LMllchelMMtlmg. Nr. INI. Pränumerationsprei«: Im Comptoir ganzj. fl. 11, halbj. ss. 5.50. ssüi die Zustellung ins Hau« halbj. nn lr. Mit der Post ganzj. fl. 15, halbj. fl. 7.50. Freitag, 3. Mai Insertion«gel>iihr bi«l« Zeilen: imalsu lr., 2m. 8N lr., 3m. i fl.; sonst Pr. Zelle Im. 6 lr., »m. 8lr., 3m. 10lr. u. s. w. Insertionsftempcl jedcsm. 30l». 1867. Amtlicher Theil. Allerunterthänissstcr Vortrag des Armee-Obercommaudantcn. (Fortsetzung.) Die Ucbclstäiidc, welche durch alle vorangcführtcn Verhältnisse geschaffen wcvdcll, sind so wesentlich, daß deren schleunige Beseitigung oder doch thnnlichstc Beschränkung als ein Gebot der höchsten Dringlichkeit erscheint. Bor allem ist es daher — um eine völlige Be-scitignng der hier besprochenen Ucbclstäude anzubahnen — uöthig: I. solche Vorkehrungen zu treffen, welche die Gc-währ "geben, daß schon in die niederste Officicrscharge nur für ihren Beruf gehörig ausgebildete Individuen su'Iaugcn. Diese Aufgabe läßt sich uur durch Einführung des schon in viclcu audcrcn Staateu bestehenden Instituts von „Officiersaspirantcn", wozu die Betreffenden erst nach Ablcgnng einer bcsondcreu, ihre volle Eignuug zum Officicr erweisenden wissenschaftlichen nud praktifchcn Prüfung'ernannt werden köuucn, erreichen. Auf diese Art wird nach uud nach ein Officicrs-corps heranwachsen, in welchem jeder einzelne die Obliegen-hcitcn seiner Charge nach jedcr^Richtung hin vollkommen zu ersüllcu wissen wird. II. Znr Hebung der Ambition und des wahren Pstichtgcfühls, und um den mit wirklichen Borzügen sür ihren Beruf ausgesprochen begabteu Officiercn den Wcg in höhere Chargen schneller nnd in jüllgcren Lebensjahren zn bahnen, als dies jetzt in der Regel möglich ist, luüren bestimmte Aperturen für außer-tourlichc Beförderungen, das heißt für solche Officicrc t'orzubchaltc» , welche vermöge ihrer Gesammtcigcn-schuften verdienen, so bald als möglich cmporgcbracht zu werden. Die Folgen einer solchen Maßregel dürften bald ihre sehr günstige Wirkung äußern, sie dürste auch zur Folge habcu. daß aller Wahrscheinlichkeit nach der größere Theil der raugsältcrcu Hanptlcntc uud Rittmeister so wie die größere Zahl der Stabsoffi» cure, welche theils mit Rücksicht auf ihre Qualifica-l'ou, theils mit Rücksicht auf die im Weiteru dieses allcruuterthäuigstcu Bortrages rücksichtlich des Maxi-Nialaltcrs angegebene, Vcschränknng, uoch einen Anspruch auf Beförderung erheben können, aus meist bezüglichen nnd für Höhcrc Chargen berufenen Offi-ricren bestünde. l!l. Als Minimalzcit, welche vor Beförderung in öle Hauptmanns- nnd Rittmcistcrschargc uuter nor-Ulalcn Verhältnissen in den subalternen Officicrschar-l>cn zugebracht werden muß, wären vier Jahre zu l^'nen, welche Bcstimmnng nm so nothwendiger erscheint, l»n eine Gewähr dasür zu habeu, daß selbst die eiucr Außergewöhnlichen Bevorzugung würdigen Subaltern» officicre erst nach einer solchen Zeit in die wichtige vnuptmauus« und Rittmeisterscharge vorrücken, wo es Hncn nlöglich war, die hiczu uubcdingt uöthigeu dicust-ucheu nnd praltischcu Kenntnisse uud Erfahruugcn zu sammeln. !V. Desgleichen wäre es wünschenswert!), eiuc "ormative Bcstimmnng zu erlassen, daß mit besonderem Vorzug classificirte Hauptlcutc und Rittmeister erster Classe, Majore uud Oberstlieutenants auch iu 'l)rer eigcueu Waffe oder Branche selbst mit Vorzug befördert werden können, was besonders für die Artillerie» uud Geuicwaffe nöthig ist, nm hervorragende "npacitätcn schneller, als es bis nun der Fall war, vorzubringen. V. Um bei Kricgsrüstuugcn die so schädliche Crc» lNlua. vou durchwegs ncucu Officicrcn für die zur Er-^chtnng gelangenden Truvpenkörpcr nnd Armceaustal-^n zu vermeiden oder wenigstens thunlichst zn beschränkn, wodurch dem Entstehen so zahlreicher Supcrnume-^rcn nnch dcu Dcmobilisirungcn wie auch den damit ^'samuu'nhängcndcn Pensiouirnngcn vorgebeugt würde, 3^'e schon im Frieden eine Reserve an Stabs- nnd "bcrofficiercn zn schaffen. w Die Art nnd Weise dcr Gründling einer solchen Mcrve stcht aber mit dem neuen Wehrgcsetzc großen, ^lls im innigen Hnsauimeuhangc, daher ich im Eiu-."nchnn>n mit dem Kriegsminister die Erstattuug des Hglichcn alleruutclthäniastcu Antrages einem späteren ^"tftunlte vorbehalten muß. > Vl. Ich erlaube mir nun auf eiuen anderen, bei dcr Ausarbeitung des Eutwurfcs zu einer Vcfördcrungs-Vorschrift ebenfalls in Vcrückfichtiguug gezogenen Gegenstand überzugehcu, zu dcfseu ciugchcudcr Erwäguug Haupt« sächlich die schou früher erwähnten nnmittelbar vor und zur Zeit des lctztcu Fcldzugcs stattgefundeucn Pcusioui-ruugcu, so wie die hiebci gemachten Wahrnehmungen den Anlaß gaben. Erfahrungsgemäß tritt bei dcr großen Mehrzahl dcr Menschen mit Errcichuug eines höhcrcu Alters ciue sichtliche Abnahme dcr körperlichen Kräfte ein, welche Abnahme in dcr Regel nicht ohuc nachthciligen Einfluß auf die geistige Befähigung zn bleiben pflegt, nnd weuu auch diese letztere uicht in, gleichen Maße abnimmt, so sind doch Energie und Thatkraft selten dem vorgerückten Alter eigen. Aus diesen allgcmciucu Erfahruugcn rcsultirt einerseits, daß Officicre bei erreichtem höhcreu Alter die obeu bemerkten, für Militärs überhaupt, bcsoudcrs aber für Truftpenführcr unentbehrlichen Eigenschaften, aber anch körperliche Rüstigkeit nicht mehr iu solchem Grade besitzen, um den durch die Kriegsführung der Neuzeit so sehr gesteigerten geistigen Anforderungen uud körperlichen Anstrengungen genügen zu könne»; andererseits aber die Nothwendigkeit, daß für dcu gcsammten Officicrsstand, mit Einschlnß dcr Generalität, nach Maß dcr an dic verschiedenen Ehargengradc gestellt werdenden Anforderungen ein Maximalalter fixirt werden müsse, bis zu welchem eine ersprießliche Dieustkistuug zu hoffe» ist. Dieses Maximallcbensalter wird bei dcu zur Fcld-dicnstlcistnng bestimmten Truppenabthcilnngcu, danu iu Localaustclluugcu eiu verschicdcucs sciu. Die dicsfälligcu Feststellungen sind in dem Ent« würfe näher angegeben. Nach Errcichuug des bezüglicheu Maximalalters wären die betreffenden Generale, Stabs- nnd Ober« officicrc in dcn Rnhestauo zu übernehmen, oder nach dcu soust in dcr Borschrift enthaltenen Bestimmungen zu behandeln. V'll. Mit Hinblick auf die eben angeführte Noti> wcudigfcit der Feststellung ciucs Maximalaltcrö rück» sichtlich dcr für die Armee vorkommenden verschiedenartigen Dieustesvcrwcuduua.cn erscheinen welters einige Acudcrnugcu dcr bcstchcudcu Avanccmcntsvorschrifteu, nnd zwar über die Weiterbeförderung der bereits iu eiucm bestimmten Lebensalter stehenden Generale, Stabs- nnd Obcrofficicre angezeigt, nm cincr Wiederkehr von im vorigen Jahre zn Tage getretenen nnd dcn Dicnst höchst nachtheilig beciuflusseudcu Erscheinungen vorzubeugen. Als Norm wäre festzuhalten, daß bei Hauptlcutcu und Rittmeistern erster Classe mit dein 5)0., bei Majoren uud Oberstlieutenants mit dein 5,0., bei Obersten mit dem 58. Lebensjahre der Anspruch auf Bcsörderuug — ausgcuommeu in Localaustcllnugcn — zu erlöschen hätte. Dieser Maßnahme, so wie dem Systeme dcr Pen« sionirnng nach erreichtem Maximalaltcr wird vielleicht vou mancher Seite dcr Vorwurf dcr Härte uud uicht gchörigcu Auöuütznng dcr vorhaudencu Kräfte gemacht werden. Die bchnfs Vereinbarung der Altersbestimmungen eigens gcsammcltcu statistischen Daten habcu jedoch ergeben, daß jene Fälle, wo die über eigenes Ansuchen in dcn Ruhestand übernommenen Generale, Stabs- nnd Obcrosficicrc übcr das für die Ausreihung aus der Aktivität, ja fclbst übcr das für das Aufhören des Avan-ccmentsanfprnchcS bei dcn Fcldtruppen angenommene Alter weiter gedient haben, im Laufe dcr letzten zehn Jahre zn dcn Ausnahmen zählen. Anßerdem ist in dcr neuen Vorschrift vorgedacht, daß, wenn hcrvorragcudc geistige Befähigung und körpcr-lichc Rüstigkeit für die Beibehaltung im activcu Dienste, beziehungsweise für Weiterbeförderung eines in das festgesetzte Maximalaltcr Gelangten sprechen und sich von demselben noch eine längere crfulgvolle Dienstleistung mit Sicherheit erwarten läßt, cir.e exceptionelle Bcrücksichli-guug desselben ermöglicht sei. (Schlich folgt.) Sc. f. k. Apostolisch^ Majestät haben den, Major im Großhcrzog von Mecklcnbnrg-Stlclitz 31. Infanterieregimente Hicronymus Frcihcrrn v. Klein m a y r n nnd dein Paul Grafen Szechcuyi die t. f. KämmcrerS-würdc allerguädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. April d. I. dcn außerordentlichen Professor dcr historischen Qncllcnknndc und Paläographic an der Wiener Universität Dr. Theodor Sickcl zum ordentlichen Professor dcr Geschichte nnd der historischen Hilfswissenschaften an dcr genannten Hochschule allcrgnädigst zu ernennen geruht. Das Ministerium für Handel nnd Volkswirthschaft hat die Wiederwahl des kaiserlichen Rathes Franz Autou v. Koflcr Edlen zn Kleben st ein zum Präsidcutcn und des Vicebürgcrmcisters Franz Tsch urtschcu-th a l er zmn Viccpräsidcutcn dcr Handels- uud Gewerbe-kammcr in Bozcn bestätigt. (Auszug ciu« dem ung. Amtsblatte.) Ich finde die graduelle Vorrückung des t^l«^ O.mmn«^ Roman Kesmarszky znm ^lnilo,- (^nw-"i(.^, des Kathcdralcrzdcchantcn Joseph Machay zum l',,.^l^ ('uiloniln»!, des Arvacr Erzdechauteu Iohaun I anecsko znm Kathcdralcrzdcchanten, des Liptacr Erz-dcchantcn Andreas K n c s m a znm Arvacr Erzdcchantcn, des (.'!»!<»ni«l,lo<>u'' Alexander GruSz zum Lip-tauer Erzdechautcn, des iVll!3ixl<>,- ('lnu'üicüi« Joseph Berzak in die achte nnd des ^li^i^i^i-^lnionilui^ Franz Liptay in die ueuutc Domherrustclle am Zipscr Dom« capitel zll genehmigen nud die hicdurch daselbst erledigte letzte Domhcrrustcllc dem Pfarrer in Knicscn nnd Con-sistorialbcisitzer Balthnsar A ndrcanszky zn verleihen. Wien, am 10. April 1807. Fran) Joseph ni. i>. Joseph Freiherr v. Eötvötz m. i>., t. ung. Minister für Enltns nnd Unterricht. Ich finde die Titularabtci li.'5l. V. ausfichtlich binnen Knrzcm doch auSbrcchcudcn Krieg nichts gewonnen, denn die Frist, welche Prcnßcn zu gute kommt, kommt Fraukrcich uicht minder zu statten. Der Gewiuu für Prcußcu besteht dariu, daß England bei je» dem größeren Anlaß gcgcu Frankreich Partei ergreifen wird; er besteht ferner darin, fich der österreichischen Regierung, deren Blmdcsgcuosscnschaft sclbst Graf Bis-marck zu schätzen wieder anfängt, verbindlich gezeigt zu haben, indem ihre Vorschläge angenommen werden, und, waö wichtiger ist, darin, Oesterreich noch einige Zeit dcu ihm so dringend nothwendigen europäischen Frieden zn gewähren. Es wird damit eine erste Wicdcrannähcrnng der beiden Mächte begründet, welche der einen wie der andern für die weitere Entwicklung der Dinge zu statten kommen kann. Erwiderung anf einige VchauptulMN des Hcrrn Landtagsabgeord» neten Euetcc in der Grmidstcucrfrage. Vom k. l. Obelfittanzrathe Karl Fontaine v. Felsenbrunn. III. Der Herr Berichterstatter erklärt Seite 259, er könne der Ansicht nicht beistimmen, daß dnrch die be-dcntendc Ornndzcrstiickluug die Stcucrfähigkeit abnehme, uud ergeht sich in Ausciunndersetznngcn, die ich in meiner Broschüre Seite 56 wohl berücksichtiget habe. Ich habe die bedeutende Ornndzcrstücklnng in Kram nicht als alleinigen Grund der Stcnerrückstände hingestellt, sondern noch viclc Umstände anfgezählt, welche alle znsammcn die Vcrarmuug des Volkes und die Steuer-rnckstäudc zur Folge haben. Es wird doch wohl niemand behaupt^, daß der Besitzer eines kleinen Grnndcomplcxcs zahlungsfähiger sei, als jencr eines größeru odcr großen Grundcomplcxcs. Wo soll die große Masse dcr Klcingrunobcsitzer Geld hernehmen, wcuu diese sclbst bci dcr bcstcu Erutc nicht so vicl gewinnen, als sic zu ihrer und der Erhal» tlmg ihrer Angehörigen benöthigcn, dahcr nichts verkaufen uud wcgcu Maugcl au Indnstric-Untcrnchmnngcn ^ sich durch Arbeit uichts vcrdicucu können? Und wie oft ^ gibt cS nicht Ätißcriltcn und Elcmcutarschädcn? ^ Seite 259 bemerkt dcr Hcrr Berichterstatter ganz naiv, daß die Zahl der Grundbesitzer (95.928) wohl um viele Tanfcnd geringer sein wird, als ich angegeben ^ habe, und folgert dnrans, daß dah>r auch die Zahl der uubchaustcn Grundbesitzer (24.24?) auf uurichtigcn Er< hcbuugcn bcruhcu dürfte. Seite 45 l)abc ich angeführt, daß iu den statisti-scheu Tafeln des Finanzministeriums die Zahl dcr Gruud-! bcsitzcr mit 124.899 augcsctzt erscheint, wcil wahrschcin-lich alle Mitbesitzer gezählt und die Besitzer mehrerer Realitäten so oft gerechnet wurdcu, als sie iu vcrschic-deucn Gemeinden vorkommen. Nie ich bci Ermittlnng dcr Zahl dcr Grundbesitzer per 95.928 vorgegangen bin, enthält dic Vorrede zu! meiner Broschüre. ! Bevor der Hcrr Berichterstatter so etwas anSgc-sprochen, hätte er sich durch Einsichtnahme in die Vesitz«' stands- und EinzahlungS - Hanptbüchcr bci ciucm oder dem audcrn Stcucramtc überzeugen sollen, ob die dics-sälligen Ziffcransützc in meiner Broschüre richtig sind. Das Stcucramt Laibach, welches die meistcu Grundbesitzer uachwcisct, hatte er ja uahc genug und hätte sich dahcr jeden Augenblick dic Ucbcrzcngnng von dcr Richtigkeit des Ziffcransatzcs verschaffen können uud sollen. Ebenso Hütte er sich bci dcm Magistrate in Laibach uud bci dem hicrortigcu Rcchuuugs-Departement über-zcngcn können, ob ich dic Anzahl dcr Hänscr in Laibach nnd dcr hansclasscnstcncrpflichtigcn Gcbändc ans dcm Lande richtig angegeben habe. Ist die Anzahl der Grundbesitzer der hauözius-und hansclasscnstcucrpflichtigcn Hänscr richtig, dann mnß auch die Auzahl dcr uubehaustcn Grundbesitzer richtig sein. Was über die Stcucrcxccutioucu und dcrcn Folgen Seite 259 uud 260 dcs stcuographischcn Berichtes vor-komint, wird durch dic Nachwcisuug, wclche ich dcm Laudcsausschnsse mitgcthcilt habe, hinlänglich entkräftet. 'Nach dicfcr )cachwcisnng wurdcn im Jahre 1866 nur 131 Mobilarseilbictnngen nnd nicht Eine Rcalcxccution vorgcnonnucn. Dcr lunäu« ni8tructliZ wnrdc gehörig berücksichtigt. Dies gibt mit Rücksicht auf die Auzahl dcr Grundbesitzer wohl den deutlichsten Beweis, daß gcgcu die Stcucreontribncutcu mit aller möglichcu Schonung vorgegaugcu wird. Mciuc Augabc, daß sich dcr Vichstand iu Kraiu vermindert habe, steht durchaus nicht im Widersprüche mit dcr Behauptung, daß durch die Steuercxccutioncn dcr Vichstand in Kram nicht vermindert wurde, dcnn ich habe ans dcr Seite 58 die Ursachen dcr Vcrmindcrnng dcs Vichstandcs klar nnd deutlich augcgcbcn, was dcr Hcrr Berichterstatter übersehen zn habcn schcint. Ebenso uuhaltbar ist das, was dcr Hcrr Bericht-crstattcr bezüglich dcr Dcvaslirnng dcr Wälder (Seile 260 dcs stenographischen Berichtes) bcmcrkt. Hättc dcr Hcrr Bcrichtcrstattcr früher Einficht in die Vortrage d^r hicrortigcn Laudwirthschaftsgcscllschaft, in das Wcrk „Die österreichischen Alpcnländcr und ihre Forste vou Josef Wcsfcly" gcuommcn, Hütte cr frühcr mit dcn Mit-glicdcrn dcr Gruudlastcn- lind Scrvitutcu-Ablösuugs-Eommissioucn ^)cücksprachc gepflogen, dann würdc er wohl dcu Ausspruch uicht gethan habcn, daß dcr durchschnitt-lichc Verbrauch dcs Brennholzes bci dcn Familien zu hoch angesetzt wurdc. Ich habe iu meiner Broschüre Seite 59 wohl das HolMantum beziffert, oaö auf dcn Bahnstationen in Kraiu im Jahre 1865 aufgcgcbcu wnrdc, nirgends abcr dic Bchanptung aufgestellt, daß dies nnr Holz ans Kram war. Ich will zugeben, daß Holz ans dcm Kautcrthalc i in Kärntcn und ans Cubar iu Eroaticn anf dcn Bahnstationen iu Kraiu (Laibach uud Nnlel) aufgegeben wcrdc, allein schr bcdelitcnd dürfte die Menge nicht sein, ocn größten Theil von dcm anf den Bahnstationen in Kraiu zur Ausfuhr anfgcgcbcncn Mcrcautil- uud Bauholzc liefert jedenfalls Kram. Oesterreich. AuS Karlstadt trafen zur Tracirung der dal-mati nischcn Eisenbahn auf dem Laudwcgc iu Zara am 23. April Abends drei Ingenien« ein. Die Rcisc von Karlstadt durch die Lika bis Zara hat ihncu die Ueberzeugung verschafft, daß dicse Linie kcinc technischen Schwierigkeiten bictcn wird. Diese Eisenbahn wird von Karlstadt dnrch die Lila nach Knin, Dcrnis und Spalato mit Abzwciguugen uach Zara uud ^cbcuico laufen. Zwei von den Ingenieuren begannen am 26. d. die erste Trace (Aufuahme) dcö Terrains von Zaru gegen Knin über Aulovica ucbcn betreffenden baromctri-fchcr Beobachtungen. Ihr vierter Gefährte ist iu St. Roch auf dcm Vclcbit zur Anstellung barometrischer Beobachtungen uud Einer zu demselben Zwecke iu Zara gcblicbcu. Durch Verglcichung dieser Beobachtungen werden die Höhen dcr verschiedenen Terrains uud so die güustigstc Liuic für die zweite Trace (Absteckung) bestimmt werden können Dicse Arbeiten werden .zncrst auf daö diesseitige Ufer dcr Krka sich crstrcckcu nnd etwa vierzehn Tage dauern, sodann abcr auf dcm anderen Ufer gcgcn Spalatu nnd Scbenico die Gegend von Trogir zum Gcgenstaudc habcu, nm dann vou Dcrui^ deu Weg zum Meere zu bahucu. Sowohl die Vcdcu-tuug dieser Bahn als auch die Natur des Tcrraius werden diese ersten uud die darauf allem Anscheine uach rasa) zu folgenden Arbeiten über Erwartung beschleunigen und die Vollendung dcs Bahnnctzcs binnen drei, vier Jahren herbeiführen. Ausland. Berlin, 30. April. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitnng" bemerkt zu einer Pariser Eorrcspondcnz dcr „Allgemeinen Zeitung" über eine angekündigte Veröffentlichung gewisser, Prcnßcu comftromittircudcr Actcustückc Folgendes: die preußische Rcgicruug habe die Oeffcnt-lichkeit nicht zu schcncu, iudcsscn hättc die letzte Zeit gezeigt, wie wcit Fälschungen betrieben werden können. Es wäre dahcr nicht zn verwundern, wcun dcmuächst Schriftstücke veröffentlicht würden, wclchc als Acteustücke des preußische» CabinetS fignrirel,, während sic ans dcr Phantasie dcs Erfinders entsprungen sind. Die „Nord-dcntsche Allgemeine Zcitnng" findet daö stärkste Argu< mcut für das preußische Vcsatzuugsrccht in Luzcmburg auch uach dcr Auflösung des BnnocS in dcm Fraulfur-tcr Tcrritorialreccß vom 20. Juli 1819, in welchem ausgesprochen ist, daß das Vcsatznngsrccht zur Vertheidigung Prcnßcns nnd Hollands bestimmt ist. Ans Vaden, 28. April. (Allg. Ztg.) Mine Mittheilungen über militärische Vorbereitungen kauu ich hcutc wicdcr crwcitcru. Bekanntlich hatten wir ein Dctachcmcnt iu Kehl zur Bewachung der dortigen Brücke uud dcS Brückenkopfes, wozn jeweilig cinc Eompagnic entsendet wnrdc. Die crstc vor 14 Tagcu dahin abgcgaugcuc Eompagnie ist abcr sofort zurückberufen worden uud gestern 'Nachmittags bereits mit dcr Eisenbahn wieder in KarlS-rnhc eingetroffen. Von Karlsruhe uud deu übrigen Garnisonsortcu wird außer dcn Dragonern nnd dem Lcibrcgiment das gcsammtc badischc Militär in Nastatt vcrcinigt uud die dortige Festung auf alle Fälle in Stand gesetzt. Das Fcstuugsartillcricbataillou ist um drci Officiere verstärkt worden, und bcrcits wnrde mit Mctzgcrn nnd Händlern für dic eventuelle Vcrftrovian-tiruug dcr <^tadt mit 500 Ochsen uud 1500 Schafen nntcrhandclt, auch audcrc Licfcrliugsvcrträgc verabredet. Jedoch wird ein festbindender Vertrag zur Lieferung nur in dcr Weise abgeschlossen, daß sich die Betreffenden verbindlich machcu, auf weiteren Befehl die Licfcrnng zu bcwcrkstclligcn. Zwei Majore, dcrcu Gcsuudhcit viele Strapazen nicht mchr crträgt, sind bereits pcnsionirt worden, und cs dürftcu bald wieder cinc Anzahl Offi-eicrc ernannt werden, wozu Freiwillige vom vorigen Sommer vorzugsweise gewählt wcrdcn dürftcu. Auch für die Ausrüstug sind erhebliche Liefcruugcu ausgc-schricbcu, und wird fleißig exerciert. In dcr Hand» habnug dcr Zünduadclgcwchre sind die Soldaten schon ziemlich gcwaudt, uud iu kurzer Zeit wird uuscre ganze Kriegsstärke iu dieser Waffe eingeübt sein. Florenz, 29. April. Als Enriofnm nnd als Bei' trag zur Sittcugefchichtc köuucn wir uicht umhin, dic Thatsache zu erwähnen, daß bci dcr Ucbcrgabc des Miui-stcrinms an daö ncnc Eabinct sich nicht wciiigcr als 48.000 Gcsuchc um Vcrlcihuug dcs St. Mauritius- uud LazarusordcuS, darunter 35.000 aus Veucticn, vorfanden. — Der Gesetzentwurf, welcher dcr Kammer betreffs Gleich' stcllung dcs Eiufuhrzollcs auf Olivcuöl vorgelegt ist, umfaßt cincu ciuzigcu Artikel, wodurch dicscr Zoll, ohne Unterschied dcs Ursprnngs und dcr Provenienz, auf L. 3 mit Einfchlnß dcr Znschlagsgcbühr herabgesetzt werden soll. — Die amtliche Zcituug widerspricht dcr Nachricht von Lauduug ciuer Brigantibandc iu Sicilicn. Daß auf Malta fchou seit geraumer Zeit ciuc Invasion vorbereitet wird, ist indessen gewiß. — Die Ducllmanic nimmt hier wicdcr übcrhaud. Uutcr anderem fand vor Kurzcnt zwischem deut Herausgeber der „Opinione," Hrn.Giacomo Dina, und Prof. Eencri von Bologna ciu Zweikaiupf statt, iu dcm Ersterer cinc leichte Kopfwuudc erhielt. Nom, 28. April. Der frühere Gcucralsccrctär >»« Miuistcrium Ricasoli, Eelcstiuo Bianchi, hat die heil. Woche hier zugebracht nnd dem Eardinal Antonclli einen Besuch abgestattet. Auch beim Papste hatte cr eine Audienz die drci Vicrtclstuudcu dauerte. Vern, 28. April. Der Pariser Correspondent der „Laus. Ztg." hatte uculich mit ciucr Bestimmtheit, welche Glaubcu crwcckcu könnte, versichert: Frankreich habe del» Bundcsrath die Rcspcctirnng der schweizerischen Vicutra-lität zugesichert, abcr nnr nntcr dcr Bedingung, daß derselbe ciuc Armee an Rhcinnfcr aufstelle. Darauf ist der „Bund" ermächtigt zu crklärcu, daß Fraukrcich durch sciucu bcvollmächtigtcn Gcfandtcn allerdings in freundschaftlicher Weife die Achtuug der schweizerischen ')tcutralität zugesagt, abcr ohne cinc Bedingung irgend' welcher Art daran zn knüpfen. Die gleiche Zufasse ist vou audcrn Mächten erfolgt. Von Baden ist in Äcant-wortnng dcr Ernennung dcs Herru Laudamauus Heer zum außcrodcnllichcn Abgesandten bci dcm Norddeutschen Bunde nud dcn deutschen Südstaatcu ciuc iu schr freund-lichcm Ausdruck gchaltcuc Note eingetroffen, iu welch" dicsc Scudung willlommcu gchcißcu wird. — Vou mcl)^ rcrcn Scitcn'wird dic Ansicht geäußert: die Schweiz sollte dahin trachten, vor dcm Kricgc dic Neutralismus dcr badischcn Grenzgcgcnd zu erwirkcu. Eiu solches ^>e laugen, sagt dcr „Buud", würdc gerade angesichts cm Kriegs schwerlich Aussicht auf Erfolg habcn. ^"^ weiß mau aus audcrn Beispielen, daß die G"ram der Rcspcctirnng blos ucutrnlisirtcr Gcbictsthcllc cn schr schwache ist. Es ist wohl zu begreifen, daß d»e n meisten ausgesetzten schweizerischen Grenzstädte gein neutrale Grcuze noch weiter hiuausgcschobcu sehen""")" ' Allciu ciu besserer Schutz liegt gewiß in kräftigen c u ncn Maßregeln zum Schutz unfcrcr ^tcntralita ou ^ Anfstcllnng einer Armee uud Bcschaffuug der ^"om ^ zur Ermöglichuug jeder allfällig nothwendig wcio ^.^ Anstrengung. In dicscr Äczichnng gerade loiu> ^^ schweizerischen Grcnzbcvölkcruugcu sicher scm, c> ^ ^^ Bnndcörath, im gcgcbcncn Augcublick, rasch u, chicdcn handeln wird. ^ , ... c^c- Paris. Der Pariser EorrcsM'de^^^^ rald" schreibt vom Mittwoch Abcnd: D^e ',l an l Rüstnngcn habcu uoch nicht jcucu E')ar n "' n mcn, daß u.an ihrcu Gesamuu'.ufang ab iatz ' ., und'cs ist solch eine '''"'^7"'"^"^,^^^^ senal uud dem andern, baß selbst nfMcue ^. 663 über daS was vorgeht im Dunkeln sind. Die Pferde« ankänfc halicn endlich nnd zwar in schr grosiem Maßstabe begonnen. In 14 Tagen wird, wie man erwartet, die Zahl der Zngpfcrde zur Bespannung von 200 Batterien ausreichen. Somit vermag Frankreich in jedem Augenblick 177 Batterien in'S Feld zn senden. Die Gardc-Znaven nnd mehrere Ncgimcnler Fnßjägcr haben dem Bcrnehincn nach beim KricgSministcrinm pctitionirt, daß man sie mit dein Zu ndnadclg ewchr verschonen möge; sie glanbtcn, daß die bisherige Vewasfnnng ihrem Temperanient nnd ihrer Kampfwcisc besser znsage nnd wohl anch für die Znknnft anöreichcn wnrdc. Ein Bescheid ans diese originelle Vorstcllnng ist bis jetzt nicht erfolgt. London, ZO. April. (U ntcrha nssitznn g.) Griffith fragt, ob England zngcmnthet worden sei, die Ncntralität Luxemburgs zu garautircn, und ob England diese Garantie übernehmen wnrdc. Stanley bemerkt, er könne den Vcrathnna.cn dcs bald znsammcn-tretenden Congresses (Eonscrenz?) nicht vorgreifen, bc-dcntct jedoch Griffith, daß England als Mitzcichncr des Garantictractates vom Jahre 1839 znm Eongrcß eingeladen wnrdc. St. Petersburg, 24. April. Dcr Hof verläßt nach Vcrlanf dcr Osterfcicr St, Petersburg, nud zwar begeben sich dcr Kaiser, dcr Großfürst-Thronfolger, die Großfürstin-Thronfolgcrin Maria Fcodorowna, sowie dcr Großfürst Wladimir Alcxandrowitsch am 2. Mai nach Moskau, dic Kaiserin aber nach Zarskoc Sclo. In Moskan soll ein Anfcnthalt von 10 Tagcn gcmacht werden. Bon Seiten dicser ältesten Hauptstadt Nußlands werden bereits großartige Vorkehrungen znm Empfang dcr hohcn Gäste getroffen. Die Kaiserin wird im Sommer znr Stärknng ihrer Gesundheit eine Eur gebranchcn, doch ist noch nicht entschieden, wo? Kissingcn, sowic das Innere von Nußland sind im Vorschlag. Dcr Großfürst-Thron-folgcr wird sich init seiner hohen Gcmalin, der Großfürstin Maria Fcodorowna, nach dcr Nückkchr aus Moskau nnd nach knrzcm Anfcnthalt in Zarskoc Sclo znm Besuch nach Kopenhagen begeben. Dagegen erwartcn wir hicr den Bcsnch des Königs von Griechenland, dcr, wie cs scheint, sich mit dcr Großfürstin Olga Eonstantinowna, der Tochter des Großfürsten Eonstantin, vermalen wird. In Havanna traf am 5). April das englische Pukctboot „Solent" ans Veracruz ein; cs hatte diesen Hafen am A. April wieder, ohne seine Fracht nusladcn zn können, verlassen müssen, weil die Liberalen die Stadt bombardirtcn. Die imperialistische Garnison von Vcvacrnz wurde von General Zaboaba befehligt; der Ort war vollständig ccrnirt, die Wasserleitungen abgeschnitten, nud seit dem 31. März machte Mangel W frischcn Lcbcnsmiltcln sich fühlbar. — Die „Gazette dc France" meldet, daß dcr ?2jährigc mcxicanischc General W oll, cin Franzose von Geburt, dcn Entschluß gefaßt hat, jetzt, wo dic letzten Franzosen aus Mexico ill Paris ankommen, über den atlantischen Ocean zn fahren nnd dem Kaiser Maximilian in seiner bedrängten Lage sich znr Verfngnng zu stellen. Hassesneuigkeiten. — (Aus Wie n.) Der neue Kursalon im Etadtparl wurde' am 30. April Mittag? von Sr. Majestät besucht, woselbst Sie vom Bürgermeister, Polizeidirector nnd dem bauliitenden Comite ehrfurchtsvoll empfangen wurden. Se. Majestät besichtigte alle Räume und sprachen sich sehr anerkennend aus, geruhtcn auch die Nauurlunde zu unterfertigen. Am 1. Mai warb das Gcbände dcm Publicum zur Benützung Überleben. — Die Kleinlindcrbewahranslalt auf dcr Wicden erhielt von Ihrer Majestät d:ödl'hnung des Untersuchung^« gclichtcs nur in jüngster Zeit zwei Raubanfülle vorgekommen sind, darunter der an dem Grundbesitzer Maier im Bezirke Aflenz, so sieht man sich veranlaßt, die lohliche Redaction zur Hiutanhaltung unnützer Aeuniuhigung der dieöbezir-ligen Bewohner höflichst zn ersuchen, diese Berichtigung in die Spalten aufzunehmen, wobei man bemerkt, daß die im geschützten Blatte angeführten Daten, mit Ausnahme der letzlbczrichnelcr!, im Sprengel des Untersuchungsgericytcs Iudenburg vorgekommen sein ; übrigens mehren sich dic Diebstablöanzeigsn aucb hier, nnd ist das Untersuchungs« gericht Brück c>. d. M. seit 1. Jänner bereits mit Uü Unter« slichungen belastet, was scjiicn Grund größtentheil^ in dem zunehmenden Vcigcnitenlhum u»o der offenbar zn geringen Anzahl von Sicherhcilsorganen uud der höchst mana/lh^slen Hinrichtung dcr meisten Gemeinden hat." — (Beamte in Ungarn.) „1846" berichtet, daß in den letzten Tagen eine mit mehreren hundert Unterschriften versehene Petition der in Ungarn angestellten fremden Beamten an den ungarischen Finanzminister gelangt ist, in welcher dieselben um beschleunigte Versetzung jenseits der Lcilha nachsuchen. Tcr Fincmzminislcr drückte seine Ver« wunderung über dieses Gesuch aus und erklärt,', den Betreffenden zur Erlernung der ungarischen Sprache einen län« gercn Termin bewilligen zu wollen. — (Napoleon als Universalerbe.) Ein in Wicn vor kurzem verstorbener Psaidlcl hat sein ganzes Vcr« mögen im Betrage von 1400 Gulden laut Testaments dem Kaiser Napoleon vermacht und diesem seinem letzten Willen dic Clansel beigefügt, dah sein Univmalerbe, der Kaiser der Franzosen, über den Nachlaß auch verfügen liinne, wenn er ihn nicht selbst antreten wollte. Der Anne ist also für aNe Fälle gedeckt. — (Auswandcrun g.) Ucbcrclnsliinmendc Berichte melden, das, seit Jahren der Zug der Auswandlrcr aus Böhmen nach Amerika nicht so stark war al« heuer. Nach einer obelflächlichen Schätzung sollen bereits mehr alö 2000 Personen über Prag die Reise nach Westen angetreten haben. Am 29. April wurde wieder rin Separalzng mit 122 Fa» milien, 530 Köpfe zählend, von Prag nach Vodenbach abgelassen. — (Admiral Persan o) beabsichtigt, wic man der „Gazzetta bi Milano" gcrüchlwcise meloet, jetzt, wo er frei und nicht mehr durch Disciplin gebunden ist, Genugthuung für die Angrisse zu fordern, deren Gegenstand er geworben ist. Ei soll einen gewesenen Ministe, einen Admiral und zwci Schisföeapitänc gefordert nnd alle diese Herren sollen die Herausforderung angenommen haben. — (Biömarck.) Wie der „N. Stett. Ztg." mitgetheilt wird, hat dcr Ministerpräsident Graf Bismarck die aus sünf Rittergütern bestehende Herrschaft Varzin im Schlawer Kreise von Herrn von Blumenthal'Varzin für 550,000 Thaler gelauft und dazu die Dotation dcS Lan» dcs, 400.000 Thaler, verwendet. — (Von der Pariser Ausstellung.) Die „Franz. Corr." schreibt: Auch im fernen Osten gibt cö Fö« deralisten u»d Centralistcn. Da3 „Kaiserthmn" Japan ist bekanntlich aus vierzehn souvcraincn Staaten zusammengesetzt, welche jedoch in dem Mikado ciu gcmeinschastlichcö religiöses Oberhaupt besitzen, dem geistlichen Zwillingsbruder des wclt° lichen Hclischcrs von Japan. Die centialistischen Tendenzen huldigende Regierung des Tailun faßte die Producte der verschiedenen Staaten, welche unter der Suzeraimtät des Mikado stehen, auf dem Champ de Mars unter dem Col« lecliubcgriff der japanesischen Ausstellung zusammen. Dagegen erhob die Diplomatie des Königs der Kou»Lou-InseIn cner-' gische Einsprache. Nach langen Verhandlungen ist in Gegen« ! wart eines Delegnten der französischen Regierung zwischen 'den japanesischen und Kou»Lou'schen Bevollmächtigten eine , Convention unterzeichnet worden, wclche festsetzt, dah die bei» verseitigen AuöstellungSgruppen gesondert aufgestellt, mit den ^betreffenden Laudeswappen bezeichnet, beide aber, zur Svm< bolisirung dcr gemeinschaftlichen Snzerainität, unter der Flagge des Mikado vereinigt weiden sollen. Dic japanesischcn Ccnl tralisten sind begreiflicher Weise mit diesem Resultate nicht zufrieden, während die Kou-Lou'schen Föderalisten darüber entzückt sind, die Anerkennung der Unabhängigkeit ihres Lan> des in so cclatcmter Wcise documentirt zu sehen. — Vom 29. April ab soll ein Muezzim iu der Moschee regelmäßig mit den Anhängern des Propheten das Gebet abhalten. Er wird cinc ziemlich große Anzahl von Gläubigen um sich versammeln. — Die englische protestantische Mission läßt in ihrem Tempel auf dem Champ de Mars Sonntagsgottesdienst in englischer, deutscher und französischer Sprache abhalten. — Am 29. Mai beginnt im Cercle international daS große inter« nationale Schachtonrnier. E-3 sind hohe Preise dafür aus» gesetzt. Man erwartet den amerikanischen Schachlönig Murphi. — Die Aussteller haben die Bildung einer wechselseitigen Brand» schadenversicherung in Angriff genommen. Is sind bereits für 30 MilliontN Francs Ausstellungsgegenstände versichert. Sollte lein Feuerschaben sich ergeben, so werden die einbe» zahlten Versicherungsprämien nach Schluß der Aufstellung wieder an die Versicherer zurückbezahlt. Die Maler haben sich mit besonderem Eiscr diesem gemeinnützigen Unternehmen angeschlossen, da die von ihnen ausgestellten Bilder gar leicht ein Rand der Flammen werden könnten. — (Ein Gnadenact.) Einer althergebrachten Ceremonie zu Folge, hat die Königin von Spanien auch am diesjährigen Charsreitag b!oö auisirt, soudn'n gleich jenen bis 10» fl. dcn Adressaten, lirziehlmg^weisc deren nach der Fahrpost' ordnnng znr Cinpsangnahmc von Oülddricfen berechtigten Stell-ucNMern, nn m l t tcl dar zugestellt nnd die angewiesenen Äs« träge dem Überbringer ausgezahlt werden. VcrlosuM. Bei der am 1. Mai stattgcsnndeucu Verlosung dcr Genmiiistniiinmcrn dcö Lotlo-Anlehenö uom Iahrc IRV pr. ^10,000.000 fl. ö. W. fiel der Haupttreffer uon 300.N00 fl. auf Vmc40?4 Gewinn-^lr. 2; der zweite Treffer von 30.000 fl. anf S. 1^.0^0 Nr 13 nnd der dritte Treffer von 25.000 si. auf S, 13.70? ^)lr. 3; S. 11,965 Nr, « nnd S. 16.651 Nr 11 gewinnen jc 10.000 fl.; S. 78!' Nr. 20. S. 1554 Nr. 13, S. 21^6 Nr, i», S. 25^4 Nr. 15, S. 3329 Nr. 4; S. 4«74 Nr. 11 nnd Nr. 13, S. 4249 Nr 9, S. 4481 Nr. 8, S. 4541 Nr. 8, S. 4089 Nr. 13, S. 1Wtt9 Nr. 9, S. 15,713 Nr. 15, H. 15.891 Nr, 17 und S. 19.700 Nr. 13 gtwinnrn ie 3000 fl, endlich Scr. 105 Nr. 7, S. 1232 Nr. 15, Ser. 15tts Nr. 5. Ger. 1958 Nr. 5, Scr. 2480 Nr. 16, Ser. 2524 Nr. 10, Ser, 2822 Nr. 17, Scr, 4089 Nr. II , Scr. 6333 Nr. 19, Ser. 10261 Nr. 18, Ger. 10341 Nr. 12, Scr. 10703 Nr. 8, Scr. 12040 Nr. 0, S. 12751 Nr, 11 und Nr. 12, Scr. 12^04 Nr. 10 nnd Nr. 20, Scr, 13404 Nr. 10, Scr. 15327 Nr. 3 nnd Nr. ,7, Ser. 15364 Nr. 4, Eer. 15437 Nr. 17, Ser. 15713 Nr. 9. Scr. 16051 Nr. 3, Scr. 18174 Nr, 3, Srr. 19090 Nr. 1«, Scr. 19158 Nr. 6, Scr. 19552 Nr. 2 und Nr. 13 nnd S 19760 Nr. 14 gewinnen jc 1000 fl. Anf alle Übrigen hier nicht besonders verzeichneten 1100 Gcwinn-Nnminern entfällt bcr ge-ringstc Gewinn von jc 600 fl. Pvstatisch.'s. In der Postverbindnng mit dem Oriente tritt adcrmalö cinc Verandcrnug ein, nnd zwar wird die Posl von Ä^ien nach (^olNlantinopel, dic bis nun über Esernowoda nnd Knstcndic befördert wurde, vom 3. Mai angefangen siir dic wcilerc Hauer dcr Dampfschisfahrt iibcr Basiasch, Nustschul nnd Varna ucrlehrcn, jcdcn Montag nnd Freitag sowohl mit bcm Pel'sonclizngc Wien-Pest 8 Uhr 45 Minntcn Früh filr Fahrpost-Wdnngcn, alö anch mit dem Mznge nm ^ Uhr 30 Minntm slir Ariepostsendnngen. Von Constanlinopcl nach Wien aber vom 7, Mai angefangen jeden Dienotag nnd Freitag nm 4 Uhr Nachmittag«, und Samölaa, nm 10 Uhr VÜrmitagö, an letzterem ^aqc jedoch nnr fiir Vriefc, »vclche nber Trich init den Schiffen detz ^loyd befördert werden. Mit dcr erstgenannten Post finden auch Postscndnngcn in der Richtung von Wien ül'cr Ba; siasch für Nnstschnk, Bularcst, Csernowoda, Ibraila, Galacz und Varna ihre Beförderung — nach Odessa jeden Montag — dagegen an den übrigen Tagen Sendungen für Bularcst, Ibraila, Galacz und Odrssc, auf dem gewöhnlichen ^andwcgc ihre Bcfür^ dcnma.. Ginuahme ails de,u Tabaksmonopol. Der Ocsammt» erlös siir das vcrianflc Tabalmalcrial wahrend der Zeit UalN 1. Jänner bis lctztcn September I8ü6 bcirng nach der'„Ansiria" 40,^23.526 fl., gegen dic gleiche Periode dcs Vorjahres nm ?30,!'35 fl, daö ist 1 U7 Ptrcent, weniger. Dieser Ausfall wurde zumeist dnrch dic Abtrrlnng dcö lombardisch-uenczianischcn Konig° reichcö veranlaßt, auf welches allein 013.<^»1 st. cutfallcn. Nach Aneschcidnng dieset« Betrages ergibt sich fiir dic übrigen Krön» läudcr nur ein geringeres Ertragnis von 117.044 si. Bcim Brrc gleichc dci! in der obigen Periode, abgesetzten Tabalmalcrials «lit dem Vertansc in dcr glcichcn Periode deö Vorjahres zeigt fich ein größerer Absatz bei den Eigarrrn dcr eigenen Fabriken nin ^!5,523.>703 Slüct. Dagegen betrug dic Abnahme dco Verlaufes bci dcil Havana Cigarren 10,080 90? Stilck nnd bei den ordniä-reu Inländer-Cigarren 373.528 Stück. Der Absatz dcr echten Hai vana-Cigarren blieb um 12,735,143 Sllict zurück. Dcr Verbrauch von Schnupftabak ist in fast sämmtlichen Grönländern in fort» währender Abnahme begriffeil. In der diesjährigen Periudc blieb der,elbe im Ganzen um 372.513 Pfund, dao ist um 10.34 Per: ceut zurück. Sehr belangreich ist auch dcr Ausfall im Vcrbranchc deö Rauchtabato; derselbe erreichte im Ganzen 12.603 Üculner uud 22,535 751 Packele. __^?^I^^ m Malbuch. «'u7Utg. 1i23 Vl^I^"ü^T" WTschwäch^ cilluz bew. ,^ 2. 2 „ N. ! 324.« ^. 6.ü O. schwach , ganz bew. ! .; ^ l0„ Ab., 324.13 -l- 5., ^ O. schwach ! ganz licw. j ^^t" Verantwortlicher Rcdactcnr: I^naj v. Klei um au r. Ä!l^^l>»»l»«»^»<^^ TUien, 1. Mai. Dir Börse vcrtrhrtc in fester Haltung. Anlagcpapiere stritten sich merllich höhcr, cbcnso dir Mehrzahl der Indnstricactien; Devisen nnd Valuten schloffen WUl^IllNNU)l. unverändert. Gcld flüssig. Geschäft nicht unerheblich. Oeffentliche Schuld. Gcld Waare In 8. W. zn 5pCl. fi,r 100 si, 55. - - 5 ,25 In üstcrr. Nährung stcucrfrci 5,"/,0 58.70 V, Strneranl. in 'ö, W. v. I. 18l!4 zu 5pLt. rückzahlbar . 88.— 68.50 */, Slcneranl. in ü. W. v. I. '1804 zn 5pCt. rückzahlbar . 85.25 «5.50 Silbcr-Aulchru von 1864 . . 77.— 78.— Silbcranl. 1865 (ssrcö.) rllckz.ihlb. in37Iahr. zn 5pEt. 100st, 7^.50 80.- Nat.-Anl. mit Iäu.'Coup. zll 5".,. 68.90 69 — „ „ „ Apr.-Eonp. ,. 5 „ 08.80 6^.90 Metall iqueS . . . - .,5,. 58.- 58.20 delto mit Mai-Eonp. „ 5 „ 59.40 59.<>0 detto.....„4j„ -",50 52.- Mit Verlos, v. 1.1839 . . . ^!'" ^" 1854 . 72 — 73.— " " " "i860zu500si. «L"0 81.90 " " !^ I860,, 100,, ^.- ^0 ........1864,, 100,, 7^0 72.^ Como-Ncntcnfch. zu 42 l.. 3u»l. 17," 1?^ N, dcr Kronläu)rr (fiir 100 ft.) Oblig. ytirdrrijstcrrcich . . zu 5°/, 84,— 8.— Ung. m. d. V,-C, 1867 „ 5 „ 69.— 69.50 Tem.V.m.d.V.-C. 1867„ 5 „ 6?.— 67.50 Acticn (Pr. Stück). Nationalbanl (ohne Dividende) 710.— 712 — K, Fcrd.-Nordb.zu I000si. C.M, 1648.- :.;s>0 - Krcdit-Anstalt ^n 200 si. ö. W, 164.0" 1.:4 80 N,ü, E^com,-Gcs.z,'500fl, ö,W. 5)90.— 59f, — S.-C.-G.,zn20(lsi.CM,o.500Fr, 197.50 197 75 Kais. Elis. Bahn zn 200 si. EM. 132.5«» 13:; 50 Süd,-nordd,Vcr.-Ä,200„ „ 1,7.- n?>)0 Si!d,Sl.-,l.-vcu,n.z-i,C'.200si. IÜ4.50 135 50 Gal. Karl-Lud,-V, z. 200 ft, CM. 202.- - 202.50 Gcld Waare! Vühm. Wcstbahn zn 200 si. . 144,50 145,50 Oest,Don.-Dampfsch,-Ges. ^^ 463.- 465.— Oesterreich. Lloyd in Trieft Z I 175.— 180.— Wirn.DamPfm.-Ac3 lr. Napolconöd'or . . >0 „ 56 „ 10 „ 5<»z „ Nuss. Imperials . IC « 79 „ 10 „ "N „ Vcrcinsthaler . . 1 „ !'6j „ ' « 9/ " Silbcr . . 130 „ 25 „ 130 „ 50 ,, Krainische GrnndenilassungS-Obligalioncu, P"-valuoüruug: 8l! Gcld, 88 Waare