Wezugspreise £iir Gsterreich-Ungarn ganzjährig K4-halbjährig K 2' — jiit Amerika: ganzjährig D. l 25 jür das übrige Ausland ganzjährig K 5-20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottscheer Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Mandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottkcheer Woten in Gottschee, Hauptplatz 9k. 87. " Berichte sind zu senden an die Schrrftkeitung des Kottscheer Aoten in Gottschee. Anzeigen önjerote; werden nach Tarif Berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkaff en-Konto 9k. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Rr. 75. Ar. 11. Kottschee, am 4. Juni 1910. Jahrgang VII. Gründungsversammlung des Landesmehzuchls-beirales. Am 17. Mai fand im Landtagssaale in Laibach die gründende Versammlung des Landesviehzuchtsbeirates unter großer Beteiligung seitens der Viehzüchter und der Vertreter der Viehzuchtgenossenschaften statt. Auch aus dem Gottscheer Gebiete waren 12 Vertreter erschienen. Der Landeshauptmann v. 8uklje betonte in seiner Eröffnungsrede, daß die krainische Viehzucht noch ein weites Tätigkeitsfeld vor sich habe. Das Land habe sich die Hebung der Viehzucht zur wichtigsten Aufgabe gemacht. Der Referent, Landes-Moikerei- und Tierzuchtinfpektor Leg-vart, erstattete sodann eingehenden Bericht über die einschlägigen Fragen, aus dem wir das Wesentlichste mitteilen. Das Land Kram soll in drei Viehzuchtgebiete eingeteilt werden, und Zwar Oberkrain, Jnnerkrain und Unterkrain. Für Oberkrain wurde die Pinzgauer (Mölltaler) Rasse bestimmt, für Jnnerkrain die Simmentaler, für Unterkrain (Gotlschee) das alpine Grauvieh:, die Mürztaler-, Murbodner-, Montafoner-, Algäuer- und braune Schweizerrasse. In allen diesen Zuchtgedieten darf künftighin nur die hiefür bestimmte Rasse gezüchtet, bezw. dürfen nur Stiere dieser Rasse lizenziert und in Verwendung genommen werden. Bei der Algäuer Rasse wurde betont, daß sie genügsam und gegen Krank-heitszustände widerstandsfähiger sei und daß die Kühe reichlicher Milch geben als das andere alpine Grauvieh.. Der Landesausschuß hat demnach einen guten Griff getan, daß für Gottschee (Schalkendorf, Altlag, Mösel, Rieg) bereits fünf Stiere dieser Rasse an die betreffenden Genossenschaften abgegeben wurden. Für das Gottscheer Gebiet wurden wegen des leichteren Viehschlages auch leichtere Stiere gewählt als z. B. für Reifnitz, wo der Viehschlag schon etwas schwerer ist. Interessant war die Debatte über die Abänderung des Gesetzes über die Hebung der Viehzucht. Es sollen nur Stiere im Alter von mindestens 11h Jahren lizenziert werden. In Alpengegenden, wo die Verwendung des Stieres zur Zucht nur einige Monate im Jahre dauert, dürfen auf einen Zuchtstier nur 80, in den anderen Gegenden, wo der Stier im ganzen Jahr verwendet wird, 150 Kühe (Kalbinnen) kommen. Wo Viehzuchtgenossenschaften bestehen, dort soll die Gemeinde den Ankauf und die Haltung der Stiere diesen Genossenschaften überlassen und dieselben mit einer alljährlichen Subvention unterstützen. Die Gemeinde, bezw. die Viehzuchtgenossenschaften sollen die Stiere nur guten Viehzüchtern übergeben, die helle, lustige und reine Stallungen und einen eingefriedeten, abgeschlossenen Raum für die Sprünge und einen Auslaufgarten (Auslaufraum) für den Stier haben. Der Stierhälter soll durch Vertrag verhalten werden, den Stier regelmäßig und gut zu füttern, auf die Weide zu lassen und auch für leichten Zug zu verwenden. Die Sprungtaxe wird von der Lizenzierungskommission jedes Jahr im voraus festgesetzt. Staat und Land sollen Rassenstiere um einen billigen Preis nur an Viehzuchtgenossenschasten abgeben. Die Lizenzierungskommission soll aus zwei tüchtigen Viehzüchtern, einem viehzuchtkundigen Experten des Landesausschusses, einem staatlichen Tierarzt und einem Vertreter der Bezirkshauptmannschaft bestehen. Die beiden ersten ernennt der Landesausschuß; einer von diesen beiden muß aus dem betreffenden Viehzuchtgebiete sein. Die Kommission wählt selbst den Obmann. Die Lizenzierung von Stall zu Stall soll abgeschafft und dafür in jedem Gerichtsbezirke, u. zw. in natürlichen Zentren desselben, vorgenommen werden (tal- oder gegendweise). Die Brauchbarkeit des Stieres soll nach gewissen Werteinheiten (des Körpers) eingeschätzt werden. Die Auslagen für die Mitglieder der Lizenzierungskommission sollen vom Staate und vom Lande bestritten (ersetzt) werden, u. zw. von jedem der beiden Faktoren für seine beiden Kommissionsmitglieder. Auch sollen Geldstrafen für jene Gemeindevertretungen (Ausschüsse) festgesetzt werden, die den gesetzlichen Verpflichtungen nicht Nachkommen. Auch jene Besitzer sollen bestraft werden, die ihre Kühe zu nicht lizenzierten Stieren führen. Was die Viehschauen und Viehprämiierungen anbelangt, soll der Landesausschuß jährlich im ganzen Lande in einzelnen Gerichtsbezirken solche veranstalten, u. zw. jedes Jahr wenigstens sechs. Das ganze Land soll in sechs Prämiierungsgebiete eingeteilt werden, u. zw. nach den Viehzuchtgebieten, und in jedem Prämiierungsgebiete soll jährlich eine Viehschau abgehalten werden. Das vierte von diesen sechs Prämiierungsgebieten umfaßt die Gerichtsbezirke Gottschee, Reifnitz, Großlaschitsch, Laas und Zirknitz. (Gottschee dürfte demnach jedes dritte oder vierte Jahr an die Reihe kommen.) Bis zum 1. März jedes Jahres sollen sich jene Viehzuchtgenossenschaften melden, die die Prämiierung des Viehes vom Landesausschusse in eigener Regie zu übernehmen wünschen. Der Landesausschuß bestimmt sodann den Ort, wo die Viehschau (Prämiierung) stattfindet. Wenn sich bis 1. März keine Genossenschaft meldet, veranstaltet der Landesausschuß selbst eine solche Prämiierung. Wenn in einem solchen Prämiierungsgebiete zu wenig Interesse für die Sache vorhanden ist oder kein Erfolg zu erwarten wäre oder zu wenig und zu schlechtes Vieh aufgetrieben würde, so daß eine Prämie voraussichtlich nicht zuerkannt werden könnte, soll das hiefür bestimmte Geld für ein anderes Prämiierungsgebiet verwendet werden, wo hiefür mehr Interesse entgegengebracht wird. Für jede Prämiierung gibt der Landesausschuß je nach der Größe des Gebietes und der Zahl des aufgebotenen Viehes 300 bis 500 Kronen und verwendet sich auch beim Ackerbauministerium für einen gleichen Beitrag (also 600 bis 1000 K). Die Prämiierung wird nach folgenden Klassen vorgenommen: 1. Klasse: Stiere von lVa Jahr an, Jungstiere vom 6. Monat bis zu IV2 Jahren. 2. Klasse: Rassenkühe und -Kalbinnen,_ und zwar trächtige Kühe oder Kühe mit Kalb, Kalbinnen mit zwei Stockzähnen, Kalbinnen vom sechsten Monate weiter. Es werden Prämien von 10 bis 50 K verabreicht. Die Kommission bestimmt die Höhe der Prämien und die Anzahl derselben für die einzelnen Klassen. Besitzern, die auf Prämien verzichten oder die schon eine Prämie erhallen haben, werden vom Landesausschusse Diplome gegeben. Kein Aussteller darf mehr als zwei Prämien in Geld erhalten. Die Prämiierungskommission besteht aus einem Vertreter des Landesausschusses (Obmann) und aus allen Mitgliedern der Landestierzuchtkommission jenes Gebietes, wo die Viehschau stattfindet. Die Mitglieder der Kommission haben auch Anspruch auf Diäten. ^ Von den 30 Werteinheiten, welche bei der Prämiierung berücksichtigt werden (Kopf, Hals, Schulter, Brust, Rücken, Bauch, Kreuz, Schwanz, Füße, Klauen, Farbe, Gestalt, Schönheit, Milchergiebigkeit), muß ein prämiierungsfähiges Tier wenigstens 20 aufweisen. Besonderes Gewicht wird auf die Milchergiebigkeit gelegt. Tiere, welche über den Sommer auf die Alpen oder auf die Hutweiden getrieben werden, haben bei der Prämiierung den Vorrang. Es darf nur reinrassiges Vieh des betreffenden Gebietes prämiiert werden. Den prämiierten Viehstücken wird von der Kommission auf das rechte Horn ein P eingebrannt. Der Besitzer desselben bekommt eine Prämiierungsbestätigung mit der Bemerkung, wieviel Werteinheiten das Tier hat und welche Prämien (Betrag) verliehen wurde. Die prämiierten Tiere müssen mindestens zwei Jahre für die Zucht in jenem Zuchtgebiete verbleiben, für welches die betreffende Raffe bestimmt ist (solche dürfen also z. B. nicht von Gottschee nach Jnner-krain oder Oberkrain verkauft werden, wo eine andere Rasse gezogen wird), widrigenfalls muß der Empfänger der Prämie diese wieder an den Landesausschuß zurückgeben. Diesbezüglich ist ein Revers zu unterschreiben. Wenn ein prämiierter Viehzüchter das betreffende Stück Vieh für die Zucht in jenem Gebiete verkauft, für welches die betreffende Rasse bestimmt ist, muß er dieses dem Gemeindeamte melden, welches diesen Revers behufs Kontrolle jenem Gemeindeamte zuschickt, wo das Tier angekauft wird. Wenn der Besitzer eines prämiierten Tieres vor Ablauf von zwei Jahren (seit der Prämiierung) dasselbe einem Fleischhauer oder irgendwohin außerhalb des Viehzuchtgebietes verkauft, muß er die Prämie dem Landesausschusse zurückgeben. Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldstrafe in der doppelten Höhe der Prämie belegt. Rassenstiere dürfen zum Sprunge nicht mehr als zweimal täglich, und zwar nach einer Zwischenzeit von sechs Stunden zugelassen werden. Kein Kalb darf vor vier Wochen verkauft werden. Kalbinnen dürfen vor Auswechslung der Zähne nicht zugelassen werden. Übertretungen werden mit 4 bis 20 K bestraft. (Bestimmungen des gegenwärtig bestehenden Viehzuchtgesetzes.) Für die Verbesserung der Stallungen und Regulie-rund der Düngerstätten soll der Landesausschuß wie bis jetzt mittellosen Besitzern fachmännische Ratschläge erteilen und ihnen Unterstützungen bewilligen in Form von Prämien, oder indem er für sie die Zinsen des zu diesen Zwecken aufgenommenen Darlehens zahlt. Diese Zinsen zahlt der Landesausschuß wenigstens durch 5 Jahre für jene Darlehen, die für eine zehnjährige Amortisation ausgenommen werden. Unterstützungen gewährt der Landesausschuß nach Maßgabe der eingeführten (angeratenen) Stallverbesserung und nach der Anzahl der Tiere in der Höhe von 50 bis 500 K. Bei neuen Stallbauten und bei Verbesserung alter Stallungen wird verlangt, daß man die Dungstätten, die Jauchengruben und einen Auslaufplatz für Vieh und Schweine entrichtet. Fachmännische Ratschläge werden vom Landesausschusse sowohl armen als auch bemittelten Besitzern derart erteilt, daß er einen Fachmann an Ort und Stelle schickt, der dem Besitzer die notwendigen Anweisungen erteilt und Pläne und Kostenvoranschläge macht. Das nächstemal noch einiges über die Schweinezucht. Uachtüänge zum Jubelfeste -es Deutschen Schitl-vereines. In den Pfingsttagen feierte der Deutsche Schulverein in Graz das Fest seines 30jährigen Bestandes. Es kann unsere Aufgabe nicht sein, Näheres über den Verlauf dieses erhebenden Festes zu berichten, zumal die geehrten Leser hierüber aus den Tagesblättern ohnehin bereits hinreichend unterrichtet sind. Es erübrigt uns heute nur, einzelne Punkte besonders hervorzuhebeu und zu beleuchten. Im Lager des Deutschen Schulvereines befindet sich heute tatsächlich ganz Deutschösierreich — einige wenige Ausnahmen kommen nicht in Betracht —, weil es der Deutsche Schulverein verstanden hat, alle deutschen Kreise ohne Unterschied der politischen Parteistellung zur nationalen Schutzarbeit heranzuziehen und niemanden zurückzustoßen. Es ist das ein Erfolg, der schwierig zu erreichen war und ein stolzes Ruhmesblatt bildet in der Geschichte dieses ersten, großen nationalen Schutzvereines. Daß der Deutsche Schulverein nicht einseitig parteiisch geführt wird, geht aus der grundsätzlichen Erklärung hervor, die sein Obmann, Abg. Dr. Groß, bei der Festversammlung abgab. Er sagte: „Was den neu gegründeten Schutzverein ,Ostmark' betrifft, so haben wir keinen Grund, demselben entgegenzutreten, solange wir nicht angegriffen werden. Der Umstand allein, daß die Mitglieder dieses Vereines ausschließlich oder doch überwiegend einer bestimmten politischen Richtung angehören, kann für uns kein Grund zu einer feindseligen Haltung sein. Wir werden uns freuen, wenn auch von jener Seite tüchtige Schutzarbeit geleistet wird. Wir müssen unbedingt daran festhalten, daß wir uns von jeder parteipolitischen Betätigung und vollends von derartigen Streitigkeiten fern zu halten haben. Deshalb haben wir auch die Beteiligung an den beiden Volksräten für Wien und Niederösterreich abgelehnt von dem Augenblicke an, als dieselben, deren Tätigkeit wir sonst gerne anerkennen, einen parteipolitischen Charakter annahmen und dadurch unvermeidlich zueinander in Gegensatz geraten mußten. Wir sind ttach_ wie vor der Meinung, daß wir ganz genug zu tun haben an unseren nationalen Gegnern, und daß wir uns keineswegs solche schaffen sollen unter unseren Volksgenossen." — Das ist gewiß ein ebenso korrekter als vornehmer Standpunkt, der allein eine wirklich gemeinsame Schutzarbeit aller Deutschen ermöglicht. Den größten Erfolg des Vereines bewirkte im abgelaufenen Jahre bekanntlich die von unserem vaterländischen Dichter Peter Rosegger mit hingebungsvollem Eifer betriebene Sammlung, die er mit dem Aufrufe einleitete: „2000 Kronen == 2,000.000 Kronen." Binnen weniger als einem Jahre wurde tatsächlich der von Rosegger angestrebte Schutzwehrfonds aufgebracht und konnte dem Vereine gewissermaßen als Jubelgabe überreicht werden. Rosegger stand demnach auch im Mittelpunkte des Festes und bildete den Gegenstand besonderer Ehrung. Aus Gesundheitsrücksichten verhindert, am Feste persönlich teilzunehmen, richtete Rosegger an die Hauptversammlung ein Schreiben, in dem er nach einigen einleitenden Worten aussührt: „Aber kein Leiden und keine Ferne verhindert meinen Dank — allen, die zu unserer großen nationalen Schutzsammlung mitgewirkt haben. Vor allem glaube ich im Namen,, des deutschen Volkes überhaupt und im Namen der Deutschen Österreichs insbesondere danken zu dürfen dem Deutschen Schulverein, daß er meinen Plan so kräftig, zweckmäßig und erfolgreich durchgeführt hat und noch weiter führt. Und nun möge der Himmel das Werk segnen! Wir wollen an unseren Sprachgrenzen ja keine Kriegsfestungen bauen. Die Schule ist eine Friedensburg. Die richtige — ich sage mit Absicht, die richtige — Ausbildung des Herzens und des Charakters führt zu jener Gesittung, die uns lehrt, daß der Vorfahren Sprache und Scholle eines jeden Volkes unveräußerliches Eigentum ist, an das kein Nachbarvolk frevelnd die Hand legen darf! — Nicht anderen zum Trutz, nur uns zum Schutz! Das war der Gedanke, mit dem ich das Werk begann, und mit diesem Segensspruche möchte ich es auch beschließen. Wenn die Nachbarvölker auch ihrerseits Schulen in diesem Sinne gründen, dann werden die nächsten Geschlechter mit Einsicht und Wohlwollen den unseligen Nationalitätenhader auflösen und Mittel finden, auch in gemischtsprachigen Ländern, friedlich sich gegenseitig fördernd, nebeneinander zu leben. Die versöhnende Gesittung ist auch der beste Schutz des deutschen Volkes. Heute freilich ist das eine Utopie, sowie vor einem Jahre die Schutzsammlung noch eine Utopie gewesen. Aber sie wird zur Wirklichkeit werden. Auf dieser Hoffnung beruht unsere heutige Festfreude, an der ich von ganzem Herzen teilnehme." Möge es nicht allzulange, nicht noch Menschenalter und Menschenalter dauern, bis Roseggers edle „Utopie“ zur Wirklichkeit wird 1 Heute sind wohl erst nur kümmerliche Ansätze hiezu vorhanden. Der Deutsche Schulverein zählt gegenwärtig in 1800 Ortsgruppen 140.000 Mitglieder. Die Gesamteinnahmen des Jahres 1909 betrugen 938.034 K 16 h. Hiezu kommt noch das Ergebnis der Rosegger-Sammlung, die am 1. Mai d. I. einen Stand von 1160 Bausteinen = 2,320.000 K erreicht hatte. Möge es dem Deutschen Schulvereine befchieben sein, den deutschen Besitzstand in Österreich dauernd zu schützen und zu erhalten. ____________ Das Hausiergesetz im Gewerbeausschaffe. Der Gewerbeausschuß des Abgeordnetenhauses setzte am 19. Mai nach der Haussitzung die Beratung über das Hausiergesetz fort. An Stelle des krainischen Abgeordneten Demšar war mittlerweile Abg. Jaklič in den Gewerbeausschuß eingetreten, um die Interessen der krainischen Hausierer vertreten zu können. Der § 12 wurde in der Fassung des Referenten Abg. Sturm angenommen. Hiernach kann auf Grund eines Beschlusses der Gemeinde- vertretung der Hausierhandel für alle oder für gewisse Waren, auf bestimmte oder unbestimmte Zeit mit Angabe der Gründe untersagt werden. Solche Beschlüsse bedürfen jedoch der Genehmigung der politischen Landesbehörde, welche die landwirtschaftlichen und Gewerbegenossenschaften, die Handels- und Gewerbekammer und den Laudesausschuß unter gleichzeitiger Festsetzung einer sechs Wochen nicht überschreitenden Frist einzuvernehmen hat. Da dieser Paragraph auf die in § 16 bezeichnten begünstigten Hausierer (Goltscheer usw.) keine Anwendung findet, dieselben vielmehr auch in den sonst für den Hausierhandel gesperrten Städten und Ortschaften werden hausieren dürfen, so bedeutet er einen nicht geringen Vorteil für die Gott-scheer und die übrigen begünstigten Hausierer, da diese nach Beseitigung einer großen Konkurrenz jüdischer und sonstiger Hausierer viel bessere Geschäfte machen können werden. § 13 (Ausschließung der Ratengeschäfte vom Hausierhandel), § 14 (Ausschließung bestimmter Behelfe beim Hausierhandel, z. B Verbot der Verwendung von Lasttieren, von mit Zugtieren bespannten Wagen und dergl.) und § 15 (Hausierhandel im Grenzbezirke) wurden in der Fassung des Referentenentwurses angenommen. Nach § 15 können im Grenzbezirke nur Bewohner dieses Bezirkes sowie die im § 16 bezeichnten Bewohner (Gottscheer usw.) zum Hausierhandel zugelassen werden. Es wurde sodann § 16 (besondere Begünstigungen für einzelne Gegenden und Bezirke) in Verhandlung gezogen. An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Fürst Karl Auersperg, Lech, Dr. Jäger, Erb, Schmid, sowie der Berichterstatter Sturm, worauf die Verhandlung abgebrochen wurde. In Fortsetzung der Beratung wurden sodann die restlichen Paragraphen des Gesetzentwurfes (§ 16 bis 33) im wesentlichen nach den Anträgen des Referenten Sturm angenommen. Nach § 16 sind mit Rücksicht auf die Erwerbsarmut der in diesem Paragraphen aufgezählten Gegenden (wozu auch Gottschee gehört) deren dort heimatberechtigte oder seit fünf Jahren dort ansässige Bewohner, wenn sie im übrigen die gesetzlichen Erfordernisse (§ 3) Nachweisen, bereits nach vollendetem 24. Lebensjahre (die übrigen Hausierer dürfen künftighin erst nach Erreichung des 33. Lebensjahres hausieren) zum Hausierhandel mit den durch den Handelsminister im Verordnungswege zu bezeichnenden Erzeugnissen ihrer Hausindustrie (z. B. die Reifnitzer mit ihren Sieben) oder sonstigen nicht vom Hausierhandel ausgeschlossenen Warengattungen (§ 10), bezüglich deren der Hausierhandel daselbst im Herkommen begründet ist (z. B. die Gottscheer mit Südfrüchten, Schnitt- und Galanteriewaren), im ganzen Geltungsgebiete dieses Gesetzes (die Hausierbücher der nicht begünstigten Hausierer werden im Gegensätze hiezu nur für bestimmte Kronländer ausgestellt) auch in sonst geschlossenen Ortschaften (§ 12) zuzulassen. Es sind dies in Krain: a) die Bewohner des ganzen politischen Bezirkes Gottschee; b) die Bewohner der Ortsgemeinden Altenmarkt, Döblitsch, Oberch, Radenze, Stockendorf, Tanzberg, Tal, Tscheplach, Unterberg und Wutarei im politischen Bezirke Tscher-nembl; c) die Bewohner der Ortsgemeinden Langenton, Pöllandl und Tschermoschnitz im politischen Bezirke Rudolfswert. Mehrere andere Gegenden wurden aus der Liste der „begünstigten" gestrichen, was für unsere begünstigten Hausierer nur ein Vorteil ist, da sonst die Gesamtanzahl der nach § 16 zu begünstigenden Hausierer die Summe von rund 4800 erreicht hätte. — Zur redaktionellen Bearbeitung des Gesetzentwurfes wurde ein aus den Abgeordneten Sturm, Fürst Auersperg, Jaklič, Dr. Heilinger und Pa bst bestehendes Subkomitee eingesetzt. Zum Referenten für das Haus wurde Abg. Sturm bestellt. — In der Sitzung des Gewerbeausschusses am 27. Mai stellte Abg. Jaklič den Antrag, es möge der § 10 (Ausschließung bestimmter Warengattungen vom Hausierhandel, insbesondere der Kanditen und Zuckerwaren) reassumiert und als dritter Absatz in diesen Paragraphen folgendes ausgenommen werden: „Die Bestimmungen des voranstehenden Absatzes lit. c (Ausschließung von Kanditen und anderen Zuckerwaren vom Hausierhandel) und I (Ausschließung von Material-, Kolonial- und Spezereiwaren) finden auf die im § 29, Absatz 2, lit. g bezeichneten Waren (Kanditen usw.) keine Anwendung, insofern der Hausierhandel mit diesen Waren von den Bewohnern der im § 1, Absatz 2, Punkt 3 (Gottscheer, Krainer) und im § 29, Absatz 2, lit. g ge- nannten Gegenden (im Komitate Modrus-Fiume gewisse begünstigte Gemeinden) betrieben wird." Dieser Absatz müsse schon in Konsequenz des § 9 zum Beschlüsse erhoben werden. Der Antrag Jaklič wurde angenommen. Das Hausiergesetz ist nun so verbessert worden, wie es für unsere Hausierer paßt. Was noch abgeht (die Ausnahme von den Bestimmungen des Sonntagsruhegesetzes), wird im Plenum nachgeholt werden. Den Abgeordneten Fürsten Auersperg, Sturm und Jaklič gebührt der wärmste Dank für ihr Entgegenkommen, bezw. für ihr tatkräftiges Eintreten zu Gunsten unserer Hausierer. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Beförderung.) Der Minister für öffentliche Arbeiten hat den Professor an der k. k. Fachschule für Tischlerei in Gottschee, Herrn Viktor Theiß, in die siebente Rangsklasse befördert. — (Auszeichnung.) Herrn Josef Hönigmann aus Gvlt-schee, Zugsführer im Infanterieregimente Nr. 17 in Klagenfurt, wurde wegen der mit Lebensgefahr versuchten Rettung einer Frau vor dem Tod durch Ertrinken das silberne Verdienstkreuz verliehen. — (Trauung.) Am 29. Mai wurde in der hiesigen Stadtpfarrkirche Herr Kaufmann Heinrich Bartelme mit Frl. Helene Hof mann, Tochter des verstorbenen Kaufmannes Herrn Eduard Hofmann, getraut. — (Knabenvolksschule.) An der hiesigen Knabenvolks-schttle wurde die absolvierte Lehramtskandidatin Frl. Erna Lehn er als Suppletttin bestellt. — (Raufhanbei.) Der Arbeiter beim hiesigen Kohlenwerk Johann 33 las tč wurde kürzlich bei einer Rauferei gefährlich verletzt und mußte nach Laibach ins Krankenhaus uberführt werden. — (Deutscher Schulverein.) Der Übersicht über die Tätigkeit des Deutschen Schulvereines im Vereinsjahre 1909 entnehmen wir für Krain folgendes: Schulvereinsschulen: Laibach, vierklassig mit Öff.-R., errichtet 1885; Maierle, einklassig mit Öff.-R., errichtet 1882; Reuter (Laase), einklassig, errichtet 1908. Im Jahre 1909 wurden neu errichtet die Schulen in Rodine (früher Expvsitur von Maierle), einklassig; Wertschitz, einklassig. Kindergärten des Deutschen Schulvereines: Neumarktl, errichtet 1886; Sagor, errichtet 1887. Unterstützte Schulen (Erhaltungsbeiträge): Domschale, Neurnarktl, Stalldorf, Unterschischka. Der Schule in Göttenitz wurde für die Schulwasserleitung, der in Tschermoschnitz zur Herstellung eines Zaunes ein Beitrag gespendet. Unterstützte Kindergärten: Aßling, Gottschee, Laibach, Schalkendors. Die Musikschule in Gottschee wurde ebenfalls unterstützt. Schulvereinsgebände und Grundstücke: Gottschee, zur Unterbringung der k. k. Fachschule für Tischlerei, aus einer Spende des Herrn Johann Stampfl in Prag; erweitert im Jahre 1906; Sichtenbach, Maierle, Masern, Schäflein, Stalldorf, Unterschischka, Unterskrill. Gebäudeerhaltung (im Jahre 1909 erfolgte Herstellungen): Maierle, Schäflein, Stalldorf, Unterschischka. Verschiedene Lehr- und Lernmittel wurden gespendet für die Schulen in Ebental, Masern, Schäflein, Suchen, Unterschischka. Aus Anlaß des Weihnachtsfestes wurden an sechs Orten in Krain arme deutsche Kinder mit verschiedenen Spenden beschenkt. — Dem deutschen Studentenheim in Gottschee und der k. k. Fachschule für Tischlerei wurden größere Beträge zugewendet; auch wurde die Schülerlade (Gymnasial-Unterstützungsverein) in Gottschee unterstützt. — Für die deutsche Sprachinsel Gottschee hat der deutsche Schul-verein in den dreißig Jahren seines Bestandes rund 400.000 K an Unterstützungsbeträgen gewidmet. Er hat sich so in überaus dankenswerter Weise als ein Helfet in nationaler Not erwiesen. — (Hausiergesetz.) Aus Anlaß der Erledigung des Hausiergesetzes im Gewerbeausschusse des Abgeordnetenhauses sendete der Gottscheer Bauernbund au die Abgeordneten Fürst Auersperg, Sturm und Ja klic Dankestelegramme. Der Verständigungsausschuß bedankte sich ebenfalls telegraphisch beim Fürsten Auersperg. Dem Vernehmen nach wird das Hausiergesetz noch im Sommer im Plenum zur Verhandlung kommen. — (Fachschule.) Anfang Mai unternahmen die Schüler der oberen Jahrgänge der hiesigen k. k. Fachschule für Tischlerei unter Führung von zwei Lehrkräften eine Exkursion nach Laibach, wo die Werkstätten und das Möbellager des k. u. k. Hoflieferanten Herrn Johann Mathian, das Landesmuseum „Rndolsinnm", die kunstgewerbliche Fachschule und die wichtigsten kirchlichen und profanen Bauwerke besichtigt wurden. — Aus Ersuchen des Vorstandes der erst kürzlich ins Leben getretenen Kollektivgenossenschaft der Handwerker erklärte sich die Direktion der k. k. Fachschule gerne bereit, im Lause dieses Sommers Vorträge für Gewerbetreibende zu veranstalten, und zwar in Zwischenräumen von je zwei Wochen. Den Reigen eröffnete Herr Fachschullehrer Mosteeky mit einem interessanten Vortrage über die Geschichte des deutschen Handwerkes, hierauf folgten der Vortrag des Herrn Prof. Theiß über Geschichte des Hausrates (mit Bildern) und der lehrreiche und spannende Vortrag des Fachlehrers Herrn Stöger über Wesen und Zweck der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. Am 9. Juni wird Herr Direktor Knabl einen Vortrag halten über das Leder als Rohstoff und wir machen schon heute insbesondere die beteiligten Kreise aus diesen Vortrag aufmerksam. Auch fanden bisher zwei Lichtbilderabende statt, zu denen auch die Angehörigen der hiesigen Gewerbetreibenden Zutritt hatten. — (Falsches Gerücht.) Am 21. v. M. verbreitete sich infolge eines in Stalzern angeblich eingetroffenen TelegrammeS das Gerücht, daß New Iork und Brooklyn durch ein Elementarereignis zugrunde gegangen seien. Da von den rund 6000 Gottscheern und Gottscheerinnen, die in Amerika sind, mehr als 4000 ans New Iork und Brooklyn entfallen (in Brooklyn gibt es Straßen, die fast ausschließlich von Gottscheern bewohnt sind), erregte das Gerücht überall dort, wo man ihm Glauben schenkte, insbesondere bei dem weiblichen Teile der Bevölkerung, bei den Müttern, deren Söhne und Töchter in den beiden genannten Städten weilen, nicht geringe Bestürzung. In vielen Häusern auf dem Lande hörte man lautes Weinen; die Männer in einer Nachbargemeinde von Gottfchee kamen abends aus den Nachbardörfern zusammen, um die Sache zu besprechen. Man depeschierte nach Laibach, und erst als die telegraphische Rückantwort einlangte, daß dort von dein großen Unglücke nichts bekannt sei, beruhigten sich die Gemüter einigermaßen. Es war wohl ein sehr schlechter und unüberlegter „Witz", das Volk derart zu beunruhigen. Dem Urheber desselben diene zur Warnung, daß die Verbreitung beunruhigender falscher Gerüchte strafbar ist. — (Loyalität und Verständigungsausschuß.) Unter diesem Titel brachten die „Nachrichten" vom 22. Mai einen Aussatz, in welchem die Loyalität der Christlichsozialen gegenüber dem Ver-ständignngsausschusse in Zweifel gezogen und ihnen vorgeworfen wird, daß sie in diesem Ausschüsse bestrebt seien, den Einfluß und die Tatkraft des Fürsten Auersperg für ihre Zwecke auszunützen. — Man traut ja seinen Ohren nicht. Sind das nicht dieselben „Nachrichten", die für den Verständigungsgedanken und Verständigungsausschuß seit Jahr und Tag nur Hohn und Spott zur Verfügung hatten, die jene Männer beider Parteien, welche im Verständigungs-ausschusfe für die Förderung des öffentlichen Wohles selbstlos tätig waren, immer nur bewitzelten und lächerlich zu machen suchten? Gerade die „Nachrichten" und ihr Anhang haben der Verständigungspolitik gegenüber an Illoyalität stets das Unglaublichste geleistet und nun wagen sie es plötzlich, sich als deren Hüter (!) aufzuspielen! Die Christlichsozialen haben sich nicht nur keinen solchen groben Verstoß zuschulden kommen lassen, sondern es war im Gegenteile die Haltung des „Boten" gegenüber dem Verständigungsausschnsse immer eine ganz tadellose, ja vielleicht sogar allzu loyale und allzu entgegenkommende, so daß im Lager der Christlichsozialen selbst sich manchmal dagegen Widerspruch erhob. Die Begeisterung für den Verständigungsansschuß hat sich übrigens in jüngster Zeit infolge gewiffer Vorkommnisse auch in unserer Partei stark abgekühlt. — Die Verständigungspolitik hat von Anfang an nicht nur mit dem Hasse der Radikalen, deren Element Zank und Streit sind, zu rechnen gehabt, sondern vielleicht auch mit der Mißgunst anderer Leute in Gottfchee, die offenbar gerne allein „Hahn im Korbe" der Macht fein möchten und sich von anderen nicht gerne dreinreden lassen. Wir bitten, uns übrigens auch nur einen einzigen Fall zu nennen, wo christlichsozialerseits der Einfluß des Fürsten Auersperg für unsere Parteizwecke ausgenützt worden ist! Daß sich die wirtschaftlichen und genossenschaftlichen Organisationen im Ländchen (Raiffeisenkassen, landw. Filialen, landw. Ein- und Verkaufsverein, Vieh- und Schweinezuchtgenossenschaften) bei dem Gegensätze der Parteien (besonders ans dein Lande) nicht in ein verständlichem Sinne gründen und fuhren laffeu, hat die Erfahrung gelehrt. Es ist daher am besten, diese Organisationen beiderseits im Ver-ständigungsausschusse aus dem Spiele zu lassen und sich auf jene nationalen und wirtschaftlichen Fragen zu beschränken, an denen alle gleichmäßig interessiert sind. — (Sakristeischrank.) Am 23. v. M. wurde in der Sakristei der hiesigen Stadtpfarrkirche der neue Sakristeischrank (Unterteil) ausgestellt. Der nach dem Entwürfe des k. k. Fachlehrers R. Hruschka in der Abteilung des Fachlehrers I. Elm er von den Schülern des ersten Jahrganges hergestellte Schrank ist, entsprechend dem Baustile , der Kirche, im romanischen Stil, mit markierten Konstrnktions-Überplattnngen und geschmiedeten Beschlägen gearbeitet worden, um die gewünschte möglichst große Raumausnützung zu erreichen. Die Konstruktionsteile (Häupter, Rahmen usw.) sind nicht massiv, weil weniger haltbar, sondern aus Linden-, bezw. Fichten-blindholz und stärksten Sägeschnitt-Eichensonrnieren hergestellt, während die Füllungen (mit Flachschnitzerei und bemaltem Grunde) und Zierleisten massiv aus dem Holze der uralten, vor wenigen Jahren vom Blitze zerstörten Willigrainer-Eiche gemacht sind. Der Schrank ist 4'72 m lang, 110 m tief und 1-05 m hoch; wegen feiner Größe — er nimmt die ganze Rückwand der Sakristei ein —-ist er in drei Teile zerlegbar. Der neue Sakristeischrank zeichnet sich durch vornehme Gediegenheit aus. Indem er Zeugnis gibt von dem Können der Schüler der hiesigen Fachschule, gereicht er der Schule und den an ihr wirkenden tüchtigen Lehrkräften zur Ehre. Da weder ein Arbeitslohn noch ein Regiekostenbeitrag, sondern nur der Wert des Materials (Holz, Beschläge usw.) in Rechnung gestellt wurde, kommt der Schrank (Unterteil) nur nuf 487 K (statt 750 K) zu stehen. Die geschmiedeten Eisenbeschläge sind von Hugo Einhorn in Wien geliefert worden und kosten für den ganzen l ' Schrank (Ober- und Unterteil) 530 K, für den Unterteil allein 244 K. Es war ungemein schwierig, mit den körperlich noch nicht sehr kräftigen, jungen Schülern den riesigen Schrank überhaupt und insbesondere dessen einzelne große Teile genau passend auszuführen. Der Schrankoberteil wird im nächsten Schuljahre in Arbeit genommen und in entsprechend reicher Ausstattung ausgeführt werden. — (Schotter- und Sandmühle.) In der Sitzung der Stadtgemeindevertretung vom 17. Februar wurde, wie wir seinerzeit schon mitgeteilt haben, beschlossen, an das hiesige städtische Wasser-und Elektrizitätswerk eine Schotter- und Sandmühle anzugliedern. Die Maschinen für dieses Unternehmen sind nun kürzlich ange- I kommen und gelangen am untern Teile des hiesür angekauften Steinbruches unten an der Berglehne in der Nähe des Wasser- und Elektrizitätswerkes in einem aus Holz gebauten Maschinenhause zur Aufstellung. Die Maschinen sind von der bestbekannten Firma Gläser (Lnzzato) in Wien geliefert worden und sind imstande, täglich 50 bis 60 Kubikmeter, also etwa 50 Fuhren Schotter (Sand) zu erzeugen. Da der Tagesbedarf stelbstverständlich nicht so groß ist, wird man also auf Vorrat arbeiten können. Das Steinmaterial (blaugrauer Kalkstein, Hallstätter Kalk?) wird von Kennern als gut bezeichnet. Jedenfalls wird ein besserer und reinerer (mit Erde und dergl. nicht vermengter) Schotter und Sand erzeugt werden als der bisher in Verwendung genommene. Der von den Zigeunern erzeugte Schotter enthielt ja mitunter 25 bis 30 Prozent erdige Bestandteile. Die Kraftleitung vom Elektrizitätswerke ist bereits nahezu fertiggestellt und es wird auch der alte Motor (Dynamomaschine) des Elektrizitätswerkes verwendet werden, während letzteres Werk selbst eine neue Dynamomaschine bekommt. Die Kosten der ganzen Anlage sind auf rund 17.000 K veranschlagt, die Betriebsauslagen (Bruchsteinbeschaffung, Stromverbrauch, Bedienung usw.) sind mit 16.000 K angenommen. Bei einer jährlichen Erzeugung von nur 1500 Kubikmeter Schotter und 1500 Kubikmeter Sand (Bausand) würde sich, bei einem Verkaufspreise des (Schotters mit ji 3‘50 K und den des Sandes mit 8'50 K für den Kubikmeter, ein Reingewinn von etwa 2000 K erzielen lassen, was einer 17'7%>igen Jahresverzinsung der Anlagekosten gleichkäme. Der Betriebsleiter des Wasser- und Elektrizitätswerkes wird, wie man uns mitteilt, auch die Leitung der neuen Schotter- und Sandmühle übernehmen, für deren Betrieb ein Sprengmeister (Mineur) und mehrere Arbeiter in Verwendung genommen werden. Die Eröffnung des neuen Werkes dürfte binnen etwa drei Wochen erfolgen. — (Maiandacht und Lehrerschaft.) Mit dieser Notiz haben die „Gottscheer Nachrichten" in ihrer letzten Nummer gezeigt, wie mangelhaft und oberflächlich sich dieses Blatt informieren läßt. Es faselt nämlich, daß bei der Maiandacht die Lehrerschaft Gegenstand der Betrachtung war, daß der Kaplan Kopitar „mit der größten Mißachtung" von den Lehrern sprach, sie „mit Kot beschmutzte, Haß und Unfrieden gegen sie säte, von einer freien Schule I predigte und über den Liberalismus der Lehrer schimpfte". Eine keineswegs unbeträchtliche Anzahl von Majestätsdelikten! Doch ist f das noch nicht alles: er will ferner „das Wirken der Lehrer erfolglos machen und sie beim Volke in Mißkredit bringen", ja, am Ende gar „die Lehrerschaft zum Kampfe auffordern". Ganz schrecklich! Was ist denn wohl geschehen? Der genannte Kaplan hat die für den 21. Mai bestimmte Betrachtung aus dem Buche des ?. Freund „Bedenken und Einwendungen" (2. Auflage, Münster i. W., Seite 181—188) vorgelesen. Und wovon war darin die Rebe? Nur — wie es ausdrücklich heißt — von französischen, sozialdemokratischen und modernen atheistischen Lehrern, die gemeinschaftlich rufen: „Der Priester gehört nicht in die Schule!" Nur diese erfahren eine gründliche, aber höchst dezente Abfuhr. Warum also die Aufregung in den „Nachrichten"? Sind die „Nachrichten" vielleicht der Ansicht, daß auch die hiesige Lehrerschaft mit dem erwähnten Rufe der Atheisten und Religionsstürmer übereinstimmt? Und wenn die „Nachrichten" so fromm meinen, „an der heiligen Stätte sollte die Religion der Liebe gelehrt werden", so muß das Blatt früher seinem Berichterstatter die offenbar viel notwendigere Lehre erteilen, er solle künftighin selbst zuhören und recht aufmerksam aufpassen, um das Blatt vor dem berechtigten Vorwurfe zu schützen, daß es nur ungerechte, auf bloßem Weiberklatsch beruhende Ausfälle bringe. Witterdorf. (Lügenhafte Behauptung.) In letzter Zeit ging jemand in Mitterdorf mit der Behauptung hausieren, daß alle Schüler der ersten Gymnasialklasse, welche der Marianischen Studentenkongregation angehören, ausgeschlossen werden. Es sei festgestellt, daß das eine ganz gemeine Lüge ist. — (Eheschließungen.) Am 19. Mai wurden F. Michitsch aus Koflern 36 und Maria Eppich aus Oberloschin 24; am 23. Johann Kresse aus Kerndorf 24 mit Josefa Fink aus Kletsch 9; am 30. Johann Hönigmann aus Tiefental 11 mit Magdalena Eppich aus Mitterdorf 23; am 31. Karl Kresse aus Oberloschin 9 mit Juliana Perz aus Lienfeld 4 getraut. — (Besprechung.) Die Mitglieder der hiesigen Vieh- und Schweinezuchtgenossenschafl hielten am Fronleichnamsfeste nachmittags eine Besprechung ab, zu der auch die Herren Abgeordneten Jaklic und Bartol, welche im Landtage auch die Gottscheer Gemeinden vertreten, erschienen waren. Es wurden hiebei besonders zur Frage Viehzucht recht praktische Winke gegeben und hingewiesen, in welcher Weise das Land die Ausbesserung der Stallungen unterstützen wolle. Besprochen wurden auch andere Angelegenheiten und waren die von den Teilnehmern zahlreich gestellten Fragen und vorgebrachten Wünsche ein gutes Zeichen, daß auch der Gottscheer Bauer nicht von trägem Dahinbrüten und abgeschlossener Selbstsucht, sondern von schaffensfreudigem Zusammenhalten bessere Tage erhofft. Daß die krainischen Abgeordneten jetzt auch um Gottschee sich annehmen und mit den Wählern öfters zusammenkommen, ist gewiß nur zu begrüßen. (Zur Wasserleitungsfrage) äußerte sich Abg. Bartol, daß heuer noch vor der eigentlichen Schlußverhandlung noch Vorbesprechungen in Mitterdorf, Malgern, Ebental, Altlag und Schalken-dorf stattfinden werden, wobei Oberbaurat Klinar den ganzen Plan und Kostenvoranschlag darlegen und besprechen wird. Walgern. (Viehmarkt.) Der Urbanimarkt am 25. Mai hat die Erwartungen der Käufer, Verkäufer und Wirte übertroffen. Es wurden 617 Stück Vieh aufgetrieben und es entwickelte sich ein lebhafter Kauf und Verkauf. —- (Todesfall.) Am 17. Mat ist die 22 jährige Maria Jonke Nt. 17 nach längerem Siechtum gestorben. — (Trauung.) In der St. Peterskirche in Jersi City in Amerika fand die Trauung des Franz Hönigmann aus Malgern Nr. 43 mit Josefa Eppich aus Malgern Nr. 44 statt. — (Von der Jagd.) Unsere Gemeindejagd wurde am 31. Mai verpachtet. Erstanden hat sie der Gemeindevorsteher Herr Franz Perz um 420 K. Höermösek. (Danksagung.) Da es mir nicht möglich ist, jedem einzelnen für die herzliche Teilnahme, die ich anläßlich des Hinscheidens meines teuren Gatten gefunden habe, persönlich zu danken, so sei auf diesem Wege allen jenen, die trotz der ungünstigen Witterung den weiten Weg nicht gescheut haben, um dem teuren Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, insbesondere auch der geehrten Gottscheer Kaufmannschaft, der herzlichste Dank ausgesprochen. Maria Jonke. Wösel. (Schneller Tod.) Der allseits bestens bekannte Kaufmann und Gastwirt I. G. Jonke, vulgo Micheleisch, wurde am 21. Mat in Gottschee im Kaffeehause ganz unerwartet von Übelkeiten befallen und vom Schlage berührt. Zugleich trat auch eine Zungenlähmung ein, weswegen er, obwohl noch bei Bewußtsein, sich nicht mehr verständigen konnte. Einer Übertragung ins städtische Spital widersetzte er sich mit aller Kraft; seine Sehnsucht war nur nach Hause, wohin er auch gleich geführt wurde. Die Schmerzen, die er litt, waren furchtbar und er mußte infolgedessen immer gehalten werden. Abends gegen 10 Uhr trat Herzlähmung und der Tod ein. Mit I. G. Jonke ist ein braver, gebildeter Mann, ein tüchtiger Kaufmann aus dem Leben geschieden, erst 50 Jahre alt, geliebt von seinen Freunden und geachtet auch von seinen Gegnern. Er war ein Christlichsozialer aus voller Überzeugung und stand, wie er es oft selbst erzählte, an der Wiege der christlichsozialen Partei in Wien, welche, mit dem verstorbenen Bürgermeister Dr. Karl Lueger und dem jetzigen Präsidenten des Reichsrates Dr. Robert Pattai an der Spitze, den Kampf gegen das liberale Wirtschaftssystem eröffnete. Den christlichsozialen Grundsätzen und Ideen blieb er immer treu als charakterfester Mann, der überzeugt war, daß das Christentum die Grundlage bilden muß in Familie und Staat und in allen sozialen Fragen, sowie daß man als Christ die Pflicht hat, im modernen Geisterringen zwischen Glaube und Unglaube für die Religion einzutreten ungeachtet der liberalen Gewaltpolitik, der sich nur feige Seelen willenlos beugen. Am 23. Mai um 4 Uhr nachmittags fand sein Leichenbegängnis statt. Die außerordentliche Teilnahme an demselben bewies, welch große, allgemeine Achtung er genoß. Außer den Kränzen der Angehörigen waren Kränze von der Feuerwehr Mosel, vom Kaufmann Koritnik und von der Kaufmannschaft in Gottschee am Sarge niedergelegt worden. Fast die ganze Kaufmannschaft von Gottschee, die Feuerwehr von Mosel, deren Mitglied und Gründer er war, und die von Reintal gaben ihm das Ehrengeleite. Als Trauergast gab ihm die letzte Ehre auch der k. k. Bezirksschnlinspektor Herr Prof. Rud. E. Peerz und die Gemeindevertretung von Mosel. Die Trauer um den Verstorbenen ist eine allgemeine; er wird auf lauge Zeit eine große Lücke zurücklassen. Gott, der Herr alles Trostes, möge den Schmerz der Hinterbliebenen lindern und dem Verstorbenen die ewige Ruhe verleihen! Werderb. (Unter den Hammer.) Dem Gemeinderate I. Verderber wurde sein Anwesen am 24. Mai gerichtlich verkauft und vom Kaufmanne Franz Verderber in Gottschee um 4200 K erstanden, welcher eine parzellenweise Versteigerung veranstalten wird. Ileintak. (Nene Fahne.) Die Firma Anna Hofbauer in Laibach lieferte eine neue Kirchenfahne aus schwerem'Seidendamast in gediegener Ausführung und es wurde die Fahne bei der heurigen Fronleichnamsprozession das erstemal benützt. Steinrvand. (Keuchhusten.) Seit einigen Wochen tritt hier der Keuchhusten seuchenartig auf. Besonders häufig werden Sinder von ihm befallen, doch verschont er auch Erwachsene nicht. Wü'andk. (Sterbefälle.) Drei Männer sind hier an drei auf einander folgenden Tagen gestorben, und zwar am 23. Mai Lorenz Schmidt (Pichlgrenz) aus Gutenberg, 89 Jahre alt; am 24. Mai Andreas Stritzel aus Dor»achberg 47, 74 Jahre alt; am 25. Mai ganz unerwartet Johann Stängel aus Kleinriegel 11, 52 Jahre alt. — (Rückkehr aus Amerika.) Seit Ostern sind 14 Personen, lauter Erwachsene, aus Amerika hieher zurückgekehrt; unter diesen hatte einer die Heimat durch volle 22 Jahre nicht mehr gesehen I — Kornwakd. (Jnd enwirtsch ast.) Am 23. Mai verunglückte ein bei der hiesigen Waldbahn feit erst vier Tagen als Bremser angestellter Bursche aus Kroatien, indem er sich einen Fuß und zwei Rippen brach. Man überführte ihn ins Spital nach Kcmdia, aber auf einem gewöhnlichen Fnhrwagen. Stöhnend vor Schmerz infolge der starken Erschütterungen verlangte er in Töplitz einen Priester. Doch der rohe Fuhrmann hörte nicht auf die Bitte des Sterbenskranken. In Waltendorf gab dieser denn den Geist auf. Die Bevölkerung ist ungeheuer aufgebracht über diese unmenschliche Behandlung eines schwerkranken Arbeiters durch die Sägeleitung. Mnterkag. (Einladung) znr ordentlichen Generalversammlung des Spar- und Darlehenkassenvereines in Unterlag, welche am 12. Juni nach dem nachmittägigen Gottesdienste im Amtslokale stattfindet. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Bericht des Aufsichtsrates, 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 1909, 4. Änderung der Statuten, 5. Allfälliges. Moroöitz. (Trauungen.) Am 23. Mat schlossen den Bund fürs Leben Peter Brifchki, Neffe des bestbekannten Gastwirtes Anton Brischki in Morobitz, mit Maria Panther in Morobitz 12. Die Hochzeitsstimmung war eine sehr gehobene, da sich fast alle Ortsbewohner an der Feier beteiligten. Am 30. Mai wurden getraut Matthias Spiletitsch mit Maria Stampfl in Niedertiefenbach 19. In der Allerheiligenkirche in Brooklyn heiratete am 1. Mai Anna Schager ans Jnlanf einen gewissen Siegfried Härdter ans Eisenburg in Ungarn. Viel Glück allen miteinander! Werdreng. (Schulbau-Vergebung.) Unter dem Vorsitze des k. k. Bezirksschnlinspektors Prof. Rudolf E. Peerz versammelte sich am 23. Mai um 10 Uhr vormittags das Schulbaukomitee im Haufe des Herr Johann Semilsch betreffs Schulbau-Vergebung. Als Baukonkurrenten waren anwesend die Baumeister Treo aus Laibach, I. Breiditsch aus Lienseld, Mnzzolini und Renato ans ' Gottschee. Der Vorsitzende teilte mit, daß mit dem Schulbau Heuer unbedingt begonnen werden und deshalb endgültige Beschlüsse gefaßt werden müssen. Über die hierauf erfolgten genauen Besprechungen wurde ein Protokoll ausgenommen. Der Vorsitzende berichtete, daß ihm mit Schreiben vom 28. April der Deutsche Schulverein die Aufsicht über die gestimmte Banführung und die Tätigkeit des Baukomitees übertragen und mit Drahtnachricht vom 11. Mai die gesamten Baugelder bewilligt habe. Die Grundlage des Baues sei ein genau besprochener und allseits genehmigter Bauplan und die Baubestimmungen, die vorgelesen und von den Baukonkurrenten zur Kenntnis genommen wurden. Baumeister Muzzolinis Bauplan wurde über Ansuchen des Deutschen Schulvereiues vom Baumeister und Architekten Treo etwas umgeändert und bildete die Grundlage bei der Verhandluug. Auch an diesem Plane wurden den Verhältnissen angepaßte, reiflich überlegte Veränderungen beschlossen und der Ort des Schnlhanses auf dem Bauplatze annähernd abgesteckt. Die Verhandlung wurde im Schulgebäude zu Möse! fortgesetzt und ein Vorschlag der genannten Baumeister zur Bauvergebung beschlossen, worüber der Deutsche Schulverein als eigentlicher Bauherr die endgültige Entscheidung, welche in Kürze zu erwarten ist, treffen wird. Der Bau wird wahrscheinlich ohne Rücksicht ans die Höhe des Offertes jenem Baumeister übergeben, der voraussichtlich den Schulbau in bester Weife durchzuführen imstande ist. Der Schulsprengel Verdreng verpflichtete sich, den Kalk und den Steinbruch kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Ban dürfte fix und fertig auf 21.000 K zu stehen kommen. Höttenitz. (Sterbefälle.) Am 21. Mai starb der Schneidermeister und Gastwirt Johann Poje, ein biederer Mann. Leider brachten es die Familienverhältnisse mit sich, daß er sein Haus und Anwesen hier verkaufen und auf den Grundbesitz seiner zweiten Frau nach Lienfeld übersiedeln mußte. Ein Schlaganfall machte dort seinem Leben ein jähes Ende. — Einige Tage daraus starb hier Johann Ts eher ne im Alter von 86 Jahren. Die Landwirte der hiesigen Umgegend suchten bei Krankheiten des Viehes den Veteranen gerne auf, da Rat und Htlse dem alten Mann fast nie aus-gingen. -— Sie ruhen in Frieden! Messektak. (Pregl-Hnsaren) setzen mit einer Keckheit sondergleichen die dicksten Lügen und Verleumdungen in die Welt. So _ logen sie am 17. Mai I. I. in Laibach dem Landesausschuß Grasen Barbo vor, der Genossenschaftskommissär Dr. Pogačnik hätte am 24. April anläßlich der Hauptversammlung der neugegründeten Viehzuchtgenvssenschast im Agnitschschen Gasthause folgendes gesagt: „Nur fromme, rechtgläubige Christen, die fleißig beten, dürfen in die Genossenschaft ausgenommen werden." Ganz knrz, ohne alle Umschweife erklären wir diese angeblich gemachte Äußerung für eine freche Erfindung und erlauben uns die Anfrage: Herr Pregl, waren etwa Sie derjenige, der diese Lüge beim Landesausschuß Grasen Barbo ausgerichtet hat? — (Trauungen.) In der St. Peterskirche zu Cleveland sind getraut worden: Matthias Kobetitsch aus Grodetz 1 und Sofie Perz aus Cleveland; Karl Roschitsch aus Grodetz 4 und Josefa Mische aus Otterbach. In der Allerheiligenkirche zu Brooklyn wurde getraut: Leonhard Meditz aus Büchel 18 mit Theresia Meditz aus Büchel 26. Wien. (Verein der Deutschen aus Gottschee.) Die überraschende Trauernachricht vom Hinscheiden des auch in unserem Kreise bekannten Herrn Matthias Perz in Kostern hat bei den Mitgliedern des Vereines allgemeine, aufrichtige Teilnahme erweckt. Bekanntlich nahm der mit vielen Charaktervorzügen ausgestattete, in Gott selig Entschlafene im Herbste des Jahres 1907 mit seinem Sohne, dem Herrn Pfarrer von Morobitz, an dem Katholikentage in Wien teil. Aus diesem Anlasse hatten wir die Ehre, nebst den übrigen aus Gottschee erschienenen Herren auch diese beiden geehrten Heimatsgenosseu als liebe Gäste an dem damals gegebenen, glänzend verlaufenen geselligen Familienabende des Vereines zu begrüßen. Hiebei ward uns die Freude zuteil, den Verstorbenen näher kennen zu lernen, und ist dieser Anlaß noch in frischer Erinnerung geblieben. Wir bekunden auf diesem Wege die herzlichste Teilnahme sowie unser Gedenken an den teuren Verblichenen und bringen unser innigstes Beileid der geehrten, von großem Verluste betroffenen Familie zum Ausdrucke. Mögen den geschätzten Hinterbliebenen die erwiesene Ehrung und die allgemeine Teilnahme zum Troste in ihrem Schmerze gereichen. Im Namen der Mitglieder des Vereines der Deutschen aus Gottschee in Wien: I. König, k. k. Verz.-Steuer-Lin.-Assistent. — (Silberne Hochzeit.) Unser hochverehrtes Mitglied, Herr Johann Springer, Kaufmann in Wien, feierte am 20. Mai im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Nachdem wir hievon erst nachträglich Kenntnis erhalten haben, so entbieten wir dem Jubelpaare auf diesem Wege unsere herzlichsten Glückwünsche. Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene Aleindruckzeile oder deren Raum sO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Zahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze )ahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Gottscheer Raiffeisenkassen. Zinsfuß für Spareinlagen 41A°/o. „ „ Hypothekardarlehen 5%. „ „ Personal (Bürgschafts)-Darlehen 5Va /%. Flechten, Hautausschläge sind heilbar, sehr viele Danksagungen. KARL THELEN, Apotheker Beuel am Rhein. Ein an der Berglehne in der Nähe der Stadt Gottschee günstig gelegenes Gasthaus ist ehestens zu verpachten oder zu verkaufen. Anfragen beim Eigentümer G. und P. Schlaf, Gottschee. 3—3 Haus mitten in der Stadt Gottschee ist zu verkaufen. 3—2 Näheres bei der Verwaltung des „Gottscheer Boten“. A A A A A A A Leset und abonnieret den „Gottscheer Boten“. 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