MtmcherMMmll. ' ^"^ ^<,ll>j. KU lr 'i!li< b« Poll »anzj, ft, ,5. halb,. 7K", Dienstag, IN. Dezember. Insertion», «bull i)ül li«ln« Ans«»«« dl« »u ^ ^» ^< ,U < g«U«n » tr., grlß«« pr. Zelle S lr., b«, „t«en 1 « / ssi wlebeiholungen pl. Zelle 5 li. _». ^/ ß V» Amtlicher Theil. c., Der Finanzminister hat dem Finanzrathe bei der Wanzdireclion in Laibach Valentin Kronig im "bersetzmigswcge eine Finanzrathsstellc für den Ae-M der swermärtischcn Finanz-Landesdirection ver-V^n; dann den Finanzwach-Oberinspektor Emanuel Futter v. Fc^-l) znin Fiilanzrathe nnd den Finanz-^nkonliiilssm' Gilstau Struriedl znnl Finanzsekretär ^ den Boeich der aedachten Finanz-Landesdirection «s Der Instizminisw' hat den Bezirtsgerichtsadjnnctcn Mt Mayer anf sein Ansnchen von Nenmarkt nach ^ Paul versetzt. Nichtamtlicher Theil. Die Erklärungen Graf Andrajsy's in der iisterrelchijchen Delegation. 1. ll Die bereits kurz skizzierte längere Rede Seiner ^'cellcnz des ^errn Ministers des Aenßern, Grafen . "dra,sn. nut welcher derjelbe in der Abendsitznng , "l l;. d. M. die iin Verlanfe der mehrtägigen beugten Debatte gegen lhn lU'd die österreichische ""'lpulmt erhovencn Angriffe znrückioieö nnd ui gehender Weljc widerlegte, llcgt nnn in ihrem vollen "'Mlante vor. Wir lassen deil we,cntlichen Inhalt ^lben hier folgen. Der Herr Minister sagte: . Hohe Delegation! Ich hab»: uor einigen Tagen ,^El)l<: gehabt, in einer längeren Rede den Stand-^llkt der Ncgtcrnng gegenül'er doll Oricntercignissen ,^>d die Re>ultate der Wirtsamteit der Regierung, leitdcm sie znin letzten male die Ehre gehabt hat, der Legation gegeilüberz,lstehen, in dem vertrage von ^rllll vorzulegen. Sie sind bernfen, über die Stich-Mügtett derselben zu zutheilen nnd sie mit den Eiu-!"lufm zu vergleichen, dle dagegeu geillacht worden M. H^nte lnache ich cs nlir zur Aufgabe, auf die ^lUlicndnngen zu reflcctieren, die gegen die Politik u Ncgiernng seither erhoben worden sind. Bevor V aber daran gehe, werde lch mir erlauben, einen 5"Mlblick bei deill Berichte zu verweilen, mit welchem ?e Majorität des Fiualizausschusses, eigentlich der >>Nr Berichterstatter, das Budget des Muusteriums „^ frühern zur Annahme vorgelegt hat. Ich kann ^ umhin, zu sagen, daß ich dieses Schriftstück als 5>/ pMamentarlsches Uuicuni betrachte. Der erste Ml des Berichtes spitzt sich zu der Anklage zu, die ^'Mlng, speziell ich, hätte die Verttetuugskörper in ^ gewlsstll Richtung getäuscht über die Zwecke der li ^'ung. Ich habe nenllch über die allgemeuic Po-^! ^jprochen uud meiiie Beweggrüude dargelegt. U ^^ nlich aber dabei enthalten, über ein zwettes iF'"" zu reden, das mich viel peinlicher berührt hat, >,^^e Anklagen über den Inhalt meiner Politik, », "l'ch über die Vorlvürfc wegell der Methode und H/f" dorg^ulnmener Tänjchnngen. Heute lst nur dle jKeuheit geboten, u,ld zwar auf Basis der Adresse st, ' ä" amworten. Die Adresse sagt, das Munde, l? lMte in wiedcrhvlten Aeußerungen, suwol 'u lich.'p/Nlüiii^ilen als iu den Delegationen, die Mog-Ü»i>. ""er Occupation von Bosnien nnd der Herze-9N, 3" "s nnsgcschlosseu erklärt. Die Adresse be-ch,, ^ dirscn Satz speziell nut der Beantwortung am 14. Mai im österreichischen lc>,ch""")r stM^fnnden hat. Ich werde nur cr-^ '. ^'!'e Interpellation lUld die Beantwortung bnr ^ vorznlosen Die Interpellation stammt von ^ ,?'-^ochMtl und lautet (liest): „Seit einer >i " ^^it wird von Zeitungsblättern, von denell ^l,F"ubt, daß sic der Regieruug nahestehen cul ''> l l^W'il". dllrch welches die öffentliche Mel-3 strl ^"'^ bellnrllhigt wird, das Gerücht nämlich, >We>. " ^uintarsctj der österreichisch - uugar.schen > n/u Vosnien bevor; die öffentliche Meinung ^ 5 "dM beä.lgstigt durch d.e Gefahr, welche l''u>'als?, Angaben ,ucht allögcschloffen ware: der > od/. " ^^"i"l werde in Conmvcnz "lit R..ß-Micht , "ö Parallelaction mit dieser Macht 'U l>' ^""uuuen. Angesichts der von der tayer- l ^ij^^UUlg in o,l, D,kWtioneu wiederholt uud ^ ^ge^benen Erklärungen dürfte mail wol berechtigt sein, das erwähnte Gerücht und die durch dasselbe wachgerufenen Befürchtungen für unbegründet zn halten. Um jedoch in dieser für die österreichische Monarchie vitalen Angelegenheit volle Klarheit und Vernhigling zn erlangen, erlauben sich die Gefertigten folgende Anfragen zn stellen: 1.) Wird der Einmarfch der osterreichisch-nngarischen Truppen in Bosnien und der Herzegowina beabsichtigt? 2.) im Falle diese Absicht besteht, aus welcher Veranlassung nnd zn welchem Zwecke gedenkt die kaiserliche Negierung diesen Ein» marsch anzuordnen? nnd 3.) soll der Einmarsch anf Grund eines Einvernehmens mit den Siguatarmächtcn des Pariser Vertrages oder auf Grund eines Uebereinkommens mit Rußland stattfinden?" Daranf hat die Regierung, folgendes zu antworten die Ehre gehabt: „Die k. t. Regierung hat die Frage wegen Bosniens nie aus einem anderen Gesichtspunkte aufgefaßt, als aus dem der Nothwendigkeit, mit aller Entschiedenheit auf eine folche Lösuug hinzuwirken, welche Garantien gegen die periodische Wiederlehr ähnlicher Znstände wie die hentigen zu bieten und die Monarchie vor den damit verbundenen Nachtheilen nnd Beunruhigungen zu bewahren geeignet sei. Es war nie die Absicht der t. uud t. Regieruug, die Würdigung dieses Standpnnttes dem europäischen Kongresse, welcher zur definitiven Regelung der Ver-hälülisse im Onent in erster Linie berufeu ist, zu entziehen oder die Erledigung dieser Frage auf dem Wege der Eooperation mit einer einzelnen Macht anzustreben. Die Herren Interpellanten hatten daher vollkommenes Recht, die Nachrichten, auf welche sie in lhrer Interpellation Bezug uahmen, nicht als glaubwürdig zu betrachten." Dies die Antwort. Nuu frage ich: Wie kaun man aus dieser Interpellation und ihrer Beantwortnng, wie kann man überhaupt die Folgerung ziehen: die österreichische Regierung hätte mi dem Tage eine Aeußerung gemacht, wonach die Occupation r>mi Bosnien nnd der Herzegowina als unter allen Umständeu ausgeschlossen zu betrachten sei? Ich kann mir die Berufung auf diese Interpellation ,ll der Adresse nur dadurch ertläreu, daß die Be-rufuug im Wege des Ausschusses vou irgend jemand vorgelegt, von den übrigen Mitgliedern aber nicht gelesen wurde. Diese Antwort also tonnte nicht anders als in dem Sinne aufgefaßt werden, den sie wirklich hatte: daß wir nämlich diese Frage dem Kongresse vorbehalten werden, daß man nicht mit Rußland, dnrch keine Parallelaction, aber möglicherweise mit Europa, mit der Znstimmung der Signatarmächte in die Lage kommen könnte, die Occupation vorzunehmen. Die andere Anklage, die im Berichte enthalte» ist, ist die: die Regieruug hätte den Delegationen gegenüber eine Sprache geführt, die auf Täuschung berechnet war. Dem gegenüber behaupte ich, daß die Regieruug der Delegation gegenüber eine eben so offene Sprache geführt wie in diesem Falle, und ich cttiere wieder ein Beispiel sowie das vorhergehende aus der letzten Zeit: Der Herr Deleg. Dr. Demel hat in der Ausschußsitzuug am 11. März eine positive, auf die Occupation von Bosnien sich beziehende Frage an mich gerichtet. Hierauf habe ich die Ehre gehabt, folgendes zu autworteu (liest): „Die Frage wegeil Bosniens lallst wol in erster Linie darauf hinaus, ob etwa die Auuexiou des Landes der Zweck des Kredites sei. Hierauf habe ich die Ehre zu erwidern, daß eine solche Annexion nie das Ziel unserer Politik war und es auch heute nicht ist. So lange die Türkei dieses Land zll besitzcn uud zu behanpten vermag, so lange die Aussicht vorhanden ist, daß aus dem dortigen Zu^ staude uicht die Fortsetzung oder Erneuerung jener Wirren hervorgehen kann oder muß, derm Mrkungcn wir bisher so nnangenehm verspürt haben, so lange muß das Streben der Regieruug sem, allein auszuweichen, was zu einer Besitzergreifung führen lönnle. Ich würde es jedoch für eiue dem Staatsinterefse abträgliche Politik halten, heute erklären zu wollen, dllß wir cm folches Mittel, unsere Interessen zu schützen uud die Frage eveuturll iu ciuem uus günsti-gm Sinne bleibend zn lösen, unter allen Umstünden als anogeschwssen betrachten. Eme solche Erklärung wäre jedenfalls eine Prämie für alle diejenigen, welche eine Lösuug in einem anderen Siuue alistreben wollen. Ich möchte mir übrigeus als Antwort au den geehrten Herrn Vorredner noch die Frage erlauben: Me stellt cr sich vou seiuem Gesichtspunkte die Interessen der Mouarchle in jenen Läuderu vor? Wenn man zugibt, daß es gegen uusere Interessen wäre, dieselben mit Serbien oder Montenegro oder mit beiden vereinigt zu sehen, wenn es sich aber weiter herausstellen sollte, daß die Etablieruug einer Autonomie wenig Aussicht auf Bestand bietet, indem zu einer solchen Entwicklung durch die geringe Ausdehnung, durch den Antagonismus der gemischten Bevölkerung die Gruudbedingungen fehleil, wenn es sich weiter zeigt, daß die Türkei mcht im stände ist, den Besitz lm alten Vorlaube zu be^ Häupten, wenn auf folche Weise die Aussicht auf einen Dauer verheißenden friedlichen Zustand ausgefchlossrn wäre, was hätte dann zn geschehen? Insolnnge übrigens die Möglichkeit vorhanden ist, daß der Kongreß die Frage in einer Weise löse, durch dereu Eonseqnenz unsere Interessen nicht geschädigt werdeil, kann eine Annexion nicht das Ziel der Regierung sein." Das war die Antwort, die ich damals zu geben die Ehre hatte, nnd ich glaube, sie läßt au Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Später noch, am 2. Juni, knapp vor dem Zusammentreten des Kongresses, wurde nur in der ungarischen Delegation durch Hrrrn von Zsedcnyi Gelegenheit, mich in derselben Angelegenheit in gleichem Sinne zu äußern. (Graf Andrassy verliest die Stelle des betreffenden Sitzungs-protololls.) Nun, meine Herren, ans all' diesen Er-llärnngen kann alles gefolgert werdeil; es kann gefolgert werden, daß die Sprache der Regierung vielleicht eine zu positive, zu kühne, zu zuversichtliche war; aber Eines, meine Herren, kann man uicht folgern, uud das ist es, was ich hier rcclamiere, weil ich uie im Leben einen Menschen getäuscht habe, wenigstens mit Willen nicht: daß ich die Vertretuugstörper nut Willeu getäufcht habe. Nuu kann ich aber auch nicht behaupten, daß ich den Delegationen oder Reichs-vcrtretungsturpern positiv gesagt hätte: „Wir werden Bosnien occupiercn", und die Anklage, die sich fowol in der Adrefse als im Berichte findet, gipfelt eigentlich lheilweise darin, daß die Regierung nicht schon vor dem Kongresse positive Mittheilnngen über ihre Absicht gemacht hätte, und theilweise dariil, daß sie dies nicht später gethan hat. Ich werde auf beide Behauptungen zu antworten die Ehre haben. Wir tonuten uumöglich vor dem Kongresse der Delegation oder dem Reichsrathe eine Absicht mittheilen, über deren Ausführung niemand im klaren fein tonnte. Es wurde im Laufe der Discussion heute vft gesagt, die Regierung leugne, daß sie die Idee einer Occupation im Auge gehabt habe, sie behaupte, durch die Ereignisse, durch auoere Mächte geleitet worden zu sein. Nun, meine Herren, iu meiner Rede habe ich die Ehre gehabt, klar darzulegen, daß die Occupation nie das Ziel, das Streben der Regierung war, daß die Regierung aber schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit einer solchen Nothwendigkeit im Auge behalten mußte. Als ich anf den Kongreß gmg, mußte lch mit dieser Idee im klaren sein. Ich war es anch. Ich habe mich früher an die türkische Regierung gewendet und ihr aus Anlaß der Rückkehr der Flüchtlinge die Schwierigkeiten, die für sie daraus entstehen werden, nnd die Möglichkeit einer Occupation durch uns nahe« gelegt. Es ist darüber verhaudelt worden, und das Resultat war, daß die türkische Regierung mit uus eiuig war, daß die definitive Austragnug dieser Frage dem Kongresse zugewiesen werde. Trotzdem, sage ich, konnten loir nicht vor dem Kongresse sagen, daß wir die Occupation Bosniens uud der Herzegowiua vorhätten, weil wir es nicht wissen tonnten. Es war nämlich die Möglichkeil derselben immer vorhanden aber sie war anch von eiuer Condition abhängig, die Sie wol berechtigt finden werden. Niemand m Europa tonnte zn der Zeit, als ich auf deu Kongreß ging, wissen, ob der europäische Frlede erhalten werden würde oder nicht. Auch noch auf dem Berliner Kon-greffe ballerte es einige Zeit, bevor irgend jemand die Erhaltung des Friedens hätte garantieren töuneu. Nun wäre es aber em politischer und militärischer Nonsens gewesen, damals in Bosnien und in die Herzegowina einzumarschieren — sei es nun auf Gnmd eines Mm-dates oder auf anderer Grnndlage, — wenn alle unsere Kräfte vielleicht anderswo in Anspruch genommen gewesen wären. Wlr tonnten also mcht sagen, wlr werden nach Bosnien oder der Herzegowiua gehen, well wir es selbst nicht wissen tonnten; wir tonnten aber diese Absicht den Volksvertretern auch deshalb nicht klar darlegen, weil dadurch der Kongreß un letzten Augenblicke uoch halte coinpromitticrt werdeu können, weil ja eine solche Vorlage für die Reichsverttetungcn 2364 die Vewegnng in Bosnien, die auch später entstanden ist, noch früher hätte zum Entstehen bringen können, weil wir endlich nicht wissen tonnten, ob ein europäisches Einverständnis zu erreichen sein werde, mit welchem die Monarchie eine solche Mission annehmen könne. Das sind die Gründe, warnm wir vor dem Kongresse nicht weitergehen konnten, als wir gegangen sind; nach dem Kongresse, wird gesagt, hätte man die Reichsvertretungskörper einberufen können, man halte sie aber speziell zu dem Zwecke nach Hause gesendet, damit keine Reichsvertretuugskörper und keine Delegationen existieren. Nun, meine Herren, dies ist eben so unrichtig wie die anderen Voraussetzuugen. Der ungarische Reichstag ist nach langmonatlicher Arbeit nach Hause gegangen, und es wurde zu Neuwahlen geschritten. Der österreichische Reichsrath war nicht versammelt, die Delegationen konnten nicht ein-vernfen werden, also: die Möglichkeit, die Delegationen zusammenzurufen, war nicht vorhanden; aber, meine Herren, ich bin wol zu aufrichtig, um Ihnen nicht zu sagen, daß, wenn anch die Vertretungskörper beisammen gewesen wären, ich mir es noch sehr hätte überlegen müssm, ob ich die Verantwortung übernehmen kann, eine solche Frage, wie die der Occupation eines Landes, wo alle die Gefahren vorauszn« sehen waren, die da entstanden sind, früher einer etwa wochenlang dauernden Discussion im Parlamente zu unterziehen; ich sage nicht, ich hätte es nicht gethan; es ist möglich, meine Herren, daß die Regierung es gethan hätte, es ist sogar wahrscheinlich — aber erst nach dem Einmärsche uud nichl früher, und in dieser Richtung habe ich mich bei der Motivierung des Sechzig-Millionen-Kredites wiederholt ausgesprochen; ich constatiere also und resümiere: Ich glaube nicht, daß in dem, was in der Adresse gesagt und was geglaubt wurde, weil die Regierung, nnd speziell der Minister des Aeußeru nicht in der Lage war, seine Gründe darzulegen, irgend etwas enthalten sei, was zur Aunahmc berechtigt, als Hütte die Regiernng die Vertretungskölper über ihre Absicht täuschen wollen. Die Wiederernennung des Kalnnets Tisza. In beiden Häusern des ungarischen Reichstages wurde am 7. d. M. ein Allerhöchstes kaiserliches Handschreiben verlesen, das die Wiedercrnemmng des bekanntlich schon v»r längerer Z^t demissionierten uuganscheu Ministerpräsidenten v. Tisza sowie der meisten übrigen Kabinetsmitgliedcr anzeigt. Nell ernannt wurden: Graf Szapary zum Finanz- nnd Baron Kemeny zum Handelsminister. Sämmtliche im Reichstage wieder erschienenen Minister wnrden von den Mitgliedern beider Häuser auf das freundlichste begrüßt, worauf Ministerpräsident v. Tisza das Wort ergrlff, nm das Regicrungsprogramm des reinstalliei!en Kabinets zn skizzieren. Se. Excellenz sagte: „Unsere erste und größte Aufgabe wird es sein, dahin zu streben, daß das ohnehin schwierige Werk der Regelung unseres Staatshanshaltes, trotz der durch die Orientereignissc verursachten Schwierigkeiten und trotz neuer Laste» nicht nnmöglich gemacht werde, d. h. wir müssen dahin streben, daß die Einlösung der zweiten Serie der Schatzbons sowie die Bedeckung der sonstigen Bedürfnisse möglich seien, ohne daß wir deshalb zu solchen Mitteln greifen müßten, welche wol dem momentanen Vedarfe abhelfen, jedoch den Staatskredit für längere Zeit schädigen. Wir haben Hoffnung, daß es möglich sein werde, dieses Ziel mit der Inansprnchnahme des ungarischen Staatstredites selbständig zn erreichen, und ich glaube, daß wir bald in der Lage sein werden, in dieser Hinsicht dem geehrten Hanse einen concrete» Gesetzentwurf zu unterbreiten. Allein in Anbetracht der 1867er Gesetze und ^ des Patriotismus der Legislativen beider Staaten der Monarchie kann ich auch den Fall nicht als aus der Combination gänzlich ausgeschlossen betrachten, daß solche Kosten, welche die Folgen einer gemeinsamen! Action der Monarchie sind, mit Inanspruchnahme des ^ Kredites der österreichisch-ungarischen Monarchie ge- ^ deckt werden. Außer dieser brennenden und hochwichtigen Frage gibt es noch zahlreiche Fragen auf dem Gebiete der inneren Verwaltung, die der Lösung harren.! An erster Stelle steht die Schaffung dcs Wehrgesetzes für einen neuen Zeitraum. Bei der Schaffung dieses, Gesetzes werden die Rücksichten anf die Sicherheit unseres Vaterlandes und der Monarchie einerseits nnd die Anforderungen der finanziellen Lage andererseits! unbedingt ernstlich in Erwägnng zn ziehen sein. < „Nicht minder wichtig ist die Ernenerung des nnt der kroatisch-slavonischen Regiernng geschlossenen finanziellen Ueberrinkommens. Das iin verflossenen Reichstage geschaffene Strafgesetzbuch harrt des Ein- z fnhrungsgesctzes, um jene Hoffnungen zu verwirklichen, die daran geknüpft wurden. Außerdem ist die Verbesserung des Prozeßverfahrens, die Schaffnng eines den Anforderungen der Zeit entsprechenden Concnrs-! gefctzes gleichfalls eme dringende Nothwendigkeit, wozu noch die emsige Fortsetzung der Vorarbeiten für dcn Ziuilcodex kömmt. Unter den Fragen der inneren Administration ragt die von allen Seiten urgierte Angelegenheit der Organisation des Obersten Verwaltungsgerichtshofes hervor. „Die Schaffung eines Militär-Bequartierungtz-gesetzes wird einem längst gefühlten Bedürfnisse genügeil. Auf dem Communicationsgebiete erwähne ich Gesetze über öffentliche Arbeitsschnldigkeit, zweckmäßigere Gruppierung der Eisenbahnen und zur Sicherung der Orientanschlüsse. Ueberdies nenne ich das Pensionie-rnngsgesetz nnd die Regelung des Oberhauses. „Unter geordneten Verhältnissen pflegten Fragen der äußeren Politik nicht den Gegenstand von Regie-rnngsprogrammen zu bilden, heute aber ist es, wie ich glanbc, nnmöglich, über diese Fragen zn schweigen. Infolge der durch die Orientwirren zu stände gekommenen Occupation ward es nothwendig, hinsichtlich der provisorischen Verwaltung des occnpierten Bosniens und der Herzegowina solche Verfügungen zu treffen, die mit der Natur der Occupation übereinstimmen. Die Regierung hält es für ihre Aufgabe, in dieser Hinsicht, im Einvernehmen mit der Regierung des anderen Staates, eine Vorlage zu unterbreiten. Welches das Ziel war, wofür der Kongreß die Occnpa-tion und Administration der österreichisch-ungarischen Monarchie anvertraute, und für welches diese Monarchie dies anf sich nahm, habe ich bei Gelegenheit der Adreßdebatte gefagt. In der Bezeichnung des Zieles der Occnpation liegt, wie ich glanbe, anch die Bezeich« nnng meiller Ansicht hinsichtlich der Dauer derselben. Sie muß so lange währen, als die türkische Macht nicht im stände sein wird, in diesen Provinzen die dnrch uns wieder hergestellte Rnhe uud Ordnnng aufrecht zu erhalten nnd hiednrch die Unmöglichkeit der Er-nenernng der bisher bestandenen Gefahren zn fichent. Wann diefer günstige Zeitpunkt eintreffen werde, kann hente nicht bestimmt werden. Die Regiernng steht auf dem Boden des Berliner Vertrages Die Frage der Annexion steht nicht nnd kann nicht auf der Tagesordnung stehen, aber ich kann das geehrte Hans versichern, daß, wenn diese Frage wann immer anf die Tagesordnung komme, die Legislative und die Krone im Vereine darüber entscheiden werden. Meinerseits werde ich die Nichtnng befolgen, die ich gelegentlich der Adreßdebatte wiederholt andeutete, und daneben würde es einer der wichtigsten Gesichtspunkte nnseres Strebens sein, daß die durch die bestehende Situation hervorgernfenen Ausgaben nicht überschritten, nnd daß die wegen der occnpierten Läuder aufgebürdeten Lasten dem Lande unter keinen Umständen dauernd anfgebnr-det werden sollen. Eroberuugsgelüste leiten nns nicht, wie ich bereits in der Adreßdebatte gesagt. Unsere staatsrechtliche Lage und nnsere Finanzen weisen gleichzeitig daranf hin, daß wir uus jeder daranf gerichte« ten Politik — soweit dies ohne Gefährdnng der Sicherheit der Monarchie möglich ist — enthalten. Unsere ! Anfgabe besteht darin, wenn möglich in Frieden die Integrität der Monarchie zn wahren; aber anderseits !glanbe ich, ist es auch unsere Anfgabe, diese Intc-Z grität, wenn sie von welcher Seite immer gefährdet wird, mit der änßersten Kraftanstrengung zn verthei-, digen." ' Nachdem noch Paul Hofmann (anßerhalb den Varteien stehend) erklärt hatte, daß er nnd seine Ge< stnnnngsgenossen die Regierung nicht unterstützen werden, ergriff Ministerpräsident Tisza znm zweiten male das Wort nnd verwahrte sich gegen die Äe-hanptnna., als ob er in seiner Programnnede die in^ der Adresse ausgesprochenen Besorgnisse mcheracht^ gelassen hätte. Die Regiernng werde sowol inbetreff^ der kunflia.cn Verwallnng der occupierten Länder als auch der Regelung der finanziellen Angelegenheiten Gefetzentwürfe unterbreiten. Ein ausführliches finanzielles Programm tonne die Regierung jetzt noch nicht ! geben, da sie diesbezüglich mlch außerhalb der Regiernng und der Legislative stehende Factoren zn Rathe ! ziehen müsse. Die englische Thronrede. Die vom Lordkanzler im Namen der Köuigiu ! Victoria verlesene Thronrede, womit die anßerordent» 5 liche Session des englischen Parlaments am 5i. d. M. ^eröffnet wmde, lautet würllich: „Meine Lords nnd i meine Herren! Ich bedanere, daß ich genöthigt wor-!den bin, Sie zn einer nnglwöhnlichen nnd der Mehrzahl von Ihnen vermnthlich ungelegenen Zeit einzuberufen. Die Feindseligkeit, welche der Emir von , Afghanistan gegen meine indifche Negiernng kundgegeben, nnd die Art nnd Weise, wie er meine frennd-! schaftliche Gesandtschaft zurückgewiesen hat, haben mir ! keine andere Wahl gelassen, als eine, entschiedene I Forderung auf Genugthuung zu stellen. Da diese j Fordernng mißachtet worden ist, so habe ich eine Ex-! pedition in seiu Gebiet entsenden lassen und habe die 'erste Gelegenheit ergriffen, Sie znsanimenznrnfen und > Ihnen die durch das Gesetz erforderte Mittheilung zn machen. Ich habe Weisung gegeben, daß Ihnen Schriftstücke über diesen'Gegenstand vorgelegt werden. Von allen fremden Mächten empfange ich Vcrsiche-rnngen ihrer frenndschnftlichen Gefühle, nnd ich habe allen Grund, zu glanben, daß die dnrch den Vertrag von Berlin erwntte Vereinbarung zur Herstellung des enropäischen Fncoens erfolgreich zur Ansführung ge> bracht werden wird. Meine Herren vom Hanfe der Gemeinen! Die Voranschläge für das kommende Jahr l sind in Vorbereitullg und werden Ihnen znr richtigen Zeit unterbreitet werden. Meine Lords und meM Herren! Ich schlage vor, daß Sie nach msM Erwägnng der Angelegenheiten, welche mich be» haben, Sie vor 'der' gewöhnlichen Zeit zus""'"^ zuberufen, und nach einer angemessenen Pantt die schiedenen Maßregeln für das öffentliche Wohl, w"^ Ihnen alsdann vorgelegt werden sollen, in ^enu" ziehen. Ich stelle Ihrer Weisheit vertrauensvoll " großen Interessen meines Reiches anHelm «no I" zu dem allmächtigen Gutte, daß sein Seacn cms ^ Rathschlägen ruhen möge." _______ Zum Kabinetswechsel in Koustantinopel. Wie es scheint, faßt man in England die E"'^ nung Kheireddins zum Großvezier n'cht glmz ,, ungünstig anf. Der Konstantinopler KorrcspoM'i'l „Times" plaidiert sogar die mildernden UmstalM, diesen seither nicht sonderlich beleumundeten Ml" „Der neue Großvezier", meint der genannte ,,^!"" ,^ Korrespondent, „ist der Meinnng, daß die TürM o"^ Muselmanen in Uebereinstimmung mit ihren "l'U < ^ Prinzipien regeneriert uud die Geistlichkeit venu "^ werden müsse, eine active Rolle dabei zn nberney Er hält die Schwierigkeiten, anf welche derartige ,^,', im mnselmanischen Geiste einzuführende N^m"" der zahlreichen christlichen Bevölkernng stoße" wm ' nicht für nnüberwindlich, da der Islam den AM)"''!> aller Glaubensbekenntnisse Gerechtigkeit nüd "'" .^, Regiernng gewähre und tüchtigen Männern a" Glanbcns nicht den Weg zn Staatsämtern ""W ^ Wie man auch über Khr'ireddins Ansichten denk" " ^ so zeigen sie wenigstens Originalität nnd Eneun ^ bilden schon darum einen schlagenden Contrast ^ ^ jenigen seiner angenblicklichen Vorgänger. ^X'l hctc hat dnrch diese — in ossizicllen Kreisen stark beall!"'^,, — Wahl eine beachtenswcrlhe persönliche ^> ,^ nnd Entschiedenheit gezeigt. Das Kabinct wird g"^ Geiste des Großvezicrs gebildet werden, "Ms"»'")'.^ derselbe das Vertranen dcs Sultans in höchstc»^^ besitzt. Wir können somit einem energischen ' « zn einer Periode wichtiger Reformen entgeae»! ^ — Zu erwähnen wäre,' daß sich in Fl'ai'N'c ,^„-achtenswerthe Stimmen, darnnter die des „" ^ Universel", erheben, welche den am Bosporus ^ zogenen Wechsel als einen nnlengbaren Sieg,. ^ ^ englischeil Einflusses erklären, welcher letztere ^ ^ nächst in der Regcluug der türkische» Schnl" ^W^ griechischen Frage praktisch kundgeben werde-^.^c» ergebe sich znnächst ans dem Eintritt des Karatheodory nnd Savas in das nenc Kabw^^ Vom Kriegsschauplatze in Afgha»^^ ^. Die „Daily News" bieten in einem Tele^ g)i. !ans Lahore, 4. Dezember, folgende, bis Ml H,- in ^reichende Uebersicht der Operationen der I^/M^ entschiedener Weise siegreichen Mitlelcolo»'' . ^ General Roberts: „Das Fort KnrN"' lv ^ 20. November besetzt. Die Besatznng, dle s">^. ci" Manu gezählt haben soll, halle es verlasse", ^ ^,,ci' Geschütz zurück nud nahm einc Pferde- "M M Maulthierbatterie mit, im ganzen zwölf ^'^^il^ie nächsten Tage leitete General Roberts eine ^hai'c" Recogiwsciernng und vernahm, daß ^e ,,'M» einen' steilen Abhang der Peiwur-Kette y"' ^' und ihre Geschütze niit Mühe nachschleppt",'-^,^c>'' Hoffnung, sie in dieser Verwirrung z" ," ^,sic machte General Roberts am 28. mit ""^^schc» seiner Truppen einen Eilnmrsch """,.! ^ra» ^ Meilen, konnte aber die Afghanen n'chl ^'N^ dern, eine Stellung anf dem Rücke" dc ..^,,^tc Passes zu gewinnen. Eino RecognvsciernW ^. l"" am nächsten Tage den Gener.il Roberts ">.' ,^^' deutenden Slmkc der afghanischen Ste1ul"g,^.,^„bn> daher für zwei Tage (30. November und t. ^.^^,^ Halt, um Verstärknng zu erwarten. G/"f..,,^we.p'"" beabsichtigte, am 2. d. M. dnrch eine N"" .^„ Fn',^ anzugreifen, da die afghanische Front " ^ ^lt^. angriff zu stark war. Er verfügt ubcr Z" H^, " Brigaden, ciue Verqbatterie nnd vier ^"H ^, Elefanten gezogen. ' Der Operations "den . yn nicht schwierig gemeldet. Die ^andleute - , » Afghanen feieu 'nicht im staude, beförderu. General Roberts Truppen >"'" . , ,^„dl, Tage verproviantiert. Er hofft, . dcn ^^„»' Afghanen über ihr Eantonnemcnt m < l 1 . ^,^, zu folgen nnd sie über die Kette von ^)>m zn treiben. ,., «<..„,.>.-i» ^"!ü Verstärkungen für die afghanische A '" '^^,c > haben, wie verlantet, von dem Erfolqe des Angriffes, den ^m' ^y,,l>e. am 5 beabsichtige, wird stündlich Passe ist die Störnng geringer. Zur E ") .f^,,^ ein Theil der 2. Division vorwärts nnd " s/^u hinans gegangen. Das 5>. »"d Sinqh. In Peschawer sind die 2 Gm h^ ^,g Theil der reitendeil Artillerie, .^iacph ^^ h», ' ist in Bosawal, 10 englische Mei en 'lbe D ^^re n.it Ordre, gegen Iell.labad hm zn nu) ^ Ie.it.ns kommandiert die Brigade '' ^ .,„^ m,e andere in Laudi Khmm. Appl'y'"^^'." i»l Ali Musjid statt des abberufenen Blown 2365 Ngesnemgkeiten. Le M (.^/schenk eines indischen Fürsten an vo«'^"lestat b"l Kaiser.) König Chlllalonkorn ^es ^'ü ^" "" ^^ Majestät den Kaiser aus Anlaß Ate. ^""l! Sr. Majestät, ein geschmackvoll ausgestatte-.litz"""Ichreil'cn „lit der Widmung eines kostbaren CM. - 'ö"^' des uralten Attributs der indischen lune/!"^ "'^ ""^ ^"^' h"lig gehalten von den Kö-K5,,i -" ^lam". Se. Majestät der Kaiser haben dem bttlii^.^ ^" ^ crucntcll Ausdruck der Sympathie ^ lndllchst gedankt und die Ausstellung des Dreizacks MNcichischcn Mnseum anznordncn geruht. 3» ^ ^^" zoologischer Garten in Prag.) Dr lk^^ ^^ ^^ ^^ Comite gebildet, welches mit Hei-^l^" wegen Gründling cines zoologischen Gartens Mhungeu pflegt. Der Gedanke wird um so eher all-^'"Wl Beifall haben, als die zweitgrößte Stadt der ""archic bisher eines solchen Instituts entbehrte. Mlf<^ (C'in erschütternder Vorfall) mit picheln Ansgange ereignete sich am 3. d. M. alls der ^ , zwischen den Stationen Neupaka nild Belohrad ^ ^'rreichisch^n !)iordwestbahn. Der Zug branstc l dieser Strecke ,nit voller Dampftraft dahin, als Äl ^ ^''^ ^unp^thür allsging nnd ein vierjähriges zu, ^"'. "^lch^'' "nf dciil Schoße der Mutter sitzend, Vilm "^ hinaussah, alls dem Waggon stürzte. Die ^ lter wollte sich nachstürzen, woran die Passagiere im ^"^ sie zu hindern suchten; aber mit verzweifelter ,'llailstccngung »nachte sie sich los nnd stürzte kopfüber gch^' ^l ^'^ wurde anf freiem Felde znm Stehen ^<^t, doch jand mall weder Mntter noch Kind. Erst Ural' Swtionsches von Velohrad nach 3tcnpaka tele> Alerte, lies die 'Nachricht ein, daß Mutter und Kino ^z unversehrt nnd wohlbehalten in der Nähe von '^ta anfgcfundcu wurden. k '- (Winteranfenthalt des russische» ^'^rpaares.) Wie mail dein „Ravennale" aus ..A meldet, gilt rö dort für bestimmt, das^das rns-M l^is<.^,^. deil Winter in gcnailnter lHtadt ver-/"^l Wird. Iil den nächsten Tagen trifft anch schon ^ l'lssijrhe Kriegöschiff „Nawin" in Nizza ein, um ? zur Verfügung oes Zaren zu bleiben. Dasselbe wird ^ iül nahen Villafranca Station ilchincn. s^. - - (Nornl alzeit ill Schweden,) Ende die-^,'Hahrcs wird für ganz Schweden eine Normalzeit .Mhrt werden. Am 31. Dezember 1^! Uhr llachts ^deii alle Stmitscisondahit' und Tclcgrafenuhrcil re-Mert, und am Nenjahrsmorgcn sollen alle Uhren an Men, Rathäuferu u. f. w. nach der gelneinschaftlichen M gestellt werden. In Stockholm müssen die Uhren !^lf Miuutcll zurückgestellt werden, um den Auf« lderuugen der neuen Zeit zu entsprechen. > -^ (Torpedoboote.) Das sünfundzwauzigste ^pedobuot der französischen Marine ist kürzlich in ^'e v»^ Stapel gelanscn. Die Boote sollen sich vor ^in durch große Geschwindigkeit auszeichne», und außer-^"' sind verschiedene Einrichtungen getroffen, die allen 'luroerungen genügen, welche die nenestcn Erfahrungen ^ wünschenswerth hingestellt haben. — Außer deu ^ ^tüct rufsifchen Torpedobooten, welche vor etwa drei ^""ten f^tig gewesen siud, siud uuu schou wieder !., ^tüct fertig gelourden, fo daß Rußland heute über " Turpcdoooote besitzt. be» ^ (Die großcu Städte der Welt.) Nach h. "eucheu aitthentische» Berechnungen dürfte sich die h'>rdnnng der größten Städte der Welt folgcuder-<^ stellen: Europa: erster Klasse, mit mehr als »^. Wllimi Menschen. 4 Städte, nämlich: London 1,.'^/, Millionen, Paris »lit 2 Millionen, Wien mit !^"'W0, Verlin (1876) 1.044,000; zweiter Klasse, te^hr als einer halben Million, 6 Städte: St. Pe-^?rg l^O(M), Konstantinopel 650.000, Moskau H« """' Glasqow 548.000. Liverpool 525,000, Man-33 l)00.000; dritter Klasse, .llit 200- bis 500.000, lrkl? dlc (nach Tausenden, also mit Hinwcglassnng der Äia? d"i Ziffern): Ncaprl 425, Birmingham 375, hci,,^d ^67. Hamb.lrg 3<>4 (mit dem damit z"s"."meu-^ ^"' Wtona 448), Lyon 345. Marsellle .20 ^> "' ''20, D.lblin 315. Brüssel 310, Budapest ^00, ^ """. 296. Leeds 292. Sheffield 27o Breslan h". 2^>0, Lisfabou 220, Bukarest 224 (?). Mun-^.>1 ^'Pnlcrino 220. Bordcanx2l5, Ediuburg 2!^), ^-7"" 215. Kopenhageu 200. Mailand 200. Dresden ^ri'n '"' blasse, n. t 100- bis 200,000. 41 Städte: ^ l N P" 190. Belfast 185, Odessa 184. ^ (Ä ^' Antwerpen 182, Bradford 173 F vrenz '^ ^/Ntta l02. Lille 162. Stockholm l57. Valencia K< ^""nupcl 140 l?). H"ll 137. Rotterdam 130, ^em ,h, «'ipzig 135, Toulouse 131. Stoke-upo», ^>,t i.!^' Arnedig l28, Mvcastlc-on-Tync ^28. ^. z^' ^''Mu !27, St. Etienuc 120. Pvrtsmonth ^tf^ugsberg 123, Aiagdeburg 123. Nantes ^22 >io . ^. Sevilla 120 Dundee 119. Lütt.ch 11<>. ^' baa. ,' Stuttgart 107. Hannvver 106, Ronen ^. V /"^ Kischeneff 103 Brenlen 102, Tr.est wohnern gibt es in Europa 103. mit 40- bis 50.000: 67, mit 25- bis 40.000: 233. Von den amerikanischen Städten, aus deneu verläßliche Erhebungen vorliegen, erscheinen: Ncwyork mit 1.050,000. uuter Eiurechnung von Brooklyn :c. fast 2 Millionen, nach Tausenden: Philadelphia 820 (Brooklyn 400), St. Louis 400, Boston 342. Chicago 320, Rio dc Janeiro 228. mit 8 Vorstädten 275. Mexico 230, Cincinnati 230, Neworleans 200, Havana l90, Buenos-Ayres 178. Sau-Francisco 150, Santiago (Chile) 130, resp. 150, Washington 120. Buffallo 120 (Newark 110). Louisville 110, Milwaukee 101, Provideuce 100, Lima 100, Leon (Mexico) 100. (Valparaiso l)7). Asien. Von den chinesischen Städten fehlen verläßliche Angaben. Dagegen liegen solche aus Ostindien und Japan vor. und zwar besitzen Einwohner, nach Tausendeil gerechnet: Calcutta 448. mit Vorstädten 795. Bombay 645, Tokio (Japan) 596. Kioto 238, Madras mit 36 Ortschaften 398. Lukuow 285, Osaka 272. Benares 175, Patna 159, Delhi 154, Agra 150. Alahabad 144, Bangalore 142, Umritsur 135, Siri-nagar 132. Cawnyore 122, Ahmedabad 116, Baroda 112, Surali 107, Vareilly 102. Batavia 100. fokales. - (Spcude.) Die kraiuische Sparlasse in Lai-bach hat zufolge ihres, in der Directionssitznng vom 5. d. M. gefaßten Beschlusses den« Laibachcr Franen-vereine einen Unterstützungsbeitrag per 300 fl. mit der Widmung für die iu den hiesigen Spitälern befindlichen uerwundeten nnd kranken Krieger übergeben. — (Militär - P ersoualveräuderunge n.) Uebersctzt wnrden: die Oberärzte in der Reserve: Dr. Rudolf Klcmensicwicz vom Infanterieregimente Freiherr o. Knhn Nr. 17 zum Garnisonssftitalc Nr. 7 in Graz. Dr. Anton Küßl vom Garnisonsspitale Nr. 23 in Agram zu jcnem Nr. 8 in Laibach, ferner der Assistenzarzt in der Reserve Dr. Isioor Amrcich des Garnisonsspitals Nr. 7 in Graz znin Garnisonsspitale Nr. 8 iu Laibach. beide letztere mit der Einthcilung beim Fcldspitalc Nr. 16, endlich der Oberarzt vom activeil Stande Dr. Johann Drasch vom 32. Feldjägcrbataillone zum 12. Artillerie-regimente, mit der Einthcilung bei der schweren Batterie-diuision Nr. 2 in Vnkovar. — (Typhnsepidemic.) Verschiedene Zeitnn-gen brachten kürzlich sehr allarmicrende Nachrichten über den Ansbrnch einer bedeutenden Typhnsepidcmie unter den Garnisonstruppcn in Laibach und von „zahlreichen Todesfällen/' Anf Grund vollkommen autheu-tlfcher Mltthciluilgen sind wir in der Lage, den Sach-ucrh^lt über die erwähnte Typhusepidcmie dahin richtig zu stellen, daß in letzterer Zeit wol häufigere Erkran-luugeu au typhösen Fiebern nnter den in der sogenann-ten Zuckerraffinerie-Kaferile bequarticrten Truppen zur Bcobachtuug gelaugten, daß aber bis 29. v. M. fünf. alfo nicht, wie einige Blätter behaupten, fünfzig Todesfälle zu vcrzeichueu waren. Unter den sofort eingeleiteten sanitn'tspolizcilichen Maßregeln gegen die Ans-brcitnng der Krankheit sind die energische Desinfection der Kaserne und vorzugsweise die Verminderung des Belages um die Hälfte des früheren Mannfchaftsstandes namentlich anzuführen. — (Unterstühnngs verein.) Der Unter-stützungsverein der hiesigen Lehrerbildungsanstalt hält Sonntag den 15. d. M. vormittags 11 Uhr im physikalischen Kabincte (im ersten Stockwerke oes Lyceal-gebäudes, neben dem Mnseum) die diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, wozu sämmtliche Mitglieder eingeladen sind. — (Der gestrige monatliche Viehmarkt in Laibach) war im allgemeinen schwach besucht. Hornvieh wurde uur in mittelmäßiger Qualität aufgetriebeu, trotzdem waren die Preise hoch, da die anwesenden Händler aus Trieft. Kärnten und Tirol gegen 100 Stück ankauften und verhältnismäßig gnt bezahlten. Pferde wurden etwa 60 Stück anfgetrieben, und war daher der Verkehr auch nnr ein geringer. Auf deu schwachen Besuch des Marktes dürfte der am gestrigen Tage in Littai abgehaltene größere Jahr- und Viehmarkt nicht ohne Einfluß gewefen sein. da sich von den auswärtigen Viehhändlern gegen 15 dorthin behnfs größerer Einkäufe begeben hatten. Anch der Platzvcrtchr in Laibach war infolge dessen ein ziemlich matter. — (Ans dem Schwnrgerichtssaale.) Nach fünftägiger, für die Geschwornen sowol als den Gerichts» Hof nnd die Vertheidiger äußerst austrengcuder Verhandlung wurde Souutag vormittags beim hiesigen Landcsgerichtc das Urtheil iu dem großen, gegen 21 Angeklagte durchgeführten Krcditspapierverfälschuugs.Prozcsse publiciert. Von den Angeklagten wurocu: je einer zu lebenslänglicher, zehnjähriger, achtjähriger, zweijähriger und vierzehnmomülicher, zwei zu vierjähriger und acht zu dreijähriger schwerer Kerkcrstrafe verurtheilt. Die übrigen Augetlagteu wurden nichtschnldig erkannt. Einen die wesentlichsten Momente der Verhandlung lurz zusammenfassenden Bericht tragen wir nach. — (Auflassun g.) Das t. l, Tabat- uud Stempel-verfchleih'Magaziu iu Laibach wird mit Ende Dezember d I ausgelassen, und wird vom 1. Jänner 1879 au. gefangen das Tabatverschleiß-Geschäft an die hiesige f. k. Tabak-Haupttrafit, dagegen das Stempelmarlen-, Wechselblanquetteu- und Eisenbahnfrachtbrief-Verschleißgeschäft an das hiesige k. k. Landeszahlamt übertragen. — (Zolltarif.) Das k. k. Handelsministerium gab mit Erlaß vom 5. d, M. den Handels- »nd Gewerbc-lammern bekannt, daß der allgemeine österreichisch-ungarische Zolltarif am 1. Jänner 1879, als an dein im Gesetze vom 27. Juni 1878 vorgesehenen Termine, unzweifelhaft ins Leben tritt, und daß es nur von dem Zustaudekommeu des in Unterhandlung befindlichen Handelsvertrages mit Italien noch abhängt, ob etwa bezüglich der im Verkehre mit Italien wichtigsten Einfuhreartikel eine Abänderung einiger weniger Zollsätze des allgemeinen Tarifes eintreten werde. — (Schadenfeuer.) In der zur Orts-gemeiude Seisenberg in Unterkrain gehörigen Ortschaft Schwerz gerieth am 29. v. M. um 1 Uhr nachmittags eine dem dortigeu Grundbesitzer Josef Kasteliz gehörige, mit Viehfutter vollgefüllte Doppelharpfe in Brand und wurde binnen einer Stunde bis auf deu Grund eingeäschert, wodurch der Besitzer eiuen Schaden von nu-gefähr 300 st. erlitt, gegen den er nicht versichert war. Nur der zur Zeit des Brandes anhaltenden gänzliche,» Windstille war es zu danteu. daß sich das Feuer nicht weiter verbreitete, da kaum 10 Meter vom abgebrannten Objekte entfernt bereits einzelne Dorsgebäude stehen. Die Entstehungsursache des FeuerS ist nicht bekannt, doch vermuthet man. daß letzteres, da knapp neben der Harpfe ein Fußsteig vorüber führt, durch die Uuvor, sichtigteit eines Passanten beim Tabatanzünoen oder Pfeifenaustlopfeu hervorgerufen wurde, — (Philharmonisches Konzert.) Zum Besten der in den hiesigen Spitälern befindlichen verwundeten uud tranken Soldaten veranstaltete die philharmonische Gesellschaft vurgesterü im landschaftlichen Redontensaale ein Konzert, welches vor ausverkauftem Hause abgehaltcu wurde und ein Brutto-Erträgnis (inclusive 32 fl. Ueberzahlnngcn) von 434 sl. abwarf, so daß dem hnman - patriotischen Zwecke eine nicht nn-bedeutende Snmme zugeführt werden wird. Dem Konzerte wohnte nicht blos ein zahlreiches, sondern anch ein sehr distinguiertes Publikum bei, unter welchem wir fast sämmtliche Spitzen der Behörden bemerkten. Das Programm war fast durchwegs ciu chorisches, uud zwar verlieh es dem Konzerte eiuen eigenen Reiz, einen so zahlreichen gemischten Chor zu hören, den wir aus 150 Sänger und Sängerinnen (etwa 70 von diefer Zahl waren Damen) schätzten. Von den 17 Programm-nummern waren acht gemischte, zwei Frauen- und uur ein Mäunerchor. Letzterer Umstand schien un3 befrem-deud, da wir ja selten oder nie einen so starken Männcrchor vor uns hatten und das so überaus reichhaltige Repertoire der Männergesangsliteratnr wol den einen oder den andern Männerchor zu so außergewöhnlicher Gelegenheit geboten hätte. Doch abgesehen von diesem kleinen unerfüllt gebliebenen Wuusche war das Konzert ein durchwegs gelungenes, nnd war auch der Beifall des Publikums ein ungewöhnlich warmer. Die Chöre wurden meist klappend und präcis gesungen, was um so höher anznschlagen ist, als die Mitwirkenden nnr uä 1iU0 znsümmengerufcn wurden, denn der Männer-uud Damenchor der philharmonischen Gesellschaft wurde durch die Schüler des Obergymuasiums. der Obcrreal-schule uud der Zögliuge der Lehrer- und Lehrerinnen« Bildnngsanstalt verstärkt. Am zündendsten wirkten von den Chören die zwei Fraueuchöre: das „Schwedische Lied" vou Rug uud „Maieuglöcklein" von Bargirl, welch' letzterer Chor auf stürmisches Verlange» zur Wiederholung gelangte. Die gemischten Chöre: Reinecke's „Frühlingsdrang" uud Herberts „Wohin mit der Freud'" schlössen sich den obgenanutcn in ihrer Wirkung würdig an. Zwei slovenische Chöre von Nedved: nOkiakom" und „Nii ^öl'l)", Herbets „Glockentöne" uud Meudels-sohns „Wandernder Musikant", IansenS „Vater unser" und Lachncrs „Kirmeslicd" bildeten den weiteren Theil der gemischten Chöre, die alle durchwegs frisch und tüchtig gesungen wurden, den lebhaftesten Beifall des Publikums hervorriefen und Herrn Nedved wiederholt die Ehre des Hervorrufes eintrugen, eine Anerkennung, die derselbe für die gewiß mühevolle Einstudierung fo vieler Chöre mit einem nicht ^nsammcngcwöhnten Gesangs-lörper sicherlich in vollstem Maße verdiente. Der Männerchor, wie bereits bemerkt, trat selbständig unr einmal hervor, indem er Nedvl'ds Chor „ttwvl)" mit Tenorsolo (Razinger) zur Aufführung brachte und damit einen schönen Erfolg erzielte. Herr Gerstncr spielte eine Naff'sche Cavatine und Holländers „Spinnerlied", zwei anspruchslose Picken, die unserem tüchtige,! Violinisten zu wenig Gelegenheit boten, sein Spiel in das richtige Licht zu setze», wenngleich au der Innigkeit dr5 Gesanges in der Cavatine und der spielenden Grazie des Spinnerliedcs wir den Meister sofort hcranshörtcn. Herrn Gerstncrs Spiel wnroe mit reichem Beifall nnd mehrmaligem Hervorrufe belohnt. Frl. Clementine Eberhart, bei ihrem Erscheinen sofort vom Pnblitnm glänzend empfangen, verstand es, in drei reizenden Liedern (Jensens „Klinge mein Pan-dero" und „Frühlingsnacht", Rubinsteins „Asra") deu ganzen Schmelz ihrer Stimme und das Temperament ihres Vortrages hineinzulegen und durch feme Charakteristik uud Auffassuug sich als Künstlerin im vollen 236« Sinne des Wortes zu documentiercn Der jubelnde Beifall, der ihrem Gesänge folgte, gestaltete sich zu einem wahren Triumphe und wollte sich selbst nach der Wiederholung des letzten Liedes nicht legen. Eine ganz neue Erscheinung war Frl. Albine Dragic als Declama-torin. Sie declamierte das Halm'sche Gedicht „Das Glück". Eine gewinnende äußere Erscheinung, ein sonores, sympathisches Organ mit der pikanten Klangfarbe der Altstimme, die deutliche Aussprache, ein von den Schlacken lokaler Dialettansätze befreites Deutsch, das Dnrchzittern warmen Gefühles im gesprochenen Wort ließen nn3 zn unserer angenehmen Ueberraschung fofort eine entschiedene ^ dramatische Begabung erkennen, und was wir mehr als dieses alles bewunderten, war die bei Dilettanten und" Anfangern gewiß nnr als Ansnahme zu beobachtende! klassische Ruhe, die über der ganzen Diction sich so wohlthuend ausbreitete. Der Beifall, den das Fräuleins errang, war lein kucc<38 <1'o8tim6, sondern verdienter' nnd echter Beifall. Das Konzert war daher nach dem Gesagten nicht blos ein Ausdruck des Patriotismus der! philharmonischen Gesellschaft, die ja nie zurückblieb, wenn! es galt, die Kunst im Dienste des Vaterlandes zu verwerthen, es war nach seinem inneren artistischen Werthe und äußeren Erfolge ein Lichtpunkt im Leben der ge-! nannten Gesellschaft. Znm Schlüsse wollen wir nicht« unerwähnt lassen, daß mehrere Equipagenbesitzer im! Interesse des materiellen Erträgnisses des Konzertes der ^ Gesellschaft ihre Wagen zur Abholung der Sängerinnen in uneigennützigster Weise znr Verfügung gestellt hatten. -^ (Forstgesetz.) Das Ackerbauministerium hat die Landesbehörden eingeladen, das Nöthige zu verfügen, damit 1.) bei der im § 76 des Forstgesetzes vorgesehenen Erneuerung der Waldschaden'Ersatztarife der erneuerte Tarif vor seiner schliehlichen Ausfertigung dem Landes« forstinspettor behufs Revision in Absicht ans die Richtig-! keit der einzelnen Ansätze und Ausgleichung nicht gerecht- ^ fertigter Unterschiede mit analogen Ansätzen der Nachbar-bczirte zukomme; 2.) diese Revision für jene bereits aus» gcferkigten Tarife, welche ohne Intervention des Forst-inspettors zu stände kamen, nachträglich vorgenommen werde, — l^Neue illustrierte Zeitung.) Die Nr. 11 dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustrationen: Am Brunnen. — Charles Gounod. — Der Hufbarbier. — Anf dem Rückmarsch von Bosnien. — Straße in Serajewo: An der Miljaeka. — Kaffee« Küche in Compania-Han. — Deutsches Konsulat in Serajcwo. — Wiener Straßenbild: Der Hnndefang. — Die Freiheit unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Historischer Roman von Moriz I6tai. (Fortsetzung.) — England und Afghanistan. Von Emil von Schlagintweit. (Fortsetzung uud Schlnß.) — Ueber das Einbalsamieren. Von Ii. — Der Jäger Äartl. Erzählung von Heinrich N06. (Fortsetzung.) — Kleine Chronik :c. Ueüefte Post. (Original-Telegrammeder,, Laib.Zeitung.") Budapest, 9. Dezember. Unterhaus. Iranyi be-autragt, den Berliner Vertrag auf die Tagesordnung zu setzen; Tisza erklärt, eiue Abstimmung über inter-natiouale Verträge fei unstatthaft, worauf Irauyi's Antrag mit 151 gegen 96 Stimmen verworfeu wurde. Die „Politische Korrespondenz" berichtet aus Adriauopel: Ein Engländer, wegen PulvereiuschmuM-lung vou deu Nüssen verhaftet, euttam und flüchtete sich iu das britische Konsulat, welches die Auslieferung verweigerte; die Russen draugeu darauf eiu uud uahmen denselben fest. London, 9. Dezember. Reuters Bureau smeldet aus Konstantiuopel, 9. Dezember: Der Sullau ver» sichelte dem österreichischeu Botschafter Grafen Zichy, die Pforte uehme deu Berliner Vertrag zur Basis iyver Politik; der Sultau wüusche freundschaftliche Beziehungen zu Oesterreich - Ungarn, uud werde die Pforte alle Anstrengungen machen, um die mit Oesterreich-Ungarn schwebendeu Fragen zu orduen. Wien, 9. Dezember. Die Lemberger Haudels-tammer beschloß, die Initiative zu ergreifen, um unter den Handelskammern der ganzen Monarchie eine Collectivdemonstratiou der Treue gegen ihre kaiserlichen Majestäten anläßlich des 24. April 1879 zu veranlassen, an welchem Tage dieselben das 25. Jahr ihrer Verbindung vollenden. Prag. 8. Dezember. (Deutsche Ztg.) Zum Empfang des Feldzeugmeisters Barou Philippovich werden großartige Vorbereitungen getroffen. Nach dem entworfenen Programm versammeln sich zur Begrüßung im Bahnhof die Generalität und Deputationen vou Offizieren aller iu Böhmen dislocierten Trupprnkorper. Der Bahnhof sowie sämmtliche militärische Gebäude werden im Festschmucke prangen. Die Kadetten werden Spalier bilden. Das Militär veranstaltet vom Altstädter Niug aus einen Fackelzug zum General» Kommandogebäude. Abends findet ein großes Festbankett im Sophiensaal statt, wobei vier Regimentskapellen konzertieren werden. Pest, 8. Dezember. Heute abends findet bei dem Ministerpräsidenten Tisza, wie die „Pester Korrespondenz" erfährt, eine vertrauliche Besprechung statt, an der uebst sämmtliche» Ministern auch fünfzig Ab« geordnete der liberalen Partei theilnehmen werden. ! SPalat 0 , tt. Dezember. (Presse.) Gestern ist mit dem Dampfer „Andreas Hofer" der aus Bos-uieu zurückkehrende FZM. Freiherr von Philippouich hier angekommeil. Obwol feine Ankuuft uicht angesagt war, wurde er deuuoch von der slavischen Bevölke-ruug der Stadt festlich empfangen. Die hier wohnenden nationalen Landtagsabgeordneten uud mehrere Deputations! von flavischen Gesellschaften und Vereinen ! gingen an Bord des Dampfers, nm dem Feldzeugmeister ihre Huldiguugen darzubringen und ihm die Daukbavkeitsgefühle des slavischen Volkes für die Befreiung Bosniens auszudrücken. Abends gab der flavische Musikoerein ihm zu (ihren eine Serenade und der slavische Lescverriu veraustaltete eiue Illumination. Heute früh setzte Freiherr vou Philippe ! vich seine Reise nach Sebenico fort, wo die durchaus ! slavische Kommune einen feierlichen Empfang ue>-anstaltet hat. Berliu, 8. Dezember. Auläßlich des heutigen Dankgottesdienstes waren die Kirchen der Hauptstadt >vou Andächtigen überfüllt. Iu der katholischen Hed-!wigskirche wurde ein Tedeum abgehalten. Im Dome wohnten der Kaifer uud die Kaisern,, alle Mitglieder der königlichen Familie, iu der Nikolaikirche der ge-! sammle Magistrat und die Stadtverordneten dem ! Gottesdienste bei. Bei der Rückkehr des Kaisers vom Gottesdienste bildete das nach vielen Tausendeu zählende Publikum sofort Spalier und begleitete den Kaiser auf dem ganzen Wege unter stürmischen Hurrahrufeu. — Um 1 Uhr empfangen der Kaifer und die Kaiserin das diplomatische Corps; um zwei Uhr empfängt der Kaiser die Mitglieder des Buudes-rathes. Um 5 Uhr fiudet Familientafel bei den Majestäten statt. Rom, 8. Dezember. (Presse.) Gestern fand im Ministerium des Acußeru eiue Besprechung zwischen ^Cairoli, Zauardclli, Depretis und Nicotera statt, um die Möglichkeit eines Coalitionsministeriums zu erwägen. Deprelis wurdeu dabei für feine Partei für dereu Zusammengehen mit der Regierung zwei Portefeuilles, das der Finanzen uud das des Uuterrichts, uud der Partei des Nicotora wieder das Haudels-portefeuille angeboten. Beide Parteiführer haben für morgen abends eine definitive Antwort zugesagt. — Der Vatican hat die Geistlichkeit Italiens auffordern lasfen, sich mit Petitionen an das italieuischc Parlc-ment zu weuden, damit die Seminaristen vom Militärdienste befreit seiu sollen. Londou, 7. Dezember. (Frdbl.) Die indische Regieruug hat entschieden, daß von den drei Söhnen, welche der Chan von Beludschistan ihr zur Verfügung gestellt hat, die zwei älteren Kommandos bei der MM« von Quetta erhalten sollen, der jüugste dagegen 0" bei Multau aufzustellenden Referve-Armee zuzutheilen sei. Mehrere Stämme im westlichen Sulemaugelmgr habcu sich gegen Schir Ali empört und wollen M keine Steuern mehr zahlen. Zugleich haben ste ^ gierte nach Multan gesendet, um von der engUM» Regieruug Unterstützung zu verlangen. ^ z Petersburgs. Dezember. Der Munsters Innern, Timascheff. gab seine De:nisston. H Kaiser nahm sie an. Die Ernennung Schuwalv,, zum Minister des Aeußern ist wahrscheinlich. K0nstantin0pel, 8. Dezember. (Presst) "' Großvezier urgiert die russische Regierung, s" '""«' da die Pforte allen Friedensbedingungen " ^ö « auf Asien getreulich nachgekommen ist, ihrerseits "" Bajasid räumen. . .. 2^ K 0 nstantin 0 pel, 9. Dezember. (Tester W^ Graf Zichy und Vratiano wurden gestern vom V"' zmpfangen. Vratiano reist vorläufig nach V"iu , eurück. Kiami Pascha wurde zum Minister der H" liste ernannt. ^. „,,.- Lahore, 8. Dezember. (Triester Ztg.) Me ° lautet, wurde der Befehl zum Vormarsch nach H^ ^ labad gegeben. Einem Gerüchte zufolge ^M Emir durch deu Engpaß von Bannau nach Tune, Telrgraftscher Wechselkurs vom ». Dezember. ^,y. Papier.Rcnte «1 25. - Silber-Renle 62 50, — ,,,.^„ Renle 72—. — 1860er Staats-Anlehen 112 50. - ^"' Zilv" 784, — ,!t'red!l»Actien 229-. — London 116'^ .^. »M 100—.- K. l. Münz. Dulateu 5 55 - 20-3""^^ »31 !00 Reichsmacs 57 55. Wien. 9. Dezember, 3 Uhr nachmittags. (Scl'>"M^ Kreditaclieu 229 25. 1860er Lose 1l250. I864cr ^I^ .^M öfterrcichische Rente in Papier 6125. Staatsba)" ^M, Nurdbahn 201 25, 20.Franlenst>icke 9 III'/., unaar. "",' ^,,l 212-—. österreichische Fraucobant —'—, i's!rrreichlsc»e/u>, ^,^ 98-—, Lombarden 68 50, Unionbant «7 25, Lloydaclicn ^ türkische Lose 21 50, Commimal^lulrhru 90 25. E«»p"^ Goldrente 72-. unaarischc Goldrentc -—, Ruhig"' ^.. slugekommene Fremde Aul 8. Dezember. «^,, Hotel Stadt Wie«. Äuchwald, Güulher und H""!",,, " Wien. — Potolschnig, Rcalitäteubesi^er, Zanc^ Teener, Goschiugrr. ^ M^ Hotel Elefant. Friedman«, Kfm., Arünu. - Si,n°^ ^o< lant, Reichcubcrg. — Gcllelich, Notarsgaltin, F"'" V"""' maschlwih s, Frau. Ratschach. — Mal)r, Ol>"lle'll" uovii. — Iascht, Reis,, und Zilzcr, Kfm.. Wien , ^l,M Hotel Europa. Eudsmauu, Wien. Kardafch, " ,, nan!, Graz. ^ ____^__^I_^___^________^.—?^.nee"^ 'l^ ?U.Mg. 719 20 -2-4 windstill AM ^ 9. 2 ., ?i 72084 - 0 6 wiudM Sckn ^" 9 „ Ab. 72^25 1Vl^>t "^"'' ^' Dezember. (1 Uhr.) Der Verkehr zeigte das bciuahe ausnahmslose Herrschen einer sehr festen Tendenz, gewann aber leine größere als die nun gc ><^v«, svllvv.«-»^/». Entwicklung. Geld Wal« Pllpicrrente........ 6130 6140 vilberrtnte........ 62 50 62 60 Goldreute......... 72 _ 7210 Los«. 1ttt9........ 337 - 339 - " ^b4........ 10725 10775 " ^"^........ 112 60 112 75 " 1«<>0 Mnftel) .... 123 -. 12350 Ung^ Prämien-Anl. . . ' ' 3^' ^^0 ^"'^.........16275 16325 Prämicuanl. der Stadt Wien 90 50 90 75 DouaU'Rcgullcrungs.^sc . . 10430 105'— Domauen «Pjandbriefe . . . 140 25 140 75 Ocsierreichische Schahscheinc . 97 75 98-- Ung. üpcrz. Goldrcnte ... 8395 841.0 Una. Eiscubahtt'Anl..... 3379 ^ ^. Ung. Schatzbous vom I. 1874 11425 11450 Anlcyen der Stadtgcmemde Wien in Ä. V...... »480 85 - Orunveutlastuuss'Dbli«atl«nen. Nledcrösterrcich ......1l)4b0 105'- Galizien......... 84— 8450 Siebenbürgen....... 7340 7425 Temescr Äauat...... 75 - 7550 Unaarn.......... 7950 8125 Uctlen von Vaulen. Analo'österr. Vanl..... 98— 9810 Kreditanstalt ....... 2!l1 - 231 25 Deposltenbaul....... 160 1«2 — Krediianstalt. ungar..... 213 75 2l4 — Ratioualbai'.t....... 787 - 789 - Unionbant ........ 6725 6750 Verlehrsbant....... 102— 103— Wiener Vanluerein..... 104- - 10450 Uctien von TranKpovtNnterneh-Nlnnaen. Gelb W»« Alfüld-Nahn .......114 75 115 — Donllu.Dampfschlff,.Gcsellschaft 489— 491 — Elisabeth-Wettbahu.....1592Ü 15975 Ferdinands. Nordbahn . . 2014 -2016 — 3ranz.Iuscph.Vahn ... 128-50 129— Gelb War« Galizische Karl.Ludwig«Bahn 235 25 235 50 Kaschliuliihcr Bahn . 123 50 124'— Üloud - Gesellschaft.....576-578— Ocstcrr. Nordwestbahn . . . 109 25 109 75 Rudolss'Aahn.......11525 11575 Staatöbahll........255— 255 50 Südbahll.........69— 69 50 Thcih-Äahn........186— 187— Uugar.'aaliz. Verbindungsbahn 81 - 81-50 Ungarische Nordostbahn . . . 112 50 113' Wiener Tramwali-Gcsellsch. . 15950 160 — Pfandbriefe. Allg.öst.Bodentreditanst.(i.Gd.) 110-. 110 50 „ „ „ (i.B.-V.) 93 60 93 90 Nationalbanl.......9940 99 60 Ung. Vodeltlredit-Iust. (V.-V.) 95 75 96 — Prioritäts Obligationen. Elisadeth.V. 1. Em.....9230 92 50 Ferd..Nurdb. in Silber . . . 104- 10425 Franz-Joseph.Aahn . , . . 8480 85 — (Äal. jtarl.Uudwiss'V,. 1, Vm 100 -- 109'50 ----------------^-----^1 Oesterr. Nordwest'Vahn - - ^,95 s^ Zicbeubürger Vahn - ' ' ,5550 l<"^ Staatsbahn 1. Em, - ' ,,1 ^- l^, . öudbahn » 3°/. . - - ' ' 9575 ^ « 5°/.......^.^ "^ Siidbahn, Vous...... Devisen. ^ ^g(> Anf deutsche Plalfe . - - - ' A^ ,^5 Loudon, turzc Zlcht - - ' ' <«aü5 ^.^ Loudon, lange Sicht ... - ^2l1 * Paris.......... Oeldsorten. Veld ^ ss bs Dulaten______ 5 fl. 5? tr. 5 l ,1 - Napolconsd'or . s „ Krainischc Grnudentlastuttgs^°l u^ ^. Vrivatnutierilng: ««''ld 90'....., ^po Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Pavierrente 61 25 bis 61 30, Silberrente i< 231'- biS 23110 Anal«, 3 6 20 bts 116-65. Napoleons 960 bi» l)-21. Silb« 10» 05 bis 100 10. ^