Bezugspreis« für das ehemalige Vüerreich-Ung. ganzjährig K 10 — halbjährig K 5' — £ür Amerika: ganzjährig D. 2 50 pr das übrige Ausland ganzjährig K 12 — Briese ohne Unterschrift roerbennichtbei'üctfichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. aiu 1.. 10. mtb 20. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IPaubermappe' eines jeden Monates. Bestellungen nberniuunl die Merwaltung des Hotticheer Boten in Gottschee Nr. 121. Berichte find zu senden an die Schriltteitung des Hottscheer Noten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) mei'ben nach Tarif berechnet und UQit;der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotisch eer Boten erhältlich. - Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Nr. 5. Kottsches, am 10. Aeöruar 1919. Jahrgang XVI. Festabend unserer Heimkehrer. Sonntag, den 2. Februar, fand im Hotel „Stadt Triest" ein festlicher Abend unserer Heimkehrer statt, der sich eines außerordentlich zahlreichen Besuches erfreute. Nicht nur der geräumige, mit Tannengrün reich geschmückte Saal, sondern auch die übrigen Gasthausräumlichkeiten waren dicht besetzt. Der Beginn des Festes (um 8 Uhr nachmittags) mußte aus dem Grunde so frühzeitig angesetzt werden, weil die Polizeistunde gegenwärtig für 9 Uhr abends ungeordnet ist. Herr Professor Peter Jonke begrüßte herzlich die zahlreich erschienenen Heimkehrer und Festgäste und erteilte sodann dem Bürgermeister Herrn kaiserl. Rat Alois Loy das Wort. Der Herr Bürgermeister führte aus: Sehr geehrte Heimkehrer! Liebe Landsleute! Der Weltkrieg, der durch mehr als vier Jahre auf uns lastete, ist zu Ende. Jäh, wie er begonnen, hat er auch geendet, allerdings anders geendet, als wir nach den heldenhaften Taten unserer Armeen und nach den unzähligen Opfern der Böller hoffen durften. Mit einem gewaltigen inneren und äußeren Zusammenbruch des alten Reiches hat der Krieg seinen plötzlichen Abschluß gefunden. Das war die Zeit, wo Sie, verehrte Krieger des Weltkrieges, die Sie durch mehr , als vier Jahre Übermenschliches geleistet, die Sie dem Tode vielmals ins Ange geschaut, die Sie Hunger und Kälte, Drangsale und Entbehrungen für die Heimat erlitten haben, sich zur Heimkehr rüsteten. Freilich, wie so ganz anders hatte man sich diese gedacht und erhofft, zu jener Zeit, als Sie im Sommer 1914 blumengeschmückt, mit Bändern geziert, unter dem rauschenden Jauchzen des Volkes von uns Abschied nahmen, um ins Feld zu ziehen! Ein Triumphzug sollte Ihre Rückkehr werden, ein frohes Siegessest sollte gefeiert werden! So hatte man damals gehofft. Das Schicksal hat es anders gefügt. Zersprengt und in einzelnen Häuflein kamen Sie zurück zu Ihren Lieben, die Sie schon so lange sehnsuchtsvoll erwartet hatten. Nur ein Teil, vielleicht der größere unserer heimatlichen Krieger, ist bisher der Heimat wiedergegeben worden. Viele tragen noch schwer das Los der Gefangenschaft, am schwersten jene, die zu den 400.000 bis 500.000 Gefangenen gehören, welche in Ostsibirien und Türkest an noch jetzt ein äußerst hartes Los zu ertragen haben. Aber auch unter den mehreren hunderttausend Kriegsgefangenen in Italien befinden sich nicht wenige Söhne unserer engeren Heimat und unseres Bezirkes. Sie haben heute, geehrte Herren, einen festlichen Heimkehrerabend veranstaltet und es fällt mir zunächst die Aufgabe zu, Sie namens der Stadtgemeinde Gottschee aufs herzlichste zu begrüßen und Ihnen den tiefsten, wärmsten Dank der Bevölkerung auszudrücken für alles das, was Sie im Kriege Großes und Schweres geleistet und ertragen haben. Es ist Ihnen, sehr geehrte Herren, von der stadt zwar kein prunkvoller, pompöser Empfang bereitet worden, die Umstände ließen es nicht zu; aber seien Sie versichert, daß jeder von uns Ihnen vom Herzen aufrichtig und innig Dank zollt. Die Heimat ist stolz darauf, daß sich ihre Söhne im Kriege so tüchtig erwiesen, so tapfer geschlagen haben. Daß nahezu 800 Gottscheer, also mehr als etwa ein Drittel sämtlicher Eingerückten, Kriegsauszeichnungen erworben haben, gehört auf ein besonderes Ehrenblatt. In wehmuts- und weihevoller Erinnerung weilt unser Gedanke bei denen, die den Heldentod fürs Vaterland erlitten haben. Damals, als Sie in den letzten Julitagen 1914 hinaus ins Feld zogen, wurde mir von Ihnen zugerufen: Herr Bürgermeister, vergessen Sie, während wir fern von der Heimat das Vaterland verteidigen, nicht auf die treue Fürsorge für unsere Familien, für unsere lieben Angehörigen. Ich habe Ihnen damals das Wort gegeben, daß die Stadtgemeinde und die Bevölkerung eS als ihre Ehrenpflicht betrachten werden, für die Zurückgebliebenen nach Kräften Sorge zu tragen, und dieses Wort wurde auch treu eingelöst. Es wurden bei uns Sammlungen veranstaltet für die bedürftigen Zurückgebliebenen, insbesondere für die armen Witwen und Waisen nach gefallenen Kriegern. Diese Sammlungen haben den Betrag von mehreren tausend Kronen eingebracht. MU besonderer dankender Anerkennung muß hiebei hervorgehoben werden, daß auch unsere Landsleute in Amerika hiezu ein ansehnliches Scherflein beigesteuert haben. Ein großer Teil der Sammelgelder wurde bereits seinem Zwecke zugeführt. Es sei ferner darauf hingewiesen, daß im Re» konvaleszentenhause des Roten Kreuzes in Gvttschee, das von der Bevölkerung durch reiche Spenden von Lebensmitteln usw. stets freigebigst unterstützt wurde, durch mehr als drei Jahre Hunderte und" Hunderte von verwundeten und kranken Soldaten, darunter auch nicht wenigen solchen, die aus unserem engeren Gebiete stammen, aufs beste behandelt und verpflegt wurden. Diese ehemaligen Krieger erinnern sich noch jetzt dankbar an jene Zeit, wo sie in Gottschee in so treuer Pflege standen. Aber auch sonst war die Stadtgemeinde aufs eifrigste bestrebt und bemüht, ihren Pflichten den Angehörigen der Eingerückten gegenüber treu und gewissenhaft nachzukommen. Es sei in dieser Beziehung insbesondere auf die nicht selten sich schwierig gestaltende Lebensmittelversorgung hingewiesen. Dem rechtzeitigen, vorsorglichen Eingreifen der Gemeinde ist es zum Glück gelungen, die Ernährung der Bevölkerung während des Krieges möglichst sicherzustellen und durch voraussehende Vorsorge mittels Schaffung von Reserven auch für solche Monate Mehl, wenigstens in gewissem Ausmaße, bereitzuhalten, wo die Zufuhr von außen stockte. Meine Herren! Infolge des mehrere Jahre langen Krieges ist so mancher von Ihnen als ein anderer zurückgekommen, als er in den Krieg gezogen ist. Es darf uns gar nicht wundernehmen, wenn sich anfangs in Ihren Kreisen vielleicht eine gewisse Verdrossenheit kundgab. Nach vier Jahren Schützengrabencxistenz, nach unzähligen rühmlichen Kämpfen, nach Überstehung von tausend und tausend Gefahren und Leiden wurden Sie der Heimat wiedergegeben, wo Sie das Glück und den Frieden der Familie, aber anderseits auch die gewisse Eintönigkeit des Alltags und die häusliche und berufliche Arbeit fanden, deren Sie so lange entwöhnt waren. Diese anfängliche Verdrossenheit haben Sie gewiß bereits überwunden. Für die ganze Wett und auch für unsere engere Heimat ist nun eine neue Zeit angebrochen. Es gilt, fleißig, rührig und mit Einsetzung aller Kräfte alles das wieder aufzubauen, was der Krieg zerstört und vernichtet hat. Das gibt Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit. Auch Sie, meine Herren, sind gewiß alle entschlossen und bereit, unverdrossen und arbeitsfreudig die Hand ans Werk zu legen, alles zu leisten, alles zu unternehmen, alles zu tun, damit unsere liebe Heimat uns national und wirtschaftlich erhalten bleibe und nicht dem Rückgänge anheimfalle. Und schließlich lassen Sie mich Ihnen noch ein wichtiges Wort zurufen, die Mahnung Schillers: Seid einig, einig, einig! Nur wenn wir Schulter an Schulter einmütig und in einträchtiger Gesinnung dastehen, können wir die gegenwärtige schwere Prüfungszeit ungebrochen überdauern. Darum darf es jetzt unter uns keine Spaltung, keinen Mißton geben. Alles stehe vielmehr in schönstem Einklänge. Ob Städter, ob Landmann, ob Bürger, Bauer oder Angehöriger der Jntelligenzgruppen, reichen wir uns alle die Hand und schließen wir fest den Bund für die Sache unserer lieben, teueren Heimat. Gottschee soll unverkürzt und ungcschwächt den Gottscheern bleiben! Das walte Gott, der unser Land in seinen Schutz nehmen wolle. In diesem Sinne begrüße ich Sie, meine Herren, nochmals mit einem kräftigen heimatlichen Heilgruß. Heil unseren tapferen Heimkehrern! Sie leben hoch, hoch, hoch! Der Vorsitzende, Herr Prof. Jonke, dankte dem Herrn Bürgermeister für seine warmen, eindrucksvollen Worte an die heimgekehrten Krieger und fuhr fort: Als im Hochsommer 1914 der greise Kaiser Franz Josef I. die Völker Österreichs aufrief, um beutelüsterne Feinde von den Grenzen der altfesten Monarchie fernehalten zu können, da durchzuckte uns alle ein ahnungsvoller Schauer, der der Zukunft galt; aber sooft Franz Joses zu Pferde gestiegen war, waren ihm seine Völker in Begeisterung und Vertrauen gefolgt. So auch in jenen heißen Julitagen. Heute freilich klingt jener Jubel von damals wehmütig in unseren Herzen nach, mit dem unsere beste Mannes-krast hinauszog in jenes unbestimmte Etwas, das man Krieg nannte. , Was wir in der Zeit erlitten und erlebt, wer könnte es beschreiben? Solange der alte Kaiser lebte, lebte auch der altöfter-reichische Geist und der einträchtige Wille für Österreich. Als er aber mitten im Ringen seine Augen für immer schloß, begann sich jene dunkle Sage zu erfüllen, die wir kannten. Es starb mit ihm die ererbte Eintracht, die Zeichen des Zerfalles mehrten sich, bis es zu Allerheiligen des vergangenen Jahres zur plötzlichen Auflösung unserer tausendjährigen Völkergemeinschaft kam, unter deren unmittelbaren Wirkungen wir noch stehen. Der jahrhundertelangen Gemeinsamkeit vergessend, schieden sich die Völker wie aus einer Mißheirat von gestern. Aber kam es, wie es kam, wir Gottscheer, ob Kämpfer oder Hinterlandsbürger, können ruhig sagen: Wir sind unschuldig an dieser Entwicklung. Wir haben unsere Pflicht getan wie wenige. Und nun mußten unsere braven Kämpfer rückkehren, trüben und wirren Blickes wie verfolgtes Wild. Leider sind es nicht alle, die hoffnungsfroh hinausgezogen waren. In Wehmut streifen unsere Gedanken hinaus ans die Heldenfriedhöfe oder die zahllosen Hügelein der Kriegsschauplätze, wo, ach, nur zu viele Gottscheer ruhen. Keine Kunde erzählt, keine Märe berichtet, was ihre letzten Gedanken gewesen, was ihre ersterbenden Lippen gehaucht haben mögen. Waren es Flüche aus die entmenschte Welt, waren es Segenswünsche an die Heimat? — Fast scheint es, als ob diese Opfer umsonst gebracht wären. Hoffen wir, daß sie nicht vergeblich waren für die Menschheit. Diese Helden waren die Schrittmacher für die neue Zeit. Die fremde Erde sei ihnen leicht! Mögen wir alle Schweres erduldet und erlitten haben, wir taten es stets im Hinblick auf unsere Heimat. Wer das Stahlbad der Zeit genossen, wer an der Front gestanden, hat nicht dem Tode allein ins starre Auge geschaut. Wo ringsum Tod und Vernichtung herrschte und für den äußeren Menschen nirgends mehr Rettung möglich war, da hellte es sich in unserem Innern auf; es erschien uns Gottes klares Antlitz hell und mild und daraus blickte allumfassende Liebe und wies uns, den Weg des Mutes und der Freiheit zu gehen. Er zeigte uns den neuen Geist, der, aus den Trümmern des Schlachtfeldes aufgestiegen, sich tatenfroh die Bahn bricht über die ganze Erde, wenn auch noch in Formen, denen die Schlacke der Vorfahren anhaftet. Noch stellen sich ihm Menschlein entgegen mit alten Methoden und Ideen. Aber die Riesenopfer waren zu allgemein, als daß sie nur Einzelwirkungen zur Folge haben könnten. Das ist unser Trost. Und wir können mit Stolz sagen, daß auch wir den ehernen Schritt der neuen Zeit vorbereitet haben. Ob wir uns an dem Gestein des Karstes festgebissen oder auf Galiziens dampfender Erde jeden Fußbreit Bodens dem Feinde abgetrotzt haben, wir taten es stets auch jenem trauten Fleckchen Welt zu Liebe, das uns Gott besonders empfohlen hatte, wir taten es für unsere liebe Heimat, für unser teures Gottscheerland. Und nun, wo wir wieder in seinem Bereiche sind, versprechen wir, in Eintracht und Kraft unsere Ideale mit Wärme zu verfechten. Hoch lebe das Gottscheerland! Nach hierauf erfolgter begeisterter Abstngung des Gottscheer Liedes ergriff Hochw. Herr Dechant Erker das Wort und hielt folgende Ansprache: Sehr geehrte Heimkehrer! Verehrte Anwesende! Das überquellende Gefühl, mein warmfühlendes Herz treibt mich dazu, beim heutigen Feste einige Worte an Sie zu richten. Als Pfarrer der Stadtpfarre Gottschee mußte mir ja die Sorge um Euch, meine lieben Heimkehrer, besonders am Herzen liegen. Meine und der Pfarrinsaffen heißen Gebete enthielten ja vor allem die Bitte zu Gott, daß seine allmächtige Hand Euch schütze und schirme in jeder Gefahr. Und immer war unser Herz, unser Denken bei Euch. Wenn hoch von unserem Turme Siegesgeläute ertönte, dachten wir vor allem an Euch, wenn wir in den öffentlichen Blättern die Kriegsauszeichnungen lasen und darunter so viele tapfere, heldenmütige Söhne unserer engeren Heimat fanden, waren wir stolz auf Euch, und wenn wir in der Verlustliste den Heldentod der Söhne unserer Heimat lasen — aus der Stadtpfarre Gottschee allein haben ja mehr als 20 Krieger den Heldentod fürs Vaterland erlitten —, dann trauerten wir tief und schlossen die Gefallenen in unser frommes Gebet ein. Und wenn der Donner der Geschütze von der Jsonzofront bis zu uns herüberdrang, wenn darob der Boden erzitterte, dann bangte uns wohl, ob der Feind nicht durchbrechen und ins Land eindringen könnte. Wie dankbar waren wir dafür, daß durch die heldenmütige Tapferkeit unseres Heeres, dem auch Ihr angehörtet, dies Eindringen des Feindes in unser Land abgewehrt wurde. Und Euer Sinnen und Denken an der Front? War es nicht in Sturm und Graus, in Not und Tod, in den furchtbaren Schrecknissen des Krieges stets bei uns, bei Euren Lieben, bei Euren Eltern und Kindern, bei Euren Brüdern und Schwestern, Freunden und Bekannten? Nun seid Ihr uns wiedergegeben I Ihr seid dessen froh und wir sind dessen froh! Die Heimat hat Euch mit liebender Sehnsucht in ihre Arme ausgenommen. Was erwartet sie von Euch? Vor allem, daß Ihr mithelfet, die schweren Schäden des langen Krieges zu heilen, wieder aufzubauen, was der Krieg zerstört und vernichtet hat. Laßt Euch diese Arbeit nicht verdrießen. Sie gilt ja unserem teuren Volke, unserer lieben Heimat, die in der jetzigen schweren Zeit mehr denn je auf Euere unverdrossene treue Tätigkeit angewiesen ist. Wäret Ihr früher Streiter und Kämpfer im Kriege fürs Vaterland, so müsset Ihr jetzt eifrige Arbeiter in den Werken des Friedens werden, damit unsere liebe Gottscheer Heimat auch weiter blühe und gedeihe und nicht verfalle. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas und rufe aus vollem gottscheerischen Herzen: Heil unseren lieben tapferen, heldenmütigen Heimkehrern I Heil und heimatlicher Gruß! (Großer Beifall.) Nun folgte eine bunte Reihe von Vorträgen und verschiedenen Darbietungen. Die Vorträge waren zum Teile der Sammlung „Schüler-Kriegsbuch" unseres Landsmannes Herrn Johann R ö t h e l, Fachlehrers in Graz, entnommen. Steuerassistent Herr Andreas Hutter trug vor „Landsturmmannsabschied" (G. Herrigel), „Heimat" (Franzmathcs) und „Die Mutter" (Rudolf Bernreiter) p Herr Prof. G. Raser brachte zum Vortrage „Für uns" (von einem Ober-Tertianer), „Ich Hab ein Hügleiu im Poleiilanb" (Daukwart R. Zwerger) und „Des deutschen Knaben Schwur" (Kernstock); Herr Tierarzt Herbert Hönigm ann „Ist es Schmach?" (aus der „Jugend" 1918); Postadjunkt Herr Anton Hönigmann „Den Hinterbliebenen" (W. Hcymann), „Nur dieses nicht . . .1" (D. R. Zwerger). Die Vorträge lösten allgemeinen, reichen Beifall aus. Unser wackerer, zu neuem Leben erstandener Mäunergesang-verein brachte unter der gediegenen, vornehmen Leitung seines Chormeisters Herrn Übungsschullehrers Karl Miklitsch die Chöre zu Gehör „Im Feld des Morgens früh" (vertont von Bmkhari) und „Wie's daheim war" (Text von Peter Cornelius, vertont von G. Wolgemuth). Die beiden Darbietungen überraschten angenehm durch ihre feine Abtönung. Nachdem hierauf Herr Alois Verderber einige zwerchfellerschütternde Anekdoten u. bergt, zum besten gegeben, wurde zur amerikanischen Versteigerung einer lebenden Gans geschritten, was viel Gelegenheit zu Heiterkeilsausbrüchen gab. In einer Erquickungshalle wurden unter der Leitung der Herren Steuerosfizial J. B e r-derber und I. Premier Frankfurter Würstel, Semmeln, Bretzel, Kipfel und Bier geboten. Techniker Herr Karl Peteln trug in aller Gottscheer Tracht einen Korb voll süßer Orangen und Biskuits zum Nummernziehen an und machte damit gute Geschäfte. Zum Schluffe wurde flott getanzt. Um 9 Uhr abends wurden der Vorschrift gemäß die Räumlichkeiten geleert. Das Reinerträgnis des Abends beträgt gegen 800 Kronen, die zur sofortigen Unterstützung notleidender heimgekehrter Krieger aus dem Gottscheer Lande werden verwendet werden. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Wir bitten) unsere Abnehmer um Entschuldigung, wenn sie in jüngster Zeit die Beilage „Wandermappe" unregelmäßig oder gar nicht erhalten haben. Daran sind nicht wir schuld, sondern der leidige Kriegszustand an der Nordgrenze Jugoslawiens, der eine geordnete Postverbindung mit Gottschee und dem in Nordböhmen gelegenen Druckorte der „Wandermappe" zeitweise ganz unmöglich macht. Einige Postpakete mit genannter Beilage sind unterwegs verloren gegangen und wir haben die beträchtlichen Druck- und Transportspesen dennoch tragen müssen. Sobald günstigere Verkehrsverhältnisse eintreten werden, wird auch die Zustellung der „Wandermappe" an die P. T. Abnehmer wieder tadellos erfolgen können. Bis dahin bitten wir um Geduld. — (Vom Justizdienste.) Nachdem die Herren Bezirksrichter Hermann Den und Richter Gottfried Jaklitsch in den Dienst des deutschösterreichischen Staates für Steiermark übernommen worden sind, sind gegenwärtig die beiden Richterstellen beim Bezirksgerichte in Gottschee unbesetzt. Es wurde deshalb die Anordnung getroffen, daß Herr Richter Dr. Adolf Le n ar t vom Bezirksgerichte in Reifnitz an drei Tagen in der Woche aushilfsweise zur Dienstleistung nach Gottschee kommt. — (V o m M i t t e l s ch u l d i e n st e.) Herr Dr. Andreas K r a u-land, Professor am Staatsgymnasium in Göttschee, wurde vertrags- mäßig bis zum Schluffe des laufenden Schuljahres in den Dienst des jugoslawischen Staates ausgenommen. — (Bom F i n a n z d i enste.) Herr Dr. Johann S t e r b e u z, Finanzkonzipist in Gottschee, wurde in den Dienst des deutschösterreichischen Staates übernommen und der Steuerbehörde in Am« stetten (Niederösterreich) zur Dienstleistung zugewiesen. — (Abschied.) Am 1. Februar verließ Frau Christine Hofholzer mit dem Abendzuge Gottschee, um zu ihrem Sohne nach Schwertberg in Oberösterreich zu übersiedeln. Zum Abschied hatten sich die Familien der besten Gesellschaftskreise unserer Stadt zahlreich eingefunden, um der Scheidenden ein herzliches Lebewohl zu sagen. War doch die Familie Hofholzer in Gottschee allgemein geschätzt und beliebt und erfreute sich insbesondere Frau Hosholzer wegen ihres guten Herzens und ihres gewinnenden, grundgütigen Wesens der allgemeinen ungeteilten Wertschätzung. Stets hatte sie eine offene Hand für Arme und Bedrängte und war auch eine fürsorgliche Mutter der Studierenden. So mancher, der jetzt bereits in Amt und Würden ist, hat seinerzeit als junges Studeurlein ihre werktätige Unterstützung erfahren. So war es denn, als ob ein Stück Gottschee uns verlassen hätte. Die lauten Heilruse, die bei der Abfahrt des Zuges ertönten, kamen vom Herzen. Möge es Frau Hofholzer in der neuen Heimat recht wohl ergehen. — (Fort mit der Hetzerei!) Wir erhalten folgende Zuschrift: Im Pismo iz Kočevja (Brief aus Gottschee) des „Slovenec" vom 2. d. M. Nr. 27 ist unter anderem auch folgendes zu lesen: „Es gibt Slowenen in der Stadt (Göttschee), die aus lauter Bequemlichkeit und Furcht unsere entschiedene Arbeit fürs Recht verurteilen, um vor einer gewissen Clique Ruhe zu haben und um auch weiterhin das liebe Brot genießen zu können; sind aber diese wirklich auch Slowenen? Höchstens noch Namensslowenen." — Das schaut so aus, als wenn man stänkern und hetzen müßte, um ein echter Slowene zu sein, und als wenn es zum Charakter eines wahren Slowenen gehörte, Unruhen zu stiften und Zwietracht zu säen. Die 'friedliebenden Slowenen in Gottschee protestieren gegen ein solches Ansinnen und gegen eine solche Verunglimpfung und Schändung des ehrlichen slowenischen Namens. Sie sind und bleiben gute Slowenen, sie wollen aber auch in Frieden und Eintracht leben mit ihren deutschen Mitbürgern. Fort mit der ekelhaften Hetzerei! ___ — (Wer lügt?) Zu wiederholtenmalen schon hat der „Slovenec" unserem Blatte Unaufrichligkeit und Verlogenheit vorgeworfen, ohne irgend einen tatsächlichen Beweis für seine Behauptung vorzubringen. Heute kehren wir den Spieß um und sagen: so weit hat sich der „Gottscheer Bote" in der Berichterstattung noch nie verstiegen wie der „Slovenec", der, irregeführt durch seinen Korrespondenten, im Juli vergangenen Jahres eine äußerst gehässige „Kundgebung" gegen die deutsche Gottscheer Geistlichkeit und gegen den „Gottscheer Boten" veröffentlicht und mit den Unterschriften sämtlicher slowenischen Geistlichen des Gottscheer Gebietes versehen hat, obwohl, wie es sich sofort herausstellte, mit Ausnahme zweier, keiner der Unterzeichneten von der geplanten „Kundgebung" auch nur eine Ahnung halte, geschweige denn um seine Zustimmung gefragt wurde. Diese famose, ohne Wissen und Willen der Unterfertigten veröffentlichte „Kundgebung" steht wohl einzig da in der Geschichte der Publizistik, denn sie ist eine Höchstleistung in Verlogenheit, Fälschung und böswilliger Irreführung der öffentlichen Meinung. Weiß der Briefschreiber nichts davon? — (Spar- und Darlehenskassen verein.) Der Sparund Darlehenskassenverein in Gottschee hat mit Rücksicht auf die gegemväriigen Geldverhältnisse gleichwie die anderen Sparkassen den Zinsfuß für Spareinlagen vom 1. Jänner 1919 an auf 3 Prozent festgesetzt. Der Vorstand. — (Neuerungen in Sicht?) Slowenische Blätter berichten, daß bei der am 2. d. M. in Großlnschitz abgehaltenen Versammlung des „Slowenischen Volksvereines" eine Entschließung angenommen wurde folgenden Inhaltes: Verlegung der Bezirkshauptmannschaft von Gottschee nach Reifnitz, Ausscheidung des Gerichlsbezirkes Großlaschitz aus dem Sprengel des Rudolfswerter Kreisgerichtes und dessen Angliederung an das Laibacher Landesgericht, Errichtung einer Bürgerschule in Reifnitz, einer Gewerbeschule in Soderschitz, einer Wirtschaftsschule in Großlgschitz. — (In eigener Sache.) Zu wiederholtenmalen fchon wurde in Zuschriften und mündlichen Bemerkungen unserem Blatte vorgeworfen, daß seine gegenwärtige Haltung zu zahm sei und mehr Schneidigkeit und Schärfe erwünscht wäre. Demgegenüber sehen wir uns zu der Bemerkung veranlaßt, daß, falls nicht die Einstellung unseres Blattes heraufbeschworen werden soll, die Anwendung einer nunmehr durch die Umstände gebotenen Zurückhaltung notwendig ist. Es wäre gewiß schade und würde von unseren Landsleuten in der Heimat und in der Fremde allgemeinbedauert werden, wenn Gottschee überhaupt kein Zeitungsorgan mehr besäße. — (Abschiedsabend.) Herr Stationsvorstand Emanuel Hail hat am 8. d. M. Gottschee verlassen und ist nach Steiermark übersiedelt. Der Herr Vorstand erfreute sich während seines siebenjährigen Wirkens in Gottschee der allgemeinen Beliebtheit und ungeteilten Wertschätzung aller hiesigen Bevölkerungskreise. Man schätzte ihn als tüchtigen, pflichttreuen Beamten, als Mann von kerndeutscher Gesinnung und als eifrigen Förderer nuferes gesellschaftlichen Lebens. Seine hervorragenden gesellschaftlichen Talente wurden allerseits anerkannt und gewürdigt. Am 6. d. M. wurde dem scheidenden Herrn Vorstand zu Ehren im Gasthause des Herrn Tomitsch ein Abschiedsabend veranstaltet, an welchem der gesamte große Freundeskreis teilnahm. Es wechselten Wort und Lied. Dem Scheidenden wurde durch die zahlreichen herzlichen Bezeigungen aufrichtiger, warmer Zuneigung und Freundschaft das Abschiednehmen schwer gemacht. Auch wir rufen Herrn Vorstand Hail ein herzliches Lebewohl zu. Möge es ihm und seiner Familie an seinem neuen Dienstorte recht wohl ergehen. ■— (Bolsche.wismns in Untertraiu.) In der Zeitschrift „Das Nene Reich" (30 Jänner) lesen wir: „Die Rudolss-werter „Dolenjske Novice“ begrüßten die dort eingetroffenen serbischen Truppen geradezu als Befreier und Beschützer der gesellschaftlichen Ordnung, denn zahlreiche aus Rußland heimgekehrte Soldaten verbreiten auf dem Lande ihre bolschewistischen Lehren. Es kam so weit, daß der Versuch gemacht wurde, das Gerichts» gebände in Rndolsswert zu stürmen." — (Reserve-Ö ssiziers-Besprechnng.) Zufolge Meldung slowenischer Blätter haben alle Offiziere und Aspiranten, die ihre Aufnahme in die serbische Armee anstreben, bis 25. Februar eine diesbezügliche Erklärung abzugeben. Die Gottscheer Kameraden werden daher zu der am 16. Februar um 2 Uhr nachmittags im Hotel „Stadt Triest" stattftndenden Besprechung freundlichst entladen. Vollzähliges Erscheinen erbeten. — (Entlassung deutscher Volks schullehrer.) Vom Oberschulrate in Laibach ist an die deutschen Lehrer der deutschen Schulen des politischen Bezirkes Rudolfswert vor ein paar Tagen folgender Erlaß herabgelangt: Der Oberschulrat verabschiedet Sie aus dem öffentlichen Schuldienste des Staates SHS und stellt Ihnen unter einem die Dienstbezüge bis 31. Jänner l. I. ein. Sie haben die Schule sofort zn verlassen und die Amtsschriften samt Inventar dem Vorsitzenden des Octsschulrates zu übergeben. — Ein schwerer Schlag das für die Betroffenen, zumal diese An-ordnuug plötzlich und unerwartet gekommen ist. — (Bei der Banknotenabstempelung) im hiesigen Gemeindeamte wurden Banknoten im Gesamtbeträge von 993.898 Kronen abgestempelt. — (Der Verein der Deutschen aus Gottschee) in Wien hat an Herrn Bürgermeister kaiserl. Rat Alois Loy folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Bürgermeister! In Erkenntnis der großen Gefahr, die dem Deutschtum unserer Heimat droht, und in der Erwägung, daß es Pflicht aller treuen Söhne unseres Ländchens in der Fremde ist, in dieser höchsten Not die Volksgenossen in der Heimat nicht ohne Hilfe zu lassen, hat der „Verein der Deutschen aus Gottschee" in seiner Borstandssitzung vom 20. d. M. beschlossen, Ihnen vorläufig 500 Kronen mit der Bitte zu übermitteln, diesen Betrag je zur Hälfte nationalen Zwecken der Sprachinsel Gottschee und dem „Gottscheer Boten" -zuzuführen, dessen mannhaftes Eintreten für die Rechte unseres Ländchens wir dankbar anerkennen. Wir bitten Sie ferner, durch eine Merke im „Boten" die Landsleute, die nach Wien kommen, aufmerksam zu machen, daß alle, die Rat oder Hilfe brauchen, sich vertrauensvoll an den Vorstand des Vereines, Wien, I., Himmelpfortgnsse 3, wenden mögen. Mit dem Wunsche, daß die Bestrebungen zur Erhaltung unserer geliebten Heimat von Erfolg gekrönt fein mögen, entbieten Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, und allen Landsleuten treudeutschen Gruß für den „Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien" Obmann: Joses Wüchse, Schriftführer: Franz Maichen. Wien, den 22. Jänner 1919. — Dieses von echter Heimats- und Volksliebe getragene Schreiben wurde hier überall mit großer Freude und Genugtuung zur Kenntnis genommen. Gottschee ist dem geehrten Vereine sehr dankbar für die Betätigung treu-heimatlicher, völkischer Gesinnung, um deren Forterhaltnng herzlich gebeten wird. Der Herr Bürgermeister hat an den Verein der Deutschen aus Gottschee ein warmes Dankschreiben gerichtet. — (Der Wert einer Krone) ist jetzt ans den Tiefstand von 28'85 Centimes herabgesunken. So tief ist unsere Papierkrone noch nie gestanden. Schuld daran ist einerseits -unsere Abschnürung vom Weltmarkt, das Stocken unserer Ausfuhr fast zur Gänze, anderseits das wachsende Mißtrauen unserer Gegner gegen die finanzielle Festigkeit des Staatswesens. Das Disagio der Krone ist nicht nur sür Wien, sondern auch für Prag, Agram und Laibach eine Gefahr. Die Währung muß ehestens geordnet werden, damit wir in den Weltverkehr wieder einbezogen werden können. Das Amsterdamer Blatt „Hollandsche Commercielle Bank" (18. Jänner 1. I.) schreibt übrigens, es sei fest davon überzeugt, daß die Mark und die Krone wieder zu ihren normalen Ehren gelangen; Käufe von Kronen und Mark müßten sich bei dem jetzigen Kursstände außerordentlich gut bezahlt machen, wobei von einem Risiko kaum die Rede sein könne. Der Zerfall Oesterreich-Ungarns und die Neubildung von Kleinstaaten, bezw. der Verzicht auf die Groß-machtstellnng möge zwar beklagenswert erscheinen, bringe.aber vom wirtschaftlichen Standpunkte sehr große Vorteile, beim die auf dem Weltkongreß zugeschnittenen neuen Staatengebilde müßten von diesem die Mittel zur Entfaltung ihrer Kräfte erhalten, weil die neuen Nationen unter dessen Fittichen geboren und von ihm genährt werden müssen. Dazu gehöre aber in erster Reihe die Rehabilitierung der Valuta, da sonst die verschütteten Kraftquellen nicht wieder empor-sprudeln können. — (Forderung der Berner Sozialistenkonferenz.) Die Konferenz fordert: 1. zweifellose Geltung des Rechtes der Völker, ihr Schicksal und ihre Staatsangehörigkeit selbst zu bestimmen; 2. in strittigen Gebieten eine Entscheidung unter Kontrolle des Völkerbundes; 3. Schutz der nationalen Minderheiten durch Vertrage, die durch den Völkerbund genehmigt und in die Staatsversassung ausgenommen werden und zwar a) bei einer Siedlung im geschlossenen SprachgebietFreiheit derinnere n staatlichen und wirtschaftlichen Verwaltung, der Kultur und der Sprache nach dem Muster des Schweizer Kaut onsy st eins; t>) bei eingesprengten Minderheiten im geschlossenen fremden Sprachgebiet Freiheit ihrer Kultur und Sprache und volle staatsbürgerliche 'Gleichberechtigung. — (Die Amtssprache in Deutschböhmen.) Durch einen Beschluß des tschecho-slowakischen Ministerrates wurde der allgemeine Grundsatz ausgesprochen, daß die Erledigung in der Sprache des Parteieinbringens zn erfolgen habe, deutsche Eingaben also deutsch (dies sollte auch in Gottschee durchgeführt werden. A. d. Schrift!.), tschechische Eingaben tschechisch zn erledigen sind. Die autonomen Behörden werden in ihrer bisherigen Sprache mit den Zentralämtern korrespondieren und Erledigungen in ihrer Sprache erhalten. Die deutschen Gemeinde- und mg der ken en, vir im M ,oll 3, zur en, ds-itt- m iter ■M i )tt-eu-lich hen mb one mg >er-an- ist ach mit )as ner ark ufe ade um die oß-om ein em iien den der or- ■h-) deren; des en die ;er er rg, es ier= tur rech aller che ge-zu lis-Er-md Bezirksverwaltungen also deutsch, die tschechischen tschechisch. Der Verkehr dev untergeordneten Behörden mit den übergeordneten wird ausschließlich tschechisch sein, es wird also die innere tschechische Amtssprache eingeführt, so daß auch die deutschen Bezirkshauptmannschaften genötigt sein werden, sich im Verkehre mit den Ministerien und sonstigen Zentralstellen der tschechischen Sprache zu bedienen. Den deutschen Beamten, die bisher der tschechischen Sprache nicht mächtig sind, wird aufgetragen werden, innerhalb eines Zeitraumes von einem, bezw. zwei Jahren sich über die ausreichende Aneignung der tschechischen Sprache auszuweisen. Wer sich nicht mit solcher Kenntnis ausweist, wird aus dem Staatsdienste entlassen. — (Die serbische Nationalbank.) Nach einer Agramer Meldung befindet sich die serbische Nationalbank auf der Heimbeförderung nach Belgrad. Sie führt 40 Millionen Dinar Papier-noten und 30 Millionen Silber mit, doch dürfte das Geld vorläufig nicht in Verkehr gesetzt werden, da man zuerst die Frage der Kronennote geregelt haben will. — (Wilson gegen die Adriaansprüche Italiens.) „Daily Mail" meldet: Präsident Wilson hat in einer Unterredung mit Orlando den Forderungen Sonninos bezüglich Dalmatiens und Fiumes glatt die Anerkennung verweigert. — (Kein Frieden im Jahre 1919?) Aus Washington wird gemeldet: Die Hearst-Blätter berichten aus Paris, daß die Unterzeichnung des Fciedensvertrages im Jahre 1919 nicht stattfinden dürfte, da sich die Verhandlungen in die Länge ziehen werden. — (Aufbewahrungsgebühr statt Spareinlagenverzinsung.) Im Fünfkirchner Bezirk (Ungarn) wurden am ersten Tage von 470 Personen Banknoten im Werte von 1,456.146 Kronen zur'Abstempelung übergeben. Die Bevölkerung legt all ihr Bargeld in Banken ein, damit diese die Abstempelung besorgen. Ein einfacher Bauer wollte dieser Tage den Betrag von 1,200 000 Kronen anlegen. Die Banken, die bisher einen 2% igen Einlagezinsfuß bezahlten, nehmen nunmehr die Einlagen nur mehr gegen 1 Prozent Aufbewahrungsgebühr entgegen. — (Gegen die gewaltsamen Besetzungen.) Die Agence Havas veröffentlicht folgende amtliche Mitteilung: Nach der Versammlung des Obersten Kriegsrates hielten Präsident Wilson, die Premierminister und die Minister des Äußern Englands, Frankreichs und Italiens und die Vertreter der japanischen Regierung eine kurze Sitzung ab. Sie genehmigten die Veröffentlichung und radiotelegraphische Übermittlung folgender Erklärung: Die Regierungen, die gegenwärtig zu einer Konferenz versammelt sind, um einen dauerhaften Frieden zwischen den Nationen zu schaffen, sind sehr bewegt von den Nachrichten, die ihnen aus verschiedenen Ländern Europas und des Orients wiederholt zukvmmen, wonach von der Gewalt Gebrauch gemacht wurde, um von Gebieten Besitz zu ergreifen, über deren rechtmäßige Rückforderung die Friedenskonferenz zu bestimmen berufen ist. Die Regierungen find der Ansicht, daß sie die Pflicht haben, eine feierliche Warnung abzugeben und zu erklären, daß jeder Besitz, der mit Hilfe der Gewalt errungen wurde, der Sache derjenigen den größten Schaden zufügt, die zu solchen Mitteln greifen. Diejenigen, die Gewalt anwenden, lassen die Vermutung aufkommen, daß sie an der Gerechtigkeit und an der Rechtsgiltigkeit ihrer Forderungen zweifeln, daß sie ihren Besitz an Stelle des Beweises ihres Rechtes zu setzen gedenken und daß sie ihre Souveränität mehr auf die Gewalt gründen wollen als auf die nationale oder Rassenzusammengehörigkeit und auf die von der Geschichte geschlagenen natürlichen Bande. Dadurch werfen sie einen Schatten auf alle Rechtstitel, die sie später geltend machen könnten, und sie bekunden ihr Mißtrauen gegenüber der Friedenskonferenz selbst. Hieraus können nur die unheilvollsten Ergebnisse hervorgehen. Wenn sie Gerechtigkeit wollen, so müssen sie auf die Anwendung der Gewalt Verzicht leisten und ihre Forderungen in einer Art und Weife den Händen der Friedenskonferenz anvertrauen, die keinen Zweifel über ihren guten Glauben zuückläßt. — (123.988 Millionen Kronen Gesamtverbindlichkeiten Osterrei ch-Ungarns.) Die Gesamtverbindlichkeiten beider Staaten der gewesenen österreichisch-ungarischen Monarchie bis 31. Oktober 1918 belaufen sich auf 123.988 Millionen Kronen, wovon auf Österreich 84.097 Millionen entfallen. Bon den Kriegsschulden kommen auf Österreich 67.955 Millionen, auf Ungarn 33.091 Millionen. Mitterdorf. (E i n e h albe M illi o n g e st e m p elte Bank-nolen.) In der hiesigen Gemeinde wurden bis 2. Feber 518,000 Kronen abgestempelt. (Bei d e r A r b e i t verunglückt.) Der 20 jährige Franz Verderber aus Rain 14 wurde vorige Woche an der Windisch-dorfer Riese von einem herabgelassenen Stamme erfaßt und zu Boden geworfen. Der Verunglückte erlitt einen Schenkelbruch und wurde ins Spital nach Kandia überführt. — (Kunstdünger schwer erhältlich.) Unsere Raiffeisen-' kaffe hat in den letzten Tagen mehrere hundert Kilo Kalkst ick st off abgegeben. Nur dieser zwar sehr gute, aber auch brennteure Kunstdünger ist gegenwärtig in Südslawien zu haben; alle anderen Gattungen müssen aus dem weiteren Auslande bezogen werden. Ob und wie viel aus dem Auslande für den Frühjahrsanbau zu erhalten fein wird, weiß in Laibach noch niemand zu sagen und das wenige, was einlangen dürste, wird nach freiem Ermessen der Landwirtschaftsgesellschaft zugeteilt werden. Es ist deshalb nicht daran zu denken, daß die vielen“ Bestellungen durchgeführt werden. Am besten tut, wer in den heurigen Wirtschaftsplan nur den zu Gebote stehenden Dünger im Stalle, in der Jauche- und Senkgrube, Asche, Kalk u. dergl. in Rechnung stellt. — (Ein großer Gelehrter) ist der kleine Klemenčič. Ec hat es herausgefunden, daß alle Gottscheer slawischer Abstammung sind, denn das beweisen die drei Namen Tomitsch, Stonitsch und Michitfch. Nächste Woche dürfte ihm die zweite Entdeckung gelingen, daß nämlich alle Slowenen in Kram deutscher Abstammung find, denn Namen wie Wotzl, Reich usw. beweisen dies unwiderleglich. So wird dann das Gleichgewicht wieder hergestellt. Altkag. (Der Spar- uud D ar le h en S kasseuver ein verzinst ab 1. Jänner 1919 die Einlagen zu 3 %; die Darlehenszinsen werden dementsprechend herabgesetzt. Langenton. (Sterbefall.) Am 27. Jänner ist in Laibach die Gemchtsdienerswitwe Frau Maria Rech er gestorben. Maierke. (Sperrung deutscher Schulen.) Wie zu erwarten stand, sind nun auch die deutschen Schulvereinsschulen im Südosten unserer Sprachinsel in Maierle, Rodine und Wert-schitz über Auftrag der Nationalregierung und zufolge Beschlusses des Bezirksschulrates in Tschernembl vom 15. Jänner gesperrt worden. Damit ist den deutschen Bewohnern dieser Orte die Möglichkeit genommen, ihre Kinder in der Muttersprache unterrichten zu lassen. Die Mehrzahl ist gezwungen, die slowenischen Schulen in Döblitsch, Kälbersberg und Semitsch zu besuchen. Die Schule in Maierle blickt auf einen 36 jährigen Bestand zurück, während die ändern in Kürze ihren 10 jährigen Bestand gefeiert hätten. — Wie man hört, fand am 2. d. M. in Tschernembl eine stürmisch verlaufene sozialdemokratische Versammlung statt. Laiöach. ((Konfinierung.) Die Nationalregierung SHS hat am 4. d. M. über neun deutsche Persönlichkeiten in Laibach die Konfinierung verhängt. Davon wurden betroffen die Herren: Direktor der Verkehrsbank Klimpel, Schulrat Prof. Binder, Prof. Besel, General Kleinschrodt, Direktor der deutschen Schülvereiusschule Weiulich, Direktor der Baugesellschaft Pa mm er, Rechtsanwalt Dr. Eger, Notar-Dr. Galle, Sekretär der Kroatischen Sparkasse Plautz. Die Konfinierung besteht darin, daß der davon Betroffene seine Wohnung nicht verlassen, des Telephons sich nicht bedienen darf und seine Korrespondenz einer strengen Zensur unterliegt. — Die Konfinierung des Generals Kleinschrodt wurde nun aufgehoben, dagegen über Handelsmann Josef H u d o v e r n i g verhängt. Lierrfekd. (Speitdenverzeichnis.) Nachbenannte Ortsin-faffen von Grafenfeld spendeten dem Freiwilligen Feuerwehrvereiu zur Deckung der noch zu zahlenden Geräte nachstehend verzei chnete Beiträge: Gemeindevorsteher Ostermann 30 K, Wehrhauptmann Wolf 20, Franz Ostermann 20, Rudolf Tanke 24, Paula Schleimer 2, Franz Bencina 8, Franz Bradac 4, Matthias Kovacic 10, Georg Hutter 4, Maria Michelitsch 4, Vinzenz Klamnig 2, Johann Wolf Nr. 27 10, Luzia Mergole 5, Maria Stieblei 2, Johann und Gertrud Formanek 10, Matthias Schleimer 20, Wenzel Formanek 2, Josef Lampeter 2, Gastwirt Wolf 15, Anton Kreuz 2, Michael Michelitsch d. Ä. 2. Karl Scheschareg 6, Maria Kreuz 10, Josef Lampa 10, Karl Jeschelnik 5, Alois Petsche 2, Joses Högler 2, Johann Scheschareg 2, Franz Michelitsch 2, Josef Tanke 20, Josef Sigmund 2, Matthias Lampeter 2, Matthias Schleimer d. I. 5, Franz Stermole 2, Franz Kramer 2, Heinrich Tanke 2, Daniel Petsche 2, Anton Ribitsch 10, Franz Samide 20, Andreas Zabnkovez 4, Franz Stieblei 20, Franz Schleimer 20, Johann Wolf Nr. 24 4, Franz Zdravic 20, Georg Stefan dl 2, Anton Leustig 10, Josef Händler 20, Juri Krajec 4, Franz Partvl 3 Michael Michelitsch 2. Josef Wiitine 10, Johann Leschitz d. I. 5, Johann Petsche 20, Adele Pnffler 5, Josef Hegenbart 5, Maria Wolf 3, Adolf Hegenbart 2, Alois Ribic 5, Georg Schleimer 16, Paul Michelic 14, Jakob Kramer 6, Johann Leschitz Nr. 64 10, Franz und Maria Stermole 7, Leopoldine Leschitz 3, Jakob Kreuz, Franziska Kreuz 4, Magdalena Högler 3, Johann Leschitz Nr. 46 4, Stephan Springer 3, Josefa Springer 4, Johanu Poje 5, Dietinger 2, Franziska Mikolič 7, Franz Wolf 4, Matthias Wolf 5, Aloifia Köstner 5, Max Scheschareg 10, Friedrich und Leni Petsche 12, I. Fritz 16, Maria Ruppe 2, Georg Verderber 2, Josefa Swetitfch 2, Josef Ostermann 2, Josef Kovatschitsch 2, Josef Petsche, Handelsgehilfe, 5, Anton Mikolič 2, Matthias Petsche 2, Franz Göderer 10, Hans Hönigmann 4, Alois Hönigmann in Gottschee 2, Adolf Braune in Gotlfchee 3, Lorenz Rom in Hohenegg 2, Johann Sturm in Zivischlern 2, Matthias Rački 2, Erker Franz in Lienfeld 3, Hutter in Klindorf 2, Franz Tomitz in Seele 2, Alois Schleimer in Zivischlern 2, Melz in Zivischlern 2, Johann Perjatel in Gott’ schee 3, Matthias Lobe in Zivischlern 2, Brmskele in Schalken-dorf 1, Schleimer in Schalkeudorf 2, Josef Flak in Seele 2, Josef Tscherne in Seele 2, Josef Tomitz in Seele 4, Josef Schneider in Seele 1, Josef Stine in Schalkendorf 2, Kraker ^in Zwischlern 2, Tomitsch Eduard in Gottschee 2, Eisenzopf in seele 2, Franz Schleimer in Gottschee 3, Lakner in Hohenegg 2, Hans Hönigmann in Gotischee 2, Josche Schleimer 2, Kresse, Schuhmacher in Gottschee, 4, Thaler in Hohenegg 5, Marn, Wagner in Lienfeld, 2, Johann Belai in Lienfeld 2, Franz Kren in Lienfeld 2, Heinrich Putte in Lienfeld 2, Josef Belai in Lieufeld 2, Franz Klun d. I. in Lienseid 2, Josef Köstner in Hohenegg 4, Josef Köstner in Hohenegg 2, Franz Kosmerl in Lienfeld 2, Alois Wolf in Hornberg 2, Johann Perz in Lienfeld 2, Bencina in Lienfeld 2, Hans Morocutti in Gottschee 2. Zusammen K 732. Allen Spendern wird hiemit im Natnen des Wehrausschusses der wärmste Dank zum Ausdruck gebracht. dem Amtsblatt? der natioitalregiermtg M in Caibacb. Kupfervitriol zum Bespritzen der Iteöen. Amtsblatt vom 14. Jänner 1919, Nr. XXXVI. Die Landwirtschaftsgesellschaft in Laibach liefert für die Perouospora im Jahre 1919 an alle Weingartenbesitzer, ohne Rücksicht darauf, ob ste Mitglieder der Gesellschaft sind oder nicht, im Bereiche der Nationalregierung SH<5 Kupfervitriol zum Preise von K 3’50 das Kilogramm. Dieser Preis ist sür den ganzen slowenischen Bereich des Staates SHS einheitlich und dars nirgends überschritten werden. Die ganze bestellte Menge ist sofort und im voraus zu bezahlen. Aus Bestellungen ohne Barbezahlung wird keine Rücksicht genommen. Für Bestellungen, die spätestens bis zum 1. März 1919 einlangen, garantiert die Gesellschaft, sür fpäter einlaufende Bestellungen wird keine Sichercheit gewährleistet. Ausweise über die Fferdeklassifiziernng. Amtsblatt Nr. XLIII vom 28. Jänner 1919. Jene Gemeindeämter, die die Ausweise über die Pferdeklassifizierung noch nicht eingesendct haben, werden ansrnerksarn gemacht, daß ste diese unverzüglich dem Evidenzamte des II. Militärdepardements SHS in Laibach, Zvezdarska ulica I/I, einfenden, weil es im Interesse der Bevölkerung gelegen ist, wenn die Verhältnisse betreffs der Pferde ehestens geregelt werden. Auch sollen sich die Gemeindevorstände alle notwendigen Informationen verschaffen, damit die Kommissionen bei der gewaltigen Arbeit schnell arbeiten und trotzdem die Wünsche der Bevölkerung berücksichtigen können. Verordnung üöer das fUdjf der Heineinden, üöer Wohnungen zu verfügen. Amtsblatt Nr. XL vom 22. Jänner 1919, Zahl 295. Artikel I. Wegen der herrschenden Wohnungsnot kann der Volksbevollmächtigte sür soziale Fürsorge Gemeinden bestimmen und veröffentlichen, sür die nachstehende Vorschriften gelten. Die Bestimmungen über Doppelwohnungen können zur Geltung gebracht werden auch für Wobnungskreise, die mehrere, aneinander unmittelbar grenzende Gemeinden umfassen. § 1. Wer in derselben Gemeinde oder in demselben Wohnungskreise eine Doppelwohnung oder mehrere Wohnungen besitzt, muß dies der Gemeinde oder, wenn der Wohnungskreis mehrere Gemeinden umfaßt, dem gemeinsamen Organe dieser Gemeinden (Art. II) anzeigen. Diese Anzeige muß enthalten: Name und Beruf des Wohnungseigentümers, Name und Beruf des Hausbesitzers oder seines Bevollmächtigten, bei Wohnungen, die sich ganz oder nur teilweise in Aftermiete befinden, Name und Beruf des betreffenden Aftermieters, Lage (Adresse) und Größe jeder Wohnung, Höhe der Miete und bei Wohnungen, die auf eine gewiff? Zeit vermietet sind, Angabe, wann diese Zeit abläuft. Eine gleiche Anzeige müssen auch ine Angehörigen jenes machen, dem die Wohnung gehört, wenn sie mit ihm einen gemeinsamen Haushalt führen und sie in der Gemeinde oder im Wohnungskreise eine Doppelwohnung besitzen. In der Anzeige ist anzuführen, welche Wohnung der Anzeiger selbst benötigt. Behauptet er, daß er mehr als eine Wohnung sür sich benötigt,, so muß er diese Notwendigkeit begründen. Diese Anzeige muß auf Grund dieser Verordnung der Gemeinde oder dem gemeinsamen Organe dieser Gemeinden (Art. II) im Laufe von 8 Tagem nachdem diese Verordnung in üblicher Weise veröffentlicht worden ist, übergeben werden, spätestens aber in 8 Tagen nach Eintritt von Umständen, die zu einer Anzeige verpflichten (Absatz lj. § 2. Wenn jemand bekanntgegeben hat, daß er für sich mehr als eine Wohnung benötigt, entscheidet über die Notwendigkeit endgültig die Gemeinde oder, umfaßt der Wohnungskreis mehrere Gemeinden, das gemeinsame Organ dieser Gemeinden (Artikel II). § 3. Im gleichen Zeiträume (§ 1, Absatz 4) sind der Gemeinde, bezw. dem gemeinsamen Organe anzuzeigen: 1. Alle Wohnungen, die leer stehen oder nur als Aufbewahrungsräume dienen,'oder die zwar als Wohnräume eingerichtet sind, tatsächlich jedoch nicht bewohnt werden. 2. Alle Wohnungen, die in Wirklichkeit nur eine verhältnismäßig kurze Zeit des Jahres benützt werden. 3. Alle Wohnungen, wo die Anzahl der Räume größer ist als die der Bewohner ohne die Dienerschaft. Doch ist jede Wohnung mit vier oder mehr bewohnbaren Räumen anzumelden. Wenn die Familie aus acht oder mehr Personen besteht, ist nur jene Wohnung anzumelden, die fünf oder mehr Zimmer zählt; Vor-, Bade- und Gestndezimmer sind hiebei nicht zu berücksichtigen. 4. Alle leeren und alle nicht genügend benützten privaten, Betriebsund Geschäftsräume. Die Anzeigen unter 1, 2 und 4 muß der Hausbesitzer, jene unter 3 aber der Wohnungseigentümer machen. § 4. Zu Gunsten der Personen, die in der Gemeinde beheimatet sind oder die durch zwingende Gründe (Kriegsereignisfe, Berufsnotwendigkeit) dazu gedrängt werden, hier zu wohnen, aber keine entsprechende Wohnung finden können, muß die Gemeinde das Versiigungsrecht über Wohnungen in Anspruch nehmen: 1. über Doppelwohnungen, bei denen festgestellt wurde, daß sie nicht notwendig sind; 2. über alle Wohnungen, angeführt im § 3, Punkt 1, 2 und 3, jedoch über überzählige bewohnbare Teile nur dann, wenn sie selbständig benützbar sind; 3. über leere, nicht vergebene Wohnungen, die nach dem 1. August 1914 als Wohnräume nicht mehr in Betracht kamen. ster-, 5, iciti» mtie in 3, im er >otl-ken-2, nder n 2, canz mg-c in , 2, irich . I. : in orn-lans-Vern )ank visse dem hren mng elbst 'tigt, oder igenr iber-, die eine inde cg an ezw. ngs- hlich äßig i die oder oder oder it zn iebs- ;er 3 sind dazu nden An- nicht -doch be- igust Im gleichen Sinne kann die Gemeinde über Räumlichkeiten, angeführt im § 3, Punkt 4, zu dem Zweck verfügen, daß sie die benötigten Räumlich, leiten den Behörden und Anstalten, öffentlichen wie privaten, die im öffent-lichen Interesse amtieren, besorgt. Darüber, ob die Räumlichkeiten ungenü-gend benützt sind, entscheidet die Gemeinde. § 5. Verfügt die Gemeinde über die Wohnung, so verlieren der Haus-bescher und der Mieter das Recht, über die betreffende Wohnung (Wohnungs-bestandteil) zu schalten; der Hausbesitzer darf eine solche Wohnung nur ver-geben, wenn dem die Gemeinde zustimmt. Die bestehenden Mietverträge gelten mit dem Ablauf der Räumungszeit (§ 6) als aufgehoben. Das Verfügungsrecht gilt auch,, wenn sich die Person des Hauseigentümers ändert. § 6. Die Entscheidung über das Verfügungsrecht muß auch den Tag der Übernahme angeben; die Zeit für die Räumung.der Wohnung und der Wohnungsbestandteile darf nicht weniger als acht Tage und nicht mehr als vier Wochen betragen. Die Eigentümer solcher Wohnungen und Wohnungsbestandteile müssen spätestens am letzten Tag dieses Termines die Wohnung verlassen. § 7. Wenn die Gemeinde über solche Wohnungen verfügt, die der Hausbesitzer selbst benützt oder die er jemandem unentgeltlich überlassen hat, muß ihn die Gemeinde dafür vom Tage der Übernahme bis zum Tage der Übergabe (§ 12) entsprechend entschädigen. Können sich die Gemeinde und der Hausbesitzer über die Entschädigung nicht einigen, so bestimmt diese das zuständige Mietamt nach Anhörung erfahrener Personen, denen die örtlichen Verhältnisse bekannt sind. Wo keine Mietämter besteben, entscheidet auf außergerichtlichem Wege das Bezirksgericht, in dessen Bereiche der betreffende unbewegliche Besitz liegt. Darüber, ob die Kosten dieses Verfahrens die eine oder die andere Partei oder beide Parteien gemeinsam zu tragen haben, entscheidet das Mietamt (Bezirksgericht) nach freier Beurteilung. Gegen diese Entscheidung ist eine Berufung nicht zulässig. Die Verhandlung über die Ersatzansprüche hindert nicht die Übernahme der Wohnung. . Der Vorschlag, daß die Vergütung, festgesetzt vom Mietamte (Bezirksgerichte), abgeändert wird, kann jederzeit gemacht werden; doch sind Vor- schlüge, die nicht mit neuen Tatsachen begründet werden, ohne Verhandlung abzulehnen. § 8. Wenn die Gemeinde über eine Mietwohnung verfügt, ist sie verpflichtet, dem Hausbesitzer (Wohnungsvermieter) vom Tage der Übernahme bis zum Tage der Rückerstattung (§ 12) eine Entschädigung im Betrage des letzten Mietbetrages mit allen Nebengebühren zu zahlen. Die Erhöhung dieser Entschädigung darf der Hausbesitzer (Wohnungsvermieter) nur m jener Höhe verlangen, die den Bestimmungen über den Mieterschutz entspricht. Wenn für eine Wohnung bisher noch kein Mietzins bestimmt war oder die Gemeinde nur über einzelne Wohnungsbestandteile verfügt (§ 3, Punkt 3), gelten, wenn keine Verständigung erzielt wird, sinngemäß die Bestim-mungen des § 7, Absatz 3 bis 6. § 9. Wenn die Wohnung eingerichtet ist, fordert die Gemeinde, wenn sie nicht auch über die Einrichtung im Sinne des § 5, Absatz 3, verfügt ober mit dem Besitzer ein besonderes Übereinkommen abschließt, diesen Besitzer auf, die Wohnung zum Termine § 6 zu räumen. Wenn der Hausbesitzer oder sein Bevollmächtigter nicht veranlaßt, daß der Hausrat an einem anderen geeigneten Platze aufbewahrt wird oder aus dem Bereiche des Staates SHS überführt wird, hat die Gemeinde das Recht, die Einrichtungsstücke in öffentlicher Versteigerung zu verkaufen. § 10. Die Gemeinde kann auf eigene Kosten eine Wohnung (einen Wohnungsbestandteil) Herrichten oder überändern lassen, muß jedoch dies dem Hausbesitzer vorher bekanntgeben. Doch können bauliche Veränderungen, für welche eine Baubewilligung im Sinne der Bauordnung notwendig ist, nur dann ausgeführt werden, wenn solche Räume in Wohnungen umgeändert werden, die bisher nicht zu Wohnungszwecken gedient haben (§ 4, Punkt 3). § 11. Wenn die Gemeinde verfügte Wohnungen vermietet, muß sie aus berechtigte Wünsche des Hausbesitzers, bei der Vermietung vonMohnungs-bestandteilen aber auch auf die Wünsche des Mieters Rücksicht nehmen. Bei diesen Vermietungen ist die Gemeinde nicht an die Bestimmungen für Mieterschutz gebunden. (Schluß folgt.) Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Meindruckzeile oder txen Raum JO Heller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein Kalbes Zahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Zabr rine zwanzigprozentige Ermäßigung gewäbri. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei Mehrmaliger vor der zweiten Lin« schaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf'den ^Gottscheer Boten" zu beziehen. Anläßlich meines Scheidens von Gottschee sei auf diesem Wege, da außerstande, mich von jedem persönlich zu verabschieden, allen liebgewonnenen Freunden, überhaupt allen lieben Gotlscheern in Stadt und Land für die durch fast sieben Jahre mir und den Meinen entgegengebrachte Liebe und Freundschaft herzinnigst gedankt. Staatsbahn-Revident und gewesener Bahnamtsvorstand Emanuel Kail und Aamilie. Gemüsesamen (Wöhren-, Mahnen-, Möen-, Kraut- und Sakatsamen), für Gemüse- und Jutterzwecke, guter Sorte, sehr keimfähig, ist in beliebiger Menge zu haben bei Herrn Matthias Merz in Mooswakd. 2—2 Zwei Knaöen (Waisenkinder) im Alter von 9 und 10 Jahren, sind abzugeben. Näheres ist zu erfragen im Gemeindeamte Seele. 2—1 Gin schöner, sprungfäßiger Zuchteöer bei Matthias Nerz in Hrt Mr. 1. 2—2 Ein Hund mittlerer Größe, fuchsfarbig, am Kopfe mit einem weißen Streifen, hat sich am 4. Jänner d. I. verlaufen. Derjenige, der den Hund zurückbringt oder über dessen Aufenthalt bestimmte Angaben macken kann, erhält eine angemessene Belohnung. Ioscf Loöe in Zwischkern Mr. 9. Alle Briefmarken von Kroatien, Bosnien mit SKS-Anfdruck sowie überhaupt alle Briefmarken kaust Leopold Linhart in Hottschee 17. Sparkasse der Stadt Gottschee Einlagenstand Ende Dezember 1918: K 11,272.732-27. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 3V2°/o. Zinsfuß für Hypotheken im Bezirke Gottschee 5Vs, in anderen 5sA°/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Gottschee befindet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags. > p i UMW-M p MW W i'ii! hm i .iv. 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Zufolge Beschlusses des Sparkasseausschusses vom 20. Jänner 1919 wird der Zinsfuß für Spareinlagen vom 1. Jänner au von 4 7* auf 8%% herabgesetzt. 12 .erau«qeber und «etktier ;?oiet »vvicd. — «ud)btii«fetei vtotef ianltref m «ftoMch«.