(PoKnin» platan» ' ifotoriDij' Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Whristleitung und Verwaltung: Preiiernooa ulica S. Telephon Str. 21 (inferurbon) i «»,»,»preis« für bas a*innb: vieNeljährig 40 »In, halbjährig 80 Din. »an,, «»kitnbigungen werben in der Verwaltung p, billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig ISO Din. Für ba, «uslanb «ntsprecheube Erhöhung. Sin»el«ummer Dtn l 5« _Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 96 >97 ||| Celje, Donnerstag, den SV. November 193» I 58. Jahrgang Kurz das Wichtigste Wegen des Staatsfeiertages am Freitag den l. Dezember erscheint in dieser Woche nur diese eine Rummer unseres Blattes. In der kommenden Woche bringen wir wegen des Marienfeiertages ebenfalls nur eine Rummer «n Donnerstag Nachmittag. Jtenferen,) der Leiter aller Gelbinstitnte Alle Berufsorganisationen der Geldanstalten in Beograd, Zagreb, Ljubljana und Rovisad haben beschlossen, für den 3. Dezember 1933 eine Kon-serenz der Leiter sämtlicher (Heldinstitute des Landes einzuberufen. Es soll über die neue Verordnung zum Schutze der Landwirte, über die Matznahmen zur Sanierung der Geldinstitute und des Kredit-wesens diskutiert werden. Die Konferenz findet am 3. Dezember um '/, 9 Uhr statt. (Beograd, Poincarvva ulica 7). Die Wirtschaftsweise beraten Am 28. d. M. fand in Beograd eine Be> sprechung der Vertreter von kaufmänischen Vereint-gungen statt, an der auch Delegierte der Drauban-schaft (auch aus Celje) teilnahmen. Man besprach eine ganze Reihe von aktuellen Wirtschaftsproblemen und namentlich den Finanzentwurf der Regierung. In einer Resolution wurden Forderungen und Wunsche zusammengefaßt, die an Ministerpräsident Dr. Srskic und Dr. Kumanudi überreicht wurde. Der türkisch« Ankenminister abgereist Der zur Unterzeichnung des jugoslawisch-türki-schen Freundschaftspaktes nach Beograd gekommene türkische Außenminister Dr. Ruschdi Bey ist am Mittwoch wieder nach Ankara abgereist. Bortonferen» d«r Kleinen Entente Am 25. November traten im Beograder Aussen-Ministerium die Wirtschaftsvertreter der Staaten der kleinen Entente zu einer Vorkonferenz zusammen, i« der die im Dezember in Prag stattfindende Wirtschaftskonferenz der Kleinen Entente vorbereitet werden soll. Der Konferenz wohnten jugoslawische, rumänisch« und tschechoslowakische Regierungsver-treter, ferner höhere Minifterialbeamte mit ihren Sach-verständigen bei. vwtiger WahUamps in Rumänien In Rumänien, wo jetzt ein heftiger Wahl« kämpf durchgefochten wird, kam es am 27. d. M. in Jassy zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der „Eisernen Garde" und der Polizei. Fortschreitende Verständigung Deutschland-Polen Marschall Pilsudski empfing am 27. d. M. den deutschen Gesandten in Warschau von MoUke. Ihre Unterredung bezog sich auf dieselben Fragen wie die Aussprache des Reichskanzlers mit dem polnischen Gesandten in Berlin. Das amtliche Kommunique meldet völlige Uebereinstimmung der Auf-fassungen. Der Reichstag einberusen Reichstagspräfident Hermann Göring hat die kürzlich gewählten Abgeordneten für den 12. De-»mber d. I. zur konstituierenden Sitzung des Reichstags einberufen. Dr. Tollsuh bedauert Der österreichische Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat der deutschen Regierung sein Bedauern über den Zwiichenfall an den Grenze ausgesprochen. Ferner hat die österreichische Regierung am Grabe des erschossenen Soldaten Schuhmacher einen Kranz niederlegen lassen. »ntisemitiomu« in Ungarn Die antisemitische Welle an den Budapester Hochschulen geht weiter. Die Studentenschaft fordert, daß die jüdischen Studenten in den Hörsälen auf besonderen Bänken zu sitzen haben, die von den anderen abgesondert sind. Staatsfeiertag E.P. Der Staat ist wie der Mensch ein Wesen, das sein Schicksal hat, das bestimmten Gesetzen unterworfen ist, das leidet, trank, start und schwach sein kann. Und wie der einzelne seiner Menschen wird der Staat geboren und altert er. hat er seinen Lebensweg und seine Entwicklungsmöglichkeiten. Gehen wir noch weiter im Vergleich zwischen Mensch und Staat: Das Staatswesen hat auch seine Glu> der und Organe oder ist die Regierung nicht ver-gleichsweise das Hirn des Staates? Ist die Volks-wirtschaft nicht dem Durchblutung!- und Nahrungsumsatzprozeß des menschlichen Körpers zu vergleichen? Und wie der Mensch, der wichtige Punkte seines Lebens gern durch Feiern begeht, hat auch der Staat seine Feiertage, seine Geburtstage. Jugoslawien feiert morgen einen solchen Tag, den 15. Jahrestag seiner Gründung. Das jugoslawische Volk, der Träger des Staates, rüstet, um diesen Tag würdig zu begehen. Es feiert damit auch den Tag der Einigung seiner drei Stämme. Wir, blutsmäszig dem großen deutschen Volke angehörig, aber politisch und wirtschaftlich bewußt mit Jugoslawien verwachsen, werden zur Feier die-ses Tages auch an unseren Häusern die Fahnen hissen und wollen so dem Staate, dem wir ange-hören, zu seiner Geburtstagfeier unsere Glückwünsche darbringen. — Wir sagten vorhin, daß auch der Staat sein Schicksal hat, daß er auch krank sein kann wie der Mensch. Die Krise, die auch unsere Volkswirtschaft langsam wie eine schleichend« Scheuch« erfaßt hat. ist eine solche Krankheit. Der Staat kann aber auch genesen! Es ist ein großes Verdienst der Regierung, daß sie nun darangeht, diese» Uebel zu beseitigen. Sie hat richtig erkannt, wo die Krankheit fitzt: in der Wirtschaft und folgerichtig packt sie auch da an. Es mag zwar ein Zufall fein, daß gerade zum 15. Jahrestag des Staates von der Regierung Maßnahmen ergriffen werden, die feine Gesundung betreiben und auslösen sollen. Diese Maßnahmen er» scheinen einem aber doch wie ein Geburtstagsgeschenk. D«r Gesundheit des Menschen tut es wohl, wenn er sich ab und zu in eine andere Umgebung begibt, also Luftveränderung schafft. Auch dem Staate ist es zuträglich, wenn er seine Umgebung einmal etwas ändert, d. h. wenn er seine Außen-Politik einer verändetten Lage anpaßt. Es erscheint uns wieder als ein Geburtstagsgeschenk, wenn ge-rade zur l5. Jahrfeier der Freundschastsvertrag zwischen Jugoslawien und der Türkei zustande kommt. Die ganze politische Atmosphäre des Balkans scheint uns reiner geworden zu sein durch die außen-politischen Reuorientierung Jugoslawiens, die wir in unserem Blatte schon mehrfach aufgezeigt haben und die parallel geht mit den Uniirungsbeftrebun-gen der anderen Staaten auf der Balkanhalbinsel. An dieser Neuorientierung hat S. M König Aleian-der als ein echter König seines Volkes, der bei großen Entscheidungen selbst die Initiative ergreist, den größten persönlichen Anteil. So hält er dem Staate, der unter seiner Hand erstanden ist, seine königliche Treue. Und wir Deutschen in Jugoslawien? Manchem klingt es unwahrscheinlich und mancher will es an-ders gehört haben, aber auch wir haben die Treue auf unsere Fahnen geschrieben, Treue nach zwei Seiten, dem König, damit dem Staate und dem Volke, dem wir nach unserer Kultur und Sprach« angehören, also: Staatstreue und Volkstreue! Beides wollen wir auch zu diesem Tage beweisen. Wir feiern den Tag des Staates mit und bleiben dem eigenen Volke zugleich treu, indem wir dem Rufe des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes folgen und unseren Volksgenossen, die wieder vor der harten Winternot stehen, helfend beistehen. Laßt un» da« Winterhilfswerk des Kulturbundes unterstützen! Damit helfen wir nicht nur unseren ringenden Volk»-genossen, sondern in ihnen auch jugoslawischen Staatsbürgern und die Nächsten- und Volkspflicht, die wir an ihnen erfüllen, indem wir sie wirtschaft-lich stärken, kommt letzten Ende« doch wieder dem Staate zugute. Das ist unser bescheidenes Geburts-tagsgeschenk an den Staat, das opferreiche Geburts-taggejchenk einer kleinen Zelle in diesem riefigen Organismus Staat. Diese unsere Tat soll beweisen, daß wir gesund geblieben find und bleiben wollen in unserem Denken und Handeln ihm gegenüber. Im menschlichen Körper genügt es oft, wenn ein kleines Organ krank wird, um den ganzen Körper zu schädigen. Gerade Seine Majestät König Alerander hat die deutsche Minderheit Seine» Staate» einmal als vorbildlich loyal und wirtschaft-lich tüchtig bezeichnet. Wir sind stolz darauf? Wir wollen nun weiter dieses allerhöchste Lob verdienen und so die Staatstreue halten. Wir bitten aber an diesem seinem Feiertage den Staat, auch unsere ge-wiß nicht übertriebenen Wünsche zu erfüllen. Nur das ist der bescheidene Geburtstagswunsch eines kleinen Organs im Staatskörper für sich selbst. Die Finanzarbeit der Regierung Am 28. d. M. hielt Finanzminister Dr. Djor-djevic im Finanzausschuß der Skupschtina ein mehr-stündiges Referat über die Finanz und Wirtschaft?-loge des Landes. Er äußerte sich insbesondere zu den Punkten des neuen Budgets, die Aenderungen gebracht haben und betonte, daß diese Aenderungen notwendig seien zur Hebung der Steuermorol und zur gerechten Verteilung der Steuern noch dem faktischen Einkommen. Die Abänderungen seien ab«r auch für die Erhaltung des budgetären Gleichgewichts unerläßlich gewesen, da sich sonst empfind-licke Lücken im Staatshaushalt für das Jahr 1934 35 ergeben hätten. Man fei unter größer Rüosicktnahme auf die Interessen der einzelnen Volkkschichten vorgegangen. Die Regierung sei bereit, alle Anregungen und Vorschläge zu untersuchen, die ein: noch gerechtere Verteilung der Steuerlasten bringen könnten. — Der Finanzausschuß setzt seine Beratungen fort. Seite 2 Deutsche Zit^u n g Nummer 96*97 „Nemöurji" Eine Antwort auf den Leitartikel des „Slovenec" vom 23. November Ein mit „Lojbe" unterzeichneter Leitartikel im „Slovenec" behandelt recht ausführlich die Haupt-Versammlung des Kulturbundes in Rovisad. Das Ergebnis dieser Betrachtungen sind folgende Schlüsse: 1. Den Deutschen in Jugoslawien geht es be-deutend besser, als den Slowenen im österreichischen Körnten, deren Lage sich in der letzten Zeit tagtäglich verschlimmert. 2. Die deutsche Minderheit in der Draubanschast steht nicht im selben Matze hinter der Devise: ..Staatstreu" wie die Donauschwaben, ja, verletzt besonders in den Grenzorten offensichtlich btefc Devise. 3. In der Draubanschast gibt es autzer den bodenständigen Gottscheern nur „Nemrurji". Ad 1. Wir nehmen an. daß es den Slowenen in Kärnten wirklich so schlecht geht. Herr „Lojbe" betont ausdrücklich, daß es ihnen in der letzten Zeit tagtäglich schlechter geht. Die Regierung Doll-sufe, die gerade in der letzten Zeit in Oesterreich Alleingewalt erreicht hat, manifestiert in Wort und Tat ihre deutschfeindliche Einstellung. Sie bekämpft entschieden (Belagerungszustand, Todesstrafe) die Richtung, die heute als Ausdruck einer überwie-genden Mehrheit des deutschen Volkes gewertet werden mutz. Und sie vertritt klar und bewutzt die-selbe Einstellung wie der ..Slovenec": die christlich soziale Weltanschauung. Wir Deutsche lehnen daher eindeutig die Verantwortung für die Verschlechterung der Loge der Kärntner Slowenen in der letzten Zeit ab und fassen es als Sache der klerikalen Welt-organisation auf, das Vorgehen ihrer österreichischen Gesinnungsgenossen zu erklären. Act 2. Die deutsche Minderheit an den Grenz-orten in der Draubanschast iympathiefiert mit einer Bewegung in Deutschland, die eher völkisch-sozial und geistig als eine Neueinordnung deutschen kultu-rellen Wollen? aufzufassen ist, denn als politische Aktion. Nebenbei gejagt, eine Bewegung, die sich bewußt gegen die Machlfaktoren in Österreich wen-bet, die nach dem Bericht des „Slovenec" die Lage der Kärntner Slowenen tagtäglich verschlechtem. Wenn in überschwänglicher Begeisterung an allen möglichen Orten Hakenkreuze aufgemalt werden, dürste das lediglich ein Vergehen im Sinne mutwilliger Beschädigung fremden Eigentums sein, wie diese Ausschreitungen von den politischen Behörden auch ganz richtig bewertet werden. Das Symbol »ines Staates, mit dem sich ein an-derer Staat nicht im Kriegszustand befindet, kann von diesem anderen Staat weder als Beleidigung noch Herausforderung gewertet werden. Weiterhin die Frage der Loyalität zu erörtern und fallweise klarzulegen, inwiefern« gerade die Leute um den „Slovenec" das Recht hätten, jemandem Loyalität abzusprechen, widerspricht unserer Ausfassung von der Anständigkeit im polemischen Wirken. Ad 3. „Lojbe" bezeichnet uns alle mit Aus-nähme der Gottscheer als „Nemhnji". Diese grundlose Beleidigung einer grotzen Anzahl ehrlicher und anständiger Staatsbürger wird aber von ihm nicht näher begründet. Wir sind eben „Nemrurji". Bastei. Im österreichischen Heer, und das gerade in Kärnten, hat seinerzeit ein Feldwebel einen Korporal ,,Win-bischer Hund" genannt. Der Korporal qab ihm daraus eine Ohrfeige. Recht hatte er. Und wie ging die Sache aus? Der Feldwebel wurde bestrast. Wir, denen es, wie der „Slovenec" behauptet, bedeutend besser geht, müssen es uns gefallen lassen, daß wir in einem Leitartikel auf dieselbe Weise be-leidigt werden. Welches Kriterium kann „Lojbe" für seine Feststellung ausstellen? Datz es unter unseren Deutschen Leute mit slowenischen Namen gibt? Welcher Sprache gehören die Namen Pfeifer, Triller, Strotzmai,er. Grafenauer an. „Lojbe" schlage ein-mal die Geschichte der bajuvarischen Invasion in Oberkrain nach. Aber es wird keinem vernünftigen Menschen einfallen hier von deutschstämmigen Rene-gaten zu schwefeln. Glaubt den „Lojbe", datz die „Nemrurji" so starke Charaktere sind, datz sie heute, da es doch entschieden vorteilhafter ist, Mitglied der Staatsnation, als Mitglied einer Minderheit zu sein, so standhaft an ihrer nur aus Nutzmtereftet! angenommenen Nationalität halten würden? Wir Deut-sche hier kennen Leute, die auf den Schulvereins-bänken gesessen sind und die eben in der Art gegen die Slowenen vorgegangen sind, die uns den Hatz dieses Volkes aufgeladen hat. Diese Leute kennen uns aber heute nicht mehr. Sie haben ein schwaches Gedächtnis in der Beziehung. Nur etwas haben sie nicht vergessen: Das absolute Bedürfnis, zu hetzen. Weit weg vom reinen Nationalismus, der jede po> sitive Offenbarung jeder Nation ehrt, verwerten sie die Vormachtstellung einer Nation zu ihren persön-lichen Vorteilen und Gehässigkeiten. „Lojbe" ist sicher die Taktik des Diebes bekannt, der sich unter die Leute mischt und „haltet den Dieb" schreit. Wenn „Lojbe", dessen positive nationale Einstellung wir durchaus nicht in Frage stellen wollen, diese Spitzbubentaktik als Kriterium für den Begriff „Nemcurji" im Auge behalten würde, so würde er sicherlich bald die wahren Urheber des berechtigten Deutschenhasses im slowenischen Volk finden. Wir Deutsche, die wir staatstreu und volkstreu waren und sind, bekennen uns als die Nachfahren jener Generationen, die eine kulturelle Aktion getragen haben, deren Auswirkung im kulturellen Unterschied zwischen den Einwohnern der Draubanschast und der übrigen Banschasten, die unter magyarischem Einflutz standen, zum Ausdruck kommt. Und gerade diese kulturellen Unterschiede werden doch von den Kreisen um den „Slovenec" immer hervorgehoben. Der „Slovenec" bekennt sich als prioiligierter journalistischer Vertreter der christlich-sozialen An-schauung in der Draubanschast. Wir verlangen von ihm nicht Folgerichtigkeit nach dem Ausspruch des Herrn: Liebet eure Feinde. Wir bitten ihn nur. wenigstens insoweit seiner christlichen programmati-schen Einstellung treu zu bleiben, datz er den Hatz im slowenischen Volke gegen uns Deutsche nicht be-wutzt schürt! Und das in einer Zeit, wo das sto-wenischc Volk selber, wie es ultranationale Kreis« immer wieder mit Bedauern feststellen, diesen un-seligen Hatz vergessen will. ritt Brüder in Not Winterhilfswert des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes Der harte Winter steht vor der Tür. Härter als je wird er von all jenen empfunden werden, die arbeitslos der kalten Jahreszeit entgegensehen, die trotz angestrengtester Sommerarbeit sich und ihren Familien nicht das Brot über den Winter zu sichern vermochten. Erschütternd klingen die Berichte, die aus den Schwabendörfern über die Not einlaufen, die unter unseren unbemittelten Volksgenossen herrscht. Diesem Jammer wollen wir nicht ungerührt, nicht tatenlos gegenüberstehen. Heiligste Pflicht jedes deutschen Mannes, jeder deutschen Frau ist es, in solchen Notzeiten den hungernden und frierenden Volksgenossen die Bruderhand zu geben und ihnen beizustehen im Kampfe gegen Hunger und Kälte. Der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund hat auf seiner am 19. November in Rovisad statt-gefundenen Hauptversammlung den einstimmigen Veschlutz gefasst, ein großzügiges Winterhilfswert in die Wege zu leiten, für das die Bor-arbeiten in vollem Gange sind. Alle Ortsgruppen, aber auch alle deutschen Vauernhilfen, Genossenschaften. Bereine und Körperschaften und Ein-zelpersonen, die auf dem Gebiete der Wohlfahrts-arbeit bewandert sind, sollen zu dem großen Hilfswerk herangezogen werden. Bis zum t. Dezember werden alle Ortsgruppe» und alle Stellen, die für die grotzzügigen Sammelaktionen in Betracht kommen, genaue Weisungen für die Art der Durchführung des Winterhilfs-werkes erhalten. Werbeblätter und Flugzettel werden in jedes deutsche Haus flattern und den Boden vorbereiten für die Sammlungen, die in der Form von Sammelwochen im ganzen Lande an den näm-lichen Tagen durchgeführt werden. Die erste solche Tammelwoche findet in der Zeit vom 10. bis 17. Dezember statt. Der Sonn-tag der die Sammelwoche abschließt, wird zum Opfersonntag erklärt, an dem sich jeder Deutsche irgend ein Vergnügen versagt und den hiefür entfallenden Betrag der Winterhilfe de» Kulturbunde» zuwendet. Gesammelt werden Geldspenden, aber auch Naturalien, Feldfrüchte, Fleisch- und Selchwaren, alle, aber noch brauchbare warme Kleider usw. — Der Ertrag der Sammlung wird in erster Reihe für die Ortsarmen der betreffenden Gemeinde verwende! und nur der Ueberjchutz flieht dem allge-meinen Hilfswerk zu, das sodann über die Beträge weiter verfügt. Das Gefühl, datz wir den Kampf gegen Hunger und Kälte in diesem Winter gemeinsam be> „Auf der Wacht"*) Von Peter Rosegger (Schluß Um weiteste Kreise, sowohl deutsche Volts-bücherekn als auch Einzelpersonen auf das gute deutsche Buch aufmerksam zu machen, veröffentlicht der Schwäbisch - Deutsche Kulturbund an dieser Stelle Abschnitte aus wertvollen Büchern und Buchbesprechungen. Ich ging den Weidenbüschen entlang. Manches Zweiglein regte sich und zitterte fort und fort. Hie und da schnellte ein Heupferdchen. Ich bog die Aeste auseinander und blickte in das Wässertem; das stand still unter dem dichten Flechtwerke und glitzerte kaum. Ein grotzgefleckter Molch kroch heran und nahm seine Richtung gegen mich: da floh ich entsetzt davon. Dann begann ich mit meinen kurzen Schritten die Schatten der Bäume zu messen — bis diese zu wachsen anheben, kommen die Leute. — Noch aber wurden sie kürzer und kürzer. Die Sonne stand hoch Über dem Teufelsstein, und Über dem Tal-gründe lag ein bläulicher Dust. Ich kehrte wieder zum Kreuze zurück und setzte mich auf den Stein, auf welchem sonst andächtige *) Z» beziehen durch die Buchhandlung der Druckerei-und Verlag«-?!. 0. Nensa», König Alexander Tasse lv. Waldwandrer knien. Das Kreuz war hoch und hatte keinen Heiland. West streckte es seine Arme au», als wollte es den Wald umfangen. Ich wendete mich von dem Pfahle und von dem Bahrhügel und sah hin gegen den Bergrücken des Teufelsstein. Die Himmelsglocke lag im matten Blau, kein Vogel und kaum eine Mücke war vernehmbar. Es war ein fast traumhafter Frühherbst-mittag, durchkhingen von einer ewigen Stille.-- Wildschützen haben ihn erschossen. Ich ging über die Wiese und sagte mir, wenn ich zehnmal über die Wiese gegangen sein würde, dann wollte ich wieder den Schatten messen. Aber der Schatten duckte sich noch mehr unter die Bäume als früher. Dann ging ich hin zu der verhüllten Leiche des Weidmanns und stand lange vor derselben! ich fühlte kaum ein Schauern mehr. Dann setzte ich mich wieder unter das Kreuz und atz ein Schnittchen Brot. Da hörte ich plötzlich ein Knistern: ein Reh stand und guckte durch das Gestämme. Zuletzt kam das Tier gar zu dem Reisigbündel heran und schnupperte; vor diesem Jägersmanne fürchtete es sich nicht mehr. Erst als es den Pul-vergeruch des Gewehrlaufes gewahrt haben mochte, wendete es sich mit grotzen Sätzen dem Dickicht zu. Endlich als ich wieder den Schatten matz, hatte sicher um ein weniges gedehnt. Ich mutzte ja doch schon viele Stunden auf der Waldwiese geweilt haben. Wie immer, so hatte mein Vater auch diesmal recht. Ich hörte einen getragenen Schall und Wi derhall im Walde. Es nahten Menschen. Doch nicht die Holzknechte waren es, die um den Wolfgang kommen sollten, sondern quer über die Wiese her kam ein junges Weib, das trug einen Kord am Rücken und führte ein etwas dreijähriges Kind am Arm. Sie sangen ein lustiges Kinderlied, und das kleine Mädchen lachte dabei und hüpfte flink über das weiche Gras. Ich erkannte die Nahenden bald, es war das Weib und das Kind des erschlagenen Jägers Wolf. Sie kamen heran und als sie mich sahen, sagte die Jägerin zum Mädchen: „Schau, Agatha, da beim Kreuz sitzt ein Bub, der betet ein Vaterunser; der ist ein gar braver Bub". Dann kniet« sie nieder auf den Stein, legte die Hände zusammen und betete auch. Das Kind tat desgleichen und war gar ernsthaft dabei. Mir war unbeschreiblich weh. Wie hätte ich sagen kön-nen, was unter dem Reisig lag? Ich ging abseits gegen die Wiesen. „So mein Herr", sagte da« Weib hierauf zur Kleinen, „jetzt geh ich Enziankraut schneiden, du setz dich dieweilen da aus da» G'rei-figbett und brocke dir Zäpfchen ab. Hernach kommt Stemmer 96-97 Deutsche Zeil»n> Se» 3 ßehen wollen, wird un» die Kraft geben, da» große Werk der Liebe erfolgreich durchzuführen. Dar»«, deutsche Frauen and Männer, rüstet «ch »nd tragt nach besten Kräften zam Winter» HUfswert de» Kaltarbandes bei als Spender «der als Sammler. Das vewnßtfein, mitgeholfen ja haben an diesem großen Werke, wird E»ch reichlicher Lohn fiir Eure Mühe sein! Freundschaftsvertrag Jugoslawien-Türkei trr tSreische Außenminister jnr Unterzeichnung in Beograd S. M. König Aluander empfing am Montag den türkischen Außenminister Dr. T e w f i k R u s ch d i Bey, der zur Unterzeichnung des jugoslawisch-türkischen Freundschaftsvertrages nach Beograd gekommen war. Außenminister Jevtic und Gemahlin gaben dann ein Festessen zu Ehren der türkischen Gäste. Am Nachmittag des Montag wurde im kleinen Saale des Außenministeriums der jugoslawisch-türkische Freundschaftspakt unterzeichnet, der als ein Ergebnis der Reise S. M. König Aluanders nach Konstanlinopel zu betrachten ist. Dieser Vertrag, der die Lage auf dem Balkan wesentlich günstig beeinflussen wird, umfaßt 25 Punkte, die sich auf Freundschaft, Nichtangriff, Schiedsgericht und Ver° gleichsverfahren beziehen. Außerdem ist darin die friedliche Bereinigung aller eventuell zukünftig auf-tretenden Mißhelligkeiten vereinbart. Der Freund-schaftsvertrag gilt zunächst 5 Jahre, er kann jedoch ständig stillschweigend um je weitere 5 Jahre verlängert werden. „Jugoslawien-Expedition" im Berliner Rundfunk Am 18. November veranstaltete die „Funk-stunde Berlin" unter dem Titel „Heulende Der-wische, lachende Seepferdchen und verschleierte grauen" eine Reportage aus den Kleberäumen der fa-Kultur-Abteilung. wo Dr. Ulrich K. T. Schulz, der Eipeditionsleiter der diesjährigen Jugoslawien-Erpedition mit seinem Kameramannn Kurt Stanke das umfangreiche Bild- und Tonmaterial sichtet. In einem abwechslungsreichen Frage- und Antwortspiel wurden die Erlebnisse der Erpeditions-teilnehme? zu Lande, in der Luft und unter Wasser behandelt. Von besonderem Interesse war die Ein-jchaltung einer ganzen Anzahl von Tonfilmstreifen Aber Volkssitten und Volksgesänge in die Sendung. E» ist wohl das erstemal, datz jugoslawische Nationalmusik und Volksgesänge mit Hilfe des Tonfilmstreifens im Auslandsfunk Millionen von Hörern vermittelt wurden. Darin liegt zweifellos »iel werbender Wert für Jugvstawien. Ausbau des staatlichen Minderheit«-amtes in Rumänien Wie Minister Dr. Nistor, ein Rumäne aus der Bukowina, bei der Uebernahme des staatlichen Immer gepflegt! »POrHamerod vora n"ner ~ und jetzt duna 9' Holtung un. Vor ollem - T . :dTe'n" Creme. Ges;l, ZiTtp0s9'und 9üe heisre Minderheitenamtes erklärte, beabsichtigt die Re-gierung, das bisherige Unterstaatssekretariat für Minderheiten in ein Vollministerium auszubauen. Die Minderheitenfrage müsse als ein Staatsproblem aufgefaßt werden, dos über dem Parteikampf stehe. Die Minderheitenpolitik des neuen Kabinettes werde auf eine gedeihliche Zusammenarbeit der Minderheit mit dem herrschenden Staetsvolk hinarbeiten. Der scheidende Leiter des Minderheitenstaatsamtes, Pro-fessor Dr. Scherban, sagte in seiner Abschiedsrede, er habe ein unparteiisches Minderheitenprogramm der maßgebenden rumänischen Kreise angestrebt, um auf diese Weise die staatswichtiae Minderheitenfrage aus dem politischen Kuhhandel loszulösen. Wenn ihm dies in der kurzen Zeit von neun Mo-naten nicht möglich gewesen sei, so sei es die wichtige Aufgabe des neuen Lesters. Ein neues Reichs-Tierschutzgesetz? Da« Reichsgesetzblatt veröffentlicht'sdas Neue Reichktierschutzgesetz. E« bedeutet eine wesentliche Er-Weiterung des bisher bestehenden Tierschutzes. Es sieht für das unnötige Quälen oder rohe Miß-handeln eines Tieres, das als Vergehen angesehen wird, Gefängnis bis zu zwei Jahren und Geld-strafen oder eine dieser Strafen vor. Das neue Gesetz bringt auch eine ganze Reihe von Verboten zum Schutze der Tiere. Die Vornahme von Ver-suchen an lebenden Tieren ist grundsätzlich verboten. Forschungsversuche sind nur zulässig, wenn sie einen bestimmten von der Wissenschaft noch nicht bestä-tigten Erfolg erwarten lassen. Nach Beendigung eines operativen Eingriffes müssen die Tiere als-bald schmerzlos getötet werden. Die Versuche find möglichst an niederen Tieren vorzunehmen. der Vater vom Teuselsstein her.'.b, und hernach fetzen wir uns zusammen und essen den Schotten-käs, den ich im Korb hab', und hernach hopsen wir lustig miteinander heimzu". Und sie setzte das Kind auf den Reisighaufen — auf die Bahrstätte des Vaters. Dann ging sie mit dem Korb gegen den Wiesenrain, wo Gebüsche von Enzian standen. Von dort aus rief sie mich an, was ich denn so allein mache auf der Wild-wiese, ob ich mich verirrt hätte oder etwa Ziegen suchte? Ich wußte keine Antwort, deutete auf einen großen schneeweißen Schmetterling und sagte: „Jedt schau das Tier an, wie's herumfliegt; schau, wie s fliegt!" „Bist ein rechter Närrisch, du!" versetzte die Jägerin lachend und ging an ihre Arbeit. Die kleine Agatha spielte auf dem Reisighügel, sie zupfte an den Zweigen und wühlte in denselben and nestelte etwas hervor. Endlich wurde ihr bang, und sie hub an nach der Mutter zu rufen. Nach einer Weile kam das Weib herein, da hielt ihm da» Kind einen Ring entgegen und sagte: „Schau, da» hab ich gefunden, das ist des Baters!" Die Jägerin tat einen hellen Ruf: „Kind, wie kommst du zu diesem Ring?" Die Kleine lochte vergnügt. Das Weib hub das Kind auf die Erde, warf einen Blick auf das Gezweige und stieß einen gellenden Schrei aus. Sie sah durch das Reisig eine Menschenhand. Wie wütend stürzte sie hin auf die Schichtung raffte die grünen Zweige auseinander — mit Hast und heißer Angst — dann sank sie zurück und schlug sich die flachen Hände in da» Antlitz. Vor ihr lag im Blute erstarrt ihr gemordeter Gatte. — Zur selben Stunde gingen zwei Holzhauer Über die Wiese und brachten eine Tragbahre mit. Zuerst knieten sie vor dem Toten und beteten still, dann hoben sie ihn auf die Bahre. legten das Gewehr an seine Seite und trugen ihn davon. Der Korb blieb stehen bei dem Enziangebüsche, das Weib folgte der Bahre; es sagte kein Wort, es vergoß keine Träne, es trug dos Ipielende Kind auf dem Arm. Das blasse, starre Antlitz der Gattin, das rotwangige, helläugige Lockenköpfchen des Kindes hinter der Bahre her, das mag ich nimmer vergessen. Ich bin auch hinterdrein gegan pen. Die Weiden standen in ihrem wässerigen Schimmer; die Schatten der Tannen lagen hinge-streckt über die ganze Wiese. Das rote Kreuz ragte regungslos im Dunkel des Waldrandes. Die Bahre schwankte dem entfernten Jäger-hause zu, ich ging gegen unsere Gehöfte. AIs ich zu demselben hinkam, führten handfeste Burschen einen wüst aussehenden Mann herbei. Es war der schwarz' Toni. Da wir ihm am Morgen im Lär-chenwald gesehen, so hatte mein Vater auf seine Spur gewiesen. Der Richter kam, und unter der großen Esche, die vor unserm Hause stand, wurde das Verhör gehalten. Der Toni war geständig, den Jäger Wolfgang aus Rache erschossen zu haben. Hierauf wurde der Bursche in Ketten gegen die Stadt geführt, aus der er einst als Wickelkind ge-kommen war. Als ich in die Stube kam, saß mein Vater auf seinem Bette. Er war sehr bewegt, hub mich zu sich aufs Knie und sagte: „Bübel, das ist ein böser Tag gewesen. Deinetwegen ist mir ein Stein auf dem Herzen gelegen". Wir gingen in jenem Jahre nicht mehr hin-auf zur Wildwiese. Seicher bin ich wohl mehrmals auf derselben gewesen. Die Weiden glitzern, die hohen Fichten stehen noch heute — und ihr Schatten schwindet und wächst und schwindet, wie das menschliche Leben. Der Schwabisch-Deutsche Kulurbund ist die umfassende Organisation der Deutschen! Werbet Mitglieder, gründet Ortsgruppen! Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 9K-S7 NDA — Nach der Arbeit Die Freizeit des deutschen Arbeiters wird organisiert Ohne von Staatswegen die persönliche Freiheit anzutasten, geht man jetzt in Deutschland daran, die Freizeit der arbeitenden Beruf« auszufüllen und zu organisieren, d. h. der Staat ist im Begriffe, die nötigen Mahnahmen zu ergreifen, die es dem Ar beiter ermöglichen, die Freizeit in fruchtbringender Weife zu seiner Unterhaltung, Zerstreuung und Weiterbildung auszunützen. Diese ganze Organisation, die ihre Fühler bis in die Dörfer ausstrecken soll, wird „Nach der Arbeit" benannt. Getragen wird sie von der „Deutschen Arbeitsfront." Die Grundsätze dieses NDA Werkes sind folgende: 1. Es wird keine neue Organisation gebildet, sondern jedes Mitglied der Deutschen Arbeitsfront hat Anrecht auf die Veranstaltungen für die Frei-zeit und darf ihre Einrichtungen benutzen. 2. Es werden keine neuen Beiträge erhoben. Die Gelder der Deutschen Arbeitsfront werden für dieses Werk zur Verfügung gestellt nach dem Grundsatz: „Ihr gebt euer Geld nicht mehr wie früher für Streik- und Aussperrungsfonds, sondern für eure Organisation der Freizeit ..Nach der Arbeit". 3. Jedes Mitglied muh aktiv an dem Ausbau dieser Organisation teilnehmen nach dem Grundsatz: „Das Beste ist gerade gut genug, um dem Volke geboten zu werden". Deshalb dürfen nur erstklassige Künstler und Kräfte hier mitwirken und ebenso nur erstklassige Einrichtungen für die Organisation zur Verfügung stehen. Jeglicher Dilettantismus ist abzulegen ! 4. Sieben der geistigen und seelischen Erziehung legt die Organisation „Nach der Arbeit" ihr beson deres Augenmerk auf die körperliche Ertüchtigung nach dem Grundsatz „Nur ein gesunder Körper hat eine gesunde Seele". 5. Soll das Volk sein Vaterland lieben lernen, so ist Voraussetzung, daß das Volk dieses kennt. Deshalb wird die Organisation „Nach der Arbeit" den deutschen Menschen durch Wochenendfahrten, Gemeinschaftslager, Ferienfahrten usw. durch Deutsch-land führen und ihm die Schönheiten des Vater-landes zeigen. G. Die Organisation der Freizeit „Nach der Arbeit" wird auf Wunsch des Führers in engster Zusammenarbeit mit der Wirtschaft versuchen, je nach der Schwere und nervenzerrüttenden Arbeit der Menschen die Ausspannung, den Urlaub und die Freizeit desselben auszudehnen, so daß er bis in sein hohes Alter dem Volke erhalten bleibt. 7. Oberster Grundsatz muß sein, nicht die Menschen zu diesen Veranstaltungen abzukommen-dieren, sondern sie nach freiwilligem Entschluß wählen Slaven, weil die Freizeitorganisation „Nach der rbeit" das beste bietet, was geboten werden kann. Mit einem Wort, wir wollen den Menschen wieder die Freude am Leben, an ihrer Heimat und ihrem Vaterland geben, damit sie mit neugestärkten Ner- ven frisch und aesund an ihre Tagesarbeit heran-gehen können, dieses in der Erkenntnis, daß frohe Menschen auch glaubensstarke Menschen find und daß Glauben und Hoffen allein das Leben bejaht und daß allein die fanatische Lebensbejahung ein Volk befähigt, alle Stürm« des Lebens zu überwinden. Wie wird das Werk durchgeführt? Wie denkt man sich nun die Durchführung die-ser Riesenaufgabe'? In erster Linie soll den arbei-tenden Ständen, die durch ihre Tätigkeit an Fabri-ken und Büros aesesselt sind, in ihrer Frei- und Urlaubszeit die Möglichkeit zum Aufenthalt in der Natur und zu Reisen innerhalb des Reiches gebo-ten werden. Alan gedenkt großzügige Wochenendfahrten zu organisieren. Weiter plant man namentlich in den Städten kostenfreie Vorführung von Theater-stücken, Konzerten, Filmen usw. unter der Devise „Nur das beste ist für den deutschen Arbeiter gut genug". Die ersten Künstler mit hohen Gagen wer-den einen Monat im Jahre für die „NDA-Orga-nisation" zur Verfügung stehen. Die entlegenen Winkel werden u. a. durch schnellfahrende LIchtfpt«! automobile erfaßt. Großer Wert wird natürlich auf die körperliche Ertüchtigung gelegt. Die größten und schönsten Gebäude der Städte sollen als „Häuser der Arbeit" diesem Kulturwerke zur Verfügung stehen und alles enthalten, was nötig ist, dama fie Mittelpunkte der Kultur, des geistigen Lebens und der Freude sein zu können. „Nicht herumnörgeln!" Es ist klar, daß sich die Nörgler und Kritifie-rer sofort dieser Pläne bemächtigen würden, wenn nicht der Führer der „Deutschen Arbeitsfront" Dr. Ley von vorneherein erklärt hätte: „Diese ge-wallige Organisation steht zur Kritik, wenn fie fertig ist, keinen Moment früher." Und Karl Busch sagt im „Deutschen" dazu: „Die ganze Angelegenheit hat mit Wohltätig Kit nichts zu tun. Es soll nicht eine Organisation werden, wie die Freunde der Menschheit zugunsten der Erwerbslosen da und dort durchgeführt hatten, sozusagen ein geistiges Almosen. ?lein, es gibt keine Abtrennung mehr in unserem Volke. Es gibt nur eine deutsche Kultur und daran sollen alle teilnch men, ganz gleich welche Vorbildung sie haben oder ob sie Besitzende sind oder nicht." Spanien - monarchistisch und katholisch! Die Folgen der Corteswahlen vom 19. November Spanien hat am 19. Novem. zu den Cortes ge» wählt und es scheint, daß die Propheten recht be-halten. Die „Rechtskoalition" — eine Zweckgemein-schaft der katholischen „Accion Populäre", der Agrarier und der sogenannten Traditionalisten — vermochten sich auch in den umstrittenen Wahlkreisen durchzu-setzen. Fast olle monarchistischen Politiker kehren ins parlamentarische Leben zurück. Die spanische Re-publik und die Parteien, die sich bisher trugen, haben schwere Prestigeverluste zu beklagen. Dagegen trug die unermüdliche Wahlarbeit des jungen Gil Robles, der als Führer der katholischen Jugendbe-wegung die Rechte zum Kampf führte reiche Früchte. Steht Alfons schon vor den Toren? Diese Frage, die oft in diesen Tagen aufgeworfen wurde, kann nicht mehr als ein bloßes Hirngespinst bezeichnet werden. Mit südländischer Leidenschaft bekriegten sich die einzelnen politischen Gruppen bis zum Wahltag. Es kann kaum überraschen, daß die Wahl da und dort in Tumulte ausartete, daß Kommunisten die Wahlurnen zertrümmerten und Andersdenkende be-lästigten. Die rasche Feststellung des Wahlergebnisses wurde durch da» recht komplizierte spanische Wahl-recht sehr erschwert. Der Herr in seinem Zorn muß die Abgeordneten erschaffen haben, die das um-ständlichste Wahlrecht erdachten, das es auf Gottes Erdboden gibt. Die bürgerlich-sozialistische Regienmgskoalition ging nämlich von der Vorstellung aus, ihre Ge-sinnungsgemeinschaft würde ewig dauern. Deshalb waren sie darauf aus, der Mehrheit auf immer die Macht zu sichern. Man konnte sich weder zu dem Veihältniswahlrecht noch zu dem französischen Wahlverfahren entschließen. Beim ersten Wahlgang siegt in Spanien nur die Partei, die 40"/» der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Wenn die Prozentziffer von keiner Gruppe erreicht wird, stellt sich eine Nachwahl als notwendig heraus. Bei der Stichwahl, bei der die kleinen Parteien automatisch ausfallen, entscheidet dann die relative Mehrheit. Das spanische Wahlrecht treibt aber insofern die Ungerechtigkeit auf die Spitze, als auch in der Stichwahl die Partei mit den meisten Stimmen nicht alle Abgeordneten enthält, sondern auch die zweistärkste Partei berücksichtigt wird. Daß sich bei einem so verzwickten Wahlrecht die Ermittlung der Wahlergebnisse in die Länge zieht, leuchtet jedem ein. In einem großen Teil von Wahlkreisen werden Nachwahlen notwendig sein. Der 3. Dezember ist hierfür schon in Aussicht genommen. Der starke Erfolg der Rechtsloalition ist die Antwort des spanischen Volkes auf 2'/, Iah« Linksregierung. Die Sozialisten — bis jetzt die stärkste Partei in den Cortes — haben eine schwere Niederlage einstecken müssen. Die Frauen, die am 19. November zum ersten Male wählten, stimmten meistens rechts. Die Anhänglichkeit der Spanierin an die Kirche h^ben die Schöpfer des famosen Wahlgesetzes unterschätzt. Die für Spanien verhält-nismäßig große Wahlbeteiligung zeigt an, daß bis ins letzte Dorf hinein die Agitatoren regen Zuspruch gefunden haben. Gekränkter Künstlerstolz Von «. L Ungarische Tiefebene. Eine ihrer Bauernstädte hatte einmal eine Garnison. Ringsum nur etwas Hutweide, sonst, so weit das Auge reichen konnte, nichts als Mais- und Weizenfelder. Nach alter Bätersitte mußte das Vieh selbst-verständlich täglich auf die Weide geschickt werden. Diesen Dienst besorgte Janosi der stadtbekannte Kuhhirte. Frühmorgens, ehe die Hähne zu krähen begannen, griff er nach seinem Horn. Nachdem er sich gründlich geräuspert und dreimal ausgespuckt hatte, hub er auch schon an, in lang gezogenen Tönen das Signal zur Sammlung seiner Herde herauszuschmettern. So ging es Tag auf Tag, ob schön oder Regen, wahrscheinlich seit aller Zeit, in der das Volk der Magyaren seßhaft geworden. Niemals war es vorgekommen, daß jemand von dem Vorgang Notiz genommen hätte als die fleißi-gen und säumigen Kuhmägde. Eines Tages — es war ein trüber Frühlings-morgen — sollte es anders sein. Als Janosi, wie gewöhnlich an der Kreuzung der Straßen Lajos und Ferenes Jozsef utca seinen Weckruf ertönen ließ, öffnete sich ein Fenster des ebenerdigen Eckhauses und: welches Wunder. Ein Herr im Negliges schien mit großer Andacht den Weckruf anzuhören. Es war der auch dem Kuhhirten unter dem Namen der lustige Rudi bekannnte Jägeroberleutnant. Ein Wienerkind, das sich in dem fremden Milieu sehr bald zurecht gefunden und in lustiger Gesellschaft gerne über die Schnur gehauen hatte. Kaum hatte Janosi seine Weise beendet, apostro-phierte ihn der junge Offizier mit den Worten: „Das hast du gut gemacht Janosi. Ich freue mich immer, wenn du da bei mir Musik machst. Da hast du ein Ctamperl Silvovium (Zwetschkenschnaps) trinke es und damit du nicht vergißt wieder zu kommen, werde ich dir täglich dahier auf dem Fenster-gesims so ein Stamperl Heistellen. Es ist für dich, das wärmt innerlich und tut gut." Gerührt dankte Janosi und versprach es, solle so geschehen wie es der Herr wünscht. So vergingen zwei Wochen. Janosi hatte täglich sein Stamperl und bemühte sich vor den Fenstern seines Wohltäters, seinem Horn die schönsten Töne zu entlocken. Da, was sollte das bedeuten? Auf einmal vermißte Janosi sein Stamperl. Nicht nur heute sondern auch die folgenden Tage. Das war kein Zufall mehr. Zweimal ließ er sichs gefallen. Als am dritten Tage der Stamperl wieder fehlte, da regte sich sein gekränkter Künstlerstolz und er murmelte in seinen straff aufgewühlten Schnurbart den Schwur: „Na warte nur, dir werde ich noch einmal was vorblasen!" Nie wieder ließ Janosi an der Kreuzung der Straße Lajos und Ferenes Jorzsef utca seinen Weckiuf ertönen. Das aber war es gerade, was der lustige Rudi erreichen wollte. Er lumpte gerne. Oft hatte er sich kaum nieder-gelegt und da kam Janosi mit seiner Musik und törte ihn im ersehnten Schlafe. So war es auch »amals, wie er sich zu der täglichen Spende ent-chloß. Er war kaum nach Hause gekommen und chon war auch Janosi da. da kam ihm der Ge->anke, auf so milde Alt den Störenfried los zu werden. Bei Erschöpfung und Trägheit des ganzen .Uörper* bei älteren Personen. Erjchöpslen unv älteren Personen empfehlen wir wärm sienZ: lassen sie sich den ganzen Körper abends vor dem Schlafen, und morgen» vor dem Aufstehen, nttt dem Präparat „Alga" mastleren. Abends, nach der Massage wird Ihr Körper leicht sein, Sie werden einen tiefen schlaf genießen der ausruht und erfrischt. Morgens, nach der Massage bleiben Sie noch eine zeit lang im Bette. Nach dem Ausstehe» werden Ihre Glieder biegsam, Ihr Gehen leicht sein. Sie werden sich wie neugeboren sichten, werden neue Frische. Heiterkeit und Lebenskraft empfinden. „Alga" ist in allen Apotheken. Drogerien und Spezer« geichaften zu erhallen, i Flasche Din u—. MMmMBU flr. 47 1933 Illustrierte Beilage der Deutsche« Aeitung Organ für die deutsche Minderheit im Oravabauat Zum Toten-sonntag ?^ach ewigen, großen Gesehen müssen wir alle unseres Oaseins /ireise vollenden Goethe A S © Bildet dcc Zeit . Die rrftr »ahrische Vouerniiibrrrssfcnle würd« klirzlich dur-v t*n Reich«mmi»er Darr« in «eg«nwan von etwa zedninu'end Bauer« au» Öderdavern und fBürttemtxrg eingeweidt — Sin ««»schnitt an« d«r »undgedu«« im furgliof: vom uralten Tor Umgang der TRinteldurg auf sprich» der Reich«»,Mister Darr« zu drn Bauern Sch»^ i & 1 1 De» 2iede»bürger Zachse«>Btsch«f 0. «londy« besuchte den neuen Reich»-dischos Vtüller. um wichtige fragen de« Au«land»dkulschtum« und der deutschen evangelischen «u»l«»d»lircde »u deiprechen. - R«ich»disch«s Mittler «zweiter von recht«», link» neden idm La«de»discho< lZ. «iondi»» @*»< Die Mi«»el»«r» »ei Mindelhei«. ein» der Sitz de» Ritter» «eorg »on Arunkeverg. wo der tav'ere Landsknechtfüvrer gedorea wurde und itard. ist t«»t zur erste« «itddeutschen Ba«er«wd>erMW>W »i.JW,aL, riwaLfl MW Ha Da» schSoste »rieger»,«k«»l der bayrische« Qft» utt. ön «nweie»l»eit mehrerer tausend Vien'chen aus dem ganzen «ebiei de« Beztrt» lirlchenreui» «aldiafien wurde vor kurzem da« neue «rtegerdenkmal eingeweiht. — Da« Tenkmal nach der Weide mit der (kdrenwache ?«^i» Recht«: Mein »ei» ist die «et», «in reizend«« Bild au« der Berliner Puppeulchau ,7« Puppe durch 10 Jadr« hundeNe" VbMMhti HOOO bayrische MrarrweHter werden krrribl««. Anschluß an di« ftei«rn vom 9. Rowmb« »and in IRsinrtHn bit Vereidigung bet bäurischen ^örumueifter Tiatt. — ctbtrbluf über die 8001) Pvrger TOfifir» während tx» iud>«nil)« vor Irren nun,, de» planmätigcn Luitverledr« nach Südamerika, die für das Jahr 1«34 beabsichtigt ist, aufgenommen t« ^leift ber kleine» LanbwirtschaftKhelfrr i» Italien wir» belohnt. Die valilla, die sascht-fufttje ,\ugenborg«mfaHon, hatte in biesem Jahre Linder z« Hili«ard«iti» bei ber Ernte beranke,ogen. Wer aus ben adgrrrnteten gelb«rn bw «eisten «trotz-tzalme g«sammelt und sich am ffei&igfttn gezeigt hatte, wurde jetzt durch Verleihung von Diplomen au«-gezeichnet Link«: XI« Hitiers»gr»b kennt keine i»»er-dentsche» t!«»be«gre»»en. Unter de» Sinbruck be» gewaltigen «iniännglergrbnifse« alier Tentfchen in ber Wahl vom 12. November begab lich »in» Ab-teilnng Hillerjngenb an« Mainz zu den vrentisch-hessischen «r»nzst»tnen.nm sieznzersünn »nb um durch biese spontane S»nbg«bung den Wille» ber jungen Menschen t»r völligen innerdeutschen »inignng barzntun. — Die gugenbgrnppe nach Wegnahm« ber «Krenjsieine bei« Hanbschiag Rkri'ts: Deutschland« gr«s»ter Eisbrecher an> Probefahrt. lentschlanbs größter, loeden «n'i seniggeiieil. ter«i«brech»r.?ampser .Stettin', begann oo» Stettin au« sein« «rii« Prodesahrt kenisrftea Sternwarte* tft »ie Sternwarte Hambnr«. ...... Vergedarf. ,\n all den rinnen Sternworlenfupneln Betrfdit tit fiernentUuen »ättiten ein ge«ch«s»„ev' treiben. La wird die ^il gemessen, da wird in lichtzerlegende» Pri«»>k»a»Iage» die chemische »»elchasien bett der Sterne fefiflcfteUt. oder die lirtitscörostcben 6tcniwolfen der Milchnra^e werden phoiogravhiert Recht«: Der .'{irritlnrtel Im Schwan. Diese Ausnahme er'orderte eine zwSlsstündige BelichtungSzeit Daneden: Besonder» schwer ist e«, die llchtfchwachen kosmi'chen Siedet ,n photographieren. ,>asi immer find mehrstündige Belichtung»»eilen not; wendia. »m sie an« die Platte zu banne» A»s».! Stern»-?!» UüntneUfiltfti6$C ««nfchlichen Auge hat. sie ermüdet nicht, fondern fie summiert die auf einen --—, Bildpunkt fallenden Lichteindrücke. Dort, wo mit dem bloßen Auge nur 20 oder im Fernrohr nur Tu fei Äsirograpb au« die Bewttiunq de? ftoiiuiett einreguliert war, erscheinen die Siernc „»tu al» Punkte, sonder» al» llciue Klrnve Unten: &i* Meisterwerk der deutschen aftronamische« Tech. utk ist der in der Bergedorser Sternwarte ausgepellte Lippert «siro-Sraph. Reden den drei Aslrolamera», mit denen Ausnahmen Im Formal von 30x30 Zentimeter gemacht werden können, besitz, der Asirograpv noch zwei kleine Leitienirohre. Ter Asirograph enthält also fünf Lichlwege Spiralnebel t« «rosien Bär. Er steht im östlichen Teil des Sternbildes A»fn. M. W»ls«,l. 9rt(nt>t Unmilieldar neben d«m Stem-dämm liegt da» flache »ullurland WEM HÄTT MIT? fc'flafletecb«: 1. Heiligtum »er Mohammedaner, ». Leckerei. S. Erntegerät 6. Ha«e»ftadt in Japan, K. rä-aiiidwr Kaiser, 9. »rabvenart, 10. propi>«tisch Begabter, 11 Cprr »0» Verdi. 13. Stadt in Sachse», 15, Singweile, I«. «eiiirn. I». Wandteppich, 20 »reu!»». 22. Grünling«» blitmc. 23. Speicher, 24. Rachwort, 25. äeriilprrcder Senkrecht:». Seramik. 2. Sübsruchi, 3. S onnen'chatzbach, 4. technische -itrung. 7. Wanbelgang. 9. Zruvpenkiandort, II.Pelzart. 14. Palnicnmark. >7 Rachruf. >9. ,>ra»enname. 21. Tugend. 23. Bierdehälter «71 Zum Bahnhof Silbenrätsel flu« de» Gilden: o—al »er—da bn>—che—beb e-« ghe« gra twm —i il ter-lach le lek-lend li— mel nick — ne n»i« ot ve^phie polt n~n—n -ri fil>a schar sch» Ikev- spa-iät »»»» la t» te ti ti-trt trt-trom - »t—wett -ti ftndlKWör-»er j» dtlden. deren Ansang» und End. duchs»aden.»oii »den nach unien gelesen, einen Spruch van S«l>ill»r ergeben, ch — ein Vlichsiabe. B»d»utung d. Wör tcr: 1. Srankveit. Z.,>er»uberirag>i«g. 3. ikrasiwert. 4. BlaSinsiruaien». 5. lustiger Streich. 6. Mädchenname, 7.Z«ei>ler. » Stadt in Oftairika. 9. deut-scher Dichter. I".«»-beniluü de» Misfls-Kppt.11.Ral, I2.ita lieniiche Speise. 13. Jtaliuutfarbona», 15. Schlag bei Granada. 16 Wollstoff 14. Selienheit. 64« Magisches Dreieck Die Buchstaben: a — « —a—a—e— « e es g I—f—l l— » r r r—f—t t »—sind in bie Figur so ei»,»ordneu, daft fte WSrter folgender Bedeuiung M ' Angenebm. Ute 2. Zweihei», > Fangg»rät. 4. ikinder-fabrzrug, S Dickhäuter. Di» An«ang»buch»iab»n dieser WSr»er ergeben »in» be- t»rjigtfl*n>crtr «uisorderuiig. Verzwickt (sin icbcr Ma»» i» » wie bie Krau, Da» Sind ist'#, wie der «reis. Rot ist e« ganz gewih wie blau. Und kalt ist't so wie Keift: Die Eile ist e« wie die Ruf, Der Menich ift« wi« da« Tier. Ich bin e» sicherlich wie du. Und Waffer isi'« wie Bier 641 Deutsche Stadt Ersie Silbe, ie hinein: Sie schmecken mir tan, FrühAick fein. Zwei»» Silbe, ie hinein: Sie sinnen nicht vom Fache sein. Drille Silbe, «e daran: Welch ei» dochbegabter Mann. Aul der R»is« »ranken wir In Ein«zweidrei »in gu»e» Bier. 671 SAS Ätagische Figur Waage rech»: undienkrecht I. Ägyptisch» «»,tin.2.Figur an« ber Oper .Der «liegend« Holländer", 3. A«iat». 4.T»U ber Pflanze, i.Hmiderttugt-ger Wächter, «. Fürwvri. 7. »ansonan». Mißverstanden Au« welcher Masse IN »igenllich dieser schine »rugr* — .Hu« einer «enfurtmafse.- 71« Unentbehrlich (Schüttelreim«» Dein Erste« wirkt d»stimmend aus den Leben 5ga»g, , Dag»gen magst du sträuben dich »ergeben« lang. , Wenn du im Zweiten immer läßt dich lenkn». , »annk, »inrn Driit»» btr unendlich denken. , Mit ganzem Herzen bängst du ses» am Ganze» ! Substanzen geh»'«, sog F rr r i 1 + ü j 1 422 Originelle Wegweiser @inb sie nicht lustig diese künstlerisch gestallelen W«gi»>eiser mit ben farbige« Holzschnitzereien Ein gefunder Sinn für volkstümliches Empfinden lieh einige Orte dazu übergehen, an Stelle der nüchternen guheifernen Schilder biefe fröhlichen Weifer aufzustellen. Wer möchte da nicht gleich mitwandern »um .Kälberstein und Bi«l«boh', wohin frohgemut di« Kinder mit dem Bater streben. And unwillkürlich werden wohl di« meisten ihr« Schritte befchleunigen, wenn st« zum Bahnhof «il«n. Denn ist es nicht fchon wieder reichlich fpät geworden? Zum Viehmarkt strebt d«r Händler und d«r Landwirt. Ihn grüßt fchon vorher «in v«rtraut«r Anblick und weift den Weg. sie««. / Demi bei ihm um leben«m>chtige Quadraträtsel Die Buchstaben: a — a—« «--«—« ~«—«~ I—I—l—l—I—M—N 0—0 f—t-w—W—flnb fo in dir nebenSebende Figur emzu sehen, »av Wärter folgender Bedeutung ent ftrhMi: L Brettspiel. 2. Sind» in Holstein. 3. »leidungSsiück. 4. große« Raubtier. 5. europäische Hauptstadt urg. 19. »akaa. 2». Laval. 21. Jrm 15. «ab«lin, 1«. Ludendorfs. 17. gard. 22. (5an«». 23. Harfe. 24. Hvch'reanenz, 25. Oas». 2«i. Fuggerei, 27. Ferment: Bor un« lieg» ein glücklich Hoffen, lieg» der Zukuns» goldn« Zeit l«0rner.Bund«»Iied vor der Schlacht->. Alle» zu seiner Zeit: Wortspiel. B»rwandlung«aufgab»: 1.H»ra, 2, Ob»r. 2, «ei». 4. Saul. 5.Thea, 6. War». 7. Ernst, 8. Siicl, ». Leni. 10. «nw. I1.Li«d: .Hör« W«sfel". Unsete Austands- SeiU Ttt tieue Vvnbonrr Vürgermrilter diel» feierlichen lern nrolien Zeremoniell folgtn», lilbiK »er Zug be» neiiflemdOlwn Londoner GiadtoOervaupte* burcö Me ge'chmnckten Straften der vauptfiadt jitm KatDou*. voran die auf Schimmeln reitende Leidgard«. dabinter der Prnntwagen de» Bürgermeister« edwrl Recht»: Irr italienische St r»npriiu bei einer iVier de» Ort*«» der Ritter vom deiligen «»rabe. — ?er Hrotivrini im Mrei'e der Ordensritter und der tknapven. Ter italienische Kronprinz Umberto ist selbst Crbrr.*mUglitb ©«wrf Bit» eben >>»» i,i»l«»> Ifrin neue* «ntoftiro^lURjen« wnrbe im Vonbotirr ^lufllmicn »»»«efüdrt. »* kann aus einer lehr Nein»« Stäche lanlxn nnd sich in »u&erü steilem Winkel in die t'uft schrauben Wie der Schatten eine» riesigen gnekte* debt e» lich mit leinen merkwürdig gebogenen windmilvlenflligel» vom Himmel ab III» II Rechts: Von ber «Srzermeifterwal»! in "Jtm» ffrrt. ter «ufteril l»e,e in der wall Slreet. die der An flaggt sein müssen. Bürgermeister Dr. Gorikan, e. h. Zweistündige Geschäftssperre. Gestern sperrten sämtliche Geschäft der Stadt in der Zeit von 10 bis 12 Uhr die Läden als Zeichen des Protestes gegen die Einführung neuer Steuern, die nach der Ueberzeugung der Kaufleute geeignet sind, den Kundenverkehr noch mehr zu schwächen. — Auch in Maribor und Ljubljana fand diese Ge-schäftssperre statt. In diesen Städten waren die Läden sogar nur von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Die Arbeiten an der neuen Brücke schreiten fort. Man ist jetzt schon daran, mit einem riesigen, elektrisch betriebenen Laufhammer die Pfosten des ersten Brückenjoches in den Boden zu rammen. Den ganzen Tag stehen Neugierige am Sannufer und beobachten sachkundig die Arbeiten. Zur Danachachtung. Die städtische Polizei-Verwaltung Celje macht die Oeffentlichkest darauf aufmerksam, daß es nach einer Verordnung der Ba-naloerwaltung (Sluzbeni list 48/1933) verboten ist, Zettel und Kundmachungen an Häusern, Bäumen, Mauern, Telegraphenstangen usw. anzukleben. .Das Zettelkleden in den öffentlichen Stratzen ist lediglich an den dazu bestimmten Stellen erlaubt. Amtstag der Handelskammer. Am ü.De-zember hält die Handels- und Gewerbekammer Ljubljana im Gebäude des Handelsgremiums einen Amtstag für Celje und Umgebung ab. Zum Nttolodesuch in einzelnen Familien empfiehlt sich auch heuer die Freiwillige Feuerwehr. Anmeldungen mit Angabe der Besuchszeit sind zu richten an die Freiwillige Feuerwehrund Rettungs-abteilung Celje. Erfolg eines heimischen Künstlers. Wie wir kürzlich berichteten, fand gelegentlich der Kultur-bund-Hauptversammlung in Rovisad auch ein „Kom-positionsadend heimischer deutscher Tonkünstler" statt, bei dem auch ein Werk unseres Celjer Komponisten und Organisten Eduard Jnterberger aufge-führt wurde. Das „Deutsche Volte bin«" schrieb kürzlich darüber folgendes: „Ein abgeklärtes, har-manisches und formvollendetes Werk ist das „Alte Lied" von dem weit bekannten, durch seine ehrliche künstlerische Bestrebung hoch eingeschätzten Celjer Organisten Eduard Jnterberger." Wir freuen uns über die Anerkennung, die der fast erblindete Künstler gefunden hat. Sie beweist, datz seine Werke in immer weiteren Kreisen bekannt und beliebt werden. Diejenigen nach Celje zustandigen Mili. tärpflichtigen, die nach 1883 geboren sind und die ihre Militärzeit abgedient haben, aber keinen Militärpatz besitzen, werden aufgefordert, sich ehestens beim unterzeichneten Amt zu melden. Sie haben eine Bestätigung über ihren Milstärdienst mitzubringen. — Weiler haben sich alle jene, nach 1883 geborenen Militärpflichtigen zu melden, die nach 1318 auf Waffenübungen waren. Die an den Fronten (Kärntner Front und andere) ver-brachte Zeit wird nicht als Waffenübung gerechnet. Auch diese Gruppe mutz einen Nachweis über ihre Uebungen mitbringen. Diese Kundmachung betrifft jedoch nicht Reserveosfinere und Einjährige (na-rednici djaci). All- Dienstpflichtigen, welche diese Kundmachung angeht, mögen sich spätestens bis 31. Dezember 1933 in den Amtsstunden zwischen 9 und und 12 Uhr im Zimmer 2 melden. — Die Stadt-Verwaltung Celje. Unterricht in Fremdsprachen. Der Verein der Absolventen der staatlichen zweiklassigen Handels-schulen wird auf allgemeines Verlangen der Mit-glieder verschiedene Kurse und zwar in deutscher Stenographie, Deutsch, Französisch und Italienisch abhalten. — Der Unterricht wird praktischer und fachgemäßer Art sein. Die einzelnen Gegenstände werden Lehrstoffe beinhalten, die einen praktischen Wert haben. Den Mitgjiedern bietet sich auf diese Art die beste Gelegenheit, ihre Ausbildung zu ver-vollkommen und sich Fachkenntnisse anzueignen, welche ihnen im Leben sehr zugute kommen können. So werden die Absolventen zum Beispiel Gelegen-heit haben, Konversation in fremden Sprachen pl führen, sich in die Korrespondenz zu üben usw. Die Honorare werden so gering sein, datz jeder in der Lage sein wird, die Kurse zu besuchen und es wäre daher empfehlenswert, datz die Mitglieder diese Ge-legenheit nicht versäumen, sondern sich in umso grötzerer Anzahl an den Kursen beteiligen. — Die Jnter-essenten wollen sich beim obigen Verein schriftlich melden und gleichzeitig anführen, für welche Gegen-stände sie sich interessieren. Die Kurse werden in der staatlichen zweiklassigen Handelsschule stattfinden und zwar zweimal wöchentlich zu je 1 Stunde. Näheres wird der Verein den Interessenten noch rechtzeitig bekanntgeben. Der Stenographie-Unterricht beginnt Dienstag den b. Dezember um 18,30 Uhr. Alle Friseurgeschäfte in Celje sind am 1. Dezember Staatsseiertag geschlossen. Etiauvflug, Freitag 1. Dezember zur Celjska koca, bei anhaltendem Wetter. Sklfähre gut — 20 cm trockener Neuschnee. Abmarsch I. Gruppe 8 Uhr früh. ll. Gruppe 10 Uhr vormittag. Treff-punkt sür beide Gruppen — Partsteg. Für die halbe Fahrt sind Bilder und 10 Din bis 2. De-«mber abzugeben im Sportgeschäft Krell und Fri-seurgejchäft Paidasch. Freiw. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje» Tel. 1 Ten Aeuerbereitschafts- und Rettungsdienst besorgt in d« Woche vom KfXll. biä 9./XII. d. ). der I. Zug unter Zugskommandanten Bcrna Emmerich. Inspektion: Maschinenmeister Gradt Gottfried. Seite 6 Deutsch« Zettung Nanntet 96-07 Maribor Richard Wagner - Gedenkfeier in Maribor Aus Maribor wird uns geschrieben: Wie wir bereits einmal kurz berichteten, findet die in Celje mit allen Zeichen eines so großen und seUenen inneren und äußeren Erfolges aufgenom-mene Richard Wagner-Feier auch in Ptuj und Maribor statt, und zwar in Pwj Samstag, den 2. Dezember im Vereinshauje, in Maribor Don-nerstag 7. Dezember im großen Unionsaale. Als Frstjprechcr fungiert wieder Iieocnswürdlgelwetse Dr. Fritz Zangger. Das chonstische Programm bleibt völlig unverändert und enthält, wie es sich von selbst versteht, mit einer einzigen Aufnahme lauter erlesene Werke des Bayreulher Meisters, die in der grandiosen Schlußapotheo>e aus den „Meistersingern" gipfeln. Die einzige Ausnahme aber bildet Hugo Wolfs Männerchor „Dem Vaterland", wohl noch ein Jugendwerk unseres bedeutendsten engeren Landsmannes, in welchem er sich selbst gewiß noch nicht völlig gefunden hat. in welchem aber doch, jedem feineren Ohr vernehmlich, schon der Flügelschlag des früh seiner Vollendung entge-geneilenden Genius aufrauscht. Mit diesem Werke wollen die Veranstalter dem großen Jubiläum des dramatischen Welteroberers ein bescheidenes Gedenk-blatt für seinen größten Jünger (auf dem Gebiete der musikalischen Lyrik) beifügen, dessen Todestag sich heuer bekanntlich zum 80. Male gejährt hat. An Stelle des zu allen drei Konzerten be-greiflicherweise nicht abkömmlichen Berliner Staatsopernsängers Adolf Harbich hat man für die beiden kommenden Konzerte die solijtischen Darbietungen anderen, aber in ihrer Art gewiß auch sehr be-währten Händen anvertraut: in Ptuj werden im Rahmen der Wagnerfeier die Mitglieder des rühm-lichst bekannten Brandl-Trios konzertieren, in Ma-ribor der Konzert- und Opernsänger Fritz o. Rayhosen, der sich vor einigen Tagen im Linzer Stadttheater unter Meister Kienzl's höchst persönlicher Leitung einen achtbaren künstlerischen Erfolg als Johannes im „Evangelimann" ersungen hat. serem Grenzbahnhof keine Seltenheit mehr. Unsere Grenzbehörden haben, wie wir aus Manbor erfah-ren, bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich Schere-reien, da die Fälle nicht allzuselien sind, wo diese Reisenden nicht immer über genügende Reisemittel verfügen, wie auch ihre Pässe vielfach nicht in Ordnung zu sein pflegen. Unser Sportklub „Rapid" siegt ein Meisterschaftskampf der l. Liga gegen den S. K. „Hermes" in Ljubljana 4 : l. Aus Maribor wird uns geschrieben: Mit gewisser Span-nung sah man diesem Gastspiele Rapids in Ljubljana entgegen. Durch Maßnahmen, an denen wir keine Kntik üben wollten, um die Spannung nicht noch zu verschärfen, war der Mannschaft die Möglichkeit des Spielens in Maribor und dadurch auch des Trainings genommen. Diese Saison stand allerdings auch für die übrigen hiesigen Klubs unter keinem guten Stern. Eine apathische Stimmung der Mann-schaft wäre verständlich gewesen. Umsomehr mußte es überraschen, daß die Spieler trotz Mangels an Training den Kampfgeist und die Disziplin auf-brachten, nicht nur zu siegen, sondern schön zu siegen. Wir enthalten uns vorläufig einer eigenen Kritik und zitieren nur den Ausdruck der Sympathie der Presse von Ljubljana. Es wird dort wörtlich gesagt, die Mannschaft erzielte einen doppelten Erfolg. Sie errang die Punkte und hat gefallen. Diese sportliche Fairneß und Gastfreundschaft der Presse und des Publikums von Ljubljana berechtigt zur Hoffnung, daß man an ehrlichen, sportlichen Aufbau denkt, der sicherlich nur zum Ansehen und Erfolg des gesamten hiesigen Fußballs führen kann. Insbesondere muß jedoch mit Genugtuung der kameradschaftlichen Haltung des Sportklubs „Hermes" gedacht werden, der trotz der Niederlage die Haltung den Gästen gegenüber bewahrt hat, wie sie manchem Klub als Beispiel dienen kann. Ptuj Richard Wagner und Hugo Wolf-Feier in Ptuj Der Gesangverein der deutschen Minderheit in Ptuj. als berufener Pfleger deutscher Musik und deutschen Gesanges, veranstaltet zum Andenken an Brandl-Trio, das Wagnermusit zu Gehör dringe« »ird. Frau Brandl spielt mit Frau Rusy das «Preis-lied" aus den „Meistersingern" und „Album-blatt", Frau Gara das „Lied an den Abendstern" aus „Tannhäufer" und Frau Rusy, eine der hervorrnqendsten Pianistinnen, die unsere Stadt je gehört hat, eine virtuosenbearbertnng der Walhallthemen. Diese Feier ist für die deutsche Bevölkerung unserer Stadt jedenfalls das größte mufikalSche Ereignis überhaupt, da es auch unseren ältesten Bürgern nicht erinnerlich ist, jemals bei uns ein Konzert erlebt zu haben, bei welchem fast 200 Sänger und Sängerinnen als Mitwirkende auf dem Podium gestanden sind. Es ist daher auch begreiflich, daß für den Abend ein ganz ungewöhnliches Interesse herrscht und daß sich der große Saal unseres Vereinshauies diesmal als zu klein erweisen wird, um alle, die dieser grandiosen Feier beizuwohnen wünschen, aufzu-nehmen. Der Kartenooroerkanf hat bereits begonnen (Firma Slawitsch). Kinder haben einen Schutzengel. Aus Ptuj wird uns geschrieben: Montag um 15.45 Uhr raste ein vor einen Leiterwagen gespanntes schwere» Pferd durch die ganze Kremplgasse (früher Ftoriani-gaffe). Nachdem die wilde Fuhre vor dem Steuer-amte beinahe mit einem dort stehenden Auto zu-sammengestoßen wäre, lösten sich durch die Er-ichütterung das Wagentrittel und die Ketten, die das Pferd mit der Wagenstange verbanden. Während das Pferd weiter gegen die Draubrücke stürmte, rollte der Wagen noch einige Meter weiter und kam dann durch Anprall an den Bürgersteig zu stehen. Aus dem am Wagen befindlichen Korde, den die Straßenpassanten für leer hielten, erhob sich ein etwa 3-jähriges Kind, das weinend, doch voll-kommen unverletzt nach seiner Aiutter rief. Es war ein Augenblick, der einem das Herz stillstehen ließ. Die Mutter des Kindes war auch bald zur Stelle, nahm das Kleine tröstend in die Arme und schll-derte dann den Hergang wie folgt: Das Pferd RADIERUNGEN „LUIGI KASIMIR" SifrXl,,-.,,. «.j Zu erwähnen wäre noch, daß bei den Kon-zerteil die vereinigten gemischten Ehöre der Männer-gesangvereine von Celje, Ptuj und Maribor in ihrer Gesamtstärke mitwirken und dergestaU eine hierorts selten wahrgenommene stimmliche Prunkentfaltung gewährleisten worden, welche die etwas knappen Raumverhältnisse in Celje leider nicht vollends er-möglichten. Die Preise der Plätze sind, den kri-tischen Zeiten gemäß, niedrig gehalten. Unsere staatliche Arbeitsbörse hatte, wie wir au» Maribor erfahren, dieser Tage ihr kleines Sensatiönchen. Ein richtiggehender Neger drängte sich durch die im Warteraum versammelten Arbeitslosen bis an den Schalter heran und bat um eine Bescheinigung, die zur ermäßigten Eisen-bahnfahrt berechtigt. Er stammt aus den französischen Kolonien, lebt ständig in Beograd und ist von Beruf Artist. Dem Kinopublikum wird er noch in Erinnerung sein, da er allem Anscheine nach derselbe Artist ist, dessen Hochzeit in Zagreb gefilmt wurde. Er ist mit einer Mariborerin verheiratet. Die Pläne für die neue Brücke, die da» Jnjelbad mit dem linken Drauuser verbinden soll und als Eisenbahnkonstruktion gedacht ist, sind nun, wie wir aus Maribor erfahren, fertiggestellt. Da diese Brücke bis zur nächsten Badesaison jedoch bereits fertiggestellt sein muß. so werden die Arbeiten schon demnächst ausgeschrieben. Wo bleibt die Kohle für die Eisen-bahner? Aus Maribor wird uns berichtet: Be-reits zwei Monate warten unsere Eisenbahner auf die Kohle, die sie im hiesigen Materialmagazin bestellt haben. Die Kohle ist nicht nur bestellt, son-dem auch schon bezahlt, die Besteller wurden bis jetzt jedoch noch nicht einmal darüber informiert, wo der Grund zu dieser Verzögerung liegt. Es wäre gut, dies aufzuklären, damit unnötigem Gerede jedwede Grundlage entzogen wird. Polnische Juden, di« auf der Durchreise nach Palästina unsere Stadt passieren, sind auf un- den vor 50 Jahren verblichenen größten Musik-dramatiker aller Zeiten Richard Wagner und an den grötzten Sohn unserer engeren Heimat Hugo Wolf, dessen Todestag sich heuer zum 30. Mal jährt, am 2. Dezember 1933 im Vereinshaussaale um 20,30 Uhr ein Festkonzert. Fast 200 Sänger und Sängerinnen haben sich in den Dienst dieser kulturellen Großtat gestellt, die von allen als Pflicht der Pietät gegen-über zwei großen Geistesheroen betrachtet werden muß, von denen die musikalische Entwicklung aller zivllisierten Nationen unseres Erdballes Impulse empfangen hat. Au» fast 200 Kehlen wird die gewaltige Apotheose des Hans Sachs aus den „Meistersingem von Nürnberg" und der mächtige Einzugsmarjch der Festgäste aus dem „Tannhäuser", aus über 100 Mannerkehlen der großartige Schlußchor aus dem „Liedesmahl der Apostel", der wuchtige Wolffche Chor „Dem Vaterland" und der Makojenchor" aus dem „Fliegenden Holländer" erklingen, während ein Damenchor aus dem letztgenannten Musikdrama das .,Spinnerlied" zum Vortrag bringen wird. Die Chöre, mit Ausnahme der beiden letztgenannten, werden mit Orchesterbegleitung vorgetragen und von den Chormeistern der Gesangvereine in Maribor (Prof. Hermann Frisch), Celje (Dr. Fritz Zangger und Erich Blechinger) und Ptuj (Dr. Eduard Bucar) geleitet. Dr. Fritz Zangger, der würdige Herold deutscher Kunst und glühende Verehrer Richard Wagners und Hugo Wolfs, wird die Festrede halten, für die er anläßlich der Wagnerfeier in Celje einen beispiellosen, noch nie dagewesenen Erfolg erntete. Eine wertvolle Perle des Programms von nur musikalischen Standpunkt, die reinste und hellst ge-schliffene, bildet da» in allen Kunslstätten unserer Heimat wie auch unserer Stachbarländer rühmlichst bekannte war am Rathhausplatz scheu geworden. Ihr Bruder, der den Wagen lenkte, versuchte das wilde Tier zurückzureißen, wobei allem Anscheine nach da» Leitseil in Stücke ging. Er sprang vom Wagen, um das Pferd zurückzuhalten und entschwand den Blicken der jungen Frau, die nun ebenfalls vom Wagen fprang, der es ober nicht gelang, das Kind mit sich zu nehmen, das nun die tolle Fahrt allein glücklich zurücklegte. Die «efahr des Uebergangsalter». Jede Uebergangs»eit ist gesährlich, btionder« das Uebergangsalter des klemen Mädchens di» zum erwachsenen Mädchen «nd deS Knaben zum Jüngling. Jede UebergavgSzelt ift gefährlich, und in Verbindung mit dem ist auch selbstverständlich daS Uebergang«alter »om k'einen Mädchen zum erwachsenen Madchen geiad^ich (Pab«r tätSalter). Bei Mädchen im Alter von i« b>» 17 Jahren entstehen groß« Aenderungen, welche den Uebergang in» Mädchenaller bezeichnen. Diese» Uebergangsalter ist durch Blutverlust charakterisiert. Die meisten Ba-ksiiche, wenn sie nicht stark und physisch besonders starker Konstruktion find, schwächen, verlieren die Lust zur Arbeit, leiden an Kopsschmerzen und in vielen Fällen verkümmern sie infolge der entstehenden Blutarmut, die das Kommen vieler Krankheiten erleichtert. Man rnufe deswegen den Mädchen als Ersatz für daS verlorene und schwache Blut solche Mittel geben, die Eisen al» wichtigsten Bestandteil des Bütte« enthalten. Das Mittel, da« dem Blute da» Eisen ersetzt. bekannt allen Aerzten, erprobt mit Erfolg von hunderttausend Personen. ist ..Energin" zur Stärkung de« Blute«, der Nerven und des Appetites. Daher ift die Pflicht jeder Eitern, den Mädchen und Knaben »wischen ihrem l». und 17. Lebensjahr, wahrend sie sich entwickeln. im PubertätSalter täglich 2 bis 3 kleine Söffet ,.Enerai n", das Euenwein ein-geben, da sie während dieser Zett daS stärkste und geftndefte Blut brauchen. „Energln" ist in allen Apotheken m geschlossenen nalflaichen) halb Liter Flasche» m erhalten, l Malcke .Encrgin" Din 3»—. Per Post sendet: Laboratorsj ,,«Iga", 6«Sa». 3 große glaschen „Energin" Dm UO-— 0 Flaschen „Energin- 2» Di» und 1 Flasche umsm-n li Flaschen .Ennfiin" 440 Din und S Flaschen umsonst Nummer 96-97 Deutsche Zeitung Seite 7 LaSko Badewünsche des PubUtum». Aus un-seren Leserkreisen geht uns die Anregung zu da-rauf hinzuweisen, daß bereits seit längerer Zeit die Badeeinrichtungen des Thermalbade« Lasko viel zu wünschen übrig lassen. Die Badedirektion wird daher im Namen des Badepublikums gebeten, ein Augenmerk auf die peinliche Sauberkeit zu was in Anbetracht der wenig .frequenten Wintersaison sicherlich leicht zu erzielen sein dürfte. Nachdem die Stadt Celje außer dem Sann-Freibad keine andere Badeeinrichtung befitzt, so fahren viele Einwohner auch zur Winterszeit in das Thermalbad Lasko, um womöglich im großen Bassin den Bade port pflegen zu können, welcher Wunsch jedoch durch den mangelhasten Zustand von Bassin und Ankleideraum stark beeinträchtigt wird. Die Berücksichtigung dieser Wünsche würde sicher nur zum Nutzen des Bades selbst ausschlagen. Koöevje Wagnerfeier Schlicht und einfach, wie es die Leule vom Gottscheerlandel sind, aber eben deswegen eindrucke voll und stark, feierten sie einen der größten deut-schen Geister: Richard Wagner. Es ist gewiß schwer, Wagner in einem kleinen'Rahmen, und den haben ja solche Feiern meistens, einzuzwängen, ohne ihn zu verstümmeln. Aber es gelang. Um diesen Abend noch vollständiger erleben zu können, wurde das Ljubljanaer Kulturbundorchester eingeladen, mit dem Programm mitzuwirken, das es schon in Ljubljana absolvierte. Die einleitenden Worte sprach cand. vhil. Erich Röthel. Sein Bortrag, in dem er Wagner als Mensch und Künstler darstellte, war schwungvoll und überzeugend. Der Höhepunkt des Abends wa» ren unzweifelhaft, die von Konzertsängerin Frau Röthel - Nostis vorgetragenen Wesendonck«Lieder. Diese so zarten Liebesbekenntnisse verlangen eben ein absolutes Sichunterstellen und Ausschalten des eigenen Ichs. Nur unter diesen Bedingungen konnten die Lieder uns so zum Herzen sprechen. Wir können uns glücklich schätzen, Wagner in so wunderbarer Weise als Lyriker kennengelernt zu haben. Wie musikalisch Gottschee ist, bezeugt uns der Männergesangverein. Stimmungsvoll erklang unter Dr. Arkos Leitung der Pjlgerchor. Aber auch die Damen wollten dem Männerchore nicht zurück-stehen. Voll und rein erklang das Spinnlieb aus dem Holländer und der Mädchenchor aus Parsioal. Ein nichtendenwollender Applaus belohnte die stimmfreudigen Goltscheer. Das Ljubljanaer Kulturbundorchester spielte den Einzugsmarsch der Gäste aus Tannhäuser und die Wagneriana. Es klang viel, viel besser als bei der Ljubljanaer Wagnerfeier. Dies ist wohl zum Teil auch dem jungen kleinen Mann am Dirigentenpulte zu verdanken. Was der aus dem kleinen Korpus herauszuholen verstand, war erstaunlich. Herr stud. iur. S. Haas wurde mit einem großen und verdienten Applaus belohnt. Anschließend an die Wagnerfeier wurde das zehnjährige Jubiläum des Bestandes des Gotlscheer Männergejangvereines gefeiert. Die Frauen und Mädchen von Gottschee spendeten ein neues Banner wofür sich der Vorstand Herr Dr. Arko in einer schwungvollen Rede bedankte. Darauf sang der Männerchor sein schönes Vereinsmotto „Vom Rinse-quell bis zum Kulpastrand tön , deutsches Lied im Gottscheerland". Der gemischte Chor sang dann noch die Sankt Michael - Hymne von Professor Lafite. Ich glaube, daß auch der berühmte Wiener Mu» siker bei solchem Singen stolz und erfreut ge-wesen wäre. Im inoffiziellen Teil bereitete das Kulturbund-orchestcr aus Ljubljana viel gute Stimmung. Die Goltscheer können auf diesen Abend mit Recht stolz sein. zota. Das Uebergangsalter des Mädchens ist zwischen dem l2. und 17. Lebensjahr. Das «st das Aller, in welchem jedes Mädchen starkes und gesunde« Blut, starte und gesunde Nerven und «rftvanigen Appent braucht. Geben toie ihnen „lSnev«m" »ur Stärtunft des Blute«, der Nerven und de« Appen»«, „Tnergin" ist in Apotheken zu erhalten, halber Liter Din 35 Nachrichten de» Amtsblattes vom 23. November. Die Folge bringt u. a. die Ver-ordnung über den Schulder Landwirtschaft. Der Handelsminister hat im Verordnungswege die Frist für die Vorlegung der Verzeichnisse über Strom-messer und die Vorlegung der Verzeichnisse über ungeeichte Fässer verlängert. Vom Ministerpräfiden ten wurde eine Verordnung über die Durchführung öffenllicher Arbeiten erlassen. Der Handelsminister erließ Weisungen zur Ausstellung eines Verzeich-nisse» von Unternehmungen, die besonders geeignet sind zur Landesverteidigung. Veränderung in öfterr. Konsulats-dienst. Herr Josef Stradner, Amtssekrelär des österreichischen Konsulates in Ljubljana ift zur österreichischen Gesandtschaft nach Warschau versetzt worden und verläßt Ljubljana nach 12-jähriger Tätigkeit Mitte Dezember 1933. Die österreichische Vertretung in Ljubljana verliert den fähigen Be-amten. die deutsche Gesellschaft aber den liebens-würdigen Gesellschafter Stradner. So werden weite Kreise sein Scheiden bedauern. Unsere Glückwünsche begleiten ihn. «9 jähriges Jubiläum. Die altbewährte Schuhcreme-Marke „Schmoll-Pasta" feiert Heuer das 50 jährige Jubiläum ihres Bestandes. Dieses seltene Jubiläum können nur Markenartikel feiern, die sich des größten Vertrauens und Beliebtheit der Kon-sumenten und der Kaufleute erfreuen. Die „Schmoll-Pasta" hat dieses Vertrauen durch stets gleich-mäßige, hervorragende Qualität der Ware, die gleichzeitig das beste Lederkonservierungsmittel ist und durch reelle Geschäftsgebarung erworben und hat es verstanden, es aufrechtzuerhalten. Im Laufe der 5 Jahrzehnte erhielt „SchmollPasta" in Paris. Rom, Wien, Budapest, Athen, Osijek etc. etc. 25 Auszeichnungen (goldene und silberne Medaillen), wodurch dieser Marke und deren Qualität sozusagen eine internationale Anerkennung zuteil wurde. Fort mit veralteten Waschmethoden, fort mit schädlichen Mitteln! Persil, das setbihutlgc Woschmittcl, von Millionen Hausfrauen bereits verwendet, bringt auch Ihnen Erlösung von Waschsorgen und Überanstrengung. Persil bereitet Ihnen immer wieder grüßte Freude durch bliitenwetße frischduftende Wäsche und schont das Waschgut außerordentlich „Schmoll'Pasta" wird in Maribor in der chem. techn. Fabrik „Unio" druz'a fabriziert, einem kleineren, aber in ganz Jugoslawien sich des besten Rufes erfreuenden Unternehmens, welche» der jugosl. Industrie gewiß nur zur Ehre gereicht. Wirtschaft i Die neuen Benzin- und Zementsteuern Die Benzinoorriite werden aufgenommen Au» Beograd wird gemeldet: Durch die Verordnung über die Durchführung öffentlicher Ar-beiten wurde, wie bereits gemeldet, die verpflichtende Verwendung einer Mischung von Spiritus und Benzin für den Antrieb von Motoren aufgehoben und es wurde die Mischung von Benzin und Spiritus fakultativ gestaltet. Demzufolge steht auch die Verwendung von reinem Benzin für den An-trieb von Motoren frei. Die staatliche Verzehrungs-steuer wurde gleichzeitig erhöht, und zwar für Mi-schungen von Spiritus und Benzin auf 350 Dinar je 100 kg, für reines Benzin auf 500 Dinar. Alle vorhandenen Vorräte von Benzin- und Spiritusmischungen sowie reinem Benzin müssen aufgenommen werden und der Unterschied bei der Verzehrungssteuerbelastung beträgt für Spiritus- und Benzinmischungen 0,50 Dinar, für reines Benzin 2 Dinar je Kilogramm Diese Steuerdifferenz muß bis Ende November bezahlt werden. Zu diesem Zweck hat jeder Verkäufer bei der Abteilung der Finanzkontrolle darüber eine Anmeldung abzugeben, wie groß seine Vorräte sind. Uebertragungen dieser Vorschriften werden als Schmuggel nach dem Gesetz über die Verzehrungssteuer bestraft. Nach der Verordnung über die Durchführung öffentlicher Bauten wurde weiter? eine staatliche Verzehrungssteuer auf Zement und hydraulischen Kalk in der Höhe von 15 Dinar je 100 kg ringe-fühlt. Auch die vorhandenen Vorräte von Zement und Kalk in Mengen von über 50 kg müssen auf-genommen und angemeldet werden und es ist da> für die darauf entfallende Verzehrungssteuer zu ent-richten. Hopfenbericht aus Zalec vom 28. November 1933. Aus Zalec wird uns berichtet: Die vor kurzem noch rege und mehrseitige Nachfrage hat in den letzten Tagen fast vollkommen nachge-lassen und so werden bei merklich abgeflauier Stimmung nur ganz vereinzelte Käufe zu Preisen von Din 70 bis 75 je kg getätigt, wobei Din 75 nur mehr in Ausnahmsfüllen für wirkliche Primahopfen zu erlangen find. Vk. Saazer Hopfenbericht vom 24. November 1933. In der verflossenen Berichtswoche hielt die Nachfrage am Saazer Hopfenmarkte an nd Verkehr und erstreckte sich zu Wochenbeginn vorwiegend auf prima Sorten, die für ausländische Rechnung ge-kauft wurden. In den letzten Tagen bestand mehr-fach Interesse für mittlere Qualitäten. Bei fester Stimmung notieren 1933er Saazer Hopfen je nach Qualität von Kc 1700 bis Kc 2100 per 50 kg, ausschließlich 1% Umsatzsteuer. Die Tätigkeit der Oeffentlichen Hopfensignierhalle in Saaz war auch in der vergangenen Woche lebhaft. Bis heute wurden 11.997 Ballen, d. s. 29.715 Zentner zu 50 kg 1933 er Saazer Hopfen beglaubigt. In der Berichts-zeit wurden also 3470 Zentner beglaubigt und ei-pediert. Das Süßen des Weinmostes. Die Ba- nalverwaltung der Draubanschast macht alle Wein-Produzenten wie Händler darauf aufmerksam, daß sie ihre heuer gefechsten bez-v. angekauften Wein-moste, die sie schon geiüßt haben, nach dem Weingesetz der Banalbehörde (lII. Nr. 7075/13 vom 5. Ölt d. I.) unverzüglich an die Kontrollorgane zu melden haben. Für die Gebiete der früheren Ljubljanaer Behörde dem Keller-meister in Ljubljana und sür die Gebiete der früheren Mariborer Behörde dem Gehilfen des Kellereiinspkttors in Maribor. Die Anmeldungen können direkt oder durch die zuständige Behörde erfolgen. Die Anmeldungen müssen genau au-ge-füllt und nach dem Weingesetz in 2 Eiemplaren vorgelegt werden. Drucksorten sind bei der „Mari borska tiskarna" erhältlich. Gegen diejenigen, die das Süßen des Weinmostes nicht anmelden, wird nach dem Gesetze vorgegangen werden. Französische Autofadrik in Jugoslawien. Wie die Blätter melden, hat das Kraftwagenwerk Bediel in Lyon mit der südslawischen Regierung ein Niederlasstingsabkommen getroffen. Das Werk wird in Südslawien eine Kraftwagenfabrik errichten mit einer Leistungsfähigkeit von votläufig 800 Wagen im Jahr. Die Tschechoslowakei und die Getreide-einfuhr aus Südosteuropa. Der tschechoslo- Falls Sie den Magen verdorben haben nehmen S«e abend« t kleinen Lös?»! „Moqua" in ein halb«« Glas Waffet. Alte bie an Stuhwcr loi'suna und unregelinähipen tzkuhl leiden, solle» nach jrder Mahl »e,t aus der Messerspitze in tut bihrben Waffer das Pulver „Magna" einnehmen. „Magna" ist in Apotheken zu erdalten. 1 Paket Din 4*—. Seit- 8 Deutsche Zeitung Nummer 96-97 wakische Ackerbauminister Dr. Hodza erklärte im Bugetausschuß de» tschechoslowakischen Abgeordneten-Hauses, die landwirtschaftliche Krise sei international. Daher könnten die inneren Maßnahmen der Tschecho-slowakei nur dann Erfolg haben, falls man wenigstens die kritischesten Landwirtschaftsprobleme mit inter-nationalem Maßstab in Angriff nehme. Wenn die Unterbringung der Getreideüberschiisse Rumänien^ Jugoslawiens, Ungarns und Bulgarien im Westen Europas (an Stelle der überseeischen Getreidezu-fuhren) gelinge, dann würde die ischechoslowalische Landwirtschaft von dem Druck befreit sein, der durch die niedrigen Preise der südöstlichen Länder aus-geübt werde. Notwendig sei al» Voraussetzung für die Kleine Wirtschastsentente ein Abkommen zwischen tschechoslowakischer Industrie und tschechoslowakischer Landwirtschaft. Schrifttum Akko. „Die ®etreBenM, Ctflan des Neichioerdvndes fiir die katholischen BuStanddeuischen und de» St. RaphaelS «ereint, liegen in Heft 6 (November December ISZZ) vor uns. Bon den Beiträgen nennen wir besonder» den von Dr. Helmut Burgert über den .Allgemeinen Deutschen Katholikentag" in Wien, von Dr. R. B. Wa'ch über die Toienbretter im Böhmer- und Bavernwald, von P. B. May über den Anteil der Kirche an deutscher Siedlung und Kultur im Baltenland, von Dr. Egon Lendl über bedrohte» Deutschtum in der Budweiser kprachinsel und eine volk«tundl'che Äudie über Sitten und Gebräuche in der Schwabens meinde Mgy Brr^d in der .Schwäbischen Türkei". Die Beilage RavdaelSblatt" gibt einen auSpevichncten Orientierung«-bericht über die neuen deutschen Siedlungen in Brasilien. Tro» der wirtschaftlichen Not baben sich .Die <»etreuen-nach Inhalt, Umfang und BildauSstatmng im lausenden ^ahre bedeutend gehoben, Davon legt unter anderem auch das beigefügte Inhaltsverzeichnis deS IahrgaiifleS l»»» Zeugnis ab In einer Zeitwende, wo Religion und Volk»-tmn im Mittelpunkte de« gesamten sozologischen Denken« und Fühlen« unserer Ration stehen, sollte iedcr katdoliiche Deutsche jur Lesergeweinde der.Getreuen" „ehören. Für nur .? AM. kann man sie für 1934 bezieden und damit zugleich das grohe Milsion»werk de« ReichsverbandeS für die katho llfchrn Au«landdeutschen (Berlin NW 7, Neue Wilbelmstr. t fordern helfen. JAHRE chmoll PastaTfr a/ß Etwas für die Frau Weihnachtliches Backwerk herzustellen, ist eine der größten Feiertagssorgen jeder Hausfrau. Rezepte dazu findet man wohl leicht, aber nicht alle Rezepte sind auch wirklich gut und die Hausfrau setzt sich der Gefahr aus, die Worte: „Mutter, was hast denn da wieder zu-sammengeb'acken" hören zu müssen. Weihnachtsbäckerei, Die den verwöhntesten Gaumen zusagt und dabei billig ist, enthält das neue Heft der Monatsschrift „Wiener Küche" (Wien XVlH., Hockegosse 16a), di*1 von dem durch seine Radiovorträge bekannten Küchenchef Franz Ruhm herausgegeben wird. Na« tüllich bietet das Heft noch eine große Anzahl an-derer Rezepte, so z. B. über Topfqerichte der Hau»-mannsküche, über Kuchen für Kaffee und Tee, über das Verkochen eines Hasen auf viererlei Art und öder Kletzen- und Hutselbrot. Ein reichhaltiger Küchenkalender für den Monat enthebt die Haus-stau der Sorge um die Wahl des täglichen Essens. Die Diätküche berichtet diesmal über die Kost be Magensäuremangel und -Überschuß. Außer einer interessanten Unterhaltungsbeilage bringt das De-zemberheft (Preis 8 120) wie jede Ausgabe der ..Wiener Küche" eine 32 Seiten lange Kochbuch-fvrjetzung, die gesammelt nach einiger Zeit ein vollständiges Kochbuch ergibt. Unser Preisausschreiben ♦ Wir wiederholen die Teilnahmebedingungen Mehrere Anfragen au» dem Leserkreise veranlassen uns, nochmal» die Teilnahmebedin-gungen zu unserem Preisausschreiben zu veröffentlichen. Wir fordern die Leser,chasl der „Deutschen Zeitung" auf. uns eine kleine Geschichte em-zusenden, die Bezug hat auf Weihnachten und auf die Verbundenheit de» Menschen mit da Scholle. Nach Möglichkeit soll die Weihnachtsgeschichte au» Leben und Landschaft der Drau-banschaft heraus schaltet sein. »jV •' t * Nummer 96-97 Deutsche Zeitung Seite 9 35. Das Haus an der Heerstraße Eine duftere Geschichte aus vergangenen Tagen von Anna Wambrechtsamer f Und gleich am Eingang des Dorfes Bertas Vaterhaus. War fein Dorf denn wirklich so wunderschön? Wie der vergoldete Wetterhahn am Kirch-türm leuchtete und funkelte! Und morgen — — morgen---— Er griff nach der Felspuke über sich um sich vollends hinaufzuschwingen. Dann ein ^aut wie ein halber Jauchzer oder wars ein Schrei — — — — ?------- Nicht eine Schneeroje ward gepflückt. Ein paar losgerissene Steine kollerten am Felsen hernieder. Tiefe, lautlose Winterstille lag über dem starren Falkenitein und rings über den Wäldern. Nach Sonnenuntergang kutschierte der Müller» Andreas in Ehrenwalds Hof. Er hatte den Falben vorgespannt und saß auf dem Einspännerwägelchen seines Vaters. Hinter ihm, in die braune Pferde-decke gewickelt, lag Janko stumm und starr, fo hatten ihn zwei Jäger am Futze des Falkensteins gesunden. Als der Müllerbub Bertas anfichtig wurde, erstarb das schadenfrohe Grinsen auf seinen Lippen. Er nahm scheu seinen Hut ab und drückte sich bei Seite. An Stelle der Hochzeitstafel wurde Iankos Bahre in der großen Stube aufgestellt. Berta selber hatte ihm das Blut von der breiten Schädel-wunde abgewaschen und seinen langen braunen Locken darübergelegt. Und diesmal war für immer Nacht geworden in dem Hause, denn des nächsten Tages Sonne fand denn Hof nicht mehr. Mitten in der Nacht war plötzlich Feuer aus--gebrochen. Man wußte nicht wie es entstanden war. Wohl aber nahm es so schnell und furchtbar über» Hand, daß der Hof noch ehe der Morgen aufging unier prasselnden und brüllenden Feuergarben in Schutt und Trümer sank. Das einzige, was daraus gerettet wurde, war die Leiche dessen, der an diesem Tage des Hofes Herr hätte werden sollen.---- Frau Maria und der alte Kajetan zogen in ein Häuschen oberhalb des Dorfes, welches Ehren uralb vor Iahren zum Ausgedinge hatte bauen lassen und das bis zum dem Tage unbenutzt ge-standen war. Berta aber zog in die Fremde. Sie sagte nicht, wohin sie ging. Ihre Mutter wußte sie ver-sorgt. Denn von dem Pachtertrage der weiten Gründe konnte diese samt den alten Knecht ruhig und sorgenlos leben. Die zum Teile stehen gebliebenen Grundmauern auf der Brandstätte verfielen unglaublich rasch. Schon nach wenigen Iahren war kein Stein mehr auf dem andern. Von dem kleinen schmucken Häuschen über dem Dorfe ging durch viele Jahre an jedem Abend eine gebückte alte Frau zum grünen Anger hinaus. Sie besuchte zwei Gräber an der Fried-Hofsmauer, an welcher üppiger Efeu wuchs und über denen die hohen dunklen Fichten leise rauschten. Die Hügel waren von Efeu und Jmmerqrünn be-wachsen. Der eine deckte Ehrenwald und seinen frühverstorbenen Knaben, der andre den im Blü-tenrausch dahingerafften Nachborssohn. Wenn Frau Maria dann aus der Friedhofs-türe trat, stand sie oft lange zwischen den beiden Linden und ihre Augen folgten suchend der weißen Straße, die sich im Abendschein dahinzog, wohl in unbekannte Länder. Aber niemand kam heim. ♦ III. Teil Ausklang Ein Jahr nach dem anderen ging dahin. An einem klaren rauhreifglänzenden Wintertag ward Frau Maria neben Ehrenwald zum letzten Schlaf gebettet. Im nächsten Spätherbst trugen sie den alten Kajetan hinaus zum grünen Anger. Das Ausgedinghäuschen der Ehrenwalvs wurde aufgesperrt und weil sich auf einen Aufruf in den Zeitungen weder Berta noch ein andrer recht-mäßiger Erbe meldete, übernahm die Gemeinde die herrenlosen Grundstücke zur Verwaltung und vergab dieselben jahrweisc an verschiedene Besitzer in Pacht. Die Brandstätte des einstigen Hauses an der Herrstraße lag Jahr aus, Jahr ein verödet. Die Mauerreste bröckelten ab, Waldreben und wilder Hopfen wanden sich um die Trümmer von Haus und Stall. In einem Sommer traf die Almwacher ein arges Unglück. Während eines heftigen Gewitters fuhr der Blitz in den Kirchturm und zeichnete mit breiter Zackenspur die große Glocke, welche dereinst der längst vergessenen Wirt Josef gestiftet hatte. Als bald danach Michl, des verstorbenen Janko Vater starb, und an zwei Tagen früh, mittag und abends für ihn geläutet werden mußte, sprang ein großes Stück aus der vom Blitz gezeichneten Glocke, so daß fie mit einem unwilligen Schmerzenslaut für immer verstummte. Darob waren die Almwacher bös erschrocken. Denn dergleichen schlimme Geschichten hatten sich seit Menschengedenken hier oben bei ihnen noch nicht zugetragen. „Das hat was zu bedeuten", sagten alle. „Aber bestimmt nichts gutes", meinten viele. „Ein schweres Unglück wird eines von uns treffen" prophezeiten einige. „Oder hat schon längst getroffen", sagte der Schmied Rudolf, Ehrenwalds einstiger Halterbub und schaute nach der grünen Wildnis auf dem Fleck, wo einst seines nun längst verstorbenen Herrn Haus gestanden hatte. Zu Michels Begräbnis kam einer, den die meisten Almwacher schon fast vergessen hatten und die Jüngeren überhaupt nicht kannten. Ein großer, kräftiger, sonnenverbrannter Sol-dat ging neben der kleinen alten Agnes hinter der Bahre her. In seiner; blauen Uniform, mit dem schweren Dragonersäbel und den hohen Reiterstiefeln war Karl stattlich anzusehen, der vor langer Zeit als blutjunger Bub freiwillig zu den Soldaten gegan-gen war. Er trug die blonden Haare kurz geschnitten und sein braunes Gesicht mit der trotzigen Stirn und der kühn gebogenen Nase war gar ernst, fast ein wenig herb und finster. „Der war ja viel länger fort als die sorge-schrkbcnen sieben Jahr", bemerkte der Tischler Gottfried, als sie vom Kirchhofe heimgingen, zu seinem Nachbar dem Peter — NettL „Freilich, freilich", pflichtete der andre eifrig bei. „Der gottselige Michl war ja fuchsteufelswild wie der Bub nach sieben Jahren geschrieben hat. er hätt's zum Wachtmeister gebracht und wolle un-term Kriegsvolk verbleiben". „Hatt' ihn wohl nötig brauchen können, der Alte. Die letzten Jahre hat «'s allein so kaum mehr richten können. Hat eigentlich ein Gefrett g'habt mit seine Buben", der auch schon steinalte, zahnlose Gottfried machte bei den letzten Worten ein sehr betrübtes Gesicht. „Der Janko wär' schon ein fester Bursch gewesen", spann der Peter — Nazl das Gespräch weiter. „Hat ihn da vor ein elf Jahren das Un-heil treffen müssen, daß er sich auf dem Fallen stein so jämmerlich erschlagen hat.--Wo mag nur seine Braut, die Ehrenwaldische, hingekommen sein?" Der alte Tischler seufzte: „Weiß Gott, wohin sie sich gewendet hat. Ich mein', fie ist wohl gar nicht mehr am Leben". ersparen, die ergriffen werden müßten, wenn sich ähnliche Klagen wiederholen. Bonus: Dr. Marusic, t h. Die Stadtgemeindeverwaltung von Selje fügt diesem >afr»f, der auch an der vemeindeanschiagtafel aushängt, hinzu, daf> jede» Skifahren und Gehen in den städtischen Wäldern und besonder» im Jungholz «ie auf ausge holzten Waldgebieten nicht gestattet ist. Dazu sind die iffentlichen Weg« da. llebertretungen diese» verbot» »erden künftig rücksichtslos den zuständigen Behörden zur Bestrafung ang»zeigt. Smucarski klub Celje Nikolo-Abend... Krampusrummel Wir veranfialt«n für unsere Kinnen und Kleinsten am 5. Dezember im Klublokal „GrSne Wiese" um l/i 1# Uhr einen gemeinsamen 'liikoloabend. Um dem Nikolo die Arbeit zu erleichtern, bitten wir, die Geschenke gut verpackt, mit deutlich leserlichen Namen bis Dienstag, den 6. Dezember S Uhr nachmittag im ffliamifalturpefdjift F, Urch abzugeben. Für die Kinder bestimmte Ermahnungen, Belehrungen und allfällige Sllndenregistcr sind möglichst kurz zu fafsen und deutlich zu schreiben. Jeder Zettel hat de» Ziamen de» Kin-de» zu tragen, damit keine Verwechslung»» vorkommen und der Nikolo nicht in Verlegenheit yerüt. Der Saal wird geheizt. Krampu»rumme! und Klubabend am Samstag den g. Dezember um 20 Uhr. Um dem Abend eine heiter« Rot« zu geben, wird gebeten, recht ulkige Geschenke vorzubereiten, di« der Nikolo sclb'l Übergeben wird. Bon kostbaren Ge-schenken ist unb«dingt Abstand zu nehmen. Geschenke sind Ms 19 Uhr im Manufakturaelchäft F. Urch und bi» 20 Uhr im Frsieurgeschäst E. Paidafch abzugeben. Da weiter keine Ber ständigung der OTttglieder erfolgt, so bitten wir die beiden Klubveranstaltungen weiterzusagen. Samstag den 2, Dezember Klubabend. Skimmnaftik f«r Damen und Zerrn jeden Donnerstag 20 Uhr. Di« Klubleinmg. Damit ist's nicht getan, die Zeitung nur zu lesen, Bedenke ! — Der Bezug ermöglicht ihr Erscheinen! Bezugspreis für das Inland: Vierteljährig Din 40.— halbjährig Din SO.—, ganzjährig Din 160.—. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzelnummer Din 1.50. Ermäßigter Inseratentarif. 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