LMacherMMtung. MW Nr. 28. Prännmerationspreis: Am lHompioil ganzj. st. ll. bcnl'i, st. 5>.50. ssür die Zustellung ins Hau« halbj. 5l< !l Mit der Post gniizj. si. ,5>, haldj. si. ?.«. Samstag, 4. Februar I!,sert<°l!«gcbiihr di» 10 Zeilen : lmal «0lr , xm. »Oll., 3m. l fl.; sonst pr.ZnIc im. <>lr., «m.»lr.. 3m. 10 li. ii. s. w. InscrtioiiOsteniPel jedeöm. ÄU lv. 1871. Amtlicher Theil. Sc. l. und f. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2(>. Iäuuer d. I. die bisherigen Mitglieder deS galizischcn Landesschulrathcs Sigmund Sawczynski uud Heinrich Schmilt auf die weitere FunclionSdauer von drei Iahien zu Viit-Lliedern diese« ^andcsschulraihes allergnädigst zu ernennen geruht. Stremayr m. p. Der Minister des Innern hat den Gauadjunctcn Karl Laug ^um Ingrnicur für den Stanlsbaudicnsl w Böhmen ernannt. Der Minister für Cultus und Unterricht hat dem Professor an der Communal-Oberrealschule in Lcitmcritz Joseph Wünsch cinc Lel,,stelle an der k t. Oberrcal' schule in Troppau verliehen. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Lehrer sxtra «wwm am k. k. Tropftaucr Gymnasiuin Heinrich Hackcl zum wirtlichen Lehrer an der t. l. Dverrealschule in Linz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur Fricdcns-Fragl. Der Fricdeusparlci in Frankreich steht cinc andere gegenüber, m.lchc in Bordeaux lcdhafle Kundgebungen lluvorrief, und welche in der einzuberufenden Constituante für die Folldaucr dls Krieges ihre Stimme erhellen will. Auch o,'c Friedenspartei in Flankrcich war für dcu ilampf, so lange er noch den Schimmer einer Hoffnung anf den Erfolg entstehen ließ; sie hat nur die Gewalt von That-lachen unverrückbarer Natur auerkauut, als sie sich in bas Unabänderliche fügte. Bcidc Parleicu in Frankreich ^»nen darauf Anspruch erheben, muthig, chrliebeod uud opferbereit bis zum äußerstcu gcwcscn zu sein, aber nur! t>>e ciue derselben mag der Stimme der Vernunft Gc-! llör geben. Das neutrale Euvopa, welches dem furchlba^ Nn Duell zwischc«, den zwei großen Mächten zugesehen^ hat. kann nur d^n Wunsch hegen, daß der Zchwergc-! ^offene seine Wunden verbinde und wieder gesunde. Es ^ann nicht wünschen, daß die Leidenschaft des Unterlegenen zu der Fortsetzung eiucS Kampfes führe, der bereits entschieden ist und nicht mehr eine Wendung zuläßt. > Die neutralen Mächte hegen die warme Hoffnung, ^ der Sieger selbst in seinem eigenen Interesse seinen Gegner achte, und daß er Bedingungen für den Frieden ^üßt, welche dies'« zu einem dauernden gestalten. Der Punsch jedes intelligenten Politilers muß dahin gerich-^ sein. daß nicht eine unheilbare Zerklüftung in Wcsl-j ^>'ova vlaMeifc. Die deutsche Nation hegt sicherlich^ ^lcht den Wunsch, daß eine unheilbare Erbfeindschaft! Mchen ihr und dcm fränkischen Volte bestehe. Es! ?°l sich nicht verhindern, daß der geschlagene Theil in Nein so ernsten und blutigen Kampfe schwere Opfer! r die Herstellung des Friedens bvinacu muß. Wenn! ^ Sieger aber nicht ohne Rücksicht auf den Besiegten ^ dab "'^ ^'" Mäßigung versah»t. so darf er hoffen,! , u dem Friedensschlüsse auch eine Friedenöstiminung ^ s, ^< welche dem Siege erst sciucn höchsten Orfolg zu! !!^vermass. ^ ' z "kör llsg Eraftn Zcust in der Dclcgntimlu-Sitzung vom 30. Mncr. dic >^^'u ich vor Beginn der hculigeu Debatte mir yy^age vorlegen durste, ob es nothwendig, ob es UlM^^'g. sei, daß ich selbst in eine Verhandlung ein-ei^ ,', welche einen Gegenstand betrifft, der meinem lq",f 'Hen Ressort nicht angehört, so hat wohl der Per. eg «. 5 heutigen Debatte diesen Zwrifcl beseitigt und nick» !^ ^'°^' «cslclll, daß ich mich des Wortes aain 'ch a l Verhandlung von heute ist eigenllich, wenn Word ^'^^bc zurückblicke, hervorgerufen und belebt Neten ^" ^ ^''^ längere Rede eines geehrten Abgcord-, 'n von dieser ^rechten) Seite des Hanfes htzlle ^^ ^'^'^ ^ ^^ll^ aufwerfen - - und ich wäre ^ beiunhc gewünscht ob es nicht besser gewesen i>bcr k ^^ Ausführungen bereits bei der Debatte! vrn, < ^"bgct dcs Mmisterinmö des Auswärtigen zu ^ ^Mcn gewesen wären (Nnfe: Ganz richtig?); ich glaube/ ^ sie gchüreil cigcüllich dahin, und wären sie damals erfolgt und hätten sie, wie es nicht andcrS sein konnte, von der lll,deren (linken) Seite Entgegnungen hervorgerufen, so wäre mir ein Anlaß geboten gewesen, all' gemeine politische Fragen in eingehender Weise zu behandeln und zu besprechen, und der ganzeu Debatte wäre vielleicht eine andere Gestalt gegeben wordeu, die wenigstens meinen Wünschen enlsplochcn hätte. Damals handelte cs sich darum, dns; man in der hohen Delegation über die von der Ncmcrung zu befolgende Politit sich aussftiack; damals kcmnlc daher auch vo» meiuer Teile auf alle solche An5sichful,a.cn eingegangen werden. Hcutc haben beide Delegationen über die Politik, welche ihnen als die berechtigte erscheint, gesprochen und ein Eingehen auf die von uns vernommenen Ausführungen würde eben keinen anderen Erfolg haben, als störend vielleicht zurückzuwirken auf die Verhältnisse, welche hergestellt sind, und welche die Delegationen als der Sachlage entsprechend betrachtet und erklärt haben. Cs kommen in diesem Falle gewiß die Worte zur Anwendung, die ich damals hier zu sprechen mir erlaubte, daß bei retrospective», Ausführungen dcr Kritik die Regierung iu die Unmöglichkeit verfetzt ist, oiejcuigeu Waffeu zu gebrauchen, dic sie zu ihrer Ncchlfertiguug gebrauchen könnte, weil sie damit eben die Verhältnisse stört, welchc in gutem Geleise zu erhalten ihre Aufgabe ist. Gerade hier könnte es nicht fehlen, daß ich ent-weder in die Lage komme, alte Wunden, die eben benarbt sein sollen, wieder aufzureißen, oder Gefühle zu verletzen in einem Augenblicke, und da. wo dieselben am meisten geschont zu werden Anspruch haben. Ich kann indeß einige Worte dcs geehrten Redners nicht ganz unbeantworttt lassen, weil dieselben weniger der Vergangenheit als dcr Gegenwart angehören. Cr sprach mit großem Erstaunen über cine gewisse Gleich-giltigleit und Schnelligkeit, möchte ich sagen, mit welcher man. in Oesterreich die neue Gestall der Dinge in j Deutschland betrachtet und hinae„olnmcn habe. Für die i Regierung, wenn sie eine solche Stimmung bemcllt, ist ^ cö nicht die Aufgabe, zu untersuchen, auS welchen Äc-" weggründc» dieselbe hervorgeht, oder darnach zu forschen, ud dieselbe sich hätte auderS gestalten können oder sollen; sie muh die Präsumption haden, welche ein anderer geehrter Vorredner von dieser Seite (links) mit Recht ausstellt, daß sie allerseits einer patriotischen Regung ^ entsprungen ist, und die Regierung, der Minister des ' Aeußern insbesondere, hat nur Eines ius Auge zu fassen, ^ ob vom Standpunkte dcs kalt und nüchtern urtheilenden Politilers diese ganze Richtung eine solche ist, welcher man eben aus kalter politischer Berechnung Rechnung zu traben oder Widerstand zu leisten hat- und da muß ich nuu bekenne», daß nach meiner Auffassung es in der Politik nichts Unglücklicheres gibt. als unfruchtbares Grolku und unfruchtbare Mißgunst. Uud wenn der geehrte Herr Redner von dieser Seile (rechten) in den Erscheinungen dcr Gegenwart etwas StauncnswcrtheS gesehen hat, so kann das, meiner Ansicht nach, nur darin cinc Erklärung finden, daß es vielleicht etwas Ungewohntes »st, daß man eben diese Auffassuug ais eine gänzlich unpraktische auffaßt und einen praktischeren und gesunderen Gang zu verfolgen bcst'lbt ist. — Das Nimmcrvürgessc,>. das hat noch niemals sehr gute Früchte getragen, und gerade in dem Lande, dessen Schicksal cr mit Recht, und mit ihm viele Andere, ihrc Sympathien widmen, da Hal man ja eben 5)0 Jahre und länger immer das Wort im Busen bewahrt und gepflegt: „K6vauo!l0 pour Watorwo!" und Sie scheu heute, was die Frucht dieses gel'eimen Gedankens war. (Rufe links: Sehr gut! Bravo!) Ich muß nun freilich von der anderen Seit?, wenn ich mich zu jenen geehrten Mitgliedern wende, welchc heute für die von dcr Regierung eingenommene Politik sprachen und mir ihre dankenswcrlhc Unterstützung verliehen. — ich muß auch da allerdings mir einige Ein Wendungen gegen die Auffassung erlauben, die ich von dieser Seite in dcr Richtung gcfundcu habc daß die Gefahr eincs Krieges oder überhaupt nur das Bevorstehen einer solchen Lage. welche uns in tricgeiischc Verwicklungen ziehen könnte, nichts sei, als ein Gespenst, oder eine solche Vorstellung, die man eines Theils nicht so hoch anschlagen und dereu bedrohlichen Folgen vorzubeugen iu unserer eigenen Macht liegen würde Es ist zweifellos — und ick kann cs nicht ofl gc-nug betonen — von unserer Seite wird nicht allein auf rincu Krieg uicht hingearbeitet werden, das versteht sich wohl von selbst; es ist ebenso gewiß, dah von unserer Seite Alles angewendet werden wird, um Verwicklungen vorzubeugen, dic uns in den Krieg hineinziehen könnten. Ob aber damit jede Gefahr ausgeschlossen sei, ob es von uns allein abhängt, uns eine solche Lage zu schaffen, die uns gegen jede Eventualität eiues Krieges si« chcrstellt, das ist wohl cinc andere Frage; und am we^ nigsttn möchte ich nach Außen, wenn wir Ruhe, Sicherheit und Achtung haben wollen, die Auffassung gelten lassen, daß cs ja in dcr Hand der Ministerien und der Vertretnngslörper liegt, den Kriegsfall zu verneinen. Diese Auffassung möchte ich um wenigsten voranstellen, sie ist zwar cinc vollkommen berechtigte, aber ich glaube einmal, daß Lageu eintreten können, wo eine Entscheidung über die Kriegs- und FriedenSfrage eine ein-müthige sein würde, und andererseits würde eine Hinweisung auf diese Möglichkeit friedlicher Lösung gewiß am wenigsten geeignet sein, uns von Außen Ruhe zu verschaffen. Meine hochverehrten Herren! Ich habe, als die Debatten über das Ministerium des Aeußern stattfanden, Anlaß genommen, mich gegen jedeu Pessimismus auszu-sprcchen, welchen ich den Interessen dieses Reiches nicht förderlich halte. Sie werden mir vielleicht jetzt vorwer-fcn, daß ich, der Gegner dieses Pessimismus, denselben Ihnen selbst predige. Es würde aber diese Auffassung nicht cinc berechtigte sein. Etwas anderes ist es, nach Gebrechen, Mängeln und Gefahren zu spähen, um au dcr eigenen Macht, an der eigenen Zukunft zu zweifeln; etwas Anderes ist es, den Gefahren der Gegenwart, deu Wechselfällcn der Zukunft in's Auge sehen, um sich der eigenen Kraft und der eigenen Zukunft bewußt zu werden. Wenn ich heute von Gefahren spreche — und ich bitte, dicscn Ausdruck nicht iu dcr Richtung zu deuten, daß gerade morgen die Gefahr vor der Thüre steht, sondern nur von der gefahrvollen Beschaffenheit der Lage — so wird wohl Niemand in dieser hohen Versammlung sein, de> mich unter den jetzigen Umstüuden anschuldigen könnte, ich suche nur ins Schwarze zu malen, um die Bewilligung der Regierungspostulate zu erlangen. Unsere Politik, darüber sind wir ja einig, soll und wird eine Politik dcr Vorsicht, der Zurückhaltung uud zngleich des entschiedenen Bestrebens sein, die mit dem großen Nachbcnrciche angeknüpften guten Beziehungen zu erhalten, zu befestigen und zu verwerthen. (Bravo links.) Allein, meiuc Herreu, dürfen wir wohl vergessen, wieviel das verflossene Jahr uns der Ueberraschungen. dcr Erfahrungen, der Eultäuschungen gebracht hat? Und wer wohlwollte behaupten und beweisen, daß es in unserer Macht gelegen gewesen sei, die mit Sturmcseile herein» gebrochenen Ereignisse abzuwenden oder ihnen eine andere Richtung zu geben? Und wer wohl wollte sich vermessen, den aus dieseu Ereignissen hervorgegangeucu uner» warteten Gestaltungen solche Grenzen zu ziehen und oor-zuzeichim», welche seinen Wünschen und Hoffnungen am besten entsprechen? Unter solchen Umständen, meine Herren, ist es nicht hinreichend, wenn ein Staat, welcher keine anderen Ziele keunt, als die der Selbsterhaltuug. sich an dem Bewußt« sein dieses s.iueu Nachbaren unschädlichen Gedankens geuügcn läßt. Er wird seiner Sicherheit erst dann gewiß sein, wenn cs erkennbar wird, daß jene Politit, die ich ibcn gezeichnet habc, nicht der Ausfluß bewußter Schwäche sondern der AuSdrack freien Willens ist. Wcun wir nichts unternahmen, um der Neugestaltung Deutschlands hemmend in den Weg zutreten, und wenn wir für diese neuc Gestaltung nur einen freund^ lichen Grnß haben, wenn wir unsere Verhältnisse zu einem anderen Nachbarrciche unter Wahrung unserer Interessen, aber im versöhnlichen Geiste zu ordnen bemüht sind, wenn wir endlich uns einem dritten Staate als befreundeten, seine Unabhängigkeit achtenden Nachbar zeigten, und selbst die Nothwendigkeit nicht scheuten, viele und achtungswerthe Gefühle im eigenen Lande verletzt zu wissen, — so soll und muß man wissen, daß wir um« somehr zu erwarten uns berechtigt halten, daß man am eigenen Hcrdc uus unangefochten lasse und unS jederzeit bereit finden wird, dicscn Herd zu vertheidigen. Uud, meine Herren! ohne Optimismus glaube ich es als eine kostnarc Frucht dcr schwerwiegenden Ereig. nisse der jüngsten Vergangenheit betrachten zu dürfen, daß die Erkenntniß dieser Lage und der daraus hervorgehenden Forderungen in beiden Rcichshälftcn als eine gleiche sich herausgestellt und daß damit auch ein einiger uud einziger Patriotismus zu reifen begonnen hat. Meine hochgeehrten Herren! bedenken Sie, daß Ihre Voten in dieser Frage eine größere Folge haben, als diejenigen, dcr KricgSverwaltung dic Mittel zu verwei- 192 gern oder zu gewähren, deren sie bedarf, um ihre» nicht leichten Aufgabe gerecht zu werden und dem Reiche volle Beruhigung zu gewähren. Mög n Sie bedenken, daß diese Boten eiue höhere, eine moralische Bedeutung haben und vielleicht in den Schicksalen dieses Reiches schwer wiegen könnten. (Braoo! Bravo!) Die Affaire Zimmerman«. Aus Graz wird dem „Fremdenblall" gcschlieben: Während Paris capitulirte, hat auch Graz seine ^lni8u c^bi-6 gehabt. Die Ausweisung des „Frciheite^-Nedac-teurS Zimmermann bildete seit einigen Tagcn dcn Gcg^n» stund einer lebhaften Agitation, deren Stieben ca:auf hinauslief, diesen Mann zu einem politischen Münyrer zu stempeln und gleichzeitig für gewisse, in ihicm Credite sehr gesungene „demokratische" Elemente ein neues Piedestal zu schaffen. Man würde sehr irren, wollte man nach diesen spärlichen Kundgebungen, dcrcn Zustande» l'lmciung überdies noch ihre Geschichte hat, auf die hier in dieser Affaire herrschende öffentliche Anschauung einen Schluß ziehen. Das Treiben des Herrn Zimmcimanu lind seiner „Freiheit," der in ihr angeschlagene cyoischc Ton, die Schmähung jeder Autorität in diesem Malte halle schon längst alle Elemente unserer Stadl, die liberalen nicht ausgeschlossen, angewidert, und mehr als einmal fragte man sich laut selb'"! in liberalen Ciileln: Ob denn die Staatsgewalt ein solches Treiben länger ruhig mit ansehen lönnc und dürfe? Die Ausü'cislmgS-maßregcl kam daher laum Jemanden überraschend und nur Wenigen une>wünscht, da über die Ocmemschädlichlcit ^icscs Blattes, noch mehr aber der an seiner Spitze stehenden Persönllchkeit hier nur Eine Stimme hcnschtc. So sehr daher auch jetzt von gewisser Seite mit dieser Auowcisungl'maßrcgel Lärm geschlagen werden mag, so findet diese Agitation hier doch leinen Boden, da selbst die liberalen Elemente, welche sich anfänglich, mehr vom piincipicllcn Standpnntle, in dieser Angelegenheit enga-girlen, einzusehen ansangc», daß die Ausweisungömaß-regcl gesetzlich selbst vollkommen begründet ist u»d die Person des Ausgewiesenen wiltlich laum darnach an-aethan ist, nm sich für sie ;n exponiren Wir haben es hier factisch mit einer sehr d u n l l c n Vergangenheit zu Nun, und ein Mann, der die Maniclcn und Gewohnheiten des Abruzzensühlcis alif unser geordnetes Staats» wese» übertragen nwchle und dabei so radical, um vor d^m BiemärctcNhmi, in den Staub zu sinken, ist doch sicherlich nicht darnach angethan, um selbst in den demokratischen Kreisen einen allzu großen Rückhalt zu finden. Deshalb sind cS jetzt auch nur Localgroßen letzten Ranges, Besül/.llthciten, die den Rapporten über Volls-misammlungen ihren politischen ,.Nus" danlcn, welche ans dieser Affaire Eapilal zu schlagen suchen, und auch diese lassen cS bei tönenden Phrasen über Gesetzesvc,!etzung bewenden, da sie wohl wissen, daß sie mit einer dixcten Parteinahme für den vielgenannten ..Märlyrel" sich selbst schädigen würden, und andererseits ihnen sachliche Gründe, die Gesctzcsverlctzung nachzuweisen, rollende fehlen. Zwar haben die hier charalteristrlen Pelsonlich-leiten in einem Wiener Glatte tinige wohlgcnninle Winke erhalten, jedoch waren die hiesigen Radicalen viel zn llug, um sich diese Argumentation anzueignen und dadnrch eine crassc Ignoranz an den Tag zu lcgen. Denn die Unterscheidung, die jenes Wiener Blatt zwi-j<1'tn Gesetz und Verordnung machen wollte, ist auch hier Jedem geläufig, nur weiß man doch so viel, daß diese Unterscheidung auf die in einer absolutistischen Periode erftosstnen Regierungsmaßnahmen leine Anwendung finden laim, da diese, mögen sie in der Sorm der Verordnung oder deS kaiserlichen Patentes erscheinen, immer Gesetz bleiben, bis sie in irgend einer Weise aufgehoben oder abgeändert werden. Bei der von der hiesigen Statthaltern bezogenen Verordnung aus dem Jahre !853 ist das letztere noch keineswegs der Fall gewesen, da die von jenem Wiener Blatte mit Emphase bezogene Verordnung auö dem Jahre 1857 eben sich nur auf Paßvorschristtn bezieht, die Perordnung vom Jahre 185)3 aber speciell im § 20 von Paßvoifchriftcn gar nicht spricht. Daß unter den obwaltenden Verhältnissen, welche die Maßregel als voll kommen gesetzlich begründet erscheinen lassen, der Beschluß des Demokraten.Vereins, Herrn von Tschabu'ch-nigg in den Anllagezustand zu versetzen, hicr allgemeine Heiterkeit erzeugt, ist begreiflich, ebenso, wie man es unbegreiflich findet, daß sich der hiesige Gcmeinderath auch in der Sache cngagircn licß. Freilich war die Ver-nnnmlnng äußerst spärlich besucht, aber in einer Angelegenheit, in der es sich lim einen Zimmermann handelte, hätten auch die wenigen damals Anwesenden mit größerer Rücksicht — gegen sich selbst vorgehen sollen. Politische Uebersicht. Laibach, 3. Februar. Die Dcbatte in der österreichischen Delegation über die Politik des Grafen Beust hat die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Klaczko's Angrifft wurden von Giski^, Kuranda, Dcmel und dem Grafen Bensl selbst gründlich znrccht« gewiesen. Wir citiren hier nur den Ausspruch der „Presse" über diese Affaire. Dieselbe sagt: Wenn bei der Generaldebatte über die auswärtige Politik bei aller Anerkennung für die Neutraliläis-Politit des Reichs lanzlerö einzelne Redner cS nicht an Ausfällen wider einzelne Acte desselben fehlen ließen und die freundschaftliche Annäherung an Deutschland nicht ohne Seufzer über eine unwidcrbringlich verlorene Vergangenheit besprochen haben, war diesmal die Anerkennung der voll endeten Thatsachen und der Politik, die sich resolut ans diesen Boden stellte, eine rückhallslosc. Noch rückhaltoloser, als dieses in der ungarischen Delegation der Fall gewesen, ftlaidirtcu die Führer der deutschen Verfassungs» Partei in der Delegation für eil, intimes Freundschaft,?-Verhältniß zum neuen dentschen Reiche. Wir gratuliren dcn, Grasen Neust zu dieser Anerkennung von Seite seiner bisherigen Gegner und wünschen ihm nur, daß er in der eingeschlagenen Bahn verharre. Er darf dann, wie sich jetzt zeigt, ebenso der nachdrücklichen Unterslüz-zung der Deutschen, wie der Ungarn sicher sein; jetzt kann der Reichskanzler, seit seine auswärtige Politik einen positiven Inhalt gewonnen, auf das Parlament in vei-den Rcichshälften zählen. — Eine principielle Debatte entwickelte sich übcr die von der ungarischen Delegation bereits genehmigte For> dcrung der Regierung zur Anschaffung von Munition und Waffen für die beiderseitige Landwehr. Die Förde» rung wurde, nachdem Herbst bewiesen, daß die Delegationen star nicht competent seien, diesen Posten zu voti-rcn. und deshalb auch eine gemeinsame Abstimmung gar nicht zulässig wäre, abgelehnt. Die ungarische Delegation setzt die Berathung des Extra-OrdinariumS fort. Helvorzuheben ist cinc Elllärung des Regierungsvertreters Baron Orczy, daß sich die Regierung für den Schutz des Privat-Eigenthums zur See während des Krieges bemühen werde. Bekanntlich soll es auch in der Absicht Vismarcks liegen, beim Friedensschlüsse dieses Princip zu sichern. In der Sitzung deS ungarischen Unterhauses vom 1. Februar intcrpcllirtc Stratimirowicz die R^icrnng, ob sie mit der orientalischen Politik des Grast.» Bcnst, die Donau»Länder uns zu entfremden, einverstanden sei, ob sie sorgen wolle, daß eine die liberale Emancipation der Christen unterstützende Politik seitens der Monarchie befolgt werde, und ob sie dahin wirken wolle, daß jene Neutralität, die in Bezug auf den Westen von ihr so warm vertheidigt wird, auch im Osten eingehalten werde? Titel 2, 3 und 4 des Hau-delsbudgcls wurden ohne Abstiich votirt. Das „Prager Abendblatt' beleuchtet in eindring» licher Weise die Taktik der großen Parteien im österreichischen Staate, uud indem es die Ungarn als „praktische Politiker" bezeichnet, geht cS um so strenger mit den übrigen Parteien, namentlich mit der sogenannten katholischen Partei und mit der nationalen Opposition ins Gericht. In Bezug auf die negative Politik, wie sie in Böhmen getrieben wird, sagt das Präger Blatt: „Auch unsere Declaranlen treiben eine Gefühls-, aber leine Vcrstandcspolitik, sonst hallen sie nicht die ihncn sc, oft und erst jüngst wieder wällend der abgelaufenen L^idtagssession gebotene Gelegenheit unbenutzt vorübc'-czeheü lassen. Nicht darin liegt die staatsn'ännische Consequent,, daß man seinen vorgefaßten Meinungen un-!cr allen Umständen treu bleibt, anch wenn Zett und Verhältnisse sich ändern, sondern darin, daß man dcn Augenblick zu erfassen und zu rechter Zeit nachzugeben weiß, wenn cS sich darum handelt, große Zwecke mit verhältnismäßig geringen Opfern zu erlangen. Hätten die Ungarn sich in den Jahren 1861 bis 1866 v'oin Landtage und dessen Verhandlungen ferngehalten, fo hätten sie henle wahrlich nicht die dominirende Stellung, deren sie sich thalsichlich erfreuen, und hätten sie nicht im Jahre 1867 ans cinc selbständige ungarische Armee verzichtet, so hätten sie heute laum eine so imponirende Honved-Armee, wie sie ihncn factisch zu Gebote steht. Ob diese Erfolge auch immer der zwcilcn Reichshälfte zustatten-lomincn, ist freilich eine andere Frage. Aber für Ungarn, das läßt sich nicht läugncn, war dieses ruhige und nüchtern erwägende Vorgehen seiner Staatsmänner und parlamentarischen Wortführer immer von Vortheil. Und wenn sie heute, trotzdem ihre Sympathien bei Ausbruch des jetzige« Krieges notorisch auf Seiten Frankreichs standen, für eine freundschaftliche Verbindung mit Deutschland Plaidiren, so thun sie dies, weil sic wissen, daß in der Politik blos die Vernunft, aber nicht das Gefühl zu z Rathe gezogen werden darf." 1 Daß man in Berlin und im Hauptquartier zu Versailles dcn Kampf mit Frankreich als definitiv beendet ansieht, beweist ein Artikel der „Spener'schen Zeitung", dem wir folgende Slellen entnehmen: „Der Umschlag in Paris und in dcn Departements ist plötzlich, aber vollständig. Sobald Paris den Niderstand aufgibt, hört er im ganzen Lande auf. In Paris aber vollzog sich der Meinungswechsel, wie es scheint, ganz allgemein. Am 20. erklärte zuerst Trochu, er wolle nicht mehr kämpfen. Vinoy und Duciot sagten: gehorchen wollen wir, wenn uns der Obercommandant ins Feuer schickt, aber die eigene Verantwortlichkeit für ein folcheS Unternehmen, dafür danken wir. Jules Favre bemerkte «reffend: die Regierung scheine im Verschwinden begrif-sen. Die Maires machten auf einmal die Entdeckung, „daß die Vorräthe an Lebensmittcln sehr viel weniger hinreichend oder genügend seien, als oi« Mehrzahl der .sl'nillrlml. Das Pfarrhaus von Nöddeko. Scenen aus dem Landleben in Dänemark. (Fortsetzung.) Glücklicherweise nahmen meine Gedanken nach und nach die Richtung, auf welche das Gespräch mit NiclS mich geleitet, und ich versuchte von ihm noch Einiges über die jungen Mädchen zu erfahren. Aber Niels beobachtete ein sehr diplomatisches Schweigen und antwortete nur einsylbig oder mit einem merkwürdig satyrischen Lächeln, so daß ich nichts weiter erfahren tonnte, als daß die ältere 20 Jahre alt sei und Emmy heiße und die zweite, Andrea Margrete, 18 Jahre alt sei. Diese Neuigkeit versetzte mich in eine mit Freude und Unruhe gemischte Verwirrung, denn ich hatte schon seit lange die Beobachtung gemacht, daß ich eine seltene Disposition habe, mich in alle jungen Mädchen, denen ich begegne, zu verlieben. Ich hatte zuweilen Leute sagen gehört, daß sie unverheiratet geblieben, weil sie Niemand gefunden, der ihnen gefallen hätte. Das ist sehr sonderbar! Bei mir ist es gerade daS Gegentheil. Wenn ich je ein alter Junggeselle werde, so wird der Grund sein, weil alle Mädchen mir gefallen, so daß ich mich niemals werde entschließen können, eine von ihnen zu wählen, in der Fnrcht, daß ich zehn andere lassen müßte, die ich ebenso lieben würde. Uebrigens war ich sehr erleichtert, zu er-s.ihrcn, daß keine von den Töchtern des Pfarrers verlobt sei. Denn, da deren nur zwei sind, so würde ich auS diesem Grunde weniger Mühe haben, zu wählen. Aber, übrigens wozu sollte mir daS dienen? Es war gerade so, wie mit dem Kopse der Hydra; für ein junges Mädchen meiner Bekanntschaft, das heiratet, finden sich zehn andere, und meine Noth ist größer als je. Ich fürchte zuweilen, daß es mir geht, wie dem Cfel von Buridan, umsomchr, da (.'orpus .luii« mich ver« sichert, daß ich mit mehreren der Eigenschaften versehen bin. welche dieses Thier auszeichnen. Eines Tages vertraute ich meine Unruhe Ehrisloph an; wir kamen von einem Ball nach Hause, und da sagte ich ihm, daß ich, obschon keine der dort anwesenden Mädchen kennend, mich doch in Alle ohne Ausuahmc verliebt hatte. Aber dem Alten machte das keine Sorge, er tröstete mich sogar mit der Versicherung, daß ich mich über diesen Punkt vollständig beruhigen könne, weil ich mit der Zeit gewiß Diejenige finden würde, die bestimmt sei. mich glücklich zu machen. Aber hier lag der Fall ganz anderS; ich fühlte, daß die Gefahr viel größer sein würde, da ich die bei» den Schwestern stets vor Augen haben würde. Nichtsdestoweniger flüsterte eine leise Stimme zu meinem Herzen: Freue Dich, Nilolans, was Du sehen wirst, ist so reizend und übertrifft so sehr AllcS. was Du bis jetzt vergebens gcfucht hast, daß alle meine Zweifel schwanden. Diese Stimme hatte einen so vertraulichen Charakter, daß ich von der Wahrheit der Prophezeihung überzeugt war. Wie eine solche Idee in mir aufsteigen konnte, wäre mir unmöglich zu sagen; es wäre eine Sünde gewesen, Niels zu beschuldigen, daß er durch seine enthusiastischen Schilderungen mcinc Phantasie entflammt habe. da er sich fast stumm verhielt. Wie dem auch sein« mag, die angenehmen Gedanken und reizenden Bilder» folgten in meinem Geiste mit einer folchen Lebhaftigkeit« aufeinander, daß ich, um meiner seligen Erwartung Lust« zu machen, ein lustiges Studentenlied anstimmte. Aber« in dem Moment als ich im Begriffe war, die Strophe zu« wiederholen, wurde ich durch ein sonderbares Geräusch« hinter mir aufgehalten. « Ich will geheult werden, wenn wir nicht den« Herrn, der auf dem Koffer sitzt, verloren haben, sagte« Niels. » Ich wandle mich schnell um. Er hatte recht gerathen;> das Gepäck lag am Boden sammt dem Alten, der es« mit vollendeter Ruhe betrachtete, als ob er erwartet« hätte, daß dasselbe zuerst wieder aufsteigen würde. IH« sprang zu ihm. um zu sehen, ob er keinen Schaden g^> nommen; glücklicher Weise war das nicht der Fall, und« während (>'0ipu8 ^uri« über ihn brummte, dachte ich mir,« daß es bequem sei, wenn man selbst auf einer comfor-« laolen Bank sitze, sich über denjenigen zu moquiren, del« auf den Koffern hockt. « Mit Niels Hilfe brachten wir die Koffer wieder« auf ihren Platz, den Alten auf einen derselben, dan"« hielt Corpus Juris mit kräftiger Hand das Gepäck fest'« um einen neuen Unfall zu verhüten. Bei jedem Aul^« schnellen des Wagens rief ich Friedrich zu: ..Hältst D"« fest?" worauf der Alte unabänderlich erwiederte: ""A! ich halte." Als ob er, indem er sich an eine HandlM«« des Koffers festklammerte, denselben abhalten könnte, he^l unter zu fallen. ^ (Fortsetzung folgt.) 193 Anwesendem geglaubt hatte." Ganz Frankreich ist ein-mülhi^ in ücr plötzlichen Wendung. Jules Favre bringt dm Waffenstillstand einfach M- Kenntniß der Regie« rung^delegation in Bordeaux und diese gehorcht sofort!!" ''luch in London ^sprec^en die verschiedenen Wochen- und Tageblatt, r die Loge, n'ie sie sich nach der Capitulation von Paris ^stalten »^er^. Im Allgemeinen herrscht die Ansicht vor, daß der Krieg nun wohl sein Ende erreicht habe, und daß namentlich ein.' Nationalversammlung entschieden für dm Frieden stimmen werde. Die italienische Regierung befindet sich angesichts der Forderung jener Mitglieder dcr zweiten Kam-u>er, welche von dem Gesetzentwurf über die dem Papste ^ll gebenden Garantien nnr den ersten Theil (die Prärogative des Erstes) zur Abstimmung gebracht, den zweiten aber l.oic Frage dcr freien Kirche im freien Staat) an die berichtcrstattende Commission zurückgewiesen, d. h. auf unbestimmte Zeit verschoben wissen wollen, in bedeutender Verlegenheit. Sie hat sich seinerzeit mit ßroßer Bestimmtheit gegen die Theilung de« Gesetzes ausgesprochen und würde für dessen ersten Theil allein schwerlich die nöthige Majorität in dcr Kammer finden, ^nter solchen Umständen gewinnt die Behauptung, daß die Volirung des Ganzen zur Caoincls-Frage gemacht werden soll, sehr an Wahrscheinlichkeit. Kricgi'chronik. Durch die Pariser Capitulation siud :',8 Linien-, 3 Marine, 7 Cavalleric- und 40 Mobilgarden-Negimcnter, demnach 15» Infanterie' und 2 Cavallerie-Divisionen, circa 180.000 Mann gefangen nnd 400 Feldgeschütze und Mitrailleuse» nebst 1500 Fcslungs-Leschützcn erdeutet. Unter den letzteren sind Marine-Geschiitze schwersten Kalibers u»d Panier ilanonclibootc der Scine-Flotlill.,'. Uuch ein enouncs C,senbahn-Matclial fül den Deutschen in die Hände. Von dcm französischen Hccre bei Kricgsanfang sind nur cilf Regimenter nicht Nkfangcn (fünf von der Infanterie und sechs von dcr Kavallerie). Die Zahl, der Kriegsgefangene» betlägt jetzt weit über eine halbe Million, die dcr erbeuteten Geschütze uller Art fast 2000. Vom Waffenstillstände ist die Festung Velfort nusgcuommcn. Cs ist dics dcr einzige Flcck Erde, den ^>c Deutschen im Elsaß uoch nicht ottlipirt haben, nnd ^ ist die beglich desselben g.machle Ausnahme natür-^ch. Wird die Beschießung V.Ifortö u:it Energie fort-llesctzt, so muß es noch vor Ablauf deö Waffenslill-Bandes fallci,. Auf den übrigen Kriegsfchauplätzcu ist dcr Waffen^ >lillstand bereits durchgeführt. Die Demarratious-Vinie i^licidkl die Departements Calvados (am Canal) und ^llie, südlich vom elfteren, und läßt in deutscher Occu« Galion die Departements Sarthe, Indrc und Loire (5» ^iocn Seilen dcr Loire); ferner östlich davon Loire nnd ^hev Ebenfalls zu beiden Seiten dcr Loire); dann weiter Mich Voilct (gleichfalls zu beiden Seiten der Loire), l>>!d an dieses anstoßend das Departement der Aonnc. ^>ßer den Departements Pas-de-Calais nnd Nord gc-^re» alle nöidlich und nordöstlich von dcn früher cr° ^cihnleu gelegenen Dcpartcmcuts zu deui deutschen Occu-pationsgebict. Cinzeln aufgezählt bleiben folgende Dc-^Ncmtnts von den deutschen Truppen besetzt: Moselle, ^ldeuncs, slisne. Somme. Seine Infcricnre. Gas Nhin. -Uleurthc, Meuse, Marne, Seine et Marne. Seine, W " ^ ^'sl' ^'se. Eure. Haut Nhin, Vosgcs, Hante ^lne, Aube, Cure et Loir, Haute Saone, ),')onnc, ^"ct. Loire et Cher. Indre et Loire, Sarlhc, 'znsam^ ^" 25) Departements, somit mehr als ein Viertel von ^Frankreich. Ein Vylnnallalgesltz. ^ Die Verhandlungen der im Herbste 1870 in Wien q»'!' ^.l'lcrrichteminisletium vcraulasUcn Gymnasial>En-^' ^ slnd nun, vollständig gesammelt, veröffentlicht wor-s ' Gleichzeitig elfolgt die Veröffentlichung eines Ge-„^"'wUlfes zur Feststellung dcr Grundzügc des Gym« naiweftns. der von ei»cm ausführlichen Berichte des ^'"^erialraths Ficl-^r cindegl>nvl,< '^"'' ^' 'l'^crne fremde Sprachen; N. Kalli- "1'e; 4. Gesang; 5. Stenographie n, s. f. bc>i li l '" ^»terrichlsuiiniste, bleibt cc> vorbehalte», nach l'bis y, b"tn Verhältnissen einer einzelnen Lchranstalt ''ande^^ ^^ Lehrkörpers und Einvernehmen dcö slnnde ^'°'^^ ''" ^stimmen, wclchc freie ^'chrgegen-e>"eu f °" ^"" Lehranstalt zu lchnu sind. oder auch «at n. ?/ Lehrgcgcnstand für jl n g, Obiqcv ^ilUnleiienüvurs wurde vom hie-sigcü Vlxalausschnss/de^ Aramtciwerein^ al^ Hnmdlacic fur einen Versuch znr Onludnnq eines Consninurrcili^ aiigeiwimncn, Wir ilbn-qcbrn ilm Iiiemit dem Urwnlc der 5>ifcntliclitc!t und könne» nnr die Hofsnnnq beifügn, die Tliciliichmr. welche derselbe ill "dell detlMlglcii Kreisen'finde, nwge rine so bedeutende sein, das; sie zur Vcrwirllnbunci der vom ^'oealausschnsse gcsajwu Ider führen möchte. Gobaid sich eine hinlängliche M,I von Personen gemelkt hat, welche an einem zu griindenden Consumorrein theilnchmrn wollen, wird der 5,'ocalausschuß, wie wir hörcn, ein? Prrsamlnlung derselben bchufs definitiver Beschlußfassung «ber die vorliegenden Gtatxten einberufen 194 — (Die hiesige u u t e r n e b m e n d e H a »> d -^ l s -giirtnerei des Herrn C. Schmidt) hut s^den ihren sehr reichhaltigen Sameulatalog verdffentlicht, Cs siud die vorzüglichsten Gemllsesorten, landwirlhschaftliche und Blumensamen vertreten; außerdenl werden auch Samen von Stauden, Topfgewächsen, Sortimente von Blumcnsamen, Zwiebeln, Knollen, Georginen, Spargelpflanzen, Erdbeeren, Rosen, Obstbäumcn und Veereuobst nebst diversen für den Gärtner nöthigen Artikeln, als Nummerhölzer u. s, w. zu sehr billigen Preisen offerirt. ?cr ^andwirlh finde» eine rciche Auswahl von Futtergräseru, Kleesameli, Rübenartcn u. s. w. Die Firma Schmidt hat durch die Gründung einer eigen».',! Samenhandlung für die vielen Freunde des Garleubaues eine sehr erwünschte Erweiterung ihres des besten Nufeö sich erfreuenden Etablissements bewerkstelliget und es soll selbe, wie wir veruehme», die Absicht haben, durch Auödehnung des Samenbaues auf die Umgebung von Laibach auch die ländliche Bevölkerung zur rcgcu Theilnahme an diesem bei uns wenig cultivirten Geschäftszweige herbeizuziehen. Wir machen Gartenfreunde, Gärtner und ^andwinhe auf das neugegründcte und mit Sämereien aus dcn besten Bezugsquellen reichlich verforgte Echmidt'sche Etablissement biemü aufmerksam. — (Der freiwilligen Feuerwehr) m»g als Reinertrag der von Herrn Stubel gewidmeten Äcuefizvor-stellung die Summe von 14 fl. 90 kr. zu. — Morgen Sonntag hat die dritte Abtheilung der Feuerwehrmcmn-schaft den Stadtdienst (Sonntagsinspecnon). — (Benefize.) Kommenden Montag <',, d. M. wird zunl Benefize der geachteten Schauspielerin Fräulein Mitscherling zum ersten male aufgcführl: „Dcr Jongleur" oder „Die Kunstreiter in und außer dem Cirkus," Posse in 4 Acten von Pohl. — (Bei der morgigen slouenischen Vorstellung) wird Nestroy's unverwüstliche, von Herrn Alesovc entsprechend localisirlc drciactige Zaxbcrposse mit Gesang „I^umpaoi-Va^^^^ii^" in Scene gehen. Wir sind begierig, ob das Stück auch in der slovcnischeu Bearbeitung seine alle Zugkraft bewähre» wird. Sitze siud zu den gewöhnlichen Stunden an der Thealercasfe und in der Kanzlei des dramatischen Vereines zu haben. — („Vsi'teo"), die ueue flovenische Jugendzeit» schrift, liegt jetzt in ihrer zweiten Nummer vor, die wieder elnen recht guten Inhalt bietet, Wir sindeu da Erzählun< gen und Sagen, Geographisches, Naturwissenschaftliches (der ^öwe — der Kutut), Aphorismen, Kurzweiliges, Nächsel :c., lurz einen sehr reichhaltigen Belehrung«- und Umerhal-lunasstoff, so daß wir dem jungen Unternehme» dc»s beste Gedeihen wünschen möchten. — (Export.) Nach ämtlichen Ausweisen hat der ^razer ^iqueurfabricanl Herr Eduard Fünck im Jahre 1870 nach dem Orient 51.588 Grad Epiriluosen an Rum, Mastica und Liqueuren erporlirt. Er ist der einzige Fabricant in Graz, der seine Erzeugnisse nach dem Oriente versendet. — (Literatur.) Die so eben erschienene „Chronik des deutsch-französischen Krieges," vom 4. Juli bis 6ten November 1870 (gr. 8. Preis 15 Sgr. Verlag der töniglichen geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, N. v. Decker'!, enthält die für den Krieg bedeutendsten Thatsachen aus authentischen Quellen nebst den Handschreiben und Kuud-gcbungen aller deutschen Fürsten und die für deu Krieg wichtigsten deutscheu diplomatischen Actenstücke und Noten. Diese Chronik bildet mit ihrem authentischen Inhalt nicht nur ein unentbehrliches Hilfsmittel für den Geschichtschreiber, Diplomaten und Militär, sondern ist auch ein bleibendes Denkmal der durch Ewigkeit aller deutschen Fürsten uud Völker und den Heldenmuth ihrer Führer herbeigeführten großartigen Zeitereignisse. Die Fortsetzung der Chronik wird in derselben Weise erfolgen. — Es ist hiervou auch eine französische und englische Uebersehung erschienen. Mi! Niiclsichl cmf dic AuSspl'.:chc dcr Professoren aü der Wir» er Klinil butct die Wilhelmsdorfrr Malz produclcufabrit von Ios. Mffcrle H Co. in Wien, ihre stehenden Inserate gefälligst zu beachten uud die Niederlagen ihrer allein echten Malzextract - Fabricate in Laibach bei Herrn Apothelcr 8onilen ebrnfall? l,e' den Apolheleru uud ilaufleul.li mit gütigem Zllsftrnchc ;u beehre». (285,7—4) Neueste Post. Graz, 2. Felnuar. l^Wdr.) Dcr ausliewicseiic Ne' dacleur Zimmernlani! clklaokt: in dem sc'lslgcwiil/llc» Ezil Oedeilliurg und kehrte heule liach Graz zurück, tlicil er, wir er clllärte, das Richt halie, im ri^cilen i^rlle kraut ;>, liegen, l^r leidet an luftigem Fieber. Ein zwcii^ Telegramm berichtet uns dasselbe Fuclum uud Ntzt noch hinzu: ZimmtlMuiui erllärlc in einem Briefe an den Statthalter, daß cr traut geworden sci m,d von dem natürlichen Rechte eincs jede« Menschen, sich in solchem FaUc in scin eigenes Äelt zu le^eii, Gebrauch machen werde. Seine Angehörigen si>i5 uällllich „ech ljicr. Genf, 2. Februar. Da>ü Befinden des Gcoerals Vomliali bcssell sich sichtlich j cr ist sicherem Vernehmen zufolge nach Dijon gebracht worcet». Pest, 2. Februar. Hicr in Umlauf blfilidlichcri Oerüchleii zufolge hat Für,l Carol Blttarcsl bereits verlassen. Wohin sich dcr Fülsl begeben, ist eben so wenig l'clamtt, wie die sonstigen Details rö sind. Pest. :>. Febiliar. <^Tr. Ztg.) Minisicr Eölvös ist heute Nachts gestorben. Nou dem sttadcinicpalcislc wrht eine schwarze Fahne. Das UülerlMS hält h^lte keine Sitzung. ^Der Berslolbene gcyöile zu dei, au^gezcich„ct-slcn ungarischen Schriftstellern.) Ofen, 2. Februar. Dic Nachricht cincs Wiener Blattes von dem Rücktritt«: tcö Reichskanzlers Giafen Beusl und dessen Ersetzuün durch den Grafen slndrassy ist vollständig erfunden. Acrlill, ^ F^bluar, Wolff's Bureau meidet aus Brüssel uom 2. Februar- Wie hier verlautet, hat die Pariser Regierung bei Mschluh des Wiiffemlillsl^üdcs auch die Verpflichtung übernommen, die in ihren Grund» zllfi.cn aufgestellten Friet'eui'^lüiiliimnitn vor der l>,ich Vordcauj.' eillverufenen ^ousllll>liute zu vcrllctei'. Berlin. 2. Febiuar, .Officiell) Versailles. Neu Februnr. Manteuffcl meldet: lie Tlophäen imGescchle der 14. Division bei Cl»affois und Soillbacourt am 29. Jänner bestehen aus W Gcschichen nud ? Mitrail' lcusen. Zwei Generale, 4N Oss^icre uod (tiva42()00 Gesa,,.,cue und erbeutete zwei 'Adler. Bei dcm weilcreu Bc»lmarsche nach Pomarlnr fand mau die Straße mi! Waffen bedeckt. Der dorl!s;eu französischen Armee ist jccer Ausweg auf französischem Gc'oielc versft.'rU, Bordeaux 2. Februar (Tr. Zt^.) Die Preußen dejchtcn Dijou. Brüssel, 2. Feliruar. ..Atolle belge" meldet ge« lüchtlveise, daß die ö^-Kciiseri» Eugcuie hier gellern ciu ^troffen und bei d^r Prinzessin Mathilde abgestiegen ist. Sie soll sich morgen nach Wilhrln'Shöhe begeben wolleu. London, 2. Februar. Unmittelbar nach dem Zu» sümmcnlritt des Parlaments steht die Bildung eiues Coalitions Cabiucts Derby < GranviUe in Aussicht. Die Königin soll dem Kaiser Wilhelm eigenhändig geschrieben habei', um ihm mäßige Friedcnsbedinguugeu für Frankreich zu empfehlcu. Aus Versailles verlautet, daß bis mm die Frage wegen Metz die meisten Schwierigkeite» bei den Prüli-minar-Verhandluügeu mache o^il! ^», <)^rua>,. ,^p.!< MrtaNicuies 58 80. — 5perc Metalli^le? mil 'Jilll-uud Nov'.N'dsl-ljms..!! s^fzsi __ f^fte^. National'Anlehen 67.7« - Idwcr Blaals-Aillchen i'4.ii.'>. — Vantaclieu 720 - Credit-Acti.il 5')1,'0. - Lmldon 12390. - Silber ,2125 — Kl ViilnzDuca!?n 5.«4. - Napoleond'or 9.95^. Handel uud Verlosungen. (i5l,!()cr Staats Lojc.) Bei der im Beisein der Ztaato!Ä)illden-Controls-Commission des Neichsraths vm 1. 7v^ binar vorgelwmmcuen Verlosung drr Serien wurden nachstehend verzeichnete <'>5i Serie» aezogen, nnd zwar: Nr. 5)23 5>47 57'i 75>I «19 '.'51 075 1»790, 54561 und Nr. 7^'»17, je 20» fl Nr. 8994, 28114, 4231«, 49103, 04858 und Nr. 70066. je ,20 ft. Nr. 4646, 4797, 9408, 24145, 27021, 2^55tt 33101, »4974, 47156, 48208, 49182. 53498, 54999, 55023. 58647, 65007, 67910, 7"<>98. 72510. 73529, 73966. ?t?097, 78706 und Nr. 78903. Außerdem wurden noch 56 sucht. Dem Herrn Johann Bottauzer, Friseur, sein Kind Paul, alt 5 Jahre, in dcr Stadt Nr. 131 am Zehrsiebcr. — Io haun Semen, Inwohner, alt 62 Iabrc, in der Tirnauvorstadi Nr, 18 an der Lnugeutuberculose. Deu 31. Ia'nuer. Dem >6artholomäus Saller, Dienst mann, sein jtiud Karl, alt 3 Jahre, in der Hradcczkivorstadt Nl, 14 au Fraisen Den l. Februar. Dem Herrn Domeuico Meneghelil, Friseur, seine Frau Katharina, alt 35 Jahre, in der Stadt Nr. 74 an der ^nilgentnbcrculose. - Franz Bezjak, Taglöhncr, alt 19 Jahre, im Civilspital an d.'r Piämie, Heute: Viu Wclb aus dem Volle. Schauspiel in 4 Aeten. Morgen: Zloveuische Vorstellung: I^ll»pnl'l-Vn^bunl ! ^ » r, n i! « , « 3" ft ^" 0 u Mg. 3284? —10^ O schwach ' hciter 3 2 .. N. U27.85 -l- 1.» SW.schwach heiter O.uu 10 > Ad. 32835 - 3? SW.schwach' dünn bew, Morgenroth. Souuiger Tag. Thauweller, Wolleuzug aii^ West. Mondhof. Das Tagesmittel der Wärme - 4.0°, um 3.3" uuter dcm Normale. Verautworllichcr Redacteur: Ignaz v. K l e i n m a y r. ^-^—--------------7^"^ ^;ieil 1. Fcdrnar Die Bür^ vi-ilies m ctwa<^ gebcsscrler Halning, welch? jedoch nur dann klar hervmttilt, weuu man die heutigen Cmse mit jenen von gestern Abend, V^!^!!ul?!U)I. vergleicht. Die Cnrse, wie sie gcsteru Mmags bis zu dem plützliche» H.-rniibrecheu der Baisse, also biö fast halb 2 Uhr bestanden, wurdru noch lauge nicht erreicht. Auck .?ir ^.r übarakler des Geschäftes nicht frei von einem gewissen lähmenden Drucke uud warcu heute mich Aulagöftapierc insofernr i» Mitleidenschaft geigen, als mauche Pllpler.'. welche gestern noch !> ck> otirten weil die spät eingetretene Pauique nur >n>ch dic Üonlisseupapicre getroffen halte, heule cine LurSreclificatlon mit Nllctsicht^auf die allgemeine Lage des Martles erfuhren. ». ?lllftemei»,e iltaatoschuzv. zur 100 si, Geld ^'aor lsinheitUchr Staatsschuld zu 5 p<3t.: iu Noten verzinst. Mai-Vtooemdcr 58 65 58."5 „ „ „ Februar-August 58 65 58./5 ,. «Über „ Iclnuer-Iuli . «770 67.80 ,. „ „ Apnl-October. 67.70 67.80 l'ose v,I1839..... 867.__ 2»;8.- „ „ 1854 (4 "/<.) zu 250 sl. 88.- 88.50 „ ., 1860 zu 500 ft. . . 94.- 94.50 „ „ 1860 zu 100 st. . . ,05 — 100.— „ „ 1864 zu 100 ft. . . 120 - 120,20 OtalltslDomiiuen-Pfanddriese zu 120 ft. , «ühmeu .... zu5p Wiener Communalanlehen, rllcl: zahlbar 5pEt. fUr 100 ft. . . 87,50 88.- 5 v. Aclicn von Bankillstituten. ! " Geld Wnaie Allglo^steri. Paul , , .20? 75 208.— Bankverein.......227.— 228.- Voden-Creditanstalt ....------ —.— .— Natioualbanl..... 717 — 719.— Unioubant.......23450 23470 Vereiusbaut...... . 96,— 96.50 Verlelnsbant.......170.50 171.50 «. Actien von TranSportunterneh- ^ mungen. 5 hm. Westbahu.....245.-246- Earl-Ludwig-Vahu.....243.50 244.— Donau'Dampfschifff. Gcscllsch. . 564,— 566 - Clisad^h:Wcstbahu.....223.25 223 75 Elisabcth-Wcstbuhu (Linz - Bud- weiser Strecke).....180.50 187.— Ferdit^udL-Norduahn . . . .2087 - 2092.— FUusl^ch«il-Narcftr-Vahll . 162 - 163.- > »K>. verz. 103.50 103.75 Franz-Joseph« V^hll .... 94.— 9425 A.Ca-l-rul-w.V. :.G.u?r:.!.ss?!'.. 103,- 103 50 ^ f?^r. Nnr^n?^,^,. . . 9320 93 40 ! Gelt. Waal' Siebend. Bahn in Silber nerz. . 88 50 88.7" StaatSb. G. 3'/« ^ 500Fr, ,.I. Cm. 135.— 136,-^ Slldb.G. 3^i.500Frc. pr. Stitck1I4 50 115- Sildb.-G. 5 200 fl. z. 5"/« filr 100 fl. 89.- 89.25 Giidb.-Bons 6"/„ (I67,>. 74) » 500 Frcs Pr. stillt . , 239 - 241.- Ung. Ostbahu si!r 100 fl, . . 83.- 83 2' ». Privatlosc iper Stuck.) Creditllufialt f. Handel n. Gew. Geld Waa" zu 100 fl, ö W......161 50 162.^ Nudolf-Stiftnng zn 10 fl. . . 1550 16.50 Wecksei (8 Mon,) Geld W°°" Angöburg filr 100 ft sildd. W. 103 30 103 b« ^rmllfur't a,M. 100 st. delto 103.40 1"3 6" Hamburg, sltr 100 Marl Banco 91— 9I.llio»en, P"' vamotirnn«: 86 - Geld. Va"k.