Lmbllchtl Zeitung. Nr. 3A ^ra!i„m>!rat!0»Sprciö: I», ^mnvloir gnnzj. si. N. ,',>,!j. fl. s>,5.0. ssiir dic Zxstclluüss ms H.N!«« hnlb,. 5<»,.'. Mit dcr Pos! «anzj. f>. ,5>. ynlbj. s,. 7.5«. S'Mlstag, 3. Scpten'ber InsertionSgebilhr bi« 10Zeilen: lmalSUll., üm. »«1 lv., Um. I fl.z sonst pr. Zcilc im. « lr., lm. » lr.< 3m. lU Ir. 11. l. w. Ins^rlionsstcmpcl jedcsm. ,'w li. !8?0. Aiutlicher Tbeil. Se. k. und f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eutschlicßuug uom 28. August l. I. zu Wich migcu geruht, daß die Hofräthe oxtni «dütllm Dr. Ferdinand Zirkel nnd Alois Postelt in erledigte syste-misirtc Hofrathsstcllcn bei den: Obersten Gerichtshöfe einrückcu," nnd haben gleichzeitig den Landesgcrichtspräsi dcnten in Zara Joseph Tastl, den Tricstcr Obcr^ landesgcrichtsrath Stephan u. Conti ilnd den Ober-landesgcrichtsrath bei dein Vaudesgcrichtc in Klagenfurt Johann Fraeß v. Ehrfcld zu Hofräthcn des Obersten Gerichtshofes, und zwar die beiden Letzteren cxtm «w- ständigtcit Äiährcns uud dessen Rcichs-Unmittelbarleit fest. Er betrachtet die Staatsgrundgcsctzc uom Dcccm^ bcr I8<)? als den einzigen legalen Ncchtsbodcn, auf wcl. chem die Vcrstäudignug der Parteien nach dem Grnnd^ sahe dcr Nationalitätcu^Glcichbcrcchtignng möglich sei. Dcr Vandtag verwahrt sich grncn die Ancrtcnnnng eines vermeintlichen Staatsrcchtcs ^ der böhmischen Krone und dlc Zulassung eines GcncrabVandtagcs. Der Landtag halt das Schwanken nnd Erpcrimcntircn auf dc,u politi chcu Gebiete für die Staatscrislen; ^f«hrlich und er-blickt in dcr Consolidiruug verfassungsmäßiger Zustände und Einhaltung friedlicher, neutraler äußerer Politik ein Bedürfniß dcr Monarchie." Die „Prcssc" sagt übcr die augenblickliche militärische Lage auf dem deutsch-französischen KricgS« theater mit Bczng auf die Schlacht von Beaumont: Was Niemand für möglich gehalten, ist eingetroffen: Mac Mahon hat sich nicht aus die bloß- Vc,Hinderung des ruschen Vm'Mlnschcs dcr deutschen Ärmccn besch'änlt, er hat sich nicht mit dem unter dcn heuligen Verhältnissen immerhin iclir schönen Erfolg begmigcn wollen, durch die Bcrlheidianng dcr Argonncnpässc dcn deutschen rechten Flügel nnd mit dicscm die gan^e Armcc um Tage, ja Wochen anzuhalten unt, dcn Parisnn zu ihrer Verlhei-dignüg Zcil zu verschaffen — nein, er ha! mit seinem Gros in den nördlichen Paffen Position gefaßt, um je nach dem Auefall einer Schlacht entweder vorwärts gegen Thionville, resp. Mch zu dringen, odcr sich in die Pässe zurück^uziclM. Das Manöver, an dessen Concep« tion wahrscheinlich Napoleon, der sich an die letzte» Reste seiner ^lreitmacht klammert, allein dic Schuld trägt, war elend schlecht erdacht und ebenso schlecht ausgeführt. Anstalt weiter südlich, dic Verbindung mit Pa-ris immer im Auge behaltcnd, Position zu nchmen und beim Andringen dcr Dculscheu untcr fortwährenden Gefechten auf Nh^ims mit dcr Richtung nach Paris zurück-zugehen, hat der Marschall einc förmliche Schlacht bci Veaumont angenommen und sich statt gegen Wcstcn uach Norden Ubcr die Maas in dcr Richtung auf Mouzon hinübcrlrcibcn lassen. Die Armee Mac Mahon's scheint mit ihrer Front gegcn Süden gislaudcn zu sein, als sie am 30. vom 5irouprinzcn von Sachsen angegriffen wurde; sie wnrdc zurückgedrängt und haltc nicht mchr so viel Widc'standsfählglcit, ihren Rückzug gcgcn Wcstcn zu be-wcrtsiclligcn, ein laut redendes Zeichen jür dic Demo-ralisatiou dcr Tr.ippcn; sic slandcn gleichen deutschen Stlcillräflcll gegcnübcr und doch o/lana cö ihncn nicht einmal, cincn gcorduclcn Rückzug cmzutrclcn. Kanonen und Gcfai^gcne in dcn Händen dcs Feindes zurücklassend, sind sie jetzt bis auf ci»e Mcilc von Belgien acdränßl, schwcl'cn in dcr Geflihr, beim nächsir» Angriff, der ae-nuß in dcn nächsten Tagen erfolgen muß, vollständig auf fremdes Territorium arjaat zu wcrden. Dic prcnßischei, Blätter spicchcn sich mit jedcni Taac l,^stimlnter acgcn jcdc Einftußnahme der neutralen Mächte auf den künfliaen Friedensschluß aus; sie uilidiciien dcn fortschreitenden Rüstungen in Deutsch-land gerade;» dcn Zweck, den Versuch einer solchen Ein-flüßnahim fernzuhalten, und plaidiren in Lcitartilrln und Berliner Corrcspolidcnzen für die Nichlwicocrhcraus' l;ubc der eroberten clsäjsischeu und lothringischen Di' striclc. Fl'niM'iml. Die Delagerung von S'trasil'urg. V. Auerbach schreibt der ..Augsburaer Allgcmei-'^" Zeitung" : ^or Straßburss, 25. August. Mittags. „Das nr nur cin kleiner Anfang, heute kommt's noch grober." I,', ",'" e>n Mann, dcr cs wissen muß. als ich ihm "' Eindrnckc dcr gestrigen ^iacht sprach. Wird man ) "'ich an fortgesetztes Bombardement nnd Fcnessäu- ^ers?'^ '"" ""'lw. wie man sich an dcn Anblick von diqc,, ," " "'^ T°oten gewöhnt? Wie ich von Knn- Tl,cis ^^' '^ ^' Straßbnrg dic ganze Stcinslraße, cin Nun, ?^ °" Wollcnstraßc nnd dic Kirche, genannt tirch^ ' ^l" (im Gegensatze zur alten St. Pelcrs- 'v»!lde'tc ^^'""'^' ^"^' "'^'"' S^lc uur wcnig Vcr-Dic in/s , ^'^n Erkrankungen von den Strapazen her. hcr w, ? "^ ersuchte einen Ausfall von Strnßburg '"«l u, s/s^" ^"ll'a zl'rückgcschlagcn. Alan sollte (;n-ich lün.'< ^' ^"t) keine Gerüchte weiter tragen, und ^lGcri^.M" mcrkwürdigc Beispiele erzählen, wic '""sz ich 'v! "'lltchcn und sich weiter bilden. Eines aber ^l'Mlülnii " ^^' erwähnen, weil cs für Personen und s°M fi',..«?/ ^" chavakleristifch ist nnd Glaubwürdige cs ^""cisler?'"^ ^^"'' ^^ ^'^ "«""'ch: dcr Äür-!'ch ^un « ^^^ Strafzburg, Hcrr ^umann, habe "'," UN ^ ''"'al'danten auf die Citadelle bcaebrn >md !^"t dnu n !' ^"' ^inArschaft bcschworcn. die Sladt /. '"cisl„„ ^'"'^"»s,c preiszugeben. Al>' er bei schroffer ? ^allc ^''^'^'Nlc.- t"'e Bürgcrschnfl könne im äußcr '' da lm! ö^"^'^ ""^'"' "'"''' ^'"sp'ach' 5" rr ,uoe ^err Uhrich einen Rcvolvl»' gcnintnncn! und dcn Bürgermeister Human sofort niedergeschossen.! ^>c gcsagt, so gcht das Gerücht, Dcr Bischof von Straßbnrg ist herausgekommen Er hat nichlS von dcm Vorgangc mit Hnman erzählt Unsere Truppen rücken l heute wieder vor gcgcn Straßburg. Hcutc Abends werden wir ^chwcres mit anschcn müssen. 20. Angnst, Morgens Das M ü nst c r bren n t. gestanden wir uns endlich allcsMM'l. als wir gcgcn ^ llhr^ ,m Innersten wie zerschlagen uns von dcn grau-stgcn Flammen abwendeten »nd heimkehrten. Es war cin >Nllcr, lantloser Gang. Icdcr hatlc das Gefühl, als ol, »hm persönlich cin treuer, ehrwürdiger Freund acstorbcn wäre, als ob cin Stück seiner ScclMcimat versunken wäre. In dcn Schlaf hincm in dcn man endlich vvr Ermallcn versauf, tönlc es. das Münster brennt" nnd Murgcns beim Erwachen laulc'l'c dass crslc Empfinden „das Münsicr brennt." Wic viel Menschenleben Hut dieser Krieg bereits in deu Tod geschickt uud hier hat nun dic Kricnsfackcl zahllose von vergangenen Geschi^h^rn, dic mit Andacht dcn Bau errichteten, mit Bewunderung betrachteten — wcnn man so sas,cn darf — nochmals gclödtcl nnd ai-i'n>. si,u, ;,,„ ^i„ schönstes beraubt.! Äiußlc cs so kommcn? Binßtc dcr glorreiche Gaüg dic-^ ses sitllick reinen Natioünltriegcs mil cincm Brandmale j ^bcftcckt wcrdc» ? Kcinc Schuld sällt ans uns. Es war !ausdrücklich strcnacs Au!,r»inc»l' anbefohlen, das Münster z» schonc". Und inni is< es doä, sieschrhcn. Welch' eine Bcrqeslast von Vcraülwmlli'ltcit hat dieser Commandant Uhrich auf sich gewälzt! Nutzlos, in vollem! Bewußtsein, daß cs nutzlos ist, opfert er dem dämonischen Phanlom dcr militärischen Ehre cmc Stadt, zahl« losc ihrer Einwohner und ein Denkmal der Kunst ohne Gleichen. Doch, ich soll Ihnen ja erzähle». So sei cS denn! Wir hatten erfahren, daß das Feuern heute verstärkt l uno crst in später Stunde, und zwar auf der ganzen östlichen und südlichen Seite beginnet, solle. Es war nach ncnn Uhr, als wir, wicdcrum nach Mlindolshcim gchcnd, in dcr Dnnlelhcil mühsam dcn Filhrwe'ke», auszuweichen hatten, die aroßc Holzstämme und Munition geacn die Festimci hinführten. Entgegen kain ein starler Trupp UHIancn. Wir standen wiedcr an der freien Ber gcskantc. an dcr für den Großhcrzog von Baden errichteten Brcttcrbank. Dic Brandstätten von gestern glühten nnd rauchten noch. Es war zehn Uhr, als die Fanale auf unscrcr Seile in bestimmten Pausen die Signale a trennten sich von uns und ain.en heimwäris; ..E^< wnd hcule nichts." hnß cs; ja mancke «laublcn, dcr Commandant müsse rinen Parlaunnlär ^schick, l)^ bcu, dcr vielleicht die Uebergobe blingc. 1434 Die „France" gibt folgende neue Einzelheiten über die Verproviantirung von Paris: „Abgesehen davon, daß alle Bäcker mit Vorräthen für 14 Tage versorgt sind, hat der Handelsminister nach Paris lom-men lassen: 350.000 Ctr. Mehl, 150.000 Ctr. Reis. einen ungeheuren Vorralh von Erdäpfeln und frischen Gemüsen aller Gattungen; 100.000 Ochsen und 500.000 Hämmel sind mit dem für ihre Fütterung nöthigen Heu und Getreide im Innern von Paris untergebracht. An Salz, Gewürzen, Kaffee, Zucker und anderen Colonial-waaren ist Paris auf drei Monate versorgt. Mehr als 60 Millionen Rationen eingelegtes Rind» und Hammelfleisch oder eingesalz«nes Schweinefleisch und Fische liegen in den Entrepots. Man ist eben im Begriff, das für die Pferde der Armee und der Bevölkerung nöthige Stroh und Futter einzuführen. Was endlich den Wein und die Spirituosen betrifft, so ist Paris bekanntlich auch in gewöhnlicher Zeit damit stets auf sechs Monate versehen." Die „Livens" bringt nachstehenden Artikel, über« schrieben: „Die fixe Idee des Königs Wilhelm": ..König Wilhelm hat die fixe Idee. nach Paris zu gehen, diesmal nicht als gekrönter und mit Herzlichkeit empfangener Gast, sondern als siegreicher Eroberer, der von der Seine aus Frankreich den Frieden dictirt. Auch die „Liberty" hatte ihre fixe Idee, die nämlich, während die Preußen nach Paris marschiren, ein zwischen Lyon und Straßburg aufgebrachtes französisches Corps von Soldaten und Freiwilligen im Eilschritte nach Ger-lin zu werfen. Das rechte Rhcinufer ist von Truppen entblößt. Ganz Deutschland hat, von Preußen fortgeschleppt, seine sämmtlichen militärischen Streitlräfte auf das linke Rheinufer geschickt. Das fragliche Armeecorps würde also nur Weiber, Kinder und Greise auf seinem Wege finden. Wie kommt es nun, daß diese fixe Idee, welche der erfahrenste General als vollkommen richtig anerkannt hat, noch nicht in der Ausführung begriffen ist? Es muß dicS umsomehr verwundern, als General Graf Palikao. der Obercommandant der chinesischen Expe dition, damals noch ein großcS Commando in Lyon bekleidete. Wir werden nicht ablassen, die unverzügliche Organisation einer französischen Expedition nach Deutschland als nothwendig anzuempfehlen. Denn in der That kann der Friede zwischen Frankreich und Preußen auf ehrenvolle Weise nicht anders unterzeichnet werden, als daß die Preußen das linke, die Franzosen das rechte Rhein-Ufer beseht hallen." Nachträglich kommt noch die Schlußpointe: „Werden wir den König von Preußen unter die Mauern von Paris gelangen lassen, ohne daß wir seine Entfernung aus seiner Hauptstadt dazu benutzen, um bis unter die Mauern von Berlin vorzudringen?" Der „Italic" zufolge sollen die an der römischen Grenze stehenden italienischen Truppen binnen kurzem auf den Kriegsfuß gesetzt werden. Für das Armeefuhrwesen werden die Pferdeeinkäufe noch immer fortgesetzt. Aus Frankreich kommen in Italien viele ausgewiesene Deutsche an. Sie werden auf Staatskosten verpflegt und über die nächste Grenze gebracht. Die Ocsterreicher werden an die kaiserlichen Behörden in Cormons gewiesen. Kriegschronik. Berlin, 2^. August. Die Truppentransporte haben wieder begonnen. Die Landwehren, welche zum Schutz der Nord- und Ostseeküste postirt waren, sind theils zur Belagerungsarmee bei Metz, theils nach dem Rhein hin dirigirt, wo eine Reserve-Armee aufgestellt werden soll. Die Ersatz'Balaillone sind in Stärke von je einem Ba« taillon pro Regiment der im Felde stehenden Truppen innerhalb der 4 bis 5 Wochen, welche seit der Bildung dieser Cadres verflossen sind, feldtüchtig ausgebildet und ausgerüstet und gehen zum großen Theile zur Ausfüllung der Lücken zu ihren Regimentern ab. Eine weitere Armee soll in der Umgegend von Berlin zusammengezogen werden, zu der wahrscheinlich ein Theil der bereits ausgebildeten Ersatz-Bataillone nebst neu aus-gehobenen Mannschaften, sowie diejenigen Landwehr» jahrgänge treten werden, die bisher von der Einberufung noch verschont gewesen sind. Diese neue, das ganze Bundesgebiet umfassende Truppenbildung, die sich auf mehr als eine Million vollständig ausgerüsteter und geschulter Truppen beziffert, gibt von Neuem Zeugniß von der Unerschöpfiichleit der deutschen Wehrkraft, denn noch ist das ganze zweite Landwehraufgebot, welches die Männer vom 34. bis zum 42. Lebensjahre umfaßt und cine Armee von Hunterttausenoen repräsentirt, intact und die jungen Männer vom 17. bis 20. Jahre, von denen der größte Theil bisher aus Mangel an Platz in den bestehenden Regimentern nicht untergebracht werden konnte, würden erforderlichenfalls ein weiteres ansehnliches Contingent stellen. (Pr.) Man schreibt der „Oest. Corr." aus Bres lau, 30. August: Die Ersatzbataillone sind bereits nach Frankreich nachgerückt mit Theilen der Landwehr. Die neu aufzustellenden drei Armeen werden aus den Landwehr-Ersatzbataillonen gebildet uuo sie sind eventuell zum Nachschub nach Frankreich bestimmt. Die Armee bei Glogan speciell wird die Landwehr-Ersatzbataillone aus Schlesien und Posen aufnehmen und zu diesem Zweck empfahl sich Glogau vor allen anderen Punkten durch seine Lage. Wie wacker die preußische Garde iu der Schlacht vom 18. v.M. (Gravclotte) gefochten und welch' schwere Verluste sie erlitten, das ergibt sich aus der von der neuesten „Kreuzzeitung" veröffentlichten Liste der todten und verwundeten Osficierc. Wir haben die end« lose Reihe der Namen zusammengezählt und so folgendes Ergebniß gefunden. I. Garde»Division: 33 Officiere todt. 106 verwundet; II. Garde-Division: 33 Osficiere todt, 103 verwundet. In dieser Zahl sind die todten und verwundeten Portc^Cp^e-Fähnriche nicht inbcgriffcn und, was noch ärger ist, die Verluste der Cavalleric sind in dieser Liste, ausgenommen das Garde'Hußarcn-Rc-giment, gar nicht enthalten. Schließt man aus der Zahl der gefallenen und verwundeten Officicre auf jene des MannschaslsverlusteS. so ergibt sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, daß die Garde am 18. v.M., ohne die Cavallerie' Division, an fünftausend Mann verloren habe. Das Berliner „Militär«Wochenblatt" rcsumirt folgendermaßen die Ereignisse der letzen Woche: Wie auS telegraphischen Nachrichten aus Paris hervorgeht, nähern sich die Spitzen der deutschen Armeen von mehreren Seiten Paris immer mehr. Am 26. August hat sich Caoallerie schon bei Arcis-sur-Aube gezeigt und ein Detachement Uhlanen den Bahnhof von Epcrnay angegriffen, während eine andere Abtheilung in die Stadt eingedrungen ist. In Chalons sind startc CavalM Colonnen mit Artillerie eingerückt. Am 27. August lM sich endlich preußische Truppen vor den Thoren v° RheimS gezeigt, welches, wie auch andererseits genM wird, Mac Mahou schon am 23. August verlassen lM soll, ohne daß es bisher mit Sicherheit erhellt, wohin ' sich gewandt. Am 27. August wurde Longwy zur Uc^ gäbe aufgefordert, die Aufforderung vom Commandanlc aber abgelehnt. . Die Eisenbahn zwischen Thionville u« Mcziercs, welche längs der belgischen Grenze la^ und die Festungen Monlmcdy. Sedan, MeziercS, nn lelst einer Zweigbahn auch Longwy mit Thionville ^ bindet, ist französischerscils bei Longuion. drei AM östlich von Monlmcdy, zur Zerstörung untelininirt U" bei Carignan, drei Meilen nordwestlich von MonlnM zerstört, so daß die Verbindung mit Sedan unters chen ist. . Die Festung Vitry an der Marne hat M "' officicll gemeldet wurde, am 25. August ergeben. 2M le-France ist ein wichtiger Uebergang über die 2M und die Einnahme dieser kleinen Festung umsomehr» Bedeutung, als hier nicht nur die Eisenbahn ?M ' Frouard-Barle-Duc die Marne überschreitet, son°° ' auch zwei Meilen östlich davon die Eisenbahn LaM, Chaumont sich mit ersterer vereinigt. Die Festung T<> sperrt einstweilen noch die Eisenbahn Nam'y'Fl»^ Vitry, sie wird von einer baicrischcn Brigade des ^ ten baierischen Corps eingeschlossen und soll ihrc ^ satzung nur aus mobiler Nationalgarde bestehen. ,., Am 23. August hat die Beschießung der M" Festung Bitsch durch baierischc Artillerie beg»"^ Pfal^burg, dessen gemeldete Einnahme sich n>^,^ stäligt, wird durch drci prclchische Bataillone l»ü' Schwadron blöket. ^ Ueber den bereits telegraphisch gemeldeten D^ bruchsversuch Bazaine's am 26. Auglist U, ein Correspondent der „Frkf. Ztg." aus Nem'^ 27. August: Die Besatzung von Metz hat in der ^ den Versuch gemacht, die Cernirungs-Linie zu ^ brechen, respective die Abschncidung von Thionvillls verhindern, allein vergeblich. Ein ähnlicher ^l! , dessen Corps demonstrativ östlich gegen unsere ^ gerichtet war, sollte gestern bewerkstelligt werden. ^, l Mittag erhielt ich die erste Kunde von den neue" « wegungen, um 3 Uhr Nachmittags war ich in Mo"!. Der Stab des in der unmittelbaren Umgebung ^ Dörfchens gelagerten 9. Armcecorps war bei meines kunft bereits ausgerückt; unter strömendem OenO regen marschirten soeben der Feld-Artillcricparl u«^ Infanterie-Munitions-Colonnen vor. Um Sie übc^ augenblickliche Lage des auf dem linken Moscl-Uf"',^ gespannten Cernirungsgürtcls zu informireu, n»'^, hier die Bemerkung einschalten, daß die eigentliche ^ schließungs-Linie von dem 7., 2. und 10. Arn^F gebildet wird; das 3. und 9. Corps, letzteres a"^ äußersten linken Flügel, liegen in Reserve; ei" ^, des 2. ist gegen Chalons vorgeschoben, um del ^» armcc zu folgen. Nach einigen Stunden ungel>^ Harrens sah ich den Stab des i). Corps wieder in ^ tois einziehen; ein irgendwie bedeutendes Gefecht/ ^ also nicht stattgefunden haben. Um mir möglich!^ jij wißheit von uuscrer Lage zu verschaffen, unterlM ^ heute eine Recognoscirungstour über Oravelotte, ^ und Corny hierhin. Ich fand den Stand der B^, noch unverändert als denselben, wie in den letzten ^ Ich wußte, daß der Bischof von Straßburg heute herallsgelommen war, um Schonung für die Stadt zu erbitten. Wir waren bereit, Alles zu gewähren, aber — die Uebcrgabe der Stadt ist unabänderlich nothwendig und der Commandant bleibt unabänderlich hartnäckig. Es heißt, datz er sich nach dem Codex der militärischen Ehre richten will, erst dann um Uebergabe zu verhandeln, wenn Bresche in die Festungswerke geschossen sei. Aber wie viel Leben muß bis dahin noch geopfert werden. Es wurde empfindlich kalt. Von Westen begann lebhaftes Feuern, das von der Festung aus in gleicher Weisc erwiedert wurde. Brandtugeln stiegen auf, fielen in die Feuerherde von gestern und an neue Stellen. Wieder entstanden da und dort neue Brände. Jetzt der eine Brand, hochragend; das muß ein erhabenes Ge-bäude sein. Das ist das Schiff des Münsters! Hin und her wurde geräthselt. behauptet, topographisch bestimmt; vor dem wollenartig sich breit hinlagcmdcn Rauch war nichts entschieden zu sehen. Der eine behauptete, er sehe das Münster rechts, der andere links vom großen Feuer. Die höheren Osficiere sammelten sich an unserem Standorte. Der Großherzog stand da und schaute wortlos iu die gewalligen Flammen, welche immer höher züngelten, sich immer breiter ausdehnten. Was mußte da» Herz des edlen Mannes in dieser Stunde bewegen! Immer heftiger, immer hastiger, wie im Zorne drängend und sich überstürzend, krachten und stießen die Mörserbatterien. Der Knall war von einem Zischen begleitet und hatte eine tief erschütternde Resonanz. Das war heute ein Losbrenncn fort und fort. daß man oft kaum Pausen bemerken konnte. Immer wieder wurde das alles von der Erwägung unterbrochen, ob denn wirklich das Münster brenne. Endlich hieß es: es ist unzweifelhaft entschieden. Gradauf am Thurm empor leckte die Flamme. Durch jedes Herz ging ein schmerzliches Zucken. Man sah einander stumm an. Man konnte in dem weithin leuchtenden Feuerscheine Miene, Blick des Augenstrahles fast wie am Tag deutlich erkennen. Das Donnern des Geschützes hört nicht auf. Brandraketen fliegen fort und fort — was soll man noch hier? Die tief innere Erregung und dazu die empfindlicher werdende Kälte heißt Jeden heimlehren, und doch kann man nicht von der Stelle. Neben uns aus dem Baum fliegen Eulen auf und krächzen, über die Weinberge hinfliegend. Welch' ein Klagen wird erst ertönen ourch die Tage hin. durch die ganze Geschichte, über das, was heute geschah. Endlich kam ein Ordonnanz-Officier und meldete, daß in unferer nächsten Nähe die Granaten einschlügen. Wir gingen heimwärts. Schwer trennte man sich von den Genossen; ein Jeder hatte das Gefühl, daß man beisammen bleiben, mit einander den Kummer tragen müsse. Endlich mußte man sich doch trennen. Welch' ein Anblick wird es sein, das Münster in Trümmern zu sehen? Wie unsäglich schmerzvoll wird der Einzug in Straßburg sein! Mit der Zertrümmerung des Münsters ist allen Menschen, zunächst und vorzugsweise aber den Elsässern ein Wahr. zeichen, ein Heiligthum geraubt, das ihnen eigen und gemeinsam war. Die Wiedervereinigung des Elsasses mit dem deulschen Vaterlande — von Schwierigkeiten der herbsten Art begleitet, die nur die größte Bedachtsamleit überwinden kann — erhält durch die Zertrümmerung des Münsters eine unwägbare Mehrung. Das große Ereignih, die große Sühne für einen nun bald 200jährigcn Raub — es ist entsetzlich, daß sie mit Nicderlegung des Mün< sters bezeichnet werden muß; das ist cin schwarzer Markstein. Nachmittags. Ich komme von der Muudolsheimer Höhe. Beim ersten Anblick athmete ich freier auf. Da liegt Straßburg, wohl rauchen da und bort 'M^ Brandstätten, aber das Münster steht unvcrscyl,^j der Thurm ragt frei in die Luft . . . Meine ^^ sollte aber nicht lange dauern. Durch cin schabe ^^ röhr läßt sich deutlich erkennen, daß das Schiff ^ h^ sterS ausgebrannt ist. Welche grundmäßigc Sch".^i" der Bau erfahren, läßt sich nicht sehen, "leu ^ Straßburg selbst noch nicht ermessen. So ist al!"^ helle Gewißheit, was man noch immer nicht N^ mochte. Was ist gegen dic weltgeschichtliche o^.^ die Thatsache, daß noch cin Hopfenmagazin, eine ^ -^ viel Heu und Stroh und das Findelhaus vcrbra"' ^ Das Alles läßt sich wieder herstellen, erneuern, ^ Münster? . . . ES muß hart hergehen in der ^ Ein Parlamentär tam zu uns heraus, ""t °^M um Verbandzeug für Verwundete, da 500 bis/^ F> ger schwer darniederliegen und eS an dein ^"') -'g„d"'. Unsere Truppen rücken weiter vor. Der ^m ^ „O Uhrich wollte vom Anfang her und will "'? >M 0" nichts von einer Verhandlung wissen. Er A ^cht " dem rein militärischen Standftnnkt, ohnc ^' ^ ^ dic Stadt, dic zu Grunde gehen mag. Cr w'U ^ ankommen lassen, daß Bresche in die Festung . dss> schössen werdc. Und dann? Ja, wer wc^, ^ Pl noch eintritt. — Das Feuern geht von??cucm ^ Tage erscheint es aber minder schauererrege' ^,sO der Nacht. In der Nacht beschlcichcn sich "'<.'" " c" im Kriege, um einander zu todten und m" < . de>" zusenden in die Häuser. Und da träumen ^M'<. wir von Civilisation. Man muß jetzt a"^^ ^ rückdrännen. Es ist Krieg, Krieg um e"'e^'^ich'vo' s Dic Hcrbstsonnc warf cin gelbes L'cht, o,e " ^B und die Stadt wie vergoldend.' Welche nr» . wird sie morgen zu bescheinen habe,»? ^ 1435 em Zeichen, daß etwas Bedeutendes nicht vorgefallen sein! tonnte. So ist es in der That. Die Absicht auf Seiten der Franzosen lag vor, einen Vorstoß zu machen; auch Yicr war Alles alarmirt; zu einer Action, wie es hieß. »st es nicht gekommen. . " ! Die Festung Straßbur«. Die dermaligc Wichtigkeit dcr Festung Slraßburg rechtfertigt es, wenn wir zur besseren Kenntniß dieses IN7 dle nachfolgende, dem „Franxais" cntnomm nc Schilderung bringen. „Straßburg ist eine wichtige militärische Position, welche den Besitz des Elsasscs sichert; cS ist gleichzeitig oer am wcltcsttn vorgeschobene Borposten Frankreichs gegen den Ostcn. Es ist die Beschützerin dcö Elsasses, die Wache der Nhcin-Ufcr. dcr große Kricgsplatz, welcher jeder aus Deutschland hcrcinlirechcndcn Armee die Spitze bietet. Vaubau hatte die militärische Sicherheit des Elsasses durch A,ilcguug cincr Reihe von befestigten Plätzen, Forts und Eitadellen bewirkt. Gegen die Schweiz, im Süden, war es Hüningen, dcsscn Werke inFolgedes l8l5>:> VcrtvaqcS dcmolirt wurden, im Nordcu bildeten Weißenlung uebsl drn Weißcnburgcr Linien und Hagcuau die Vertheidigung; das Centrum des ganzen Fortificationssyslems war Straßburg. Das Unglück dieses Platzes ist seine Lage in der Ebene. Wenn er 50 Kilometer rückwärts läge. cl»va dort, wo Zabern liegt, wülkcn ihn dic Abhänge dcr Vogcsen beschützen und ihm eine dominircndc Stellung geben. Statt dessen liegt Straßburg eigentlich in einem Grunde: um we« nigstms mit dem Blicke die Umgegend beherrschen zu können, hat Straßburg den Thurm seines Münsters 142 Meter hoch, also nur 2 Nieter niedriger als die größte der cgyptischen Pyramiden gebaut. Der eigentliche Grund, weshalb man Straßburg ««gelegt, ist in dcr Absicht zu suchen, daß man mittelst der Fcstung den Rhein beherrschen wollte. Indessen uegt Straßdurg gar nicht am Rhein sondern vier Kilometer davon entfernt an dcr III, einem Nebenflüsse lves Rheins, dcr sich hier in drei Arme theilt und hie-^urch mehrere Inseln bildet, auf welchen die Stadt gebaut ist. Die III crgicht sich erst in einer Entfernuug von 10 Kilometer in den Rhein und ist von Straßburg aus mit demselben durch einen Canal verbunden. bei dcssm Sperrung das Wasser in die Fcstungsgräbcn tritt lind me ^tadt auf diesc Wcisc vcrtheidigungsfähigcr macht. <)lese Vcrtwdignngomawgcln halten chcmalS viele ^n^ lMtc. Doch dic e'gmtl.chc VerlheldMmaöialiialeit Slraßburgs licat in se,ncm ausgezc.chnclcu ssortificationssyften, Parallel läuft) bildenden Stadt krönt. Auf der N sette, den Vogesen zu, ist eine starke Verlhcidigunaslii!ie Nllt zwei einspringenden Bastionen und zwci Forts an den beiden Enden angelegt; im Norden das Fort des Pierres und im Süden das Fort Blanc. Man gelangt in diesen Theil dcr Festung nur mittelst cincs engen Eiscnbahnthorcs und durch das Zabcru-lhor, welches letztere durch Außcnwerlc sehr gut vertheidigt ist. Die beiden anderen Seiten des Festungs-drcicckö sind ziemlich gleich. Die südliche, vom Fort Blanc bis zur Citadelle, ist mit natürlichem Schutze versehen. Die Festungswälle erheben sich in cincr durch die Arme dcr III und durch Bewässerungsgraben durchschnittenen Ebene. Man gelangt hier in die Fcstnng durch das Thor de l'Hüpital und das vou Austerlitz. Hinter diesen Wällcu liegeu die Fouragemagazine, das «"ilitärgefängniß und dic Caserne Austerlitz. Die Nordscitc, vom Fort des Picrres bis zur Zitadelle, beherrscht zwei Vorstädte, die Robertsau und der EontaocS, und die von dcr III gebildete Warkcncr -^nscl. Die Citadelle, von 1682 bis 1685 erbaut, ist von der Stadt durch cine Esplanade geschieden, auf welcher sich das Material für mehrere Schiffbrücken, "ngcheurc Waffenvorräthe, Artillerie und Gcnicmaga-zme :c. befinden. Die Citadelle selbst ist ein Fünscck ?>t fünf Bastionen und cbcn so vielen Halblünettcn. "le Festung hat für 10.000 Mann nnd 1500 Pferde "ttrncment. In der Nähe des Forts des Picrrcs ^tordo,t) liegt die Caserne Finckmatt, welche dcr erstc ^«imiplatz der insnrrcctioncllcn Versuche dcs damaligen I^^ouis im Jahre 1836 war." _________ Hclstesneuiffkeiten. W k^ Begnadigung.) Se. Majestät der Kaiser ren eclaer ^"" ^"kerö vcrurtheilten Jäger Stephau Mühl-sch^^^bensec, welcher im vorigen Jahre einen Wild-hinao^ s ^^ sogenannte Rauhe Wand bei Langwics '"eh, begnadigt. Deiw^s ^V' Veteran.) Am 2l>. v. M. feierte in wee In.- ^"!l der älteste Veteran der österreichischen Ar- ^ Er 'hat b ->'^"" ^' ^itcnfeld. fein hundertstes Gcburtsfcst. ^lämyff ^'''^ ^ der Schlacht bei Nagram als Hcmplmaun der H ""° den Leopold-Orden erhalten. Er stammt aus ist troh s "^icnischon Familie Pcchio v. Wcitcnfcld und "ehr ^'"""' hundert Jahre noch rüstig und munter. Seit ^bestk i ^ Jahren lebt Weitenfeld auf seinem Wcingar-Deiwitz bei Prag. Seine jüngeren Brüder, die ebenfalls l. l. österreichische Stadsofsiciere in Pension waren, sind schon vor Jahren gestorben. — (Fialer-Strike.) Ans Gwz wird der „N. Fr. Pr." geschrieben : Für den I. Leptemdcr steht uns eine ganz eigenthümliche Erscheinung bevor. Mit diesem Tage beginnt nämlich der Suite der Fiaker. Unser Magistrat j hat eine neue Lohnkutscher-Orduunq und mit derselben auch einen neuen Fahrtarif für Fahrten nach dcr Umgebung eingeführt. Gegen diesen Tarif h^ben die Fiaker erfolglos bei der Statthaltern und bcini Ministerium des Innern Beschwerde geführt. Wiederholte Einlagen an den Gemeinderath sind unberücksichtigt geblieben. Die Fiaker wollen deshalb am 1. September, an welchem Tage die neue Fiater-Orduung ins Leben tritt, ihre Arbeit einstellen und so lange striken, bis ihre Forderungen nach einem sür sie günstigeren Tarife in Erfüllung gchen. Der Magistrat ist aber auf den Strilc schon vorbereitet und soll Fürsorge getroffen haben, daß der Verkehr wenigstens nicht empfindlich leidet. Die Stnkendcn setzen sich zudem der Gefahr aus, um ihre Con-cessioneu zu kommen. ^ (Generalmajor Georg Griviiiö,) Trup-penbngadier in Graz, wurde vorgestern Vormittags in emer Wohuung von seinem Adjutanten todt am Sopha liegend gefnnden. --(Die Pläne der Pariser Befestigungs-werte) sind nunmehr in der Berliner Staatsdruckerei fertig gestellt worden und gehen iu diesen Tagen in 5000 Exemplaren au die Armee ab. Es sind alle diejenigen neuen Befestigungsarbeiten, die eben erst in der Ausführung begriffen siud, darin mit berücksichtigt, und diese zur Vcr-theilnng an die Officiere bestimmten Pläne werden daher volle Gelegenheit geben, für die bevorstehenden Operationen gegen diese Festungswerke vollste und genaueste Information zu geben. (Füuf Menfchcu in die Luft gesprengt.) Aus Guchenoorf nächst LangenloiS wird folgender entsetzlicher Unglückefall mitgetheilt: Vor mehreren Tagen beschäftigten sich die Taglöhner M. Nötl, K. Plaher, G. Schwarz, W. Mahalsch und I. Molesch in dem außerhalb des Ortes gelegenen Steinbruche mit der Anlegung eines Minenganges zur Sprengung einer größeren Steinschichte. Da das Pulver sich auffallend lange nicht entzündete, glaubten die Arbeiter, daß der Feuerschwamm verlöscht sei, und wollten eben nachsehen, als die Explosion erfolgte und die Unvorsichtigen theils von dem Gewölbe in die Tiefe gerissen, theils von den fliegenden Felsstücken zermalmt wurden. Rötl, Schwarz. Mahatsch und Mokesch blieben, schrecklich verstümmelt, todt liegen, nur Plaher, dem eiu Fuß abgerissen wurde, kam mit dem Leben davon. Locale s. — Der l. k. Landcöschulralh für Kram wurde gestern Vormittags vom Herrn Landcsvräsidentcn eröffnet uud cs geht somit die bisherige Wirkunassphärc dcr Landesregierung auf dcnselbcu über. Der Hcrr Landespräsidcnt cröfinctc die Sitzung, zu der sämmtliche hier anwesende Mitglieder dcs Lan-dcsschulralhcs erschienen waren, mit cincr Hinwcisung auf das Schulaufsichtögcsctz und die im Sinne dcssclbcn erfolgten Ernennungen dcr Hcrrcn Mitglieder und drückte die Erwartung aus, daß diese ihren Obliegenheiten mit lcncm Eifer, jener Einsicht und Unbefangenheit im Sinne ^ ^"lanfsichtsgesctzcs nachkommen wcrdcn, wie sie der Wichtigkeit der Aufgabe die für das gegenwärtige und zukünftige Wohl des LandcS wohl eine der bedeutendsten genannt werden lann, entspricht. Erstc und dringendste Aufgabe des LandcsschulrathcS sei nun, damit auch dic Einsetzung der Vczirksschulbc-hördcn und darnach jene dcr OrlSschulrälhc möglichst bald erfolgen könne, sogkich die hiczu erforderlichen Einleitungen zu treffen und namentlich dic im 8 27 dcs Schul-aufsichtsnesctzes erwähnten Tcrua-Vorschläge zum Behufe der Ernennung der Bczirlsschul-Inspcctoren sammt den hicmit im Zusammenhange stchcnocn Anträgen wegen Bemessung dcr diesen Functionärcn ^uzuwciscndcn Reisekosten- und Diäten-Pauschalien an dcn Herrn Minister für Cultus uud Unterricht zu erstatten. Dem Landesschulratbc obliege übrigens auch die Feststellung einer Geschäftsordnung, wofür der Entwurf bereits vorbereitet vorliegt. Es wurdc hiernach vom Ncscrcntc» Herrn Negic-rungsrath Hozhcvar dcr Enlwnrf dcr Geschäftsordnung vorgelesen und gutgchcißcn. jcdoch "och dic Litho-graphirung und specielle Vcrthciluug dcösclbcn an die cm-zclncn Herren Mitglieder beschlossen, damit allfälligc Aenderungen oder Ergänzungen beantragt werden können. Sodann wurdc in Absicht auf die unverzügliche Constituirung der Bezirlsschulräthc beschlossen, daß dic hiczu crfordcrlichcu Vorkehrungen unvcrwcilt getroffen werden, nnd hierauf die erste Sitznng dcs t. k. Landes» schulrathcS für Kram geschlossen. ' Die Vnthiillunss und Vinweihunss der Vtarien-! Statue am Tt. Iakobsplatze in Laibach. -8- In wenigen Tagen werden wir Zeugen einer ! ebenso denkwürdigen als erhebenden Feierlichkeit sein, näm> ! lich der Enthüllung und Einweihung der Marien-Statue, ! welche am 7. September um <> Uhr Früh am St. Jakobs-! Platze stattfinden wird. ^ Dicseö mit Kunstsinn uud Pracht ausgeführte Monu-! ment hat außerdem, daß es einem der schönsten Plätze der Stadt zur wahren Zierde gereicht, noch eine große historische Bedeutung für Laibach. Nach der siegreichen Bekämpfung des Erbfeindes der Christenheit und nach der glücklichen Abwendung der verheerenden Pest, welche ment, welches seme Vaterstadt so herrlich schmücket, hin-bllcken zu der erhabenen Himmelskönigin, zu deren Ver-herrkchung er nach Kräften beigetragen hat. 1436 — /'Für die deutschen Verwundeten.) Herr! Kammerrath Dr. Otto, Gutsbesitzer in Weinegg in Unter-krain, hat filr die deutschen Verwundeten den namhaften Geldbetrag von 80 fl. und einen Pack Charpie gespendet. — (Theater.) Verzeichniß der darstellenden Mitglieder in der kommenden Eaison: Oper: Herren: Deutsch (Heldentenor), Held (lyrischer und Spieltenor), La Fontaine (Bariton), Nouotuy (seriöser Baß), Trier (2. Bariton), Raster (2. Baß), Stoje (Gesangspartien). Damen: Frl. Garwens (1. dramatische Sängerin), Fr. Frankenberg (Colo-ratursängerin). Frl. Schwarz (Alt und Mezzosopran), Frl. Schmid (jugendliche Sängerin); Kapellmeister: Wilhelm Floderer. Schauspiel, Posse und Operette: Herren: Puls (Held und Liebhaber), Richter (Charakterrollen), Raul (Conversationsliebhaber), Schlesinger (Intriguant), Nurmeister und Schößler (seriöse Väter), Staindl (1. jugendlicher Gcsangstomiker), Rüdinger (1. Operettensänger), Scharfenstein (komische Rollen). Damen: Frl. Manysch (1. Liebhaberin), Fr. Staindl (jugendliche Salondamen), Fr. Fontaine (Conversationsmütter), Frl. Fontaine (erste Local- und Operettensängerin), Fr. Witscherling (tomische Alte), Frl. Witscherling (muntere Liebhaberin), Frl. Vingat (2. Operettensängerin), Frl. Sind (2. Liebhaberin). An Opernnovitäten kommen in der Saison zur Aufführung: „Romeo und Julie" von Gounod, „Prophet," „Ballo in Maschera," „Perdita," „Wildschutz." An Operetten: „Frau Meisterin," „Coscolletto," „Freigeister," „Perichole." — (Ueberschw emmung.) In Folge der andauern-den Regengüsse trat der Gurkfluß in der Gegend von Land-! straß, Eeehof, Malanze und Koprivnit wiederholt aus und! überschwemmte Aecker und Wiesen derart, daß die Besitzer keine Ernte zu hoffen haben. ! — (Während des „Wetterläutens" vom Blitze erfchlagen.) Am 30. v. M. entlud sich ein heftiges Gewitter in der Gegend von Billichderg, Bezirk Littai. Der Blitz fchlug in den Thurm der Kirche St. Andreas zu Selo und traf den Meßncr, welcher gerade nach noch allgemeinem Gebrauchedie Netterglocke läutete, so daß er sogleich verschied. Qeffcntlicher Dank. Der t. k. Mmisterialrath Herr Tr. V. F. Klun hat den ihm für die Zureise zum diesjährigen Landtage liquidirten Entschädigungsbetrag per 60 si. mir mit dem Ersuchen übergeben, denselben unter Stadtarme ohne Rücksicht auf Nationalität oder Confession zu vertheilen, wofür der wärmste Dank hiemit ausgesprochen wird. Stadtmagistrat Laibach, am 31. August 1670. Der Bürgermeister: Tr. Joseph Sup pan. Neueste V«st. (Qrigiual'Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Vendresse, Sl. August. Die Folgen des gestrigen Sieges über Mac Vtahon werden bei der grofteu Schlachtfeldausdehuung erst allmälig bekannt. Viöher ist conftatirt, dasl einige llltt Kanonen, R< Mitrailleuse« und ungefähr 7sten August Morgens die Maao bei Mouzon. Berlin, H September. (Qfficiell.) Der Feind in Straßburg eröffnete heute Früh von der ganzen Front ei» heftiges Fruer, machte j einen Ausfall auf die Insel INaatcu und den Bahnhof und wurde zurückgeschlagen. Die l zweite Parallele ist fast vollendet München, 1. September. Eil, an das Kriegs-mimstcrium am !N August eingelangtes Telegramm meldet: Am 30 August siegreiche Schlacht dei Beaumont. Die Franzose!» wurden über die Maas zurück-gedrängt unter erfolgreicher Aechciligung des ersten uaierischel» Armcccorpü. Zwei Geschütze wurden vom 1. Jäger-Bataillon erobert und zahlreiche Gefangene gemacht. Berlin, 1. September. Die „Nmddeutsche Allgemeine Zeitung" erführt a»s dcstcr Qucllc: In England fän^t die öffentliche Mcinuug an, sich mehr und mehr mit dem Geanten vertraut zu machen, daß wn mindestens die VogcsciMcnzc fordern lümttcn neben einer Kriegskosten-Entschädigung von einer Milliarde. Wir denken ader, daß wir dazu noch dic Moscllinie mit Metz haben müssen und, so Gott will, haben werden. Brüssel, 1. September. Aus Paris wird gemeldet: Palilao hat den Pariser Blättern die Weisung ertheilt, sich bei Strafe der Unterdrückung jeder Mittheilung über Truppenmürsche zu enthalten. Die De-molirung der im FeslungSlayon gelegenen Baulichkeiten ist nahezu beendet. Das „Echo du Parlement" berichtet aus Bouillon vom 31. August: Die Preußen rücken auf Sedan los, um die Festung einzuschließen. Das erste französische Corps wird heute, von Carignan kommend, in Sedan erwartet. Mouzou und Bazaillc wurden thcilwcise in Brand gesteckt. Paris, 1. September. Das „Journal Officiel" meldet, daß der Kriegsminister die Heranziehung von 100.000 Mobilgardisten aus den Departements zur Theilnahme an der Vertheidigung von Paris anordnete. Paris, 1. September. Dic „Agcucc Hauas" schreibt: Wir glauben zu wissen, daß alle Mitglieder des diplomatischen Corps beschlossen haben, in Paris zu bleiben, selbst im Falle einer Belagerung, solange als die Kaiserin die Stadt nicht verlassen wird. Brüssel. 31. August. (Vtrld.) Mac Mahon hat nach einem Vorpostengefechtc bei Beaumont Stellung an der Maas genommen. Die preußischen Blessiren in Metz, gegen 1000 Mann, wurden gcgen französiche Ge-^ fangene ausgewechselt. Bei Ban St. Martin (westlich I von Metz) hat Vazaine die Belagerer angegriffen und l deren Reiterei schwere Verluste beigebracht. Brüssel, 31. August. (Vtrld.) Nach ftanzG schem Berichte haben die Truppen Mac Mahon's bei Attigny (nächst Vouzicrs) die preußische Vorhut geschlagen. Petersburg, 1. September. (N. Fr. Pr.) ^as russische Cabinet dürfte mit dem Antrage auf Einberufung eines europäischen Congresses binnen Kurzem hel' vortreten. Telegraphischer WechselcourS vom 2. September. 5perc. Mctalliaucs 56,65 5vrn- Metallic,,,^ mit M°>' und November-Einsen 5.6.65. — 5ucrc. National-Anllhm 6<'.-7' 1860l>r Stants-Anlchcn 90.75. - Banlactien 695, - 2^"' Ncticii 25,1.-. London 125, . - Silber 123.25. - "-'> MUnz-Ducalm 5.82. Napuleond'ors 9.93. Handel und UolkswirtljschastlM Verlosung. (1 864cr L° sc.) Bei der am 1. September vorgeüol"' mencu Verlosung der Serien und Gewinn-Nummern der l^, i'ose wurden nachstehende 8 Serien gezogen, und zwar: Nr. 3'" 1692 169 » 1813 3351 348» 3551 nn° 3919 Äus diese» "^ hosten Serien wurden nachfolgende 69 Gcwinn-Nnmmcr» »^ den nebcnbezrichneten Gewiunftcu in österreichische,,' Währun^ü^ ,^ogcn, und zwar fiel der Haupttreffer mit 290."!> !> S. 355,1 Nr. 17. Ferner gewinnen jr 5000 fl.: S. 1699^' > s!!! und S. 3488 Nr. 10: je 2000 fl.: S. 16!)2 Nr. 2?. A ! l^. schuld im Umlaufe: au Pllrlialhypothelaranweisnnqen 76,866.^ 50 lr.; an zu Staalönotru ertlärten Ein- und Flinfqnldcnbp uotcn 2,283,546 fl.. au förmlichen Staatönotm 329,207 72^" an Milnzschcincu zu zehn Nculreuzcrn 3.641.311 fl. 95 tr.. Gauzen 411,999,212 fl. 45 lr. ^ , i; ü. M,!> 3ii6 »8 'l- 7« windstill Nebel .^ 2. 2 „ N. 326,,l- ^«o SW. mäßig Halbheit« "" ,10.. M. 32 12 7", um 0 7° unter dem Normale. Verantwortlicher Redact«,'.': Igna; u. Kleinmo»^ .., Es wird zur allgemeinen K«^ niß gebracht, daß der Pferde-EinB für das Aerar mit dem heutigen TM eingestellt wird, Laibach, am 3. September l^ Vm der k. k. Nenwlltrll'M? Commission Nr. 7. « Mlcnbtticht ----- , ------^------ -----»^""^M' A3ien, 1. September. Namentlich die Vorbörse war heute sehr auimirt und cö verkehrte dieselbe bei ziemlich starlcm Umsatz der Spcculatiouscffectcl: zu gestiegeinw ^ Schwächte sich auch die Stimmung an der Mittagsbürse einigcrmafzcn ab, so bleibt doch noch immer Curögcwinn zu verzeichnen. Die Devise London wich bis 12b u>N'^ Napoleons waren bei ihrer billigsten heutigen Notiz ',9 fl. 93 lr.) um mehr als 1 pCt. verwohlseilt. In Nentc wurde 56.50 gemacht. ^U. Allaemeine Htaatoschuld. Fllr 100 fl. Hell, Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 plit.: in Noten vcrzinsl. Mai-November 56,50 56.75 „ „ „ Februar-August 56.50 56.75 „ Silber „ Jänner-Juli . 65,60 65.75 „ „ „ April-October. 65.60 65.75 Steuerauleheu rückzahlbar (j.) —7.— —.— Lose v.J. 1839 . . . . . 227.-229.— „ „ 1854 (4 "/„> zu 250 fl. 81.— 81.50 „ ^ 1860 zu 500 fl. . . W./5 91.25 „ „ 1860 zu 100 fl. . . 99 50 100.50 « „ 1864 zu 100 fi. . . 112.75 113.25 Staats-Domänen-Pfandbriefe zu 120 fl. ü W. in Silber . . 119.50 120.— ». OrundentlastunaS-Dbliaationen. Fllr 100 ft. Gelb Waare Vühme» .... zu5pCt —.— __ __ <^llliziru....., b „ 70.75 7150 Nieder-Oesterreich. . «5 .. 89.— l^ _ Ober-Oeftrrreich . . „ b „ —.— ...__, Siebenbürgen ... ,, 5 „ 73.-- 74.-. ^t: ! Fuufllrchen-Barcscr-Bahn . 157.— 1^8.— ! ffrau,-Ioseph«.«ahn . . . 182.— 164. - j Gell' Wnll!v ,Lemberl,:!l,ern.cIassyer-Vahn . 195.50 196.— Lloyd, üfterr........317.— 320.— Omnibus........—. - —.-. ^Rudolss-Vahu......15?.— 158.— iSiebmbllrger Vahn ... 164. - 165.— iStaatöbahll.......347, - 348.— ,Slldbahu . ,......195.50 196. - jSildnordd, Verbind. Vahu . . 165.— 166.— ! >Theiß-Äahu.......217.— 218,- -, ^Tramway........167.— 167.50! ! «. Pf. Cmiss.) 91 50 ------j sferdiuands-Nordb. in Silb.vrrz. 102.25 102.50 i Franz-Iosephs-Bahil .... 92.25 9250^ ^.^ Gildb.-Äon« 6 "/„ (1870-74) ^ ! « 500 Frcs......-7^ 84,^" Ung. Ostbahn......".50 «. «privatlose (per Slilck-) ^c< Ercditaustlllt f. Handel u. Gew. G"0 ^g,^ zu 100 fl. ä W.....- l." ^ i5.^ Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . l4'^ ^ ! Wechsel (3M°u,,Oei^^ , Augsburg sllr 100 fl, lildd. W. 1 ^"5 il'5., !Frunt!>lNc,,M.100 st. dctlo 1^.< <,!,< Hamburg, für 100 Mart Val-co -'^ iZ5 , London, fiir 10 Pfund Sterling l"-^ ö^ Paris, für 100 strancs . - - " « ^ , 5« Silber , . 123^ " ' ^ <ßl'' Krainische Grundeutlastungs - Obl'g^^ vntnotirung: -, G"d,