vfftttnlm pUCan* « gutoriol.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — _ Gchrtstlev»ag u* Bctvoltxitg i Pr«!«rnova »litt» 5, l«I«ph»» Nr. 21 (intrrmrban) t v«»»g»pr»is» für da» Inland: vierteljährig «o Din, halbjährig 80 Tin, ganz. «>»»dl«»»^» »«rden i» der Verwaltung „ bUltgften »««ihren entgegengenommen f jährt« lS0 Din. gär da» «»»land entsprechend« Erhöhung. «inzelnummer.Din 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 10t ||| Telje, Donnerstag, den 18. Dezember 1930 [ 55. Jahrgang Film und Politik Berlin, 13. Dezember 1930. Das Filmgewitter über Deutschland, das Re-marque's „Im Westen nichts Neues" heraufbe-schworen hatte, grollt in den Gazetten noch nach. Bom Kriegsschauplätze der Demonstrationen im Westen Berlins ist nichts Neues zu melden: „All Ouiet on Western Front", wie der Titel der amerikanischen Filmfassung hieß. Das Verbot, das nach eingehender Prüfung gefällt worden ist, dürfte der Einstellung einer Mehrheit des deutschen Volkes ent-sprechen, zum mindesten insofern, als alle einsichtigen verantwortlichen Kreise in der augenblicklich politisch so erregten Zeit unnötigen Konfliktstoff beseitigt sehen möchten. Das Ausland hat nach den bisher vorliegenden Presseäußerungen die Haltung Deutsch-lands in dieser Filmfrage nicht verstanden. Man glaubt vielfach, und zwar unter Berufung auf dahin-gehende deutsche Presseäußerungen, daß der radikale Nationalismus die Aufführung des Filmes ver-hindert habe, well der Fllm eine kriegsfeindliche Wirkung habe. Solche Gedanken mögen in den Kreisen der radikalen Rechtsgruppen sicherlich hier und da mitbestimmend gewesen sein. Entscheidend sind sie aber für die durchaus friedensliebende, mit dem blutigen Ernst eines Gegenwartskrieges »er-traute Mehrheit des deutschen Volkes nicht gewesen. Man braucht sich nur daran zu erinnern, daß an-dere ausgesprochen pazifistische Filme wie „West-front 1918" ungehindert gelaufen sind, dafe die deutsche Bühne so zahlreiche pazifistische Stücke zur Aufführung gebracht hat wie in keinem anderen Lande der Welt. Man denke z. B. an die Tätigkeit Pifcators. Die Erregung über den Film „3m Westen nichts Neues" ist aus dem Grunde so groß, weil eine ausländische Filmgesellschaft eine Fassung dieses Films herausgebracht und vorgeführt hat, die tat-fächlich eine schwere Verunglimpfung des deutschen Wanderskizzen aus Albanien Alerander von Spaic XIII. Durch den Epirus Kaum hatten wir früh morgens Kalabaka verlassen, umrauschten uns mächtige Kastanien. Wer oerboraenen Stimmen zu lauschen versteht, den wird beim Eintritt? in den Wald ein leises Willkommen begrüßen. Ob sich das grüne Dach duftender Nadeln oder lispelnder Blätter über ihn breitet, er fühlt sich unter iyrem Schutze geborgen, entrückt der Hast und Eile unseres kurzatmigen Schaffens. Langsam, mit Bedacht, Ring um Iahresring hat die Natur die stolzen Riesen wachsen lassen, deren bemooste Stämme wetterhart dem Wechsel und den Stürmen der Zeiten trogen. Balsam ist der Harzgeruch der Tannen, dcxy labende Kühle spendet nur der grüne Dom des Laubes, aus seinem Flüstern, Rauschen und Brausen erzählt die Erinnerung, sein Schweigen läßt den Frieden ahnen. So bot auch der weiche Pfad, der mühelos durch die hochstämmigen Forste führte,ungetrübte Freude.Waldesdust,Vogelgezwitscher, und über den Wipfeln lachte der tiefblaue Himmel. In Kastagnas, ein Dorf, wohl nach den Ka-stanienwäldern benannt, an denen es liegt, rasteten wir. Längs des Baches waren kupferne Kessel auf-gestellt, in denen man Schnaps brannte, aus Wald- Kriegsheeres und damit des deutschen Volkes dar-stellt. Auch die gegenwärtige Fassung des Films, wie er in Deutschland gezeigt wurde, hat durch häft-liche Verzerrung gewisser Typen das Ansehen des deutschen Heeres nicht gerade gefördert. Man wehrt sich in Deutschland dagegen, daß eine ausländische Gesellschaft unter der Leitung des berüchtigten Deutschamerikaners Laemmle, der während des Krieges schon die glänzendsten Geschäfte mit anti-deutschen Hetzfilmen gemacht hat, nun dieses Geschäft fortsetzt und die Dreistigkeit besitzt, um des Geschäftes willen auch in Deutschland selbst diesen Fllm laufen zu lassen. Daß man den Film zurechtschneiden mußte, ist ja gerade eine Belastung, nicht eine Verteidigung. In keinem anderen Lande der Welt hätte man sich ein derartiges Vorgehen gefallen lassen. Man denke daran, wie die Tschechen auf ganz harmlose aus-ländische Filme deutschen Ursprungs reagiert haben, die mit Politik nicht das Geringste zu tun hatten. Man denke daran, daß die Tschechen das Buch vom Soldaten Schwejk verboten haben, weil es den tschechischen Soldaten lächerlich macht. Um derartige Zwischenfälle, wie sie sich im Zu-sammenhang mit dem Remarq ue-Film ereignet haben, in Zukunft unmöglich zu machen, beabsichtigt die Reichs-regierung, das Lichtspielgesetz insofern zu ergänzen, als für die Beurteilung eines Films in Zukunft von vornherein nicht die zurechtgefchnittene Fassung, sondern die Urfassung maßgebend sein soll, soweit es sich um ausländische Filme handelt. Politische Rundschau Inland Das Gesetz über die Znnggesellensteuer S. M. der König hat am 16. Dezember das Gesetz über die Junggesellensteuer und über die Steuerbefreiungen von Familien mit 9 oder mehr beeren und aus Wurzeln. Schade, daß ich mich weder mit meinem Führer noch mit den Bauern verständigen konnte, die mir gutmütig Kostproben ihrer Destillate brachten. Nach einer weiteren Wegstunde traten wir aus dem schattigen Waldcegrün in das flimmernde Weiß der Sonne, doch der Weg führte über grüne Matten, an wohl bestellten Feldern vorbei, und frische Bergluft milderte die Mittagshitze. Auch Metaias war bald erreicht. Von ollen Hahns, Mehanas und sogenannten Hotels, die mich am Balkan je beherbergt haben, ist mir das kleine Wirtshaus in Metaras in liebster Erinnerung geblieben. Weggerückt vom Orte, steht es einsam auf der Höhe eines Wiesenhanges, den Blumen aller Farben belebten. Freundlich kam mir der Wirt in seiner blendend weißen Fustanella — das kurze, bauschige Faltenröckchen, wie es bei uns die Bai-lerinen tragen — entgegen. Die Wirtsstube war licht und sauber, doch für mich hatte er noch etwas Besseres, seine weite, schattige Veranda, die eine entzückende Fernsicht weit in das Tal des Salam-vrias bot. Rasch rückte er Stuhl und Tisch herbei, brachte Rotwein und heißen Kaffee. Dann trat er x Brüstung, blickte ringsum in die Ferne, breitete Arme aus und wandte sich leuchtenden Auges zu mir. „Ich verstehe dich! Du willst mir sagen, wie ön deine Heimat ist und daß es sich hier im eien angenehmer sitzt als in der engen Stube"! Kindern unterschrieben, das am 1. Jänner 1931 in Geltung treten wird. Das Gesetz über die Jung-qesellensteuer bestimmt, daß alle Junggesellen im Alter von über 30 Jahren, jeder Geschiedene ohne Kinder und ohne gerichtliche Verpflichtung zur Er-hallung der Frau, ferner jeder Witwer ohne ehe-liche Kinder, die ständig in Städten oder in Orten mit dem Sitz einer Bezirkshauptmannschaft wohnen, diese Steuer zahlen müssen, welche für Junggesellen im Alter von 39 bis 35 Jahren 50%, von 34 bis 40 Jahren 40%, von 40 bis 50 Jahren 25% und von 50 bis t',0 Jahren 10% der direkten Steuern (Grundsteuer, Haussteuer, Rentensteuer und Errverbssteuer) beträgt. Von der Steuerzahlung befreit sind bloß Geistliche, denen die kirchlichen Vor-schristen die Ehe verbieten; ferner solche, die wegen kirchlicher Hindernisse nicht in die Ehe treten können; Soldaten und Unteroffiziere; Ausländer; unter Kuratel Gestellte; Vollinvaliden; schließlich Personen, die im Dienstverhältnis sich befinden (Arbeiter und Angestellte», wenn ihre Einkünfte 2500 Din nicht übersteigen. Von der Zahlung der direkten Steuern und aller auf dieser Grundlage bemessenen Umlagen sind befreit Personen, die 9 oder mehr lebende Kinder haben, oder Personen, die wenigstens eine Zeitlang 10 lebende Kinder halten. Diese Befrei-ung giU vom I. Jänner 1931 wetter bezw. vom 1. Jänner des Jahres an, das auf die Geburt des 9. Kindes folgt. Die Steuerbefreiung hört mit dem Tode des Befreiten auf und seine Rechtsnachfolger sind verpflichtet, sein Ableben rechtzeitig dem Steuer-amt zu melden. Ausland Außenminister Dr. Marinkovic glaubt an einen langdauernden Frieden Vor seiner Abreise von Athen am 14. Dezember erklärte der jugoslawische Außenminister Dr. Marin-kovic den Vertretern der griechischen und auslän-dischen Presse u. a. folgendes: Unser Beruf ist es nicht, Prophet zu sein, aber ich kann sagen, das; ich an einen langdauernden Frieden in Europa glaube. Die Furcht vor einem Krieg ist nichts an-deres als ein psychischer Eindruck, hervorgerufen durch verschiedene alarmierende Erklärungen, die die Am Balkan — ein Bewunderer der Natur! Es war der erste und der letzte, den ich traf, wobei jedoch die Liebe zur Schönheit der Natur nicht mit Heimatsliebe verwechselt werden darf, die dem Bai-kaamenschen tief im Herzen fitzt! So wurde er gleich mein Freund, umsomehr da er mir auch blaugesottene Forellen und ein am ^?picß gebratenes Huhn brachte. Nach Tische fragte er pantomimisch an, ob ich schlafen wolle? Ich deutete mit der Hand: „Weiter, weiter!" Er wollte mich zum Bleiben verlocken, führte mich in ein hübsches Zimmer, hob die Bettdecke auf und zeigte auf tadellos weiße Linnen. Rührend war sein letzter Versuch, mich Bei ihm zu halten. Er ahmte des Krabeln und das Abtöten der Wanken nach und beteuerte, daH es so etwas bei ihm nicht gebe! Seltenheit über Seltenheit! Und warum habe ich seiner inständigen Bitte, zwei, drei Tage ui bleiben nicht gefolgt? Die fiebernde Hast war Schuld, die nicht nur beim Wandern, sondern auch im Leben wcitertreibt, die an stillen Freuden und an einsamem Glücke oft vorbeijagt, die spätere Tag« nimmer bringen! Kaum waren Pferd und Führer gewechselt, so trieb es mich zur Gren« weiter. Die griechische und Gotllob auch die türkische Wache fand meinen Paß in Ordnung. Nun stand ich auf türkischem Gebiete, aber noch unentwegt auf griechischem Volksboden. in wSt« " ~ ' größeren Ort, Metzovo. Ueber holperigen Kalderman Erst in später Dunkelheit erreichten wir den nächst Seit« 2 Deutsche Zeitung Nummer 101 ohnedies herrschende schwere Krise nur noch oer> schlimmern. Alle Staaten haben große Ausgaben und auher diesen Aufgaben auch noch große Ver-antwortlichkeiten. Man sehe, wie z. B. England bestrebt ist, nicht nur sein« Produkte unter den Völkern abzusetzen, sondern ihnen auch den Frieden zu sichern. So lange nicht dieses Bewußtsein auch in Amerika durchdringt, werden alarmierende Erklärungen immer eine Psychose der Furcht erzeugen. Außenminister Dr. Marinkovic griechischer Ehrendoktor Am 12. Dezember wurde der jugoslawische Außenminister Dr. Marinkovic auf der Universität in Athen wegen seiner großen Verdienste auf dem Felde internationaler Zusammenarbeit feierlich zum Ehrendoktor promoviert. Die Minderheitenfrage ist nur durch Freundschaft zu lösen Der jugoslawische Außenminister Dr. Marinkovic erklärte gelegentlich eines Empfanges der Journa-listen in Athen, daß die Minderheitenfrage nur durch freundschaftliche Annäherung und nicht durch Feindschaft zu lösen sei. Die neue französische Regierung Dem radikalen Senator Steeg ist es am 13. Dezember gelungen, die neue französische Regie rung zu bilden, in welcher er das Ministerpräsidium und die Kolonien innehat, während Briand nach wie vor das Außenministerium leitet. Im neuen Kabinett, das aus 15 Ministern und 12 Unter-paatssekretären besteht, sitzen 5 frühere Ministerprä-fidenten und 12 frühere Minister: bloß 3 Mit-glieder haben zum erstenmal ein Ministerfauteuil besetzt. Die neue Regierung hat schon jetzt mit ernsten Krisen zu kämpfen. Militärische Räumung des Saargebietes Am 12. Dezember räumten die letzten Abtei-lunaen des französischen Bahnschutzes und alle bei-gissen Offiziere das Saargebiet. Auf diese Weise hat 12 Jahre nach Friedensschluß der letzte fremde Soldat deutschen Boden verlassen. Der feierliche Abzug wurde durch Herunterholen der belgischen und französischen Flagge von der Dragonerkaserne in Saarbrücken besiegelt. Standrecht in Spanien In dem 20 Kilometer von der französischen Grenze entfernten Garnisonsort Iaca ist dieser Tage unter der Führung der Hauptleute Galan und Salinas eine Militärrevolte ausgebrochen, an der 1500 Mann teilnahmen. Nach mehreren Zusammen-stoßen mit herbeigeführten Regierungstruppen wurde die Revolte unterdrückt. Bei den Kämpfen verloren die Regierungstruppen 4 Tote, darunter den Ge-neral Las Herras, Militärgouoerneur von Huesca, und 30 Verwundete. Unter den gefangen genom-menen Aufständischen befinden sich mehrere ver ging es durch finstere, winkelige Gasien, bis wir endlich vor einer verschlossenen Türe standen. Nach langem Pochen kam ein altes Weib heraus, kreischte meinen Begleiter an und führte mich durch einen dunklen Gang in eine stockfinstere Kammer. Lampe! Licht! holte ich aus meinem griechischen Wortschatze heraus. Sie brummte etwas und lauter als nötig fiel die Türe hinter ihr ins Schloß. Der Schein meinerTaschenlampe beleuchtete zwei zerlumpteGestalten, die am kahlen Fußboden lagen. Durstig, hungrig müde, die Pistole in der Hand, den Rücken an die Wand gelehnt, dachte ich an den guten Wirt von Metaras, an seinen Rotwein, an seine Forellen und an das reine Bett! Hatte dieser Menschenfreund vorausgesehen, was mir bevorstünde? Dazu began-nen die beiden Kerle neben mir zu schnarchen, zu stöhnen und sich zu kratzen, der Wanzen wegen, die blutgierig auch zu mir kamen. Schlaflos dämmerte ich dem Morgen entgegen, bei dessen erstem Grauen ich nach Pferd und Führer sah. Aber auch die alte Heie war schon zur Stelle und erhob ein Jammer-geschrei, indem das Wort Kaimakan immer wieder-kehrte. Auch der Führer sagte „Jok! Kaimakan!" und beide Zeigten auf das Kastell, das hoch oben am Berge steht. Nun verstand ich sie. Beim Kai-makan hatte ich mir Erlaubnis und Teschkaret zur Weiterreise einzuholen. So hemmungslos, als ich gedacht, war auch das Wandern im Epirus nicht! urteilte Professoren und Studenten aus Saragossa und Madrid. Die Hauptleute Galan und Salmas, welche den Aufstand geführt hatten, wurden vom Kriegsgericht zum Tod durch Erschießen verurteilt. Da« Urteil wurde sofort vollzogen. Fünf gefangene Offiziere und zwei Sergeanten erhielten lebensläng-liehen Kerker. Trotz der Unterdrückung der RevoUe in Iaca breitete sich die Aufstandsbewegung in ganz Spanien aus, weshalb von der Regierung das all-gemeine Standrecht proklamiert wurde. Ueber Madrid und auch über anderen Städten wurden von einem Militärflugzeug, das der geflüchtet« Ozeanflieger Major Francs führte, revolutionäre Flugzettel ab-geworfen, in denen das Militär zum Aufstand auf-gefordert wurde. Wie gemeldet wird, soll in vielen Städten der Generalstreik ausgebrochen sein. Die Truppen sind empört wegen der Voll-streckung der Todesurteile an den Führern des Auf-standes in Iaca. Nach den letzten Nachrichten ist jedoch der Aufstand in ganz Spanien unterdrückt worden, nachdem die Regierungsttuppen den aufständischen Flugplatz in Quatrovento bei Madrid unter Feuer genommen hatten. Der Ozeanfiieger Major Franco, der hier die Flieger zum Aufstande bewogen hatte, und mehrere andere Fliegeroffiziere flüchteten mit ihren Flugzeugen nach Portugal, wo sie interniert wurden. General Llano Queipo erklärte, daß die Revolution deshalb mißglückt sei, weil Hauptmann Galan in Iaca drei Tage zu früh losgeschlagen hatte. Aus Stadt und Land Univ. Prof. Dr. Fritz Pregl f. Am Samstag ist in Graz der Nobelpreisträger Herr Hofrat Univ. Prof. Dr. Fritz Pregl im Älter von 61 Jahren an den Folgen einer Rippenfellentzündung gestorben. Der Verlust dieses berühmten Gelehrten, der der Menschheit durch seine wissenschaftlichen Entdeckungen Unschätzbares geschenkt hat, erfüllt be-sonders auch unsere deutsche Minderheit mit tiefer Trauer, weil wir ihn, der einer deutschen Familie in Ljubljana entstammte, mit Stolz zu den Unseren zählten. Neue Armeegenerale. Mit Ukas S. M. des Königs rückten in den Rang von Armeegene-ralen vor die Divisionsgenerale: Peter Zivkovic, Ministerpräsident und Innenminister, Radoslav Stanojlovic, Aojislav Tomic, Josip Kostic, Dra-gomir Stojanooic und Ljubomir Ataric. Hohe Auszeichnung des kroati-schen Bauernführers Karl Kovacevic. Am 12. Dezember wurde der frühere Vize-Präsident der kroatischen Bauernpartei und Einberufer der großen Bauernversammlung in Zagreb Karl Kovacevic von S. M. dem König im Schloh Dedinje in längerer Audienz empfangen. Bei dieser Gele-aenheit wurde er von S. M. dem König mit dem seltenen und hohen Orden Stern Karadjordje 4. Klasse ausgezeichnet. Ein jugoslawisches Blatt in Paris. In Paris wurde ein jugoflawisches Wochenblatt unter dem Namen „Pariske Novine" gegründet, das für die jugoflawischen Auswanderer in Frankreich (bereits über 100.000) bestimmt ist. Todesfall. In Leoben ist am 14. Dezember der Kaufmann Herr Georg Perz nach einem ar-beitsreichen Leben gestorben. Der Verstorbene, ein geborener Gottscheer, erfreute sich in Obersteiermark weit und breit des besten Ansehens. Der Film „Im Westen nichts Neues" ist auch in Wien verboten worden. Geschwaderflug über den Ozean. Dieser Tage werden am Ortello-See in der Provinz Tos-cana 12 italienische Militärflugzeuge zum Flug nach Brasilien starten, der in sechs Etappen erfolgt. Das Geschwader wird vom Luftschiffahrtsminister Italo Balbo persönlich geführt werden. Der Zustand Poincar^s fast hoff« nungslos. Der berühmte französische Staatsmann Pointare ist so gefährlich erkrankt, daß sein Zustand fast hoffnungslos erscheint. Am 10. Dezember abends um 9 Uhr trat zu seiner Krankheit ein Schlagan-fall hinzu, der ihn auf der rechten Seite vollständig lähmte. Poincare war heuer im August 70 Jahre alt. Boltsci«. regelwidrige GärungSvorgänge im Dickvarm, Ma>ie»säur«überildub> Lederanschoppung. Gallenstockung. Brust-beklemmun^, Ser,Kopsen iverden zumeist durch da« natürliche „Hrauz Joses" Bitterwasser behoben und der Blutandrang nach dem Gehirn, den Bugen, den Lnngen oder dem Herzen vermindert. «erztUche Gutachten venelchncn wahrhast über-raschende Ergebnisse, die mit dein Hra»z Josef-Wasser bei Lemen mit sitzender Lebensweise erzielt wurden. ffranzIoses Bitterwasser ist in Apotheken, Trogerien und Spezernhand lungen erhältlich. Seil« Der 42. Geburtstag S. M. des König». der 17. Dezember, wurde in unserer Stadt als Staatsfeiertag feierlich begangen. Die Häuser waren mit Staatsfahnen reich gejchmückt. Am Abend fand im „Narodni Dom" eine glänzende Galaveranstattung der Offizierskorps der hiesigen Garnisons statt. Festgottesdienste fanden um S Uhr vormittags in der Pfarrkirche und in der evangelischen Kirche, um 10 Uhr in der orthodoien Kapelle der König Peter Kaserne statt. Evangelische Weihnachtsfeier. Sonntag, den 21. Dezember, findet in der evangelischen Kirche um 10 Uhr (4 Uhr nachmittags) die altgewohnte große Kinderweihnachtsseier statt. Mit Fleiß, Eifer und Andacht üben und proben die Kinder seit Wochen, um an diesem Abend Eltern, anderen Kindern und Kinderfreunden eine rechte Weihnachts-freude zu bereiten. Wieder wird eines jener alten Krippenspiele, ein „Christi Geburt Spiel" zur Auf-führung gebracht. Außer dem Kinderchor wirkt auch ein Damenchor mit. Nach der Kinderweihnachtsfeier folgt der erste Teil der Armenbescherung. Silvesterfeier des Männergesangve-reines. Der hiesige Männergesangverein veranstaltet am 31. Dezember im Kinosaale des Hotels Sko-berne die übliche Silvesterfeier. Schon heute kann verraten werden, daß es gelungen ist, einen erst-klassigen Komiker für diese Veranstaltung zu ge-winnen. Der übrige Teil des Programms wird vom Vereinschor, vom Vereinsquartett und selbstverständ-lich von dem ausgezeichneten Orchester besorgt werden. Alle Freunde und Gönner des Vereines werden schon heute gebeten, von privaten Silvesterfeiern abzusehen und an der schönen gemeinsamen Feier teilzunehmen. Die Wiener Sängerknaben kommen! Nach mehr als einjähriger Abwesenheit wird der berühmte Ehor der Wiener Sängerknaben anfangs Jänner wieder in unser Land kommen, um hier und in einigen anderen Orten weltliche und Kirchenkonzerte zu veranstalten. Als Konzerttag für unsere Stadt ist der 13. Jänner in Aussicht ge-nommen. Zur Aufführung gelangt eine neue, hier noch nicht aufgeführte Oper, sowie eine ganze Reihe von herrlichen Chören. Alles Nähere wird noch bekanntgegeben werden. Auszeichnung. Der Bürgermeister von Celje Herr Dr. Alois Gorican wurde mit dem Orden der jugoslawischen Krone 4. Kl. ausgezeichnet. Am goldenen Sonntag, dem 21. De-zember, werden die Geschäfte ganztägig offen ge-halten werden. Bezüglich des städtischen Dampf- und Wannendades oerlautbart der Stadtmagistrat: Zufolge der Weihnachtsfeiertage wird das städtische Dampf- und Wannenbad ausnahmsweise am 22., 23. und 24. Dezember den ganzen Tag geöffnet sein. Der Unterricht am Ttaatsrealgymna-ium beginnt seit einigen Tagen erst um '/< 9 Uhr rüh, weil der von Zidani most kommende Morgenzug ast täglich Verspätung hat und zahlreiche Schüler, die mit diesem Züge nach Celje fahren, den Unter-richtsbeginn um 8 Uhr versäumten. Der Schneefall von Sonntag auf Montag hat auch in unserer Stadt beträchtlichen Schaden an den Licht- und Telephonleitungen an-gerichtet. Von allen Häusern hingen gerissene Drähte herab, die elektrische Leitung funktionierte am Montag bis zum Abend nicht, so daß alle Betriebe. die mit elektrischer Kraft arbeiten, ruhen mußten. Der nasse Schnee, der bei der ziemlich warmen Witterung rasch zerging, verwandelte die Straßen und Gassen der Stadt in häßliche Schmutzkanäle. Fertigstellung der neuen Wasserleitung in ZoStanj. Dieser Tage wurde die neue Wasser-leitung in lsostanj beendet. Die Wasserleitung, deren Kosten rund 2 Millionen Din betragen, reicht für 5000 bis 6000 Bewohner aus. (sostanj zählt jetzt 1662 Einwohner. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus ist der 54-jährige arbeitslose Knecht Ivan Crvato gestorben. Sein Wohnort und seine Heimatszuständigkeit sind unbekannt. — In Gaberje starb die Arbeiterswitw« Josefa Lcskovsek im Alter von 64 Jahren. — In Gaberje ist der 60-jährige Fabriksarbeiter Georg Hodnik gestorben. — Im Allg. Krankenhaus starb Frau Rosa Wojsk, Besitzerin und Fleischhauern-Inhaberin in Gaberje, im Alter von 68 Jahren. — Am Montag abends starb in der Levstikova ulica 1 Frau Juliana Cvelber, Gattin des bekannten Schuh-machermeisters in der Herrengafse, im Alter von 73 Jahren. Nummer 101 Deutsche Zeitung Seite 3 Berichtigung. Vom Verband der Prioatangestellten Jugoslawiens erhielten wir nachfolgende Zuschrift: t . Bezugnehmend auf die in der „Deutschen Zeitung" AV. 98 vom 7. Dezember i. J* in der zweiten und dritten Spalte auf der dritten Seite abgedruckte Zuschrift ,,JULIO MEIS s, D, D." ersuchen wir Sie, in der nächsten Nummer auf derselben Stelle folgende Oerich tlguna ein schal teil zu wollen. „Et ist nicht wahr, dass die Angestellten der Firma Julio Meinl d. d. weitgehendste Forderungen gestellt haben, welche die Firma bewilligt hat, vielmehr ist et wahr, dass diese Forderungen nur im Verhältnisse mit den Lebentmittelkosttn gestellt waren und dast die. Firma dieselben bewilligen musste, weil die Angestellten am 3. Dezember 1929 die Arbeit eingestellt haben. Es ist nicht wahr, das* die Angestellten der Firma Julio Meinl d. d, zu den bestbezahlten in dieser Branche zählen, vielmehr int es wahr, dass die Handlungsgehilfen und Angestellten bei dieser Firma eine Gage von Din 1500.— bis höchstens Din 2500.— haben, obwohl manche von ihnen schon 10 Jahse itei der Firma tätig sind. Es ist nicht wahr, dass die Angestellten der Firma Julio Meinl d. d, durch die Gewerkschaft veranlasst, neue Forderungen an die Firma gestellt haben, welche dieselbe nicht mehr aus eigenem tragen kann, sondern ist es wahr, dass die Angestellten den Abschluss eines neuen Kollektiv vertraget vorscldagen, mit welchem — in der Relation mit dem bisherigen Vertrage — etne Reduktion von ca. Din 100.000. jährlich ermöglicht wird. Et ist nicht wahr, dass der Verband der Privatangesteilten Jugoslawiens die Verhandlungen als zwecklos betrachtet und von der Firma einfach die Unterschrift der diktierten Forderungen verlangt, vielmehr ist es wahr, dass zwischen dem Verbände der Privatangestellten Jugoslawiens und der Verwaltung des Unternehmens durch mehr als 6 Wochen Verhandlungen geführt xourden; dass es fast in allen Fragen zu einem Uebereinkommen gekommen ist; dost die Forderungen auf Grund dieter Verhandlungen und Konsultationen der Angestellten formuliert waren und dass die Verwaltung des Unternehmens im letzten Moment mit einem ganz neuen Vorschlag gekommen ist, und zwar mit dem Vorsclda/, dass der alte Kollektiv vertrag auf weitere 6' Monate verlängert werden, soll. Es ist wahr, dass di:»< Verlängerung seitens unseres Verbandes abgelehnt worden ist. Dies geschah deswegen, weil unser Verbund darin die Möglichkeit sieht, dass der Vertrag nach Ablauf der (j Monate, in der flauen Geschäftsperiode seitens der Firma ausgespielt worden wäre. Deshalb verlangte der Verband, dass der neue abzuschliestende Kollektiv vertrag — WM der bisherige — Ende des Jahres abläuft. Hochachtungsvoll: Für den Verband der l'rlratunyetrteUieii JugottUturiettH €m'eneralM«'kretiir: Xfße/tai» i oltter. Maribor Dur und Moll, Ernst und Toll. Mit einer hervorragend künstlerischen Darbietung ist der Männergesangverein am vergangenen Samstag wieder vor unsere Oeffentlichkeit getreten und hat damit seine winterliche Vereinstätigkeit auf das vor-teilhafteste begonnen. Mit ganz besonderem Interesse hatte man gerade dieser Veranstaltung entgegen-gesehen, da sie die Uraufführung eines musikalischen Werkes brachte, mit welchem sein Schöpfer (in Dichtung und Musik), der verdienstvolle Vereins-chormeister Herr Prof. Hermann Frisch, einen neuer-lichen Beweis seiner musikalischen Leistungsfähigkeit mit allen Beigaben künstlerischer Schaffensfreude geliefert und zur großen Zahl seiner bisherigen Tonschöpfungen ein wertvolles Stück hinzugefügt hat. Denn auch dieses „Dur und Moll, Ernst und Toll, eine Revue in sieben Bildern", wie Herr Prof. Frisch seine Arbeit nennt, hat für dessen künstlerisches Können die Probe glänzend bestanden. Die Erwartungen unseres Konzertpubli-kums, das den großen „Union"-Saal und die Nebenräume in allen Teilen füllte und den besten Kreisen unserer Stadt angehörte, wurden in weite-stein Umfange gerechtfertigt. Die an der Aufführung mitwirkenden Mitglieder des Männergesangvereines waren vor schwierige Aufgaben gestellt, deren Lösung aber dank der warmen und freudigen Hingabe an die schöne Sache der Kunst vorzüglich gelang. Ein Haupwerdienst kommt dabei dem Komponisten selbst zu, der mit künstlerischer Sicherheit und feinem Empfinden den musikalischen Teil leitete. Uneinge-schränkte« Lob aber muß ausnahmslos auch den darstellenden Kräften gezollt werden, denen man die Lust am Mitwirken recht wohl anmerkte und die die wochenlangen Mühen der Vorbereitungen nicht gescheut hatten, um jedes zu seinem Teile mit bestem Können zur Volkommenhett des Ganzen beizutragen. Als der Vorhang sich gehoben hatte, trat Herr Kling-berg vor die Rampe und gab eine längere Erklärung über das Wesen solcher sogenannten „Revuen", die zwar als ein Erzeugnis der zerrütteten Nachkricgs-zeit anzusehen seien, in ihren einzelnen Arten aber wohl unterschieden werden müssen, da auch aus diesem Gebiete neben schönster musikalischer Kunst leider viele Machwerke mit großer theatralischer und dramaturgischer Aufmachung, nur den Stimmungen des Tages entsprechend, jedoch ohne jeglichen inneren Wert, entstanden seien. Daß das Werk des Prof. Frisch zu den besten Arbeiten der ersteren Art zählt, zeigte die nun folgende Durchführung der Vortrags-ordnung. Eingeleitet wurde diese durch das Auftreten des Belzebuberls (Dr. Eduard Bucar), der in flottem Spiele, unterstützt von der zupassenden Teufelsmaske, köstliche Geheimnisse verriet, die auf das Kommende vorbereiteten und sogleich auch jene warme Stimmung erzeugten, die alle Festteilnehmer den ganzen Abend hindurch beherrschte. Das erste Bild ..Im Mai" war eine fröhliche ..Symphonie der Liebe" mit einem ziemlich schmerzlosen Prolog, deren Durchführung in den Rollen der Herren Dr. Leo Scheichenbauer, Dr. Bucar, Dr. Kieser, Werner Bernhard, Leopold Florian und der Damen Anny Ruhri, Fried! Mühleisen, Frieda Vrstovsek, Berta Lang, Inge Zirngast, Annemarie Zigrosfer, Sophie Perz, Herta Spittau, Hilda Petrowitsch, Erna Tscherin, Grete und Erna Aeratschnigg lag. In dem dazu gehörigen Intermezzo „Ueber ein Stündlein" lernten wir das Fräulein Marion Ela-rijji als wohlgeschulle Sängerin kennen, deren Kunst auch schon höheren Orts die verdiente Anerkennung gefunden hat. Im zweiten Bilde „Herbst" stellten die Herren Florian und Toni Oschlag den Gegen-satz zum Bilde „Mai" dar, der aber schließlich durch die heitere Lebensauffassung und den „guten Hamur" wieder ausgeglichen wurde. Zum erstenmale konnten wir diesmal wieder das sehr geschätzte Vereinsmit-glied Herrn Toni Oschlag begrüßen, der nach seiner bekannten schweren Verletzung und langen und ge-fährlichen Krankheit uns mit den besten Gaben seiner heiteren Muse in diesem und in den späteren Stücken erfteute. Das Intermezzo „So im Vorübergehen" zeigte uns die besten Seiten der Herren Dr. Bucar und Dr. Scheichenbauer als unwiderstehlich wirkende Coupletsänger. Daran schlössen sich als drittes Bild die „Weihnachtswünsche", ein pantominisches Duo, dargebracht von den Fräulein Clarizzi und Spittau, deren liebliches Spiel und Lied einer ungemein herzlichen Aufnahme begegneten. In der hier ein-geschalteten Spielpause kam es zu einer sinnigen und verdienten Ehrung des Herrn Prof. Frisch, indem ihm von der Bühne herab unter niqt enden-wollendem, zustimmendem Beifalle vom Vereine ein prachtvoller Lorberkranz mit schöner Schleif« über- reicht wurde, zugleich als äußeres Zeichen der Dank-barkeit des Vereines an den Genannten für seine nunmehr vollendete zehnjährige Tätigkeit als Vereins-chormeister. Aber auch die mitwirkenden Mädchen wurden in dieser Pause und noch nach Schluß jeder einzelnen der folgenden Vortragsnummern durch schöne Blumenspenden ausgezeichnet. Die Reihe der Vorträge wurde mit dem vierten Bilde fort-gesetzt. Hier führt uns in der ersten Abteilung „Porcellan" die Phantasie des Tonkünstlers eine nächtliche Rokoko-Scene vor, die uns mit dem Zauber einer lange vergangenen Zeit in ihren eigenartigen Schwingungen und dem anziehenden Reiz damals gepflogener Gesellschaftsformen umgibt. Aus Porzellan-Mädchenfiguren entsteht zu geheimnisvoller nächtlicher Zeit, wenn die große Rokoko-Uhr, die die Figuren umstellen, zwölf schlägt, und unter dem Klänge der Rokoko-Musik plötzlich Leben und die Figuren, in lebende Mädchen verwandelt, beginnen den sie be-seligenden Zaubertanz des Rokokos, bis die erste Morgenstunde diesem Seligkeitsempfinden ein Ende bereitet und die Lebenden wieder versteinern und in ihre alten, leblosen Formen als Por^ellanfiguren zurückkehren. Dieses reizvolle Bild in fernem Spiele und in reichen Rokoko-Trachten führten vor mit Gesang: die Fräulein Elarizzi und Ruhri, im zauber-haften Tanze aber die Fräulein Mühleisen, Petro-witsch, Spittau, Tscherin, G. Veratschnigg. Verstoosek, Zigrosser und Zirngast. Der zweite Teil dieses Bildes „Der Morgen" enthielt als Ballett-einlage einen Phantasiewalzer, ausgeführt von Frl. Didy von Schirmer, die mit dem von ihr selbst ausstrahlenden Zauberglanze den erwachenden Tag bei Sonnenaufgang in den kunstvollsten Tanz» stellungen verkörperte. Zu den beiden Intermezzi: „Tschinbumtarata" und „Wo bleibt denn das Ver-gnügen?" hatte wieder Herr Oschlag Gelegenheit, seinem urwüchsigen Humor im Coupletvortrage (die Burgmusik) die Zügel schießen zu lassen, und wußte den Ersolg seiner Komik mit äußerst wirksamen ört-lichen Anspielungen (das Auszieh'mi!) noch bedeutend zu erhöhen. Ein lustiges Bild (5), dessen heiterer Wirkung sich niemand entziehen tonnte, war „A schöne Leich", eine Burleske, Musik nach dem Trauer-morsch von Chopin mit einem „profanen Anhängsel". Mit dem hier an Komik Gebotenen erreichte die fröhliche Stimmung der Festteilnehmer wohl den Höhepunkt. Im sechsten Bilde „Affentheater", Couplet und Schwankgroteske, traten wieder Herr Dr. Bucar (Belzebuberl) und Dr. Scheichenbauer (als zweite Erscheinung) und die Herren Halbwidl (erste Erscheinung) und Viktor Nedogg und Alfred Schräm (als dritte Erscheinung) aus. Das war in Wahrheit ein Affentheater, was man im besten Sinne dieses Wortes in seiner übertragenen Be- deutung zu verstehen hat, ein Schwank, der die große Zahl der Scherze vollständig machte, an denen sich die dankbare Zuhörerschaft im Laufe des Abends ergötzte. Den Schluß der Vorführungen (Bild 7) bildete ein Girl-Schlußmarsch, in dem sich noch einmal alle mitwirkenden Fräulein in kunstvollen Aufmarschformen vor den Augen der Zuschauer bewegten. Daß sämttiche Vorträge in Gesang und Spiei bei ihrer fein durchgeführten Wiedergabe mit lebhaftestem Beifalle aufgenommen wurden, so daß wahre Beifallsstürme durch das Haus brausten, erwähnen wir als selbstverständlich nur nebenbei. Betonen aber wollen wir nochmals, daß alle Dar-steiler für ihr schönes, ausgeglichenes und einwand-freies Spiel sich Anerkennung und Dank in reichem Maße verdient haben. Ihre Leistungen sollen des-halb nicht geschmälert werden, w«nn wir einzelner Persönlichkeiten noch ganz besonders gedenken. Das sind außer dem Chormeister und Komponisten Herrn Frisch, dessen Leistungen wir schon eingangs ge-würdigt haben, noch Frl. Anny Ruhri und die Herren Dr. Bucar und Dr. Scheichenbauer, die durch ihr bewegliches, ausdruckvolles Spiel, durch Tempe-rament und Tempo in ihren oft wechselnden Rollen wiederholt führend hervorgetreten sind, sowie Herr Oschlag, dessen zündende „Schlager" aus seinen reichen Coupletvorräten ihre Wirkung niemals ver-fehlen. Unser Bericht wäre indessen unvollständig ohne den gebührenden Dank an alle jene Persönlich-leiten, die zum vollen Gelingen dieses Vereinsabend« noch in anderer Weise beigetragen haben. Es seien daher noch dankbarst erwähnt die durch Frauen und Herren unserer Gesellschaft verstärkte Kapelle der ..Eisenbahnangestellten- und Arbeiter" (Kapellmeister Mar Schönherr), die uneigennützige Mitarbeit der Frau Berta Siege, unter deren fachtüchtigen Leitung die kunstvollen Tänze einstudiert wurden; weiters die Herren Josef Peteln und Joses Holzinger für die Bühnenschmuckentwürfe und deren Ausführung; Herr Architekt Friedrich Czeike für verschiedene tech-nische Arbeiten: desgleichen die Baufirma Rudolf Kiffmann und Bühneninspektor Kapellmeister Adolf Siege sowie endlich die Herren Vereinsoorftand Josef Baumeister und Fabrikant Hermann Berg für deren obwaltende Sorgsamkeit in allen Ver-waltungsbelangen. Durch das einträchtige, Verständnis-volle und bereitwillige Zusammenwirken aller be-rufenen Kräfte ist somit eine Veranstaltung ermög-licht worden, auf welche unser im Jahre 1846 gegründete Männerqesangverein in treuem Festhalten an seinen Ueberlieferungen mit Recht stolz sein und die als ein künstlerisch-gesellschaftliches Ereignis bezeichnet werden kann, welches noch lange nach-klingen wird im Kunstleben unserer allen Draustadt. —.er — <5txk 4 Deutsche Zeitung Nummer 101 Evangelischer Gottesdienst und Kinder-Weihnachtsfeier. Sonntag, den 21. Dezember, findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche der evangelische Gemeindegottesdienst statt. Der übliche Jugendgottesdienst um 11 Uhr vormittags entfällt, da um 6 Uhr abends in der Christuskirche ein Kinderweihnachtsfest mit Kripvenspiel und an-schließend daran um 7 Uhr im Gemeindesaale die Bescherung von 70 armen Kindern ohne Rücksicht auf Konfession und Nation stattfindet. Skikurs des SK Rapid. Die Wintersport-sektion unseres Sportklubs Rapid hat unter anderem auch die Abhaltung eines Stiturses in ihrem reichhaltigen Programm. Dem vor kurzem beschlossenen Programm folgte auch schon die Ausführung. Die auf der Mala Kapa befindliche, unter dem Namen „Theusel-Heim" «ein alter Vulgoname) bekannte Hütte wurde gepachtet und einstweilen für eine be-schränkte Anzahl von Gästen hergerichtet. Es waren größere Arbeiten notwendig, die in knappen drei Wochen bewältigt wurden, was in Anbetracht der schlechten Zufahrtmöglichkeiten eine ganz hervorragende Arbeitsleistung darstellt. Die Hütte wird am Sonntag, dem 21. Dezember, bereits fir und fertig dastehen. Der Skikurs, der bei der nun hergerichteten „Theusel-Hütte" abgehalten wird, beginnt am 25. Dezember und wird bis einschließlich I. Jänner dauern. Die gemeinsame Abreise erfolgt am 25. Dezember um 5 Uhr 40 Min. früh vom Hauptbahnhofe. Die vorherige Anmeldung aller an diesem Tage Mit-abreisenden bei Herrn Josef Pirich, Lederhändler in der Aleksandrova cesta, ist, wie wir erfahren, un-bedingt notwendig. Das Benützungsrecht dieser Hütte haben nur Mitglieder des Sportklubs Rapid. Als Leiter des Skikurses wurde der unmittelbar vor der staatlichen Prüfung stehende ausgezeichnete Skifahrer Herr Ernst Primus, Architekt in Graz, gewonnen, der über ein hervorragendes Können verfügt: Der Personenverkehr über die Mur» brücke zwischen Gornja Radgona und Rad- kersburg ist laut telegraphischer Entscheidung des Finanzministers im Winter bis 10 Uhr abends und im Sommer bis 11 Uhr abends erlaubt worden. Bisher waren diese Zeiten bis 9 Uhr abends im Winder und bis 10 Uhr abends im Sommer, seit 11. November sogar nur bis 0 Uhr abends im Winter und bis 7 Uhr abends im Sommer angesetzt. Selbstmord eines bekannten Kauf-maunes. Am Samstag früh fand man den be-kannten Manufakturwarenhändler Herrn Martin Gajsek in seinem Geschäftslokal am Hauptplatz er-hängt vor. Seine Verzweiflungstat verübte der 58-jährige Mann offenbar in einen, Einfall von Sinnesverwirrung, da seine materiellen Verhälnisse durchaus wohlgeordnet waren, trotzdem er oft über die gegenwärtige Wirtschaftslage klagte. Herr Gajsek erfreute sich in unserer Stadt allgemeiner Wert-schätzung. Weltschachmeister Aljehin in Maribor. Von Ljubljana kommend, wo er glänzende Proben seiner phänomalen Beherrschung des königlichen Spieles abgelegt hatte, spielte der große Russe am Samstag abends im hiesigen Kasinosaal ein Simultanspiel mit 29 Gegnern. Er gewann 23 Partien, remisierte mit dem Direktor der Städtischen Spar-lasse in Ljutomer Herrn Franz Poljanec und mit I. Dernovsek, verlor gegen Bogdan Pusenjak,Schüler der S. Gymnasialklasie. gegen Prof. Stupan, gegen den Steuerbeamten Ivan Ferencak und gegen den Handelsangestellten Kukovec. Dem russischen Meister, der um 3 Uhr früh nach Karlovac abreiste, wurden von den hiesigen Schachfreunden herzlich« Ovationen dargebracht. Ljubljana Zusammenstoh eines Autobusfes mit einem Eisenbahnzug. Auf der Straße von VrHnika nach Ljubljana fuhr am Montag gegen 2 Uhr nachmittags «in Personenautobus, in dem sich außer dem Chauffeur Ignaz Modrüan aus VrHnika der Pfarrer Josef Ramöak aus Vrh pri So. Treh kraljih, der Dechant Kette aus VrHnika, der Kon-dukteur Oskar Pogacnik, der Schuhmachermeister Josef Rampih aus VrHnika, die Frau des Autobus-Unternehmers Viaria Wiesbacher und die Gast-wirtin Frau Dolenc aus VrHnika befanden, in den aus Ljubljana kommenden Personenzug hinein. Das Unglück geschah deshalb, weil dort ein Haus den Ausblick auf die ungesicherte Eisenbahnübersetzung verhindert und die Bremsen im letzten Moment wegen der glitschigen Straße nicht mehr griffen. Der Zusammenstoß zwischen der Lokomotive und dem Autobus war so heftig, daß der vordere Teil das Autobus vollkommen zerstört wurde. Das Auto spaltete sich unter dem Sih des Chauffeurs, so daß der Schuhmachermeister Rampih durch die entstan-dene Oeffnung durchfiel. Als der Autobus in einen Graben geschleudert wurde, entstand eine heftige Erplosion und im Nu war der Wagen in Flammen. Die schon durch den Zusammenstoß beträchtlich ver-letzten Reisenden begannen wie die Fakeln zu bren-nen. Sie krochen durch die zerschmetterten Fenster heraus und wälzten sich in gräßlichen Schmerzen im Schnee. Das Rettungsauto aus Ljubljana kam bald darauf auf die Unglückftätte und führte die stark verbrannten Reisenden in das Krankenhaus in Ljubljana. Der am schwersten verletzte Chauffeur Modrijan, dessen rechtes Bein ganz verbrannt ist, ist am Abend im Spital gestorben. Das Befinden der übrigen Verunglückten ist einigermaßen zufrieden-stellend. Wirtschaft «.Verkehr Der Fünfjahr-Tilgungsplan für Steuer-rückstänve. Die Beograder Ugentur „Avala" be-richtet: Im Zusammenhang mit den aus der Mi-nisterratssitzung vom 11. Dezember gefaßten Be-schlössen hat der Finanzminister allen Steuerbehörden im Staate nachfolgende Weisungen erteilt: Steuer-rückstände nach dem alten Gesetz über die direkten Steuern und nach dem Gesetz über die Umsatzsteuer, die sich Ende des Jahres 1930 zeigen, können in gleichen Raten innerhalb von höchstens fünf Jahren getilgt werden, mit Beginn vom 1. Janner 1931 nach nachfolgenden Grundsätzen: 1. Abschlagszah-lungen im Läufe der Jahre 1929 und 1930 werden unter Ausnahme von den gesetzlichen Bestimmungen in erster Linie für die Abzahlungen von rückstän-digen Steuern nach dem neuen Gesetz in Rechnung gestellt; 2. wenn durch diese Abschlagszahlungen die rückständigen Beträge nach dem neuen Gesetz für 1929 und 193» gedeckt sind, so werden die ver-bleibenden Ueberschüsse von der Ende 192» über-tragenen Schuld abgezogen und der verbleibende Rest «der Schuld) als Steuerschuld nach den alten Gesetzen anaesehen; 3. wenn durch Abschlagszah-lungen im Laufe der Jahre 1929 und 1930 nicht einmal die nach den neuen Gesetzen schuldigen Be-träge gedeckt werden, so wird als Steuerschuld nach den alten Gesetzen jener Betrag angenommen, der aus dem Jahre 1928 übernommen wurde-, 4. der so festgestellte rückständige Steuerschuldbetrag nach den alten Gesetzen wird in fünf gleiche Teile geteilt, von denen der erste spätestens im Laufe des Jahres , 1931, der zweite 1932, der dritte 1933, der vierte I 1934 und der fünfte im Laufe des Jahres 1936 gezahlt werden muß: 5. jeder Teil kann in zwei gleichen Jahresraten bezahlt werden, von denen die erste spätestens bis 15. August, die zweite spätestens bis 15. Nov. jedes Jahres erlegt werden muß: 6. für die so festgestellten Zteuerrückstande nach den alten Ge-setzen werden 3 v. H. Zinsen berechnet. Rückstände nach den neuen Gesetzen können aus keinen Fall die Begün stigungen der hier vorgesehenen Abzahlungsfristen. noch des ermäßigten Zinsfußes von 3 v. H. genießen. Warnung vor allzugrohem Pessimis-mus bezüglich der Weltwirtschaftskrise. Auf der vom 5. bis 10. Dezember in Paris abge-haltenen Konferenz der internationalen Handelskammer wurde festgestellt, daß sich die Wirtschafts depressiv« auf der ganzen Wett seit der letzten Sitzung der Kammer noch verschärft hat. Anderseits sprach die Kammer aus, daß kein Grund für über trieben« Befürchtungen und für zu großen Pessi mismus vorliegt. Nach allen Depressionen folge eine Zeit raschen Aufstiegs und Wohlstandes, man müsse nur intensiv an der Herstellung der interna-tionalen Zusammenarbeit für die Sanierung der Weltwirtschaftslage arbeiten. Sport Athletik Pokalsieger von Slowenien Athletik: SK Heleznicar, Maribor II: I <4:1) Sonntag, den 14. d. M., standen sich die beiden Finalisten um den Pokal des LNP (Pokal des Draubanates) in Celje auf dem Platze des Athletiksportklubs gegenüber. Zeleznicar, der Pokalsieger des Kreises Ma ribor, hatte einen schweren Weg bis zum Finale iurückzulegen, da dieser vorerst über SK Maribor hinwegkommen mußte und sodann gegen den Pokal-sieger des Kreises Ljubljana, ASK Pnmorje, zu spielen hatte. Der Sieg über Primorje in Ljubljana legte ihm den Weg ins Finale frei. Athletik als Sieger des Kreises Celje hatte es leichter, ins Schlußspiel zu gelangen, da keine so starken Gegner ui bekämpfen waren. Aerbandsschiedsnchter Herr Wagner, leitete dieses Spiel vollkommen objekttv, wobei er von beiden Mannschaften durch faires Spiel unterstützt wurde. Athletik befand sich in Hochform und zeigte nebst erstklassiger Ballbehandlung gewaltige Durch-jchlagskrast. Den Bodenverhältnissen entsprechend, wurden meistens die beiden Flügelstürmer durch Steiworlagen ins Feuer geschickt, besonders Honig-mann, welcher durch seine rasanten Durchbrüche viele Schußgelegenheiten seinen Innenstürmern vorberei-tet«. Blechinger als Sturinführer war seinem Ge-genüber bedeutend überlegen. Der Sturm war unter seiner Führung eine Einheit, welche vom sonst erst-klassigen Hinterjpiel des Gegners nicht aufgehalten werden konnte. Kozelj, unser Schützenkönig, gab diesmal Proben seines ganz gewaltigen Schußoer-mögens und landete nicht weniger als fünf seiner Schüsse in Gegners Tor. Deckung, Verteidigung und Tormann arbeiteten mit grenzenloser Aufopferung. Durch die ganj hervorragende Arbeit dieser For-mation konnte sich der Gegner niemals vollkommen entwickeln. Athletik hat somit im heurigen Jahre drei schöne Erfolge zu verzeichnen. Die Athletner wurden Meister des Kreises Celje, Pokalsieger des Kreises Celje und Pokalmeister vom Draubanat. für Weihnachten ;; empfehle ich dem geehrten Publikum < > erstklassige Christbaum wäre feine Bonbons und feines Wiener Zeegebäck eigener Erzeugung. €chtes Ziroler früchtenbrot > > 7. k?. '/. k«. 7» k«. l kg ;; \J(ari Jrtantel ' ' \anditorei Celje, Qosposka ulica /♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦•••MM»»»»»»»»» linderwood-Schreibmascbine fabriksneu, tu verkaufen, auch auf Monatsraten. Ant Leönik, Glavni trg 4. Drucksachen RLr Handel, Industrie and Gewerbe liefert in beater AuafUkning su miseigen Preieen VereinHbuchdrnekerel „Celeja". Prima milchgemästetes Geflügel zu nachstehenden Preisen per Kilogramm Kapaun-Poulardes .... Din 32.— Brathühner........ 24.— Suppenhühner....... 22.— geschlachtet, gerupft und ausgeweidet, offeriert NovoSaleSko perotninarstvo Velenje. Gitterbett aus lichtem harten Hols mit Inneneinrichtung und Wische zu verkaufen. Anzufragen in der Verwaltung des Blatte«. ssaea Platzvertreter in allen gröeteren Orten de« Landet werden sflr Propaganda ton Staatsanleihe -Wertpapieren auf Ratenzahlung gesucht. Angebote an Pablicita«, Zagreb, Jlica S. unter „Nr. 25166" Eigentümer, heraulgeder und Schriftleiter: Franz Schauer in