Franz Voden« verleitet woidcn seien, der ihnen q.icH den Aufbe-wtchrungsort dc« Gelde« angegeben habe. Vodene bestrritet die« entschieden. Siefan Mirt und Franz Dobrina wurden je zu einein Jahre schweren Ker- ker« mit Verschickungen verurteilt, freigesprochen. _ Vodene wurde Vermischtes. Dreihundert Jahre altenTokaler. Der Inhaber der berühmten Weinfirma in Warschau Heinrich l>uki hat anläßlich der Krönungsfeierlich-keilen in Budapest mehrere Flaschen deS ältesten noch existi renden Tokaierweine«, Jahrgang 1616, an die Kabinettskanzlei gesandt. Der Kaiser lieg sür diese ungewöhnliche Seltenheit und Aufmerksamkeit seinen Dank «»«sprechen. Schon der Großvater des j.tzigen Inhaber« der Firma hatte anläßlich der Krönung de« Kaisers Franz Joses alten Tokaier nach Wien geschickt. Die Brotkarte der Hunnen. „Daily Mail" hat eine Eroberung gemacht. Da« Beutestück ist eine echte deutsche Bcotka-te. ES ist zwar seltsam, daß bei der buchstäblichen Hungersnot, die in Drussch-land herrscht, immer noch eine der kostbaren Brot-karten, noch dazu ungebraucht, den Weg über den Kanal bis nach London gefunden hat; »:rmu>l'ch ist sie aber mit Gold ausgewogen worden. W'e dem auch fei: da« große Londoner Blatt ist in der Lage, in seiner Nummer vom Freitag, den 17. Novrmder, eine photographisch getreue Abbildung dieser Karte wiederzugeben, nnd sie verlieht sie mit folgender Un-Urschrift: „Wie eine Brot- und Mehlkarie bei den Hunnen aussieht!" Zur Erläuterung sügt die Daily Mail- noch hinzu: „Je5e Karte ist in durchloch'.e Abschnitte eingeteilt, jeder Abschnitt enthält eine Gc wichlszisser, um dafür die vorgeschriebene Menge Brot und Mehl zu kausen. In Berlin weiden wö° chenilich 4 Millionen solche- Karten gebraucht.' Sieht man die Karte selber etwas näher an. so macht man freilich eine wunderbare Entdeckung; es ist die sche z haste Nachbildung einer Brotkarte, wie sie wohl hier und da. de« Ulke« halber, verlaust wird. Recht« und link« von dem Reichsadler stehen statt der Ueber» schrift: .Nicht übertragbar" die Worte: „Immer noch ertragbar!', darunter statt: «Für Berlin und Nachbarorte" die Worte: .Für Deutschland und Umgebung", und weiter: „Kein Ausweis sür die Entnahme von Brot und Getieidemchl.' Link« von dem Mittelstück sind sechs Abschnitte zu 25 Gramm, recht« ebenioviele zu 50 Gramm. Statt her Worte: „Gramm Brot" aus der Originalkarle ist aber, im-mer zu je zwei Silben unter einer Ziffer, folgender hübsche Ver« zu lesen: „Zuviel essen ist nur schädlich, Und mau wird zu dick. Mit 'uer schönen, schlanken Taive Hat man immer Glück. Kommen un'sre Grauen wieder, Wär' e« doch nicht schön, Würden sie unS anigefultert In der Heimat sehn." Mit anderen Worten: „Daily Mail' versteht weder deutsch noch Spaß I Gerade diese Scherzkarte erscheint un« ein Zeichen dafür, wie da« deutsche Volk die Entbehrungen de« Kriege« nicht nur mit heldenhaf» tem Mut. sondern auch mit gutem Humor zu tragen weiß. Unsere lixben Freunde an der Themse sind ja im Begriff, nun gleiche oder schlimmere Ersahrungen wie wir zu machen: sie essen KriegSbrot nnd „er-wägen" dieselbe Rationierung für eine ganze Reihe von LebenSmitteln, die in Frankreich teil« bereits eingeführt ist, teil« vor der Tür steht. Hossenilich nehmen sich die Engländer auch die gute Laune des Deutschen zum Vorbild, wenn ihnen — dank vor allem der Tätigkeit-der Unterseeboote — der Brotkorb noch l'öher gehängt wird. Die behördlich konzessionierte Vermittlung für Realitätenverkehr der Stadtgemeinde Cilli besorgt alle Vermittlungen von Realitäten sowie Tauschgeschäften zu den günstigsten Bedingungen. Bei derselben sind gegenwärtig mehrere Stadthäuser, Landwirtschaften und Realitäten aller Ait und in allen Preislagen vorgemerkt und es werden Anmeldungen und Aufträge auf Aukäufe und Verkäufe entgegengenommen. Auskünfte worden im Stadtamte (Sekretär Hans Blechinger) erteilt. Postsparkasse Nr. 38.800 oo Fernruf Nr. 21 oo nutet Herstellung von Drucfarbeiten wie: lverke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Ruverts, Tabellen, öpeisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, Lohn-listen, Programme, Diplome, Plakate InseratenannahmesteUe für die Deutsche Wacht v.nnählungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Crauerparten, Preislisten, vurchfchreibbilcher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. ffc Nr. s ♦ ♦ ♦ 5 Sekt 6 Httchche Wacht Nu»mn S terncM gesucht. — Anbote an die Verwaltung des Blatt«». 29194 Verlustig sind 2 Hunde u. zwar: ein junger, mittelgroßer, branner Wolfsbund und ein kleiner, langhaariger weisser Spitz. — Der Wolfshund hört auf den Namen . liolf und trägt eine ältere Grazer Hundemarke, der Spitz hört aui den Namen „Muffi* und ist durch einen dunklen Fleck am Kopfe gekecntzeichnet. — Abzugeben gegen gute Belohnung beim Hausknechten Franz im Gasthol «Stadt Graz*, Cilli. Ein Bürger- oder Handelsschüler oder Schülerin oder ein Gymnasiast wird in einer gut bürgerlichen Familie im zweiten Semester in gewissenhafte Pflege und Aufsicht ge-Hommen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 22497 Fräulein gute Rechnerin, Absolventin eines Handelskurses, wünscht in einer Lohnverrechnungskanzlei unterzukommen. Befindet sich derzeit in ungekündigter Stellung. Zuschriften erbeten unter .Februar 22491' an die Verwaltung des Blattes. Ziegen und Kaninchen sowohl für Zucht als auch für Schlachtzwecke werden preis weit abgegeben. Anzufragen beim S'adtamt 2 Pfaue (Weibchen und Männchen) entflogen. Abzugeben gegen gute Belohnung auf Schloss Viäegrad bei Cilli. zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 22492 Zn kaufen gesucht ein mit 4 bis 5 Wohnräumen, Garten, Hühner-und Schweinestall in nächster Nähe der ladt gelegen, womöglich an der Reichsstrasse. Geschäftslokale im Hause erwünscht. Anzufragen in der Verwaltung d. Bl. 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Nr. 2(31 von der steiermärkischtn Statthalterei verordnet: § t Beim Kleinverkaufe von Rind- uud Kalbfleisch sowie von Rinds- und Kalbsinnereien dürfen im Gebiete des Herzogtums Steiermark mit Ausnahme der Stadt Graz bis auf Weiteres die folgenden Höchstpreise nicht überschritten werden. A. Rindfleisch. 1. Für ein kg Fleisch von Rindern, mit Ausnahme solcher III. Qualität und zwar: a) Vorderes mit Zuwage.............6K — h b) Hinteres mit Zuwage .............6 K 40 h Der Verkauf von vorderen und hinteren Fleische ist nur mit Zuwage zulassig. Die Zuwage darf beim vorderen Fleische 15%, beim hinteren Fleische 20% nicht übersteigen. c) Für 1 kg Bratenstück (Beirind, Lungeubraten, Kostbraten, Lendenbraten) unausgelöst, aber ohne Zu wag-» 7 K 20 h d) Für ein kg Nettogewicht einer anderen als der im Vorstehenden angeführten Fleischsorten......6 K — h 2. Für 1 kg Fleisch von Rindern III. Qualität ermissigen sich die Preise um je eine Krone. B. Kalbfleisch. a) Für 1 kg Schnitzelfleisch (ausgelöst) und Bries . . 7 K — h b) Für 1 kg hinteres Kalbfleisch (Schlögel, Nierenbtaten ohne Wamme), Schlussbraten).........5 K 40 h c) Für vorderes Kalbfleisch (Schulter, Brust, Halsstück [Karre], Wammel) ...............6K — h d) Für 1 kg Kalbskopf mit Zunge und Hirn .... 2 K 40 h e) Für 1 kg Kalbskops übn« Zunge und Hirn . . . K — h f) Für I kg Kalbsfüsse (geputzt) .........— K 40 h g) Für 1 kg Nettogewicht einer anderen als der im Vorstehenden angeführten Fleischsorten.......5 K — h C. Rindsinnereien. a) Für 1 kg Rindsbeuschel (Lunge) ........1 K 75 h b) Für 1 kg Rindsleber, Milz und Herz.......2 K 40 h Stadtamt CiHi, am 15. Jänner 1917. K 40 b K 70 h K — h c) Für 1 kg Rindshirn..............2 K — h d) Für 1 kg Rindsnieren (Lendenbraten).......2 K 50 h e) Für 1 kg Kuheuter (roh)............1K — h f) Für 1 kg Riudszungo.............4 K — h g) Für l kg Kuheuter (gekochl)..........1 h) Für 1 kg Fleckzeug (geputzt)..........— i) Für 1 kg Fleckzeug (geputzt und gekocht) .... 1 D. Kalbsinnereien. a) Für 1 kg Kalbsbeuscbel (Lunge und Herz) .... 2 K — h h) Für l kg Kalbsleber..............3 K — h c) Füi 1 kg Kalbshirn..............1 K 80 h d) Für 1 kg Kalbsgekröse ............— K 50 h e) Für 1 kg Kalbszunge.............2 K — h Bruchteile von einem halben (0 5) Heller oder darüber, die sich bei der auf Grundlage d> s Kilogramms,»!,, s vorzunehmenden Berechnung der Höchstpreise für Mengen unter einem Kilogramm ergeben, haben für einen ganzen Heller zu gelten. • § 2. Für Bade- und Kurorte, sowie für Städte und grössere Märkte und Industrieorte kann von der politischen Bezirksbehörd« nach Anhörung der Gemeindevertretung ein Zuschlag von 5% zu den festgesetzten Höchstpreisen bewilligt werden. Höhere Zuschläge und zwar bis zum Höchstausmasse von 10#/# können in besonderen Ausnahmsfällen über Antrag der betreffenden Gemeindevertretung von der Statthalterei festgesetzt werden. 8 3. Die Fleischverschleisser haben einen Abdruck des Preistarifes in ihren Verkaufsstätten an einer auffallenden Stelle deutlich sichtbar anzuschlagen. 8 4. Cebertretungen dieser Verordnung werden, soferne die Handlung nicht einer strengeren Strafe unterliegt, von der politischen Bezirksbehörde mit Geldstrafen bis zu 5 00 K oder mit Arrest bis zu 6 Monaten bestraft. Ausserdem kann, soferne die Voraussetzung des § 133 b Absatz I. lit. a. der Gewerbeordnung zutreffen, die Entziehung der Gewerbeberechtigung für immer oder auf bestimmte Zeit verfügt werden. Diese Verordnung ist mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit getreten. Vorstehende Verordnung wird zur strengen Darnacbachtung zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Der Büigermeister: Dr. t. Jabornegg. Cchtistleitung, Verwaltung, Druck und Verlag: PereinSbuchdruckerei .Celeja" in Ciüi. — Beranlwortticher Leiter: Guido schidlo.