Deutsche Macht (Krüger „Eissier Zeitung"). Wchiwt I«»«» tninbi »,» CrasU| *K|tl( u&k sie Iiüi mit jalrfsat »I H«»> «„»tlich B. —M. «kntljitznz st. 1.9«. (l. z»Rij adrig fl. . mit P-«°cr1eiltu», trictteljäjrii 11.M, (L MO, st. «.«. Du cin|«(*e *hnn»tt T kr. I»Ier»t» u4 tauf; bei tattorechtntot «abott. >u«a4rtl Mtun 9a(mtt (li »|rt vl»tt als tetntial«! >M»sni|KMIU»«« M ]»■ >•) HslUnlH •>. Httatlui (nnq. I. IkataUtiittaa Henri,. » ClttKhll« hl RFeistritz. viele Herren aus Marburg, 1 i Pas deutsche 4ict> im deutschen HKen. Ta» deutsche Lied im deutschen Osten Wie Schwerterklang erdröhne, Pon Thal zu Thal, von FelS zu Felsen Wie Tchlachteurus es töne; ES sei wie guter, deutscher Stahl, Tem nimmer trotzt der Feinde Zahl. ES soll des freie deutsche Lied Altosterreich durchbrausen. Wie wenn das Alpenthal durchzieht Der Föhn im SturmeSsam'en; ES künde unsern Feinden an. Daß wir uns einen Mann für Mann. In Oesterreich die deutsche Muse In Wehr und Waffen starre. Hei Liebeslust und Frühlingsfreude Sie fürder nicht verharre. Der deutsche Sang, ein gutes Schwert, DeS Ostens deutsches Volk bewehrt. In Wehr und Waffen stark gerüstet Sei auch die Sängerschaar, Daß sie den Feind, der noch sich brüstet Abwehre immerdar: Und un'sre beste Waffe ist Das deutsche Lied zu jeder Frist. Adolf Hagen. Cilli, Pettau, Friedau. Gonobitz. Pragerhof, Kötsch, Roßwein. Windisch-LandSberg, Hl. Geist bei Lotsche, Windisch>Graz, Tüffer, Store, Sauerbrunn, Franz, Lichtenwald, Studenitz, Oberpulsgau :c. ic. Ueber sechzig Percent der Anwesenden warcn Bauern. Von den Reichs-rathsabgeordneten waren Dr. Schmid-erer und Dr. Foregger erschienen. Der Obmann des Vereines, Dr. G l a n t s ch n i g g, begrüßte die Anwesenden und stellte denselben Herrn Baron Myrbach als politischen Commissär vor. AIS erste Pflicht erachtete eS der Obmann der Stadt Windisch-Feistritz und dem Festcomite für den überaus herzlichen Empfang den Tank auszusprechen. Er bat daher die Anwesenden, auf die Gedachten ein dreifaches Hoch auSzu-bringen. Selbstredend fand dieses Ersuchen das beifälligste Gehör. Nachdem die Hochrufe verhallt waren, berichtet« er in gedrängter Kürze über die Thätigkeit des Vereines im abgelaufenen Jahre. Er constatirte, daß die Bestrebungen de« „Untersteirischen Fortschritts-Vereines", welchem Deutsche und Slovenen als Mitglieder angehören, den nationalen Frieden zu erhalten, von dem günstigsten Erfolgt begleitet waren. Ei» sprechender Beweis in dieser Bezie-* hung sei die Anwesenheit von mehr als 200 slovenischen Landleuten au» der Umgebung von Windisch-Feistritz, welche ihrer Nationalität treu bleiben, ihre Muttersprache pflegen, dabei aber nicht außer Acht lassen, daß der Anschluß an die Deutschen ihrer wirthschaftlichtn Existenz nur vortheilhaft sei. indem die Kenntniß de? deutschen Sprache jedem Slovenen zu seinem besseren Fortkommen nichr nur nützlich, sondern geradezu nothwendig sei. Der slovenische Bauer im Unterland« sei von HauS aus friedliebend, daher waren auch bisher die Bemühungen der Pervaken, ihn gegen die Deutschen aufzuhetzen, vergeblich, und selbst in St. Georgen a. d. Sb. Lotitik und Foeke. Bon Tr. A. I Harpf. Ganz kürzlich erst wurde an dieser Stelle gelegentlich eine? Besprechung des nationalen Liedes „Deutsch-Oesterreichs Jüngerschaft" der symptomatisch« Charakter hervorgehoben, den die deutsch-nationale. an allen Ecken und Enden üppig in'S Kraut schießende nationale Dichtung an sich trägt. Und mit Recht wird vor allem die deutsch-nationale Poesie als ein Zeichen der Zeit angesehen, sie ist jedenfalls ein be-deutsamer Fingerzeig in die Zukunft Deutsch-Oesterreichs und will als solcher gewürdigt sein. Unrecht aber thut man. dieser neuen Dich-tungtart gewiß, wenn man ihr, wie dies vor einiger Zeit die „Deutsche Wochenschrift" ge-than hat, jeden absolut künstlerischen, rein ästhetischen und poetischen Werth abspricht. Nur eine durchaus mangelhafte und oberfläch-liche Bekanntschaft mit der einschlägigen Lite-rarur oder aber der gänzliche Mangel an echter nationaler Begeiiterung kann die Be-hattptung erklärlich machen, „daß der deutsch-österreichische VolkSstamm seine Freunde gerade in dieser Hinsicht schwer enttäuscht habe". „Es fehle," so wurde behauptet, „in dem nationalen Kampfe an geistiger Beweglichkeit. Dieser reichbegabte Menschenschlag habe in dem letzten halben Decennium nicht ein ein- vermochten die Gedachten nur durch Wein und Cigarren etliche Hausknechte und verkommene Bursche gegen die Mitglieder deS „Deutschen SchulvereineS" aufzustacheln, während die Grundbesitzer den Bestrebungen des Schul-meines ihre Sympathien unverholen kund-aaben. Doch lassen ei die Pervaken an Aufhetzung nicht fehlen, sei es durch de« „Slo-venSki Gospodar", sei «S durch die „Südstei-rische Post" ode? durch verkommene Subjecte, welche hinaus auf's Land gehen und durch Lügen und Verleumdungen die Landbevölkerung gegen die Deutschen aussetzen. De? slovenische Verein „Sloga" in Friedau habe in dieser Beziehung das Aeußerste geleistet, indem er die Deutschen und Liberalen mit dem Ausdrucke „Nem^kutarje" beschimpfte und in einem litho-graphirten Wahlaufrufe sie als Scheusale be-zeichne??, werth von Hunden hinter dem Zaun« gefressen zu werden. Ein Hauptagent dieses Vereines hatte den Muth, sich einem Bauer gegenüber zu äußern, die Landbevölke?ung in Unte?steie?mark möge eS so machen, wie die C?oaten und die deutschen Hunde zum Teufel jagen. Das Best?eben de? Pe?vaken sei. Unter-steiermark vom Kronlande Steiermark zu trennen und mit Krain zu vereinigen. Dies fri LandeSverrath. Min möge nur nach Krain blicken. Don wo die deutsche Sprache be-reit« vollständig aus Schule und Amt ver-drängt wurde, sei in der Aera Winkler das -Volk so roh geworden, daß der Gedachte daS bischöfliche Ordinariat ersuchen mußte, auf die bäuerliche Bevölkerung einzuwirken. Leider sei die Regierung, zu deren Opposition wir unS zählen, statt schwäche?, kräftiger geworden. DieS sei der Schwäche der Opposition zuzuschreiben. Damals, als man hoffte, die Vereinigte Linke werde wie ein Mann das Abgeordnetenhaus verlassen, schwirrten Krisengerüchte durch die zigeS poetisches oder überhaupt literarisches Er-zeugniß hervorgebracht, welches ein dauerndes Denkmal der politischen Stürme sein kann, welche diesen Staat durchtoben. ES sei nicht e«n Lied gesungen worden, nicht e i n histo-risches Buch entstanden, nicht eine politische Broschüre geschaffen worden, welche Herz und Geist e??egten und den kommenden Geschlech-te?n ein Zeugniß sein könnten sü? daS, was ein Volk in diesen Tagen erlebt und erlitten." Der Verfasser der citirten Zeilen würde anders geurtheilt haben, wenn er sich die Mühe genommen hätte, einen Blick in das jüngste Werk der deutsch-nationalen Muse in Oesterreich zu thun. „Zu Schutz und Trutz" nennt Armin Stark seinen „Deutschen Sang aus der Ostmark"*) und hat uns damit in der That ein solches „dauerndes Denkmal der po-Mischen Stürme" Deutsch-Oesterreichs und „den kommenden Geschlechtern ein Zeugniß sür das gegeben, was unser Volk in diesen Tagen er-lebt und leidet". Was aber vor Allem gerade den rein poetischen Werth der Schöpfungen Armin Stark's anlangt, so werden sich diesel-ben den unsterblichen deutsch-nationaleu Dich-tungen aus der Periode der Freiheitskriege alle Zeit ebenbürtig an die Seite stellen können. •) Armin Start. Zu Lchu? und Trub. Deulicher Sang aus der Lstmarl. Zürich, ß. Schreibt, 1684. 2* . politische Atmosphäre, welche gewiß nicht be-deutuugslos waren; alS es sich jedoch heraus-stelH. daß die Vereinigte Linke sich zu diesem energischen Schritte nicht herbeilassen werde, da fühlte sich die Regierung stärker, wie je. Die Opposition trug durch ihre Anwesenheit nur zur Beschlußfähigkeit des Hauses bei und er-möglichte dadurch die Majorisirung der Deut-schcn in Oesterreich. Es sei nicht abzusehen, wann sich die Si-tuanon ändern werde. Unsere Pflicht sei es, den Kampf gegen das nach Rußland schielende Slaventhum mit allen gesetzlichen Mitteln fort-zuführen. Zu diesem Behuf« seien in die Ver-tretungskörper stets Männer zu entsenden, von denen wir überzeugt sind, daß sie unser Jnter-esse mit allen ihnen zu Gebote stehenden Kräften wahren werden. Hierauf dankte der Obmann der deutschen und liberalen Presse, namentlich der „Tagespost", der „Teutschen Wacht" und der „Marburger Zeitung" für die mannhafte Verfechtung des gemeinsamen Strcbens und schloß dann seine Ansprache mit dem Appelle an die Mitglieder des Vereines, den Ausschuß in seinen politischen Arbeiten mit allen Kräften zu unterstützen. (Großer Beifall.) Ter nächste Gegenstand der Tagesordnung war die^ Wahl des VereinS-AusschusseS und seines L bmannes. Während des IcrutiniumS der Stimmzettel ergriff der ReichSrathsabge. ordnete Dr. Foregger das Wort zu nach-stehender, wiederholt vom lebhaftesten Beifalle unterbrochenen Rede: Jetzt, nach fünf Jahren, können wir wohl nach den Resultaten der Herrschaft der Majorität fragen. Die Gegner selbst verrathen uns ihre schwachen Seiten. Die schwächste Seite sind die lvirthschastlichen Mißerfolge. So trachten sie. die Erhöhung des Petroleumzolles um nahezu 9 fl., und die Erhöhung des Kaffeezolles um 19 fl. und die Erhöhung aller anderen Zölle durch die ebenso unwahre als lächerliche Behmiptung zu beschöni-gen, daß diese wichtigen Verbrauchsartikel trotz des Zolles nicht theuerer geworden seien, indem sie einfach behaupten, daß nur der Zwischenhändler weniger Ruhen ziehe. — Wenn das richtig wäre, so müßten ja Kaffee undPetrolemn im Auslande, wo diese Zölle nicht oder nicht in der Höhe be-stehe», eben so theuer sein, als bei uns; denn weil dort kein hoher Zoll ist, braucht sich nach der gegnerischen Theorie der Händler nicht mit einem geringeren Nutzen zu begnügen. Die That-fache lehrt aber, daß dies nicht der Fall ist. — Allerdings sind Petroleum und Kaffee in Folge der größeren Production im Preise zurückgcgan-gen, wären also bei uns viel billiger geworden, wenn der Zoll nicht gewachsen wäre. Daß dieser Preisrückgang bei uns nicht eingetreten ist, wirkt ..Deutsche Zöacht." UIN so drückender, als sich das concurrirende Ausland desselben erfreut, unserer Production daher die Eoncurrenz erschwert ist und gerade an diesen Beispielen der schlagendste Beweis geliefert wird, wie sehr Steuern und Zölle die LebenS-Mittel vertheuern und folgerichtig den Lebensfuß der Bevölkerung Herabdrücken. — Ebenso bildet die Haltung in der Grundsteuerfrage eine Achilles-ferfe der gegnerischen Partei, wie überhaupt eine ganze Reihe von wirthschaftlich drückenden Maßregeln den Vauj des gegenwärtige» Systemes kennzeichnet. Wenn noch die Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte das Ergebniß der Belastung der Bevölk?rung wäre, so könnte nian sich'« gefallen lassen Aber auch in dieser Hinsicht hm die „polnische W..^schaft" das Großartigste geleistet, was man sich denken kann. Im Jahre 1880 betrugen die Ausgaben 423 Millionen, die Hinnahmen 398 Millionen, daher das Deficit 25 Millionen. Im Jahre 1882 waren die Einnahmen schon auf 448 Millionen gestie-gen; sie überstiegen also um 25 Millionen das Äusgabenbudget vom Jahre 1880, und man sollte meinen, daß hiedurch nicht blos das Gleichgewicht hergestellt, sondern noch ein hübscher Ueberschuß erzielt worden wäre. Aber mit nichten! Das Deficit, statt kleiner zu werden, war bedeutend gewachsen; im Jahre 1881 brtrug es über 50 Millionen, im Jahre 1882 37 Millionen und im Jahre 1884 hat es sich, ohne Rücksicht auf die beliebten Nachtrag scredite, wieder auf rund 40 Millionen erhöht, obwohl die Einnahmen auf 4«-l Millionen Gulden gestiegen sind, d. i. um 7V Millionen mehr, als' vor 4 Jahren, freilich wußte es die „polnische Wirthschaft" einzurichten, daß in der gleichen Zeit auch die Ausgaben um 91 Millionen gestiegen sind. Diese Ausführungen, welche sich auf das Budget stützten, verfehlten nicht ihre tiefe Wirkung auf die Zuhörer zu üben. Und waö — fragt Redner weiter — haben uns die Abgeordneten dtr Ma-jorität als Gegenwerth für diese Leistungen heim-gebracht? 1. Die Schuliwvelle, welche durch Verkürzung der Lernzeit und Beschränkung des Lehr-slosfes eine Schwächung der wirthschaftlichen Kraft des Volkes nach sich ziehen muß, und 2. das be-kannte slovenische Memorandum. Durch dieses soll der erste Riß in das feste Gewebe, welches alle Theile der grünen Sttiermark zusammenhält, gemacht werden. Tausend Gründe der Vernunft und des Gemüthes sprechen gegen eine Erschüne-ntng des derzeitigen Gesüges der Sttiermark. Nur einer sei hervorgehoben: die Bevölkerung selbst, auch die unlersteirische will von einer Los trennung vom Hcimatslande nichts wissen. Fragen Sie nur den Kämpser von Novarra und Custozza, ob er sich nicht mit Stolz, mit freudig schwellen-den, Herzen einen Steirer nennt? Und wenn es ... Art^in Stark's Talent für die poetische Geltaltun'g der patriotisch-nationaleu Idee ist nicht um «in Haar geringer, als dasjenige eines Arndt. Körner oder Rückert. Nur die Zeitverhältnisse, welche fein lichten und Fühlen äußerlich bestimmen, sind andere, der rein poetische und eden darum bleibende Werth seiner Gesänge ist der Gleiche. Die Begabung Armin stark's ist eher eine lyrisch-epische, denn eine rein lyrische zu nennen. Die ein-fachsten Liedermotive sind mit einer, manchmal gewiß zu großen Breite, die an epische Aus-führung erinnert, behandelt. Taher möchte ich auch den rein erzählenden Stücken der Samni-lung, wie dem wunderschönen..Rheinmärchen", oder den balladisirenden Liedern „Tie bedrohte Feste". „Der Eichenschoß". „Der Morgen" und dem in Form und Inhalt an Hamerling'S nationale Kanzone „Ter Germanenzug" erin-nernden ..Festgruß aus Oesterreich zur Ent-hüllung des Germaniadenkmals aus dem Nieder-walde" weitaus den Vorzug vor den anderen Gesängen geben. Tie letzterwähnte Dichtung sowohl, wie der an Josef II. gerichtete schwung-volle Hymnus und der in kampfgewaltigen Bildern einherschreit nde „Schlachtruf der Deutschen in Oesterreich", welchem Eamillo Horn eine gute Vertonung gab. sind bereits im vorigen Jahre als fliegende Blätter für sich erschienen und von Hand zu Hand gegangen. Ader auch em echter, allerdings eigenar- tiger Liederton steht dem Sänger ju Gebote, wie sein „Weckruf der Teutschen in Oesterreich", sein „Fehdelied", sein „Habt Acht" und man-ches andere aus tiefster Seele erklungene Lied zeigen. Eines der ergreifendsten ist das Gedicht.-„An mein Vaterland." Ich hab' an Dir, mein Vaterland gehangen. Hab' Dich mit heißer LiebcSgluth umfangen, Du warst mein höchstes Kltinod, mein Idol. Du warst deS Knaben erste, heiße Liebt, Dir weihten sich des Jünglingsherzens Triebe. ES galt deS Mannes Schaffen Deinem Wohl. Froh sprang meinHerz. wennDeineStirne schmückte Ter Ruhmeskranz. wenn hell Dein Glücksstern stand; Toch schwer«? Kummer mir die Seele drückte. Wenn Unheil Tich befiel, mein Vaterland! Du bist mein Land, von Schönheit reich umflossen. Vom Zauber starrer Majestät umgössen, Erhebt daS Herz der Felsenriesen Kranz; lind aus der Tiefe lacht, von starken Fergen Durchfurcht, umdüstert rings von steilen Bergen. Ter See hinauf in wollustweichem Glanz. Und sezenSvoll sich grüne Thäler breiten, Es reift der Feuerwein am Sonnenhang. E» ist kein Land in aller Welten Weiten, Das werther wär' als Tu des Sängers Sang. 1884 nach dem Willen der wenigen nationalen Streber und Stellenjäger gingt, und einer von uns nur seiner ^.'andsmannschan gefragt würde, wem würde es nicht das Herz zusammenpressen, wenn er sich nicht mehr Steirer nennen könnte? So, wie wir, empfindet aber die ganze Bevölkerung des Umn wndes. » Redner beantragt, indem er darauf hinweist, daß er vom Vorstande dazu autorijirt sei, o ■ nachstehende Resolution: „Ter „Unterfteirische Fort'chritiSoerem' verwahrt sich feierlich gegen jeve Sonderflellmz der Untersteiermark, sei es in politischer oder administrativer Hinsicht, weil er darin eine Ge, fährdung der Interessen deS Landes und ein« Verrath an der altererbten und von all« LandeSbewohnern seit Jahrhunderten heilig ge« haltenen Einheit der Steiermark erblickt. Dn Verein bezeichnet die Forderungen des bekannt?» Memorandums, sollten dieselben als Wünsch« der Bevölkerung hingestellt werden, als ei« bewußte Unwahrheit und ist entschlossen, für die Wahrung der Integrität und der Jnftiiu. lionen des Landes zu jeder Zeit mit alle» Rachdruck einzutreten und jede gegentheilige $e> strebung bis auf das Aeußerste zu bekämpfe»." Tiefe Resolution wurde von Tr. Theodor S t a r k.e l aus Graz in längerer Rede, in der er auch die Sympathien des Oberlandes für dai bedrohte Unterland zum Ausdrucke brachte, erörtert und wärmstenS befürwortet.' wor-uy sie unter lebhafter Acclamation einstimmig an» genommen wurde. Hierauf hielt der Grundbesitzer Pod» petschan aus Studenitz folgende Rede in slovenischer Sprache: Geehrte untersteirisch« Slovenen I Ich rechne es mir zur Ehre, Euch an dieser Stelle begrüßen zu können; ich hoffe, daß ihr wackere Männer seid, die sich für die Wohlfahrt des Volkes einsetzen und die Rechte unserer Steiermark vertheidigen. Jeder einsich-tige Mensch weiß eS, daß unseren Gegnern nur solche Leute erwünscht sind, welche ohne allen Unterricht blieben und wie wilder Hans aus> wuchsen, denn nur solchen Leuten können sie den Mond im Wasser zeigen, nur solche sind geeigntt. für sie zu roboten und für ihren rö-mischen Magen zu sorgen. In dem liegt ihn Liebe zum Volke. Unsere Gegner haben zwei Ziele, und in diesen beiden Zielen zeigt iich ihre ganz« Heuchelei. Das erste Ziel ist: Der Bauer muß unwissend und tölpelhaft bleiben, denn wenn er genug lernte und aufgeklärt würde, so würde er streben, sein eigener Herr zu sein und _ zu guterletzt würde er gar nicht glauben, daß der weiße Schnee schwarz sei. DaS zweite Ziel der Gegner ist: Unser schöne» steirischeS Heimatsland in zwei Theile zu spat Im Böhmerwald und an den Alpenhäng«», Klingt'S hoch und her von deutschen HUdensängm, Kein frecher Spött-r sie zu höhnen wagt: Sie preisen laut der Ahnen große Thaten. Wie sie das Reich erstritten und berathen. Im Glücke klug, im Unglück unverzagt. Von deutscher Bildung hehrem Geist durchdrungen Bist Du. mein Vaterland, durch Bildung stark; Tem deutschen Wort verstummen and're Zunge«: Teutsch ist in Herz und Geist deS Ostens Mark. So warst Du einst in schönern bessern Tage», Da mußte Dir mein Herz entgegenschlagen. Du fülltest Seele mir und Phantasie. Run ist Dir nur der äußre Reiz geblieben: An dem allein nicht nährt sich treues Lieben. Es heischt der Seeltn volle Harmonie. Die Seele ist Dir anders ganz geworden. Voll Haß und Zwietracht. Trug und Hinterlist? Ein schriller Mißklang tönt aus den Accorde»: Ich lieb' Dich nicht so. wie Du jeyo bist. Ich frage, hat Arndt ergreifend«« Töne gefunden, um seiner gewiß nicht weniger ttef empfundenen Lieb« zum d«utschen Vaterlande und seinem Schmerze über dessen schmachvollen Niedergang Ausdruck zu leihen? Dabei erin-nert der leichte Fluß der fünffüßigen Iamben durchaus an die Diction Hamerling'S, dessen Gluth und Bilderreichthum Armin Stark gleich-falls in hohem Grade besitzt. Da ist trotz der echtesten deutschen Empfindung kein Kokettiren 1884 tm und uns zu Krain und Croatien zu schlagen, ju Ländern, welche ihre Bedürfniss» nicht zu decken vermögen, zu Ländern, in denen die Mutter der Armuth hausl. Sie beabsichtigen in Laidach eine slovenische Universität und ein slo-«mschtv OberlandeSgericht auf unsere Kosten ui errichten, bei und aber alles Deutsche aus schult» und Aeintern auszumerzen und riri solches Neuslovenisch einzuführen, baß d,r Zlovene den Slovenen nicht verstehen »ird. Wenn Krainer. Croaten, Polen oder Tschechen mit einander sprechen, dann kann >«r Tlovene den ganzen Tag dabei stehen, n wird sie doch nicht verstehen, odzwar alle Äaven sind. Wir werden es auch nie erleben, daß der oberste Gerichtshof in Wien slovenisch verhandeln werde, und wir werden die Notare imd Advocalen mit unserem Gelde füttern »isien. damit sie uns slovenische Briefe und •Jitaitic verdeutschen. — Wir befeinden weder dit Kirche noch den Glauben, noch den Priester-feint). Wir können jedoch gewisse Verdrehungen r.djl leiden. Und würde den Letzteren ihr dieS> .•Mißliches Borhaben gelingen, dann würde es idnea auch noch möglich werden, uns zu schrecken nid uns mit unserem Brode zu betheilen. Wir baden die schöne Landeshauptstadt Graz. wir haben dort eine Universität und ein Oberlandes-gmchi, zu denen schon unsere Väter beisteuerten, nii bedürfen daher keiner neuen derartigen In-Älution in Laibach. Auch die Obersteirer sind m« Freunde. Sie bringen uns ein schönes Lümmche« Geld sür das Vieh. Wie oft tran-le» wir nicht schon mit ihnen vergnügt aus den Markten. Und jetzt soll wegen einigen Miß» «rgnügten unsere Heimat, in der wir seit Jahr-■wtderten zusammenlebten, getrennt werden? — Zttzt, da die Wahlen sür den Landtag heran-nahen. ist eS Pflicht eines jeden Paterland«-fnuades, sür solche Algeordnete zu sorgen, «lche unser« Bedürfnisse kennen, welche sür unsere Rechte eintreten und nicht die Hände »bers Kreuz halten werden. Vor fünf Jahre» »ählten wir in den Reichsrath nur unsere Äegner, welche unS damals goldene Berge ver-sprachen. Dieselben kümmerte» sich um uns nicht im geringsten. Sie vertraten lieber die Tschechen und Polen; Ersteren halfen sie zu einer überflüssigen und theuren Universität in Prag. Letzteren zu einer Äsenbahn auf Reichs-ioüen. Durch fünf Jahre wetzten sie bereits die Litze des Abgeordnetenhauses ab, wobei sie no Tag 10 fl. verdienen, aber sür uns thaten sie nichts. Und vor Schluß der letzten Session Men sie sich durch 14 Tage über die Staats-mache und die Sprachenverordnung. doch «S blieb Alles beim Alten. Und als sich die Thore bei Reichsrathes schlössen, kamen sie mit lee» mit der Manier der mittelhochdeutschen Sänger, ferne „Putzenscheibenlyrik", Alles ist klar und vahr empfunden und ebenso ausgedrückt. Wie schön und zugleich treffend motivirt der Dichter seine «gene Dichtweise und damit die deutsch-nationale Poesie Oesterreichs überhaupt in dem poetische» Borworte, welches „die Lieder a n d en L e s e r" richten : Ihr tadelt uns. daß wir im Harnisch schreiten, Taß unsre Faust das scharse Schlachtschwert schwing», Taß in den schweren unglückstrüben Zeiten Au» unserer Kehle greller Kampfruf dringt. Ihr wollt lenzfrohe Lieder singen hören Än schönen Frauen und vom golb'nen Wein, Tie kosen, schmeicheln, Herz und Sinn bethören, ler düslern Seele hellen Frohsinn leih'n. Min es ächzt im Sturm die deutsche Eiche. In rauhe Ost entführet Blatt um Blatt; Wir sorgen, daß sie bald dem Wüthen weiche, ?e» Widerstandes müd' und sterbenSmatt. Len» Wetterstürme droh'n mit wilden Schrecken, Und Donnerschlag aus wüsten Wolken bricht, 3» Wachsamkeit und Kamps sein Volk zu wecken, TaS ist des Sängers Sendung, seine P f l i ch t. Ihr folgen wir und unserm Herzensdrange Und rufen laut das Volk zu Kampf und Streit, Bethörens nicht mit tändelndem Gesänge In schrecklich ernster, sturmdurchrafter Zeit. „ptutffr ZSacht." ren Händen von Wien zurück und wußten hoch-stenS zu erzählen, wie sie in der vorigjährigen Periode das Petroleum und den Kaffee ver-theuern halfen. Unsere Partei rechnet eS sich zu ihrer Pflicht, dem Bauer zu helfe» und aus ihrer Mitte Abgeordnete zu wählen, welche nicht von Rom abhängig sind, welche unS über ihr Thun Rechenschaft abgeben werden. Redner erörtert nun diverse Wünsch.' der Landbevölke-rung und schließt mit den Worten: Bei allem dein ist aber nothwendig, daß wir unS der Pflichten gegen unser Heiinatland erinnern und sür die Aufklärung und Einheit unseres Reiches und unserer Steiennark sorgen. DicS wünschen ja wir Bauern, dies wünschen unsere liberalen Abgeordneten, dies wünscht auch unser erhabener Kaiser, dem auS treuem Herzen ein dröhnendes Zivio dargebrecht sei." — Donnernder Beifall folgte diesen von tiefer Ueberzeugung getragenen Worten. Alles beglückwünschte den Redner zu seinem Erfolge. Hieraus gab der Borsitzende daS Ergebniß der Wahlen in die BereinSleitung bekannt: Zum Obmanne würbe Dr. G l a n t s ch n i g g einstimmig wiedergewählt; zu Ausschußmitglie-dern wurden gewählt die Herren: Dr. Joses S ch m i d e r e r, Gustav Radoschegg in Pettau. Johann Z e ch n e r in Rann, Franz Z a n g g e r in Cilli, Albert S t i g e r in Windisch-Feistritz, Max B e f o z z i in Cilli. Dr. Theodor S t a r k l in Graz, Dr. Aufs e* rer in Lichlenwald und Dr. T o m s ch e g g in Witldisch-Graz. — Da sich Niemand mehr zum Wone meldete, so schloß der Vorsitzende die Versammlung. Schließlich seien noch folgende, zur Ver-lesung gekommene Begrüßungstelegramme an-geführt: P r a g w a l d. Werthe Parteigenossen in Windisch-Feistritz! Heil dein Vereine deutscher und slavischer ForlschrittSmänner in unserer untheilbaren Steiermark! Vont alten 1848er Hackelberg. R o h i t s ch - S a u e r b r u n n. Den Männern, welche für Fortschritt kämpfen aus der steirischen Sommeridylle Sauerbrunn ein drei-saches Hoch von ihren leider am Erscheinen verhinderten Gesinnungsgenossen. Dr. Hoisel. Wien. Den wackeren Vorkämpfern des argbedrohten Deutschthums im Unterlande, den versaminelten BereinSgenoffen ein dreifaches donnerndes Hoch.' Zechner ans Rann. R o h i t f ch. Die verhinderten Rohitscher bringen ein dreifaches Hoch dem Gedeihen und Blühen des Vereines. Rohitsch-Sauerbrunn. Aus Ge-sunbheitSrücksichten verbinden, der heutigen Versammlung beizuwohnen, bringe ich als Wenn aus des Feind» gebrochenen Mauerresten Nach kühnem Kampf der deutsche Sieger steht. Dann singen wir bei stolzen Ruhmesfesten Manch' heitre« Lied, von Fröhlichkeit durchweht. Jetzt n i ch t, so lang am Himmel Wolken dunkeln Dem deutschen Volk der Sonne gold'nen Schein, Jetzt singen wir von Mond und Sternensunkeln Und Liebe nicht und rothem Feuerwein. Ihr mögt unS schelten drum, leichtsinnig tadeln. Weil Euch zum Vaterland die Liebe fehlt; Die Anerkennung Jener wird uns adeln. Die treue Lieb zum deutschen Volk beseelt! In der That kann nur der. dem selbst die wahre völlige Hingebung an die Sache des deutschen Volkes, die ächt nationale Begeiste-rung von vornherein fehlt, auch die hohe Begei-fterung unserer nationalen Dichter Teutsch-Oesterreichs nicht mitfühlen. Nur ein solcher wird jener bereits stattlichen Reihe deutsch natio-naler Sänger der Gegenwart daS wahre, gon-begnadete Dichtenhum absprechen können, die unerschrocken in den Kampf gehen, gegen die Hochfluth im Osten, die das deutsche Element Oesterreichs hinwegspülen will. Vor allen An-dern ist ja gerade der Dichter selbst berufen für Sang und Sprache, die höchsten idealen Güter deS Volkes, zu kämpfen. — 3 ewig treuer Anhänger deutscher Cultur allen Gesinnungsgenossen ein dreifaches Hoch! Zangger. G o n o b i tz. Dey versammelten Männern des Fortschrittes ein dreifaches Hoch.' Hl. Geist bei Lotsche. Leitgeb. Eorrespondenzen. Aus dem Ranner Landtagswahlbezirkt. I.Juli. (O.-E.) sE i n neuer Gegner der T e u t s ch l i b e r a l e n.s Bei der WSh-lerversammlung in Hörberg wurde der kaifer-liche Rath und gewesene k. k. Bezirkscommissät in Pettau. nun in Pension ruhende Hert Jer-man» als Candidat der nationalen Partei un-sereS Wahlbezirkes eingeführt. Die Absicht, diesen Candidaten für den Pettauer Wahlbe-zirk zu poussiren, scheiterte an der Anschauung der Wähler des Marktes Luttenberg, daß ein Mann, der für den kaiserlichen Dienst arbeit«-müde geworden, noch weniger sich für die un-eigennützigen Anstrengungen des öffentlichen Lebens qualifkiren könne. Wenn nun Herr Jermann als Candidat unseres Wahlbezirkes sein Glück versucht, so mag ihn dabei vor allem seine Bekanntschaft mit dem Terrain, auf welchem er sich schon früher bewegte, und das Bewußtsein leiten, daß es ihm bei unS leichter fallen dürfte, feine individuellen Alogien an Mann zu bringen, und sich so zu präsentiren, wie er in Wirklichkeit beschaffen ist. Denn bis-her hat eS Herr Jermann ganz gut verstanden, sich hinter der Maske deS Liberalismus den Anstrich eines Mannes zu geben, lem Auf-klärung uud Bildung Bedürfniß, der Fortschritt aber als der wichtigste Factor zur Be-glückung der Menschheit galt und so sich daS Air eines vernünftig denkenden Slovenen zu verleihen. DaS AlleS ist nun anders geworden. Herr Jermann hat sich in der Hörberger Wäh-lerversammlung offen als der ausgesprochene Gegner der Teutschliberalen bekannt, und er nimmt sich ernstlich vor, deren Tendenzen ent-schieden zu bekämpfen. — Die Kirche ist ihm von nun an AlleS, die liberale Schule scheint ihm verfehlt, der Liberalismus für den Bau-entstand verderblich, den slovenischen Schüler degrsdirt er zum Löffelschnitzer, die Wahlord-nung muß geändert werden, die Bezirksver-tretungen sollen cassirt oder nach seinen Er-fahrungen für gewisse Zwecke reparirt werden; die Hauptsache aber, daß nur die Liberalen alle Schuld an den großen Umlagen, an den unerschwingbaren Ausgaben für öffentliche An-gelegenheiten, vielleicht auch an der V erd um-mung des Volkes, an der Zoll- und Petroleunt-steuer, an dem in den tiefsten Friedensjahren Des Todes Meldung. öinc bretonische Sage. Die bekannte Geliebte de« Königs Lud. wigS XV., Gräfin du Barry, hatte eine« Abends in ihrem Schlosse, das auf halbem Wege zwischen Versailles und Saint-Cloud ge-legen war, eine auserlesene Gesellschaft am Tische des Königs vereinigt, zu welcher der Minister d'Argenson. der Maler Fragonard und Montesquieu gehörten, der eben die letzte Ausgabe seiner ,I.ettres per^nes" hatte er-scheinen lassen. Der Marschall Prinz von Soubise befand sich auch unter den Gästen. Er hatte die drin-gende Einladung der Gräfin angenommen. Denn gegen das Ende dieser so unglücklichen Regierung waren e« gerade die Würdigsten aus dem Gefolge des König« von Frankreich, welche sich vom Hofe entfernten. Der König war während deS Mahle« düster und schweigsam geblieben. DaS Ge-sprach war von ihm auf traurige Gegenstände gelenkt worden. Er fürchtete den Tod und suchte begierig zu erfahren, ob man sein Kom-men nicht wenigstens eine Zeit lang verhin-dern könne. ES gab bei Tische einige, welche an den Schwindel der „Convulsiouäre" glaubten, einer Secte, die unter der Regentschaft fiorirt hatte, deren Stern aber bei dem Ericheinen eines 4 stets wiederkehrenden Deficit tragen, mußten die Liberalen auch auS dem Munde Jermann's hören, denen er dafür unter dem Wittern der reactionären Morgenluft ein jähes Ende zu bereiten. deS Patrioten heiligste Pflicht, als eine ganz kleine Arbeitsverrichtung zu leisten sich vornimmt. Wüßten wir nicht, daß Herr Hermann, seligen Angedenken?, ein besseres Jen-seitS betreten hat und würden wir an eine Seelenwanderung glauben, so könnten wir uns nicht der Vermuthung entschlagen. daß aus dem Neulinge „Jermann" ein schlechter ..Her-mann" geworden ist. dessen Ideen er Zug für Zug zu copiren versucht. Ter barste Unsinn, den Hermann auf seinem Pegasus lahmge-ritten, wird uns von Jermann wieder gebracht. Diese Art VolkSbeglücker stirbt absolut nicht aus. Je weniger sie selbst gute Ideen zu pro-duciren vermögen, uni so größer das Geschimpfe über da» Bestehende, um so ärger die Ver-dächtigung nützlicher Institutionen, um so er-baulicher der edle Vorsatz: das Volk beglücken zu wollen. DaS Programm Jermann's ist nur eine blasse Copie deS seligen Hermann, der auS einem ehrlichen Deutschen ein angekränkelter Slovene wurde, und als solcher leicht derartige Programme fertig bringen konnte. Hermann hatte aber dabei die glänzende Eigenschaft, eine tüchtige Arbeitskraft gewesen zu sein, die ihre Zeit weniger im Sport« der Jagd und Fischerei als in gewissenhafter Erfüllung der ämtlichen Obliegenheiten ausnützte, und wenig-stens in dieser Beziehung als leuchtendes Vor-bild für Andere gelten konnte. Die Candidawr Jermann's hat aber im Eopierbuche Hermann'S noch ein offenes Folium. Er möchte gerne auch im LandeSauSschusse der Nachfolger Hermann'S werden, ein Gedanke, aus welchem die Partei deS fraglichen Canditaten kein Hehl macht. In diesem Gedanken mag wohl deS Pudels Kern liegen. — Der lohnende Erfolg dafür wäre immerhin geeignet, auch unseren Canditaten aus seiner gewohnten Ruhe aufzuraffen und diese Aussicht steht gewiß im EinNange zu den Anstrengungen'der,Candidatur, mit des Patrio» ten heiligster Pflicht, den Teutschliberalismus mit Stumpf und Stiel auszurotten, und die Bevölkerung der slovenisch-conservativen Partei mit Haut und Haar auszuliefern. Wir wollen uns jedoch mit dem Gedanken trösten, daß nicht aus jedem Strauche ein Baum wird, daß auch die ländlichen Wähler den Unterschied zwischen Canditaten mit Hintergrund und un-eigennützigen Männern zu machen verstehen, und daß unser bisheriger Abgeordnete Schni-derschitz, wenn auch ohne die Protektion der zweifelhafte» Auguren Gregorec und Voönjak die bessere Einsicht der Wählermajorität für neuen Gestirne», des Deutsche« Mesmer, zu erbleichen begonnen hatte. Diese „Convulsionäre" gaben vor, daß der Tod seine Ankunft stets zu erkennen gebe, --wenn man ihn befrage. Die Skeptiker. welche die Mehrzahl bildeten, läugneten die Sache absolut. Der König fixine seit einigen Augenblicken den Prinzen Soubise, der daS Gespräch aufmerksam verfolgte. „Marschall," sagte er, „Sie muffen uns etwas von dieser Ankündigung zu erzählen wissen, die einem demnächst bevorstehenden Tode vorausgehen soll. Gräfin, schenken Sie uns eigenhändig ein Glas Tokayer ein, der unS dann um so besser schmecken wird. Schen-ken Sie den Todten ein, Gräfin; sie haben einen Platz an der Tafel." Die Gäste erhoben sich, um selbst ihre Gläser an die Flasche zu bringen, welche die Gräfin von Barry hielt. „Sire," begann der Prinz, „wenn eS Euer Majestät gefällig ist, werve ich die Sage von de» Lo Christ erzählen, wie sie in der Bretagne heimisch ist." „Die Lo Christ!" unterbrach ihn der Kö* nig. „Ist das nicht der Name, den man in der Bretagne der alten Familie der Ker Lan giebt?" „ES ist in der That so, Sire. Alle Sagen der Bretagne stimmen darin überein, daß die .^rutsche Macht." sich hat, die trotz aller Agitationen und schwar-zen Künste das Richtige treffen wird. Aus dem Trachenburger Bezirkt, 28. Juni. (Orig.-Corr.) !Z um Hexensabbath in H o r b e r g. j Vor einigen Jahren entfühNen Bursche von St. Peter in der Ostermontags-nacht den sogenannten Marktstein (Pranger) von Hörberg, um durch Ausstellung desselben in St. Peter daS Marktrecht für letzteres zu gewinnen. Des andern Morgens umstanden die leere Stelle, wo ihr Heiligthum gestanden, die biederen Hörberger Bürger und Bürgerinnen weinend und schluchzend über den Verlust ihres so innig geliebten Pranger (oder wie man ihn allgemein nennt „Preingel"), klagend, daß ihnen nunmehr daS Marktrecht genommen wurde. Derselbe wurde übrigen? durch die Umsicht und strategische Weisheit des jetzigen Bürgermeisters mittelst Gendarmerie-Assistenz in dem Augen-blicke zurückerobert, als ihn die kühnen Räuber im Triumphe in St. Peter herumführten. — Waren dies rührende Scenen, als der geliebte Pranger wieder nach Hörberg zurückgebracht wurde, man umwand ihn mit Kränzen, küßte ihn, schmiedete denselben an seiner alten Stelle an und ließ ihn noch mit Ketten niederhalten; überdies wurde er stets bewacht von zwei Hand-festen mit Hellebarten und Steinschloßgewehren bewaffneten Bürgern. Die Schlußscenen dieser Affaire spielten sich beim Kreisgerichte in Cilli ab. Damals war Hörberg öfters genannt und man erinnerte sich auf dessen Existenz; und eS wäre wieder in daS Meer der Vergessenheit verschwunden, wenn es nicht vom clerical-nationalen Troß al» der günstigste Ort — eS scheint durch dessen unglückliche Situation niemals die Sonne hinein — ausersehen worden wäre, um dort eine Wählerversammlung zu arrangiren. und mit allem nationalen Geflunker unter dem Hochdrucke der grünen Kaplänlein und diesen ubidienten nationalen Schullehrern zu Gunsten deS hypernationalen, in unserem Bezirke noch im besten Andenken stehenden, ehemaligen Bezirks-CommissärS Jermann als Candidaten zu insce-niren. Obwohl am Tage, als die Versammlung stattfand, in Hörberg das Kirchweihfest gefeint wurde, war der Drang der Bauern, trotzdem von der Kanzel herab zum Besuche aufgefordert wurde, nicht so groß, als es die nationalen Blätter ausposaunten. — Dann konnte daS Versammlungslokale kaum 40 Personen fassen; rechnet man nun daß den neuen Götzen, die nationalen Leuchten: Die beiden Vosnjate, der gottesgelehrte Dr. Gregorec, der bieder« Bürgermeister von Lichtenwald, die Kapläne, ein adgetackelter Tagschreiber von Drachenburg und die k. k. SteueramtSpraktikanten von eben- Todten zurückkehren, um ihren Verwandten beim Herannahen ihres Todes ein Zeichen zu geben. Und diese Thatsache ist besonders bei der Familie Lo Christ constatirt, welche von irgendeinen, ihrer verstorbenen Verwandten stets wenigstens einen Monat früher von ihrer letzten Stunde in Kenntniß gefetzt werden." Der König hatte feinen silbernen Teller zu-rückgeschoben und sich mit dem Ellbogen auf-merksam auf den Tisch gestützt. Prinz Soubise fuhr fort: „Eines Abends kehrte Admiral Jehan, Baron von Lo Christ, von der Jagd zurück und hatte nach seiner Gewohnheit seine Leute entlassen. Der Admiral war sechzig Jahre alt, aber noch kräftig. Er schritt rüstig und munter den Weg entlang, der ihn aus dem Wald zu seinen« Park führte. Der Alte pfiff lustig ein Jagdlied, das gewiß noch aus der Zeit GastonS de Foix herrührte; fein Lieblingshund folgte ihm, ohne zu spüren und zu Wendeln. Der Weg durchschnitt eine kleine Lichtung und Baron Jehan bewunderte beim Passiren derselben die silberne Mondessichel, die über den Baumwipfeln auf einem dunkelblauen, mit Sternen besäeten Himmel emporstieg. Auf einmal erblickte er einige Schritte vor sich einen Mann, der beim zitternden Scheine einer Laterne ein gar seltsames» Ge-schäft verrichtete. 1884 dort tc. umgaben, so kann man sich leicht eine Vorstellung machen, wie viel wirkliche Wähler eigentlich Zutritt hatten. Tie ganze Sache endete mit einem Fiasko, insbesondere als ew Drachenburger Nationaler, der gar kein Wähler ist, im Vereine mit den „wahlberechtigten" k. l. Steueramtspraktikanten dem Dr. Voinjak den Dank und das Vertrauen der Wähler ausdrucke. Mit Genugthuung müssen wir wohl anerkenne», daß in Drachendurg die Nationalen noch sein« Fuß gefaßt haben, ihr Anhang besteht ten nur auS einigen Schreiberlein und den k. f.Steuer« amtspraktikanten (die sogar Mitttl und Zei, hatten, der Sokolseier in Praßberg beizuwohn^i und einen gewesenen Tagschreiber, welch' Letztern Sonntags Vormittags in ganz Dracheridinz herumlies, um sich die nöthigen Fonds zur Äe> »Heiligung an der nationalen Feier zu beschaffe». Daß ein solcher Nationaler, der unter alln möglichen Gutstehungen sich die paar Gulden, welche er zu seinen Demonstrationen benöthi^ um seinen Wagen und seine lahme Mähre mu Bändern in slavischen Farben aufzuputzen, iw> mals gefährlich werden kann, bedarf wohl keim« weiteren Commentars. Also wie man sieht, snid die Drachenburger Nationalen ohne Belang u»d ohnehin schon am Aussterbeetat gesetzt. Al» du Versammlung stattfand, hatte sich auch ein Hä»i> lein Deutscher in einem anderen Gasthause e» gefunden, welche dort gemüthlich ihre Schoope» leerten. Dem clericalen Candidaten Jermann mußte e« in seiner schwarzen Umgebung ei» Bischen zu schwül geworden sein, denn er oerfitf seine Gesellschaft und begab sich in daS erwähm Gasthaus; als er don eintrat, manifeftir» die dort anwesenden Deutschen ihre Hochachtn»; derart, daß sie den Tisch räumten, damit « sich bequemer strecken konnte, während im Nebe» zimmer, natürlich ihm zu Ehren, Bursch« deutsch-steirerische- und Kärntnerlieder sangen. Kteine Hbronik. sEine verbotene Wahlbesyre-ch u n g.J Man telegraphirt unS aus Wien: Die vom Abgeordneten Schönerer für gestern nach Zwettl einberufene Wahlbesprechung wurde verboten; in Folge dessen fand eine massenhm« Ansammlung der Bevölkerung statt, welche tot Ansprachen de» LendtagScandidaten Dötz ur.t des Abgeordneten Schönerer mit jubelidni Beifalle begrüßte. sSeligsprechunflSvroceß. ] ii 1. Juli d. I. begann im Vatikan zu Ro« die Verhandlung wegen Seligsprechung der Kiwi-gin Maria Christinn von Savoyen. gebom zu Cagliari am 14. November 1812, Tochm Maria Theresias und Victor Emanuel L. &> Der Baron konnte seinen Augen nch glauben, denn noch einige Momente jiu»» war die Lichtung ganz verlassen gewesen. « näherte sich raschen Schrittes und erkannte 5« Todtengräber des OneS, im Begriff, i» all« Eil« ein Grab zu graben. „Alan!" rief er. „Was machst Du da! Sprich!* Einige Secunden verflossen. „Alan, mein alter Alan, was machstI» da?" wiederholte de? Admiral. Aber der nächtliche Arbeiter setzte sei« Geschäft fort, ohne zu antworten. Baron Jehan war gewiß der ^Bravste unter den Braven und hatte in seinem Lebe» tausend Beweise davon gegeben. Inzwischen fühlte er eine» kalten Schweiß auf suun Stirne perlen und fragte noch einmal mit u»> sicherer Stimme: „Wirst Du endlich sagen, warum 2, dieses Grab richtest {" Der Todtengräber blieb stumm, sei» kahler, beim Mondschein glänzender Scheit-I war gegen die Tiefe des Grabes geneigt, aä er warf mit Energie eine Schaufel Erde na# der andern vor sich hin. Der Admiral bezwäng mit Gewalt die Furcht, welche sich seiner zu bemächtige» gann. Von Ungeduld ergriffen, stieß er alten Todtengräber zur Seite, der über 1884 mahlin Ferdinand II. von Neapel und Mutter König Franz II.. gestorben zu Neapel am I. Januar 1836 Pius IX. hatte sie 1859 für .verehrungswürdig" (venerabilis) erklärt. Königin Maria Chriftina war bekanntlich eine Schwester, der kürzlich in Prag verstorbenen Kaiserin Maria Anna gewesen. sWie weit religiöseBefehdung gehen kann,] beweist ein Vorfall, den man ant dem pfälzischen Städtchen FreinSheim be-nchlet. Dort sollte am 25. d. M. eine altka-lholische Frau beerdigt werden. Es war zur Trauerseierlichkeit nicht allein der altkatholische Pfarrer von Kaiserslautern, sondern auch der römisch - katdoliche Pfarrer von FreinSheim am Earge der Verlebten erschienen, dieselben hiel->m gleichzeitig ihre Gebete, bis sie schließlich in ein Wortgefecht geriethen. das zu einem ge-rchtlichen Nachspiel führen wird. Taß dieser Vorgang einen überaus peinlichen Eindruck «zchte. ist wohl selbstverständlich. sE i n übereilter Schritt.) Herr ein reicher, älterer Herr, der die Börse nur «»ch srcquentirte, damit er etwas zu thun habe — denn nöthig hatte er es nicht mehr — glaubte großen Grund zur Unzufriedenheit mit innen Kindern zu haben, von denen er annahm, deß selbe ihm nicht mit jener Liebe zugethan seien, wie es die Pflicht ihnen gebiete. In sei-»ein Grolle und von dem düsteren Gedanken geleitet, daß seine Kinder nur auf seinen Tod »arten. um das reiche Erbe anzutre-tnt, verfiel der alte Mann aus eine Idee, die dazu geeignet war. wirklich etwaigen lochenden Erben den Spaß in verderben. Der »Ite Herr verfügte übcr sein Vermögen in einer Weise, daß eS ihm möglich wurde, ohne mit dem Gesetze in Kollision zu gerathen, seine allerdings gut versorgten und situirten Kinder um die Erbschaft zu bringen. Er schloß mit einer Asiecuranzqesellschast einen Vertrag, der ihm sür den Rest seines LebenS eine große Leibrente sicherte, welche natürlich auch mit dem Abschlüsse feines irdischen Dasein« aufhören mußte. DieS geschah vor etwaS mehr als zehn Jahren. Nun aber erfolgte eine merkwürdige Fortsetzung. an welche wohl damals Niemand am allerwenigsten aber Herr B., der in der minder schönen Hälfte der ohnehin nicht sonder-lich schönen Sechzigerjahre stand, gedacht hatte. Nachdem der alte Herr seinem Grolle eine so glänzende Genugthuung verschafft hatte, fühlte er sich wie neu beleb«, schritt rüstig und frisch einher, wie schon lange nicht, mit einem Worte tf war. als ob er eine zweite Jugend erlangt hätte. Welche Thorheiten treibt aber nicht fast jeder Mensch in seiner Jugend? Eines schönes Zages machte er die Bekanntschaft eine« ganz I»ngen, dafür aber hübschen Mädchens, und Grabscheit st»lperte und sich nicht einmal um^ wendete. Ta erblickte Leo Christ einen schon ganz fertigen Grabstein, auf welchem zu lesen war: „Hier ruht im Frieden des Herrn der hohe und mächtige Jehan De Ker Lan. Baron von Lo Christ, gewesener Flotten-Admiral unseres Hern, des Königs." Tonne er zu lesen aufgehört hatte, schwebte ein weißer Schatten vor seinen Augen, und eS zeigte sich ihm das Antlitz einer früh ver-breiten geliebten Tochter, mit Thränen bedeckt; ein erstickter Seufzer ließ sich vernehmen und der Cchatten verschwand in der Nacht. Ter Baron erbleichte neuerdings, setzte mit beschleunigtem Schritt seinen Weg fort M kehrte sich erst am anderen Ende der Lich-lung um. Der Todtengräber und seine Laterne wa» «n verschwunden. Die großen Bäume warfen tu iß ihre Schatten auf die Haibe und die Mondessichel stieg am sternbesäeten Himmel emvor. Diese unheimliche Vision verfolgte Jehan Te Ker Lan bis in sein Schloß; aber der Glanz der Lichter, der Anblick der reichbesetzten Tasel, der Duft der Speisen und der edlen Weine hatten bald seinen schlimmen Traum verscheucht. Und heiter setzte er sich an die Tafel, nach- Deutsche Macht." eS dauerte nicht lange — es wäre wirklich un-besonnen gewesen, da noch lange zu warten — führte Herr B. daS Mädchen zum Altar. Ob Herr B. seinen Vertrag bezüglich der verhäng« nißvollen Leibrente vergessen, oder ob er in dir Furchtlosigkeit, zu der ihn sein Alter berechtigte, überhaupt alle möglichen Folgen vergessen hatte, wissen wir nicht. Eines ist aber ist gewiß, daß Herr B. im Laufe ber Jahre noch mehrere hübsche Kinder auS der Ehe mit seiner zweiten Frau erhielt. Vor wenigen Tagen ist B. plötzlich ohne vorhergegangene Krankheit gestorben und läßt seine Familie fest ganz ohne Vermögen zurück. Mit einer Leibrente oder mit einer zweiten Ehe muß man vorsichtig fein. |D e r kritische G a st.] In einer feineren Restauration Wiens spielte sich dieser Ta<^e eine bewegte Scene ab, die im dichtbesetzten Locale Sensation erregte. Ein elegant gekleideter Mann, beiläufig 40 Jahre alt, soupirte ununterbrochen nahezu eine Stunde lang, wobei nach-einander die auserwähltesten Speisen auf den Tisch kamen. Beim letzten Gange sprang der Gast vom Tische auf. begann aufgeregt zu schreien, polterte den Wirth herbei und machte ihm unter einer Fluth von Worten den Vor-wurf, daß im „Backhändl" eine Nähnadel steckte, an der er bald erstickt wäre. Durch den Lärm, der das ganze Local durchdrang, angelockt, liefen alle Gäste zusammen, die aufgeregt die Erclamat'vnen deS GasteS verfolgten, der sich immer tiefer in feinen Zorn hineinredete. Wirth und Kellner wandten alles Mögliche auf, um den Gast ihre Unschuld zu versichern. Als nichts nützte, sprang der Gast mit den Worten: „Ich hole die Polizei!" auf die Gasse. Der Wirth beschäftigte sich noch im Locale damit, den anderen Gästen seine Unschuld zu betheuern, und der „Gast" hatte Zeit — zu verschwinden. ES kam keine Polizei, und nach einer Stunde waren Wirth. Kellner und Köchin der festen Ueberzeugung, daß der kritische Gast den Schwin-del blos inszenirt hatte, um mit der ^theuren Zech; durchzubrennen. sFünf Generationen.] In Löbau fand kürzlich eine Kindtaufe statt, bei der nicht weniger als fünf Generationen vertreten waren. Eine 87jährige Frau hatte das gewiß seltene Glück, ihren Urenkel taufen zu sehen. Sie war von Bautzen nach Löbau gekommen, um der Festlichkeit beizuwohnen. Dort fand sie noch zu-gegen: eine Urgroßmutter, zwei Urgroßväter, zwei Großmütter, einen Großvater, tote Eltern und als Hauptperson — den Täufling. [Der Bankier in der Kutte.] Die Neugierde der Einwohner von Albano wurde in vergangenen Monat sehr durch einen Ere-miten erregt, welcher in der Kutte eines Fran-ziskanermönchs ganz in der Stille von einer dem er galant die rothen Wangen einer hüb-fchen Zofe gekneipt hatte, die eine Schüssel mit Wildpret auftrug. Einige Tage später nahm Baron Jehan die Einladung zur Hochzeit JvonetteS, der Tochter eines seiner Pächter, an, und gerade einen Monat nach seiner Vision im Walde — eS war der Tag der Trauung — stand er ganz munter auf. Der Admiral ließ sich von feinem Kammer-diener, einem wackeren alten Matrosen von Dünkirchen, frisiren, pomadisiren und parfumi-reu und stieg dann in den Ehrenhof hinab, indem er feine Sporen laut erklingen ließ. Ein prachtvoller Rappe erwartete ihn dort. Oh. was für ein herrliches Thier! Welch' schnaubende Nüstern! Welches Feuer in den Augen! Welche Haltung! Und so schwang sich Baron Jehan trotz seiner wohlgezählten sechzig Jahre mit einem Sprung in den Sattel und gab dem Pferde die Sporen, fast ohne dem Diener, der dit Zügel hielt, Zeit zu lasfen. um sich zurückzu-ziehen. DaS große Gitter deS Parks war bald erreicht, und der Galopp des Thieres ward immer rascher. ES bäumte sich und athmete geräuschvoll. Augenscheinlich peinigte e» eine unbekannte Ursache. Sein Gebieter wollte es mit seiner Stimme und Geberden beruhigen, 5 der Tuffgrotten in der Umgebung der Stadt Besitz genommen hatte. Er verließ seinen Zu-fluchtsort nur selten und enthielt sich vollstän-big jeder Verbindung mit der Welt. Vorüber-gehende sahen ihn entweder vor einem Kreuze knieend, oder auf einer Strohmatte hingestreckt, in seinem Brevier lesend, und er wollte seine anderen Gaben als Brod und Gemüse, wie sie ihm von mildthätigen Gläubigen an den Ein-gang seiner Grotte hingelegt wurden. Schließ-lich wurde aber auch die Neugier der Polizei rege. DaS Signalement des Einsiedlers wurde mit dem Steckbriefe verglichen, der gegen einen flüchtigen Bankier aus Verona erlassen worden war. Man fand, daß dieselben identisch seien, worauf die Verhaftung des Eremiten erfolgte. {Tod in Folge eines Insecten-st i ch e s.j Der Oekonom Vetter von Neudorf (Koburg) wurde vor wenigen Tagen daS Opfer eines JnsectensticheS. Er arbeitete im Walde und wurde von einer Fliege in die Lippen ge-ftochen. Anfänglich dem unscheinbaren Stiche keine Aufmerksamkeit schenkend, gewahrte der Unglückliche schon nach wenigen Stunden zu seinem größten Schrecken, daß keine Rettung möglich sei. DaS Gesicht schwoll zum unfdrm-lichen Klumpen an, während durch die Blut-Vergiftung sich große Schmerzen einstellten. Nach zwei qualvollen Stunden war Vetter eine Leiche. sT a b a k s c o n s u m.] Es ist eine ver> breitete Meinung, daß Deutschland den stärk-sten TabakSconsum aufzuweisen habe. Das trifft indessen nicht ganz zu. Die Türkei und Holland übertreffen den deutschen Consum im procentualen Verhältniß, und neuerdings gilt dies auch von der Schweb, wo die Industrie und der Verbrauch des Tabaks einen bedeutenden Aufschwung genommen hat, dergestalt daß der TadatSverbrauch pro Kops auf 2., Kilogramm gestiegen ist, indeß er sich für Deutschland nur auf ein I., Kilogramm, in Frankreich auf I„ Killogramm berechnet. (A nt Spieltische.] Ein Trupp elegan-ter Touristen aus den besten Kreisen war beim Roulette in den Spielsälen von Monaco ver-sammelt. Unter den Zuschauern stand auch Frau v B. mit mehreren Bekannten am Arm ihres Gatten. Sie verfolgte das Spiel mit leb-haftem Interesse. Plötzlich schien ihr ein Ge-danke durch den Kopf zu fahren: „WaS meinst Du." wandte sie sich lächelnd an ihren Gatten, „wenn ich einmal auf mein Alter fetzte? Du weißt, du haft mir selbst davon gesprochen." „Ja," sagte Herr v. B., „eS ist ganz gewiß, daß eine Dame, die auf die Nummer ihre« Al-terS setzt, daS erste mal gewinnt. „Das werden wir ja sehen," meinte Frau v. B. schelmisch, öffnete ihre Börse und nahm zwei Goldstücke heraus. Alles reckte die Hälse, um zu sehen, aber eS schien ihn nicht zu verstehen. Der Ret-ter zog jetzt die Zügel an. aber das Pferd richtete sich schweißtriefend in die Höhe, schlug mit den beiden Vorderfüßen in die Lust, siel dann zurück und sprengte dann, vsnt.ro i terre, fort, nachdem eS mit einem gewaltigen Ruck die Zügel aus den Händen seines Gebieters gerissen. ES war ein tolles, rasendes Rennen, daS scheugewordene Thier, setzte über Wiesen, Felder und Wälder und stürzte dann nach hundert Um-wegen wie ein Orkan in den Wald. Aus einmal, mitten in einer Lichtung, stieß eS auf einen Stein, siel aus seine Kniee und warf seinen Reiter mit furchtbare? Gewalt ad. Baron Jehan Lo Christ war auf der Stelle todt. Es war an derselben Stelle, wo er vor einem Monat den alten Todtengräber sein Grab aufwerfen gesehen hatte. » * Ludwig XV. runzelte leicht die Brauen; er hatte sich gegen den Kamin gewendet, in dem große Buchenscheite flammten und schürte mit gedankenvoller Miene das Feuer. „Ha! Marschall," rief der junge Herzog von Richelieu, ein starker Geist bei Hofe oder sich wenigstens für einen solchen haltend. — Was Sie uns da aufbinden wollen! Was „Z>n»tsche Nacht." 1884 auf welche Nummer die Dame ihre zwei Gold, stücke setzen würde. Sie beugte sich graziös vor und wählte die Nummer 3V. Frau v. B. war feisr hübsch, sehr anmutbig, sehr elegant, und die Nummer schien aufrichtig gewählt zu sein. Kien ne va plus! ertönte es in diesem Augen-blick. Die Kugel rollte, fiel, rollte noch ein Stück weiter, und blieb endlich auf 36 stehen: „Siehst du." sagte der Gemahl der Dame, „daß mein Rath gut war? Hättest Du die Wahrheit eingestanden, so hättest du jetzt 7V Loisdor gewonnen !" Die Dame war bestürzt, aber nicht darüber, daß sie nicht gewonnen hätte. [ M 11 i t ä r i f ch e Disziplin.] Folgende Meldung bringt der „Fränkische Courier" : „Vor einigen Wochen rettete ein Ulan einen in den Fluß gestürzten Knaben. Da er, dadurch aufgehalten, 17 Minuten verspätet in die Ca-serne gelangte, erhielt er 8 Tage Cafernen' arrest." [Komisch« Anzeige n.] Eine disting. Engländerin, set>r gesprächig, unterrichtet nach leichtfaßlicher Methode. Neubau. Lerchenfelder-straße 27, Thür 12. (Neu« freie Presse in Wien.) — Eine ziemlich neue Singernähmaschine. Zu sprechen von 8—2 Uhr. Oberthorsteinweg 51, Hof, 1 Tr. (Bremer Nachrichten.) — Suche zu sofortigem Antritt eine tüchtige I. Pofsensou-breite. Gage 150 Mark. '/» Benef. und einen jugendl. Liebhaber. (Berliner Theaterzeitung.) [Wenig G l ü ck.| Gewisse Menschen sind zuui Unglück geboren. Eine alte Frau, die in den letzten 40 Jahren nahezu 5000 ärztliche Necepte in einem Buch zusammengeklebt hat. ist nie in ihrem ganzen Leben einen Tag lang krank gewesen, sie wird ihrer Sammelwuth nachgerade überdrüssig. ____[®3 e r i st der Furchtsame.] Ein Officier im stehenden Heere lachte über eine furchtsame Dame, weil sie über den Lärm einer ner Kanone zusammenschrak, die zur Begrüßung abgefeuert wurde. Er heirathete später dasselbe unbeherzte Wesen, und — zog sechs Monate nach der Hochzeit die Stiefel im Hausflur aus, sobald er deS Nachts spät nach Hause kam. Deutscher Schutverein. [O r t s g r u p p e Cilli.] Montag, den 23. Juni V«6 Uhr Abends versammelten sich im kleinen Casino-Saale die Damen der Schul-vereinS-OrtSgruppe Cilli, um endgiltia zu be-schließen, ob sich die gewiß stattliche Zahl der-selben — zweihundert — als selbstständige Ortsgruppe conftituiren, oder wie bisher der Herren-OrtSgruppe angeschlossen bleiben soll. Es erschienen 33 Damen. Frau Dr. Stepifch-negg, einstimmig als Vorsitzende gewählt, er- mich betrifft, so glaube ich weder an Gespenster noch on Kobolde." „Sie glauben gewiß an Gott, mein lieber Herzog." erwiderte Marschall Soubise. „Er, dem nichts unmöglich ist, kann unsere Augen öffnen. Wenn eS ihm so gefällt, kann er die Zukunft enthüllen. Eine Seele ist in die Welt gekommen . . ., sie kann auch zurückkommen, weil sie unsterblich ist." Der König, welcher zuhörte, machte eine ungeduldige Geberde. Prinz Soubise verstand und begann sogleich wieder: „Eure Majestät möge mir die Frage ge-statten, ob Sie sich erinnern, vor einigen Iah-ren die Baronin von Ker Lan. deren Schönheit damals Aufsehen erregt«, bei Hofe gesehen zu haben ?" Ludwig XV. nickte mehrmals bejahend. „Sie war von ihrem Sohne Herve btglei-tet," sagte er. „den ich unter meine Pagen ausgenonimen habe. Fahren Sie fort, Marschall, fahren Sie fort!" „Nun wohl, Sire, sie war die Schwieger-lochter des Barons Jehan, dessen unglückliches Ende ich Euer Majestät soeben -rzählt habe. Sah man jemals eine reizendere Mutter oder eine» liebenswürdigeren Sohn? Welche Paris«, rin konnte sich der Baronin gleichstellen : Selbst ihr fester und zuweilen beißender Accent verlieh ihrer Sprach- eine neue Grazie. Und wenn sie öffnete die Versammlung und beantragte zugleich, die Damen mögen sich zu einer eigenen Frauen. Ortsgruppe vereinen. Die Debatte wurde eröff-net. Drei Frauen sprachen sich hauptsächlich aus dem Grunde gegen den Antrag aus, als das Gros der Frauen Zund Mädchrn schon feit Jahren der Herren-OrtSgruppe angehörte. Das Für und Wider wurde ganz ruhig und geschäftsmäßig erörtert. Die Sitzung zeigte überhaupt sowohl von dem vollen Tacte der geehrten Vorsitzenden, als aller Versammelten. Nach Schluß der Debatte schritt man zur Ab» stimulung und eS ergab sich, daß zwei Drittel — 22 von 33 — für den Nichtaustritt auS der Herrenortsgruppc stimmten. Man darf auch dies Resultat begrüßen, zumal durch diese Ab-stimmung eine Zersplitterung hintangehalten wurto\ Der Hauptzweck, möglichst viel Geld dem SchulvereinSfond zuführen zu können, soll und muß eben jedem echten Deutschen heilig sein. Möge jedes warm für die deutsche Mutter-svrache schlagende Herz sich angelegen sein lassen, den Frieden, der ja überall Segen spen-det, wirtlich zu erhalten. Tie Frauen und Mädchen unserer lieben deutschen Vaterstadt Cilli aber können versichert sein, daß ihr Ruf als unerschrockene und opferwillige Vertte terinnen der deutschen Sache durch ihr Verbleiben in der Herren-LnSgruppe keine Einbuße erleidet. Locates 1111b Urovinciates. Öilli, 2. Juli. [Spende.] Der Kaiser hat der freiwil-ligen Feuerwehr in Drachenburg 60 fl. gespendet. [T a nzs-Prüf u n g und Kränzchen.] Donnerstag, den 10. Juli veranstaltet der aka> demische Tanzmeister Herr Eduard Eichler aus ®rslZ in den hiesigen Casinolocalitäten mit seinen Zöglingen eine Prüfung, an welche sich ein Kränzchen schließt; an letzterem können auch geladtne Gäste theilnehmen. [U n t e r st e i r i f ch e Bäder.] In der Landes-Curanstalt Rohitsch-Sauerbrunn sind bis zum 28. Juni 534 und in der Landes-Cur-anstalt NeuhauS bis zum 26. Juni 353 Gäste zum Curgedrauch' eingetroffen. sE i n wunderbares Spiel der R a t u r.] Eine dänische Dogge, Eigenthum des Herrn Vosou in Sanerbrunn, hat vor etwa 14 Tagen 10 Junge geworfen, darunter ein vollst t n b i q maigrüneSExemplar, daS sich bis jetzt bestens entwickelt; dieses Naturwunder erregt die vollste und regste Be-wunderung der Curgäste; daS Hündchen ist bei vollkommener Entwicklung Sr. k. k. Hoheit dem Kronprinzen zugedacht. unter unseren gepuderten Haaren und unseren Hofkleidern in ihrer Muttersprache sang, fühlten wir Kelten der alten Zeit eine eigenthümlich tief« Empfindung — die Erinnerung au unsere ge-liebte Heimat, di« Bretagne. „Ich habe den ganzen verflossenen Sommer aus dem Gute der Ker Lan zugebracht und fühlte für die Baronin die Zärtlichkeit eines Vaters, sowie mir ihr« völlig kindliche Freund-schaft und ihre traulichen Mittheilungen über die Zukunft ihres Sohnes «ine unaussprechliche Freude verursachten." „Eines Ab«ndS war«n wir beid« in ihrem Boudoir; das offene Fenster gewährte der frischen und balsamischen Nachtluft freien Einlaß. Der Duft der Rosen drang vom Parterre zu uns herauf, und in den Bäumen des Par-keS ließ die einsame Nachtigall ihren wunder-baren Gesang erschallen. Wir sprachen vor allem von ihrem Sohne, der fern von ihr, im Dienst Euer Majestät aufwuchs. „Auf einmal stieß Madame Ker Lan einen scharfen, durchdringenden Schrei aus. ihr Antlitz ward tsdtenblaß und alle ihre Glieder zitterten. „Sehen Sie in den Spiegel," rief sie mit keuchender Stimme. „Eine Wachskerze steht zu meinen Füßen! Hören Sie die Todtenglocke [Aufgehetzte L a u d l e u t«.] Bfatz schreibt uns aus Gonobitz: Einen deutlich« Beweis dafür, wie sehr bei uns die Landbercl' kerung von Seite der Pervaken ausgehetzt roir), giebt nachstellt)« Vorfall. Als am letzten Sonn, tage, den 29. Juni, einige Gonobitzer Bürger, die von der Versammlung des untersteinsch« Fortschrittsvereines aus Windisch-Femriy rückkehrten, nichts Böses ahnend, in trauliche« Gespräch im Wagen saßen, wurden sie plötzlich in einem etwa V, Stunde vom Markte entfern, ten Dorfe von einigen Burschen attaquirt u» mit „nemeurje" angeheult. Mau ließ soso« toten, fand jedoch keine Spur mehr von 3«i Wackeren, die sogleich die Flucht ergriffen htm«. In der Nähe dieser Stelle befindet sich auch ein sogenannter „Maibaum", der auf mnm schlanken Gipfel «int noch schlanker« serbische Tricolore (roth-blau-weiß) trägt. Wir fragea: woher wissen die Bauern, baß in Feistritz ein Versammlung stattgefunden, woher wissen s«. daß sich Gonobitzer daran betheiligt? — [,.A lies ger« tte t."] Am 30. Jnm nach 12 Uhr Mittags brach im Wirthschaft, gebäude des Jgnaz Blausteiner in Neudorf dei St. Georgen a. d. Sdb. Feuer auS und bramu« das genannte Object auch fast bis aus die nackie» Mauern nieder. Hiebei kommt zu bemerken, oai die unter Begleitung von zwei St. Georgier Feuerwehrmännern und unter Vorfpannuiiq einer großen Menge Schuljugend erschiene« St. Georgner Saugspritze, welche zum erst» Male unter Commando ihres neuen nationale» Hauptmannes stand, am Brandplatz« arci */* Stunden benöthigte, bis sie in Action treten konnte, während die erschienene Bahnhos-Hand-spritze bereits fest und mit Erfolg arbeitete. [M e j s e i h e l d e n.] Man schreibt uu4 au« Hl. Geist bei Latsche: Am 29. Juni wurde in Seitzdors bei Gonobitz das sogenannte Parrocininm gefeiert, und wie alljährlich wurde auch heuer zur Verherrlichung des Festes or-deutlich gerauft. Als die Orts-Patrouill« in später Nachistunde ins Gasthaus kam. wo Bursche zechten und tobten, fielen Letztere über dieselbe, mit Messern bewaffnet, her. Der viduen, die nur darauf ausgehen, Rauferei« zu insceniren, sich hiebei ganz ungenirl de« Messers bedienen und wie Wilde wüthen. — ' läuten? Sehen Sie mich nicht in daS weiß« Sterbekleid gehüllt? Ach, eS ist um mich g«-schehen! Da ist der Baron Jehan, der All blutüberströmtem Gesicht und einer tiefen Wunde an der Schläf« emporsteigt! Es ist das milienzeichen; in einem Monat werde ich todt fein. — Prinz, Prinz, noch eine Gnade! Eil« Sie, suchen Sie meinen Sohn aus, daß er noch vor meinem Tode zu mir komme und ich ihn in meine Arme schließen könne." „Am nächsten Tage, nach einer unter fürchterlichen Beängstigungen zugebrachten Nacht versammelte die Baronin trotz aller Vorstelln», gen von meiner Seite ihr« Di«n«rschaft, Päch-ter und Vasallen um sich und ordnete alle ihre Angelegenheiten. „Ich reiste nach Paris zurück und verließ sie, trostlos und nur an ihre Seele und ihren geliebt«n Sohn d«nk«nd. Aus dem Wege, Sire, begegnete ich eine» Courier Eurer Majestät mit dem Befehl mich zur Arniee nach Holland zu begeben . . ." „Nun, weiter?" fragte der Konig be-gierig. „Bei meiner Rückkehr, Zire, meldet« mit Hervö Ker Lan Lo Christ, daß er eine Waise sei." ES folgten einige Augenblicke beklommenen Schweigens. r 1884 vn aUcdem finden dieselben den bestmöglichsten Echuy bei — den Eltern. sTolle Hunde.] In Pettau wurde in bet verflossenen Woche wegen eineS wuthver-Mächtigen Hundes die Hundecontumaz verhängt. Eine halbe Stunde von Pettau. auf der Walzen-muhle des Herrn Schwab in Sorba. wurde an letzten Sonntage der Odermüller vom Haushunde gebissen; er achtete indeß nicht baiaus. Als jedoch am nächsten Tage der Lehr« lag, die schönste Kuh. zwei Schweine und noch im anderer Haushund gebissen wurden, erregten bieie Fälle die größte Aufmerksamkeit. Die betten Hunde wurden erschossen, und eS wurde die Wuth im höchsten Grade constatirt. Dem ödermüller und seinem Lehrling wurden die Amben sogleich mit Höllenstein ausgebrannt ait scheint jede Gesahr beseitigt. Die Kuh und rii Tchwein sind noch nicht erkrankt. , jechubbewegung] Im abgelaufenen Maate wurden durch dos Cillier Stadtamt Zü Tchüblinge expedirt. Die Zahl der vom ge« rannten Amte selbst gesällten Verschiebungs-iSrimntniffe betrug 14. | [3 n Haft genommen.] Am 29. Juni mrbt der vazirende Lederergeselle I. G. in -mir Scheune bei Cilli im Besitze mehrerer M ausgearbeiteter Lederhäute betreten und 1 Haft genommen. [2> i e b st a h 1.1 Dem Besitzer Blas Su?.ei u ?endorf wurden am 27 Juni auS verfper-« Kiile 52 fl. gestohlen. Literansches. [Uniformen. D istin ctionS- und Isilstige Abzeichen der gesauimten !Ä. komgl. ö st e r r « i ch i s ch-u n g a r i s ch e n Lehrmacht, sowieOrden ur. dEhren--eichen Oesterreich -Ungarn»;] in Ersichtlichen Farbendarstellungen mit erläu-lmidcr Beschreibung. — Nach authentischen CueUen zusammengestellt von M. Judex. k. k. Lbnlieutenant. Ausgeführt und herausgegeben rat Aug. Strasilla, lithographische Kunstanstalt, rttin- und Buchdruckerei. Verlag von Aug. «trasilla in Troppau. Preis kl. ä° ö. W. tL 2.—, in Leinwand gebunden ö- W. fl. 2.69. -v reich auch die Militärliteratur Oesterreich-Ungarns an Werken jedweder An ist. so hat tieiilbe doch bi» jetzt eines Buches entbehrt, welches in klarer, übersichtlicher und keine Mis-iawng zulassender Weise auf alle Fragen. Stiche in Bezug auf die Uniformen und ver-tyitbenen Abzeichen der f. k. österreichisch-Bfiariichfn Wehrmacht erschöpfende Auskunft pben konnte. Ja, wir können mit Recht be> baupten. daß daS oben angezeigte Buch über-baust einzig in der Militärliteratur aller Län- I 1 - Dann erhob sich der König. So wie er fen sitz verließ, fielen feine Blicke auf «inen SPeuejtaner Spiegel, der über dem Kamin hing. Stillt Augen nahmen einen seltsamen starren iluibtud an und Todteublässe überzog sein Gesicht. Al« er sich aber von seinen Gästen ängstlich beobachtet sah, faßte er sich sogleich icieber, schenkte sich selbst ein Glas Tokayer m und leerte es, winkte mit der Hand gute ?i»chi und zog sich auf sein Zimmer zurück. » » * Zwei Monate später, am 18. April 1774, ii» 2 Uhr Nachmittags, starb Ludwig XV an j bra Blattern. In derselben Nacht, ohne weitere Ceremonie brachte ein in einem Leichewagen uttge-imnleS Iagdfuhrwerk die Leiche des Königs luch samt DeniS. Eine einzige Person bildete b-z Geleit. ES war der Page Herv« de Ker Lan. Ter Prinz von Soubise sagt in seinen hin-«lossenen Memoiren ausdrücklich, daß er am Sknb deS letzten Soupers im Pavillon von Saini'Gloub, als sein Blick jenem des Königs folgte, in dem Venezianer Spiegel Ludwig XV. out seinem Katafalk ruhend gesehen habe, und bn« dieser Anblick die Blässe und den Schrecken les Königs verursacht habe. F. B. „Deutsche Nacht." der und Völker dasteht. Mit großem Fleiße und Exactheit, die nichts zu wünschen übrig läßt, wurde das umsaffende Matenale gesichtet und geordnet, hiebei alle Neuerungen bis in bie jüngste Zeit aufgenommen und in Übersicht-liche Formen gebracht. Dem leicht faßlichen und prägnanten Texte wurden Farbentijfeln beigegeben, welche in den Originalfarben alle Uniformirungsgegenstände, Abzeichen :c. illustri-ren. Eine weitere Bereicherung des Werkes bilden die Orden und Ehrenzeichen Oesterreich-Ungarns, welche in minutiöser Weise diesen Gegenstand textlich und bildlich erschöpfen und die bisher nur in großen Fardentafeln auSge-führten Reproduktionen, welche der Handlichkeit entbehrten und deren Anschaffung große Kosten verursachte, überflüssig machen. Dem Werke muß große Sauberkett der tqpographi--schen und lithographischen Ausführung zuge-sprachen werden ; die Treue der Farben, sowohl der Egalisirungen, der Unisormstosse. der Gold-borten ic., wie auch die correcte Zeichnung machen der Kunstanstalt. aus der das Werk hervorging, alle Ehre. Es steht außer allem Zweifel, daß das Werk, welches wir hiermit bestens empfohlen haben wollen, sich rasch ein-bürgern und einen werthollen Behelf deS militärischen Unterrichtes, wie überhaupt auch ein vielgebrauchtes Nachschlagebuch für jeden Mili-tär. ob er dein Officiers- oder Mannschafts-stände angehört, bilden wird. Der Preis ist in Hinsicht auf die namhaften Auslagen, welche die Herausgabe dieses nützliche» Werkes ver-ursachte (es zieren dasselbe nicht weniger als 25 kunstvoll ausgeführte Farbentafeln), ein sehr mäßiger. sJnhalt der Wiener Haus-f r a u e n-Z e i t u n g Nr. 20 :] Die Freude. Von H. v. G. G. — Poesie der Kindheit. Von Nathalia Schohl. — Fragekasten. — Gor-respondenz der Redaction. — PränumerationS-Einladung. — Für HauS und Küche. — Menu. — Aphorismen. — Literatur. — Album der Poesie: Contraste. Von Anna Schinid. Vor-über. Von Hermann Horwitz. — Räthfel-Zei» tung. — Schach-Zeitung. Redigirt von Ernst Falkbeer. — „In ber Tarnkappe." Novelle von Leontine Stern. — Feuilleton: Zwei De-butanten. Von Jenny Neumann. — Inserate. Preis halbjährig fl. 2.50. Herichtslaak. sAnsyeloste Gefchworne.] Für die IV. diesjährige SchwurgerichtSperiode wurden am 1. d. nachstehende Herren ausgelost u. zw. als Hauptgeschworne: Josef Klein. FabrikS-director in St. Leonhard; Conrad Simon. Bürgermeister in Tüffer; Jacob PreSolnik, Gast-wirth in St. Leonhard; Eduard Condolin, Gewerkt in Holldorf: Joses Pecnik, Realitätenbe-sitzer in Obersuschitz; Georg Kopsch, Grundbesitzer in Glasbach; Bartl. Ritter von (Saniert, Gutsb sitzer in Slemen: Joses Wretzl, Reali-tätenbesitzer in Studenitz; Johann Podpitschan, Realitätenbefitzer in Studenitz; Philipp Wolf, Lederermeister in Windisch-Graz; Dr. Franz Krenn, Advocat in St. Marein : Josef Pelikan, Hausbesitzer in Marburg! Johann Sutter, Hausbesitzer in Gonobitz; Johann Jamitik, Grundbesitzer in Neukirchen; Dr. Alexander Rossitsch, Arzt in Luttenberg: Johann Gru-bitsch Hausbesitzer in Marburg; — Josef Wiesthaler jun., Wirth in Tresternitz; — Anton Mravlag, Kaufmann in Saldenhvfen; Johann Hoinik, Holzhändler in Kosiberg; Julius Graf AttemS. Gutsbesitzer in Pragerhof; Dr. Josef Goritki. Advocat in Ober-Radkers-bürg; Johann Wessenscheg, Müller und Reali-tätenbesitzer in Gonobitz; Johann Pissanetz, Hausbesitzer in Marburg; Hermann Wogerer, Hausbesitzer in Marburg ; Ferdinand ftada, Realitätenbefitzer in Friedau ; Jos. Schiker, Wirth in Mutschen: Carl Suppanz. Mühlen - und Sägebesitzer in Drachenburg: Anton Go-riupp, Hausbesitzer in Marburg; Carl Gränitz. Hausbesitzer in Marburg; Barth. Zamolo, Kaufmann in Frauheim; Moriz Schwarzenberg. f. k. Notar in Franz; Nicolaus Rüpfchl, Arzt in St. Georgen; Franz Verbnjak. Krämer 7 in St. Nicolaus; Max Freiherr von Post, Gutsbesitzer in Oberpulsgau; Wilhelm Blazic, Forstverwalter in Gairach; Anton Hofft, Hausbesitzer in Marburg. — Als Ersatz-Geschworne: Max Sima, Fleischermeister; Franz Koscher, Hausbesitzer; Victor Wogg. Kaufmann; Vincenz Janik, Hausbesitzer; August Kollaric, Schmied-meister; Josef Wracko, Hausbesitzer; Josef Smekal, Hausbesitzer; Franz Krick, Kaufmann unb Julius Pogatschnigg, Werksbirector.. Sammt-lich in Cilli. YMswirtyschasttiches. sC i l l i e r Sparkasse.] Die hiesige Sparkasse machte am gestrigen AmtStage einen Geldverkehr von 54,4'/8 ff. 95 kr., wovon 31,852 fl. 71 kr. ausgegeben und 22.626 fl. 24 kr. eingenommen wurden. ES fungirte hiebei nur ein Directionsmitglied als TageScommisfär und zwar Herr Johann Kreitzberger. [Saatenitands-undErntebericht auS Ungarn.] Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht folgenden Saatenftands- und Ernte-bericht: Die bis 24. Juni eingelangten Berichte melden fortgefetzt die Verbreitung deS Rostes; ein großer Theil der Weizen-Aehren ist davon ergriffen. Von nachtheiligem Einflüsse aus die Gesammt-Vegetation war auch die außergewöhn-lich rauhe Witterung, welche sich besonders in den hoher gelegenen LandeStheilen geltend machte. Die Weizensaaten wurde» überdies durch die inzwischen häusig niedergegangenen Gewitter-Regen, besonders im südlichen und nördlichen Theile Unterungarns iAlsöld), an vielen Stellen gelagert. Unten diesen Umständen dürsten sich die an eine gute Weizen-Ernte geknüpften Hoff-nungen kaum verwirklichen. Der Roggen steht, im Ganzen genommen, schütter, und sind die Aehrcn stellenweise leer und fehlerhaft. Die Frühjahrssaaten haben sich dagegen in Folge der häufigen Niederschlüge allgemein gebessert, nur sür Gerstensaaten kamen dieselben theilweise zu spät. Im Banat ist der Raps bereits ge-schnitten, doch sind die Schotten zumeist fehler-haft und liefeni in Folge dessen einen sehr mittelmäßigen Ertrag. Hingegen verspricht der Rübenraps. dessen Ernte noch im Zuge ist. gün-stigere Ergebnisse. Hackfrüchte hatten sich zwar von den früheren Schäden theilweise erholt, doch haben dieselbe» durch die mittlerweile einge-tretene ungünstige Witterung abermals zu leiden und werden in der Bestockung gehemmt. Der Weinstock verspricht bisher eine gute Lese, wenn nur die während des Blühens eingetretenen kalten Regen keine größereu Schäden hervor-rusen. Stellenweise habt» bie Trauben durch den Spriugwickler (Tortrix Pilleriana) zu leiden. tMarkt - T^urchschuittSpreise) vom Monate Juni 1884 in Cilli: per Hektoliter Weizen fl. 8.-— Korn fl. 5.28. Gerste fl. 4.2S, .Hafer fl. 4.90. Kukuruz fl 5.20, Hirse fl. 5.20, Haibett fl. 5.70, Erdäpfel fl. 2.80. per 100 Kilogramm Heu fl. 2.10, Kornlaqerstroh fl. I.SO. Weizenlaqerftroh fl. 1.25. Streustroh fl.—!>0. F l e i s ch-preise pro Juli 1884. I Kilogr. Rindfleisch ohne Zuwage 52 kr., Kalbfleisch •"►C u. SO kr.. Schweinfleisch 56 u. 60 kr. Schöpsenfleiich 40 kr. Pränumcrationscinladuug! Mit dieser Nummer eröffnen wir ein neues Abonnement auf die „Deutsche Wacht" und machen hiezu die ergebenste Einladung. Das Abonnenten! beträgt: sür Cilli mit Zustellung monatlich 55 kr., vierteljährig fl. 1.50, halbjährig fl. 3.—, für Auswärts mit Post-versendung viertelj. fl. 1.60. halbj. fl. 3.20. Z&gT Inscratte "3NC finden bei der stets steigenden Auflage unseres Blattes die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. Hochachtungsvollst vie Administration d. «veutschrn wacht." Damenhüte, ■teil» nur h»ut uouvraiitn. von tl. 1.30 oii. als auch in reichster Ausstattung, eben«* Kinderhüte rerfertiget and hält reiche Auswahl J. 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