Wezuftspretse jiir Gstereichr-Ungarn ganzjährig K4-halbjährig K 2- — £ür Amerika: ganzjährig D. 1 *25 £ür das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberücksichtigl, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Aerwattung des Kottlcheer Molen in Gottschee Sir. 121. Berichte sind zu senden an die Kchriftkeitnng des Kottscheer Woten in Gottschee. Anzeigen Qr-jeratej werden nach Tarif berechnet und von der Vermattung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage desGott-fcheer Boten erhältlich. Vostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 20. Kottschee, am 19. Mtoöer 1911. Jahrgang VIII. Die Schlafenden. Immer wenn ich sehe, wie leichten Herzens viele Menschen dem Kampfe des Unglaubens und Fanatismus gegen die Religion und gegen die Kirche gegenüberstehen, schreibt Prälat Dr. Scheicher, tuts mir im Herzen wehe. Das gilt selbstverständlich auch in bezug aus jene, die nicht voll HafH sondern voll Gleichgültigkeit sind, weil sie religiös Schlafende sind, die nicht wissen, was um sie her vorgeht. Die da schlafen, während die idealen Güter uns genommen, entwendet oder gefälscht werden, die da schlafen, während Religion, Sitte, Keuschheit, Kultur und Bildung geschädigt werden, haben vielleicht augenblicklich noch keinen Schmerz und keinen Kummer, aber die Stunde kommt, da sie die Bitternis empfinden, den Verlust beklagen werden. Alle Gutgesinnten sollten wie Feuerwächter die Augen offen halten, und wo es raucht oder wo das Feuer hervorzüngelt, die Löschrohre spielen lassen. Alle ohne Ausnahme! In Frankreich haben es die Feuerwächter übersehen, zu rechter Zeit Feuerjo zu rufen. Die Feuerwehr ist zu spät gekommen. In Portugal hat man auch süßen Schlaf geschlafen, bis die Kirche geknebelt worden ist. Die Christusfeinde weisen heuchlerischerweise immer darauf hin, daß das Christentum die Religion des Friedens sei. Sie meinen aber damit einen Frieden der Feigheit; sie wollen die guten Christen in Sicherheit einlullen und ihnen unter dem Vorwande, daß es nur gegen den „Klerikalismus" gehe, die heiligsten Güter, Religion und Glauben wegnehmen. „Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind", gegen die Böswilligen, gegen die Wölfe im Schafskleide, gegen die Angriffe der offenen oder versteckten Feinde der Kirche Frieden halten, sich gegen sie nicht wehren, heißt Verrat üben, heißt pflichtvergessen sein gegen die Religion. Da gilt Christi Wort: „Glaubet nicht, daß ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Und wiederum: „Feuer auf die Erde zu werfen, bin ich gekommen, und was will ich anders, als daß es brenne ?" Auch bei uns im Gottscheer Ländchen gibt es viele religiös Schlafende. Sie hören und lesen, was mit der katholischen Kirche in Frankreich, was in Portugal geschehen ist, aber sie schlafen ruhig weiter, als ob nichts wäre. Sie glauben an keine religiöse Gefahr. Sie sind weder warm noch kalt. Sie wollen Ruhe und Frieden um jeden Preis, selbst unter Preisgebung der heiligsten Güter. Wenn es lauter solche Gleichgültige, Halbe, Unentschiedene und Feige bei uns gäbe, dann wäre es wahrlich schlecht bestellt um Religion und Christentum in Gottschee. Dann gäbe es kein entschiedenes Bekennen, kein tatkräftiges Handeln in Sachen der Religion, dann müßte sich das Christentum im öffentlichen Leben überall feige verstecken — nur um des faulen Friedens willen. Zum Glücke für die gute Sache sehen nun auch bei uns nicht mehr alle mit verschränkten Armen zu, während der Wolf in die Herde Gottes einbricht. Zum Glück gibt es auch bei uns schon viele Mutige, die offen und ohne Scheu Farbe bekennen. Als beim Beginne des Kulturkampfes in Preußen Erzbischof Dr. Meiches gefangen genommen und mit Gewalt ins Gefängnis geführt wurde, brach er freudestrahlenden Antlitzes in die denkwürdigen Worte aus: „Man braucht Gewalt, Gott sei gedankt und gepriesen!" Auch gegen die Gutgesinnten in unserem Ländchen gebrauchte man im Jahre 1907 Gewalt und die Studentenkongregation in Gortschee suchte man erst kürzlich zu vergewaltigen und zu erdrosseln. Der katholischen Sache und der Kongregation hat das aber nicht geschadet, sondern genützt. Der aufgezwungene Kampf hat ja selbst in jugendlichen Kreisen schon Helden erzeugt. Es werden voraussichtlich noch weitere Kämpfe kommen, damit unser Glaubensmut noch mehr erprobt und gestählt werde. Die Kirche führt gegenwärtig einen Sumpf um ihre Existenz. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod. Nach den Worten des Herrn wird die Kirche siegreich hervorgehen, die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Verbürgt ist also der Fortbestand der Kirche bis an das Ende der Zeiten, aber nicht verbürgt ist der Fortbestand des kirchlichen Lebens für irgend eine bestimmte Gegend, für irgend ein Land. Ganze Reiche, Länder und Gebiete können abfallen und sich zu ihrem eigenen Verderben von der wahren Religion Christi abwenden. Auch bei uns könnte das einst eintreten, wenn wir alle schliefen. Erwachet daher auch ihr aus dem Schlafe der Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit, die ihr bisher noch abseits steht von den Gutgesinnten I Die Zeiten sind wahrlich zu ernst, um gleichgültig und sorglos dahinzuleben. Nicht als unerbetene, lästige Ruhestörer möchten wir euch aus dem Schlafe rütteln, sondern weil wir es gut meinen und weil man nicht süß ruhen darf, wenn der Feind ins eigene Haus dringt. Wenn die Katholiken auch im öffentlichen Leben stets offen, frei und unerschrocken für die heilige Sache der Religion eintreten, dann werden sie unbesiegbar sein. Überwunden könnten sie nur werden infolge ihrer eigenen Feigheit, Lauheit und Schläfrigkeit. Vielleicht tragen auch die Schüfst im Wiener Parlamente dazu bei, manche Schläfrige aufzuwecken und zur Erkenntnis zu bringen, von welchen Gefahren die Gesellschaft bedroht ist, wenn die Religion aus dem Bewußtsein des Volkes schwindet. Die Teuerungsfrage im Parlament. Im Abgeordnetenhause wurden nicht weniger als 58 Teuerungsanträge eingebracht. Die Rede des Ministerpräsidenten über die Teuerung (am 10. d. M.) bot nicht viel Neues. Neu war die Mitteilung von dem Rückgänge der Viehproduktion in Österreich-Ungarn. In unserer Reichshälfte ist die Rindermenge im letzten Zeitraum um 3"74% zurückgegangen, wogegen die Zunahme der Schweine im gleichen Zeitraum 37-42% beträgt. Die größte Steigerung ist beim Geflügel zu verzeichnen. Auch in Ungarn ist die Viehproduktion wesentlich zurückgegangen. Gegenwärtig zeigen die Viehpreise am Wiener Markte eine allerdings nur schwache rück- läufige Bewegung. Gegen den legitimen Zwischenhandel sei nichts einzuwenden, nur gegen die zu vielen Zwischenhände. Die Organisation des Verkehres zwischen Erzeugern und Verbrauchern sei noch nicht genügend entwickelt. Es sei dies in erster Linie Sache der Erzeugervereinigungen. Der Teuerung könne nur begegnet werden durch eine wirkliche Zusammenarbeit der Regierung und des Parlamentes, der Länder und der Gemeinden, der Körperschaften und jedes einzelnen. Dieses Zusammenarbeiten sollte an die Stelle der Trennung, der Feindschaft und der Verhetzung treten. Bemerkenswert war auch das Zugeständnis des Ministerpräsidenten, daß unsere Zollpolitik und namentlich die Getreidezölle rückständig seien. Der Ackerbauminister entwickelte ein umfassendes Programm. Die Fleischfrage bilde nur einen Teil des allgemeinen Teuerungsproblems, das nicht bloß örtlichen Charakter habe, sondern aus weltwirtschaftlichen Ursachen sich nahezu über die ganze Welt ausdehne. Das Hauptaugenmerk der Regierung richte sich aus eine erweiterte Zufuhr geschlachteter Tiere aus den Balkanstaaten (Serbien usw.). Die Vorkehrungen zur Abschwächung der Fleischteuerung bestünden in eisenbahntarisarischen Begünstigungen, in der Förderung der Viehproduktion, Erteilung von Prämien für zuchttaugliche Kälber, Errichtung von Schweinemastanstalten, Erleichterung des Verkehrs mit Vieh und Fleisch. In erster Linie tue eine tatkräftige und umfassende Förderung der heimischen Erzeugung not sowie die Organisierung des Lebensmittelverkehres, die Durchführung von Meliorationen usw. Der Handelsminister äußerte sich mit vorsichtiger Zurückhaltung über die Kartelle. Bis zum Zustandekommen eines Kartellgesetzes werde noch einige Zeit verfließen. Bis dahin müßten Verwaltungsmaßregeln den Aus wüchsen kartellierter Industrien entgegenwirken. (Man wird also da die Erwartungen tief hinabschrauben müssen.) Den Mißständen im Verkehr zwischen den Produzenten (Erzeugern) und Konsumenten (Verbrauchern) zu begegnen, biete die Gewerbeordnung genügende Handhaben. Maßnahmen gegen die Teuerung, welche zwar vielleicht augenblicklich etwas helfen könnten, aber hiebei die produzierenden Stände schädigten oder die Entwicklung der modernen Organisation hinderten, seien nicht empfehlenswert. Eine zweckentsprechende Teuerungspolitik müsse sich vor allem im Rahmen einer verständnisvollen konsequenten Wirtschafts- und Sozialpolitik bewegen. — Ein wirklich befreiendes und erlösendes Wort wurde also von der Regierungsbank nicht gesprochen. Die neuen Vorschläge werden wahrscheinlich nur Flickwerk bleiben. Die Regierung scheut sich, die Führung zu übernehmen, und wird mehr geschoben. Auch die Parlamentsparteien werden kaum die Kraft aufbringen, der Teuerung Herr zu werden. Die übertriebenen Hochschutzzölle können überhaupt erst im Jahre 1917 geändert werden. — Abg. Waber bemerkte, die Preisbildung vollziehe sich heute nicht mehr nach dem Gesetze von Angebot und Nachfrage, sondern beruhe auf der künstlichen Beeinflussung durch das kartellierte Großkapital. Abg. Jerzabek (christlichsozial) hob u. a. hervor, daß 92% des Viehstandes im Besitze der Kleinbauern sind und daß Maßnahmen zur Hebung der Viehzucht gerade im Interesse der Kleinbauern gefördert werden müssen. Eine wirkungsvolle Rede hielt Abg. v. Pantz (christlichsozial). Hochschutzzölle und Leutenot seien die Hauptursachen der Teuerung. Die zwei Tatsachen, daß Österreich heute unter allen europäischen Staaten die höchsten Getreidepreise besitze und einen Rückgang von rund 350.000 Stück Rindvieh zu verzeichnen hat, beweisen, daß^die Zoll- und Produktionspolitik verfehlt und mangelhaft war. Soll die alpenländische Bauernschaft ihren Viehstapel wieder auf die alte Höhe bringen, müssen Notstandsmaßregeln getroffen werden, vor allem Aufhebung des Zolles für Futtermais und Futter. In Wien sind im Jahre 1909 199.000 Kälber aufgegessen worden. Wenn wir noch einige Jahre so weiter wirtschaften, werden wir bald das letzte Stück österreichischen Rindviehs gegessen haben. Die tieferliegende Ursache der allgemeinen Teuerung ist die Leute-not (Dienstbotenmangel auf dem Lande), der Zuzug der Massen dem Lande in die Stadt und hiedurch die Vermehrung der von Konsumenten und Verminderung der Produzenten. Dieses Problem ist das bedeutungsvollste und schwerwiegendste in der ganzen Agrarpolitik. Daraus einen Ausweg zu finden, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Hauses. Abg. Neunteufel beklagte die fortschreitende Bauernlegung („Bauernvertilgung"). Ganze Gebiete werden in den Alpenländern aufgekauft (Jagdzwecke); in Tälern, wo 30 bis 40 Bauern gewesen sind, kann man heute kaum drei bis vier Bauern auftreiben. Die Städter sind in ihrer Existenz bedroht, wenn der Bauernstand verschwindet. Ein wirksames Mittel gegen die Bauernlegung sei eine ausreichende Besteuerung des nicht zweckmäßig verwendeten Bodenbesitzes (Jagdgründe), ferner die Novellierung des Jagdgesetzes und die Bekämpfung der Güterschlächterei. Wenn nicht bessere Wirtschaftspolitik getrieben werde, dann werde Österreich ein armer Häuslerstaat werden. Die innere Kolonisation müsse nach dem Muster anderer Staaten auch bei uns durchgeführt werden. Abg. Rybar erörterte die Wohnungsnot und forderte eine Reform der Mietrechte sowie die strafgerichtliche Behandlung des Wohnungswuchers. Abg. Povše (Slow. Volkspartei) erklärte, wenn es gelänge, die Futterproduktion nur um ein Viertel zu heben, würde die österreichische Landwirtschaft den heimischen Bedarf checken, ja sogar exportieren können. Damit wäre die Fleischfrage gelöst. Die widersinnige Wirtschaftspolitik, den Städtern ein billiges Leben auf Kosten der Landwirtschaft zu verschaffen, bedeute den Ruin der Landwirtschaft, Abg. Kadlcek forderte Maßnahmen gegen die Landflucht. Abg. Za-hradnik stellte fest, daß stch die Teuerung auf sämtliche Bedürfnisse erstrecke. Die Gründe seien im Sinken des Geldwertes und in dem Wirken verschiedener Trustringe und Kartelle zu suchen, die die ganze Welt umspannen und über die wichtigsten Lebensbedürfnisse zu entscheiden haben. Sehr große Besorgnis müsse vor allem die Depekoration (der fortschreitende Rückgang der Anzahl der Viehstücke) hervorrufen. Abg. Dr. Groß befaßte sich eingehend mit der Wohnungsfürsorge. Steuererleichterungen würden nicht genügen, wenn die Regierung nicht selbst Wohnungen für ihre Bediensteten baue und wenn nicht vor allem den gemeinnützigen Baugesellschaften große Begünstigungen gewährt würden. Abg. Kuhn (christlichsozial) bemängelte die heillose Angst, die die Regierung vor den mächtigen Kartellen zu haben scheine. Abg. Stanek meinte, die Landwirtschaft bekomme kaum die Eczeugungskosten herein. Abg. Hagenhofer (christlichsozial) suchte die gegen die Agrarier erhobenen Vorwürfe zu entkräften. Von keinem Produzenten könne man verlangen, daß er seine Produkte unter dem Erzeugungspreis verkaufe; auch sei kein Beruf mit solchem Risiko verbunden wie die Landwirtschaft. Anderseits sei nirgends ein solcher Mangel an Arbeitskräften zu verzeichnen wie beim Bauernstand. Wenn bei anderen Produktionszweigen die Erzeugungskosten steigen, finde es jedermann selbstverständlich, daß auch die Preise steigen. Wenn dies aber bei der Landwirtschaft geschehe, schimpfe man über Bauernwucher. Damit der Bauernstand vom Ertrage seiner Arbeit leben und einen angemessenen Verdienst erzielen könne, müsse die heimische Landwirtschaft vor der ausländischen Konkurrenz durch Zölle geschützt werden. Die Gestattung der schrankenlosen Einfuhr von Lebendvieh wäre eine Herausforderung der Landwirte zum Kampfe um ihre Existenz und würde zum Ruin des Bauernstandes führen. Die Sozialdemokratie, welche solches verlange, sei der gefährlichste und erbittertste Feind des Bauernstandes. Die Landwirte seien im übrigen gerne bereit, mitzuberaten, wie dem Lebensmittelnotstand der Konsumenten abgeholfen werden könnte, ohne daß die Landwirte dabei geschädigt werden. — Die Anträge in der Teuerungsfrage wurden schließlich dem betreffenden Ausschüsse zugewiesen. ____________ Aus Stabt und Land. (Auszeichnung.) Seine Majestät der Kaiser hat dem Hosrate bei der Landesregierung in Laibach Herrn Rudolf Grafen Chorinsky das Ritterkreuz des Leopold-Ordens verliehen. ilern >rar- jften ende agd-man d in Ein Be-agd- mtp- 'litik ftaat nster 1 er-Aet-;ers. die rrei-por> nige der Haft, Za-nisse und chen, ens-vor zahl hend nicht Be° Sau-kuhn vor die Abg. enen ver-mfe; and-eits-lereit tann ; bei w 11= und lifche ge- von zum ndes ge- and- >ens- daß der zu- iser tdolf chen. — (Vom Finanzdienste.) Der Steuerassistent Herr Andreas Uderman wurde von Gottschee nach Rudolfswert (Steuerreferat), der Steuerassistent Herr Johann Drobiunig von Laibach nach Gottschee, der Steuerpraktikant Herr Andreas Hutter von Gottschee nach Jdria und der Steuerpraktikant Herr Franz Ramor vom Steueramt Nassenfuß zu jenem nach Rudolfswert versetzt. — (33 om V olk s schuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des zum Bezirksschulinspektor ernannten Oberlehrers Matthias Primosch die absolvierte Lehramtskandidatin und Volontärin Franziska Stockt zur Supplentin an der Mädchenvolksschule in Gottschee und den gewesenen provisorischen Lehrer in Nesseltal Franz Langer zum Hilfslehrer und Leiter der einklassigen Volksschule in Verdreng ernannt. — (Teuerung und Alkohol.) Wie können die Lebensmittel billig sein, wenn der Esser immer mehr, der Lebensmittel-produzenlen (Bauern, Landwirte, landwirtschaftliche Arbeiter und Dienstboten) immer weniger werden. Es will ja niemand mehr auf dem Lande bei der Bauernarbeit bleiben I Alles läuft in die Städte, wo es mehr Vergnügen und Unterhaltung gibt, oder ins Dollarland. Vom Staate darf man zur Abhilfe der Teuerung nicht allzuviel erwarten. Nur durch Hebung der heimischen Produktion und Wirtschaft (Viehzucht usw.) kann der Lebensmittelteuerung wirklich abgeholfen werden. Das braucht aber Jahre, da wird man also Geduld haben müssen. Vorderhand wird man froh sein müssen, wenn die Teuerung nicht noch mehr steigt, was ja von gewiegten Volkswirtschaftlern befürchtet wird. Die einzig mögliche Selbsthilfe ist also: tunlichste Einschränkung, Verzicht auf alles oder vieles, was zum Leben nicht unumgänglich notwendig ist, also fortgesetzte Akte der Selbstverleugnung, wodurch, wenn es im rechten Geiste geschieht, aus der Not tatsächlich eine Tugend von sittlichem Werte gemacht werden kann. Selbstverständlich darf die Einschränkung nicht zu Gunsten des Entbehrlichen und zu Ungunsten des unbedingt Notwendigen gemacht werden. Selbst zu hungern und die Familie hungern zu lassen, oder der Unterernährung preisgeben, bloß um (als Frau) schönst und modernst gekleidet einhergehen zu können, oder (als Mann) täglich so und so viel Glas Bier oder Wein hinter die Binde zu gießen, wäre ebenso unvernünftig als pflichtvergessen. Wie viel Geld vom Einkommen einer Familie, insbesondere einer armen Familie, wird nicht oft törichterweise auf den Alkoholverbrauch verwendet. Der Alkoholismus unserer Tage schädigt nicht bloß die Ernährung und Lebenshaltung jener Familien, in welchen geistige Getränke genossen werden, sondern er raubt auch den alkoholfreien Familien einen Großteil von Brot, Milch und Fleisch! So wurden z. B. im Jahre 1900 bis 1901 in Zisleithanien allein in Branntwein verarbeitet 16 7 a Millionen Zentner Kartoffeln; und von 57a Millionen Zentner Gerste ist ein Großteil in die Bierbrauereien geliefert worden. Es ist einleuchtend, daß Österreich nicht einmal 1 Kilo Fleisch aus Argentinien braucht, wenn auch nur die Hälfte dieser Futtermengen der Viehzucht zugeführt werden, anstatt der Alkoholerzeugung! Diese Sache hat aber noch eine zweite, sehr wichtige Seite. Von 1870 bis 1884 konnte Österreich jährlich durchschnittlich 17a Millionen Meterzentner Brotgetreide und Mahlprodukte ausführen. Von Juli 1909 bis Juni 1910 wurden aber 9,630.000 Meterzentner Weizen, .564.000 Meterzentner Roggen, 25.000 Meterzentner Hafer und 404.000 Meterzentner Mais eingeführt, zusammen 10,623.000 Meterzentner. Es wurden 234.000 Hektar Ackerland verwendet zur Erzeugung von Brennkartoffeln, 330.000 Hektar zur Erzeugung von Gerste und 18.000 Hektar für Hopfenbau. Das gibt eine Gesamtfläche von 582.000 Hektar, also fast so groß wie ganz Schl esien, und diese Fläche könnte 10,818 000 Meterzentner Brotfrüchte liefern, also um 195.000 Meterzentner Brotfrüchte mehr, als unsere gesamte Einfuhr in einem ungünstigen Jahre betragen hat! Der Tyrann Alkohol fordert grausame Opfer! — (Typhus.) Seit dem Bestände des städtischen Wasserwerkes (errichtet 1896) ist Gottschee vom Typhus verschont geblieben, während in früheren Zeiten diese Krankheit wegen des schlechten, durch Jauche verunreinigten Trinkwassers mancher Hausbrunnen nicht selten auftrat. Nun sind ganz unerwarteterweise zwölf Personen in Gottschee an Typhus erkrankt. Als nämlich bei der heurigen Dürre der Wasserstand im städtischen Wasserwerke immer mehr zurückging, wurde an ein paar Tagen vorsichtigerweise die Wasserleitung mehrere Stunden gesperrt, damit die Tiefquelle (Becken) der Wasserleitung mittlerweile wieder einen entsprechenden Zufluß erhalten konnte. Einzelne Parteien in der Laibacherstraße, die vielleicht im irrtümlichen Glauben gewesen sein mochten, daß die Wasserleitung überhaupt kein Wasser mehr gebe, ließen in den wenigen Stunden der Wasser-leitnngssperre von einem alten Privatziehbrunnen Wasser holen, das wahrscheinlich Typhuskeime enthielt. So dürfte sich das anfänglich ganz rätselhafte Auftreten des Typhus erklären. Wir sehen nun neuerdings, welch große Wohltat Gottschee an seiner Wasserleitung hat. Sollte künftighin aus irgend einem Grunde es wieder notwendig werden, die Wasserleitung während des Tages auf kurze Zeit zu sperren, so möge niemand die grobe Fahrlässigkeit begehen, aus irgendeinem wahrscheinlich verseuchten Hausbrunnen Wasser zu holen und so gefährliche Krankheiten in sein Haus zu tragen. Ist ja doch auch in solchem Falle immer Gelegenheit genug vorhanden (mindestens in der Frühe, mittags und abenvs, was auch verlautbart wird), das Wasser von der Wasserleitung selbst zu bekommen. Jn-stziertes Wasser darf man nicht bloß im rohen (ungekochten) Zustande nicht trinken, sondern auch für die Reinigung von Salat und im rohen Zustande zu genießenden Gemüse- und Obstarten nicht verwenden. — (Deutscher Schulverein.) Der bei der 31. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines in Teplitz am 1. Oktober 1911 von Dr. v. Wotawa erstattete Schulbericht enthält über Gottschee folgendes: „In der Gottscheer Sprachinsel sind im heurigen Sommer nicht weniger als vier neue Schulhäuser vollendet worden, nämlich in Reuter, Robine, Wertsch itz und eines für die öffentliche Schule in Verdreng, im Bau befindet sich gegenwärtig noch ein Haus für die Kinder in Schalkendorf (Kindergarten), wo sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Gottschee ein Kohlenbergwerk befindet; das Gebäude selbst steht aus dem Boden der Stadt Gottschee." — (Viehhaltung, Fleischerei und Biehhandel.) In seinem Buche: „Die Produkte der Viehzucht und der genossenschaftliche Handel" weist Dr. Karl A. Graf Oppersdorff nach kritischer Vergleichung der Veredlungs-, Verarbeitungs- und Verwertungsmöglichkeiten für die Produkte der Viehzucht in überzeugender Weise die Berechtigung, ja volkswirtschaftliche Notwendigkeit des Zusammenschlusses gleichartiger Wirtschaftseinheiten sowohl im Interesse der Produzenten als auch zugunsten des Konsums nach. Der Verfasser beschränkt sich jedoch keineswegs darauf, aus den allgemein zutage tretenden Erscheinungen des heutigen Abhängigkeitsverhältnisses des Konsums und der Approvisionierung vom übermächtigen Zwischenhandel bloß allgemeine Schlüsse zu ziehen, sondern bringt auch einleuchtende Beispiele aus der Praxis, um die unhaltbaren Zustände in der Biehverwertung und Fletschversorgung der Städte und Industrie orte darzustellen. Die Verzinsung des Betriebskapitales bei der Viehhaltung beziffert er mit 2'6%, während die Fleischerei ihre Betriebsmittel (Kapital) mit ll-6%, der Viehhandel aber mit 13‘5 % verzinst. Gegenwärtig streicht der Viehhandel in gewissen Gegenden noch viel größere Gewinne ein, da ansgebreitete Gebiete Mitteleuropas, insbesondere die österreichischen Sudetenländer und die benachbarten reichsdeutschen Provinzen ihre Viehbestände zufolge des katastrophalen Futtermißwachses herabmindern. Infolgedessen sind zum Beispiel die Kälber- und Jungviehpreise im Verlaufe der letzten Wochen in den genannten Gegenden um 30 bis 40 % gefallen, wogegen die Preise der betreffenden Fleischsorten nicht einmal am flachen Lande, geschweige denn in den Städten dem Preisfalle folgten. Nach Oppersdorff kann die ganze „Fleischfrage" nur durch ein einiges Zusammengehen von Produzenten und Konsumenten im Wege genossenschaftlicher Selbsthilfeorganisationen mit dem ausgesprochenen Zwecke der gänzlichen Ausschaltung des vielhändigen Zwischenhandels geregelt werden. — (Periodische Fleisch-und Brotnot.) Bei dem jüngst abgehaltenen internationalen Mittelstandkongreß in München war das bei weitem epochalste und interessanteste Referat das des Dr. G. Ruhland, Prosessors in Freiburg in der Schweiz, über die „Periodische Fleisch- und Brotnot". Ruhland wies in wohldnrch-dachter Rede darauf hin, daß heute die uationalökonomische Formel von Angebot und Nachfrage in Brot und Fleisch abgetan ist und daß die Nachricht über den Markt die Preise macht. Man kennt auch den Bedarf nicht, wie soll auf dieser Grundlage ein Preis bestimmt werden? Der Weizenring von 1897/98 ist lediglich infolge Fälschung der amtlichen Statistik zusammengebrochen nnd nur auf diese Weife wurde die Weit, die kaum mehr 14 Tage mit freiem Getreide versorgt war, vor unerschwinglichen Hungerpreisen verschont. Ebenso wie beim Brot, haben Mangel an Vorrat, Mangel mit Vieh mit den Fleischpreisen nichts (?) zu tun. Hier bestimmt ebenfalls die Marktmeinung, die aus Nachrichten aufgebaut ist, die Preise. Grenzen öffnen, Tarife herabsetzen und sonstige Maßregeln helfen nur der Spekulation. Als Frankreich im Jahre 1898 wegen zu hoher Preise die Getreidezölle aufhob, stieg auf dem Markte die Frucht sofort um den Zollbetrag; als jüngst in Deutschland die Futtertarife herabgesetzt wurden, stiegen sofort die Preise der Futtermittel im Verhältnisse der Tarifersparung. Ruhland erklärt als wirkliche Ursache der periodischen Brot- und Fleischnot die Desorganisation, die Anarchie unserer Märkte. Abhilfe kann nur durch deren Organisation geschaffen werden. Gerade so wie wir heute mit einer Teuerungswelle kämpfen, ebenso wird in wenigen Jahren abermals eine Steigerung der Preise eintreten. Seine Auffassung faßt Ruhland dahin zusammen: 1. Nur durch die Wiederorganisation der Gesellschaft neben dem Staat und durch Wiedereingliederung jedes einzelnen als Organ des nationalen Volkskörpers in nationale Syndikate auf öffentlich rechtlicher Grundlage, aber unter Beibehaltung des Privateigentums an den Produktionsmitteln wird es möglich, klare, ziffernmäßige Nachrichten über die Größe des Vorrates, des nationalen Bedarfes und der nationalen Produktion zu bekommen und dauernd stetige mittlere Getreide- und Brotpreise zu erzielen. 2. Damit wird auch der heutige herrschende egoistische Individualismus von seiner Herrschaft abgelöst von dem ideal denkenden Egoismus und damit wird auch das Gemeinschaftsbewußtsein im deutschen Volke wieder lebendiger. 3. Die praktische Durchführung dieser Reform hat die Neuformulierung unserer juristischen Begriffe über die Preßfreiheit, über die Freiheit von Kunst und Wissenschaft zur Voraussetzung, vor allem auch eine nationale Schulreform im Sinne der berühmten Reden von Johann Goitlieb Fichte an die deutsche Nation. — Der Standpunkt Ruhlands wurde von den übrigen Rednern scharf bekämpft und mag ja da und dort der Berichtigung bedürfen. Ruhland fertigte die Angriffe mit dem Hinweise ab, er befinde sich da nur in Gesellschaft von Bismarck, Stein und Fichte. Ruhland ergeht es mit seinen kühnen Sätzen, wie es den Sozialresormern stets ergeht, wenn inan ihre Gedanken nicht aufzusaffen vermag. Wie war es zu Beginn der Arbeiterbewegung? Giskra sah alle Arbeiterbestrebungen nur als rote Revolution an und hielt Schutzgesetze, Krankenkassen usw. sür Utopien (Unmöglichkeiten). Erst Bismarck ließ sich für diese modernen, jetzt bereits durchgeführten Ideen gewinnen. Ruhlands großzügige Gedanken werden ebenfalls lange brauchen, bis sie sich durchsetzen, soweit sie praktisch möglich sind. — (In den Bezirks st raßeuausschuß Tscheruembl) wurde Herr Karl Müller, Kaufmann und Besitzer in Tschernembl, zum Obmann und Herr Andreas Lackner, Besitzer und Hotelier ebendort, zum Obmannstellvertreter gewählt. — (Schweinezucht.) Nach der Zählung im Jahre 1910 gab es in Krain 107.836 Schweine. Bei entsprechendem Betriebe könnten noch einmal soviel Schweine produziert werden. — (Gottscheer Volkslieder.) Am 30. v. M. fand in Gottschee eine Sitzung Des Arbeitsausschusses für das Gottscheer Volkslied statt, in welcher Herr Prof. Dr. Hans Tschinkel als Obmann über seine Tätigkeit in den letztvergangenen Jahren eingehenden Bericht erstattete. Es sind gegenwärtig rund 800 Lieder (darunter über 200 von Dr. Haussen noch nicht veröffentlichte), 150 Kinderreime, 18 Tänze, 3 Kuhreigen und 124 Rätsel gesammelt, darunter allerdings auch manche Parallelen, die jedoch fast sämtliche derart voneinander abweichen, daß ihr voller Abdruck erforderlich erscheint. Um die Sammlung haben sich die Herren Lehrer Wilhelm Tschinkel in Gottschee und Oberlehrer Josef Perz in Lienfeld besonders verdient gemacht. Herr Lehrer Tschinkel, der der Sammeltätigkeit mit besonderem Eifer und Geschick sowie mit einer liebevollen Hingebung an die Sache oblag, hat in fünf Jahren 500 Lieder, 23 Melodien, 7 Schnaderhüpsel, 82 Kinderreime, 124 Rätsel und 18 Tänze gesammelt, also weit über die Hälfte des ganzen nunmehr vorliegenden Materials. Es gebührt Herrn Lehrer Tschinkel für seine eifrige, mühevolle und von so schönem, reichem Erfolge begleitete Betätigung besondere Anerkennung. Herr Oberlehrer Josef Perz, der vor Jahren die Anregung zur Sammlung der Gottscheer Volkslieder gegeben hat, hat schon früher für das Hauffensche Werk etwa 130 Gottscheer Volkslieder geliefert und neu (für den Arbeitsausschuß) 78 Lieder, 28 Kinderreime, 14 Melodien und drei Kuhreigen gesammelt — eine ebenfalls sehr anerkennenswerte Leistung, die alles Lob verdient. Die etwa 700 Nummern umfassende Sammlung der Gottscheer Volkslieder kann nunmehr als vollendet betrachtet werden. Es werden derselben anhangsweise auch ein paar alte deutsche Volkslieder aus der slowenisch gewordenen deutschen Sprachinsel Zarz in Oberkrain angeschlossen werden. Sollten nachträglich auch aus der deutschen Sprachinsel Weißenfels einzelne Beiträge geliefert werden, so könnten auch diese noch Platz finden. Für die Wissenschaft am interessantesten und wertvollsten sind die religiösen Volkslieder der Gottscheer, die zum ältesten Liedergute gehören und als wahre Perlen alter deutscher Volkspoesie zum Teil einzig in ihrer Art dastehen. Dieser Teil der Sammlung ist auch der reichhaltigste. Herr Pros. Dr. Tschinkel hat nicht bloß die Sichtung des ganzen Materials, die mühevolle Überprüfung des Textes und der Weisen und die Geschäftsgebarung des Arbeitsausschusses auf sich genommen, sondern auch die schwierige Hauptarbeit, nämlich die wissenschaftliche Bearbeitung des gesammelten Liedergutes. Als Germanist, als Sohn der Heimat und als genauer Kenner des deutschen Volksliedes war er hiezu in hervorragender Weise berufen. Hat ja doch auch seine vor drei Jahren erschienene Grammatik der Gottscheer Mundart in den germanistischen Kreisen allgemeinen Beifall und volle Anerkennung gefunden. Die Sammlung der gesamten Volkslieder aller Volksstämme Österreichs wird voraussichtlich noch Jahre und Jahre in Anspruch nehmen und einst viele Bände umfassen. Wenn den Reigen dieser Sammlung das Gottscheer Volkslied eröffnen wird — worauf wir gewiß stolz sein dürfen —• wird dies das Verdienst des Herrn Pros. Dr. Tschinkel sein, durch dessen hingebungsvollen Forschereifer dieser Vorzug ermöglicht worden ist. Hiesür gebührt ihm der wärmste Dank, der auch in der letzten Sitzung des Arbeitsausschusses geziemend zum Ausdrucke gebracht wurde. — (Wie wird das nächste Jahr sein?) Wie Wetterkundige behaupten, folgen nur außerordentlich selten oder fast gar nicht zwei abnorm trockene Jahre unmittelbar aufeinander. Es ist aber ferner unwahrscheinlich, daß wir 1912 wieder einen abnorm nassen Sommer wie den vorjährigen bekommen werden. Sonach bleibt nur die ziemlich große Wahrscheinlichkeit, daß wir im nächsten Jahre einem annähernd normalen, also im allgemeinen mäßig feuchten Sommer entgegengehen werden. — (Landwirtschaftliche Biehverwertungs stelle in Laibach.) In Laibach ist eine landwirtschaftliche Viehverwer-tungsstelle gegründet worden, die eine Abteilung der „Gospodarska zveza" bildet, deren Vorstand auch die Oberleitung der Viehverwertungsstelle in den Händen hat. Als beratendes Organ steht dem Vorstande das Kuratorium zur Seite, in welchem nebst den beiden Zentralverbänden auch die Zentrale für Viehverwertnng in Wien, die k. k. Landesregierung, der krainische Landesausschuß, die kminifche Landwirtschastsgesellschast und die bedeutendsten ländlichen Organisationen vertreten sind. Die Verwertungsstelle, für welche eine eigene Kanzlei und das erforderliche Personale vorgesehen ist, wird sich mit dem kommissionsweisen Verkaufe von Jung- und Nutzvieh, Einstell- und Zuchtvieh, aber auch von Schlachtvieh befassen und strebt die unmittelbare, durch keinerlei Zwischenglied (Zwischenhändler) unterbrochene Verbindung der Landwirte und Viehzüchter untereinander hinsichtlich des Verkehres in Zucht-, Nutz- und Ein-stellvieh, von Schlachtvieh, vor allem Schweinen und Kälbern an größere Konsumenten, aber auch das unmittelbare Zusammenarbeiten mit den Fleischern an. Die Organisierung des Viehverkehres im Wege von Genossenschaften, als deren Vermittlungszentrale die Laibacher Viehverwertungsstelle fungieren wird, entspricht einem längst geäußerten Bedürfnisse der krainischen Landwirte. Die in einzelnen Gebieten außerordentlich leistungsfähige Aufzucht von Zugochsen, eine ausgebreitete Ferkelzucht, Schweine- und Ochsenmästung bieten bislang dem weitverzweigten Zwischenhandel in Krain ein höchstergiebiges Tätigkeitsgebiet, welches indes auch durch die in den letzten Jahren geschaffenen Berufsorganisationen der krainischen Landwirte und Viehzüchter — Viehzuchtvereinigungen, Molkereigenossenschaften usw. — für die nunmehr eingeleitete Organisierung der Viehverwertung (genügend vorbereitet erscheint. Vorerst werden in den Gebieten der e nzelnen Viehzuchtgenoffenschaften und sonstigen landwirtschaft-l ichenOrts- und Bezirksorganisationen, bezw. wo solche noch nicht bestehen, in den Gemeinden fachkundige Vertrauensmänner die Anmeldungen verkäuflichen Viehes entgegennehmen und die Verbindung der Landwirte untereinander und mit der Viehverwertungsstelle Herstellen. Nebst der Sammlung der Bedarfs- und Verkaufsanmeldungen werden die Vertrauensmänner auch der Viehverwertungsstelle fortlaufend über den Biehstand und Viehverkehr in ihren Gebieten berichten, die Landwirte zur steten Benützung der geschaffenen Verwertungsinstitution anhalten und, wenn nötig, auch beim internen direkten Verkehr der Viehzüchter und Landwirte, den sie in jeder Weise zu förden haben, vermitteln. In jenen Gebieten, aus welchen Schlachtvieh in namhafterem Maße ständig zum Verkaufe gelangt, wird die Gründung besonderer Viehverwertungsgenossenschaften seitens der Viehverwertuugsstelle ins Auge gefaßt. (Ästerr. landw. Genossenschaftspresse.) Witterdorf. (G e st o r b e n) ist die 73 jährige Elisabeth Tscheine in Malgern. — (Ankauf von Jungvieh.) Jene Besitzer, die reinrassige, zuchttaugliche Kälber der Algäuer Rasse zum Verkauf haben, seien aufmerksam gemacht, daß der krainische Landesausschuß solches Jungvieh anzukaufen sich bereit erklärt hat. — (Zigeunerplage.) Die Zigeuner tun Heuer, als wenn sie hier zu Hause wären. Kaum hat man sich der einen entledigt, kommt schon die andere Partie zur Türe herein. Die Zudringlichkeit dieser Leute, gepaart mit ihrer berüchtigten Faulheit, wird auch anderwärts in Krain als Last empfunden. Ein Laibacher Blatt gab jüngst die Anregung, es sollten die Zigeuner ständig bei den Aufforstungsarbeiten am Karst verwendet werden. Wir wären dankbar, wenn diese Anregung zur baldigen Ausführung käme. Mefental. (Wem gehört die Bärenhaut?) Die Jagd am Tiefentaler Nock am 15. Oktober hat die Pächter vollauf befriedigt, da es glückte, einen Bären zu erlegen. Besitzer Franz S k i b e r, Maurermeister König aus Kostern und Fleischhauer P e st l von Mitterdorf feuerten nacheinander auf Meister Petz und trafen ihn. Welcher von den dreien nun als eigentlicher Bärentöter zu betrachten ist, wem also die Bärenhaut gebührt, darüber wurde lebhaft debattiert. Wir können darüber nicht entscheiden; wir sind zufrieden, daß man einen der großen braunen Gesellen, die sich in den letzten Jahren stark vermehrt haben und heuer bis in die nächste Nähe der Dörfer auf Verwüstung ausziehen, beseitigt hat. Am gleichen Tag hat auf dem Mitterdorfer Jagdgebiet Oberlehrer Erker einen zweiten Bären angeschossen, der jedoch trotz der Verwundung ins Dickicht zu brechen vermochte, wohin er nicht mehr verfolgt werden konnte. Waierke. (Die heurige Weinlese) ist qualitativ über die Maßen gut ausgefallen. Dank dem anhaltend schönen Wetter und der tropischen Hitze war der Reifegrad der Trauben so sehr vor- geschritten, daß man schon gegen Mitte September allgemein mit der Lese beginnen konnte. Die ältesten Leute können sich nicht erinnern, um diese Zeit so ausgezeichnete und ausgewachsene Trauben gesehen zu haben. Demnach werden wir heuer auch einen Qualitätswein ersten Ranges auf Lager bringen. Erfahrene Weinbauern behaupten, daß man auf einen Jahrgang 1834 rechnen darf. Das Bouquet des neuen Weines ist voll, rund und ungemein feurig. Gar häufig kommen jetzt die Weingartenbesitzer aus Neffeltal, Büchel, Unterdeutschau, Buchberg, Schciflein, Warmberg, Grodetz usw. in ihre Keller nach Materie, wo sie sich des guten Tropfens erfreuen. Jeder Vorbeigehende, ob heimisch oder fremd, wird eingeladen und mit dem ausgezeichneten „Heurigen" bewirtet. Der feurige Tropfen löst nur allzuschnell die Zunge und in feuchtfröhlicher Stimmung heben Gast und Gastgeber zu singen an: „Er ist voll und rund und auch schwer, Aber nicht plnmp und stuftig, Er hat die feurigste Gähr, Ist wie ein Röslein duftig. Der Wein ist deutsch, der Wein ist gut, Ist echtes Maierlerrebenblut." Kaum ist der Refrain des ZecherliedeS verklungen, so ruft dir dein freundlicher Gastgeber mit tiefernster Miene aber immerhin noch in nüchterner (!) Prosa zu: „Nimm Dich in acht und traue ihm nicht, er bringt Dich zum Falle." Mostabschlüsse wurden bald nach der Lese zwischen 50 und 60 Heller pro Liter gemacht. Doch verhalten sich Käufer und Verkäufer im allgemeinen reserviert, weil elftere einen Rückgang, letztere eine Steigerung der Preise erwarten. Mchermoschnih. (Allzuscharf macht schartig.) Die „G. N." vom 8. d. gefielen sich wieder in der Anrempelung des Pfarrers Lebar und des Herrn Fürstbischofes, dafür wurde Lehrer Rom fleißig beräuchert — auch seine Um ft chtl Nun da darf man denn doch ein kleines oder großes Fragezeichen dazu setzen. Jahrhunderte lang lebten hier an der Sprachgrenze Gottscheer und Slowenen in bester Eintracht miteinander. Der traurige Ruhm, nationale Gehässigkeiten und Feindschaften angezettelt zu haben, gebührt erst der allerneuesten Zeit. Man ist doch im wirtschaftlichen Leben nachbarlich aufeinander angewiesen. Ein großer Teil der Tschermoschnitzer lebt vom Holzhandel, der nach slowenischen Gegenden betrieben wird. Unter solchen Umständen sind Hetzereien (wie z. B. die Affäre mit den Maibäumen und dergl.) oder Prügeleien durchaus nicht am Platze. Haben die Deutschen einen Nutzen davon? Eher doch Schaden. Wie übel könnten z. B. solche Flegeleien den Gottscheern in ihren Weingärten, die in der Semitscher Pfarre gelegen sind, vergolten werden. Also nur hübsch gescheit sein und sich nicht verhetzen lassen! Nicht Leidenschaftlichkeit und Haß darf uns leiten, sondern nachbarliche Rücksicht und kluge Überlegung. Blinder Haß hat noch nie etwas Gutes geschaffen, wohl aber schon viel Schlechtes. Ist einmal der Friede mit Gewalt aus einer Gegend hinausgejagt, dann braucht es lange, bis er wiederkehrt. Das Recht der Abwehr gegen unbegründete Angriffe hat gewiß jedermann; aber läßt man das Hetzen, so hören die nationalen Stänkereien und Reibereien ohnehin von selber auf. Man beachte unsere Worte; denn wer nicht hören will zur rechten Zeit, könnte späterhin traurige Erfahrungen machen. Können wir ohne unsere slowenischen Nachbarn wirtschaftlich nicht leben, so ist es wohl eine Torheit, sie unnotwendigerweise zu reizen. Es gibt eine Art von Deutschtum, das den Deutschen mehr schadet als der Slowene. Höttenih. (Trauung.) Am 20. September wurde die Forsthüterstochter Maria Wieder wohl aus Kaltenbrunn mit Paul Cepin, Sägemeister in Gottschee, in der Kapuzinerkirche in Görz getraut. — (Auswanderung.) Am 2. Oktober reisten aus hiesiger Gemeinde zwei Frauen und zwei Burschen nach Amerika. Die Frauen waren bereits einmal dort. — (Ernte.) Von altersher gilt hier das Sprichwort: „Die trockenen Jahre sind für uns die besten", was sich auch Heuer tatsächlich bewahrheitet hat. Die Ernte ist sehr ergiebig ausgefallen; alle Gattungen Feldfrüchte sind gut gediehen, selbst Obst ist in hin- reichender Menge vorhanden. Da wir auch von Hagelschlag verschont blieben, sind wir dem lieben Herrgott zu besonderem Dank verpflichtet. Waierle. (Ernennung.) Der Bezirksschulrat in Tschernembl hat die absolvierte Lehramtskandidatin Frl. Franziska Završan zur provisorischen Lehrerin an der einklassigen Volksschule in Döblitsch ernannt. WerlschiH. (Die Einweihung des vom Deutschen Schulverein erbauteu Schulhauses) fand Donnerstag den 12. Oktober statt. Aus diesem Anlasse waren Schule und Häuser festlich beflaggt. Um 9 Uhr hielt der hochw. Herr Pfarrer aus Semit)ch, P. Stanislaus Dostal, in der Dorfkirche ein Hochamt ab, dem die Festgäste, die Schuljugend und die Bevölkerung beiwohnten. Den Gesang besorgten in lobenswerter Weise die anwesenden Herren Lehrer. Nach dem Gottesdienste wurde die Einweihung des neuen Schulhauses vorgenommen. Darnach hielt Herr Oberlehrer Witt-reich als Vertreter des Schulvereins die Eröffnungsrede. Herr Schulleiter Rom besprach in seiner eindrucksvollen Anrede die Aufgaben der Eltern und Erwachsenen gegenüber der Schule. Herr Haus Jonke aus Mösel sprach im Gottscheer Dialekte unter lebhaftem Beifall über die Heimatsliebe. Nach Absingung der Kaiserhymne und des Gottscheerliedcs wurde der offizielle Teil der Feier geschloffen. Zur Feier hatten sich eingefunden: die Oberlehrer Wittreich, Scheschark und Windisch, Lehrer Erker aus Tschermoschnitz, Schulleiter Draxler aus Stockendorf, Schulleiter Tfchinkel aus Rodine, Schulleiter Tscherne aus Reuter, Lehrer Petschauer aus Lienfeld und Lehrer Tfchinkel aus Neffeltal. Bezirksfchulinspektor Primosch hatte sein Fernbleiben telegraphisch entschuldigt. Möge die hiesige Bevölkerung die Wohltat des Deutschen Schulvereiues gebührend würdigen und möge es den nunmehrigen Lehrkräften viele Jahre gegönnt sein, die ihr anvertraute Jugend in geeigneter Weise zu erziehen und zu leiten,, damit sie heranwachse zu treuen Söhnen des Vaterlandes und im vollen Bewußtsein ihrer gläubigen Gesinnung und deutschen Abstammung! Ueichenau. (Ein beherzigenswerter Fall.) Der am 1. Mai 1910 mit der 38 jährigen Näherin Leni Kofler aus Reichenau Nr. 52 getraute Schneider Josef Hutter aus Tschermoschnitz Nr. 6 hat feinen bisherigen Aufenthaltsort in Reichenau Nr. 4 verlassen uud ist vor einigen Tagen nach Amerika ausgewandert. Wir warnen unsere Frauen und Mädchen in Amerika vor diesem rasfinierten Taugenichts. Wesseltal. (Wasserleitung.) Die Leitungsröhren sind nunmehr vollends gelegt und die Rohrprobe, die vor kurzem gemacht wurde, hat sich ausgezeichnet bewährt. Das erste Reservoir unterhalb der Dorfkapelle ist bereits ausbetoniert, das zweite oberhalb des Schulgebäudes schon fünf Meter tief ausgegraben. Wenn die Witterung günstig bleibt, kann die Wasserleitung in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. — (Vermählung.) Herr Gottfried Maurin, Schulleiter in Krakaudorf bei Murau in Obersteiermark, ein Sohn des hiesigen pensionierten Lehrers Franz Maurin, hat sich am 7. Oktober in der Pfarrkirche St. Anna am Münzgraben in Graz mit Fräulein Rosa Roßmann vermählt. Unsern Glückwunsch! — (Trauung in Amerika.) In der St. Leonhardskirche in Brooklyn wurde am 30. September I. I. Anton Meditz ans Nesseltal Nr. 52 mit Sophie Eisenzopf aus Gottschee getraut. Mental. (Gemeindewahl.) In den Gemeindeausschuß wurden am 2. Oktober folgende Herren gewählt: Georg Högler, Selsch Nr. 12; Johann Högler, Tiefental Nr. 1; Franz Gliebe, Kukendorf Nr. 11; Anton Lobe, Ebental Nr. 37; Johann Sigmund, Ebental Nr. 20; Johann Petfche, Ebental Nr. 35; Michael Herbst, Ebental Nr. 19; Matthias Petsche, Setsch Nr. 11; Andreas Lobe, Setsch Nr. 4; Johann Maußer, Setsch Nr. 6; Josef Högler, Kukendorf Nr. 14; Josef Hönigmann, Tiefental Nr. 5; davon sind zehn Christlichsoziale. Aus dem Banate. (Wer find die Lebensrnittel-Wucherer?) Aus dem ungarischen Banate erhalten wir von einem Landsmann und Abnehmer unseres Blattes folgende Zuschrift: „Nieder mit den agrarischen Schuften!" heulten Tausende und Tausende auf den Volksversammlungen der Sozialdemokraten, denen die Judenpresse seit Wochen und Monaten die ungeheure Lüge eingepaukt hat: An der Lebensmittelteuerung sind die Lebensmittel-Produzenten schuld! Die Agrarier, die Bauern sollen es auf dem Gewissen haben, daß in den Städten Fleisch, Brot, Eier usw. zu Preisen feilgeboten werden, welche die Stadtbevölkerung auch bei der peinlichsten Sparsamkeit nicht zu erschwingen vermag. „Nieder mit den agrarischen Schuften!" brüllten die angelogenen und irre-geführten Massen aus Wut, weil Judenpresse und Demagogen in tausenderlei Formen die Lüge verbreiten: Die Lebensuüttelver-teurer feien die Produzenten! Ans den erschreckend hohen Preisen ber Lebensmittel profitiert aber nicht der Produzent, der Bauer, sondern jene Elemente, die sich zwischen Produzenten und Konsumenten gedrängt haben, der zu 90% von Juden betriebene un-notwendige Zwischenhandel. Wer kauft heute in Ungarn dem Bauer das Vieh im Stalle ab? Wer läßt das zufammeugekaufte Vieh auf den Märkten auftreiben? Wem muß der Bauer, um in der Not zu etwas Geld zu kommen, fein Getreide übergeben, in vielen Fällen noch vor der Ernte? Wer läßt durch seine Agenten Obst, Gemüse, Eier zusammenkaufen, um es mit hundertfachem Profit weiterzuverkaufen? Wer verteuert bett Zucker, bas Petroleum, die Kohle? Wer steckt bei der Pflugschar, bie der Bauer aus der Fabrik bezieht, feinen überfetten Profit ein? Der Jude und immer nur der Jude. Man wird in Gastein, Abbazia, Karlsbad, Ostende und wie die internationalen Luxusbäder alle heißen, weder Bauern, noch Arbeiter, noch Handwerker herumpromenieren sehen, aber Juden zu Taufenden wohl, die von der sauren Arbeit der Produzenten und der Konsumenten ein brillantes Leben führen! Nicht ber Produzent ist ber Wucherer, fonbern ber, burch ben bie Probnkte bem Konsumenten zugeführt werben: Der HandelsjudeI Dieser wird reich, baut sich Villen, fährt im Automobil, legt sein Kapital in Jndustrieuuterttehnmngen an und gründet Banken, die 30 dis 40% Reingewinn abwerfen — und bezahlt nebenbei eine Presse, deren einzige Lebensaufgabe es ist, die Aufmerksamkeit der arbeitenden Christen von den ungeheuren Reichtümern Israels abzulenken und die Christen untereinander raufend zu machen. Die Lüge und die Verhetzung hat in Wien Blut vergossen, hat bas Militär gezwungen, von ber Waffe Gebrauch zu machen, hat zur Revolution gehetzt und sucht jetzt in Budapest eine Revolution zu schüren. W. B. M. Nachrichten aus Amerika. Arookkyn. (Trauung.) Am 16. September fand in der hiesigen Allerheiligen-Kirche die Trauung des Franz Sturm aus Mitterdorf Nr. 12 mit Paulina Nick aus Hohenegg statt. ßkeveland. (Primizfeier.) Über die Neue Messe unseres Landsmannes, des hochw. Herrn Josef Bartelme, erhalten wir nachstehenden Bericht: Der 27. August l. I. war für die Dreifaltigkeits-Gemeinde in Clevelanb ein wahrer Fest- und Jubeltag, war es doch das erste Mal, daß ein Kind der Gemeinde das hohe Glück genoß, zum ersten Male am Altäre Gottes zu stehen und dem Allerhöchsten das hochheilige Meßopfer darzubringen. Das herrliche Gotteshaus war für diese Gelegenheit festlich geschmückt und von Gläubigen bis auf den letzten Platz angefüllt. Um bie festgesetzte Zeit erschien ber hochw. Primiziant, von einer Anzahl Priester begleitet, aus ber Treppe bes Pfarrhauses und in langsamem, feierlichem Zuge bewegte sich die Prozession nach der Kirche. Die St. Johannes-Ritter der Gemeinde bildeten zu beiben Seiten Spalier unb fungierten als Ehren-Eskorte bes hochw. Primizianten. Das feierliche Hochamt begann um punkt ein Viertel nach zehn Uhr. Als Diakon assistierte bem hochw. Neupriester ber hochw. Leo Hammer, Assistent an ber hiesigen St. Patricks-Gemeinde; Hochw. Jos. Schmitt, Assistent an ber Hl. Dreisaltigkeits-Gemeinbe, fungierte als Subbiakon, unb Hochw. Peter Becker, Pfarrer ber Ge-tneinbe, befleibete bas Amt bes Erzpriesters. Hochw. Dr. Kramer, zweiter Assistent an ber HI. Dreisaltigkeits-Gemeinbe, versah das Amt des Zeremonienmeisters. Hochw. Franz Haggeney. S. I., Professor der Philosophie am hiesigen St. Ignatius-College, hielt die Festpredigt. In begeisterten Worten schilderte er die hohe Würde des Priestertums und wies hin auf die liebevolle Fürsorge, die der Priester auf das Seelenheil der ihm anvertrauten Herde verwendet. Der Kirchenchor sang die berühmte Haydeu'sche Messe unter der Leitung des Herrn Martin Harks. Mit dem Absingen des Am-brosianischen Lobgesanges endete die erhabene Feier. Abends um ein Viertel vor acht Uhr war feierliche Vesper, bei welcher dem hochw. Primizianten als Diakon der hochw. Emil Schaider, Assistent an der St. Stephans-Gemeinde, und Hochw. Gerhard Schmitz von der St. Marienkirche zu North Auburn, Diözese Toledo, Ohio, als Subdiakon assistierten. Hochw. Josef Schmitt fungierte als Zeremonienmeister. Nach der Vesper erteilte der hochw. Neupriester allen Anwesenden seinen priesterlichen Segen. Unmittelbar darauf fand in der Halle eine Unterhaltung zu Ehren des hochw. Neupriesters statt, welche von den Vereinen der Gemeinde arrangiert und für die ein reichhaltiges und höchst interessantes Programm vorgesehen worden war. Herr Otto Anthony, Student am hiesigen St. Ignatius-College, fungierte als Vorsitzender und Toastmeister. Hochw. Peter Becker, Pfarrer der Gemeinde, in welcher der junge Priester ausgewachsen ist und seine Jugendjahre verlebt hat, war der erste Redner. In warmen Worten gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm vergönnt war, einen Sohn seiner Gemeinde am Altäre des Herrn zu sehen. Herr John F. Curry Jr. hielt eine wohlgesetzte Beglückwünschungs-Ausprache und überreichte dem hochw. Primizianten ein wunderschönes Chorhemd (Surplice) als Geschenk des Lafayette-Klubs und der Jungfrauen-Sodalität der Gemeinde. Als Vertreter der Jünglings-Sodalität der Gemeinde überraschte Herr Aug. Gardner den hochw. Neupriester mit einem namhaften Geldgeschenk. Hochw. Vater Barteime war außerdem d.er Empfänger zahlreicher Geschenke und Gratulationen seitens vieler Freunde, Verwandten und Bekannten. Die hochw. Herren Emil Schaider, Jos. Schmitt, Gerh. Schmitz und andere hielten ebenfalls äußerst herzlich gehaltene Ansprachen. Außer den oberwähnten hochw. Herren war auch der hochw. Herr James Lachermaier, Pfarrer der St. Michael-Gemeinde zu Erie, Pa., anwesend. Der hochw. Primiziant war sichtlich gerührt von den vielen Beweisen der Liebe und Hochachtung. Er dankte allen in herzlicher Weise, gab seiner Befriedigung Ausdruck, wieder unter den alten und lieben Bekannten zu sein, und versprach, bei der hl. Messe alle in sein Gebet einschließen zu wollen. Die Feier nahm einen überaus schönen Verlauf. Hochw. Vater Bartelme stammt aus einer braven Gottscheer Familie, welche sich vor Jahren in Cleveland ansiedelte und sich der Dreifaltigkeits-Gemeinde anschloß. Seine Mutter, eine echt christliche Frau, verlor er schon in früher Jugend durch den Tod. Außer seinem Vater leben noch eine Schwester und vier Brüder, von denen zwei zur Zeit die Loyolo-Hochschule besuchen. Während seiner Ferienzeit war er zu wiederholten Malen für katholische Zeitschriften tätig und heute noch zeigt er ein lebhaftes Interesse an der Verbreitung echt christlicher kath. Literatur. In etwa 2 Wochen gedenkt er nach Green Bay Wis., überzustedeln, für welche Diözese er geweiht wurde. Wir wünschen dem hochw. Nenpriester den reichsten Segen Gottes in seinem neuen und hehren Berufe. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xieindruckzeile oder deren Raum JO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. ß Z ^93 ^93 ■SS ^93_ Haus in der Stadt Gottschee, vor fünf Jahren neu gebaut, bestehend aus fünf Zimmern, Küche und Keller, mit Stallungen, beim Haufe ein großer Garten mit Harfe, (6—1) ist sofort billigst zu verkaufen. 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