Laitmcher Zeitung. Nr. 183. Priiü» mera! ionsp rc iö : Im Comvloir ss.inzj. f>. N, !^,,bj. s>. 5>,50. ssiir di.' Z»s!cll»»n ine Hn,,« Yalbj. s.o tr. Nitt der Post gauzj. fl. 15, halbj. sl. 7.5>». Donnerstag, 23. AnWst i!m. «i lr.. !lm., si.; sonst pr. Zeile im. <>l>., lü». «lr., Um. >l» lr. u. s. w. Insntionsstcmpcl jcdeSm. ^l)lr. l870. Aintlicher Theil. «0e. k. und l. Apostolische Majestät haben mit «uci höchster Entschließung vom l9. August d. I. den ^andesmedicinalrath Dr. Iguaz Ressig z,,m Slatt-lialtcreirathe zweiler Classe »nd Landcssanitatsrcfercntcn l>ei der Statthattcrci für Galizlen und den Laudcsmedi. cinalrath Dr. Analst Rittcr v. Andrioli zum Regie. rungSrathe „nd Laudcssunitälsreferenten bei dcr Landes» regicrung für Krain allcrgniidigst zu ernennen geruht. Taasfe ui. p. Verordnung des Ministers fiir Vultus und Unterricht vom 2<> Hlugust l ^7tt, womit eine Schul' u»d Untcrrichlüordnung fiir die llll^Nttmcn Volksschulen erlassen wird. (Fortschmig.) ^l. Von der Entlassung ans der Schule. . § 14, Nach Vollcuduug der Schulpflichtigkcit er-^ten ssiuder, welche nach dem Urtheile dcS Leiters dcr ^Mle (au mchrcl^ssi^cu Schulen nach dem Urtheile « ^hrcrconfcrcuz) dir uorgefchricbeneu nothwendigsten ""tmssc (^21, Alinea 2 des Reichs Vollsschulgcsctzcs ^ ' l4. Mai 1869) eiworbeu haben und ans dcr lci? ." llltluss,'» sind, das EutlassuugSzeugniß, wofür t„/° wie immer Ruinen habende Gebühr (Taxe) zu »isles r" '^' ^"' ^'^^ ^"' Verweigerung dieses Zcug. bci b ^"" °^'^ ^"" Stellvertreter berechtigt, Prilf.." ^^'rtsschulbchördc um die Abhaltung einer t>c„cn ,,^^"^°sslln^zcug!,iß eilten auch jene Kinder, die Emln ^ ^^' ^^'"^" '^ ^ Rcichs-Voltsschulges^cs Schulung ."^ °"^ ^^ Schule vor gänzlich vollendeter worden"?» l"t von der Äezirksschulbchörde bewillig erlang, s. ^'"der, welche da« Enllassungszeugniß nicht Schuld/ !/^ "bcr das schulpflichtige Alter hinaus zum Ki,ü ' ""pflichtet. Nach v„ss ^"" acistiger oder körperlicher Zustand Erreiün "°tt" Schulpflichtisslcit crwicse»ermaßcu die Walten?s ^^ Zweckes der Volksschule nicht melir er. "Us di.'s m rrhaltcn cin Abgangszcuguiß. in welchem Mlsor,^''^^^''"^' del Schnl- und Uuter.ichlSorduung ^"nlich hinzuwcissn ist. n,it ko ^' '^'"l'er. welche zu Hause oder in einer nicht anstalt n ^"ll'll'kcilsrecht ausgestatteten Privatlchr< Ende Zl, ^"''^>t erhalten haben, siud verpflichtet, am e'"cr i?«^ ^"lpftichligeu Alters sich eincr Prüfung an iN'cl' ^ !^"^'^t" Schule zn unterziehen und sich hier-'" »ues^ ^" Gezirksschulliehördc jenes Schnlsprcugcls, lcyem sie verzeichnet sind (H 1), an^znwcisen. Ü» crl! ^^ P'i'fnnq ist eine Taxc von 5) fl. ö W, l>tt ^"' ^"^^^ ""^^ tüc Prüfenden und den Leiter N>k>s,„ 'lez" gleichen Theilen vertheilt wird. Bei er-vLs^, " Mittellosigkeit kann die dcr Schnlc zunächst Weis. ^ Schulbchürde von dieser Taxe ganz oder «heil->r oiepensit^ ^'wcrl, ^' Ausgenommen von dcr Verpflichtung zur W.sch ."'s eines Enllassnngszcngnlsses sind ltinder, li/s„I '"dem bezeichneten Teiminc eii,c höhere Schule lü'Pe 1'^ >"ncr solche, dencu cin geistiges oder schweres Grl!„>,p 6 Abreche" anhaftet und die aus diesem zu krsV?"^ "°" ^^' Velpflichlm'n, die öffentliche Schule NUbn.! '"'' zeitweilig oder dauernd durch da« Gesetz ""bcn sind. der SH^l^' ^°6 Entlassungszcugniß wird von dem Leilcr dcm 9?. ^ nusgcstcllt und an mehrclassigen Schulen von ^Ncr der obc.sten Classe mitgefcrtigt. Wcrdc,, ' ."'^' dcr au« dcr Schule entlassenen Kinder des E„tl'"-/'" ^^ ^cl OltSschulbchörde aufzud,wahren« Entluss,, '^'"^sbuch eingetragen und wird die erfolgte ''"''« zugleich iu dcr Schulmatrik augcmcrtt. eilis «f. ' Die EutlassuugSzcugnisse fiir Kinder, welche Ke«, v'!s!.'^l Volksschule besucht habcn miissen, nebst u. di.>!^'^" Nationale des Schülers cnlhaltcn: l) o,«?,""" bes Schulbesuches; ^ ,/ulhcil übcr das sittliche Verhallen und den ^ Urtheil übcr die Lclstungcu in dc» einzelnen ^. h.?''"'''^nständcn; t>^ 7^^^'"^ daß hicnach, da dcn Aoforderungeu '« Vcsctzcs Genüge gelcistct wmdei, ist, dic E.'l-h" !'u>u cius dcr Schnlpflichligleit crfol^l sei. °°" Zeugnissen der Privatschülcr (§ 16) hat die Angabe der Dauer des SchnlbtsucheS und daS aä 1) erwähnte Urlhcil zu cnlf,»lle>,. !i 20, Der Schulbesuch wird mit dcn Wollen: sehr fleißig, fleißig, minder fleißig nachlässig; daö silt< llche Getragen mit: vollkommen entsprechend, minder cnl-sprechcnd; dcr Foilganq in den einzclucn Lehrgegenstän-dcn mi<: sehr gut, gut, mitlclmnßia, unqenüljend, be-zeichnet IV. Vou dcr Schulzucht. 8 2l. Das Ziel aller Iussendcrzichung ist cin offe» ner, edler Charakter. Zur Anbahnung desselben hat der Lehrer auf ein wahrhaft filllichcs Verhalten der Jugend, auf Pflicht' uud Ehrgefühl, auf Gcmcinstnn, Mlnschlu« frcundlichlelt und Valcrlandslic^c unansgescht hinznwil-ten. Er ist berechtigt und ve>pflich!cl, hiezu alle gesetzlich erlaubten und pädagogisch bewühiltn Miltcl iu Abwendung zu blingeu. ß 22. Jeder Schüler ist insbesondere zur Reinlich' teil uud Ordnung, zu pünktlichem Gehorsam und anständigem Betragen anzuhalten. Die Reinlichkeit Hal sich nicht blos auf dcn Körper uud die Kleider, sondern auch auf die Lchl' und Lern-mittel, die Schnlgerälhc, dic Schulzimmer und übrigen Nällinc des Schulhaichs z» erst,ecken. Kinder, welche mit einem ekelhaften lölpellichen Znstande behaftet sn,d ober durch ihre Ammstnhcit in der Schule dic Verbreitung einci aüslcckcnden Kranlheil befürchten lassen, sind vo» dc, Schule feine zu halten nnd crsl nach Gcseitigung dieses Hindernisses wieder zuzulassen. § 23. Die Schüler haben rechtzeitig iu der Schule zu erscheinen und dürfeu sich ohne (ällaubniß nicht aus dem Lchrzimmer cnlferneu. Nach dcu ersten zwei Stunden jedes halbtägigen Unterrichtes tritt eine Pause von 15) Miuulcu ein. während welcher, wo cs die Verhältnisse gestatten, die Schüler mit Erlaubniß des Lchiers classcn- oder ablhci-lungswcise das Schulz,nuuer verlassen lünnen. Körper» bewegungen aus dcm Äcrcichc dcs Zimmcrlurncns werden einen Ersatz bieten, wo oder wenn cin Verlassen des Schulzimmcrs nicht möglich ist. Für die Kinder der zwci untelsten Allcrsstufeu Hal auch schon nach dcr ersten U»lerlichlesUmdc cinc Pause von fünf Minutcu einzutreten. if 24. Erziehungsmillcl find mit besonderer Nücl-sicht auf die E'gcnlhümlichleilc,! dcs Kindes anzuwenden. In keinem Falle dürfen Strafen da« sittliche Gefühl des Kindes oder dessen Gesundheit gefährden. Die körperliche Züchtigung ist unter allen Umständen von der Schule ausgeschlossen. Im Allgemeinen gcltcn als Dieciplinarmitlcl daS Lob, die Belohnung mit Ausschluß vo» Iahrcspra'micn; andererseits die Warnung, der Verweis, Stehen- oder HerauStrctculasscn in oder außer dcr Vanlrcihc, Zurückbehalten in der Classe uulcr entsprechender Aussicht (mil thunlichcr Verständigung dcr Ellern), Vorladung des Kiudcs vor die Lchrcrcoufcrcuz (an cinclassigcn Schulen vor dcn Vorsitzenden dcr Orlsschulbchördc), endlich zeit' wellige Ausschließung. Die Letztere kann nur ausnahmsweise in Fällen, wo das Verbleiben cincs Kindes in dcr Schule die Sittlichkeit der Mitschüler dringcud gefährdet, auf dcn Antrag des LcitcrS der Schule (au mehrclassigen Schulen auf dln Antrag dcr Lchrcrconferenz) von der Orls» schulbrhördc vcifügt werden. In Bezug auf die vou dcr Schulc ausgeschlossenen Kinder finden dic Bestimmungen des 3 20 des Ncichs-Vollsschulgesctzcs Anwcuduug. § 25. Der Lehrer soll das Verhatteu der Kinder auch außer dcr Schulc. soweit cs von ihm beobachtet werden kann, berücksichtigen. Eigcnmachligcs Ausbleiben der Kinder aus dcr Schule ist sogleich den Eltern zur Abhilfe bekannt zu geben. (Fortschmiss s^Igt.) Nichtamtlicher Theil. Was Ihn! M nolh? Uutcr Strömen Blutes, durch verheerte Provinzen, über rauchende Trümmer friedlicher Wohnungen, unbc-achlend hundcrltausendc von Vcichen, Verstümmelte» und Verwundeten; so walzt sich lmauflinilM das Heer, welches Wilhelm von Picus^'n als Oberhaupt gehorcht, der französischen Hauptstadt zu. Ob Frankreich sich noch aufrafft, ob cs oor l»en Befestigungen von Paris den Lawinen der Invasion ein Halt zu gebieten vermag, das es rctle vor der entsetz lichen Dcmülhigung die schönste blühendste Stadt dcr Welt, das Herz dcs Reiches, dcr Verfügung des Siegers preisgegeben zu sehen, ^ wir vermögen es nicht zu beurtheilen. DaS aber fcheint gewiß, die Würfel sind geworfen, Preußen ist zur Stunde die dominirende Militärmacht in Europa. Es mag sein, daß Preußen vorerst nicht daran denkt, Oesterreich zum zweiten male mit Krica, zu überziehen. Hat es, an dcr Spitze des gesummten Deutschland (die österreichisch-deutschen Lande ausgenommen,) Frankreich vollends niedergeworfen, an der Vendomesäule in Paris dcn Frieden diclirt, so wird auf den Siegesrausch auch dic Ernüchterung folgen. Die Hunderltausende von (Ac' bliebencn, Verkrüppelten und in der Lebcnsblülhe Ge» knickten, mit welchen die Siege erlauft wurden, versehen eben so viele Familien in Trauer, Noth und Elend; der Nalionalrcichlum ist auch auf deutscher Seite tief herab» gesunken durch die destructive Verwendung von nahezu zwci Millionen fleißiger Hände. Zählt die Nation die Häupter ihrer Lieben, so wird sie finden, daß der Sieg lhcucr erkauft wurde, und um so lebhafter einem abermaligen Bruderkriege widerstreben, wie es ein neuer Ueberfnll auf Oesterreich wäre. DaS alles aber sind Berücksichtigungen, dem Urtheile der preußischen Machthaber anheimgegeben. Wie schwer dieselben wiegen, ob sie genügen, den Glauben au die eigene Unüberwindlichlcit, an die Un^ widcistchlichkcil preußischer Waffen von immer weiteren Vorschreiteu abzuhalten, ob das Mitgefühl für des ei^e< uen Volkes Leiden und Opfer dcn Ehrgeiz, die Erobe-rungsllist, welch: soeben reiche Nahrung gefunden, in Schranken halten werde: Wer könnte das heute schon voraussagen? Thatsache ist, daß die bisherigen unerhörten Erfolge der preußisch-deutschen Waffen in allen übri-gen Ländern und Staaten Europa'S schwere Besorgnisse erwecken, daß man, nichl nur iu der österreichisch-unga' rischcu Monarchie, sondern auch in Italien, in Skandinavien, in Rußland sich fräqt, ob iraend ein anderer Stl'.it, als das Preußen unlcrwurfenc Deutschland, fortan seiner Existenz, feines friedlichen Bestandes, sei ner Integrität sicher ist. Unabsehbar sind die Folgen dcS gegenwärtigen Krie^ gcs. Die neutralen Staaten sammt und sonders siud auf der Hut, treffen crnstc Vorkehr gegen Eoentualitä ten einer unberechenbaren Zutuuft. Nichl nur die Schweiz und Belgien, nicht nur Italien, Rußland und die Türkei, fclbsl EmsiaudH Regierung und Parlament rüsten zum Schutz gegen -Ereignisse, welche die territorialen, wic die staat«. und völkerrechtlichen Zustande dcs gesammlen WelllheileS in ihren Orundlageu bedrohen und erschüttern können. Alle Parteien, alle Meinungen einigen sich, stchen zusammen, um das gemeinsame Va» tcrlaud zu schützen gcgen Gesahrcu, die jeder herannahen fühlt, ohne noch bestimmen zu können, von welcher Seite sie zunächst hereinbrechen werden. Werden die Ocsterreicher und Ungarn die Feue^ zeichen nicht beachten, die von den Säulen des Helkulcs bis zum Pontus flackern? Haben wir, inmitten des erschütterten Europas wohnend, irgend Ursache, uns in Sorglosigkeit zu wiegen, dem Beispiele aller andern neutralen Staaten nicht zu folgen? — Niemand wagt daS nur zu behauplen. Ein cnlsctzlicher Krieg wüthet im Westen; in Eüd und Ost warten gährenoe Elemenlc auf dcn na'hcn Moment des Ausbruchs. Und Oesterreich-Ungarn schläft? Nicht doch, wir haben Dringenderes zu thun. als fürzusorgeu, daß der allgemeine Brand nicht auch unsere Wohnungen ergreife. Die Einen müssen nothwendig Versassungs. uud Gesetzesparagraphc schmieden oder durchführen gegen Parteien, die nun einmal nicht nach unserer Facon selig werden wollen; die Andern möchten vor allen Dingen sich cinc separate Menage nach den Recepten dcr Prinzessin Libussa einrichleu: die Trennung von Tisch und Bett ist ihnen Vorbedingung zur Herstellung der Einigkeit, zur Milwirtung au dcr Fürsorge, das unsern Wohnungen gemeinsame Schindeldach durch Zicgrlbedeckunq zu ersetzen, ehe die Flammen herüber züngeln. Sind wir denn politische Kinder, vom eigenen Un glück dcr letzten Jahrzehnte nichl belehrt, durch dcu inän,^ lichen Ernst uichl gcumrnt, mit dcm »lle übrigen, an dem Kri^,c nicht bttheiliqlcn Slanlcn mil, Völscr der nächsten Zntunf! gewappnet cnl^ca/uaesehen? W ',,> "»,s^ deutsches Gemüth Befriedigung findcl m, dr., Helden- 1372 milchigen Siegen unserer Stammesgenossen, so wollen wir doch allesammt entfernt nicht, daß unser schönes Oesterreich in Provinzen aufgelöst werde, einem andern Stamme, einem fremden Herrscherhcmse Unterthan. Wien kann zerstört, dem Vodeu gleichgemacht werden, waS Gott verhüte; eine Provinzialstadt wie Hannover und Kassel eS geworden, niemals. Wo wollen, wo können auf der anderen Seite Czechen, Polen oder Slooenen auch nur hoffen, so wohnlich und national«autonom zu leben, wie unter dem österreichischen Doppeladler? Eingeklemmt zwischen dem zum Einheitsstaat immer mehr sich gestaltenden Deutschland und dem alle Stämme seine« ungeheuren Gebietes gewaltsam russificirenden, tei» nerlei nationale Selbstberechtigung duldenden Rußland würden sie vereinzelt untergehen. Ungarn aber fühlt es wohl, daß es eines selbständigen, freien und wehrhaften Oesterreichs als engverbundenen Vruderstaats unumgänglich bedarf, will es nicht als ein Kleinstaat eingezwängt werden zwischen zwei Riesenmächlen. In solcher Sachlage, unter den drohenden Auspicien, welche alle Länder Europa's zur Wachsamkeit aufschrecken, kann es unmöglich zweierlei Meinungen geben über das, was noth thut. Soll zur rechten Zeit die Stimme deS österreichisch-ungarischen Reiches noch Gewicht haben im Rathe der Mächte; soll es für jede derselben — also auch für Preußen — von Wichtigkeit fein, sich freundschaftlich mit unS zu verständigen, wenn der jetzt entbrannte Krieg zwischen Deutschland und Frankreich seinem Ende zugeht, so müssen wir mindestens so da» stehen, daß Allen einleuchtet, hier seien vollkommen genügende Elemente des Widerstandes und der Vertheidigung vorhanden. In der Conflagration, die über ganz Europa sich zu verbreiten droht, laßt uns das gemeinsame Haus gemeinsam schützen; laßt uns, dem Beispiele ander Völker und Staaten folgend, alle unsere häuslichen Streitigkeiten und Zerwürfnisse bei Seite setzen, bis die Gefahr weitergezogen. Wie der sterbende Attinghausen rufen wir allen Stämmen des Reiches warnend zu: Seid einig, einig, einig l Politische Uebersicht. Laibach, 24. August. Das uns gestern telegraphisch signalisirte De-menti der „Wr. Abdpst." in Betreff der gegen den Kriegsminister gerichteten Angriffe lautet wörtlich: „Aus ungarischen Blättern ist die tendenziöse Nachricht verbreitet worden: es habe der ReichslriegSminister Freiherr v. Kühn die von den Delegationen bewilligten Gelder nicht zu den vorgeschriebenen Zwecken verwendet, daher auch nicht genügend Waffen, Munition, Mou» turen u. dgl. für die Armee vorhanden seien. Die Delegationen selbst werden sich baldigst die gegentheilige und gründliche Ueberzeugung verschaffen können. — Vorderhand genügt zur Abwehr solcher grundlosen Beschuldigungen, die jetzt vor dem nahen Beginn der DelegationSverhandlungen erhoben werden, die einfache Entgegnung, daß bei stricter Einhaltung der bestimmungsgemäßen Verwendung aller bewilligten Geldmittel für Waffen, Munition, Monturen und sonstige Bedürfnisse des Heeres reichlichst oorgesorgt worden ist. Was aber die gleichzeitig und vielleicht nicht ohne Zusammenhang im Umlauf gesetzte Mittheilung betrifft: es träte der Rcichstriegsminister Freiherr v. Kühn einer Entwicklung der Honved-Armee durch Verweigerung seiner Zustimmung anläßlich der angestrebten Er» richtung eigener Honved-Artillerie- und sonstigen technischen Truppenlürper mit Entschiedenheit entgegen, so sind wir in der Lage constatiren zu können, daß zu solchen Vermuthungen jeder Anlaß fehlt, weil diefe Frage bisher noch gar nicht in Berathung gezogen wurde. Eines steht jedoch fest, daß auch hier, so lange das Allerhöchst sanctionirte Wehrgesetz nicht geändert ist, der Reichs-lriegSminister seinen streng vorgezeichneten gesetzlichen Standpunkt einhalten wirb und muß." Der „Pesti Naplo" befaßt sich mit den neuen Ausgleichsversuchen der österreichischen Regierung und sagt diesbezüglich im wesentlichen Folgende«: Oesterreich darf nicht mehr cxperimenliren. DaS möge die Regierung bedenken; denn wenn ihr auch die europäischen Verhältnisse nolhdülflig über das Heute hinweghelfen, so steht noch immer warnend und fragend das Morgen da. Die Polen werden es nun ja wohl einsehen, daß jede ihrer Bestrebungen, welche sich gegen Oesterreich richlet, auch ihre eigene Nation bedroht. Das aut oraanisirte, befähigte, aber hartnäckige Voll von Böhmen kann eS jetzt doch wohl erkennen, daß eS mit Oesterreich gehen, aber auch fallen müsse. Was die Deutschen in Oesterreich betrifft, wäre es wahnsinnig, sie zum politischen Schmerzenstinde machen zu wollen; ohne die Deutschen ist eine Reorganisation Oesterreichs gar nicht denkbar; allein auch sie mögen eS bedenken, daß Oesterreich sich reorganisiren muß. In Böhmen zeigt sich indessen noch wenig Nei« gung zur Umkehr von dem betretenen verderblichen Wege. Die ..Narodni Lifty" sagen, es sei ungewiß, ob die Czechen die Landstube betreten werden, in den Reichsrath werden sie keinesfalls gehen. Die kaiserliche Botschaft müßte anders lauten, wie die an Galizien. Der ..Polrot" zählt die drei zu beseitigenden AuSglcichs-hindernisfe auf: Die Februar-Oclroyirung, den 1867« cisleilhanischen Reichsrath und den ungarischen Ans-gleich, soweit derselbe das czechische Staatsrccht alterire. Ueber das Benehmen der Clericalen auf dem Tiroler Landtage sagt die „Presse" unter anderm: Die Clericalen bestätigen mit ihrem neuesten Stückchen eben nur wieder den alten Erfahrungssatz, daß für sie einzig und allein Rom maßgebend ist und nicht die Wohlfahrt und das Gedeihen des österreichischen Staates. Diese Herren geberden sich zwar sehr gerne, als ob sie die ausschließlichen Träger des österreichischen Patriotismus seien; gilt es aber, ihre hochtrabenden Reden durch Thatsachen zu erproben, dann findet man sie in den Reihen Derjenigen, welche sich unter einem nichtigen Parteioorwande ihrer Verpflichtung gegen das Gemeinwesen entziehen und den zu Recht bestehenden Gesetzen rundweg den Gehorsam künden. Wir haben diese Folgen der Concilsbeschlüsse längst vorausgesehen und vorausgesagt. Wem die Canones über Kirche und Staat die maßgebende Norm des politischen Verhaltens sind, der steht dem modernen Staate feindlich gegenüber; es wäre unverantwortlicher Leichtsinn, sich über diesen Zwiespalt auch nur einen Augenblick zu täuschen, und an die Möglichkeit eines CompromisseS zu denlen. Hier bleibt für den Staat nichts übrig, als eine energische Abwehr. Wir können es nur billigen, wenn - wie uns aus Graz mitgetheilt wird — ein ministerielles Rundschreiben an die politischen Behörden erlassen wurde, worin diese aufgefordert werdcn, dcr Haltung des Clcrus! gegenüber dcr Aufhebung des Concordats ihre vollste Aufmerksamkeit zuzuwenden. Insbesondere sollen die tatholisch-conservatioen Vereine und deren Kundgebungen einer besonderen Aufmerksamkeit gewürdigt, die Kanzelreden entsprechend überwacht und jedes bemerlenswerthe Vorkommniß unverzüglich der Regierung berichtet werden. Aus Paris berichtet man der ,.N. Fr. Pr." von einer interessanten Episode, welche in einer dcr letzten Comlnissions'Sitzungen deS Corps Legislatif stattfand und die als ein neuer Beitrag zu der Frivolität, mit welcher in Paris der Krieg provocirt wurde, dienen mag. In dieser Commissions-Sitzung erging sich ein Deputirter in den heftigsten Schmähungen über die Haltung Oesterreichs, welches er des Vcrrathes an Frankreich beschuldigte und als Beleg hiefür aus die Erklärungen Oramont's hinwies, welche dieser bei der Berathung der ersten Kriegsvorlagen der Commission dahin abgab, O esterreich habe 300.000 Mann an der Grenze stehen, welchejeden Augenblick marschbereit sind. Fürst Latour o'Auvergne nahm, wie unser Gewährsmann versichert, die Gelegen» heit wahr, um, auf seine in Wien sich persönlich geholten Informationen gestützt, eine derartige Erüürung Gramont's, falls sie wirtlich gegeben wurde, als entschieden unwahr zu bezeichnen und zu versichern, daß eiue solche Erklärung nur unter völliger Verleugnung der thatsächlichen Verhältnisse abgegeben werden tonnte. Oesterreich habe sich gleich beim Beginne des Krieges für die stritte Neutralität enlschieden und hiemit eine Politik eingeschlagen, welche er zwar im Interesse Frankreichs bedauere, vom Standpunkte Oesterreichs jedoch vollkommen begreiflich finde. Mit diesen Aufklärungen des Fürsten Latour d'Auvergne endete dieser Zwischen-fall, nicht ohne in den Spalten der „Liberi" ein Echo zu finden. Angesichts der bevorstehenden Vertheidigung von Paris verlassen viele Frauen und Kinder Paris. Fürst Orloff. der russische Friedensmissionär, ist in Paris eingetroffen. Preußen und Vaiern organisiren gemeinschaftlich zunächst den Verkehr, dann die Verwaltung in den occu« plrten Gebietstheilen; dort treffen der baierische Minister Schlör und der preußische Geheimrath Steffen zusammen, um die Vertehrs'Angelegenheiten zu ordnen. Krainischcr Lanitag. 3. Sitzung. «aibach, 24. August. Die Sitzung wird um 10'/, Uhr eröffnet. Nach Verlesung des slovenischen Protokolls der letzten Sitzung stellt Dr. Costa zur Geschüflsablürzung den Antrag, daß stets nur ein Protokoll, abwechselnd das deutsche und das slooenische verlesen, werden. Wird ange« nommen. Dem Abg. Murnil wird das Gelübniß abgenommen. Dr. Zarnit hat «ine Petition des slovenischen dramatischen Vereines überreicht, welche dem PetitionS-ausschusse zugewiesen wird. Dr. Zarnil hat ferner den DringlichleitSantrag gestellt, der Landtag möge für Amnestie aller wegen der Iantschverger Affaire Verurthcilten eine Petition an Se. Majestät überreichen. Er begründet die Dringlichkeit durch die Kürze der Sessionszeit und dieselbe wird gegen das Votum der Minorität angenommen. Dr. Zarnit, zur Begründung des Antrages, will die noch frischen Wunden nicht aufreißen, zur Zeit der Verurtheilung habe sich ein Schrei der Entrüstung erhoben, weil sie zwar im Buchstaben des Gesetzes gegrün» det war, aber dem Zeitgeistc und der Constitution nicht entsprach. In Böhmen wurde über ähnliche Fälle ganz anders entschieden. Der Kaiser habe oft ausgesprochen, er wolle im freiheitlichen, konstitutionellen Geiste regieren und es sei daher auch zu hoffen, daß er hier in Bezug auf dieses eminent politische Verbrechen Gnade üben werde. Die österreichischen Gesetze sind in Betreff der politischen Verbrechen weit strenger als die fremden, z. iv» die italienischen, englischen. Redner erinnert auch an bic ähnlichen Vorfälle in Horowitz, Bistritz, wo die Verurtheilung milder war. Das sei doppeltes Maß. Dort habe man im Geiste dcr Zeit gerichtet, hier im Geiste oes Bach'schen Absolutismus (Landeshauptmann unterbrich' den Redner und erklärt, er könne eine derartige Unter' stellung dem Richterstande gegenüber nicht zulassen.) Der Redner bemerkt, die Richter hüllen nach dem Gesetze Üt' handelt, aber hier müsse es gestattet sein, sich frei übtt die Motive der Rechtsprechung auszusprechen. Weitere bezieht sich Redner auf die heurigen Vorfälle in Sle>el' mark, bei Winbischfeistriz, dann in Cilli, wo Slovene" angefallen und körperlich beschädigt wurden. Redner rl' sumirt, daß wir drei Gründe haben, um die Amnestie aN' zusnchen: Ungleichheit der Rechtsprechung, das veralt Strafgesetz und die harte Strafe. Er drttckt schlieM die feste Hoffnung aus. Se. Majestät werde in diesen Falle Gnade walten lassen. (Lebhafte Braoo's.) Landeshauptmann macht das Bedenken ge^ tend, ab dieser Gegenstand in die Compeleuz des Land tageS gehört. Abg. Svetec macht aufmerksam, daß der La^ tag so gut wie jede einzelne Person nach § 15 St. O.^ das Petilionsrecht besitze. Dr. Zarnil beantragt Zuweisung seincs Anl^ geS an den Pctitionsausschuß. Wird angenommen. Es wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. Die kaiserliche Botschaft wird an den Adttü ausschuß gewiesen. 2. Dr. Blei weis referirt im Namen deS M' desausschusses über die Gebär- und Findelanstalt '" Laibach. Der Landesausschuh stellt nachstehende Anträge!, 1. Die Laibacher Findelanslalt hat mit 1. ^ 1871 aufzuhören. 2. In Betreff dcr Gebäranslalt A den entsprechende Reformen eingeführt. 3. DaS A nisterium deS Innern wird ersucht, dem nächsten NeiA rath eine Abänderung des Reichsgesetzcs vom 29. ^ bruar 1868 in der Richtung vorzulegen, daß die ^" desfonde solcher Länder, wo es keine Findelanstal" gibt, nicht schuldig sind, die Findelgebühren an die a"° wärtigen Findelanstalten zu entrichten, sondern, daß >' blos die Kosten für dic mittellosen Angehörigen, solA sie in der Gedäranstalt verweilen, berichtigen. 4. ^i Landesregierung werden diese Beschlüsse mitgetheilt. ", Dem Landesausschuß wird der Auftrag ertheilt; »)!'" mit dem Triester LandesauSschusse in da« Einvernehme, zu setzen, daß die Aufnahme krainischer Kinder in ^ Triester Findelanstalt so viel als möglich beschränkt; d)^ an die trainischen Gemeindevorstände ein Schreiben s richtet werde, worin dieselben über die Wichtigkeit t Aufhebung der Findelanstalt in finanzieller Bezieh""" belehrt und ihnen die Sorge für die Steuerzahler, ^ gleich aber auch die Sorgfalt für die unehelichen^"^ ans Herz gelegt werde, welche nach gescllschaftlichtll ^,, natürlichem Rechte Anspruch auf Uebernahme ihrer ^ ziehung durch die Verwandten, und vor allem dul°! Eltern haben. (Schluß folgt.) ^ Kriegöchronik. « Die „Prov.-Corr." enthält folgenden Rückblick ""> die letzten militärischen Ereignisse: ^ „Der Vormarsch der deutschen Armeen gegen ^ Mosellinie konnte nicht von allen Seiten in 6^'^ Schritt geschehen. Unsere drei Armeen standen ^ dem ersten Eintritt in Frankreich von Forbach ' ^> Hagenau in einer scharf südöstlichen Linir — die -"' ^ aber fließt von Nancy nach Metz von Sude» ' ^ Norden — die unsrigen mußten daher eine starke SA^z lung machen, bei welcher die mittlere Armee (^. Friedrich Karl) einen wlilern Weg als die erste («?^ metz), die südliche Armee (Kronprinz) aber eine ^ weitere Entfernung, und zwar theilweise durch >^H riges Terrain, zurückzulegen hatte. Es schien l ^ wichtig, daß alle drei Armeen gemeinsam vorrückten, ,^ so mehr als man erwarten durfte, daß der Feind i ^ ganze Kraft noch einmal vor der Mosel in der M' ^< Stellung an der Nied (von Metz nach Marsa ^. sammenfassen werde. Die Cavallerie unserer d" ^l meen aber folgte dem sich zurückziehenden Fei"d "^el> auf dem Fuß, und in Eilmärschen rückten die ^ ^„ selbst trotz Regens und großer Terrains«"""« ^, nach. Diese rasche Verfolgung ließ die 3'""^,, z»' gendS zur rechten Sammlung kommen; sic 9^ M nächst die Linie an dcr Nied, dann, als n">^ n^ Posten bis vor Metz, bis Pont-ü.Mousson und ^> reichten, die ganze Mosellinic auf. Auch ber ^ Napoleon hat sich von Metz nach Verdun i""^ " d>e um von dort, wie er verkündet. das Land g^F« deutsche Invasion zu vertheidigen. Schon w^ ssi,»" geräumt, schon hatten die Unsrigen Frouard. H ^o tenpuntt der Eisenbahn von Nancy nach ^i"^ Toul. besetzt; schon war die Avantgarde des ^lB Friedrich Carl von Pont-5-Mousson in dcr ^^ auf Verdun weit vorgerückt; schon sind d>e ^ festungen freiwillig geräumt worden. oder ya ^yi Marsal, mit Preisgebung großer Vorräthe ^ 1373 reicher Geschütze capitulirt. Da schickte sich die französische Armee, soweit sie noch bei Mch stand, zum weitern Rückzug, von der Moscl nach der Maas (Nou^u) an. Im letzten Augenblicke noch stieß die Avantgarde des Generals Steinmetz auf die Arriincgarde dcs Feindes. Unter dcn Maucrn dcr Festung entwickelte sich ein blutiges Gefecht bci Metz, durch welches die Franzosen genöthigt wurden ihre Rettung in der Festung zu suchen. Die ganze französische Armee scheint sich seitdem nach der Maas hin weiter zurückgezogen zu haben, und es gewinnt immer mehr den Anschein, als werde dieselbe nicht vor Chalons sich zum entscheidenden Kampf entschließen. Die Absicht mag dahin gehen: einerseits erst Verstärkungen an sich zu ziehen, andererseits die deutschen Armeen durch die Nothwendigkeit dcr Zurücklassung von Truppen in dcn bisher eroberten Landestheilen zu schwächen. ES ist jedoch zuversichtlich anzunehmen, daß auch die Verstärkungen, welche das französische Hccr an wirklichen Truppen, an Mobilgarde und an Landsturm crwarlct, das Verhältniß dcr beiden Armeen nur unerheblich verändern werden; andererseits ist dafür gesorgt, daß die Lücken in unserm Heer unverzüglich durch das Nachrücken der bereit stehenden Reservetruppen vollständig ausgefüllt werden. Sowohl die Besetzung dcr eroberten Provinzen als auch die Belagerung von Straßburg und Metz werden erfolgen können, ohn..' daß den Opcrationsarmecn irgendein Heerestheil entzogen bliebe." M^ Das Seegefecht bei Hiddensee. Ueber das Seegefecht bei hiddensee geht der „Stett. Ztg." folgender Vericht zu. Gestern Morgens verließ die »Grille" Nügen, um sich nach der französischen Flotte umzusehen. Vis an die Höhe von Möcu war vom Feinde lüchts zu hören und zu sehen; da endlich wurden der ..Grille" die Masten einer Flotte sichtbar, die aus sieben Nanzüsischen Panzerschiffen nebst zwei Kanonenbooten be-M^nd. Die „Grille" lief auf 3000 Schritte an die feiud-Flotte heran, welche schleunigst ein heftiges Breitseit« ^"er auf das einzelne Fahrzeug eröffnete und demnächst "A zur Verfolgung aufmachte. Das war es, was die grille" gewollt. — Bald zurückweichend, bald beidrehend, ^d mit ihren beiden kleinen gezogenen Zwölfpfündern dem Massenfeuer der französischen Panz'erflotte autworlend, lockte ^ den Feind bis in die Nähe vom Wittower PostHaus, ^o unsere Kanonenboote „Drache," „Blitz" und „Sala- ander" lagen, welche, als sie den Kanonendonner von ^" her hörten, sofort „Anker auf" gingen, die heranlom- 'enhe „Grille" aufnahmen und sich sofort am Gefecht be-d« ?'c^ ^" bl)ef der Flottille, Capitän Graf Wal-nal aeben. "°^ !>"""" ^agMsf, der „Grille" das Eig-messen k c>". Commandant wird nach eigenem Er-Ao till ^ angreifen," und kllhn dampfte' die kleine Stund ^" ^" ""t überlegenen Feind. — Ueber zwei Abed "^^ """ ^ Gefecht und wurde endlich gegen no von unseren Kanonenbooten abgebrochen, da sie doch ls ungepanzerte Holzschiffe nichts Offensives gegen die I^weren feindlichen Panzerschiffe unternehmen tonnten, fahrend die Franzosen zwar gute Schußrichtung nahmen, 'Hoffen sie doch stets zu hoch oder zu lurz; es' ist tibri-Jens auch nicht leicht, bei bewegtem Wasser unsere kleinen Ülau angestrichenen Vootc "zu treffen. Von unseren Schlissen Wurden mehrere Tresser beobachtet, besonders muß ein vom «Salamander" abgegebener Granatschuß, dessen Springen ""s feindlichem Deck man deutlich wahrnehmen tonnte, unter der Bedienungsmannschaft der franzosifchcn Deckge-Mtze bedeutend aufgeräumt haben. Unfere Schiffe sind ^esmal vom Glück begünstigt gewesen und haben weder ^vdlc noch Verwundete zu beklagen; hätten freilich einige er französischen 28 Centimeter starten Granaten unsere ^oote getroffen, fo wäre der Schade nicht gering gewesen. , e "" Gefecht gewesenen Boote ergänzten heute in Stral< und ihre Munition und begaben sich sofort wieder auf 'h" Außenstation. Ein Dries des Herzogs von Coburg. z°n« ^ "Colmrger Ztg." enthält einen Brief des Her-ül,/ ^°" ^ouurg-Golha an die Herzogin, in welchem tet w " .^l"cht bei Worth schließlich folgendes berich- b l, "^ir konnten die ganze Schlacht aus nächster Nahe! Kr«, ' "^ "°" unserm Standort aus vermochte dcr ^ rat, <> r ?ä ^" Befehle zu geben. Als das letzte Hur- i au ^ «?!^' l"lUcn wir in die Linie hinein, und hinauf ncltei, '"bliche Höhe. nachdem wir stundenlang Gra-cher N ."!. ""^ l)cru.ll platzen gesehen hatten. Abcr wel-Nicht ^'^ U' der Nähe wurde uns zulhcil! Es ist Und n^ ^^"idcn! Ein schöner stiller Sommcrabcnd ^wisch' - ^m" bie brennenden Dörfer nnd Gchüftc; schrei ," ^^'^'" todter und Sterbender das Inbelge-ten a,, «^ stegreichcn Truppen! Die Fahnen flatter. UtNanttt "litärmusikcr bliesen die Nationalhymne, alles ^anie, ,! ""^ ^^^ ^^ "^' Freude, manchcin tapfern hllbe i^,. wurde im Sterben dic Hand gedrückt, doch Nkhürt' 2 ""' ^°^ ^' grausigen Zerstörung wimmern ^"llenc ^''s^l'dnrch Tanfcndc von französischen Gc-tvejss t,^ ?'^ aciiolnmcncn Geschütze, um ivelchc hanfcn--^ ^'^ bedienende Mannschaft todt und verwundet lag linste ^'" ^llgc thränenleer! Es war dcr groß-woh"'^ "nd surchlbarstc Anblick und Eindruck, den man " ^ebrn haben kann. langsam zog dann die Nacht über das furchtbare Bild herein, und verwischte die entsetzliche Gegenwart. Wie soll ich die Freude und auch den Jammer schildern, als ich zu unserm decimirten Regiment kam, welche« einen rühmlichen Antheil an den erfochtenen Lorbeeren hatte. Ueber die entsetzlichen Verluste haben wir noch keine sichern Berichte. Oberst Hecks-dorff nnd Major v. Eckarlsberg sind stait verwundet; wir nahmen sie mit herein; sie befinden sich heute ganz erträglich. Ueber die gefallenen Officicre will ich schweigen, da ich es nicht ganz gewiß wciß. Alle Dörfer, und auch hier in Sultz, wo wir im Quartier liegen, sind voll von Tausenden Verwundeter, so daß ein Ucberblick bis jetzt unmöglich ist. Die Verpflegung ist gleich Null: es fehlt an allem, sogar an Wasser. Vom eigenen Bc-findcn kann ich nur so viel sagen, daß das Gemüth tief erschüttert ist. In drei Tagen zwei solche Schlachten bei all dcn immensen Strapazen; I.'j Stunden zu Pferd ohne einen Schluck Wein oder Wasser und ohne ein Stückchen Brod, da unsere Ncservcpfcrdc nicht ins Gefecht mitgenommen werden dürfen, und man also nur auf das angcwiescu ist was man in seiner Tasche trägt. Gestern bekam ich spät in dcr Nacht den ersten Löffel Suppe. Mit dem Schlaf ist es auch nicht weit her, da m dcn engen Nestern wo man einquartiert ist. dcr Lärm entsetzlich ist. Morgen rücken wir wieder vor; nach allem fürchte ich, daß dieser erste grause Act „och mehrere zur Folge haben wird. Möchte uns Gott auch ferner bci-stehen!" (Das Regiment Nr. 95, das zum elften Ar-mcecorps gehört, hat bekanntlich an der Schlacht bci Würlh einen sehr hervorragenden Antheil genommen, und nicht unwesentlich zum Sicge beigctrngeu.) Pius IX. und König Wilhelm. Der Wortlaut des Schreibens des Papstes an den König von Preußen und der Antwort dcS letzteren liegen nun jetzt im „Journal de BruMo" vor. Dcr Papst schreibt: „Majestät! In den schweren Zeitumständen, in wclchen wir uns befinden, wird es Ihnen vielleicht unmöglich scheinen, von mir ein Schreiben zu nhalten, allein ich kann alö Statthalter des FriedcnSgotlcö ans Erden nicht nm-hin, Ihncn meine Vermittlung anzubieten. Mein Wunsch ist, die Klicgsvorbcrcltungcn verschwinden zu sehen, und die Leiden sernzuhalleu. welche die unvermeidlichen Folgen dcS Krieges sind. Meine Vermittlung ist die eincs Souveräns, der in seiner Eigenschaft als König vermöge dcr Winzigkeit seines GcbicteS keinerlei Eifersucht erregen kann, dcr abcr doch durch dcn moralischen und religiösen Einfluß, welchen er pcrsonificirt, Vertrauen einflößen wird. Mögc Gott meine Wünsche und anch diejenigen erhören, welche ich für Euer Majestät hcac. an welche ich durch dic Bande gleicher Liebe geknüpft zn fein wünfchc. Pius 1". 1'. IX. N. 8. Ich schreibe auch an den Kaiser dcr Franzosen." Die Antwort dcS Königs lautet: ..Euer Heiligkeit! Ich bin nicht überrascht, sondern tief bewegt gewesen, als ich dic rührenden Wortc laS, dic Ihre Hand geschrieben hat, um die Stimme dcS GolteS des Friedens vernehmen zu lasscn. Wic lünnlc wohl mein Hcrz einen so mächtigen Anruf nicht hören? Gott ist mein Zeuge, daß weder ich, noch mein Volk dcn Krieg gewünscht oder provocirt hat. Dcn heiligen Pflichten gehorchend, welche Gott dcn Herrschern und dcn Nalioncn auslegt, greifen wir zum Schwerte, um die Unabhangialcit und die Ehrc dcs Vaterlandes zn retten, nnd wir werden stets bereit sein, c« niederzulegen, sobald diese Güter weiden gewahrt sciu lönncn. Wenn Eucr Heiligkeit nur von Seile des jcnigen, welcher so unerwartet dcn Krieg erklärt hat, dic Versicherung aufrichtig friedlicher Gesinnungen und Bürg' schuften gegen die Wiederkehr eines Angriffes auf dcn Frieden und dic Ruhc Europa'S bieten können, so werde gewiß nicht ich cS sein, der sich weigern wird, sic aus , dcn chrwürdigcn Händen Eurer Heiligkeit zu cmpfangcn. , da ich doch durch dic Bnndc dcr christlichen Licbe und aufrichtigen Freundfchaft an Sic geknüpft bin. Wllhclm. Ueber die Deutschen in Elsaß und Lothringen entnehmen wir einem Artikel der „Nat.-Ztg." Folgendes: Das alte westliche Grenzland dcS deutschen Reiches, Lothringen, ist bis auf Metz bereits mit allen feinen berühmteren Städten in dcn Händen dcr deutschen Heere; von Tüll südwärts ist eS nicht mehr weit bis zur französischen Grcnzc. von Tüll imslniärtö über dic Maaö! nach Commcrcy und von da wcitcr in dcr Richtung auf Paris durchschneidet dic Straße zuletzt ein lothringisches Ncbcnland, das Herzoalhum Bar, und berührt dessen ^ Haupstadl, Hcrzogcn-Bar (französisch.' Bar le Duc),! bevor sie den altfranzösischcn Boden erreicht. Auf diesem ^ Wege oder überhaupt in dieser Richtung von Lothringen! in dic Champagne reisen, das nannte man in vielen, Jahrhunderten von Deutschland nach Frankreich reisen. Im äußersten Osten von Frankreich, in der zur Eham-paanc gerechneten Landschaft Bassi^Y laa Dom Rcmy, lind davon dort Grenzsteine nicht weitab warm, so tonnte Schiller die daselbst gebürtige Jungfrau von Orleans wohl „nach Frankreich gehen" lassen, und so ist es denn bis heute eine jedem Deutschen bekannte Redeweise geblieben, daß „nach Frankreich" ging. wer sich von Loth. ringen oder von der lolhnna,ischcn Grenze in die Champagne begab. Der GcbnrtSmt dcr Heldin geholte noch ;u dcm Sprengel dcs deutschen Biles Schuljahres. Auf eine an daß Ministerium für Cultus und Unterricht gestelKc Anfrage, ob und inwieweit am Schlüsse dcs SchnljnhrcS öffentlich,: Prüfungen an den Volksschulen noch abzuhalten und ob hiefür die in der politischen Schulverfassung enthaltenen Anordnungen „och maß» acbcnd seien, halte das Ministerium erinnert, wic sckon dic Ministerialvcrordnung vom 12. Juli 1869, indem sie im ß 30 die Annual- und Scmcstralzeuynissc btscu lige, darauf hindeutet, daß dic Abhaltung dcr öffentlich!n Hchulprüsunacn, beziehungsweise der soaenannlen jähr» lichen Schulvisitalionen in der früheren Weise nicht als angemessen eltannt werde. Im Uebriaen werde die Schuluno Unlerrichlsordnung darüber die für die Folge bindende definitive Bestimmung enthalten. Wenn hl'cnach die gestellte Anfrage nur für das laufende Schuljahr von Bedeutung war, fo stellte das Ministerium anheim, mit Belücksichtiguna, dcr Landes-und selbst der Localvcihälmisse dic Iahiesschulprüfunaen für das laufende Schuljahr entweder abhalten zn lassen und übcr dcn Vorfitz bci denselben die geeigneten Anorb-nnngen zu treffen oder an Stelle dieser Prüfunc,cn angemessene Schulfciellichleilen veranstalten zu lassen, die zunächst dcn Zwcck halten, das Interesse der Bevölkerung an der Schule wach zu erhalten. Bezüglich der Schluh« Prüfungen erschien überwiegend ein einheitlicher Voraang weder räthlich, noch notliwcndig. Nur wurde, soweit die Abhaltung öffentlicher Schluhprüfungcn als angemessen nnd zweckdienlich erkannt wurde, daran festgehalten, daß der Borsitz bei dcn Prüfungen eine Hunllion der staat< lichen Schulanssicht sei und sich nothwendig auch auf die auS dcr Religion vorzunehmende Prüfung zu erstreiken habe. Welche Stellung die staatlichen Schulbehörden gegenüber dcn von kirchlichen Behörden außerhalb der Schule angeordneten Religionspiüfungen zu nehmen hatten, ergab sich ans dcm mit dcm Ministcrialcrlasse vom 17. Inni d. I. zur Richtschnur vorgezcichneten Ministcrialerlasfe vom 28. Juni lh(!!1, dcm zufolge cS durchaus unzulässig ist, daß die Kirchenbehöiden in Ab' sicht auf die ihnen zustehende Uebcrwachung des Rcli« gionsnntcrrichlcs störend in dic eingeführte Schulordnung eingreifen oder unmittelbare Verfügungen an die Schulleitnng erlassen. Die mit Verordnung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 20. d. M. erlassene Schul-und Unterrichtsordnung für die allaemeinen Volksschulen überläßt cS nunmehr dem Ermessen der OrtSschnlbc-hörde, am Schlüsse eines jeden Schuljahres öffentliche Prüfungen abzuhalten. Dicsc haben lediglich den Zweck, dcn Eltern Kenntniß von den Leistungen der Schule zu gewähren nnd in dcn weiteren Kreisen dcr Schulgemcmde cine rege Theilnahme für das Schulwesen zu kräftigen. An Stelle dcr Schulprüfungen oder in Verbindung mit dcnfclbcn können anch Schnlfeierlichkeiten treten. Die Eltern oder ihre Stellvertreter sind viermal während dcs SchnljahrcS von dem sittlichen Betragen und den Fortschritten der Kinder durch schriftliche Mittheilungen in Kenntniß zu setzen. Wgesneuigkeileu. — (Allerhöchste Spenden.) Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin haben der Gemeinde Go'döllö zur Errichtung einer confessionslosen Wiederholung«-schule daselbst eine Unterstütznng von 200 fl. gespendet. Ferner hat Se. Majestät der Kaiser zur Herstellung der abgebrannten Bernardiner - Kirche zu Sola! in Galizien cinen Vcitrag von 300 fl., dann der Gemeinde Canezza in Tirol, anläßlich des durch den Ncif erlittenen Schadens eine Beihilfe von 200 fl., endlich der Gemeinde Zernova auf der Infel Curzola in Dalmalien zum Baue einer Capelle eine Unlerstützung von 100 fl. aus Allerhöchst ihren Privalmitteln bewilligt. ^ -(Ein erschütterndes Ereigniß) ist an. 11. d. m dem ungarischen Orte Fogarasch vorgekommen. Olc Fanuke des dortigen Mauthpachters Fr. M.' saß ganz gemuth lch beim Abendessen, als der Knecht desselben den Sohn Karl, Schüler der Quinta in Schäßburg. herausrief, damit er auf herankommende Tulen schleße. ' T« Soh« 1374 stand auf, ging in die gegenüberliegende Kammer, holte das geladene Gewehr und eilte, um zum Schusse noch zurecht zu kommen. — Das Verhängniß will es, daß ein Sack im Wege liegt, der Sohn stolpert, der Hahn hängt sich an und wird wieder frei; der Schuß geht los und die in die Küche tretende 55jährige, rastlos thätige Mutter wird das Opfer desselben. Die ganze Ladung war ihr ins Gehirn gedrungen. — (In Kronstadt) haben am 12. d. M. drei Menschen ihren Tod durch Unvorsichtigkeit gefunden. Der russische Capita« Nanoff war auf der Reise nach Tusnad mit seiner Familie in einem Hotel zu Kronstadt einge» lehrt. Abends wurde auf seinen Wünsch die im Schlafzimmer der Familie befindliche Gaslampe angezündet. Trotz der Warnung des Zimmerkellners scheint der Capitän beim Auslöschen der Gasflamme die Nöhre nicht abgeschlossen zu haben, denn man fand am anderen Morgen ihn, seine Frau und seine 17jährige Nichte todt in den Betten. — (Ein entsetzliches Verbrechen) wird aus der Orschaft Haule'Faye aus der Durdogne gemeldet. Auf dem dortigen Markte erschien der junge Herr Monn6is, der S^hn einer der angesehensten Familien der Gegend, in Begleitung seines Vetters; eine Bande von jungen Leuten, die vorüberzog, verhöhnte ihn mit den Worten, daß sein Vermögen ihm gestatte, einen Andern für ihn seine Haut zu Markte tragen zu lassen; er verwahrte sich hiegegen mit vielem Anstande, indem er ihnen bemertlich machte, daß er sich feiner Dienstpflicht nicht entziehen werde, und daß, wer dies thue, ein Elender sei, wie jene, die da rufen: Viv« la ?ru886! Es scheint, daß ein Theil der Vande nur diese letzten Worte hörte und in ihnen eine verwegene Heraus-forderung sah. Sie ergriffen Herrn de Monn6is (fein Bc gleiter war glücklich entkommen) und mißhandelten ihn; er rettete sich Dank der Dazwischentuuft dcs Pfarrers und des Maire in ein nahes Haus, wurde aber dort von feinen Verfolgern hervorgeholt, blutig geschlagen und nach einer Grube geschleift, welche die Unmenschen mit Holzscheiten bedeckten, um endlich ihr Opfer lebendig zu verbrennen. Als der Vater des Unglücklichen herbeieilte, fand er nur noch die glimmende Asche seines Sohnes. Fünf Individuen wurden verhaftet und zwei haben sich freiwillig gestellt. Nach einer anderen Version foll der Streit damit angefangen haben, daß die Bande den jungen Monn^is zwingen wollte, Vlvs i'Vmpsrßur! zu rufen, und daß er sich dessen ge< weigert hätte. Auf alle Fälle wirft dieser Hergang ein erschreckendes Licht auf den Culturzustand gewisser französischen Landbevülkerungeu. — (Die Mitrailleuse.) Die in Shoeburyneß mit der Mitrailleuse angestellten Stehversuche haben in ihrem weiteren Perlaufe nichts festgestellt, was sich nicht schon früher ergeben hätte, daß sie nämlich bei kurzen Distanzen von 800 Ellen und darunter mit Vortheil zu verwenden ist, bei größeren Distanzen aber von dein gewöhnlichen Feldgeschütz bei weitem übertroffen wird. In militärischen Kreisen ist die Ansicht verbreitet, daß das neue Mordinstrument nach gründlicher Probe und vielleicht einigen Verbesserungen als Unterstützung des Infanteriefeuers eingeführt werden wird. Muck Post. (Original-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Wien, 25. August. Die heutige „Wiener Ztg." meldet, daß Nodich zum Statthalter von Dalmatien ernannt worden. j Paris, H4. August. Die Journale mel-^ den eine Verletzung des Neutralitätsvertrags durch Velgien, Luxemburg und Preuße», da ein Durchzug preussischer Verwundeter stattfinde. Palikao theilt der Kammer mit, die Negierung würde 3 Deputirt»' für das Pariser VerthcidigungscomitQ ernennen. Die Negierung kaufte 4^5O Schritte vor Strafiburg fest und nah,» den Bahnhof Preu-ßenuhlanen, welche am HH. August vor Ohau mont erschienen, flüchteten wieder vor den Freischützen. Vrüssel, 24. August Die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Preußen wird dementirt. Die Tiroler Eidcsve.lwcia.erer wird der Landeshauptmann nochmals auffordern, das Gelötmiß zu Kisten. Im Falle abermaliger Weigerung erfolgt die Auflösung dcs Landtages. Am 22. d. soll sich ein Vertrauensmann der Innsbrucker Ultramontanen nach Wicn begeben haben, um, wenn möglich, dem Kaiser persönlich die Gründe für die Haltung der Eidesweigercr auseinanderzusetzen. Aus Pest, 23. August, wird gemeldet: Das Schwurgericht erkannte Miletics, den Führer der pan° slavistischen Opposition im Reichstage, schuldig der Auf' reizung gegen dic VandeSgesctzc, der Störung der öffentlichen Ruhe und der Verleumdung des BanuS von Croatien in seiner amtlichen Stellung. Dns Gericht verurtheille ihn zu einem Jahr Kerker und 500 fl, Geldstrafe. Der Verurtheilte meldet die Nullitätsberu» fllNg llli. Nach einem Karlsruher Telegramme vom 2A. August entsendete der Befehlshaber der Äclagcrungstruppen von Zlraßburg an den Commandanten in Straßliurg einen Parlamentair mit der Androhung, den Comma,ibalitcn in Person für die eventuelle Fortdauer der Beschießung von Kehl verantwortlich zu machen, indem er hinzufügte, daß er für Schaden durch Contributions! im Elsaß Ersatz suchen müßte. Die osficicllc „Karlsruher Zeitung" constatirt die Wiederholung der völkerrechtswidrigen Art der Kriegführung von Scitc der Franzosen, der sie sich zuerst bei Saarbrücken schuldig machten, dann gcgcu Kehl. Die deutschen Baltcrkn scim so angelegt, daß Kehl ganz außer Schußweite liegt; die unbcfcstigle offene Stadt Kehl fei aber von den Franzosen absichtlich mit Verletzung des Völkerrechts i» Bi-aud geschossen worden. Das Bombardement von Straßburg dauerte am 23. August fort. Die Bomben zerstörten am Sonntag die (lrÄncle ruo. Aus Florenz, 23. August Abends, wird der „N. Fr. Pr." telcgraphirt: Aus Paris ist soeben ein Telegramm hier angelangt, welches meldet, Bazaine habe sich auö Metz herausgearbeitet. (! ?) Er führt angeblich die Armee gesicherten WcgeS auf Montm«dy Seine Communication mit Paris ist seil dem 19. d. wieder ausgenommen. Telegraphischer Wechselcours vom 24. August. üftcrc. Metalliqms 55.—, — üftcrc, MetalliqucS mit Mai-uud Novcmber-Zinseu 55.-, — 5pcrc, Nalional^Anleheu tt4.lV). — I8«0er StaatS-Aulcheu 90.2«». — Baulacticu 081 - Credit' Actiell 242.75. — London 12« 50. - Silber 124.50. — K l. Münz-Ducaten 6.—, Napoleond'ors 10,09. Kandel und Golkswirtljschastliches. NudolfSlverth, 22. August. Dic Durchschnitts - Preise stellten sich auf dem heutia.ru Marlte. wie folgt: _____ ft. ,r. si. , lr. Wcizeu per Mctzeil 5 5 Butter pr. Pfuud . — 4« Korn „ 4 10 Eier pr. Stück . . — Ij Gerste „ ^ 20 Milch pr, Maß . - U> Hafer „ 1 ^> Rindfleisch pr, Pfd, - 24 Halbfrucht „ 4 20 Kalbfleisch „ — 25 Heiden „ — — Schweinefleisch „ — - Hirse „ ^ "" Schöpsenfleisch „ — 16 Kulurutz „ ^ ^ Hcihudel pr. Stück — , 25 Erdäpfel „ '" -^ Tauben „ — 20 linsen „ "' ^ Heu pr. Tentuer . 1 40 Erbsen „ ^ ^ Stroh „ . 1 10 Fisolen ,. 3 84 Holz, harte«, pr. Klft, 6 50 Rindsschmalz pr. Pfd, — 45 —weiche«, „ — - Schweueschmalz „ — 45 Wein. rother, pr, Eimer 9 — Speck, frisch. ——!— weißer „ 8- Spcct. geräuchert, Pfd. — 40 Angekommene Fremde. ! Äm 23. August. ^tadt Wien. Die Herren: Hora, von Wien, - Vater, Ingenieur, Uou Wicu. Elefant. Die Herren: Ritter u. Wurmb. uonFiumc. — Rösch' von Hrastuiss. — Dr. Schmidl, von Wicu Dr. Fritz, von N.'iu. — Baumliafl, Professor, uou Nein. — Priefw, H°N' dclöm., von Gradisca. — Pollat, Handelsm, von Wien "" Varou Stephcuscu, l. k Corvetleu^Capitäu, vou Pola. " Eislcr, Kaufm., vou Wicn. - Zamara, Kaufm., uon Trieste -- Vrclich, Kaufm,, uou Fiumc. — Singer, Kaufm,. von Graz. - Nolly, Sfteugler. vou Oberlaibach. — Nudulf, M-schiuisl, dou Stein. — Thomanu, Privatier, von Fiuinc. Kosmac, Pfcnrer, vou Hl. Kreu,. ^ Ritter v. Iauovih, vo» Trieft - Frau Srcnva, vou ^luiue, Vaierischev Hof. Die Herren: Stölchcr. von Tricsl. ^' rolii, uou Mottling. Pciller. Brauer, uou (hraz. Berichtigung. In dem stestrissen üandtagsberichte ist die Za^ der Unterschriften auf dem «vroteste der Steins Wähler zu Gunsten Dr. Wänster« ivrthnmlicl, nu» l2 statt »»« angegeben. ^ Meleorlilogisch« NeutwchlmMll ill liaibach. ! ,<;u. M^. 32N.4,. l' «,!> »uiuoslil! f. ss, bewoltt! I 24.!2 ,. N. 325,.,, 4-15.9 windstill größtl). bew.^ <),»!>« >10.. ?!b. 325,9? < !0, Vornüttags theilweife Aufheiterunc,. Nachmittags fonch > Abeudroth, Später gauz bewöllt Das Tagesuiittel der Wärü" > !-11-«", um 2 6" uuter dem Normale, ' > Verantwortlicher Rrtwcleu, : I^uaz u. ii l e i » m a y r. M An die M liberale Majorität der Wähler N Ttadtwahlbezirtes Neumarttl Nal mannsdors-Stein! l Die ultramontane Ntajorilät des h. lraiuischen LaN^ > tages hat Sie Ihrer rechtmäßigen Vertretung und B« « meines Mandates durch einen willkürlichen und parteiisch«" V Machtspruch beraubt, trotzdem 112 Wähler gegen ei«t « Octroyirung des Gegencandidaten Herrn Murnik, und ^ > 90 gegen meine Wahl protestirt hatten. > Indem ich, dadurch außer Stand gesetzt, der mir a»' « vertrauleu Mission nachzukommen, fllr Ihr Vertrat s dante, rufe ich Ihnen zu: Verzagen wir nicht, denn unl^ Sache, welche wir nich, mltteP Eil/Mu/sgen der W^' heit, Verleumdungen und Gewallmaßregeln, sondern n"^ mittelst unseres guten Rechtes vertralen und hoffentlich a^ künftighin vertreten werden, wird nicht immer unterlieg^ sie wird einmal siegen, denn sie ist die Sache ^? menschlichen Fortschrittes, der Wahrheit, ^ Siechtes ? Laibach, 22. August 1870. (2000» Dr. Moriz Muster. Den am Leicheubcgilngnissc der Frau Maria Haine Betheiliaten, namentlich dem lübl. OfficierS-Corps des t. l 7U. Infanterie-Regiment«, sprechen hieinit ihren herzlichsten Dant aus die trauernden Hinterbliebenen. (l:>8»)__________________________ Mjcnbmcht. _______^^______________---------------—--------------------------------------------------------————-— »ll N5 e», 23. August. Die Börse war iu ihrem ersten Theil unschlüssig Mau begaun das Geschäft zu rlwaS tieferen Kursen alö die grstrigcu und lauirlc dann bis 3^ ^n^ Mitte der Ncirsezeit Dann begann daS AuSgebot zu überwiegen und zwar weniger in den laudläuftgeu SpeculatiouSeffecleu als >u den verschiedeuarligeu Schranlenpap' «^ ungeachtet desseu hielten sich die Lurse relativ fest, da die Verläufer der großen Mehrzahl nach sich uicht qeucigt zeigten, der miuder gUustigcu Dispositio» Rechnung zu trageu.' Deuisen verstellte" »m mehr als ^ p- litluheittichc Staatsschuld zu 5 p.'ose v I. 1U3U ..... 230.— 231.— „ „ 1854 (4«/,) zn 250 «. 82.- 83.- ., „ 1860 zu 500 si. . . 90.— 90.50 .. „ 1860 zu 100 si. . . 9950 100.— „ .. 1864 zu 100 si. . . 114.75 115.25 Staat««DomÄneu-Pfaudbriefe zu 120 fl. ü, W. in Silber . . 119,50 120.50 ». «rund»ntlastuna«-vbliaatione„. Wr 100 si. (selb Waare AÜHmcn .... zu b p Ereditanstalt f, Handel u. Gew, . 245.50 li4N.— Ereditanstalt, allgcm. ungar. . . 73 50 74 50 Lscompte-Gescllschaft, u, ö. . . »30. —> Franco-üsterr. «anl .... 93.50 94. - Oemralbaul.......67.— 6« — Nationalbanl.......692,- 694 - Niederläudischc Vaul ....—— -"-" Vereinsbanl.......W.— »9.- Verlehrsbank.......89.— 90- Wiener Ban!......—--- ""-^ «. Actieu von TrauSportunterneh- munaen. Geld Waan Alfüld-Fiumaner Bahn . . . 161.— 16.^.— Vöhm. Westbahn.....N'^N" Larl-Ludwig-Nahn.....237.50 268.- DonaU'Dampfschifff. Gcsellfch. . 546,- 5^i0. Elisabeth-Westbahu.....208 - 2«" " Ferdinauds-Nordvahu , . . .1990.—,.75 ^ - > N.earl-^'nbw.B i S.uerz.'Vm. 99.50 ,00 50 oefttrr. «ordweftbahn . . . i<3. 93 5l), Siebend. Bahn in Silber vtrz. . 88.^ .<,,;^ Staatsb. G. 3°/« 6 500 Fr. ,.I. E>n. 134," ^ Sildb. G. 3'/«i. 500 Frc. „ . . 113 50 " Südb.-NllnS 6 °/, (1870—74) ^. i. 500 Frcs......240." ^5<1 Ung. Ostbahn......85.- «. Privatlose (per Slllck.) ^«e Ereditaustlllt f. Handeln. Gew. Geld ^^ ,u 100 si. ö W......152 ^ ^ß.^ Nudolf-Stistung zu 10 si. . . 14^ ^l Wechsel <3Mon) Geld ^ Augsburg filr 100 fl sttbd. W. -^ ^ il»6 -" Fraulfnrt ll,M.100 fl. bctto 1^-" ^ Hamburg, filr 100 Marl Banco -7-^ ,85»" London, fllr 10 Pfund Sterling !25.^ 50.^ Paris, sür 100 Franc« ... ^' ^'l,urs drr Gelds«"'"» ^^ Geld ss ^ >' it. MUnz-Dncaw . 5 si. 90 tr. ->'' , ' ^lapoleonsb or . . 9 „ 99 .. " '' 86 " VereinSlhaler. . . 1 .. «5 « <«« ' sk> " Silber , . 122 ,. 75 ,. '" " ^,i. Kraiuischc Orunde»llastungs - Obl'g»^^/ uatnotirung: Geld,