MARBURG* Äs? Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres — 48Sf. ** i box Tv£o/rtowre". Druck von Eduard .lanschitt. Inhalt: 1. Primož Trubar, der Begründer der neualoveniscben Literatur. Von M. Valeučak. 2. Schulnachrichten. Vom Direktor. >1«/» * Pribor * <>r 13S%C Primož Trubar, der Begründer der neuslovenischen Literatur. Bekanntlich bedienen sich die Slaven heute noch dreier ganz verschiedener Alphabete, eine Thatsache, welche für die Beurtheilung ihrer nationalen Kultur und deren Entwicklungsgang von höchstem Interesse ist. Schon die Namen dieser Alphabete sind ungemein bezeichnend; sie lauten in geschichtlicher Reihenfolge Glagolica, Cirilica, Latinica, das ist, glagolitische, cyrillische, Latein - Schrift oder Alphabet. Das letzte, unter den slavischen zugleich jüngste, steht bei den dem katholischen und protestantischen Religionsbekenntnisse, das cyrillische bei den dem griechisch-orientalischen Ritus angehörenden Slaven in Gebrauch. Zu den ersteren sind demnach alle slavischen Stämme, die mit Rom oder Deutschland oder mit beiden zugleich in Berührung und nachhaltige geschichtliche Verbindung gerathen waren, als Čechen, Polen und die Lausitzer Serben im Norden, Slovenen und Kroaten im Süden, zu den letzteren vor allem die Russen, Serben und Bulgaren zu rechnen. Aus dem ist nun ersichtlich, dass die cyrillische Schrift bei weitem den grüssten Theil der heutigen slavischen Welt beherrscht und bei weit mehr denn 60 Millionen in Uebung steht, während die Latinica etwa 20 Millionen Anhänger zählt. Bei einem sehr geringen Bruchtheilc dieser zuletzt genannten, die quarnerischen Inseln, das Gestade des adriatischen Meeres in Dalmatien und im kroatischen Küstenlande bewohnenden katholischen Südslaven hat sich höchst merkwürdiger Weise in der Liturgie auch die glagolitische Schrift erhalten. Man bedient sich jedoch dieses Alphabetes ausschliesslich nur in den für den Gottesdienst bestimmten Büchern, während das gesammte aussergottesdienstliche Gebiet des Volkslebens die Latinica beherrscht. Dieses in der abendländischen Christenheit einzige Privilegium, die Nationalsprache beim Gottesdienste gebrauchen zu dürfen, wussten bereits im 9. Jahrhunderte unsere Vorväter Rom abzuringen und unter den schwierigsten Verhältnissen und Kämpfen bis auf den heutigen Tag zu erhalten, sowie es auch im 16. Jahrhunderte wieder hauptsächlich den Slaven boschieden war, in Betreff dos Coelibats den Papst zum Nachgeben zu bringen und die Priesterehe zu gestatten, die noch heute bei den sogenannten Uniaten besteht. Es ist Liber allen Zweifel erhaben, dass sowol die Cirilica als die Latinica ihren Ursprung dem Christenthuine verdanken. Ferner dürfte kein Sachkundiger bestreiten, dass die Cirilica oder graeco-slavische Schrift nachweisbar zusammengesetzt sei aus dem griechischen Alphabet einerseits und dem glagolitischen andererseits; der genaue Zeitpunkt und die Umstände ihrer Entstehung und Einführung jedoch sind völlig unbekannt, obwol nach den vorhandenen ältesten Literatur-Denkmälern zu urtheilen ihr Alter kaum über das 9. Jahrhundert nach Chr. zurückreichen dürfte. Nicht viel anders steht es mit der Latinica. Ihre erste Verwendung zur Schreibung slavischer Sprachlaute findet sich in den sogenannten „Freisinger-Denkmälem“, deren Entstehung nach dem Urtheile kompetenter slavischer Sprachforscher und Fachkenner in das 10. Jahrhundert nach Chr. versetzt werden muss. Eine grössere Ausdehnung und nennens-werthe Bedeutung aber gewinnt die Latinica erst von der zweiten Hälfte des sechszehnten Jahrhundertes ab. Wie die Cirilica des christlich-griechischen, so ist die Latinica des christlich-römischen (lateinischen) Geistes und der slavischen Kultur Tochter mit vollem Rechte zu nennen. Ganz anders verhält es sich aber mit der Glagolica oder mit „slovensko pismo “ (Slovenenschrift), wie sie ursprünglich hiess. Ihr Ursprung ist vollkommen unbekannt, geschichtlich unbestimmbar und dürfte nach vielen vorhandenen Anzeichen die Entstehung derselben weit in die vorhistorische Zeit der Slaven zurückzuversetzen sein. Von diesen Anzeichen möge hier nur die eigentümliche, an semitische und uralte Alphabete überhaupt erinnernde Gestalt der Buchstaben, von denen jeder, wie im Griechischen, seinen besonderen, dem slavischen Sprachschatz entnommenen Namen führt, ferner der Umstand Erwähnung finden, dass nur in diesem Alphabete für jeden Laut der slavischen Sprache eigene Zeichen, entsprechende Original-Buchstaben bestehen, welche, da besondere Zahlzeichen mangeln, zugleich auch statt der jetzt üblichen Ziffern zum Zahlenausdruck verwendet wurden. Nach dem Zeugniss der Geschichte bestanden nemlich im 9. Jahrb. nach Chr. in den Ländern des heutigen Oesterreich mehrere slawische Staaten von grösserer oder kleinerer Ausbreitung und Bedeutung als Grenznachbarn des damaligen fränkischen Reiches. Neben Polen und Böhmen wird hauptsächlich noch Grossmähren, das Reich des Fürsten Kocelj am Plattensee und das der gorutanischen (Kärntner-) Herzoge vielfach genannt. In Grossmähren herrschte dazumalen Rastislav, der Onkel des bald nachher so mächtigen Svatopluk (Sventiplk, 8vetopolk). Seine Unterthanen waren zwar durch baierisch-fränkische, italienische und griechische Priester bereits zum Christenthume bekehrt; aber gerade durch diese Verschiedenheit der Prediger war eine grosse und unter Umständen gefährliche Ungleichartigkeit in religiösen Dingen und Anschauungen erzeugt worden. Um nun diesem Uebel abzuhelfen und eine sichere Grundlage des Glaubens zu gewinnen, um Gleichförmigkeit und Einheitlichkeit im inneren Wesen und in den Aeusserlichkeiten der Religion, namentlich aber in der dabei in Anwendung kommenden Sprache zu erzielen, beschloss Rastislav sich mittelst Gesandtschaft an den damaligen griechisch-byzantinischen Kaiser Michael 111. (842—867) zu wenden und sich verlässliche, der slovenischen Sprache kundige Glaubensboten von ihm zu erbitten. Möglicherweise mochte Rastislav zugleich die geheime Absicht dabei gehabt haben, durch Berufung griechischer Priester den Einfluss der lateinisch-fränkischen Herrschaft zu schwächen und durch Einführung der slovenischen Sprache in die Liturgie seine politische Macht fester zu begründen. Wie ein Brief des Papstes Hadrian II. bezeugt, schloss sich dieser Gesandtschaft auch der früher erwähnte Slovenenfürst Kocelj an. Der Kaiser erfüllte den Wunsch und die Bitte Rastislavs und schickte ihm die Brüder Konstantin und Method, zwei hochgebildete, edle Griechen aus Thessalonich, diese seine Wahl durch die merkwürdigen Worte begründend: „Etenim vos estis Thessalonicenses, Thessalonicenses vero omnes pure Slovenice loquuntur." Bei ihrer Ankunft in Grossmähren von Herrscher und Beherrschten mit Jubel empfangen, begannen diese Glaubensboten sofort in slovenischer Sprache zu predigen, die Bibel zu übersetzen, kurz allen gottesdienstlichen Handlungen ausschliesslich die slovenische Sprache zu Grunde zu legen und somit die gesammte Liturgie rein slovenisch zu gestalten. Heber den freudigen Eindruck, den dies beim Volke hervorbrachte, berichtet die Legende schlicht und erhaben: „I radi biše Slovene, jako slišaše veličija božja svojim jezikom.“*) Dass es bei einem so tief einschneidenden, folgenschweren Beginnen nicht lange glatt fortgehen konnte, lässt sich leicht begreifen. In der That stiessen diese Glaubensboten gar bald auf gewaltigen Widerstand. Die fränkiseh-baierischen noch im Lande befindlichen Priester sahen sich auf einmal in ihrer Existenz tödtlich bedroht, indem ihr ferneres priesterliches Wirken in einer Sprache, deren sie nicht mächtig waren, zur Unmöglichkeit werden musste. Da sie aber die wahre Ursache ihres inneren Unmuthes, geheimen Unwillens und offenen Widerspruches füglich nicht einbekennen konnten, flüchteten sie auf den dogmatischen Standpunkt und stellten nun die Behauptung auf : „Der Gottesdienst dürfe nur in drei bestimmten Sprachen, der hebräischen, griechischen und lateinischen gehalten werden“, hoffend, die Einführung der slovenischen Liturgie dadurch vereiteln zu können. Allein das griechische Bruderpaar liess sich hiedurch nicht beirren, sondern setzte sein begonnenes Werk erfolgreich fort. Nach drei (oder 4l/„) Jahren reisten sie auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes Nicolaus I., der von ihrer grossen und segensreichen Thätigkeit Kunde erhalten hatte, nach Rom. Auf dieser Reise lernten sie auch Kocelj, den Fürsten der pannoni-schen Slovenen, persönlich kennen, welchen sie derart für ihre Sache einzunehmen und für ihre Bestrebungen zu gewinnen wussten, dass er nicht nur selbst die slovenischen Bücher zu lernen anfieng, sondern zugleich auch 50 Jünglingen aus seinem Reiche das Gleiche zu thun befahl. Papst Hadrian II., der Nachfolger des inzwischen verstorbenen Nicolaus I., empfieng das verdienstvolle Bruderpaar mit allen Ehren, weihte *) Und voll Wonne waren die Slovenen, dass sie die Wunder Gottes in eigener Sprache hörten. Method zum Priester, Konstantin zum Bischof und bestätigte ihre slovenische Bibelübersetzung. Konstantin trat in ein dortiges Kloster, wo er den Namen Cyrill annahm, ward leider daselbst bald von einer schweren Krankheit befallen und verschied viel zu früh am 14. Februar 869. Während der Reise der beiden Brüder nach Rom und ihres dortigen Aufenthaltes war eine grosse Veränderung in der politischen Lage Mährens eingetreten. Mittlerweile war nemlich Lothar 11. von Lothringen, ohne Leibeserben zu hinterlassen, mit dem Tode abgegangen und da sich seine Onkel Karl der Kahle von Frankreich und Ludwig der Deutsche über die Erbschaft nicht einigen konnten, suchte Karl Ludwigen dadurch von der nachdrücklichen Geltendmachung seiner Erbansprüche abzuhalten, dass er die Slaven gegen ihn aufhetzte. An der Spitze dieser aufgewiegelten Slaven stand Rastislav. Die Söhne Ludwigs des Deutschen drangen rasch in das mährische Reich ein, Svatopluk, Rastoslavs Neffe, unterlag zu Neutra Karlmanns Heere und schloss mit diesem einen geheimen Bundesvertrag. In Folge dessen brach in Mähren zwischen Onkel und Neffe ein Bürgerkrieg aus ; Rastislav wollte nemlich Svatopluk gefangen nehmen, dieser kam ihm jedoch darin zuvor und lieferte ihn an den Reichsfeind aus. Unter solchen Verhältnissen konnte natürlicher Weise Method nach Mähren nicht zurückkehren und deshalb kam ihm eine Gesandtschaft des Fürsten Kocelj, der den Papst bitten liess, er möge ihm den Methodius als Lehrer für sein Volk senden, höchst gelegen. Der Papst willfahrte und sandte Method in Kocelj’s Land mit einem Begleitschreiben, in dem das Recht, die slovenische Sprache beim Gottesdienste ausnahmslos in Anwendung zu bringen, Kocelj und den Slovenen ausdrücklich verbrieft war. Kocelj empfieug den Method zwar mit aller Auszeichnung, aber die einfache Priesterwürde des letzteren genügte ihm nicht. Darum ward sofort eine zweite Gesandtschatt abgeordnet und mit derselben Method nach Rom zurückgesandt mit der Bitte, der Papst möge das alte, in der Völkerwanderung zu Grunde gegangene pannonisclie Erzbisthum in Sirmium wieder aufrichten und diese Würde dem Method verleihen. Der Papst Hadrian erfüllte auch wirklich dieses Ansuchen und ernannte sonach Methodius zum Erzbischof von Pannonien und Mähren. Im Jahre 871 begann nun Method als Oberhirt seine Thätigkeit in Pannonien zu entfalten und sogar bis au dio Karantaner, die.Vorväter der Slovenen im heutigen Sinne, welche echte und nächste Brüder der pannonischen Slovenen waren, auszudehnen. Die slovenische Liturgie gewann ihm rasch ausserordentlichen Anhang, dagegen sank das Ansehen der haierischen Geistlichkeit so tief, dass deren Erzpriester Richbald sogar nach Salzburg zurückzukehren bemüssigt war. In Folge dessen stieg die Erbitterung und Feindschaft der fränkischhaierischen Geistlichkeit so hoch, dass sie sich nicht mehr begnügte, ihm die Rechtmässigkeit seiner erzbischöflichen Würde streitig zu machen, sondern sie wusste es sogar so weit zu bringen, dass Method festgenommen und als Gefangener in’s ostfräukische Reich (Deutschland) abgeführt wurde. Erst nachdem der früher erwähnte ostfränkisch-mährische Krieg durch den Frieden zu Forchheim (874) beendet und auch von Ludwig dem Deutschen das pannonische Erzbisthum anerkannt worden war, konnte Method zu Kocelj am Plattensee zurückkehren. Bald darnach, da seine und der slovenischen Liturgie Feinde noch immer nicht zur Ruhe kommen konnten, musste er zum dritten Male nach Rom reisen, um sich, da er der Ketzerei beschuldigt worden war, zu recht-fertigen. Durchaus unschuldig und in allen Punkten vollkommen rechtgläubig befunden, wurde er 881 vom Papst Johann VIII. in sein Erzbisthum mit einem sehr schmeichelhaften Briefe zurückgesandt. Die letzten Jahre seines Lebens, welche er hauptsächlich in Mähren zubrachte, wurden ihm vielfach verleidet durch die Ränke seines Suffragans Wiching in Neutra, welcher als Feind der slovenischen Liturgie den Svato-pluk, der mittlerweile seinem Onkel Rastislav in der Regierung gefolgt war, wieder für die lateinische Liturgie zu gewinnen und dahin zu bringen wusste, dass er den baierisch-fränkischen Priestern abermals Zutritt in sein Reich gestattete. Nachdem im Jahre 885 Methodius das Zeitliche gesegnet und seine segensreiche Thätigkeit ruhmvoll beendet hatte, trat eine so heftige Verfolgung der slovenischen Liturgie und ihrer Priester ein, dass der von Method zum Nachfolger bestimmte Gorazd sammt allen übrigen Schülern die theuere Heimat verlassen und sich mit den heiligen Büchern zu den Bulgaren, einem im Süden unmittelbar angrenzenden Brudervolke flüchten musste, von wo aus sich die slovenische Liturgie zunächst zu den Serben und Kroaten, und etwas später zu den Russen verbreitete. Konstantin’s und Method’s apostolisches Wirken erstreckte sich demnach hauptsächlich über Mähren und Kocelj’s pannonisches Reich, welches sich, so weit es zur Salzburger Diözese gehörte, von der Raab und den heutigen steirischen Ostalpen bis an die Donau und Drau erstreckte und somit einerseits Pečuh (Fünfkirchen), andererseits das Ländchen Dudleipa an der Knežaha und der Mur sammt den windischen Büheln und dem Pettauer Felde umfasste. Es ist demnach über allen Zweifel erhaben, dass auch unsere Gegend damals in Method’s Erzbisthum mit einbezogen war, dass auch hier der Gottesdienst slovenisch abgehalten wurde und dass auch die hiesigen Slovenen echte Nachkommen derjenigen sind, deren Sprache in die Liturgie und die heil. Bücher verpflanzt und dadurch eine Literatur geschaffen wurde, deren E everreste uns noch heute mit tiefer Ehrfurcht, andererseits aber auch mit gerechtem Stolze erfüllen. Das nun waren, so weit es uns die Geschichte aufbewahrt hat, die merkwürdigen Geschicke, die herrlichen Piraten des edlen griechischen Bruderpaares, welches wegen seiner unermesslichen Verdienste um die Slovenen und mittelbar um alle Slaven überhaupt sich den ehrenden Beinamen der Slaven-Apostel für ewige Zeiten erworben hat. Es ist ferner unwiderlegbar erwiesen, dass die Slovenen, um deren Literaturanfänge es sich hier handelt, im Zeitalter Method’s weit zahlreicher waren und dass somit unsere damaligen Vorväter einen ungleich grösseren Flächenraum, als wir heutzutage, einnahmen. Sie wohnten aut beiden Ufern der Donau, Save und Kulpa, woher die vielen slovenischen Sprachüberreste, als Orts-, Fluss- und Bergnamen in den heute von baierisch-deutschem Stamme bewohnten Gegenden Steiermarks, Nieder- und Oberösterreichs, Salzburgs, Kärntens, Tirols und zum Theile auch Baierns und der Ostschweiz stammen und ihre Erklärung bekommen. Die von Konstantin und Method im 9. Jahrh. in der Sprache unserer Vorväter geschaffene Literatur, obwohl vom ursprünglichen Boden ausgerottet und aus der Heimat vertrieben, erhielt sich von den Bulgaren, Serben, Kroaten und Russen freundlich aufgenommen und fortgepHanzt, von diesen in der Sprache im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger verändert bis auf den heutigen Tag und führt in der wissenschaftlichen Welt den Namen der altslovenischen zum Unterschiede von der neuslovenischen, welche, viel später entstanden, in der Sprache der heutigen Sloveneu in Kraiu, Unter-Steiermark, Kärnten, Gövz etc. eifrig geptlegt wird. Der Ursprung der altslovenischen Literatur ist demnach, wie bei allen Literaturen, kirchlich religiöser Natur, ebenso vorwiegend, aber keineswegs ausschliesslich ihr Inhalt. Ein ferneres, charakteristisches Merkmal derselben ist, dass sie ausschliesslich in der glagolitischen oder cyrillischen Schrift abgefasst ist. Der Umfang dieser Literatur, welche vor wenigen Dezennien in Westeuropa nicht einmal dem Namen nach bekannt war, wächst seit den dreissiger Jahren fortwährend; sehr häutig werden in allen slavischen oder vormals von Slaven bewohnten Ländern, besonders in Russland, Serbien, Bulgarien, Griechenland, Rumänien etc. in den Klöstern und sonst neue Handschriften entdeckt und so gewinnt derselbe fast täglich noch immer an Ausdehnung. Nach der besonderen Färbung, welche die ursprüngliche Sprache der mährisch-pannonischen Slovenen bei den Bulgaren, Serben, Kroaten und Russen nach und nach bekommen hat, unterscheidet mau sprachwissenschaftlich echtslovenische, bulgarischslovenische, kroatischsloveuische, ser-bischslovenische und russischslovenische Handschriften oder Quellen der altslovenischen Literatur. Sowie nach einem gewaltigen Sturine, welcher Natur- und Menschenwerke erbarmungslos vernichtet, nur Gräuel der Verwüstung Zurückbleiben und alles Leben für lange Zeit, oft für immer in jenen unglücklichen Gegenden aufhören muss, gerade so ergieng es der Literatur und geistigen Kultur der Slovenen. Mit der erwähnten Vernichtung der slovenischen Liturgie, mit der Vertreibung ihrer Priester und der heil. Bücher nach dem Tode Method’s hörte die nationale Literatur und jedes damit verbundene geistige Leben vollkommen aut, es gab Niemand mehr, der es hätte pflegen können. Mit Rastislav und Method war auch die grosse nationale Kulturidee begraben. Sogar die Kenntniss der nationalen Schrift (glagolica) musste sich bald verlieren, da cs keine Körperschaft, kein Institut gab, das für deren Erhaltung Sorge getragen hätte. Wenn ja Jemand lesen und schreiben gelernt, so konnte dies nur in einer fremden, hauptsächlich der lateinischen Schrift und Sprache stattfinden. Dieser trostlose Zustand der Finsterniss und des geistigen Todes währte leider fast siebenhundert Jahre (885—1550). Aus diesem langen Zeitraum sind uns nur zwei kurze Literatur-Denkmäler erhalten, die oben erwähnten Freisinger-Denkmäler (monumenta frisingensia), drei kleine Schriftwerkehen religiösen Inhaltes aus dem 10. Jahrb., und ein ganz kurzes Beichtgebet aus dem 15. Jahrb., beide natürlich in der Latinica, Erstlingsversuche ohne Prinzip und ohne jegliche Regel der Rechtschreibung. Aber diese traurige Finsterniss, dieser geistige Tod sollte nicht für immer fortdauern. Die gütige Allmacht, die über die Geschicke der Völker und Individuen waltet, liess mit Beginn des 16. Jahrb. in Primož Trubar den Volksgenius der Slovencu wieder erwachen und ein neues geistiges Leben begründen, welches nunmehr, nachdem es sich unter den ungünstigsten, feindseligsten Verhältnissen und Kämpfen bis auf den heutigen Tag siegreich behauptet, für die Zukunft sicherlich zu schönen Hoffnungen berechtigt. Trubar wurde 1508 in Rašica, einem damals freiherrlich Auersperg’ sehen Dorfe. 3 Meilen unter Laibach, in Unterkrain als Unterthan und Erbhold dieses alten Adelsgeschlechtes, demnach von armen, bäuerlichen Eltern geboren. Die niederen Schulen besuchte er in Fiume, die höheren in Salzburg und Wien und lebte wie arme Schüler aller Zeiten von Almosen guter Menschen, von denen er sich nach der Sitte damaliger Zeit vielfach durch Absingen geistlicher Lieder von Haus zu Haus sein Brod erbetteln musste. Diese seine Armut verwehrte ihm auch den Besuch einer Universität, wesshalb er nicht in der Lage war, sich die Kenutniss des Griechischen und Hebräischen zu erwerben; wol aber hatte er in Fiume Gelegenheit, sieh mit dem Serbokroatischen (Illyrischen) und Italienischen bekannt zu machen, wovon ihm besonders das erstere später sehr zu statten kommen sollte. Im Jahre 1527 in die Heimat zurückgekehrt, fand er an dem damaligen Bischof von Triest, Peter Bonhomo, einen Gönner, der ihn als „Discantistcn“ in seine Cantorei aufnahm und seine geistliche Ausbildung vollenden half. Von ihm empfieng auch Trubar die Priesterweihe, wesshalb er jedoch nicht in den Verband der Triester Diözese eintrat, sondern bei der Laibacher verblieb, zu welcher damals auch der ehemalige Cillierkreis in Untersteiermark gehörte. Bon-homo’s Einfluss verschaffte ihm weiters die Kaplanei St. Maximilian in Cilli (1530), später die Pfarre Lak unter Steinbrück an der Save und bald darnach jene zu Tüffer. Mit vollem Recht preist ihn daher Trubar als seinen grössten Wohlthäter, der ihn zu allem Guten treulich angeleitet habe. Nach dem Zeugnisse der Geschichte waren in der abendländischen Kirche nach und nach bedeutende Missbräuche eingerissen, welche, je länger sie bestanden, desto ungesündere gesellschaftliche Zustände natur-gemäss erzeugen mussten. In Folge dessen traten mehrfache Erschütterungen ein, unter denen die 1617 von Luther in Deutschland begonnene die bedeutendste war und die unter dem Namen Reformation die grosse abendländische Kirchenspaltung herbeiführte. Nachdem nun unsere Länder auch damals mit Deutschland vielfach im innigen Zusammenhange standen, konnten sie von diesem tief eingreifenden geschichtlichen Ereignisse nicht unberührt bleiben, vielmehr ergriff die gewaltige Bewegung der Geister jener Zeit unter zahllosen anderen auch unseren Trubar so mächtig, dass sie ihn völlig mit sich fortriss und er in vieler Hinsicht für die Slovenen genau das wurde, was Luther für die Deutschen. Schon in Cilli und als Landseelsorger in Lak und Tüffer eiferte der junge feurige Mann gegen den stumpfen Sinn und blinden Aberglauben, in welchem das arme gutmütige Volk gehalten wurde, und wies dagegen dasselbe zur rechten Busse und Erkenntniss Christi nach den Worten der Schrift an, ohne dass er sich jedoch im übrigen noch von der Kirche getrennt hätte. In Laibach, wohin ihn höchst wahrscheinlich sein rasch begründeter Ruf eines guten Predigers (1531) an den Dom geführt haben mag, ging er noch weiter, indem er von der Kanzel herab nicht allein den wichtigsten protestantischen Lehrsatz von der Rechtfertigung durch den Glauben vertheidigte, sondern auch die Austheilung des heil. Abendmals unter Einer Gestalt missbilligte und das Verbot der Priesterehe (Goelibat) als unrecht tadelte. Freilich unterliess es die übrige Geistlichkeit, welche mit allem Bestehenden vollkommen zufrieden war oder sich wenigstens so stellte, nicht nach Möglichkeit Widerstand zu leisten, doch richtete sie lange so gut wie nichts aus, da die weltlichen Stände an der evangelischen Lehre grossen Gefallen fanden. Im Gegentheile, Trubar wusste es durch die ehrsame Landschaft beim Magistrat der Stadt Laibach durchzusetzen, dass, als ihm der Bischof Räuber das Predigen verbot, man ihm die bürgerliche Spitalkirche daselbst einräumte. Seine Predigten wurden sowol vom Adel als auch von Bürgern und den Einwohnern zahlreich besucht und begierig angehört. Seit 1536 hatte sich ihm sogar der Domherr Paulus Wiener, ein angesehener Mann, ständischer Verordneter, und als solcher oft mit Missionen an den Hof betraut, vollends angeschlossen und machte Trubars Lehre rasch zur That, indem er sich verehelichte. Auch Domherr David Kasiber und der Kaplan der Spitalskirche Andreas Latomus traten zur neuen Lehre über. Im Jahre 1540 erwirkte jedoch der Landeshauptmann Niklas Jurišič einen landesfürstlichen Erlass, in Folge dessen sich Trubar auf seine Landplarre in Lak (oder Tüffer ?) zurückziehen musste, nachdem er für seine neuen Glaubensideen 10 Jahre hindurch ununterbrochen in der Landeshauptstadt Propaganda gemacht hatte. Aber schon nach 2 Jahren (1542) wurde er vom Bischof Franz Kazianer wieder hervorgeholt und sogar zum Domherrn der Laibacher Kathedrale befördert. Im Jahre 1544 betraute ihn der auf Kazianer gefolgte Bischof Urban Textor mit dem Predigeramte im Dome zugleich mit dem obgenannten Paul Wiener ; wahrscheinlich versali Trubar die slovenische, Wiener die deutsche Predigt. Da jedoch Trubar’s Wirksamkeit in dieser ihm anvertrauten Stellung nicht nach dem Sinne des Bischofs war, ward er von seinem Oberhirten 1546 an die Landpfarre St. Bartelmä in Unterkrain, im Munde des Volkes daher noch heut zu Tage bisweilen „luteranska vas“ genannt, versetzt. Einige ganz verlässliche Quellen führen ihn uns auch als slovenischen Prediger in Triest auf, ohne dass es sich genau ermitteln Hesse, wann und wie lange er diess gewesen. Uns dünkt es sehr wahrscheinlich, dass er, aus Verdruss und Kränkung über die strafweise Versetzung auf die Landpfarre, diese nur kurze Zeit behielt und sich dann nach Triest von freien Stücken begab. Jedoch ist sowol dieser Punkt, als auch wie Trubar als Pfarrer von Lak oder Tüffer gleich im Anfänge seiner Seelsorgerlaufbahn an die Domkirche in Laibach kommen und daselbst 10 Jahre bleiben konnte, für uns wenig- stens, bisher unaufgehellt geblieben. Nach der Niederlage des sogenannten Schmalkaldischen Bundes (1647) benützte Bischof Urban Textor, Freund und Vertrauter der Jesuiten und ihres Stifters Ignaz von Loyola selbst, nachdem er in Erfahrung gebracht, dass Trubar und Wiener insgeheim das heil. Abendmal unter beiden Gestalten austheilten und dass Wiener nach dem Tode seiner Gemahn eine zweite genommen, die günstige Gelegenheit, um einen entscheidenden Schlag gegen die Evangelischen in Krain zu führen. Vor allem sollten ihre Häupter : Dr. Leonh. Mertlitz, Domprobst und Archidiakonus von Radmannsdorf, Georg Dragoliz, General-Vicar, Klombner, Landesschrannenschreiber, Martin Pregel und Adam Concili, angesehene Bürger, nebst Wiener und Trubar getroffen und wo möglich ganz unschädlich gemacht werden. Der Bischof befahl, nachdem er früher einen kais. Befehl dazu erwirkt hatte, ihre Gefangen-nehmung. Trubar, von seinen Freunden noch rechtzeitig davon benachrichtigt, entzog sich derselben durch die Flucht nach Süddeutschland. Sein Haus in Laibach wurde jedoch erbrochen, seine Bücher weggenommen und er seiner Pfründen verlustig erklärt. Auf besondere Verwendung der Stände erhielt er allerdings die Erlaubniss, nach Krain zurückzukehren, jedoch nur unter der Bedingung, dass er sich des Predigens gänzlich enthalte. Er kehrte demnach noch im nemlichen Jahre in sein Vaterland zurück, musste aber schon im nächstfolgenden (1548), verinuthlich, weil er jene Bedingung nicht einhalten konnte, dasselbe abermals verlassen. Da er auf seiner ersten Flucht nach Deutschland seine Kenntniss der evangelischen Lehre in ihrer eigentlichen Heimat erweitert und fester begründet hatte, begab er sich auch diess-mal ebendahin, ln Nürnberg gewann er an Veit Dietrich einen guten Freund, dessen Bemühung und Empfehlung ihm die Predigerstelle zu Rottenburg an der Tauber im Würtembergischeu verschaffte. Daselbst begab sich Trubar in den Ehestand. Von den Gesinnungsgenossen in der Heimat, mit denen er fortwährend einen lebhaften schriftlichen Verkehr unterhielt, gingen ihm Nachrichten zu, dass unter den höheren Ständen die evangelische Lehre durch deutsche protestantische Schriften täglich an Ausdehnung gewinne, während die niederen, der deutschen Sprache unkundigen Volksklassen zurückblieben, da sic nichts zu lesen hätten. Um nun auch diese für die evangelische Lehre zu gewinnen und deren rasche Ausbreitung unter dem slovenischen Landvolke zu erzielen, gönnte er sich weder Rast noch Ruhe und dachte so lange nach, bis sich bei ihm die vollste Ueberzeugung festsetzte, dass kein Mittel dazu passender und wirksamer wäre, als in diesem Geiste verfasste slovenische Bücher. Aber woher nun solche nehmen ? Diese schwierige Frage beschäftigte ihn lange und machte ihm viel Kopfbrechen, bis er sich endlich entschloss, einen ernstlichen Versuch zu wagen, das lateinische Alphabet auch der slovenischen Sprache dienstbar zu machen, dasselbe so zu gestalten und einzurichten, dass es ohne wesentliche Veränderung fähig wäre, auch die slovenischen Sprach-laute zum Ausdruck zu bringen. Nachdem ihm die Lösung dieses gewiss grosse» und keineswegs leichten Problems im Ganzen und Grossen gelungen war*), verfasste er in Rottenburg einen Katechismus, der neben kurzer Auslegung in Gesangsweise die Litanei und eine Predigt „Vom Glauben und von der Glaubens -Wirkung“ aus des Flavius Illyricus Schrift „De voce et re fidei“, eine deutsche Vorrede als Anleitung zur richtigen Aussprache und eine kurze slovenische Vorerinnerung als Zugabe enthielt und ein Abecedarium nebst kleinem Katechismus. Das Manuskript schickte er, bevor er es in Druck gab, in sein Vaterland, auf dass es von Sachverständigen geprüft und verbessert werden möchte. Der Versuch erhielt in Krain Beifall und kam mit der Ermunterung und Bitte zurück, Trubar möge diese und auch andere nützliche Schriften durch Druck bekannt machen. Der Verfasser fand jedoch dabei trotz seines besten Willens gar grosse Schwierigkeiten. Zu Nürnberg und Schwäbisch-Hall wurde der Druck verweigert, vorgeblich wegen des Interims, vielleicht auch, weil man befürchtete, in der unbekannten Sprache könnten Dinge enthalten sein, die mit dem lauteren Wort Gottes nicht übereinstimmten. Trubar liess nun unter dem Pseudonym „Philopatridus Illyricus“ 1550 dic unschuldigen Schriften heimlich in Tübingen drucken, und zwar nicht mit runder, eigentlicher Lateinschrift, sondern mit der eckigen, sogenannten Fractur oder deutschen, deren sich auch die öehen sogar noch am Anfänge dieses Jahrhunderts bedienten, wobei er obendrauf noch, sie seien durch Jernej Skur-janic in Siebenbürgen gedruckt, fingirte. Die ganze Auflage ging mit geringer Ausnahme nach Krain. Ein Exemplar dieses Katechismus befindet sich in der kaiserl. Hofbibliothek in Wien. Dies nun waren die ersten Bücher, welche in unserer Sprache ver- *) Für die Laute, die der lateinischen und slovenischen Sprache gemeinsam sind, behielt er natürlich die Buchstaben unverändert bei ; für diejenigen aber, die nur der slovenischen eigen sind, suchte er sich auf verschiedene Weise zu helfen. Manchen Buchstaben wies er eine doppelte Aufgabe zu und schrieb so z. B. : u für u und für w, i für i und j, z für den scharfen Zischlaut ss und für den linden f; andere, wie die Gaumenlaute 6 (fd)), f, (tfd)), ž (französ. j) drückte er aus durch Zusammensetzung, also sh, ifc »h u. drgl. m. fasst wurden, und Trubar demnach der erste, welcher neuslovenisch, d. h. so, wie unser Volk fast heute noch unverändert spricht, zu schreiben begann. Trubar’s Freunde in der Heimat, hocherfreut über die angelangten Bücher, verlangten nun auch eine slovenisclie Postille, wie eine solche von Luther für die Deutschen erschienen war. Allein Trubar hatte beim Drucke so viele Schwierigkeiten zu überwinden, auch die erforderlichen Kosten mussten ihm so bedenklich erscheinen, dass er sich berechtigt glauben konnte, die Sache nun auf sich beruhen zu lassen. Neues Leben in diese Sache brachte darnach P. Paul Vergerlo, ehemaliger Bischof von Modruš und Capodistria, der sich gleichfalls der neuen Bewegung angeschlossen hatte und ein überaus eifriger Beförderer derselben wurde. Er hatte 1549 sein Vaterland verlassen und war in das Bündner Land gekommen, wo er dem neuen Bekenntniss viele Gläubige zuführte, sowie durch Flugschriften für dasselbe mit Glück thätig war. Christoph, Herzog von Würtemberg, berief ihn zur Förderung der italienischen Ueber-setzung der Würtembergischen Confessimi und des Brenzischen Katechismus nach Tübingen ; später lies er sich über Einladung des Herzogs bleibend in Würtemberg nieder. Obwol Vergerlo als geborener Capodistrianer slovenisch verstand, war er doch nicht der Mann, der die Geschicklichkeit und Geduld gehabt hätte, die Bibel in’s Slavische zu übersetzen. Da ihm jedoch am Zustandekommen einer solchen Uehersetzung überaus viel gelegen war, kundschaftete er Trubar aus, den er sicherlich schon in früherer Zeit, wo letzterer slove-nischer Prediger in Triest war, von Capodistria aus kennen gelernt haben mochte, und stellte au ihn schriftlich die Anfrage, ob er sich getraue, die Bibel in die „windische und krobatische“ Sprache zu übertragen, wozu er selbst nach allen Kräften helfen wolle, auch von einigen Fürsten und Herren Beihilfe zu schaffen vermöge. Nachdem Trubar, der mittlerweile 1552 nach Kempten in Schwaben als Pfarrer gekommen war, diesen Antrag angenommen, veranstaltete Vergerlo eine mündliche Unterredung mit ihm ; Ulm war der Ort der Zusammenkunft und der Erfolg davon zunächst folgender : Trubar fertigte für’s erste eine slovenisclie Uehersetzung des Evangeliums Matthaei an, Vergerlo hingegen bewirkte, dass der Herzog von Würtemberg die nöthigen Kosten bewilligte. Die vorläufige Nachricht davon erregte in Krain unter den Evangelischen eine lebhafte Freude ; insbesondere aber interessate sich darum Hans Ungnad Freiherr von Sonek. Er wurde dem kaiserlichen Kammermeister Hansen Ungnad, der 1462 vom Kaiser Friedrich mit der Festung Sonek im Jaunthal (junska dolina) in Kärnten nebst der Zubehörde belehnt worden, 1493 als ältester Sohn geboren. Seine frühere Jugendzeit brachte er am Hofe Kaiser Max 1. zu und wurde bald ein ritterlicher löblicher Mann. Mit seiner ersten Gemahn, einer Gräfin von Thum, erzeugte er 20 Söhne und 4 Töchter. Er hatte 39 Jahre dem Kaiser treu gedient und während seiner Dienste, besonders in den langjährigen Kämpfen um Ungarn, einen grossen Th eil seines Vermögens aufgewendet. Gegen die Türken kämpfte er 1532 mit glücklichem Erfolge bei Lienz, weniger glücklich 1537 in Ungarn. Im Jahre 1540 von Kaiser Ferdinand zum obersten Feldhauptmann der 5 niederösterreichischen, windischen und kroatischen Lande bestellt, war er im Feldzuge gegen die Türken 1542 Anführer von 10.000 Reitern. Zuletzt bekleidete er die Stelle eines Landes-Hauptmannes von Steiermark. Die evangelische Lehre fand an ihm, sowie an manchem anderen vom Herrenstande in Oesterreich einen entschiedenen, ausharrenden Freund. Die Bittschrift des niederösterreichischen Herrenstandes an Kaiser Ferdinand um freie Religionsausübung war auch von ihm unterzeichnet. Bereits 1555 trefien wir ihn in Wittenberg, wo er mit Philipp Melanchthon bis 1558 Umgang pflog. Als Kaiser Ferdinand den Ständen befahl, entweder bei der Religion ihres Landesfürsten zu bleiben oder ihre Güter zu verkaufen und das Land zu verlassen, da opferte auch Ungnad seine Ehrenstellen und seine Heimat dem Gebote des Gewissens und wanderte nach Würtemberg in die Verbannung, wo ihm vom Herzog Christoph der Mönchshof, das ehemalige Stift St. Amandi, in Urach als Wohnung angewiesen wurde. Wie er bis dorthin den christlichen Erbfeind sein Leben lang mit dem Schwerte bekämpft hatte, so widmete er den Rest seines Lebens der friedlichen Ausbreitung des Evangeliums in den vom Halbmond beherrschten Ländern und erwies sich als aufopfernder Freund und Gönner der Erweiterung des Bibelwerkes aus dem beschränkten Gebiete der Slovencu liber die gesammte südslavische Welt, insbesondere von 1560 ab. Ebenso begünstigte das Unternehmen der wiirtembergischo Landprobst Job. Brenz. Der Wunsch war allgemein, nur gleich einen Theil der Arbeit zu sehen. Die Morhard’scho Druckerei in Tübingen übernahm den Druck ; weil aber damals die Pest in Tübingen herrschte und sich in Folge dessen Vergerlo beängstigt fühlte, musste eine Presse nach Reutlingen verlegt werden. Der wirkliche Druck begann Mitte August 1555; wegen der zu besorgenden Korrektur musste Trubar von Kempten nach Reutlingen kommen. So erschien denn 1555 das erste Evangelium in neu-slovenischer Sprache und zwar das Titelblatt, eine slovenischo Vorrede auf 6 Seiten, am Ende gefertigt von Vergerlo und Trubar als gemeinschaftlichen Herausgebern, Summarij vseh Capitolou auf 18 Seiten, dann wieder ein Wort au die Sloveneu und endlich die Uebersetzung Matthaei selbst auf 160 Seiten enthaltend. Der Rest des Buches ist mit je einem Citat aus den Evangelisten Johannes und Matthäus und mit wenigen Schlussworten der Herausgeber an die Leser ausgefüllt. Gleichzeitig erschien auch ein Abecedarium, das unter anderem auch ein gereimtes „ozlia nasli“ enthielt, ferner ein Katechismus mit kurzer Auslegung, beide mit lateinischen Buchstaben gedruckt, was Trubar in der Vorrede mit den Mängeln der sogenannten deutschen Lettern rechtfertigt und endlich das italienische Gebot: „Oratione de perseguitati o forusciti per Evangelio e per Giesu Cristo“ in slovonischer Uebersetzung. Soweit bis jetzt bekannt, sind diese Bücher völlig verschwunden, man weiss um keine Büchersammlung, in der sie vorhanden wären. Nach Vergerio’s Wunsche hätte nun Trubar mit der Uebersetzung der Bibel ohne Unterbrechung fortfahren sollen, allein er hielt damit in seiner Bescheidenheit so lange ein, bis über diesen ersten Versuch das Ur-theil der Sachverständigen aus der Heimat einlangte. Erst als dieses günstig ausgefallen war, nahm er die übrigen 3 Evangelisten und die Apostelgeschichte in Angriff, deren Uebersetzung er bis Herbst 1556 glücklich vollendete und in Druck gab. Sehr lehrreich und interessant ist der Bericht, den uns darüber Trubar selbst in seiner deutschen Vorrede zum I. Theil des neuen Testamentes hinterlassen hat. Er soll in eigener Person, wenngleich nicht durchaus mit eigenen Worten sprechen : „Als Vergerius nach Deutschland gekommen und meinen Aufenthalt erfragt hatte, liess er in Briefen die Frage an mich ergehen, ob ich mir getraute, die Bibel in die „windische“ und „krobatische“ Sprache zu dolmetschen ? Er wolle zu diesem Werke mit Leib, Gut und Blut behilflich sein; auch sei ihm Beihilfe dazu von etlichen Fürsten und Herren versprochen. Ich antwortete ihm zuerst schriftlich, nachher mündlich zu Ulm im Beisein etlicher hochgelehrter Theologen, ich könne ein solches Werk nicht ausführen. Neben dem, dass ich weder das Hebräische noch das Griechische verstehe, sei die windische Sprache an sich arm an Worten und könne manches nicht ausdrücken ; überdies theile sie sich in mehrere Dialekte, die oft in einem Strich Landes von kaum 2 oder 3 Meilen sehr verschieden seien. Das „Krobatische“ betreffend, so vermöge ich wohl einen Krobatischen zur Notdurft verstehen, aber die Sprache könne ich weder lesen noch schreiben. Wollte man aber mir zwei krainerische oder untersteierische Priester oder andere Gelehrte aus denselben Ländern, die das Windische gut und zugleich die lateinische und deutsche Sprache wohl verstehen und zwei Krobaten, die gut dalmatinisch und bossnarisch reden, auch zugleich cyrillisch und krobatisch (d. i. glagolitisch) gut schreiben können, zugeben, so wollte ich wohl das Werk übernehmen. Nach reifem Berathschlagen erhielt ich vom Vergerius den Auftrag um gemeldete vier Priester zu schreiben, was denn auch durch einen eigenen Boten geschah. Jedoch mit aller Mühe und allen Kosten konnten die Freunde in den dortigen Landen nur zwei aufbringen, einen windischen Priester, der, als er sich anschickte herauszuziehen, krank wurde und starb, und einen krobatischen aus Dalmatien, der das Lateinische und Wälische verstand. Dieser kam und brachte eine ganze krobatische Bibel in der Handschrift mit, die er nach seinem Vorgeben 1547 aus der Vulgata zu dolmetschen, mit krobatischen (glagolitischen) Buchstaben zu schreiben angefangen und 1554 vollendet habe. Ueber diese Erscheinung war ich und Vergerius hoch erfreut, nun meinten wir die krobatische Bibel ganz und gewiss zu haben. Da man aber nun anfangen wollte, seine geschriebene mit den neueren Uebersctzungen zu vergleichen und Anstalten traf sich eine krobatische (glagolitische) Druckschrift zu verschaffen, wurden wir nicht wenig betreten, als der Krobate erklärte, er sei nicht gekommen, sich so lange aufzuhalten, sondern weil er vernommen, dass man des Vorhabens sei und grosse Kosten aufwenden wolle, die Bibel in die krobatische Sprache zu dolmetschen, so habe er sie durch sein Werk überzeugen wollen, dass eine solche Uebersetznng bereits vorhanden, dass man daher Kosten und Mühe ersparen könne. Er wisse auch Ort und Gelegenheit, wo seine Bibel ohne seine und ihre Kosten gedruckt werden könne. Ungeachtet man ihm die Gefahren und Hindernisse, die ihm an jenem Orte beim Drucke begegnen könnten, vorhielt, ungeachtet Vergerlo ihm die Zusage machte, von einem christlichen Fürsten für ihn lebenslänglich 100 fl. zu erlangen, wollte doch alles nichts helfen, der Mann zog mit seiner Bibel zurück nach Dalmatien ; kaum 4 Tage war er bei uns geblieben. Unterdessen hatte ich auf Vergerius’ Befehl den Matthäus in’s Windische übersetzt und gab auf sein Verlangen, nachdem der Dalmatiner wieder fortgegangen war, dieses Evangelium einzeln in Druck mit angehängter Auslegung über den Katechismus und einem dem früheren fast gleichen Abecedarium. Vergerius wollte nun, ich sollte immer mit dem Dolmetschen fortfahren. Ich stellte es aber so lange ein, bis ich das Urtheil der Verständigen in jenen Ländern über den Versuch mit dem Evangelium Matthaei vernommen haben würde. Dieses fiel günstig aus ; nun erst griff ich die Sache mit neuem Eifer an. Ich bestrebte mich, die gedruckte Übersetzung noch mehr zu verbessern. Die Arbeit mit den sämmtlichen Evangelien und der Apostelgeschichte wurde vollendet im Herbste 1556.“ In dem darauf folgenden Jahre 1557 erschien denn auch der erste Theil seines neuen Testaments. Dieses Buch, in zwei Exemplaren in der kais. Hofbibliothek in Wien noch vorhanden, enthält: a) Eine deutsche Vorrede mit einem slovenischen Gebet auf 2 Seiten, woran sich wieder ein Titelblatt nebst Summa der heil. Schrift schloss. b) Einen windischen Kalender für das Jahr 1557 nebst einer Jahrestatei zur Anweisung, wie derselbe bis zum Jahre 1630 dienen könne, verfertigt von M. Job. Hildebrand, Professor in Tübingen. c) Reime über gutes Wetter und die Eintheilung der Jahreszeiten ; die längste und kürzeste Nacht. d) Die vornehmsten Zeitperioden von Adam bis 1557. e) Register der Bücher des alten und neuen Testaments. f) Eine lange windische Vorrede über die „fürnehmsten“ 02 Kapitel des christlichen Glaubens, eine freie Uebersetzung von Melauchthons loci communes theologici. g) Die vier Evangelien nebst Apostelgeschichte. h) Register und kurze Erklärung der Sonn- und Kesttagsevangelien, eigentlich zugleich eine Postille in 2 Theilen aus Luthers, Melanchthons und anderer Postillen zusammengezogen. Der slovenischen Uebersetzung legte er, wie er in der deutschen Vorrede selbst erzählt, zwei deutsche und ein wälschcs neues Testament zu Grunde ; er bediente sich auch der Sprache wegen eines kroatischen Messbuches, das kurz vor dem Jahre 1556 in Venedig mit lateinischer Schrift gedruckt worden war. Endlich benützte er noch Erasmi annotationes nebst einigen anderen Hilfsmitteln. Im weiteren Verlaufe der Vorrede verspricht er auch die Episteln zu liefern ; weil aber diese grössere Schwierigkeiten hätten, so werde dazu auch mehr Zeit erforderlich, nach deren Vollendung er dann das alte Testament in Angriff nehmen wolle. Weiters rühmt er, dass dieses Werk, welches vorher einige aus Unwissenheit gehindert hätten, nunmehr von einem wahrhaft gottseligen Deutschen (vielleicht Job. Brenz) gefördert worden. Er spricht in prophetischer Ahnung die Hoffnung aus, Gott werde nach ihm Leute erwecken, die das von ihm angefangene, unvollkommene Werk besser ausführen und vollbringen würden — in der That wurde seither die gesammte heil. Schrift schon dreimal ins Slovenische übersetzt, einzelne Theile aber noch öfters — ; doch seien die Alten und Ersten, sollten sie es gleich nicht immer recht getroffen haben, nicht zu verachten. Er habe sich beflissen so zu übersetzen, dass ihn jeder Slovene, sei er nun ein Krainer, Untersteirer, Karner, Karstner, Histerreicher (Istrianer), Niederländer (Dolenec) oder Bezjak (Bewohner des Kreuzer-, Warasdiner- und Agamer-Comita-tes, woher die vielen Familiennamen Bezjak, Wesiak, Wisiak etc, —) leicht verstehen könne.“ Zu Trubars Zeit führte blos das jetzige Oberkram den heutigen Namen des Herzogtums, alle anderen Theile hatten eigene besondere Namen, so die Bewohner vom Karst (Kras) Kraševci, Krašani, Karstner, die heutigen Unterkrainer zum Theile Dolenci, Niederländer, zum Theile Windischmärker, Möttling hinwiederum bildete ein Ganzes für sich, ebenso Wippach, daher Vipavci und die vielen Familiennamen Ipavic neben Vipave, weil nemlich neben Vipava auch Ipava gesprochen wird. Aber nicht blos die hier erwähnten Gebiete nebst dem heutigen Innerkrain, Kärnten, Görz und Istrien, sondern auch das gesammte heutige Civilkroatien und Slavonien (= Slovenija) nebst den gewesenen St. Georger- und Kreuzer-Grenzregimentem war damals noch und sogar bis ins vorige Jahrhundert unter den windischen Landen inbegriffen ; wahre, echte Kroaten sind Trubar nur in dem heutigen Türkisch-Kroatien, in Bosnien überhaupt und in Dalmatien bekannt, so dass ihm krobatisch, bosnarisch und dalmatinisch in Bezug auf Sprache gleichbedeutend sind. — „Desswegen sei er auch schlicht bei der bäurischen, windischen Sprache, wie man sie in seiner Geburtsgegend auf der Rastschitz rede, geblieben, kroatische oder ungewöhnliche Wörter habe er weder aufnehmen noch selbst bilden wollen. Gleichwol habe er einiges, wofür ihm eigentliche slovenische Worte nicht bekannt waren, improprie verdolmetscht.“ Die Unterschrift lautet : „Tübingen 9. Juni 1557. Primus Trubar, Creiner.“ Das 1. lieft des II. Thciles seines neuen Testamentes, zunächst nur des heil. Paulus Brief an die Römer enthaltend, ward 15G0 herausgegeben. Die Vorrede ist an König Maximilian, später als Kaiser Max II., der, ein entschiedener Anhänger der neuen Lehre, als eifriger Freund und Förderndes slavischeu Bücherdrucks unsere kulturellen Bestrebungen in der That königlich unterstützte, gerichtet und trägt das Datum : „Tübingen 1. Jänner 1560“ und die Unterschrift: „E. K. W. unterthänigster Caplan Primus Trubar, Krainer, der christlichen Kirchen zu Kempten Pastor.“ Das Allerwesentlichste aus dieser Vorrede möge im Folgenden seine Erwähnung finden : „Da bereits ein Priester Stephan Konsul, ein geborner Histerreicher, es übernommen habe die vier Evangelisten, die Apostelgeschichte und andere Büchlein aus der windischen in die krobatische Sprache, deren sich alle Krobaten, Dalmatiner, Bosner, Syrfen (Serben) und Türken bis nach Konstantinopel hinab bedienen, zu übersetzen, so habe er (Trubar) sich durch diese Umstände bewegen lassen, dass er wirklich angefangen den ändern (— II.) Theil des neuen Testaments zu dolmetschen.“ Dieses Heft enthielt nebst der Uebersetzung auch eine ausführliche Auslegung des Briefes an die Römer. Gewidmet war es dem König Max mit unterthänigsten Bitten : „E. K. W. wolle sammt den gottseligen und ver- verständigen Krainern, Untersteirern, Karnern, Karschnern, Österreichern und Windischmärkern — denn dieser Länder Völker verstehen gründlich meine Sprach und Schriften — diesen und allen meinen vorigen und künftigen Schriften gnädigster Patron, Beförderer, unparteiischer Arbiter und Richter sein. Wo ich gefehlt, will ich mich willig belehren lassen, dagegen gelobe ich, wenn unleidliche, ärgerliche und verführerische Opinionen oder Irrthümer in meinen Schriften wahrhaftig befunden werden sollten, dieselben im öffentlichen Druck in der deutschen und windischen Sprache vor jedcrman zu bekennen und zu widerrufen.“ Aus diesen eben vernommenen Worten klingt es ziemlich deutlich heraus, dass auch unser Trubar, wie alle bedeutenden Männer, viel zu leiden hatte und zwar nicht allein von Gegnern, sondern auch von gar vielen, die in seinem eigenen Lager standen. Während ihn nemlich die Gegner als Feind der römisch-katholischen Kirche verdammten und verfolgten, verdächtigten ihn die eigenen Anhänger beim Herzog von Würtemberg, dass seine Lehre nicht rein, seine Rechtgläubigkeit nicht echtfärbig sei. Diesem Umstande hat ihren Ursprung zu verdanken eine schriftliche Erklärung, welche Trubar an besagten Herzog auf dessen Verlangen 1560 unter nachstehender Aufschrift gerichtet : „Summarischer Bericht und kurze Erzählung, was in einem jeglichen windischen Buch von Primo Trubaro bis auf dies Jahr 1560 in Druck gegeben, vürnemlich gehandelt und gelehrt ward. Beschehen auf Beuelch (Befehl) eines christlichen deutschen Fürsten und zur Ablehnung und Entschuldigung der falschen Bezüchtigung und Angebung, als ob er (Trubar) etwas schwärmerisch und der augsburgischen Konfession zuwider in seinen hernach gemeldeten Büchern gesetzt sollte haben. Actum den 2. Tag Jan-nuarij 1560.“ Der Schlüsse dieser Schrift lautet : „Diese oberzählten Stück und nicht andere sind in des Primi Trubars Büchern, die er aus dem prophetischen und apostolischen Geschrift in rechtem katholischen und der augsburgischen Konfession verwandten Theologen Verstand (Sinn) hat genommen und gedruckt, dem ist also und nicht anderst. Christo dem Herrn sei darum Ehr und Lob. Amen.“ Auf diese Rechtfertigung, wovon ohne Zweifel der Herzog Christoph eine Abschrift an den König Max, welcher mit ersterem einen beständigen Briefwechsel unterhielt, abgeschickt haben mochte, dürften sich die in dem auch in anderer Beziehung höchst interessanten Briefe ddo. Wien 19. Febr. 1560 befindlichen Worte „Tota continentia hujus Slavonici Majoris, translatio nempe Evangeliorum, vera et sincera cum praefationibus praecedentibus, est sancta et ehristiana“ beziehen, die für den Herzog sehr beruhigend sein mussten. Nun konnte und durfte er glauben, die Beschuldigung, dass Trubar unrechte und der reinen Lutherischen Lehre widrige Dinge in seine Schriften einmische, sei ungegründet und unbillig. Demnach schrieb er an seinen königlichen Freund ddto. Stuttgardt 3. März 1560, wie folgt : „Von E. K. W. sind mir bald nacheinander zwei Schreiben belangend Trubari Translation in die wiudische Sprache zugekommen, darauf ich ihm nach Kempten geschrieben und versehe mich, er werde die anderen Translationes emendiren und auch bessern Fleiss anwenden. Was nun er weiters dem Drucke wird befehlen, will ich E. K. W. jederzeit zuvor Exemplaria davon zuschicken.“ Dass Trubar sogar von Vergerio’s Seiten und vielleicht gerade von ihm zuerst und zumeist derartige Beschuldigungen zu erdulden hatte, davon gibt Zeugniss ein Brief in den monatlichen Unterredungen auf das Jahr 1690 (S. 543), zuverlässig aus dem Jahre 1559 stammend, welchen einige Prediger und Beamte aus Oberkrain an Ungnad richteten und worin sie ausdrücklich in dieser Richtung über Vergerio Klage führen. Um sich nun gegen solche Verdächtigungen möglichst zu wehren, hatte Trubar schon am 2. Jänner 1560 von jedem seiner bis dahin gedruckten wiudischen Bücher je ein Exemplar an den König Max mit der Bitte gesendet, dieselben den Sachverständigen nach Krain zur Beurtheilung und Prüfung schicken zu wollen. Die Ausstreuung dieser Verdächtigungen batte indessen bereits zur Folge gehabt, dass der fernere Druck der win-dischen Bücher eingestellt wurde, da mau in Würtemberg eifrig über die Reinheit des augsburgischen Bekenntnisses wachte. Weiters wendete sich Trubar unterm 12. Jänner 1560 auch an die krainische Landschaft mit dem Ansuchen, seine Bücher von kompetenten Personen geistlichen und weltlichen Standes prüfen zu lassen und ihm sodann darüber ein Zeugniss zuzusenden. Darauf antworteten die Stände am 20. Februar 1560, wie folgt: „Trubars Schreiben sei in ihrer Versammlung verlesen worden. Nun hätten sie selbst, soviel aus ihrer Mitte die windischen Bücher gelesen und noch heutigen Tages in ihren Schlössern und Häusern lesen Hessen, nie gefunden, auch von allen Priestern und Pfarrherren, die besagte Bücher gebrauchen, noch von irgend einem Menschen hohen oder niederen Standes je gehört, dass in diesen Büchern und geistlichen Gesängen, die in der Gemeinde von jung und alt gelesen, gehört und gesungen würden und bis au ‘2* das Meer, Dalmatien uud die türkische Grenze ausgebreitet seien, etwas unrichtig verdolmetscht oder der Augsburger Konfession zuwider sei. Doch hätten sie, um Trubars Wunsch zu erfüllen, aus allen vier Ständen, von Geistlichen, Herren, Ritterschaft und Städten, einen Ausschuss von Personen, die der deutschen, italienischen, lateinischen und windischen Sprache mächtig und in der Schrift belesen seien, niedergesetzt. Dieser solle aus allen Gegenden des Landes Priester und andere vertrauungswürdige Personen zu sich erfordern und dann mit ihnen die Prüfung der Bücher vornehmen. Dann wollen sie ihm ihr Zeugniss zusenden. Mittlerweile möge er sich aber durch diesen Zwischenfall, „welches der Weltlauf mit sich bringt, dass kein gut Werk ungetadelt bleibt“, der Uebersetzungsarbeit nicht überdrüssig machen oder hindern lassen.“ Die Zahl des zu diesem Zwecke aus allen vier Ständen und Laien niedergesetzten Ausschusses betrug über 4.0, deren Namen uns aufbewahrt und grösstentheils bekannt sind. Wie bei der krainischen Landschaft, so fand Trubar auch beim König Max diesbezüglich williges Ohr, denn letzterer war gern bereit, die eingesendeten windischen Bücher von kundigen Leuten Trubars Wunsche gemäss durchsehen zu lassen, was er ihm durch Herzog Christoph von Würtemberg mittheilen liess. Wirklich übersendete der König schon unterm 19. Februar (1660) das Urtheil über Trubars windische Bücher, welches dieselben in Bezug auf Sinn nnd Treue der Lebersetzung als ganz untadelhaft erklärte, an der Sprache jedoch manches auszusetzen und zu bemängeln fand. „Selbe sei zwar die slovenische (slavonica), jedoch auf jenen Dialekt beschränkt, der in Steiermark, Krain und Kärnten tiang und Gebe ist, so dass die Lebersetzung von den in Oberungarn, im Trentschiner-, Arwaer-, Liptauer- und anderen benachbarten Comitaten wohnenden Slaven wenig oder gar nicht verstanden würde, ebensowenig von den Polen, Böhmen, Mähren, Russen, Illyriern und den Bewohnern der Umgegend von Agram.“ Es mag dahingestellt bleiben, ob und inwiefern dieser Vorwilrf berechtigt sei, denn Trubar hatte ja seine Lebersetzung eben nur für die Slovenen in Steiermark, Krain, Kärnten und in dem damals dazu gehörigen Küstenlande und Istrien berechnet, auch ausdrücklich gesagt, dass er in dem in seinem Geburtsort üblichen Dialekt schreibe, zu welchen Umständen noch hinzukommt, dass ja für die Kroaten und Serben eine eigene Uebersetzung besorgt wurde. Viel berechtigter war schon der zweite Vorwurf gegen die zahlreichen Germanismen Trubars wie Vrshah, Gnada, Ferdamane Trosht, Nouz, Leben, Lon u. s. w., von welchen die Sprache nach des Kritikers Ansicht so geläutert werden müsste, dass sie auch ohne Kenntniss des Deutschen verstanden werden könnte. Die Orthographie betreffend will schliesslich der Kritiker für zh = tfd) haben ch, für s = f in ähnlicher Weise z, für f — ß ingleichen sz, für j sollte geschrieben werden y, endlich mlldri statt modri. Für den Autor dieser Kritik hält man einen gewissen Paul Skalich. Der Herzog Christoph v. W. liess diese Kritik dem Trubar zustellen und erlaubte ihm in Folge dessen wieder die Fortsetzung des Bibeldruckes die Verbesserung der Mängel in der Orthographie Trubars eigenem Ermessen überlassend. Mit diesem theilweisen Erfolge keineswegs zufriedengestellt wollte Trubar mit dem Drucke innehalten und forderte von seinen Freunden in der Heimat und von der krainischen Landschaft eindringlich einen lauteren, wahrhaftigen Bericht über seine Bücher und deren Orthographie, um sich damit beim König Max zu rechtfertigen. Aber trotz aller Anstrengungen, ja trotz ernstlicher Androhung die Hebersetzung und den Druck hinfür ganz aufgeben zu wollen, erhielt er erst unterm 10. Juni (1560) die gewünschte „Justifikation“, indem ihm endlich die Landschaft sowol bezüglich der Lehre als der Sprache das beste Zeugniss ausstellte, wodurch Trubar in dieser iur seinen Hebersetzerruf so wichtigen Angelegenheit die vollste Genugthu-ung erhielt. Aus den oberwähnten Verhandlungen zwischen Vergerio und Trubar behufs Hebersetzung der heil. Bücher in die slovenische und kroatische Sprache ersahen wir, dass Trubar allein sich einer solchen Aufgabe nicht gewachsen fühlte, sondern beider Sprachen kundige Gehilfen verlangte. Ingleichen erfuhren wir aus der Vorrede zum II. Theile seiner Hebersetzung des neuen Testamentes, dass in Folge dessen der Priester Stephan Konsul aus Istrien für die Hebersetzung ins Kroatische gewonnen ward. — Aus Pinguent nemlich vertrieben flüchtete dieser gleichfalls nach Süddeutschland, wo er, bevor er die Aufgabe Trubars neues Testament in die kroatische Schrift und Sprache zu übersetzen tiberkam, sein Dasein zunächst als Prediger und Schulmeister fristete. Sobald die erste Arbeit vollendet war, ging Konsul mit der Handschrift nach Möttling in der windischen Mark und legte sie daselbst mehreren Sachverständigen vor. Letztere nun waren der Meinung, dass eine solche Hebersetzung des göttlichen Wortes durch ganz Dalmatien nach dem adriatischen Meere hin, dergleichen auch den Kroaten, Wossnem (Bosniern), Syrfen (Serben) bis gegen Konstantinopel verständlich und nützlich sein, dass sie ferner auch leicht in die Kyrüica (cyrillische Schrift) zu bringen sein würde. Als zweiter Gehilfe und kroatischer Dolmetscher wurde der Priester Anton ab Alexandro Dalmata hinausberufen. Er verliess den 3. Februar 1561 Laibach in Begleitung eines dortigen Bürgers und kam üher Kempten, wo er sich mehrere Tage bei Trubar aufgehalten hatte, zu Urach bei Ungnad an. Zum ersten Aufenthalte ward ihm Tübingen angewiesen, wo Konsul die glagolitische (kroatische) Druckerei bereits eingerichtet hatte. Jener als ein einzelner Mann erhielt freie Kost nebst 30 fl. Gehalt jährlich, dieser 170 fl. und Wohnung. Nunmehr wurde auch zu einer cyrillischen Druckschrift Anstalt getroffen; die Nürnberger Giesser kamen nach Urach und gossen nach Anweisung Stephans und Antons cyrillische Lettern, wornach auch zu Urach eine Druckerei (cyrillische) angelegt ward. Als Frucht dieser gemeinsamen Bemühungen Trubars, Konsuls und Dalmatas erschien demnach 1561 der kroatische Katechismus in glagolitischer und cyrillischer Schrift gedruckt; auch wurde unter anderem Trubars Rede über den Glauben und seine lange Vorrede zum I. Theil des neuen Testamentes ins Kroatische übersetzt. Diesem Bücherdruck ging eine öffentliche Ankündigung in serbischer und kroatischer Sprache voraus. Die Vorrede, gerichtet an Ungnad, ist datirt „Urach 1. Januarius 1561“ und unterzeichnet von des Barons unterthänigst willigen Caplan (Trubar). — Darinnen rühmt er das Beispiel des Herzogs Christoph, der nebst anderer Beförderung den Dolmetschern mit Weibern und Kindern Unterhalt verschafft habe. Vor allem aber preist er die Freigebigkeit Ungnads. Endlich liess er auch noch seine Apologie mit einfliessen. Diesem Hefte wurde auch das glagolitische Alphabet dreifach und zwar gross, mittelmässig und klein beigeschlossen. Das kleine stellt zugleich die Ziffern vor und hat 32, von den beiden anderen jedes 28 Figuren. Die Kosten wurden meistens durch Beiträge, die indessen aus Oesterreich flössen, gedeckt. Die beiden kroatischen Dolmetscher Stephan und Anton blieben im Ganzen bis zum 2. März 1565 in Urach, wo sie sich beim Herzog um eine Wegzehrung und ein Zeugniss ihres guten Verhaltens meldeten. Das zweite Heft des H. Theiles Trubars windischer Uebersetzung des neuen Testaments, den Brief an die Korinther und jenen an die Galater umfassend, erschien gleichfalls im Jahre 1561 — die noch übrigen Briefe des heil. Paulus nebst der Apokalypse wurden als drittes Heft 1567 und der Rest des neuen Testamentes 1577 als viertes Heft herausgegeben. Während nun Trubar in Deutschland für das Wohl seiner Heimat in obbezeichneter Richtung unablässig thätig war, verschlimmerten sich die Verhältnisse der Evangelischen in Krain zusehends, da mit jedem Tage der Verfall der religiösen Zustände zunahm. Um nun diesem drohenden Uebel Einhalt zu thun, fassten die Vertreter der krainischen Landschaft den Beschluss, sich um einen gottesfürchtigen, christlichen Priester und Prädikanten umzusehen und Trubar, weil er in dieser Hinsicht ihr besonderes Vertrauen be-sass, auch des Deutschen und Windischen vollkommen kundig war, ins Land zurück zu rufen zur Unterweisung in Gotteswort und zur Austheilung der Sakramente, was auch unterm 10. Juni 1560 mit dem Beisatze geschah, „sie seien crbietig, ihm als Besoldung und Unterhalt soviel und mehr als er in Kempten habe, zu reichen, ihn auch für Reise und Uebersiedlung schadlos zu halten. Auch wenn sich „der Teufel mit seinen Instrumenten“ wieder gegen ihn regen und ihm der Aufenthalt im Lande nicht gestattet werden sollte, so wollen sie ihm nichts destoweniger seine Besoldung nicht entziehen und ihn nach ihres Leibes, Verstandes und Gutes Vermögen nicht verlassen.“ So lieb und angenehm die ehrenvolle Berufung Trubar einerseits auch sein mochte, erregte sie aus manigfachen Gründen in ihm doch schwere Bedenken, gegen welche er sich vor allem bei seinen hohen Gönnern, König Max und Herzog Christoph, brieflich Raths zu erholen suchte. Diese lebhaften, in mancherlei Hinsicht höchst interessanten Verhandlungen zwischen Trubar, König Max, Herzog Christoph und der krainischen Land- schaft führten erst im Dezember 1560 zum erwünschten Erfolge, dass Trubar die Berufung annahm und sogleich den Herren in Kempten den Dienst aufsagte, der ohnehin nicht mehr verträglich war mit seinen Reisen des Druckes wegen. Aber kaum war die Sache so weit geordnet, als der kroatische Bücherdruck, der gerade hätte beginnen sollen und bei dem Trubar ebenso die Hauptperson wie beim windischen war, als neues Hinderniss dazwischen trat. Trubar wollte in den Weihnachtsfeiertagen 1560 mit Stephan Konsul in Tübingen eine Probe des kroatischen Druckes machen und hatte sich verbindlich gemacht sofort nach dieser Probe den kroatischen Druck ernstlich zu beginnen. Er begab sich demnach nach Tübingen, wo er mit Ungnad, der ebenfalls eigens dahin gekommen war, um sich wegen des kroatischen Bücherdrucks zu berathen, zusammentraf und wo in Folge dessen beschlossen ward, sich nach Laibach um einen oder zwei Kroaten zu verwenden, welche vom Herzog guten Unterhalt und angemessene Besoldung haben sollten. Wie aber einmal mit Hilfe dieser Kroaten der Katechismus gedruckt sein würde, wolle Trubar sofort seine angenommene Berufung nach Laibach zur Wahrheit machen. Statt der erbetenen zwei Kroaten kam nun als Gehilfe zur kroatischen Uebersetzung Anfangs Februar 1561 Anton Dalmata allein nach Deutschland, wie oben erwähnt worden. Trubar selbst aber wartete einen ferneren Bescheid von der krainischen Landschaft ab. Unterdessen trat beim Druck des kroatischen Katechismus ein unangenehmer Zwischenfall, verursacht von Vergerlo, ein, welcher über eine Stelle in der Vorrede, in der die Kritik des berüchtigten Skalich berührt war, Lärm erhob. Trubar darob von Ungnad eiligst nach Urach berufen, verabschiedete sich nun in Folge dessen sammt Familie von den Kemptnern, welche ihm 30 fl. verehrten und einen Wagen mit 6 Pferden und ein Reitpferd nebst 2 Knechten mitgaben. In dieser Zeit liess der Herzog von W. durch Ungnad Trubarn eine Pfarrstelle antragen, welche aber letzterer vorläufig ausschlug, da er bereits der krainischen Landschaft Diener war und es bleiben wollte. Trubars grösste Sorge war nun der kroatische Bücherdruck, zu dessen glücklicher Vollendung er sich einen Bosnier oder Uskoken sehnlichst wünschte, welcher gut kroatisch reden und cyrillisch schreiben könne, da er in die Befähigung der beiden Uebersetzer, des Stephan Konsul und Anton Dalmata Zweifel setzte. Auch verlangte er klaren Bescheid aus Krain, ob die Stände sich getrauen ihn sein geistliches Amt öffentlich verrichten zu lassen, worüber seine Zweifel und Skrupel nach dem damaligen Stande der Dinge vollkommen berechtigt waren. In dieser ungewissen Lage nahm nun Trubar, um nicht den letzten Sparpfonnig zu verausgaben und da sich die Sache ziemlich in die Länge zog, die ihm vorher angebotene Pfarre in Urach dankbar an. Als sich aber mittlerweile die Verhältnisse in Krain günstiger gestaltet hatten und namentlich der Landeshauptmann für die evangelische Lehre gewonnen ward, schwand diesbezüglich jede ernste Gefahr und wurde Trubar Ende April durch den vertrauten Diener der Landschaft Stotzinger von Urach abgeholt, welches er den 9. Juni 1661 verliess und 8 Tage darauf in Laibach gesund und wohlbehalten ankam, wo er sodann sein Amt mit deutscher und win-discher Predigt feierlich antrat Wenige Wochen nach seiner Ankunft erhielt Trubar vom Bischof, der aber nicht in Laibach, sondern trotz ausdrücklicher Anordnung des Kaisers Ferdinand in Oberburg residirte, den 3. Juli 1561 die schriftliche Aufforderung, sich über sein Vorhaben genau zu erklären und ihm bekannt zu geben, ob er „auf Geleit“, ob auf besondere Berufung der Obrigkeit ins Land gekommen sei, oder aus eigenem Antriebe, um in den Schoss der Kirche zurückzukehren, oder ob er die Absicht habe, unberufener Weise „in fremde Ernte die Sichel zu stellen“ d. i. zu predigen, während doch für Predigt hinlänglich gesorgt sei. Trubar antwortete unterm 8. Juli (1661) mit einer vollständigen, übersichtlichen Darstellung des Herganges seiner Flucht aus Krain vor 13 Jahren. „Er sei seiner Zeit vom Bischof Kazianer und einem ehrsamen Kapitel zum Kanonikus gewählt worden und habe das Wort Gottes in „rechtem, gemeinem, christlichem Verstand“ zur allgemeinen Zufriedenheit gepredigt; Bischof Urban (Textor) habe dann ihn und Wiener zu den Predigten im Dom berufen. Nachdem sie aber denjenigen, die es begehrten, das Sakrament unter beiden Gestalten gereicht, jedoch nicht „so gar öffentlich“, da ja selbst die früheren Bischöfe Rauher und Kazianer, dann der Bischof von Triest, Peter Bonhomo, noch in der Sterbestunde dasselbe nicht anders empfangen wollten, so habe der Bischof Urban einen königlichen Befehl erlangt, Wiener sei gefangen genommen worden, er (Trubar) habe sich der Verhaftung durch die Flucht entzogen, da ihm überdiess ein königlicher Befehl oder eine Vorladung nicht zugekommen Er habe auch eine „billige Audienz oder Handlung“ nie geflohen oder gescheut, erbiete sich auch noch jederzeit dazu. Nichtsdestoweniger habe Bischof Urban ihn ohne irgend ein Verhör und Verantwortung ab officio et beneficio suspendirt und ihm alle Bücher genommen, wodurch er dann verursacht worden, sich um andere Dienste zu bewerben, die er denn auch iu den oberen deutschen Landen im heiligen Reich mit Predigen treu und fleissig, mit gutem ruhigem Gewissen, ohne Trennung von der Braut Christi, der Kirche, verrichtet habe, so dass seine Entfernung aus Krain nicht als Flucht gedeutet werden könne. Nachdem ihn aber die Stände Krains, seine gnädigen und gebietenden Herren, seinem Berufe gemäss zum Prediger bestellt, habe er diesen Ruf mit gutem Gewissen und dem Vaterland zuguten nicht abschlagen können noch mögen. Er wolle nichts als die Ehre Gottes fördern, die Busse und den rechten, lebendigen Glauben an Christus verkünden und sich in allem der alten, wahren christlichen Kirche und der Augsburger Konfession gemäss halten und wie bisher in den 31 Jahren seines Predigtamtes alle verführerischen, neuen Lehren, alle Sekten und Schwärmereien, die dem Worte Gottes zuwider seien, gänzlich vermeiden.“ Auch die Stände suchten in ihrem Schreiben vom 10. Juli (1561) Trubar, da er nur ihrer dreimaligen Berufung zu Folge und nicht auf eigenen Antrieb ins Land gekommen, beim Bischof zu rechtfertigen. Ihre Be- rufung begründeten sie sowie früher schon Trubar gegenüber durch die Verweigerung des Kelches von Seiten der katholischen Geistlichkeit und durch den Mangel an religiöser Unterweisung selbst in der Landeshauptstadt. So hätten sie denn also Trubar, den die beiden letzten Bischöfe „bis an ihr Ende gern gehabt und zum Predigtamt berufen haben“, zu ihrem Prediger bestellt. Wenn Trubar früher das Land verlassen, so sei diess geschehen, um den Anschlägen seiner Verfolger zu entgehen, er sei aber nie angeklagt oder verhört worden. Schliesslich rühmten die Stände Trubar’s „Bescheidenheit“ (Mässigung), baten den Bischof den Anklagen gegen ihn kein Gehör zu geben und ihn in seiner Lehre und seinen Predigten selbst zu vernehmen; auch versprachen sie alle Ungebühr selbst abzustellen, wie sie denn nichts anderes als Besserung des Lebens und die Ehre Gottes begehrten. Damit war die Verhandlung zu Ende und Trubar’s Amtstätigkeit wurde kein weiteres Hinderniss entgegengesetzt. Er nahm nun vor Allem die Organisirung der evangelischen Kirche in Krain in Angriff. Obwol in Krain auch schon bis dahin mehrere einzelne protestantische Prediger exi-stirten, wie Kaspar Rokauz in Krainburg, Georg Juričič in Laibach, Herr Hanns und Gregor in Möttling, welch’ letzterer, ein Tuchscherer, weder Deutsch noch Latein, sondern nur Windisch verstand, dabei aber einen unsäglichen Feuereifer besass, der ihn zweimal sogar ins Gefängniss brachte, so war dennoch alles ohne rechten Zusammenhang, ohne Gliederung und einheitliche Leitung und daher kam es, dass gewisse Landestheile, wie Unterkrain in Georg Matschik (in Ratschach), Oberkrain (Veldes) in Christoph Faschang, der Karst in Gregor Stradiot, lauter früheren katholischen Priestern, erst unter Trubar ihre ständigen Seelsorger erhielten. Ein mittlerweile vom Bischof erwirkter kaiserlicher Befehl, Trubar zu befragen, ob er sich zur Lehre der Augsburger Konfession bekenne, in welchem Falle er ihm das Predigen nicht gestatten dürfe, blieb ohne praktische Folge, da es Trubarn, obwol ihm der Landeshauptmann das Predigen bereits verboten hatte, bald wieder gelang, sich vor dem Bischof zu recht-fertigen, so dass er ihm erlaubte „bescheidentlich“ zu predigen. Nach zehnwöchentlicher organisatorischer Wirksamkeit wendete sich Trubar wieder der literarischen Thätigkeit zu und begab sich, Tulščak und Juričič die einstweilige Besorgung des geistlichen Amtes in Laibach überlassend, nach Urach zurück, wohin er zugleich zwei usbekische Priester, welche zur Uebersetzung des neuen Testamentes in die cyrillische Schrift gebraucht werden sollten, mitbrachte. Mit diesen zwei Uskoken, zwei Boten und einem jungen Menschen, der zur Druckerei angeleitet werden sollte, mit 4 Rossen und 1 Esel, der die usbekischen Bücher und ein junges Türklein tragen musste, mit dieser seltsamen Karawane machte Trubar in 20 Tagen den Weg aus Laibach durch Tirol nach Urach. Der eine dieser Priester war ein tüchtiger Trinker. Es heisst in der Rechnung: „Am 16. Sept. zu Kempten 2 Tag und 2 Nächte gelegen, allda hat der lange usbekische Priester 20 Mass Wein ausgetrunken. Und wieder zu Meiningen hat der lauge uskok. Priester zum Schlaftrunk eilf Mass Bier ausgetrunken.“ Dieser lange uskokische Priester hiess Matthes Popovič, der andere Hans Maleševac. Der eine war in Serbien, der andere bei Bosna geboren und aufgewachsen. Zu Urach wurden sie von Ungnad erhalten, mussten jedoch auf eigene Weise behandelt werden. Sie speisten nur Fische, anderes Fleisch nicht. Nach 20 Wochen wurden sie wieder nach Krain zurück geschickt ; Georg Cvečič (Zvetzitsch) begleitete sie. Dieser hatte die Episteln des heil. Paulus ins Kroatische übersetzt und nahm die Handschrift mit, um sie in seiner Heimat prüfen zu lassen. Als weiterer Gehilfe kam 1562 Georg Juričič, auch Juri Kobila genannt, zur Druckanstalt. Er bekam 100 fl. Gehalt und freie Zehrung aus Krain und zurück. Endlich wird noch L. Mrčerič als Gehilfe genannt. Trubar selbst blieb nach seiner Rückkunft den ganzen Winter auf seiner Pfarre zu Urach. Die Landschaft in Krain verlangte jedoch ernstlich, er möge sich nun gleich nach Ostern in Laibach einstellen. Die Abreise nach Krain. diessmal sammt Familie, erfolgte endlich nach vielfachen brieflichen Verhandlungen und nach Ueberwindung mannigfacher Hindernisse im Juni 1562, wobei jedoch Trubar auch als Prädikant von Laibach mit der Anstalt zu Urach in Verbindung blieb. Zwischen beiden Orten wurde ein lebhafter Verkehr unterhalten. Die Ankunft des unternehmenden, unerschrockenen Mannes war begreiflicher Weise dem Klerus sehr ungelegen. Daher erliess auf Anstiften des Bischofs Petrus von Seebach Kaiser Ferdinand schon den 30. Juli 1562 vom Schloss Podiebrad aus einen ganz ernstlichen Befehl an den Landeshauptmann, den Landesverweser und Vicedom in Krain, Trubar sammt Tulščak, Juri Kobila (Juričič), Juri Mačik (Matschigkh), Kaspar Rokavec (Rogkauetz), N. Stradiot und Matthes Klobner als ärgerliche, sektirerischc unberufene, ihrem geistlichen Ordinarius ungehorsame, widerspenstige, vermeinte Prädikanten und Personen gefangen Lu nehmen und von ihnen umständlich zu berichten. Zugleich erging ein Befehl an die Verordneten der Landschaft, dass sie jene Personen nicht schützen sollen, und ein anderer an die Stadt Laibach, sie solle dieselben nicht länger in der Spitalkirche predigen lassen, sie nicht einmal in der Stadt mehr dulden. Aber dennoch wagten es die Stände sich dieser Männer mit Eifer anzunehmen und in einer fulminanten, sehr ausführlichen VerthoidigungsSchrift an den Kaiser vorzustellen, dass die Beklagten nicht Sektirer, nicht Aufrührer seien, sondern sich mit Predigen und Spenden der Sakramente, der heil. Schrift gemäss, beschäftigten und sich nach Inhalt der Augsburgischeu Konfession verhielten. Sie erörterten von neuem die uns bekannten Ursachen von Tru-bar’s Berufung, rühmten dessen Loyalität gegen den Kaiser und dessen Familie — wie er jeden zum Gehorsam gegen die Obrigkeit mahne ; sie erwähnten, wie Trubar schon einmal, durch seine Feinde verdächtigt, sich vor dem Bischöfe gerechtfertigt habe, der an ihm nichts zu strafen gefunden. Sie beriefen sich auf ihr mit den übrigen Erblanden vor dem Kaiser abgelegtes Glaubensbekenntniss. Es wäre ihnen besser nie geboren zu sein, wenn sie das, was sie einmal als göttliche Wahrheit erkannt, verleugnen sollten. Sie beriefen sich ferner auf ihre treuen Dienste, die grosse Steuerlast, auf ihre Kämpfe mit den Türken und Venetianern etc. Zum Schluss erboten sie sich, Trubar und die anderen Prädikanten vor den Bischof als Ordinarius zu stellen und baten endlich um Zurücknahme der kaiserlichen Befehle. Zugleich gingen sie auch den König Max in einer besonderen Bittschrift, in welcher sie sich über manche delikateren Punkte freier aussprechen konnten, um seine mächtige Vermittlung an. Seitdem blieb die Sache in der Schwebe, bis im November abermals an die Verordnten der Landschaft ein kaiserlicher Befehl erfloss, Trubar solle dem Bischof gestellt werden, um vor ihm über seinen Glauben und über seine Lehre Rechenschaft abzulegen, was denn auch genau befolgt wurde. Trubar erschien demnach am 6. Dezember 1562 beim Bischof, wo sich ausser der katholischen Geistlichkeit der Landesverweser, die Verordnten und andere Herren und Landleute des Herzogthums Krain nebst dem Laibacher Stadtmagistrat eingefunden hatten, in deren Gegenwart der Bischof 21 einzelne Fragen, einige der wichtigsten Punkte aus der Dogmatik — die wahre christliche Kirche, die Sakramente, die Fürbitte der Heiligen, Fegefeuer, Messe etc. — theils Ceremonielles und Rituelles der Kirchengebräuche bei verschiedenen Lebensanlässen betreffend, Trubar vorlegte, auf welche er mit „Ja oder Nein“ zu antworten hatte. Das Verhör wurde am 6. Dezember abgebrochen und am 20. Dezember fortgesetzt und vollendet, worauf der Bischof sofort darüber an den Kaiser berichtete. Trubar bekannte sich offen zur Augsburger Konfession und berief sich darauf, dass er von den Ständen zum Predigen und Spenden der Sakramente berufen wurde. Er taufe, wie Johannes, mit purem Wasser und andächtigem Gebet, brauche dazu weder liquores noch andere Zeremonien. Die Begräbnisszeremonien der katholischen Kirche halte er für unnütz; nach dem Begräbniss halte er eine Rede an das Volk. Die Messe halte er für kein Opfer für Lebendige und Todte, sondern nur für eine Gedächtnissfeier des Leidens und Sterbens Christi etc. Nach der Beendigung des Verhörs wendeten sich die Stände abermals für Trubar an den Kaiser in einer Bittschrift, indem sie gleichzeitig den Kanzler Seiden, von dem sie wussten, dass er „mit Sanftmuth und Furcht Gottes alle Sachen, die Ehre Gottes und der Menschen Gewissen betreffend, bei der Rom. kais. Majestät zum Besten zu dirigiren und Ihre kais. Majestät um christliche Mitgeduld zu vermahnen geneigt sei“, um Ueberreichung ihrer Schreibens und Vermittlung, dass sie im Genüsse ihrer Religionsübung belassen werden möchten. Ebenso suchten sie den kais. Rath und Sekretär Hans Kobenzl für sich zu interessiren und seine Fürsprache zu gewinnen. Ausserdom antworteten die Stände auf die Anklage des Bischofs gegen Trubar mit einer noch schwereren gegen den Bischof, welche sogar die Einleitung einer Untersuchung zur Folge hatte und wodurch der Hof sich bewogen fand, den Handel fallen und die Sache ruhen zu lassen, und so erlangte Trubar für längere Zeit Ruhe von seinen Widersachern. Die Schriften und Akten der Verhandlung schickte Trubar an Un-gnad mit der Bitte, selbe auch an den Herzog von Würtemberg gelangen zu lassen. Die Landschaft stellte ihrem Prädikanten in Folge dieser Untersuchung an den Kaiser das Zeugniss aus, dass, wenn nur Ihre kais. Majestät ihn selbst hören sollten, Ihre Majestät wegen der Bescheidenheit, die er beim Lehren und Predigen an den Tag lege, sowie auch wegen seines ehrbaren, aufrichtigen, friedlichen, gottseligen Wandels und Lebens mit ihm gnädigst zufrieden sein würden. Nachdem dieser bischöfliche Sturmangriff abgeschlagen war, richtete Trubar im Verein mit den Ständen sein Hauptaugenmerk auf die Schule, welche im Laufe der Zeiten in arge Vernachlässigung gerathen war. Es wurde daher 1563 die erste landschaftliche Schule, ein Gymnasium, errichtet, unter die Leitung des bisherigen lateinischen Präceptors Leonh. Budina gestellt und in dessen Hause untergebracht. Als Gehilfe Trubars im Predigtamte wurde der Wippacher Sebastian Krell (Krelj?), der seine Studien in Jena und Tübingen vollendet hatte, auf Antrag Trubars selbst, der seine ausgezeichneten Kenntnisse in der lateinischen und griechischen Sprache, in den theologischen und anderen Wissenschaften und seinen religiösen Eifer rühmte, angestellt mit der Verpflichtung, täglich, soweit es sein Predigtamt und seine Gesundheit zulasse, eine bis zwei Stunden die adelige Jugend in der unter Budina stehenden Schule in der heil. Schrift und in den guten Künsten zu unterrichten. Um ferner der evangelischen Kirche in Krain eine feste Grundlage zu geben und sie in Zukunft vor Verdächtigungen, wie die kurz vorher erwähnte, zu bewahren, machte sich Trubar an die Verfassung einer Kirchenordnung, deren bereits begonnener Druck aber durch neue Verdächtigungen und Verfolgungen unterbrochen ward. Unterm 5. Oktober 1563 berichtet nemlich Trubar nach Würtemberg, es sei ein neuerlicher kais. Befehl an den Landeshauptmann allein gekommen ihn zu verhaften ; es habe aber der Landesverweser ihn angewiesen, wenn er vom Landeshauptmann gefordert werden sollte, zu antworten, es sei ihm von den Herren Verordneten und dem Ausschüsse befohlen, sich nicht ins Schloss zu begeben ; man werde sodann schon wissen ihn zu schützen und zu vertreten. Das entschiedene Auftreten der Stände verhinderte auch diesmal die arglistig geplante Festneh- mung Trubars. Während nun Trubar so der Verhaftung glücklich entging, erfuhr er andrerseits nicht minder Unangenehmes von Seiten seiner übereifrigen Glaubensgenossen. Eine sich der mildernden Auffassung Molanchthons und den Unionisten nähernde Aeusserung in einem freundschaftlichen Privatbriefe an einen Uracher war zufällig zur Kenntniss des orthodoxen Tübinger Universitätskanzlers Dr. Andreä gekommen, welcher nun nichts Eiligeres zu thun hatte, als diess dem Herzog zu berichten mit dem Vorschläge, Trubars eben im Drucke befindliche Kirchenordunng solle durchgesehen werden, ob sie nicht etwa solche der Augsburgischen Konfession zuwiderlaufende Worte enthalte. In Folge dessen richtete auch wirklich der Herzog an Ungnad den Befehl, den Druck der Kirchenordnung einzustellen, indem er unter Dr. Andreä’s Schreiben die Bemerkung beifügte: „Wenn dem so (nemlich Trubar zwinglisch) wäre, wolle er es dem König Ma* mittheilen, damit dessen Lande nicht durch Trubar vergiftet werden.“ Als aber Trubar selbst sowie der Landesverweser im Namen der Stände den Verdacht des Zwinglianismus entschieden zurückwiesen, war der Herzog wieder bekehrt und beruhigt, ohne dass damit die Sache vollkommen noch abgethan gewesen wäre, da nemlich Dr. Andreä’s Intriguen gegen Trubar noch immer nicht auf hörten. Hielt sich auch Trubar auf diese Weise die Orthodoxen im protestantischen Lager vom Leibe, so stürzte ihn sein eigener Feuereifer immer wieder in neue Gefahren. Heber Einladung der Görzer Stände, ihnen evangelischen Gottesdienst zu halten, ging er wirklich dahin, predigte durch 14 Tage täglich an verschiedenen Orten deutsch, slovenisch und italienisch, namentlich aber im Schlosse zu Rubia, und theilte das Abendmal in allen drei Sprachen aus. Aus dem Görzischen ritt er „auf einem klein Eselein“ über Land und hielt in der Kirche zu Kreuz an einem Sonntage in Gegenwart aller Wippacher und vieler katholischen Geistlichen eine Predigt, „dawider niemand nichts geredt, auch den Priestern selbst Wohlgefallen“, so dass er sie in allen drei Sprachen drucken zu lassen beschloss. Dieses sein Treiben stachelte den Zorn seiner Widersacher von neuem derart auf, dass sie ihn beim Kaiser anklagten und abermals einen Verhaftbefehl erwirkten. Trubar bekam jedoch rechtzeitig noch von Wien Nachricht von der drohenden Gefahr und operirte so geschickt und glücklich dagegen, dass alles wieder ohne nachtheilige Folgen für ihn ablief. Bevor wir nun unseren eigentlichen Faden weiter spinnen, sei uns verstattet hier noch Uber den Kostenpunkt des so vielfach erwähnten sla-vischen Bücherdruckes in Würtemberg im 16. Jahrhundert das Allerwesentlichste mitzutheilen. Sowie die erste Idee und Schaffung der ersten Bücher in neuslovenischer Sprache ureigenstes Werk Trubar’s war, so musste er natürlicher Weise auch deren Kosten ganz allein bestreiten. Da aber seine Geldkräfte allzu schwach waren, übernahm auf Vergerio’s Verwendung schon bei der zweiten Partie der Herzog von Würtemberg die Kosten, welche für die ferneren Partien durch Sammlungen und freiwillige Beiträge von den Ständen verschiedener österreichischer Länder, von Fürsten und Reichsstädten Deutschlands, namentlich seit das Kroatische hinzugetreten war, und von einzelnen adeligen und bürgerlichen Privatgönnern beschafft wurden. Den grössten Theil davon trug jedoch nebst dem König Max und dem Herzog von Würtemberg vor allem Hans Ungnad, Freiherr von Sonek, wie schon früher erwähnt worden. Trubar stand erst seit August 1660 mit Ungnad in Rechnung, alles andere aber, was er vor dieser Zeit geschaffen und drucken liess, war von der von Ungnad geleiteten Anstalt unabhängig. Ueber die freiwilligen Bei- träge zu diesem Zwecke aus Krain hatte er den Diakonen und Pflegern der kraiuischen Kirche in Laibach besondere Rechnung gelegt. Die Rechnungen, welche von Ungnad über die Ausgaben dev Druckanstalt vom Jahre 1562 angefangen alljährlich dem akademischen Rath in Tübingen gelegt wurden, sind noch vorhanden. Von höchstem Interesse, namentlich heute, wo durch Ströme von Blut und die schrecklichsten Kriegsgreuel die Befreiung und Regenerirung der Südslaven, die man damals auf friedlichem Wege durch Verbreitung von religiösen Büchern erstrebte, bewerkstelligt wird, ist der Brief Ungnads vom 14. September 1561 an die deutschen Fürsten, welche zur Leistung von Beiträgen bestimmt werden sollten. Ungnad schilderte darin den religiösen Zustand der Südlaven, besonders der unter türkischer Herrschaft schmachtenden, den Mangel an religiöser Unterweisung und guten Uebersetzungen der h. Schrift. Wie dann besonders Trubar zur Bekehrung dieser Völker durch seine Uebersetzungen gewirkt und wie der Herzog Christoph von Würtein-berg ihn sowol als die anderen zum Druck nöthigen Personen beherberge und unterhalte. Auch in der Cyrillica wolle man nun Bücher drucken und dadurch, da sie für alle Völker bis Konstantinopel bestimmt seien, den Türken mit dem Schwerte Gottes schlagen. Dieses Werk aber verursache grosse Mühe und Unkosten. Die Bücher müsse man grösstentheils verschenken, denn die Pfarrherren und Priester in den gedachten Landen seien so arm, dass sie selbst zum Pflug gehen und sich mit Feldbau ernähren müssten. Weil nun Herzog Christoph ohnehin schon so viel für das Bibel werk thue und auch ausserdem viele um des Glaubens willen Vertriebene und viele Stipendiaten im Lande unterhalte, so sei er (Ungnad) veranlasst worden sich auch an andere Fürsten des Reiches zu wenden. Was insbesondere König Maximilian für das Bibelwerk gethan und noch thun wolle, mögen die Fürsten aus dem Original, das der Ueberbringer des Schreibens in Händen habe, sich überzeugen, auch wie König Maximilian Ungnad den Auftrag gegeben habe, dieses christliche Werk zu fördern und zu Ende zu führen, woran aber jetzt der Geldmangel hinderlich sei. ln einer Nachschrift fügt Ungnad bei, die cyrillischen Buchstaben seien soweit fertig geworden, dass man etliche Alphabete und das Paternoster habe drucken können, wovon auch dem Schreiben Proben beigelegt wurden, damit sich die Fürsten von der eifrigen Förderung des Werkes überzeugen könnten. Ein gleichlautendes Schreiben richtete Ungnad an den Herzog Albrecht von Preusseu. Diese Schreiben überbrachte ein Stallmeister Ungnads au die Höfe von Kassel, Weimar, Bärnburg, Dessau, Dresden, Berlin, Küstrin, Stettin und Königsberg. Die Folge dieser Bemühungen war nun, dass Philipp, Landgraf zu Hessen, 200 Thaler spendete und erklärte zu weiterer Beisteuer bereit zu sein; Joachim, Fürst zu Anhalt, schickte 12 Thaler; Johann, Markgraf zu Brandenburg, spendete 100 fl. Meissner Währung; Wolfgang, Fürst zu Anhalt, 30 Thaler mit der Zusicherung weiterer Beiträge; Herzog Albrecht von Preusseu gab ein Darlehen vou 600 11. und einen Beitrag von 100 11-zum Druck, hielt den Stallmeister frei und schickte Herrn Ungnad, seinem alten Bekannten, mit einem langen, treuherzigen Schreiben ein Leibrösslein von ruhigem Gang, das bisher den Herzog getragen, da „wir die stillen, gemachen Pferde suchen und die tobenden und scharrenden meiden und Jungen befehlen müssen.“ Er entschuldigte sich, dass er wegen der Universität in Königsberg grosse Auslagen habe. August, Kurfürst von Sachsen, gab 200 Thaler und wünschte, dass Luthers Hauspostille und die Bibel und nicht „des Rottengeist’s Illyrici Schwärmerei“ in den slavischen Sprachen gedruckt werde. Selbst einige littauische Edelleute, der Graf Myr, der Fürst v. Badziwill, erklärten sich zu Beiträgen bereit. Das Beste musste freilich bei alledem noch immer Ungnad thun, wie bereits oben erwähnt worden. Aber nicht allein in die slovenische und kroatische Sprache, sondern auch ins Italienische wurde übersetzt. Die Bücher hatten jedoch beinahe keinen Abgang, weil die Wenigsten noch lesen konnten. Was später wirklich geschah, dass nemlich diese Bücher konfiszirt und verbrannt wurden, ahnte und befürchtete man schon damals in Krain ; darum schrieb Trubar unterm 18. September nach Deutschland : „Bisher ist noch keine Sorg' noch Gefahr gewesen, dass man uns die Bücher nehmen werde, auch jetzt besorgt es noch Niemand.“ Der nach Ungnad’s (zu Winternitz in Böhmen 1564 erfolgtem) Tode in Urach verbliebene Büchervorrath wurde, wie Fabricius alias Mosemann in seinem Werke „Newe summarische Welthistoria (Schmalkalden 1627, 5. Ausgabe I. B. 8. 170)* erzählt, nach Krain geschickt, unterwegs aber aufgehalten und „steht noch iu Fässern zu Newstadt in Oesterreich eingeschlagen.“ Die glagolitische Druckschrift wauderte später nach Rom ins Kollegium der heil. Kongregation zur Ausbreitung des Glaubens. Nach der Schlacht bei Nördlingen nemlich kam Würtemberg an Oesterreich und da mögen wol die Jesuiten, die ins Land kamen, den Gedanken angeregt haben, die glagolitischen Typen nach Rom zu schicken. Diess konnte jedoch erst unter Ferdinand dem Dritten, aber nicht dem Zweiten, wie es bei Assemani in Calendaria Ecclessiae universae heisst : „Porro Illyrici typi in hac inscriptione memorati, quos Ferdinandus II. imperator Sacrae Congregationi de propaganda fide dono dedisse dicitur, non alii sunt ab iis, quibus Trubarus novum testamentum Croatice sive Slavice Tubingae anno 1562 eddidit.“ Im Jahre 1564 übernahm nun Erzherzog Karl die Regierung über Krain, Steiermark, Kärnten und Görz. Er dachte nicht wie sein Bruder Max über die religiösen Bewegungen, vielmehr hatte er ebenso sehr Abneigung gegen die Neuerer, als er grosse Vorliebe für die Alten zeigte und offen bethätigte. Die Evangelischen wurden daher um so lebhafter angegriffen, da der Landesregent, der sein Hoflagor zu Graz in Steiermark aufgeschlagen hatte, in der Nähe verblieb. Trubar, der aus den 3 protestantischen, der Augsburger, würtem-borgischen und sächsischen Konfession das Wesentlichste ausgezogen und als echtes, christliches Glaubcnsbeken ntniss für die Slovenen 1562 herausgegeben hatte, verfasste über Aufforderung der Stände nun auch eine win-dische Kirchenordnung, die endlich, nach Beseitigung aller Schwierigkeiten und Hindernisse im Druck 1564 vollendet, nun hätte eingeführt werden sollen. Aber gerade damit erhielten die Feinde der Evangelischen eine willkommene Gelegenheit und nur zu erwünschte Waffen in die Hand; sie benützten sofort diesen Vorwand, um die Kirchenordnung als einen Eingriff in die Landeshoheit des Regenten hinzustellen. Die Kirchenordnung ward demnach wirklich von Regierungswegen unterdrückt und Trubar darob des Landes verwiesen. Auch diessmal nahmen sich die Stände seiner wieder nach Möglichkeit an. Sie wiesen zunächst in ihrer Antwort den Anwurf des Eingriffes in die Landeshoheit zurück, suchten Trubar’s Berufung ausführlich zu rechtfertigen und schickten eine Gesandtschaft mit einer umfangreichen Beschwerdeschrift an den Erzherzog, auf den sie auch durch den Kaiser Max (II.) einzuwirken suchten, konnten jedoch trotz alledem nur 2 Monate Aufschub erbitten, wornach Trubar Ende Juli 1565 das Land verlassen musste. Die Landschaft sicherte ihm jährlich 200 Thaler und gab ihm Empfehlungsschreiben mit an den Herzog Christoph von Würtemberg, von dem er auch sofort die Pfarre Laufen am Neckar erhielt. Daselbst wurde die Vorrede zu seinem in Tübingen 1566 gedruckten Psalter abgefasst. Aber Trubar blieb nicht ein ganzes Jahr in Laufen. Um die Herausgabe windischer Bücher zu befördern, ward er in die Nähe von Tübingen auf die Pfarre Derendingen versetzt. Im Jahre 1567 unternahm Trubar eine Reise nach Laibach, da die Landschaft in Krain gerade einen Versuch gemacht hatte, ob Erzherzog Karl etwa zu bewegen wäre, ihr den verwiesenen Prädikanten neuerdings zu bewilligen. Da jedoch Trubar merkte, dass seine unerwartete Ankunft den Herren unbequem, ja, dass sie sogar schaden könnte, entfernte er sich, nachdem er früher noch eine Synode abgehalten hatte, sofort wieder von Laibach. So sah er sein Vaterland zum letzten Male. Mit seinem vorher erwähnten Gehalt, den man ihm auch von nun ab beliess, unterstützte er zumeist die Vertriebenen. — Im nemlichen Jahre (1567) gab Trubar einen Katechismus mit etlichen Psalmen und Kirchenliedern heraus, welcher vermehrt 1579 in Laibach in zweiter Auflage erschien. Dabei war ihm nebst einigen anderen Sebastian Krell behilflich. Im Jahre 1580 schickte Trubar die ins Slovenische übersetzte Formula concordiae nach Krain durch seinen Sohn Eelician, der sodann wenigstens bis 1595 daselbst als Pastor verblieb ; 1582 erschien das ganze neue Testament in zweiter Auflage. Im zweiten Theile dieses Buches nimmt Trubar von den Slovenen Abschied. Ein Schreiben aus dem Jahre 1586 an die Vorordneten in Krain war von ihm eigenhändig also unterfertigt : „ Primus Trubar, gewesener ordentlich berufen- präsentirt- und kon-firmirter Domherr zu Laibach, Pfarrrer zu Lak bei Ratschach, zu Tüffer und St. Bartholomäfeld, Kaplan zu St. Maximilian zu Cilli, windischer Prediger zu Triest, nach der ersten Verfolgung Prediger zu Rottenburg an der Tauber, Pfarrer zu Kempten und Urach, nochmals Prediger der ehrsamen Landschaft Krain und in der Grafschaft Görz zu Rubia und nach der anderen Verfolgung Pfarrer zu Laufen und jetzund zu Derendingen bei Tübingen.“ Wie eifrig er noch in der Verbannung für das Bibelwerk, für die Erziehung tüchtiger und gebildeter Geistlicher wirkte, davon hat die Kulturgeschichte der Reformationsperiode der Nachwelt schöne Züge aufbewahrt. Ein ehrwürdiger Greis inmitten der Seinigen, geliebt und geehrt von allen, die ihn kannten, milder Wohlthäter der Armen, eine Stütze aller, die um des Glaubens willen die Heimat hatten verlassen müssen, blieb ihm, bei allem Verfall seiner Körperkräfte, des Geistes Frische ungebrochen bis in die letzten Tage. Noch auf seinem Krankenlager diktirte er einem Schreiber die letzten Zeilen seiner slovenisclien Uebersetzung von Luthers Hauspostille, die er drei Tage vor seinem Tode vollendete und welche später 1595 im Drucke erschien. Er starb den 29. Juni 1586 zu Derendingen. Die Leichenrede (gedruckt Tübingen 1586) hielt ihm Dr. Jak. Andreä, welchem die krainische Landschaft für ein eingesendetes Exemplar ein silbernes Trinkgeschirr im Werthe von 30 fl. als Ehrung zukommen liess. Trubar liegt begraben in Derendingen. Eine Gedenktafel, ein sinnig konzipirtes Gemälde — die Auferstehung Christi darstellend, im Predeli unter dem Gemälde aber die Donatoren, Trubar, seine Gattin, Kinder und Kindeskinder in anbetender Stellung enthaltend — bewahrt in der Derendinger Pfarrkirche den kom: menden Geschlechtern seinen Namen und das Andenken an sein thaten-reiches, segensvolles Leben. Unter dem Predeli befindet sich folgende, vom Professor Martin Crusius verfasste Inschrift : „Vir tumulo hoc sanctus de Slava est gente sepultus Primus, qui Christi praeco fidelis erat. Imbuit hic primus vera pietate Labacum, Expulsus Domini nomine multa tulit. Rotenburga habuit fidum Tuberana ministrum, Campidoni docuit voce sonante Deum. Auracum capit hinc in Wurtembergide terra Laufaque doctorem, post Derendinga diu. Transtulit in patriam divina Volumina linguam, Sparsit in eoas dogmata sancta plagas, Pauperibus pater, hospitibus quoque portus et aura; Vita et canitie quam venerandus erat! Pulchre certavit, cursum ratione peregit, Servavit bene, quam debuit, usque fidem. Magno ergo nunc cum Paulo gerit illo coronam, Tempore quae nullo marceat, aetheream.“ Trubars literarische Wirksamkeit erstreckte sich daher von 1550— 1586 und umfasste somit volle 36 Jahre. In slovenischer Sprache allein, die deutschen und seine Mitarbeit bei den kroatischen ganz ungerechnet, erschienen 18 Schriftwerke grösseren oder geringeren Umfangs, zumeist Ueber-setzuugen der heil. Schrift, Katechismen, Abecedarien etc., also lauter Schriften, die ausschliesslich auf Volksbildung, wenn auch zunächst vorwiegend auf die religiöse, abzielten. Eine vollständige Aufzählung und genaue Besprechung der einzelnen Werke wäre gewiss sehr interessant, würde uns 3 jedoch zu weit führen, den Umfang unserer Schrift über Gebühr vergrössern und desshalb wollen wir nur noch das Wichtigste und Wissenswertheste davon hier berühren. In der Vorrede zu dem oberwähnten, 1562 herausgegebenen echten christlichen Glaubensbekenntniss erklärt uns der Verfasser den nächsten Grund seiner Arbeit also: „Da die alte biblische Religion jetzt auch in den wiudischen und kroatischen Landen öffentlich gepredigt und von vielen begierig aufgenommen werde, mancher „vermeinte“ Geistliche aber das Volk berede, der abtrünnige Trubar mit seinen Gesellen wolle durch lutherische Predigten und Bücher in jenen Ländern einen neuen falschen Glauben aulbringen, den kein christlicher noch weltlicher Potentat in seinem Land dulden noch annehmen wolle, so habe er sich entschlossen jetzt in der Eil neben so vielen anderen Geschäften auch die Augsburgische Konfession in windischer Sprache mit lateinischen Buchstaben drucken zu lassen, um jenes gute einfältige Volk zu belehren, dass solcher rechte Glaube in etlichen Königreichen, in vielen Fürstenthümevn, Ländern und Städten wirklich eingeführt sei.“ Nach der deutschen Vorrede folgte eine andere in windischer Sprache an die Christen in Krain, Steiermark und Kärnten, worin Trubar aus Sleidan und anderen neueren Geschichtschreibern erzählt, was Lutheru bewogen habe wider den Papst aufzutreten, wie jede der drei Konfessionen entstanden sei und welche Glaubenspunkte unbedingt gegen die „Päpstlichen“ behauptet werden müssten. Der Psalter aus dem Jahre 1566 ist gewidmet den protestantischen Krainern ; in der deutschen Vorrede desselben sagt Trubar : „So habe ich diesen windischen Psalter, welchen ich vor zwei Jahren verfertigt, jetzund in den Druck geben ; ich verhoffe, dass derselbe ohne ruhmzureden wol so lauter und recht in unsere windische Sprach als in die lateinische oder deutsche Sprache verdolmetscht sei.“ Im Jahre 1582 edirte Trubar das ganze neue Testament nochmals und zwar in zwei Theilen, wovon der erste auch sein Bildniss enthält. Die deutsche Vorrede ist an Ludwig, Herzog von Württemberg, aus Derendingen 1. Mai gerichtet, es heisst da u. a.: „Vor 34 Jahren war kein Brief oder Register, viel weniger ein Buch in unserer windischen Sprache zu finden; man meinte, die windische und ungarische Sprache seien so grob und barbarisch, dass man sie weder schreiben noch lesen könne. Jetzt haben wir nicht allein den Katechismus mit dreierlei, kurzen und ausführlichen Auslegungen, auch in Reimen und Gesangsweisen sanunt etlichen Psalmen und der hohen Feste geistliche Lieder und die Haustafel in unserer windischen Sprach, sondern wir haben auch das neue Testament zum anderen Mal gedruckt . . . item die locos theologicos, eine Postille, die augsburgische, würtembergische und sächsische Konfession, die formulam concordiae, eine völlige Kirchenordnung, den ganzen Psalter mit der Auslegung und andere Bücher mehr. So ist auch das alte Testament verdolmetscht und durch krainerische, steirische und kärntnerische Prediger durchgesehen und korri- girt, dieses wird, wills Gott, bald gedruckt*), desgleichen die Hauspostille Luthers.“ — Trubars Sohn Felician liess sie 1595 drucken, ein Exemplar davon ist in der Bibliothek von Wolfenbüttel noch vorhanden. — Herzog Ludwig nemlich handelte sehr edel an Trubar, indem er ihm in seinen alten, kranken Tagen nicht allein zwei Diakonen an die Seite gab, sondern auch dessen Söhnen, sowie auch anderen Studirenden aus Krain Stipendien verlieh. Wer unseren vorliegenden Gegenstand auch nur mit einiger Aufmerksamkeit bisher verfolgt hat, dem musste sich unwillkürlich die Frage aufdrängen, wie es denn eigentlich kam, dass die ersten neuslovenischen Bücher gerade in Tübingen, in Würtemberg gedruckt wurden ? Wie soll man sich die sonderbare Erscheinung erklären, dass 1558 gerade in Urach, in der Nähe von Tübingen, eine Druckanstalt ins Leben trat, welche sechs Jahre hindurch slovenische und kroatische Bücher in lateinischer, cyrillischer und glagolitischer Schrift zu Tage förderte ? Woher ' kommt es, dass die Stände Krains zur Zeit der Reformation in einem so lebhaften Verkehr mit Würtemberg standen? Warum wurden die protestantischen Geistlichen Krains zumeist in Würtemberg gebildet u. dgl. m.? Diese von den Forschern oft gestellten und lange vergeblich ventilirten Fragen wurden nun von dem verdienstvollen Geschichtsforscher auf protestantischem Gebiet Theodor Elze, früherem Pastor in Laibach, nunmehrigem evang. Pfarrer in Venedig, in einem Werkchen, welches er unter dem Titel „Die Universität Tübingen und die Studirenden aus Krain. Festschrift zur vierten Saecularfeier der Eberhard Karls Universität Tübingen 1877“ im vorigen Herbst herausgab, glücklich gelöst. Zwei Männner, Slovenen von Geburt, welche das Schicksal in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Würtemberg verschlug und daselbst zu allgemeinem Ansehen und bedeutendem Einfluss gelangen liess, sind nemlich die hauptsächlichste Ursache der erwähnten seltsamen geschichtlichen Erscheinungen, sie wurden die geistigen Bindeglieder und Vermittler zwischen den beiden von einander so weit entfernten Ländern und Völkern in ihrem gemeinsamen Ringen um die höchsten Güter der Menschheit. Der erste von ihnen, Matija Grbic (Grbec), nach der damaligen Sitte der Gelehrten Matthias Garbitius Illyricus genannt, stammte aus Istrien — darum Illyricus —, welches damals, soweit es nicht unter der Herrschaft der Venetianer stand, administrativ zu Krain gehörte. Seine überaus grosse Lernbegierde trieb ihn, obzwar ganz armer Eltern Kind, nach Wittenberg in Sachsen, wo er sich Anfangs Mai 1534 als Universitätsstudirender in-skribiren liess. Wegen seines hervorragenden Talents nahm M. Luther Grbic auf einige Zeit zu sich und liess ihn sogar am eigenen Tische Theil nehmen. Besonders glückliche Fortschritte machte er im Griechischen und war ein *) Auf Veranstaltung und Kosten der Stande von Krain, Steiermark und Kärnten wurde die gesummte heil. Schrift von Juri Dalmatin, einem geborenen Gurkfelder, ins Slovenische übersetzt und in Wittenberg 1584, also 2 Jahre darnach, als Trubar vorliegendes schrieb, in Grossfolioformat gedruckt. vorzüglicher Schüler Melanchthons, auf dessen Empfehlung Grbic 1537 die Lehrkanzel der griechischen Sprache am Pädagogium, 1541 aber auf dei-Um versität in Tübingen erhielt. Durch seine Gelehrsamkeit, allseitige Tüchtigkeit, insbesondere aber durch die Biederkeit seines Charakters wusste er sich die Achtung und Liebe seiner deutschen Kollegen in so hohem Grade zu erwerben, dass sie ihn dieimal 1546, 1552 und 1557 — zum Dekan der philosophischen Fakultät erwählten. Seine slovenischen Stammbrüder, die nach Deutschland des Studirens wegen kamen, unterstützte Grbic, wie berichtet wird, sehr eifrig. Als 1540 der von uns bereits erwähnte Gelehrte Matija VTašič (Vlačic?), gleichfalls aus Istrien gebürtig — woher sein Gelehrtenname Matthias Flacius Illyricus aus Basel nach Tübingen kam, nahm ihn Grbic in sein Haus auf und machte ihn zum Correpetitor (Assistenten). Nach Vlašic kamen 1541 und 1548 noch-andere Slovenen aus Istrien und Krain nach Tübingen. Ingleichen fand Trubar 1550, als ihm sowol in Nürnberg als auch in Schwäbisch-Hall die Drucklegung seines lutherischen Katechismus nebst Abecedarium verweigert worden war, durch Grbic’s Vermittlung Zugang zur Druckerei in Tübingen. Dass also das erste Buch in unserer Sprache überhaupt gedruckt werden konnte, ist somit unstreitig zum Theile wenigstens mit ein Verdienst des Grbic. Derselbe starb am 2. Mai 1559. Der zweite, noch bedeutendere und berühmtere Slovene in Würtern-berg war Magister Michael Titfernus, Professor, Kanzler und erster Ilath des Herzogs Christoph. Im J. 1488 oder 1489 angeblich in Krain geboren, wurde er noch ganz klein von den 'lürken, die im Lande herum sengten und plünderten, geraubt, um nach der Türkei fortgeschleppt zu werden. Diese türkischen Räuber wurden jedoch von einer Schar tapferer Slovenen so erfolgreich angegriffen, dass sie eilends entfliehen und den kleinen Knaben im Zelte zurücklassen mussten. Des Verwaisten erbarmte sich ein Bürger des untersteirischen Marktfleckens Tüffer — daher später sein Name Tiffernus —, Erasmus Stich, liess ihn taufen, sorgfältig erziehen und schickte ihn später sogar auf die Wiener Universität, wo er nach erlangtem Magisterium Professor der Philosophie und Erzieher adeliger Jünglinge wurde. Nach dem Zeugniss der Geschichte lebte Christoph, Sohn des vertriebenen Herzogs Ulrich von Württemberg, vom Jahre 1520 an als Gefangener in Oesterreich. Diesem eilfjährigeu Fürstensohn wurde nun unser gelehrte Stammgenosse 1526 zum Lehrer gegeben, als welcher er ihn in so hohem Grade einzunehmen und sich bei im derart beliebt zu machen wusste, dass Christoph von ihm nicht mehr lassen mochte, besonders seit dem Augenblicke, als Tiffernus 1529, wo die Türken Wien bedrängten, dem jungen Christoph das Leben gerettet hatte. Als im J. 1532 Kaiser Karl V. den Befehl ergehen liess, dass Christoph von Wien nach Mantua überführt werden solle, begleitete ihn selbstverständlich auch Tiffernus. Kaum aber waren sie auf dieser ihrer unfreiwilligen Reise in das von Slovenen bewohnte Gebiet gekommen, so machten sie den kühnen Versuch durch die steirischen, kärntnerischen und tirolischen Ge- birge nach Deutschland zu entfliehen, auf welcher Flucht ihnen hauptsächlich der Umstand ganz vorzüglich zu Statten kam, dass Tiffernus der sloveni-schen Sprache mächtig war. Von nun ab gestaltete sich das Verhältniss zwischen ihnen wo möglich noch inniger. Tiffernus wurde dem jungen Herzog geradezu unentbehrlich und aus Dankbarkeit von selbem 1544 zum Kanzler und 1550 zu seinem Käthe ernannt. Unstreitig wird Tiffernus auch seinerseits Grbic unterstützt und seinen mächtigen Einfluss auf den Herzog direkt geltend gemacht haben, dass 1550 trotz des Interims die ersten slovenischen Bücher Trubars in Würtemberg gedruckt werden durften. Ebenso nahm Herzog Christoph auf Tiffernus’ Rath den ehemaligen Bischof von Modruš und Kapodistria P. P. Vergerlo in seine Dienste, welch’ letzterer ihm hinwiederum den Baron Ungnad anempfahl, ohne welche zwei Männer, das kann man mit apodiktischer Gewissheit behaupten, die slove-nisch-kroatische Druckanstalt zu Urach niemals existirt hätte. Tiffernus starb 1555 und hinterliess seine Bibliothek und sein Geld dem Herzog Christoph, welcher erstere der Universität Tübingen einverleibte, vom Gelde aber unter dem Namen „Stipendium Tiffernum“ vier Plätze für arme Studirende gründete. Grbic und Tiffernus waren demnach die Vorläufer Trubars und seiner gleichgesinnten Genossen, die Pioniere, welche vom Schicksal berufen worden waren, den Slovenen, ihren Stammgenossen, den Weg zu den Schwaben zu bahnen, den fremden deutschen Boden vorzubereiten und für sie und ihre Bestrebungen urbar zu machen. Von Seiten Herzog Christophs war es aber vor allem der süsse Tribut schuldiger Dankbarkeit, den er an das fremde Volk, welches ihm einen so gediegenen Lehrer, einen so edlen Freund, Freiheits- und Lebensretter gegeben hatte, nach Kräften abzutragen bestrebt war. Marburg, Mitte Jänner 1878. SVo|. 9TL. ®Ùalc\\'cak. Verzeichniss der Autoren und ihrer mittelbar oder unmittelbar benützten Werke. J. Dobrowsky. Entwurf zu einem allgemeinen Etymologikon der slavischen Sprachen. Prag 1813. Institutiones linguae slavicae veteris dialecti. Wien 1822. Cyrill und Method. Prag 1823, B. Kopitar. Grammatik der slav. Sprache in Krain. Laibach 1808. Glagolita Clozianus. Wien 1836. cf. Miklosich in den Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften. Bd. X. Pannonischer Ursprung der slavischen Liturgie, veröffentlicht zuerst in Chmel’s österr. Geschichtsforscher III, später separat abgedruckt. Wiener Jahrbücher der Literatur. 37. Bd. p. 14. cf. J. Dobner. Prolegomena historica in evangelium slavicum ecclesiae Remensis, abgedruckt in Miklosich’s Slav. Bibliothek. I. Bd. P. J. Safari k. Geschichte der slav. Sprache und Literatur. Ofen 1826. Abhandlung über die Abkunft der Slaven. Ofen 1828. Slovansky narodopis (Slav. Ethnographie). 3. Aufl. Prag 1850. Pohled na prvovek hlaholskeho pisemnictvi (Blick auf die Urzeit der glagolitischen Literatur) im 2. und 3. Hefte der böhm. Musealzeitschrift 26. Jahrgang. Pamatky hlaholskeho prisemnictvi (Denkmäler der glagolitischen Literatur). Prag 1853. Prager glagolitische Fragmente. Prag 1857. Ueber den Ursprung und die Heimat des Glagolitismus, mit einer Schrifttafel. Prag. 1858. Fr. X. Miklosich. Radices. Leipzig 1845 und Denkschriften der kais. Akademie d. Wissensch. VIII. Bd. Vergleichende Grammatik der slav. Sprachen. Wien v. 1852 ab in mehreren Bänden. (Vorrede VII—XI). Zweite Auflage. Wien 1876. Nestors Chronik. Wien 1860. Lexikon II. Auflage. Wien 1863. Altslovenische Formenlehre in Paradigmen. Wien 1874. (Vorrede). Verschiedene Abhandlungen grösseren und geringeren Umfangs in den Denkschriften der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. J. S. A ss emani. Calendaria ecclesiae universae. T. IV. 443 u. s. w. Peter Končnik. Altslovenische Sprachfragen. Erster Jahresbericht des steierm. landsch. Real-Untergymnasiums zu Pettau 1870. P. Preis. O glagolskoj pismenosti 1843. J. Sr ezn e v s ki j. Drevnaja pismena slavjanskaja und P a 1 a n z o v. Vek Simeona 1852. V. Grigorovič. O drevnej pismenosti Slavjan 1852. cf. J. Aschbach’s Vorlesungen über mittelalterliche Geschichte. Vostokov. Ostromirisches Evangelium. (Grammat. Anmerkungen.) Jakob Grimm. Göttinger gelehrte Anzeigen 1836 Nr. 33 p. 325. Serbische Grammatik Vuk’s (Vorrede). Deutsche Grammatik I. Th. 3. Ausg. Göttin gen 1840. Vita Methodii. Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen 13. B. J. Hanuš. Zur Glagolicafrage — ein Referat über J. P. Safarik’s Schriften — Miklo-sich, Slav. Bibliothek II. B. p. 197. Sv. Kyrii nepsal Kyrilsky než hlaholsky. Prag 1857. Abhandlungen der kön. böhm. Gesellschaft 10. B. Zur slav. Runenfrage mit besonderer Rücksicht auf die obotritischen Runen-Alterthümer, sowie auf die Glagolica und Kyrilica. Ein Beitrag zur comparativen germanisch-slavischen Archäologie. — Archiv für Kunde öst. G. Q. 18. B. 1857. Der bulgarische „Mönch Chrabru“. Ein Zeuge der Verbreitung glagolitischen Schriftwesens unter den Slaven bei deren Bekehrung durch die Heiligen Kyrill und Method. — Archiv für Kunde öst. G. Q. 23. B. 1860. Winkler. Anecdota historico-ecclesiastica novantiqua. Leipzig 1770. 8. 9. St. p. 233—460. . Schnurre r. Slavischer Bücherdruck in Würtemberg im 16. Jahrhundert. Tübingen 1799. cf. P. Hicinger in „Novice“ Jahrgang 1858. Bibliotheca Slavica antiquissimae dialecti communis et ecclesiasticae universae Slavorum gentis, studio et opera Fortunati Durieh. August Dimitz. Geschichte Krains. Laibach 1874 u. 1875. Enthält zugleich das reichhaltigste und bisher vollständigste Repertorium der Quellen für Trubar und seine Zeit. Ivan Kostrenčic. Urkundliche Beiträge zur Geschichte der protestant. Literatur der Südslaven in den Jahren 1559—1565. Wien 1874. Th. Elze. Die Universität Tübingen und die Studirenden aus Krain. Festschrift zur vierten Säkularfeier der Eberhard Karls - Universität. Tübingen 1877. I. F*ersonalstancl, Fächer- uncl Stundenverteilung. A. Lehrer. 1. Johann Gutscher, Direktor, Obmann des Lokalausschusses und des Spar- und Vorschusskonsortiums des I. allgemeinen Beamten-Vereines der Oesterr.-Ungar. Monarchie in Marburg, lehrte Latein in der VI. und Griechisch in der VIII. Klasse. 11 Stunden. 2. Johann Majciger, Professor, Ordinarius der III. Klasse, lehrte Latein, Griechisch und Deutsch in der III. und Slovenisch für Deutsche in der III. Klasse und im Separatkurse II. 18 Stunden. 3. Franz Schager, Dr. der Theologie, Religionsprofessor, lehrte Religion in der I.—IV. Klasse. 8 Stunden. 4. Martin Valenčak, Professor, Gründer der südslavischen Akademie in Agram und der Matica Slovenska in Laibach, lebenslängliches Mitglied des Herriiagoras-Vereines in Klagenfurt, lehrte Slovenisch für Slovencu in der III., V. und VI., für Deutsche in der II. und IV. Klasse und im Separatkurse I. 13 Stunden. 5. Adolf Kitsche, Dr. der Philosophie, Professor, Ordinarius der II. Klasse, lehrte Latein und Deutsch in der II., Griechisch in der V., philosophische Propädeutik in der VII. und VIII. Klasse und Stenographie in 2 Abteilungen. 24 Stunden. 6. Heinrich Ritter von J e 11 m a r, Professor, Ordinarius der VIII. Klasse, lehrte Mathematik in der IV.—VIII. und Physik in der VII. und VIII. Klasse. 21 Stunden. 7. Josef Pajek, Dr. der Theologie, Professor, lehrte Religion in der V.— VIII. und Slovenisch für Sloveuen in der I., IL, IV., VII. und VIII. Klasse. 20 Stunden. 8. Jakob Purgaj, Dr. der Philosophie, Professor, Ordinarius der VII. Klasse, lehrte Latein in der VII. und und VIII., Griechisch in der VII. und Slovenisch für Deutsche in der I. Klasse. 17 Stunden. 9. Karl Zeiger, Professor, Ordinarius der IV. Klasse, lehrte Latein in der IV. und V., Griechisch in der VI. und Deutsch in der IV. Klasse. 20 Stunden. 10. Franz Lang, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der VI. Klasse, lehrte Deutsch in der VI. und VII. und Geschichte und Geographie in dor II., VI. und VIII. Klasse. 16 Stunden 11. Johann Lipp, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der I. Klasse, lehrte Latein, Deutsch und Geographie iu der I. und Griechisch in der IV. Klasse. 18 Stunden. 12. Franz Horäk, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der V. Klasse, lehrte Deutsch in der V. und VIII., Geschichte und Geographie in der III., IV., V. und VII. und Steiermärkische Geschichte in der IV. Klasse. 21 Stunden. 13. Valentin Armbrusch, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Mathematik in der I,—III., Physik in der III. und IV. und Naturgeschichte in der I.—III., V. und VI. Klasse. 22 Stunden. 14. Rudolf Mar kl, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt und den beiden h. o. Mittelschulen, Turnwart des Marburger Turnvereines, lehrte Turnen in 4 Abteilungen. 8 Stunden. 15. Johann Miklosich, Nebeulehrer, Lehrer an der Uebungsschule der k. k. Lehrerbildungsanstalt, lehrte Gesang in 3 Abteilungen. 5 Stunden. 16. Ferdinand Schnabl, Nebenlehrer, Professor an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Zeichnen in 4 Abteilungen. 10 Stunden. 17. August Nčmeček, Nebenlehrer, wirklicher Lehrer an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Französisch in 2 Abteilungen. 4 Stunden. Die Professoren Dr. F. Schager und Dr. J. Pajek sind Weltpriester der F. B. Lavanter Diözese, alle übrigen Lehrer weltlichen Standes. B. Gymnasialdiener: Franz Drcxler. II. Sotiülei*. Ritter von Anders Josef. Aufrecht Anton. Birgmayer Gottfried. Bratkovič Franz. Costa Emil. Edler von Dienes Aurel. Diwisch Johann. Erhart Paul. Faleskini Dominik. Gaube Franz. Gregoritsch Karl. Gutscher Karlmann. Hieber Heinrich. Hrašovec Franz. Krašovec Heinrich. I. Klasse (59). ranz. Hüpfl Ludwig. Kaiser Hermann. Kolar Anton. Komar Anton. Konradi Johann. Koser Anton. Kovačič Rudolf. Krajnc Andreas. Kraner Josef. Kronasser Wilhelm. Kurmann Franz. Lah Franz. Lorber Heinrich. Lorber Johann. Lovec Cyrill. Mahorko Stefan. Medved Anton. Miklavc Johann. Munda Franz. Nawratil Theodor. Ogrizek Franz. Ossoinik August. Perschak Franz. Pezolt Franz. Potočnik Gustav. Retschnigg Heinrich. Rotner Johann. Sagai Alexander. Schatz Josef. Sernc Josef. Sernec Alois. Sirak Alois. Skerianz Othmar. Stahlberger Karl. Tambour Hubert. Toš Johann. Tschech Rudolf. Tschmelitsch Alois. Urban Alois. Verbnjak Otto. Verdnik Martin. Vreže Johann. Wabitsch Karl. Weingraber Stefan. II. Klasse (45). Atteneder Josef. Babšek Alois. Barle Josef. Borovič Alois. Čeh Ferdinand. Duchatsch Ferdinand, von Fladung Josef. Edler von Formacher auf Lilienberg Karl. Glaser Johann. Grossmann Karl. Gunčer Josef. Harler Gottfried. Hierzer Wilhelm. Hrastnik Johann. Jarz Ernest. Kahn Eduard. Kartin Hugo. Kittag Heinrich. Kolletnig Franz. Koser Jakob. Kotzmuth Wilhelm. Kunej Franz. Lovrec Ferdinand. Mallitsch Othmar. Marinič Jakob. Mayer Maximilian. Medved Martin. Moik Gottfried. Pajtler Anton. Pečovnik Hermann. Podkraischek Rudolf. Poliska Gustav. Prelog Wladimir. Rudel Karl. Sagadin Stefan. Sajnkovič Franz. Schwagula Karl. Serp Alois. Sonns Richard. Stöger René. Šumenjak Martin. Viditz Oskar. Zagajšak Josef. Zehentmayer Rudolf. Žalaudek Josef. III. Klasse (28). Binder Franz. Braun Anton. Braun Philipp, čižek Josef. Duchatsch Konrad. Fleischer Karl. Frank Friedrich. Hirschhofer Max. Hohl Adolf. Holzinger Eduard. Hubl Viktor. Hutter Johann. Kotnik Andreas. Krajnc Franz. Lep Johann. Lorber Josef. Lupša Mathias. Mravlag Ernest. Murkovics Martin. Murmayr Karl. Petternel Friedrich. Pivec Rupert. Pivec Stefan. Rogina Anton. Schwagula Ignaz. Srabotnik Eduard. Urdl Gottfried. Wiesinger Wilhelm. IV. Klasse (82'. Bezjak Matthäus. Ferk Johann. Frank Robert. Geiger Ferdinand. Gregl Johann. Hamler Josef. Jobst Paul. Karnitschnigg Moriz. Kavčič Jakob. Kokoschinegg Robert. Kontschan Adolf. Kordon Otto. Koser Ludwig. Kraigher Kamillo. Krainz Alois. Nagl Stefan. Novak Franz. Pavlič Johann. Rauscher Eduard. Robnik Franz. Rottmann Franz. Rožman Franz. Rudel Oskar, von Sauer Julius. Schmidinger Josef. Schönwetter Thomas. Ulčnik Martin. Ulm Anton. Vešnik Georg. Vital Josef. Wieser Ludwig. Žnidarič Josef. V. Klasse (32). Baumgartner Karl. Bezjak Johann. Brinšek Ernest. Dominkuš Andreas. Elschnig Anton. Frangež Bartholom. Georg Josef. Ilvalec Matthäus. Kocbek Franz. Kolarič Johann. Korošec Franz. Lastavec Franz. Roschanz Adolf. Kozoderc Andreas. Lešnik Michael. Simonič Josef. Mahorič Simon. Mahorko Franz. Swoboda Willibald. Mayer Josef. Murko Mathias. Šalomon Franz. Modrinjak Moriz. Ploj Friedrich. Štabuc Bartholomäus. Moik Karl. Ploj Otto. Wessellak Johann. Munda Franz. Radaj Franz. Ogrizek Georg. Ruhri Franz. Vili. Klasse (19). Pernat Bartholomäus. Sakelšek Stefan. Čiček Peter. Petek Anton. Simonič Franz. Frank Anton. Polanec Stefan. Skuhala Georg. Kaisersberger Anton. Repiù Franz. Šumer Georg. Kolarič Franz. Sattler Anton. Urbanitsch Karl. Meško Alois. von Sauer Rudolf. Vehovar Leopold. Modrinjak August. Strucelj Simon. Vidovič Jakob. Mule Jakob. Šegula Franz. Žnidarič Alois. Nawratil Leo. Toplak Anton. Ritter von Neupauer Karl. Toplak Johann. Vii. Klasse (17). Pajtler Johann. Turkuš Stefan. Babnik Johann. Pušnik Markus. Wenedikter Ludwig. Dečko Johann, Freiherr von Rezniček Emil. Wiestlialer Hermann. Ilešič Josef. Sirk Stefan. Wittmann Eduard. Jenko Karl. Stander Johann. Kostanjovec Josef. Strašek Franz. VI. Klasse (21). Kukovič Blasius. Thurn Julius. černenšek Franz. Marckhl Richard. Velca Matthäus. Frank Rudolf. Munda Johann. Edler von Webenau Gustav . Hawelka Josef. Papež Michael. Wolf Johann. Kerschitz Ottokar. Pučko Georg. Lah Josef. Radaj Karl. Privatlsteii. Hierländer Franz. (I. Kl.) Graf Attems Otto. (II. Kl.) Fuhrmann Karl. (III. Kl.) Freiherr von Gerlach Konstantin. (IV. Kl.) Pirkmayer Viktor. (IV. Kl.) Matzl Richard. (VI. Kl.) III. Lehr- A. Obligate Stimolasse. danzai. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. 1. I 24 2 Stunden. Katholische Religions- lehre. 8 Stunden. Die regelmässige und das notwendigste aus der unregelmässigen Formenlehre, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, im 11. Semester monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, orthographische Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 11. 25 2 Stunden. Katholische Liturgik. 8 Stunden. Ergänzung und Beendigung der Formenlehre, Elemente der Syntax, eingeübt an entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Wiederholung der Formenlehre und des einfachen Satzes, der zusammengesetzte und verkürzte Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, orthographische Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. III. 26 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes. 6 Stunden. Die Kongruenz- und Kasuslehre, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, die Abschnitte 3—5 des Lesebuches, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. H Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf fit, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, im II. Semester monatlich I oder 2 schriftl. Arbeiten. 3 Stunden. Ergänzende Wiederholung ausgewälter Partien der Formen-und Satzlehre, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. IV. 27 2 Stunden. I. Semester : Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. II. Semester: Kirchen - geschickte. 6 Stunden. Lehre über die Zeiten und Modi, den Infinitiv, das Parti-cip, Gerundium und Supinum, eingeübt an entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Elemente der Prosodie und Metrik, Auswal aus Caesars bell. Gali. I., VI. & VII., wöchentlich 1 schriftliche Arbeit. 4 Stunden. Wiederholung des Verbums auf w, die Verba auf fit und der übrigen Klassen, eingeübt an entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, ausgowälte Griechische Lesestücke des Uebungsbuches, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 8 Stunden. Wiederholung der Grammatik, Grundregeln über die Geschäftsaufsätze und die Deutsche Prosodie und Metrik, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. plan. Lehrgegenstände. Slowenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwis- senschaften. Philos. Propä- deutik. I 3 Stunden. Formenlehre (bis zum Zeitworte), der einfache Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Me-I morieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Regel 2 schriftl. Arbeiten. 3 Stunden. Die wichtigsten Fundamentalsätze der mathematischen Geographie, die j jehre von den Formen der Erdober-läche, die oro- und hydrographischen Verhältnisse der Kontinente, Ueber-sicht der politischen Geographie, Elemente des Kartenzeichnens. 3 Stunden. Arithmetik : Das Zalen-gebäude, die 4 Rechnungsarten mit benannten und unbenannten, ein- und mehrnamigen, ganzen und gebrochenen Za len (ge-1 meinen und Dezimalbrüchen). Geometrie : Linien, Winkel, Dreiecke, ihre Arten, Eigenschaften und Konstruktionen. 2 Stunden, i Säuge- und : wirbellose Thiere. — 3 Stunden. Beendigung der Formenlehre, der zusammengesetzte und verkürzte Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Regel 2 schriftl. Arbeiten. 4 Stunden. Geschichte und Geographie des Altertums, allgemeine Geographie von Europa, spezielle von Südeuropa, Frankreich, Grossbritannien, Asien und Afrika, Uebuugen im Kartenzeichnen. 3 Stunden. Arithmetik : Verhältnisse und Proportionen, Zweisatz, einfache Regeldett ie, Interessenrechnung, Wälsche Praktik, Münz-, Mass- und Gewichtskunde. Geometrie : Vier- und Vielecke, Umfangs- und Inhaltsberechnung geradliniger Figuren, Verwandlung u. Teilung derselben, Aehnlichkeitslehre. 2 Stunden. I. Semester: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. II. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Wiederholung ausgewälter Partien der Formenlehre, Syntax, Lesen, Erklären, Wiederer-zäleu, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Regel 2 schriftl. Arbeiten. 2 Stunden. Abschluss der Satzlehre, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Hegel 2 schriftliche Arbeiten. 8 Stunden. i 3 Stunden. Geschichte des i Mittelalters mit ; Arithmetik : Dio 4 Rech-llervorhebung der nungsarten mit ein- und Oesterreichisehen mehrgliederigen besonde-Geschichte, jren und allgemeinen Zal-Geographie von Ausdrücken, Potenzen und Deutschland, der [ Wurzeln. Schweiz, von Nord-] Geometrie : Die Lehre vom und Osteuropa, i Kreise, der Ellipse, Amerika u. Austra-| Parabel und Hyperbel, lien, Hebungen im Kartenzeichnern j 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie. II. Semester: Allgemeine Eigenschaften der Körper, Chemie und Wärmelehre. 4 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der Oesterreichischen Geschichte, Oesterreichische Vaterlandskunde, Hebungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden. Arithmetik : Zusammengesetzte Verhältnisse u. Proportionen, Interessen-, Termin-, Gesellschafts-, Ketten-und Zinseszinsrechnung Gleichungen des ersten Grades. 1 Geometrie: Lage der Linien und Ebenen im Raume, Berechnung dei Oberfläche und des Inhaltes der Körper. - j 3 Stunden. Mechanik, Magnetismus Elektrizität, Akustik unc Optik. Klasse. Stun- den- zal. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. 6 Stunden. Livius XXII,, 1—37. Ovid. Trist. IV., 10; Fast. I., 543-586. II., 83-118. IV., 419-618. Metamorph. I., 88—415. VI., 146-312. VIII., 611—724. XI., 85-193. Wiederholung ausgewäl-ter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistišche Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Liv. XXI. XXII. (von c. 38 an) und Caes. bell. civ. I. 5 Stunden. Xenophon : Die Abschnitte 1—3 der Anabasis. Homer A. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung der Formenlehre, Erklärung und Einübung der Kasuslehre), monatlich 2 oder 3 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre : Aus Xenophons Anabasis die Abschnitte 5 & 6, aus den Memorabilien die Abschnitte 1—3. 2 Stunden. Deutsche Metrik und Poetik, Formen der epischen und lyrischen Dichtung in Verbindung mit der einschlägigen Lektüre, Vorträge memorierter poetischer und prosaischer Stücke, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. VI. 20 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 6 Stunden. Sallust. bell. Jugurth. 1—83. Cic. orat. Catil. 11. Verg. Eclog. I. II. V. VI. Georg. I., 1 — 159. 11., 136-176. 458-542. Wiederholung ausgewälter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Uebungen, monatlich 2 oder 3 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Caes. bell. civ. 1. 5 Stunden. Homer JP—E (mit Auswal) und /f. Herodot VI., VII. und IX. (mit Auswul). Wöchentlich 1 Grammatikstande (Wiederholung von Abschnitten der Formenlehre, die Syntax von der Lehre über die Präpositionen bis zur Lehre vom Infinitiv [exclus.]), monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre : Homer Tl. 3 Stunden. Die Formen der dramatischen und didaktischen Dichtung, die Lehre vom Stile, die Geschichte der älteren Litteratur bis zum XVI. Jahrhunderte (incl.), Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Vorträge memorierter poetischer und prosaischer Stücke, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. VII. 27 5 Stunden. Cic. orat. pro Sestio. Vergil. Aen. I. & II. Wiederholung ausgewälter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Domostlu I. Philipp, und Rede über den Frieden. Jlomer V. 71, (7. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung der Verba auf [il, und der Kanus! ehre, Beendigung der Syntax von der Lehre über die Negationen an), monatlich l schriftliche Arbeit. Privatlektüre : Hom. 3 Stunden. Geschichte der Deutschen Litteratur von Klopstock bis Schiller (inclus.), Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Göthes Hermann und Dorothea, Schillers Wilhelm Teil, freie Vorträge, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. VIII. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Germania und Annalen I. Hora/ : Auswal aus den Oden, Epoden, Satiren und Episteln. Wiederholung ausgewülter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich l Stunde grammat.-stil istisclie Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre : Cic. de nat. deor. I. und Tacit. Annal. XV. 5 Stunden. Platons Apologie dos Sokrates und Kriton. Hom. 1J. 2. Sophokles’ Antigone. Wöchentlich 1 Grammatik-stunde (Wiederholung des Verbums und Beendigung der Syntax), monatlich 1 odor 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre : Xonoph. Memorai». I. und Sophokles’ Elektra. 3 Stunden. Geschichte der Deutschen Litteratur von Göthe (exclus.) an, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke. Leasings Laokoon und Schillers Wallensteins Lager, freie Vorträge, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. Anmerkung. Bei der Privatlektüre wurde den Schülern der Umfang derselben und die Auswal der Schriftsteller überlassen mit Ausname der Lektüre Caesars in der VI. und Xenophons in der VIII. Klasse, die vom Fachlehrer gewillt wurde. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwis- senschaften. PhilösT i Propädeutik. 2 Stunden. 4 Stunden. 4 Stunden. 2 Stunden. Lehre von den Tropen und Redeflguren, Elemente der Metrik, Epik und didaktischen Dichtung, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Vorträge memorierter poetischer und prosaischer Stücke, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. ieschichte und Geografie des Altertums bis Vugnstus und Geographie der heutigen Mittelmeerstaaten mit Ausname Frankreichs, j Arithmetik : Einleitung, die >rundoperationen mit ganzen Zalen, Teilbarkeit der Zalen, jemeine, Dezimal- und Ketten-arüche, Verhältnisse und Proportionen. Geometrie : Longimetrie und planimetrie, Konstruktions- und Rechnnugsaufgaben. I. Semester: Mineralogie in Verbindung mit Geologie. II. Semester : Zotanik mit Berücksichtigung der Paläontologie. — 2 Stunden. 3 Stunden. 3 Stunden. 2 Stunden. Wiederholung der Elemente der epischen, lyrischen und didaktischen Dichtung, die Elemente der dramatischen Poesie, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Vorträge memorierter poetischer und prosaischer Stücke, monatlich in der Kegel 2 schriftliche Arbeiten. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der Oesterreichischen Geschichte, Erweiterung der geographischen Kenntnisse. Arithmethik: Potenzen, Wurzeln, Logarithmen und Gleichungen des ersten Grades. Geometrie : Stereometrie und Goniometrie. Somatologie des Menschen und Naturgeschichte des Thierretches mit Berücksichtigung der Paläontologie. — 2 Stunden. Literaturgeschichte von Grubar an, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Schillers Maris Stuart, freie Vorträge, monatlich in der Regel * schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit bis zum Jahre 1815 mit Hervorhebung der Oesterreichischen Geschichte, Erweiterung der geographischen Kenntnisse, dabei eingehendere Wiederholung der mathematischen Geographie. 3 Stunden. Arithmetik : Unbestimmte Gleichungen des ersten Grades, quadratische, Exponential- und höhere Gleichungen, die sich auf quadratische zurückführen lassen, Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszinsrechnung, Kombinationslehre und binomischer Lehrsatz. Geometrie : Ebene Trigonometrie, Anwendung der Algebra auf die Geometrie und analytische Geometrie der Ebene 3 Stunden. Allgemeine Eigenschaften der Körper, das wesentlichste über die Wärme, Mechanik und Chemie. 2 Stunden. Formale Logik. 2 Stunden. 3 Stunden. 2 Stunden. 3 Stunden. 2 Stunden. Altsloveni gehe Formenlehre mit Lese- und Uebersetzungsübungen, uebersicht des Ganges der Sloveuischen o oratur, Lesen un< hrklären ausgewälter Lesestücke, freie Vorträge, monatlich in der Roge « schriftliche Arbeiten Geschichte der Neuzeit von 1815 an bis zur Gegenwart, Geschichte Geographie und Statisti) Oesterreich-Ungarns. Wiederholung des mathematischen Lehrstoffes und Uebunf, im Lösen von Problemen. Magnetismus, Elektrizität, Akustik und Optik. Empirische Pyschologie. B. Freie Lehrgegenstände. 1. Slovenische Sprache für Schüler Deutscher Muttersprache und zwar für die des Untergymnasiums in vier, für die des Obergymnasiums in zwei Abteilungen. 1. und II. Klasse, je 3 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Uebersetzen. III. Klasse, 2 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Anfang der Satzlehre, Uebersetzen. IV. Klasse, 2 Stunden : Schluss der Formen- und Satzlehre, Vokabellernen, Uebersetzen, Sprechübungen. V. und VI. Klasse (Separatkurs I), 2 Stunden: Wiederholung der Grammatik, Uebersetzen aus dem Deutschen ins Slovenische und umgekehrt, Sprechübungen. VII. und VIII. Klasse (Separatkurs II), 2 Stunden: Wie beim Separatkurse I. 2. Französische Sprache. Untere Abteilung, 2 Stunden: Regeln über die Aussprache, Formenlehre des Haupt-, Bei- und Fürwortes, die Hiilfszeitwörter avoir und ótre und die regelmässigen Zeitwörter in ihrer geschichtlichen Entwicklung auf Grundlage der entsprechenden Lateinischen Konjugationen, schriftliche Hebungen. Obere Abteilung, 2 Stunden: Beendigung des Lehrstoffes der untern Abteilung, die orthographischen Eigentümlichkeiten der regelmässigen, die Formenlehre der unregelmässigen (starken) Zeitwörter mit Rücksicht auf das Latein und auf die Grundregeln der historischen Grammatik der Französischen Sprache und die Grundzüge der Satzlehre (Wortstellung, Inversion und Umschreibung, Zeitenfolge, Gebrauch der Zeiten), schriftliche Hebungen. 3. Steiermärkische Geschichte und Heimatkunde, 2 Stunden: Geschichte, Geographie und Statistik des Landes. Dieser Unterricht wurde vom Dezember an erteilt. 4. Stenographie. Untere Abteilung, 2 Stunden: Lohre von der Wort- bildung und Wortkürzung und Einübung derselben. Obere Abteilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung, die Lehre von der Satzkürzung, schnellschriftliche Hebungen, Uebortragung gedruckter und eigener Stenogramme. B. Zeichnen. Erste Bildungsstufe. I. Klasse, 3 Stunden: Formenlehre, das geometrische Ornament. II. Klasse, 3 Stunden : Fortsetzung des geometrischen Ornamentes, Anfangsgründe des Flachornamentes und die Elemente der Perspektive. Zweite Bildungsstufe. 111. und IV. Klasse, 2 Stunden : Fortsetzung der Perspektive, Zeichnen von Ornamenten in Farbe und elementare Sehattengebung. Dritte Bildungsstufe. Obergymnasium, 2 Stunden: Kopfstudien, Mo- dellzeichnen und Zeichnen, von technischen Objekten nach perspektivischen Grundsätzen. Stillehre. 6. Gesang. Erste Abteilung 2, zweite und dritte Abteilung und Gesammt- chor je 1 Stunde : Das Ton- und Notensystein, Bildung der Ton- leiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge für Sopran, Alt, Tenor und Bass im einzelnen und im Gesammtchore, Einübung solcher Gesänge für Männerstimmen 7. Turnen in vier Abteilungen zu je 2 Stunden : Ordnungs-, Frei- und Gerätübungen. C. Lehr-, Hülfs- und Uebungsbücher. Religionslehre: Dr. Franz Fischers katholische Religiouslehre (I.), Lehrbuch der katholischen Liturgik (II.), Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. IV.) und Lehrbuch der Kircheugeschichte (IV.); Dr. K. Martins Lehrbuch der katholischen Religion für höhere Lehranstalten (V.—VII.) ; Dr. J. Fesslers Geschichte der Kirche Christi (VIII.). Lateinische Sprache: M. Schinnagis theoretisch-praktisches Lateinisches Elementar- (I.) und Lese- und Uebungsbuch (II.), bearbeitet von II. Mascliek ; F. Ellendts Lateinische Grammatik, bearbeitet von M. Seyffert (IV.—VI.) und Dr. F. Schultzens kleine Lateinische Sprachlehre (II. 111. VII. Vili.) und Aufgabensammlung zur Einübung der Lateinischen Syntax (III.—V.); Ellendt-Seyfferts Materialien zum Ueber-setzen aus dem Lateinischen ins Deutsche (111.); Caesar de bello Gallico ed. E. Hoffmanu, Teubner, A. Doberenz oder Kraner-Dittenberger (IV.); Ovid cd. C. J. Grysar oder J. Siebelis (IV. V.); Livius ed. Teubner oder W. Weissenborn (V.); Sallustius de bello Jugurthino ed. Teubner, G. Linker oder lt. Jacobs (VI.); Cicero cd. Teubner oder K. Halm (VI. VII.); Vergil ed. Teubner oder Ladewig-Schaper (VI. VII.); Tacitus ed. Teubner oder C. Heraus (VIII.); Horaz ed. Teubner, C. J. Grysar, G. Linker oder Oden und Epoden cd. K. W. Nauck, Satiren und Episteln ed. G. J. A. Krüger (VIII.) ; K. Süpfles Aufgaben zu Lateinischen Stilübungen, 2. Teil (VI.—VIII.). Griechische Sprache: G. Curtius’ Griechische Schulgrammatik (III.— VIII.); V. Hintners Griechisches Elementarbuch (III.—V.); K. Schenkls Chrestomathie aus Xenophon (V.) und Uebungsbuch zum Hebersetzen aus dem Deutschen und Lateinischen ins Griechische (VI.—VIII.) ; Homer ed.Teubner, La Roche, Faesi-Kayser oder Ameis-Hentze (V.— VIII.); Herodot ed. Teubner, II. Stein oder K. Abicht (VI.) ; Demosthenes ed. Teubner oder Westermann-Müller (VII.) ; Platon ed. Teubner, A. Ludwig oder Chr. Cron (VIII.); Sophokles ed. Teubner, Schneidewin-Nauck oder G. Wolff. (VIII.). Deutsche Sprache: A. Heinrichs Grammatik der Deutschen Sprache (I,—IV.); A. Neumanns und 0. Gehlens Deutsche Lesebücher (I.—IV.); A 4 Eggers Lehr- und Lesebücher, 1. und 2. Teil (V.—VIII.) ; Goethes Hermann und Dorothea (VII.) ; Schillers Wilhelm Tell (VII.) und Wallensteins Lager (Vili.) ; Lessings Laokoon (VIII.), Textausgaben. Slovenische Sprache. Für Slovenen: Janežičens Slovenska Slovnica (I. —VII.) und Cvetnik für Unter- (I. II.) und Obergymnasien (V.—VIII.); Bleiweisens (III. IV.) und Miklosichs Lesebücher (V.—VIII.); Schillers Maria Stuart in der Uebersetzung von Cegnar (VII.). Für Deutsche: Janežičens Slovenisches Sprach- und Uebungsbuch (I.—VI.) und Cvetnik für Obergymnasien (V.—VIII.); Süpfles Aufgaben, 2. T., und Schillers Wallenstein in der Uebersetzung von Cegnar (VII. Vlil.). Geschichte und Geographie: A. Gindelys Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Unter- (II.-—IV.) und Obergymnasien (V.—Vili.); G. Herrs Lehrbücher der vergleichenden Erdbeschreibung (I. —III.); E. Hannaks Lehrbücher der Oesterreichischen Vaterlandskunde (IV. VIII.); Atlanten von Stieler, Sydow oder Kozenn (I.—VIII.) und von Kiepert (II. V.). Mathematik: Fr. Ritter von Močniks Lehrbücher der Arithmetik und geometrischen Anschauungslehre für Unter- (I.—IV.), der Arithmetik und Algebra und der Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.) ; E. Heisens Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik (VIII.) ; A. Gernerths logarithmisch-trigonometrisches Handbuch (VI.—VIII.). Physik: F. J. Fiskos Lehrbuch der Physik für Untergymuasien (III. IV.); K. Koppes Anfangsgründe der Physik für den Unterricht in den obern Klassen (VII. VIII.). Naturgeschichte: A. Pokornys illustrierte Naturgeschichte der drei Reiche (1.—III.) ; M. Wretschkos Vorschule der Botanik und Fr. Hornsteins kleines Lehrbuch der Mineralogie (V.) ; 0. W. Thomés Lehrbuch der Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: G. A. Lindners Lehrbücher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (VIII.). Französische Sprache: K. Plötzens Elemeutar-Grammatik der Französischen Sprache (unt. Abtlg.) und Syntax und Formenlehre der neufranzösischen Sprache mit Berücksichtigung der Lateinischen (ob. Abtlg.). Steiermärkische Geschichte und Heimatkunde: R. Reichels kurzer Abriss der Steirischen Landesgeschichte und F. Tombergers Heimatkunde des Herzogtums Steiermark. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabels-bergerschen Stenographie. D. Themen. a.) fF'vir öLie 3De-a.tscli.eru ^.-a.fsätze. Y. Klasse. 1. Das Kind und die Rosenknospe. (Vergleichung.) 2. Etwas über die Religion der Nord-Arier. 3. Am Bache. (Schönbeschreibuug.) 4. Am Wachtfeuer. (Gemälde.) 5. Das Wesen der Poesie und ihre Arten. 6. Vaterlandsliebe. (Erweiterung einer kurz gegebenen Erzälung.) 7. Gudruns Charakter. 8. Entschlossenheit. (Selbständig erdachter Stoff.) 9. Solon und Lykurg. 10. Charakteristik des Reinecke Fuchs. (Nach Goethes gleichnamigem Epos.) 11. Nichts ist unbeständiger als das Glück. (Chrie.) 12. Die edelsten Freuden des Jünglings. 13. Was bezweckten die beiden Gracchen mit ihren Reformen? 14. Die Natur ist ein sehr lehrreiches Buch. 15. Was sichert uns unser 1' ortkommen in der Welt? IG. „Wer der Dichtkunst Stimme nicht vernimmt, * Ist ein Barbar, er sei auch, wer er sei.“ Göthes Tasso V, 1. YI. Klasse. 1. Einfluss des Meeres auf den menschlichen Verkehr. 2. Eine Wanderung durch die Gebirgswelt der unteren Steiermark. 3. Die Weltentstehung im Germanischen Mythus. 4. Versuch einer allegorischen Darstellung der Bedeutung von Geschichte und Mathematik für das menschliche Leben. Nach dem Vorbilde von Grillparzers „Die Schwestern“. 5. Eine Chrie über die Worte Rückerts: „Man kann nicht immer, was mau will; — der ist mein Manu, * Der sich bescheidet das zu wollen, was er kann.“ 6. „Die Götter rächen der Väter Missethat nicht au dem Sohn ; * Ein jeglicher, gut oder böse, nimmt * Sich seinen Lohn mit seiner That hinweg.“ Göthes Iphigenie. 7. Was bedarf der Mensch um glücklich zu sein? 8. Erzälung eines alten Schwäbischen Ritters von den Kriegszügen, die er unter Heinrich IV. mit-gemacht. 9. Geld ist ein guter Diener, aber ein böser Herr. 10. Wie können unsere wissenschaftlichen Kenntnisse für uns schon während der Studienzeit zu einer Quelle des Nutzens und Vergnügens werden ? (Disposition). 11. Würdigung zweier Sprüche Odins aus der Edda: a) Mass der Geister, b) Leben und Tod. (Werner Hahn, Edda. 1872. 8. 94 und 99.) 12. Worin beruht die Bedeutung des Nibelungenliedes? 13. Welchen Anteil nahm Oesterreich an den Gebietsveränderungen im 13. und 14. Jahrhunderte? 14. Heber das Wesen und die Arten der Minnepoesie. (Für das erstere mag das Gedicht „Die Minne“ von Walther von der Vogelweide benützt werden.) YII. Klasse. 1. Welche Bedeutung haben die Berge für das menschliche Leben ? 2. Der Draufluss. 3. Heber die hervorragendsten Feldherren des siebenzehnten Jahrhundertos. 4. Charakteristik des Apothekers in „Hermann und Dorothea“. Gellerts Bedeutung für die Deutsche Litteratur. 6. „Der Augenblick nur entscheidet über das Leben des Menschen und über sein ganzes Geschicke. Güthe. (Disposition). 7. Der Wald in seinem Einflüsse auf das menschliche Deben. 8. Der Mensch ist des Menschen grösstes Bedürfnis. 9. Welche Stellung hat das Epos in der Deutschen Litteratur des achtzehnten Jahr- 4. * hundertes? 10. Kann uns zum Vaterland die Fremde werden? 11. Es ist aus der Geschichte nachzuweisen, dass Oesterreichs Politik stets eine ehrliche war. 12. Charakteristik Arnolds von Melchthal in Schillers Wilhelm Teil. 13. Gedankengang in Schillers Wilhelm Teil. 14. „Sieh! des Verschwenders Lauf gleicht dem der Sonne, * Nur dass er nicht, wie dieser, sich erneut.“ Shakespeares Timon. 15. Was gefällt uns an Homers Iliade? Freie Vorträge: 1. Die Schlacht auf dem Kossovopolje. 2. Sitten und Gebräuche der Montenegriner. 3. Primus Trubar. 4. Chamisso. 5. Kulturhistorische Bedeutung des Zuges Alexanders des Grossen nach dem Orient. 6. Der Zauberglaube bei den Griechen und Römern. 7. Geher die Bedeutung des Eisens für die menschliche Kultur. 8. Geber die Vehmgerichte. 9. Geber Shakespeare und seine Werke. 10. Franz Preširns Leben und Dichtungen. 11. Die Schlacht bei Jedenspengen und ihre Folgen. 12. Ein Blick auf die Griechische Kultur. 13. Die Alpen. 14. Welche Regeln hat man bei der Betrachtung von Kunstwerken zu beobachten? 16. Geber die Bedeutung des Zweikampfes im neunzehnten Jahrhunderte. 16. Sitten und Gebräuche der alten Deutschen. 17. Konradin, der letzte Hohenstaufe. 18. Die Bedeutung der Naturwissenschaften für die Schule. 19. Die Akademien, ihre Geschichte und Bedeutung. 20. Die religiösen Vorstellungen der Griechen in ihrer kulturhistorischen Entwicklung. 21. Das Meer. 22. Zenobia und ihre Zeit. 23. Der Adel und die Höfe Deutschlands im achtzehnten Jahrhunderte. 24. Die Vögel im Volksglauben. 25. Der Schlaf und seine Bedeutung für den Menschen. 26. Das Gold, seine Geschichte und seine Bedeutung. 27. Geistesleben der Ameisen. 28. Geber den Vulkanismus. 29. Maria Stuart. Ein historisches Charakterbild. 30. Geber den Ursprung und Geist des Romantischen. 31. Das Glas im Dienste der Kultur. 32. Theaterpracht in alter Zeit. 33. Die Nordpolexpeditionen und ihre Ergebnisse. VIII. Klasse. 1. Das Feuer als Bundesgenosse und Feind des Menschen. 2. Weltgeschichtliche Bedeutung der Schlacht bei Leipzig. 3. Die romantische Schule und ihre Bestrebungen. 4. a) Am See oder b) Die Gletscherwelt. (Schilderung). 5. Handelte der unschuldig zum Tod verurteilte Sokrates recht, dass er aus dem Gefängnisse nicht entfloh, obwohl er konnte? 6. Einfluss der Küste auf die Entwicklung und Machtstellung eines Staates. 7. Kanu uns zum Vaterland die Fremde werden? (Göthes Iphig. in Tauris I, 2.) 8. a) Welche Verdienste erwarb sich Oesterreich um Europa durch seine Kämpfe gegen Napoleon I. Bonaparte? oder b) Was war Josef II. für Oesterreich? 9. Das Glück liegt nicht ausser uns, sondern in uns. 10. Sapientia et prudentia. (Begriffsbestimmung.) 11. Itcdo. (Freie Wal des Stoffes.) 12. „Nur der Irrtum ist das Leben * Und das Wissen ist der Tod.“ (Schillers Cassandra.) 13. Franz Grillparzer und sein Wirken. 14. Geber das Zusammenleben vieler Menschen in grosse» Städten. Freie Vorträge : 1. Constantinopel. 2. Die Würdigung der Welttelegraphie. 3. Warum fiel Hellas ? 4. Die Verteilung der Thierwelt über die Erde 5. Napoleons Zug gegen Russland: 6. Der Parthenon. 7. Was für Folgen hatten die Spiele der Griechen für das Volk? 8. Alchymie. 9. Etwas über die Meteoriten. 10. Ueber den Untergang der Freiheit der alten Völker. 12. Die Kohlensäure und die Respiration. 13. Die Eulen. 14. Ueber die Entwickelung des Gefühles für das Romantische in der Natur. 15. Die Eigentümlichkeiten des Magyaren. 16. Das Frankenburger Würfelspiel. 17. Die Schmetterlinge. 18. Ueber die Quellen der Religion. 19. Etwas über den Begriff des Hässlichen. 20. Josef II. und seine Reformen. 21. Die Bedeutung der Waldkultur. 22. Perikies. 23. Die Entwicklung des Menschen. 24. Roms Verfall. 25. Der Compass. To) Fvir cLie SloveM.isc3a.ex). -A--u.fsätze. V. Klasse. 1. Dido, Kartagini utemeljiteljica. 2. Jesen in njejno veselje. 3. Vernih duš dan pri slovenskih kmetih. 4. čemu se učimo zgodovine? 5. Pomen zvona v človečkom življenju. &. Likurg in njegove postave. 7. Važnost Nila za Egipt. 8. Uzroki Peloponeške vojske. 9. Pesem in oda. (Njima sličnost i različnost.) 10. Boj med Samniniti i Rimljani. 11. Odkod prihaja človeku les in čemu vsemu zna mu rabiti ? 12. Sol. 13. Kratek pregled naučnega pes- ničtva. 14. Pred smrtjoj ni nikedo srečen. 15. Non scholae, sed vitae discimus. VI. Klasse. 1. Prosto na voljo dana naloga. 2. Kteri kraji na slovenskem Štajerskem se ponašajo z najbolj slovečimi goricami? 3. Atila. 4. Vednosti najboljše bogastvo človečtva. 5. Zakaj smo postavam pokorščino dolžni ? 6. Dyoboj med Aleksandrom in Menelajem. 7. Glavno gorovje avstrijskih dežel. 8. Imenitnost železa za človečke življenje. 9. Jugurta. 10. Kaj je bil Starogrkom bog Dioniz? 11. Letošnja velika noč za Bolgare. 12. Ajshil in Sofokles v grčki dramatiki. (Po šolškem predavanju.) 13. Video meliora pro-boque, deteriora sequor. 14. Kratek pregled pripovednega pesničtva. 15. O himni in ditirambi. VII. Klasse. 1. Glagolica i cirilica. 2. Pregled naj star ej e zgodovine Slovencev do IX. stoletja. 3. Poeta nascitur, rhetor fit. 4. Kdor ne zaupa, temu ni upati. 5. Izvor vere na osodo i nasledki jeni. 6. Premaguj sam sebe. 7. Razvoj dejanja žaloigre „Marija Stuart“. 8- Le z združenimi močmi dosega človeštvo vzišene namene svoje. 9. Naj se uvaži Trubarjevo delovanje z ozirom na razmere ovega časa. 10. Zbudi željo po slavnem imeni i koristil si človeštvu. U. Kako negovati čute, naj nam dobro služijo. 12. Na kaj se opira vselej živo avstrijsko domoljubje. 13. Kaj velja o geslu : „Mundus vult decipi, ergo decipiatur.“ 14. Potopisna črtica. 15. O narodnih pesnih. 16. Sredstva občevanja. Vaje v zgovornosti: 1. Prvi Olintiški govor Demostenov. 2. O živ-lenji mravelj. 3. Demostenov govor „O miru“. 4. Slovstveno delovanje Slovencev v 17. stoletji. 5. Prvi Demostenov govor: „Proti Filipu“. 6. Opomin mladini. 7. Šestnajsto stoletje slov, zgodovine. 8. Nikolaj grof Zrinski. 9. Prvi Ciceronov govor proti Katilini. 10. Govor Marka Antonija o Cezarjevi smrti. 11. Stanje ženskega spola pri Rimljanih. 12. Adherbalov govor pred starešinstvom v Rimu. 13. Delo s plugom i peresom. 14. Upliv Lutrovstva na našo pismenost. VIII. Klasse. 1. Triumviri Antonij, Oktavijan i Lepid. 2. Toplota kot v naravi delujoča moč. 3. Izvirno namišljena idilična povest. 4. Pismo prijatelju, kako se naj vede kot domači učitelj. 5. Rudolf IV. Volanovnik. 6. Sočutje, kako se vzbuja i kako deluje na človeka. 7. Izjeme i različnosti novoslovenske imenske sklanje se naj tolmačijo po pravilih staroslovenskih. 8. Trda izreja, dobra volja. N. r. 9. Srečneji je ta, kteri daje, kot oni, kteri jemlje. N. r. 10. Mrtvaški obredi pri raznih narodih. 11, Kaj omejuje upliv berila na mišlenje? 12. Errando discimus. 13. Nadvojvoda Janez s posebnim ozirom na Štajersko. 14. Kislec, pa kemične prikazni, koje povzročuje. 1-5. Razloček med glagolovimi oblikami nove i stare slovenščine. Vaje v zgovornosti: 1. O načinih pozdravljanja pri raznih narodih. 2. Ozir na počitnice. 3. Kako je živalstvo po svetu razširjeno. 4. Andrej grof Turjaški. 5. Sredi vasi. 6. Bogovi starih Slovanov. 7. Ženitvanjski običaji panonskih Slovencev. 8. Šege poganskih Slovanov. 9. Svila. 10. Aristotel in Aleksander. 11. Lastavica. 12. Pregled staroslovanskega verstva. 13. Mrav-ljinski boji. 14. črni Juri. 15. Na razhodu. 16. Palme. 17. Solnce. 18. Vojaško živlenje. 19. Celjski boj. IV. Vermehrung dev Li e Ii vinitte 1. A. Bibliothek a) Geschenke: 1. Des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht: a) Germania. Vierteljahresschrift für Deutsche Altertumskunde. Neue Reihe. X. Jahrgang. 2.-4. Hft. XI. Jahrg. 1. & 2. lift, b) Vaterländisches Ehrenbuch von Albin Reichsfreiherrn von Teuffeubach. c) Oesterr. Botanische Zeitung von Dr. Alex. Skofitz. Jahrg. 1877 Nr. 8 — 12 Jahrg. 1878 Nr. 1 — 6. 2. Des k. k. St ei er m. Landesschulrates: Die elektrische Telegraphie nebst einem Anhänge: Elektrische Eisenbahnsignale von Ludw. Kohlfürst. 3. Der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Almanach der Akademie für 1877. b) Archiv für Oesterr. Geschichte. 55. & 56. Bd. (1. Elfte), c) Sitzungsberichte: «) Philos.-histor. Klasse. 84.—87. Bd. ß) Math.-naturw. Klasse. l.Abtlg. 74. (3.—5. Hft) & 75. Bd. 2. Abtlg. 74. (3.— 5. Hft) — 76. Bd. 3. Abtlg. 74. & 75. Bd. 4. Der k. k. Zentral-Kom-mission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale: Mitteilungen dieser Kommission. Neue Folge, 3. Bd, 3. & 4. Hft. 4. Bd, 1. Hft. 5. Der Grazer Universität: Die Romanen und ihre Verbreitung in Oesterreich von Dr. H. J. Biedermann. 6. Des histor. Vereines für Steiermark: a) Mitteilungen desselben. 25. Heft, b) Beiträge zur Kunde Steierm. Geschichtsquellen. 14. Jahrg. 7. Des F. B. Lavanter Konsistoriums: Personalstand des Bistumes Lavant in «Steiermark für das Jahr 1878. 8. Der Matica Slovenska in Laibach : a) Letopis za leto 1877. b) Dr. E. H. Costa, c) Karten von Spanien und Portugal, Belgien und Holland, der Schweiz, d) Letopis za 1878. 9. Des Herrn Dr. Arthur Mally, Stadtarztes : Illustrierte Mass-, Münz- und Gewichtskunde und kurze Handelsgeographie aller Länder mit Abbildung und Beschreibung der kursierenden Gold- und Silbermünzen von Dr. Alex. Lachmann, 10. Des Herrn Karl Grafen Br an dis: a) Lehrbuch der kathol. Religion für die oberen Klassen der Gymnasien von Dr. Ant. Wappler. 3. T. b) Geschichte der kathol. Kirche von Dr. Ant. Wappler. c) Lat. Sprachlehre von Dr. Ferd. Schultz. 7. Aufl. d) Griech. Prosaiker in Uebersetzungen : Demosthenes. 1. Hft. e) Deutsche Aufsätze von Jos. Venn. 5. Aufl. f) Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Gymnasien von J. Mozart. 2. Bd, 10. Aufl. 3. Bd, 4. Aufl. g) Deutsches Lesebuch von Heinr. Bone. 2 T. 9. Aufl. h) Lehrbuch der Weltgeschichte von Dr. J. B. Weiss. 2. Bd. i) Auszug aus der alten, mittleren und neueren Geschichte von Karl Plötz. 5. Aufl. j) Lehrbuch der Physik von Pet. Mlinch. 2. Aufl. 11. Des Herrn J. C. Hofrichter, k. k. Notars in Windischgraz : a) Zur Geschichte des Römischen Wiesbaden. 4. T. b) Annalen des Vereines für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. 14. Bd. 2. Heft, c) Arabesken. Reise, Zeit- und Lebefisbilder aus Steiermark. 4. Hft. d) Touristische Blätter. 16 Hefte. 12. Des Herrn Karl Zelinka, Inspektors der Südbahn in Graz : Vorträge, gehalten im polytechnischen Club in Graz. 13. Des Herrn Dr. Karl Senior in Graz : a) Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. J. 1877. b) Das ethnographische Verhältnis der Kelten und Germanen nach den Ansichten der Alten und den sprachlichen Heberresten dargestellt von Dr. II. B. Chr. Brandes. 14. Des Herrn Job. Pajk, emerit. Gymn.-Prof. und Buchdruckerei-Besitzers : Augustus und Idoraz. Deren Zeit, Charakter und gegenseitige Beziehungen. 15. Des Herrn Verfassers Fr. Levee in Laibach : Pravda o slovenskem šestomeru. Odgovor mariborskemu šestomerniku Janku Pajku. 16. Des Herrn Realschul-Prof. Dr. Gaston Ritter von Britto: Ein grösser Plan von Rom von Stephan Du Perac aus Paris, Rom 1574. 17. Des Herrn Gymnasiallehrers Franz Lang: a) Lehrbuch der allgemeinen Erziehungskunde von Vinz. Eduard Milde, b) Aufgabensammlung für mündliche und schriftliche Hebungen in der Muttersprache von Karl Schubert, c) Lehrbuch der reinen Mechanik von Duhamel, Deutsch bearbeitet von Wilhelm Wagner. 18. Des Herrn Gymn.-Prof. Dr. Josef Pajek: Biblia, Tu Je, Vse Svetu Pismu, Stariga inu Noviga Testamentu, Slovenski, tolmazhena, skusi Juria Dalmatina. Bibel, das ist, die gantze heilige Schrifft, Windisch. Gedruckt in der Churfürstlichen Sächsischen Stadt Wittemberg, durch Hans , Kraffts Erben. Anno MDLXXXIIII. Folio. 17. Des Gymn.-Direktors Johann Gutscher: a) Beilage zur Wiener Abendpost. Jahrg. 1877. b) Natur und Offenbarung. Jahrg. 1878. 20. Der Buchhandlung Karl Gerold in Wien : Vorschule der Botanik von Dr. Math. Wretschko 2. Aufl. 21. Der Buchhandlung A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien : F. W. Putzgers historischer Schulatlas der alten, mittleren und neuen Geschichte. 22 Der Buchhandlung Schworella&Heik in Wien : Nepos plenior. Lateinisches Lesebuch von Ferd. Vogel. 23. Der Buchhandlung Ber mann & Alt mann in Wien : Lateinisches Hebungshuch für die zwei untersten Klassen der Gymnasien von Dr. J. Hauler. Abteilung für das erste Schuljahr. 6. Aufl. 24. Der Hof- und Universitäts-Buchhandlung Alfred Holder in Wien : a) Lateinische Stilübungen für die oberen Klassen der Gymnasien von Dr. J. Hauler. Abteilung für die V. & VI. Klasse, b) Deutsches Lesebuch für die — se- li. Klasse Oesterr. Mittelschulen von Dr. Al. Egger, c) Französische Chrestomathie für höhere Lehranstalten von Dr. E. Filek Edl. v. Wittinghausen. 2. Aufl. d) Lehrbuch der ebenen Geometrie für Untergymnasien und verwandte Lehranstalten von Jos. Schramm. 25. Der Buchhandlung Friedrich1 Leyrer in Marburg: a) Der Pessimismus und seine Gegner von A.Taubert. b) Philosophische Bibliothek oder Hauptwerke der Philosophie alter und neuer Zeit, herausgegeben von J. H v- Eirchmann. 19 Hefte, d) Adrian Balbis allgemeine Erdbeschreibung. 5. Aufl- e) Das atlantische Kabel, seine Fabrikation, Legung und Sprechweise von Dr. H. Schellen, f) Chemische Briefe von Justus Liebig. g) Die Käfer Deutschlands von Val. Gutfleisch, vervollständigt und herausgegeben von Dr. Fr. Chr. Bose. 26. Der Buchhandlung Joh. & Friedr. Leon in Klagenfurt: Verslehre von Dr. Jos. Brandi. 27. Der Buchhandlung lg. von Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach: Grammatik der neuhochdeutschen Sprache für Mittelschulen von Ant. Heinrich. 4 Aufl. 28. Der Buchhandlung F. Slawik in Olmütz : Geordnete Aufgabensammlung, enthaltend mehr als 3000 algebraische Aufgaben. Ein Uebungsbuch für Schüler der Mittelschulen von Jos. Thannabaur. 2. Aufl. 29. Der Weidmann sehen Buchhandlung in Berlin: Zeitschrift für das Gymnasial Wesen. Jahrg. 1878, 1.—7. Heft. 30. Der Buchhandlung F. A. Herbig in Berlin: a) Syntax und Formenlehre der neufranzösischen Sprache auf Grund des Lateinischen von Dr. Karl Plötz. 4- Aufl. b) Hebungen zur Erlernung der Französischen Syntax von Dr. K. Plötz. 5. Aufl. 31. Der Buchhandlung G. D. Bädeker in Essen: Uebungsbuch zum Ucbersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche und umgekehrt von Fr. Spiess, neu bearbeitet von Dr. Th. Breiter. 32. Der Universitäts-Buchhandlung Karl Winter in Heidelberg: a) T. Maccius Plautus. Lesestücke aus seinen Komödien von Aug. Schmidt, b) Uebungsbuch zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Französische und umgekehrt von F. A. Nicolai, c) Die Aussprache der geographischen Namen aus dem Bereiche der Schule nach Laut und Ton von M. J. A. Voelkel und A. Thomas, d) Lehrbuch der ebenen Geometrie für höhere Lehranstalten von J. Gilles. 33. Des vorjährigen Abiturienten Hans Gutscher: Mein Hannss Jacoben Leutzendorffer Verwaltung Jahrs Raittung der Gräffliehen Burgg und Herrschafft Obermarburg von Ersten Jenner bis Letzten December 1694. * Manuscript. 34. Des vorjährigen Abiturienten Jakob Kramberger: a) Ueber die Freiheit von John Stuart Mill. b) Stara in nova šola. Pojasnil Dr. Lavoslav Gregorec, c) O indoevropskih jezikih. Iz angleščine poslovenil K. Glaser, d) Razne dela pesniške in igrokazne Jovana Vesela-Koseskiga. e) Listki. 2. zvezek. Ivan Erazem Tatenbah. Izviren Roman. Spisal Jos. Jurčič, f) Pomladansko cvetje. Založil in na svitlo dal Vekoslav Raič. g) Lahkoverni. Vesela igra v III djanih. Spisal Bernard Tomšič, na svetlo dal Ljudevit Tomšič, h) Slovenska knjižnica 3. zvezek. Tugomer. Tragedija v 5 dejanjih. Spisal J. Jurčič, i) Vodnikove pesni. Uredil France Levstik, j) čitalnica. Podučilni listi za slovenski narod. Izdal Ivan Gršak. 1. & 2. zvez. k) Letopisi Matice Slovenske za leta 1869. 1870. 1876. 1) Narodni Koledar in letopis Matice Slovenske za leto 1867. m) Slovenska Koleda za leto 1868. Uredil Ant. Janežič, n) Goriški letnik za čitatelje vsacega stami, prvi tečaj za leto * 1864. Urednik Fr. Zakrajšek, o) Schoedler: Fizika. Poslovenil Ivan Tušek, p) Schoedler: Astronomija in Kemija. q) Schoedler: Botanika in Zoologija. r) Oesterreich und die Bürgschaften seines Bestandes. Politische Studien von Dr. Adolf Fischhof. 35. Slov eni scher Schüler der oberen Klassen: Listki. Uredil in izdal Jos. Jurčič. 8 Hefte, b) Marjetica. Izviren roman. Spisal Ant. Koder, c) Slovenska knjižnica. Izdaje J. Jurčič. 7 Hefte, d) Pesmi Franceta Preširna. Izdala J. Jurčič in Jož. Stritar, e) Prižigaloc. Roman v angleškem spisala Miss M. Cummins, poslovenil J. Jesenko. 36. Des ausgetretenen Tertianers Rud. Perger: Thalia. Taschenbuch für 1863. 37. Des Primaners Karlmann Gut scher: J. H. Kampes Kinderbibliothek. 2. Bdch. b) Ankauf. 1. Verordnungsblatt für den Dienstbereich des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht. J. 1878. 2. J. H. von Kirchmann: Philosophische Bibliothek. 5 Ufte. 3. John Stuart Mills gesammelte Werke. Deutsch von Dr. Theod. Gomperz. 2.—4. Bd. 4. Dr. Georg Mayr: Die Gesetzmässigkeit im Gesellschaftsleben. 5. Dr. H. Sfeinthal: Abriss der Sprachwissenschaft. 1. Teil: Die Sprache im allgemeinen. 6. V. Wattenbach: Anleitung zur Griechischen Paläographie mit 12 Schrifttafeln. 2. Aufl. 7. Bibliotheca philo-logica classica. Jahrg. 1877, 2.—4. Hft. Jahrg. 1878, 1. Hft. 8. Hermann Hettner: Litteraturgeschichte des 18. Jahrhunderts. 3 Bde. 9. H. v. Kleists Werke. 10. J. K. A. Musäus: Volksmärchen der Deutschen. 11. J. II. Voss: Poetische Werke. 12. J. G. Seidls gesammelte Schriften. Mit einer Einleitung von Julius von der Traun. Herausgegeben von Hans Marx. 3. Bd. 13. Sigismund Rüstig, der Bremer Steuermann. 14. Otto Spaniers Welt der Jugend. Neue Folge. 5 Bde. 15. Oskar Schade: Altdeutsches Wörterbuch. 4. & 5. Hft. 16. J. und W. Grimm: Deutsches Wörterbuch. VI, 1&2. 17. Dr. J. Gh. A. H ey se: Allgemeines Fremdwörterbuch. Berlin 1873. 18. Ant. Mart. Slomšeka zbrani spisi. 2. Bd. (2 Exemplare.) 19. Jules Verne: Reise durch die Sonnenwelt. 20. Dr. Georg Weber: Allgemeine Weltgeschichte, 13. Bd. 21. II. W. Sto 11: Die Helden Roms im Krieg und Frieden. 22. Ernst Curtius: Griechische Geschichte. 1. Bd. 4. Aufl. 23. Dr. Franz Krones: Handbuch der Geschichte Oesterreichs. 15.—24. Liefg. 24. Albin Reichsfreiherr von Teuffenbach: Vaterländisches Ehrenbuch. 1.—5. Liefg. 25. Dr. Herrn. Adalb. Daniel: Handbuch der Geographie. 4. Aufl. 26. Josef Andr. Janisch: Topographisch-statistisches Lexikon von Steiermark. 14.—19. Liefg. 27. Jos; Lehnert: Um die Erde. Reisebilder von der Erdumseglung mit S. M. Korvette Erzherzog Friedrich in den J. 1874—1876. 1.—24. Liefg. 28. Hof- und Staats-Handbuch der Oesterr.-Ungar. Monarchie für 1878. 29. Joh. E. Dassenbacher: Fromme’s Oesterr. Professoren-und Lehrer-Kalender für das J. 1878. 30. Jos. Langl: Denkmäler der Kunst. Bilder zur Geschichte. 31. E. v. Sy do w: Wandkarten von Europa und Australien. 32. J. H. v. Mädler: Der Himmel. 33. Rudolf Falb: Grundzüge zu einer Theorie der Erdbeben und Vulkanausbrüche. 34. Dr. Friedr. Pfaff: Die Naturkräfte in den Alpen. 35. A. E. Brehm: Thierleben. II, 6—11. IV, 1. VII. X. 36. Verhandlungen der zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1877. 37. Rudolf < Bromrny und Heinrich von Littrow: Die Marine. 38. Karl Faulmann: Stenographische Unterrichtsbriefe. 39. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. 7 Bde. 6. Aufl. 40. Dr. Friedr. Zarncke: Litterarisches Zentralblatt für Deutschland. Jahrgang 1878. 41. R. Avenarius: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie. Jahrg. 1878. 42. Zeitschrift für die Oesterr. Gymnasien. Jahrg. 1878. 43. Fleckeisen & Masius: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Jahrg. 1878. 44. Hirschfelder, Hofmann & Kern: Zeitschrift für das Gymnasial-Wesen. Jahrg. 1877. 45. Dr. A, Kuhn: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Lateinischen und Griechischen. Neue Folge III, 6. IV, 1 & 2. 46. V. Jagic: Archiv für Slawische Philologie. II, 3. III, 1. 47. II. v. Sy bei: Historische Zeitschrift. Neue Folge. II, 2 & 3. III. IV, 1. 48. Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1878. 49. Dr. C. G. Giebel: Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Jahrg. 1876 & 1877. 50. G. Wiedemann: Annalen der Physik und Chemie. Jahrg. 1878. 51. G. Westermann: Illustrierte Deutsche Monatshefte. Jahrg. 1878. 62. Daheim. Jahrg. 1878. 53. Hoffmann: Deutscher Jugendfreund. Jahrg. 1878. 54. K. Petermann: Deutsche Jugendblätter. Jahrg. 1878. 55. Zora. Časopis zabavi i poduku. Jahrg. 1878. 56. Zvon. Jahrg. 1878. 57. Besednik. Kratkočasen in podučen list za Slovensko ljudstvo. Jahr g 1878. Anmerkung. Zur zweckdienlichen Verwertung des Biicherscbatzes der Bibliothek für die Schüler des Obergymnasiums wurden an jedem Mittwoch, Sonn- und Feiertage Lesestunden im Gymnasium unter der Aufsicht des Direktors gehalten. Für die Verteilung von Büchern der Schülerbibliothek zur häuslichen Lektüre an die Schüler der vier oberen Klassen ist die Lehranstalt dem Herrn Prof. Heinr. Ritter von Jett mar zu grossein Danke verpflichtet. Geeignete Werke aus der Lehrerbibliothek erhielten die Obergymnasiasten durch den Direktor, welcher auch die Verteilung von Büchern der Jugendbibliothek zur Hauslektüre an die Schüler des Untergynmasiums sowie die Instandhaltung der Bibliothek besorgte. B. Physikalisches Kabinet und chemisches Laboratorium. (Unter der Obhut des Herrn Prof. H. Ritter von Jettmar.) Ankauf. 1. 10 Körper von Ahornholz und 2 Modelle von Draht und Blech linden stereometrischen Unterricht. 2. Metrischer Handelsgewichtssatz in Kästchen. 3 Stabilitätsapparat. 4. Zusammengesetztes Hebelwerk. 5. Quocksilber-presse. 6 Hartgummistange. 7. Holtzsche Influenzmaschine, (Eine grosse gegen eine kleine umgetauscht.) 8. Telephon für 2 Stationen mit 40 Meter Doppelleitung. 9. Dunsens Photometer. 10. Rotationsapparat für optische Scheiben. C. Naturalienkabinet. (Unter der Obhut des Herrn Gymnasiallehrers V. Ambrusch.) a) Geschenke. - 1. Des Herrn Prof. Dr. J. Pajek: Versteinerungen von Pecten und Cardium. 2. Des Quintaners Anton El sehnig: a) Zeus faber. b) Sepia officinalis c) Pinna squamata. 3. Des Quintaners Moriz Modrinjak: Eine grosse Kalkspathdruse. 4. Des Quintaners Hermann Wiesthaler; a) Podiceps cristatus, b) Perdix saxatilis. 5. Desv Tertianers Franz Binder: Sylvia atricapilla 6 6. Des Tertianers Josef čižek: Sitta europea. 7. Des Tertianers Konrad Duc hatsch: Falcos tinnuculus. 8- Des Tertianers Karl Fleischer: Mustelia putorius. 9. Des Tertianers Friedrich Petter nel: Mastella putorius iuv. 10. Des Secuiulaners Ernst Jarz: Falco subbutco. 11. Des Secundaners Eduard Kahn: Columba oenas. 12. Des Secuudancrs Heinrich Kolletnik: Picus viridis. 13. Des Secundaners Rudolf Podkraischek: Fringilla domestica. 14. Des Secundaners René Stöger: a) Fringilla spec. americ. ? b) Sylvia atricapilla 9 c) Picus viridis, d) Strix otus. e) Bombycilla garrula. 15. Des ausgetretenen Primaners Karl Babnik: Alauda cristata. 16. Des Primaners Emil Costa: Stirnbein und Geweih von Cervus capreolus. 17. Des Primaners Paul Er hart: A stur nisus. 18. Des Primaners Dominik Fai os kini: Coturnix dactylisonans. 19. Des Primaners Franz Gaube: a) Fringilla canaricnsis. b) Lanius col-lurio. 20. Des Primaners Ludwig Hüpfl: Picus viridis. 21. Des Primaners Franz Kurmann: Falco acsalon. 22. Des Primaners Franz Lab: a) Hasenkopf-Skelet. b) Kopf-Skelet von Capra hircus iuv. 23 Des Primaners Theodor Nawratil: Cincius aquaticus. 24. Des Primaners August Ossoinik: Hirundo urbica. 25 Des Primaners Johann Toš: a) Fringilla montifriugilla. b) Fringilla caelebs. 9. 26. Des Primaners Rudolf Tschech: Ei von Cygnus olor. 27. Des Primaners Stefan Wei ngraber: Fringilla cardui. 28. Des Primaners Karl Gregorič: Erinaceus europeus. NB. Ausserdem spendeten Schüler der I. u. II. Klasse Korallen-, Schnecken- und Muschel-Gehäuse sowie verschiedene Insekten. b) Ankauf. 1. Schädel-Skelet von Pelias berus. 2. Cavia Cobaja, gestopft. 3. Hypu-daeus amptiihius, gestopft. 4. Parus maior, gestopft. 5. Sylvia atricapilla, gestopft. (J Pica caudata, gestopft. 7. Palaeornis cyanocephalus, Balg. 8. Miophoneus Temioekii, Balg. 9. Prionochilus percussus, Balg. 10. Colibrì, 2 Exempl, Balg. 11. Brachyotus palustris, gestopft. 12. Picus martius, gestopft. 13. Caprimulgus europeus, gestopft. 14. Upupa epops, gestopft. 15. Hirundo riparia, gestopft. 16. Loxia enuclator, gestopft. 17. Scolopax rusti-cola, gestopft. 18. Fulica atra, gestopft. 19. Caligo Brometheus, getrocknet. 20. Brentus ancliorago, getrocknet. 21. Anophognemus alces, getrocknet. 22. Doropliora decemlineata, 2 Exempl., getrocknet. 23. Scarabus elephas, getrocknet. 24. Tripodonotus natrix, Embryo. 25. Cancer Diogenes. 26. Erichtus gracilis. 27. Erichtus armatus. 28. Aphrodite. 29. Seestern. 30. Falco nisus, gestopft. D. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut des Herrn Zeichenlehrers Prof. F. Schnabl.) Ankauf. Josef Andel: Ornamentale Formenlehre. 2 Hfte. E. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Herrn Gesanglehrers J. M i k 1 o s i c h.) a) Geschenk. Des Herrn Herausgebers Job. Em. Roller, Gesang- und Musiklehrers an der k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt in Troppau : Liederbuch. Zwei- und dreistimmige Lieder zum Gebrauche beim Gesangsunterrichte. b) Ankauf. 1. Anton Vogl: Liederbuch für Oesterr. Gymnasien, Realschulen und verwandte Lehranstalten. 2. M. Haydn: Die Deutsche Messe. 56 8. 3. Fünf Lieder : Quartetten. 96 Seiten. F. Münzensammlung. (Unter der Obhut des Direktors.) Geschenke. 1. Des Herrn Prof. Dr. J. Pajek: a) 13 Römische Kupfermünzen aus der Kaiserzeit, gefunden in Kärnten an der Stelle des alten Noviodunum, b)' I Oesterreichische und 1 Bairische Silbermünze. 2. Des Herrn Karl Ford. Ripsl^ Pfarrers zu Videm : 1 Römische Fibula, gefunden bei Videm. 3. Des Sextaners Friedrich Ploj : Neun Römische Kupfermünzen. 4. Des Sextaners Alois Žnidarič: 1 Französische Kupfermünze. 5. Des Sekundaners René Stöger: a) 1 Schleswig-Holsteinsche Silbermünze, b) 1 Maria-Theresia-Kreuzer. Anmerkung. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern hiemit der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Sohüler*. A. Die beiden Plätze der Andreas Kautschitschschen Studentenstiftung, bestehend in der von dem hochwürdigen Herrn Canonicus, Dom- und Stadtpfarrer Georg Mati a sie gegebenen vollständigen Versorgung, genossen die Schüler Johann Wolf der VIII. und Franz Bratkovič der I. Klasse. B. Die Zinsen der Andreas Kautschitsc hschen Stiftung im Betrage von 5 H. 99‘/2 kr. wurden der Absicht des Stifters gemäss zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenerfordernissen verwendet. C. Die für 1878 fälligen Zinsen der Anton H u in m e rschen Stiftung im Betrage von 5 ff. 25 kr. wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler Johann Konradi der I. Klasse zuerkannt D. Aus der Ringaufschen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneimittel im Betrage von 23 fl. 75 kr. verabfolgt. E. In die Kasse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder als Gaben der XVolthätigkeit für 1877/8 eingezalt : fl. kr. Se. Gnaden, der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Lavant, Dr. Jakob Maximilian Stepischnegg . . . , . 35 — Der hochw. Herr Franz Sorčič, infülierter Dompropst » » » Canonicus Mathias Modrinjak un n „ Franz Kosar n n „ „ Georg M a t i a š i č. Dom- und Stadtpfarrer n n n „ Ignaz Orožen, Direktor des Diözesan-Priesterhauses Herr M. F. n Dhüipp Bohinc, geistl. Rat und Dechant in Frasslau trau Zäzilia Bitterl Edle von Tessenberg, k. k. Hauptmanns-Witwe und Realitätenbesitzerin ....... Herr Dr. Othmar Reiser, Advokat in Wien . . . . . n Adolf Lang, k. k. Landes-Schulinspektor in Wien, Ehrenmitglied des Vereines ” 1^ui°n Mag d i 6, Med.-Dr. und Realitätenbesitzer in Friedau Der hochw. Herr Martin Kovačič, Direktor des Diözesan-Priesterhauses » n ,, Franz Ogradi, Spiritual „ „ „ n n „ Dr. Leopold Gregorec, Professor der Theologie » » n Dr. Johann Križanič, „ ,v „ » » „ Josef Fleck, Dom- und Stadtpfarr-Vikar » » „ Josef Heržič, „ „ „ -Kaplan n n „ Anton L a c k o, „ „ „ „ • . » » „ Franz H i r t i, „ „ „ „ Ungenannt .......... Herr Alois Frohm, Weingrosshändler und Realitätenbesitzer Frau Maria Frohm, dessen Gemahlin ...... Herr Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar, Bürgermeister etc. etc. n Franz Stampfl, Vice- Bürgermeister, Realitätenbesitzer etc. n Max Freiherr von Rast, Gemeinderat und Gutsbesitzer ,i Julius Pfrimer, Gemeinderat, Weingrosshändler, Realitätenbesitzer etc. ,, Eduard Jan sch it. z, Gemeinderat, Buchdruckerei- und Realitätenbesitzer etc. „ Ludwig Bitterl Ritter von Tessenberg, k. k. Notar, Gemeinderat etc. i, Jakob Petternelj Gemeinderat, Handelsmann und Realitätenbesitzer » Simon Wolf, Gemeinderat, Viertelvorsteher, Hausbesitzer etc. „ David H a r t m a n n, Gemeinderat, Realitätenbesitzer etc. „ Lorenz Modrinjak, Med.-Dr., Gemeinderat und Realitätenbesitzer n Anton Fetz, Gemeinderat, Glashändler und Realitätenbesitzer „ Franz Holzer, Gemeinderat und Realitätenbesitzer n Dr. Heinrich Lorber, Gemeinderat, Advokat, Realitätenbesitzer etc. . » Dr. Ferdinand Duchatsch, Gemeinderat, Advokat, Reichsratsabgeordneter etc. n Dr. Josef Schmiderer, Gemeinderat und Realitätenbesitzer n Johann Girstraayr sen., Gemeinde- u, Stadtrat, Realitätenbesitzer etc. etc. „ Johann Girstmayr iun., Hausbesitzer ..... „ Moriz G o p p o 1 d, k. k. Oberpostverwalter ■ Fürtrag 167 — 3 — 2 — 2 — 2 — 2 — 1 — 10 — 4 10 — 2 — 3 — 5 — 5 — 2 — 2 — 2 2 I 2 — 2 — 2 — 5 — 5 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — 2 — . 5 — 6 — 5 — L — 1 — Uebertraj Herr Leopold Ritter von Neupauer, k. k. Bezirksiugenieur „ Alois Tschech, k. k. Bezirksrichter .... „ Johann W i e s e r, k. k. Bezirksrichter .... „ Jakob Bancalari, k. k. Kreissekretär in Pension „ Johann Kral, k. k. Telegraphenamts-Verwalter , Mathias Grill, k. k. Bezirkskommissär .... „ Franz Sales Gödel, k. k. Kreiskassier i. P. und Realitätenbesitzer „ Ferdinand Jüttner, k. k. Verpflegsoffizial i. P. „ Nikolaus V u š č i Č, k. k. Gerichtsbeamter in Pettau*) „ Ignaz Dubsky, Chef der Zentral-Wagendirigierung der Südbahn „ Friedrich Edler von Kriehuber, Expeditor der Südbahn i. P. „ Georg Lieber, Sparkasse-Sekretär .... „ Franz Gartner, Kassier der Escomptebank „ Eduard Rauscher, Stadtrats-Sekretär .... „ Ignaz Poch, Sektions-Ingenieur der Südbahn in Wien „ Franz Kočevar, Weingrosshändler .... „ Franz Perko, Realitätenbesitzer ..... Frau Maria Schmiderer, Realitätenbesitzerin Herr Johann Schmiderer, Realitätenbesitzer Frau Zäzilia W e 11 n e r, Realitätenbesitzerin .... Herr Ferdinand Auchmann, Fabriksbesitzer „ Emerich Tappeiner, Glashändler und Realitätenbesitzer „ Dr. Karl Ipavic, Advokat und Realitätenbesitzer „ Dr. Franz Radey, k. k. Notar und Realitätenbesitzer . „ Dr. Franz Rupnik, resignierter Advokat und Realitätenbesitzer „ Dr. Alexander Miklautz, Advokat .... „ Dr. Johann Sernec, Advokat und Realitätenbesitzer „ Franz O e h m, Gasthof- und Realitätenbesitzer „ Heinrich Edler v. Gasteiger, Obmann der Sparkasse, Realitätenbesitzer etc. „ Anton Hohl, Realitätenbesitzer ..... Frau Agnes Krulletz, Haus- und Realitätenbesitzerin . Herr Ferdinand Graf B r a n d i s, k. k. Kämmerer und Grossgrundbesitzer „ Alois Edler v. Kriehuber, Grossgrundbesitzer „ Kajetan P a c h n e r, Handelsmann und Fabriksbesitzer „ Roman Pachner iun., Handelsmann und Fabriksbesitzer „ Karl Böhm, Inhaber des Tabaks-Hauptverlages . Löbl. Buchhandlung Friedrich Leyrer . Herr Max Morie, Handelsmann ...... Ein ungenannt bleiben wollender Wolthäter .... Herr Georg Stark, Lederermeister und Realitätenbesitzer Frau Aloisia Alt mann, Realitätenbesitzerin .... Herr Wilhelm Geuppert, Handelsmann .... Frau Franziska Delago, Realitätenbesitzerin .... „ Josefa Kollegger, k. k. Notars-Witwe und Realitätenbesitzerin „ Agnes Mal ly, Med.-Dr. Witwe und Realitätenbesitzerin Herr Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer .... „ Johann Pajk, emeritierter Gymn.-Professor und Buchdruckereibesitzer „ Dr. Matthäus Kotzmuth, Advokat in Graz Frl. Aloisia Stachel, Realitätenbesitzerin .... Herr Johann von Sauer, Gutsbesitzer ..... „ Barthol. Ritter v. Carneri, Grossgrundbesitzer, Reichsratsabgeordneter etc. „ Josef Frank, k. k. Realschul-Direktor, Mitglied des Gemeinde- und Stadtschulrates ...... „ August Nèmeèek, k. k. wirklicher Realschullehrer „ Ferdinand Schnabl, k. k. Realschul-Professor „ Josef Schal 1 er, k. k. Realschul-Professor in Innsbruck „ Dr. Jakob Purgaj, k. k. Gymn.-Professor „ Franz Horàk, k. k. wirklicher Gymnasiallehrer „ Heinrich Ritter von Jettmar, k. k. Gymn.-Professor „ Dr. Adolf Nitsche, k. k. Gymn.-Professor „ Johann L i p p, k. k. wirklicher Gymnasiallehrer . fl. kr. 157 — 2 — 1 — 2 — 2 _____ 2 — 2 _____ 2 _____ 2 — 10 80 8 — 2 2 2 1 2 1 2 5 6 2 20 2 ■J 2 '1 2 2 2 1 10 25 60 —-------------—— Fürtrag 381 65 *) Auf diesen Betrag, welcher die Provision für die Einkassierung von Geldern des Beamten-Vereines bildet, verzichtete Herr N. Vuš čič zu Gunsten des Unterstützungs-Vereines. fl. kr. Uebertrag 331 65 Herr Dr. Josef Pajek, k. k. Gymn.-Professor . . . . . 2 — „ Valentin Ambrusch, k. k. wirklicher Gymnasiallehrer . . . 2 — „ Karl Zeiger, k. k. Gymn.-Professor . . . . . 2 — „ Johann Gutscher, k. k. Gymn.-Direktor . . . . 5 — „ Josef Ru tlel, k. k. Notar und Realitätenbesitzer in Mahrenberg . 5 — „ Johann Skuhala, Professor der Theologie und Leiter des F. B. Knaben- seminara . . . . . . . . 2 — „ Heinrich Bancalari, Handelsmann . . . . . 2 — „ Josef Bart hl, Krankenhaus- Verwalter und 8tad trats -Beamter . 2 — „ L)r. Julius F eldbacher, Advokat . . . . . 2 — „ Karl Edler v. Formacher auf L i 1 i e n b e rg, Bürgermeister in Windisch- Feistritz etc. ........ 2 — „ Dr. Johann S t e p i s c h n e g g, Advokat in St. Leonhard in W. B. 5 — „ Dr. Josef Gorički, Advokaturs-Konzipient . . . . 2 — „ Heinrich W a s e r, Dampfmühl-Direktor . . . . . 2 — „ Dr. Ignaz Hermann, k. k. Regimentsarzt . . . • 1 — „ Johann Schmid, k. k. Hauptmann-Auditor . . . . 1 — „ Johann Wiesthaler, Hotel- und Realitätenbesitzer . . . 2 — Halber Reinertrag der am 28. März 1878 im Verein mit der k. k. Lehrerbild ungs- anstalt abgehaltenen musikalisch-deklamatorischen Akademie . 80 — Ertrag einer unter den Schülern des Gymnasiums veranstalteten Sammlung*) 55 86 Erlös aus dem Verkaufe von Exemplaren des Werkchens „Lebensbilder aus der Vergangenheit“, welche dem Vereine von dem Herrn Verfasser J. 0. Hofrichter, k. k. Notar in Windischgraz, i. J. 1872 zum Geschenke gemacht wurden . . . . . . . 1 60 Summe 50 8 11 Rechnungsabschluss Nr. 21 ddo. 10. Juli 1878. Die Eiimamen des Vereines in der Zeit vom 21. Juli 1«77 bis ein- schliesslich 10. Juli 1878 bestehen: 1. Aus den Jahresbeiträgen der Vereinsmitglieder 2. Aus den Spenden der Wolthäter .... 3. Aus den Interessen des Stammkapitals 4. Aus dem Kassareste, welcher laut des Rechnungsabschlusses Nr. 20 ddo. 20. Juli 1877 verblieben ist Summe Die Ausgaben für Vereinszwecke in der Zeit vom 21. Juli 1877 bis einschliesslich 10. Juli 1878 betragen: 1. Für Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler des Gymnasiums a) durch Bestellung von Freitischen .... b) durch Ankauf von Lehrbüchern, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden, durch Huchbinderarbeiten und durch Verabfolgung von Zeichen- und Schreibrequisiten ....... c) durch Bezalung der Wohnung, Verabfolgung von Kleidungs- stücken und Bargeld **)..... 2. Für Drucksorten ........ 3. Für Regieauslagen (Bezalung von l’ostporto und Entlohnung von Dienstleistungen) ....... 4. Für den Ankauf von vier Obligationen der i>°/0 einheitlichen Staatsschuld (Papierrente) à 100 11. (259 11. 20 kr.) sammt Zinsenvergütung (7 fl. 10 kr.) ..... Summe *) Die Schüler der 1. Klasse spendeten 10 11. 16 kr., die der 11. 8 II. 46 kr., die der 111. 5 II. 15 kr., die der IV. 811. 24 kr., die der V. 7 II. 5 kr., die der VI.,r> 11.40 kr., die der VII. 5 fl. 60 kr. und die dir VIII. 5 11. 80 kr. **) Unverzinsliche Darlehen in kleineren Beträgen (eine andere Art der Unterstützung) wurden den Schülern in der Höhe von 2J9 8., zum Teile gegen ratenweise Rückzalung gewährt. <1. kr. 326 8f> 170 26 221 2 428 21 1152 34 fl. kr. 363 63 41 62 37 80 7 60 10 84 266 30 727 79 Es verbleibt also mit 10. Juli 1878 ein Kassarest von 424 fl. 55 kr. Ausserdem besitzt der Verein Staatspapiere im Nennwerte von 5500 fl. Oe. W. und Steiermärkische Grundentlastungs-Obligationen im Nenuwerthe von 150 fl. C. M. F. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Aerzten Marburgs für deren bereitwillige unentgeltliche Hülfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. G. Dem Unterstützungs-Vereine spendeten neue Lehrbücher die Buchhandlung Friedrich Leyrer im Werte von 22 fl. 20 kr. und Frau Aloisia Ferlinc im Werte von 13 fl. 19 kr. Bereits gebrauchte Lehrbücher spendeten Herr Prof. F. Lang (3 Bücher), Herr Karl Graf Brandts (11 Bücher und 1 Atlas), Herr Gymn.-Lehramtskandidat Rudolf Mast (3 Bücher), der vorjährige Abiturient Jakob Kramberger (4 Bücher), der ausgetretene Quintaner Aurel T s c h e b u 11 (2 Bücher) und der Tertianer Ernst Mravlag (1 Buch). H. Die Zal der Freitische, welche mittellosen Schülern der Lehranstalt teils von edelherzigen Freunden der studierenden Jugend, teils aus den Mitteln des Unterstützungsvereines gewährt wurden, betrug 237 in der Woche. Für alle Wolthaten, welche den Schülern des Gymnasiums gespendet worden sind, spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebührenden innigsten Dank aus. VI. Erlässe der voi'gesetzten Behörden. Erlass des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 30. Nov. 1877 Z. 17779, durch welchen die Jahresbeträge einer A uz al Stipendien des Steierm. Konviktsfondes namhafte Erhöhungen aus den Ueberschüssen dieses Fondes erhielten. Erlass des k. k. Landesschulrates vom 3. Jänner 1878 Z. 7704, durch welchen das Liederbuch für Oesterr. Gymnasien, Realschulen und verwandte Lehranstalten von Anton Vogl wegen der zweckmässigen Auswal von Liedern zum Gebrauche beim Gesangsunterrichte empfohlen wird. Erlass des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 7. Jänner 1878 Z. 18, durch welchen genehmigt wird, dass an den Staatsmittelschulen in Steiermark für die Schuljahre 1878/9 und 1879/80 probeweise die Befreiung von der Entrichtung des halben Schulgeldes eingeführt werde. Erlass des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 7. April 1878 Z. 5416, durch welchen angeordnet wird, dass die Ergebnisse der mit jenen Schülern, welche sich zum Eintritte in die I. Klasse einer Mittelschule melden, vorgenommenen Aufnamsprüfung zugleilch mit Angabe der aus der Volksschule mitgebrachten Noten alljährlich dem k. k. Landesschulrate verwiegen sind. Erlass des k. k. Reichskriegsministenu ms vom 25. April 1878 Z. 2215. durch welchen definitiv angeordnet wird, dass wehrpflichtige Professoren, Supplenten und Studierende an öffentlichen und mit dem Rechte der Oeftent-lichkcit ausgestatteten Lehranstalten zur periodischen Waffenübung nur in der Ferienzeit einzuberufen sind. Darunter 4, welche nach Bezalung des ganzen, 1, welcher nach Bezalung des halben Schulgeldes, und 1, welcher nach Erlag von 1 fl. ausgetreten ist. Darunter 1, welcher nach Bezalung des Schulgeldes ausgetreten ist. to 00 I I 4k____________4k I I I tO IO ^ 02 ^ 05 Ot 00 d -J O -~J C2 02 4* d oo co •£*■0 0)0 02 I I H I O O 4* *— d CO CD h- O d 4^ o CO 02 00 CO 1-0 02 4k oo tO oo d 5* 02 d 02 d to to 4k 00 CO d d O« 02 co O) 00 co 02 o d O o o d 02 d o CO 1 I I 1 I 1 1 1 1 1 o I i 1 1 J co IO 4k CD ~^1 to K2 IMI Oo d d O I Geistliche (Weltpriester). Weltliche, _________________ Ir* §* •d d 9> Klasse. Oeffentliche. Privatisten. Oeffentliche. Privatisten. 5 g*P ® Vom Schulgelde befreite. Schulgeld zalende- gj Betrag des Schulgeldes. Oeffentliche. Privatisten. Im ganzen. Vom Schulgelde befreite. Schulgeld zalende. hi Betrag des Schulgeldes. Stipendisten. I w S*l I ? Repetenten. Römisch katholische. 00 o d oo - I IMI 1 I J I I co I •£• t— I oo O) d oo 4* CO 4* —4 tO 05 CO £ CO H £ I I I I I IMI H k- M W co w to 1 1 Evangelische H. B. co 00 Deutsche. to Slovenen. Kroaten. 1 Magyaren. to ; o d £2 to © to co 1 co o £ Oi d d 02 1 -~4 1 00 ? 1 oo t'- r-i UH OH Di 00 OH —c rH fl ® » rH h< Ul 1 1 u 1 fl "m A H3 .fl fl dts 98 -fc DI oo Dl r—i Dl s CD T—C 2 ä bß fl JOA ■Ss a ®<2 CD CO O Di O Dt oo H 13 10 2 s :9 ti Pi P So <ü 1878 UH UH d« Di H< de Di ■* O cd t- 1 3 = ,2,a CD UH CD UH rh Cd > - £ ■S» 1 U7> ■ ch UH CD UH di di Cd •988BIX II. g IV. > IA VII. s fr Ol cd Pi cd N Von anderen öffentlichen und Privatlehranstalten oder aus dem Privatstudium kamen bei Beginn oder im Laufe des Schuljahres 48 Schüler an die Lehranstalt, aus der Volksschule wurden 59 Schüler nach bestandener Aufnahmsprüfung aufgenommen, 19 Schüler traten im Laufe des Schuljahres aus, 2 wurden ausgeschlossen und 1 ist gestorben. Die Slovenische Sprache wurde für die Slovenen als obligater Lehr-gegenstand in ihrer Muttersprache, alle übrigen Unterrichtszweige in Deutscher Sprache gelehrt. An Aufnamstaxen sind 218 fl. 40 kr. eingegangen. An Bibliotheksbeiträgen flössen, indem jeder Schüler, der vom Lehrkörper nicht befreit wurde*), den Betrag von 50 kr. zu erlegen hatte, 123 fl. 50 kr. ein. Auf dem Studienfonde erhielt die Lehranstalt folgende Dotationen : a) Für die Bibliothek 52 fl. 50 kr. als ordentliche Dotation. b) Für das physikalische Kabinet 200 fl. als ordentliche und 200 fl. als ausserordentliche Dotation. c) Für das Naturalienkabinet 100 fl. als ordentliche Dotation. Maturitätsprüfung Im Schuljahre 1877/8. Themen für die schriftlichen Arbeiten. 1. Aus dem Deutschen : Welche Verdienste erwarb sich der Prinz Eugen von Savoyen um Oesterreich ? 2. a) Uebersetzung aus dem Deutschen ins Latein : C. J. Grysars Handbuch Lateinischer Stilübungen, 1. Abteilung, 3. Aufl. XXXII. („Wie Augustus zur Alleinherrschaft gelangte“) vom Anfänge bis „Dies war nämlich der erste Grund der Wal von Tribunen gewesen.“ b) Uebersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche : Tac. Annal. II, 45. 3. Uebersetzung aus dem Griechischen : Plat. Menex. 239 C — 240 C von riBQffag tjyovfitvnvg rrjg ’Aaim; — itntzjj intinti. 4. Aus dem Slovenischen. a) Ozir na moj duševni napredek v gimnaziji. b) Uebersetzung ins Slovenische : **) Süpties Aufgaben zu Lateinischen Stilübungen, 2. Teil : „Hohe Pflichten des Richters. “ s___________________________________________s___________ 5. Aus der Mathematik : a) K x + y~%~ — ^ x — y~2~ = V i. b) Es ist ein gerader Kegel durch seine Höhe h und den Halbmesser it seiner Grundfläche bestimmt ; man soll den Halbmesser r der dem Kegel eingeschriebenen Kugel sowie den Halbmesser c des Berübrungs-kreises finden, (h — 12, R = 5). c) Die Halbaxen einer Hyperbel seien a, b; unter welchem Winkel schneiden sich Hyperbel und Kreis, wenn ihre Mittelpunkte zusammen-fallen und wenn der Durchmesser des letzteren der Nobenaxe der ersteren gleich ist ? (a : b =' 3 :5). *) Die Zal der befreiten Schüler beträgt 87. **) Für 8 Schiller, welche den Unterricht in den Kursen für Deutsche genossen hatten. Zur Prüfung meldeten sich alle 19 Schüler der VIII. Klasse. Das Alter derselben ist in der Tabelle 8. 64 angegeben. Die Gymnasialstudien dauerten bei 14 Schülern 8, bei 4 Schülern 9 und bei 1 Schüler 10 Jahre. Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 1.—7. Juni abgehalten, die mündlichen werden am 24. Juli beginnen. VIII. Chronik. Das Schuljahr 1877/8 wurde am 17. September 1877 mit dem vom hochw. Herrn Dr. Mathias Pack, Canonicus sen. des F. B. Lavanter Domkapitels und Mitgliede des k. k. Steierm. Landesschulrates, zelebrierten hl. Geistamte eröffnet, nachdem am 14., 15. und 16. September die Aufname der Schüler stattgefunden hatte. Durch den Erlass des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 31. Juli 1877 Z. 11783 wurde Herrn J. Lipp, wirklichem Lehrer am k. k. Staats-Real- und Obergymnasium in Ried, eine Lehrstelle am Mar-burger Gymnasium, an dem er bereits im Schuljahr 1873/4 als Supplent gewirkt hatte, verliehen. Weil dadurch die weitere Verwendung des Herrn Supplenten Alexander Straubinger entbehrlich wurde, so verliess derselbe die Lehranstalt und übernalipi eine Supplentur am k. k. Staats-Real-und Obergymnasium in Villach. Derselbe wird wegen seines bescheidenen und kollegialen Benehmens sowie wegen seines Wolwollens und seiner Güte gegen die Jugend bei Lehrern und Schülern stets in freundlichem Andenken bleiben. Durch den Erlass des k. k. Landesschulrates vom 13. September 1877 Z. 6089 wurde den Herren Prof. Dr. A. Nits che, II. Ritter von Jettmar und Dr. J. Pajek die erste Quinqennalzulage zuerkannt. Durch den Erlass des k. k. Landesschulrates vom 11. Oktober 1877 Z. 6 743 wurde der Herr Gymnasiallehrer Karl Zeiger unter Zuerkennung des Titels „k. k. Professor“ definitiv im Lehramte bestätigt. Vom 14. bis 17. September 1877 wurden die Nach- und Ueberprüfun-gen, vom 14. bis 19. September die Aufnamsprüfungen abgehalten und der regelmässige Unterricht in der I. Klasse am 20., in den übrigen Klassen am 18. September begonnen. Die definitive Fächerverteilung trat jedoch erst am 27. Oktober in Wirksamkeit, als dem Herrn Prof. M. Valenčak durch den Erlass des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht wegen seiner Kränklichkeit eine Ermässigung seiner Lehrverpflichtung auf 13 Stunden in der Woche gewährt worden war. Am 4. Oktober 1877 begieng die Lehranstalt die gottesdiensliche Feier des Namensfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers. An diesem Festtage erblickten die Schüler beim Eintritte in ihre Lehr-zimmer als neuen Schmuck derselben das wolgetroffene Bildnis unseres allergnädigsten Monarchen. Leider gestattete die Beschränktheit der Räumlichkeiten des Gymn.-Gebäudos, das nicht ein einziges Lokale besitzt, in welchem alle Schüler versammelt werden könnten, die Anbringung dieser schönen Bilder mit einer entsprechenden allgemeinen Feierlichkeit zu begehen. Am 19. November 1877 wurde das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin mit einem Gottesdienste gefeiert. Am 9. Februar 1878 wurde das I. Semester geschlossen und am 13. Februar das II. begonnen. Die Privatistenprüfungen wurden am 13. und 14, Februar abgehalten. Am 14. März 1878 wurde anlässlich des Ablebens Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Karl ein feierlicher Trauergottesdienst abgehalten. Ebenso wohnte der Lehrkörper dem aus demselben Anlasse von Sr. F. B. Gnaden in der Domkirche zelebrierten Trauergottesdienste bei und gab seinem Beileide über diesen betrübenden Todesfall in einer Adresse Ausdruck, welche das h. Statthalterei-Präsidium zur Kenntnis Sr. k. und k. Apostolischen Majestät brachte, Se. Majestät huldvollst zur Kenntnis nahm und dem Lehrkörper seinen Allerhöchsten Dank dafür bekannt geben liess. Am 23. März 1878 veranstalteten das Gymnasium und die Lehrerbildungsanstalt im grossen Kasinosale eine musikalisch-deklamatorische Akademie zum Besten der Unterstützungsfonde für die dürftigen Schüler beider Lehranstalten, deren Erfolg ein in jeder Beziehung ausgezeichneter war. Das Hauptverdienst dieses glänzenden Erfolges gebührt Herrn ,T. Miklošič h, welcher als Gesanglehrer die Sänger beider Anstalten durch seine musikalische Begabung und seinen unermüdeten Fleiss so trefflich einübte, dass ihre Leistungen allgemeines Staunen erregten. Allen mitwirkenden Schülern gebührt für ihren Eifer das vollste Lob und der wärmste Dank; namentlich aber verdienen A. Kontschan (IV. Kl.), M. Lešnik (VI. Kl), J. Munda (VII. Kl.), J. Pajtler (VIII. Kl.) und Franz Ulrich (Lehrerbildungsanstalt) als Sänger, L. Nawratil und G. Edler von Webenau (VIII. Kl.) als Deklamatoren und E. Freiherr von Rczniček wegen des Vortrages zweier Klavierstücke aus Opern R. Wagners hervorgehoben zu werden. Besonderen Dank verdient auch der Herr Buchhändler Friedrich Leyrer für die Bereitwilligkeit, mit der er den Verkauf von Eintrittskarten übernahm. Am 13. und 14. April 1878 wurden die österlichen Exerzitien abgehalten. Die heil. Busssakramente empflengen die Schüler ausserdem noch zu Anfang und am Ende des Schuljahres. Am 3. Mai 1878 unternahmen die Schüler des Obergymnasiums in Begleitung des Direktors, der Herren Professoren II. Ritter von Jett mar und F. Horäk und des Gesanglehrers J. Mi kl o sich den Maiausflug über Wurmberg nach Pettau, wo ihre rednerischen und musikalischen Vorträge beifällige Anerkennung fanden und Herr Advokat Dr. Jakob Ploj sie glänzend bewirtete. Die Schüler des Untergymnasiums unternahmen in Begleitung ihrer Klassenlehrer Ausflüge. Am 28. Juni 1878 wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehrkörpers dem von Sr. F. B. Gnaden in der Domkirche für So. Majestät Kaiser Ferdinand I. zelebrierten Trauergottesdienste bei. Am 1. Juli 1878 wurde für den am 28. Mai in seiner Heimat verstorbenen Quintaner Josef Viher ein Trauergottesdienst abgehalten, ebenso am 2. November 1877 für den vorjährigen Abiturienten Blasius Hvalič, welcher am 26. Juli 1877 kurze Zeit, nachdem er die Maturitätsprüfung mit gutem Erfolge bestanden hatte, einem mehrjährigen Leiden erlegen war. Am 3. Juli 1878 fand die Prüfung aus der Steierm. Geschichte und Heimatkunde statt. Um die vom h. Landesausschusse für die besten Leistungen im Studium dieses Freigegenstandes gespendeten zwei silbernen Preismedaillen bewarben sich die Schüler R. Frank, A. Krainz, F. Robnik und J. Žnidarič der IV. Klasse. Die vorzüglichsten Leistungen zeigten Krainz und Robnik, denen daher die beiden Preismedaillen zuerkannt wurden. Da Frank und Žnidarič auch vorzügliches Wissen an den Tag legten, so wurden ihnen gleichfalls Preise zuerkannt, erste rem das Werk Dr. Illubeks „Ein treues Bild des Herzogtümer; Steiermark“, dessen Prachteinband vom Herrn Fachlehrer F. Horäk bestritten wurde, letzterem ein vom Herrn Dr. F. Duchatsch gespendeter Dukaten. An diese Prüfung schloss sich jene aus der Stenographie, woran aus der ersten Abteilung zwei Schüler der IV. und sechs der V. Klasse, aus der zweiten ein Schüler der V. und sechs der VI Klasse sich beteiligten. Die Schüler der ersten Abteilung zeigten eine schöne und korrekte Schrift, die der zweiten eine solche Fertigkeit, dass sie mit 55 Worten in der Minute beginnend bis zu 76 Worten in den beiden letzten Minuten gut leserlich nachschrieben. Die besten Leistungen wiesen die Schüler F. Šegula und J. Bezjak (V. Kl.) der ersten, R. Frank und F. Ploj der zweiten Abteilung auf, wofür Šegula und Frank die vom Herrn Fachlehrer Dr. A. Nit sehe und Herrn B. Ritter von Carneri gespendeten Preise erhielten, Bezjak und Ploj aber durch ehrenvolle Erwähnung ausgezeichnet wurden. Vom 26. Juni bis einschl. 11. Juli 1878 wurden die Versetzungs-, am 5.. 6. und 7. Juli die Privatistenprüfungen und vom 8. bis 12. Juli die Klassifikation abgehalten. Die Vorzugsklasse erhielten A. Aufrecht, J. Vreže, A. Medved, A. Tschmelitsch und II. Kaiser der I.; J. At-teneder, M. Šumenjak, O. Mallitsch, J. Marinič und K. Grossmann der II.; A. Rogina, I. Sch wag ul a, F. Frank und V. II u b 1 der III.; R. Frank und J. Žnidarič der IV.; J. Bezjak, L. Wenedikter, A. Elschnig und A. Kozodere der V.; R. Frank, M. Murko, L. Vehovar und F. Lastavec der VI. ; G. Pučko und J. Babnik der VII. ; K. Bitter von Neupauer, A. Frank, M. V elea und A. Kaisersberger der VIII. Klasse. Am 14. Juli 1878 wurde das hl. Dankamt vom hochw. Herrn Canonicus Dr. M. Pack zelebriert, nach demselben an die Schüler der I. bis VII. Klasse die Zeugnisse verteilt und damit für sie das Schuljahr geschlossen. Für die der VIII. findet der Schluss mit der Beendigung der mündlichen Maturitätsprüfung statt. IX. Aufname der Schüler für das Schuljahr I878|9. Das Schuljahr 1878/9 beginnt am 16. September 1878. Die Aufname der Schüler findet am 13., 14. und 15. September Vormittags von 9—12 Uhr statt Diejenigen Schüler, welche aus der Volksschule in die I. Klasse ausgenommen werden wollen, haben sich einer Aufnamsprüfung zu unterziehen, bei welcher gefordert wird : a) Jenes Mass des Wissens in der Religion, welches in den vier esten Klassen der Volksschule erworben werden kann. b) ln der Deutschen Sprache Fertigkeit im Lesen und Schreiben der Deutschen und Lateinischen Schrift ; Kenntnis der Elemente der Formenlehre ; Fertigkeit im Zergliedern einfacher bekleideter Sätze ; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und der Lehre über die Unterscheidungszeichen und richtige Anwendung derselben beim Diktandoschreiben. c) Im Rechnen Uebung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zalen. Einer Aufnamsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die Deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Oeffentlichkeitsrecht gemessen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Aufnamsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler haben sich mit ihren Tauf- oder Geburtsscheinen, den Abgangszeugnissen oder Schulnachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnamstaxe von 2 fl. 10 kr., den Bibliotheksbeitrag von 50 kr. und das Tintengeld für das I. Semester im Betrage von 10 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten blos den Bibliotheksbeitrag und das Tintengeld. Das Schulgeld, von dem im I. Semester kein Schüler der I. Klasse befreit werden kann, beträgt 8 fl. für jedes Semester. Die Aufnams-, Ueber- und Nachprüfungen werden vom 13.—16. September abgehalten und beginnen an jedem Tage um 2 Uhr.