tm October 1862. Redigirt von dem ©ecretür imb GesckiaftSleiter, k. k. Fiiilin^-Concipisten August Dimitz. Inhalt: Zur Geschichte des deutschen Ritter-Ordens in Kram. Von G. Kozina. (Forts, folgt.) — Monats-Versammlung. — Verzeichnis; der Erwerbungen im I. 1862. Zur Geschichte des deutschen Ritter-Ordens in Krnin. Von G. Svežima. qr ejm Jahrgange 1860 dieser Mittheilungen sind einige Regesten des deutschen Ritter-Ordens in Laibach aus dem Mnseal-Archive veröffentlicht worden. Hier mögen als Fortsetzung derselben einige Regesten des 17. Jahrhundertes ans Urkunden folgen, deren Originalien ebenfalls im Museum zu finden sind. Die noch übrig bleibenden Regesten der Museal - Urkunden des 17., sowie die des 18. Jahrhnn-dcrtcs werden nachfolgen. Und da diese Regesten, wenn sie vollständig vorliegen werden, einem jeden Forscher ans diesem Gebiete ein einigermaßen vollständiges Ganze bieten sollen, so dürfte cS am Platze sein, der Vollständigkeit des Materials halber, den Museal-Urknnden-Rcgesten nach und nach Regesten anderer gedruckter oder nichtgcdrncktcr Urkunden als eine fortlaufende Ergänzung folgen zu lassen. Einen solchen Nachtrag wollen wir gleich in dieser Nummer geben. Die historische Verwerthung dcS gebotenen Regesten-Materials soll, wie im I. 1860, einstweilen nur auf die Herstellung einer vollständigen Reihenfolge der Ordens - Comthurc des deutschen Hauses in Laibach gerichtet fein. 1) 1237 mense Februario 10. ind. Horn. imp. 17. Jeras. 12. Sicil. 39. Kaiser Friedrich II. nimmt die Häuser des von seinen Vorfahren errichteten Dentsch-OrdenS in Oesterreich, Steiermark und Marcha Carnioliae mit Präccptoren, Brüdern, Leuten, Colonen, Dienern und Knechten, sowie mit allen jetzigen und künftigen Gütern in seinen und des Reiches besondern Schutz. Unter beit vielen Zeugen werden aus Krain Comes Galle et alii quam plures, qui interfuerunt, genannt. (F. Böhmer, Regesten der Kaiser 1198—1254. Stuttgart 1849, p. 171, nach Dncllins: Hist, equit. Teuton, pars III. p. 47, und Andern.) Die Datirung der Urkunde bei Böbmer und Dncllins ist etwas verschieden. Gleich ist bei Beiden ind. 10 und an. imp. Jeras. 12. — Ind. 10 trifft ans das Jahr 1237. Um ein Jahr verschieden annus Rom. imp. (17 bei Wohin., 18 bei Duell.) und Rcgni Sicil. (Böhm. 39, Duell. 38). — Das Jahr gibt Duell. 1236; wir folgten dem Böhmer, da ind. 10 nur auf 1237 Paßt. Ueber die übrigen Verschiedenheiten dürften wir mit Herbeischaffung andern Materials ein anderesmal sprechen. Neben dieser gedruckten Rcgcste bei Böhm, int Exempt, der Univ. Bibl. zu Wien eine andere handschriftliche Regeste, wie folgt: 2) 1237, Februar. Friedrich II. befiehlt seinen Manth-nern in Oesterreich, Steiermark und Krain, die Lebensmittel und andere Güter des Deutsch-Ordens frei ziehen zu lassen. — Orig. Arch. dcS Deutsch-Ordens in Wien. Die Rcgestc in Klnn'S Archiv I. II. (ohne Quellen - Citat) vom Jahre 1236 dürfte in unserer ersten Rcgcste zu suchen sein. Der Zusatz im Archiv „die 1271 vom Papste Gregor X. bestätigt werden," dürfte aber theilweise unrichtig sein, da die betreffende Bulle des Papstes Gregor X. (dat. X. Kal. Aug. Pontif. ao. 1.), bei Duellins pars II. p. 17, iit’S Jahr 1270 gesetzt wird. 3) 1261. Die Bulle des Papstes Alexander IV. (bat. Lateran! VI. Id. April. Pontif. an. VII.) bestätigt die beiden Diplome Friedrich II. (vide Reg. 1 und 2), wonach er auch die Häuser in Oesterreich, Steiermark und Krain »ab omni saeculavi juditio et serviliörum ac exactionum onere secundum liber ta tem ordinis exeinit.« Duellius pars III. p. 49. 4) 1263 in Claustro Landestrost V. Non. Maji. VIricus Dux Karinthiae ... notiis inculpamus quod licet F. F. Dorn. Theilt, in Laibaco jus to judicio bona sua in Tal, quae Hainricus dictus Staloeke in eorurn praejudicium occupa-rat, obtinuerint etiam coram nobis tarnen ... ut vexationem tollerent, quam a dieto Hnr. et suis heredibus possent incidere in futurum, o mn etn impetitionem dieti II. data ad nostrum arbitrium competcnti pecuniae quantitate taliter redemerunt, quod dictus H. voluntarie renunciavit omni jure quod in praedictis bonis sibi competcre videbatur ... Testes: Olio Oslo, Ortolfus Fratres de Landestrost, Wil-helmus de Minchendorf, Hainricus de Helphenberch, Fridc-ricus dictus Cldebeser, Ulricus Pincerna de Werde, Fride-ricus de Zernoemel, Goetfridus de Priseke Bertholdus de Rabensperch, Lazarius do Novo Castro et alii ... (Duellius pars III. p. 103.) 5) 1268 in Die Marcelli Papae et Martyris. Ulricus Dux Karinthiae ... ecclesiam St. Petri cum omnibus filiabus suis, in Melhlica, jurisdictionibus libertatibus et attinen-tiis ejusdem ad instantiam nostri Vicedomini et Capellani Johannis (Venerb. Plcbani quondam ecclesiae mernor.) cedes. B. M. V. Glor. Dorn. Theotonicae Laibacensis conlulit, uni-versas quoque eccl. in Methl. de novo constructas et in posterum ... erigendas. Testes: Viri religiös!: Chunradus abbas Sitticensis, D. Johannes abb. Obernbergensis, Fr. Martinus Guardianus F. T., minorum Laybac. Johannes Vicedom., Hainricus de Helphenburch, Rudlinus do Pir- bourne et Filius suus Raenovigus, Orlolfus de Mcnigo- erhalten zu spurch, Fridericus de Falchenbercli, Gerloclius de Herlen-berch etc. Aderant el Otto, Osso, Thomas et Orlolfus 1F. de Landeslrost et Nicol, et Griplio de Reutenberch et Engel-bertus de Sicherberch. (Duellius pars III. p. I 14.) In bcr Urkunde von 1237 (vide Reg. 1) werden die Häuser in öst. St. lind in marcha Garn, erwähnt. Ist unter letzterer Benennung Laibach zu verstehen ober nicht? Der deutsche Orden hatte in Srnin bekanntlich drei Häuser. Richter vermuthet (Klun, Archiv II. 188), daß der d. Ord. in Laibach wahrscheinlich 1262 das Hans sammt der Kirche, die einst den Templern gehörte, bekamen. Wir kennen nicht, wo die Handveste von 1350 sich befindet, n»t> ob sie schon gedruckt ist, auch die Urkunde von 1262 nicht, auf welche Richter seinen Beweis stützt. Wäre jedoch seine Vermuthung richtig, so müßte Mottling oder Tschernembl in der Urkunde von 1237 gemeint fein, also eines von beide» Häusern älter sein, als Laibach. Gegen die Hypothese Richter's sprechen aber nachstehende Facta: 1) Wird laut Rcgcste 5 die Kirche St. Petri dem Laibacher Hause incorporirt. Es ist das dieselbe Kirche, welche 1228 vom Patriarchen von Aquilcja BcrtholduS in loco qui dicitus Schirnomol gegründet war (Ulf. bei Duell, pars III. p. II3, dat. XV. Kal. Nov.). Die Pfarre Tschernembl war bis 1268 selbstständig. 2) Ao. 1300 (Dal. Laybaci die 20. m. Apr. ind. VIII.) bekennt der Archidiacon von Srnin, Johannes de Ferentino, nach Einsichtnahme der Urkunde Herzog Ulrich's (wohl die in Reg. 5) und Vernehmung der Zeugen, daß der Comend. et FF. dom. in Layb. eraril in poscssione pacisica praesentandi Reclorem in dieta Plebe Zcher-nömcl (Duell, pars lil. p. 114), und 3) laut der Urkunde des Patriarchen von Aquilcja, Ottobonus, muß um'S Jahr 1310 das Haus in Mottling gebaut sei», da im selben Jahre (dat. Vtini lili. hl. Febr. ind. VIII.) Ottob. einen Ablaß ertheilt den zur Erbauung des neuen Hauses in Metlica Beisteuernden (Duell, pars III. p. 115). Demnach kann nicht angenommen werden, daß dar Haus in Laibach jünger war, als die beiden andern. Denn letztere waren stets von Laibach abhängig. War nun 1237 in der Marehia Garn, wirklich schon der deutsche Orden, so konnte er nur in Laibach gewesen fein. Es fehlen uns aber leider alle weitern urkundlichen Beweise. Wir fügen noch dem bei, daß die Regeste in den hiesigen Mittheilungen 1848, p. 85, wonach 1292 die Kirche im deutschen Haus gebaut war, gänzlich falsch ist. Woher der Unbekannte diese Erinnerung hat, wissen wir nicht. AuS Valvasor und Hoff nicht. Denn Valvasor bekennt, daß man nicht weiß, wann eigentlich der Grund zur Kirche gelegt war (Valv. XI. B. 690). Und Hoff (1. 110) sagt nur, daß der Orden im 13. Jahrh, nach Laibach kam. Auch die Nachricht einer Sitticher Handschrift (Nichlcr'S Archiv oder Klun II. 193), daß 1276 das deutsche HauS unter dem Comthur Friedrich von Windischgrätz erbaut war, wird nicht richtig sein. Nach der Ankunft des Ordens in Srnin, die jetzt noch nicht festgestellt werden kann, wird der Orden wohl nicht lange gezögert haben, eine Kirche und ein Haus zu bauen. Und ohne eine Kirche noch zu haben, würde der Orden nicht so bestimmt, als domus B. V. Mar. Glor. in den Urkunden vorkommen. Eine ebenfalls ganz falsche Notiz in den Mittheil, pro 1848, p. 85 (und eine ähnliche Klun, Archiv I. 19), daß an. 1313 der deutsche Orden (wohl der von Srnin gemeint) angefangen habe, brauchen wir nach den mitgetheilten Regesten nur einfach zu notircn. 6) 1271. 27. Oclob. VI. Kal. Nov. in vigilin Sy in on is et Jude. Apud Lok in ecclrsia St. Jacobi Vlricus de Durren-holz Capilaneus Karinthie Cantioie et Marehie besonnt, 1) daß Magister sive cominendalor et Irls. S. M. Dom. Tlieul. in Layb. in seiner Gegenwart bekannt, von der Schuld Dom-Margar. magistra, sive Priorissae et convenlus vallis S. Marie in Michelstelten 50 marcas denariorum aq. mon. haben. 2) Qiiod vir. d. Kar. arbitralus fuerat occasione XVIII. mansorum et 50 mansorum decimalium quos filii Gerlochi de Slayn videlicet Hainricus Pero Weryan-dus Walherus Orlolfus et patruus eorum Rudgerus con-tulerant hospitali et Mariae dom. Theuton. Testes: dom. Johannes vallis S. Marie Capeltanus, Dom. Gotfridus vicarius de Lok, Dom. Walherus vicar, de Zirchlach, dom. Wil-hclmtis notar, de Lok, Dom. Chunratlus purchgravius de Lok, Wernherus Junior et W, iudex de Lok, Bernhardus claviger de Lok, Job. diclus Swan ciuis de Lok, Hart-mudus et Marchlinus frl. de Lok, Orlolfus plebanus de Nakel, Wolflinus Scolaslicus de Lok, fral. Hermannus et fr. Hinricus Ord. predicalorum Civi. Aust. Nach: Orig. Perg. 3 Siegel (4 fehlen). Ghm. H. Archiv, in Fontes rer. Austr. II. Abth. 1. Bd. p. 128, 129. 7) 1273. Id. Maji in Layhaco. Ulricus de Durrenholz Capilaneus Karinlhiae, Carnioliae, Marchiae et Fori Juiii deckt rat, quod Wilhelmus de Scherfenberch ... omni proprietali, quae sibi pro parte sua in III!, mansis silis in Dobrilen et VI. in Di rezin et uno in Phasendorf obligatis a Domino Wilhelme de Scherfenberch patre suo, FF. de Dm. Teutonico in Laybaco competebat ... in futurum renunciavit. Testes: Ulricus Pincerna de Hauspach, Herbordus de Avversperch, Ortolphus de Meingotspurch, Wallherus Ungarus de Slayn, Chunradus Gallo, Golfridus de Truhsen, Fr. Dapifer de Craych et alii ... Duellius Hist, eq. pars III, p. 103. 8) 1276. Zu diesem Jahre haben wir schon nach Reg. 5 eine Bemerkung gemacht. Eine Folge derselben ist die Unrichtigkeit der Annahme, daß d. I. Friedrich von Windischgrätz erster Comthur des Ordens war. (vide Richter im Klun'S Archiv II. 193.) Diese Unrichtigkeit ging aus derselben Quelle in die Mittheil. 1860, p. 102, über. Fried, v. Windischgrätz scheint, nach der Urkunde von 1325 in Duell, pars III. p. 101, zu schließen, gar kein D. O. Ritter gewesen zu sein. 9) 1277. Eine Donatio Friderici de Valehenberg dornn! Tbeuto-nicorum in Laybaco. Bei DuclliuS pars III. p. 104 abgedruckt, ausgenommen da« Object der Schenkung. Daraus bic Testes in Mittheil, pro 1860, p. 102, zu denen noch Gerloclius de Hertenberch dessen avunculus Fried, de Valchcnberch war, beizuzählen ist. Die Urkunde bcsindet sich nicht unter denen im Museum. Sie scheint schon verloren zu sein. Richter aber kannte sic noch (Klun, Archiv II. 193). Er bezeichnet als Donatio: alle Aecker Fried, de Dalchenberg. 10. 1282. XIII. Kal. Jimii X indictio. Fridcrirus Dapifer de Chreych — in remedium animae dilecti filii Wilhelm! quem sepeliri voluit in eccl. Hosp. St. Mariae Ord. Dom. Theulonicae in Laybaco, II. mansos silos in villa Seulach Iradidit eidein Domin', annuente uxoris s. D. Alheydis. Testes: viri religiös! fr. Willehaimus, f. Ditricus, f. Frid-rieus ordinis memorali. D. Bcrlholdus Plebanus de Scherfenberch, D. Fridericus de Gerlochslain, D. Sivridus de Min-chendorf, Ditricus de Paumgarten, Chuno et Drehsei de Osterberch. Duellius p. 104, Richter in Klun's Archiv II. 193, gibt als Schenkung des Genannten 4 Huben gegen St. Veit um 2 in Scylach an. Richter hat somit entweder die Original - Urkunde besser gelesen, oder es cxisiirte noch eine zweite Urkunde, von welcher DnclliuS nichts wußte. Das erstere scheint uns wahrscheinlicher, weil dem Duellius an den geschenkten Gegenständen nicht viel gelegen ist. 11) 1285. VI. intranto Martio apud Oppidum Leiba-cense. Slelovaldus, Wigandus et Ulricus fralres de Arch donaverunt ob remedium animae fralris Gerhardi defuncli et aliorum progenilorum mansum unuin ... in villa überstell una cum Colono Lubey in eodem manso residente et vinearn ibidem silam ad cundem mansum pertinentem eccl. S. Mariae de Domo F. F. Theutonicorum in Leibaco. — Sigillum fralris Senioris Stetovaldi et D. Wefingi Plebani Capellae et Vicedomini per Carniolam. 12) 1292. Um dieses Jahr, sagt Richter (Klun's Archiv II. 200), möchte der Ban der alten Ordens-Kirche vollendet worden sein. Wie Richter zn diesem Schluffe gelangt, wissen wir nicht. Diese Notiz dürfte die Quelle des Unbekannten sein, worüber wir schon nach Rcgestc 5 gesprochen. 13) 1300. Laybaci XX. m. Aprilis. Ind. VIII, Vide nach Reg. 5. Aber Indictio VIII. ist für dieses Jahr unrichtig. Sie sollte 13 fein. 14) 1301. An dem 8. tage nach Sande Jacobes. „Alhaid Hern FridrcichS Withcvvc des Truchsätzcn von Khrcich" gibt mit ihres „Aidem Haut Ottcn von Herteuberch und filier Ervven" dem d. Haus zn Laybach eine Hucbc (wo ist nicht genant). Duellius pars III, p. 105. Diese Schenkung wird wohl Richter im Klun's Archiv II. 200 meinen; R. weiß aber auch den Ort der Hube. Nämlich „zn Tressin." Richter hat somit die Urkunde noch gesehen. 15) 1301. Zu diesem Jahre gibt noch Richter (Klun, Archiv II. 200) eine zweite Erwerbung des deutschen Hauses von Niclas von Lilgcnbcrg, die in Duell. Hist, eq. nicht vorkommt. 1 Hube bei St. Veit um 1 Pfd. Aglaj. Pfennig. Die Quelle kennen wir nicht. Wahrscheinlich nach der Original - Urkunde, die jetzt verloren sein dürste. Vielleicht ist dasselbe auch mit der folgenden Regeste der Fall, die uns nur aus Richter (Klun, Archiv II. 200) bekannt ist. 16) 1308. Margaretha Francnlt verkauft dein d. Hauß 2 Huben zu Khciß vor Laibach um 13 Mark Aglajcr. 17) 1310. Vtini IV. id. Feb. Ind. VIII. Oltobonus ... Aquilg. Patriarchs ... Venil ad praesenliam noslram Fr. Otlo Sacerdos Comendalor Fralrum Theutonicorum Domus Laybacensis proponens... etc. Soviel nur Duellius pars 111, p. 106. 18) 1313. An der Chindeleintag ze Laybach. Ev Eva Thomas Sovcstcr von Laibach und Avvenne Wirtinne Prüder Ruprechtes des Jegermaisters gibt (verkauft?) Güter an das deutsche Haus, unter Sigel der Stat Laybach und des Edclcn Hern Fridreich des Schrainprunncr und Nyclaus von Stayn ... Purchgraf ze Laibach. Diese unbestimmte Rcgeste in Duellius pars 111. p. 106, Richter (Klun's Archiv 11. 200) gilt vielleicht als Ergänzung an um 13 Mark Geldes 3 Huben. 19) 1320. XX. Julii ind. III. Civitatis Austriae. Pa-ganus ... Aquilg. Palriarcha ... Archidiacono Carniolae et Marchiae. Vel ejus vices gerenli. — Gravem Religiös! Viri Fralris Ollonis Praeceploris Dom. Theut. de Laybacho querelam recepimus, quod Tu pro Collecta Nobis a Clero nostro hoc anno in plena Synodo pro noslro primo adventu concessa, imposuisti sibi et ecclesiae in Schernomel ct Alba, Domui suae subjectis certam pecuniae suminam etc. Duellius pars III. p. 107. Diese Urkunde meint Richter Arch. II. 201. 20) 1321. Die beiden Regesten int Klun's Archiv II. 200 Bergt, man mit denen in Mittheil. 1860, p. 97, 98. 21) 1327. Herman von Pilichgrätz verkauft 2 Hub im Thal vnd zu Scgctkschach um 25 Mark Agl. Pfng. Richter in Klun's Arch. II. 201. Vergl. Mittheil. 1860, p. 98. 22) 1328. Richter Archiv 201, und Mittheil. 1860, p. 98. 23) 1329. Richter Archiv 201, und Mittheil. 1860, p. 98. 24) 1330. Richter Archiv 201, und Mit,heil. 1860, p. 98. Eine zweite Regcstc ist nur ans Richter (Klun's Archiv II. p. 201) bekannt. Ulrich von Hertenberg verkauft 1 Hube an der Brücke bei St. Peter um 71', Mark Aglajcr Pfennig. (Richt, ibd.) 25) 1336. Ind. IV. 6. April. Ci vitale Austriae in patriarchal! palatio. Palriarcha Berlrandus — fr. Henrico de Oppavia Presbytern professo Domus Theotonicae in Lay-baco etc. (weiterer Inhalt hier nicht mitgetheilt). Duellius pars HI. p. 107. Nach Richter, Archiv 209, erhielt der erste deutsche Ordens-Priester Heinrich de Oppavia die Pfarre Tschcrncmbl vom Pair. Bertrand. 26) 1337. 16. in. Oclobr. V ind. Goriciae. Johannes Comes Goriliae et Tyrolis ... nolum facimus ... quod nos FF. Dom. Theoion. in Laibaco omnes homines bona et ecclesias ipsorum universas, in quibus ipsi FF. sunt veri et legitim! possessores, situates super Marchia et in M Otlica, videlicet Eccl. Sl. Petri in Czernoemel cum filiabus ejusdem. Eccl. infra scriplis, quae sunt Eccl. St. Mariae in Insula juxla novum forum, Ecclesiam S.Martini prope Culpam, Ecclesiam St. Crucis in Weintz et Ecclesiam St. Stephani sub monle hierno ... in noslram Proteclioncm recepimus. Duellius pars III. p. 115. Richter sagt, Archiv 209: Joh. Graf v. Tirol hat dem deutschen Orden das Patronatsrccht über die (vorne) genannten Kirchen abgetreten. 27) 1237 ze Laybach an unser Vrovcn tag Licchtmcsse. Öffnet) Avvenne Wirtin Hern Otten von Hcrtcnbcrg, dem Got (Seitab vergich — daz ich — mit rat und mit gunst meines lieben sucns Nicla von Hcrtenbcrg — zvvue hucben — die da pcide gelegen sint ze Medovv, die ahne besitzet zu dieser Tzict Herman Prossen, die ande Herman Kudcne, die paydc min aygen gcp uren sint gegeben han den Erberu Geistl. Luctcn den Pruedcrn dctz Duetzschen Hueses ze Laybach — in Br. Fridreich's Hand des Staybachcr — Comen-tuvver. Siegel des Sohnes Niel. v. Hert. — Gezevvge: Hcrthel von Pirlhgretz (?) Emirat der 2)gcr re. Duellius pars lil. p. 107. Dieß kurz erwähnt bei Richter (Klun's Archiv II. p. 209). 28) 1339. Ind. VII. die XX. in. Gelob. Civilste Austriae Palriarcha Berlrandus — Cum itaque, sicut accepimus, dilecti in Christo Filii Ottakarus Archidiaconus noster Carniolae et Marchiae unacum quibusdam Confratribus suis ad laud cm omnip. Dei et s. Matris Vrg. gloriosae ... confraternitatem unam noviter inchoarunt etc. (weiter nicht bei Duell.). Duellius pars III. p. 108. 29) 1340, an naften Soiitag vor Sannd Veyts tag. Fridreich mid Ulreich ... Otto Prueder von Stubcnberch Scheuchen in Steher vergichen, daz wir unser gnnst geben ... daz Her Artolf von Aflenz re. (weiter nicht abgedr.) — Statt Utr. und Ott. siegeln Rudolf v. Lichtenstain Chamrer in Steyer und Ulreich v. Walsse Haubtman in Steyer ihre Pfleger. — Duellius pars III. p. 108. 30) 1341, des nasten Suntags nach aller Heiligen tag. Herman von Pilichgratz und Ulreich sein Prüder (die Urk. nicht weiter abgedruckt). Duellius pars III. p. 108. Wahrscheinlich meint diese Urkunde Richter (Klnn'S Archiv II. p. 209): Hermann von Pilichgratz gibt 1341 dem deutschen Orden 3 Huben zu Brcsowitz zu einem Seclcngcräth. 31) 1344. Richter Archiv II. 209. Dasselbe Mitthcil. 1860, p. 98. 32) 1349. Richter Archiv II. 209. Dasselbe Mittheil, 1860, p. 98, 33) 1350. Herzog Albrecht verfertigte dem deutschen Ordens - Comthnr Johannes die noch von Herzog Udalrich von Karnthen herstammenden Freiheiten, und ließ diese Handvest in deutsche Sprache umsetzen. Richter Archiv II. 203. Ob und wo diese Haiidveste schon gedruckt wäre, wissen wir nicht, Richter fuhrt eine Stelle aus derselben 1. c. an. 34) 1354. Richter Arch. II. 209. und Mittheil. 1860, p. 98. 35) 1355, an Sand Peters tag ze Laybach in der Stat. Herman Revvtenberger von Revvtenberch und mein Wirtin Brov Ann versehen — daz wir —- dem Erb. gaistlichen Hern Prüder Wetzman tze den Tzeiten Eommdevver des Devvtsschen Hans ze Laybach ... (weiter nicht abgedruckt). Wahrscheinlich dasselbe meint Richter Archiv II, 209: Hermann v, Revtenbcrch schenkte 1355 dem deutschen Orden 1 Hube bei Pod-goritz zu einem Scclengcräth. . 36) 1356. Wurde die Hube Tyam von Scifrid von St, Peter eingetauscht. — Richter Archiv II, 209. 37) 1360. Freitag vor dem Palmtage, Rudolph IV. Bestätigt die Handvcste des deutschen Hauses zu Laibach. Richter Archiv II. 204. 38) 1362. V lini in Palriarchali Palatio die XII. m. Junii lud. XV. — Ludovicus Aquileg. Patriarcha, Bartholomäus Caplanensis et Nicolaus Limicensis ... Episcopi ... Cupivntes igitur, ut Capelia gloriosissimae V. Mariae FF. Theotonicorum Jerosolymilani in Laybach eie. (Ouas-dam huic Ecclesiae Indulgentias conferunf, quas A. 1363, fr. Ortolfus Dei et Apostolicae Sedis. g. Archiepiscopus Apponimensis et Fr. Dytricus Episcopus Salonensis adau-xerunt). Duellius pars 111. p. 109. 39) 1368. Richter Archiv II. 209. Mitthcil. 1860, p. 98, 40) 1378. Richter Archiv II, 209. Mitthcil. 1860, p. 99. 41) 1396. Sontag nach Allerheiligen in Laibach, Leopold der Biedere bestätigt beat deutschen Haus seine Freiheiten, Richtcr Arch.il. 203. Vid. Mitthcil. 1860, p. 99. 42) 1408, an Sand Pernharls tage. — Margreth die Sicherstainin Herren WiehalmS von Stegvverg ...saligen Wittib vnd Hans von Stegvverg vergehen — das wir — den Erben H. Prüder Hansen von Nassenberg die Zeit Komontewer des GottShans zu Laybach re. ...Siegel des Erb. Dipolt des Anrsperger und Erhartz des Gallen von Gallenstain. — Duellius pars 111. p. 109. 43) 1416, am Eritag nach Letare in der Vasten. — Dem Ers. und W. gaistl. H. Sigmunden dem Rämung Cnmtewwer des Tentzen haus ze Laibach enpent ich Klar Ostermans von Stain Saligen Witib re. Duellius pars III. p. 110. 44) 1421, an Sand Ulreichs tag des H. Bischoffs. — Agnes Eberharts von Lantrapp Pnrger zu Laybach sel. Wittib... Siegel mit der Edeln Lentols des Jnbbeken die Zeit oerbefer in Kram Paul des Glogovviezer und Paul von Lakh d. Z. Stattrichter zu Laibach ... Duellius pars III. p. 1 10. Negcsterr des 1 s'. Jcihrhundertes. 1) 1600, 29. August. Marquardt Freyh. zum Lakgh ... verkauft der Seolastiea Stnkhlinin Wittiben vnd Iren ehelichen leibeserben ai» hoffstatt, Gärtl vnd amen Aeker bei bei St. Johannes allhie vor der Statt Laybach neben des Moschkhon vnd Primnsen Jäßwizen gründ gelegen, welche vormals Matheusch Clavitsch Jnnengehabt— Jürlicher Zins 40 kr., für 1 fneder Zaun Rnetten 8 kr. vnd für 1 fneder Hey auch 8 kr. Item Schreibgelt 1 kr. vnd 1 phenng. sammt der gebräuchlich lanndsstener. — Pergament. Amtssiegel gut erhalten. 2) 1600, 29. August. Marquart — verkauft dem Josephen Tschanll der Zeit Burgermaister allhie, Elisab. s. Hausfr. Ihrer beeden Ehelichen leiberben vnd allen derselben Erbserben ans 3 leib Znuerstehen — 1 Hube gelegen zu Rudnikh vor der Statt L. ■—• Jährl. Z.: 1 March Schilling schwarzer Münz landswehrung in Crain und sonst, übl. Steuer. — Pergament. Siegel abgerissen. 3) 1602, 26. Nov. im d. H. z. L. — Marquart ... verkauft dem Erbarn Steffan Saplotnikh, Elisab. s. Shew, und Ih. Ehel. leibserben 2 gärtten zwischen denn ordenns grünnden so der Zeit Augustin Schergey vnnd Michell Seitsch Ihnen haben vnnd die nach ableiben Gregor Marinkho dem deutsch. H. haimbgefallen. — Michaelzins: 2 fl. Rein. 40 kr. gnetter Lndsw. in Crain. — Pergam. Amtssiegel fehlt. 4) 1602, 26. Rov. Laib, im d. H. — Marquart verkauft dem Erbarn Michel Seitsch, Margareth s. ehel. weib vnd beider leibserben... 2 gärtten zwischen den ord. gründen so d. z. Andre Khregar vnd Stephan Saplotnikh Innen haben vnd die nach ableiben Gregor Marinkho dem d. H. haimbgef. — Michaelszins, wie Reg. 3). — Perg. Amtssiegel fehlt. 5) 1608, Layb. 1. Jäner. — Gottfridt von Schratten-bach, Freiherr zu Heggeuberg vnd Osterwitz, Erblandtfür-schneider in Steyr, T. O. Ritter, Comth. bey Friesach vnd Administrator der R. Ö. Balley — Rath und Cämerer Ertzh. Max. und Leop. ... verkauft dem Erbarn vnd beschaidiien Michael Seizen, Jera seiner ehel. Hsfr. vnd Jrer b. ehel. leibserben 1 ackcher „Lenz" genant an der Primasch Nouagkhen vnd Martin PogglAgkhern anrainend, welchen agkher Ihnen sein Vetter Vrban Seiz von seinen Jnhabenden khanfrechtö-hneben mit vorwissen (Gottsridts...) des Com. Kheuflichen hinumbgelassen hat; dergestallt, daß sie sich beide selbst einigen über jährl. z. Mich, zu entr. Gebühr ... Gottfr. hat 10 Pfeng. vom Verkauf erhalten. — Pergam. Amtssiegel sehr gut erhalten. 6) 1608, 1. Marts. Layb. d. H. — Gottfr. v. Sch. ... (außer dem frühern Titel noch) anstatt des Hochw. wolgcb. H. H. Marguarten Frcyh. zu Egg ... Stathalter des hoch vnd Teutschmaistcrthumbs auch Landcomeuthcuer dcrN.Ö.B. ... verkauft dem arbeits. Mathia Tombschiz sonst Wuttra genaundt, Gera s. che. Hsfr______ die bei betn Tode seines Batters Lovra T. erstorbene halbe Hube zu Ossrcdekh in Lustaller Supp ... Pergam. Amtssiegcl sehr gut erhalten. 7) 1608, 5. Märtz. Zu Laibach im d. H. Unter diesem Datum soll nach dem Anhang zu den hiesigen Mittheil, pro 1854 im histor. Verein für Krain eine Kaufvertrags-Urkunde (Original, Siegel fehlt), genehmigt von Gottfr. v. Sch., Contend, zu Friesach vnd Admin, der n. ö. B., sich vorfinden. Jetzt sonnte diese Urkunde nicht aufgefunden werden. 8) 1609, 1. Märtz. Gottf. ... (noch immer der Zus.: anstatt des Marq_____) verk. % Hube gelegen zu der Wiseu in Lnstall dem Arbeits. Matheuschen Roschegkh, welche ä tutor der Jury des Michels Sohn zu wiseu KhaufrechtSweiö Inen gehabt, jetzt aber ermeltem R. vmb ain Summa gelts, davon Gottf... des Zehenten PfcningS allerdings befriediget worden, Khcuflichen hinumbgelassen. — Pergam. Amtssieg, fehlt. 9) 1612, 1. Juni. Gottfr. ... (noch: anstatt ...) verk. dem Erb. Hansen Greiner Burgern vnd Huetern zu L., Vršala seiner chcl. Hsf. ... 1 garten beim Crciz neben dem Würth so hieuor die Esterrischen Erben Innen gehabt vnd aber hernach haimbgcfallen, gelegen zwischen Michaelen Haasen vnd Hansen Vrbama garten. — Michaelszins: 2 fl. 40 kr. — Pergam. Amtssiegel ausgefallen. 10) 1612, 1. Juni. Gottfr... verk. dem Erbarm Adam Moschino, Margrctha s. ehewürthin ... */2 Hube zu Wressia in Dragomeer Supp gelegen. — Michaelszins: 33 kr. ain schwarzer phenning ain halben Frischling mit dem Lamp, 2 schüft hicrsch, 4 sch. hadern, 1V2 hiencr, 13 ah er, ain halbe Faschanghan ainPogatschen vnd Käß vnd sonst. Robot. ... Pergam. Amtssiegel abgenützt. 11) 1614, 20. Märtz... Laybach. Marquart... gibt dem amein garten gelegen zu Tumbsaal in Tersainer Supp welche zuvor sein vatter Lucas Koduncz Kaufrechtsweis innegehabt. Von der Hube ist zu geben: 1 Mark schilling schwacher mnntz am Schreib Petaggen ain Vaschang henn 2 Schaff wäitz, 2 sch. hierseh, 4 sch. hobern; vom garten: 13 schilling schw. IN. vnd 2 Capaun. — Pergam. Amtssiegel fehlt. 12) 1617, 26. April. Johann Rudolph von Gemmingcn zue Mülhaußen an der Wttrmb, T. O. Ritter vnd Statthalter Ambtsverwcsscrn der n. ö. B. ... gibt der Ernst-tugendhaften Ana wailandt Joan de Donnin fed. hindert. Wittib vnd 2 dogtern Namens Susanna vnnd Vrsula 2 vor einem Jahr haimgefall. Hoffstät oder Behaußung in der deutschen gaffen .. zwischen Hanß Praßniekh vndt Gregor Grabncru behaußungcn gelegen, welche zuuor Moistcr Abon-dio de Donnin Matterer June gehabt. — Perg. Siegel fehlt. 13) 1619, 5. April. Johann ... gibt betn Erb. Hanßen Guschern, Spehla s. ehew... ain in Tersainer Supp lignnde hneben so Sye von Joseph Sadtlern ubcrchafft od. wovon sie den 10 dl. Kaufrccht bezahlt hat. — Perg. Ambtssieg. fehlt. 14) 1619, 28. Juli. d. H. Laib. Joh.... gibt dem Erb. Achatz Graßdeckh Marina s. Hsfr. ... 1 hb. in Tersainer Supp gelegen welche zuvor Jury Gradervh Inen gehabt. ... Pergam. Siegel fehlt. 15) 1622, 27. April. Joh.... (zum frühern Titel noch: Camrer des Ertzh. Carl, Commendator zc Grossen Suntag vnd bey Gratz am Lehn) ... gibt dem Edelvesten vnd wol-gelehrteu M.: Johann Putschar, Susanna s. Eh. Hausfr. vnd bero baidcr chcl. Leibscrben ein garttcn bei st. Johannes vor der Statt gelegen, welchen zuvor Gregor Jauman Innen gehabt vnnd aber ged. P. vcrkhaufft.— Michaelszins: anstatt oder für Zins vnd Stewc 1 fl. 10 kr. 5 Tag Robath oder dafür 20 kr. vnd ein Schreib Petagkhen. — Perg. Siegel fehlt. 16) 1622, 30. April. Layb. d. H. Johan... gibt dem Edlen vnd Besten Andrem Khappcn Jäger antes Ers. L. deö Harz. Crain, Landt Secretariats Adinncten vnd Canzlei Registrators eheleiblichen Khindern vnd ihren Erben amen garttcn vnd Hosistatt int Burgstall vor dem Teutschen Thor gelegen, Naincnt mit dem Obern Orth gegen dcS Teutschen Hauß Laybach Paufeldt vnnd wiseu vnnd mit dem untern Orth an Magister Regcry LotrcchtS seligen garten, so auch dem t. H. Layb. Zinsbar, welchen garten vor diesem Elias Sombrakh Stukh vnnd Glockhengueffer allhie innmgehabt. — Zins: 40 kr. guter W. und 1 Schreib Pctagken. — Pergam. Amtssiegel fehlt. 17) 1622, 3. May. Layb. d. H. Johan... gibt denen Erb. fürnembcn Grcgorn vnd Georgen denen Goste gebrue-bent bced bürgern vnd Böekhen zu Laybach auch allen Iren Erben Grund vnd Behausung in der Teutschen gaffen, zwischen Marxen Wizen vnnd Georgen Refinger Heusern gelegen, welche hieuor Jury Scner sel. June gehabt auch Khaufrechts-weiß, vnd gedachtem Goste von Jezt gemcltes Setter sel. Verordneten Guets Gerhaben Georgen Refinger rathsbür-gern allhie ordentlich erkhaufft. Michaelszins: 20 kr. gut. W. 1 Schreib Petäggm. — Pergam. Siegel fehlt. 31Tonats - Ucvstimmsimg. Bei der am 3. October I. I. abgehaltenen Versammlung las Herr Oberamts - Director ve. Heinrich Costa: „Zur Geschichte der sloven. Lexicographic." Bei der Rührigkeit, welche gegenwärtig in der sloven. Literatur und insbesondere in der Journalistik herrscht, dürfte es nicht uninteressant sein, zu wissen, was Hierinfalls zu cincrZcit geschah, da cs noch an der derzeitigen Anregung ganz und gar gebrach. Von diesem Gesichtspunkte ans wolle die gegenwärtige kleine Notiz aufgefaßt werden. Wie der einzelne Mensch zuerst im Gebete und in Liedern seinen erwachenden Gefühlen Ausdruck gibt, so auch sind Andachtsbücher trab Lieder oder Gedichte die ersten literarischen Kundgebungen des scientifischen Erwachens eines Volkes, woran sich dann in nnmittcl-barer Folge Sprachstudien reihen. Diesen Weg ging oder geht auch die slovcnische Literatur und waren ihre Erzeugnisse bis in die Neuzeit sozusagen nur ans Rcligionsbüchcr, Poesien trab sprachwissenschaftliche Werke beschränkt, wie selbst ans der vom histor. Vereine Arbeits. Adam Kodunnitz, Marina s. ehew. ... 1 Hube santpt sambt eben veröffentlicht werdenden »Bibliotheca Carnioliae« von P. Marcus a S. Paduano zu ersehen; denn von 115 slovcnischen Werken, welche darin genannt sind, fallen etwa anderthalb Dutzend auf andere, als die obengenannten Fächer der Literatur. Kein Wunder demnach, daß ältere Werke und Mannscripte in slovenischcr Sprache selten zu finden sind, und als Kleinodien gesucht und geschätzt werden. Eine auffallende Sterilität herrschte dicßfalls vormals insbesondere in den Bibliotheken zu Graz, wie ich mich während meines vierjährigen dortigen Aufenthaltes überzeugt habe, weßhalb dort meine kleine slovenische Büchersammlung und insbesondere die, wenn schon leider unvollkommenen und nur fragmentcrcn Scripta der Vorträge, welche in Laibach während des französischen Interregnums in slovenischcr Sprache stattfanden, bei den Wenigen, die sich dafür intcressirten, sozusagen eine Art Aufsehen erregten. Auch der dortige Buchhändler Johann Lorenz Greiner zeigte ein Interesse für die sloven. Sprache und ging mich, da sich das jüngste deutsch-slovcnifche und slovcuisch-deutsche Wörterbuch vom I. 1789 her schrieb, und im Buchhandel gar nicht mehr zu bekommen war, an, ein derlei Handwörterbuch zu verfassen. Ich unterzog mich der schwierigen Aufgabe auf Aneife-rung des Herrn Ilniversitäts - Professors der slovcnischen Sprache, Coloman Quaß, mehr im jugendlichen Muthe als mit der Aussicht, sic würdig zu lösen, und begann, um ans dem kürzesten Wege 311111 Ziele zu gelangen, mit der Jntcrfolirung des dentsch-windischen und windisch - deutschen Wörterbuches von GutSmann, und mit der Eintragung der, im deutschen Theile fehlenden Schlagmorte nach Adelung, worauf ich nach dem Vorbilde des Probeblattcs, welches mit Voduik's Pränumerations-Ankündigung seines Wörterbuches am 15. Juni 1813 erschien, zur Eintragung der slovcnischen Worte zum deutschen Texte, dann zur gleichmäßigen Bildung oder Ergänzung des slovcnisch-deulschen Theiles schreiten wollte. Hierzu sollten mir zunächst die in meiner Büchcrsammlung vorhandenen sprachwissenschaftlichen Werke dienen, als: die Wörterbücher von Mcgiser, Grätz 1592; P. Marcus, Laibach 1781; Jarnik, Klagenfnrt 1822; Blas Thaddianovich, Tropft au 1766, und Boltiggi, Wien 1803; dann die Gramalica und Vocabularium, Klagenfnrt 1758; weiters die Slovenska Gramalica, Cilli 1791, und die Sprachlehren von P. Marcus 1768—1783, von Kopitar, Laibach 1808, von Weißcnthurn, Triest 1811, Schmigoz, Graz 1812, Vodmk, Laibach 1811, Dainko , Grätz 1824, und Metelko 1825, welch letztere an und für sich schon einen Wort-Reichthum enthält. Mit diesen Hilfsmitteln hatte ich auch mit der Eintragung der slovcnischen Worte bereits begonnen, dabei aber stellte sich mir in den soviclartigen slovcnischen Alphabeten ein Berg von Hindernissen entgegen, zu bereit Ueberwindung ich eine vergleichende Tabelle sämmtlicher, bis dahin im Gebrauch gestandener, slavischer Schriftzcichcn verfaßte, und zwar der cyrillisch - russisch - serbischen, glagolit scheu, dalmatinischen, dalmatinischen nach Boltiggi, windischcn oder slovcnischen nach Bohoritsch, Kopitar, Vodnik, GutSmann, Sclenko, Schmigoz, Dainko und Metelko; der Croaten, nach damaliger Schreibweise, wie auch der Böhmen, Mährer und Slovaken, der Polen und Serben. Ich untersuchte hierauf mit kritischem Geiste den Gehalt und die sprachgcmäßc Anwendung der Vocale, der flüssigcir Buchstaben, der Sibilanten und Kehllaute, um mich für die Annahme der, der slovcnischen Sprache und der altslavischc» Ableitung entsprechenden Schriftzeichcn zu entscheiden; aber mitten in diesen Studien, welche meine ganze Muße absorbirten und die in noch unbenützten Aufzeichnungen in meinem Schrcibpulte liegen, erhielt ich meine dienstliche Bestimmung nach Unterkrain, wo ich während meines vierjährigen Aufenthaltes meinem Berufe keine freie Zeit zu wissenschaftlichen Arbeiten abgewinnen konnte, weßhalb sich der Buchhändler Greiner, davon unterrichtet, veranlaßt sah, in der „Grazer Zeitung" die Aufforderung zur Zustandebringung eines slovcnisch-deutschcn und dcutsch-slovcnischen Wörterbuches zu erlassen. Hierdurch aufgemuntert, machte sich Herr Anton Johann Murko nn’S Werk, und glücklicher als ich, brachte er nebst seiner theoretisch-praktischen, slovcnischen Sprachlehre für Deutsche, auch das dentsch-windische und windisch-deutschc Wörter- buch zu Stande, welches im Verlage bei Ferstl (Greiner) in Graz erschien und einem großen Bedürfnisse Rechnung trug. Herr Murko suchte mich mit einem Empfehlungsschreiben Greiner'S und. in Begleitung dcS Herrn F. Mikloschitsch in Rcustadtl auf. Wir conferirtcn über den Aufgabegegenstand; Herr Murko entschied sich für bie Annahme der Bohoritsch'schcn Ortographic, als der damals gebräuchlichsten , 1111b bald darauf erschienen die obgenanntcn Werke seines rastlosen Fleißes. Murko schrieb beim Abschiede folgende Zeilen in mein Album: ,Slava bode spdt slovela, Ki ,Slovenzam da imd, Po deslidlah se rasndla, Perdobila zheshenje *). Herr Mikloschitsch aber schrieb seinen Wahlsprnch, der ihn bisher dnrch'S Leben begleitete: »Nil non pro palrln lingua !■ Sowohl die VerglcichnngS - Tabelle der sämmtlichen slavischen Alphabete als meine Studien über das Alphabet und die begonnene Arbeit zum deutsch-slovenischcu und slovcnisch-deutschcn Wörtcrbuche liegen hier vor. Es folgte ein Vortrag dcS Herrn Lchramts-Candidatcn G. Kosina: „Zur Geschichte des Klosters Pletriach." Meine Herren! Die für jede länger dauernde Forschung so nothwendige Begeisterung entspringt mannigfaltigen Quellen. Oft liegt der Anfang einer Forschung in der Liebe zur Heimat, in dem Streben, für das geistige Wohl derselben einen, wenn auch kleinen Beitrag zu liefern. Ernstere Jahre mäßigen und ändern oft die ursprüngliche Begeisterung. — Der Forscher geht nur auf Wahrheit. Dann richtet sich auch der Forschungsstoff nach der Fülle des zusammengehörigen, noch unbekannten Materials. Im Laufe einiger Jahre war es mir gegönnt, für unsere. Klostergcschichtc einiges Material zu sammeln. Die Verwerthung desselben beginne ich heute mit der nachstehenden Mittheilung über die Geschichte von Pletriach. Diese Mittheilung ist ein kleiner Theil einer größer» Arbeit, welche hoffentlich in meiner Muttersprache **) herauskommen wird. Die Geschichte von Pletriach ist, wie viele andere Parthieu unserer Geschichte, noch sehr im Dunklen. Zwei Orden waren im Laufe von vier Jahrhunderten Besitzer des Klosters von Pletriach. Zuerst die C i st c r c i e u s c r, bann die Jesuiten, seit dem Ende des 16. Jahrhunderts. Meine Forschung beschäftigte nüch bis jetzt nur mit den Cistcrcicnsern von Pl., also durch fast zwei Jahrhunderte.. Da8 gefundene Material gehört, mit wenig Ausnahmen, dcm 15. Jahrhunderte an. Die große Lückenhaftigkeit des Materials, da ein ganzes Jahrhundert fast int Dunkel gehüllt bleibt, wenn nicht die Grazer Archive über dasselbe einiges Licht verbreiten werden, bestimmte die Form der größer» Arbeit über Pletriach. Es wird in der Einleitung keine Geschichte VonPl. geliefert werden, sondern nur einige Beiträge, Resultate von Studien aus dem gesammelten Materiale, wie über die Quellen, über die Reihenfolge der Siebte des Klosters, über die Gründung und das Ende des Klosters. Erwerbungen, Privilegien der Cister-cicnser des gedachten Klosters, sowie ihre Stellung zu den benachbarten verwandten Klöstern, soll in der größcrn Slrbcit, in der Einleitung, behandelt werden. Diesem Theile werden daun die gcsammcltcnRegesteir folgen. Die rcgcstenartige Bearbeitung einer Parthic in der Geschichte ist für künftige Forscher auf diesem Gebiete die dankcnswcrthcste. Alles Gesammelte läßt sich kaum in eine Geschichte bringen, in eine Geschichte, die nicht rein chronologisch ist, sondern von einem geistigen Gesichtspunkte ausgeht, in eine Geschichte, die ein abgerundetes lesbares Ganze bilden soll. Das, was man in eine Geschichte nicht leicht bringt, kaun für künftige Forscher von großem Belange fein. Kommt dieses in der Geschichte nicht vor, so ist leicht der Fall möglich, daß das Verschwiegene für künftige Forscher verloren bleibt. Darum halte ich Regesten für die praktischste Art der Geschichtsforschung. Böhmer, *) Hier, sowie in fcen Eigennamen und allenthalben ist die ursprüngliche Schreib-weise beibehalten worben. **) der slovenischen. Meillcr ii. A. haben es gezeigt, daß es in der That so ist und ihre Werke werden nicht so leicht wie andere altern. Besonders für Fälle, wo reiches Material da ist und dem Forscher wenig Zeit gegönnt ist, dasselbe zu verarbeiten, geistig zu durchdringen, sind Regesten am meisten zu empfehlen. In einem dritten Theile sollen die in den Regesten vorkommenden Personen- nnd Ortsnamen nach gewissen Gruppirnilgcn gegeben werden. Auch das ist für unsere Geschichte wünschenswertst. Wer nur ein Mal in gedruckten Diplomataricu nach Personen- und Ortsnamen geforscht hat, wird die zeitraubende Schwierigkeit begreifen. Denn gewöhnlich sind selbst privatrechtliche Urkunden oft für uns nur durch die Nanien der Personen und Orte wichtig, die darin vorkommen. Deßhalb wäre es wünschcnswerth, auch diese Benützungsart der Quellen in unserer Landesgeschichte etwas mehr einzubürgern. Es geht in unserer Forschung so langsam weiter, weil jeder Forscher so arbeitet, daß ein künftiger Nachfolger ans demselben Gebiete dieselbe Arbeit nochmals unternehmen muß. Dieß, meine Herren, einige Worte bezüglich der größern Arbeit über Plctriach! Die Geschichte vieler älterer Stifter beginnt mit Sagen. Bei Pletriach ist mir nicht bekannt, ob auch seine Geschichte mit einer Sage beginnt. Wenn, wie ich vermuthe, dieß nicht der Fall ist, so liegt die Erklärung darin, daß erstens das Kloster nicht in das Alterthum hineinragt, wie etwa Sittich oder Michclstettcn. Dann wohl zweitens darin, daß die neuen weißen Mönche, welche in die Gegend von Pl. kamen, der Landbevölkerung nicht mehr fremd waren. Jede Sage muß sich erklären lassen. Die leichteste Erklärung von der Entstehung der Klostersagen ist aber die, daß sie nicht von der Bevölkerung ausgingen, sondern von ihren Vorgesetzten, welche ihren neuen Einrichtungen, wenn sie derart waren, daß sie bei der Bevölkerung nicht Anklang finden könnten, durch die Sage ein gewisses mystisches Ansehen gaben. Wir erörtern hier die Frage nicht weiter. Den Beginn der Geschichte des Klosters Pletriach verknüpft Valvasor mit einer historisch richtigen Urkunde, mit dem I. 1407. Er gibt bet Urkunde das richtige Datum, Cili Sontag vor Margarethen. Trotzdem die Urkunde richtig ist, so ist es doch auch wahr, daß der Beginn des Klosters in Pletriach schon mehrere Deccnnien früher angenommen werden muß. Ehe wir darüber noch Einiges sagen, müssen wir einen Blick ans die Quellen zur Geschichte des Klosters Pletriach werfen. Die gewöhnlichen Arten ocr Quellen für die Klostergeschichte sind erstens Nckrologien, wo der Stifter nnd andere Wohlthäter des Klosters, wo eigene Klostcrangchörigc, sowie die fremder Orte und fremder Orden zu einer ewigen Erinnerung (zuweilen nach dem Todesjahr und Todestag) aufgezeichnet sind. Gewiß hat auch das Kloster Pletriach sein eigenes Nekrolog gehabt. Wo sich aber dieses jetzt befindet, oder ob es im Laufe der Zeit verloren gegangen ist, konnte ich nicht eruircn. Dagegen fand ich in der Wiener Hofbibliothek unter Nr. 8071 eine Brevis deseviptio Carthusiae vallis Jocosae in Fraydenthal cx quodam Authore anonymo e Socielate Jesu desumpta et edita 1701. Diese Handveste bringt unter andern auch ein Nekrolog, in dem man viele Pletriacher Mönche lesen kann. Es sind im Ganzen 67 Namen. 57 Professi, 8 conversi, 2 rediti et procuratorcs. Unter diesen sind 6 Prioren von Plctriach erwähnt, jedoch ist weder bei ihren noch bei sonstigen Namen eine Jahreszahl, wohl aber Monat nnd Tag beigesetzt. Mehrere Namen müssen sich durch das Nekrolog von Seitz, dessen Aufbewahrungsort ich auch nicht kenne, ergänzen lassen. Denn im obigen Nekrolog von Frendenthal finden wir an einigen Orten den Zusatz: professi in Pletriach et prioris in Seitz, und umgekehrt. Es könnte auffallen, daß wir hier eine so kleine Anzahl von Achten kennen lernen. Die Unvollständigkeit der KlosterangeHörigcn im engern Sinne des Wortes wird zur vollen Zahl beiläufig in dem Verhältnisse stehen, wie die Anzahl der genannten Prioren sich verhält zur Anzahl der nicht genannten. Die betreffenden Namen und noch sonstige Erörterungen in der größern Arbeit. Wie dieses Nekrolog werden die Nckrologien von Sittich, Landstraß rc., die der steier. nnd kärntn. Karthanscn mehr oder weniger Ausbeute für die in Frage stehende Geschichte geben. Es möchte mich freuen, wenn ich so glücklich wäre, die genannten Nekrologe selbst einsehen zu können. Das Nekrolog von Sittich ist, wenn ich mich recht erinnere, in Altenbnrg (in Unter-krain) zu finden. Damit wäre eine Quellenart abgehandelt. Die zweite Art bilden die Urkunden, welcher Gattung sie schon seien, Kauf-, Verkauf- oder Schenkungs-Urkunden; seien sie nun entweder als Originale einzeln zu finden, oder als Copien in sogenannten Codices tradition um. Original - Urkunden sind meines Wissens einige im geheimen Hans-und Hofarchiv, einige wenige im hiesigen Vereine und andere, deren Anzahl ich aber noch nicht kenne, int Grazer Joancum. Von den Codic. traditionum ist das wichtigste nnd zugleich die Hauptgucllc für meine Regesten das in der Wiener Hofbibliothck befindliche, auf klein Quart geschriebene Pergament-Manuscript unter der neuen Nr. 2703. Wenn auch das Manuscript gebunden ist, so bin ich der Meinung, daß einige Blätter fehlen müssen. Die Numerirnng lauft auf der Vortend Rückseite gleich von Fol. 1 bis inclns. 76. Ans dieses Folium folgt gleich 94 bis inclus. 99. Die Rückseite des letzten Blatte« hat aber Nr. 77. Dann folgt Fol. 78 vordere Seite, womit das Ncgistrum beginnt, aber schon die Rückseite dieses Blattes hat keine rothe Nnmeri-rnng, wie die frühern, sondern die Zahlen 79 bis 85 sind mit Bleistift geschrieben, also ans einer spätern Hand. Ursprünglich wird die Numerirnng regelmäßig weiter gegangen sein. Der Sprung der Zahl 76 auf 91 ist Folge einer ersichtlichen Correctin'. Ist die Anzahl der Register-Blätter richtig, so ist am Manuscript ein Mangel von Blättern 86 bis inclns. 93. Die ursprüngliche Anzahl der Blätter dürfte sich somit ans 99 belaufen haben, gegen jetzige 91. Zur theilweisen Controllirung der Vollständigkeit des Codex traditionum wird 1) das Registrant dienen; 2) eine Bezeichnung, die gewöhnlich am Rande jeder Urkunde vorkommt. Ein oder zwei Buchstaben nnd daneben eine Zahl. Dieß war die Bezeichnung für den Aufbewahrungsort. Auch im Registrum steht neben der kurzen Regeste diese Bezeichnung. Der wechselseitige Vergleich wird lehren, ob obige Blätter wirklich fehlen, aber auch, welche Urkunden darauf geschrieben waren. Noch muß ich bemerken, daß bei einigen Blättern eine ältere Schrift noch bemerkbar ist, was bei der obigen Ernirnng nicht au« betn Auge gelassen werden darf. Soviel möge einstweilen genügen über diesen Codex, der nach einer Notiz auf dem äußern Einbande aus dem Kloster Scitz in die Hofbibliothek gewandert sein dürfte. Ob noch andere Arten von Quellen für die Geschichte von Pletriach viel Ausbeute geben werden, weiß ich bis jetzt nicht. Das hiesige ständische Archiv hat, wie ich aus verläßlicher Quelle erfuhr, auch einige Pletriacensia. Ebenso Unbestimmtes weiß ich von Graz. Rach dieser flüchtigen Skizze über die Onellen einige Worte über die Gründung des Klosters oder der Karthause Pletriach. Wie schon oben einmal bemerkt war, setzt Valvasor Xl. 6, p. 443—45, die Gründung des Klosters iii’3 I. 1407. Die Quelle Balvasor's war Mcgiser. Ans Valvasor gingen diese nnd andere Notizen, Plctriach betreffend, in Hoff's „Gemälde" über. Und ans diesen beiden sowohl in das „Archiv" von Klun als anderwärts hin. Diese ganze Gründnngs-Urknndc ist auch int genannten Wiener Codex abgeschrieben zu finden. Das Original ist nicht im geheimen Hans - und Hofarchiv. Wohl aber zwei herzogliche Privilcgienbriefe der Karth. Pl. vom selben Jahre, die aber datirt 20. Febr. nnd 25. April, also viel früher als die Gründungs-Urkunde Sontag vor Margr. = 10. Juli. Aus diesem Grunde schon muß eine frühere Stiftung angenommen werden. Orožen in seiner »Celjska Kronika« hat der erste meines Wissens angegeben, daß das Kl. Pl. schon 1391 existirte, nach Regeste von Mnchar. In dem Codex traditionum der Wiener Hofbibliothek findet sich die betreffende Urkunde nicht vor. Die ältesten Urkunden sind vom I. 1304, 1374, 1386, 1400 rc. In der Urkunde non 1400 kommt zuerst der Prior Andree, des Gotteshauses genannt, zu dem Thron der heil. Dreifaltigkeit zu Plctriach vor. Wenn cs wahr ist, daß das Kloster Pl. eine Stiftung von Cillier Grafen ist, so ist es möglich einen Zeitpunkt zu bestimmen, über welchen hinauf die Gründung nicht angenommen werden darf. Schon nach Valvasor war das Stammhaus dcr Herren v. Sicherstein zu einer Karthausc umgcschaffcn. Die Sichersteiner verkauften aber ihre Beste 1374 (Erlag nach St. Martens tag — 21. Nov.) an die Cillicr Grafen. Ueber dieses Jahr hinauf fällt nicht die Stiftung. Die zweite Grenze wäre dann, soviel man jetzt bestimmen samt, 1391. Eine genaue Vergleichung der einzelnen Urkunden des Codex mit dcr Stiftungs-Urkunde von 1407, der Erwciterungs - Urkunde dcr ersten Stiftung de anno 1414 und der Urkunde von 1433 dürften einige Anhaltspunkte für die tveitcre Feststellung des Gründungsjahres liefern. — Nach fast zwei Jahrhunderten mußten die Karthäuser ihr Kloster den Jesuiten überlassen. Die Gründe dafür werden sich erst dann finden, wenn die Geschichte dcr Jesuiten in Krain mehr erläutert fein, wenn die Archive, welche sie bergen, dem Forscher werden offen stehen. Jit diesen zwei Jahrhunderten lebten die Mouche in ihrem Kloster gemäß .ihrer Regel, Anfangs wahrscheinlich in cinfachernLcbciiSnmständcn. Mit dcr Stiftung von 1407 säugt sich aber das Kloster zu heben an. Es wird ein neues Kloster gebaut. Hermann, ein Karthäuscr, dcr später selbst Prior wurde, leitete den Bau, dcr durch sechs Jahre dauerte. Erst wie cS aufgebaut war, kommt dcr Baumeister als Prior vor. Während des Baues hatte er nebst der Aufsicht auch die Sorge, seine klösterliche Besitzung durch neue Güter, durch Geschenk oder Kauf sich zu vergrößern. Wie lange er lebte, wissen wir nicht. Im I. 1413 finden wir ihn urkundlich das letzte Mal. Es vergehen fünf Jahre, bis wir wieder einen neuen Prior kennen lernen, Andreas. Die nach dem Codex der Wiener Hof-bibliothek leicht aufzustellende Reihe dcr Acbte ist die nachfolgende: Andreas 1400. Hartmann 1403, 5, 7, 8, 9, 1413. Andreas II. 1418, 21, 22, 23, 24. Heinrich 1429. Johann 1433. Stephan 1436. Andreas 1439, 44. Hilari 1450, 1451, 53 , 57 , 58. Gregor 1464. Georg 1466. Hilari 1507. Schließlich gab Herr P. v. R a d i c s : „Archäologisches ans Gotschee." — Der Auftrag Sr. Durchlaucht des Fürsten Carlos Auersperg, das Gotschcwerland einer genauen wisscuschaftl. Forschung, und zwar nach den vier Richtungen: Topographie, Geschichte, Ethnographie und Linguistik, zu unterziehen und die Resultate in einem umfassenden Werke niederzulegen, führte mich wieder in die theuere Heimat und so auch heute in diese verehrte Versammlung. Schon nach verhältnißmäßig ganz geringer Zeit von anderthalb Monaten liegt eine Fülle dcö interessantesten Materials nach allen angegebenen Richtungen vor mir — ich will Ihnen jetzt Einiges von meinen archäologischen Errmigenschaften mittheilen, deren ausführliche, von Abbildungen begleitete Beschreibung ich jedoch dcr k. k. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Bandenkmale vorbehalte. 1. Die Ruinen des Friedrichsteinen Schlosses. Wer in unseres Valvasor XI. Buche der sogenannten Schlosser-geschichte je geblättert, hat gewiß längere Zeit im Buchstaben G und das bei Gotschee verweilt, um die unter diesem Schlagworte mitgetheilte Geschichte von beut Grafen Friedrich v. Cilli und der reizenden Veronika v. Dcsscnitz zu Ende und vielleicht wieder und wieder zu lesen. Ich will den Roman hier nicht wiedererzählen — ich glaube ihn mit Recht voranszusetzc»; soviel muß jedoch angeführt werden, daß das schöne Schloß Fricdrichstein durch den aus Friedrich's Ehe mit Veronika zwischen ihm und seinem Vater entstandenen Conflict zerstört, nach Veronika's Ermordung jedoch wieder aufgebaut wurde. Dieses Schicksal, das den Bau traf, sowie die Zeit seines Bestehens innegehabte Bedeutung als fester Punkt und hauptsächlich als Krcit-fcncrstation beim Herannahen des „Christcnwllrgcrs" läßt das volle Interesse des Geschichtsforschers für ihn wach werden. Jetzt sind cs nur mehr die Ruinen des zweiten Neubaues, die wir untersuchen können — im 17. Jahrhunderte war das Schloß noch bewohnt, bis die Auersperge sich das neue an den Ufern der »rinshe» erbauten. Von da an ward es verlassen — auch hier stieg man, da die Ritter-zeiten und die Türkenkämpfe vorüber waren, von der Höhe herab und ließ die nutzlos gewordene Bergvestc verfallen. Ja mehr noch, man arbeitete selbst an ihrem Verfalle thätig mit, indem man die Steine, aus denen sie zusammengefügt war, nach und nach abbrach, in die Tiefe rollte und als Rohmateriale verwendete — zu Ende des 18. Jahrh. (1791) wurde dcr Altar und die Glocke dcr ehemaligen Kapelle hcrabgebracht und durch neuerliches Abbrechen der alten Mauern Mittel zum Aufbau der neuen Stadtpfarrkirchc gewonnen. Dieses kurze historische Exposö gibt schon einen Begriff, wie viel vom Fricdrichsteine noch übrig ist. Ich will es in Kürze erzählen. Nach meiner eben erst vorgenommenen Ausmessung, in Folge deren ich in dcr Lage bin, der geehrten Versammlung den ungefähren Grundriß dcr ehemaligen Burg Fricdrichstein vorzulegen, ist gegenwärtig noch sichtbar das allem Anscheine nach stark befestigt gewesene Eingangsthor, dann von diesem ausgehend eine nun mehrfach unter? brochenc Umfassungsmauer, die in dcr Richtung nach Süden bps zu einem großen Rnndthurmc hinläuft, welcher Thurm dem Eingänge in das Innere als zweites Bollwerk diente, und der durch einen aus dcr innern Mauer vorspringenden kleinern Thurm geschützt war; rechts zur Seite des Ganges vom ersten bis zum Rundthurme ragen Felsen, auf denen die eigentliche Veste, sowie die innern Vcrtheidignngs-maucrn stehen. In dcr Richtung nach Süd vom Rundthnrme ans sieht man noch die Grundmauern dcr im gothischen Style erbaut gewesenen Kapelle, gegen Weste», wo die Felsen jäh abstürzen, war die Burg frei, vielleicht nur mit einer von dem Hinabstürzen sichernden Schntz-maner versehen; da breitete sich dcr Garten ans, wo man noch hcntc die Stcinbank mit eingemeißelten Sitzen erblickt, die Graf Friedrich für sich und Veronika hat setzen lassen, zufällig in gerader Richtung mit dem festen Rnndthurmc. Das Hauptgebäude, mit dcr einen Ecke gerade gegen Norden gerichtet und auf den steilsten Punkt hingestellt, ist, mit Abrechnung von ein paar circa 30 Fuß hohen Mancrtrümmcrn, auch nunmehr im Grundriß darzustellen; da ergibt sich die Eintheilung in 4 Gemache, die nach Oben vielleicht in zwei Stockwerken fortgesetzt war, wenn wir nämlich Valvasor kleines Bildchen, das er an dcr linken Seite der Abbildung von Gotschee beibringt, in Wahrheit und nicht als dcco-rativcs Ideal nehmen wollen. Werfen wir einen Blick ans das ganze System dcr Vertheidigung, so müssen wir cs als ein gelungenes bezeichnen. — Die Ostseite war, wie erwähnt, doppelt geschützt, die Nordseite hätte ein Aufsteigen znrBnrg ermöglicht; da ward vom Eingangsthnrme bis zur NW. - Ecke des Hauptgebäudes eine Mauer gezogen, hinter dcr auf einem abschüssigen Wicscnplan die Rcissigcu ihre Anfstcllnng fanden. Im Westen war der Zugang, wie erwähnt, ob dcr steilen Höhe geradezu unmöglich, ebenso gegen Süden. So war dieß ein festes Felsenncst, sowohl für ein flüchtig Liebespaar als auch ein trotziger Wartthurm gegen die Einfälle der Osmancn, deren Massen sich an dieses Bollwerk nie gewagt — wenigstens fehlte bisher jede Notiz, daß der Fricdrichstein je von dem Erbfeinde bcrennt oder gar wäre genommen worden. Wohl aber war cS ein guter Punkt zur Beförderung dcr „Fcindesnachricht", dcr für den Fall dcS Ein-brcchcnS dcr Türken bei W c i n i tz an dcr K n l p a das „feurige" Telegramm, das ihm von dort über Pölland (Berg Prcbibl) und Kostel zukam, über den St. Anna-Berg bei Reifniz, Ortenek, Auer.sperg und Sonnek nach dem Laibacher Hanptschlosse weiter-bcfördcrte, von wo cs dann weiter nach dem Obcrlande ging. Die Zeit dcr Erbauung und beziehungsweise Wiederherstellung des Friedrichsteins ist der Anfang und die Mitte des 15. Jahrh., und cS ist sehr wahrscheinlich, daß Friedrich das zweite Mal ganz nach dem ersten Plane gebaut — da ihm das Schloß lieb und theuer gewesen. Würde man das jetzt auf dem Schutte wuchernde Gestrüppe, dann den Schutt selbst und den durch Zeit angehäuften Laubhnmus wegschaffen, man müßte ans den Grund kommen, wo die Mauern auf den Felsen aufsitzen und dann Hütte man das wahre Bild vom alten Fricdrichstein! II. Die Tabors in Gotschee. Bekanntlich ist das Zeitalter der Türkenkümpfe sowohl die leidensvollste als glorreichste Epoche unserer Landes-, bester Volksgcschichtc; der bedeutendste Cyclns von Volksliedern gründet ans diesen Erinnerungen. Wie das Land im Allgemeinen, so nimmt der kleine Strich der von Natur karg bedachten Gotschee an dem beiderseitigen Charakter dieser Erinnerungen seinen Antheil. Gleichivie im ganzen Kraincrlande die Aufzeichnungen von dem Morden und Brennen des Erbfeindes gefunden werden, so auch in der. Gotschee, gleichwie der Raub einer schönen Slovenin im Krainerboden gesungen wird, so singt man auch noch heute in der Gotschee von dem schönen Mogvöthizle, das der Türke in sein fernes Reich entführt hat, und wie in allen Theilen von Kram noch heute die Stellen der befestigten Kirchen und Pfarrhäuser (Tabors), oder selbst noch ihre zum Theil erhaltenen Reste gezeigt werden, die einst gegen den anstilrmenden Muselmann als Bollwerke gedient, so hat auch das Gotschewerland noch die Reste seines Tabors. Tabor (iiifib. wobei-, engl, tower) war ein befestigter Platz, in der Regel die Kirche, oder, wo cS zweckdienlicher war, das Pfarrhaus; so in Gotschee ersteres in Ossiunitz, letzteres in Morowitz der Fall. Der Tabor barg die Keller für die Früchte des Landmanns in sich, deren mehrere zusammen einen solchen für immer —auch für dicFriedens-jeit — besaßen, und so für den Fall der Feindcsgcfahr nur noch die Greise, Weiber und Kinder innerhalb der Tabormancrn zu bringen hatten, um in Allem und Jedem gesichert den Ankömmlingen länger oder kürzer trotzen zu können. Die Vertheidiger dieser kleinen Festungen waren die Geistlichen (Pfarrer). Reste von solchen Tabors findet man in Gotschee heute noch in Morobitz, Ossiunitz, dann bei Tschcrmoschnitz; auch in Nesselthal sind die Umfassungsmauern zum Theil noch sichtbar; bis zum I. 1838 waren auch noch derlei Ruinen in Mosel, Göttcniz und in Altlag zu finden (vergl. Carniolia 1839, Nr. 83). III. Das Siegel der Stadt Gotschee aus dein I. 1471. Das Bürgermeisteramt der Stadt Gotschee bewahrt das sehr werth-volle silberne Siegel der Stadt, das laut der darauf befindlichen Umschrift uns dem 1.1471 stammt, somit alsbald nach der Erhebung des Marktes Gotschee zum „Städtlein", welche im selben Jahre erfolgt war, angeschafft wurde. Dieses Siegel wurde bereits zwei Mal abgebildet, ein Mal in Th. Elze's „Gotschee und die Gotschewer", p. 11, und dann im Rück-umschlagc meines: Hcrbard VIII. Freiherr zn Auersperg; beide Male jedoch in Verkleinerung von beiläufig 1" tut Durchmesser. Das Siegel ist ritte gediegene Silberschcibe mit einem int Charnier beweglichen, ziemlich niedern, in die Länge gestreckten Griffe, gleich als ob cs zur llhrkctte getragen worden wäre. Die Gravirung ist eine sehr tiefe, daher die Abdrücke sehr schöne, scharfe, — ich bedauere, im Momente keinen an der Hand zu haben. Die Darstellung ist laut Erklärung der Stiftbriefs-Bestätigung vom 1.1642, — wo das dem Siegel ganz gleiche Wappen der Stadt interprctirt wird — „ein festes Schloß, davor St. Bartholomäus mit dem Messer und ringsum ein Zaun" — wornach Elzc's Angabe, p. 14: St. Paulus vor einem befestigten Thurm it. s. w. zn berichtigen kommt. St. Bartholomäus ist Schutzheiliger der Stadt Gotschee, ihm ist die altc Pfarr-, nun Friedhoskirche außer der Stadt (im Süden) geweiht; ihm zu Ehren wurde vor Zeiten an Markttagen, deren einer bis heute auf seinen Festtag fällt, sein Bild als Wahrzeichen ausgehängt. Auch ist in Bctrefi der Umschrift: Sigillum civitatis in Kotschew , 1471, zu bemerken, daß in Elze's Abdruck das zweite i aus Versehen weggeblieben ist. IV. Die Monstranze von Göttenitz. In der ehemaligen Filialkirche der schon 1407 nachweisbaren Pfarre Rieg — in dem 1845 zur Pfarre erhobenen Göttenitz (in Gotschee) — befindet sich die ans dem 1.1514 stammende Monstranze, von der ich eine in % Größe abgenommene Copie vorzulegen die Ehre habe. Die Anwendung der Monstranze in der christlichen Kunst fallt mit der Feier des FrohnlcichnamSfesteS zusammen, dessen Einführung vom Papste Urban IV. zur Heiligung der Lehre von der TranSsubstantia-tion durch die int 1.1264 gegebene Bulle erfolgte. Die damals herrschenden Kriegsunruhen verhinderten jedoch die allgemeinc Bekanntmachung dieser Bulle, so daß diese neue Feier beinahe vierzig Jahre unterblieb, bis Papst Clemens V. int 1.1311 die Bulle Urban's auf der allgemeinen Synode zu Vienne in Frankreich bestätigte, eine neue Bulle hinzufügte und somit dieses Fest zu einem allgemeinen der katholischen Kirche erhob *). Bei keiner Gattung von kirck'lichcn Gefäßen entfaltete sich gleich in der erster» Zeit des Anfkommens das constructive Element in solcher Reinheit als bei der Monstranze **), und man unterscheidet bei ihnen bis zur Zeit des UeberwuchernS der Ornamentik im 16. Jahrhundert zwei Hauptpcrioden: das 14. und das 15. Jahrhundert. Es würde zu weitläufig feilt, wollte ich hier ans die Eigenthümlichkeiten und Unterschiede der genannten Epochen näher eingehen, nur dieß eine mag hervorgehoben fein, daß sich das int 15. Jahrhundert vorherrschend gewesene Bestreben, die Monstranzen nach der Höhe auszudehnen, auch an unserer findet. Die vorzüglichsten bisher in Oesterreich gefundenen und durch die Organe der Central-Commission und der Herren Eitclbcrger und Heidcr in den Mittheilungen des erstgenannten kais. Institutes und in den „mittelalterlichen Knnstdcnkmalen des öfters. Kaiserstaates" Publicirten Monstranzen sind die von Sedletz (in Böhmen) aus dem 15. und von Preßburg aus dem 16. Jahrhunderte stammenden; letztere mißt 3 Schuh 6 Zoll, erstere geradeaus 3 Schuh, unsere ans Göttenitz mißt 2 Schuh. Gemäß der gewöhnlichen Eintheilung der Monstranzen in Fuß, Stiel und Tabernakel wollen auch wir diese drei Hauptpunkte einer kurzen Betrachtung unterziehen. Der Fuß stellt uns im Geiste der erstem Epoche eilte sechsblättrigc Rose dar, wie sie an der von Sedletz zu sehen ist; nur ist an der unsern die Ciselirarbeit darauf eine ganz einfache — in Linien ausgeführte; an der Rückseite desselben tief unten liest man »Jar 1514« und einige wahrscheinlich den Geber bezeichnende Buchstaben. Der Stiel ist eckig mit dreifachem Knauf und in dem obersten Theile mit Ornaiucntik — Blattwerk — geziert. Das Tabernakel zeigt in harmonischer Gliederung Pfeiler, Strebebögen, Spitzbögen, Baldachine, Fialen und Meßwerk, wie die Blllthezeit der Gothik verlangte, und zwar in Form einer Kapelle vertheilt, wie an der von Preßburg. Unser Tabernakel theilt sich in der Höhenansicht in drei Theile: in das Sanctissimum für die Aufnahme der Hostie, in den Baldachin für die hl. Jungfrau und den in einem Krucifixe endigenden Thnrmbau. Das Sanctissimnm enthält in quadratförmiger Einschließung den durch das vierte Mailänder Concil vorgeschriebenen Glaskrystall für die Hostie, rund und von in die vier Ecken gestellter Pflanzen-Ornamcntik (Brombeeren) umgeben. Die Siteufo oder der Melchisedck, wie die Mondessichel, worin die Hostie steckt, auch genannt wird, ist vergoldet. Im Baldachin, der von drei schlanken Rundsäulen getragen wird, befindet sich die hl. Gottesmutter als Himmelskönigin, im Hintergründe die Himmels-strahlen. Der über dem Baldachin ragende Thurmban wird von drei in gothische Thürmchen endigenden Rundsänlen getragen — die vierte ist nur im Thürmchen angedeutet. *) Mittelalterliche Kunstdenkmale. Stuttgart und Wien 1856, p. 55, **) Mittheil, der Central-Commission. I. 206. Zu Seiten des SaiictuariumS sind je zwei gothische Strebepfeiler im ungefähren HLhenverhättnisse von 2:3; zwischen diesen Pfeilern stehen die Statuetten der hl. Barbara und Katharina. Wenn wir die Monstranze im Ganzen betrachten, und mit den beiden genannten von Scdlctz und Preßburg vergleichen, so ergibt der Totaleindrnck, den sic durch ihre schlanke, nach Oben strebende Anlage hervorruft, die größere Aehnlichkeit derselben mit der Scdlctzcr, also der ältern der bisher benannten österreichischen Exemplare! V. Die Glockeninschrift zu Mitterdorf (Altkirchcn). Ich kann nicht umhin, der geehrten Versainnilung die durch einen Abklatsch gewonnene treue Copic der äußerst interessanten, bisher noch nicht gelösten Glockeninschrift von Mittcrdorf vorzulegen, obschon auch mir in Ermanglung aller hicfür geeigneten Hilfswcrkc die Lesung derselben noch nicht gelang; und ich lade die einzelnen P. T. Herren, die sich für die Sache interessiren, hicmit ein, an den Versuchen zur Entzifferung Theil zn nehmen. — Der als Gast anwesende Herr Gymn. - Professor Hönig hatte die Gefälligkeit, dießfalls seine Verwendung an einen in Malazka am Fuße der Karpathen wohnhaften Forscher zuzusagen. — Die auf dem Programme stehenden Vorträge des Herrn Dr. Ethb. Heinr. C o st a, des Herrn Rcallehrcrs Alf. Müllner und des Vereins - Sccrctärs mußten wegen vorgerückter Zeit ans die nächste Zusammenkunft verschoben werden. A. D. Verzeichnis der (ßvwcröimQcn im Daöre 1862. (Fortsetzung.) XXXI. Vom Herrn Dr. Carl Vcßcl: A. Von Kramern herrührende Dissertationen, größtenthcils mit eigenhändigen Dedications - Bemerkungen der Autoren. 78. Georgius Krenn. Disserlatio inauguralis medica de effeclu spirituosorum. Vindob. 1833. 79. Aloys. Russ. Dissertatio inauguralis pharmacologica de rerncdiis acido hydrocyanico cfficacibus. Vindob. 1831. 80. Anion. Beschelt. Dissertatio inauguralis medico-phar-macologica de Camphora. Viennae 1841. 81. Adolph. Backes. De morbo scarlievo. Dissertatio inauguralis. Vindob. 1843. 82. Francise, Papesch. Dissertatio inauguralis medica de hydrargyrosi ex vaporibus. Vindob. 1829. 83. Joann. Terpinz. Dissertatio inauguralis pharmacolo-gico-medica de Nicotiana. Vindob. 1830. 84. Anton. Zhesnik. De dolore capitis. Dissertatio inauguralis. Vindob. 1831. 85. Anton. Zluiber. Dissertatio inauguralis medico-chirur-gica sistens nova quaedam experimenta in animalibus instituta eorumque resultata circa arteriarum rege-nerationem adjunctis sirnul animadversionibus inde deducendis. Vindob. 1827. 86. Const. Joseph. Schrott. Dissertatio inauguralis medica de Chlorosi. Vindob. 1835. 87. Rahn. Heizer. Dissertatio inauguralis medica circa morbum de Scharlievo. Viennae 1832. 88. Joann. Bleiweis. Dissertatio inauguralis medica de hirudine medicinah". Vindob. 1832. 89. Francise. Koestl. Animadversiones in annum clinicum Vindobonae 1833 et 1834 observatum. Dissertatio inauguralis. Patavii 1835. Druck von Ignaz v. Kleinmayr B. Krain unmittelbar betreffende Werke. 90. Franz Ser. Metelko. Slovenische Sprachlehre. Ein Auszug aus dem „Lehrgebäude." Laibach 1830. 91. Sigmund Graf. Versuch einer gedrängten Zusammenstellung der Vegetations-Verhältnisse des Herzogthnms Krain. (Abdruck ans der Zeitschrift »Linnaea.«) Laibach 1837. C. Andere, von Krainer» herrührende oder in Laibach gedruckte Werke. 92. Raim. Melzcr. Die asiatische Brechruhr als Volks-krankhcit, ihre Vcrbreitungsweise, ihre Behandlung und ihr Verhältniß zum Staate. Wien 1846. 93. Raim. Melzcr. Süll’ uso proprio dei principal! stro-inenti che vengono adoperati nell’ ostetricia. Venezia 1835. 94. Georg M. Sporer. Stand und Kritik der Sanitäts-pflegc durch die Staatsverwaltung, mit besonderer Beziehung auf die öfters. Monarchie. Laibach 1849. 95. Slovenska gerlica. Venec Slovenskih pesem, na svitlo dan od slovenskiga druživa v Ljubljani. Ceterti zvezek, 1852. 96. Sigm. Graf. Die Fieberrinden in botanischer, chemischer und pharmaceutischer Beziehung. Wien 1824. 97. Aug. Guastalla e Franc. Maganza. Intorno alia Colera in Trieste nell’ 1849. Pensamenli di Giovanni Castagna illustrativ! le osservazioni medico-pratiche sul cholera asiatico. Trieste 1850. XXXII. Vom Herrn P. v. Radies, dessen 98. Hcrbard VIII. Freiherr v. Auersperg, ein krainischer Held und Staatsmann. Wien 1862. Ein Band. 8. 99. Geschichte Krain's. Ein Handbuch. Laibach 1862. Erste und zweite Lieferung. 8. 100. Die Frauen in der Sage und Geschichte Krain's. Ein Heft. 8. XXXIII. Vom Herrn Dr. Georg Göth, Director des histor. Vereins für Steiermark: 101. Ein FaScikcl von 411 Regesten, welche geschichtliches Materiale für Kärnten und Krain enthalten. XXXIV. Vom kön. sächsischen Alterthumsverein zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Gcschichts- und Kunstdcnkmalc in Dresden: 102. Mittheilungen, 7.—12. Heft. Dresden 1854—61. 8. XXXV. Vom Herrn Lorenz Haubiz,'k. k. Assistent der LandeShauptcassc in Laibach: 103. Eine Kupfermünze Maria Theresia's. XXXVI. Von der juristischen Gesellschaft in Laibach: 104. Verhandlungen und Mittheilungen derselben, 4.—8. Heft. Rcdigirt von Dr. E. H. Costa. (Laibach 1862.) 8. XXXVII. Vom Herrn Anton Can toni, Handelsmann in Laibach: 105. Statuten und Instructionen der Philharm. Gesellschaft in Laibach, 1854. Ein Heft, 8. 106. Das Sängerfest in Reumarktl am 8. und 9. Juni 1862. Klagcnfurt. Ein Heft, 8. XXXVIII. Vom Frcibcrger AltcrthumSvcreiu in Freiberg (Sachsen): 107. Mittheilungen desselben nebst Statuten des 1860 gegründeten Vereins. Freiberg 1862. XXXIX. Bon der gelehrten estnischen Gesellschaft in Dorpat: 108. Sitzungsberichte vom 6. Sept. 1861 bis 7. Febr. 1862. Ein Heft. 8. & Fedor Bamberg in Laibach.