Po^tnin« plaÄan* * gotorbd Deutsche Zeitung -i — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Echrlstlelt»«» »nd verwaldmg: tfrtkrnoo« ulUa 5, Telephon Rr. 21 lwtmnban) «■ • •nftlgtiitfl«» werde» l« Ut Verwaltung |t> billigsten Gebühren entgegengenommen WWW Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Be,ngspreis» für da« Inland: vierteljährig tv Din, halbjährig M Din, gan,-jährig 160 Din. Für da» An,land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-5Ö Nummer 79 Celje, Donnerstag, den 3. Oktober 1S35 ] 60. Jahrgang Die größten jugoslawischen Manöver An der Save bei Brkko begannen Samstag früh die diesjährigen Truppenmanöver, an denen Truppen in der Stärke von über 30.000 Mann teilnehmen. Den Manövern liegt die Annahme eitles Angriffes gegen die SaveliNie vom Norden her zu-gründe, die von Truppen, die auf dem bosnischen Ufer stehen, verteidigt wird. Am Samstag vormittag begann das Bor-dringen der Nordarmee gegen Brrko. Manöverkommandant ist General Krstir, dem ein großer Stab zur Seite steht. Den Manövern wohnen die Spitzen der Generalität mit Kriegs-minister General Ävkovit, die Kommandanten der Armeen, der Chef des Generalftabe« usw. bei. Zum Haupttag der Manöver am Sonntag kamen auch Militärattachees der Gesandtschaften nach Brcko. Der Geist der Truppen ist ausgezeichnet. Die zu den Manövern Unberufenen Soldaten wußten nicht, daß sie nut zu Manöoerzwecken ein-berufen wurden und so geschah es, daß manche ^ustlich tneiNtm, es gelte einem wahren Gang ins Schlachtfeld mufieroültiq alle ohne Ausnahme I gemischten !, Katholiken, Pravoslawen und Muselmanen folgten begeistert dem Mobilisierung--befehl Viele brachten dazu ihre besten Gespanne oder foufkh sich in der Eile solche. Die Frauen «emlen bitterlich und begleiteten die Männer bis zur Gemein degrenze. Der Krieg in Afrika und die Folgerungen in Wien l. ?. A In Wien wird das Regime immer unruhiger. Da« geht au» Zeitungsmeldungen her-vor, die der Wiener Hofjournalist Dr. Franz Klein in den „Basler Nachrichten" Tag für Tag ver-vffcnll'.cht. Dies« Meldungen zeigen aber auch auf, da{| sich die Wienerreqicrung Unter den gegen-wirtigen Verhältnissen nicht mehr auf den Schutz Mu»ottnis verlassen kann und will. Deshalb ver- langt sie heute gewisse Bürgschaften von England und klammert sich enger an Frankreich. Dr. Franz Klein als Vertreter der Meinung des Wiener Ball- hausplatze» schteibt u. a.: »Für Oesterreich ergibt sich die Notwendigkeit, sich stärker als bisher nach Westeuropa ju orientieren, was für die Regierung Schuschnigg kein Front-Wechsel wäre, weil sie sich in einem gewissen Gegen-sah zum Kabinett Dollfuß nie einseitig an Italien angelehnt hat. Vorläufig hofft man sehnlichst, daß e« gelingen werde, die ganze Stresafront für den mitteleuropäischen Bereich aufrecht zu erhalten." Run weiß einerseits Mussolini, was er von der Wienerregierung zu halten hat, andererseits wird die Pendelpolitik der österreichischen Staatsmänner deutlich zum Ausdruck gebracht. Daneben aber illu-striert diese Auffassung wieder einmal mehr die Gegensätze zwischen Bundeskanzler Kurt v. Schusch-nigg und seinem Vizekanzler Starhemberg. Endlich aber sei darauf hingewiesen, daß sowohl Schusch-nigg als auch Starhemberg gegenwärtig versuchen, mit den Nationalsozialisten und damit mit Deutsch-land «ine entsprechende Vereinbarung zu treffen. Heute bunter Steirer-abend! Näheres unter Kulturbundnachrichten! AufrufKonradHenleins! Am I.Oktober tv»Z hat Konrad Henlein die Sudeten-deutsche Heimmsront gegründet. Zwei Jahre sind ei her seit dem l. Oktober 1953. Ss ist ein kurier Zeitraum. den wir überblick««. Doch was liegt nicht alles in ihm beschlossen. Wie intensiv haben wir geleit. Tie Entschlossenen und Kühnen bildeten die ersten Zellen. Bon diesen Kernen au» wuchs organilch und wahrhalt die deutsche Gemeinschaft. Den Wan-keimütige» gaben fie Mut, den ^er;iveiselle» neuen Glauben. In unermüdlicher Arbeit wuchs die deutsche Arbeiter- und Kämpserschast bis zu einer halben Million offener Bekenn er. Und um diese gruppierten fich am l«. und M. Mai einund-einviertel Millionen Gleichgesinnter. Utid jetzt nach »nxi Jahren ruft K. Henletn neuerding« da» Kudetendeutsch tum aus: Kameraden! Kameradinnen! Zwei Jahre unseres Kampfes liegen hinter uns! Ein Halter Weg war es, den wir zu gehen hatten. Das wußten wir, als unsere Arbeit begann. Um der Zu» kunft Unseres Volkes willen mußten wir ihn gehen. Wer zu schwach oder zu feig war, im Kampfe um eine bessere Zukunft an unserer Seite zu stehen, blieb zurück. Wir trauern Nicht um sie. Heute aber danken wir oll den Zehntausenden na-mcnIo>erMitstreiter.Wir danken ober auch ihren Frauen und Müttern, die in schweren Stunden den Mut nicht linken ließen, die zu jedem Opfer bereit waren, die in selbstloser Aufopferung den Sieg vom IS.Myimiter-kämpften. Ihnen allen gilt der Dank der Heimat. Ein neues Zahr beginnt. Es wirb ein Kampfjaht werben, ebenso wie bie vergange-nen. Das schreckt uns nicht. Denn, wir sehen den Sinn ves Lebens nicht im bequemen Nichts tun. Wir wissen zu gut, daß eine bessere Zu« kunst nur erkämpft werden kann. ZuHöchst hat eine gewissenlose Hetze in den letzten Wochen die nationalen Leidenschaften wieder ausge-eitscht. Wir bleiben trotzdem ruhig und gehen uner-üttert unseren Weg weiter. Aber auch in den Reihen unserer sudetendeutschen ..Landsleute" werden jene aufs neue lebendig, denen der Entscheid des 19.Mai aufWochen hinaus den Atem verschlug. Wieder beginnen sie ihr frevle» Spiet, uns Schwierigkeiten zu bereiten, wieder malen sie un» a!» Schrcclgeipenst den Tschechen an die Wand. Im trauten Verein mischen sich hier die Farben unseret politischen Geaner. Sie glauben immer noch, un« Mit denklein-llchveN Mitteln irre zu machen; sie glauben sogar, sie könnten die in schwerer Zeit errungene Einigkeit wieder zerschlagen. Gelänge ihnen das, dann könnten sie jubeln, denn dann wäre das Sudetendeutschtum nicht würdig der Zeit gewesen, in der es lebt und die den vollen Einsatz jedes einzelnen verlangt. Es geht heute nicht um Privatvorteile dieses oder jenes. Es geht um die Zukunft unseres ganzen Volkes. Wer aber in das Sudetendeutschtum hinein-zuhorchen versteht, der weiß, baß alle erbärmli-chen Versuche scheitern werden, scheitern müssen, an dem glühenden Lebenswillen, der es beherrscht. Und dieser Lebenswille fordert, mehr denn je: Die unerschütterliche Einheit unseres Volkes. Darum rufe ich Euch, meine treuen Kameraden und Kameradinnen, als Losung für das anbrechende Jahr zu: Nach jeder Schlacht bindet den Helm fester! sein s»kl. Konrad Henlein. Bor dem italienisch-abessinischen Krieg Die Welt steht vor einem Kriege. Alle Versuche. Mussolini von seinem Krieg zurückzuhalten, sind geschei-teri. Was noch an Versuchen unternommen werden sollte, ehrliche Vermittlung und verzweifelte Manöver, ist ebenfalls zum Scheitern verurteilt, da Mussolini stär-ker ist. Dieser afrikanische Krieg aber droht auch Europa in ein Blutbad zu ziehen. Es kommt in diesen Tagen alles darauf an, wie sich England verhält. Durch den italienischen Krieg in Asllka fühlt sich auch England be-droht. Daher der Widerstand Englands. Zudem droht auch der Völkerbund zusammenzufallen. Die Aufgabe des Völkerbundes wäre es heute, Italien die überlegene Gewalt der internationalen Staatenorganlsation gegen-über zu stellen. Vor dieser würde Mussolini zurückschrek-ken. England möchte dies. England braucht den Völker-bund zum Ordnungspolizisten in Europa, um dafür in AsieN freie Hand zu haben. Der Völkerbund ist aber durch seine Schwäche bereit» zur Karikatur herabgesuN-ten. Er hat eigentlich nicht mehr verdient. Er ist nach dem Unhellsfrieden von Verjaille» niemal» ein freier Bund selbständiger, gleichgeachteter Völker gewesen, sondern tine Gesellschaft mit beschränkter HastuNg gegen Deutsch-land. Diese Einseitigkeit rächte sich schon lange und Hitler hatte vollständig recht, „au» dem Diitg zu gehen". Das Zetermordio. das sich damals erhob, ist heute längst ver-stummt, mehr noch, man wird heute, wo Mussolini un-geheure Heeresmassen in modernster Ausrüstung sowohl nach Afrika schickt wie in demonstrativer Art am Brenner operieren läßt, wesentlich anders von der bedeutend gt-ringereN Aufrüstung Deutschland« denken. Der Völkerbund geht der endgültigen Pleite entge- S, wenn der Krieg in Ostafrika au»bricht. Werden nkiloiien gegen Italien eingeleitet, dann will Mlissö-jini mit dir ganzen Welt der Krieg aufnehmen. Musso-Iini redet gerne laut, aber die Selbsterhaltung zwingt ihn zum Krieg und da nimmt er iedes Risiko auf sich. England wagt heute nicht zu handeln. Es stellt aus Unterhandeln ab. Würde England handeln, bliebe Frank-reich nicht« andere« übrig, a!» mitzutun. E« wird heute getuschelt, daß Frankreich sich Italien stärker verpflichtet habe, als man es bisher zugegeben hat. Aber sicher ist, daß Frankreich niemals gegen England Krieg führeil würde. Da und dort hört man sagen, Mussolini nähere fich Hitler. Das würde bedeuten, daß Mussolini sich von Oesterreich zurückziehen würde, so daß die gegenwärtige österreichische Regierung, als nicht im Volke verankert, sondern von diesem gehaßt, stürzen müßte. Dabei muß man aber gar nicht vom gefürchteten Anschluß reden, denn von einem politischen Anschluß Oesterreichs an Deutschland kann vorderhand nicht die Rede sein. In kurzer Zeit werden die Würfel endgültig fallen. Mussolini treibt ein furchtbar gefährliches Spiel. Nicht allein mit sich und feinem Regime, daß bei einem Miß« erfolg ins Wanken geraten muß. Die Begeisterung in Italien ist nicht halb so groß, wie es italienische Zeitun-gen verkünden. Der Krieg ist unpopulär. Die Reaktion wartet ab um loszuschlagen. Ob die Rechnung des Duce stimmt, glauben wir nicht. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 79 Prager Brief I Linkstendenzen im tschechischen Lager — Auseinandersetzung im Koalitionslager — Präsident-schaftssrage — Die Not der deutschen Minderheit Aus Prag wird uns geschrieben: Seit den Maiwahlen ins Pragerparlament hat die innerstaatliche Entwicklung der Tschechoslowakei Versteifungen erlebt, die jedweder Verständigung zwischen den Parteien und den Sprachgruppen den Weg ver-bauen. Man steht vor schweren und ernsten inner-politischen Auseinandersetzungen. Diese Versteifung, die nach radikalen Auswegen sucht, hat im tschechischen Lager ihren Ausgang genommen. In diesem hat sich ein außerordentlich starkes Abschwenken der ak-tiosten Wählermassen zum radikalen Linksflügel, zu den Kommunisten, vollzogen. Um diese Tatsache zu verschleiern, führen die tschechischen Parteien einen scharfen Kampf gegen die Sudetendeutsche Partei, deren Führer Henlein als ..Staatsfeind Nr. 1" hingestellt wird. So will man die geistige Wehr-losigkeit gegen den Kommunismus vertuschen und eine Ausgleichung zwischen Tschechentum und Deutsch-turn umgehen. Daneben aber besteht zwischen den tschechischen Agrariern und den sozialistischen Par-leiert eine recht tiefe Kluft. Auch die Frage der Präsidentschaft spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in den Auseinandersetzungen. Sie wird genährt durch immer wieder auftauchende Gerüchte über einen bevorstehenden Rücktritt Masaryls, doch ist kaum anzunehmen, daß aus diesen Gerüchten Tat-fachen werden. Konrad Henlein, der Führer der Sudeten-deutschen Partei hat kürzlich angekündigt, daß er eine internationale Hilfe für den Fall einleiten werde, cJH die Prager Regierung dem Notstande der deutschen Bevölkerung im tschechoslowakischen Staate nicht abhelfen könne oder nicht abhelfen wolle. Die Bevölkerung des Erzgebietes ist dem Verhungern preisgegeben. Tausende von Schulkindern müssen zur Schule gehen, ohne auch nur ein Stück Brot zum Frühstück zu haben. Eine Unzahl von Menschen erlagen dem Hungerödem. Die Selbstmordziffer ist in den deutschen Gebieten der Tschechoslowakei von erschreckender Beredsamkeit. Die Arbeitslosigkeit ist in diesen Gebieten dreimal fo hoch als im lschechi-fchen. Ein Zehntel aller Deutschen des Freistaates sind arbeitslos, aber nur ein Dreißigstel erhält eine Unterstützung. Mehr als 200.000 Arbeiter müssen ihre Familien mit monatlich rund 190 Din erhalten. Die Arbeiter selbst sind sehr schlecht bezahlt. Tsche-chische Politiker haben die Bestrebungen Henlew.s als Staatsverrat bezeichnet, da es ihren Beftrebun-gen, eine Minderheit auszurotten, widerspricht. Diese Minderheit ist sehr groß. Es leden 3.5 Millionen Deutsche in der Tschechoslowakei, das sind 22.32 Prozent der Bevölkerung. Sie wohnen zu 86 Prozent in geschlossenem Sprachgebiet. Also eine ganz respek-table „Minderheit". Wohin heute abends?! Siehe Kulturbundnachrichten! Deutschlands Sendung Aus Berlin schreibt man uns: Deutschlands Sendung in Europa ist die schöpferische Lösung der europäischen Völkerfamilien. Die zweite Etappe des Nationalsozialismus heißt: ein neues Europa. Innere Geschlossenheit, zielklares Wollen und Niederzwht-gung aller Internationalen sind die Voraussetzungen für die Erreichung dieses Zieles. Die Zukunft ge-hört den Nationalisten und ihrer aufrichtigen Zu-fammenarbeit über alle Ländergrenzen hinweg. Eine traurige Statistik 1.1'. A. Das österreichische Volk führt einen Kampf um seine Freiheit. Seine Freiheit wurde an Italien verkauf», alle Menschenrechte wurden ihm genommen. Da» gegenwärtige Regime stützt sich auf die Waffenmacht Mussolinis und den Segen der römischen Kurie. Ein Volk steht gegen die Regie-rung, ein Volt kämpft gegen ein System, das durch Verfaffungsbruch ans Ruder kam und sich nur durch eine traurige Justiz über Wasser hält. Eine traurige Stattstik liegt vor uns: die Urtellssprüche der Militär-, Stand- und Geschworenengerichte während der Zeit vom 1. Jauuar 1934 bis 31. Mai 1935. Todesurteile und Kerkerstrafen sind die kräftigen Beweise der österreichischen Regierungsmacht. National- (n> sozialsten - Todesurteile Es wurden zum Tode verurteilt 67 17 Das Urteil wurde vollstreckt an 13 10 Berufen haben dagegen 15 — umgewandelt in Kerkerstrafen bei 39 7 Verhängte «erlerstrasti» Lebenslänglich 53 3 Zeitlich begrenzte Strafen 694 540 Es wurden also von 84 Todesurteilen 23 voll-stockt, 67 Personen erhielten lebenslängliche und 1274 Personen zeitlich begrenzte Kerkerstrafen. Die zeitlich begrenzten Kerkerstrafen betragen 4783 Jahre. Abgeurteilt wurden 1374 Men-chen. Nicht enthalten sind Verurteilungen zu Polizei-trafen, wie Gefängnis, Konzentrationslager, >on-tige Freiheitsbejchränlungen, Geldstrafen und Bußen, Verlust von Amt, Pensionen, Arbeitsplatz, Konzef-sionen, Ausbürgerungen, Mißhandlungen und Toten-verluste vor, während und nach dem Februar- und Juliaufftand durch die Rachepolitik der Schutzkorps-angehörigen usw. Armes Volk! Großartiger Verlauf des Deutschen Tages in Chicago In schöner Einmütigkeit feierte am Sonntag Chicagos deutschstämmige Bevölkerung den alljährlich wiederkehrenden Deutschen Tag. Ueber 200 Vereine und etwa 20.000 Personen nahmen an der Feier teil, deren erster Teil der alten Heimat gewidmet war, während im zweiten Teil ein farbenprächtiges Schauspiel die Geschichte des Deutschtums in Amerika zur Darstellung brachte. Am Festspiel allein wirkten 2000 Personen mit. Auch die amerikanische Presse Chicago», die schon Wochen vorher da» Fest angekündigt und die Vorbereitungen beschrieben Kulturbund Heute Volkslieder- und Volkstänze-abend Heute, Donnerstag, den 3. d. M. findet im Saale dos Hotel Skoberne ein Steirerabend statt. Eine Grazer Kruppe bringt uns im Rahmen der Veranstaltung ihre steirischen Volkslieder und V o l k s t ä n z e. Auf ihren verschiedenen Aus-landreisen hatten sie den größten Erfolg. Es ist daber zu erwarten, daß auch in unserer Stadt die Teilnahme aller Volksgenossen an diesem Abend recht rege sein wird. Sesselreihen. — Eintritt massig. Beginn um 8 Uhr abends. hatte, brachte rühmende Schilderungen der groß-artigen Feier, bei der die Reichsregierung durch Generalkonsul Jäger vertreten war, während amerikanischerseits die Spitzen der Behörden sowie Abordnungen der American Legion ihre deutsch-stämmigen Mitbürger ehrten. Aussprache Ribbentrop — van Zeeland in Brüssel. Der außerordentliche Botschafter von Rib-bentrop ist in Brüssel eingetroffen, wo er eine längere Zusammenkunst mit dem belgischen Mi-nisterpräsidenten van Zeeland hatte. Es wurde die Möglichkeit einer belgisch deutschen Annäherung ge-prüft. Unmittelbar nach der Besprechung Ribbentrop— van Zeeland trat der belgische Ministerrat zu einer Besprechung zusammen. Einer anderen Meldung zu-folge würde Ribbentrop in einigen Tagen nach London und von dort nach Warschau reisen. Eine Tageszeitung der Bewegung Henleins. Das bereits seit längerer Zeit angekündigte neu« Zentralorgan der Sudetendeutschen Partei wird ab 1. Oktober d. I. in Prag erscheinen. Das Tagblatt wird den Titel „Die Zeit" führen. Als Herausgeber zeichnet Konrad Henlein. die Redaktion besorgen feine allen Mitkämpfer. Der Hochverratsprozeh. Man schreibt uns: Der Hochoerratsprozeß gegen Hoftat Steinhaus! wurde bekanntlich abgebrochen, weil der Staatsanwalt einen „großen Unbekannten" ausfindig machen konnte. Es handelt sich um einen Buchdrucker namens Pajoner, der bereits in den vergangenen Monaten dem Untersuchungsrichter ge-genüber gestanden ist, damals aber keine bestimmte Angaben machen konnte. Au, diesem Dtanne möchte nunmehr der Staatsanwalt einen brauchbaren „Ripoldi Nr. 2" (Rintelen-Prozeß) machen. Man fordere Opfer und Mut, Tapferkeit, Treue Glauben und Heroismus, und melden wird sich der Teil des Volkes, der diese Tugenden sein eigen nennt. Die» aber war für alle Zeiten jener Faktor, der Ge» schichte macht! Herbst am Nibelungenweg (Tagebuchblätter von Kran; Burri) Herbstmorgen! Die ersten Nebel schleichen ge-spensterhaft über der alten, vielbesungenen Flußstraße und kämpfen mtt dem Feuerball der Sonne, der hinter der ungarischen Pusta aufsteigt. Stromaufwärts schaufelt der Dampfer „Johann Strauß". Die lefet? Fahrt des Jahres. Bisamberg und Kahlenberg senden ihm den letzten Gruß. Waldige Auen links und rechts. Versteckte Wochenendhäuschen liegen in tiefftiedlicher Ruhe am Wege. Das bunte Treiben des Sommers ist beschaulicher Ruhe ge-wichen. Einsam liegt der Nibelungen weg; nur ab und zu gleitet ein Paddelbootfahrer über ihn, an un» vorbei. Manchmal taucht eine Schlepperkette auf — kurze Signale hüben — bei un», dann nichts mehr al» der monotone Rhythmus der Schiffs-Maschine. Die Nebel verfluchten sich. Regenwolken hängen tief und grau auf die grünen Wasser des Strome» nieder. Im fernen Osten nur find sie vom Sonnen-licht erhellt. Höhenzüge tauchen auf. Die waldigen Hänge sind bereit» vom Herbst gezeichnet. Braun-rot schillert e» zwischen dem sterbenden Grün hin-durch. Die ganze Landschaft verkündet Herbststimmung. Zwischen den Sandbänken hindurch manöveriett der alte „Johann Strauß" und sucht den Weg in» Nibclungenland. Matrosen stehen lotsend am Bug. Die wenigen Passagiere sitzen stumm auf dem Deck, träumen still dahin... Ein Ausruhen liegt auf allen Gesichtern. Vom lauten Leben flüchten wir Großstadlmenschen Hinau» in die weite Donaulandschaft, vergessen das tolle Hasten und Jagen des Alltags und finden uns selbst wieder. Die Seele feiert ihren Sonntag. Vergessen ist politische und wirtschaftliche Rot, da» viele Leid, das aus Ihr entsteht. Mögen die herbstlichen Regenwolken noch so schwer über dem Wege hängen — ein frohleichtes Gefühl durchströmt die Seele. Es ist ein Aufatmen, ein Rasten auf seliger Höhe, wo das Leben wirkliches Leben ist, wo man sich als Mensch und nicht al» Maschine fühlt. Keine herbstliche Stimmung vermag die ewig leichten Strauß-Melodien aus Landschaft und Seele vertreiben. Es ist ein mächttges Klingen und Singen, weich, süß und bezaubernd, das über den Nidelungenweg gleitet und fein Echo findet in dichten Waldesauen, das sich verbindet mit dem Wellenschlag der Donau und dem Frohgefühl, das Herzen durchströmt. » Kein Dorf liegt weit und breit. Kein Erinnern an Menschen, die auf der Heerstraße des Alltag» dahinstürmen, getrieben vom eisernen Muß der schweren Zeit. Ueberall dem Strom entlang ein selig Feiern in farbenfroher Herbftprachl. Da und dort überfliegen Schwalbenschwärme den Weg. dem warmen Süden zu. Fischerbarken liegen im Strom — einsamer Beruf in stiller Landschaft, weltabgeschieden, aber naturverbunden. Mag noch so eine Eintönigkeit den Weg säumen, alles ist voll Seele: Strom, Baum und Strauch. Ewiges Leben pulsiert in ihnen, schenkt kostbare Gaben all denen, die mtt offenen Augen und Herzen zu lesen verstehen in diesem Naturbuch. Das ist alles Wahrheit und Klarheit — kein Lug und Trug haftet dieser Landschaft an... Herbstsonne leuchtet ob dem Nibelungenweg. Venogen hat sich das Regengewölk und Sonnen-strahlen wiegen sich goldig glänzend über Wellen und färbenden Blättern. Da» Grün des Stromes wechselt hinüber in tiefes Blau und wie Niren-klang ertönts: Donau so blau, so blau, so blau... Donauwalzer. Man schließt die Augen, lauscht, vergißt, wa» hinter einem liegt, träumt von einer schönen Zukunft, läßt da» wärmende Licht der Herbstsonne hinein in die Brust leuchten. Selige» Träumen in weltferner Welt — herrliche Fahrt in den Herbst am Nibelungenweg. Donau so blau — klopfen die Schiffsmaschinen, singen die Wellen. Und man träumt und ist glücklich. Nummer 79 Deutsche Zeitung Seite 3 Aus Stadt C e l j e Achtung! Skiklub-Ausflua. Der Skiklub veranstaltet Samstag den 5. d. M einen Herbstausflug auf den Bachern („Rogla"). Die Abfahrt erfolgt mit dem Autobus — Samstag s/«8 Uhr abends, vom Hotel Post (Rebeuschegg) aus. Der Fahrpreis pro Person beträgt Din 25 und mutz bei der An-meidung (liegt werden. Der Ausflug findet bei jedem Wetter statt? Taschenlampen und Wollwesten mitnehmen. Die Rückfahrt erfolgt Sonntag Abend. Anmeldungen bis Freitag Abend im Frifeurgejchäft Paidasch. Familienabend des Skiklubs. Am Samstag den 12. d. M. veranstaltet der Skiklub einen Fa-milienabend in den Klubräumen der „Grünen Wiese", bei dem auch ein Schrammelquartett Bor-träge bringen wird. Alle Mitglieder und Freunde des Vereines sind herzlichst eingeladen. Näheres werden wir in der nächsten Nummer bringen. Uebungsstunden des Skiklubs. Die Leitung des Skiklubs teilt mit, daß die Gymnastikstunden für Skigymnastik bereits begonnen haben und jeden Donnerstag pünktlich 8 Uhr abends im Klubsaal zur „Grünen Wiese" stattfinden. Ausflug ins Logartal. Wohl in keinem Monat des ganzen Jahres sind Bergfahrten in unsere Sanntaler Alpen so lohnend wie im Oktober, wo die Fernsicht von den Gipfeln so klar und rein ist, daß sich das Blickfeld schier ins Unermeßliche weitet. Im Höhenzug der Hohen Tauern mit dem gewaltigen Großglockner-Massiv ist jede Bergspitze deutlich zu erkennen. Drum nütze man die Gelegen-heit der verbilligten Autobusfahrten ins Logartal, die das hiesige städtische Autobusunternehmen ver-«mstattet, nach Kräften aus. Am kommenden Samstag, dem 5. Oktober, geht am Abend wieder ein ver- Hungersnot bei den Deutschen in Bessarabien Ein im Siebenbürgijch-deutschen Tageblatt ver« SssenUichter Aufsatz über die Notlage unter der deutschen Bevölkerung Bessarabiens (von einem im Auftrage des „Deutschen Bolksrates für das Altreich" und des „Bukarester Tageblattes" entsandten Bericht-erstattet) stell» fest, daß infolge ständiger Mißernten die Hälfte der bessarabischen Deutschen nicht mehr in der Lage ist, sich aus eigener Kraft zu helfen, d. h, daß rund 40.000 Seelen dringend fremder Hilfe bedürfen, wobei schätzungsweise 20.000, wenn diese Hilfe ausbleibt, einfach verhungern müßten. Leset und verbreitet die „Deutsche Zeitung" Göttweig! Majestätisch thront das alte Stift über dem Donaustrom und bewacht die Pforte in die vielbesungene, weingesegnete Wachau. Das Donautal verengt sich. Terrassenförmig klettern Weinberge mif der einen Seite an steinigen Höhen hinauf — «aldgeschmückte Hügel schwingen sich am andern Ufer ins Blau des Himmels. Und jetzt taucht ein altes Städtchen auf: Dürnstein — Richard Löwen-herz einstiges (EiiL Auf wilden, schroffen, verwitterten Felsen alte Häuser, alte« Mauerwerk, ein heimeliges Dinkelnest ob dem Nibelungenweg mit engen Gassen, durch die der Geist des Mittelalters schwerfällig schleicht. Ein Fleckchen für Träumer. • Zur Höhe wandere ich auf felsigem Steig. Immer tiefer liegt der Strom, immer wilder wird das Felsgestein. Verkümmerte Föhren und Tannen Wen ein bescheidene» Dasein um Burgruinen und «fallencn Stadtmauern. Und mitten in dieser Herr-!>cd-n Höhenwelt setzt man sich auf einen Felsen, blickt ins Tal und in die Weite, trinkt mit vollen Zügen da» gewaltige Wachauerbild. Hügel reiht sich an Hügel und zwischendurch schlangelt sich der Melungenstrom. Alles hat Seele. Schon an allen Ecken und Enden matt der Herbst in seiner bunten Pracht verschwenderisch aus Baum und Strauch. Herdstwind jagt fallende Blätter vor sich her und «n der Tiefe dringt der Donau herbstlichwildes und Land billigte? Autobus ins Logartal ab und kehrt am Sonntag abend nach Celje zurück. Fahrpreis für die Hin- und Rückfahrt 48 Dinar. Anmeldungen bis Freitagabend in der Kanzlei des Unternehmens, Mestna hranilnica, Trg fralja Aleksandra. Kranzablöse. Anstelle eine» Kranzes für den verstorbenen Herrn Franz Rebeuschegg spendete Direktor Herr Georg Sima der Freiwilligen Feuer-wehr 100 Dinar. Kino Union. Donnerstag, Freitag und Samstag der Tonfilm „Die Dschungel des Todes". Nach dem Roman von E. A. Robertson mtt Claudette Colbert, Herbert Marschall und Mary Boland. Maribor Der Einbrecher Koöanjc festgenommen. Der hiesigen Polizei gelang es am l.d.M nachmit. den berüchtigten Einbrecher Franz Kosanjc nach dramati-schen Kampf in der Gregorciceva ulica festzunehmen. Kosanjc, der drei Revolver bei sich trug, feuerte im Kampfe mit Gendarmen und Polizei mehrere Schüsse gegen seine Angreifer ab. Ein Passant wurde schwer ver-letzt. Bei der Festnahme stieß Kosanjc einen Wachmann zu Boden. Ein Faßbindergehilse eilte dem Wachmann zu Hilfe und warf sich auf den Verbrecher, der schließlich überwältigt wurde. Kosanjc, der 37 Jahre alt ist, hotte vor etwa 10 Jahren in Celje einen Aufseher getötet und wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Vorjahr wurde er aus der Strafanstalt entlassen. Seither war er der Schrecken von Maribor und Umgebung. Gegen 20 Einbrüche und Diedstähle werden ihm zur Last gelegt. Bei Koöanjc wurden 3200 Dinar vorgefunden. Das Verhör dauert zu Blattschluß noch an. Ptuj Kaufmann Ludwig Schosteritsch ge« starben. In den ersten Morgenstunden de»30.Sep-tember ist der hiesige Kaufmann und Hausbesitzer, Herr Ludwig Schosteritsch nach langem, schweren Leiden im 64. Lebensjahre aus dem Leben geschieden. Schnitter Tod hat es dem allseits beliebten Dahingeschiedenen nicht mehr gegönnt, die 30. Wiederkehr seine» Eintrittes in die Firma Artenjak & Schosteritsch, welches Fest in diesen Tagen hätte gefeiert werden können, zu begehen. Tod auf den Schienen — Unfall oder Selbstmord. Am Morgen des 30. September fand man am Bahngeleise in Breg die zerfleischte Leiche der Bahnbeamtenswitwe Amalia Vrlavec. Da die Unglück-liche seit längerer Zeit an einem Nervenleiden litt, er-scheint es nicht ausgeschlossen, daß sie ihrem Leben frei-willig ein Ende bereitet hat. Sie hinterläßt drei Kinder. Gerädert. Am 29. September ereignete sich auf der gegen Sv.Troiica führenden Straße bei Podlehnik ein gräßlicher Unfall, den ein Augenzeuge wie folgt schildert : „Es dürfte etwa 18 Uhr gewesen sein, als mich in der Nähe von Podlehnik ein, der Firma Pecnik in Ptuj gehöriges Lurusauto überholte. Unmittelbar dar-auf erblickte ich einen Radfahrer, der un» entgegenfuhr. Rauschen. Ein herrliches Lied, dieses Donaulied, diese all-gewaltigen urewigen Akkorde der tiefgrünen Wasser. Oft sitze ich in den Nachtstunden an meinem Fenster und schaue dem im Mondschein glänzenden Wellen-spiel zu, lausche dem Lied und dem Klang und träume zurück in goldene Jugendzeit. Diese Jugend war hart und bitter, aber eine Melodie ist mir aus ihr geblieben — die Melodie des Wassers, das Lied meines Jugendsees, der von Bergen umsäumt im ewigen Traume liegt, das rauschende Lied des schäumenden Bergbaches, der in seiner Zügellosigkett von schwindelnder Höhe zum Tale eilt und erst seine Ruhe findet, wenn ihn der stille See in seine Arme nimmt. Weinberge liegen an sonnigen Halden, klettern empor an den Hängen. Schwerbehangen sind die Stöcke mit der edlen Frucht, au» der der kostbare Wachauer quillt, jener herrliche Tropfen, den man in frohen und trüben Stunden nicht missen mag. Winzer und Winzerinnen pflücken die Frucht, derweil sich die Blätter bereits in herbstlicher Färbung im Sonnen- glänz zum Sterben rüsten. * Das alle» ist goldener, herrlicher Herbst am Nibelungenweg... Anscheinend umschlüssia, ob er nach rechts oder links aus-weichen solle, fuhr er in Zikzaklinien. Da vernahm ich auch schon einen gräßlichen Schrei. Ein Vorderrad des Autos war über den Unglücklichen hinweggerollt, nicht weit davon am äußersten, rechten Straßenrand stand das Auto auf einem der zahlreichen Schottcrhäufen. Sofort waren um den furchtbar zugerichteten Mann zahlreiche Leute versammelt, die nicht zulassen wollten, daß man den kaum noch röchelnden Verletzten an Ort und Stelle liegen lasse!" Wie man später erfuhr, ist der Verunglückte der 24 jährige Arbeiter Franz Pulko aus Krapina. Er wurde mit dem Auto in das Krankenhaus nach Ptuj gebracht, wo er allerdings allsbald feinen Geist aufgab. Ljubljana Hochschüler. Achtung! Da die Zahl der an der hiesigen Universität studierenden Hochschüler deutscher Volkszugehörigkett zu gering ist um die behördliche Genehmigung zur Gründung einer Studentenverbin-dung (wie in Zagreb, Beograd oder Subotica) zu er-langen, schließen sich alle volksbewußten Akademiker der Jugendgruppe der hiesigen Kulturbundortsgruppe an, die auch bei der Inskription gerne behilflich ist. Wir ma-chen die Kommilitonen besonders auf das Wohnungs-amt und die Nachhilfestundenvermittlung aufmerksam. Sprechstunden der Ortsgruppenleitung: Mittwoch und Samktag von 18 bis 7,20 Uhr in dem Kulturbund-heim, Florijanska ulica 21. ebenerdig, links. Verlobung. In der vergangenen Woche ver-lobte sich in Graz Herr Pfarrer Franz Morgenthaler mit Fräulein cand. phil Edith Urban. Pfarrer Morgenthaler wird nach der Trauung im kommenden Monat die Pfarrstelle in seiner Heimatsgemeinde Baeki Jarek übernehmen. Nicht nur die evangelische Gemeinde, son-dern unsere gesamte hiesige Volksgruppe sieht nur ungern den beliebten Pfarrer nun endgültig aus unfe-rer Gegend scheiden. Zu seiner Verlobung auch unsere Glückwünsche! Untersuchung gegen Bevc abgeschlos-sen. Der Untersuchungsrichter bat vor einigen Tagen das gesamte Aktenmaterial von dem bekannten Sitten-skandal der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Anklage wurde auch auf Betrug erweitert. Dem Angeklagten steht nun als einziger Rechtsweg die Beschwerde gegen die Anklage an die höhere Instanz frei. Trotzdem rechnet man, daß die Verhandlung schon Mitte Oktober abge-halten wird. Kirchliche Stolgebühren. Verzeichnis der geltenden Kirchengebühren (Pfarramtlichen, Trau-ungs-, Meß-, Leichengebühren usw.) können Sie un-entgeltlich bekommen, wenn Sie sich sogleich mtt einer Korrespondenzkarte an Blaz Kovac in Ljubljana, za-lozba „Indeks", wenden. Zagreb Die Bereinigung Deutscher Hochschüler in Zagreb ist in ihr neues Heim, Buconjiceva 2, übersiedelt. Sie erteilt Auskunft über das Studium in Zagreb und bittet alle deutschen Hochschüler fich bei ihr zu melden. Der Monat Oktober Rauher werden die Tage; Nachtfröste stellen ich bald ein. Die Spanne des lichten Tages wird ichtlich kürzer, und die Dunkelhett gewinnt — be-onders in der zweiten Hälfte des Monats —merk->ar die Oberhand. Eines Tages werden die Blu-menkästen und Sitzgelegenheiten hereingehott, und auch der Garten ist nach der Obsternte verödet. Die Zeit der Wanderungen und Reisen ist entgültig vorüber; wir ziehen uns in unsere gemütlich erwärmte Ge-mächer zurück. Zuvor hatten wir Gilbhardts bunte Schärpe im Park oder Wald nochmals bewundert, nun liegt schon beim Gehen unter den Bäumen da» Raschellaub zu unseren Füßen. Sturmwindespringen auf. Hui! Zeitig schließen wir da» Fenster und machen die Fensterläden zu. Die langen Abende be-ginnen . . . Schon vor 5 Uhr geht am 19. Oktober die Sonne unter, obwohl uns das Tagesgestirn am 1. Oktober erst S Uhr 40 Min. verließ; am 31. Oktober verläßt uns die Sonne gar schon 4 Uhr 34 Min. (Die Aufgangszeiten sind: Anfang d. M 5.59 Ende d. M. (6.53.) Am 24. Oktober tritt die Sonne in das Zeichen des Skorpion». — Der Mond wechselt im Oktober viermal. Erste» Viertel ist am 5, Vollmond am 12^ am 19. Oktober tritt da» letzte Mondviertel ein und am 27. haben wir Neumond, i Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 79 Sport Meisterschaft der L. N. P. Liga Athletik:E. Ä. «elje 3:2 (2:2) Es war ein echte» Derby unserer Stadt mit allen seinen Aufregungen. S. K. Celje hatte einen guten Start und kam mit 2:0 in Führung. Athletik verlor jedoch nicht die Nerven und spielte ruhig weiter, sodah der Halbzeitstand 2:2 erreicht wurde. Nach der Pause war Athletik die bessere Mannschaft und konnte durch ein dritte» Tor den Sieg sicherstellen. S. ct. Celie lieferte ein wirklich gute» Spiel, sicherlich da» beste seit längerer Zeit. Die Mann-schaft kämpfte mit unbegren^er Aufopferung. Gegen Athletik hat S. ct. Celje immer seine besten Leistungen erreicht, so auch diesmal. Athletik war die technisch bessere Mannschaft, ihr Spiel ist ruhiaer und konnte sich daher mit der Zeit durchsetzen. Wenige Mannschaften würden mit 2:0 im Nachteil, noch ein derart wichtiges Meisterschaftsspiel siegreich beenden. Zum Zeichen der Trauer um ihren ersten Ob-mann und Ehrenmitglied. Herrn Franz Rebeuschegg, sind die Spieler vom Athletik mit Trauerflor am Arm angetreten und in der 22. Minute (Sterbetag de» grogen Gönners der Athletiker) wurde eine Trauerminute eingeschaltet. Schiedsrichter Herr Vesenauer aus Maribor. Zuschauer gegen 600. Im Vorspiel siegte die Reserve vom Athletik gegen die Reserve vom S. ct. Celje mit 4:1 Stand bet LNP Liga nach der zweiten Runde. Athletik n=:3:2 2; S.ct. Celje 2 1—1 4:42 Herme» 1—1 1:2 0 Primorse; Ilirija. Skttlub Celje Bericht über die 5. Hauptversammlung Schluh Für die Tennisabteilung sprach deren Leiter Herr WM Löschnigg und betonte vor allem, daß der Nachwuchs in diesem Sportzweig zu großen Hoffnungen berechtigte. Alles in allem wurden jcchs Turniere ausgetragen und zwar gegen den hiesigen Sportklub Celje, gegen den Sportklub „Ilirija"-Lsubliana, gegen Hrastnik und gegen den Russischen Tennisklub aus Zaareb. Damit im Zusammenhang müssen vor allem die Damen Ilse und Liselotte Westen genannt werden, die durch ihr frische» Spiel sehr zu gefallen wußten und bei den ' Hern einen großartigen Eindruck hinterließen, t hartem urid sicherm Spiel buchten sie etliche Zunkte für .des Sfrnubs Farben. Im Kampf um ie Meisterschaft der Stadt Celje und de» Sann- tale» mutzten die beiden Damen im Semifinale die Überlegenheit ihrer kam-serprobten Gegnerinnen an-erkennen. Frl. Ilse und Liselotte Westen nahmen auch n Tmnis-Turnirnn in Maribor und Rogaska teil, wo der Skiklub auch durch Gustav H ö n i g m a n n und die beiden Junioren G o ssleth und Fabian gut vertreten war. Man merkie die Arbeit de» braven Wiener Trainers Karl D2t-schmied. Hoffentlich kommt er im nächsten Sommer wieder! Zum Schlüsse dankte der Tennisleiter Herrn .........- .................... Dr. Juhart für (ein rastlose» und nimmermüdes Wirken im Rahmen der Ännisabteilung. Dank ge-bührt auch den Herren Ing. Willi Rakusch und Gustav Stiger, die ihre prachtvollen Tennisplätze zur Verfügung stellten. Die Neuwahl des Ausschusses hatte mit einer Wahlbeteiligung von 39 Stimmen folgendes Er-gebnis: Obmann Dr. Alfred Juhart 27 Stimmen) ; Stellvertreter Edo Paidasch (28); Schriftführer Gustav Stiger (29); Stellvertreter Nando Podgorschek (24); Kassenwart Kullich (20): Tech-nischer Referent Erwin Gramer (39); Leiter der Tennisabteilung Josef Krell (39); Leiter für Leicht-athletik Gustav Hönlgmann; Klubräie: Dr. Bruno Sadnik, Franz Zangger, Hermann Pibernik und Werner Stiger; Rechnungsprüfer Ernst und Ale-rander Heller. Unter Beifall übernahm nun der neue Ob-mann Dr. Alfred Juhart den Vorsitz und er-öffnete in einer kurzen Ansprache das sechste Arbeit?-jähr. Der Antrag, die Terniis-Abteilung dem „Athletik-Sportklub anzugliedern sowie die Vereinsfarbe (blau-gelb) und Wappen in die Statuten aufzu-nehmen, wurde einstimmig angenommen. Unter Punkt „Allfälliges" der Tagesordnung meldete sich neben Perissich, Paidasch und Werner Stiger Schriftführer Gustav S t i a e r zu Wort und geißelte Zank, Hader und Miesmacherei, dir im abgelaufenen Klubjahr in das Klubleben hineinge-tragen wurden. Das gesellschaftliche Leben müsse ebenso gepflegt und remgehalten werden wie da» sportliche. Nach zweieinhalbstündiger Dauer wurde die Versammlung beendet. — h. p. — Wirtschaft u.Verkehr Saazer Hopfenbericht Die Hopfenmarktloge ist unverändert. Der Ein-kauf wurde auch in dieser Woche am Lande in ruhiger Weise sortgesetzt. Als Käufer traten zumeist wieder ausländische Brauereivertreter, Exporteure und Kommissionäre auf. Während Deutschland, die Schweiz und die nordischen Staaten in den letzten Wochen stark gekauft haben, lagen bisher nur wenige Aufträge für fronMische und befische Rech-nung vor. Auch die inländische Brauindustrie hat sich bisher im allgemeinen vom Einkaufe fernge-halten. Es ist also auch weiterhin mit Bedarf an Saazer Hopfen zu rechnen. Durch unsere gemeinden weisen Erhebungen ist festgestellt, daß fast 60°/, der heurigen Ernte der ersten Hand entnommen d. Die Preise bewegen sich für Ausstich vot< i 1750 — Kc 1800 für Prima von Ki 1700 — Kc 1750 für Gutmittel von Kc 1600 - Kk 1700 für Mittel von Kk 1500 — K! 1600 je Zentner zu 50 kg. Kino „UNION" Celje An Sonn- und Feiertagen 3 Vorstellungen um 16-15, 18 30 und 20-45 Uhr, an Werktagen um 16-30 und 20-30 Uhr NEUES PROGRAMM „Die Dschungel des Todes" Das deutsche Buch (Zur Woche des deutschen Buches 1935) Das deutsche Buch, unser stiller Freund, klopft jetzt wieder in unserem Innern an und fragt, ob wir seiner bedürfen? Gerade jetzt im Herbst, wenn draußen die Blätter von den Bäumen fallen, der wilde Wein seine roten Hände ausstreckt, unser« befiederten Freunde — die Vogelmusikanten — nach dem Süden gezogen sind, die Herbststürme durch die deutschen Lande fegen, findet sich der Mensch leichter als sonst zu innerer Sammlung und Besinnlichkeit. Einsam und verlassen sucht er einen lieben Freund und Plauderer: das deut-sche Buch! Zu keiner Zeit werden die Leihbü-chereien so bestürmt wie in den Herbstmonaten. Wie schön ist es, einen Band guter Gedichte zu lesen oder einen schönen Roman, eine interessante Reisebeschreibung, eine fesselnde Biographie! Welche Auswahl bietet heute der deutsche Buchhandel! Tatsächlich sind Bücher die besten Freunde! Sie stellen keine Anforderungen an un», beargwöhnen un» nicht, sind immer gleich zur Hand, beneiden un» nicht und lassen keinerlei Launen spüren. Gute Bücher sind die besten, zuverlässigsten Begleiter für stille Stunden; sie stärken und festigen den Menschen und seine Charakterwerte. Haltet auf gute, deutsche Bücher im Haus! Sagte doch Otto Promberg in einem seiner Sprüche: Trägst du ein gute» Buch nachhau», Atagst du an einen Obslbaum denken; Er wird dir gute Früchte schenken Und dienstbar sein jahrein, jahraus. Deutsche Bücher und Zeitschriften um lliger. blioiheken. Institute. Private, S wertung fast aller Währungen der Well die An- Immer wieder haben in den letzten , en, Institute, Vrivate, Buchhändler usw. Klage darüber geführt, daß durch die Ab- 25% MII .. Jahren Bibliotheken, Institute, gefük MU ücher schaffung deutscher Bücher erschwert worden ist. -erzeugni austraf! Wiederholt wurde angeregt, Maßnahmen zutreffen, die den Weiterbezug deuljcher Bücher, Zeitschristen, Musikalien und Lehrmittel ermöglichen. Da au» allen diesen Eingaben amtlicher und privater Stellen einwandfrei hervorgeht, daß da» Interesse an deutschet, VerlagsveröffenUichungen nicht gesunken, sondern ge-stiegen ist, hat sich der deutsche Buchhandel ent-schlössen, durch eine Gemeinschaftsaltion dazu be tragen, den Preis deutscher Verlagserzeugnisse der durch die Abwertung gesunkenen . gleichen und dadurch der internationalen geistigen Zusammenarbeit einen Dienst zu erweisen. > Ab 9. September 1935 werden die itse deutscher Bücher, Zeitschriften, tsikalien und Lehrmittel im Au»-td mit Ausnahme der Schweiz die eigenenWunsch von dem verfahren ,t erfaßt wirb, um 25°/, gesenkt M. — 14 Dinar zuzügl. Porto.) an zu- eitunM. fefgikla^ge reicliadeutache, ehern phanna*. Vertretung so r Jngoilawien in Celje weht Gesellschafter mit 50.000*— Bargeld. Fachmann nicht erforderlich. — Am-| gÄboto unter: ,.lndnslrlc A. II." an die Verwaltung le Feuerwehr j^cvec Teranstaltet ttffl Sonniaj. dem 6. Oktober ein Weinlesefest Im Gasthof ,,Li»ce" (Petritok) Musik, Tanz, ri. s. w. Eintritt sri'i. Strebsames, intelligent««, deutsches Fräulein ans gutem Ifauso Mit mehrjähriger Praxis im Inn- und Ausland in selbständiger Kindererziehung und FQhning »ine« Haus-halte», sucht Stelle. AntrSge an Hie Mur-aehetz, TrboTljo. 298 Füllfedern n. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie auf 10 Jahre ! Fachminnische Reparaturen in 4 Standen. Buch- und Papierhandlung „D o-moTina*, Celje, Kralja Petrac. 45. '219 Ein schönes, sonnige«, möbliertes Zimmer wird an eine oder zwei Personen, eventuell mit Kost vermietet. Adresse erliegt in der Verwaltung des Blattes unter Nr. 294. Drucksachen.Cr.'mS'" Vereinsbuchdriiclterei „Celeja" Es ist wirtschaftlich zu inserieren! Inseriere in der "Deutschen Zeitung" ! Die Firma Artenjak und Schosteritsch In Ptuj giebt hiemit tieferschüttert bekannt, daß ihr verdienstvoller Teilhaber, Herr Schosteritsch Kaufmann und Hausbesitzer am 30. September 1935 nach längerem schweren Leiden im 64. Lebensjahre verschieden ist. Die Beisetzung des teuren Verblichenen erfolgte am Mittwoch, dem 2. Oktober um 4 Uhr nachmittag vom Trauerhause Krempljeva ulica Nr. 1 aus, zum städtischen Friedhofe statt. Ehre seinem Angedenken! Ptuj, am 30. September 1935. ti:-' - r «r- v * • i- ^ r. 3. ^ '' . • JLrJi yB&- r' . *1: L^ MÄ4 Drucker. Verleaer und HerauiiZtber: Tcreinsbuchdrucktrei .e«liia' in Eklje. — «erantwortlich für den Herausgeber und.peravtworlllchtr Echriftleiter: Iatob Prah in Seljt Für tie Druckerei verantwortlich: Joses Linhart in Eelje.