Mtmcher Nl. 186. Pranumeration«prei«: Im Comptoir «anzj. st. N. halbj. fi, 5 50, Für die ^uftelluna in« Hau« halbj. 50 lr. Mit bei Post gan,j, fl. 15, haldj, 7 5». Donnerstag, 14. August. Insertionlgebilt! Fill Neine Inserat« bi« ,n < Zeiln, »5 lr., größere per Zeile 8 lr., be, öfteren Wiederholungen per Zcilc 3 lr. 1879. DW^ Des H. Feiertages wegen erscheint die nächste Älmnmer Samstag den 1«. August. Amtlicher Theil. k>l> ?^«!«""d k. Apostolische Majestät haben „achtende Allerhöchste Handschreiben zn erlassen geruht: Fieber Dr. von Stremayr! Dem Mir am ^'««-^. ^/'^"'"^^ ^nsllchen willfahrend, finde M M,ch m Gnaden bewogen, die Amtsdemission des für die im Reichsrathc vcrtre-.'en Königreiche nnd Länder anznnehmen, und beans "ane den bisherigen Minister des Innern Grafen 4-aaNe mit der Bildnng emes neuen Ministeriums, München, den 10. August 1«7!1. Franz Joseph m. p. Stremayr m. z). Ft««z I»scph !„, ,, -----^^^Slremllyl m, I>, ,,/''! Stellvertreter den Direktor der k. t Lel, " . b ldungsanstalt Blasius Hrovaly; serner zu Nl gliederu dieser Komullssio»: de» Professor der t. Lehrer-bildungsaustalt und Bczirtöschulmspetlor Leopold Ritter v. Gariboldi die Proftfsoren der k. t. Lehrerbildungsanstalt Wilhelm Linhart uud Wilibald Z u -'ancic den k k. Gy,nnasia1profeffor und Bezirks-chulmspektor Michael Wurucr, den t. t. Oberreal-chulprofessor Franz Kremiuger, den Oberlehrer Andreas Praprotnlk, den Uebungsschullehrer und Bez,rtsschulmspektor Johann Sima, den Musitlehrcr Anton Nedved und die Ucbungsschullehrerin Maria Fröhlich, sämmtliche in Laibach, ernanut. Mtamtlicher Theil. Das Seewesen in Oesterreich-Ungarn. Der k. k. Artillerie-Oberst d. R. und emer. Ad-miralitätsralh der k. k. Kriegsmarine, Libert de Paradis, hat kürzlich eine Broschüre, betitelt: „Das Smvcsen in Oesterreich-Ungarn, seine Wichtigkeit, Entwicklungsfähigkeit nnd Literatur" erscheiucn lassen, in welcher dem Seewefen im allgemeinen, dem Seehandel als Fortsetzung und Ergänzung des inneren Handels, der Seeschiffahrt uud deren integrierendem Theile, dem Schiffbaue, eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet wird, weil diese Zweige der Staalswirthfchaft für Oesterreich-Ungarn und dessen Wohlfahrt von vitalstem Einflüsse sind und daher einer eifrigen und nachhält,« gen Pflege bedürfen. Der Autor war hiebci von der Ueberzeugung geleitet, daß Staaten mächtig und einflußnchmcno wur-deu und so lange sein können, als sie reich an den hiezu nothwendigen Mitteln sind; daß diese Mittel aber nnr durch geistige und materielle Entwicklung, durch vielfältige Produclivität, durch zweckenlfprcchende Verwerthung der eigenen Erzcugmsse, folglich durch ausgebreiteten Handel uud Verkehr erhalten werden können, daß endlich die ausgiebigste Quelle solcher Mittel, ja der emzige Weg zu reichem Erwerbe uud zu nachhaltigem Einflüsse aus die Wellereignisse nur im Welthandel zu suchen, nur durch eine mit schwunghafter eigcuer Production verbundene Schiffahrt und eine rationelle Entwicklung und Hebung dicfer letzteren in allen ihren Theilen zu erreichen sei. In diefer Richtung war Kaiser Carl VI. mit nachahlncuswerthem Beispiele vorangegangen, uud es hanoelt sich nun um jene Maßregel», welche jctzl theus unveNveüt durch-geführt, thrilö angebahnt und vorbereitet werden müßten, llln den Forderungen der Gegenwart und Zukunft' den staatlichen Bedürfnissen der österreichisch - unaarl-jchen Monarchie zu entsprechen. Unter diesen Mahregeln zahlt die erwähnte Broschüre folgeude auf: «, .) Zollverein, eventuell Militärconventlon mit Rnmanien, verbleu, vielleicht auch mit Montenegro um uusere politische und volkswirtschaftliche Macht' jphare auf der Halbinsel des Balkans zu gmndcn und zu befestigen. 2.) Unverwcilte Einverleibung Bosniens uud der Herzegowlua m den österreichisch-ungarischen Zoll verbaud, uuter gleichzeitiger Entfernung aller Hindernisse des Verkehrs, um diesem Träger der Eivilisation freicu Emgaug zu vcrfchaffcn und die Produktivität diefer verwahrlosten, bisher so unglücklich gewesenen Länder zn entwickeln. A.) Aufhebung aller Zollinien innerhalb der Grenzen der Monarchie, Beseitigung der Zollausschlüsse und Zurückführung der Freihäfen auf jenes ihnen ursprüng-lich vom Kaiser Earl VI. zugedachte, auch heute noch nützliche Maß von Entrepots. Zn bemerken ist, daß die Freihäfen im weitesten, von vielen mit Vorliebe gebrauchten Sinne nach den ungeheuren, durch Dampf« schisfahit, Eisenbahn, Telegrafen und Postvertehr in das Wefen des Handels eingeführten Umgestaltungen schon an nnd für sich als veraltet betrachtet werden müssen, anch von den vorgeschrittensten Secnationen in der Regel aufgegeben worden sind, nicht nur zum Vortheile der Länder, sondern auch zum Vortheile der früheren Freihafenstädte selbst, indem als Zeichen des Ailsblühens der Werth des dortigen Grund« und Haus-bcsitzes seitdem bedeutend, sogar auf das Doppelte und Dreifache seines früheren Betrages gestiegen ist. 4.) Maßregeln zur Hebung unserer Handelsmarine durch Revision uud zweckmäßige Umgestaltung unserer maritimen Gesetzgebung, sowie überhaupt durch Beseitigung aller jenen Schwierigkeiten, welche, aus einer früheren Zeit hcrstammcnd, heute keine moralifche Berechtigung mehr besitzen. 5.) Alifmunterulig und möglichste Unterstützung ! des Schiffbaues mchl nur im spezielle» Interesse unseres Seewesens nnd unserer Küsten, sondern auch in jenem unserer binnenländischen Productwu, denn jedes größere Seeschiff ist eme in sich abgefchloffene kleine Welt, welche alle ihre Beoürfnifie mit sich fuhrt, welche zahlreiche Industrien in Anspruch nimmt, von der höchsten bis zu der gewöhnlichsten, von den nautisch-astronomischen Instrumenten bis zu der ordinärsten Metall-, Holz-, Webe- und Wirlware herab, und welche folglich auch grcig.let ist, unserer inländischen Industrie Be-schäftiguug zu geben, wenn einmal unsere Küsten nicht mehr abgesperrt, nicht mehr dem Auslande zur Ausbeulung überantwortet sein, sondern mit dem Inlande ein innig verbundenes gemeinsames Productionsgebiet bilden werden. Bei der Trefflichkeit unserer Rohstoffe und mit Bezugnahme auf die Folgen eines in den reichen Wäldern Bosniens und der Herzegowina ein-ziiführeuocn rationellen Forstwesens, zusammengehalten nllt dem in anderen Gegenden täglich zunehmenden Mangel an Schiffbauholz, kann sich an unserer Küste sogar ein bedeutendes, auch dem Binnenlande nützliches Exportgeschäft in ausgerüsteten Kauffahrteischiffen herausbilden, und werden dann lohnende Thätigkeit, materielles Wohlergehen nnd die damit stets verbundene allmähliche geistige Entwicklung sich in Länderstrichen Jemll'eton. Kleine Reiseskizzen. N"N' ^ K""^""l"'- Scholastik - Ei., »msilali^ V. Vutcl. ^ Der Scc. Alpmrosrn. Die Vcrtisau - wm Tag m InuSbnict, - D« Brcmier. - Sterzwa -Franzenslestc) Die Abfahrt von Acheukirch erfolgte in so früher Morgenstunde, daß es unmöglich war, sich von der '^age deö Ortes und seiner landschaftlichen Uin^bnng em Bild zu verschaffen. So viel weih ich nnr, daß es em fast eine Stnnde lang gestrecktes Dorf mit zerstreut liegenden Häufern ist, nnd daß man eine volle Stnnde noch bis zum See hat. Der Morgen war kalt, an den Bergen hingen weiße Nebel, die sich "ach und nach in das Thal herab fenktcn und thcil-w"sc dle Anssicht verhinderten. Als wir die berühmte ^Holastlka nm östlichen Ufer des Sees erreichten, lag 0" noch alles im tiefen Schlafe, uur der Hausknecht war wach und übergab dem Postillon neben andere» Gegenständen auch zwei Kistchen mit Alpcnblmneii, vtt uaä) W,en und Dresden gesendet warden. In der ^caye der Scholastika wurde geballt, und dies dürfte den vleigepriefencn ruhigen Aufenthalt dafelbst in sein Ge-MMiell verwandelt habm. Trotzdem waren, wie der ^austttcch s^te, alle Zilnmer besetzt. Die Sommer-A , l' ""b Touristen halten sich heuer mehr an deu i> 5 3? ""l' "eil das ungüustige Weller die Touren ^ 'Mgeliirge nahezu uumöglich macht. Anch in " ' /lcmler'schm Hotel schliefen noch die Inwohner; »nun yorte nichts von dem Zithergeklimper uud dem Gedudel, das tagsüber hier herrscht. Schrecklicher Aufeuthalt, wo fortwährend musiziert und gesnngen wird. Die Lage des Scchuf ist nicht übel, sie ist sogar hübscher, als die der Scholastika. Der Achensee gilt als der schönste See in Nordtirol; sein Gewässer erscheint tief himmelblau, wenn heiterer Himmel ist; als wir an ihm vorüberfnhre», war es, wie gewöhnliches Wasser ist. Nur frappierte trotzdem feme Klarheit; die Spiegelung der Gebirge war überraschend schön. Das westliche Ufer fällt steil ab, der am östlichen Ufer uuter den Abhängen des Gan.Sjochs sich hinziehende Fahrweg ist so schmal, daß ^uagcn stch unr an eigens dazu hergerichteten Stellen ausweicheu können. Em Theil der Straße führt über ^rucken, die hart am Felfen gebaut sind. Alpenrosen lilutM da in solcher Menge, daß man sie, ohne aus-zusteigen, vom Wagen aus pflücken kann; einige tau^ chcn ihre Blätter sogar in dir Fluten des Sees. Am südwestlichen Ufer breitet sich ein grünes Vorland aus, dle Pertisan. ein wahres Eldorado für die Landschafts-!!. n' ^"" """ h'"' "us können sie die lohnendsten Ansflnge mnchrn lind die prächtigsten „Motive" sam-mmi. Von der Pertisan, dieser reizenden, von hohen, bizarren Kaltschroffen nmstandenen Wiesenbncht, tan» man nämlich in drei romantische Thäler gelangen, in das Tristenan-, in das Falztyürii- und in das Bletzachcr-Thal, alle reich an malerischen Reize». Auch die Buhuentünstler flüchten gern dahin, weil es bei der Fran Veronica gar so still und ruhig ist. Frau Vero-mca ist nämlich die Directrice des einzigen großen, comfortablen Gasthauses in der Pertisau, des sogenannten Fürstenhauses, das eiuem entfernt gelegenen Kloster dem Kloster Wiecht, gehört. Außerdem besteheu uoch zwei Gasthäufer und ein „Hotel Garni", die minder renommiert find. Frau Veronica ist eine gute, aber auch sehr schneidige Wirthin, die ihre Gäste genau prüft, bevor sie oiefelben aufnimmt. Familien mit Kindern finden keine Unterkunft, Kiuder werden überhaupt nicht aufgenommen, ebcnfo keine Schauspieler. Ein Berliner Blatt erzählt in diefer Beziehung eine drollige Geschichte. Ein Berliner Künstler hatte Gnade vor der gestrengen Frau Veronica gefunden und ein gut gelegenes Zimmer bekommen. Da aber — o Malheur! — wird demselben das Fremdenbuch vorgelegt, und er schreibt sich mit voller Titnlatur ein: H','?). Z-, königl. Hofschauspielcr aus Berlin. Kaum aber hatte Frau Veronica Einsicht iu das Fremdenbuch genommen — sie war neugierig, wer der elegante Fremde sei — so entbrannte sie, nicht in Liebe, dazu ist sie schon zu alt, sondern in Wuth, und sie sprach die „geflegelten" Worte: „Na, dös gibt's nöt bei uns, für Komödianten ham mir ka Heiberg nöt!" Die Folge war, daß der königliche Hofschansvieler init Sack und Pack delogiert wurde und nach dem Seehos wandern mußte. Diese neueste Geschichte vom Achensce erzählte uns em Tiroler Diendl, welches von unserem Postillon als blinde Reisende mitgenommen wurde Es war halbwegs des zwe. Stunden langen See«, da stand d.c Ma.d und wartete a»f den Postwagen. Off nbar hatte am Abend eine Verabredung zwischen >h ünd de Post.llo,i stattgefunden, denn s« begrüßte ilu n t d Worten.' .Wo ble.bscht so lang.' Hascht v sch fi?" Da..n begann, als ste eingestiegen war, eme Xllfte Coiwersation zwischen beiden, aus der, baleich V i,n unverfälschten Nordtirvler Dialekt ge-inl?,-t wurde, ich entnahm, daß zwischen beiden einmal ,598 einfinden, welche heute zu unseren ärmsten gehören, und es wird geschäftige, producierende Tbätigkeit in Häfen erstehen, wo heute Todesstille herrscyt. Daß in solcher Weise diese Länder dann auch aufhören, eine finanzielle Last zu sein, daß sie steucrfä'hig würden, dürfte auch unseren so „ökonomischen" Nationalötonomen wol kaum entgehen, und wäre ihnen dann der handgreifliche Beweis geboten, daß doch wirklich und in der That auch produktive Auslagen gemacht werden können. 6.) Die zweckentsprechende Vervollständigung unseres Eisenbahnnetzes mit besonderer Berücksichtigung unseres Seehandels und die Anschlüsse an jene nachbarlichen Bahnnetze, welche geeignet sind, auch den Weltverkehr Mittel- und Nordenrofta's nach dem Oriente über Suez zugunsten unserer Bahnen und unserer Schiffahrt über Oesterreich zu leiten. Nur müßte bei dieser Gelegenheit ein seinerzeit bezüglich der Südbahn gemachter, allgemein bekannter und von verschiedenen Facturen unserer Volkswirthschaft so schwer gefühlter Fehler vermieden werden, und es sollten diese Arbeiten, wenn nicht möglich wäre, dieselben gleichzeitig zu beenden, doch wenigstens von Süden gegen Norden vorschreiten, nämlich zuerst am Meere in Angriff genommen und zu Ende geführt werden — aber nicht umgekehrt. 7.) Maßregeln zu entsprechender Entwicklung und Stärkung unserer Kriegsmarine, damit sie in der Lage sei, den an sie in Friedens- wie in Kriegszeiten gestellten vielfachen, wenn auch, wie die Thatsachen beweisen, nur von wenigen verstandenen Anforderungen und Pflichten in würdiger, glänzender Weife zu eigenem Ruhme fuwie zur Ehre der Monarchie zu entsprechen. Fürwahr, diese Aufzählung genügt, um zu zeigen, daß für eine wirkliche „Fortschrittspartei", die nicht ihren Titel aus bloßen staatsrechtlichen Zänkereien und Rabulistereien ableitet, eine Fülle von Aufgaben vorliegt, deren Lösung im Interesse des Staatsganzen gelegen und für dasselbe von höchstem Segen begleitet sein würde. Die „Times" über die Kaiser-Zusammenkunft in Gastein. In einem „Deutschland und Oesterreich" über« schriebenen Leitartikel äußern sich gelegentlich der Kaiser-Zusammenkunft in Gastein die „Times" unter anderm wie folgt: „. . . Der Verlauf der europäischen Angelegenheiten hat sich in letzter Zeit viel um die deutsche Politik gedreht; die Wirkung dieser Politik war leicht erkenntlich. Fürst Bismarck hatte nichts dagegen, daß Rußland sich in einen schwierigen und gefährlichen Krieg mit der Türkei einließ; er hielt Nußland nicht zurück, das sich nunmehr gerade infolge seiner Sie^e in einer höchst schwierigen und gefährlichen Lage befindet. Der Fürst wollte Rußland nicht tödtlich schädigen, sondern blos für eine Welle lahmlegen. Das ist das praktische Resultat der jüngsten Ereignisse. Die russischen Siege haben zur Errichtung einer Reihe unabhängiger Fürstenthümer geführt, die cm mächtiges Interesse haben, freundliche Beziehungen zn den West' mächten, insbesondere Oesterreich zu erhalten. Die historischen oder pedantischen Träume einer Ausdehnung Oesterreichs der Donau entlang sind längst von allen Staatsmännern verworfen worden. Dagegen ist Oester- reich heute in der Lage, jedem russischen Handstreich zu Land gegen Konstantinopel zuvorzukommen. Oesterreich hat trotz vieler Unglücksfälle zahlreiche Beweise seiner Zusammcnhängigkeit gegeben; die politische Abneigung der Ungarn lc. :c. gegen eine Ausdehnung des österreichischen Einflusses nach jener Richtung wird durch augenscheinliche Interessen mit der Zeit überwogen werden. Dies ist das praktische Resultat der deutschen Politik in der orientalischen Frage. Oesterreich könnte keine größeren Beweise des Wohlwollens erwarten; durch Oesterreich vermag aber auch Deutschland seinen Einfluß im südwestlichen Europa zu entwickeln. Deutschland würde sich selbst schädigen, wenn es Oesterreich in einen halb slavischen, halb ungarischen Staat verwandelte. Nach den Erfolgen des Jahres 1666 hat Deutschland keine höheren Interessen, als die Erhaltung eines starken und deutschen Oesterreich. Die beiden Kaiser müssen sich bewußt sein, daß die Geschicke ihrer beiden Länder enge verbunden sind; wenn ihre Zusammenkunft daher auch kein politisches Motiv hat, so dürfte ihre Freundschaft doch wol eine politische Bedeutung haben." Päpstliche Encyklika. Wie von uns bereits gemeldet, ist diesertage eine päpstliche Encyklila mit dem Datum des 4ten August erschienen, welche großes Auffehen in der gelehrten Welt machen wird. Die an alle Erzbischöfe und Bischöfe der ganzen katholischen Welt gerichtete Encyklika bezweckt die Wiedereinführung der scholastischen Philosophie im Geiste und nach den Prinzipien des heil. Thomas von Aquino an den philosophischen Facultäten der katholischen Lehranstalten. Die Encyklika zeigt zunächst — wie das „Vaterland" mittheilt — die hochwichtige Aufgabe, welche die menschliche Vernunft in Bezug auf den Glauben hat, dessen Fundamente sie zn sichern, dem sie den Weg zu bahnen und den geoffenbarten Lehren eine wissenschaftliche Form zu geben und sie gegen die Angriffe der Feinde zu uertheldia.ni hat. Dann erklärt die Encyklila die Methode, nach welcher der Katholik philosophieren soll, und zeigt ihre Vernünftigteit, wobei der dem Glauben schuldige Gehorsam und die Würde der Vernunft gewahrt bleiben, welche aus dem Glauben sogar kostbare Vortheile zieht. Die Encytlita führt aus, daß die Väter einen fleißigen Gebrauch von der Philosophie machten, um die geoffenbarten Wahrheiten zn beleuchten, zu vertheidigen und einleuchtend zu machen, und daß die Wissenschaft der Väter von den Scholastikern, möbcsonoere von dem heil. Thomas, welchem der Papst eine glänzende Lobrede hält, gesammelt, geordnet und vermehrt wurde. Der Papst beklagt sodann, daß dieser Schatz der Doctrin nach dem 16. Jahrhunderte zum großen Schaden der Wissenschaft, welche nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit entsprach, aufgegeben wurde, und führt Gründe religiöser, socialer und wissenschaftlicher Natnr an, uin die Rückkehr zur Philofophie des heil. Thomas von Aquino einzuschärfen, von welcher nichts für die wahren Fortschritte der modernen Wissenschaften zu fürchten ist, Fortschritte, die der heil. Vater hoch zu schätzen erklärt. Schließlich ermähnt er die Bischöfe, seine Intentionen zu unterstützen, indcin sie auf den Lehrstühlen und in den Akademien die wahre Lehre des heil. Thomas von Aquino in Ehren halten. Zur Orientfrage. Die von England an die Türkei gestellten Refonn-fordcrungcn scheinen so ernst formuliert worden zn sein, daß die Pforte nothgedrungcn wenigstens zum Scheine Schritte thun muß, die wie ein Entgegenkommen aussehen. Einer Meldung aus Konstantinopel zufolge wird nämlich eine Umgestaltung des türkischen Ministeriums, und zwar, wie hinzugefügt wird, w hervorragend liberalem und reformatorifchem Sinne, als unmittelbar bevorstehend betrachtet. Infolge dessen circulieren Gerüchte über eine angeblich bevorstehende Berufung Mithad Pafchas. Pertew Efendi ist letzten Samstag mit dem In-vestiturs-Ferman für den Fürsten Alexander m Sofia eingetroffen. Man erwartet in bulgarischen 3w gicrungskreisen, daß die Pforte in demselben den Titel '„Hoheit", den der Fürst unter Zustimmung der Garantiemächte annahm, in feierlicher Weise bestätigt habe. Die tributären Fürsten haben zwar bis jetzt nur den Titel „Durchlaucht" geführt, allein dieselben waren bis auf den Fürsten Earl von Hohenzollern keine Prinzen, welchen von Haus aus das Recht auj den Titel „Hoheit" zustand. Sollte der Ferman wider alles Erwarten blos auf den Titel „Durchlaucht lauten, so will man dies in Sofia nicht acceptieren. Auch wurde beschlossen, den Ferman mcht öffentlich, sondern im Palais des Fürsten lesen zu lassen. Dadurch würde allerdings die mit der Uebersendung des Investiturs-Fermans verbundene Absicht der Pforte vereitelt werden, die Oberhoheit des Sultans in de-monstratiller Weise den Bulgaren vor Augen i" führen. Wie der „Pol. Korr." aus Belgrad gemeldet wird, erfolgte daselbst am 11. d. M. die Ratification sämmtlicher Protokolle, welche sich ans die Feststellung der definitiven Grenze zwischen Serbien und Bulgarien und zwischen Serbien und der Türkei beziehen, sol^e der betreffenden Detailtarten. Nachdem die fremden Mitglieder der internationalen Delimitationskommission ihre Anfgabc beendigt haben, haben dieselben am I^ten d. M. Serbien verlassen. In der Antwort der Pforte auf die Note Serbiens, in welcher die Zahlnng einer Entschädigung sül den ourch den Alban esen - Einsall verursachten Schaden gefordert wird, werden die notorisch über" triebenen Angaben der serbischen Note bestritten, die Aggressionen als von beiden Seiten erfolgt bezeichnet nnd der letzte Albanesen-Einfall durch die Aufregung motiviert, welche die Vereinigung der neuen Oebiets-theile mit Serbien hervorgerufen hat. Schließlich weist die türkische Note jede Verantwortlichkeit für den ganzen Zwischenfall zurück. In Belgrad behauptet man dagegen, die Pforte habe die Entschädigung nicht abgewiesen, sondern bis jetzt lediglich der von Serbien verlangten Summe nicht zugestimmt. Muhamedauische Erhebung in Montenegro. Aus Eetinje wird der „Pol. Korr." über eine geplante Erhebnng der Mnhamedaner der neu gewoN" nenen Gebiete berichtet. Den Vorwand hiezn bot die neue Volkszählung, von der die Agitatoren verbreiteten, sie sei nur zum Zwecke der Steuercinhebnng ausgeschrieben woroen. Infolge dessen leisteten die Muhcune-oaner in Podgorica dieser Anordnung Widerstand. 3" Nitsic nahmen die Türken eine drohende Haltung an, ein näheres Verhältnis bestand oder noch besteht. Es war eine nach Tiroler Begriffen schmucke Dirn, das Gesicht rund, roth und gesund, die An gen blau und lebhaft, das in Zöpfen aufgebundene Haar dunkelblond, die Gestalt etwas untersetzt, die Zähne prachtvoll, keiner fehlte; aber schön, nach unseren Begriffen, war sie nicht. Man trifft unter den Landmädchen in Tirol selten eins an, das wirklich feine Züge hat. Wir froren viel zu sehr, als daß wir Lust gehabt hätten, mit unserer Reisegefährtin ein Gespräch anzuknüpfen, überdies hatte sie mit dem Postillon sehr viel zu ver< handeln. Wir hüllten uns daher in unsere Plaids und schwiegen. Nach anderthalbstündiger Fahrt hatten wir das Stanserjoch passiert, und steilab dnrch die Kasbach-schlucht ging es nun nach Ienbach, einem hübsch gelegenen Dorfe des Uuterinnthales mit seheuswerther Eisenschmelze, Hochofen, Hammerwerk, Maschinenwerk-stätte und Stahlfabrit, Station der Eisenbahn Kufstein-Innsbruck. Die einstündige Wartezeit benutzten wir, mn ein kleines Frühstück zu nehmen, wobei wir an einem Frankfurter Lehrer einen dritten Reisegenossen fanden. Hier gab es fchon viele Touristen, die auf günstiges Wetter warteten, um nach dem Achensee und in die Hinterriß zu gehen, zudem ist Ienbach noch Ausgangspunkt für andere Touren. Von dem hoher gelegenen Theile Ienbachs aus genießt man eine herrliche Aus-sicht auf das Innthal und die Stubmer Ferner Gegen zehn Uhr kamen wir m Innsbruck an. Ich wollte gleich weiter nach Kürnten reisen, fand aber zn meinem Bedauern, daß nur cu> Zug der nachts um zwölf Uhr von Innsbruck abgeht, direkte Verbindung hat. Man wird gezwungen, m Franzensfeste zu übernachten. Das mag für die Wüthe m Franzensfeste sehr angenehm sein, für die Reisenden ist es durchaus nicht. Eine Prooinzialhauptstadt, selbst wenn sie die Bcoentnng von Innsbruck hat, ist all Wochentagen immer langweilig, zumal wenn man die Sehenswürdigkeiten derselben schon kennt. Wir wollten auf die Lauscrköpfe gehen, von denen man die schönste Aussicht auf das Innthal und seine interessante Umrandung genießt, aber daran hinderte uns das regne« rische Wetter. Wir wollten ein angekündigtes Mlli-türkonzert besuchen, da ergab sich's, daß es wieder abgesagt worden. Wenn wenigstens der Landtag beisammen gewesen wäre, daß wir die politischen Kory. phäen des Landes hätten sehen können; so aber muhten wir uns mit dem Anblick der Außenseite des im üppigsten Zopfstil erbauten Landhauses begnügen. Was thut aber der Mensch in seiner durch Langweile hervorgerufenen Verzweiflung? Er trinkt! Tiroler Adler, warum bist du so roth? Weil er so viel Tiroler Wein trinkt. Wir suchten nach dem besten Tiroler Wein und fanden ihn, nachdem wir wol ein halbes Dutzend Restaurationen und Weinstuben durchgekostet, beim „Arein-üssel" in der Maria-Theresiastraße, da setzten wir uns fest nnd tranken, bis die Abschiedsstunde schlug. Meine Reisegenossen blieben noch bis zum nächsten Tage, ich aber fuhr die Nacht hindnrch über den Brenner. Es wäre sträflich gewesen, die Nachtzeit zum Passieren des Brenners zu wählen, wenn ich die Tour nicht schon öfter bei Tage gemacht hätte, so daß ich alle Einzelnheiten derselben kenne. Ich weiß, daß die Nrennerbahn eines der großartigsten Werke der neuereu Alpenbanknnst ist, daß die Terrainschwierigkeiten, welche sich dem Baue entgegenstellten, sehr schwer zu bewältigen waren, daß einzelne Bauobjekte, so die Stütz- und Schutzmaueru und Dämme am Pasch berge in einer Höhe von 5)0 bis 100 Meter über der Sill, VcWUN' dernng erregen, und daß es großartig schöne Land' jchüftsbildcr sind, welche sich während der Fahrt vor den Blicken der Reisenden entfalten. Der Ärcnncrpap bildet zwar einen der niedrigsten Uebergänge über die Centralalpen, der Anstieg von Innsornck her erfolgt durch das Sillthal, der Abstieg dnrch das Thal des in unmittelbarer Nähe der Sill auf der Iochhöhc entspriü' gendeit Eisack, der bei Aozen in die Elsch mündet-Aber die Bahn führt frei über den Paß und nW durch einen Tunnel, sie erreicht dabei die größte HM-nämlich 1362 Meter, während die Mont-Eeniöbayn nur 1304 Meter erreicht und mittelst eines Tunne" von 12,230 Meter Länge 1000 Meter unter dem M' birgskaninl dnrchgeführt ist. Die Gotthardbahn W^ bei einer Mccreöhöhe von nnr 1110 Meter auch 1^, Meter nnter dein Gebirgskanime durchgeführt, und aM die Selnmeringbahn, welche um 500 Meter au H^" hinter de» Brennerbahn zurücksteht, überschreitet de Berg mittelst eines Tunnels l00 Meter unter den Kamme. Auf dem Passe befindet sich das Brenners da halten im Sommer alle Personenzüge an^ gleicht den Badeorten im Pusterthale auf ein H^ und ist eigentlich mehr Sommerfrische. Was da Y lend und belebend wirkt, das ist die würzig rN Alpenlnft. 5, Eine der interessantesten Partiell der Brennerbay ist Gossenhoß, an der Vereinignng des Pfl"'schva^ mit dem Eisack. Oberhalb Gossenhoß, welche /VA die Bahn auf sehr krnmmem Wege erreicht, -- ^',.5,! schreibt einen Dreiviertelkreis — genießt man e» prächtigen Anblick des riesigen Hintergrundes Pflerschthales. Eine sehr wichtige Station fur "^ Touristen ist Sterzing, weil es den Ausgangs""' 1599 f" '"Gvlubovac soll ein Beamter verwundet worden M. «aß dieser Widerstand immerhin ernst zu nehmen war. daruoer konnte umso weniger Zweifel herrschen, als man in Erfahrung gebracht hatte, daß Waffen unter d.e Muhamedaner vertheilt wurden und daß ^r, nusbruch der Insurrection unmittelbar an vier "neu gleichzeitig hätte erfolgen sollen. Da war rasche yaildeU' geboten. Man verstärkte daher in der unauf-Migsten Weise von der Welt die Garnisonen m den neu erworbenen Bezirken, und als man sich start genug Mubte, beschloß man, sich der gefährlichsten Rädelsführer zu bemächtigen. In einer Nacht wurden folgende !Ml,,chc Optunaten von Podgorica verhaftet: Hadsch. Mahmud Adrovie, Avdo-Krnjit, Sadyl Hadsch. Ra-madanovlc, Hassan Beg Avaric. Mahmud Aga Hadsch, Us^lnmt, Hadschi Hussein Unkaäevic', Dule Ne-«nu, Al»ia Namadanovic uud der Derwisch Dcl> Möevlt. Gleichzeitig hob man in Golubovac in ihren yaujerll d.e Agitatoren Bnsto Mackovii, Mustafa ^ovlc, Medo Mujkovic nud Ieftem Abad auf. >ln vlltsic' wurde niemand gesanglich eingezogen, weil Mens dle Aufwiegler sich noch rechtzeitig aus dem ^aube gculacht hatten, und zweitens weil man von ^Annahme ausging, mit den in Podgorica uud woiulwvac vorgenommeueu Verhaflungeu sei der genanten Bewegung der Boden entzogen wurden. Ans "eschl des Fürsten wurden die Verhafteten unter 'larler Escorte nach Cetinje gebracht uud im Eentral» gesangmise untergebracht. s?. ^. """ b'e durch diese Maßregel beabsichtigte Mchuchterung der Massen auch erzielt wurde, so schloß der Fürst, diesmal Gnade für Necht ergehen zu lassen und befahl, die Inhaftierten in Freiheit zu ^"'. ou dlese.u Zwecke ließ er dieselben in den ,,"!"l wngen und daselbst im Hofraume aufstellen; M?? 2?" l)ier anwesenden Minister und sm.cr 2 ^7 "^^" der Fürst im Hofe uud hielt mit md «l?^c s?^"de Ansprache an die in Re.he Hett g^niN?""' H"s"ngi: „Jede Widersetz-die engst^S I"°^""'^'u "'nner Negierung wird will ich ene A^.^""^sordern. ^ur für d.esmal böswilliger Emft^We ""che", da ihr die Opfer Unterschied zwischen'?"' '""'"' ^^ ""che keinen ebenso aufrichtig dj" ne^n" Unterthanen, ich liebe griner. Alle solle, ^!"! '"^ die alten Montene-verlange vm allen di^'^'. Rechte haben. Aber ich I" meinen SW ^f'Z'5^"""''? der Pflichte., leinen Nrivl?/^.^ ^>^ ^'"'e R« "h, aber anch allgelneine Nr ^^'' Volkszählnng muh im sinden ^V^ u"d sie wird statt- ch verzeche E^"^bl^'^ '^ ""chst strafbar, aber Mein. N,n. uch' g,'ht „ach Hause, lasset willig em, ^? ""' "°lten und trachtet, niemals mehr sülr . ö" betreten, der zu Eurem Verderben Die von der Amnestie überraschten Inhaftierten Men dem Fürsten den Saum des Kleides, Vervrachen, tünftlghm stets gehorsam zu sein und ver-uetzen den Konak, um direkt in ihre Wohnorte zurück- Vom Zulukriege. d„ Feber die Vorgänge im südlichen Afrika meldet rr ^pezialkorrefpondent der „Daily News" im Lager ^^^^locks bei Port Durnford unterm 5. Juli: "veute früh wurdeu fo viele Truppen, als vou der l"r mehrere größere Toureu in die nächsten Gebiete ", das Iauerthal, selbst 5"llchluogsthal, iu das Pfitscherthal. Sterzing M b' .?. "/.^ ^ 5''" Stadt nennt, hat jetzt nicht ?t es '.^^''^' dle es einst hatte, de.nungeacht t Man s, "'? ^"?'U^ die Banart seiner Hänser. Wo nan h „sieht, nichts als Erkner. große und kleine Bal° Däck.!n ^^ "l"sp"''liende Fenster mit eigenen N Anch Wne tauben hat Sterzing, gleich N ^"'" ^^'" d'o eleganten Verkanfsqewölbc. rin . m?^'^ "^ bildet fast jede Eisenbahnstation ^'Ausgangspunkt für Alpentoureu, überall öffneu an.5^ 5 ""t Fernern und Gletschern im Hinterer'./.'.l^" lst der ganze Weg von Sterzing bis Ge^ '^ eine an historischen Erinnerungen reiche N ' > c"'"" H'"' floß viel Blut der Tiroler Frei-Wo die Bergwände am engsten an-w3^ d.e Station Franzens este. be. de l,3l^ ^uhlbach ... den Eisack n.imdet. Die über kr aÄ,s. ^H""d' ^'ücke ist die m den Franzofen. "gen hlswrisch gnuordrne Peisserbrücke. lvärm^ K^uzensfeste athn.et man bereits südliche d.e Gegend thut sich auf, statt dunkler beerb« .n5'd"' ^le Kastanien. Nußbän.ne. Maul-nim?"' d" Terrassen: Südtirol beginnt. Man allei ^ ,"^^.ch den Brenner als Scheidegrenze an, erst in ^ ^""kteristischen Merkn.ale des Südens treten lieblich.,? l«'W^este «"f- Wie gerne wäre ich den zwang n ich V"!^!'" ^sch zl'geeilt, allein die Pflicht Nach and rhaM^'^ '" ^as Pnsterthal einzuschlagen. u»d es m, l "'d'«"n Harren pftff d.e Locomotwe. ^""f der Ni.»»"' "'"^'" d"^) die Festung, dann dem Pustertlial m . /"^^'" "' das freundliche, interessante lM nnt jenicn Dolomitgruppeu. I.. Schiffsbrigade, den Buffs, dem .^7.. U0, und 21. Rc-giinent entbehrt werden konnten, im ganzen bei 800 Mann, beordert, bei der Uebergabe von 2000 Zulus zugegen zu sein, welche mit ihren Häuptlingen Ama-zitwana, Amanyongo und den Indunas Tamlmli und Unlpako erscheinen sollten. Die Truppen deployierten in Linie, und die Zulus, blos 200 bis MX> Köpfe zahlend, mit ungefähr derselben Anzahl Weiber und Kinder, näherten sick) dem General, der mit seinem Stäbe ein paar hnndert ?)mos vor der Front der Trnpften Paradierte. Zur L.nlcn des Generals befand sich John Duun, zur Rechteu der Stabsdolmetsch. Die Zulus wurden unte» der Direction John Dnnns in eine zwei bis drei Mann tiefe Lime rangiert, die beringten oder verheiratet,'» Männer in der Mitte, gegenüber dein Stab, uud die jungen Leute, welche die Mehrzahl bildete,., auf jedem Flügel. Die Weiber und Kiuder standen im Hintergruude und auf dem rechten Flügel. Der General hielt dann durch deu Dolmetsch eine Rede an sie, worin er sagte, daß sie sich bis jetzt ihrem Könige treu gezeigt hätten, dieser sei aber jetzt geschlagen, und er sei ü'bcrzengt, daß sie gegen uns wyal sein würden. Wir seien Männer und sie seien Männer. Wir hätten gegen einander gefochten. Wn hätten sie ehrlich im Felde geschlagen, nnd er hoffe nun, daß kein Kampf mehr nothwendig fein werde. Es habe sich gezeigt, daß wir die Stärkeren seien uud sie müßten ihre Niederlage annehmen und von nun an Frennd mit uus sein. — Nach jedem Satze, wie er verdolmetscht wurde, riefen die Zulus „Kiarbo" - eiu Ausdruck der Kräftigung nnd Billigung. Sie wurdeu dann beordert, sich einzeln zu nähern und ihre Waffen und Assagais uiedeiznlegeu, was sie auch thaten uud dafür eiu Stück Papier erhielten, das als Paß für sie gelten sollte. Der General schwang dann seinen Säbel über dem Kopf, als ein Zeichen für die Truppe», worauf diese präsentierten, die Offiziere salutierten nnd die Musitbaude spielte. Dies beschloß die Ecre-mouie, welche eiuige Uutcrhaltuug im Lager verursacht hatte. Die Gegeuwart der Truppeu war iu der That für deu Fall einer Vcrrätherei geboten, aber die große Parade und das Salutieren schienen nicht recht an. Platze zu seiu und gaben einer Sache von gar keiner Bedeutung das Ansehen großer Wichtigkeit. Am Schlüsse dieser Komödie gesellten sich Briten und Zulus unter einander. Es war augenscheinlich, daß nichi Mang/l an Nahruug die Zulus zur Unterwerfung gebracht habe, den außerdem, daß sie alle sehr glück-lich aussaheu, schieucn sie sich auch eiucr vortrefflichen Gesundheit zu erfreuen." Msiesnemgkeiteu. — (Doktor Tauschinsli), früher Privat-ducent für Geschichte an der Wiener Universität nnd cmcr der bedeutendsten sucialdcmutratischen Agitatoren welcher nach Graz übersiedelte nnd dort nicht nur eine ,ocial.st.sche Arbeiterpartei, sondern auch eine confessions-lose „K.rche der Vernunft" gründete, hat sich fchnn sc.t mehreren Jahren von allen politischen und r7ligiüsen Agitationen ferngehalten. Wie nun das Wiener . Vaterland" nuttheilt, bat Dr. Tauschinskl in einer Eingabe, welche er vor kurzem an den Kardinal-Fürsterzbischuf Dr. Kutschker in Wien richtete. n,n die Wiederaufnahme >n die katholische Kirche, aus welcher cr vor mehreren Jahren ausgetreten war. Der Kardinal gewährte scine Vttte. und vor einigen Tagen legte Tauschinsti das Glaubensbekenntnis in der Pfarrkirche St. Josef mi fünften Wiener Bezirke ab. — (Ein Monument für den Herzug von Braunschweig.) Bekanntlich hatte der vertrie bene Herzog von Braunschweig der Stadt Ocnf als Erbschaft ^4 Millionen hinterlassen unter der Bedin» gung. daß 2 Millionen dauon zur Errichtung seines Denkmals nach dem Musler des Scaliger-Monumentb m Verona verwendet würden. Das Denkmal ist nun fort,., und full am 1s». Septcmdcr inauguriert werden. Em. .1 e.terstatue des Ex-Herzogs im «ü.ne dcö ^mz-Aegentcn wird das Denkmal krönen. Der Bild-Hauer der mit dem Werke betraut wurde, heißt Cain; außer dem Neiterbilde hat er an dem Monument noch zwei H.öwen und ein paar Chimäre», aus rothem Vcro. neser Marmor angebracht. ^. I^ (Eine Sammlung vou Berggipfeln.) 6m Hentscher. welcher jeden Sommer eine Vergnü-gunasrclse, m die Schweiz unternimmt, macht eiue der merkwürdigsten Sammlungen der Welt: cine Collection von Berggipfeln. Er llcttcrt nämlich mit eiucm Hammer m der Tasche auf die höchsten Aerge und schlägt einen ^te.n von dem obersten Felscn ab. den er nachher zu Vause m seinen Museum aufstellt. Bereits besitzt cr ^ Exemplare, unter denen cr mit Stolz dcu „G'psel des Matterhorns" zeigt. "" (El" e Szene in einem amcrikani -',?/" ol'chthause.) Eine aufregende Szene mit tragischem Ende ereignete sich. Newyorker Blättern zufolge. !«" "! ?'""-'Sing. dem großen Zuchthaus? des Staates ^lewyorl. Varrett. ein zu drei Jahren Zuchthaus ver-urtye.ter Einbrecher, ein Äursche von 2l Jahren, hatte Krankheit simuliert. Der Gefäuguisarzt erklärte, cr sei gauz tauglich für die ihm zugetheilte Arbeit. Am nächsten Morgen goß Barrett dem Arzte deu unreinen Inhalt seines Nachtgeschirres in das Gesicht mit den Worten, das sei der Lohn dafür, daß er ihm (Barrett) lein Krantheitsattest ausgestellt habe. Wegen dieses Diöci-plinarvergehens wurde Barrett gepeitscht, in Ketten gelegt und in seiner Zelle eingeschlossen. Am nächsten Tage Wurde er von zwei Gesangenwärtrrn aus der Zelle geholt, um den, Arzte vorgeführt zn werden. Er hielt die Hände in den Hosentaschen. Aufgefordert, d.e Hände aus den Taschen zu nehmen und zusammenzuhalten, sah einer der Warter, daß er ein blankes Instrument in einer Hand hielt. Er warnte seinen Kameraden, aber zu spät. Barrett stieß letzterem ein scharfes Messer in die Hüfte und entsprang. Eine aufregende Jagd folgte. Als Barrett schließlich in einer der Werkstätten der Eisengießerei gefunden wurde, war er mit einem schweren Hammer und einigen Eisenstücken bewaffnet. Der Aufforderung, sich zu ergeben, trotzte cr. Einer der Wärter. Nameüs Good, näherte sich ihm und hielt ihm einen Revolver entgegen. Barrett schlenderte eines der scharfen Eisenstücke gegen Good, traf ihn jedoch nicht. Good feuerte, aber der Schuh ging fehl uud Aarrett fpraug durch ein Fenster, worauf die Jagd aufs neue begann, Endlich wurde er in der-selbln Wcrtstätte. in welcher er früher beschäftigt gewesen und inmitte seiner Mitgefangenen, die ihm zujubelten, i» die Enge getrieben. Noch einmal zur Uebergabe aufgefordert, verlangte Barrett, daß ihm alles vergeben werden solle. Der Obergcfangrnwärter erklärte, es stände nicht in seiner Macht, ein solches Versprechen zu geben. Barrett wiederholte seine Weigerung und begann seinen Hammer gegen die Wärter zu schwingen. In diesem kritischen Augenblick läutete die Glocke, welche die Gefangenen zum Mittagsmahl ruft. Die Züchtlinge, 2M an Zahl, stellten dir Arbeit ein und umringten die Gefängnisbeamtcn mit Geschrei. Flüchen und Drohungen. Ein Gefangenwärtcr stürzte sich auf Barrett, aber dieser erhob seinen Hammer uno würde den Beamten wahrscheinlich zu Boden geschlagen haben, wenn nicht ein anderer Wärter in diesem Augenblicke auf den Zucht-ling gefeuert hätte. Barrett siel mit aufgehobenen Händen nach vorn zu Boden, Er war todt. Eingeschüchtert dnrch den Tod ihres Kameraden gaben die meuterischen Züchtlinge jeden Widerstand auf. und Ordnung und Schweigen waren bald wieder hergestellt. fokales. — (Prüfungskommission.) Die vom Ministerium für Cultus und Unterricht für die Functions-Periode bis Ende dcS Schuljahres IWI/ttli neu ernannte t. l. Prüfuugslommission für allgemeine Vollsund Bürgerschulen in Laibach besteht aus folgenden Herren : dem Vorsitzenden : Landesschnlinspeltor Raimund Pirtcr, dessen Stellvertreter: Direttor Älasius Hrovath. dann den Mitgliedern: Professorru: Leopold Ritter von Gariboldi. Wilhelm Linhart. Wilibald Znpnncic, Michael Wurner und Franz Kreminger; Oberlehrer AndreaS Praprotnit; Uebungslehrer Johann Sima; Musitlehrer Anton Nedved und der Ueouugslehrerin Frl. Marie Fröhlich. — (Todesfall.) Vorgestern abends verschied in Laibach nach längerem schmerzvollen Leiden im 3ttsten Lebensjahre die Gattin des Herrn Oberstlieutenants Braun des 17. Infanterieregiments. — (Feuer am Murast) Die unheimliche Brand-chronil aus der Umgebung Laibachs, die namentlich in den lctzwcrflosscm-n Wochen eine ganze Reihe trauriger Arandnngllicke zu verzeichnen hatte, erhielt gestern leider eine neuerliche Aerc.cheruug. Um '/.3 Uhr nachmittags signalisierte der Frucrwächter am Klistellberge durch Abgabe eines Kauoncuschusses den Ansbruch eines Schadenfeuers auf dem Moraste, infolge dessen sich sogleich eine Abtheilung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr mit einer Spritze neuen uub einer Spritze alten Sistcms unter dem Kommando des Leitmanns Herrn Albin Achtschin auf den Brandplatz begab. Es brannte ein WirthfchastS-objctt auf den. dem Herrn Mateuschc gehörigen Besitze am Carolil.cngrunde, Um :'i Uhr nachmittags wurde, da drr Brand größere Dimensionen annahm, von Laibach Snccurs geholt, und rückte noch eine Spritze neuer» Sislcms mit Mannschaft zur Hilieleistnng ab. Wie wir liner Mittheilung eines gestern abcndS vom Nrandplatze heimgclchrtln Laibacher Herrn entnehmen, ist bis dahin nur daS Wohnhaus intact geblieben, war jedoch trutz der rastlosen und höchst anertemlcnswerthen Thätigkeit I der La.bacher Feuerwehr uno der hcrbeigrcilten Morast« bewohner noch nicht außer Gcfcchr. Abaebramlt ist das Gebäude, in welchem die Exciirrendoschule für den Lai-bachcr Murast nntrrgeoracht war. ferner eine Doppel-harpfc. ein Stall>bäudc und eine Wagclischupfe, außerdem große Heu- und Oetrcidevormthe. Der Schade >N th.ilweise be. der Versicherungsacsell,chaft „Ass.mraz.one Filiale d r ^. ^ "", g aenstän a. s.chl.cßl.ch aus prakt.scheu lanbw.rthschast-?ichm"Oe^ ^stehen werden. Zur Ab- haltung dieser im Wippachcrthale bere.ts popular gewordenen Volksbelustigung wurde der Aeinsraumlüg 16UN (8. September) festgesetzt. Ein aus den Herreu Richard Holenec, Georg Grabrijan, Graf Carl Lanthieri, Franz Kaviii und E. Majer gewähltes Comite hat die Vorarbeiten hiefür bereits in Angriff genommen. — (Krainische Studenten in Graz.) An der Grazer Universität waren im eben abgelaufenen Sommersemester 48 Studenten aus Kram inscribiert. Die Gesammtzahl der Hörer betrug 745, hievon waren der Nationalität nach 400 Deutsche. 123 Italiener. 07 Slovene«, 30 Serben. 33 Kroaten, 9 Magyaren, 7 Czechen. 3 Polen. 2 Rumänen, und je 1 Spanier und Portugiese. — (Pferdediebstahl.) Dem Grundbesitzer Anton Sollic in Bach bei Iauerburg im Gecichtsbezirke Kronau ist im vorigen Monate eine vierjährige, auf 300 fl. bewerthete Stute von dec Hutweide poä beiöico abhanden gekommen. Aus den aufgefundenen Spuren vermuthet man, daß das Pferd gestohlen und von dem Diebe durch Bärenthal gegen Feistriz oder Ferlach nach Körnten getrieben wurde. Die gestohlene Stute ist 10 Faust hoch und dadurch leichter erkenntlich, daß sie vollkommen schwarz ist. und weder am Kopfe noch an den Füßen irgend ein Weihes Zeichen besitzt. — (Verhängnisvoller Blitzschlag.) Ueber die zur Ortsgemeinde Luscharie im Gerichtsbczirte Groß-laschiz gehörige Ortschaft Podschaga ging am 27. v. M. unl 11 Uhr nachts ein heftiges Gewitter nieder, wobei ein Blitzschlag das den« dortigen Grundbesitzer Kaspar Luzar gehörige Stallgebäude in Brand setzte und dieses sowie die anstoßende Dreschtenne und Getreidekammer nebst allen Vorräthen und Gerathen binnen kurzer Zeit einäscherte, wodurch dem Besitzer ein Schade von 600 fl. erwuchs. Leider ist hiebei auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen. In der Dreschtenne schliefen nämlich in jener Nacht der Sohn des Besitzers nnd der 8jährige Hirtenknabe Josef Matevziö ans Petrovna. Ersterer weckte zwar, als der Brand ausbrach, den Knaben und sprang hierauf in der Meinung, daß dieser ihm folge, von.der Dreschtenne herab, um seine noch schlafenden Eltern rasch zu wecken. Der arme Knabe scheint jedoch in der Angst den Kopf verloren zu haben und in der Dreschtenne zurückgeblieben zn sein. woselbst er bald von den Flammen ergriffen wurde. Als man ihn am nächsten Morgen vermißte und die Hausleute nach ihm zu suchen begannen, fanden sie unter dem Schütte der abgebrannten Objekte seinen ganz verkohlten Leichnam. Auch der Besitzer Kaspar Luzar hat durch den Brand mehrere schwere Verletzungen am Kopfe sowie an Händen und Füßen erlitten. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Vorstandes der Ortsgemeinde Theiniz am 27. v. M. wurden nachbenannte Functionäre gewählt: zum Gemeindevorsteher Franz Gerkman, Grundbesitzer von Theilüz; zu Gemcinderäthen: Josef Kozel und Lorenz Gerkman. beide Grundbesitzer aus Thciuiz. — (Ein Opfer der touristischen Unvorsichtigkeit.) Herr Dr. Adalbert Nagel in Klagenfurt hat diesertage einen erschütternden Verlust erlitten; sein Sohn Leopold, absolvierter Gymnasiast, ein sehr braver Student, stellte sich auf seiner Ferienrcisc ins Ennsthal aus Ehrgeiz und ungeachtet aller Warnnngen die Aufgabe, ohne Führer den Thorstein zu besteigen, obwol dies sehr gefährlich ist, da der Thorstein nicht, wie der Dachstein, mit Drahtseilen und sonstigen Schutzvorrichtungen versehen ist. Er brach am 3. August früh 3 Uhr von Kulm aus auf. war um 9 Uhr bei der Scheclhütte. überschritt den Windleger am Thorstein, erklomm dann (nach dort vorgefuudenen Gegenständen) die Thorsteinwand, kehrte dann bei der Unmöglichkeit des Weiter-lummens um und stürzte von der Thorstcinwand über 30 Meter tief an einer schlüpfrigen Stelle ab auf den kleinen Gossauergletscher, wobei er augenblicklich den Tod fand und. Dank der aufopferndsten Nachforschung, am 8. August abends aufgefunden wurde. Seine Beerdigung fand am 10. August in Schladming statt. — (Kaufmännische Insolvenzen.) Der Wiener Kreditorenverein hat das Verzeichnis der während des vorigen Jahres betanntgcgebenen Insolvenzen veröffentlicht. Darnach beträgt die Zahl der im Jahre 1878 declariertcn Insolvenzfälle 1290 gegen 1342 im Jahre 1877, 1578 im Jahre 1870 und 1670 im Jahre 1875. Von der Gesammtabnahme des vorigen Jahres entfallen auf Wien allein 60 Perzent. Graz dagegen weist mit 20 Insolvenzen des Jahres 1878 ein Plus vou 6 gegen das Jahr 1877 und von 1 gegen das Jahr 1876 auf. Laib ach hatte in den Jahren 1876 und 1877 je 5. im Jahre 1878 nnr 4 Fälle zu verzeichnen, während Trieft wieder 23 Insolvenzen des Jahres 1878, gegen 17 des Jahres 1877 und 26 des Jahres 1876 zeigt. Von den angemeldeten 1290 Insolvenzen wareil mit Schlnh des Jahres 208 im Ausgleichswege erledigt worden. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 13. August. Erzherzog Albrecht spendete den Verunglückten in Serajewo 2000 Gulden. Die „Pol. Korr." meldet: Khalil Bey wurde zum Gesandten in Cetinje ernannt. — Im Spitale zu Stambul sind sporadische Cholerafälle vorgekommen. Petersburg, 13. August. Die Kaiserin ist ins Ausland abgereist. Nom, 13. August. Italien leitete Verhandlungen mit Deutschland ein wegen Erleichterung der Einfuhr italienischer Ackerbauprodukte. — Die Aerzte ricthen angeblich dem Papste an, den Sommer in Perugia zuzubringen; man glaubt aber, die Kardinäle würden sich dagegen aussprechen. München, 12. August. Kaiser Franz Josef besuchte gestern in baierischer Gcncralsunisorm sämmtliche Prinzen, soupierte bei dem Herzog Ludwig und wohnte der Vorstellung im Cncuö bei. Morgen soll Se. Majestät den Kavallerie-Exercitien auf dcm Mars-felde beiwohnen und mittags mit Prinzessin Gisela und Prinz Leopold nach Tegernsee abreisen. Serajewo, 12. August. In der vergangenen Nacht versuchte eine Bande von Türleu und Christen ein ärarisches Magazin zu überfallen; 15 Mann wnr-den verhaftet, ein Türke durch einen Säbelhieb ver-wuudet. Der Nest der Bande versammelte sich auf einem Friedhofe und wurde vou dem allainierteu Mi^ litär zum Theile verhaftet. Der Brand von Taschli-Han dauert noch sott. Drei Pioimiere wurden unter einstürzenden Mauern getödtet. Einem Manne vom 41.Negi-mente verbrannten beide Aeine. KoustlNltinopel, 12. August. (Pul. Korr.) Ismail Pascha, der frühere Khediue vun EgYPtcn, hat, von Heimweh ergriffen, den Sultan inständig um die Ermächtigung gebeten, wenigstens in der Türkei sich niederlassen zu dürfen, und feine Nitten wurden noch dringender, als er von dem Sturze Khereooins vernahm. Der Sultan antwortete, daß er Ismail ermächtige, nach EgYPten zurückzukehren. Als Tewfik Pascha hievon in Kenntnrs gelangte, wendete er sich direkt au die hiesigen Botschafter der Westmachte mit der Bitte, beim Sultan dahin zu wirken, daß er vou diesem Entschlüsse abkomme. Konstantin« pel, 12. August. Der Sultan drückte dem österreichischen Botschafter sein Bedauern und seine Theilnahme angesichts des Uuglücksfalles von Serajewo ans. Ebenso sprach er die Ueberzeugung aus, die österreichische Regierung werde alles thun, um die Folgen des Unglücköfalles zn lindern. Athen. 12. August. Der Tag der Eröffnung der türkisch - griechischen Verhandlungen ist noch nicht bestimmt. Saufet Pascha erklärte den Botschaftern, die griechische Frage werde mwerweilt den Wünschen der Mächte entsprechend gelöst werden. Telegrafischer Wechselkurs vom 1». August. Papier ^ Rente 66'70. — Silber. Rente 68 40. - - Gold-Rente 78 90, 1860er Staats-Anlehen 125 50. — Banl-Nctien 827. — Kredit» Actien 268 20. — London 118 60. — Silber —'—. K. l. Münz ' Dulaten 5 49. — 20. Franlen - Stücke 9 29. - loo.Reichsmart 56 20. Wien. 13. August. 2'/, Nhr nachmittags. (Schlußlurse.) ftreditactien 268 30. 1860er Lose 12.°, 60, 1864er Lose 15? 75. österreichische Rente m Papier 66 7l». Ttaalsbahn 272 5(1, Nordliahn 220—, 20-ssranlcnstil^e :^ 30'/,. unaar. Kreditactie» 25575. österreichische ssrancobanl — —. österreichische Alu,l>it,!i»l 12? 75, Lombarden 90 - . Unionbanl8? 60. Ll»l,dac!ieü 579 —. türkische Loje 202», Communnl-Aülehe» 11160. E,p,plisch>' -, Goldrcnte 78 90. ungarische Goldrente 92 -. Ruhig. Handel und Golkswirthschastliches. Laibach, 13. August. Auf dcm heutigen Markte sind erschienen : 14 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh, 21 Nagen und 2 Schisse mit Holz (30 Kubikmeter). Du rch fchnitts» P reisc. Vllt,. Mgz^ °Wt.. Ms» fl.,lr, fl.,ll.> fl., lt. ft^ Weizen pr. Heltolit, 8 45 9 22 Nutter pr. Kilo . - 72 -j" Korn „ 5 4 5 83, Eier pr. Stück . . - 2 - ^ Gerste (neu) „ 439 4 50!!Milch pr. Liter . - 8 - ^ Hafer ., 2,96 3 47 Rindfleisch pr. Kilo -58 " Halbfrucht „ ------ 6 8? Kalbfleisch „ —56-^ Heiden „ 5 4 4 63 Schweinefleisch ., —62 -^ Hirse .. 4 71 4 30 Schöpsenfleisch „ ^^2—" ttuturutz „ 4 80 5 88 Hähndcl pr, Stuck -30 - - Erdäpfel 100 Kilo 3-----------Tauben ., -17 " Linsen pr. Heltolit. 7-----------Heu 100 Kilo . . 1 42 ^ Erbsen „ 750-------Stroh „ . . 142 " Flsolcn „ 7-----------H»lz, hart., pr. vier Rindsschmalz Kilo — 92------ Q.°Meter___7^ Schweineschmalz ,. — ?0------------ weiches, „------b^ Speck, frisch „ __ 5«-------Wein. roth.. 100 Lit.----------- ^ — geräuchert., — 60------— weisjcr „ ^ . — ^ Angekommene Fremde. Am 12. August. Hotel Stadt Wien. Schcurer. Kaufmann, Berlin. — Iasch'. Bauunternehmer, Pula. — Errat, Schuldircttor. sammt Fra«, Konslantinopel, — Dauncr Kaufmann. Linz. - Hch, Reisendes Glaoisch, Magazincur, und Vangcl. Lpielwarensabrilallt, Wien. — Ramor und Faioiga, Trieft, — Stem, Kaufmann, Prag Urbantschitsch, Höflcin. Hotel (klcfnnt. Baron Vranuzany sammt Gemahlin u») Leval, Professor. Karlstadt. — Krauö, Nottor der Medizin. Trieft- — Wllcher. Verwalter, und Wilchcr Christine, Lehrerin, Graz- — Müller, Reisender, Schweiz. — Globol.'nit, wcwcrtsvesihcr, Eisnern. — Goldmann mit Tochter, Mailand. - Borger, Kaufmann, Wien. — Pctschc, Kaufmann, Ältcnmartt. ^" Liltouich Marie. Hiumc. - Lcnschncr, Reisender, Brunn. Hotel Europa. Muorijan. t. k. Obcrlicutenant. Livno. ., ,, Va.crlscher Hof. Aaleniie. Handelsmann, Dornegg. ^ ^f.^ ilno Kovat. Krainburg.-. Tick. t, t. Maior sammt Gemahlin, priest, ^ ' ' Kaiser vsn Oesterreich. Baron Guyla. Wien - Rohrmatt» Marburg. Verstorbene. Den 12. A u g ll st. Katharina Planto. Arbeiterstocht". !» Mon.. Tricstcrstrasjc Nr. 24, Magen» und Darmlatanh ^ Ursula Super, TischlcraesellenSanttin. 53 I.. Polanastraße Nr, ^' Bauchwassersucht, — Sofie Braun, t. t, Oberstlicutenantsgatlw' 36 I,, Iranz Iofcjsplatz Nr. 1, Brustkrebs. — Kinccnzia Pa"H Indof, Kaifchlcrs. und Maurcrstochtcr, 13 Mon., Hühncrd^ Nr, 11, Masern. Im Zivil spit ale: ^ Den 12, A ugu st, Matthäus Polorn, Arbeiter, 29 H' Lungentubcrculose, — Helena Koritnil. Inwohnerin, ?l) > Kllchczic. — Aulou Mac'et, Zimmerman», 40 I., Geh"" erweichung. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^, ' ^Z W l: ^ 3k ^ 7 ll. Mg, 7!i4 44 " 4-12 0" "'windstiN^ "Nebel ^' ^, 13. 2 „ N. 733 5? ^-24 4 O, schwach heiter ^ 9 , Äb. 734 18 ^-178 O. schwach heiter ^ Morgennebel' heiterer, angenehmer Tag. Das Tages""" der Wiinn^^. I« 1^, um 15" unter dem Normale^^^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Namberg^^ lNl^'sonliOVl^l '^"N. 12. August, (1 Uhr) Die Börse «ar heute in günstiger Stimmung, Wenn auch dic höheren Attfaugslursc nicht in llllcil Lallen voll behauptet wcrdm l"N>l' O^l.st-tt^cl.lU/l. fu ist immer noch eine wcsentllche Erholung gegen gestern zu verzeichnen. Veld ware Papierrmte........ 6680 6690 SUberrente........ 68 60 68 65 Goldrente......... 78 90 78 95 Lose, 1354........ 115 2b 11575 . 1860........ 12525 125 75 . 1860 (zu 100 st) - - 12? 7b 128 25 _ 1864........ 158- 158 25 Una. Prämien.Anl..... 102 öl) 102 75 Kredit-L.......... 168— 16850 Rudolfs.«......... 18— 1850 Prämienanl. der Stadt Wien 11150 IN 70 Donau war« Ferdinands»Nordbahn. . . .2200 —2205 — ^ranz-Iosevh.Äahn ... 146 - 146.'.') Halizische Karl. Ludwig « Bahn 238 25 238 50 Kaschllu-Oderberger Nahn . . 112 25 112 50 Lemberg.Ezernowitzrr Nahn . 136 - 136 50 Lloyd - Gesellschaft..... 579-581- Oesterr. Nordwestbahn .... 127 12?'ü0 Rudulss.Nahn....... 13350 134 - Ztaatsbahn........ 27450 2747.°. Züdbahn......... 8975 90 25 Theih.Nahn........ 215 50 216 - Ungar.galiz, Verbindungsbahn 104-. 1l»4 50 Ungarische Nordostbahn . . 12? - 12? 50 Wlener Tramway-Gesellschast 189- 189 50 Pfandbriefe. Mg.öst. Nodenlreditanst. (i,Gd.) 116 - - - ^ « , siN'V.) 99 80 100 10 Ocsterrcichisch - ungarische Banl 10l 50 10165 Ung. Bo0enll.cdit'Inst. (Ä..«.) 10125 l0l 75 Prloritatö Dblinatione». Elisabeth.B. 1. Em.....9650 97- Ferd,.Nordb. in Silber , . . 104 - K»ü- Franz-Joseph. Bahn ... 95— 9520 -----------------------------------------------------^ .< »eld ^ ^. Gal. Karl.Uudwia.V, 1. Em. 10350 lAgg Oesterr, Nordwest-Bahn . . 96 70 ""^ Sielieubürger Nahn .... 72 25 l«rte«. Dukaten .... 5 fl. 49 tr. 5 st. ^,/, . Napolconsd'or . 9 ^ 23'/,« " - Deutsche Reichs- „ 20 ' Noten .... 57 . 10 .5? - ^ . Silberguldcn . . 100 ^ — ^ li>v - Krailüsche Grundc!ltla,'lu>lns.9^g" «achtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66 80 bis 66 90, Silberrente 6355 bis 68 6t.. («oldrente 78 90 bis 79- Kredit 269 75 bis 269 90. Anglo »8 12?—. London II660 bis 11690. Napoleons 923'/, bis 929^/,. Silber 100 — bis 100 -.