Nr. 3U. Pr.'inumeralloiisprei?: Im Comptoir ganzl. fi. ll, hnll'j. N. l>.5<». hl!r dic ^llstcll!!!!,) >»l' H-'U« halbj. 5<) lr, Mil der Post ganz!, sl. i5>, hc»t>j. si. 7.50, Freitag, lti. Scptembcr 3m. ä« lr. u. s. >r. ^>i.,:i<,»»!w„sel j"v «m »<» lr" i871. Ailltlicher Theil. Se. l. und l. Apostolische Majesliil habcu mit Allerhöchster Entschließung vom 2l. August d. I. über ^'lulrag dcS Reichskanzlers. Ministers dcS kaiserliche!! Hauses und des Aeußcrn, die ClmsulatStanzlcr Dr. Johann Vapt. Ortlieli in Ibralla, Adalbert Äug er in Bel-s.rad und Dr. Peter Cozzi iu Marseille zu ViccCon. suln auf den von ihnen bisher bekleideten Kanzlcrpostc"; ferner den ConsulatSkanzlcr Cajctan Zagorsti in Iassy zum Viceeonsul auf dem von ihm zu versehenden Houorar-Vlccconsuleposten in Turnu^Seucrin und di> Consulalslanzler Dr. Wilhelm Scewald in Alcxau-drien und Sigmuud Ritler v. Piombazzi in Con-stautinopel zu Vicecousulu auf den von ihnen bisher bekleideten Kanzlerpostcn allcrgnädigst zu crncuncn geruht, Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2l. Anglist d. I. über Änlrag des Reichskanzlers. Ministers des kaiserliche« Hauses und des Aeußern, den Consulatslan^lern Johann di Lorenzo in Palermo, Stephan Gratich in Kairo und Anton NiedzielSki in Warschau, den Kan^lcr^Dol-wetschern Alexander Kiparissi bei dem k. und t. Con-slllate in Galatz und Joseph Valcnsi bei dcm l. und t. General'Consulate in Tunis, sowie dcm mit dein Range und den Bezügen eines Consular-Elcrcn dcm f. und t. General Consulate in Bukarest zugetheilte» Honorar' ^oncipisten des lönigl. ungarischen HaudclSlninistcriums '^lanz Slockina er und dun Honorar-Knuzlcr.^ol' welscher des l. und l. Oencl^l Consulates in Iauimi Matthäus «'»i hi n op ul o deu Vice Consulstilel huldreichst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 14. September. Gar vielerlei Rathschläge werden der ,.Velfassuua,s-Partei" von ihren publicistischc,, Freunden erlhcill. seitdem der Ausfall der ^andtnqSmalil'N derselben die Aussicht aus die ^oildaucr ihrer Hcrischaft im Parlamente belwminen. Beiiu Lichte bisch?», laufen dicsc Rathschläge allesamml darauf hinaus, aus Furcht vor dcm Slnbcn cincn Sclbslmold zu begehen. Wcil die Umslände sich in rincr Wcisc gestaltet hal>,n, daß cS der .,Vc,s^ssni!gc< Partei" im Rcichsiaihc nicht ünhr gestaltet sein würde, t'lqucm abzuwartei,, bis die gcgctiül'cl stehenden Paitcien sich z», ihicn Theorien bckehic». wird ihr angcralhcn. vom ReichSralhc auf uud davon zu gehen; mau will die ..VcrsassungSpart.i" dazu überreden, den Gegnern den Kampfplatz ohne Kampf zu überlassen. Cs ist glücklicher Weise, sagt die „Grazer Ztg.," tm,e Gefahr, daß dieser Rathschlag Gehör finde. Die Voraussetzungen, von welchen derselbe ausgeht, werden sich, dessen sind wir überzeugt, uimmcr finden! Die Regierung und die voraussichtliche neue Rcichsraths-Majorität wiro an die durch eigenes Verschulden der Führung enthobenen Majorität von ehedem keine Zu-mulhuna.cn stellen, vor welchen sie die Flucht ergreifen müßte. Der Moment rückt immer näher, iu welchem cö hell werden wird in bcn Köpfen und das Spiel mit Spukgcstalten ein Ende wird nehmen müssen. Man wird finden, daß die Untcijochung und Preisgebung dcr Deutschen au das Slavcnlhum. ultramontane Reaction uud andere Ungeheuerlichkeiten, mit denen man scit Jahr und Tag die politischen Kinder zu schrecken bemüht war. blos iu dcr von maßloser Parteileidcnschaft erhitzten Phantasie dcr cpposilioncllen Chorführer cxislirt, aber »mit ab gelegen ist von der Absicht des Ministeriums, welches sich die Befriedigung aller Böller Oesterreichs zur Aufgabe gemacht. Mit einem Worte: man wird »ich vor dcr Thatsache endlich nicht verschließen können, daß die Arbeit, zu welcher daS Ministerium den Reichs' ralh einladet, eine ehrliche Fsiedcnsarbeil sei. an welcher mitzuwirleu Eb/ und Pflicht des Volksvertreters ist. welche zu versagen kein Vertreter deS Volles wagen da,f. ohne fich an Kaiser und Reich z» versündigen! Es ist unS daher, wie wir letzthin sckon betonten, gar uichl bange, daß die Drohung mit dcm parlameu-tarischcn strike crust wcrdcn könnte; am Ende sind jene starken Geister im Schoße 5er PcrfassungSparlci, welche das „Biegen oder Brechen" dcr staatSrcchllichen Oppo« silion gegenüber, und die Parole: ..von diesem Ministerium da>f leine Rcform angenommen wcrdcn" — dcm Ministerium Hohenw"'.l gegenüber als unabänderlichen Grundsatz vcchchteu wollen, noch lange nicht allmächtig. Btllübcnd bleibt cs immerhin, daß im Schoße der Acrsassungsparlci auch jetzt noch. bei den grüudlich ocrändcrtcn Verhältnissen, taum ein Vclsuch, sich von dein Äannc jcncr Geister zu cmancipircn, zum Voischcine 'rill; daß auch jetzt noch nn ein positives Handeln nicht, sondc»» beharrlich nur an die Verewigung dcr Negation gttacht wird. Man bemüht sich, ^s Stimmenoerhallniß im l'.üchsttn N.icheralhc z>, schcmatisircn um zu bcwcifcn, wie derselbe „d^r Willkür der Czccbcn und Nltramonta ucn ül'cianllvoilcl" ftin wird. Es lmro gezeigt daß von den I? Vandla^n Dalmalicn. Galizicn, Kiain, Tirol. Vorarlberg. Istricn. Oörz und Trieft gar l>iuc Vcrfassunaetrcuc; Obcröstcrrcich 8 gegen 2; Mühlen endlich 18 g?gcu 4 — ,n dcn Reichsralh entsenden werden. Und weil dcm so ist. wcil cin s? schreiendes Mißverhältniß des Könnens und WollenS der Pe,« fassungsparlei conslatilt wird. will man de, letzltrl:, immerfort noch schroffes Jauorircn des GegneiS, Fest« halten an dem Slandpuntt dcS: so will ich'S und fo soll es — empfehlen! Wir dücht'.'n, es wäre wohl gerathener, die Loa.it dieser Ziffern ernsthaft ins Auge zu fassen, mit diesen Ziffern kalten Blutes zu rechnen. Ein Zustand, in welchem die Vertreter von fünf Randlagen gegen den Widerspruch von zwölf Landtagen eine Verfassungssorm als unabänderliches Dogma aufrecht erhallen würden, ist uud bleibt unter allen Umständen unhaltbar. Die Macht, die hiczu aufgewendet werden müßte, fie würde die molalischc Signatur für die Dauer nicht bewahren können, und fehlt diese einmal - die physischen Macht^ mittet würden bald zu Schanden! DicS zu erwägen — dächten wir ^ wäre nun wohl schon an der Zeit! Politische Uebersicht. Laibach, 14. September. Aus Graz wird berichtet, daß die cleric ale Partei beschlossen habe, im ^audlagc einen Antrag auf cinr Dankadresse an den Kaiser für die neue ausgleiche« freundliche Rcgierungspolitil einzubringen. Dcr ..Presse" wird auS Prag mitgetheilt: Anlaß-lich dcr Eingabe der inländischen Webereien, bezüglich dcr Auwendbcnteit des ApprctuiVerfahrens auf Elsaß und Lothringen, cutfchieo der Finanzminister. Elsaß und Loth-rinden gehören nicht zum Zollvereine; die österreichische Rcgieruug behalte sich selbst nach erjolgter Einbeziehung dieser Landcslhcilc in den Zollverein vor, einen speciellen Beschluß zu fassen, ob eine solche Begünstigung auf Elsaß und Lothringen auszudehnen sei. Die „Kreuzzcilung" bemerkt in einem Artikel über die Salzl'urgcr Entrevue: Die dort gepflogenen Ge> sprcchungcn beweisen von neuem, daß Deutschland und Oesterreich auf ein freundschaftliches Zusammengehen an-gcwicscu sind, und die auf Grund dieser Ueberzeugung gewonnene (>ilt«'i>to oonlilllc aibl wegen der materiellen Wucht, welche das vereinte Deutschland » Oesterreich in die Waagschale der Entscheidung zu legen vermag, für ganz Europa eine FriedcnSbürgschast, die ihm so lange fehlte, als die Eoncurrenz Preußens und Oesterreichs in Deutschland dcm Auslande zur Verlockung diente. Italienische Glätter, namentlich „Fanfulla" oer-sichcru, die dcr italienischen Regierung nach der Kaiser-Zusammenkunft ScitenS dcs Berliner und Wiener Ca» binctcS gemachten Mittheilungen feicn äußerst freundlich und anerkennen die Dienste, welche die italienische Mlillell'zz. Proceß Nojsel. Heule (am 8. d.M.) erschien vor dcu Schranken oc« dritten Versaillcr Kriegsgerichtes Geniccavilän Ros-N i, eine Zeit lang Obcrgcncral der Commune und uach °em emstumuigen Urlhcil sciucr ehemaligen Mitosficicrc ""er ocr genialsten Köpfe dcr französischen Aliucc. der O ^ Rücksicht ans dcn Grad dcS Angeklagten war aus bü? ^' ^'" Kricgsgcbrauch enlsprcchcnd, uur cieren ,«?." ^^ ^cm Äugctlaglcu lbcubürligcu Offi» lonschefs ii" °"^ ^'" ^l)"slcu Merlin, zwei Balail-Ul'd zwei'k>a>>ü!.^^^""^^ tinem Obcrslliculcuan, welchem als sln!ä!"' zusammengesetzt. Der Angeklagte, über uud als Vc^i. ^" Commandant Gaveau gcgcu-stcht, trägt bur. rlill^c/^'''' ^^ert Joly zur Seile lurzgeschuittenes ftaüu^^'""'^ Kleidung, militärisch tiefeu Höhlen hervorblickt ""? ^^ ^" "'""''ch a"S Er ,st' bleich, ""«en einen Nasenzwickcr. lNößte Kaltblütigkeit und ^''^^"" ^"lworten die ihn. der bekanntlich uüer I.n" "! «,?ie """«ge ^«e.. brief an deu Kricg«m stc ' ' '"/ ^^" ''""' '^'^l"' Neiheu der Föder-rlen < ^"b' nach Paris in die^ st«bschef und am 30 April !"'" ^"" ^^'cral- Kriegsdelegirleu ernannt wurdc m ^' ^""nuue zum W zum 10. Mai versah ..^.^"'/ '^"nct.oneu er Aufreizung zum Aür/K Umsturzvech.ch. kuppen. Änmaßuna von 5 <,s«' ^""" bewaffneter gen. endlich Desertion zum Feinde. In seinem Verhöre sagt der Angeklagte aus' Ich stand iu Metz, M diese Festung belagert wlnde, und gehörte dort zu der Gruppe von Officicrcn. d,c sich m,t aller Macht dcr Ucbergabc dcS Platzes wider-srtzlcn. Nach dcr Capitulation gelang cS mir, am Wsleu lruh. als Vaucr veillcidet, uach Belgien zu cullommcn; lch «mg zuerst uach England zu meiner Mutter, die sich aus j>ar>s dorthin gcfliichlcl halle, und dann nach TourS. wo dcr KricgSminlslcr (Gambclla) auf mich aufmerksam gemacht wurde uud mir den ^ustrag ertheilte, im Norden Erhcbuugeu über die disponibel gcblicbeuen Streilträfte z« Pflegen. Als ich von do-t nach Tourö zurückgekehrt war, ernannte mich der Minister zum Obersten des ü"^ /« "?' ^"scr vo>, Neuer«. Hi^ traf mich. während ,ch Barale»bau<«„ ll!,i.si.hnn lieft, die Nachricht von der Rcvolutiou vom l,^. März und ich schrieb uuter dcm 1<>. l^cu Absagcbricf «>. dei, Kriegsminister. Ich ließ mich hiebcl von dem Ocdaolcu leilcu, daß der ge° schlosseuc Friede ein Unglück uud eine Schaudc für Frankreich war, uud daß die Erhebung von Paris in lctzlcr Instanz darauf abziele, dcu Kampf gegen dic Preußen wieder aufzunehmen. Hierin bestärkte mich dic Thaisache, daß die Insurgenten eine Anzahl von Gc-schützen vor dcm iu Paris einrückenden Feinde gcrcltel Ehalten. Der Krieg, dachle ich. würde bald größere Vcr< hältnissc annehmen und das ganze ^'and mit sich fort' rrißcn. Präs. ES war ja aber ciucr der erslcu Acte der Commune, die Preußcu wisscu zu lassen, daß sie die Präliminarien von Vc,sMct< ancrtenne. Ang. DicS erfuhr ich eist später, nach dlm Sturz der Commune. Präs. Und darauf hin entschlossen Sie sich, an einem Kampfe lheilzunehmcn, in welchem Ihnen Ihre früheren Kameraden gegenüberstehen mußten? Kannten Sie einige von dcn Mäunecu dcS 18. März? A n g. Nciu, nur ^ullier habe ich in Tours flüchtig geseheu. P r ä s. Vou ciucm inlelligcuteu Mann wie Sie ist nicht anzuuchmcn. daß cr in d.r unmöglichen Hoffnung eines ncueu KriegcS zum Verrälher an seiner Fahne wurde; dieser Flecken wäre auf alle Fäll- an Ihnen haften geblieben. Ang. Ich habe nicht einen Auaeublick denken lön-ncn, daß man mich, wenn ich nur aus ^iebe zum Vater-lande handelte, zum Verrälher stempeln würde. Die Geschichte hat Beispiele von ähnlichen Acten, deren Urheber in ihrem Rufe leinen Makel erfuhren. Nach dem Frieden von 1^14 machten mehrere Officiere und na» menllich dcr Marschall Nly cincn solchen Versuch, und zwar war derselbe gegen eine regelmäßig gegründete Kammer und gegen eine viel ältere und solidere Regie» rung gerichtet. Oie ganze Armee ging dann von der weißen zu dcr dreifarbigen Fahne über. und es ist nur nicht bekannt, daß alle diese Soldaten deshalb jur Vtr» rälhcr an Frankreich nllint worden wären- aui den Besiegten von Waterloo hastet lcin Flecken ^°s' "1 nicht. Aber damals' war es die aanze Armcc d.e stch erhod. und sie ging nicht in das ^ager e.neS AufslandeS über. Doch lassen wir da«. D.e uns vorliegenden Noten besagen dah^e wtclligrn. und tucht.g ^lnd. auch bedeutende 3l,beilcn «,u-<,es^" haben, aber stets einen slarlen ^ana Fialen, s" "-merklich zu machen. Mit n"m kamen H'in Pari- zu-c>>t in Benchruug? W 1540 Regierung dcr Sache dcr Ordnung und des Friedens Klslcic. Köniq Victor Einanuel wird demnächst Veraülassung nehme,,, i:i ostensibler Weise seine Zustimmung zn dc> österreichisch - deutschen Politik auszu» spre^cn. Äus Bcrllu schreibt ma» del „Franks. Zlg." — freilich ein Olgan. welches auf Preußen früher nicht M zu sprechen war und auch jetzt noch die neue Ge» smltung dcr Dinge in Deutschland nicht eben gerne sieht - daß die Herren vom Bundeskanzleramt mit sehr ver< drießlichcn Mienen herumgehen, weil sie bei allen Ar-dcilen axf dcil Widerstund des ParticularisnillS stoßen. „Fürst Bismarck/' setzt dcr Correspondent hinzu, „wird l>ci seiner Hei.'nlehr aus dcr Sommerfrische ein schweres Sliick Arbeit finden, wenn er das Werk, welches er so stolz sein eigenstes ncnnt, nicht verkümmern lassen will. Es rcßen sich eben wieder allenthalben die particularistic! sclien Gelüste: Hessen zögert mit dem Abschluß der Mi-! litürconvenlion, weil es s.erne noch einige „berechtigte Eigenthümlichkeiten" retten möchte, Württemberg hat in ^ dcr Steuerfrage nur seine eigenen Interessen im Auge, Baien, widerstrebt dcr Centralisirung des Eisenbahn-wesens. und was der Sondergclüstc mehr sind. die zu Tage treten." Dcr Verzögerung im Abschluß der hessischen Militär Conucl'.tilM haben übrigens schon vor einign Tagen mehrere Vcrlincr Blätter, darunter die „Kreuz' Zeitung." auf das bestimmteste widersprochen. Die RnchSlaaMbgcordncten der socialdemotrati' scben Kartei Vcbcl und Liebknecht fordern in einem Circular«: die PaUeigcnosscu in Deutschland zur schleunigen Ems:'.idm:g aller Daten über die jüngsten Ver-folgungen auf, um den zusammentretenden Reichstag bei Vorlage dieses Material? zu einer Aeußerung über daS Vorgehen dcv deutschen Rcaicrung gegen die Social-Demokralen zu veranlassen. Man spricht in P a r i ö wieder von dcr Ernennung dcs Herrn D r o ü ll ?i d e L h u y s zum Botschafter in Wien. Dcr stclmmc Nalh Hcrtzog ist aus Berlin dort eingetroffen, um über die von Frankreich angebotenen Tratten Vereinbarungen zu treffen. Die Räumung dcr Pariser Forts hat begonnen, was der französischen Regierung durch eine Note deS Grasen Arnim angczeiql wurde. In diesem Schriftstücke hclsu cö, daß S'. Majestät dcr Kaiser geruht habe. die Räumung dcr Forts zu befehlen, trotzdem die Vcrificirullg und Uebernahme der dritten halben Milliarde noch nicht beendet sei; es wäre diese Räumung also „ein Act dcs W o h lwollens S ei ner Ma» je st at des Kaisers gegenüber dem Präsidenten der französischen Republik." Ein Berliner Blatt schrcibt: Von den Occupation s t r u p p c n inFrantreich kommen viele Klage-vriefe, die sich fast alle um denselben Punkt bewegen, Die Officicre llaqen bitler über die Theuerung, die es ihnen fast unmöglich mache, standesgemäß zu leben und ohne bedenlcndcn Zuschuß aus eigenen Mitteln sogar Entbehrungen bei strcngem Dienst auferlege; während m,s den Reihen dcr Mannschaften Beschwerden wegen noch immer nicht vollzogener Entlassung der Reserven einlaufen Nach beiden Richtungen hin steht jetzt Abhilfe zu erwarten. Die Beschwerden der Osficicre bilden bereits den Gcglustand dcr Berathung innerhalb der hiihcreu Militärbehörden, welche mil der Hilfe nicht zö« gcrn wollen, und andererseits ist die Entlassung sämmt- licher Reserven innerhalb der nächsten vierzehn Taie >'!- > schloffen« Sache. Ein Telegramm aus Versailles meldet: Iu der Dienstagssitzung der Assemble spricht sich dc> iiwichl der Budgetcommission unter Hinweis auf das ^illrägniß der schon votirten und weitcrs vorgeschlagene« Tleuern gegen den Zehntelsteuerzuschlaa aus. stimmt jedoch dem Verlangen der Regierung bei, die Berathung nener Steuern bis nach den Ferien zu vertagen, unter der Bedingung, daß die Wiederaufnahme der Aibeiten frich genua erfolge, um die Votirung neuer Steuern noch vc^ Jänner 1872 zu gestatten. Hierauf erfolgt die Berathung deS rectificirlcn Budgets 187 l. Zu Capitel 10 (Pen, sionen für die hohen Function«« dcS Kaiserreichs) wird ein Amendment angenommen, welches die Revision dic-ser Pensionen und die Revocirung derjenigen v?r!an^, die nicht für ausgezeichnete Dienste oder wegen m^erm-genden Vermögens zuerkannt wurden. Vor der Prüfuugscommission haben im Lause der letzten Woche Mac Mahou, Ganibctta ur.d F a i d -herbe deponirt. In dcr nächsten Sitzung wird dcr unglücklichste und unfähigste der napoleonischcn Marschälle. Kriegsminister Leboeuf, das schwere Geschult cines Rechtfertigungsversuches Mitcrnelmicn. Er ist zu diefrin Zwecke aus seiner Villa in Aix nach Paris g.t»i!ui>cn und begibt sich nach Ablegung seiner Aussage wieder dahin zurück. Lcboeuf ist der einzige General, der bis jetzt nicht um seinen Halbsold nachsuchte. Das Unwohlsein oder wohl besser die Kla,-,l!)vit der K ö n i g i n Victoria hat in England die, verschiedenen Parteien dazu geführt, die EverttuUlät cinci> Verscheidens der Souvernnin ganz ernsthaft in Erwügliüg zu ziehen, da man sich nirgends verhehlen kaiw, caß wohl durch Eintreten dieses Ereignisses mehr alst cm, bloßer Personenwechsel herbeigeführt werden dürfte. ! Uebrigens melden die neutsten Posten von dem Besser-befinden der Königin. Prof. Bister hat ein Geschwür an ihrem Arme aufgeschnitten, wodurch die Gefahr als beseitigt anzusehen ist. Aus London wird geschrieben, daß die Königin beabsichtige, den Prinzen von Wales zum Mitrcgenten zu ernennen. In Stockholm wurde am 12. d.M. die außerordentliche Reichstagssess,on eröffnet. Die Thronrede hebt zunächst hervor, daß die Reorganisation der Armee den einzigen Verhandlungsgegenstand bilden werde, und betont, es sei immer bedenklich, auf morgen zu ve>schieben, was man heute thun könne. Dcr König hofft schließlich, daß cS dem Reichstage gelingen werde diese Frage zu einer glücklichen ^üsuna zu führen. Das in Petersburg erscheinende amtliche Blatt bespricht die Verhältnisse, wie sie sich gegenwärtig in Frankreich und Spanien darstellen; bezüglich des crstge nannten Landes ist es namentlich die Verlängerung dcr Vollmachten, mit denen Thiers neuerdings bekleidet wurde, die dem Blatte Anlaß zu eingehenden Reflexionen gibt; eS sagt unter anderem: „Allerdings ist Herr Thiers auf eine große Opposition gestoßen; sie wurde aber durch das Vertrauen zum Schweifen gebracht, welches das ganze Land dem berühmten, ihm so nützlich gcwese nen Staatsmanne darbrachte . . . Die französische Na« tion ist dcS Krieges satt . . was sie am meisten fürchtet, daS ist die Anarchie, das ist die abermalige Herrschaft dor revolutionären Principien, und diese Furcht sowie der Wunsch, cine starke Gewalt in sicheren und rechtschaffenen Händen zu wissen, haben den Cifol^ des Herrn Thiers dc^ründel uxo cr ist Piäsidcnt ,,!.'^ n orden trotz dcr Intriguen und politischen Umtriebe seiner Ncidci und Widersacher und zur aufrichtige!! Frexd.: seiner zahlreichen Nachahmer und Fieunde," Auf Spanien übergehend, betont das amtliche Glatt zunächst, daß die Regierung des Königs Amedcu l. in letzter Zeit durch die carlislischc Bewegung in Anspruch genommen worden se«. Die cmlisiischc Bewegung sci um so gefährlicher und bedeutender, als die Carlisle« sich zum Umsturz dcr Dynastie niit den Repliblilanci» ve> einigt hätten. ..Man hofft jedoch, daß diefe Bewegung deren Ausssangspuult die franzüfifche Grenze, wo sich gegenwärtig in der Umgebung von ÄalMne dcr Prä tcndent und seine vornehmsten.Anhänger befinden, gewc^ sen sei, keine Folgen haben werde, weil di< iliruice dem König sehr zugethan ist." Dieser besitzein dcr That alle Eissenschajlen, um die Soldaten für sich zu gewinnen; cr habe sich bereits als tapferer Soldat bewährt und sorge mit Eifer und Umsicht für die Bedürfnisse des Heeres. Auch die junge Königin hade bereits ducch d c humanitäre Fürsorge, dic sie dcn ärmeren Vollöt'assen in Madrid angedcihen lasse, viele Sympathien erworben. ..Der Beginn dieser Regierung ^~ heißt es am Schlüsse dcs Artikels — ist mit Einem Worte durch zahlreiche nützliche Handlungen bezeichnet lind All^s reillindet ihr den Erfolg, obwohl ?r ihr vm, feindlichen Parteien streitig gemacht wird." Und dcm Londoner „Financier" wird mit Bezug auf den Gang der Angelegenheiten in Spanien ans Madrid geschrieben: „Ich versichere Sir, daß die Earlisten-Elhel.nma.eli leine Bedeutung habe». Diese Partei, die mil sick seller entzweit ist und leine Hilf?' quellen besitzt, taun nichts gegen cin Laub wie Spanien, das eine ncue Laufbahn betreten hat, thun. Die Vcrichle über die Ernte lauten vortrcsflich, und man glaubt. Spanien werde dieses Jahr liacy Befrildissuna semcS Bedarfes für 10 bis 12 Millionen Lstr. Getreide sxpor-liren. Diese Thatsache nebst cincr Regierung, die dcn Bestrebungen dcs Volles mit Bezug auf Freiheit Rech« nung trägt, und dic durch Sparsamkeit und Reformen darauf' hinzielt, die Röchle dcr Gläubiger zu befriedigen, ist sehr ermuthigend für Alle, die ti»> Interesse für Spanien haben." Wie l'cllcrdings ans S lu l a r i und Belgrad gemeldet wild, haben die türlifchcn Truppen die Dc^ filmen von Phari und Dibralize stark besetzt und ganz Süd^Albanien ist von Nizams occupirt. Der Aufstand ist nach diesen Nachrichten im Zunehmen, da die katholischen Albancsen (Slipetaren und Miridilen) ebenfalls zu den Waffen gegriffen habci». Bestätigen sich diese Nachiichleu, so ist die Niederlage dcr Mbanescn bei Stutari nur das Vorspiel ernsterer Kämpfe, die sich sehr leicht auf die anderen Provinzen crslrcclen lönncn. Das „Südslavische AgilationS'Eomi««'" in Bukarest hat abermals unen Aufruf ai, die Bulgare» erlassen, in welchem zur Eintracht und Vorbereitung für den nahen Kampf aufgefordert und vorläufig Stcucrverwcigcruna empfohlen wird. WaS Montenegro anbelangt, so ist die vo» hiesigen Glättern verbreitete Nachricht, llber eine dort herrschende große Aufregung, weil dic Türken Vcljc' Brdo und Novo-Selo befestigen wollen, vollkommen u» richtig, da Novo Selo sich innerhalb dcr monteiugrini' schcn Grenze befindet und daher von den Türken nicht befestigt werden kaim. während Vclje-Vrdo nach dem Schiedsgerichte der Consul« der Großmächte zwar im Ana. Als ich am ^0. März nach Paris kam. war das Ecntralcomil^ schon im Sladthause eingerichtet und ich trug ihm mcinc Dienste an. Ich wurde zum Ehcf der l7. Legion ernannt und vcifah dieses Eom« mando bis ;lim '.>. April, wo ich verhaftet wurde, weil ich bemüht war. di^ Disciplin iu meiner Truppe durchzuführen. Bald darauf wurde ich wieder iu Freiheit gesetzt und zum Gcneralstadsches Eluscrets ernannt. Ich nahm als solcher dic Rapporlc entgegen, vereinigte in meinen Händen dic verschiedenen Dienstzweigc und strebte eine gute Organisation an. Am 26. April gerielh ich in Widerspruch mit Eluserct, dem ich inv«ß militärische Kcnutlnsse zugestehen muß, und gab meine Entlassung. Am .')0. April ernannte mich die Commune in die Krie^ommission, welcher auch Iourde und Grousset angchörtcu, und diese erhob mich an Stelle Cluscrets zum Kricgsdclegirtcu. , Präs. Es ist tlauria,, cin.u Mann wic Sle scinc Fahnc verlassen und zu einem Ausstände übergehen zu scheu, iu welchen, Fremde wie Dombrowski und Andere befehligten. A n g. Ich kannte dcu Bruder Dombrowsli'S und es ist dies übrigens der Name eineS bekannten Generals des llstcr, Kaiserreichs. Auf welche Seite ich mich auch a,esiM halle, so hätlc ich ja doch gegen französische Bürger tämpfen müssen. Präs. So darf jeder Andere raifonniren, aber nicht ein Soldat. Sie geben nicht zu, daß Ehrgeiz Sie geleitet hat? slug. Ich hallc immer nur die Vertheidigung immcS Valnlandcs im Auge. Prüf. Bis wann dlieven Sie Kriegsdelegirter? A n g. Bis zum 9. Mai. An diesem Tage war das Fort von IssY von seiner Garnison geräumt wor- den und eine neue Besatzung, die hingeschickt wurde, löste sich unterwegs auf. Ich konnte felbst nicht mehr in das Fort gelangen, gab meine Entlassung und wurde auf dem Stadthaufc vcihaslct. Hier blieb ich bis 5 Uhr Abencs, und da sich niemand um mich kümmerte, so gelang es mir zu entkommen und mich zu verbergen. Präs. Sie waren auch Vorsitzender eines Kriegsgerichtes. Haben Sie die Urtheile vollstrecken lassen? Ang. Ich war Vorsitze.,der, habc aber kein Urtheil vollstrecken lassen. Präs. Wo verbargen Sie sich am 10. Mai? Ang. Im Faubourg St. Germain. Präs. Und gleichwohl haben Sie iu den au den General '>>a Cücilia am 2. Mai erlassenen Instructionen die Desertion mit Todesstrafe bedroht und auch nicht Anstand genommen, dcn Commandanten Giraud zum Tode zu ^urtheilen, weil er sich weigerte gegen die Armee zu il^rfchiren. Eine yanze Reihe von Entlastungszeugen wird vernommen. Dcr Gencral-Intcndauturinspector Lefran "' daß man den Kampf fortsetzen müsse, sollte man au bis in die Ccvennen zurückgedrängt werden. . ,, Rössel: Ich glaube allerdings, daß 1"'"" 1 Loire iu den gebirgigen Provinzen dcr Widerstand li'!i den Feind leichter zu organisiren gewesen wäre. 1541 türkischen Territorium liegt, seit 1862 aber durch fünf Blockhäuser längs der Ieta und die Festung Serdar Ckre.n binlälisslich befestigt isl, Krainischcr Landtu«. I. Sitzung. Laibach, 14. September. Veginn der Sitzung um halb 12 Uhr. Anwesend I? Abgeordnete. Der Lülidcsftrüsident v. Würz bach begrüßt dcn Landtag im Namen der Regierung, slcUt deil ncner-llaünlcn Landeshauptmann Or. Jakob Na z l a g vor und nimmt demselben die Angclobung ab. Hierauf erklärt der Landeshauptmann die Session als eröffnet. Der ttaudespräsident übergibt nachstehende Ncai.'runaSvorlaqcn, als: l. Gesetzentwurf, betreffend 5ic Abänderung dcr §i; ii, 12, .!^ der Vandesordnuug für das Herzoglhmn Krain vom 20, Februar 1861 ; 2. Gesetz--cnlwurf, betreffend die Abänderung des Anhanges zur Lundesordnuna,; :i, Gesetzentwurf, betreffend eine neue Vandlaaswahlordnung; — sodann die emcndirten sloveni-schen Texte zu den in dcr lctzten ^andtagSscssion vcr» handelten Gesehen: a) betreffend die Leitung, Benützung und Abwehr der Gewässer; k) betreffend die Bestimmung der Organe, welche zu entscheiden habe,,, ob durch einen Grundtausch die bessere Gewirth' schaflung erzielt wird — zur weiteren Behandlung. Dcr Landeshauptmann begrüßt nun den Landtag in slovenischer und deutscher Sprache, ersucht die Abgeordneten um wohlwollende Unterstützung in dcr Ausübung seiner ihm noch ungewohnten Pflichten: auch der Vertreter der Regierung möge ihm mit seiner gereiften Erfahrung zum Wohlc des Landcs unterstützend zur Seite stehen. Schließlich betont derselbe noch die Wichtigkeit der gegenwärtigen Session, da jetzt endlich Aussicht auf Erreichung des langersehnten Friedens unter allen Vollern des Kaiserstaates vorhanden sei. Der Landtag möge daher ruhig an scin Wc,t gehen, das Panier der Treue an daS angestammte Kaiserhaus hochhalten und einstimmen in ein Hoch auf Se. Majestät, (Dreimaliges Hioio im Hause und im Zuhürcrraum.) Der Lande SP räsi.oent bemerkt hierauf, daß er alle seine Thätigkeit auf das Wohl des Landes richten werde, worin ihn der Lcinbtag unterstützen möge; durch cine solche harmonische Thätigkeit ,vcrdc gcwiß si'lr das Wohl dcS Landes das Ersprießlichste geschaffen. Der Landeshauptmann verliest nun nach-slehcnde, von dcn zur Sitzung nicht erschienenen, zur Minorität gehörenden Abgeordneten überreichte Erklärung: Hohes Landtagspr äsioi um! Die heutige Eröffnung des Landtages von Kram hat dcn Gefertigten die Erwägung zur Pflicht gemacht, ob und in wie weit sic an dessen Verhandlungen Thcil zu nehmen vermögen. In Erwägung nun, daß dcr Landtag, als Antwort auf dic mit der taiserl. Votschaft vom ll». August 1tt7<> erhaltene Aufforderung zur verfassungsmäßigen Wirk samkeit, mit seiner in dcr letzten Sitzung dcrvcrflosscucuScs sion am.'i0. August 1870 beschlossenen Adresse die bestehende Verfassung als dc>' rcchtsgiltigen Grundlage entbehrend und zu deren Aenderung die Vereinbarung zwischen dcr itronc und den einzelnen Landtagen als nothwendig erklärt hat; Der Bligadegeneral Vergne, ehemaliger Obercommandant des Lagers von NcvcrS, rühmt iu beinahe en° thl,siastischcn Ausdlückcn die militärischen Talente des Angeklagten; derselbe hällc sich in Ncvcrs offenbar überarbeitet, häufig übcr Schlaflosigkeit gcllagt und wahr» schcinlich in diesem überreizten Nervenzuslande dcn ver-hängnißvollcn Entschluß gefaßt. Dcr Abgeordnete Girerd halte als Präfcct dcS Niiiure-Dcftarlements mit Nosscl zu verkehren; er bemerkte an demselben einen glühenden Patriotismus, aller-dings auch ein krankhaftes Mißtrauen, nie er denn die Kapitulation von Metz als einen von langer Hand vor-bcreilettu Verrath bezeichnete. Gcncral-Posldirector NamPont, ein weitläufiger ^»wandln' des Angeklagten, Hölle dcnselbcu bei einem nn!^ ""Mufig ansführcn, daß dcr Widerstand auch nan) ocm Halle von Paris noch fortgesetzt werden könnte. ii> m>° >>^ ""!,.',g endlich wohnte mit Nosscl vom n>r,-k " s^ ^'" 7. Juni iu demselben Hotel; Rössel „ . N"? d"' Kaiboyns des Anklä^rs und des Vcr-' , ^ 7^- ^°" in einem gediegenen Vortrage 7'"'" ^ " '^' u "n sucht, daß das Mililärgesetz nur ^"L / . D 7'°'' zmu sscinde, uicht aber deu der Desertion zum Ausstände vorsehe lieb« ker Gcricklsbof sich zurück, nicht ohne daß Hl ' r w" weglen Worttn versichcrt. wie ' chwer m b - fallen je,, stch von cu.er Armee z, <^nne, der e sein «an^es Leben aewidmtt hatte und die 'u be Mals aufhören werde. Nach cinvie,,., <.. ^ ,. .. . de'kündel'dcr Gerichtshof das'^r! ^ '^^'^^ Nossel in allen Anllugepunlten ohne Z lassu. a n l rn er^ i>, Erwägung, daß dcr Landtag sich dadurch außer, den Rahmen der bestehenden Staatsgrundaesetzc gestellt, somit die gesetzliche» Bedingungen seiner eigenen Existenz angcfochtcu und sich so z« einer illegalen Versammlung gemacht hat; iu Erwägung, daß der krainischc Landtag nicht gleich anderen Landtagen aufgelöst wurdc. der jetzt tagende so< mtt auch formell identisch ist mit jenem, welcher die Adresse vom 30. August 1870 beschlossen hat; in Erwägung endlich, dasi jede Theilnahme an einer nicht auf gesetzlichem Vodcn vorgehenden Versammlung, geschähe selbe auch unter Rcchtsvcrwahrung, immer cinc thatsächliche Ancrlcmmng der Legalität ihrer Beschlüsse m sich fassen würde, scheu sich die Gefertigten zu der Erklärung genöthigt, das; sie an den Verhandlungen des gegenwärtigen trainischcn Landtages in so lange keinen Theil nehmen köunen, als derselbe nicht die Anerkennung der bestehenden Staatsgrundgesetzc rückhaltslos bethätigt haben wird, und daß sie daher bis zu jcncm Zeitpunkte auch bei dessen Sitzungen uicht erscheinen werden. Das hohe Landtags-Präsidium wolle demnach diese unsere Erklärung zur Kenntniß nehmen. Laibach 14. September 1871. Kromcr, Franz Rudcsch, Graf Blagay, Freiherr Nico-mcd Rastern, Otto Freiherr v. Apfaltrern, Alexander Graf Aucrsperg, Franz Victor Langer, Albin Graf Marghcri. Dr. Josef Ritter v. Savinschegg, Dr. Josef Suppan, Karl Deschmaun, Dr. v. Kaltenegger, Hyacinth Graf Thuru. Hiemit wird die Sitzung geschlossen. Die nächste ist auf Montag den 18. anberaumt. Tagesordnung: Anaelöbniß der neugewählten Ab «cordnelcn. Wahl der Ordner und Verificaloren; even-tlicll noch andere Gegenstände, welche später bekannt acgeben werden. Schluß der Sitzung: 12 Uhr. Mgesneuigkeiten. — (Vom Hoflagcr der Kaiserin.) Man schreibt auS Meran vom 5». September: Die Herstellung der Wohnungen für den kaiserlichen Hof geht unter der Lei» lung des Eccretariatsofficials Ihrer Majestät der Kaiserin rasch vorwärts. Die Ausführung wurde dem hiesigen Vau« meistcr Herrn Christof übergebe',,, und wird dieselbe sehr wahrscheinlich binnen vierzehn Tagen bereits zu Ende ge-kommen sein. Bekanntlich wird Ihre Majestät mit der Erz. Herzogin Marie Valerie das sehr freundlich und von der Stadt nicht allzu ferne gelegene Schloß Nolteustcin bewohnen. Ein Stock im Schlosse Nundcck, iu nächster Nähe, und die Villen von Ahwang und deS Dr. Mazegger.junior sind für die herzogliche Familie von Alen<.'on und den Hofstaat der Kaiserin gemiethet worden; die Hofkauzlei wird in letz' lerer untergebracht. DaS Oekonomiegebäude deS Schlosses Rosenstein, mit Rollenstein Äesih des Erzherzogs Earl Lud, mig, wird zuü, kaiserlichen Marstallc hergerichtet und befindet sich diesem nahe. Der Hofstaat dcr Kaiserin sott nach ihrem ausdrücklichen Wunsche diesmal nicht so zahlreich sein wie im Vorjahre und überhaupt sehr vereinfacht werden. Vom hiesigen Dienstpersonal wird diesmal, wie verlautet, ! nur cinc gelinge Zahl rcquirirt werden. Ueber die Anlunsl , Ihrer Majestät läßt sich noch nichts Bestimmtes mittheilen, da dieselbe ein längerer oder kürzerer Aufenthalt deS Hofes in Ischl beeinflußt. Als Arzt der Erzherzogin Valerie wird , wieder Herr Dr. Franz Auchenlhaler hiehe'rkommen. — (König Ludwig von Baiern) wurde vom deutschen Kaiser zu einem Besuche nach Berlin eingeladen. Die Einladung wurde angenommen. ^ «7 ^ önigin Victoria) befindet sich, wie engli-Iche Blatter melden, bereits besser sie hat gleichwohl in den letzten Tagen ihr Testament errichtet. — (Personc, lnachllchlcn ) Se. Ezcellenz der Mmlster Ilrccel hat Wien nach kurzem Nufemhalle wieder verlassen. — Einer Einladung zur Theilnahme au den FclcrkchlcUen bei Eröffnung der Mont-Ccnis - Bahn sol^ gend, lst der Director der l. t. geologischen Neichsanslalt Herr Rlttcr v. Hauer nach Turm abgereist. Se. Ezcellenz dcr Herr Vorsitzende des Minister« ratheö und Minister des Innern Graf Hohen wart hat für dle Dauer der Urlaubsal'wescnheit Sr. (5rceUe„z des »Venn Handelsministcrö Dr. Schussle dessen Stell. Vertretung m, Handel«, und Ackerbauministerium über. nommen. Der Handclöminister Dr. Schäfflc begibt sich noch ln dleser Woche nach Tirol und wird erst im Laufe der nächsten Woche vou dort wieder zurückkehren. Während dessen Abwesenheit wird Sccliouschcf von Wiedenfeld die LeUung des Handelsministeriums übernehmen. — (Tegellhoff-Denlmal.) Seil dem letzten im Juli d. I. veröffentlichte» Verzeichnisse über die bei dem Herrn Marinecommandaulen Viccadmiral Freiherrn u. Pöck für das Tcgellhosf-Denlmal in Wien eingegangenen Beiträge wurden für diesen Zweck eingesendet von der Gasgcsellschaft iü Pola durch Dr. Rabell 100 fl. — (Ga uturn tag.) Der Vorortsausschuß des Gau» Verbandes der deulschen Turnvereine von Sleiermark, Kärn. len, Krain und dem Küstenlande hat beschlossen, den diesjährigen Gauturnlag Sonntag den 1. October, abzuhalten. — (Fünfzig Ducalen ..vergessen.") Der Gy.^ncr Grundbesitzer Peter Hal:iß. der in einer Grund-buchSangclegcnhcit ,nit dem Präsit>cnlc„ des zweiten Eenat« dcö obersten Gerichtshofes, Michael HeugelmUller, zu sprechen hatte, Keß in der Wohnung desselben 50 Stuck Ducalen — liegen. Herr HengelmUller «vergab das Geld dem Präsideuten des gesummten obersten Gerichtshofes, Herrn Fabry, welcher den Fall dem Iustizminister anzeigte, und dieser wies die Summe zwei Pester Wcnsenmä'ochen-Instiluten zu. Außerdem aber wurde gegen Peter Halüß wegen Bestechungsversuch« beim Kriminalgericht des Pefter Comitats ein Proceß eingeleitet, und dieses v«rurtheilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von noch 50 Ducalen. Der Verurteilte soll sich liber die gelinde Strafe sehr gefreut und nicht appellirl haben. — (Ein erschütternder Vorfall) wird au« Malonszel, in dcr Nähe von Pest, berichtet: Die Gattin des dortigen Guts.Arendators Schwarz führte im Verlaufe de« heurigen Sommer« bei ihrem Gallen einige male die Klage, daß ihr Geflügel läglich weniger werde; sie halle ihren Verdacht auf die Dienstmagd geworfen. Herr Schwarz nahm das Mädchen in scharfes Verhör, doch dasselbe be< theuerte seine Unschuld und versprach, auf das Geflügel ein wachsames Auge zu haben. Vorige Woche bemerkte die Magd, daß das Geflügel im Hofe unruhig wurde und sich gegen einen Holzschuppen zurückzog: sie begab stch sogleich nach dem Hofe und bemerkte in den Lüften einen großen Geier, welcher den Pachlhos umkreiste, sich dann auf den Giebel des PachlhrseS niederließ. Sofort meldete sie dies ihrem Dtenstgeber, der auch mit seiner Jagdflinte in den Hofraum eilte und nach dem Geier schoß. Unmiltlelbar nach dem Schusse hörte man aus dem Hausgarlen einen Angstschrei und einen schweren Fall. Schwarz eilte in den Garten und fand seinen dreizehnjährigen Sohn, welcher die Schulferien bei feinen Ellern zubringen sollle, unter einem Nußbaume, welcher den Dachgiebcl überragte, im Blute schwimmend, liegen. Die ztugel drang ihm in daS Hinter Haupt und zerschmetterte daS Gehirn, so daß der Knabe in wenigen Momenten darauf seinen Geist aufgab. Kaum war noch der Leichnam deS Kindes in die Wohnung ge< bracht, wo die betrübten Eltern mit der Verzweiflung rangen, gerielh das Rohrdach, worauf der glimmende Gewehrpfropfen gefallen sein dürfte, in Brand und drohte das Feuer, das Wvhngebäude zu verheeren. Zum Glucke jedoch waren die V<>rcs sogleich bei der Hand und gelang es ihnen, das Feuer zu löschen, bevor es in die Wohnzimmer ein, dringen konnte. — (Eine englische Zeitung erzählt), dah unter den europäischen FUrstinnendie Kaiserin von Nußland und die Prinzessin Friedrich Karl die besten Malerinnen seien, die Prinzessin von Wales die beste Piam» fiin, die Königin von Holland die beste Dichterin und Schriftstellerin, die Kaiserin von Deutschland die unterhaltendste, die Kaiserin von Oesterreich die schönste und die Königin von Dänemark die in der Hauswirthschaft am meisten be? wanderte Frau sei. — (M ont, Cenis - BaHn.) Der erste Eisenbahn, zug mit dem Ingenieur Gratloni, dem Generaldirector der Eisenbahnen in Öberilalien und mehreren höheren Beamten passirte am 12. d. M. den Tunnel dcr Mont-Cenis.Bahn. Der Zug kam auf der nördlichen Seile in 40 Minuten an; die Minimallemperalur in den Waggons im Innern deS Tunnels waren 25 Centigrade. Nach zweistündigem Aus enthalt lehrte der Zug in 5,5 Minuten zurück; der Tunnel war bereits von dem Rauch der früheren Fahrt vollkommen frei. Die Probefahrt ist vollkommen gelungen. — (Die Cholera in Per sie n.) Die neuesten russischen Gesandtschaflsnachrichlen bestätigen, daß, wie bereits gemeldet wurde, nicht nur Hungersnolh und Cholera, son« dern auch eine pestartige Epidemie in Persien wüthen und zahlreiche Opfer fordern. Locales. — lAus dem Landesausfchusse.) Nachdem Gesetze vom 27. Juli v. I. sollten schon am 20. d. M. die Gemeinden die Schubgeschäfte Übernehmen, die bisher vom Elaale beforgl wurden. Da sich aber dieser Uebernahme Schwierigkeiten entgegenstellten, so beschloß der LaudeSausschuß, sich an die Landesregierung mit der Bitte zu wenden, die Schubangelegeuheiten »lochten so lange noch von den belressenden Behörden besorgt werden, bis die Ein» führung der Hauptgemeindcn erfolgt. — Dr. Costa erörterte die GrundzUge, nach welchen der i!andesausschuß dem Landtage die Abänderung des Gemeindegesetzes und der Wahlordnung der Stadt Laibach vorschlagen soll. — Dr. Bleiweis legte einen neuen Entwurf fiir die Lande«-kranlenanslall behufs Vorlage an den Landtag zur Vestätiqung vor. -- (Dcr dramatische Verein) veranstallet zu Ehre» der Landlagscröffnung morgen, SamSlag den 10. d., im Thealcr eine Borstellung, wobei auch Mitglieder deS Turnvereins „Sokol" mitwirken werden. Nach der Eröffnungsrede kommt zuerst zur Aufführung: ,,^i ^ukokUlützn" („Er ist nicht eifersüchtig"), Lustspiel m 1 Act; nach diesem die Produclionen des „Eolol," und zum Schluß- ?i>ii^ i/ ^(Ij.i<^ („Prmz aus Ärtadieu"), Posse mit Gesang Das Remerlragmß lst zum Besten der Abbrandl r in P,zmarie bestimmt. ' ^ ^!" !' ^ !-"' / t" tsblatte.) Beim Kreisqerich. 7^ « F.." ^"e "«" StaatSanwaltsubstitultn mi< 1000 fl. Gehalt zu besetzen. Bewerbungen bis zum ""' October bn der Oberstaatsanwallschafl in tvraz. "' "" der Werlsvollsschule zu Idria ist ewc ^r"mstellc m» lahrl. 328 fl. l'.5 kr. ^ besetzen. Gcsncht innerhalb 11 Tagen 1542 an die Bergdirection, — Verpachtung der Verzehrungsteuer des VezirleS St. Paul in Kärnten am 23. d. M. bei der Finanzdirection m Kloczenfur!, - Beim hiesigen Magistrale ist eine Amlsdienerstelle mit 250 fl. Löhnung bis 24 d. M. zu besehen. Einaesendet Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medicin und ohne Kosten, Revalesciere Dn Barry von London. Die delicate Heilnahrung llavüleü^i«^! Gebrauch machte, das heißt seit zwei Jahren, fühle ich die Beschwerlichkeiten meines Alter? nicht mehr, noch die Last meiner 84 Jahre. Meine Beine sind wieder schlank geworden; mein Olsicht ist so gut, das; ich keiner Brille bedarf; mein Magen ist start, als wäre ich 30 Jahre alt. Kurz, ich fühle mich verjüngt; ich predige, ich höre Bcichtt, ich besuche Kranke, ich mache ziemlich lanc,e Reisen zu Fuß. ich fühle meinen Verstand llar und mein Gedächtniß erfrischt. Ich ersuche Sie, diese Erklärung zu veröffentlichen, wo nnd wie Sie es wünschen. Ihr ganz ergebener Äbb^ Peter Castelli. Uack.-ög-ibeoi. und Pfarrer zu Prunetlo, Kreis Moudovi. Nahrhafter al« Fleisch, erspart die NLVuIo«»:!.^ bei Erwachsenen und Kindern 5.0 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von 5 Pfuud fl 1.50. 1 Pfund ft 2.50, 2 Pfund st. 4.50, 5 Pfuud ft. 10, 12 Pfund st. 20, 24 Pfund st A; Nev3le5,:!l!i-e <>ko^o!l,l>io in Pulver und in Tabletten für 12 Tassen ft. 1.50, 24 Tassen fl, 2 50. 4« Tassen fl. 4 50, in Pulver fiir 120 Tassen ft. 10, für 288 Tassen fi. 20, für 576 Tassen st. 36. Hu beziehen durch Barry du Barry 6 Comp. in ^Vion, ^VHiM«ob««»« »r. »,inI.Hib»oli Ed Mahr. in Marburg F. Äolleilüg, iu Klagenfurt P. Birub ach er, in Graz Gebrüder Ol'rrranzmayr. iu Innsbruck Diechtl H Frank, iu Vii«z Hasclmaycr, »n Pest Töröl. iu Prag I. Fürst, i« Brilnn F. Eder, sowie iu allen Städten bei gulen Apolhelem »ud Speccieihäudler»; anch versendet da« Wiener Ha»s nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachnahme. Neueste Post. (Original Telegramme der „j'aibacher Ieitung.") Wien. 14. September. Die „Wiener Abendpost" sagt in eincm längeren Artikel anläßlich der Landtags-eröffnung, daß unter den heute in allen Landtagen, ausgenommen Galizien, Tirol und Trieft, eingebrachten Regierungsvorlagen jene über Aenderung der Wahlordnungen und der Landesordnungcn den hervorragendsten Platz einnehmen; die ..Abendpost" slizzirt den Inhalt der Vor« lagen und die leitenden Motive, vor allem hervorhebend, daß in den Pollagen am Principe der Interessenvertretung festgehalten wird. Bezüglich der Zusammensetzung der Landtage würde in der Wählerllasse des Großgrundbesitzes am Erfordernisse landläflichcr Eigenschaft nur in Böhmen, Mähren und Nieoerösterreich festgehalten; nur der große, nicht der landtiiflichc Besitz soll eine abgesonderte Wähltlllasse bilden, Der Großgrundbesitz bildet in der Regel cinen Wahlbezirk und cinen Wahllörper, in Böhmen soll der« selbe drei Wahllorper bilden. Der Großgrundbesitz be» hlilt seine jetzige Abgcordnelenzahl. An Stelle der Abgeordneten der Handelskammern treten Abgeordnete der Großindustrie. Bei allen Wähler« tlassen ist daS Princip oirecter Wahl in Ausführung gebracht. Wo Großgrundbesitz und Großindustrie nicht eine Wählerllassc bilden können, würde eine Wählertlasfe der Höchstbesteuellen in Aussicht genommen; letztere soll in Salzbulg, Vorarlberg, Görz, Istrien und Dalmatim bestehen. Vezilglich der Wählcrllllsse der Städte und Landgemeinden wirb beinahe durchgängig die Abgcord« neteuzchl der Landgemeinden vermehrt. In den Ländern mit verschiedenen Nationalitüten wird die WahlbezirlSein-theilung derart geändert, daß die Wahlbezirke möglichst aus homogenen nationalen Elementen gebildet werden und jeder Wahlbezirk in der Regel nur einen Abgeordneten wählt. Die Virilstimme der Unioersitätsrectoren wird aufgelassen. Entsprechend dem Regierungsprogramme der directen Wahlen in allen Wählerllassen und Erweiterung des Landtagswahlrechts, tritt in den Landgemeinden die directe Wahl an die Stelle der Wahlmännerwahl und wurde der Census für die Städte und Landgemeinden möglichst niedrig gestellt. Derselbe beträgt im Allgemeinen in den Hauptstädten zehn, in selbständig wählenden Städten acht, sonst fünf Gulden, filr die Reichshauptstadt wird ein Census von zwanzig Gulden beantragt. Gei allen Censusanträgen ist die gezahlte Steuer (sammt Zuschlägen) verstanden. Zur Aenderung der LandeSorbnung und der Landtagswahlordnung ist künftighin die Zustimmung von zwei Dritteln sämmtlicher Landtagsmitglieder erfor< derlich, wovon nnr Böhmen ausgenommen. Weilers legte die Regierung Entwürfe eines abgeänderten Anhanges zn den Landesordnungen vor. Eine Aenderung bezieht sich darauf, daß, ausgenommen den Großgrundbesitz, die Reichsralh^.Wahlgruppen so gestellt sind, daß auf jede Gruppe nur ein Reichsrathsabgeordneter entfällt. Diesbezügliche ^andlagsanträge werden verfassungsmäßiger Reichslalhsdchandlung unterzogen. Die „Abendpost" appellirt schließlich an den Geist der Versöhnung und deS Entgegenkommens aller Völker Oesterreichs, um das von dcr Regierung mühevoll vorbereitete Friedenswert zu beschließen und die erworbenen constilulionellen Grundlagen mit neuen, festen Garantien zu umgeben. Wien, 14. September. Sämmtliche Landtage wurden heute eröffnet. Ucberall, ausgenommen Lembera, Triest und Innsbruck wurden Regierungsvorlagen eingebracht, betreffend die Abänderung der Laudesortmuna, Landesordnungsanhang, su w!e betreffs neuer Wadlord-nung. In Oberösterreich verließen 10 Verfussungstreuc den Landtagssaal, in Mäl)r:n ist die Linke abwesend, in Galizien brachte Emolla einen Adrcßanlrag ein. '5m böhmischen Landtage wiüde mi kaiserliches Rcstript ver-lesen und jubelnd aufgenommen. Die vorgelegte Wahlordnung und daS Natl'onalilülcn-Gesetz wurde auf dir nächste Tagesordnung gestellt. Prag, l-4. September, Ein Königsrescript an den Göhmerlandlag knüpft a« das Patent vom .",s>. Juli 1870 an, drückt c>en Wunsch zur Regelung der Beziehungen deS Königreichs Böhmen zum Gesammtreiche auS, anerkennt die Rechte des Königreichs Böhmen und erklärt die Bereitwilligkeit des Königs, diese Anerlen-uung mit dem KrönungSeide zu erneuern. DaS Rescript fordert den Landtag auf zur Berathung der staatsrechtlichen Verhältnisse des Königreichs Böhmen ohne Ver< letzung der Rechte der übrigen Königreiche und Länder. Es erwähnt schließlich als Regierungsvorlage einer neuen Landtagswahlordnung und eines Nationalilätengesches. Der neue böhmische Statthalter, Graf Chotck. hat um !.! d. M. sein hohes Amt angetreten. Note, den kühmischm Landtagsvorlagen befindet sich auch der Eilt' wurf eines Nationalitätengesetzes. Die Führer der latholisch»politischen Casi< nos von Mähren und Schlesien werden sich am 19ten d. M. in Brunn zu einer Conferenz versammeln. Am 14. d. M. fand in P c st die erste Reichs-tagssihung statt. Die Gesandtschaften beim päpstlichen Hofe in Rom erklärten, im Falle anarchischer Tumulte ihre Flaggen über der Residenz des Papstes aufzuhissen. lelessraphischer Wechsele our« vom l4. Septtmlm. 5pcrc. MetalliqueS 58 75. — 5perc MetalliqueS mit Mai-und November-Zinsen 58.75. — 5pcrc. National-Anlehen 68 70. - 1860er Staata-Anlehen 98. — Banl-Actien 762. — Lrrdit-Nctien 288.40. — London 117.70. - Silbe, 118.85. — K. l MUnz Ducateu 5.69. — Napoleond'or 9.45. Das Postdampfschiff „Westphalia". Eapitan Schweuseu, welches an, 23. August von Hamburg abgegangen, ist am !i September wohlbehalten in Ncw-?)or! angekommen. Handel nnd "Volkswirtijschaslliches. Nlldolfswerth, 11. September. Die Durchschnitts Prnse stellten sich auf dem heutigen Marllr, wie folgt: f,. lr. ft. lr. Weizen per Mctzen 5 10 Butter pr. Pfund . — 50 Korn ,. 4 10 Eier pr. Slilct . . — I' Gerste ,. 3 20 Milch pr Mas; . - 10 Hafer ,. I 70 Rindfleisch pr Pfd. - 24 Halbfruchl „ 4 55 Kalbfleisch „ — 26 Heiden „ — — Schweinefleisch „ — — Hirse ,. 4 -- Schöpsenfleisch ,. — l8 Kulurich ,. 4 20 Hähndcl pr. Stilck — 30 Erdäpfcl ,. 1 80 Tauben .. - 22 i.'iuscn „ — — Heu pr, Tculner . Erbsen „ — — Stroh „ . — — Fisolen „ 6 — Holz. hartes, pr. Klst « 50 mindsschinal, pr. Pfd, — 45, — weiche«, „ — , — Schweineschmalz,. 48 Weiu.rc-.lhcr, pr. Eiluer 9 - Bprck, frisch, „ — — weißer „ 8 - Speck, geräuchert Pfd. —40 Angekommene Fremde. Nm 13. September. >5!«»<'»»»t. Priu,z Orsiui, mit Familie und Dienerschaft, 9iom. " («rabrijan, Dechant, Wippach, — Backer I,, England. — Backer i!., England. ^ Leoba, Obcriugcuicnr, Wien. ^ Indus, Eaplau, Obcrkrain. — Vertel, iiomptoirist, Wien, - AitsitS. Dornegg. — Erjavcc, Professor, Görz. - Krcbel, Adelsberg. - (^oppold. l, l. Beamte, Mraz. — Gnlrdel, Privatier. Ora'z. - Kottnig, Nealitätenbesiller, Oberlaibach. - Pfefferer, k. t. Aczirtscommisscir, Gvttschce. - Pajt, Gutsbesitzer, Franz. — Huuiely, Wien. — Krailishciln, Wieu. X»,«'>»«»,' lll«s. H^finann, Handelömaun, Outtscdee. Sitko, Handelc-mauu, Triest. - Vogt, Kfm, Köln. Clilleslwndell.') der Rellaolion. Hcrr» Buchhändler l^. hier Die Aufnahme der uns llber-scudcteu Noli, mllssen wir, weil in dieser Form rein geschäftlich, cchlchncn, .Meteorologische Neobüchluillieil ill Qüliüch. 6U Mg. ?40«8 -j- «V windstill s heiter^ 14. 2 .. 3i. 7:j9.z» ^-19.3 O. schwach heiter <).oo l0 . Ab. 7l0.,io l- ft.» ! windstill heiter Morgen« und Abend? lllhl. Klarer, wolkenloser Tag, bei schwachem Ostwiud. DaS TageSmittel der Wärme ->- 11-7", um 5'l" unter ^em Normale. Veraulworlüchcr Redacteur: Igliaz u. Klei u ,n a V r. VlMenbcrlckl. 2,U«en, 13 September. Dic Astreiig.lua.eu. welche ^l> ^'ousornum von Lpeculanten an der gestrigen Abcndbürse gemacht halle, um dic Course zn poussircu waren wohl uou Erfolg begleitet, der sich auch zum Theile auf die heutige Vorbülsc libcrtrng. Umfassmoc Kündlguocicn von Depots nnd der Umslaud, das; die Banken nach uud nach dem Geisplclc der Nattoualliant 'olgend. um der Erhöhung t>cs Zinsfuszes uorgehcu. riescn jedoch l'.uerlich eine gcdrilclte Siimmnug hervor. Reuten wurden zu den gtstriaen Schluficourseu aeliaU' delt, fremde Wechsel mit Au-uahmc von Frankfurt imd Complanlen dagegen elwaS billiger abgegeben, i; Uhr. Im weilcren Berlanfc lrat eine Erholung ein ' .' / M. Allstemeine Sta«t«schulv. äilr l00 fl. Einheitliche Staatsschuld zu 5 per-Oefterrnch . . 5 9450 95 ^ S'ebenbUrgen ... „5 76 - 76.50 E>teterma»' ... , 5 » 92.— »Z ^ Ungarn .. . "5" 79'75 ^25 l'. Andere öffentliche Anlehen DouaureguIiiungSlosc zu 5pCl. vö.75 ^4.-Uug. Eisenbahnaulehe« zu 120 fl. ü. W. Silber 5°„ pr. Stillt 109 50 100.--llng Priimienanlehen zu 100 fl. ä W.l?5st. Einzahl.) pr. Stück 9/'.- 97 50 Wiener Communalanlehen. rilck- Geld Waare zahlbar 5p» Act«»» von Nttl'klttstituten Huglo-üftcrr. Vanl . . . i>49 70 250. - Bankverein.......^16.— 2l7.- Boden-Creditaustllll ... 259.— 260.— Kreditanstalt f Handel u. Oew . 28!» 30 289 50 lirebitaustalt. allgem. ungar. . 110.— 110 50 EScompte-Gesellschaft, u, Ü. . . 932. 936-Frauco-österr. Bank ... 119.25 119.50 Gcncralbaul.......—.— —. HlludclSbaul.......148.25 14875 ^ationalbauk.......763.-- 765 - Uniollbaul.......258.40 258.60 Vercinsbanl.......l 13.25 113.75 Ver'ehrsbaul.......^80-^ 131.- «?. Nctien von Hransportunterneh. MUNsttN. Aeld Vllllr, Nlföld-Fiumauer Vahn . . —-— —. - Vöhm. Westbahn.....^--^ -^.— Tarl-Ludwig-Nahu.....»4975 250.- Donau-Dampfschiffs. Gefellsch. . 568.— 570... Elisabeth-Weftbahn. . . . .. ?30.— 231.- Ellsabeth-Westbahu (Linz-Vud- wliser Strecke).....204.-205.- Ftrbiucnbs-Nordbahn . . . 2107. 2112.— H»nll«chlu.V»rcslr«V«hn . . 172. 172.50 ! Wc>ll>-, l5r°n-,.I°levt«.zn°b,, . . , . ^6 ^ 206 5.» >Vtml,era.-«,ern.tIllssyes««!,hn . ,?(, 5.0 ,7, .. ^'loyd, ilflerr.........^ ^. ^^ ^ Oesterr. Norbwestbah» . 219 50 220 — MdolfS-Bahn......,«2'- 162^0 Slebenbilrger Bchu . . , I74__i75__, ^Stlllltsbah«.......368— 3?l> ,S«dbahu ........18« 30 IW.60 Slid nordd, Verblud. Vahu . 171.— 171.50 TheißBahu.......24550 246.— Ungarische Noroostbahu . . . 159.25 159.75 Ungarische Ostbahn .... «,i... 8625 Tramway........209.- 209°50 r. riese (für 100 st.) Ally, üft Bodnl-Tredit-Anftall lNelb Waare nerlosliar zu 5 pEl. iu Silben :06 — 107 — üto.in3II.rück,.zu5p»hn... 98 — 98.65 l Geld Waare Siebenb. Vllhu in Silber verz. . —.— 90.-^ Staat«b, G. 3"/., i 5>00Fr. „I. <3m. —.— !3l>.^- Sübb. O. 3'.. « 500 Frc. pr. Stück 107.25 107 50 Elldb.-G.5 200 fl.,. 5"/., filr 100fl. 89.50 89.?5 3üdb.°V°us ««/. (1870—74) i. 500 Frcs pr. Stillt , . .------- 239.— llng. Ostbahn fllr 100 st. . . «5.10 85 25 »». Privatlose 100.90 101.K' Hamburg, für 100 Mark Banco 87 30 87.45 London, flir 10 Pfund Sterling 117.90 ll8 — P°r<«, für 100 Francs . . . 45 85 45 9., (lours de» Ueldsorte» O,l5 W°ar, K. Miluz-Ducat«. . 5 fi. 72 lt. 5 fl. 73 ll. Napolconab'oi . . 9 „ 45^ .. 9 „ 4<, " Preuß. Cassenfcheine. 1 ,. 78i . ^ " ^' " Silber . . 118 „ 50 « N8 « ?>» " »ramische Grunbent'llstuugs - Obligalio,«'», ^'-vatuotiruu«: — «eld. - Wa°".