Macher Leitung. PrÄnumtlntlonlprel»: Im Lomploli ganzj. st. il, halbj, st. 5 50. sslll: Fül llline Inserat« b« ,u 4 s«»«n »» kr,, grüßt« pr. Zeile S lr., bei öfteren «vicberholungen pr. Zeile 3 lr. 1878. Nichtamtlicher Theil. Zur Kongreßfrage. Vorkml Aussichten auf das Zustandekommen der sich?/""ä und mithin auch des Kongresses haben Ms? - b"' Ostertage uin ein Weniges gebessert. EnaV? g'lt dies lediglich nur in dieser Hinsicht. AMn /^l °ls Rußland haben den deutschen Ver-Cosl!«?^!chlag behufs Beseitigung der eminenten ^?^kfahr: die britische Flotte aus dem Mar-Wons"? und die nlssiscke Arniee aus der Nähe von T>ie a, ?^ zurückzuziehen, prinzipiell angenommen, sich aus?"Mch schwebende,: Verhandlungen beziehen lallel k > ^^!^ulig der Demarcationslinien. Pa-Zusawn. "!^. ^ufen die Verhandlungen wegen des den!?^."rl"es der Vorkonferenz. Ob dieselben zu dinas^uuichten Resultate führen werden, bleibt aller-viHlsz U dahingestellt. Nichtsdestoweniger werden Bcs e,-n "^u diese Nachrichten als eine Wendung znm sich in ^'"bt- Auch die Wiener „M.-Revue" spricht das llpii. "'" leitenden Artikel in diesem Sinne aus, «genannte Blatt schreibt: llllc,/'^. ätzten Nachrichten constatiercn fast nach der Sit ,""lim hin eine etwas günstigere Gestaltung ^Uden, ^' ^"" kennt nunmehr die wesentlichen "uttslnk .>," ^"" Deutschland ausgegangenen vcr^ lands ^?''lnregung. ^iach dem Vorschlage Deutsch "'araniee, '.^ ^ie englische Flotte aus dem Mar, ^lNice k « Rückziehen und gleichzeitig die russische Pelz h^f"« A'wisserluaßen im Weichbilde Konstantino-3'litäri ^. ^5^"^ bis zu einer noch festzusetzenden ^Micht > s emclmiliolislinic räumen. Es scheint Mächte si?^'!deu zn sein, daß die beiden streitenden ^Üenbnr!/,. diesein Vorschlage anbequcnicu werden. ^ Conssi ."^" dadurch die Gefahren eines immincn-!"^en ^'^ fischen beiden wesentlich vermindert hintere ^ Aussichtell des Kougrcsses in eine bc-c^ ilber ^"'. ""h"'c Perspective gerückt erscheinen. !° weit formellen Fragen, welche die Basis der ^ Bels? ^^""nenen Kongreß - Eontrovcrsc bilden, ^er ?'f l!"ng erzielt werden könne, ist allerdings ^e A^selhaft geworden, aber jedenfalls würde btt g^'Mng in einem so wichtigen Puukte, wie ^ 9ÜM^"'!len militärischen Stellung, auch hicfür . zu r, ^"judiz bilden. Immerhin haben sich l ^ehrt ^ ^wissen Grade die Friedenssymptome Men Lüs, '"^ ihnen die Chancen einer gcwalt-"h verHll der schwebenden Fragen nicht unerhcb- ^lin ,?" 5«ch daher die Nachricht, daß sich die in ?tl in d« """m Vertreter der fremden Mächte ^Nieln »n Ochsten Zeit zu einer Vorkonferenz ver- °h die V"'- als verfrüht zu betrachten ist, so ist >n de?6e Aufnahme der europäischen Verhand- "3z noH "!' Die Basis derselben erscheint aller- concret definiert. Deutschland soll die Frage so formuliert haben, daß der Kongreß sich lediglich mit der Frage zu beschäftigen haben werde, welche Punkte des europäischen Vertragsrechtes einer Revision bedürftig erscheinen, und in welchem Umfange diefe Revision einzutreten hätte. Dies wäi-e offenbar der völlig correcte Standpunkt, und er würde sachlich auch der englischen Forderung Rechnung tragen, daß der Friedensvertrag von San Stefano in feiner Totalität Gegenstand der europäischen Kontrolle nnd Entscheidung werden müsse. Allein ob man sich nun über die eine oder die andere Formel einige, sicher ist, daß sich der Kongreß nicht lediglich zu ' einer Unterzeichnung und Sanction der russisch - türkischen Präliminar-Abmachnngen versammeln wird, sondern daß diese Abmachungen einer sehr eingehenden Kritik und einer namhaften Restriction zu unterziehen sein werden, ehe sie in das öffentliche Recht Europa's eingefügt werden können. „Allerdings kann es sich dabei nicht um Majori-sierungen und nm souveräne Entscheidungen durch ein Mehrheitsvotum des Kongresses handeln. Jede Macht behält und gewährt die Freiheit der Entschließungen. Aber praktisch betrachtet, beschränkt sich diese Freiheit durch das Interesse jedes Staates, das Zustandekommen eines anerkannten nnd unbestrittenen Rcchtszustan-des zu ermöglichen und vor allein den Appell an das letzte Völkerargumeut, an die Lösnng des Streites durch die Waffen, zu vermeiden. Gerade weil dies Interesse ein gemeinsames ist, werden im Schoße einer cnropäi-scheu Berathung die Bedingungen des Eompromisses leichter aufzufinden und festzustellen sein, als im Wege einer Verhandlnng von Macht zu Macht. Und dies erscheint um so unzweifelhafter, als gerade Rnßlcmd, die eigentlich fordernde Macht, sich in mehr als einer Richtung mit seinem Staatswillcn dem Gesammtwillen Europa's gegenüber gestellt sehen wird, und als es innerhalb dieser Isolierung andererseits dock den lebhaftesten Wunsch hegen muß, die Erfolge eines Krieges, dem es schwere Opfer gebracht, nicht in der letzten Stuude noch anfs Spiel zu setzen und eine Politik, der es die größten Anstrengungen aller seiner staatlichen Kräfte gewidmet, gewissermaßen noch im Hafen scheitern zu lassen. „In diesem Sinne wird die bloße Thatsache der Sicherung des Kongresses schon als eine relative Frie-» oensbürgschaft betrachtet werden müssen. Daher die lebhaften Bemühungen des Wiener Kabinettes für den Kongreß, welche von dem Berliner Kabinette mit nicht genng anzuerkennendem Eifer unterstützt werden. Man darf sich nicht verhehlen, daß der evcntnelle Krieg zwischen Rußland und England als eine Thatsache allerersten Ranges in die Gcsammtverhältnisse Europa's eiugreifen würde. Es ist kaum fraglich, daß, wenn nicht ein allgemeiner Krieg, so doch eine furchtbare Erschütterung aller Zustände seine unmittelbare Eon-sequenz sein würde. Selbst wenn es gelingen sollte, ihn militärisch zn lokalisieren, wäre seine Politische Lokalisierung schlechthin undenkbar. Auch seine günstigsten Ergebnisse wären nicht von der Art, daß der Siegespreis den Aufwand von finanziellen und militärischen Kräften, die er fordern würde, absolut zu rechtfertigen vermöchte, und daß nicht der Versuch jedes Friedens-mittcls geboten erscheine, bevor man sich entschließt, das letzte entscheidende Wort auszusprechen. Hoffentlich geben diese Erwägungen den Ausschlag. So aewiß es ist, daß kein wirkliches Interesse der von Rußland geschaffenen j'aits llocom^ii« aufgeopfert werden darf, so gewiß ist, daß nur der starre Widerstand des Peters-bnrgcr Kabinettes die Anwendung von Gewaltmitteln legitimieren wird, an deren Erfolg man nicht zweifeln mag, die aber von den Stimmungen der Tagesmei-nuna unberührt bleiben müssen und nur aus dem vollen Ernste der Situation und aus dem Ernste gewichtiger völkischer und staatsmännischcr Ueberzeugungen heraus m Erwägung gezogen werden können." Krieg oder Friede? Die hente vorliegenden Nachrichten aus der Sphäre der Kriegs- und Friedensfragc tragen noch immer ein doppeltes Gesicht. Die eine Meldung nimmt, was die andere gegeben, und die Telegramme gerathen mit einander in Friction. Während einerseits versichert wird, daß der deutsche Vorschlag betreffs Zurückziehung der Russeu aus der Nähe von Konstantinopel und der englischen Flotte aus dem Mar-marameere in der That „prinzipiell" angenommen sei, und daß die Verhandlungen sich schon auf die Festsetzung der Dcmarcationslinie beziehen, sprechen sich die Londoner Journale nichts weniger als vertrauensselig aus. Selbst weun es Rußland ehrlich meinen sollte, könne es in London auf keiu Vertrauen zählen. Man argwöhnt dort, daß, sobald erst die englische Flagge aus dem Augcnbereich von Konstantinopel verschwände, die Russen allem Uebereinkommen zum Trotz sich Gallipoli's bemächtigen könnten und es dann mit Schwierigkeiten verbunden sein würde, wollte die englische Flotte abermals von der Besikabay aus die Dardanellen nach dem gegenwärtigen Ankerplatz passieren. Dem gegenüber stellt der „Temps" bereits folgende Thatsachen als gewonnen hin: 1.) Das dculfche Kabinett hat wirklich eine Vermittlung zwifchen den Regierungen von Rußland und England übernommen; 2.) die Besprechungen, zu welchen das deutsche Kabinett die Initiative übernommen hat, bezogen sich bisher ausschließlich auf die gleichzeitige Zurückziehung der in der Ismidbay vor Anker liegende» englischen Flotte und der in den Umgebungen von Stambul lagernden russischen Armee; 3.) die kaiserlich deutsche Regierung hat die Ansicht geäußert, daß weder die Vorkonferenz, von der in den letzten Tagen wieder die Rede war, noch umsoweuiger der Kongreß zusammentreten könnte, so lange sich nicht diese gleichzeitige Zurückziehung der beiderseitigen Streitkräfte vollzogen Feuilleton. Zweimal sraut. Origwal-Novelle von Harriet. ''tz^'^ind'!^'^ ""liegen. „Befreien Sie rafch sie d,, r skmer qualvolle« Scelensiimmung", ^i^ldeq^" 7"lctenden entgegen. «> vor i^ "'Hl auf, obwol sie wußte, daß MZ' und i^cmo; sie legte die Häude vor das V ^ LehnsM schmiegte sich in die weichen ^^gen^^rachtete lange die regungslose Gestalt ^E.ss..s ?ietts, dann bcngte er sich so tief ^°n"^t di '' s"" Ach"» ihre Stirn streifte: > l>l '^ il^'^ige Spielgefährtin kein freundliches Vi" Bebens! ^" Kameraden? Er hat ihrer , 5 seinem l ?" gedacht — sie war ein Sunneu- ^Mega,. Vergangenheit!" . Echul^We sich rasch empor: ,.O, und wer Ü.V lasche "" ^s"' tluvm Vergangenheit!" ^l^Nst y die jetzt todt sind!" sagte er mit wis<5>"-. " sie sollen sich nicht als drohende l '^en uns drängen!" Ueber das blasse Mädchengcsicht flog ein schwacher Freudenschimmer, doch ebenso schnell erlosch er wieder und machte einem unsäglich traurigen Ausdrucke Platz: „Sie müssen ein Bekenntnis von mir hören, dann erst....." er ließ sie nicht zu Ende sprechen: „Ich weiß, was Sie mir sagen wollen, und danke dem Himmel, daß Sie in wilden Fieberphantasien das Bekenntnis Ihrer Mutter verriethen; jetzt hätte ich vielleicht nicht die Kraft, es ruhig hinzuuehmcn, und würde Ihnen am Ende gar durch ein hartes Wort weh' thun! O Hildegard, als Sie zwischen Tod und Leben schwebten, als der Arzt wenig Hoffnung gab, daß Sie gesuudeu würden, da habe ich mir das Ge-lübde abgelegt, wenn Sie doch genesen sollten, alles, alles zu 'vergessen, was ich und meine früh verstorbene Mutter unter fremder Schuld und Sünde gelitten haben! Anch Ihre Jugend war. wie mir Gertrnd erzählte, arm an Freuden! Ihr Bruder", um Christians Mund zuckte es, „sorgte za trefflich dafür, wenig Sonnenschein ans Ihren Lebenspfad leuchten zu lassen! Ich wurde durch eine wnudcrlichc Schicksalsfügung ein reicher Mann und nenne nun das Haus, das einst Ihre Heimat war, mein eigen. Als ,ch es ankaufte, lag in dem Gedanken, Ihnen nnd den Ihrigen die gestohlene Summe ersetzen zu können, eine kleine Be-friedigung für das namenlofe Weh, meinen Vater vor der Welt als Dieb gebrandmarkt zu wissen — denn ich und meine Mutter hatteu ohnehin nie und nimmermehr an seine Schuld geglaubt!" Ehristian hielt inne — Hildegard hatte das Haupt in den Händen begraben; sie schluchzte leise auf: „Sie haben alleS vergeben und vergessen?" „Alles!" sagte er mit tief vibrierender Stimme. „Ich hoffe sogar auf eine schöne Zukunft, die nach langem, unfüglichem Leid meiuer und — o, wenn Sie wollten — unser harrt!" Das junge Mädchen ließ die Hände von ihrem Antlitz sinken und sah liebetüudcno zu Ehristian auf. Aus seinem Auge aber brach ein warmer Strahl, und leise flüsterte er innig: „Meine kleine Braut!" wüh« rend über ihr blasses Gesicht der helle Sonnenschein des Glückes flog! Zwei Herzen hatten sich endlich nach harten Schicksalsschlägen gcfundeu und m Liebe vereint, um nie wieder von sich zu lassen! Draußen wirbelte der Schnee in großen Flocken znr Erde nieder! Die Genesende dachte nicht mehr daran, wie noch vor kurzem: wenn er nur auch auf mein Grab siele! Glück und Freude hielten ihren Einzug in das wenige Monate hierauf glücklich vereinte Paar! 782 hätte; 4.) die Kabinette von Petersburg und London haben dem deutschen Vorschlage beigepflichtet, und die Befehle zum Rückzüge werden gleichzeitig an die englische Flotte und an die russische Armee ergehen. Die englische Flotte wird sich nicht nach dem Pyräus oder auch nur bis in den Golf von Salonichi, sondern lediglich in die Aesikabay zurückziehen, wo sie vor Anker lag, ehe sie in das Marmaramcer einfuhr. Die russische Armee wird sich wahrscheinlich bis nach Adria-nopcl zurückziehen. Line Wiener telegrafische Mittheilung des „Pester Lloyd" vernimmt von einer Forderung Englands, daß die noch nicht thatsächlich vollzogene Ausführung des Friedensvertrages einstweilen sistiert werde. Rußland selbst räume ein, daß dieser Vertrag das bisher in Geltung stehende europäische Recht alteriere, er könne also nicht ausgeführt werden, so lange er nicht selbst europäisches Recht geworden; das eventuell zu bewerkstelligen, sei Sache des Kongresses, und so lange dieser nicht gesprochen, müsse er re« iutsßra bleiben, soweit es zur Zeit noch möglich sei. In England legt man unterdessen keine Stunde die Hände in den Schoß, um sich in Rüstung zn werfen. Bei der Berufung von acht indischen Regimentern nach Malta läßt man es nicht bewenden. Sämmtliche eingeborne Regimenter werden auf vollen Kricgsstand gebracht, und selbst am Sonntag — ein außerordentliches Symptom — wird in den englischen Waffenfabriken nicht mit der Arbeit gefeiert. Nichts beweist deutlicher, daß man Gefahr im Verznge wittert. Eine indische Brigade wird am 29. d. M. eingeschifft, und in umfassendstem Maße werden Transportmittel für noch ungezählte Nachschübe fertig gestellt. In der indischen Presse ist mehrfach die Ueberzeugung ausgesprochen worden, England könne nnter den zweihundert Millionen seiner indischen Unterthanen, zu denen noch acht-undvierzig Millionen Bewohner der Vasallenstaaten kommen, so es die Werbetrommel rührt und die lange Börse zieht, recht wol eine Million streitbarer Kämpen auf die Beine stellen. Anstatt ein Punkt der Schwäche für die englische Wehrkraft zu sein, würde Indien dann ein Schild nnd Schwert sein und wol geeignet, das halbe, unter russisches Joch gebeugte Mittel-Asien zum Befreiungskriege anzuspornen. Ein redendes Zeugnis dafür, daß die Pforte nicht unempfindlich ist für die BeWeife englischer Thatkraft, wäre wol in der Meldung zn erblicken, daß Reouf Pascha und Osman Pascha, welche einer Annäherung an England nicht das Wort reden wollten, angeblich als Gouuerueure in entfernte Provinzen entsendet wer-drn sollen. Ein anderes Symptom für den Ernst der Sitnation ist der Umstand, daß England Maßnahmen trifft, um die englischen Unterthanen in Konstantinopcl nnter amerikanischen Schutz zu stellen. — Im Gegensatze zn den noch immer ziemlich hoff» nungsfreudig gestimmten Anschauungen, denen die Wiener „Mont.-Revue" in ihrem, an leitender Stelle unseres heutigen Blattes citierten Artikel Ausdruck gibt, schreibt daher auch die „Deutsche Ztg." vom 23. d.M.: „Die Osterfciertage haben der ängstlich harrenden Welt den Frieden oder zum mindesten bessere Fricdens-aussichten nicht gebracht. Wol haben die Kabinette von London und Petersburg dem Vorschlag Deutsch lands, ihre Streitkräfte gleichzeitig aus der Umgebung vou Konstantinopel zurückzuziehen, prinzipiell zugestimmt. Aber praktisch — darin stimmen alle Nachrichten und Meinungsäußerungen überein — dürfte sich diese erreichte prinzipielle Verständigung als ganz werthlos Heransstellen, nachdem über die Art der Ausführung dieser Rüclzugsmßregel kaum ein Einvernehmen zwischen der russischen und englischen Regierung zu erzielen sein wird. Und währeud sich prinzipiell dem Frieden immer neue Ehancen eröffnen, wird praktisch anf beiden Seiten mit der größten Energie zum Kriege gerüstet. Nach Calcutta ist der Befehl ergangen, fämmtliche eingeborne Regimenter der indischen Armee auf volle Kriegsstärke zu bringen. Die Waffenfabriken arbeiten Tag und Nacht. Für den Ernst der Situation spricht der Umstand, daß, einer Meldung der „Daily News" zufolge, Layard Schritte that, um die englischen Unterthanen in der Türkei für den Kriegsfall unter amerikanischen Schutz zu stellen. „Ein den „Times" gestern aus Petersburg zu» gegangenes Telegramm skizziert einen Fcldzugsplan, welchen man zu Downingstreet gegenüber der durch die Vermittlung Deutschlands und die scheinbare Nachgie-bigkeit Rußlands veränderten Sachlage zu befolgen gedenkt. Danach würde das Kabinett von St. James den Vorschlag des Fürsten Bismarck acceptieren, daß der Kongreß zusammentreten solle, um zu prüfen, welche Veränderungen an den Verträgen von den Jahren 1850 und 1871 nothwendig feien. Aber England verlangt, daß Rußland zuvor ausdrücklich uud förmlich das Prinzip anerkenne, nach welchem „alle großen Veränderungen im Oriente, wie solche der Vertrag von San Stefano vorschlägt, europäische und nicht russischtürkische Fragen bilden." Mit anderen Worten: England verlangt, daß Rußland die Superiorität des europäischen Tribunals in allen auf seme Händel mit der Türkei bezüglichen Angelegenheiten anerkenne, also eine Forderung, die man in Petersburg als mit der Würde Rußlands unvereinbar unter allen Umstünden zurückweisen zu müssen erklärt hat." Die Bundesgenossenschast Griechenlands. Daß der englische Einfluß gegeuwärtig in Asien der maßgebende ist, und daß man von englischer- Seite alle Mittel aufbieten wird, um am Vorabende eines orientalischen Krieges sich die Mitwirkung Griechenlands selbst um den Preis schwerer Opfer zn sichern, leidet keinen Zweifel. Wenn König Georgios seinc Trnpprn, welche bereits über die türkische Grenze gerückt waren, zurückberief, so war dies Englauds Werk^ gleichwie es englischer Eiufluß war, der die Einstellung der Feindseligkeiten zwischen den türkischen Truppen und den griechischen Insurgenten herbeiführte. In diesem gewichtigen Momente kann England keine Gegnerschaft zwischen Griechen und Türken brauchen, sondern muß dafür sorgen, daß beide an seiner Seite gegen die moskowitische Ueberflutung der Balkan - Halbinsel Front machen. Unter diesen Umständen gewinnt somit die Frage: ob die eventuelle Bundesgenossenschaft Griechenlands für England im Kriegsfalle von nenncnswcrthem Vortheile wäre, an actuellem Interesse. Die „N. fr. Presse" glanbt diese Frage mit einem entschiedenen „Ja" beantworten zu sollen, und führt zur Begründung dessen folgendes an: „Es ist nicht zu leugnen, daß Griechenland für Euglaud ein nicht zu uuterschätzender Kampfgenosse wäre. Schon als strategische Basis kann Griechenland der englischen Armee in einem auf der Balkan Halbinsel gegen Rnßland zu führenden Kriege große Dienste leisten. Nehmen wir z. B. an, daß es den Engländern nicht glücken sollte, sich rechtzeitig der Halbinsel von Gallipoli und der dieselbe deckenden Linie von Äulair zu bemächtigen; nehmen wir ferner an, daß es den Russen unter einem kühnen General, wie Gurko oder Skobcleff, gelingen sollte, die thessalische Küste zn besetzen nnd dadurch auch hier einer Landung der Engländer ernstliche Hindernisse entgegenzusetzen, so würde ein Bündnis mit Griechenland der britischen Armee gestatten, an irgend einem Pnntle Nord-Griechenlands die Landung zu bewerkstelligen und sich dort zu formieren. Sollte endlich den Engländern auch dies nicht möglich werden, so könnten sie sich durch Absperrung ocs Isthmus von Korinth in der Halbiusel des Peloponnes (Morea) eine strategische Basis schassen, welche für eine Landmacht, wie Rußland, unangreifbar fein würde. „Jedoch nicht uur passive, auch active Hilfe kann Griechenland leisten. Nach dem nenen Wehrgesctz verfügt das Ländchen, da jeder Grieche vom 1'.). bis zum .'>0. Lebensjahre kriegsdienstpflichtig ist, über eine active Armee sammt Reserve von 120,000 Mann. Die griechische Landwehr zählt 5>0,000 Mann und deren Reserve 30,000 Mann. Sowol Armee als Reserve sind vollkommen einexerciert, und anch an Waffen fehlt es nicht, da, wenn wir nicht irren, während der letzten Jahre speziell aus Oesterreich sehr viele Hinterlader bezogen wurden. Sollte übrigens in Griechenland Mangel an Waffen sein, so wird wol England mit Leichtigkeit demselben abhelfen können. Auch fehlt es in Griechenland an Offizieren nnd Eadrcs für das reichlich vorhandene Soloatenmaterial. England wird wol auch in dieser Hinsicht helfen können, und ist übrigens selbst im griechischen Wchrgesctz, das die Bildung von Fremdenlegionen gestattet, für eine Aushilfe vorgesorgt. Europäische Offiziere haben die Griechen geführt, als es vor mehr als einem halben Jahrhundert galt, die Unabhängigkeit zu erringen, enropäischc Offiziere werden demnach wol auch ein zweitesmal im stände sein, jetzt, wo es gilt, die Griechen vor dem moskowitischcn Erstickungstode zn befreien, sie in den Kampf zu führen. „Wenu der König der Hellenen sein Volt zn den Waffen rnft, so wird dieser Appell auch außerhalb der engen Grenzen Griechenlands vernommen werden. Unter der Herrschaft der Pforte leben nach einer foebcn in Konstantinopcl veröffentlichten statistischen Darstellnng nicht weniger als 4.324,309 Griechen. Wenn es gilt, die Unabhängigkeit aller Griechen zu erkämpfen, so wird wol ein großer Theil dieser Bevölkerung zn den Fahnen des Königs Georgios oder unter die Flagge Großbritanniens eilen, um gegen die verhaßten Moskowiter zu streiteu. Erwägt man noch außerdem, daß auch in den gegenwärtig von den Russen occupierten türkischen Provinzen überall Griechen wohnen und daß dlese „Mußbulgaren" jetzt, nachdem sie von der russische« Knnte getostet, sich sogar nach der Herrschaft der Pforte zurücksehnen, so wird man ermessen können, welche Verlegenheiten die anderthalb Millionen Griechen, welche von der Dobrudscha bis zum Berge Athos und von Prizrend bis an das Marmarameer wohnen, den mit England und Griechenland im Kampfe befind' lichen Nnssen bereiten können. Alle großen Städte, wie Adrianopel, Philippopel, Demotika u. s. w., werden der Mehrheit nach von Griechen bewohnt. Diese Städte werden starke russische Garnisonen in Allspruch uehmen, während gleichzeitig zahlreiche fliegende Eolon-nen das offene Land zn durchstreifen haben werden, das von griechischen Freiwilligenbanden überschwemmt sein wird. Englisches Geld und englische Hinterlader werden für diese Scharen die besten Kommandanten sein. Mit einem Worte, die Griechen in Bulgarien können den Russen dieselbe unerquickliche Lage berei« ten, wie die Bulgaren dies im letzten Kriege den türtischen Truppen gegenüber gethan haben. . „Schließlich wäre' auch die maritime Macht VM' chenlands in Anschlag zn bringen. Nicht etwa, W die wenigen gebrechlichen Schisse der griechischen Floi' tillc der englischen Flotte einen wesentlichen AnM» bringen würden, aber griechische Schiffer nnd grieaW Lootsen kennen wol am besten den Archipel, dasAeg/nM das Schwarze und das Marmarameer, das sie " ihrer frühesten Jugend befahren. Wenn auch,^, lands Manne über Tausende von muthigen M"«" verfügt, fo dürfte ihnen doch auch die UntevstntzlW der griechischen Seeleute in dem Kampfe gegen M fische Torpedos und Batterien sehr willkommen Pü. Der Moskauer Tumult. Der „St. Petersburger Herold" meldet über den Moskauer Tumult nach den „Russ. Wed.": .I'M anderthalb Stunden vor Ankunft des Znges, m nm chem sich die in Kiew verhafteten Studenten bcfaM' hatten sich vor dem Kursker Bahnhöfe viele I"M Leute, bedeutend weniger als zweihundert, nne u^ sprünglich berichtet wnrde, eingefunden. Das aus " Bahnhöfe befindliche Pnbliknm nahm mit Mcht ^ daß die Moskauer Polizei in Anbetracht dicstt "^ sammlnng von jungen Lenten, welche aus bemZlvc ihres Erscheinens auch gar kein Geheimnis tN."")!.' die nöthigen Anordnungen treffen würde, um M^^ Ruhestörungen unmöglich zu machen. Zu diesem Z)" hätte die Polizei uur die Kiewer Studenten M ^ Warenstation aus den Waggons ausstcigcn zu IM gebraucht. Es geschah aber nichts von dem. Die lU^ tierten Studenten verließen die Waggons, wurden den versammelten jungen Leuten freundschaftllch grüßt und in Begleitung von Soldaten zu ."^, ,,«-wartenden Wagen geführt, in welchen fic weiter na portiert werden sollten. Anf dein Wege vom ^) ^ bis zn den Eqnipagen baten die Kicwcr Stnw , ihre Moskauer Kommilitonen, ihnen Mntzcn nndM oder Geld zn verschaffen, ein Grund für die AniM" ' daß ihre Verhaftung und Fortschaffnng aus K'w, > plötzlich vorgenommen sein mußte, daß sie 1^„' .,,. mit den nöthigen Gegenständen hatten versehen lom . Um halb 2 Uhr nachmittags, d. h. zn einer A"' das regste Leben anf den Straßen Moskau's hcM^ setzten sich die Eqnipagcn, in welchen sich ?^.'^l-stanten befanden, unter der Bedeckung einiger ^ oaten in Bewegung, begleitet von den im Val)! i versammelten juugcu Leuten. Je weiter der ZW > entfernte, desto mehr Leutc schlössen sich dcnlseloc Die Menschenmenge wuchs immer mehr und > ^ Mali hörte die Allsicht aussprcchen, die VeM^ würden in Allbetracht der Menschenmenge, 'A^i-ruhen zn vermeiden, nur bis zum nächsten ^^,l gesängnis gebracht und von dort dann am "' ,Z-Morgen früh weiter befördert werden. Diese D""^ sctzung erwies sich aber ebenfalls als "'"6'/"" l,e< Zug bewegte fich weiter vorwärts. „Wenn doch^^e ritteuc Gendarmen die Arrestanten begleiteten- ^, man Stimmen im Publikum laut werden, „dann ^ die Equipagen im raschen Trabe der Volksmenge . führt werden!" Inzwischen schlössen sich "">"" ^, und mehr Menschen dem Zuge an. Auf dein ^ ,^. platze zählte die Menge bereits nach Tm^'M^H ge< soll, wie man erzählt, irgend jemand den Vew ^, macht habeu, einen der Wagen mit einem Stn<" halten. - Aad Als der Zug deu Platz vor dein OclMW ^ erreichte, empfingen die dortigen Händler, b" ihM» mertteu, daß die meisten Personen im Znge nn ^,, Hanptes einhergingen, in der Meinung, ^n . Ml pageu befände» sich aus der türkischen ^1» Oic zurückgekehrte Krieger, diese mit Hnrrah-Aui^/^' aber nach einem Regen, sagen die „Nnss. ^' '„M hervorschicßen, so erschienen auch sogleich "/s^.ipage" erklärten, was für Personen sich ill den ^,» ^^ befänden: „Was find das für Gefangene.' ^ i" sind Verschwörer!" — „Hant sie! Schlag. '^ii, Boden!" hörte man an verschiedenen St""' Mi, Die Fleischer nnd Händler vom Ochatnyj^i" „»'v sich dieses auch nicht zum zweiten male ^ hF stürzten sich, ohne daß die ersteren ih" 9"^t d^ mcsscr ablegten, auf die Vollsmasie, "e, gM" Blatt — wir wiederholen es hier -7- ö" .»'oiM' Theil aus Leuten bestand, welche an d/es".^^ ctt" tion durchaus uicht betheiligt waren. Es c> ^'N ?<-. große Verwirrung. Diesen Augenblick. " ' ^,,i M Soldaten, um sich mit den Equipagen,," ^ B die Arrestanten befanden, rasch zu entfmn''', ^ch " stand jetzt eine furchtbare Schlägerei, m" /„ M lasches Ende fand, da die Ueber allen" l Me". 7,, stand leisteten! sondern rasch das We'te s^^chte^ einen rettete,, sich durch die Flucht, ""^l ^ ^e sich in die nächstgelegencn Magazine, w") ^ch^ andere im Universitätsgcbände eine o">'^ p"" Desto schlimmer aber erging es denen, ^ blieben. ^..a auß^.^j, In der Stadt cursieren Gerüchte, Ui PoU, von der Polizei schwer verletzt ins n^,,^ „," Krankenhaus geschafften Personen 'M) ^^c " arge Beschädigungen davougetragen, aver 783 Anzewe gemacht habe,», wait sie ^befürchten, in eine fWrsuchuilg verwickelt zu werden. Die Masse stürzte 1^,. ohne Stand. Geschlecht oder Alter zu beachten, uus jeden Vorübergehenden und mißhandelte denselben, üli "c^cke h^z Kremlgartens suchte ein bejahrter merer Offizier von seiner Equipage aus, empört über ^7 .lurchtbare Mißhandlung eines jungen Menschen Mch tne Fleischer, den Pöbel zu beruhigen. Als Lohn lur ftiue Menschlichkeit stürzten sich die Wüthenden >" ")"> Db es ihn, gelang, ihnen zu entgehe», weiß 'y 'UM, sagt der Referent der ,.R. Wed." .,, gelier deu Charakter des Vorgangs selbst sprechen ^1 me ,Nuss. Wed." dahin aus, daß die traurige ^Mroph'.» HM^ verniiedcn wcrdeu können, wenn die ^M das Ihrige gethan hätte. Sie hattc es nicht ^tylln, und anstatt dessen habe das Amt, die Demon« ' f"w" z" verhindern, der Pöbel vom Ochotnyj-Rjad "i> Vch genommen nnd in furchtbarer Weise ausgeführt, "an hatte auch über die strengsten Maßregeln der um?' !^^ ^"" dieselbe Militär requiriert Hütte, Cti ^ ^^ lzqllipagen mit den Arrestanten geleitenden luoenttn zn entfernen, nicht gemurrt, weil es eben -"^regeln feitens einer Institution gewesen wären, Em3 ""^"' ^^ bie Ordnung aufrecht zu erhalten, ^porend aber seien die Handlungen des Pöbels. Der w-l3 ^m erregt Schrecken, wenn man erwägt, Mes Ende die Wuth des entfesselten Pöbels, dieses los?l' Elches aus den Kellern des Ochotnyj.Njad Nicki sM zu sein schien, hätte nehmen können, wenn n.^, ber in allen Kreisen so hochgeachtete General-^ouvelneur Fürst W. A. Dolgoruloff auf dem Platz bül,,. ^lvphc erschienen wäre und die Gemüther zu ^ "Wen verstanden hätte. Nur seiner Intervention nickt k" ^"len. daß das Universitätsgebäude selbst war ^ ^ Fleischer befleckt wurde, welche bereit ^^-w dasfelbe einzudriugeu. Hagesneuigkeiten. st<,l,^ ^"^ Mordattcntat auf den Obcrst-^°llmeistcr Prinzen zu Thuru und Taxis.) am 5?!^ Ü^nl bereits in Kürze berichtet haben, fand ^. s,""m,wntagc in Wien ein glücklicherweise ohne bol, ^ ^gM vorübergegangenes Mordattcntat auf einen «.s'! wlnctimmr des kaiserlichen Hofes statt, das bc-^Mchcrweise in der Residenz großes Aufsehen erregte, berickl ^" verlauf und die näheren Umstände desselben 9ta, ^^ "P«sse" vom 23. d. M.: „Ein Handelsagent Äii»'^ ^"nhard Wild hat gestern nachmittags, wenige stall? ""^ " ^^' "" Mordattentat gegen den Oberst, lrrie w ^^ ^"Mäl des Kaisers, General der Kaval-? ^"dcn. Der Prinz zu Thuru und Taxis wohnte benau l ^ ^'" ^^" Frühjahrsrennen in der Freu-er ^,:. 5 - Ungefähr u,n 2 Uhr nachmittags passierte die f. ^'""" englischen Viercrzng. dcu er selbst lenkte, die?'^"llec des Praters und verließ vor halb 5 Uhr "lit d "bahn. Während der Fahrt unterhielt er sich ^rase?"t^lM zur Linken sitzenden Obcrccremonicumcistcr ^isenl , """ Hunyady. Als der Aiercrzug beim ai^, /^'"laduct der Verbindungsbahn au, Praterstcrn ^lle,, ^" Plötzlich zwei Schüsse. Beide Projektile aber "^ ^" ^"lst des Priuzeu vorüber, ohuc ihu k'Nen ' s!"^"l- Es ist begreiflich, daß dieser Vorfall ^hte Nchgen Schrecken »lntcr den von, Nennen Hei»,-^tvm^'f ^^"'e "nter den zahlreichen Praterbesuchcrn Nuten f> ^ ^^ einen, Zeitranmc vou nur wenigen Mischen ^ten sich an jener Stelle Hunderte von Mcn-Vrater '"""'^l' "'^ jeder Verkehr aus und nach dem daz ^.s^"^ Nchemint. Die stauende Menge uiuringte "!Herl,ci!s " des Prinzen zu Thuru und Taxis, das i>>!!, ^ " bes Praters hielt. Der Prinz suwol, gegen ^egleitcv ^?^"uschlag gerichtet war, als auch sein ^ile l' Graf Kulmuan Hunyady, waren mittlcr-"lihert ^'"^en uud hatten sich einer Gruppe ge-Lkllrid^'" ,^"u Mitte ein noch juugcr, anständig der ^ ^ . ^"nn mit leichenfahlem Gesichte stand, Ü'^'e „^"/'" Zivilisten und einem Sichcrhcitswach "b aea/n /" "'"bc. Hier erst erfuhr der Prinz, llangtz " " ..'h" ein Attentat geplant war. Der ein-^lähria^m) Handelsagent Bernhard Wild. ein ?^ ans ,j ""n. hnttc aus einem lnchrläufigcn Rcvol-3' we, S^^- "^"'"""g "", beiläufig zwanzig Schrit-^" dein «/^"'^ gessrn deu Oberststallmcistcr abgefeuert, , llte s-^enblicke. als er zum dritten male losdrücken ^ drr Sick '?'" "" Magaziueur Nan.ens Schönboru Äe>, il,,, ^heitswachnimln Schnppich in die Arme, cnt-^ .'"tciters ^.^"^ ""^ bemächtigten sich dann deS a? ^rauf s ^' "'" ganzen Körper zitternd, wnrde ^ daz ^ <^>"^^ l,uu vieleu Huudcrtcn von Personen, d " Mweln ^'^"""'^"at im Prater eseortint und "^AbsiH "Mt sofort sj^„, Verhöre unterzogen. In le ^^ten ?,^Ueutäters war es gcleaen, den Prinzen K'"g ,_ "'Id war nach läugerer uud reiflicher Ueber-!i.?'^. di/ '^"^'""a dieses'Planes geschritten. Die l>luendV^ zu dieser That veranlaßt habe^ v^sse^', ' Der Attentäter will sein Vermögen bei ..Europa", dessen Verwaltnngtz-"N angeblich der Prinz zu Thuru und Taxis gewesen sein soll, verloren haben. Auch der Schwager Wilds, ein derzeit in Pest lebender Priuatbeaniter 9ta mens Faltowits. soll gleichfalls bei dieser Gesellschaft sein Vermöge» eiugcvüßt haben. Weil nuu der Fürst angeblich seinerzeit jeue Stelle bei der bezeichneten Assecuranz-Gefcllfchaft betleidet hat. ersuchte ,hu Wild lürzlich im schriftlichen Wege um eine Unterstützung. Das Gesuch soll aber abschlägig oeschieoeu woroe» seiu, uud aus Rache hierüber wollte Wild deu Priuzen todten. Er hattc erfahren, daß sein Opfer den Rennen in der Freudcnau beiwohnen werde, uud deshalb lauerte er unter den, Eiseubahuviaductc am Pratcrstern den, Prinzen auf. Als er diesen erblickte, drückte er. wie bereits früher erwähnt, zweimal loö, verfehlte aber beide male das Ziel. Daß die That nach reiflicher Ueberlcgnng vollführt wurde, geht uameutlich daraus hervor, daß Wild vorige Woche iu der Nähe der Viilitärschießstätte im Prater um, eiuen« Sicherheitswachuinnuc mit einem Revolver betreten uud arretiert wurde. Wild erklärte damals, daß er zur eigenen Sicherheit die Waffe sich augeschafft habe uud unn Versuche austellc. um dieselbe hantieren zu können. Der Revolver wurde ihm abgcuummeu, uud da gca.cn den Handelsagenten leine weiteren Bedenken vorlagen, die seine Inhaftbehaltuug begründet hätten, muhte er in Freiheit gesetzt werden, ltr wurde jedoch wegen Uebertretuug des Waffeupateutes der competenten Behörde angezeigt. Die Nachricht von dem Mordatten täte hatte sich mit außerordentlicher Schnelligkeit überall verbreitet. Von Sr. Majestät dem Kaiser, von Ihren kaiserlichen Hoheiten den Herren Erzherzogen und von der yohen Aristokratie langten an den Prinzen Gratulationen an. Der Attentäter ist ledig und wohnte zuletzt iu der Taborstraße." — (Reichsrathsgebäudc.) Am Rcichsrnths-gebäudc in Wien, an welchem die Arbeiten sichtlich vorwärts schreiten, werden soeben die großen Säulen aufgestellt, von denen jede aus 10 Stücken besteht — jedes l'/., Meter im Durchmesser haltend uud 1 Meter hoch — folglich eine Höhe von 10 Metern aufweist. Zugleich wird am Hauptgcsilusc gearbeitet, und werden die Dächer für die vorderen niederen Tracte im Henrigen Sommer noch aufgerichtet werden. - (Pariser Wcltausstell uug) Die Zahl der Mitglieder der Ausstclluugs-Iury war ursprünglich auf >»dO beinessen, nämlich :j()0 französische nnd 350 auswärtige. Man hat nachträglich beschlossen, diese Ziffer auf 7i)l) zu erhöhen, so zwar, daß A.'iO auf Frautreich uud 4(X) auf daö Ausland entfallen sollen, was an dem Verhältnis allerdings nur wenig ändert. Die Ernennung der Jurors, die nach dem Reglement bekanntlich schon Anfang dicsl'5 Jahres vollzogen sein sollte, ist jetzt auf den li). Mai festgesetzt. Im Handelsministerium werocu die Vorkehrungen für einen großen Ball getroffen, welcher am 3. Mai stattfinden soll. — (Pferde-Ankäufe für Euglaud.) Mau schreibt der „9l. fr. Pr." aus Paris: Auf deu jüngsten Pscrdcmärttcn in Caim und den anoercn Städten der Normandie wurdeu seit längerer Zeit unerhörte Preise erzielt, was sich leicht genug erklärt, wem, man hinzufügt, daß in wenigen Tagen mehr als M^ französische Pferde über den Kanal nach England gegangen sind. — (Handel Trie sts im I ahre 1«? 7.) DaZ statistische Bureau der Tricstcr Haudcltztammer hat kürzlich die Tabellen über die Handelslu-wegung Trieste im Jahre 1877 veröffentlicht. Denselben znsolge erreichte der Verkehr zum ersten male wieder die Höhe dec> Jahres 1tt7l. Es betrug die Eiufuhr dem Werthe nach znr See I4U277,4ii<) fl.. zu Land 98.202.848 fl.. zusammen 238.480.M4 fl.. die Ausfuhr zur See 105.880.5U3 st., zu Land 103.988.478 fl.. zusamme» 209.809.041 fl. Die Gesammtbcwcgung zur See war demnach 240.15,8,029 Gnldcn, zu Laud 202.191,320 fl., zusammcu 440.349.35ib Gulden. Gegenüber dem Jahre 1870 ergibt sich in der Einfuhr ciu Plus vo» 20.303.b09 fl., '" der Ausfuhr ein Plus von l 0.587.972 fl.. im ganzen ein Plus vou 30.951.4^1 sl. Pic Einfuhr au Eercalieu vom Lande allein repräsentiert einen Ucberschuß vou circa 8 Mill, Gulden. — (Schülcrschl acht.) Ei» blutiger Kampf zwi. fchcn Schülern aus dcu oberen Klaffen der Realschule uud des Gymnasiums in Sumy, im russische» Gouvernement llharkow, bei welchem auch Feuerwaffen gebrancht wurden, hat sich, wie der St. Petersburger „Woche" mitgetheilt wird, lürzlich abgespielt. Einige der Kämpfer sind verwundet wurden, ein Schüler des klassischen Gym-nasinms sogar gefährlich. Letzterer erhielt einen Rcvolver-schnß in die Seite uud befindet sich jetzt im kranken-hause. Gerüchten znfolge soll Eisersncht zwischen zwei Schüleru der feiudlichcu Gymnasien, die beide in eine Schülerin verliebt waren, die eigentliche Veranlafsung geweseu sciu. Im Beginne des Streites hattc einer der Gegner den andern ins Wasser zn stoßen versncht. und darans hatte sich der weitere Kampf entwickelt, bei dem Knuten. Wurfkugeln. Dolche und Revolver eiue so betrübende Rolle spielten. — (Nach 322 Jahren.) Am verflossenen Donnerstag hat eine Privatgesellschaft in Lobositz in die dortige Sparkasse den Betrag von 17 sl. mit der Bestimmung eingelegt, daß dieses Kapital sammt allen Intereffcn erst im Jahre 2200 zur Errichtung und Erhaltung eines Waisenhauses in Lobosih verwendet werden solle. Man hat berechnet, hah dieses kleine Kapital während der angegebenen Zeit, also uaH 322 Jahren, auf N Millionen Guldeu anwüchsen wird. fokales. — (Iustizernennung.) DaS Oberlandesgericht für Steiermark, Körnte» und Kram hat den Rechts-prakticanten Johann Watzta zum Auscultanten für Tteier-mart ernanut. — (Laibacher Gemeinderath.) Der Ge meinderath der Stadt Laibach hält morgen um 5 Uhr nachmittags im städtische» Rathssaale eine bffeutllche Sitzuug mit folgender Tagesordnung ab: I. Berichte der Personal- und Rechtssection: 1.) über das Ergebnis der Gcmeinderathswahlen im dritten Wahllörper; 2.) über das Ergebuis der Gemeinderathswahlen im zweiten Wahl» törper; 3.) über das Ergebuis der Gemeinderathslvahlen im ersten Wnhllörper. — II. Berichte der Schulsectiun, 1.) Ueber die Gcbür der zweiten QuiuquennalzulcM eiucs städtischen Voltsschullrhrers; 2.) über die für dns Jahr 1877/78 der evangelische» Schule zu gewährende Subvention; 3.) über die Remuuerierung des Lehrper-sonals für den Unterricht in den zwei gewerblichen Vor« bereitungsschulcn im Jahre 1877/78. — 111. Selbst> staubiger Antrag des Herrn Gemeinderathes Joses Rr gali auf Errichtung einer städtischen öffentlichen Bade> Anstalt an, linken Ufer des LaibachflusjeK, gegenüber dem Einlauf desselben in den Gruber'schen Kanal. ^ IV. Bericht der Polizeisection über dir Errichtung eiu« städtischen öffentlicheu Bade-Anstalt, entweder im Laibuch-flussc an der Tiruauer Lände oder im Gradaschzubache an der Kolesiamühle. — Nach Schluß der öffentlichen ist eine geheime Sitzung anberaumt. — (Kasino-Unterhaltung.) Der hiesige Kasinoverein schloß vorgestern die Saison mit einer sehr zahlreich besuchten Abenduntcrhaltung. Deu ersteu Theil des Programms bildete ein Dilettantentheater, Vier Damen und sechs Herren waren so liebenswürdlg, zwei einactige Pieren: das Lustspiel „Der Raubmörder", nach dem Französischen des About, und die Posse „Knopfloch-schmcrzeu", von Dr. Eirich. zu studieren und die erschienenen Zuhörer mit der Darstellung derselben zu amüsieren, Ihnen gebürt für ihre vom besten Erfolge getrönte Opfer-Willigkeit der ganz besondere Dank der Vereinsmitglieder. An das Theater fchloß sich ein Tänzchen, das erst um 2 Uhr morgens endete. — Das Vcrgnügungscomite kann am Ende der Wintcrsaison auf eine erfolgreiche Thätigkeit zurückblicken. Dank der ausgegebenen und m ancrlenncnswrrthcr Weise auch wirklich befolgten Parole „Einfachheit" ist es ihm gelungen, in manches Vorurtheil Bresche zn legen und die Räume des Kasiuos, die in früheren Jahren leider oft sehr verödet waren, ihrer eigentlichen Bestimmung gemäß wieder zum Sammelplatz der Elite von Laibach zu mache». Hoffen wir, daß es dem Comite gelingen werde, das heuer errungene Terrain auch in der nächsten Saison mit gleichem Erfolge zu behaupte». — (Taschenspieler St. Roman.) Die seit längerer Zeit angekündigte erste Vorstellung des Presti-digitatcurs Herrn Stefan Roman fand gestern abends in, hiesigen Theater statt. Trotz des strömenden Regens hattc sich zu dcrselbeu ein sehr zahlreiches Publikum cingcfundcn, welches das Haus fast in allen seinen Ränmcn füllte. Herr Roman präsentierte sich dem Pu-blitum als ein fehr gewandter Meister in seiner schwarzen Klmst, dem Fingerfertigkeit uud Geschicklichleit in hohem Grabe eigen sind. Truge,, auch nicht sämmtliche Piecen, die er vortrug, den Stempel der Originalität — ein Vorzug, der heutzutage im vielbefahreuen und aus-geuützten Reiche der „Magie und höheren Physil" übrigens kaum mehr erreichbar ist. — so zeichneten sich doch alle durch Präcision und Exacthcit in der Durchführung aus. Besonders frappant wirkte das Kunststück mit den vier Enten, die Herr Roman — als Gegenstück zu dem virlproducirrten Tuche mit den vier Fischfchüfseln — aus einem mäßig großen Lrinwaudsackc hervorzauberte, ebenso auch seiuc Gcschicklichteit in der Behandlung von Kartenspielen. Als eine Spezialität Romans darf feine Fertigkeit auf der Mundharmonika bezeichnet werden, auf welcher er ciuc italieuische Opcruarie uub eine ungarische Piccc sehr ausdrucksvoll vortrug, sowie endlich seine zum-theil im Kostüme ausgeführten physiognomischeu Produc-tiouen. unter denen einzelne, wie z, A. Napoleon I. und der düpierte Fliegenfänger, sehr gcluugcu waren. Das Pnblilnin folgte dem ziemlich bunt zusammengestellten Programme bis zum Schlüsse — nahezu halb 11 Uhr — mit reger Aufmcrtsamlcit. wenngleich dasselbe durch eine etwas raschere Abspielung und Streichung der letzten „Moute-Ehrisw-Picce" nur gewouncn hätte, und zeichnete die Leistungen Romaus wiederholt mit sehr freundlichem Bcifallc aus. — Für heute nbrndö kündigt letz-tercr seine zweite uud zugleich letzte Vurstclluug mit ganz neuem Programme an. Dieselbe dürste Freunden dcr Taschcnspiclkunst zwei Stunden angenehmer Täuschung bieten. — (Profcfsor Heinrichs Vorlesungen.) Heute um halb 8 Uhr abends findet im ll»'dsch"ftl'che" Rcdoutensaalc der erste historisch - dramatischr wortrag Professor Heinrichs statt. Nach dem .ope 784 de Vega'schen Dramas „Donna Iuana ober Die verschmähte Schöne" durch die Herren Heinrich, Schulz, Seydler, Waldherr und Wawretschka zur Lesung. — Aboiillementstarteu für alle vier Abende sind in den Handlungen der Herren Karinger und Till und für einzelne Abende an der Kasse zu haben. — (Kontroll sversammlungen der krai-nischen Landwehr.) Im Bezirke des Landwehr-Bataillons Laibach Nr. 25 finden die jährlichen Kontrollsversammlungen einer soeben veröffentlichten Feststellung zufolge stets im Monate Oktober und an folgenden Tagen und Orten statt: am 1. in Oberlaibach, am 2. in Loitsch, am 3. in Laas, am 4. in Adelsberg, am 5. in Feistriz, am 6. in Scnosctsch, am 7. in Wivvach, am i). in Idria, am 1l. in Bischoflack, am 12. in Kramburg, am 13. in Neumarktl, am 14. in Radmannsdorf, am 15. in Kro-nau, am 17. in Stein, am 18. in Egg ob Podpctsch und am 20. in Laibach; ferner im Bezirke des Landwehr-Bataillons Nudolfswerth Nr. 24: am 6. Oktober in Nudolfswerth, am 8. in Mottling, am 9. in Tscher-nembl, am 11. in Gottschee, am 12. in Reifniz, am 13. in Großlaschiz, am 15. in Seisenberg, am 16. in Treffen, am 17. in Sittich, am 18. in Littai, am 19. in Natschach, am 20. in Gurkfeld, am 21. in Landstraß und am 23. in Nassenfuß. — (Theater.) Unter den vom neuen Theater-direltor Herrn von Nertalan von Ostern d. I. an für die beiden Grazer Bühnen engagierten Mitgliedern befinden sich auch folgende, seinerzeit in Laibach engagiert gewesene Sänger- und Schauspieler: Baritollist Alois Grünauer, Bassist Ludwig Trier, Komiker Wilhelm Thaller uud der Veteran Josef Schößler. — (Kinder als Brandstifter.) Eine der Besitzerin Dorothea Rajgel in Mitterfcichting, im Krain-burger Bezirke, gehörige Kaische wurde am Id. d. M. durch einen um 1 Uhr nachmittags ausgebrochcnen Brand ein Opfer der Flammen, die die ganze Kaische sammt allen darin enthaltenen Fährnissen im Gesammtwerthc von 800 fl. einäscherten. Wie vermuthet wird, dürfte das Feuer durch Unvorsichtigkeit vunscitc der Kinder verursacht worden sein. Das abgebrannte Gebäude war im Betrage von 400 st. gegen Fenerschaden versichert. — (Erledigte Stelle.) Beim Bezirksgerichte in Mottling ist eine Kanzlistenstelle mit den Bezügen der eilften Nangsklasse in Erledigung gekommen. Be-werbnngsgesuche um dieselbe sind längstens bis 22. Mai d. I. beim Kreisgerichtspräsidium in Nudolfswerth einzubringen. — (Bcamtenverein.) Vom ersten allgemeinen Beamtenvercin der österreichisch - ungarischen Monarchie kommt uns für den Monat März d. I. folgender Geschäftsausweis zu: Mit Ende des verflossenen Jahres befanden sich bei der Lebensversicherungs - Abtheilung 29,080 Verträge über fl. 27.234.037 Kapitals- und ft. 53.875 Nentensumme in Kraft. An Versicherungsbeträgen wurden im Jahre 1877 fällig fl. 332,750. Der Zuwachs an neuen Versicherungsabschlüssen vom Jänner bis Ende März d. I. beträgt 870 Verträge über fl. 825,377 Kapital und ft. 2350 Nente. Durch Todesfälle erloschen während derselben Periode 92 Verträge, aus welchen si. 74,000 Kapital und ft, 200 Ncnte fällig wurden. Die seit Beginn des Vereines ausgezahlten Versicherungskapitalien betragen fl. 1.773,000. Ende März d. I. bezifferte sich der Vcrsicherungsstand nach Abschlag der Erlöschungeu infolge Nückkänfen, Todesfällen u. s. w. auf 29,523 Verträge (Polizzen) über ft. 27.058,232 Kapital und fl. 55,475 Nente, wovon ein Kapitalsbetrag per fl. 762,163 rückversichert war. Die im ersten Quartale dieses Jahres fällig gewesenen Prämien betrugen fi. 236,427. — (Jahr- und V ichmärkte.) Im Laufe des Monates Mai finden in unserem Nachbarlandc Kärnten folgende Jahr- und Viehmärktc statt: Am I, iu Döllach (Möllthal), Sachsenburg, Radenthein, Fricsach, Leifling, Forst (im Lavantthal), Eisenkapvel; am 4. in Oberorau- burg, Arnoldstein, Lavamünd; am 6. in Eisenkapftel, Schwarzcnbach, Feldkirchen; am 13. in Arriach; am 16. iu Waldenstein; am 18. in Mauthen; am 20. in Klagenfurt. Malborghet, Feistritz-Pulst. St. Michael ob Bleiburg; am 25. in Feistritz a. d. Gail, Köttelach ob Bleiburg; am 27. in Döbriach. Straßburg; am 31. in Kötschach. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Hamburg, 24. April. Bismarck ist in Friedrichs-ruh an der Gürtelrose erkrankt. Uondon. 24. April. Die „Times" melden aus Konstantinopel vom 23. April: Der Aufstand der Muselmanen in Rumelien ist fornüdabel und occupiert 30,000 Russen; derselbe wurde verursacht durch den unerträglichen Druck des russisch-bulgarischen Regimes und beschleunigt durch die Excesse der Bulgaren. Aei Demotiko fand am 18. April ein unentschiedenes, blutiges Gefecht statt; der Verlust der Russen betrug 500 Mann. Petersburg, 24. April. Die deutsche Vermittlung dauert fort. Gortjchalofss Unwohlfein verschlimmert sich bei heftigen: Fieber. Konftantinopel, 24. April. Der Aufstand der Muselmanen in Vulkanen wächst. Die Zahl der Insurgenten beträgt circa 15,000. Krakau, 23. April. (N. fr. Pr.) Nach einem Warschauer Berichte des „Czas" wurde Alexantnoff, der Vertheidiger der Wjera Sassulitsch, uerhaftet. In Warschau dauern die Verhaftungen fort. Auch in der Provinz wurden mehrere Personen arretiert uud nach Warschau gebracht. — In Bulgarien wird ein russischer Zolltarif und die russische Spurweite bei den dortigen Eisenbahnen eingeführt. — Die Notabeln-Versammluug in Tirnowa soll sich mit der Redaction einer Petition an den Zar wegen Einverleibung Bulgariens in Nußland beschäftigen. Paris, 23. April. (N. fr. Pr.) Nach überem-stimmenden Nachrichten dauert die Mediation fort; da aber die englische Regierung mißtraut, ist das Resultat zweifelhaft. — Nach der „France" ist der Zar der Mediation geneigt. Er will England Eon-cessionen machen. — Die Verhandlungen wegen Accrc-ditierung eiues englischen Gesandten beim Vatican sind geglückt. Montague ist für diefen Posten ernannt. London, 23. April. (Tr. Ztg.) Die „Times" glauben, die Schwierigkeiten der Frage einer gleichzeitigen Räumung seien sehr groß. Die Türkei werde sich weigern, den 8tl>.w8 yuo wieder herstellen zu lassen, wenn der Friede in den Unterhandlungen am Ende doch scheitere. London, 23. April. Die „Times" veröffent« lichen folgendes Telegramm aus Petersburg, 22. d.: „Die Discussion des Vorschlages inbetreff des Abzuges der Engländer und Russen aus der Nähe Konstantinopels ist bis jetzt resultatlos; sie wird in freundlichem Geiste fortgesetzt, dürfte sich aber noch lange hinziehen, da Streitpunkte technischer Natur vorhanden sind, welche den Rath von Spezialistcu an Ort und Stelle erheischen. Wenn die Kabinette von London und Petersburg sich einigen, so wird es nöthig sein, von der Pforte die Garantie zu verlangen, daß sie, falls die weiteren Verhandlungen scheitern, der Wieder^ Herstellung des gtawu lM) kein Hindernis bereite. Rußland werde in diesem Punkt wahrscheinlich etwas strenge sein. da es überzeugt ist. daß die Pforte, falls Feindseligkeiten ausbrechen, nicht für Rußland Partei ergreifen würde." London. 23. April. (N. Wr. Tgbl.) Die sofortige Indienststellung von zwanzig gepanzerten Kanonen, booten wurde seitens der Admiralität angeordnet; jedes dieser Schiffe wird mit einer Achtzehn-Tons-Kanone und zwei Gatling'schen Revolver-Kanonen ausgerüstet. Die Regimenter The Busts Nr. 3 und The K'Nge Own, das 12. Uhlanen- und 14. Hußarcnregnnem haben Einschifsungsbefehl in die Levante erhalt^ Uebermorgen geht fchon der erste Transport aus dew Malabar" ab. , Konstantinopel, 22. April. (Pol. Korr.) ^ Türken haben trotz der wiederholten Einsprache 0" Großfürsten Nikolaus die Befestigungsarbeiten in M'> Vertheidigungslinien mit größtem Eifer wieder a^ aenommen. Das verschanzte Lager der Türken ve Bujukdere erhält fortwährend Verstärkungen an 2M pen und Geschützen. Telegrafischer Wechselkurs vom 24. April. ^, H. Papier-Rente 6115. - Silber-Rente 64 85. -. U,« Rente 72 30. - 1860er Staats-Anlcben 111-. - Banl-A '" 792. — Kredit-Actien 210 50. — London 12250. -^ AU 106 85. — K. l. Münz - Dukaten 5 79. - 20.FrankeN'Vlu" 982. — 100 Reichsmark 6040. Wien. 24. April. 2 Uhr nachmittags. (SchlMV Kreditactien 210-30, 1860er Lose 111'—, 1864er Lose 1"A österreichische Nente in Papier 61 15, StaatSbahn 249--",-"",.„ bahn 197-50. 20 - Frantenstücke 9 82, ungarische Krcd>"''. 189-25, österreichische Francobanl — —. österreichische Maw" 86 25, Lombarden 67 50, Unionbank 56- . LloydactienH" ' türlische Lose 1450, Kommunal Änlehen 8650, EgYpt'M Goldrente 7230, ungarische Goldrente ——. Flau, Handel und MkswiiUchaftlM Laibach, 24. April. Ans dem heutigen Markte sind H schienen: 6 Wagen mit Getreide, 55 Wagen mit H"l Stroh, 21 Magen und 2 Schiffe mit Holz (18 Kubikmeter Du rchschnitts - Preise. ^^—> ------------Wt-M^------------^lK. Weizen Pr.Hcktolit, 9 43 10I7:i Vutter pr. Kilo . ^3"!^ Korn „ 6 34 6z83, Eier pr. Stück . . ^ ^^ Gerste „ 5 53 5 9.^ Milch pr. Liter . ^! "^ Hafer „ 3 41 3 77 Rindfleisch pr. Kilo -^!^ ^. Halbfrucht „ ----- 7 67, Kalbfleisch „ "" ^ ^ Heiden „ 5 85 6 93z Schweinefleisch „ ^^ ^ Hirse „ 6 50 6 6? Schöpsenfleisch „ ^" . ^ Kuturnft „ 6,40 7 Hähndel pr, Stück -^^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 85-------Tauben „ -7 A ^ Linsen pr. Hcktolit. 9-----------Heu 100 Kilo . . lA ^ Erbsen „ 10----------Stroh „ . . ^" Fisolen „ 10----------Holz, hart,, pr. vier g 5ft Rindsschmalz Kilo — 94------- Q-Mctcr ^ ^ 45» Schweineschmalz „ — 80------- - weiches, ., ^ "" 24 ^ Speck, frisch „ — 70-------Wein, roth,. 100 Lit. ^ '^ 20 ^- — geräuchert „ — 74------— weißer „ ------ Theater. Heute letzte große Vorstellung mit ganz ""ew,,M gramm, dargestellt vom Professor St. Roman, V"I" mehrerer Höfe. Metrologischeres _ -i W n . N V ' ^ K U ^ tt D "?U.Mg. 732 02 ^. 8'8 ^schwach '^bewölkt 2^ 24. 2 „ N 73183 f 9-9 SO, schwach bewölkt Men 9 ., Ab. 729 84 ^. 8 0 ')iW, schwach »iegcn ^, Trübe, unfreundlich, abends Regen anhaltend. Da __ Mittel der Wärme -<- 8 9°. um 12" unter d^m^u!!^-^^ Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar Nambc^. Der Gesundheitsrath in St. Petersburg hat die E''U'' ^ der Guyot'schen Thcerkapscln, welche von so aüsgezem)'» ^^ft,s tung in Erlältlingsfällen, bei Katarrhen sowie gegen ^, ^^r und Schwindsucht sind, gestattet. 2 oder 3 V<"" ^„dcrui'l! Mahlzeit genommen, führen eine fast mlgcnblmliHe ^thcii herbei. Tie ganze Kur stellt sich anf den lanm nei"" Preis von 10 bis 20 tr. täglich. „, jst ac»?' Zllr Vcrmcidnng dcr zahlreichen NachahmlllM^^^^r'll darauf zu sehen, daß sich auf jedem Flacon ">c des Herrn Gn>)ot in dreifarbigem Drucke befind" Depot in Laibach bei O. P i c c 0 li^ApotY^^^A- ' ,58.^ ^,yssl) Staatsbahn 1. Em. . - - ' 112^- ^585 Südbahn k 3°/» ...--' 94^ ^.^ 5'/«.....' ^ ^ Südbahn, Bons . . - - ' Devise«. ^lö Anf deutsche Plätze . - - ' 121S!' ^^ London, kurze S'cht - ' ' i22-!''' ^ggö London, lange Sicht . - ' 486t) Paris........ ' ' Geldsorten. ^ Gelb s- ss ?5 ^' D,.,».en,,,, 5"'H,.'>»"'" Napoleonsd'or . s „ <"/«" ^ ^ Deutsche Reichs- <^ 60 " ^^ ^ banknotcn. . . b0 „ ^ "10b „ Silbergulden . . 10b, -^" --------"^obligati^ Krainischc GrmldcntlastlMg« ^a" Privatnoticrung: Geld ^ Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 61 35 bis 6140. Silberrente 65— vts t»5U0. Voldrente 72 60 bis 72 70 Kredit 212 20 bis 212 3U. ««w-»ondon 12185 bi« 12225. Napoleons 976'/, bl« 977'/.. Silber 1tz630 bis 10650. l