Leopold Cgerische LllibacherZeitllllg Dienstag den 25. November« 1800. Zerstören und Zerstöret werden Ist s grosse Menschcnloos aus Erden.' — Inländische Begebenheiten. k a i b a ch. ^l's :vär«"lnftreAbnd''UgdöH zu-faN g rissig ge.v?ftn' —m,t grim-mig r Wuth .M^'dert Zevs neue Verh e"ende Kriegesbll^e auf die ge-b.'ugte Menschheit uny G«e Gränzen deS Kö-nlgreichs von Ncapet zu decken. Deutschland. Nach den aus Oberdeutschland eingelaufenen Berichten, sieht die Französische Regierung den bestimmte« Waffenstillstand in Deutschland un> Italien in der Art als geendigt an, daß di? Feindseligkeiten nach einer »5tä-gigen Auf ündigung ansangen sollen. Ulm, den 9. Nov. Am 6. dieß wl'rden die hier und in der Nähe liegenden fra:»z. Truppen von dem Generalinspektcur gemustl rr. Aus km Munde unserS hicsig^n ^a^fommandantsn hab^n wir die ^zachricht / daß d^r Obergeneral Mo-rcau «wch nicht hicher komm« , indem sch Hrrstlbe nock zu Paris befinde, daß indessen die Ordre angekommen sey, a^hiesizen Festungswerke bis aufdie Mickielöb rger Schanze anfhas schkui nigstezu dcmoliren. T ie Mincurs arbeitn nun mit doppelter Thätiglcit; eZ'wlrd sehr vicle Anstrengung erfordert, um die alten ftsten Mauern unsers Stadtwalls, wclcke grösitenthcils lo bis >5Werkschuhe dick sind, in so vielen Richtungen zu durchbrechen, als zum Sprengen nöthig ist. An der Donau werden die Werke so tief abgetragen , als das bis jetzt bckannte höchste Wasser gestiegen ist, und dieß geht gerade bis auf die Lage von Quadcr-sicinen. Für die kommende Woche smd 2180 Sckanzer Hieher beschieden, welche in Kasernen einquartirt werden. Morgen soll ein Bataillon von der 8- Halbbrigade von hicr gegen StMtgard abziehen. Augsburg, den n. Nov. Heute früh ist ein franz. Kourier, aus Paris kommend, hier eingetroffen , der nach kurzen Verweilen seinen Weg weiter nach Bayern fortsetzte. Ein anderer franz. Kourier kam aus Bayern hier an. Frankreich. Brüssel/ den 3. Nov. Seit einigen Tagen sind die in dem ehemaligen Belgien befindlichen Trup-, prn in starker Bewegung , theils lM: di? Küsten von Dünkirchen bis an die^ Mündung der Westschelde zn decken,.^ üm auf alle Fälle bereit zu seyn, wen» ' die Englander die Entfernung dcr Truppen zu riner Landung bcniltzen soMen.—^IhDünnkirckenundOstcn-de wird eifrigst an der Ausrüstng dcr dascldst befindlichen Kriegsfahrzeuge gearbeitet. > . Schweden. Der Spanische Hof hatte, wie schon (3t. 85 und 86 angezeigt wurde,. wegen des aufderIlhcde von Varzello- ^ na sich ergebenen Vorfalles den König ^ in Schweden aufgefordert, von England sich eine Genugthuung zu verschaffen. Das schwedische Mmisterium gab nun in einer in vielfachen Betracht merkwürdigen Gegennotte folgende Erklärung ab: „Se. Schwedischen Majestät haben mit dem lebhaftesten Mißvergnügen die Gewaltthätigkeiten vernommen, die einige Offiziers derEngliscken Marine gegen ein Kauffahrtheyschiff a^s Schwedisch - Pommern gebraucht haben , um sich desselben zu einer feindlichen Unternehmung gegen zwey Fre-gaten auf der Nhede ron Garcellona zu bedienen. Völlig übereinstimmend mit Sr. katholischen Majestät in del Art, wie dieser neue Mißbrauch z>et Macht und die gemeinschaftliche Ge- fahr ann'sohm G, die ähnlichen Vey-splcle sowohl fül die Neutralen als für die Kriegführenden s lbst nach sich ziehen könnten, werden Sr. Majestät darüber zu London Beschwerden führen, w?lche sowohl ihre freundschaftlichen Verbindungen mildem Spanischen Hose, als die Neutralität der Flagge erfordert." „Vey dielen Neklamazionen, wel-che die Rechte der Flagge und der Schwedischen Unterthanen zum ersten Gegenstande haben, werden es Se. katholischen Majestät gewiß gerecht sindcn, daß der Köniq sich als Haupt-parlhey ansehe. Indem Se. Majestät Ihr Interesse besorge«, so wie Sie dasselbe wo^l einsehen , werden Sie gewiß nickt das Interesse Spaniens vrgcssen. Die Gerechtigkeit vcr-laugt, daß man dasjenige, was auf eine üble Art genommcn worden, wieder herausgebe. Se. Majestät werden darauf bestehen , ohne jedoch den Erfolg dieses Schrittes zu verbürgen. Sie werden zu seiner Zeit den Spanischen Hofe vertrauliche Eröffnungen über die Disposizioncn machen, in welchen Sie die Englische Regierung in dieser Hinsicht werden gesunden haben; allein ein gerechtes Zutrauen »on Seiten Sr. katholischen Majestät wird Ihnen unstreitig bey dieser Negotiation die freye Wahl der Formen und der Mittel überlassen/ «ndSie von jrdem bestimmten Zeitpunkt, so wie vou jeder Art abzulegender Rechenschaft dispensiren. Spanien, das so wls das übrlge Europa, den langen Prozeß kennt, j welchen iSchweden,,zu London übet Nestit'lzipnen fübrcn^ läßt, die an dasselds zu machen sind, Hit keins Ursache, sich cine schleunigere Justiz in einer Sache zu versprechen, wo es a if Nestittlzionen ankommt, die an Feinde zumachen sind." , „Ucberhaupt sehen stch Se. Schwedische Mai-stä't in gar kei'i«? Verantwortlichkeit wegen eine - Vor-f,lls an, dessen Ursachen Ihnen ganz fremd sind. Nach den Vcrich-ten, welche sich dcr Spanische Hof davon hat erstatten lassen, lst es bey den Umstandött, die er selbst als er-wiesca zulaßt sehr unerwartet gewe-/ sen, daß derselbe die S^wedische Regierung und die ganze Nazion da-rw verwickelt." „Es würde sehr traurig seytt, wenn das Unrecht eines Dritten Verhältnisse brechen, könnte, welche verschledcne direkte Dißku.iionen während des gegenwärtigen Krlsgcs nicht hab^n verandern können. Es sind öftere widrige Vorsähe gewesen , die wi? es geschienen, bcson« ders den Spanischen Häfen eigen waren. Ei« Scbwedisckes Schiff, Weckes in dem Hafen von Passage selbst, von den Engländern genom« m?n wurde, ein zweytes, welches Franzosen zu Alicante plünderten und gänzlich zerstörten, und ver-schirdrne andere, die von Französischen Kapern genommen worden, welche sick am Eingänge t^s Hi- ftns Mallaga bcfandcn, haben sc. SckwcVische Majestät jedesmahl zu Neklamazionen und frcntldschaft-lichcn Einladungen an den ^pam-sck-fn Hof veranlaßt, zur Sicherheit dcs Handel) senem Gebieth Nc-spckt zn' v^rsHaffcn. Se. Majestät würden über Ihre Vorstellungen sehr erfreut qewesen seyn, wenn Sie zu Ihrcn Gunsten elttige Bewiese von jener Energie angetroffen hätten, wclchc Spanische Rcgi rung jeyt in einer Sache gegen Sie an den Tag legt, bey welcher Sie bloß Klagen zu führen haben. Allein bey der Fruchtlosigkeit Ihrer Reklamazion haben sich Se. Majestät nickt von den Gränzen der Mäßigung und Billigkeit entfernt, die freundschaftlichen Häfen angemessen sind, und zu welche«/ wie Se. Majestät noch hoffen, der Spanische Hof zurückkehren wird, wenn er übrr die wahren Ursachen der verschiedenen in seinen Haftn Statt gehabten Unfälle g naue-re Untersuchungen wird anstellen lassen." Großbritannien. Am 23. Oktober, sagen Briefe von dieser Expedizion, war die Pest i'l Cadix um nichts vermindert, und d« eine Menge Truppen auS d.m Innern dorlhin marscklrt wa-tln, um tlnrn Einsatt zu verhm- dcrn, so ist m besorgn, daß sie beym Rückmärsche die ^nsteckling l« das'cbl'e Land ^rlttgen w.rden. ^ ^Dic Hofzeitung vom 29. Oktober meldet, daß die Böte der Englischen Linienschiffe, Magnifizent und Möntngne, am 21. <>kt. aus dem kleinen Hasen Daneune, unweit l'Orient, n Französis. Schiffe ge-nomnien, und eines verbrannt haben. Unter den Offiziers, die sich bey dieser Expedizion auszeichneten, befand sich auch der Lieutenant Sa-' marin von der Rußischen Marine als Volontär. Am.il. September ward ferner, nock dcr Hofzeitung, unweit Corsica die Französis. Po-lace la Capneieuse von 6Kanonen untz 63 Mann genommen. Sie war von Toulon ausgelaufen und nach Egyp-ten bestimt, hatte 350 Waffcnru-stungen , eine Menge Kugeln , einen Französis. General und einen Vatail-lons-Chcf an Bord. Die Depeschen wurden in See geworfen und nur 2 Briefe aufgefangen. Die leyten Briefe aus Indien bestätigen abermahiS die Nachricht, daß ein Vruch mit den Maratten unvermeidlich sey. Dcr Paischwa hat lange einen Groll auf die Englandcr gehabt. Unmittelbare Ursache deS Mißverständnisscs »st die Theilung der eroberten Ländereyen, wovon dem Hose von Punah mehrere Gebiete zufallen sollten, dagegen er gewisse Bedingungen erfüllen sollte, zu denen er Nck iedock nickt verstelln will. 51 5,5 .--^ Theater-Journal. - -^ ^ ' ,.T,0tltterstag,,den 20. Nov. Das Kind der Liebe, Schauspiel in 5. Zluszügen von Kolzedue — wurde sehr gut gegeben. ^ ^Freytag', d.n 21. Nov. Das Faustrecht M THÜNNgett, Schau« HM-m::-Gesang j« 4. Auszügen. ^^ .Mmstag, den 22. Nov. Verwirung ohne Laster, Schauspiel m Ä,-A^fzl^en von Kvljebue. Gefiel. ü Sonntag, den 23. Nov. Licbftaber und Nebenbuhler in einer Person, Lustspiel in 4. Auszügen von Ziegler; mit vielem Beyfall. Montag, , spicl in 3. Aufzügen, unter dem Tittel: Carpll) CaroltNl, der Ra«-bcrßauptmann,'gegeben werdcn. Wenn Ulberraschunq, steigendes In-tt.resst, voll ommeye, aber uncrwarsrle Entwicklung — verbunden mit Pracht, und sehens'v'irdlirn Dckorafioncn Vefridigung gervabren, so wild hoffentlich mimend unbefriedigt den Schauplatz verla 'sen. Vl n demMaqjsMte derk.k.HauptstadtLaihackw'rd zurM-handlung des Verlasses des Hrn. Franz Xav.Drtntti gl'wesel,ett Hosrickter zu Freudenthatt, zu wachen sick Hr. Markus Dewttt aus dem Testamente er sorkläret hat, eme Ta^atzunq auf den l6. k. M. Dezember Nackmi tags um 3 Uhr am hiessen Natbhausc bestimm". Daher wird allen jenen, die auf gedachten Verlast entweder ^rbsansprüche, oder andere gegründete Fordleungen zu stehlen vermeinen, bicmlt bedeutet, selbe bei d?r Tagsatzung so gMjZ anzumelden, und -darzuthun, widri^ns der Verlaß ohne weiters abgehandelt, und dem betrl'fcnden Erben eingeantwortet werden wird. Lalbach den 14. Nov. 1800. Dlese Zeitung wird wöchentlich zwenmabl ausqcocbcn. als Dienstags ur.dFren-lags. Sie kostet fur hlcstge Abnehmer halbjährig ? fi. iZztr. Auj d?< Vost Z fi. EinM das Stück 3 kr. ' ^