Mtholische Mlsswn^-LeitschrLft der Höhne des heiligsten Herzens Jesu. Organ deß Marien-VereinS für Afrika. -.;-: Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern Len apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. m i ui pt Redaktion und Administration: jsllMfsionsbaus slMllanö bet ÄSrken, Tirol. ----- = Inhalt:...................................... = Erkowit (Schluß) 217. — Port Sudan 220. — Einige Tierfabeln der Schillukucger 223. — Aus dem Missionsleben: Herz Jesu-Fest in Kayango 225. — Acht Tage im Wald (Schluß) 229. — Unterhaltendes: Doppelte Ketten (Fortsetzung) 233. — Verschiedenes: Aus Khartum 238. — Menschenfresserei am Kongo 239. — Heiteres 240. — Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 240. Abbildungen: Nomadeusriedhof in Erkowit. — Hütten der Eingeborenen. — Hafeneingang von Port Sudan. — Aufzugbrücke über den Meeresarm beim Hafen von Port Sudan. — Jagdtrophäen. — Rückkehr aus dem Wald. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Hochgeb. Frau Gräfin Josephine B Sebödjorosfti (Lipnica murowana); Hochw. Herr piliggera, Expositus (Mittcrdors); Hochw. Herr ■ Joses Sperr, Benefiziat und Sakristeidirektor der Stadtpfarrc St. Jakob (Innsbruck), eifriger Förderer des Marienvercins für Afrika; Herr Walter von Schöpfer (Bruneck); Hochw. Herr Dombenefiziat Ferdinand Gatt (Steigen). „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Eebetserhörnngen und -Empfehlungen liefen ein aus: Steigen — Campill — Donnersdorf — Franzensfcste — Fulnek — Graz — Hl.-Krenz — Innsbruck - Neutitschein — Stern — Steyr — Wien Ulmerfeld. Dem heiligsten herzen Jesu, dem reinsten herzen Mariä, dem heiligen Josef und den armen Seelen sei ewiger Dank gesagt für Erreichung eines Zieles — für Hilfe in schwerer Not — für Erhörnng in geistlichem Anliegen. Man bittet ums Gebet: für ein schwerkrankes Mädchen — um Bewahrung vor Unglück und Not — für eine schwerkranke Person, damit sie die heiligen Sakramente empfange — mehrere Berufsanliegen — heilige Exerzitien — unser Generalkapitel — viele andere große, wichtige und schwere Anliegen. Hcröen-Werrzeichrris vom 10. August 6is 10. Septeruveu 1909. ----------- In Kronen.------------ Aschach W. d. E. 4.—; Axams ungenannt 10.—; Brixen Prof. W. 16.—; Benes. N. IO.—; Buchenstein M. d. T. 1.—; Enns Stadtpf. I. T. 20.— ; Frankenmarkt W. d. E. 1.—; Höllwangen St. 0.66; Innsbruck gelegentlich der Sammlung am Hauptfeste Mariä Geburt in der Stadtpfarre 128.42; item von der Jungfrauen-Kongre-gation 30.—; durch Sakristeidirektor St. von mehreren 260,—; Jserlohen K. B. 9.26; Kältern K. M. 3.—; Kirchbichl K. H. 5.— ; Klosterneuburg A. C. 2.— ; Kuchl R. S. 0.20; Lienz N. N. 152.29; M. S. 2.— ; Nikolsdorf V.M. 46.—; Nürnberg L. F. 5.85; Ried I. T. 1.—; Rodeneck A. K. 2.—; St. Andrä M. F. 12O.—; Steyr M. H. 2.—; Trient Mons. T. 5.—; Band ans I. Sch. 1.— ; Wien M. H. 40.— ; Windisch-Matrei Ehrw. T.-Schw. 1.—; Zell a. S. W. d. E. 4.50. Zur Persolviernng von heiligen Messen sandten ein: Äsers N. N. 2.—; Aubing A. St. 3.51; Brixen R. K. 3.—; Dampfach L. F. 2.34; L. R. 3.51; A. R. 1.75; Eggenberg Schulschw. 10.—; Furth i. W. N. N. 1.17; Gars Stoop. A. G. 38.— ; Herbern G. M. 7.04; Innsbruck A. M. 50.— ; Klein-Krotzenburg 6.27; Lasberg K. R. 28.— ; Milland B. Fr. 16.— ; E. Sch. 10.— ; F. H. 7.04; A. St. 42.16; P. J. K. 50.—; Niederstotzingen J. K. 11.72; Niefning Pf. F. 7.65; Sarnthein M. G. 3.—; Salzburg J. Sp. 1.20; Schiedelberg J. St. 2.— ; Schönweid G. S. 6.—; Schwarzau K. K. 20.—; Schwaz L. S. 5.—; Vandans B. Sch. 2.—; G. Sch. 1.— ; Warzenried A. F. 1.17. Für die Mission: Lambach P. B. G. 16.—; St. Ulrich d. H. 10.—; Schiedclberg J. St. 1,—; Weiler ungenannt 60.—; Franzensfeste Pfarramt (Kindh. Jesu-V.) 40.11. Für P. Crazzolara: Aus St. Kassian 20.—. Für Khartum: Innsbruck C. N. 200.—; Nikolsdorf P. K. 100.—; Seilergstetten I. F. 200.—. Zur Taufe von Hcidenkindcrn: Innsbruck durch Sakristeidirektor St. 20.— (Maria Immakulata). Für die Hcidcnkinder: A. L. 1.20. * * * „O Herr, verleihe allen unsern Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" lsaWscheMissionsAitschrist äerLöhne öes heiligsten herrens Jesu.' (Organ des Marien-Vereins für Afrika) dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung derIHissionatüttgkeit der.Söhne des hist. Xerzcns Jesu' und sucht Verständnis und werktätige Liehe des Missions Werkes in Ulort Und Lchrist zu fordern. DZs Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentral-Afriha-) Der „Ölern der tiefer erscheint monatlich und unrö vom IHissionsljaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben Fboncmcnlsprels ganzjährig mil Postvorsondung 2 K 2 M< 3 fr für Oie Wohltäter tuerdon ruödientlief) 2 Hl Hiessen gelesen Der I) eilige Vater Papst PiusX Hat Oer Reöaklion, Ocnöbon. Mit Empfehlung der ljochioürüigsten Oberbirten von Brixen nenten und Wohltätern Ocn apostolischen Segen erteilt! ßriinn Icitmeniz,2jnx,Olimitj.Marburg Jnenl.Trust u.VVt«z Dett 10. ©ftfober 1909. XU. Zadrg. lErhowtt JBertcbt des boebwst. IBifcbofs Franz saver Sever. (Schluß.) Wir seltnen die Landschaft. Nun zum 3Mf, das dieselbe bewohnt. Eigentlich kann von Bewohnern Erkowits nicht die Rede fein. Die O-Schereb, welche sich als solche nennen, gehören zum großen Stamm der Bedja und diese sind in ihrer Gesamtheit Nomaden ohne fixe Wohnsitze. Ihr Bereich ist die Steppe und hier sind sie überall daheim. Bei schönen Körperformen und proportionierten Glied-maßen wirkt die Fleischlosigkeit etwas störend nuf die Harmonie der Gesamtkonstitution. Die Hautfarbe weist alle Abstufungen zwischen Schwarzbraun und Bronzegelb auf. Bei den Männern ist auffallend die Tracht der Haare, die sie zur Hälfte zu struppigen Toupets auf dem Scheitel aufrichten und zur Hälfte in Büscheln am Hinterhaupt herabkämmen. Die unvermeidliche hölzerne Haarnadel, die dazu dient, steckt in jedem Haarwulst. Mit diesem einfachen Instrument, das ihnen Bürste, Schere, Rasiermesser, Brenneisen und all die Utensilien unserer Lvckenkräusler ersetzt, schaffen sie Haarkünste, die sich wohl mit denen der ersten Salons messen können. Natürlich ist diese Prozedur sehr zeitraubend, aber für sie, wenngleich britische Schützlinge, hat die Maxime „Zeit ist Geld" keine Geltung und im Preisfrisieren würden sie leer ausgehen. Der brenzlige Geruch des Fettes, das sie dabei in verschwenderischer Fülle verwenden, kommt so ziemlich dem Duft eines pomadisierten Salvn-löwen gleicht. Die besagte Haarfrisur umrahmt meist ein Antlitz, dessen Profil viel mehr Kaukasisches als Nigritisches an sich trägt und das trotz des Sonnenbrandes, der es geschwärzt, sehr feingeschnittene Linien aufweist. Dieser Vorzug kommt leider wenig zur Geltung infolge ihrer gesamten Unreinlichkeit und ihrer schmierigen Tracht. Ein schönes Bild in schmutzigem Rahmen! Man sieht es ihnen an, daß sie in einer wasserarmen und häufig wasserlosen Steppe Hansen. Selten berührt ein Tropfen ihre Haut. Kleine Kinder gehen im Adamskostüm, Knaben und Mädchen tragen ein Lendentuch, Männer umhüllen sich mit einem Stück Tuch, das sie in zierlichem Wurf um die Glieder schmiegen und das ihnen das Aussehen von Bronzestatuen der Antike tier« leiht: die Weiber verbergen sich unter einem Wulst desselben Stoffes. Dieser bekommt jahraus jahrein eben so wenig Wasser zu sehen wie ihre Haut und wetteifert in der Farbe mit dem grauen Steppensand und den braunen, sonnverbrannten Felsen; nur Häuptlinge erscheinen in helleren Hüllen. Amulette und Talismane in Ledertäschchen an Hals und Oberarm, stilettartige Messer, Schwerter in Lederscheiden, Schild und Lanze vollenden ihre Tracht. Die Wohnungen sind auf das Nomadenleben zugeschnitten. Niedrige Zelte aus Flechten, Häuten oder Stoff sind ihr transportables Haus; schleunigst ist es abgebrochen, ans das Kamel geladen und anderswo wieder aufgeschlagen. Wo heute die Zelthütte steht, starrt morgen die einsame Steppe. Nichts Bleibendes gibt es da, das der Mensch als Zeuge seiner Anwesenheit hinterläßt, mit Ausnahme der Gräber. Diese sieht man vereinzelt und zu Friedhöfen vereinigt. Große Steinhaufen bezeichnen die Grabstätten, die in ihrer trostlosen Einsamkeit und Einfachheit einen traurigen Eindruck machen, wobei die düstere Schwermut der Leuchtereuphorbie, welche sie meist umschattet, diesen Eindruck nur noch vertieft. Da grinst der Tod in steiniger Härte und tiefster Trauer! Welch ein Kontrast zu unseren lichten Friedhofbildern! Ihre Wanderungen sind vom Regen geleitet; diesem laufen sie ihr Leben lang nach. Wo immer der Regen grüne Halme der Talsohle entlockt, da erscheinen sie mit Kind und Kegel. Ihr Bestand an Ziegen, Schafen, Eseln und Kamelen ist unglaublich groß. Da ist ewige Vichschan. Vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne ist alles Vieh auf der Weide. In Herden und Rudeln von einem und mehreren Hunderten grasen Ziegen und Schafe auf den Wiesentriften und auf Felsgehängen. Schwarz-rot-gelb-braungefleckte Ziegen, die einen von beträchtlicher Größe, andere mehr Zwerge ihrer Rasse, solche mit langzottigem Haar und mächtigem Bart und andere fein und schlank wie Rehe, rupfen wählerisch die saftigen Gräser ab oder zupfen, in den possierlichsten Stellungen emporgerichtet, ihr Futter vom Gebüsch. Die schneeweißen Lämmer und fettschwänzigen Schafe halten sich ausschließlich an die Gräser, die ihnen der Boden bietet. Nicht fern von der Herde hält sich der Hirt. Er kauert in Gestalt eines Knaben oder Mädchens im Schilfgras, tummelt sich ans dem Rasen oder überläßt sich deni Schlummer int Schatten des Busches. Hirtenlos sind die Esel, die sich ihre Weide ganz nach Geschmack wählen. Die meisten sind Grautiere, aber man sieht auch solche von hellgelber und selbst rotgelber Farbe und diese möchte man auf den ersten Blick mit Kälbern verwechseln, würden nicht ihre langen Ohren Einspruch erheben. Daß ihnen Höhenluft, schmackhafte Weide und last not least die goldene Freiheit anschlagen, bestätigen ihre wohlgerundetcn, fleischigen Leiber. Ihrer Befriedigung über diese Art des Daseins geben sie denn auch unzweideutigen Ausdruck durch die mutwilligen Ausgelassenheiten, Neckereien und Allotria, mit denen sie ihren Weidegang würzen. Da benehmen sich die Kamele viel männlicher. Als ob sie sich ihrer nichts weniger als einnehmenden Erscheinung schämten, suchen sie die verstecktesten Büsche und Dickichte auf, aber die Größe und Höhe ihres Leibes verrät sie; hoch ragt der Kopf mit den lächerlich kleinen Ohren über die Kronen des Busches auf. Herden und Hirten ans den niedcrgrasigen Flächen und hoch auf steilen Felsenkanten beleben in effektvollster Weise die ländliche Idylle. Was man vermißt, das ist die Zutrau- lichkeit der Menschen. Scheue und Mißtrauen treten zu deutlich hervor. Weltabgeschlossenheit und Wildnis haben diesen Hirten ein hartes, unheimliches Gepräge aufgedrückt. Da sitzen die Hirtenkinder brüderlich beisammen, entlocken der Holzleicr ihre trüben Melodien oder näseln ihre monotonen Weisen in den Busch. Bei unserem Erscheinen stieben sie auseinander wie scheue Rehe. Nur selten geschieht es, daß ein Kind stehen bleibt und dann huldigt es der alten, hier aber noch modernen Sitte und flötet verschämt und rührselig „Backschisch!" Frauen verhüllen bei Annäherung eines Fremden schleunigst das Antlitz oder schleichen wie vermummte, schmutzige Schemen vorbei. Dieses züchtige und zurückhaltende Wesen sticht gar sehr ab von der überraschenden Zudringlichkeit und Ungeniertheit, die sich dort breit macht, wo der große Strom des Verkehrs flutet. Bei alledem tritt uns ein hoher Grad von Selbständigkeitssinn entgegen. Es ist der freigeborene Steppensohn, der, unberührt vom Hauch gleisnerischer Afterkultur, in stiller Genügsamkeit seine Lebenswege geht. Genügsam müssen sie sein, das lehrt sie die Wüste. Milch ist ihre Hauptkost. Der Busch bietet ihnen manche Früchte, sie sind aber derart, daß sie nicht nur europäische Leckermäulchen, sondern auch weniger Anspruchslose nicht befriedigen. Es gehören eine afrikanische Zunge und der Gaumen eines Nomaden dazu, um ihnen einigen Geschmack abzugewinnen oder vielmehr, um den oft widerlichen Geschmack zu überwinden. Leider ist dieses Hirtenvolk mohammedanisch und der Islam steckt ihm tief im Leib. Man hat hier das seltene Schauspiel, täglich und überall Frauen beten zu sehen. An ungezählten Stellen, im Tal und auf den Bergen, finden sich Gebetsplätze. Manche rituelle Vorschriften haben sie sich für ihre Verhältnisse zurechtgelegt, aber sie sind eifrige Mohammedaner. Armes Hirtenvolk! Wärst du doch christlich, dann wärst bit der Diamant in der Krone Erkowits! Zu einer Sommerfrische gehören. Spaziergänge, Ausflüge und auch Bergpartien. Daran fehlt cs nicht. Flotten Fußgängern stehen Berg und Tal offen. Für bequemere Gäste ziehen außer der neuen Landstraße, für Automobile erbaut, Fußwege nach allen Richtungen über goldenen Sand und funkelnden Kies, durch Wiesengrün und an Bergeshängcn, im Schatten des Busches und im Versteck der Wildnis. Zu den schönsten Ausflügen zählt eine Fußtour zu den verschiedenen Aussichtspunkten des Ostens. Ein netter Weg führt uns durch Gebüsch in die Schlucht eines Wildbaches. Plötzlich stehen wir auf einer Felsenrampe. Zwischen hohen Bergwänden öffnet sich ein Ausblick: dort unten schimmert es wie ein silbernes Märchen! Es ist die Meeresküste, die im Sonnenflimmer erglänzt. Man kann sich nicht sattsehcn an diesem Zauberbild. Wer es einmal geschaut, den treibt es wieder hin in diese Klamm. Keines der Panoramen kommt dem des Sela gleich. Da steht er, der Bergesfürst von Erkowit! Wie Vasallen den Herrscher, umstehen ihn die Hügel und Berge. Wie ein König ragt er auf in ihrer Mitte; eine mächtige Felsenkrone schmückt das Haupt und wilder Busch umwallt die rauhen Glieder. Wir klettern durch Gestrüpp und über Felsen zn ihm empor. Mit Lust tauchen die Augen in das entzückende Rundbild. Zn unseren Füßen liegt es wie ein wirres, bizarres Gedicht! Daliegen sie alle, die Gipfel und Spitzen, Kämme und Rücken wie eine aufgeschlagene Landkarte, mit all ihren Tälern und Schluchten, Gesenken und Rinnsalen. Im Süden starrt der 5000 Meter hohe Bergkamm des Erbob finster und trutzig. Im Westen bilden die leichtgewellten Linien der Hügelketten ein liebliches Bild, aus dem sich die Holz- und Steinbauten, wie Schwalbennester auf die Gehänge gebaut, abheben. Im Osten dehnt sich weit unten die Küstenebene von Nord nach Süd. Hier fesseln den Blick zunächst die aus der Tiefe auf- schauenden Berge als stumme Zeugen unheimlich waltender Naturkräfte, welche die Erdoberfläche aufrütteln und durcheinander schütteln. Diesen vorgelagert, gähnt die flache Steppe bis zum Silbergürtel der Küste, in deren Einfassung die trübe Meeresflut braut. Es liegt wie ein düsterer Flor über dem Ganzen. Himmel, Meer, Land und Luft scheinen in eins zu verschwimmen, aus dem sich die schillernde Kette der Korallenriffe abhebt. Wie angeschwemmte Korallenmassen leuchten die weißen Gebäude von Suakin, „der Tochter des Meeres", auf. Im fernen Nordosten bezeichnet ein Punkt die Lage von Port Sudan und int Südosten breiten sich unabsehbar die Kulturflächen von Tokar aus. Wahrlich, Sela, du trägst nicht mit Unrecht dein Haupt so hoch! Was ich bisher von der Höhe afrikanischer Berge geschaut, steht.weit hinter diesem Wechsel- und lebensvollen Rundbild zurück. Das ist Erkvwit im Sommer. Im Winter brütet über den Höhen ein Meer von gestauten Nebeln, so daß die Konturen selbst der nächsten Umgebung nicht zu unterscheiden sind. Wer würde mitten im Winter sich in den Schneewehen der Alpen einrichten? Im Winter brauchen tvir Erkowit nicht. Da ist uns das ganze Flachland des Sudan samt Khartum mit seiner idealen Temperatur viel lieber als ein Plätzchen im behäbig geheizten Zimmer der Heimat. Bis wir Besseres entdecken, bleibt Erkowit die Sommerfrische des Sudan. Am angenehmsten ist es int Flimmern des Nachthimmels, weniger behaglich in der Glut der tropischen Mittagssonne. Angenehm und schön ist Erkowit, wenn die Erstlittgsschimmer der Morgensonne über ihm lachen oder der Scheidcgruß der Abendsonne es verklärt. Erkowit, den 24. Juni 1909. f Franz Laver Geher, Apostolischer Siifnr. Dort Subaru Wericbt Oes bocbw. Die allzu großen Hoffnungen, die man auf die Entwicklung der erst vor ein paar Jahren das Licht der Welt erblickenden Stadt setzte, haben sich leider nicht verwirklicht. Jeder Spekulant wird darum der Regierung Dank wissen, daß sie bei Gründung der Stadt ihm unannehmbare Bedingungen zum Ankauf von Grundstücken setzte. Diesmal war die Regierung der Unkluge; sie hat nunmehr ihren Kurs geändert, aber es findet sich vorderhand keiner mehr, der sein Geld auf dem so schnell vom fruchtbaren zum nnfrnchtbar gewordenen Terrain anlegen würde. Damit soll nicht gesagt sein, daß Port Sudan keine Zukunft hätte, durchaus nicht; es ist ja der einzige Hafen für den Sudan und der Hafen ist ein ausgezeichneter; die größten Schiffe können Job. Denket F. 8. C. bequem bis zum Landungsplatz heran. Der Meeresarm, der Port Sudan in zwei Hälften teilt, erweitert sich beträchtlich int Hintergrund und kann in Kriegszeiten auch in strategischer Hinsicht Verwendung finden. Zukunft hat Port Sndati ohne Zweifel, nur wird sie etwas länger auf sich warten lassen, als mancher wünscht; der Aufschwung der Stadt hängt ab von der Entwicklung des Sudan überhaupt. Je mehr die Entwicklung des Sudan im Innern fortschreitet, desto mehr hebt sich der Hafen hier und gewinnt an Bedeutung. Da jedoch der Sudan sehr groß ist und sich ans ein Ländergebiet erstreckt, das an Umfang fünfmal die Ausdehnung Deutschlands und Österreichs zusammengenommen übertrifft, und bedeutender Mangel an Arbeits- frästen ist, so kann auch noch manch ein Jahrzehnt dahinschwinden, bevor man von einem regen Handel, von einem bedeutenden Im- und Export reden kann. Gewiß hat die englische Regierung seit Wiedereröffnung des Sudan für die Hebung desselben im allgemeinen und für gewisse Gebiete und Orte, die mehr versprechen, im besonderen Großes und Staunenswertes geleistet. In der Märznummer des letzten Jahres des „Stern der Neger" wurde auch an dieser Stelle etwas zu optimistisch von Port Sudan gesprochen; damals stand es ja viel, viel besser, als heute die Verhältnisse liegen, obwohl auch schon damals ein gewisser Niedergang vorauszusehen war. Als ich im letzten Jahre, im Februar, hier ankam, betrug die Bevölkernngszahl noch etwa 3500, doch heute ist sie kaum höher als 1500 und das Übel ist, sie schwindet immer mehr, anstatt sich zu heben. Grund ist nur Mangel an Arbeit; natürlich tragt auch das Klima das Seine dazu bei und besonders für Familien ist es im Sommer fast unausstehlich. Mit jedem Dampfer verlassen so und so viele Port Sudan, um sich anderswo das Brot zu verdienen, und das nicht nur Italiener und Griechen — letztere stellen immer noch das Hauptkontingent dar — sondern auch die Araber, die Eingeborenen, selbst. Italiener sollen es vor zwei bis drei Jahren noch bei 400 gewesen sein, jetzt sind es nur mehr 22 (Männer) und 3 Familien; ich selbst glaubte es kaum, doch stellte ich mit einigen eine Zählung an, die leider das Resultat bestätigte. Port Sudan ist immer noch sozusagen eine hölzerne Stadt, d. h. die Gebäude sind noch größtenteils nur Holzbauten oder Holz-baracken : die Regierung war, wie es sich von selbst versteht, die erste, die Steinbauten aufführte. Von Privaten sind nur die drei bis vier größten Kaufleute zu nennen, sonst denkt einstweilen niemand daran, seine Holzbaracke mit einem Steinbau zu vertauschen, nicht etwa, als ob man nicht besser stünde in einem Steinbau, durchaus nicht, sondern erstens haben die meisten Einwohner, was Europäer anbelangt, nicht die Absicht, sich hier dauernd niederzulassen, und zweitens fehlt fast allen das Geld dazu. Ein ganz kleines Haus mit drei bis vier Zimmern kostet ja schon mindestens Kr. 5—6000. Woher nehmen aber die Arbeiter so viel Geld? Der Arbeiter wird ja hier im großen und ganzen nicht schlecht bezahlt; der Taglohn für einen Europäer ist beiläufig Kr. 10, wer aber eine Familie hat, kann sich wenig ersparen, da die Lebensmittel zu teuer sind. So kostet eine Henne Kr. 2—3 und ein Ei 10 Heller, auch das Fleisch ist teurer als in Khartum und Gemüse ebenfalls, da letzteres mit geringer Ausnahme von Ägypten bezogen werden muß. Und dann, haben die Leute auch etwas Geld, so können sie es nicht behalten; Wein z. B. darf nie auf dem Tisch fehlen und haben sie auch kein Geld, so machen sie eben Schulden und schließlich verschwinden sie von Port Sudan mit Hinterlassung oft von Kr. 2—3000 Schulden als Andenken; das kommt garnicht so selten vor. Die englische Regierung hat, wie schon oben erwähnt, in der kurzen Zeit seit Anlegung der Stadt sehr viel geleistet. Die Hafendocks sind bereits fertig, eine großartige Arbeit, ausgeführt von einem italienischen Ingenieur und italienischen Arbeitern, daneben erheben sich vier massive Bauten, die als Zoll-und Warenhäuser dienen. Die Eröffnung des Hafens fand erst heuer im April statt, int Beisein des Vizekönigs von Ägypten und des Generalgouverneurs vom Sudan. In schöner Lage, gegenüber dem Hafeneingaug, erhebt sich der monumentale Bau des Gouvernements, gleich daneben steht das Postgebäude, etwas im Hintergründe die Kasernen für die ägyptischen Soldaten und das Gefangenhaus, ebenfalls ein Riesenbau. Am anderen Ende der Stadt kommen die Gebäude für die Re- gierungsschulen zum Vorschein, vorläufig dienen sie aber noch einem ganz anderen Zweck, nämlich als Behausung der Polizei, da es an Schülern mangelt: etwas entfernt davon liegt das geräumige, ganz modern eingerichtete Spital. Am äußersten Ende ist das neue Stationsgebäude, ganz aus Granit, aufgeführt. Von hier aus führt die Bahn über die Brücke, die den einen Teil von Port Sudan mit dem anderen verbindet. der, wenn auch nur ein Viertel davon etwas kultiviert ist, doch zur Abwechslung dem Auge etwas Grünes bietet. Es ist nämlich hier durchaus schwierig, einen Garten anzulegen-, da das Erdreich ganz sandig und salzhaltig ist, muß gutes Erdreich von weitem mit der Bahn herbeigeschafft und aufgeschüttet werden, größtenteils oft die obere Schicht bevor abgehoben und weggefahren werden. Dann ist erst noch die Schwierigkeit mit dem Wasser, IRomaöentdeöbof in LrKowit. Die Brücke (Siehe Bild S. 227) kann aufgezogen und niedergelassen werden und legt Zeugnis ab vom Fortschritt der modernen Technik auch in diesen Ländern. Noch zu nennen ist das Elektrizitätswerk, das die Stadt, wenn kein Mondschein ist, etwas spärlich beleuchtet. So hätte Port Sudan alle nötigen Bauten, die für die Gesamtheit manchmal und für einzelne oft gut und dienlich sein können, doch die machen iioch keine Stadt aus. Nicht übergehen darf ich den öffentlichen Garten, das gleichfalls sehr viel Salzgeschmack enthält und nicht tauglich ist zur Bewässerung von Pflanzen. Die Regierung hat ja etwas besseres Wasser und auch viele dienstbare Geister, was dem Privaten natürlich abgeht. Alle öffentlichen Arbeiten der Regierung, soweit kein Europäer erforderlich ist, müssen die Sträflinge verrichten-, man sieht da morgens und abends oft ganze Kolonnen, teils mit Ketten gefesselt und ein paar Soldaten als Begleitung, vorüberziehen. (Fortsetzung folgt.) LLnLge Tierkabeln der LcbilluKneger. Gesammelt von tbocbw. P. Mlilbelm Wanbolzer F. S. C. Die Schilluklieben es, in gemütlichen Stunden Tierfabeln znm Besten zu geben. Unterhaltung und Belehrung kommen dabei gleich gut weg; es ist ergötzlich, die Tiere Theater spielen zu sehen nach dem Muster „Mensch" mit seinem Stolz und seiner Schlauheit und es ist ungemein lehrreich, zu sehen, wie die Neger die Rätsel, die ihnen das stimmte Leben der Tierwelt bietet, menschlich groß oder-kleinlich erklären. Eine eigentliche Moral enthalten die Fabeln nicht: Ein Schlauer führt die Dummen an der Nase herum, sie mögen lernen, auf der Hut zu sein. Die Stolze blamiert sich und wird mit dem Spott nicht verschont. Ungehorsam und Abfall rächen sich. Die Schillukneger leben zwischen dem 10. und 11. nördlichen Breitegrad, dem Nil entlang. Ihr Land ist voll von Sümpfen und langsam fließenden Wassern-, es ist ungesund und reich an Tücke: Raubtiere, Schlangen, Moskitos, weiße Ameisen, die Unsicherheit der jährlich erwarteten Regen, die Habsucht und der Neid der Menschen machen das Leben dort zu einem harten Kampfe, in dem wenig für das Ideale und Gemütliche bleibt. Am meisten Zeit und Muße haben die Jungen, die den Ernst des Lebens noch nicht erfaßt, und die Alten, die den Kampf des Lebens bereits durchgekämpft haben und nun in Ruhe und Frieden ihr Pfeiflein rauchen. In ihrer Gesellschaft hört man Lieder singen, Rätsel lösen, Geschichten erzählen und Tierfabeln Vorbringen. 1blitten der Eingeborenen. (Siehe Text S. 218.) Eine Hauptrolle spielt in den Fabeln der Hase: er ist bei ihnen das, was bei uns der Fuchs ist. Er hat nicht die Schlauheit des Fuchses, aber in Ermangelung eines besseren Spielers wird ihm eine Verschlagenheit und List zugetraut, die er gar nicht besitzt. Ein paar Fabeln zeigen Anklänge an eine Sündstut und an einen Abfall unter den Tieren. Jeder Fabel geht eine kleine Erklärung voraus, die notwendig ist, um die Umstände und den Geist derselben zu verstehen. 1. Das Krokodil und die Wasservögel. Erklärung. Eine Menge langbeiniger und langschnäbliger Vögel stehen an den Nilufern des Morgens, sich der Verdauung widmend. Ruhig stehen sie da, als ob sie keine Sorgen und Feinde im Leben hätten. Das Krokodil, dem alles Wild gehört, das ans Wasser kommt, tut den Vögeln nichts zuleide. Die raschen Gur, eine silberweiße, feine Fischart, die wie Kinder in den niederen Wasserstellen am Ufer spielen, machen einen weiten Umweg in den Nil hinein, mit diesen Langbeinen nicht zu Gesicht zu kommen. Die Freundschaft des Krokodils mit den Wasservögeln und die Furcht der Gur vor denselben erklärt sehr hübsch die folgende Fabel: Gelangweilt und halb im Schlafe stand eine Reihe langbeiniger Wasservögel ans einer Sandbank. Das Krokodil machte sich an sie heran, fragte nach ihrem Befinden und wer sie seien. Sie entgegneten einstimmig und mit hoher Wurde, ihre mächtigen Schnäbel aufreißend, daß sie ganz harmlose Fischer seien, aber wehe dem, der ihre Arbeit störe, den würden ihre Schnäbel fassen und verhallen. — Erschrocken ob solch einer Sprache, nickte das Krokodil anerkennend und sagte: „O, versteht sich, daß wir Freunde sind und einander nichts zuleide tun." Von jener Stunde an läßt das Krokodil die Wasservögel und Strandläufer in Ruhe. 2. Die Wasservögel und der Gur. Auch ein Gur wagte sich an die Langschnäbler heran und fragte schalkhaft, ob denn in den riesigen Schnäbeln auch Zähne seien. Ganz unschuldig und kein Unheil ahnen lassend, öffneten sich die Schnäbel: da war ja alles zungenglatt und keine Spur von einem Zähnlein. Der Gur kam also, nichts mehr fürchtend, ja mit der Stimme des Mitleids an die Zahnlosen heran. Da ging's ihm aber schlecht: Einer der Langschnäbler packte ihn und würgte ihn hinunter. Die Gur halten sich seither in gemessener Entfernung von den Wasservögeln. 3. Der Löwe und die Hyäne. Erklärung. Der Löwe ist der König der Tiere. Seine Beute sind Antilopen aller Art und Giraffen. Mit der Hyäne will er nichts zu tun haben. Überrascht sie ihn auf einer Beute, so überläßt er sie ihr. Er tut, als fürchte er die Hyäne. Die Erklärung dieser Tatsache gibt die folgende Fabel: Der Löwe hatte Beute gemacht. Schäkernd stürzte sich die Hyäne darauf. Der Löwe fing an zu knurren und zu drohen und die Hyäne lief davon. Am nächsten Bach wälzte sie sich im Schmutz, bis sie ganz entstellt und unkenntlich war, und kam dann wieder ztir Bente zurück. Wieder knurrte der Löwe, aber die Hyäne ließ sich nicht verscheuchen. Er warf sich auf sie, aber seine Krallen schlüpften au ihrem glatten Leibe ab, während die Hyäne den Löwen aufdringlich anrannte. Angeekelt durch dieses Gebühren, wandte sich der Löwe ab und ließ ihr die Beute. Seither weicht der Löwe der Hyäne ans als einem verachtungswürdigen Tiere. 4. Der Hund und das Krokodil. Erklärung. Krokodil und Hund leben in Feindschaft miteinander. Der Hund läuft selten an den Nil außer mit seinem Herrn. Den Grund für diese schlechten Beziehungen will die folgende Fabel geben: a) Der Hund hatte seinen Kopf in einen Pug — eilt rundes, tiefes Wassergefäß mit schmalem Halse — gesteckt, auf dessen Grund Milchbutter aufbewahrt war. Aber seine Zunge erreichte nur wenig — sie ging nicht bis auf den Grund. Er lief daher zum Flusse und bat das Krokodil, es möchte ihm seine Zunge leihen, er werde die Zunge gleich wieder zurückbringen. Das Krokodil war so gut, seine Zunge auf dieses Versprechen hin herzugeben. Der Hund fand sich mit der an- geflickten Zunge sehr zurecht und kehrte nicht wieder zum Krokodil zurück. Von diesem Fall datiert die lauge Zunge des Hundes und die kurze des Krokodils, das wirklich keine eigentliche Zunge hat — sowie die Feindschaft zwischen Hund und Krokodil. Der Hund trinkt lieber ans Pfützen als aus dem Nil und wehe ihm, wenn.er es wagen sollte, den Fluß zu durchschwimmen, um auf dem andern Ufer Wild zu jagen. b) Wie das Krokodil sich am Hunde rächte. — Der Hund hatte seinen Kopf wieder in einen Pug gesteckt und brachte ihn nicht mehr heraus. Blindlings damit umherschießend, kam er an den Nil und schlug auf das Wasser ein —- der Png wollte nicht zerbrechen-, ja es drang Wasser ein und er wurde immer schwerer. Das Krokodil sah dem Schauspiel zu und versetzte dem Hund einen Schlag mit dem Schwanz, daß er weit in den Nil hineinflog. Der Pug zerbrach und der Hund ward eine leichte Beute für das Krokodil. Dafür nehmen die Hunde bis heute noch Rache, indem sie das Wild, das zum Flusse trinken kommt, verjagen und so dem Krokodil manchen guten Bissen entreißen. c) Eines Tages kam aber trotz der gespannten Beziehungen ein Hund zum Nil und wollte übersetzen. Das Krokodil war sofort zur Stelle und erklärte, daß der Nil ganz sein Eigentum geworden, weil ja schon lange kein Hund mehr übergesetzt sei. Das Festland sei der Hunde Eigentum und es habe dort auch nichts zu suchen. Der Hund, sich wenig um diese Rechts-erklärung kümmernd, warf sich in den Fluß, dem andern Ufer zuschwimmend. Das Krokodil ließ ihn ein Stück schwimmen, packte ihn dann und zog ihn unter Wasser. Die Hunde gehen nun nicht mehr ans die andere Flußseite. Sie haben das Schwimmen verlernt und kommen nur mehr mit ihren Herren ans dem Einbaum über das Wasser. (Fortsetzung folgt.) Bus dem fllMfftonsleben. 1 Derz Zesu-jssest in Ika^ango. Von 3Br. Josef Dnber F. S. C. Einige Notizen über das Herz Jesu-Fest dieser Station: Schon drei Wochen vor diesem Fest wurde mit dem Gesangsunterrichte der Knaben begonnen. P. Silvestri als bekannter Sänger war unermüdlich, denselben die richtigen Melodien beizubringen : sie probten eine Gregorianische Messe und die Herz Jesn-Litanei, welche sie zwar früher schon gesungen hatten, die aber von einem zum andern Mal immer wieder erneuert werden muß. Weiters erlernten sie ein neues Tantum ergo (tunt Mitterer), ebenso ein Lied zum heiligsten Altarssakrament sowie das Asperges me usw. Dem Feste ging eine Novene voraus, welche gleich nach der Volksmesse stattfand: während derselben wurde das Allerheiligste ausgesetzt: die Christengemeinde sang die Herz Jesn-Litanei, welche schon bei der Kommunion des Priesters begonnen wurde. Dann war ein kurzes Gebet, Tantum ergo, Segen mit dem Allerheiligsten und nach dem Segen ein Sakramentslied. Das Fest wurde wegen gewisser Gründe nicht Freitag, den 18. Juni, sondern auf Sonntag, den 20. Juni, verlegt. Am Vor- tage des Festes war allgemeine Reinigung und Vorbereitung auf dieses Fest: alles' war deshalb auf den Beinen, um alles so gut zu schmücken, als man nur konnte. Der Hof, die Werkstätte und Wohnungen wurden gekehrt und gereinigt; das Fußbvdenwaschen blieb uns erspart, da wir nur pure Erdboden haben. Diese Erdboden sehen, in kleinem Maßstab, ganz gebirgig aus, so daß man einen Tisch oder Stuhl nie gerade hinstellen kann. Kranz von Palmblättern gemacht, um das hübsche und große Herz Jesu-Bild oberhalb des Hochaltars, welches von einem Wohltäter gespendet wurde, zu zieren. Ich bereitete den Hochaltar, steckte frische Wachskerzen ans, gab frische Altartücher usw. Eine Negerknabe namens Klemens Gutimba bereitete Natur-blumen in Vasen für die beiden Altäre. Die Christen und Katechumenen opferten freiwillig dem lieben Herzen Jesu je eine Stearinkerze fbatenetngang von Dort Sudan. (Siehe Text Seite 221.) Es war die arme Kapelle, die eine Strohhütte und schon altersschwach ist, zu dekorieren. Aber wie das machen? fragte ich mich schon vorher; habe ja keine Abwechslung, Kerzenleuchter sind immer dieselben, für Wochentage wie für Feste, Kunstblumen sind auch gar keine und so fehlte vieles andere. Ich nahm deshalb meine Zuflucht zur schönen Natur und machte sie zur unmittelbaren Dienerin Gottes. Es wurden Singabäume abgehauen und in der Kapelle aufgestellt, ein großer Vor dem Herz Jesu-Bilde wurden alle diese geopferten Kerzen aufgestellt, zwischen dem Bilde und der Kerzenreihe waren drei Vasen (gewöhnliche Gläser) mit Natnrblumen. Alles war zwar sehr einfach, aber doch zierlich und hübsch. Es war nach 5 Uhr, als so ziemlich alles fertig war. Die neuen Fahnen, die päpstliche in der Mitte, welche bereits im Winde flatterten, verkündeten die Festesfreude. Alles war heiter und freudig gestimmt, wie sich eben ein Christenherz vor einem hohen Feste freut. Natürlich gab es darunter auch solche und vielleicht den größten Teil, der sich nur auf die Mer issa freute, die es ant nächsten Tag geben sollte, denn, wie bekannt, ist der Neger nur zu viel um seinen Magen besorgt. Gegen 6 Uhr bereiteten sich die Kommunikanten zur heiligen Beichte vor, um ihre Seele solches belohnen und ihnen die Gnade geben, durch die vielen Gefahren und Schwierigkeiten dieses Lebens durchzukommen, deren so vieler sie ausgesetzt sind. Am Morgen des Festes war um halb 6 Uhr die erste heilige Messe, wobei nur die Kommunikanten anwesend waren. Bei der Kommunion des Priesters gingen die 7 Kommuni- Autzugöbrücke über öcn /Ifoeeccearm bettn Daten von lport Sudan. (Siehe Text Seite 222.) noch im heiligen Sakrament der Buße zu reinigen und zu schmücken für den folgenden Morgen, wo das Herz Jesu mit ihrem H rzen sich vereinigen sollte. Es macht uns immer Freude, wenn wir diese jungen Christen, darunter sind auch zwei Männer, häufig, ohne jedweden Antrieb und ihrerseits ohne politischen Grund, zu bcn heiligen Sakramenten gehen sehen. Gewiß wird das heiligste Herz Jesu kanten, welche im Vorjahre ans der Hand des hochwst. Bischofes Msgr. G her die erste heilige Kommunion empfangen hatten, und wir gm ei Brüder zum Tische des Herrn, um das heiligste Herz Jesil wahrhaft und wesentlich in unser Herz aufzunehmen: dies war der heiligste und schönste Augenblick des Tages. Nach der Danksagung war eine Pause von zirka anderthalb Stunden; in dieser Zwischenzeit gingen die anderen Knaben, die noch nicht zur heiligen Kommunion zugelassen wurden, zur heiligen Beicht. Zur bestimmten Zeit wurde mit dem Glöcklein der Station das Zeichen zum Hauptgottesdienst gegeben, wo hernach die ganze Gemeinde (zirka 60 Personen samt den Kindern) sich in der Kapelle versammelte. P. Bcrtola (gegenwärtig Oberer) zelebrierte, ich machte den Zeremonier, sechs Knaben dienten (zwei Kerzenträger, zwei mit Rauchfaß und Schifferl und zwei Ministranten), P. Silvestri war Dirigent des Chores und führte einen sehr-hübschen Gesang auf, ohne Harmonium, da eben noch keines vorhanden ist. Der Gottesdienst begann. Zuerst war Asperges, dann der Ordnung nach die heilige Messe. Es wurde, wie schon anfangs erwähnt, die Gregorianische Messe gesungen. Während der Messe brannten vor dem Herz Jesu-Bilde alle geopferten Kerzen (25 an der Zahl). Dieses alles machte auf die, welche schon etwas mehr in der katholischen Religion unterrichtet sind, einen rührenden Eindruck, so daß man es ans ihren Augen und Benehmen ersehen konnte. Mancher von den Nichtchristcn dachte vielleicht: O, wenn ich doch diese Kerzen hätte, die der Türke (so nennt man hier im Volksmunde jeden Europäer) da beim hellichten Tage verbrennt, und dergleichen anderes. Nach dem Gottesdienste warteten diese armen Leute im Hofe vor dem Hanse, um einen Schluck Merissa zu erhalten, was sie ja schon acht Tage früher wußten und der ihnen auch gegeben wurde. Währenddem sich diese um den Topf versammelten, wollte einer (welcher Kommunikant war) weggehen. Ich fragte ihn in der Ndokosprache: „Hast du den Topf nicht gesehen?" Er antwortete: „Ja, macht nichts, ich will früher einen Besuch beim heiligsten Herzen Jesu in der Kirche machen", und er ging, wie er gesagt. Nach einer geraumen Zeit ging ich dem Garten zu und sah, wie sich der Betreffende, als er aus der Kirche ging, die Tränen in den Augen trocknete: er war in der Kirche ganz allein und konnte, als er herausging, auch mich nicht so leicht sehen. Das hat mir einen sehr guten Eindruck gemacht. Die Christen und Kate-chumenen machten während des Tages öfters Besuche beim Allerheiligsten, brachten auch Geldstücke als Opfer auf den Altar und baten das heiligste Herz Jesu um die eine oder die andere Gnade, wie sie es eben verstanden und nötig hatten. Wir waren abends überrascht, als wir 40 Tarifa = Kr. 5 zählten, und man weiß nicht, wer und wie viel einer gab. Mit diesem Gelde wird inan eine Kerze kaufen, welche vor dem Allerheiligsten verbrannt werden soll. Um 6 Uhr abends war feierlicher Segen. Die Knaben sangen mit voller Kraft die Herz Jesu-Litanei. Nach derselben hielt P. Bertola eine Herz Jesu-Predigt in der Ndoko-Sprache, dann folgte das Weihgebet (ebenfalls in der Ndoko-Sprache) zum heiligsten Herzen Jesu: nach diesem Gebet wurde das Tantum ergo (von Mitterer) gesungen, dann Segen mit dem Allerheiligsten. Ein Lied zum allerheiligsten Alterssakrament bildete den Schluß. Die hell beleuchtete Kapelle und die Zeremonie machten auf die Schwarzen einen mächtigen Eindruck. Nach dem Segen betete man gemeinschaftlich den Rosenkranz, den sie förmlich sangen. Kayango (so heißt unser Häuptling) bot sich an, ein Rongo (Tanz) aufzuführen, wobei er mit seinen Musikanten und einigen wenigen Tänzern erschien; auch sollten unsere Knaben mitspringen, aber sie zeigten daran keine Freude. Sie sagten: „Das Rongo macht uns nur recht müde und gefällt uns auch gar nicht." Man gab diesen Leuten die noch wenige Merissa, die noch vorhanden war. Um 9 Uhr ließ man alles einstellen und unsere Knaben waren froh, daß es fertig war; sie verrichteten noch ihr Abendgebet und dann begaben sie sich alle zur Ruhe. Möge das heiligste Herz Jesu bald alle diese lieben Schwarzen an sich ziehen! Bebt Tage im Malb. (sw» Von P. Wernbard Ikrobnen F. S. C. Um mich zum Essen aufzumuntern, nahm ein Schilluk meinen Löffel, griff zugleich mit der Hand in den Topf, holte eine ordentliche Faust voll Polenta heraus, womit er meinen Löffel anfüllte, den er mir dann übergab. Ich bin groß (vornehm), muß also mit dem Löffel essen: daß die andern ihn aber mit der Hand anfüllen, das ist nichts Besonderes und Außergewöhnliches. Den Schilluk dienen gewöhnlich, d. h. wenn sie Löffel gebrauchen, große, platte Muscheln als Löffel oder sie machen aus spannlangen, gebogenen Hörnern geschickte Löffel, welche für die Milch dienen. (Solche Löffel habe ich mitgebracht nach Brixen.) Trotz der entsetzlichen Mosquitos verlief der Abend in recht lebhafter Unterhaltung bis 10 Uhr und darüber. Es wurde geraucht, gegessen und geplaudert die ganze liebe Zeit. Es wurde geschwatzt über Politik und Geographie, über unsere Länder und Gebräuche. Was ihnen aber besonders komisch vorkam, war, daß wir Missionäre von verschiedenen Ländern, Sprachen und Nationen hier jetzt zusammen in Gemeinschaft leben; wie es doch möglich war, daß wir so zusammen kamen, um im Schillukland ein Haus zu bauen. Ich selbstverständlich kam immer am liebsten auf die Religion zu sprechen: von der Erschaffung, vom Leben nach dem Tod u. dgl. „Hörst du, was der Pater sagt?" redete einer den andern an; „ich habe so etwas noch nie gehört, das gefällt mir. Nach dem Tode finden wir uns alle wieder zusammen; daist ein Himmel und eine Hölle; wir sollen also die Lumpereien, Kriege und Raufereien lassen und ein ruhiges Leben führen. Das ist ganz recht, die Schilluk sind schlecht." Sie ihrerseits erzählten mir dann wieder von ihren religiösen Ideen und Überlieferungen. Wie Nhkang (Stammvater) im Sturm durch das Land geht und manchmal Leute mit sich nimmt in ein fernes Land. So z. B. war einmal ein Tanz in Atungkiel (einem Dorf in unserer Nähe). Da kam plötzlich ein starker Wind und darnach war ein junger Bursche nicht mehr zu sinden; überall wurde er gesucht, aber umsonst. Man hiell ihn für verloren-, man wußte nicht, ob ihn vielleicht ein Krokodil verschlungen oder ihm sonst etwas begegnet sei. Er wurde nun beweint und der Totentanz aufgeführt; niemand dachte mehr au ihn. Nach mehreren Jahren erschien er wieder im Dorf. Er ist jetzt ein sehr alter Mann und lebt noch. Ich werde nächstens den Wundermann einmal aufsuchen. Aber wie mir schon in ähnlichen Fällen geschehen ist, wird man nichts Gescheites aus ihm herausbringen. Hier erinnere ich mich gerade daran: Vor zwei Jahren hörte ich in der Früh hier in der Nähe einen Totengesang und Weinen. Bald darauf erzählte man, eine Frau vom Dorf sei zum Fluß gegangen, um Wasser zu holen, und das Krokodil habe sie verschlungen. Den Krug und das kleine Schürzlein, welches die Frau getragen, habe man ernt Wasser gefunden und sonst sei jede Spur verschwunden. Aber, o Wunder! Einige Tage später erschien sie wieder in einem Dorf, gute zwei Stunden von hier, den Fluß hinauf. Wie, was, woher? . . . Geheimnis. Später einmal kam sie zu uns und ich fragte sie, wo sie gewesen war. Verblüfft schaute sie mich au und ein mattes, trübes Lächeln war die Antwort auf all mein Fragen und Zureden. So verliefen die Abende in interessanter Unterhaltung. Einer mußte zum Fluß gehen und Wasser holen, da nahm er einen tüchtigen Feuerbrand ans dem Feuer und ging damit. „Eh!" sagte ich, „was willst du mit dem angebrannten Knüttel?" — „Damit haue ich die Hyäne auf den Schädel, wenn sie mir zu nahe kommt/" sagte er. Die Hyänen schleichen bei Nacht um das Lager herum, ob sie etwas erwischen können. Und man versicherte mir, daß sich um uns herum die Hyänen aufhalten. In der Tat, es ging keiner von unseren Leuten abends 200 Schritt vom SagCitropbäcn. (Siehe Text Heft 9, Seite 208.) Lager weg, ohne mit Lanze, Feuer oder Licht bewaffnet zu sein. Wenn wir dann ausgeplaudert hatten, kroch jeder in sein Mosquitonetz. „So, jetzt bitten wir den lieben Gott, daß wir glücklich schlafen können." „Ganz recht, Pater, mir wollen auch beten." Da forderte ich die beiden Küchenjungen, die ziemlich regelmäßig, in die Schule kommen, auf, sie sollen das Uinan Cuok (Vaterunser) laut beten. Die-andern fielen hie und da mit einem Ausdruck dazwischen, was sie schon so zufällig gelernt hatten. Alle zufrieden und wohlgemut, bringen wir tue-Nacht in süßester Ruhe zu. Am Morgen forderte ich sie auf, zu beten. „Was," fragte einerv „schon wieder beten? Dessen wird man doch satt." — „So," sagte ich, „wirst du denn nicht auch heitte essen, damit du es aushalten kannst?" — Am Abend darauf sagte ich nichts und machte mit lauter Stimme das Kreuzzeichen für mich allein. „Was machst du, Pater," fiel einer gleich ein, „warum beten wir nicht alle zusammen, sondern [bn betest für dich allein?" — „Ihr habt," antwortete ich, „diesen Morgen gesagt, ihr seid des Betens müde." — „Nein, nein, wir wollen auch gut schlafen und beten mit dir." Am nächsten Abend dachten sie selbst zuerst ans Beten. In diesen Tagen waren wir mit schönen Fischen gut versehen. Einer unserer Leute nämlich hatte in der Nähe eine Fischerei eingerichtet. In den vielen Chors (Kanälen) hier, die zur Zeit des Hochwassers voll Wasser sind, haben unzählige Fische von allerhand Größe ihren Aufenthalt. Durch diese Chors machen die Schilluk eine Art Zaun von Sträuchern und Gras, so daß die Fische nicht durch können, nur lassen sie in der Mitte einen Durchgang. Hierin stellen sie einen trichterförmigen Korb auf, der aus dick- wöhnlichen Begleiter auf die Jagd. Ohne Begleitung eines Schilluk darf man es hier kaum wagen, etwas weiter hinaus zu gehen, schon aus dem Grund, weil man sich hier unglaublich schnell und leicht verirren kann, denn es ist überall ein solch ewiges Einerlei, daß man nach hundert Schritten nicht mehr-weiß, wo man ist und woher man kam. Er IRüchhebr aus dem Iffilalöe. (Siehe Text Seite 232. stengeligem Gras gemacht ist, so daß die Fische hinein können, aber nicht zurück, ähnlich wie bei einer Mausefalle. Täglich besuchte unser Landsmann seine Fischerei und brachte jedesmal zwei oder drei schöne Fische mit. Selbst Honig fehlte uns nicht. Die Leute hatten beim Holzhauen in den Zweigen eines Baumes einen Bienenschwarm entdeckt. Eines Tages ging ich mit meinem ge- ging mir nach mit einem Gewehr auf der Schulter. Da mir das Jagdglück diesen Morgen nicht besonders hold war, setzte ich mich endlich im Schatten nieder und betete mein Brevier. Plötzlich krachte weit hinter mir ein Schuß. Nachdem ich auch ein paar schöne Perlhühner geschossen, kam er triuniphierend ans mich zu: „Siehst du meine Jagd!" Zwei große Nileidechsen, jede fast einen Meter lang, trug er an seinem Lanzenstiel aufgespießt über -er Schulter. „Du wirst sehen, was das für ein leckerer Braten ist. Das ist mau, mau, mau (fett, fett, fett).“ Ohne die Haut abzuziehen, wurden sie in kleine Stücke geschnitten und in einem Taps gekocht. Ich muß wirklich gestehen, es ist gar kein zu verachtender Bissen. Hätten sie es nur ein wenig besser gekocht-, aber das lange Kochen ist dem Schilluk verschwendete Zeit. Wenn es gut warm ist, dann geht es drüber her: die scharfen Zähne müssen das übrige ersetzen. Mein Begleiter mußte natürlich seine Heldentat wiederholt erzählen. Er hatte beide Eidechsen ans einander ans einem Baum gefunden und mit einer Kugel Leide durchbohrt. Am Nachmittag ging ich am Rand des Waldes auf und ab, mein Brevier betend, während die Leute im Wald Holz schlugen. Äuf eimnal kommen alle auf mich zugelaufen, klettern auf den nächsten Baum und schauen alle gegen die Dörfer ans der andern Seite des 9ÜL „Was ist? Was gibt's?“ „Krieg, Krieg!“ war ihre kurze Antwort. Die Weiber haben drüben Kriegsalarm geschlagen. Sobald im Schillukland nämlich eine Streitigkeit ans-dricht zwischen zwei Dörfern, so schreien die Weiber gleich ein eigenartiges ln-lu-lu. Das geht wie ein Blitz durch die Dörfer und alles läuft zusammen. Auf diese Weise artet eine kleine Streitigkeit nicht selten in eine völlige Schlacht aus, wo oft einige Burschen ans dem Felde liegen bleiben. Ich am Rand des Waldes hatte nichts bemerkt und gehört und doch war es dem scharfen Ohr meiner Schilluk im Wald bei der Arbeit nicht entgangen. Während ich in der weiten Ferne nur einige Lanzen im Sonnenschein blitzen sah, betrachteten meine Leute mit freiem Auge jede Bewegung der beiden Raufparteien: jetzt gehen sie voraus, jetzt zurück, da kommen jene Dörfer noch hinzu, dort treiben sie eine Kuh. Die Ursache nämlich der meisten Raufereien 1st gewöhnlich das Vieh. Die Abendunterhaltung drehte sich selbstverständlich um das Hauptereignis des Tages. Wenn es sich um Raufereien handelt, dann wird der Schilluk lebendig. Lanzen und Spieße werden bereit gelegt. Spieße, woran die Mosquitonetze geknüpft waren, wurden herausgezogen und durch Stöcke ersetzt. „Sieh', Pater,“ fing einer an, „im Schillukland ist es so: Das Dorf, in dem heute Krieg war, sind unsere Verwandten (Verbündeten); sollte vielleicht jemand von den urksrigen jemanden von der andern Partei erschlagen haben und wenn jene wissen, daß wir hier sind, so kommen sie noch diese Nacht her, um sich zu rächen und jemanden von uns zu töten.“ So gefährlich wird es doch wohl nicht, meinte ich, aber sie versicherten fest, die Schillnk seien so. Als wir schon alle in unser Netz gekrochen waren, beredeten sie unter sich, was sie tun sollen, wenn jemand bei Nacht komme und frage: Seid ihr hier? Ob sie antworten sollten oder gleich dreinhauen. Ich bemerkte, daß sie die Sache doch etwas ernst nahmen, deshalb sagte ich: „Hört einmal! Wenn bei Nacht jemand kommt und fragt: ,Seid ihr hier?' so gebet keine Antwort und ich werde auch nichts sagen, damit sie mich an der Stimme nicht erkennen, sondern ich nehme das Gewehr und schieße über ihre Köpfe hinweg: dann werden sie glauben, daß ein anderer Bongo (Fremder) da ist, der keinen Spaß macht, und sie werden erschreckt davonlaufen.“ „Das ist ein Wort.“ Alle gaben Beifall. „Du hast gesprochen; schieße sie nicht tot, Pater, sondern drüber her, dann haben sie schon Schreck genug und werden schon laufen.“ Wir schliefen ruhig bis zum anderen Morgen. Am letzten Abend noch meldete sich der König des Waldes. In der Ferne hörte man sein tiefes, dumpfes Gebrüll. Wir wurden aber von ihm nicht weiter belästigt. Am Nachmittag suchten wir unsere sieben Sachen zusammen und getrost und zufrieden segelten wir nach Hause. Heft 10. Stern der Neger. 233 ' ^ 1 XHnterbaltenbes. g s\ Žil Doppelte Netten. Lrzäblung von Dr. Dugo klbioni. vie er es immer zu tun pflegt, kam endlich am 2. Juli der erste afrikanische Regen, zuerst einige Tropfen und dann in Strömen im eigentlichen Sinne des Wortes. Am 6. Juli abends folgte ein noch stärkerer. Nach einem solchen viertel- oder halbstündigen Regen haben wir alsbald alles voll Lachen. Aber dabei bleibt es leider nicht immer, es kommen manchmal zugleich mit ihm starke Stürme. Am 9. Juli, gegen 7 Uhr, kam ein solcher Ncgcnsturm mit großer Gewalt. Er löschte bei uns die Lichter aus und das Dach der Veranda, das sich längs des Hauses hinzieht, wurde zum Teil aus den Mauersockeln gehoben, legte sich jedoch von selbst wieder hinein. Aber alsbald traf ein Araber ein mit einem Briefe von den Schwestern an den Obern mit dem Inhalt: „Wir stehen ohne Dach; der Wind hat cs genommen und ans die Tramstation geworfen. Bitte, uns einige Brüder zu Hilfe zu schicken." Alsbald gingen zwei Brüder, um zu sehen, was zu helfen sei zu dieser Stunde. Da mußten sie ein trauriges Bild der Verwüstung sehen. Holzgcbälke und Zinkplatten lagen durcheinander. Der Wind hatte das Dach des Hauses und das der Veranda fortgetragen, nur mehr die Brettcrstützen zurücklassend, die er zum Teil auch mitnahm. Alle Ziukplatten waren fortgetragen und auf die Straße geworfen. Die Brüder und alle Schwestern machten sich nun mit einigen Eingeborenen ans Werk, um wenigstens den Hanptplatz frei zu machen. Man zog alles in die Nähe des Hanses, obwohl man gezwungen war, durch Wasser und Schlamin zu waten, so daß schließlich alle ganz naß und schmutzi^waren. Es folgte eine schlimme Nacht. Der Regen kam überall herein und trug den Schmutz vom Dach in die Zimmer. Hoffentlich wird man das Dach bald fertigstellen, so daß die Schwestern nicht länger in Gefahr sind, in der Nachtvom Regen überrascht zn werden. Es ist dies eine neue starke Anforderung an die ohnehin schon sehr knapp bemessenen Mittel der Mission, besonders wenn man bedenkt, das; nicht bloß Zink, sondern auch das ganze Holz von Europa geliefert werden muß. Dieser starke Wind, der sich besonders im Zentrum der Stadt bemerkbar gemacht hatte, hat auch manchen anderen Schaden verursacht, so durch Niederreißuug von nicht besonders stark konstruierten Holznebenbanten, wie Veranden usw. Dabei wurde auch der Diener eines Griechen schwer verletzt. Einer armen eingeborenen Frau, die Durra zum Verkauf hatte, trug der Wind einen guten Teil in die Luft und zerstreute sie, so daß die arme Frau über ihr Unglück weinte, begreiflich, da sie vielleicht ihre ganze Habe darstellte. An den Hauptstraßen wurde eine Reihe Bäume umgeworfen, nachdem sie mit großer Mühe gepflegt und großgezogen worden waren. Im Nil versenkte der Sturm eine große Barke, so daß man nur mehr das Steuerruder herans-stehen sah; sie wurde später gehoben. Bei manchen Barken riß er die Segelstangen ab. Wäre ein solcher Sturm am Tage gekommen, es dürfte fatal gewesen sein. Am Platze besonders, wo das Dach der Schwestern hingeschleudert wurde, ist es gewöhnlich voll Leute. Am selben Platze wurden auch vier Wagen der Tram umgeworfen. Wo solche Stürme, Orkane, stärker auftreten, da muß es furchtbare Katastrophen absetzen. Gott wolle uns vor solchen bewahren! fIDenl'cbenfvefferet am Ixonoo. Wie fast alle Negerstämme im Hinteren Kongogebiete, sind auch die Eingeborenen am Sanga dem Kannibalismus ergeben und der sranzösische Expeditionsleiter erzählt davon, wie er in einem Dorfe in einem dampfenden Fleischtopfe im Wasser kochend die Arme und Brustteile einer Frau fand. Es gibt keine Speise, die diesen Negerstämmen köstlicher und geschmackvoller dünkte als Menschenfleisch, und sie unterscheiden dabei genau zwischen Negern und Weißen. Das Fleisch der Europäer wird entschieden vorgezogen und mit großem Freimut äußern die Neger sich über diese Vorliebe. In der Regel sind es Kriegsgefangene, getötete Feinde oder auch Frauen des eigenen Stammes, die geopfert und dann verzehrt werden. Diese Schmausereien werden stets lange vorher vorbereitet und ein großes Fest geht ihnen voraus. Der ganze Stamm tritt dann zusammen, die armen Opfer werden mit seltenem Ol und wohlriechenden Fetten gesalbt, man schmückt sie mit Arm- und Halsbändern ans Kiipfer und Perlen und nun werden sie mitten in den Kreis des tanzenden, jubelnden und lärmenden Volkes hineingeführt. Durch den Wald brausen dann die Tamtamschläge, weithin schallen die singenden Stimmen der begeisterten Teilnehmer, große hochauflodernde Frendenfeuer leuchten auf und werfen ihren phantastischen Glanz auf die wilden, dunklen Gestalten, die hier mit gellenden Frendeu-rufen tanzen und springen. Dann plötzlich ertönt ein Signal. Alle kennen es. Einen Augenblick später sind die bereits vorher bestimmten Opfer erfaßt. Sie werden erdrosselt und ihr keuchendes Stöhnen erstickt in dem lauten Gesang ringsum, der in diesem Augenblick laut und wild aufbraust. Daun schreitet man zur Verteilung des Fleisches, das Fest ist zu Ende, ein jeder eilt heim in die Hütte, um hier in Ruhe das Mahl zu bereiten und zu genießen. Lenfant ist der Ansicht, daß der Kannibalismus der Sangastämme im wesentlichen seine Ursache in der unüberwindlichen Schwierigkeit des Negers habe, sich ausreichend Fleischnahrnng zu verschaffen. Die Affen, Ratten und Schlangen, die im Walde gefangen und erlegt werden, reichten nicht aus, das Bedürfnis nach Fleischnahrnng zu stillen, und aus dieser Notlage heraus entwickelte sich schließlich der Kannibalismus. Wo immer man auch in Mittelafrika den Kannibalismus beobachtet, wird man finden, daß seine schlimmsten Orgien stets mit den Zeiten des Mangels an anderen Nahrungsmitteln zusammenfallen. Wo die Bauauenzncht und der Maniok nnr schlechte Ernte bringen, zeigt die Vorliebe der Neger für Menschenopfer den größten Fanatismus; er ersetzt schlechte Jagd und schlechte Ernte. Weiteres. Ein Strolch macht sich bei einer Frau anheischig, für einen Teller Suppe alle Mäuse in ihrem Hause aus dem Wege zu räumen. Nachdem er die Suppe gegessen, fordert ihn die Frau auf, sein Versprechen zu erfüllen. Der (Bauner nimmt seinen derben Knüttelstock zur Hand und antwortet der erstaunten Frau: ,,So, bringen Sie dieselben nur her, ich will dann allesamt erschlagen." Der aufmerksame Wirt. Gast: „Das mutz man sagen, aufmerksam ist unser Wirt gegen seine Stammgäste - acht Tage lang hebt er uns oft die Speisen auf." 21 m t s ft i I. Berichtsdiener Wolf berichtet, datz er die Vorladung dem Adolf Maier nicht zustellen konnte, weil derselbe dieselbe nicht annahm, indem derselbe nicht derselbe ist. Empfehlenswerte Wüeker und Zeitschriften, 1Kinöer=/libi|TionskaIenöet für 1910. 2. Jahrgang. Herausgegeben von der St. Petrus Claver-Sodalität für die afrikanischeu Missionen, Salzburg. Mit Post 35 Heller, 35 Pfg., 35 cent. Bezugsadressen: St. Petrus Claver-Sodalität, Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 12, und bereit Filialen: München, Türkenstraße 15 II.; Breslau, Hirschstraße 33; Zug (Schweiz!, St. Oswaldsgasse 15. Den so verderblich wirkenden blutrünstigen „Indianer-geschichten" entgegenzuarbeiten, ist erfreulicherweise den prächtigen Erzählungen „Aus fernenXanöen“ von I. Spillmann S. J. gelungen. Diese billigen Bändchen (es sind bereits 24 erschienen, Verlag von Herder in Freiburg und Wien) erzählen wie jene Jndianergeschichten spannend und lebhaft über fremde Länder und Völker, über Gefahren und Abenteuer, jedoch in einer Art, welche die jugendliche Phantasie nicht überreizt, vielmehr veredelnd und bildend wirkt. Eltern und Lehrern aufs beste zu Geschenken an die Jugend empfohlen. Isn den tb im in et will icb kommen! Lehr- und Gebetbüchlein für fromme Kinder. Zunächst für die ersten Schuljahre mit Einschluß der ersten heiligen Beicht und Kommunion. Herausgegeben von Karl Manracher, inful. Propst des Kollegiatstiftes See-kirchen. Sechste Auslage. Mit Bildern. 32". (VIII und 248.) Freiburg und Wien 1909, Herd ersehe Verlagshandlung Preis 40 Pfg. (48 Heller), gebunden 60 Pfg. (72 Heller) und höher. Das Büchlein umfaßt Lehre und Gebete. Die Lehre erstreckt sich auf alle den Kindern notwendigen Heilswahrheiten: auf Gott den Dreieinen, den Sündenfall, die Erlösung durch Jesus, den Heiligen Geist und sein Wirken, die Geheimnisse des Rosenkranzes, das Buß- und Altarsakrament Der Gebetsteil ist für Kinder der Volksschule völlig ausreichend. Der Geist Cbristt ober Anleitung, wie man nach dem Geiste Christi leben soll. Betrachtungen für Priester und Laien. Von 2lbt Joachim Seiler. Aus beut Lateinischen übersetzt von P. Romuald Münz 0. S. B. Mit Approbation des hochwürdigsten Herrn Erzbischofs von Freiburg und Erlaubnis der Ordensobern. (Aszetische Bibliothek.) 12" (Nil und 258.) Freiburg und Wien 1909, Herdersche Verlagshandlung Mk P80 (Kr. 2 16), geb. in Kunstleder Mk. 2'40 (Kr. 2'88). Das Buch zeigt in 38 inhaltsreichen und anregenden Betrachtungen, worin dieser Geist Christi bestehe, wie notwendig er für den wahren Christen sei, wie er denken, reden und handeln müsse, um sein Leben nach diesem Geiste einzurichten. Wir sind überzeugt, daß das Buch, wo immer es mit Heilsbegier gelesen wird, viel Gutes stiften wird. Wir rufen daher jedem Christen zu: Nimm und lies, und möchten namentlich die Seelsorger auffordern, für die Verbreitung dieses Werkes tätig zu sein und es sich angelegen sein zu lassen, ihm Eingang in die christlichen Kreise zu verschaffen. /übern Führer beim Gebete. Vollständiges Gebetbuch für die Jugend Herausgegeben im Aufträge des Vereins katholischer deutscher Lehrerinnen von Therese Wolfs, Hilfsschullehrerin in Bonn a. Rh. Mit Approbation des hochwst. Herrn Erzbischofs von Freiburg. Mit vielen Bildern. 32". (IV und 180.) Freiburg 1909, Herdersche Verlagshandlung. Gebunden 75 Pfg (85 Heller) und höher. Hervorgegangen aus einer neunjährigen Hilss-praxis, während welcher sich die Verfasserin speziell mit der Frage des Religionsunterrichts, bezw. der praktischen Einführung geistig schwacher Kinder in das religiöse Leben beschäftigt hat, ist das Büchlein zunächst für die Kinder der Hilfsschule bestimmt und für bildungsfähige Schwachsinnige verwandter Anstalten, während es gewiß auch jüngeren normalen Kindern — etwa bis zum vierten oder fünften Schuljahre — gute Dienste leisten wird. Möge das Büchlein ihnen ein treuer Freund werden ans dornbesätem Lebenspfad, ein sicherer Führer int Verkehr mit Gott und zur ewigen Vereinigung mit ihm in einer besseren Welt. Zu beziehen durch die Preßvereins-Buchhandlung in Brixen a. E. Ucv.iiitwortllcbcv Scbriftlcttcr: IRchtor P. Dr. slß. IRafftiner F. S. C. — |pveDvevcln3=3ßucb6nidtecd Edlen, Südtirol. Abonnements-Gvneusrirngen. Vom 10. August bis 10. September 1909 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 188 449 596 723 1098 1162 1254 1463 1551 1632 1671 1676 1802 1882 2191 2247 2710 3691 3831 4002 4137 4218 5001 5193 5269 6501 6541 6786 8001 8034 Schreibmaschinen,::: amerikanische und deutsche Syiteme, unter Garantie, äusserst billig, gegen bar oder Teilzahlungen. JUfreö 'gBrucä, München 9, MnperstTcche 5. An sere liebe Iran von Lourdes. Herausgegeben von Heinrich Lasierte. Frei ans dem Französischen übersetzt von M. Hoffmann. Neunte, verbesserte Auflage. Mit einem Titelbild. 12°. (XVI u. 482.) Freiburg und Wien 1909, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 3.— (Kr. 3.60); geb. in Leinwand Mk. 4.— (Kr. 4.80). Der Verfasser beschränkte sich nicht auf die Benutzung amtlicher Dokumente, Privatbriefe und sonstige schriftliche Zeugnisse, sondern wollte alles selbst in Augenschein nehmen, alles persönlich prüfen und das Vergangene mit Hilfe der Erinnerung anderer, die Augenzeugen der Begebenheiten gewesen, aufs neue an seinein Geiste vorüberziehen lassen. Er machte zu diesem Zwecke weite Reisen zu den Hauptpersonen oder Hauptzcugen der Ereignisse. Schritt für Schritt verfolgt sein Buch vom ersten Anfang an die Geschehnisse: Lourdes und die frühe Kindheit der begnadeten Bernadette Soubirous, die Erscheinungen und das Entstehen der .Quelle, das Verhalten der weltlichen und geistlichen Behörden, des Volkes, der Presse, die Kämpfe gegen die Wirklichkeit der Erscheinungen, die wunderbaren Heilungen, insbesondere auch die des Verfassers, und deren Anzweifelungen, die Ausschmückung und Einweihung der Grotte, das spätere Leben Bernadettes u. a. Bei der gediegenen Ausstattung darf der Preis als wohlfeil bezeichnet werden. ille an BtulWvinmbv. Daß die Neger sehr die Musik lieben, ist bekannt. Daher ist es Pflicht des Missionärs, sich hierin beizeiten auszubilden. — In unserem Juvenat, im Taverianum, haben wir für Musik besonders veranlagte Zöglinge; doch womit lernen? — Wir richten daher an Musikfreunde unter unsern Abonnenten die innige Bitte, uns Musikinstrumente, welcher Art sie auch sein mögen (natürlich brauchbar), für unsere Zöglinge nach Milland zusenden zu wollen. Sie üben dadurch ein Liebeswerk an den Negern und das heiligste Herz Jesu wird es sicher lohnen. Bur Weuchtung. 1. Solange keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt, gilt die Annahme der Zeitschrift als Abonnementsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Abonnements erneuern ng werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie dort nachsehen, ob der Abonne-nientsbctrag zu uns gelangt ist. 3. Ilm nicht jährlich den Abonnementsbetrag einsenden zu müssen, möchten einige Abonnenten wissen, wie viel ein lebenslängliches Abonnement des „Stern der Neger" kostet. Zu diesem Zwecke wurde die Summe von 50 Kronen oder 50 Mark bestimmt. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält sodann, wenn er alle unter einer Adresse bezieht, das elfte Exemplar umsonst. 6. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden durch Zusendung von Meßstipendien. IRongregatton der „Söbne des heiligsten Derzens Zefu", — ~ - Missionare für Zentralafrtka, Außer Priestern und Theologen, welche Neigung und Beruf zum Ordens-ftande haben und sich dieser Mission widmen wollen, finden in dieser Kongregation Aufnahme Studenten der oberen Gymnasialklassen, welche in entsprechendem Alter stehen und Neigung zum Ordensstande haben; endlich sind auch Laien (als Handwerker, Bauern usw.) als Ordensbrüder sehr erwünscht und für das Wirken der Kongregation von großer Wichtigkeit. — Es werden auch brave und talentierte Unaben aufgenommen und zu Missionspriestern ausgebildet, sowohl solche, welche noch keine, als solche, welche bereits eine oder mehrere Gymnasialklassen gemacht haben. Wegen der sonstigen Aufnahmsbedingungen wende man sich vertrauensvoll an den Obern des Missionshauses der „Söhne des heiligsten Herzens Iesu" in Milland bei vrixen, Tirol. ebraudbte Briefmarken sammeln mir in allen Nuanlilälen und wenden solche mil hev?« lichem „Nengell's Voll!" von den Venwalkung des Missions« Hauses in fllMllanb bei 35dien entgegengenommen. Mr Bbonnenten aus allen Stubcntcnkvciscn wird eine außerordentliche Preisermäßigung gewährt.