Laibllcher Leitung. Nr. 83. Pränumerationsprei«: Im Lomptolr ganzj. st. II, halbj. si. 5.50. ssür dle Zustcllunii ins Hau« halbj. 5U lr. Mit del Post ganzj. si. 15, halbj.fi. ?.b0. Donnerstag, l I.April Inseitl onSgebühr bi« 10 Zeilen: imal eo lr., lm. 80 lr., 3m. 1 fl.; sonst pr. Zeile >m.«lr., 3m. 8 lr., »m. 1!) lr. u. s. w. Inserlionustempel jedcsm. 30 ll. 1867. Auülichcr Theil. Das Ministerium für Cultus und Unterricht hat rinc aiu Gyninasinm zu Ezcrnowitz erledigte Lehrstelle ^l^ «Wwui dem Gymnasiallehrer zu Suczawa Joseph Ncichcl verliehen. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 11. April. Ueber die Stimmung des franzüsischcn Volkes in Bczlig auf die Lnxcmburgcr Frage schreibt ein Correspondent der „A. A. Ztg.": Man hat sich in den politischen Kreisen der französischen Hanptstadt so zu sagen übcr Nacht mit der Idee dcs Krieges vertraut llcniacht, nnd die in denselben herrschende Stimninng lvird treffend dnrch die Aelißernng ciner hochgestellten diplomatischen Persönlichkeit charaktcrisirt, die ich hier Möglichst wörtlich wiedergebe: „Wenn hcntc beruhigende Nachrichten ans Berlin hier einträfen, so würden sie Ul>r einen neuen Beweis für die Gcschicklichkeit des Gra» ^'tt Bismarck liefern, der damit entweder Zeit gewinnen lvollle, weil er noch uicht ganz fertig ist, oder aber versuchen möchte, Frautrcich vor dem europäischen Arcopagc als Störefricd zn dcnnneiren. So uubcstimmt die Idee eine« Eongrcsses behnfs Erörterung der luxcmbllrgischcn Angelegenheit aufgetaucht ist, so haltcu wir uns doch mit Sicherheit darauf gefaßt, iu die unaugenehmc '.'»iuthwcn' digleit versetzt zn U'erden, eineil bestimmt fm'innlirten Antrag anf Berufung eines solchen von der Hand wci-^ zn müssen. Dic Ehre Frankreichs steht ans dem Spiel; anf Erwerb des Großhcrzogthums Luxemburg lnnn und darf dasselbe nicht mehr verzichten, und ciucu Kongreß löuuten wir soiuit nur beschicken, wenu er anf der (Grundlage der Einverleibung jcnes Landes znsani-»»enlrete» würde. Wir lverden in cine der österreichischen Lage vom vorigen Jahre analoge Situation versetzt werden, aber wir sind anch entschlossen, alle Folgen »nferer ablehnenden Antwort anf uns zn nehmen." Die Stimmnng des Volkes fchcint also den bis jetzt noch zurückhaltenden Kaiser Napoleon znm Kriege zu dräugeu. Wie sehr mau iu Frankreich ein cntschic-denes Auftreten Preußen gegenüber fordert, erhellt am besten aus ciuem „die halbe Politik" überschrieben»» Veit. artilel der „Liberi". Nach den Erklärungen, die Graf Bismarck gegeben, scheint ihr die Sache also zn liegen: Im Falle der Abtretung Luxemburgs au Frankreich bleibt o>c dentsche Frage ungelöst, nnd es handelt sich darum, ubcr die Bedingnngcn einig zn werden, nnter denen Graf "lsmarck sich dazn verstehen wird, ein französisch ge wordenes Gebiet zn ränmcn. Knrz gesagt, man hätte N'hr theuer gekanst — was? Einen cani« WIN. Wenn ^ anders stände, wenn Prenßen in Wirklichkeit lwic ">nn sich stellt, es zn verstehen), erklärte: dem König "on Holland stehe frei, Luxemburg wegzugeben, u»d Fraul. ^'ich stehe frei, es zn kanfen, ohne sich der Gefahr eines Krieges ansznsctzcn, so wäre die Transaction seit lange beendet. Es ist mithin die Opposition Preußens, es ist also das Veto des Grafen Vismarck, welches den Ab-Ichlnß des Geschäftes hindert. Jetzt sei uns erlaubt, es nuözusprcchcu: diese Unterhandlung wegen Luxemburgs Ichclut uns einc unglückliche Sache für nnser Land, welchen -lnsfall sie nnn anch nehmen möge. Wcuu die unteryandlnng zu nichts führt, wenn sie am bösen Willen li. ..?! ' ^"; l^ 'st das eine bedenkliche Niederlage u un e Pow.t deuu in Frankreich muß man nur ^«crech eu Sachen wollen; aber wenu einmal der Wille tnudgethau „t so darf er fich nicht vor dem Willeu P nMs bengen. Nenlich.s^ >en Artl el saßte cm geistreicher Mann die Lage in «en er We.se znsan.men: Frankreich, welches Lnxeni-"/7^ nachdem es lm Jahre 1^<: den Rhein er-"n konnte macht cm wen lg den Eindruck jenes Iä-ns, der, ohne etlWs gcichos,cn zn haben, hei.nkehrt ^ d mm anf dem Gcslngelmarkt einc Ente erhandelt." u d daß cs nnn Graf Bismarck gerade sein muß, von °"lt wir diese Ente erhandeln sollen! "' 'vcs.s/^'"^^ l'chlt cs doch anch nicht an Stimmen, lye d,c Lnxcmbnrgcr Eoinpensationsforderung als einen nrr ansehen. .Iiit nnscren Compcnsationsfordcrungen wir ^'" F"l,e von Sadlzwa," sagt der Temps, „habcu ^vu,/" ^" ^" die Arme des Herrn v. Bismarck Äilk,. ' ?""l) diese Lnxcmburg'Fragc volleudcu wir die "ung Großdeutschlands." Die telegraphisch gemeldete Interpellation in der französischen Kammer und die Erklärnngcn der Minister Mousticr und Nonher können znr Vcruhi-gnng nicht viel beitragen. Man zieht nnwillkürlich eine Parallele mit dein Vorgcheu des norddeutschen Reichstages. Auch diesmal war cs Thiers, der bewies, daß er noch immer der alte Heißsporn sei, der in den Vicrzigcrjahrcu nach dem Rhein rief uud dadurch einen ähnlichen patriotischen Anfschwnng Deutschlands veranlaßte. Bemerkenswert!) ist das Zusammengehen der Opposition mit der Mittclpartci nnd der Majorität. Die Ertlärnng Rouhcrs trägt nichts znr Aufhellung der Frage bei; von den drei Bedingungen, welche sie aufstellt, dürfte wohl jeuer, welche sich auf die Abstimmung der Vcvölkcruug bezicht, das meiste Gewicht beizulegen sciu. Warum zieht man dieses bc< liebte Annexionsmittel in die Frage hinein, wenn man noch geneigt ist, sie diplomatisch zn lösen? Die signalisirtc Eabinctsvcrändcrung, der Wieder» eintritt Dronin de Lhnys' in dasselbe, ist eben kein Fricdcnssymptom, nnd wir vermögen daher noch keine bestimmte Hoffnung anf die Erhaltung des Fricdeus zu faffeu, wcuuglcich sicherlich, wie bisher in jeder enropäi-schen Verwicklung, Momente der Rnhc uud gegenseitiger Ueberlegnng, ja scheinbarer gegenseitiger Versöhnlichkeit eintreten werden. Die Festung Lumnlmrg. Das allgemeine Interesse ist seit einiger Zeit lebhaft der fogenannlcn luxemburgischen Frage zugewandt; cs dürftc daher nicht unerwünscht sein, über die mili< tärischc Bedeutung der Fcstnng Luxemburg ciuiges Nähere zu crfahreu. Diese Festung, die Hanptstadt des gleichnamigen Großherzogchiimö, liegt anf dem liukeu Ufer der Mofel, etwa .'i Meilen von diesem Flusse, 5)'^ Meilen von Trier entfernt, au der Alzette, ciucm kleinen Nebenfluß der Saner, welche in dic Mosel fällt. Das vielfach gewundene felsige Alzettclhal ist von steilen Thalwändcn eingefaßt, welche eine absolnte Höhe von .'l(X) Fnß er» reichen nnd meist senkrecht manerförmig zur Thalsohlc abstürzen. Die Festung liegt anf den diefes malerisch, schöne Fclscnthal umgebenden Höhen, theils anf den nackten Fels gcbant, theils in denselben hineingearbeitet, welche Eigenthümlichkeit dem Platze den Beinamen „zweites Gibraltar" eingetragen hat. Die Vefcstiguugö-werke, welche ciucu Umfaug von nahczn ciner Meile nmfasfcn, zerfallen in zwei Hanptlheile: 1. Die eigentliche Festung (die sogenannte Oberstadt), ans dem linken Ufer der Alzettc, ist anf drei Seilen durch die senkrechte!, Thalwändc des Flnsscs, der einen weiten Bogen beschreibt, geschützt; uur die vierte Veite gestattet anf der Höhe des Fels-Platean's eine (wcnn anch schwierige) Annäherung, ist aber dnrch einen dreifachen Gürtel von Befestigungen nnd detaschirten Forts geschützt. Die Oberstadt ist Krone nud Ecutrnm der ganzen Festnng, eine eigentliche Eitadcllc besitzt sie nicht. 2. Die Höhen auf dem rechten Alzette»Ufer, mit zahlreichen Vefestigniigs-werken gekrönt, jedoch von geringerer Stärke, da die eigentliche Angriffsfront anf dein linken Ufer liegt, Front gegen Norden. Bclagcrungsarbeiten ansznfiihren ist schwierig, da der nackte' Fels fast überall zn Tage tritt. Die Festung kann eine wahrc Mnstcrkarte fortifiea-torischer Anlagen genannt werden. Nahezn alle Bcfcsli. gnngsmaniercn von der Form des römischen Eastells, bis zn den Vaubau'scheu Musteru und ncnprenß>ichcn Forts sind hier vertreten. Alle Nationen von Beden' tnng in Mittel-Europa, bis zn dcu Römern hinanf, welchen dic Fcstnng ihre Entstehung verdankt, haben Lnxcmbnrn. besessen. Dcr Platz hat abwechselnd spanische, französische, österreichische, wiederum französische, endlich prenßische Besatzung in seinen Vianern gesehen — cin Beweis, welche Bedeutung cr stets bchanptet hat. Lnxcm-bnrg ist zn wiederholten malen angegriffen und belagert, einmal (dnrch Vauban) erobert, im Jahre 1814 über« rumpelt worden. Seit dem Wiener Frieden deutsche Bnndcsfcstuug mit prcnßischcr Besatznng, ist cs mit cincm Kostcnanfwandc von mehreren Millionen in einen Wasfenplatz ersten Ranges umgewandelt worden. Ein verschanztes Lager, wie Mainz. Eoblenz, Eöln, besitzt die Fcstnng nicht, cs ist jedoch mit wcuig Aufwand au Zeit und Geld im Kriegsfalle herzustellen. Die Äcdcntnng Luxemburgs ist nun, wie folgt, zu präcisircn. Der Werth des Platzes ist zunächst cin ucga« tivcr zu ncnncu, nämlich dadurch, daß cr sich nicht in Händen dcr Franzosen bcfindct. Vci ciucni Kricgc mit Frcmkrcich wcrdcu dic deutschen Armccn voraussichtlich anf zwci Hauptkricgsthcatcrn zn operivcn haben: Elsaß' Lothringen nnd Belgien-Niedcrrhcin, getrennt dnrch dic Mittelgebirgslandschaften zwifchcn Mofcl und Maas. Für den Fall dcr Offensive über Mittel« und Obcrrhcm gegen Westen wäre znnächst die wichtige Operationslinic Main^'Kaiscrslantcrn-Metz, welche im weitcrn Bcrlaufc zum Maruc-Thal führt, iu Betracht zu ziehen. Diese Linie durchschucidct das Netz dcr zahlreichen oslfranzösi-schcu Fcstuugcu, dcrcn bcdcntcndstc hier die Mosclfcstllng Vtctz ist, Waffcnplatz crstcn Ranges, jedoch von geringerer Bcdentuug, wcuu Luxemburg (nur 7 Meilen entfernt) in nnfcren Händen ist nnd ihn im Schach hält. Der Besitzer Luxemburgs ist Herr des nutcru Saar-thalcs. welches unr dnrch dcu schwaclicu Platz Saarlouis gcspcrrt wird; das Saarthal durchschucidct abcr geradezu senkrecht die erwähnte Opcratiousliuic 'ciucr vom mittleren Rhein gegen die Ehampagne vordringen^ den Armee. Einc französische Festung Lnxcmbnrg ist in Vcrbindnng mit Metz deshalb durchalls befähigt, die Verbiuduugsliuicu dcr letzteren ernstlich zn comproinit-tiren, zwingt ferner diese, sich dnrch Abgabe starker Alo» cadecorfts erheblich zll schwächen. Lnxcmbnrg prcnßisch bedcntet also Sicherung, französisch Bcdrohnng uuscrcr Vcrbindnngslinicn in der rechten Flanke. Achnlich, wenngleich in beschränkterem Maß, wird sich der Einflnß einer in französischen Händen befindlichen Fcstnng Lnxcinbnrg für die liukc Flaule eiuer vom ^liedcrrhcin dnrch Belgien vorbrcchcndcn deutschen Armee geltend machcu. Eincn gan; besoildercn positiven Werth erhält die Feslnng abcr dnrch vier Bahnlinien, deren Knotenpunkt Luxemburg ist, cm Umstauo der bei dcr gesteigerten strategischeu Bedeutung dcr Eisenbahnen für die lientigc Kriegführung wohl zn beachten bleibt. Diese Bahii^ linien sind: 1) die Lime Naney«Metz'Lllxemburg, ^) die Linie Vnxembllrg'Na!nnr>Brüsscl, .'!) Lnxembnrg-Spaa« Lntlich, ^) Mainz«Saarbrücken < Saarlonis °Trier-Lll-xemblirg. Die beiden erstgenannten Linien, welche in Luxcm-bnrg ihren Anschluß finden, lallfcn parallel den französischen Grenzen, berühren mehrere feste Plätze uud stehen mit dem Ecntralpnnkt Paris, sowie dem Südcu und Norden dcs Landes, in mehrfacher dirccter Verbindung. Der strategische Anfmarsch dcr französischen Streitkräf'tc wird durch diesen (einzigen) den Grenzen parallelen Schienenweg sehr begünstigt, eine beliebige Vcrschiebnng derselben von Süden nach Norden uud umgekehrt sehr crlcichlert. Die Linie Luxcmbnrg-Lüttich läuft parallel dcr preußischen Grenze anf lnxcmbnrgifch>bclgischc!n Gebiet ; sie verbindet Mosel- nnd Maas«Thal ans dein kürzesten Weg nnd schneidet die Linie Köln Lüttich«Brüssel bei Vervicrs. Luxcmbnrg ist dcr Knoteupuult dcr drei genannten Linien, welchen mau, vom französischen Stand» pnntt ans betrachtet, einen sehr erheblichen defensiven nnd offensiven Werth beilegen muß. Viertens mündet hier die wichtige das Rhci!i-Nal)e.SalN'l 536 Oesterreich. Wie,,. 8. April. Das „Frdbl." schreibt: Das Krönnngsccremoniel ist ansgearbeitct und geht, nachdem Sc. Majestät der Kaiser davon Kenntniß genommen hat, an Herrn v. Majlath, um in Ofen nochmals dnrchbcrathcn zu werden nnd sodann zur definitiven allerhöchsten Schlnßfassnng zn gelangen. Der erste Oberst« Hofmeister Prinz zn Hohen lohe, der angeblich znr energischen Bctrcibnng der Krönnngsfcicrlichleiten nach Pest geeilt sein soll, hat, so viel wir wissen, Pest nnr ans einem lnrzen Ansflugc nach Futak flüchtig berührt. (35 bedarf keiner Betreibung der Krüuuugsfcierlichkcitcn, noch weniger einer energischen Betreibung. Wie verlautet, ist liis jetzt der 28. Mai als Krönungstag in Aussicht genommen. Die bestimmte Festsetzung ist jedoch erst mit der definitiven Fcststellnng des Cercmoniells zn erwarten. — 9. April. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Ent-gegen der von einem hiesigen Blatte gebrachten Nachricht, der in den Ruhestand versetzte Hofrath des k. k. Obcrstkämmcramtcs Herr v. Raymond werde seinen bleibenden Aufenthalt'in Graz nehmen, sind wir in der Lage, zn melden, daß Herr Hofrath Ritter v. Raymond nm so weniger die Absicht hat, Wien, an welche Stadt er durch Familien- nnd Dicnstcsvcrhältnissc — cr belleidct nämlich noch fortan die Stelle des Schatz» meistert des Ordens der eisernen Krone — gefesselt ist, zn verlassen, als ihm durch allerhöchste Gnadc Sr. Majestät dcs K'aisers die Benützung seiner bisherigen Wohnung .iu der f. k. Hofburg auf Lebenszeit zugestanden wurde. Pest, 8. April. In der hcntigcn Sitzung der Dep u ti rtcn ta fe l lcgtcu mehrere zll Neg!cruugs< bcamleu ernannte Depulirtc, ebenso die sechs Minister, welche Depntirtc sind, ihre Mandate nieder. Brauovacky ilttcrpellirtc das Ministerium, ob es noch im Laufe dieses Jahres die Vorlagen bezüglich des Elaborates dcS serbischen Kongresses machen werde. Die Inter-pellation wird vorerst in Druck gelegt. Schließlich rcichteu Dcak uud Ghyczy bezüglich der eroatischen Frage zwei Acschlnßcntwürfe ein, die morgen zur Vcrhandlnng tommen. Deal's Antrag verlaugt die Vertretung des croatischen Landtages bei der Feststellung des Inangnral-diplams, bei der Krönung uud iu der Delegation der ungarischen it roue, gewährt die Ausstellung eines besonderen Inaugnraldiplomcxemplars sür Kroatien, Dalma-tieu nnd Slavonien, sowie die von der Deputation dcr< selben verlangte Autonomie. Hinsichtlich der Territorial-fragc hält der ungarische Laudtag an den Ansichten seiner Reguicolardcputatiou fest. Ghyczy's Antrag ge-währt dieselbe Anlouoinic uud v.'rlangt nnr, daß der kroatische Landtag znm nngarischcn Landtag Dcputirte schicke. Niva di Trento, 3. April. Das hiesige Mu-uicipinm ist durch ein Dccret der Etatthaltcrei in Inns-brnck anfgelöst und die Verwaltung der städtischen Angelegenheiten dem Baron Hippoliti übertrage»! worden. U us land. Berlin, 8. April. Dcr „Staatsanzcigcr„" meldet: Die Regierung beabsichtigt die sofortige Vcrnfnng des Landtages, sobald eine Vereinbarung bezüglich der Bundesverfassung hergestellt sein wird. Die Con-fcrenzen der Bnndcslievollmächtigten beginnen am 10. d. M., um betreffs der vom Reichstage beantragten Verfassungsänderungen schlüfsig zu werden. Der preußische Landtag tritt bald nach Ostern zusammen. ^ Die „Nord. Allg. Ztg." eonstatirt, es sei unzweifelhaft, daß, wenu die Luxemburger Frage wirklich eine ernstere Gc-slalt auuehmcu sollte, dieselbe Deutschland einig nnd entschlossen findcn werde. — Einer dem Rcntcr'schcn Bllrean zugegangenen wichtigen Depesche znfolgc beharrt die französische Regierung auf der Ansicht, daß die vom Könige von Holland bezüglich der A btrctnug Luxemburgs eingegangenen Vcrpfli ch tung e u z u f o r lucll feien, als daß cr z u r ü cktrctc n löuute. Sie lehne es daher ab, ihn dieser Verpflichtungen zn e ntbind e n und beabsichtige, den von Wilhelm III. schon unterzeichneten Abtretungsvertrag zu veröffentlichen. Ans NeudSburss wird gemeldet, daß diese Festung zu einem Waffcuplatzc crsteu Ranges erhoben worden sei. Mau will sich also prcußischcrscits gcgcu etwaige Versuche Frankreichs, mit Hilfe feiner der deutschen über-legencn Flotte eine Diversion in Schleswig zu machen, sicherstellen. Wie wenig man iu Berliu gewillt ist, deu eidcrdanischeu Dcmouslratioueu und den ftrovocircndcu französischen Mahnungen gegenüber den '.Ilachgicbigcn zn spielen, beweist die Thatsache, daß soeben iu'dcu nord» schleswig'scheu Gcrichtospvcngcln die deutsche Sprache als Gerichtssprache eingeführt wurde. — ^icr sei nebenbei als Enriosum erwähnt, daß die ..ssölu. ^tg." in ciuer augcblichcu Wiener Eorrespoudenz erklärt, "„Oesterreich sei znr Kriegserklärung an Prcußcu in jedem Augenblicke, so lange der Artikel > dcs Präger FricdcuS in schwerlich zu cutschutdigeudcr Vcisc unausgeführt bleibt, vollkommen berechtigt." München, 0. April. (A.Z.) Ueber die Reise dcs Va-rous Chazal find die verschicdcl'stcu Vermuthuugcu allf-getaucht. So soll der Baron lediglich deshalb hichcr gereist fein, nm die Persönlichkeiten kennen zu lernen, die im letzten Fcldzng eine „hervorragende Nolle gespielt," und um anS dem persönlichen Verkehr mit ihnen nützliche Informationen sich zn erholen. Ich zweifle sehr, daß lediglich deswegen Baron Chazal die weite Reise nuter-uommcn habe, und glaube zu wisscu, daß der Barou neben allgemeinen militärischen anch sehr bestimmte politische Zwecke hier in München verfolgt hat. Florenz, 5>. April. (Proceß Persano.) Der als Zeuge gestern zur Aussage aufgeforderte Viec-Admi-ral Vacca erzählte: Am Abeudc des 25. Juli trafen wir in Ancona ein. Am folgcudcu Tage suchte man die Schiffe „Rc d'Italia," „Re di Portogallo" nnd ..An-cona" zum Auslaufeu vorzubereiten; aber auch am 27. früh war man mit den Arbeiten noch nicht fertig. Ich erfuhr, daß der Admiral einige Schiffe zum Knndschaf-teu ausgesendet hatte; eines derselben, der „Esploratorc" kam zurück mit der Meldnug, daß der Feind sich nähere. Der Admiral gab das Signal znm Kampfe, zu welchem alle Vorbereitungen getroffen wurdcu. Ich erhielt die Weisung, mit mciucm Geschwader, im Vcrciuc mit je-neu: des Albini, mich uutcrhalb dcs Moute Eorncro in Schlachtordnuug zu stcllcu. Die österreichische Flotte zog sich, als sie die gcsammte italienische Macht vor sich sah, nach einigen Kanonenschüssen zurück, uud alle Uusrigcu stimmten sür die Rückkehr nach Ancona, sehr betrübt, sich mit dem Feinde uicht messen zn können. Am 8ten Illli liefen wir wieder aus uud nahmeu die Richtung nach Dalmalicn. Am 13. kehrten wir jedoch wieder nach Aneona znrück, wo in Gegenwart dcs Marincministcrs eine Berathung stattfand, in welcher der Bcschlnß, nach ^lssa zn gehen, gesaßt wnrdc. Die venezianischen Of« ficicre wnrdcn nicht zu Rathe gezogen; anch hatten wir keine Karten. D'Amieo wnrdc znr RVcognos-cirung ausgesendet; wir couccutrirteu alle uuscr Kräfte unterhalb dcs Forts Sau Giorgio, uud am folgenden Morgen begann das Bombardement. Der Admiral wollte eine ^andnng versnchcn, allein wir besaßen hiezn nicht genügende Mannschaft uud die Landung unterblieb. Am 1!». waren wir im Canal vou Lissa uud unterließen, die Ursache ist mir nicht bekannt, den Angriff. Gegen Mittag langten der „Affondatorc," „Principe Umberto", „Carlo Alberto" und „Govcruolo" au. Der Admiral befahl, den Angriff wieder zu begiuucu; der „Formida-bile" eröffnete das Feuer, mußte sich aber erfolglos zu-rückziehen, (5s wnrdc hicranf beschlossen, am folgende» Tage mit aller Macht das Fort Tan Giorgio anzugrei-fen, Am A), war stürmisches Wetter, und da wir viele Havarien erlitten hatten, rieth ich dem Admiral, den Angriff anf Lissa aufzuschieben; dcrfelbc wurdc jedoch beschlosscu. Mittlerweile hörten wir, daß die feindliche Flotte sich uähcre. Der Admiral ließ dauu dic Schiffe in Schlachtordnung stellen. Der österreichische Admiral schickte sich an, uns all der Seite auzugreifeu; ich gc-wahrte, daß der „Affoudntorc" vom „Re d'Italta" herbeigerufen nnd zwei Boote vom ersteren losgelassen wur-deu, die sich zum letzterem begaben; wcu dieselben führ» teu, lountc ich uicht bemerkeu. Der Kampf begann nnd der Rauch hatte sich kaum etwas verzogen, als wir ein Schiff untergehen fahen; es war der „Rc d'Italia". Der „Asfoudatore" gab die Wcisnug, dcu Kampf fortzusetzen; es war aber numöglich den Befehl zu vollzichcu. Das Kauoncnboot „Palestro" gericth in Brand, man eilte ihm zu Hilfe; ich ricth, die feiudlichc Flotte iu der Froutc auzugreifcu, allem der Admiral war gegen die Offensive nnd lehrte in den Hafen von San Giorgio znrück. Auf dic Fragc, ob cr die Admiralflaggc auf dem „Affouda-tore" aufhissen sah, autwortctc Vaeca, daß cr es iu der Verwirrnng nicht sehen tonnte. Nach Vacea wnrdc der Zenge Fregattenkapitän Ancchia verhört, dessen Aussa-gen so ziemlich mit jenen des Viec-Admirals Vacca übereinstimmten. Anch cr hatte die Admirnlflaggc anf dein „Affondatorc" nicht bemerkt. Vcnrdiss, tt. April. Prinz Amcdco ist hentc nach Tnrin abgereist. — Vorgestern wnrden die Siegel des „Comitato vcncto" dem Muuicipium überreicht, um im Museum Corrcr aufbewahrt zn werden, als ein Audcukcn „au die bcharrlicheu Couspirationcu der Venezianer gegen die österreichische Herrschaft." — Coutc Nicola Papado-poli, Oberst der 1. Legion der Naticnalgarde, hat seine Entlassung gegeben. — Das Exequatur erhielten F. Ricsch, als hamburgischcr, V. Campaua als mcxicanischcr Consul uud L. Pillct als französischer Gcncraleoilsul, alle drei iu Venedig. — Iu der „G. di Vcuezia" berechnet Ic-niand, daß die projeelirte Eisenbahnlinie Mestrc-Easarsa den: Handel nnr eine jährliche Ersparuiß vou 200.000 L. gewähre, dagcgeu aber wcuigstcus 20 Mill. L. tostcu würde. Es sei daher viel zweckmäßiger, sich mit der venezianischen Eisenbahilgcsellschaft über einc entsprechende Hcrabsetznng des Tariss nnd größcrc Gcschwindigtcit der Passagicrzügc zn verständigen. Der „Kölnischen Zcitnng" wird lmtcrm ('». d. ans Paris gcschricbcn: Dic Feindseligkeit gegen Prcnßen beginllt sich in immer wcitcren Eirkeln täglich offener zli entfalten, und Männer, die bishcr sich der Eulwicklni'g der deutschen Angelegenheiten sehr günstig gezeigt, kehren ihren Sympathien von gestern heute gauz cutschicdcu den Rücken. Hcntc ist großcr Minislcrrath, deut auch dcr geheime Rath mit dem Priuzcu Vtapolcon anwohnt. Im Kriegöministcrilln, herrscht große Aufregung uud fieberhafte Thätigkeit. Bis znm I5>. April werden weitere 50.000 Ehasscpot'Gcwchn den Trnppcn abgeliefert, so daß dann nicht nnr die Garde, sondern auch sämmtliche Soldaten des Lagers von Chalons damit versehen sein wcrdcn. Dic Jäger-Compagnien, welche bisher mit dein nencn Gewehre exercirteu, sind dahin gelangt, im Durch« schuilt zehn Schüsse in dcr Minntc abfcncrn zu köuneu. Bis zum 1. Iutti werdcu, uach dcu abgcschlosscucu Ver-trägcu, dic bcidcu Armeen von Paris nnd Lyon vollständig mit dem Chassepot-Gewehrc ausgerüstet sein. In dcr Bretagne findcn jetzt unausgesetzt zahlreiche Käufe vou Pferden statt, die hier in großen Transporten auf dcr Wcstbahn anlangen, um au das in Paris ncn errichtete Central-Remontcu-Deftot abgeliefert zu wcrdcu. Die damit beauftragten Officicrc erhielten dic Weisung, diese Pferde um jedcu Preis anzulaufcu. Paris, l). April. Drouiu dc Lhuys wurdc Freitag vom Kaiser empfangen; sein Wiedereintritt in daS Ministerium ist möglich; Vcrändcrnngcn im Cabiuctc siud jedenfalls sehr wahrscheinlich.— Dcr Kaiser hat gestern auf dein Gange uach dcr Capcllc zu ciucm Herrn iu dcr Galleric geäußert, dic großen Kricgsbc-f ü r chtnngc n nnd die P a n iquc auf dcr Börse seien nubcgr ü ndct. London, ü. April. In dcr gestrigen Sitzung dcs Unterhnnscs bat Sir R. Peel den Lord Stanley um Ausknnft über dcu neuesten Autrag, Luxemburg mit seinen 200,000 Einwohnern, worunter 180,000 Dciltschc, vou Hollaud an Frankreich abzutreten. Es sei schwer, meinte <^ir 9t. Peel, die Motive dcs französischen Kai' scrs zu lcuueu; cr wolle Frankreich nicht beleidigen, aber es habc seit einigen Jahren eine ganze Reihe Schnitzer begangen, lind obgleich er fürchte, daß dic ^solirnngspolitik der Rcgicrnng weiter als je getrieben wordcu ist, so hoffe cr dcuuoch, daß eS dcn Vorstelln»-gcu des Lord Staulcy gelingen werde, ein für Belgien fo gefährliches uud dcu curopäischcu Fricdeu bcdrohcudes Unternehmen abzuwenden. Obgleich es Frankreich stets nach Luxemburg, als einem wichtigen Vcrthcidignngs-puultc gclüstct hatte, so wurde es doch immer iu den Tractaten als cin Theil dcs deutschen Blindes bclrach-tet; cr hoffe nnn, daß die Regierung nicht glcichgiltig bei diesen französischen Vcrgrößcrnngsplanen bleiben wcrde, die Enropa in einen allgemeinen Krieg verwickeln müß-tcu. Lord Stanley erwiderte, cs sei vollkoiumen wahr, daß der König von Holland vor einiger Zeit völlig bereit war, das Gebiet von Luxemburg uutcr ge-wisscu Äediuguugcu Frankreich abzutreten, wenu dic luxcmburgifchc Bcuölkcruug uud die preußische Regierung hiczu ihre Zustimmung ertheilen. Als uuu dic Angc' lcgeilhcit zur Kenntniß der preußischen Regierung ae' laugte, richtete sie ciuc Note au die Vertragsmächte von 18^.'.», und sragtc bci der britischen 9lcgiernng an, ob sic es unlenichmcn wolle, dem it^uigc von Rolland dic Unterhandlung nbznrathcn, lind welche Deutung sie dcr in dcm Tractate enthaltenen, Holland gebotenen Gewährleistung für Luxemburg gebe. Ucbcr dic zweite Frage wollte Lord Stanley fich nicht sogleich aussprecheil, aber cr äußerte seine Zweifel, ob diese Gewährleistung alif dcu gegenwärtigen Fall Anweuduug findcn löuue. Dcm Köuigc vou Holland wnrdc cine Garantie geleistet; wenn er nnn mit dcr Abtrctnng einverstanden ist, so ist dic Fragc zwischen Frankreich nnd Deutschland offen, welche, wenn cö sich um die Gewahr für die Integrität eines deutschen Gebiets handelt, unter dcn jetzigen Verhältnissen lcinm von großer Wichtigkeit sein kann. Dic erste Frngc betreffend, dürfte sich wohl die britische Re-giernng nicht für verpflichtet halten, dem König von Holland zu rathen, wenn die Bedingung, daß das lnxeM' burgifche Volk uud der König von Preußen ihre Zn-flimmuug ertheilen — was nicht fehr wahrscheinlich ist — erfüllt würde. In dicsem Siuuc habe auch feine Autwort anf die prcnßische Depesche gelautet. Heute Nachmittags habc ihn mittlerweile dcr holländisch^ Gc-sandtc crmächligt, mitzutheilen, daß die Unterhandlung zu Ende sci; wenn dic Fragc jedoch wieder anstreten sollte, so würdc cs in cincr andern Form geschehen. Lord Stanley drückte schließlich die Hosfnnng ans, das HauS werde ihm beipflichte», daß cr mit Recht fich weigert, fich nnnöthigcrweisc in cinc Frage zu menge», welche ernst wcrdcn könnte. — Als Ursache dcs Conflictes zwifche» dcn cnglischcn nnd spanischen Behörden, dessen wir gestern crwähutcu, bezeichnet die Depesche Lord Stanleys folgenden Thatbestand: Die „Königin Vic-loria" wnrde am 15). Jänner 18<»<) von dcm spanische»' Zollkntter „Tornado" anf hohcr Scc geentert nnd nach Cadix gebracht. Dort wnrde die Bemanuuug mit Reis^ geld versehen uud uutcr Drohuugcn aus dcr Stadt vcr-wicscu. Dcr Capitän wnrdc einige Zeit fcstgchaltcn, dann scincr Papicrc beraubt nnd entlassen. Den Nam^ dcs Schisses hatte man alsbald ausgewischt, uud dcü zwciteu Tag uach sciucr Aukuuft iu Cadix wilrdc da^ selbe augcmcldct als in dcr Nähe von Cadix im rn' lasscncu, herrenlosen Znstandc aufgcfnndcucs Fahrzc^ß-Letztere Bchanptllng ließ man in dcr Fotgc fallen n'lo statt dessen verurtheilten dic spauischcu Behörden olM Anzeige au dcn englischen Consul dic „Victoria" >u „genommen während des Versuches, Coutrcbanden " deu spauischcu Küstcu zn landen." Die an Bord ^ findlichcu Güter wurdcu nach öffentlicher Anzeige v" steigert. England verlangt jetzt Gcungthnung, cs begw sofortige Restitution von Schiff nnd Ladung, nspccln des vollen Werthbetragcs dafür, sowie hinreichcudc Gel^ entschädigung für Capittw uud Hiannfchaft, beglein 537 von dem Ausdrucke des Bedauerns au die löuiglich cug< tische Regierung wcgcn der Vcrungliiupfuug der britischen Flagge. Uin ihrem Begehren dcu nöthigen ?iachdrnck zn gcbcu, hat dic englische Regierung Mi Panzerschiffe aus Malta nach Eadix gesendet. St. Petersburg, 8. April. Der Reichsrat h vo« tirte heute das Budget, in welchem die Einnahmen uud Ausgaben sich ausgleichen. Der Betrag derselben belauft sich auf 444 Millionen Rubel inclnsivc Polen (mit l0'/, Millionen Einnahme und 1!) Millionen Ansgabc). Die Stcucrerträgnissc find gegen das Vorjahr iu der Zu-nähme begriffen. Der Warschauer Correspondent der „Vrcslaucr Ztg." glaubt vou folgcudcm, iu der Hauptstadt des Königreiches Polcu circulircudcn Gerüchte Notiz nehmen zu müsscu. ES heißt nämlich, daß für gewisse Evcutuali-tätcu bestimmt sei, daß preußisches Militär nach Polcu lommc, um daS Laud diesseits der Weichsel zu besetz cu. Viele dehucn das Gerücht bis anf eine geheime Abmachung ans, wonach das halbe Königreich bis zum dicssciti-gcu Wcichsclufer preußisch werden solle (??). Im Publicum will mau daraus die Hast erklären, mit welcher die Regierung so viele Staatslicgcuschaftcn veräußert. Dem Corrcspoudeutcu scheinen für diese Verkäufe audcre Ursachcu vorhanden zu sciu; so uamcntlich Meint er, daß das Geld, welches für die zum Verkaufe kommcudc Caserne gezahlt wird, znr Erweiterung des Eitadclleubancs bestimmt ist. Veracruz, 2. März. Der Abzug der französi« scheu Expcditionstrnppcn qcht rasch vor sich. Die letzten 'Vackctboote gchcu dieser Tage fort. Die regelmäßigen Verbindungen mit Tampico znr See sind wieder aufgc-uommcu, ilud es sind vou dort uud vom Innern vieles Handelsleute zum Einkauf hier ciugctroffcu. Der Eom<^ 'Uaiidant der Dissidenten in Tampico gewährt dem fran-^fischen Handel sehr ausgedehnte Garantien. — Die Silbcrlrausporte gchcu, der militärischen Bewegungen auf der Straße von Veracrnz nach Mexico wegen, gc-llcnwä'rtig von San ^nis uud Guanajliato uach Tam« ^co, das seine frühere Bedeutung für Ansfnhr uud Einfnhr wieder gewinnen wird. Hagesneuiglieiten. . ' ^ (Kriegsschadcnuergütungen.) Laut einel "' ^er „Wiener Ztg." enthaltenen Nachwcisung waren i» Niederösler reich, Böhmen, Mähren, Schlesien und Tirol aus Anlaß des letzten Krieges im Ganzen zuerkannt worden: 1. an dcsiiüliven Vergütungen 7,800.444 Gulden 14 tr., 2. bewilligte Vorschüsse mit 328.840 fl. ^ /ln lr. Die Berichtigung dieser Vergütungen ist veranlaßt Und zum gröhlen Tbeile auch bercil« esfectuirt. Für Nieder» Österreich und Schlesien ist die Abwictlimg des KriegsschHbcn-licniidirungsgeschästes bereils erfolg!, sür Vöhmen u»d Mäh« lrn stcht dieselbe bimien wenigen Tagen in Aussicht. In den oben ausgewiesenen Betrügen sind jene Vergütungen, welche für Leistungen an die l. l. österreichischen und könig. lich sächsischen Truppen, dann sür die erst nach dem Ab« schlusse des Waffenstillstandes erfolgten Leistungen an die feindlichsn Truppen odcr zwar sür Leistungen während der Kriegsperiode entfallen, aber in einem und demselben Verwaltungsbezirke die Summe von 1000 fl. nicht übersteigen, nicht mitbegriffen, wcil die Liauidirung aller derartigen Vergütungen nicht zum Wirkungskreise der Centralcommission gehört. Ehen so wenig ist die von Sr. l. l. Apostolischen Majestät zur Abhülfe des Nothstandes iil den Gegenden der böhmische,, Schlachtfelder allergnäd gst bewilligte und bereits Vertheilte Summe vou einer Million Gulden einbezogen. -- (Line V örscn w ette.) Die im Lause des vorgestrigen Tages eingelaufenen SensationSdepcschcn aus Paris baben Ansah zu einer Wette zwischen zwei in Wiener Bmscnlrei->ln bekannten Finanzmännern gegeben. Während der Eine der ^orsenmatadore behauptet, das; im Jahre 1807 Europa von k»'em Kriege nichts zu fürchten hade, beharr! sein Gegner babei, daß der Krieg bis längstens Anfangs Juli ausge« pochen scin werde. Tie betreffende Wette wurde bereils 'n Form Rechtens abgeschlossen und der Einsah besteht in lehn Crcdüaclicn. Außerdem hat der verlierende Thcil die ^crpslichlung übernommen, im Falle die Pariser Ausstellung bls E„de Juli nicht unterbrochen weiden sollte, seinem Gegner die Kosten ei»er Reise zu derselben zu bezahlen, im cut» gt^ngt cl.lc.1 3°"e jedoch .inen Betrag von 500 Gulden _>'?M "'" Wohltha-ligtcitsanstaltenWienö zu vertheil.». »,.n «- . -wlenkl Gürtelbahn.) Ein Consortium, an de.cn Sp.tze Hugo Graf Henckcl ginnen die Vorbereitungen zum neuen Bahnhof, und Hafen» bau, zn welchem Behufe der Südbahn bereits die erste Rate von 1,125.000 fl. angewiesen ist. Wenn leine uucrwar» lctcn Störungen eintreten, wird Trieft in sechs Jahren im Besitze eines zweckmäßig eingerichteten Handelshafens sein, der unfehlbar zum Aufschwünge seines commerciellen Ver« lchrs wesentlich beitragen wnd. Auf unseren Werften herrscht jetzt große Thätigkeit. Im Lloyd«Arsenale sind schon die Stapel gelegt sür den Van der zwei neuen eisernen Waarendcnnpftr ans inländischem Material: im Etablissement Tonello ist der Bau der neuen Panzersrrgatte „Lissa" i>i Angriff genommen. Das Stabilimento tecnico erwartet die Ratification des Vertrages sür den Bau zweier eiserner Panzersregattcn sür die cgyplische Regierung. Alle diese Uulcrnehmungen werden eine Menge Leute beschäftigen und bedeutende Summen in Umlanf bringen. — (Mer. Freiwillige,) Mit dcr franz. Dampf» fregatte „Allicr", die von Veracrnz und Algier hicher 44 Tage unterwegs war, sind wieder 616 östcrr.-mericanische Fniwilligc am 9. d. M. in Trieft eingetroffen. Dcr Gesund« hcitszusland derselben ist befriedigend. — (Vergiftete Füchse.) Es wurde von verschic« denen Seiten gemeldet, daß das Auftreten von wüthenden Füchsen in Kärnlen Besorgnisse einflöße. Ein Klagcnfurter Correspondent schreibt nun darüber der „Presse" : „Die „Kranlheils-Erscheinung" ist darin zu suchen, daß viele Iagd-cigenthümcr, die Schädlichlcit einer Vermehrung der Füchse einsehend, zu dem Au?rottungsmitlel der Vergiftung namentlich durch Strychnin greifen. Eine zu geringe Dosis Gist oder auch dcr bei Füchsen nicht selten vorkommende Fall, daß die Lebenden die Leichen der gefallenen Füchse aufzeh-ren, scheinen nun die nächste Ursache dieses Wuthausbruches unter den Füchsen zu sein. Dic hiebe! zu Tage tretenden Erscheinungen sind nach verbürgten Berichten wirklich inter« essant. Derlei Füchse suchen Menschen und Thiere auf und trachten dieselben zu beißen, sie dringen in Stallungen, ja sogar in Wohnungen ein, und lassen sich lieber auf dem Flecke erschlagen, ehe sie weichen. Die Fälle sind nicht selten, daß sie i» Stallungen eingedrungen und Vieh gebissen haben, welche? die ungebetenen Gäste freilich dann entweder auf dem Boden zertrat oder erschlug. Mehrere Stücke Vieh sind in Folge dieser Bisse umgestanden: namentlich aber haben es die Füchse anf die Haushunde ahgrsehen, die sie sclbsl bei Tage anfallen. Zwei Besitzer im Gurtlhalc vermißten seit mehreren Tagen ihre Hunde, und endlich fanden sie dieselben im jämmerlichsten Zustande auf. Sie waren übel von Füchsen zugerichtet worden. Iu demselben Thal« siel eine Gesellschaft von vier Füchsen mehrere Ochsengespanne an, welche Dünger auf die Felder führten, sie gingen aus Thiere und Menschen los nnd konnte» nur mühsam fernegehalten werden, bis sie endlich erschlagen wurden. Dic ungeheure Keckheit und Zudringlichkeit dieser Füchse läßt sich bei unse« ren abergläubischen Landleuten sogar die Vermuthung aus» lommm, daß sie verkappte Dämone seien, und manche be« kreuzen sich bei ihrem Anblicke. Uebrigend sind diese wüthen« den Füchse bereits in der Abnahme degrifjen. Im Bezirke Feldküchen, namentlich in den Gemeinten Reichenau und Margarethen, kamen die ersten Fälle vor, die sich dann auf die Bezirke Gurt und St. Veit, im letzteren jedoch im genn° geren Grade, ausdehnten." — (Landwehr als Linie.) Die „Pr." berichtet in einer Allonaer Cornsponden,, daß Preußen circa 500 Landwchrllute aus der Gegend von Haderslebcn in Linien« Regimenter einreihen werde, weil siv dem Konige den Eid verweigert haben. Sie würden darin so lange dienen, bis sie den verlangten Eid leisten. , — (Dcr Urgesundheitö. Apostel.) Dcr Ur» gesundhtits-Apostel Ernst Mahner trat, dcr „Nh. Ztg." zufolge, am 1. d. in Düsseldorf eine von ihm angekündigte Heldcnschwimmsahrt durch die Schiffbrücke vor einem zahlreich versammelten Publicum an. Vorher sammelte dcr 60jährige Urgesundhcitsmcistcr unter Hinweis auf sein Leben, und da doch Iedcr von seinem Berufe leben will, milde Gaben und begab sich dann mit seinem Mosesstabe, die Urgesundheits» Gebote unterm Arm, nach der anderen Rheinseite, wo er in einen Nachen stieg, sich seines Coslüms entledigte und in der Mitte des Rheins, mit bekränztem Haupte und umlaubtcn Lenden, predigend in die kalten FlutlM stürzte. Alö er die Schiffbrücke passirt hatte, nahm ihn der Nachen wieder auf. Dort stand er ausrecht, dem triefenden Neptune gleich, in dcr Rechten einen Becher, gefüllt vom edlen Naß des Rheines, und brachte ein dreifaches Hoch aus auf Düsseldorf. Später begab sich dcr Gesundhcitsmeister in das Local des Herrn Schwarz nach Oberlasscl, wo er alles Voll, was ihm zuhören mochte, Nbcr die große alldeutsche Kunst belehrte, seine Gesundheit cisenfest zu machen. — (Congreß für Urgeschichte.) Der interna« tionale Congrch für Urgeschichte wird vom 17. bis zum 30. August in Paris seine Sitzungen halten. l3s sollen folgende Fragen behandelt werden: 18. August. Unter welchen geologischen Verhältnissen und inmitten welcher Pflanzen und Thiere hat man in den verschiedenen Ländern die ältesten Spuren der Elistenz des Menschen vorgefunden? Welche Veränderungen in der Vertheilung der Meere und des Festlandes müssen seitdem erfolgt sein? 20. August. Waren die Höhlen allgemein bewohnt? Wurden sie von einer und derselben Race und zu derselben Zeit bcwohnt? Und wenn nicht, wie und nach welchen Charakteren kann man die Höhlenbewohner und die Epochen unterscheiden? 22. August. Gehören die megalithischcn Denkmäler (Hünengräber, Dolmen, Stcingcilgen u. s. w.) einem Volle an, welches nach und nach verschiedene Lander besetzte? Welches waren in diesem Falle die Wanderungen dieses Voltes und seme allmäligen Fortschritte in Kunst nnd Industrie? Welche Beziehungen eMirten vielleicht zwischen diesem Volle und den Pfahlbauten-Bewohnern, die eine analoge Industrie besitze»? 24. August. Ist das Auftreten der Bronce im Westen das Ergebniß einer bodenwüchsigcn Industrie, einer gewaltsamen Eroberung, oder der Eröffnung neuer Handelswcge? 26.August. Welches sind in den verschiedenen Ländern die wesentlichen Charaktere der ersten Eisenzeit? Geht diese Zeit den historischen Zeiten voraus? 28. August. Welche Kenntnisse besitzen wir über die anatomischen Charaktere der Menschenracen von den ältesten Epochen an bis zur Eisenzeit? Kann man im westlichen Europa die Aufeinanderfolge verschiedener Raccn und deren anatomische Charaktere nachweisen? — Wenn die Dis« cussion diese sechs Fragen löst, so bleibt in der Urgeschichte wenig mehr zu forschen und zu fragen übrig. Iedcr kann Mitglied des Congresses werden, dcr sich sür diese Gegen» stände inlcrcssirt und bei dem Sccrelär eine Karte sür zehn Francs lüst. — (Einstnrz eines Gtbäudes.) In Paris stürzte am 4. b. gegen Mittag in Montmartre hinter der Kirche von Notre Dame des Vicloires de Elignancourt ein. im Bau begriffenes Gebäude unter furchtbarem Krachen zusammen und begrub 20 bis 30 Aibeiter unter seinen Trümmern. Ganz Montmartre war in einem Augenblicke auf den Beinen und eilte nach dcr Unglüclsstätlc. Sappeurs, Feuerwehrmänner und Soldaten begannen sofort mit dem Reltungswerle, während der Pfarrer dcr Notre Dames anf die Trümmer hiüslan'ten, welche die ihnen «»gehörigen noch bargen. Das Gebäude wcn bis zum Dachstuhlc fertig gewesen: dcr Wind sing sich darin, erschütterte die Mauern und führte den Ein» stürz herbei. — (Demonstrationen der Londoner Ur» men.) Man schreibt au< London 5. d. M.: „Die große Noth, die unter deu vielcn beschäftigungslosen Arbeitern herrscht, und die Stille des Geschäftes, besonders des Schissbaues, der sehr darniederliegt und den feiernden, drodlosen Fami< licnvätern auch nicht einmal Aussicht auf baldiges Aufhören des gegenwärtigen Elends gibt, halte in diesen Tagen mehr« fache Meetings dieser Armen veranlaßt. Wie natürlich, wurde bei diesen Gelegenheiten nur ein einziger Laut der Klage laut, den diese durch das Elend zusammengetriebenen hagern Gestalten erschallen ließen, und selbst betroffen über eine solche Masse von Jammer, Entbehrung und Hunger und durchdrungen von der Idee, daß die Zahl und Vereinigung aus die Mildthätigkeit des Publicumö wie aus die Regierung wohl einen nachhaltigen Eindruck machen dülfte, einigten sie sich zu einer Demonstration. So hatte denn gestern die englische Hauptstadt, der Sitz des größten Reichthums, das Schau« spiel cincs Zuges von etwa 1500 hohläugigen, abgemager« ten Männer», die, mit einer freiwilligen Miisitbande an der Spitze, unter den Tönen eines Klageliedes sich langsam da< her bewegte». So ging e? durch den connnercielle» TlM 538 der Stadt, an der Wohnung des Lordinayor uorüber, auf das Wcsti'nd zu. Die Ncfjiou der grohcu KlnbbZ wurde durchzogen und auch dem stillen Viertel der großen Aristo» lwtie ein Ncsuch gcmackt. Tie traurige Echaar hatte sich auf ihrcm 3tcndezvol>splal;e meist mit nüchternem Magen und begleitet von ihren ebenfalls hunaugcn Familien nngcfunden ^ und der lange Weg mag manchem der Arbeiter, die sich, nach aller Urtheil mit tadelloser Ordnung und Nuhe benäh« me», sauer genug geworden sein. Wie es heiht, haben die ^ AetlagcnswertlM eine Deputation an das Ministerium abgesendet, um die Negierung zu bitten, ihnen durch öffentliche Arbeiten Gelegenheit zu gcb.n, die Mittel zur Fristung ihrer C'rislenz zn erwerben. Locales. — (Elisabeth-Kin dels pital.) Die am 22ten November 1^00 in Laibach (Kralau Haus-Nr. 1) verstor-brne Frau Maria I e»i n a hat dem genannten Spitale den Betrag von Einhundert Gulden 0. W. lcgirt. — (Dem Hcrrn Dr. Äöhm), gcwesenru Cecnn-daiarzt im hiesigen Civilspitalc, wurde von der l. k. Landes» regiernng die Äciorgnng des ärztlichen Dienstes snr die zu Gnem Vezirle vereinigten srichcrcn Vczirle Umgebung Laibacks und Obellaibach aufgetragen. — (Verleih un a,.) Die t. k. sleierm^rlischc- Landes-eommijsion für die Persoüalangrlegenhcilen dcr gemischten Vezilts^mtcr Hal dem Herrn Eduard Sckrcy Edlen v. Nedl-werth, Anscnllanten beim k. l. Aezirlsgeiichte Marburg, cine systemisirte Actuarslelle mit der Dienstleistung beim k. t. Bezirtsamle Leibniz verlidien. — (Vacan z.) Im hiesigen Ciuilsvitale ist die Stelle ciüeö Sccundararzleö mit den, Gehalte von bar 315 fl, inbsl freier Wobnung. Holz:e. erledigt, und wird vom hohen Landesausschnsse der Concur? nin diesen Posten bie, 15. Mai ausgeschrieben. — (Ernennung,) Für Krainburg wurde an die Stelle des verstorbenen Dr. N a p r e t h Herr Dr. Ignaz Mally als t. l. Aezirlsarzt ernannt. — (G es eilen verei u.) Gestern Abends feierte der hiesige Gcsellcnvercm daH Namensfest seines Vorstehers, des Consistorialralhes und Professors Dr. Von ei na, welcher Feier anch mehrere Freunde und Verehrer des Gefeierten anwohnten und bei welcher Eleven, Gesänge und Declama-lionen in beiden Landessprachen stattfanden. — (Al att er nepidemie.j Im Idiiauer Ve> zirle haben sich unter Kindern unv Erwachsenen Fülle der Blatternlranlhcit in solchem Umfange gezeigt, daß die hohe Üiegienmg es für nothwendig erkannte, in den angesteckten Oilen sogleich die Impfung und rnclsichllich Wiederimpfung vornehmen zu lassen. .__ („Flecten i m W appe n.") Dieses neue Tcndenz» stück, welches, wie benitö gemeldet, gegen dic grassirende Tuellmanie gerichtet ist und die Herren Heinrich Penn und I. v. Gerliczy zu Verfassern hat, gelangt in Graz. nner Nachricht der dortigen Direction zufolge, gleich nach Ostern zur Anfführuug. Auch Hal Director Louis v. Selar bei seiner vorgestrigen Anwesenheit i» Laibach genanntes Slüct für die Bühnen in Trieft und 3laab zur Darstellung angenommen. — (Aencsice.) Heute Abend findet die lehtc V e nefi cevor stelln ug, u»d zwar zu Gunsten der Fa> milie Nagel statt, deren Haupt sich als tüchtiger Chorist, noch viel mehr aber als umsichtiger Inspicient um uns,r heiniges 2l,ealer wiillicke Verdienste crwoiben hat uild drsien 2i>chlerchen auch eiue verwendbare und gerngesehene Bühne»-crscdeinung ist. Gegeben wird die so gern gesehene Parodie „M argarethe u n dFüustliu g," und da hi^r hcutcui'sere b.liebte Localsäiigerin Frl. Keller, sowie Fr. Leo und Hr. Find eisen zum lchten male auftreten, und überdies durch nnc prachtvolle G a 5 s o n t a i n e eine nene Abwechslung i» die Vorstellung gebracht wird, so Wunen wir dem Benefician-ten hoffentlich mit Erfolg ein recht volles Haus wünschen. — (Theater.) G>stern hurten wir eine Wiederholung der Oper „Die Hngenotlen", die uns nicht ohne Befriedigung ließ Mit einigen Ansnahmen gaben sich die Sänger und Sängerinnen recht lobeuswcrthc Mübe, die Ausführung der Oper zu einer bestmöglichsten zu gestalten, womit zwar jeder Einzelne nur st ine Pflicht erfüllte, dies aber umsomchr Ancrleunung verdient, als das Beispiel, welches Herr M e l-tus gab, nicht geeignet ist, die Lust der Mitwirkenden, zu erhöhen oder anzuspannen. Die Gleichgilligleit, die der gc» nannte Herr dem Publicum gegenüber zeigte, war eine be> leidigende, und wir müssen Herrn Mellus vor einer der» artigen Wiederholung im Interesse des Publikums und seines eigenen warnen. Alle übrigen llislclcn das beste, bis auf Herrn Neis sei. der uns auch diesmal nicht vou seiner Befähigung für die Bühne zu überzeugen vermochte. Neueste Post. Wien, 10. April. In dem Befinden Sr. kais. Hoheit des Kronprinzen Erzherzogs Rudolf ist, wic verlautet, ciuc wesentliche Veränderung nicht eingetreten. Hofratl) Vöschner, der inzwischen hier, eingetroffen , hat bestätigt, daß der Znstand Sr. k. Hoheit durchaus zu kciuer Beunruhigung Anlaß gebe. Die Eröffnung des Reichsraths. welche mit Rücksicht anf die katholischen und griechischen Feiertage im Monat April nicht angeinesscu erschien, soll einer „eueren Version zufolge, wcuu nicht vielleicht schou am 1. Mai, so doch in den crstcn Tagen jcncS Monats er- folgen- Im großen Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses stehen mauuigfachc Acndernngen bevor. So dürften die für dcn Ocsammtrcichörath berechneten circa ^550 Sitzplätze llin beiläufig 15)0 ucrmiudcrt, die äußerst uu» bequeme Miuisterbaut durch eine neue ersetzt, die bisherigen bei dem Aureau des Präsidiums dcfiudlicheil Sitze der Stenographen cassirt und dcu letzteren der mit ^Ilück' sicht auf die maugelhaftc Akustik des Hauses geeignetere Platz im Saale zwischen der Miuisterbank nnd den er» stcn Sitzplätzen der Abgeordneten angewiesen werden. Die „Deb." schreibt: ..Die ucutralcu Mächte, d.h. Oesterreich, Nußlaud nnd England, sind in diesem Augenblicke in einem Ideenaustausch begriffcu, welcher, wie wir erfahren, sich auf eine Confcreuz der Uutcr-zcichucr der Bcrträgc von 1d!Z^ und im all» gemeinen anf ein gemeinsames Verhalten in der gegen« wärligen, durch die Luxemburger Frage bezeichneten Krise bezicht." Der italienische Unterhändler in Nom, Toncllo, hat die ewige Stadt verlassen, nachdem der größte Theil der ihn: anvertraut gcwcseueu Mission erfüllt ist. Wie mau der „France" ans Florenz schreibt, soll die italienische Negicrnng beabsichtigen, in Nom eine permanente Gesandtschaft zu errichten nnd für dieselbe Herrn Bcgezzi zn ernennen. Aus Paris wird gemeldet, Kaiser Napoleon habe dieser Tage Konferenzen mit dcn Generalen der Artillerie lind Cavalcric gehabt, nud man bchanpiet, Marschall Baza ine sei für die Obcrbcfchlshabcrstelle cincr großen Armee au der Grenze auserschm. Ferner erzählt man sich, Marschall Niel habe geäußert: „Man bestimme nur dcn Tag, an welchem der Kaiser fünfiualhuiidert-tausend Mann au der Ostgrcnze stehen haben will, nnd sie werden dort sein!" In dcn crstcu Tagen dieses Monats hat die französische A r m cevcrwaltuug sehr bedeuteude V i e-fern n g s c o n trac tc nlis drei Monate abgeschlossen. Telegramme. Pcst, v. April. In der hcntigcn Sitzuug der Deft ut ir tcu ta fcl lcgcu Barou Joseph Vecscy uud Iohaun Gcczö ihre Mandate nieder. N'ach Verlesung der Anträge Deals lind Ghyczy's rccapilulirl ersterer seinen Autrag nud empsichll ihn dem Hausc. Dauu cr-grcist Ghyczy das Wort. Der Autrag Deals betreffend die croatischc Frage wurde mit großer Majorität äuge-uommcu. Daö Haus rertagtc sich bis Aufaugs Mai. Die V)i a g uateut a fe l nahm in ihrer heutigen Siz» znng, die nach .'; Uhr stattfand, den Beschluß der Dc< putirteutascl bezüglich der croatischcu Frage entgegen. Derselbe wird morgen um 11 Uhr Vormittags zur Verhandlung grlangcn. Brunn, i). April. Zu Laud csa uö sch nß be i-sitze ru wurdeu gewählt: Graf Belrupt, Ritter von Ehlnmccky, Dr. Giskra, Dr. Wcnclicztc, Dr. l)an der Straß nnd Dr. Prazak. Verlitt, !). April. Für französische Nechnnng finden bedeutende Hafer-' nnd Weizeueiuläufe in ganz ')iord' Deiltschland statt. Berlin, '.). April. (Norddcntscher Nc ichs tag.) Eine Interpellation des Grafen ^olms-Laubach, betreffend die Hindernisse, welche sich dem Eintritte Darm« stadts in dcn Nordlmnd cntgcgcnstcllcn, bcantwortclc Graf Bismarck wie folgt: Bisher hat die großherzoglich hcs' fische Negierniig dcil Wnnfch nach Eintritt in dcn Nord-buud uicht aiutlich ausgedrückt. Die Vuudcorcgicruugcu crkcuuen die aus der Theilung des hessischen Gebietes hervorgehenden Uebelständc an, welche sich wahrscheinlich sogar vermehren werden. Gcgcuüber dcu bezüglichen. Ae-stimmungen des Pragcr Fricdcusvcrtragcs würde ciu Vernehmen uiit Oesterreich erforderlich sein, mit ocm Prcnszen in Frcnudschaft leben wolle. Die jüngst auge-nommcne Haltuug dcs taiserlichcu Eabincts lasse cineu Widerstand nicht erwarten. Auch mit den süddeutschen Negicruugeu, iusbcsouders mit Vaicru, müssc die Frage verhandelt werden. Vor allem sei die Willeusmcinuug der großhcrzoglich hcssischcn Negicrnng vcrtraucusvoll ali-znwarteu. Berlin, <). April. Die ..Vossische Ztg." schreibt: Für einen ncncn 5iricg^fall würde die unveränderte Aus» rüstuug, wic im vorjährigen Feldzngc, eintreten. Die norddeutsche Armee ist durchgängig mit Zünduadelge-wchrcn versehen, auch die neu orgauisirtcu sächsischen Truppen. Die Bcfcstiguugcu der Kieler Bucht, Alscus uud des Suudcwilts sollen im Frühjahre bedeutend cr< weitert nnd rasch zu einem provisorischen Abschlüsse geführt wcrdcu. Hamburg, 0. April. (N. Fr. Pr.) An der Nord. grenze Schleswigs sind starke preußische Pa> trouillcu aufgestellt worden. Der hiesige „Eorrc-spondcnl" schreibt, dcu mclcklcnburg'schcn Trnppcncom» maudcurcn sei die eventuelle M obilma ch u u g signalisirt worden. Köln, 9. April. (N. Fr. Pr.) Der ..Köln. Ztg." wird aus Paris gemeldet, die französische Regierung ziehe die Privatiudustric zu Arscualarbeitcu hcrau. Londun, 8. April. (Uu tcrh au s s i tz u u g.) Lord Stanley theilt mit, daß Spanien die letzte englische Depesche nicht beantworte. — Der gegen die Ncformvill gerichtete Aulrag wird, da viele Liberale ihre Unterstützung verweigerten, von dem Antragsteller vereinfacht, womit der Wicdcrstand gegen die Comitchcrathuug beseitigt ist. Petersburg, 9. April. Die officiöse „Nordpost" befürchtet nicht kriegerische Verwicklungen wegen Luxemburg und hegt die Erwartung, der Kaiser der Franzosen wcrde durch ciu cucrgischcs Dcmculi alle Kricgsbcfürch" tuugcn niederschlagen. Telegraphische Wechselcourse vom 10. April. 5pcrc. Metallique« ,'>6.10.— s.pn'c. MetalliqneS mit Mai- nud November-Zinsen 5>tt.<10. — 5)prrc. National Än!e!>e»6<;.!')0. — Oaul» actien 70^. — Ercditactien 1<;5).»0. — 1800er Staateaulch-n 8U «0. — Silber I^i,).ü0. — London 132.80. — ss. l. Ducatcn «.2tt. Keschästs-Zeitung. Aus dem Handelsmillisteriulll. Im Haud^ininistt-rinn, wurde illirr Auftrag dos Ministcrc« Baron WilllVrölurf ein, wie man glaubt für dic Ötfsciillichll'it I'rstiinintcr Pnichl über dic ^is!u»a,cn nnd B^trebnug^i disses Ministnixms auf uollöwirlh-schaflichcm Gebiete seit anderthalb Jahrs», nämlich seit dein Amlias dcuil-uächst zur Auöfiihruusi gebracht werden soll. Der Bericht soll sehr umfangreich sein und höchst interessante Details enthalten. Z»r Milllzconferenj. Der Milnzconftren; werden folgende ueuu Frage,i ,;nr Beaiilnwrlniig vorgelegt n'erdeu: I, Soll Oesterreich an de,i von Frantreich aii^gegaugi-neil nnd vielseitig »uterstiitzleu Beiuilhuugc,! für eiue allgcmcliir Miinzeiiiigiiug und die (5!»fl!hr!l!ig e,ncr allgemein güligeu Viiinze sich n,'>rfsa,!i b^ thl'iligen, be;!ehl!!!gi«»,'ei!e sich bereit erklär»'!,, an riner allgenieiuen Äcil!i;l-!!iig!i»g theil,;»,lehmen? 2. Isl diese Theilnahme ohne Ae»delU!!g »iiserc^ geglinr'ärligen Miinzsvstem^ möglich? Z. Kau» dissc Aenderung sich darauf brschräüleii, daß sialt der „Krone" eine andere, zur allg>!»eine» A,i»ahi»e i»rhr geeignelc Haodels-(^olduiiiiize, d. i, eine Goldmünze, der eiu Zwang^eoiilv« uicht eingeräumt ist, eingeführt werde? 4. Wen» ma» sich silv eine ausgedehntere Aenderung unseres ^lilnzsystemS c»tschiedc» habe» wird. ist behufs Crreichnug »i»er allgemeine» Müuzcinignng die Aunahinc ciu^ö anderen Systems alö dcö „uietrischen"'möglich, daS ist eines solchen, das anf nenn Zehntel Learning, anf der Ttiickelnng nach den, legirlen Zollpf»»de (dem Rohgewichte) nnd anf Münzen beruhe, die zu dem Franc oder den übliche» Viel-heue» demselben in eiue,» einfachen Verhältnisse stehen? 5), Solleil solche Münzen gleichzeitig sowohl i» Gold al5 in Silber geprägt, mit anderen Worten.- soll eine Gold- »nd eine Süberwäh-r»ng neben einander angenommen werde» ? <». Soll eine ausschließende Gold- oder eine anöschlilßeiidc Silberwähvnng gewählt werden? 7, Welche, wären je nach der Annahme der einen oder der andneu Währnug die zu prägenden vollwichtigen-nnd »ieht vollwichtigen (Scheide«) Mün;,'n, soivohl inil Rücksicht a»s die Verwirllichnng dcr allgenieinen ^lün^'iiiignng. als mit Rück-sicht anf die Bedürfnisse des österreichischen Verlehrs? tt. Ili'ter »selchen Modificationrn lväre, den Ansichten der Cummisn'mi übcr die voranöa/hendeil Frage» entsprechend, der zwischen Frantreich, Belgien, Italien uild der Schweiz am ^^i, Dlecmber 1865) abgeschlossenen Miluzconvenll'on bei^ilrelei!? 9. Welche Uebcrgangs-Maßregeln ivüreu bei der Einführung des nach Ansicht der Eom-mission umgeändertcu Münzsystem^ z'n ergreifen? Eille volkswirthschnftlichc ^nqlict^' ist, eiii.m ui" garische» Blalte zufolge, für den Monat Mai i» Aussicht genommen. Zn derselben ivivd da? Ministerium bevnfene Fachmänner sowie gewählte Delegirte der Handels- und Gfwerbelammern eiü< ladeu, Ihre Aufgabe lvird es sein, über die bcdentendsten »atio-nalöfoiiomischeu Frage» ihr Gutachten abzugeben, Unter anderM wird die Conüiiission sich cmch über die (Errichtung einer land-wirlhsch>,st>ichen Kreditbank zu änßern haben, vorzngSweise jedo»h ziün Hanfttgegenstande ihrer Berathung die Eisenbahnen, die voiü Etaale au einzelne llnterilehmnngeii zu leistende Subvention u»l> andere solche Dinge haben, »velche auf dem Gebiete der uatienal' ölenomischcii Entwicklung i» erster Reihe stehen. Vaibach, 10. April. ?iuf dem heutige» Marlte sind er-schicncu: (i Wagen mit Heil . ft. lr. fi. fr. fl. tt> Weizen pr. Metzen 0^0750 Vutler pr. Pfund -. ^<1 —-- Korn „ 'l.A> 4 ls» Eier pr Stück — iz--^ Gerste „ !i »!0 3 9 l. Milch pr. Masj - 10 ^ Haser „ l W 2 - Ri»dsle,sch pr, Pfd. - li)------' Halbfrnchl „ -- 5,20 Kalbfleisch „ -1« — ^ Heiden „ iil)0 ^46 Schweineflsisch,, 2< —-^ Hirse „ 2 60 321 SchoPsenfleisch „ -.14 — ^- Kntnrnt) „ —!— U«8 Hähndel pr. Stück — 35» —^ Erdäpfel „ 2 20—— Tauben „ -15, — ^ Linsen „ 5 80 — — Hen pr. Zentner l 10 ^ !5rbsm „ <'^-------l Stroh „ _ 80 —'^ Fisolsi! „ 6-------— Holz. hart., pr.Klft. — 7 5« Rind^schmal; Pfd. — 45> —^ - -- weiche«, „ — .- 5 5'<1 Schweineschmalz „—44—,— Wein, rother, pr. i Speck, frisch, „ — 35' — - Eimer - - 14 -^ — geräuchert,, —40 — — — weißer „ — —1^>^ Theater. Heute Donnerstag den II. April: Znm Portheilc der Familit Nagel: Margarethe u„L ssäustlittss. Mnsikalisch-pnrodistische Vnrleslc in 7 Bildern von Justus SiM' Musik vou Julius Hopp. Mora, cu Frei l ag deu 1 2. April: Fällst (Margarethe). Große Oper iu ü Actru vou Gounod. ^^ MeleornwlMlie ^eohlichlulll^ll ill ^uismH^, Z «,2 3 ! Z « » ^> '"s6is.'Mg7'^22^'^l- 1.4 NW7schn,ach halblssitcr 10. 2 „ N. 323.7!» -f-12, NW. z, starl heiter <"" ii()„ Nb. 325,e< -l^ 7-s NW. mäßig heiler ^ Morgens Reif. Sonniger Tag. Große Trockenheit nud K>a hcit der ^'ust. Baromtler riu Steigen. VcranlworNlchi-r Rcdactenr: Iglmz u. K l e i u m a U ^