Nr. 158. Donnerstag, 12. Juli 18«8. 107. Jahrgang. Mlmcher Zeitung. ?«u,M>?i. ?. ??^",!? V ."' ^ ° " "«.l'«nb « n8 : ««n^ähti» st, l°. halbjährig »ib»r: Für üein« .,n,«ate l,,« ,u < feilen »5lr.. «rohe« per.^eilc " tr,i bei °ft«en «tüebcrholungen pr. ^eile » lr ?ic ..l'üibach« .^ei'ilnz" erschemt liisslich mit «usnnhml der Sonn. mid ssricllassü Dic Ädminlftralion befindet sich V^hnbofss«,^« »5, die Mcbnclion Wicnerstraße 15. Cprcchslundr» dcr Mcdnction läglich von 10 l>i« »2 Uhr vormittag«.— Unfrankierte Vr»cll werben nicht angenommen und Viannlcriptc nichtznrilllgestelll. Amtlicher AHeil. Se. f. und k. ?lpustolischc Majestät haben u,it Allerhöchster Entschließung vom 7.Inli d. I. dem Sec-twnschcf im Finanzministerium Andreas Ritter von -Uaumgartner den Freiherrnstand tazfrei allergnä-dlgst zu verleihen gernht. mtt ^' ^' ""b k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlicßnng vom 7. Inli d. I. dem Sec-nonsrathe „n Finanzministerium Johann Kapf den "^" der eisernen Krone dritter Classe taxfrei aller-»nadlgst zu verleihen geruht. Ass s?^ k. und k. Apostolische Majestät haben mit aucryochster Entschließung vom 7. Inli d. I. dem Scc-uonsrathe im Finanzministerium Dr. Witold von Ko-Ytowski in neuerlicher Anerkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung den Titel nud Charakter eines "lMlstmalrathes taxfrei allcrgnädigst zn verleihen geruht. Duuajewsli in. p. Se. k. uud k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 2!). Inui d. I. die Wahl des Peter Grassclli z>mi Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach allergnädigst zu bestätigen geruht. Nichtamtlicher Weil. Die Reformen des englischen Oberhauses. Nachdem das allgemeine Wahlrecht durch die Reform von 1«tt4 in den Angeu der öffentlichen Mci-nnng vorlällfig die angemessenen breiten Grundlagen erhalten hatte, steht als nächste constitntionelle Ver» änderuug die Reform des englischen Oberhauses auf der Tagesordnung der allgemeinen Erörterung. Wie gewöhnlich geben die Nadicalen den Anstoß, uud die konservativen machen Zugeständnisse. Der gesuude Siuu, dieses althergebrachte Vätcr-Erbtheil, weist mit Recht darauf hin. dass eine so hochehrwürdige Körperschaft wie es das Haus der Lord ist, selbst die Initiative zur zeltgemäßen Reform ergreifen müsse. Lord Rosebery, der corpulente Gatte von Hauua Nothschild, der die radicale Politik als Sport betreibt uud deshalb zu den Füßen des Schlossherru von Ha. Garden gesessen ist, macht den unermüdlichen Einpeitscher. Schon im Jahre 18«4 hatte er die Sache znr Sprache gebracht. Am 1!). März d. I. brachte er dann im Oberhause einen Antrag ein, der den Premierminister aufforderte, eine bezügliche Bill vorznlegen. Salisbury erbat sich in seiucr Autwort zunächst eine genauere Formulierung der geforderten Abänderungen und er> klärte sich im Princip gegen die laliulmn lli«!nn machende Auffassuug Rosebcry's. Darauf unterzog sich Dunraven der Llusarbeitung einer Bill. welche das Princip der Erblichkeit festhielt, aber die Zusammensetzung des gesetzgebenden und oberrichlerlicheu Körpers modificielte. Indcsstn auch diese Porlage war dem Torycabinct zu grundstürzrud. Deshalb arbeitete Sa« lisbury einen dritten Reformplan aus, dcu er am 18ten Juni mit einer üblichen Anrede dem Hause der Lords präsentierte und der sofort in erster Lesung znr Kenntnis genommen wurde. Au und für sich war bisher der Gedanke einer Obeihausreform wmig populär. Seitdem Cromwrlls eiserne Dictatur alles Hergebrachte umstürzte, war nach dem Wiedererwachen der Vätersitte nächst der Wiederherstellung des Thrones diejenige des Hauses der Lords die volksthümlichste und beliebteste Reaction gewesen, welche jemals vom englischen Nationalgcfühl getragen wurde. Auch jcht mrinte Salisbury, dass nach britischer Auffasfung die erblichen politischen Rechte der englischen Aristokratie in unlösbarem Zusammenhange ständen mit denjenigen der Krone. An dem Grundsätze der Erblichkeit der Pccrschaften rütteln, hieße die Legitimität in ihrem innersten Grundwesen erschüttern. Die Ucbelständc nnd eingcrisscnen Misibräuche der jetzigen Zusammensetzung gab indessen die Regierung zu. Um dil'se zu erkennen, hat man nicht etwa nöthig, Disraeli's Roman «Couningsby> zn lesen, der eine Satyrc mit zersetzendem Spott ist. sondern eine statistische Zusammenstellnng und die Anführung einzelner, das Tagesgespräch ausfüllender Thatsachen genügen, nm die Verechtiguug einer Reform anzuerteuueu. Augenblicklich gibt es 5i5>5 erbliche Peers, wovon 15, minderjährige nicht mitrechnen. Von den übrigen 5,40 betheiligten sind durchschnittlich kaum IM bei den Arbeiten uud Sitzuugen. Dazu kommen noch die Life^ Pcerö, die auf Lebenszeit Mitglieder siud. Die Privilegien der Peers gibt diesen aber zu jeder Zeit das Recht, im Obcrhausc zu erscheinen, dort zn sprechen uud zu stimmen, beziehungsweise Gesetze zu geben und bei den Urlheilen letzter Instanz mitzusprechen. Wahrscheinlich ist es der capitalistische Zug der Zeit. die qc-rade hervorragend die Aristokratie degeneriert hat. Die zahllosen Ehebruchsftrocesse, wie diejenigen des Herzogs von Marlborough, Lord Campbells, Sir John Dilles, sind nrbildliche Kennzeichen sittlicher Zustände. Andere Peers gibt es, die gemeiner Verbrechen überwiesen, von der Gesellschaft ausgestoßen, von der Rennbahn und vom Club verbannt sind und dennoch, weil sie vor dem verdienten Zuchthaus durch Vorrechte geschützt siud, Gesetzgeber und Mitglieder des Oberrichtercollr-giums bleiben. Ein heruntergekommener Peer ist Lakai bei dem ultraradicalen Labouchere, dem Redacteur des «Truth», der sich ein Vergnügen daraus macht, seinen Diener bei wichtigen Abstimmuugen in Livree oder im Dicnstmanns-Anzug ins Haus der Lords zu senden, wo er auf Befehl seines Brotherrn abstimmen muss. Derartige anrüchige Subjecte sind mit dem lci-minu« t(x:I,niouft «ttiack nlitty,)«, — schwarze Schaft, verlorene Söhne — belegt. Und diese aus der Heerde auszumerzen, ist die erste Aufgabe der in Rede stehenden Reform. Was übrigens Alter des Adels und Festhalten der vom Vater auf den Sohn übergehenden Ueber-liefernngen betrifft, so finden wir in der Gentry, dem Landadel, welcher die Fühlung mit dem Volle bewahrt hat. die Zähigkeit der nationalen Eigenthümlichkeit mehr im idealen Sinne vertreten, als — natürlich mit hochehrenvollen Ausnahmen — bei der Aristokratie. Auch über die Rasse und vollblütige Abstammung der letzteren gibt man sich manchen Täuschungen hin, die vor der Geschichte der Thatsachen nicht bestehen können. Mögen die Ethnologen zweifellos recht haben, dass der altfränkisch'Normannische Geist dnrch Bluwcrmischung der germanischen cingewanderten und keltischen ein-gebornen Elemente eine neue Rasse, die angelsächsische, geschaffen hat. so steht doch anch so viel fest. dass das normannische blaue Blut in der angeblichen Nachkommen-schaft der Sieger von Hastings und der Paladine Wilhelms des Eroberers in directer Linie fast ganz versiegt ist. Der Krieg der Rosen hatte die Reihen dieser Abkömmlinge arg gelichtet, und nach der Schlacht von Tcwksbury wissen die alten Chroniken schon von dem «Letzten der Barone» zu melden, während es an einer anderen Stelle heißt: ein «normannischer Baron ist jetzt so selten in England geworden, wie etwa ein Wolf». Als dann das Sonnenschild des Hauses?)ork auf dem Felde von Bosworth in blutige Trümmer niedersank; als der Graf von Richmond das Haus Tudor auf den Thron brachte, da konnte man im Jahre 1485 Jenilleton. Wintenurort und Seebad Abbazia. 'In wenigen Jahren hat sich Abbazia zu einem Kurorte ersten Ranges emporgeschwungen, welcher be-relts eme ansehnliche Literatur auszuweisen vermag», '""diesen Worten tritt eine neue und — dass wir es Mlch von vorneherein sagen — im höchsten Grade verdlenstllche, ebenso umfassende als genaue Publication "uer dieses Eden im Süden unserer Monarchie in die ^rjHemnng: der vom «Oesterreichischen Touristen-Club» Ausgegebene, von Josef Rabl uuter Mitwirkung des' prastdelüen A. Silberhuber verfasste, mit eiucm hygie-MM,, Beitrage vom dirigierenden Arzte in Abbazia -prof. Dr. Julius Glax versehene «Führer für Abbazia, oie duseln des Qnarnero und die Küstengegenden.. .. Das mit 22 Illustrationen nnd einer Karte ge-! Hmuckte, m der That prächtig ausgestattete Buch, das notz semer durchwegs praktischen Anlage doch durch ^ajsung w,e dnrch Ausstattuug eiue Zierde des vornehmsten Büchertischcs zu nennen, ist «dem Schöpser «on Abbazm und hochgeneigteu Förderer des Touristenwesens m Oesterreich. Herrn Friedrich Julius Schüler, weneraldlrecwr der k. l. priv. Südbahngesellschaft. Mit-auede des Herrenhauses», gewidmet. Wenn wir soeben "e durchwegs praktische Anlage dieses neuen ans-yezelchneten Buches über Abbazia nnd dessen nähere und wettere Umgebung betont haben, so geschah dies «ewiss mit allem Fug und Recht. Sind nämlich die 4-ourlsten-Führer des «Oesterreichische» Touristen.Clubs» schon in der Regel ganz besonders hervorragend durch ,hre Brauchbarkeit «auf Schritt uud Tritt», so gilt d,es womöglich in noch verstärktem Maße von diesem Führer, der in der Reihe der diesbezüglichen Publicationen als die zwanzigste erscheint. Und welche Hülle von Neuem und Hochinteressantem eröffnen mcht die einzelnen Abtheilungen dieses 228 Seiten umfassenden Führers, der uus nicht allein den jedem Gebildeten dem Namen nach bekannten Curort Abbazia, sondern auch das ganze österreichische Litorale nnd die Inseln des Quarnero so genau kennen lernt, wie es bisher durch keine Topographie geschehen ist. Die touristische Literatur der letzten Decennien geht nämlich, Dank den ernsten Strcbungen des deutschen und österreichischen Alpcnverciues und des österreichischen Touristen-Clubs, mit der strengen Wissenschaft Hand in Hand und hat diese bereits in vielen Fällen mächtig gefördert. So auch hier. Die bis in die kleinsten Details gehenden Schilderungen der Ausflüge von! Abbazia werden nicht wenig zur stricten Kenntnis von Istrien führen nnd weitere Forschungen im Gefolge haben. Ja selbst das Hinterland, unsere krainische Heimat, wird in einem, den, Abbazia zunächst gelegenen Theile, der Karstpartie um St. Peter und dem Schnceberg in den Bereich der Betrachtung und Beschreibung cin-bczogen. Doch sehen wir uns den reichen Inhalt der Schrift etwas näher an: Eingeleitet wird dieselbe durch ein Capitel über die Lage von Abbazia. worauf der geschichtliche Theil folgt, der sich durch besondere Gründlichkeit auszeichnet nnd mit rühmenswerter Mustcrgiltig» keit die benutzten Hauptqucllcn citiert. In der hygieni- schen Abtheilung schildert Dr. Glaz Abbazia als Winter-curort und als Seebad und gibt die Indicationen Nbbazia's als klimatische Winterstation an; weitere Abtheilungen sind den localen Einrichtungen, der Topographie und Ethnographie sowie den Spaziergängen der nächsten Umgebung' (Park. Strandpromenaden. Spazier-gängc im Lorbeerwalde, zur Vrudk». und Littrow-quelle) gewidmet. Nun kommen die kleineren Ausflüge bis zu 2 Stunden Entfernung an die Reihe; zuerst die Fahrten nach Volosca, Mattuglie, Castua, Ika, Lovrana. Veprinac. dann die Fußtouren, die Fußwege nach Vl'losca, Mattuglie, nach Veprinac. zur Istrianer Rcichsstraße bei Zatka. zur Aussicht nach Pust Areg, nach Rulavac, nach Ika n. s. w. Daran reihen sich die Ausflüge bis zu 4 Stunden Entfernung, auch wieder die Fährten zuerst: nach Fiume. Tersat, Orehovica, Martinöica, durchs Dragathal nach S. Cosmo, nach Mose» nice, Bersec uud zum Kronprinzessiu-Stephanie-Schutz' hause an, Monte Maggiore (Ucka). dann die entsprechenden Fußtouren und andere daran sich schließende. Bei den Ausflügen für einen oder mehrere Tage sind es besonders die Fußtouren, die uns reizen, so die Wanderungen im Veprinaccr Walde (Rundtour) auf den Planik. auf den Monte Maggiore, zum Cepn-See. nach Grobnil, über das Kostrenagebirge nach Buo cari und auf den Krainer Schneeberq. Hervorragendes Interesse bietet auch die Dar-stellung der Ausflüge von den Stationen drr Südbahn zwischen Fiumk, St. Peter und Trieft, und d° wieder ganz eminent die Schilderung der Station Divam mit den Touren in die Kronprinz-Rudols-Orotte und zu dcn hohlen und Grotten von St. Kantian Da ein Aiilmchcr Zeitung Nr. 15^. 1352 12. Illli 1888. mit Mühe und Noth nur 29 weltliche Peers zusammenbringen. Die meist?» jetzigen Peerschaften sind neuen Datumö. Ueber die Hälfte derselben sind nicht älter als 60 Jahre; kanm der vierte Theil der Peers kann sich eines Adrlsalters über 150 Jahre rühmen. Georg III. hat allein 80 und die Königin Victoria seit 1837 an 137 erbliche Peerschaften geschaffen. Kaufmailnsblut sollte den Adel regenerieren! Ein einziger Peer lebt noch, dessen Geschlecht in gerader männlicher Aufsteigung schon unter Heinrich II. blühte, nämlich der Herzog von Norfolk aus dem normannischen Stamme der Howard, der sich unter anderem auch dadurch auszeichnete, dass während der kirchlichen Wirren niemals ein Spross dem römisch-katholischen Bekenntnis untreu wurde. Er war vielleicht das einzige Geschlecht, das nicht zu den Durchschuittssippen gehörte, von welchen Maria Stuart mit Recht sagte: «Ich schc dicsc würd'gün Peers mit schnell Vertauschter Ueberzeugung unter vier Regierungen den Glauben viermal ändern.» Auch der Herzog von Westminster hat einen alten Stammbanm. aber nicht in directer Stufenleiter. Die berüchtigten Eleonore Gwynne-Louise Queronaille und die Herzogin von Cleveland waren die Stammütter der Herzogögeschlechter von Orafton, Richmond und St. Albans. Der romantische Herzog von Mormouth, die Frucht eines Verhältnisses zwischen Karl II. und der Lucie Walters, hinterließ nach seiner Enthauptung nur Nachkommen von weiblicher Seite, welchen die Peerschaft der Herzoge von Bucclench entsprang. 'Das Earldom von Munster wurde 1831 für den unehelichen Sohn der beliebten Schauspielerin Mrs. Jordan creiert. Die Grundidee der Dunraven-Bill ließ alle Privilegien, Befugnisse und erblichen Rechte uuberühn, wollte aber von sämmtlichen Peers aus diesem einen Extract von 180 Lords wählen lassen, die zur Ausübung der bisherigen Fnnctionen einen Repräsentativkörper bilden sollten, zu welchen dann noch die übrigen Kategorien der nicht erblichen Peers kommen würden. Die Bill Salisbury's dagegen sieht von einer Reorganisation des Hauses ab und beschränkt sich in Abstellung gewisser Unzulänglichkeiten auf zwei Punkte. Die Krolle darf jährlich nur 5 Peers auf Lebenszeit ernennen, und die Anzahl der Life-Peers darf die Ziffer 50 überhaupt nicht überschreiten. Und was die räudigen Schafe anbetrifft, so soll ihre Aussonderung dadurch rrfolgeu, dajs das Haus in einer Adresse an die Königin das Ersllchen stellt, Ihrer Majestät Regierung möge den und den namhaft gemachten Lords zur nächsten Session kein Einberufungsschrciben zustellen. «Die Bill ist etwas zu mager» — meinen die «Times». Aber Rosebery. der vom Turf her das Be« rechnen aller Chancen, auch der geringsten, versteht, sagte im Oberhause: «Der Anfang ist wenigstens gemacht; das weitere Abbröckeln wird schon von selbst kommen.» Der Vrailtwciligcllllss iu Kärnten. Die Kärntner Landesregierung hat eine statistische Zusammenstellung über den Vrantwcin-Uebergcnuss in Kärnten veranlasst, deren Ergebnisse für das Jahr 1887 sie in einer Broschüre veröffentlichte. Dieselbe enthält in zwölf Tabellen, denen «erläuternde Bemerkungen» bei> gefügt sind, welche sowohl die Ursachen wie die Folgcu >er übrigens selbstredenden Ziffern beleuchten und dieselben ill Vergleich mit den statistischen Ergebnissen anderer Länder über denselben Gegenstand setzen, ausführliche Angaben über den Brantweinverbrauch im Verhältnisse zur Bevölkerung; über Gemeinde», Landes- und Staatsabgaben für Brantweinverbrauch; über die Zahl der Vezugsstätten zu Ende 1884 und 1887 ,md deren Verhältnis zur Beuölkerungszahl; über den Einfluss des Brantwein-Uebergenusses auf Gesundheits- und Wirtschaftsverhältnisse, auf Selbstmorde und Verunglückungen, auf Blödsinn, Irrsinn und Cretinismus, auf Kranke in Spitälern, auf gerichtliche und polizeiliche Amtshandlungen nnd auf die Nekrutierungs-Ergebnissc. Diese Tabellen und Bemerkungen beziehen sich also auf alle jene Verhältnisse, welche geeignet sind, klarzustellen, ob und in welchem Umfange Brantwein-Uebergenuss im Lande bestehe oder nicht; sie weisen aber auch auf die Mittel nnd Wege, wie dem erkannten Uebel zu begegnen. Wir entnehmen nun diefer höchst dankenswerten Arbeit Folgendes: Auf den Kopf der Gesammt-Bevölkerung entfalle,! 19-53 Liter vierziggradiger Brantwein; da aber doch nur etwa die Hälfte der Bevölkerung als Brantwein trinkend angenommen werden kann, gibt dies die enorme Zahl von 39-00 Liter, mehr als das Doppelte der in ganz Oesterreich-Ungarn auf den Kopf entfallenden Ziffer. Nur Dänemark hat eine noch höhere Ziffer als Kärnten. Die Zahl der öffentlichen Bezugstätten hat sich infolge der voll der Regierung ergriffenen Maßregeln allerdings seit 1884 erheblich vermindert, so dass Ende 1«87 eine auf 146 Einwohner entfiel (gegen 1 auf 121 zu Ende 1884), aber unter den Bezugstätten haben sich jene für den Handel mit Vrantwein von 99 auf 128 erhöht, und die Brantweintrinker entnehmen nun dort ihren Bedarf und verschenken ihn unter sich. Unter der Bevölkerung des Landes von 170.13N Einwohnern männlichen und 178.594 weiblichen Geschlechtes sind nicht weniger als 1574 Männer und 410 Weiber notorische — nicht Brantweintrinler, sondern — Nrantweinsäufer, nämlich solche, die täglich ganz berauscht sind. Von der Gesammtzahl von 9203 Stcrbcfällcn (47!)« männlichen, 4405 weiblichen Geschlechtes) im Jahre l««7 entfallen 110 (98 Männer, 12 Weiber), das ist 1-19 Proceut auf die Folgen von Brantweinnbergenuss. In ihrer Wirtschaft erheblich zurückgekommen sind infolge desselben Uebels 455 Rcalitätenbesitzer (404 Männer und 31 Weiber); ganz zugrunde gegangen sind aus dieser Ursache 77 Besitzer (07 Männer und 10 Weiber). Von 40 Selbstmorden und Selbstmordversuchen entfallen auf Vranlweinsäufcr 17 Männer und 1 Weib; von 59 tödtlichen Verunglückungen 24 Männer und 4 Weiber. Der Einfluss des Vranlweines auf Blödsinn«, Irrsinn und Cretinismus hat noch nicht ziffermäftig nachgewiesen werden können. In den vier öffentlichen Krankenhäusern Kärutens wurden in, Jahre 1887 im ganzen 5232 Kranke (3719 Männer, 1513 Weiber) behandelt, worunter allerdings nur 27 Krankheitsfälle (25 Männer, 2 Weiber) auf Folgen von Brantwein-Ucbergenuss entfielen. Das Verhältnis der Sterbefälle von Alkoholistcn zu anderen Kranken ist aber 100:1-05. Von 294 Irren in der Irrenanstalt bildete bei 45 (39 Männer, 0 Weiber) der Nrantwcin die Krankheitsursache, das ist bei 15 Proceut. Die Curatcl - Verhängungcn infolge von Brantwcin-Uebcrgeuuss machten 18 Procent der sämmtlichen Curatelen aus. Von im ganzen 8498 strafgerichtlich verurtheilteu Personen waren 887 — beinahe 10 Procent — Brantweinsäufer. Die Militärdienst-Untauglichkcit hat seit 1870 in allen Bezirken bedeutend zugenommen, was, wiewohl darüber noch keine ziffcr-mäßigen Studien vorliegen, gewiss in nicht geringem Maße auf vererbte Uebel infolge von Vrantwein-Ueber-geiluss der Eltern zurückzuführen ist. Diese Angaben reden eine nur allzu verständliche Sprache. Die Bevölkerung ist sicher der Regierung zu Dank dafür verpflichtet, dass sie dieser ernsten Angelegenheit volle Sorgfalt zuwendet und durch Zusammenstellung uud Veröffentlichung dieses amtlichen Materials jedermann die Möglichkeit gibt, das Uebel zu erkennen nnd dadurch zu eifriger Mitwirkung an den gegen dasselbe zu ergreifenden Maßregeln anzuspornen. Politische Nolwrllcht. (Das neue Wehrgesetz.) Nach einer von uns bereits gebrachten, nun auch in anderen Blättern vorliegenden Meldnng ist das Wehrgeseh, welches dem Neichsrathe bald nach seinem Wicderznsammeutritte vorgelegt werden soll, durch die beiderseitigen Ministerien festgestellt. Die Bestimmung über die Maximal-Kriegsstarke der Armee, welche bisher anf 800.000 Mann bemessen wurde, soll wegfallen, dagegen die Ziffer des jährlichen Rekrntencontingentes »m mehr als 10.000 Mann erhöht werden. Die Assentierung erfolgt sowohl für das stehende Heer wie für die Ersatzreserve und die Landwehr. Die ErsalMservisten werden künftig jährlich zu einer dreiwöchentlichen Waffenübung einberufen. Die Bestimmungen über die Einjahrig-Freiwilligen haben ebenfalls mehrfache Aende-rnngl'N erfahren. ' (Zur Lage iu Böhmen.) Die Versammlung des Exccutiv-Comit^s der dentsch-böhniisch,'» Landtags-abgeordneten findet nach einer Pragrr Meldnng des Hauptorganes der Linken anfangs September uumittel-bar vor Zusammentritt des böhmischen Landtages statt, bei welcher sodann die Frage der Halluug der deutsch-böhmischen Abgeordneten gegenüber dem'Landtage er-örtert werden wird. Wie iu linken Kreisen verlautet, wird wie im Vorjahre das Execntiv-Comitll cine Resolution beantragen, sich an den Verhandlungen der Laudtagssession nicht zu betheiligeu, «da dic Voraussetzungen, an welche die deutschen Abgeordneten ihren Wiedereintritt geknüpft haben, bisher nicht eingetroffen sind». (Gymnasialban in Klagen fürt.) Nach' dem der Neubau eines Gymnasiums in Klaa/ufurt schon mehrere Jahre erörtert wnrde und zu langwierigen Verhandlungen zwifchrn Regiernng und Gemeinde-vertrttung Veraulasfung gegeben hat, ist nun endlich die definitive Entscheidung gekommen. Das Unterrichts-Ministerium hat den Neubau genehmigt nnd wird den» selln'n. dessen Kosten anf 113.800 fl. veranschlagt würde», in eigener Regie ausführen, während früher die Absicht vorlag, dass die Gemeinde del, Bau ausführe und der Staat das Gebäude allmählich in sein Eigenthum erwerbe. Die Gemeinde wird nur den Baugrund (an der Ostseite der Stadt nächst der Rndolsstrasze) zu geben und für Einfrledung und Bepflanzung zn sorgen haben. (Kronprinz Rudolf) begab sich vorgestern abends zur Trnpften-Insplclerung „ach Linz, von dort nach Salzburg und zu mehrtägiger Inspectionsreise nach Böhmen. (Die Propinationsfrage inGalizien.) Wie wir vernehmen, tntt in den nächsten Tagen im Ministerium des Innern eine Commission zusammen, welche die von der galizischen Landesregieruug cntwor» fenen Grundzüge eines Landesgesetzes zur Lösnng der Propinationsfrage in Berathung ziehen wird. (Der kroatische Landtag) ist Montag geschlossen worden Das wichtigste Ereignis feiner letzte" Session ist die Schaffung des neuen Volks chulaesetzes- (Deutschland.) Die Abreise des Kaisers Wilhelm wurde um emen Tag verschoben; sie erfolgt von Kiel aus am nächsten Sonntag, den 15. die Ankunft iu Peterhof am 20. Juli. — Die lebhaft geführte Controverse unter den preußischen Blättern über das Verhältnis der Cartellparteien zu den Landtaqswahle" wurde mlt emem Artikel der «Post. abgeschlossen-Man wird getrennt marschieren und vermit wählen, uud es ist uoch sehr fraglich, ob dieser so hestia geführte Streit über die Taktik nicht gerade zur Gesundung der Cartellparteien sehr wesentlich beigetragen hat. (PäpstlicheEncyklika.) Eine der «Pol. Corr.' von ihrem vatikanischen Conespondenten aus Rom z"" gehende Meldung bestätigt, dass der Papst sich auß" der bereits angekündigten Encyklika, welche die N-ziehlmgen zwischen Kirche und Staat eingehend darlegen soll. anch noch mit dem Entwürfe einer ai'deren Encyklika beschäftigt. Se. Heiligkeit arbeitet an diese"' Schriftstücke, welches die sociale Frage zum Gegenstände Führer nach dem Plane des vorliegenden auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen könnte, wenn die Ausflüge von den Stationen der k. l. Staatsbahnlinie Divaca-Pola in die Schilderung nicht mit einbezogen wären, so erscheint eine eigene Abtheilung diesen Ausflügen eingeräumt, und die Eisenbahnfahrt auf dieser Staatsbahnlinie, wie sie hier dargestellt wird, macht den Reisenden, der die Reize der Arlberglinie und der diversen hochromantischen Alpenlinien der k. k. Staatsbahnen kennen gelernt, lüstern, auch diese so vielfach intereffaute und durch Eigenartigkeit ausgezeichnete Linie kennen zu lernen, was wohl am einladendsten uns winkt, wenn wir von der so mannigfaltige und abwechslungsreiche Schönheiten bietenden, aus der Reichs-halipt- und Residenzstadt Wien zu den großen Handels-empurien Oesterreich-Ungarns nach Trieft und Fiume geleitenden Hauptlinie des österreichische» Eisenbahnnetzes von der Südbahiiliuie, beziehungsweise von ihren der österreichischen Riviera um Abbazia zunächst gelegenen Stationen dahin abzweigen. Den Schluss des so Vieles und so Schönes enthaltenden Buches, das wir leider hier nur ganz cursorisch zur Anzeige bringen können, bildet die Beschreibung der Ausflüge von den Stationen der kön. ungar. Staatsbahn zwischen Fiume und Lokue, sowie die ein« gehende Schilderung der herrlichen Inselwelt des Quar-ncro. der Inseln Veglia. Cherso und Lussin, deren näheres Bekanntwerden und Einrücken in die Reihe der touristischen Zielpunkte wohl nur die Folge der «Ent. dcckung» von Abbazia. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Anlagen der Sudbahn m Abbazla. die. begünstigt durch den rasch steigenden immensen Zuspruch, in erster Linie durch die Wiederholten Besuche des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf und durch einen mehr als dreimonatlichen Aufenthalt Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Kronprinzessin Stefanie, eine immer größere Erweiterung erheischen, ist mit kurzen aber kräftigen Strichen gegeben. Es schließt nämlich der geschichtliche Theil mit drn nachstehenden Sätzen: «Im verflossenen Sommer hat Abbazia auch als Seebad verdiente Würdigung gefunden und war auch in dieser bis dahin mit Unrecht gemiedenen Jahreszeit von zahlreichen Besuchern belebt. Und so sind denn für die Gestade des hl. Jakob (8. «iaeomn al stalo, der alte Name der gewesenen Benedictinerabtei von Abbazia) neue Tage des Glanzes erschienen, Tage eines beispiellosen, fast märchenhaften Aufschwunges, dessen segensreiche Consequenzen sich nicht allein auf die Küste, sondern allmählich auch auf andere Theile des so traurig verarmten aber an eigenthümlichen Naturschönheiten überreichen Istrien erstrecken dürften. Die Geschichte der Menschheit aber wird die Schöpfung von Abbazia als eine humanitäre und civilisatorische That feiern und den Namen ihres Urhebers, des General-Directors Friedrich Schiller, der Uuvergänglichteit überliefern.» Es erübrigt uns noch bezüglich der bereit« eingangs hervorgehobenen brillanten Ausstattung des Buches, speciell der trefflichen Abbildungen zu gedenken, von denen wir die Bilder: Abbazia (vom südlichen Strandweg gesehen) und Kronprinzessin-Stefanie-Schlltzhaus auf dem Monte Maggiore (nach Photographien von A. Silberhuber). Kronprinz-Rudolf-Grutte und Coburg-Dom, dann die Ansichten der alten Abteikirche von Abbazia, den Hafen von Preluka, Windmühle bei Lussin-piccolo u. a. m. besonders hervorheben möchten. ______ I'. v. tt. Lailmchtt Zeitung Nr. 15«. 1353 12. Juli 1888. hat. seit nahezu einem Jahre und beabsichtigt dasselbe »och ,m Laufe dieses Jahres der Oeffeutlichkeit zu übergeben. (Friedrich IN. und Elsaß.) Die «Tribuna» m Nmn veröffentlicht einen Brief einer hochgestellten, dem verstorbenen Kaiser Friedrich befreundeten Per-Mllchkeit. In dem Briefe heißt es- «Der sehnlichste Punsch des Kaisers war die Verheiratung seiner Tochter mit dem Prinzen Vattenberg, welch letzterer Statthalter von Elsaß-Lothringen werden sollte. Der Kaiser be< zweckte, durch eine ausgedehnte Autonomie der Neichslande den Zankapfel zwischen Frankreich uud Deutschland gründlich zu beseitigen.» Die Verantwortung für diese Mittheilung trägt selbstverständlich das citierte Nlatt. (Frankreich.) Der französische Senat genehmigte m zweiter Lesung die Bestimmung des Nekrnticrungs-grsetzes. welche die active Dienstleistung auf drei Jahre. d,e Reserve auf sechseiuhald Jahre feststellt. — Der Mannemmister erklärte dem BndgetcomilV. es sei nn-erlasslich. d,e Häfen von Cherbourg. Brrst uud Toulon vor einem Handstreich zu sichern.' Die diesbezügliche Vorlage gelaugt heute vor die Kammer zur Verathuug. (In Belgien) treteu die Liberalen jetzt, wo es wohlfe,l geworden ist. entschieden für alle möglichen «^ewrmeu» em. Sie verlangen Einführnng der allgemeinen Dienstpflicht, obligatorifchen Unterricht. Er-Weiterung des Wahlrechtes und «umfassende Social-"'«rm.. Allgemeinen Anklang fchcint dieses Programm 3^ 1'^ "'""^ lm eigenen Lager zn finden, weil b^bt f?i^m>'«^^lrccht uoch immer ausgeschlossen ni^'il^ 3?^ ber Bevölkerung an den social-refor-"i^"W'' Eifer der Liberale., aber nicht früher glanben chlie'ken ^^ ^" Allfhebilng des Census eut- ,5>< Aufstand im Zululande.) Im englischen 9..s s ? '^^e ein Telegramm verlesen, wonach im AlUllaudc Uuruheu ausgebrochen seien; auch der «Wen,wch Löblich des Znlulaudes. sowie die reser-^""n Dlstricte der Eingeborncn seien im Al.fstande. -"er i«^lcrl,ngsvcrtreter sprach die Hoffnnng aus. dass o e dortigen Truppen zur Unterdrückung des Nufstandes ausrelcheu würdeu. Tagesneulsslciten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die ^gramer Zettnng. meldet, der griechisch-orientalischen K chengenmnde Doluji Lapac für die Reparatur der dortigen K.rche nud die Erweiterung der Kirchcu-gmlht '^ ""^ Unterstühung von 200 fl. zu spenden n l ^7.(Die Ehescheidung des Königs Milan.) Ueber d.c Scheiduugsangclegenheit des serbischen Wuigs-Paares clrculiercn neuerlich die widersprechendsten Gc-ruchte^ Die Angelegenheit, heißt es, sei noch immer in k .„ V ^ "" ^"^leich noch nicht ausgeschlossen, oem der Koulg wäre bereit, das Scheidungsbegehren zurückzuziehen, falls die Königin folgenden Ausgleich an. "lmmt: Die Königin bleibt im Auslande mit der Er-»leyung des Kronprinzen bis zum Jahre 18!) 2 betraut und bezieht eine Apanage von 300.000 Francs jährlich: wahrend dieser Zeit bringt der Kronprinz die Ferienmonate in Belgrad bei dem Könige zu. Von I8!)2 bis I^roßjährialcit bleibt der Kronprinz in Belgrad unter Aufsicht des königlichen Vaters und kann in der Ferienzeit die Königin besuchen, während diese auch weiterhin dem Lande fcrncblcibt. Dieses Arrangement wird auch von der Opposition als für die Königin günstig nn> gesehen. Die Meldungen, dass die Königin auch diesen Ausgleich bereits cndgiltig zurückgewiesen habe, wurden bis jetzt nicht bestätigt. — (Von den Kärntner Seen.) Die Kärtner Landesregierung hat aus Anlass des zunehmenden Frem-dcnverlehrcs anf den Kärntner Seen und der hiedurch gebotenen Nothwendigkeit geordneter Verhältnisse eine Verordnnng zur Regelung und Sicherung des Schiffahrts-betriebcs erlasscu und für die Schiffahrt aus dem Wörlher-See mit Nuderbooten einen Tarif festgesetzt. — (Vermisst.) Man schreibt uns aus Karlstad! : Seit sechs Tagen wird der Gymnasialschülcr der achten Classe Karl K u n a vermisst, ohne dass man bisher seinen Aufenthalt eruieren lounte. Kuna, ein talentierter, ernster Schüler, hnt sämmtliche Classen des Gymnasiums mit gutem Erfolge absolviert, ja in dcu unteren vier Gymnasialclnsscn war er Vorzugsschülcr. Als er sich vor acht Tagen zur Maturitätsprüfung meldete, erklärte ihm der Professor der Mathematik, dass er ihn zur Prüfung uicht zulassen löuue, weil er iu Mathematik zu schwach sei. Dieses Missgeschick hat sich Kuna so zu Herzen genommen, dass er nicht mehr in die elterliche Wohnung zurückkehrte und man trotz eifriger Nachforfchung nicht eruieren kann. was mit ihm geschehen ist. — (Vom Niagarafall.) Schon vor etwa mehr als neun Jahren hat der inzwischen verstorbene Sir William Siemens in London die Benützung der enorme«, im Niagarafall aufgespeicherten Naturkraft zur Elektricitäts-Erzenguug angeregt. Man braucht bloß diese Kraft mit Hilfe von Wasserrädern aufzunehmen und damit dynamo-clcktrische Maschinen zu treiben, welche nutzbringenden elektrischen Strom liefern. Siemens schätzte die dort nutzlos verlorengehende Energie auf siebzehn Millionen Pfcrdclräfte und berechnete, dafs man mittels eines Kupferdrahtcs von drei Zoll Durchmesser 3000 bis 4000 Pferdclräfle auf dreißig Meilen Entfernung fort-leiten könnte. Dicfer Gedanke wurde jetzt ausgeführt. Mau hat dem Wafserfall mit Hilfe eines Canals ein Procent feiner Wassermenge entzogen und dadurch 100,000 Pfcrdelräfle gewonnen. Diese disponible Kraft wird über einen ausgedehnten Bezirk vertheilt werden. Die etwa zweiunddreißig Kilometer entfernte Stadt Buffalo verlangt ein Zehntel dieser Kraft für Beleuchtungszwecke. Wie man hört, soll das Abonnement für eine Pfcrdckraft bloß 00 Mark pro Jahr betragen. Es fcheint daher begreiflich, dass die sich häuseudcn Anfragen nach elektrischem Strom iu nicht zu ferner Zeit eine zweite " 'l"°ch "bcr die bevorstehenden Einzelheiten me^"^"e" Festes, und der Graf sicherte sich "Mere Tänze von Mary zu. ball.« ^/m. die Besucher sich wieder verabschiedet wi^?', -?^ b" Oheim eine ganz besondere Liebeus-ob s? „ 6M" Mary an den Tag und fragte sie. bed,/s °"^ h°be. dessen sie für eine hübsche Toilette "^ich, worauf Mary bejahend dankte. u^>< ^ ^' b"ss es an mir wäre, dies zu be« liymen.. wandte nun Karolinc ein. «Mary hat nichts d in """"d'schen Tand. Das ist gewiss nicht nach "m em Geschmack. Onkel, nnd es ist daher wohl das Ar s' ^" ^^ nach London und suche Passcudes al- 'I", das ist allerdings das Neste, fahre nur U'7"wrgen, mein Kind!» stimmte der Oheim bei. ," ^'".wenduugen feiner jüngeren Nichte, damit von vorneherem jeden Halt nehmend. ,,. , '6s ist ,hr nur darum zu thun. eine Gelegenheit i .-« c" ^ die Reise nach London, um dcu Auftrag N? fremden Maunes erfüllen zu komm.,, sagte ibr m «,?' "h'Ulngslus. welche tragische Geschichte durch ni^.l b heraufbeschworen werden sollte, aber ebcuso gebiet "^' ^" ^"'^ ^ Verhängnisses Eiuhalt zu IX. Am folgenden Tage, nachdem Karoline nach London gefahren war und John von Roden mit feinem Verwalter sich in Geschäften nach dem Bibliothek-zimmer begeben hatte, fühlten die beiden Geschwister, dass sie endlich verhältnismäßig frei und ungestört sein tonnten, und Mary erzählte ihrem Bruder, wie vollständig Karoline die Zumulhung von sich gewiefen habe, mit einem Fremden im Bootshause gewesen zu sein. Um ungehindert miteinander reden zu können, schlug Richard der Schwester vor, mit ihm eine Boots» fahrt zu unternehmen, und beide verließen das Herrenhans, um sich durch den Park nach dem Teiche zu begeben. An demselben angelangt, waren sie eben im Be» griffe, den Kahn zu bestcigm, als ihre Aufmerksamkeit auf eine Photographie gelenkt ward, welche im Kiel des Bootes laq. Erstaunt griff Richard danach. Sie stellte einen schönen Mann in mittleren Jahren, mit duuklem Bart dar. welcher einen stechenden Blick zn haben schien uud in anssälliger Weise gekleidet war. «Wer das wohl sein mag?» sprach Richard siuuend. Mary aber hatte nur eiuc» flüchtigen Blick auf das Bild geworfeu, um hastig zu erwidern: »Kein anderer, als jener unfelige Fremde, mit welchem Karoliue im Bootshaufe zufammeugetroffen ist; sei dessen gewiss!» «Wer weiß! Vielleicht gehört es auch dem Grafeu uou Westlaud, der es verloren haben kann, als wir gestern eine Tcichfahrt zusammen unternahmen, oder auch dem Onkel! Ja, Mary, ich komme immer mehr zu der Ueberzeugung, dass wir in ein schreckliches Geheimnis verwoben sind. Diese Photographie liefert uus einen neuen Beweis von der Anwefenheit jenes unheimlichen Fremden, welcher dich schon so sehr erschreckt hat. Jedenfalls wollen wir es sorgsam in Verwahrung nehmen; wer weiß, welche Dienste es uns noch eines Tages leisten kann!» Im Begriffe, das Bild in seine Tasche zu stecken, fiel sein Blick auf einen kleinen Zetlel, der gleichfalls auf dem Boden des Bootes lag. Hastig griff er da-nach. Das Papier schien nnbeschrieben, aber, einem plötzlichen Gedanken folgend, hielt er dasselbe gegen das Licht und entdeckte auf diese Weife, dass es mit Wasserzeichen bedeckt war. Mit einiger Anstrengung entzifferte er die in feltfam verschnörkelter Schrift hingeworfenen Worte uud Namen: zurück, «aber dass c« nichts Gutes ist, das steht unumstößlich fest. Weshalb sonst jene nächtliche Zusam-menluuft im Bootshaus? zwifcheu jeuem Fremden und dem Vater und Karoline. während alle Welt den ersteren sern von England in Frankfurt wähnt? Es mnfs irgend eine Schmach geben, die auf der Ver gangenhri< des Namens Roden lastet und ihre Schatten m die Gegenwart hineinwirft, cine Schmach, die das Licht des Tages zu scheuen hat. Nie aber lässt sich das ergründen, und wie wird das enden?. lssorl>hunc, sohl.) Laibachtr Zeitung Nr. 158. 1854 12. Illli 1888. fällen, ist infolge feines eigenen Ansuchens wegen Erkrankung nach zurückgelegter 37jähriger Dienstzeit in den bleibenden Ruhestand verseht worden. — (OeslcrreichischerAerztevereinstag.) Am 81. August und 1. September findet in Wiener-Neustadt der achte österreichische Aerztevcreinstag statt. Außer den geschäftlichen Angelegenheiten des Aerzteverems-verbandcs stehen folgende Punkte auf der Tagesordnung: Referat, betreffend die Errichtung von Aerztelammern, Referent Dr. C. Kohn; Referat, betreffend die Reform des Apothekerwcsens, Referent Sanitätsrath Dr. Wi-tlacil; Referat, betreffend die Reform des öffentlichen Gesundheitswesens in Oesterreich mit Beziehung auf die Sanitätsenqucte des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes vom Jahre 1887, Referent Dr. Heinrich Adler; über Einsetzung einer permanenten internationalen Sanitätscommission, beantragt von Herrn Con« stantin Reyer in Graz, Referent Samtätsrath Dr. Witlacil. — (Zur Jubiläumsfeier in Loitsch.) Das Comitt znr Veranstaltung der 40jährigen Regierungs-Iubiläumsfeicr Sr. Majestät des Kaifers in Loitfch ersucht uns, darauf aufmerkfam zu machen, dass in den nächsten Tagen die bereits 150 Theilnehmcr zählende Liste für das Festbankett geschlossen wird. Da viele Persönlichkeiten aus Laibach ihr Erscheinen beim Feste zugesagt haben, jedoch auf die Anmeldung zum Bankette vergaßen, werden selbe ersucht, diese Anmeldung zu beschleunigen, da in den letzten Tagen vor dem Feste eine Entgegennahme von Anmeldungen für das Bankett unmöglich ist. — (Reifeprüfungen.) Zur Reifeprüfung an der hiesigen k. k. Lehrer-Bildungsanstalt meldeten sich 13 Zöglinge; 10 Candidaten bestanden die Prüfung mit gutem Erfolge, 2 werden zur Wiederholung der Prüfung nach zwei Monaten, 1 nach einem Jahre zugelassen. An der Lehrerinnen-Bildungsanstalt, wo heuer bloß der erste und dritte Jahrgang bestand, meldeten sich 2 Candida-tinnen zur Prüfung; eine Candidatin bestand die Prüfung mit Erfolg, die zweite wurde auf ein Jahr re-probicrt. — (Hochwasser in Sairach.) Am 6. d. Mts. vormittags entlud sich über Sairach ein derartiges Gewitter, dass das ganze Sairacher Thal und insbesondere Staravas und Sairach vollständig überschwemmt wurden. Das Wasser verursachte bedeutende Schäden; in einigen Häusern stieg das Wasser in die ebenerdigen Wohnzimmer 75 cm bis 1 m hoch. In Konslibrod bei Selo rifs das Wasser den vorderen Theil des Hauses der Besitzerin Agnes Groselj ganz nieder und zerstörte vier bewohnte Zimmer, so dass diese Familie gegenwärtig obdachlos ist. Bei Osojnica an der Bezirksstraße wurde eine bei 7 m lange, festgebaute Escarpe hinweggefchwemmt, weshalb die Straße für die Fuhrleute einstweilen un« passierbar ist. — (Verband der slov. Vorschusscassen.) Die für den 19. d. M. nach Pettau ausgeschriebene Generalversammlung wird erst am 29. d. M. dort stattfinden. — (Bezirks-Lehrerconferenz.) Die Lehrer-conferenz des Bezirkes Umgebung Laibach findet am 17. Juli im Schulgebäude der zweiten städtischen Knabenschule zu Laibach statt. Das Programm enthält folgende Punkte: 1.) Eröffnung der Conferenz und Wahl zweier Schriftführer. 2.) Mittheilung des k. k. Bezirlsfchulinfpectors über die bei den Inspectionen gemachten Wahrnehmungen. 3.) «Wie kann die Schule in den Kindern die Gefühle der Vaterlandsliebe und die Anhänglichkeit an den Monarchen wecken und nähren?» Berichterstatter die Herren Alois Pin, Jakob Märn und Fräulein Anna Pour. 4.) «Welchen Einflufs hat der Lehrer auf das Betragen der Schulkinder außer der Schule zu nehmen, und was kann er seinerseits zur Hebung der moralischen Gesinnung der Schul- und reifern Jugend beitragen?» Berichterstatter die Herren Johann Vajc, Eugen Müllner und Fräulein Francisca Wruss. 5.) Wahl der Lehr-und Lesebücher für 1888/89. 6.) Bericht der Bibliothekscommission: ») über Stand und Rechnung der Bezirksbibliothek, d) über die in flovenischer Sprache erschienenen Iugendschriften, beziehungsweife über ihre Brauchbarkeit für die Iugcndlectüre. 7.) Antragstellung auf Ankauf neuer Werke für die Vezirksbibliothek. 8.) Berathung über die Verlegung der Vezirksbibliothek. 9.) Wahlen: ») der Bibliothekscommission, li) des ständigen Ausschusses. 10,) Selbständige Anträge. — (Regierungs-Jubiläum Sr. Majestät.) Wie aus Weißen stein in Unterlrain berichtet wird, hat sich dortselbst ein Comite" gebildet, wel' chem die Aufgabe zufällt, die erforderlichen Vorkehrungen zur Feier des 40jährigen Regierungs-Iubliäums Seiner Majestät des Kaisers zu treffen. Gutsbesitzer Graf Kot -tnlinsky hat zu dem obbezeichneten Zwecke einen namhaften Netrag gespendet. ^ (Aus Gurlfeld) fchreibt man uns: Zur kriegsmäßigen Artillerie.Schießübung sind heute die Divisionen 25 und 26 unter dem Commando des Brigadier-Obersten Ritter von Kropacck aus Agram hier eingetroffen. Zur Schießübung langten u. a. nachstehende Peisönlichkeiten an: FML. Baron von Korvin ans Agram, GM. Schilhawsky ans Laibach, die Generalmajore Nemety und Pirker aus Agram sowie über 50 Officiere theils vom Generalstabc, theils von verschiedenen Truppenkörpern und über 500 Fremde von Agram, Karlstadt und ans der hiesigen Umgebung, — (Blitzschlag.) Montag mittags schlug der Blitz in das Wohnhaus des Besitzers Perdel bei Obcr-laibach ein. Das Dach des Hauses fieng alsbald Feuer, welches auch das benachbarte Haus bald in Flammen setzte. Den sofort auf dem Brandplatze erschienenen freiwilligen Feuerwehren von Oberlaibach und Verd gelang es, den Brand zu localisieren. Die abgebrannnten Objecte waren versichert. — (Vernn glückt.) Wie ans Cilli geschrieben wird, wurde am «. d. M. früh der beim Nergbaue der Trifailcr Kohlenwcrks-Gesellschaft in Ojstro beschäftigte Förderer Anton Vec im fogenannten Karlstollcn schwer verletzt und in bcwufstlusem Zustande aufgefunden; er verschied nach sechs Stunden, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben. — (Gemeindewahl.) Bei der jüngst stattgehabten Neuwahl des Gemcindevorstandes der Orts-gemeindc Großgaber im politischen Bezirke Littai wurdeu gewählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Josef Groznik in Pungcrt; zu Gcmeindc-räthen die Grundbesitzer Franz Medved aus Vclkcdole und Anton Lavrich aus Zubna. — (Ein Kind verunglückt.) Wie man uns aus Lukowitz meldet, ist am vergangenen Samstag beim Grundbesitzer Mathias Svetlin in Untertufstein das zweijährige Mädchen Anna Ier in aus Senozet, welches ohne Aufsicht im Freien spielte, in eine neben dem Hause befindliche offene und mit Wasser gefüllte Kalkgrube gefallen und darin ertrunken. — (Aus den Curorten). Nach den letzten Cur-listen sind eingetroffen: in Aussee 1500 Personen, in Baden bei Wien ll725, in Franzensbad 3058, in Glei-chenberg 2135, in Gmunden 2430, in Hall 1145, in Ischl 4677, in Karlsbad 15.982, in Krapina-Töplitz 988, in Marienbad 6495, in Reichenau 1473, in Ro-Hitsch-Sauerbrunn 630, in Roznau 747, in Töplitz-Schönau 2525, in Tüffer 366, in Vöslau 1913, in Wildbad-Gastcin 1442, am Wörlhersee 1102 Personen. — (Ausflug nach Divaca,) Der für heute projectierte Ausflug des Vereines «Mir» in St. Peter wurde eingetretener Hindernisse wegen verschoben. Aunst «nd Aiteratur. — (Handlexikon zum öst e r r eichischeu N eichs< gesehblatt, Erarbeitet von Dr. Karl Frül) wald. Verlag der Manz'schen Hofbnchhandluug in Wien.) Ein das ganze Neichsgcsrtzblatt umfassendes Nachschlagclmch war schon lange ein allseitig gefühltes Vedürsnis. Wie oft lommt es bei den Amts-Verrichtungen des Richters, politischen oder Fiuauzbeamten, des Advocaten, dcs Notars oder eines anderen öffentlichen wlno tionärs vor, dass er sich darüber informieren will, ob und welche gesetzliche Bestimmungen über diesen oder jenen Gegenstand be-> stehen, oder dass er, in Kenntnis von dem Bestehen der gesctz lichen Vorschrift, wissen will, wann dieselbe erschienen sei. Nein Bnch tonnte ihm darüber Ausschluss geben, und war oft langwieriges Nachschlagen in den verschiedenen Bänden des Reichs, geschblattcs erforderlich, um das Gesuchte zu finden. Diesem Mangel wird nun durch das oben angezeigte Lexikon nach jeder Richtung hin abgeholfen. Es enthält, wie schon der Titel besagt, das grsammte vom Jahre 184s) an bis zum Schlüsse des Jahres 188? im Rcichsgeschblatte publiciertc Matcrialc in 17.00U tur° zcn, aber dennoch prägnant gcfasstcn, alphabetisch geordneten Absätzen. Jedem Absähe ist Nummer und Jahrgang des Reichs-gcschblattes, und bei jenen gesetzlichen Anordnungen, die in der allbekannten Manz'schcn Gesehausgabe abgedruckt sind, auch die Bandnummer dieser Geschausgabe beigefügt. Einen und denser ben Gegenstand betreffen so viele Schlagworte, dass jedermann ohne viel Nachsuchen rasch das Gewünschte finden kann. Zu er-wähnen ist noch, dass das Lexikon im handlichen Formate der Manz'schcn Geschansgabe ist und Druck nnd Papier vorzüglich sind. Wir sind überzeugt, dass es sich seines eminent praktischen Wertes halber bald in den Händen aller, die ein Nachschlage-buch zum Neichsgesetzblattc benöthigen, befinden wird. Neueste Post. Origin al-Telea.ramme der «LaibacherZtg.» Fara, 11. Juli. Bei dem Stalthalter FML. von Blazekovic fand gestern abends ein Gartenfest zu Ehren der Landtagsabgeordneten statt. Die zahlreich erschie< nenen Gäste unterhielten sich in der animiertesten Stimmung bis zu vorgerückter Nachtstunde. Werschetz, 11. Juli. Der Schadeu, den der Orkan am Sonntag verursachte, wird auf eine Million ge« schätzt. Fast kein Haus blieb verschont. Die Saaten sind vollständig vernichtet. Der Orkan brach um 4 Uhr nachmittags aus uud wüthete mehrere Stunden. Die Arbeiter wurden von demselben auf freiem Felde überrascht und erlitten durch die Schloße», welche in der Größe von Taubeneiern niederfielen, nicht unerhebliche Verletzungen. Drei Personeu wurden getödtet. Die Stadt zeigt ein trauriges Vild der Verwüstung. UllglMr, 11. Juli. In der Gemeinde Bajamhaza wurden durch eiue Feuersbrunst fünfzehn Häuser eingeäschert. Kiel, 11. Juli. Laut a. h. Ordre vom «. Juli wurden für die Ankunft und die Abreise des Kaisers Specialbefehle an den Chef der Admiralität erlassen. Der Kaiser geht an Bord des «Hohenzollern», be-' gleitet von der ersten und zweiten Division der Ma-> niwcrflotte und der Torpedoboots-Flotlillc am 14. Juli vormittags in See. Die Torpedoboots-Flottille kehrt von Aul aus nach Kiel zurück. Wiesbaden, 11. Juli. Die serbische Königin verpflichtete sich, bis zur Entscheidung der Angelegenheit in Wiesbaden zu verbleiben, sie wird unauffällig po« lizeilich überwacht; sie weigerte sich auf die Anfrage des Polizeipräsidenten entschieden, den Kronprinzen Pro-tic zu übergeben. Volkswirtschaftliches. Dassccliandel Tricsto. ssür den Hafen von Trieft ist der Import brasilianischen Kaffees, nud zwar ans Santos, von größter Wichtigkeit geworden. Der seit der zweiten Hälfte des Jahres 1882 zu Gunsten priests gewährte Diffen'ntialzoll siir Kaffee hat der Einfuhr dieseö Artikels zn cinem raschen Ausschwuug»' verholfen. den durch kurze ^eil auch die Unterhaltung regelmäßiger Lloyd Fahrten nach Südamerika begünstigte, Eine ssulge der Einfül)ruug des Disfc« rentialzolles war auch die Elablin'nng mehrerer Mannhmner Kastcrstrmen in Trieft, um die österreichischen Kunden zn erhal-ten. Seither ist Trieft der erste Kasfecmarll des mittelländischen Meeres geworden und versorgt nicht nur deu inländischen Markt, sondern anch die Türkei. Griechenland und die Schweiz ?c. mit Santos-K.issec. Der gesammte Import Triests an Kaffee betrua pro 1»»? 328.248 Mctr.; aus Brasilien wnrden 158.784 Mctr. eingeführt; nächst Brasilien waren Holland mit 32.6? Mctr., die französischen Colonien mit 26.774 Mctr., England mit 28.616 Mctr., Indien mit 21.075 Mctr. uud Hamburg mit 22 828 Mctr. die größten Abgeber. Lailiach, 11. Juli. Aus drm heutigen Marlte sind er» schienen: 4 Wagen mit Getreide, 8 Wagen mit Heu und Stroh, 4 Schiffe mit Holz (80 Cubilmeter). Durchschnitts-Preise. Mtl.. Mg»« N'lll- fl>lr. N, ll, sl.,l^ Weizen pr. Heltolit. 5,85 6 88 Vntter pr. Kilo . . ^85 ^"^ Korn . 4 22 5 20^ Eier pr. Stück . . - 2____ Gerste . 3,74 4 «0 Milch pr. Liter . . — 8____ Hafer » 3 9 5^20 Rindfleisch pr. Kilo — 56------- Halbfrncht .-------5 55^ Kalbfleisch . —50____. b^deu » 3 90 5,10 Schweinefleisch » —«2------- "'Nr ' 4 22 5 20 Schöpsenfleisch . —34------- Kukuruz . 5 52 b?« Händel pr. Stück -35____ Erdäpfel 100 Kilo---------------tm.bcn . _ i» __ _ Linsen pr, Hcktoli«. 10----------Heu pr. M.-Ctr. . 2 14____ Erbscn . 11-----------Stroh . . 24____ N's°lcu » ii-----------Holz. hartes vr' Nindsschn.alz Kilo - «16 - - Laster 6 20 — Schwemeschmalz. -74--------weiches, . 4 20-^ Speck, fnsch, . - 62-------Wein, roth., 100Lit. - - 24 - -geräuchert. -68--------weißer, .____^^ Angekommene Fremde. Am 10. Juli. Hotel Stadt Wien. v. Szentmihalyi, Privatier, Pasca. ^ ^bach, Ingemenr; v. Mor, Liquidator, und v. Vaiard'. Nechnungs.Revident Graz. - Herzog und Horovic. Kaufleute; Hotel MciMt. Lencek Lichtenwald. - Vettelheim, Gronlaniscka -Hanus Prestranel. - Thalhamer, l. k. Oberleu cnan sam"t ssran. Klagen urt. - Nyhely. Inspector Wirn «' 'l.« ä Gymnasi-ldirector A" b ^az. - Kotnik, Oberlaibach'- Hir chmann K^i«? aka' thurn. - Mitterwurzer, Vorstand, Em^ Arzt, sammt ssrau. Kindberg. ""M)osrn. - Dr. Gösch, '" sN,"Kno^" ^"""^ Tizinger «,.d Pristov, Gy...n°< Verstorbene. 2', ^He' ^^^^lmtsdi^ochter wbeicuK!"'^'^^"'''' " I" KHdtorstVaß5r'Lu^ Meteorologische B^ 6 HH VZ^ ^ wind «nficht Z«Z 3) 35,^ ^ dt« Himmel« Z ßH > 2 ! «°U !.^! sZs 9. Ab. 729-8 18.0> Aewöl^^rl!^ Da^Tagesmittel der Wär.ne'i^' ________ Mjj V naSora založništvu jo izifiol na svitlo [j]| Jy drugi, pomnoženi natis: 1 I Poezije S. Grepètoe. 1 pl| Elegantno vezane in z zlatim obrezkom sta- |ffl [LsfJI neJ° « flow., nevezane I gld. 20 kr. fijjJ ij Ig. v. Kleinmayr 8 Fed. Bamberg 1 PI knjigotržnica v Ljubljani. ^t ^%iiiiiüü"Siü@!5a5fS^ 1855 Course an der Wiener Dorse vom 11. Juli 1888. N°« dem o^eue« ^Mane Oelb Ware Etaats.Alllchcu. ^t°n»c»tc....... «i-«.-, 81-2l. Silbcrrcnlc....... U2U« I»«/„ n.,N^e 5,0» „ l!!<> ftl» I<0'«0 I»L0er 5."/« Fllnslel 1UU „ ,41 7b 142 2<> «U4er Staatölosc . ,c»u „ ,eu 50 1«!»- '""4" .< . . 00 „ ,08'— 1, Papierrente s>"/„ . . . ^,,, ^,, ,,«, .. ^knd,.A»,,,H,ö.W,S. 15 - /5?.^. ., Osldahn-Prioritäten . . '.7.70 ^,,n .. ElaalO-Obl. (UnaOslb,) "_. üü.^ " « » ^l'lll I. 1«?S'kn --- l> ., nal.psch« , . , . w,i s.u n.4'2s> >>"/» Kia», m,b Kllficnlanb . ,<>s,^.<, ^. ^ s',.. mährische ..... 10? ?s. 10» ?.'. ''/<> n».'b"österreichische . . ilin,z!s, n«>-- ^/., Ncinsche...... ,o,. s.<, ^.^ b /n lloatische „nt> slavonisch« N.4 - ins.^— «"'° sicdml'üruische . . . ,04.1,0 ,ub-- s»"/,, Tcmeftr Banal , . . . ,u< ?e ic.5 25. s»"/„ ungarische...... >2<'s,c ll's>l>n Auderc iiffcntl. Anlchen. Doliau'Mrg. ^'osc s>"/n >»0 sl. . »2» — »20'50 dlo, Änttilx: l»7», steucrsrci 10« s>o N>7 — ?ll«el,cli d. kladlssemcindc Wicn I0t'?l» I0l> 20 Anllche» d. Sladlsslmcindc Men (Silber und Gold) .... — — —-— Prämie» Anl.d.Stabtgcm, Wien I<«^<) K' bv Pfandbritfe (silr ,)'- t>lo, in l>o „ „ <>/,»/„ >o, — l<,i'5l> dll'. in s>(» „ „ <"/« . N»5N !»!»' — blo, Prämien Echillbvcrschr,«"/u 103— la»l inz. s>'/,«/„ lüi— 10l-7l> Oest'Ni,»,, v a»l verl. <>/,"/«. . I02> - I02' dlo. „ 4"/„ . . ,0l» 3U I«0 «!, dtl', „ <"/u . . ,«0 30 100 vs. n«,;, alia, Vodcnrredil-Nclicnsscs. in Pest im I, >«!»» vcrl. s>>/,"/<, — — — — Prioritlits Ol'linalioncll (slir ,<»<> sl,) «llisavclh Wefü'abn 1, Emission --- - - z><>di»a!,d<< ^iorddal!!! in Eill'er i!»«'w 10!» 7N ^rauz.Ioscs.^al)»..... —'— —,— ^alizisch.' «arl VndN'iss' Vahn Em, l««' .'WO sl. S, 4'/,"/» - 0»'«l> WN 20 Ocslerr. Nordwestl'ahn . . . ,07'— N»?'0<> Eicbendlirz« ...... —>— —'— Geld ! Wart 6laal«bahn l. Emission . . 2u:''5u 201- Sildbahn i^ N'Vc,..... ,>'2s. Llar>> kose 40 s!..... 6?-— b? l>0 <"/„ Vonan-Dampssch. ioo sl. 118 — II« ^ ^aibachev Prämiei>-?lnleb,20sl. !i4 50 2I> — Osellcr Lose 4« II..... 57 50 b«'b0 Palss« i'osc 4« fl..... <;f<'2!> s>0'— NrthlNifrcuz. oft, Ges.viofl. '»'40 I« ?'^ Mudols-Vose ,c> sl..... 2l 25 21 7l. Salm ^'osc 40 sl..... ««-50 «5— El, ^cnoie.eosc 40 sl. . . 6?-?s, ««2b Waldflcill-Losc 20 sl. , , . 40-— 41 — Windilchglätz-i,'ose 2n sl. . . li2 d0 5.1— Vanl-Acticn (per Stiick), Nnglo.Ocftcrr, Vanl 200 sl. . 10» — w!» s><> Vanlverci». wiener, loo sl. . !»»-— «» .'»» !t,4<>l>/<, 2?!« s,o ilO» s'!> ^rdl. An«, i H«»d,n,O,,<''?s> .iai 2s> Deposile»d.»,l. Mlq, 2»c> sl, . 174 — i?«»nfl, 50« —bio— Hvpolhclenl',. ösl,A>»li,2s>«/,>«. «s-'— —— l/aüderd,, ösl,200fl, W,s,0"/„E. 2i?-2<> 21? 5o Oeficrr.'Nnq. Vanl .... »?»— »83 — Unionl'anl 20« fl..... 20l,-b0 208 75 ^erlcblsbanl, NllH,, 140 fl. I5l>«5 lb«'— Geld Ware Äctien von Transport-Ullternchmungen. (per KIl> . 182— 182 5V «ussin-TePl, Eisen!', lloosl. !lM. --— — - Äöhm, Älordbahn 150 fl, . . . Is» — III» 50 „ Weftbahn 200 sl. . . .303 — 810 — Vuschlichradcr «iisb, 500 sl, CM. »45- »6« — „ slit, «) 2N0 sl, . 27»— 28c— Donau ° Dampsschifsahrls Ges. Ocstcrr, 500 sl, ÜM, , . . 87«— 380 — Dla»-!öi!,lAa<^Db,,^.)l!NUsl,S. 174'— 175— Du,'-Brdc!!l'i> sl,. —'— —— „ Cl»l',.Tir,III,E,i«?ü2o<»sl,S. —-— — stcrtinande-Nordl', NXW fl, llM, »490 «495 stvcin^.Il'lcl Vahn i!W!l,Ei1I>er —— —- ftttüsNlch.'N »>1!<1^(5,s !.'0!!U,E, —— ..' — «ali, sl,CM, 209 b0 20» 75 ^rci^ . !'"!!, . —'— —-- K.ischa» ^ tcil>, <^!jl!ll>, !i(i,>sl, S. —— —— Llmbcvss-^zcrnowch-Iafly-EiseN' dahn-Gcscllschasl wl) fl, ö, W 21» 75 «17-2!» Llo>,d,oN.-»Nss,Driest 5><»ufl,llM. <.19 — 442— Ocftcrr, Nordwcftb, «00 sl. Sill,, »«!!> DU 1«3 75 dlo. (lit, 1i» 2<»0 fl, Silber . i»!l'5O I«4>— P>aa-Duzcr Eiscnb. is.oflSill', 31-— »«-— Miltolf-!l'ah» 200 fl, Silber , 19230 l»ll.»0 Sicbcxl'iirgcr «elsenb, 200 fl, . —— — — Slaaleciscnbahn 200 fl, ö. W. . l»»l 40 «81-uo Gt'd. Ware Viibbahn 200 fl, Silber . , . l»e 5<» "? Sub «olbd,.!»crb,-V 2U0fl, Tlamway.Des. Wr. 170 fl ö, W ü2b-?i, wr,. neu 20U fl — - Transporl c^eseNschllst 0,0 sl, ,-------— - Nng, aal,z, iiisenb,!«»<> sl Silber ilittl>0 I»0,b0 Ung. »iordoftdahn i!<»0 fl Silber it>2 — 1H250 Unff,Weftb.(»l»ab»Glaz)20ufl.V. It»4.b0 il>000 Indnstrie-Actien (per Stück), «kgybi unb Kindberg, «tisen» unb Stahl°Ind. in Wien 100 sl. . —— —.— Eiscnbahnw,.i'eibg, I, 80 ll, 40'V,, l»o- »,.— „Elbcmtlbl", Papiers, u, V'G. 5.» «» 04,50 Vlonlan-Gesellsch , öfterr,»alpine «ft »(, 30 20 Pragcr Silbn......... —- —— T»tu»sche Mlich«banfnotN! - <:i 2v «I »7» 3talltNi «9 40 ««> Papiei-Mubtl per Stück . . . 1 Ik?» I '«»^