ffotlalot » gcrtovtni.l Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat •chriftleitnng anb Btrwal'uttfl: ftrtierneo« mlica 5, lelephon Str. 21 (tnUnuban) 1 v »>ug»pr«ise fit da« Inland : vierteljährig 40 Di», halbjährig 80 Tin, ganj. Satsndignngen *ctfe«n i, der Verwaltung p> billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig lK0 Dtn. Für ba» Ausland entspreche«»« Erhöhung. Einzelnummer Tlu 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 69 Telje, Donnerstag, den 28. August 1930 1 55. Jahrgang Krisenluft in Rumänien Bukarest, Ende August. Ueber dem Lande liegt Krisenstimmung. Der Regierung ist es bisher nicht gelungen, die wirt-schaftliche Not auch nur einigermaßen zu beheben, was um so schwerer auf die politischen Verhältnisse zurückwirkt, als die gegenwärtige Regierungspartei, vornehmlich eine Bauernpartei, nicht im Stande war, die von der bäuerlichen Bevölkerung auf sie gesetzten Hoffnungen zu erfüllen. Die im letzten Jahre an die notleidenden Landwirte hinausge-gebenen Saatgutkredite in der Höhe von 50 Millionen Lei haben sich als uneinbringlich erwiesen und mußten fast zur Gänze gestrichen werden und die jüngsten Bauernrevolten in der Bukowina hatten ihren Ursprung ausschließlich in der verzweifelten Lage der dortigen Bauern. 3n der öffentlichen Stimmung wirkt sich das alles in dem Anschwellen der Bewegung zu Gunsten eines überparteilichen Regierungssystems aus, zu-mal da es nicht unbekannt ist, daß sich die Ab-sichten des Königs in derselben Richtung bewegen. Die Konsequenz daraus hat zunächst die liberale Partei gezogen. Es klingt allerdings etwas seltsam, wenn man die liberalen Parteiführer und Partei-blätter versichern hört, daß sich für Rumänien kein Parteiregime, sondern nur ein Konzentrattonsregime eigne. Bisher hatte die liberale Partei, so oft und so lange sie an der Regierung war. eine absolute Parteiherrschaft ausgeübt und die rumänischen Wahlen waren, bis auf die unter der gegenwärtigen Re-gierung, sogenannte administrative Wahlen, bei denen die große Mehrheit der Mandate durch die die Regierung, die die Wahlen machte, vergeben wurden. Unter dem gegenwärtigen König ist nach der Aenderung, die bereits in den letzten Jahren Selbstmord der Anastasia? Die falsche Zarentochter verschwunden Ihre letzten Abenteuer Anastasia Tschaikowski, die angebliche Zaren-tochter, ist spurlos verschwunden, so meldeten die amerikanischen Blätter. Ueberall in den Vereinigten Staaten wird nach ihr gesucht. Man hat einen Steckbrief gegen Mrs. Anderson — unter diesem Namen lebte Anastasia in der letzten Zeit zmück-gezogen in New-Pork — erlassen, bis jetzt ohne Erfolg. Sie litt in der letzten Zeit, da sie mit der Ausweisung aus U. S. A. bedroht war, unter Schwermutsanfällen und äußerte Selbstmordabsichten. Jetzt fürchtet man, daß sie ihre Absichten wahr-gemacht hat. Die Nachfrage der Polizei in den Leichenschauhäusern war bisher ergebnislos. Man rechnete auch damit, daß Anastasia auf einem Dampfer die Staaten verlassen habe, aber radio-telegraphische Anfragen bei den Dampfern auf See sind ebenfalls ohne Erfolg geblieben. Den ganzen Umständen nach gewinnt die Vermutung, die „Prinzessin" habe sich selbst umgebracht, sehr viel an Wahrscheinlichkeit. Vor einigen Jahren machte Anastasia in Europa, vor allem in Deutschland, sehr viel von sich reden, und alle Blätter brachten lange Arttkel von der „einzigen Ueberleb^iden der Zarenfamilie". Ihre Manager verstanden es, das Interesse an der un-glücklichen Zarentochter wachzuhalten. Der Kreis in dieser Beziehung eingetreten ist, an derlei nicht mehr zu denken. Der König wünscht kein Partei-regime, sondern ein Zusammenarbeiten der Parteien. Ob das im Wege eines Konzentrationskabinetts möglich ist oder ob man zu einer wirklich überpar-teilichen Regierung wird greifen müssen, läßt sich noch nicht genau sagen. Wahrscheinlich ist letzteres, denn die Bemühungen um ein sogenanntes Kon-zentrationskabinett haben doch nur den Zweck, die Ministerposten den parlamentarischen Parteien zu reservieren, wodurch die Parteiwirtschast auf einem Umwege wieder eingeführt würde. Die gegenwärtige Regierung scheint sich vor-läufig gegenüber all diesen Plänen reserviert zu verhalten und die Dinge an sich herankommen lassen zu wollen. Im allgemeinen erwartet man schon für den kommenden Herbst durchgreifende Aende-rungen in der innerpolitischen Lage, möglicherweise auch die Auflösung des Parlaments und Neu-wählen. General Avarescu und seine Gruppe sowie die Filipescus und seine Freunde eines diktatorischen Systems scheinen dabei im Hintergründe als Re-serve zu stehen. Politische Rundschau Inland Das Gesetz über die öffentlichen Magazine S. M der König hat das Gesetz über die öffentlichen Magazine unterschrieben. Ausland 15 Druckzeilen für die Minderheiten Im Sinne der Madrider Beschlüsse vom Jahre 1929 wurde der Jahresbericht der Minderheiten- ihrer Gläubigen war grok und die russischen Emi-granten, in der Hauptsache in Berlin und Paris wohnend, teilten sich m Anastasiaten und Antiana-stasiaten. AIs sie durch ihre Ansprüche auf das in New-Pork niedergelegte Vermögen des ermordeten Zaren — auf das übrigens einige Dutzend andere Romanows und auch die Sowjetbehörden Rechte angemeldet haben — unliebsam auffiel, mußte sie aus Deutschland ausgewiesen werden, auch die an-deren europäischen Staaten verschlossen sich ihr. Die Gattin des dollarmillionenschweren William B. Leeds in Oysterbay. eine geborene Prinzessin Xenia von Rußland, die an die Echthett Anastasias glaubte, verstand es, den sonst so starren Sperring um die Nordamerikanischen Staaten zu sprengen und Anastasia die Einreiseerlaubnis nach U. S. A zu erwirken. Am 8. Februar 1928 kam sie in New-Pork an. Sechs Monate galt ihre Aufenthaltserlaubnis, aber nach der Zeit ließ man sie zunächst ohne Erlaubnis in den Staaten, und später genehmigte man ihr, bis zum 8. August 1930 zu bleiben. Jetzt wollte man Ernst machen mit der Ausweisung, aber Anastasia ist verschwunden. Seit einiger Zeit lebte sie nämlich nicht mehr im Hause Leeds, sondern als Mrs. Anderson in New Pork. William B. Leeds hielt nämlich die Anastasia für eine Schwindlerin, während Tenia Leeds fest an die Wahrheit ihrer Worte glaubte, darüber kam es zum Zerwürfnis zwischen den Ehegatten, das zur Scheidung führte. Anastasia verließ das Haus Leeds und wohnte als Mrs. Anderson in einer New-Porker Miets- beschwerden nunmehr vom Völkerbundsekretariat im Amtsblatte veröffentlicht. Der Bericht umfaßt die Periode vom 13. Juni 1929 bis zum 31. Mai 1930 und ist bloß 15 DruckMen lang. Darin werden lediglich zahlenmäßig die Daten festgestellt, und zwar: 1. Die Anzahl der beim Völkerbundsekretariat ringe-gangenen Minderheitenbeschwerden beträgt 57; 2. die Anzahl der infolge Ton und Sprache verletzenden Eingaben, die nicht annehmbar sind, beträgt 25; 3. die Zahl der annehmbaren Eingaben beträgt 31; 4. die in Minderheitenausschüssen und Sitzungen bereinigten Eingaben 17 bzw. 19, und 5. Eingaben, deren Prüfung abgeschlossen ist, 29. Eine neue Regierung des Marschalls Pilsudsti in Polen Aiarschall Pilsudski hat nach Rücktritt der Re-gierung des Obersten Slavek eine neue Regierung mit den Ministern der zurückgetretenen Regierung gebildet. Der Marschall hat das Ministerpräsidium und das Kriegsministerium inne. Osteuropäische Agrarkonferenz in Warschau Heute tritt in Warschau eine von der polnischen Regierung einberufene Agrarkonferenz zusammen, auf der acht Staaten, und zwar Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei, Jugoslawien, Bulgarien, Un-garn, Lettland und Estland, vertreten sind. Falls sich diese Konferenz offen als wirtschaftliche Kampf-konferenz gegen Deutschland erweisen sollte, sind Iugoflawien und Rumänien entschlossen, an einer solchen Aktion nicht teilzunehmen. Aus Stadt und Land Fahrterleichterungen für die Fahnen-feierlichkeiten in Beograd. Der Verkehrs-minister hat für die Fahrt zur Feier der Einweihung der neuen Regimentsiahnen in Beograd am 6. Scp-tember nachfolge Fahrterleichterungen bewilligt: 1. freie Fahrt erster oder zweiter Klasse für alle Banalräte, für alle eingeladenen Reserveoffiziere, für wohnung, wo sie mit ihrem Manager Botkin ihre Memoiren schrieb. Nun der goldene Arm Leeds sie nicht mehr hielt, war des Bleibens nicht mehr für Anastasia in den Staaten, und sie äußerte die Absicht, nach England überzusiedeln. Jetzt ist sie verschwunden, vielleicht tot, vielleicht hat das unstete Leben, das Treiben von Staat zu Staat, der Wechsel von Hoffnung und Entttäuschung, die Ec-winnsucht ihrer Manager ihre Nerven aufgerieben, daß sie den letzten Schritt tat, sich selbst auszulöschen. Finanzielle Sorgen können nicht der Grund dieses Schrittes gewesen sein, denn sie hatte noch immer genug Gläubige, die sie unterstützten. Und das Buch ihrer Lebensgeschichte, an dem sie schrieb, hätte ihr gewiß die Mittel für ein weiteres von Geldsorgen freies Leben eingebracht. So hatte sie auch die Abficht geäußert, zurückgezogen von der Welt als „wohlhabende Witwe" in England auf dem Lande zu leben. Sie hat schon vor Jahren in deutschen Zeitungen, und von hier aus auch in ausländischen, kurz gefaßt, ihre ..Erinnerungen" veröffentlicht. Obwohl sie den strengsten Prüfungen auf ihre Identität mit Anastasia Romanow standgehalten hat, so ist ihr doch nicht zu glauben, da die historischen Zeugnisse von der Ermordung der Zarenfamilie in Jekata-rinoslaw alle auch den Tod der Prinzessin Anastasia melden. Sie schildert die Dinge' folgendermaßen: Im Gefängnis habe sie sich in einen hübschen jungen Rotgardisten verliebt und ihre Liebe sei erwidert (Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 69 alle eingeladenen Kriegsinvaliden und für die Vertreter des Sokvl; 2. Bierielfahrt (Wagenklasse nach Belieben) für alle Staatsbürger, die an der Feier teilnehmen wollen. Die legieren kaufen bei Antritt der Fahrt eine halbe Klo»ekarte, mit der sie dann, falls die Teilnahme vom Festausschuß in Beograd bestätigt wird, frei zunickfahren können. Diese Fahrt-erleichterungen gelten für die Ankunft in Beograd am 3.. 4.. 5. und 6. September, für die Rückfahrt von, G. bis einschließlich 10. September. Bezüglich des Beginnes des neuen Schuljahres hat die kgl. Banalverwaltung an-geordnet, daß die Einschreibung in die einzelnen Klaffen der Mittelschulen vom 11. bis 13. 2ep> tember stattfindet. In die 1. Klasse können Schüler mit zurückgelegter 4. Volksjchulklasse der Geburten-jahrgänge 1917, 1918, 1919 und 1920 einge-schrieben werden. Die Einschreibung in die Bürger-schulen findet vom 1. bis 3. September statt, jene in die Volksschulen am 1. und 2. September; am 3. September ist Schulmesse und am 4. September beginnt der regelmäßige Unterricht. Besuch slowenischer Bergarbeiter aus Deutschland und Frankreich in der Heimat. Am 26. August kamen 500 slowenische Bergarbeiter aus den nordfran,zwischen Revieren und 300 aus Westfalen mit ihren Angehörigen zum Besuch in der Heimat an. Sie wurden in Jesenice herzlich empfangen. Ein groger Hochverratsprozeh in Trieft gegen 87 tüstenländische Slowenen. Am l. September beginnt vor dem außerordentlichen Tribunal zum Schutze des Staates in Trieft der Prozeß gegen die Attentäter auf das faschistische Blatt „Popolo di Triefte". Angeklagt sind im ganzen 87 Slowenen, von denen sich 27 im Aus-land befinden, daß sie Attentate auf den „Popolo di Trieste", auf den „Leuchtturm des Sieges" in in Trieft und auf 18 Volksschulen und Kinder-gärten verübt oder versucht haben. Ferner werden diesen Leuten, die angeblich Mitglieder einer „Organisation" waren. 13 Morde untergeschoben. Die Verhandlung wird im großen Saale des neuen Justizpalastes unter Vorsitz des Faschistengenerals Guido Christini stattfinden. Das neue jugoslawische Hotelgesetz und die Hotelausstellung in Zagreb (vom l3. bis 22. September 1930). Vor einigen Wochen ist das seit vielen Jahren sehnsüchtig er-wartete n«ie jugoslawische Hotelgesetz erschienen, das den Besitzern von bestehenden und neu zu erbauenden Hotels und Pensionen in den Städten, Kurorten, Sommerfrischen und Ausflugsorten große Steuer-, Taien- und sonstige bedeutende Vorteile sichert. Der in lebhaftem Aufschwung begriffene Fremdenverkehr namentlich nach der kroatischen und dalmatinischen Adriaküste, nach den slowenischen Alpen, nach dem pttoresken Bosnien-Herzegowina, noch den herrlichen Plitvitzer Seen macht es zum unabweislichen Gebot, das Hotelwesen auszubauen. Man ist sich in den Fachkreisen allseits dessen voll bewußt, doch war man vielfach gezwungen, auf das versprochene Hotelgesetz zu warten, bevor man zu worden. Als die Weißgardisten in bedrohliche Nähe Jekatarinoslaws rückten und der Befehl der Er-schießung überstürzt ausgeführt wurde, sei sie nur schwer verwundet worden, sie habe sich tot gestellt und sei von jenem verliebten Soldaten beiseite geschafft worden. Er habe sie gesund gepflegt und sei mit ihr nach Rumänien geflohen, wo man sich hebe trauen lassen. Damit habe sie den Namen Tschaikowski bekommen. Von unbekannter Hand sei ihr Mann, der einzige Zeuge ihrer Identität mit Anastasia Romanow, ermordet worden. Dann erst habe sie ihre Absicht, im Stillen zu leben, aufge-geben und sei in die Oeffenttichkeit getreten. Die Liebe§geschichte mit dem schönen Rotgar-disten soll einen großen Teil des Memoirenbuches Anastasias bilden, da sie das Ereignis ihres Lebens war. Wir wissen nicht, ob das Buch abgeschlossen ist. Sollte sich die Todesnachricht der Schreiberin bestätigen, so wird es vielleicht nie zum Abschluß kommen. Durch Anastasia ist die Weltgeschichte jedenfalls um eine Figur der interessanten „Falschen", die wir mit einem kleinen Zweifel an ihrem Betrug von der Bühne treten sahen, reicher geworden. Vielleicht aber — Anastasia hat ja die Welt schon öfter überrascht — taucht sie in ein paar Tagen oder Wochen wieder irgendwo in Europa öder Amerika auf, um sich von entzückten Enthusiasten als die Tochter des letzten Zaren feiern zu lassen. Neubauten, Adaptierungen und Erweiterungen schritt. Das Gesetz ist nunmehr in Kraft getreten und es unterliegt gar keinem Zweifel, daß mit Beginn der neuen Bausaison auch ein sehr leb-hafter Hotelausbau einsetzen wird. Diesen Umständen Rechnung tragend hat die Zagreber Mustermesse eine Spezialmesse „Hotel-Haus-Küche" organisiert, der auch ein ausgebautes modernes kleines Musterhotel angeschlossen ist. Diese Sonder-messe umfaßt alles, was zur Einrichtung und für den Betrieb von Hotels, Pensionen, Restaurationen und Kaffeehäusern sowie von privaten Haushalten, dann Groß« und Kleinküchen benötigt wird. 2m engen Zusammenhange mit dieser Meffe sind die Sondermesse für das Bauwesen (Baumaterial, Hoch- und Straßenbau. Einrichtung, Bauhilfsma-schinen) sowie die Lebens- und Genußmitte l-messe. Unabhängig hievon finden im Rahmen der XIV. Allgemeinen internationalen Mustermesse noch weitere Spezialmessen statt, u. zw. für die T e x 111« industrie (Erzeugnisse. Maschinen und Bedarfs-artikel) und die Pelzkonfektion, für die Le-der- und Schuhindustrie (sonstige Lederer-Zeugnisse, Maschinen, Bedarfsartikel), für Papier, Graphik (Druckereimaschinen), B ürobedarf und Reklameartikel, dann für Landwirt-schaf t (Maschinen, Geräte, Chemikalien. Bedarfs-artikel) sowie am 13. und 14. September eine nationale Zuchtviehausstellung und Messe, und am 20. und 2t. September eine internationale Zuchtviehmesse. Grohes Flugzeugunglück. Am Freitag nachmittags um '/> 4 Uhr flog das Prager drei-motorige Großflugzeug „Ford", das vor kurzem gelegentlich der Eröffnung der Linie Prag-Brünn> Zagreb in Verkehr gestellt wurde, vom Flugplatz in Prag ab. Trotzdem bloß für 12 Personen Platz war und sich der Pilot dagegen wehrte, wurde aus Verlangen des Flugplatzinspektors noch ein 13. Rei-sender an Bord genommen. In der Gegend von Igau kam der „Ford" in dichten Nebel und Un-gewitter. Wegen der mangelhaften Orientierungs-Möglichkeit wollte der Pilot nach Prag zurückkehren. Plötzlich verlor aber das Flugzeug das Gleichge-wicht und begann zu fallen. Es stürzte auf ein Hausdach, das durchgeschlagen wurde, der Vorderteil mit dem Motor sprang ab und bohrte sich tief in die Erde. Unter den Trümmern wurden 4 ganz verbrannte Leichen hervorgezogen, 8 Reisende starben auf dem Transport in das Spital und einer wurde tödlich verwundet. Die Reisenden waren hauptsächlich Som-' merfrischler, die an die dalmatinische Küste fahren wollten. Abergläubischen Gemütern mag es scheinen, als habe hier die Zahl 13 wieder ihre Verhängnis-volle Rolle gespielt. Der dritte Ozeanflug Europa-Amerika. Der deutsche Flieger v. Gronau ist am 25. August um 7 Uhr 45 mitteleuropäischer Zeit in Oueens Port auf Neuschottland gelandet. Damit ist der Atlantische Ozean in der Richtung von Europa nach Amerika zum drittenmal überflogen worden. Zwei-mal waren es Deutsche, denen diese Tal gelungen ist. Ueberblick über die Eisenbahnen der Welt. Die meisten Eisenbahngesellichaften der Welt haben dieses Jahr eine Verminderung des Verkehrs auf ihren verschiedenen Netzen zu ver-zeichnen gehabt. In Deutschland wiesen die Ein-nahmen für die ersten sechs Monate 1930 einen Verlust von 12*/,, gegenüber den Einnahmen im Laufe derselben Monate 1929 auf. Bloß die französischen und die österreichischen Netze haben ihre Einnahmen vermehrt, und zwar die franzöfi-schert um 04°/» und die österreichischen um 3, 6% Die Leiche des Nordpolforschers Andrer gefunden. Eine norwegische Expedition hat auf der Weihen Insel unweit von Franz Josefs-land die Leichen des schwedischen Ingenieurs Andrer und seiner zwei Begleiter, die im Jahre 1897 mittelst Freiballons die Reise zum Nordpol angetreten hatten, aufgefunden. Nach den von Pelz-jägern überbrachten Nachrichten befanden sich bei den Leichen auch Tagebücher und Aufzeichnungen, woraus hervorgeht, daß die kühnen Forscher nicht beim Absturz zugrunde gingen, sondern noch lange — vielleicht jahrelang — gelebt hatten. Die Leichen sind durch das Eis so gut erhalten geblieben, als ob erst gestern der Tod eingetreten wäre. Zwei Millionen Menschen verhungert. Infolge von Mißernten und der beständigen Bürger-kriege sind im Norden von China zwei Millionen Menschen an Hunger gestorben. Ganze Dörfer, die vorher 8000 Einwohner zählten, sind ausgestorben. In der Stadt Lijan verhungerten in einem Monat 4000 Personen. Kindtaufe in London. Die Herzogin von Bork ist auf Schloß Glamis wieder von einer Tochter entbunden worden. Ganz England, das ganze britische Reich von Quebeck über Kapstadt bis Sidney wartete mit Spannung und Hoffnung auf — einen Prinzen. Denn dieser Prinz wäre — höchstwahrscheinlich — einmal König von England ge-worden. Der Prinz von Wales ist nun einmal nicht zu überreden, sich zu verheiraten. Alle Prinzessinnen der Erde zwischen 15 und 40 Jahren sind ihm schon offeriert worden, aber der Hagestolz beißt nicht an und so wird in England nach König Georg ein Junggeselle König werden. Da so von seiner Seite kein Thronfolger zu erwarten ist, geht die Erbfolge auf die Kinder seines Bruders, des Herzogs von Pork, über, also auf die am 21. April 1926 ge-borene Elisabeth, wenn nicht dem Herzog von Vork ein Knabe geboren wird. Alan sieht natürlich in England lieber einen König als eine Kömgin an der Spitze des Reiches. Aber es ist wieder einmal nichts gewesen und man wartet und hofft auf das nächste Mal. Erzherzog Albrecht wandert nach Brasilien aus. Der junge Erzherzog Albrecht, der in den letzten Jahren als Anwärter auf den ungarischen Königsthron öfters genannt wurde, hat sich mit der geschiedenen Frau des ungarischen Le-gationsrates v. Rudnay, einer geborenen Leibach. vermählt. Der Erzherzog hat in Brasilien einen Be-sitz von über 100.000 Ioch ankaufen lassen, auf dem er eine ungarische Musterfarm anlegen wird. Erzherzog Albrecht ist bekanntlich ein Sohn des Erzherzogs Friedrich und der Erzherzogin Isabella. Natürlich waren seine Eltern mit seiner Heirat nicht einverstanden. Frau Irene von Lelbach entstammt einer reichen Großgrundbesitzersfamilie in der Batschka. Celje Bezüglich der Polizeistunde in der Stadt Celje teilt die Vorstehung der städtischen Polizei mit: Im Jahre 1925 setzte der frühere Obergespan des Verwaltungsgebietes Maribor te-legraphisch die Polizeistunde für die Gasthäuser in Celje um 24 Uhr und für die Kaffeehäuser mit 1 Uhr nachts an. Diese Verordnung war aus un-bekannter Ursache im „Uradni list" nicht verlautbart worden. Im Sinne des vor kurzem erschienenen Erlasses der Banatverwaltung des Draubanats gegen Trunkenheit und unanständiges Benehmen wurde aber der seinerzeitige Entscheid des Obergespanes außeracht gelassen und die Polizeistunde auch in der Stadt Celje um eine Stunde verkürzt. Die Vorstehung der Stadtpolizei bestimmt nunmehr bis auf Widerruf nachfolgende Polizeistunde für die Stadt Celje: für Gasthäuser um 24 Uhr. für Kaffeehauser um 1 Uhr nachts. Vermählung. Am Sonntag, dem 24. August, fand in der hiesigen Pfarrkirche die Trauung des Herrn Mathias Menard, Schriftsetzern in der Vereinsbuch-druckerei „Celeja", mit Frl. Fani Vidic statt. Herzliche Glückwünsche! Die Musikschule der „Glasbena Ma-tica" in Eelje. Die Einschreibungen finden am 1. und 2. September d. I. stets von 8 bis 12 und von 2 bis 6 nachmittags statt. Die Einschreibe«»-Meldungen können jedoch auch brieflich ausgeführt werden. Alle diesbezüglichen Informationen erteilt die Schulleitung am Slomskov trg 10.,1., woselbst auch die Einschreibung stattfinden wird. Vortrage über die Gasverwendung im Haushalt. Das hiesige Gaswerk veranstaltete hier zwei sehr gut besuchte Vorträge über die Gas-Verwendung im Haushalte mit gleichzeitigem Probe-kochen eines opulenten Mahles. Frau Kosanovic aus Zagreb erklärte den anwesenden Damen alle in Betracht kommenden Momente eines ökonomischen Gaskochens, wobei sie gleichzeitig auch ein ganzes Mittagessen, bestehend aus 4 Speisen, zubereitete. Das ganze Mittagskochen dauerte 1 Stunde, es wurden 850 l Gas verbraucht. Alle Anwesenden waren fest überzeugt, daß das Gaskochen das Bil-ligfte, Reinste und Zeitsparendste ist. Auch die ver-abfolgten Speisen waren sehr schmackhaft. Der Vortrag der Frau Kosanovic wurde mit Beifall beendigt und gar manche der anwesenden Damen ist mit dem festen Entschluß, in Hinkunft nur mit Gas zu kochen, nach Hause gegangen. Wir wünschen nur. daß sich das Gas in unserer Stadt viel mehr verbreiten möge, denn nur durch die Hebung des Konsums ist eine Herabsetzung der Gaspreise möglich. Kummer 69 Deutsche Zeitung Seit- 3 EUDA£fei<-SEIFE sparsam im gebrauch Professor Strohschneider in Celje. Am Dienstag nachmittags nach 6 Uhr und abends um 9 Uhr gab in Celje der bekannte Künstler aus dem schwebenden Seil Prof. Strohschneider zwei Vor-stellungen, welche die Begeisterung einer — man kann ruhig sagen — tausendköpfigen dichtgedrängten Volksmenge entfachten. Wer die Berichte in den Ljubljanaer Zeitungen über die dortigen Produkti-onen gelesen hat, muhte sehr gespannt auf die Vorstellungen in Celje sein. Und in der Tat: die Spannung war sehr berechtigt, denn was dieser „König der Lüste" auf dem dünnen Seil, hoch oben in der Luft, zum besten gab, erfüllte uns mit atemloser Bewunderung. Vor allem gewinnt man den allen Gesetzen der Natur zuwiderlaufenden Eindruck, dah dieser Mann auf dem Seil mit größerer Sicherheit zuHaus ist als andere Sterbliche auf dem festen Erdboden. Er spaziert, tanzt, läuft auf dem Seil, das vom Dach des alten Preisgerichts zum Dach des Magistratsgebäudes über die Pre-sernova ulica gespannt ist, mit einer spielerischen Leichtigkeit, als ob der schwindelnde Abgrund unter ihm nicht existierte. Besonderen Beifall erweckte auch seine Schiehkunst. Es wurden kleine Ballons auf-gelassen. Sie schwebten hoch empor, immer weiter und weiter, der Künstler in Jägertracht sah rittlings am Seil, legte mit einer Hand das Gewehr an, und bevor noch der Knall zu den Ohren der Zu-schauer kam, zerflatterten die Ballönchen getroffen in kleine Fetzen. Hiebei legte sich der Mann auch auf den Rücken, drehte sich nach allen Seiten, sobald er aber das Gewehr hob, zerplatzten die Ballons auch schon, oft hoch über dem Kirchturm der Ma° rienkirche. Dann lief er über das Seil zum Dach zurück, schneller als wir auf der Erde laufen können. Bei der Abendvorstellung richtete er sich auf dem Seil häuslich ein. Er trug einen grohen Tischs mit sich und stellte ihn auf, setzte sich auf einen Stuhl dahinter und begann gemütlich zu nachtmahlen. SJlit aller Behaglichkeit: Essen, Wein, Zigaretten. Das dauerte so lange, dah man vergah. dah die ganze Szene auf einem schmalen Seil da oben stand, scheinbar fest und unverrückbar. Dos Schwerste war aber wohl, als sich der Künstler auf dem Seil auf dem Kopf stellte, mit einer Eleganz, die man sonst nur bei Turnern auf festen Geräten auf fester Erde sehen kann. Wir können uns die Summe der Arbeit gewiß nicht vorstellen, die dazu gehört, dah ein Mensch eine solche Beherrschung des Gleich-gewichts und der Nerven erreicht. Dabei soll Prof. Strohschneider den Fünfziger schon hinter sich haben. Eine weitere Vorstellung fand am Mittwoch abends statt; die letzte in Celje wird heute Donnerstag um 7,9 Uhr abends stattfinden. Wenn die Ausführung von offensichtlich Unmöglichem auch Kunst ist, dann ist Prof. Strohschneider ein groher Künstler. Mit dem Auto zur Mozirjska !oca. Am vorvergangenen Sonntag wurde der Versuch gemocht, die als Fahrtenziel und Skigelände bestens bekannte Alm von Mvzirje zum ersten Male im Auto zu bezwingen. Und der Versuch wurde zum vollen Erfolg dank der glänzenden Leistung des dreiachsigen „Tatra"-Geländewagens und seines Führers, des Herrn Werner Stiger, Inhabers der Vertretung der „Tatra"-Werke für den gröhten Teil unseres Königreiches. Wegen der vorausgegangenen Regen-güsse war der Weg ausgewaschen und aufgeweicht, daher muhten dort, wo der eigentliche Anstieg be-ginnt. Schneeketten angelegt werden. Dann aber ging's unglaublich steil bergan zur Wiese vor dem Gehöft des Keber-Bauern, auf der sich so mancher Tourist schon schimpfend den Schweih vom Gesicht gewischt hat und sich einen Verschnaufer gönnen muhte. Ueber diese Wiese zog das Auto hinauf, bog dann links ab. das letzte, äuherst steile Stück wurde auch gleich genommen und nach eindrei-viertelstündiger Fahrtzeit war das Ziel, die Schutz-Hütte des slowenischen Alpenvereines, erreicht. Der mitfahrende Kameramann hatte reichlich Gelegenheit, die hervorragende technische und autosporttiche Leistung wie auch nicht minder das sich bietende prächtige Landschaftsbild festzuhalten. Die übrigen Mttfahrer, im ganzen ihrer sieben, waren von der Fahrt so begeistert, dah es ihnen ehrlich leid tat, als sie nach gelungener Talfahrt schon wieder in Mvzirje einfuhren. Erhumierung von italienischen Krieger-leichen. Ende voriger Woche weilte ein italienischer Milüärkurat in Celje, welcher die Erhumierung der italienischen Kriegerleichen auf den hiesigen Fried-Höfen vornahm. Auf dem städtischen Fnevhofe wurden die Ueberreste von 7 Soldaten und eines Unterleutnants und auf dem Spitalsfriedhofe die Leichen von 19 Soldaten enterdigt. Die Leichen aller im Draubanat beerdigten italienischen Krieger (auher in Celje noch in Grize, Slovenska Bistnca und Maribor), werden in einem Sammelgrab auf dem Friedhof Sv. Kriz in Ljubljana beigesetzt werden. Brand in Ljubecno. Am Freitag abends wurde die Frw. Feuerwehr in Celje zu einem Brande in Ljubecno alarmiert, wo das grohe Wirtschaftsgebäude des Besitzers Weber nieder-brannte. Infolge Wassermangels muhten sich die herbeigeeilten Feuerwehren (Celje, Gaberje, Trnovlje und Teharje) auf das Lokalisieren der Feuersbrunst beschränken. Polkzeinachrichten. Der Kartner Alois Zelenko an der Ljubljanska cesta 'neidete der Polizei, dah ihm vom linken Sannufer dort angekettetes Sportboot gestohlen wurde. — Angela Kianjc aus Ponikva hat in der Stadt ein Sparkassebuch der Ljudska posojilnica (900 Din Einlage) verloren. — Dem Radfahrer Alois Kastelic wurde vor dem Arbeiterversicherunqsamt in der Vodnikova ulica von seinem Fahrrad die Lampe im Wert von 200 Din gestohlen. — Die Polizei verhaftete am Sonntag den 44-jährigen Ivan S. aus Radece bei Zidani most, weil er im betrunkenen Zustande auf das grählichste fluchte und somit öffentliches Aerc>ernis erregte. — Am Myntag wurde in Celje die 26-jährige Arbeiterin Maria Vrtacnik aus Kokarje bei Mozirje wegen Verdachts des Kindsmordes verhaftet. Sie gestand auf der Polizei, dah sie am 10. August in einem Walde bei Mozirje ein Kind geboren habe, das sie bei der Geburt unwissentlich mit den Händen erstickt hatte. Das tote Kind trug die Un-glückliche volle 10 Tage mit sich herum, bis sie es am Montag nachmittag im Stadtwald oben der Restauration „Waldhaus" vergrub. In Anwesenheit der Sicherheitsorgane grub sie am Dienstag die Leiche ihres unehlichen Kindes wieder aus. Sie wurde in das Gefängnis des Kreisgerichts einge-liefert. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus ist der Fleischhauer Herr Josef Senegacnik aus Vojnik im Alter von 42 Jahren gestorben; seine Leiche wurde nach Vojnik überführt. — Am Nikoleiberg starb die 19-jährige Studentin Olga Velickovic aus Habac. — Im Allg. Krankenhaus starb die 80-jährige Gemeindearme Theresia Pauser aus Petrooce. Ebendort starb die 66>jährige Ortsarme Elisabeth Tansek aus Sv. Lovrenc p. Proz. — In Wien ist der pensionierte Hauptbuchhalter der Gemeinde Wien Herr Vinko Krusic, Vater des Sekretärs der Gemeinde Celje Herrn Vinko Krusic, im Alter von 73 Jahren gestorben. Zum Ausspülen des Mundes ist das Beste: „Perinum" grüner Tannen-Franzbrannlwein. Maribor Minister Dr. SHvegel konferiert mit den Vertretern des Gastgewerbes. Am Sonntag abends kam Minister ohne Portefeuille Dr. Shvegel mittelst Auto von Ljutomer nach Maribor, wo er am Montag eine vierstündige Konferenz mit den Vertretern des Verbandes der Gastwirtgenossenschaften abhielt. Der Genossenschafts-verband gab dem Minister zu Ehren im Hotel „Orel" ein Bankett. Um 8 Uhr 15 kehrte der Mi> nister wieder nach Bled zurück. Tonfilmeröffnungsvorstellungen in Maribor. Wie nun entgültig feststeht, werden am 29. August in unseren beiden Kinos die Tonfilm-eröffnungsvorstellungen stattfinden. Im Burgkino wird ..Der fliegende Narr", im Unionkino „Rio Rita" gegeben. Beide sind englische Tonfilme. Wie die europäische Presse zu berichten wuhte, haben sich jedoch die Tonfilmkonzerne dahin geeinigt, dah Mit-teleuropa ausschliehlich nur für den deutschen Tonfilm reserviert bleibt. Auf diese Weise werden auch wir hier in Maribor den Vorzug haben, deutsche d. h. allgemein verständliche Tonfilme zu sehen und zu hören, was einen annehmbare» Theaterersatz für viele, die sich den Besuch solcher Bildungsstätten heute nicht leisten können, bedeuten wird. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 24. d. M., findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche in Maribor der evangelische Ge-meindegottesdienst statt. Strenge Hnndekontumaz in Maribor. Da wieder ein Fall von Tollwut vorgekommen ist, hat der Stadtmagistrat von Maribor zur Verhinde-ning der Ausbreitung dieser auch auf den Menschen übertragbaren Tierseuche die strenge Hundekontumaz angeordnet. Hunde sino ausnahmslos an der Leine zu führen und müssen mit einem Beihkorb versehen >cin. Das Mitnehmen von Hunden in öffentliche Lokale, wie Gast- und Kaffeehäuser sowie Ge-schäfte, ist verboten. Wachhunde sind an einer eisernen Kette und in einem eingeredeten Raum zu halten, damit niemand gebissen werden kann Als drückendste Bestimmung wird jedoch in dieser Verordnung der Punkt 3 empfunden. In diesem heiht es wörtlich: „Kein Hund darf den Bereich der Stadtgemeinde verlassen, wenn nicht der Magistrat hiezu die Bewilligung erteilt. Diese wird jedoch erst auf Grund eines tierärztlichen Zeugnisses, das nur der Amts-tierarzt auszustellen berechtigt ist, erteilt, vorausgesetzt dah der Tierarzt keinen Tollwutverdacht konstatiert". So weit wäre ja alles in schönster Ordnung, aber die Grenzen der Stadtgemeinde hören beispielsweise im Norden schon am nördlichen Ende des Stadt-parkes auf, ferner gehört der Fahrweg nördlich der sogenannten Kokoschineggallee, nun Tomsicevdrevored genannt, auch schon zur Gemeinde Krcevina. Jeder, der mit seinem Hund einen Spaziergang auf den Kaloarienberg oder zu den drei Teichen unternimmt, muh allenfalls gewärtig sein, wegen Übertretung dieser Verordnung bühen zu müssen. Dies sind aber die täglichen Erholungssvaziergänge für viele Hun-debesitzer. In diesem Falle möchten wir vorschlagen, dah. wenn sckon nicht für alle Randgemeinden, so doch das Ueberschreiken der Stadtgrenze gegen die Gemeinde Krcevina freigegeben wird. Allenfalls könnte dort ja auch die strenge Hundekontumaz eingeführt werden, aber die Bewegungsfreiheit der Hunde wäre nicht gar so grausam eingeengt. Wieder Krach in der Obdachlosen-kolonie unter der Reichsbrücke. Wie schon des öfteren so hatte auch vor einigen Tagen wieder die Polizei in unserem Armenleutewinkel interve-nieren müssen. Wenn so viele Wienschen auf einem kleinen Platz zusammengedrängt hausen, so ist dies in der Regel der Verträglichkeit nicht för-derlich. Ein Er und eine Sie kamen in Stteit und schließlich artete dies zu Tättichkeiten aus. Die lieben Nachoarn wollten die Streitenden trennen, bis dem ganzen Wirrwarr der erschienene Schutzmann ein schnelles Ende bereitete. Die Rettungsabteilung hatte dabei auch Arbest bekommen, denn sie muhte eine Verwundete, der.bei der Balgerei ein Arm ge-brachen worden war, ins Allg. Krankenhaus über-führen. Der Täter wurde an Ort und Stelle ver-haftet und muh nun gezwungenermahen in einem ganz richtiggehenden Hau>e wohnen. Berichtigung. In unserer Folge vom 17. August erschien in der Rubrik Maribor eine Notiz, in welcher berichtet wurde, dah die Gemeinde Maribor Schritte unternommen habe, die auf die Einverleibung des von der Gemeinde Maribor errichteten neuen Bades auf der Felberinsel in den Stadtbereich abzielen. Als einer der Gründe hiefür wurde auch die Uebernahme des Sicherheitsdienstes durch die städtische Polizei in Maribor angeführt, der behufs der Regelung des gewalttgen Verkehrs von und zur Insel (an Sonntagen 4—5000 Menschen!) jedenfalls notwendig erscheint. Zu dieser Notiz wurde uns von der Gemeinde Kamnica nachfolgende Berichtigung zugeschickt: „Die Felberinsel" — amtliche Berichtigung des gleichen Arttkels vom 17. 8. Der namenlose Schreiber hat bewuhter Weise die amtliche Tatsache verstellt, dah üb« Re-kurse der Gemeinde Kamnica durch alle Instanzen l Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 69 diese kaustrechtliche ..Einverleibung" selbstverständlich zugunsten der genannten Gemeinde entschieden wurde, und dies schon im Vorjahre! — Polizei in Uni-form kann man allerdings nur auf der Felberinsel sehen u. sonst in keinem Bade auf der ganzen Welt! Dieses Unikum ist aber nicht unsere Schuld und kann somit nicht uns zur Last gelegt werden. Wir hegen zu den lustigen Badegästen das vollste Ber-trauen und dies umsomehr, da wir hier täglich nur die ersten Bürger von Maribor sehen, die gewih keiner Aufsicht bedürfen. Obcina Kamnica pn Mariboru. Bei Kops, Lenden- und SchnltcrrheumiltiSmns, Nervenschmerzen. Hitflireh, Herenichuh wird das iintstrlicfce „Franz-Josef"-Bitterwasser mit großem Nutzen für die tagliche Reinwaschung de« VerdauungSkanal« anyewendit. Univers>tat«!l»nkcn bezeugen. daß da» ^ran; ^osef-Wasser. besonders im mittleren und vorgerückten Lebensalter, ein vorzügliche« Magen» und Tarmreinigungimittel ist. Ptuj Mehr Tauberkeit! Schon wiederholt wurden in den Zeitungen die der Reinheit besonders ermangeln-den Verhältnisse unserer Stadt beschrieben. Wandert man an einem Sonntag durch unsere ehrwürdige Stadt, so sieht man Dinge, die wirklich nicht der Stadt entsprechen. Manche Strahen und Tassen sind teilweise überhaupt nicht gereinigt. Wäre es hier nicht am Platze, das jeder Hau'seigentümmer dazu veranlaßt würde, dah die zum Hause gehörigen Teile der Sttahe an einem Samstag einer gründ-lichen Reinigung unterzogen werden? Gxht man aber auf unseren Marltplag, so sieht es dort noch viel bunter aus. Zertretenes Obst. Gemüse und dergleichen liegen herum und warten, bis am fol-genden Tage dieser Zustand beseitigt wird. Hier wäre es doch gleichfalls am Platze, das man den Platz täglich gründlich reinigt und durch Begiehen mit Wasser alle Stellen säubert. Dies soll natürlich nicht nur an Wochentagen, sondern auch am Sonntag erfolgen, da gerade an diesem Tage Fremde unsere Stadt besuchen und derartige Zustande gewih nicht fördernd auf den Fremdenverkehr wirken können. Unvorsichtigkeit. In Osluöevci bei Ptuj entstand beim dortigen Kaufmann Herrn Lah am Donnerstag abends eine Erplosion, die leicht verhängnisvoll hätte werden können. Die Frau des Kaufmannes sah auf dem Boden des Magazins-raumes eine verdächtige Nässe, worauf sie dem sonst sehr verläßlichen Knecht den Auftrag erteilte, er möge mit der Taschenlampe nach der Ursache sehen. Der Knecht, der am "Nachmittag in Ptuj war, hatte sich dort ein Feuerzeug gekauft, an dem er grohe Freude hatte, weshalb er es auch gleich & dieser Nachschau verwendete. Als er es im agazmsraume entzündete, fing das ausgeronnene Petroleum sofort Feuer und durch eine starke Ei-plosion wurde die Türe des Magazins buchstäblich zerrissen. Der Mann, der hiebei starke Brandver-letzungen erlitt, wurde von den Hausbewohnern sofort in Sicherheit gebracht, auch die mittlerweile vom Feuer ergriffenen Kisten wurden ins Freie geschafft, wodurch die weitere Gefahr beseitigt wurde. Der Verletzte muhte im Spital zu Ormoz Hilfe suchen. Landfeuer. Vergangenen Donnerstag gegen 9 Uhr abends entstand beim Gemeindeoorstand und Besitzer Franz Petek in Evetkovti bei Ptuj ein Brand, dem das Wirtschaftsgebäude sowie die landwirtschaft-lichen Geräte zum Opfer fielen. Der Brand war scheinbar gelegt worden. Vor zwei Wochen entstand im gleichen Orte gleichfalls ein Feuer, wobei zwei Besitzer geschädigt wurden. Wie man erfährt, soll beim letzten Brande einen Zettel gefunden worden sein, der Drohungen von weiteren Bränden enthielt. 2)ahn~ jfiielier staat/. diplom. J)entist €*, Jjoppe Celje, jyfik/osicevcr ulica Jfr. 3 Vom Urtaub retour und hält seine Sprechstunden wieder täglich von 8 bis 12 und von 2 bis 4 Uhr Zahnbehandlungen der )(ranken-kassenmitglieder zur selben 3*'t-) Konjice Todesfall. In Oplotnica ist Frau Maria Hasenbüchl, Gemahlin des Kaufmannes und Groh-grundbesitzers Herrn Hasenbüchl, im Alter von 42 Jahren gestorben. Unser herzliches Beileid! Wirtschaft u.Berkehr Hopfenbericht aus Zalec vom 25. August. Am Samstag nachmittags und am Sonntag sind gröhere Partien neuen Hopfens um 8 bis 9 Din pro kg verkauft worden. Dieser niedrige Preis für unseren nach Farbe und Qualität heuer außergewöhnlich guten Hopfen ist auffällig, zumal in Petrovac der schlechtere Woiwodinaer Hopfen mit Ist Din pro kg gehandelt wird. Den richtigen Weg angesichts der niedrigen Hopfenpreise haben die deutsche und tschechische Sektton des Hopfenverbände» in Saaz eingeschlagen, indem sie ihre Mitglieder und alle anderen Hopfenbauer aufforderten, mit Ausnahme : von Hopfenmustern keinen Hopfen zu verkaufen und konsenquent alle Angebote der Händler abzulehnen. Als Muster sollen nur geringe Quantitäten abge-geben werden, und zwar zu Preisen, die der Hopsenverband im Monat September festsetzen wird. Die gegenwärtigen Preise decken nicht die Kosten der Hereinbringung der Ernte, geschweige denn die Kosten der Bearbeitung während des Jahres. Es ist fraglich, ob unter diesen Umständen im Saazer Hopfengebiet die Pflücke fortgesetzt werden wird. Die Golddeckung der Bank von Frank-reich ist auf 46.952,230.498 Franken gestiegen. Jugoslawiens Geldanstalten im Jahre 1929. Nach den Angaben eines Ausweises des Beograder Bankenverbandes hatten im vergangenen Jahre die 665 Geldanstalten des Landes zusammen ein Kapital von 2.508,087.009 Din. Der Kapitals-kraft nach gibt es in Jugoslawien am meisten kleine Geldanstalten, dann mittlere und in sehr kleiner Zahl Grohbanken. Die Reservefonds und übrigen Rück-lagen der Anstalten betrugen 803,597.000 Din, die Einlagen 11.790 Millionen Din. Am 31. Dezember v.J. bettug das Bargeld der Banken 810,575.000Din, der Eskompt 5.343,727.000 Din. Der Stand der Im-mobilien zeigt einen Wert von 757,575.000 Din, der Stand an Wertpapieren 1.132,808.000 Din, die aktiven laufenden Rechnungen und Waren 9.687,408.000 Din, die passiven laufenden Rech-nungen und Reeskompt 5.175,565.000 Din. Ins-gesamt wiesen Geldanstalten in vergangenen Jahr Aktiven in Bettag von 17.632,093.000 Din und Passiven in der Höhe von 17.691,882.900 Din aus. Der Unterschied ist auf Nichtberücksichtigung vorläufiger Rechnungen zurückzuführen. Der Gesamt-reingewinn betrug 266,254.000 Din, einen Verlust von 13,110.000 Din abgerechnet, was gegenüber dem Kapital und den Rücklagen in der Höhe von 3.311,674.000 Din einer Verzinsung von etwa 8 v. H. entspricht. Das Ergebnis der Tätigkett der Geldanstalten Jugoslawiens im vergangenen Jahr entspricht der Wirtschaftslage. Verzinsung bei der Postsparkasse. Die Direktion der Postsparkasse in Beograd gibt bekannt, dah sie künftighin kleine Spareinlagen unter 20 Dinar nicht mehr verzinsen wird, wenn innerhalb der letzten drei Jahre keine neuen Einlagen auf dasselbe Büchel getätigt wurden. Ebenso wird die Verzinsung der sogenannten Studenteneinlagen bis zu 100 Dinar eingestellt, wenn der betreffende Student innerhalb der letzten drei Jahre selbst keine neue Einlage vorgenommen hat. Demgegenüber wird der Zinsfuh für Einlagen von Auswanderern bis zu Beträgen von 250.000 Dinar auf ein Ein-lageoüchel auf 6 v. H. erhöht. Drucksachen für Handel, Industrie u. Gewerbe liefert prompt Yereinsbnchdrnckerel „Celeji" Schönes Lokal auch als Kanzlei geeignet, ist sofort zu vermieten. Anzufragen bei der Prva hrvatska Stedionica, Celje. Jüngere Kaffeehauskassierin gesucht. Auch Anfängerin. Offerte unter „Verkäuferin 3o658" an die Verwaltung des Blattes. Schülerin aas deutscher Familie im Alter von 9—13 Jahren wird in volle Verpflegung von besserer Kaufmanns-farnilie aufgenommen. 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