fteunm«otten» - preisr: Fitr Laibach *a»«ahr,g . . . B fl. — It. Haldjijhrig . . . 3 „ — „ «>rrlelj»hrig. . . l „ 50 „ toonatli* . . . — „ 50 . Mit drr Post: ^au,t»hrig . . . it ft. - tt. Halbjiihrjg . . . 4 „ 50 „ «°rtkl,iihrig. . . i „ iS „ Wt Zuftellung ins Hau« eiertel* itihrig 85 ti„ monatlich » It. ittnietne giummetn 6 It. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berllcksichtigt; Manuskripte nicht zurllckgesendel. 8tbakli»6i vahnhosgaffe Sit. 13J. 4i»tMtion nol 3nftrattn finctan: *cngtegpl«0 Rr «l (Buchhandlung eoe 3. v. flleimnai)! & Is.Bamberg) 3nfttiiou$»rtift: lilt die einftattige 'JJetitjeile 3 h 6ei zweimaligcr (tiefHaltung i r>tt. btcimel » 7 kr. InIkttionSftcmrel jedeSmal 30 It Bci grSfcetcn Onletetcn unb dftetct 6tnf<6altung entlprcitenbcr Itiabatt. Nr. 237 Samstag, 16. Oktober. Morgen: Kirchweihsest. Montag: Lukas Ev. 1869. Die Deutsche« in Oesterreich unb der Foderalismus. Mag der gefeierte Prasidcnt des Abgeordnettn-hauses Moriz von Kaiserseld das Wort im ®razcr Landtage oder in einer Bolksversammlung krgreisen, seine gehaltvollen, von echt staatSmanni-schem Geiste durchwehten Reden verbreiten jederzeit Licht unb Klarheit iiber gar manche Situation, welche bit Gegner der Berfassung ins Unklare zu bringen bestrebt find, um beschrankte Geister desto leichtex irre zu siihren. DaSselbe laht sich auch von der letzten, am 12. Oktober im Grazer Landtage bei der Debatte iiber die direkten Reichsrathswahlen gehal-tenen Rede sagen, sie hat fiir unS cine um so grShere Bedeutung, da sie auf tine Tags zuvor vom Abge-vrdneten Wosch nak eingebrachte, con Jnvektiven gegen die Deutsche,, strotzende Interpellation, betreffenb die Griindung Sloveniens, Bezug nimmt. Wir sinb iiberzeugt, bah insbesonders dieser Theil der Kaiser-seld'schen Rede auch in Krain die verdiente Wiirbi-Bung finben werde. Sit lautct: „(2int Konzentration der Kraste unb nicht noch weitere Zersplitterung derselben ift nothwendig, rootlen toir unser Verhaltnih zu Ungarn, dem wir doch paritcitisch gegenuberstehen mochleu, wolleu wir unser Berhgltnih zum Auslande, an das sich doch weder Bkhmen noch Galizien, noch wir ergeben wollen, mSgen v>ir die Sicherheit der Freiheit, mogen wir ben inueren Fvrtschritt, miigen wir bit materietle Wohlsahrt, mo-8tn wir irgettb etwas in bus Auge sassen, mas nut bit Ausgalie cities Staatcs, eines grotzcn StaateS sein f«nn. Der Foderalismus, ber nns gestern wieder schon unb warm empsohlen wurde. mit seinen ^rantwortlichen Lanbesregicrungen, oder nad) dem Bilde, bas gestern entwickelt wnrbe, mit seinen Lan-btsininislcrn, bicscr Fsberalismus mit seinen ^irthschastlichen Schwierigkeiten, mit seinem legis lativen Chaos, mit all ben Jmpulsen, die von Auhtn nach Jnntn unb von Jnntn noch Auhtn wirken wiirben, wiirbe mit seiner Liicherlichkeit, mit seiner Ohnmacht nach Anhen, durch welche niemanb mehr enttauscht sein wurbe, ate gerabe bitjenigen, welche mil ihren, in ber Konztption thorichtcn, im Ersolge abcr gewih staatSverberblichen AuSgleichS-projekten von ihm baS Wachscn ber Autoritat Otsttr-reichS im Auslande crwarten; dieser FSbcralismus, meinc Herren, ift cine UnmSglichkeit, benn er wiire nicht ber Anfang vom Enbe, cr ware baS Enbe selbst. (Beisall, Ruse rechtS: Oho!) Jch wfirbc ben Gcgcnstanb verlasstn, HStte man uns nicht gestern unter ber Form einer in jcber Beziehnng un-zulassigen Interpellation tint Anklageschrist beS ge-hassigsten unb leibenschaftlichsten Jnhaltes vorgehal-ten. Es wSre seige von uns, wenn wir auf a lie bie Jnvektiven, welche die Berfassungstrcuen unb bie Deutschen insbesonbere hvren mutzten, nicht eine bent-sche Antwort hatten, unb die will ich geben. Jch will zeigen, welche die Stellung ber Deutschen in Oesterreich ift, unb warurn bie Deutschen dem FSderalis-mus widerstreben. Denn eben weil bit Deutschen in Oesterreich bem FSderalismuS widerstreben tniiffcn, ift er unmSglich. Was wollen nun bie Deutschen in Oesterreich? ES gibt keincn Staat ohne eine Nationalitat, welche bemselben ihr eigenthumliches Gcprage aus bnicft; unb wollte man einen solchen tonftruiren, so ware er nur bas Bilb der Zerruttung, ein po-litischeS Chaos. Die Rationolittit ift so gut eine ber Bcdingungen des Staatsbegrisses, als es bas Territorium ift Blicken fie nach Englanb, nach Frankrcich, nach Spanicn, nach irgcnb cittern Lanbc Europa's, unb sie werden sinben, dah in jedem dieser Lander eine Nationalitat sich die Oberherrschast iiber a lie anberen, unb zwar in sehr barbarischer Weise, benn es geschah in barbarischen Zeiten, errungen hat Blicken sit heutzutage noch nach Rutzland, biesetn Jbol gtwisstr Politiker, so wtrbttt sie sinben, wie bit russische Politik Poltn exstirpirt, wtil c» tint zwtite Nationalitiit nicht nebctt sich bulbtt. Lassen sie sich bas Bild vorftihrtn, daS ttwa in Englanb sich ztigtn wurdt, wtnn ein Schotte odtr Gaele sich einfallen liehe, nur bie Hiilftt btr PrS-ttnsiontn zu machtn, bit wir hitr als nationalt Rtchtt ontrftnntn ? Jch mtint, man wUrbt bort in tintm solchtn Btrsucht hSchsttnS tint Exztntrizitiit finbtn unb wiirde den Mann mit seinen Anspr^chen fiir das Jrrenhaus rets halten. (Heiterkeit.) Was wollen also die Deutschen in Oesterreich? Die Deutschen wollen dasjenige, ohne welches der Ssterreichische Staat unmoglich ift, sie wollen, dah ihre Sprache die StaatSsprache sei, weil kein Staat ohne eine solcht beftehen tann, unb selbst bie norb-ainerikanischen Freistaaten bie englische Sprache zur StaatSsprache haben; sie wollen, batz ihre Sprache die StaatSsprache set, weil es eines Mittels ber all-gemcinen BerstSnbigung btbars, unb roe it ohne ditstS Mitttl tin Staat nicht beftehen fatin. Sit woven baher, bah ber bcutfcht Unttrricht unb bit bcntfche Bilbung nirgenbs ausgefchlossen fei, bamit nicht eine Zeit tomme, wo bie bcutschc Sprache eine unbe-fannte Sprache in einzelnen Thcilen von Oesterreich ift, unb bamit nicht Oesterreich wie ber babilonischt ihitrmbait ztrfallt, wtil sich bit Leute nicht mehr oerftchcn, weil es unmSglich ift, in fieben Sprachcn unb so viclcn Dialcktcn zu regicren unb zu abmini-ftriren, weil sie wollen, batz jcber, btr in Oesterreich geboren, fahig fei, bent ganzen seine Ditnstt zu weihen. Sic wollen serner, bah der staatsrechtliche Zusammcnhang, ber unter alien Deutschen in Oester-rtich besteht, nicht zerriffen werbe. Der deutschc Stamm ift berjettigc, ber fiber a tie Limber biesfeits ber Lcitha ausgebreitet ift. Sie wollen baher nicht, bah sic vereinzelt unb isolirt werden, unb baburch IeuilleLon. Bauerntheater in Tirol. Eine ganz eigciithiimtidic Erscheinung in Tirol die sogenannten Bauerntheater, wie sie in Innsbruck unb burchs ganzc Untcrinnthat landes-^>lich sinb. Sie sinb zweiselsohne Ueberreste ber Msionsspiele im Mittclaltcr, welche sich in einigen ®e9enben der Alpen noch erhalten haben, z. B. im ~berammergau. Ein ahnlicher Versuch ber Wieber-leItbung wurbc cor Kurzent erst in Brixlegg ge-^Qtht. Heutzutage ift das Sujet der nordtiroli-Ichen BauernkomSdien nicht mehr der Leidensge-Rchichte des ErlSfcrs entnomincn, sondcrn bassclbc ^urdc con bramatisirten Hciligcnlcgcnben unb in [ln>9tn Theatern con Ritterstucken verbrangt. Jns-besonbers ift es die durch ben mehr prosanen Geist :cr Lanbeshauptstadt angefranteUe Biihne ehemals a ^er Hvttingcrau, nunmehr im Dorse Prabl bei Innsbruck, welche dem welllichen Ritterschanspiele Hallcn vffnete. Unb zwar wusscn biese Stuckc, “Uen sie ben Bcifall ihte« Publikums gcwinncn, 'l9t stark im Schautrlichen arb'citen unb schon an- tizipando burch den Titcl auf die Gansehaut des voraussichtlichen Auditoriums wirken. Ritter Kuno o. Enlenhorst ober bas Blutgericht in der Gcistcrstundc, Oder bas Hochgericht am Rabenstein, daS sinb so echte Titel ber rustikalen Dramatik; Titel mit sehr viclcn, im Essekte sich steigernben „Ober" ilben na-turlich einen uttroiberftehlichen Zauber aus. Ein fehr beliebtes unb in vielen Bearbeituitgen auftau* chendeS Thctna bilbet bie Lcibcnsgefchichte ber Gra-sin Genovefa unb ihres SohneS Schmerztnrtich, welches Stuck feint Wirkung auf bie Thriincnbru-feu ber Znhorcr unb inSbefonberS ber Zuhvrcrinncn nie ocrfchlt. Die AkteurS unb Aftricen des Bauerntheaters sinb selbstverstanblich Bauern, bie Hclbin unb Lied-haberin nicht scltcn eine scschc Kcllncrin oder deS Schulmeisters Tochter, die Heldcn haufig ausge-biente KaiscrjSgcr, kurz sic sinb jenen Kreisen ent-nommen, welche burch Umgang mit gebitbeten Men-schen eine Art Schliff sich erworben haben unb bie Fiihigkeit befitzen, das Hochdeutfchc am beften aus bem Fahrwafser bes tiroler Dialcktcs zu retten, benn im Bauerntheater roirb hochbeutsch gcsprochen, was sich im Mundc ber tiroler Bauern brotlig ginug auSnimmt, nur bie nit schltnbt „lustigt Ptrson" oder ber Komiter hat bas Vorrecht, mit ben berb* sten AuSdrnckcn unb in ungefchminftefter Sprache seines Dialektes zu bebattiren, wodei man Gclegcn-heit sinbet, bie fernigften AuSwuchse ber tiroler Bauern fennen zu lernen. Auhcr ber stereotipen Zugabc bes Komikers, wclchcr in Ritterstucken cinem Knappen, in heiligen Stucken jedoch verfchiebene RoUen, boch auch meift einen Dicner fpielt, ift eine roeitere merfwiirbigc fliinbige Figur ber Genius. Dieser Genius grcift nie in ben Gang bes StLckeS ein, sonbern crschcint nur in ben Zwischcnaktcn als wandclndcr Prolog unb singt ben Jnhalt bes kom-menben AkteS, wahrend auf der Biihne die AkteurS in mimischeu Tableaux bas Sujet bes GesangeS bilblich barstcllcn. Jst ber Genius mit seittem Gc-sange zu Endc, so sSllt ber Vorhang unb geht bann erst roieber auf, wenn ber foeben bargeftcllte Akt sich abzuspielcn beginnt. Dieser Genius crschcint in cinem fantastischen, den Etigclabbitbungcn in Landkirchcn nicht uttahnlichem Kostiime, mit entblvh-tcn airmen, welche, wenn sie einer rustigen Bau-ernbirne angehbren, burch bas tiese, sonnengebrSunte Jnkarnat unb die kriiftigcn Formen bem atheri* schcn Wesen des Genius gelegentlich etwas Eintrag thun. Den Genius singt meift ein Miidchcn, boch in den einzelnen Landern nationalgehcissigen Natio-nalitiiten aufgeopfert werden. Sie woven dahereine Berfassung, roelche ihnen ein Zentrum bietet, in roel-chem sie nicht, wie man sagt, die Herrschaft sfihren, sondern fid) selber schktzen konnen, in welchem sie sich stir die Aufgabe erhalten konnen, die sie in diesem Reiche zu ersfillen haben. Und was ist Venn der Kampf, der unter dem Feigenblatie der natio-nalen Gleichberechtigung mit dem FSderalismus eigentlich intentirt roirb, anderes, als der Kampf urn die Erringung nationaler Herrschaft in Theilen deS StaateS, rotil solche im ganjen gar nicht mSg-lich ist; was ist dieser Kampf anderes, als die An-erkennnng des Grundsatzes, den ich ausgesprochen Habe: ES gibt keinen Staat ohne NationalitSt, daher sollen in Oesterreich Staaten geschassen werden, damit die Nationalitaten, welche im ganzen die Fuh-rnng nicht haben kSnnen, ungestort die Hegemonic in einzelnen Theilen hatten. (Rufe: Sehr gut.) Und nun mSchte ich fragen, nachdem gestern ein Redner, ich mSchte fast annehmen, mit einiger Selbstironie auf die Bescheidenheit der Forderungcn hingewiesen hat, die er im Namen seiner Partei gestern zu HSren gab, ich sage, ich mbchte fragen, wie die Forderungcn beschaffen find, die ich fur die Deutschen in Oesterreich in Anfpruch nchme? Wenn die Forderung tines auf den Trummern von vier oder funf Kronlandtrn sich aufbauenden fouveranen Sloveniens, die uns gestern vorgehalten wurde, be-scheiden ist, dann muh ich sagen, sind unsere Forderungcn mehr als dcmuthig. Aber ich miichte dem Herrn Redner bod) zu bedenken geben, dah er, der darauf grohe Hoffnungen bant, dah gegemvartig fein unb seines StammeS Eimer im stcigen set, nicht das Majj seiner Bescheidenheit iioch in den Eimer werse, denn es kSnnte bcv Hcbebaum brechen, an welchem ber Eimer bcsestigt ist, unb er konnte hinunter sturzen in bic Tiese fur a tic Zukunst. (Rufe: Sehr gut!) ES ist baher diode, die Bedeutung zu verken-nen, welche die Deutschen fur Oesterreich haben, und cS ist, gcliubc gesagt, ein Jrrthum, weiui man glaubt, dah die anderen Nationen bei ciucr Berfas-sung gesichcrt scin kSnnen, welche ben Deutschen wiberstrebt. WaS ich hier sagt ist nicht nationale Fanla-stern, was ich hier ausspreche, ist ein Naturgesetz, mit dem Oesterreich steht und fallt. Waqcn Sic cs, eine Dcrsassung zu schassen, welche die Deutschen zerreitzt, welche sic in Bohmen, in Mahren. in Krain, in Kiirnten und ich weifj nicht, wo nod), alien Folgen einer Minoritat und ber Bergewal-tigung von Hah erfullter Nationalitaten auSsetzen toiirbe, unb sic haben bic Deutschen zu Gegneru, nicht ihrc Berfassung, sie haben sie nach eben bit« sem Naturgesetze zu Gegnctn beS Staates felbst ge-macht, unb welche Folgen baS fur Oesterreich hattc, roirb er ausnahmsweise auch von Manner« barge« stellt. Lor zwanzig Jahrcn war in Innsbruck tin Obcrjager als Genius wcit unb brcit bcruhmt. Auher bnt Bauern, den eigentlichcn Roue 6 dcs PartcncS ber Landbtihncn, verirren sich auch hiiufig Stabler, Frcmbc u. s. w. in bic dcr Kunst gewcihtcn Hallcn. Nachdcm nun viclcs, was dem Geschmacke deS landlichen Publikums augepaht ist unb bie Gefuhle ber ZuhSrer aufregt unb butch« roiihlt, auf ben blafirten Stabler einen anderen, oft den gegenttjeitigen Einbruck macht, so bah oft ein konvulsivischcs Lachen benselbeu uberfallt, fo rath man bem Ratling, ehevor er ins Theater sich begibt, sich zu beherrschen, urn Unannehmlichkeitcn auszuweichen, benn bie Bauern nehmen eS sehr ubel auf, wenn man bet Riihr= obtr Schauerszcnen lacht; ein folcher Vcrstoh konnte leicht im Parterre ben Ruf „Werst's ’n auhi" procozitcn. Selbstverstanblich finb bie Bauernthcatcr an Wcrktagen gefthloffen unb ttur an Sonn- unb Feier-tagen geiiffnet. Viele Orte besitzen formliche Thea-tergtbfiube, naturlich aus Holz, bic 58eleuchtung ist tint fehr billige unb ausreichenbe, inbem fie der Sonne ubcrlaffen ist, benn das Bauerntheater be- werben Sie cntnehmen, wenn Sie einen Blick auf die Karte wersen. Man wirft unS vor, datz roir immer hinaus-blicken nach Deutschland, und datz roir Verrather an Oesterreich seien. Ich aber sage: Heute gibt es in Oesterreich keine Oesterreicher, als nur die Deutschen, (Bravo! Widerspruch rechtS.) Denn roenn roir das wollten, was man uns vorwirst, wenn wir an den Derrath an Oesterreich dachten, dann mirtzten wir den FoderaliSmns akzeptiren, denn bet der Katastrofe, die nach allem, was sich am po-litischen Horizont wie GewSlk ansammelt, herein-brechen muh unb hercinbrechett roirb, wiirbc feint Zentralgewalt bestehen, die unS bann hitibcrn konnte, zu thun, was roir wollen. (Ruse: Sehr gut!) (Schluh folgt.) Der Aufstand in Spanien. AnS Valencia, dem Hauplplatz der spanischeu Republifancr roirb unter bent 11. berichtet: Die Rcpublitancr in Valencia folltcn heute frtih bttrch cine bcbcutonbe Truppenmacht angegriffcn werben; gestern rourben bie geinbfeligfeitcn zwei Stunben unterbrochen, um bie Tobten unb Berwunbctcn vom Kampfplatzc wegzufchaffen. Eine Eifenbahnstrecke von mehr als sieben Meilen ist zerstort. — In Saragossa herrfcht jctzt Ruhc; wahrcub bcs Kam-pfcS finb bort ctwa 250 Mcnfchcn gttbdtct unb in ben Strahcu grohe Lcrwiistnngtn angtrichttt. Dit anbalusischc Emporung hat burch mehrere von ben repnblikanischen 2lbgcorbneten Fantoni unb Labcllo be la Bega aus Moron znsammengebrachte Banden an Static gewonnett. Dcr Pricster Pc. dregal brang an der Spitzc von 2—300 Mann in Marchcna, ostlich von Sevilla, ein, bemachtigtc sich bes PalasteS bes HcrzogS von Ossusia unb itahm mit, was ihm gefiel. Die Stnrmglocke ver-tunbete ber Stabt soglcich bie Einsctzung einer rcvo-lutiondrcn Junta unb bic Einroohncr rourben auf-geforbert, ihit Pferde und Waffen binncn einer Stnnde auszuliefern. Die Ausrtthrer nahmett die StaatSgelber in Bcfchlag unb Pedrcgal zog am an-bcrn Morgen nach Ossusia, nachdem er die schon langst republikanisch gesinntc Beviilkerung von Mar-chena bcroaffnet zuruckgelassen hattc, In dcr Provinz Alicante bcfehligt ber Abge-ordnete Santamaria eine Schar von vierhunbert Maim, welche unter anderen Frevelthaten den Biir-germeister von Billena ermordet haben soil. Madrid erfreut sich zwar fast ungestiirtcr Ruhc, doch herrfcht allgemcitte Furcht. Zwar hiclt Prim, urn den star-ten Arm der Regierung zu zeigen, im Prado cine grohe Trnppenschau, both glaubt man in der Stabt auhergcwohnlich viele vcrdiichtigc i'cutc zu schcn. Grohe Porsichtsmahregeln werden getrosfen; die Polizisten sind, mit Gewehren mid Revolver« bc- ginnt Rachniittag unb enbet vor Einbrtich ber Dmtkclhcit, bit Eintrittspreisc find zicmlich hoch; so hat das Pavtcneentree ber Biiljne von Prabl bic Hbhe des PortcncentrceS am Laib»d)er Theater. Nachdem die Bauerntheater keine Hvfthcater finb, so ist es dem Publikum gestattct, fetucn Bei-fall vber scin Mihfallen uttgehinbert auszusprcchen, auch sorgt ber Thcatcrwirth fur Reftaurirung ber burch die heftigen GcmuthSbcwegungcn gan.i bcfon-dcrs in Anfpruch genommeneit Krafle bes Publikums. Bei bem frifchctt Tirolerlemperamente ber Zu-horer fchlagt bie Gemuthsstimmung berfelbcn oft in fehr rufchetn Wechfcl urn, wozu bic „lustige Person" sehr Diet beitrogt, unb es kommt oft nor, bah sich baS Publikum mitten in ber Traucr einen Jux macht. Als ber Gras vor ber Hohlc, aus roclcher er eine Francnstimmc vernahm, ber Genovefa, roelchcr jene Ftauenstimme gchorte, zuruft, sic mbchtc hcraustrcten, unb diese oou ittnen her antroortet, sic tonne nicht fomnten, da sit fthr un-vollstandig bcfleibct fei, rourbe Genovefa von ben Bauern, bic ben Wunfck bcS Grafen aufs tras-tigfte burch sturmischc Hervorrusc untcrsMtzten, in die argste Bcrlegcnheit gesetzt, roelche nur baburch roaffnet, im Mittifteriuttt bcs Inncrn konzentrirt, wahrend die Truppen sich in ihren Kasernen bereit hielten. Man zog, um die Besatzung zu verstarken, ein Jager-Bataillon von Toledo herbei. Writers liegen folgende Telegramme vor: Madrid, 13. Oktober. Die Insurgent«! von Valencia, welche grbhtentheils aus Laudleuten bestehen, haben sich in einen Theil Balencia's zu-riickgezogen, wo sie sich besestigen. Achtzehn Batail-lone Regierungstruppen hatten ben grohten Theil der Stabt besetzt. Der Ausstanb beschrantt sich gegenwartig auf Valencia; einige klcinc Banbcn burchzichcn noch Catalonicn unb Arragonicn, wo jcboch tagtich Un» terwerfungen vorkommcn. Wcbcr ein TrnppcnkSrpcr, nod) eitt Offizier oder ein Soldat finb zu ben Jnfurgenten iiberge-gangen. Die Banbcn Pauls unb Salvoechea's finb beinoratifirt; man glaubt, bah ihre Chefs nach Gibraltar zu enlkommcn fuchen. Der Brigabier EreSpo halt Bisbal befetzt. Die Jnfurgenten fluch-tetcn sich bei bem Hcrannahcn ber Artillcrie. Madrid, 14. Oktober. Die Amtszeilung ocroffentlicht eine Melbung bes GeneratkapitanS von Catalonicn, nach roclcher sich in ber Provinz Taragotia 1800, in Gcrona 2000, in Leriba 600 unb in Barcelona ebenfalls 000 Jnfurgenten unter-worsen haben. Eine aus 1000 Mann bestehende Jnfurgtntcnbanbe in Alcira rourbe geschlagcn; bie* felbe vtrtor 61 Todtt. Valencia, 14. Oktober. Morgens. Die Jn-furgcnten vertangen zu kapitulircn. Die Regierung forberte jeboch Untcrrocrfung auf DiStrction ohne irgenb welche Bcdingung. Die Banden unterroerfcn fid) atlcnthalben, die Jnfurgenten in Valencia bitten Capitulation an. Politische Rundschau. Laibach, 16. Oktober. Die L a n b t a g c solicit noch tut Lanfe dieses Monats geschlossen werden. Uebcr den Termin der Einberusnng dcs Rcid)sralhs ist ttod) tcitt Beschluh gefaht. Vom bohmischen Landtage verlautet, dah er sich den Antragen des niederosterreichischen Landta-ges in Angelcgenheit dcr Wahlresorm anschlichcn roerdc. Bedcntsamcr noch ist die Melbung, dah der Klub ber Verfaffuttgstreuen in Prag beschlossen hat, ben Antrag einzubringen, ber Lanbtag moge vor Schluh der Session cine Adrcsse an ben Kaiser richten. Die a n f st a n d i s ch c n D a I m a t i n e r rootlen es allem Anfcheiue nach anfS auhcrstc ankom-nten laffeu. Gestern fond namlich im Gcmeindeamte zu Castelnuovo cine Bcrathung statt, um eine Deputation an die Aufstandischen mit der Anfforde-rung zn entfenben, sich ben Gcsetzctt vor Beginn gemildert wurde, dah sclbc bem stiirmischcn Andrott* gen beS Publikums Folgc gebnib, beint Hervortre-ten bercits baS reichc Grafinkostiimc ihrcr nachsten Szcnc anhattc. Wcr bie Dichtcr dcr Baucrndrarncn find, wcih man eigentlid) nicht, cs ist jebcnfalls ein nach-ahmenSwerlheS Beijpiel cdlcr Sclbstverlcugniing, von ©cite dieser tiitcratcn, roelche stir ihr Volf geistig wirkcn unb babei auf bie Unsterblichfeit bes Nametts vcrzichten. Mogc man ubrigens fiber biefc originetlcn Baucrntomobien bettfcn, wic man will, soviet ist gewih nid)t abzuleugnen, bah eS beffer ist, ber Bauer verbringt feineu Soimtagsnachmittag bei cinent, wennglcich von strcngen Kritikeru in feinein Werthe bcstrittenen geistigctt Genuffe, als wenn er anbercS weiiigcr nutzlicheS treibt, unb rourben geistig bcgabtc Menschen, anstatt hochiniithig fiber baS Bauerntheater zu lachen, auf Jnhalt unb Form biefer Stficke, bei Belaffung ihres volksthumtichcn CharatlcrS, einen belebcnbcn unb betehrenben Ein-fluh nehmen, so fonnte felbst das unfdjcinbare Bauerntheater das rocrbett, was das Theater dem Volte iibcrhaupt fein foil — eine BildungSquelle. der Militaraktion zu unterwerfcn. Die entsendctc Deputation fand jedoch keine gunstige Aufnahme, die Jnsurgenten wiesen vielmehr die wohlgemeinten RathschlSge ihrer Mitburger zuruck und suchen, beilaufig 1000 Mann stark, durch hinabgerollte Fclsblvcke rc. die Stratzen unwegsam zu machen. ®ie bcrlautct, werden jetzt, da alle anderen Mittcl erschgpft find, die Aktionen dcS MilitarS beginnen. ®ie die ..Presse meldet, besitzen die Bocchesen Hin-terlader. und ist daher die Bermuthung wohl ge-rechtfertigt, datz die Aufstandischen durch cine fremde Machl unterstutzt werden. Der Furst von Montenego hat seinen Unterthanen strengstens den ^erkehr mit den Jnsurgenten untersagt. In Lemberg fand Sonntag im Rathhanssaale tineVersammlung der polnischenAbgeordne-tcn statt. Die Berichte svwohl des „CzaS" als ^8 „Kraj" konstatiren, dah man hier zu keinein ^Merkcnswerthen politischen Resultat gclangte. Man tonferirtc bios iiber die LandeSwahlordnung. Von tintm FusionSversuch der Parteien war keine Rede. Der franzosische UnterrichtSministcr beschsftigt sich mit einer Borlage, in welcher namentlich das Prinzip der Uuentgeltlichkeit deS Unter-richtes hervorgehoben ist. Doch wurde gerade bieser Grundsatz, wenn ihn die Regierung iiberhaupt 6or die Summer bringt, in dcrsclben auf grotzen Widcrstand stotzen, wie eS ja auch dern sriiheren Untcrrichtsininister Duruy, dern riihrigeu Gegner der Bischofe nicht gtlang, diesen Grundsatz durchzu-bringen. Zur Tagesgeschichte. — Das Gefolge des Kaisers siir die Orientreise ist bereits sestgestellt. Es besteht aus bcm Generaladjntanten, Generalmajor Graf Bellegarde als Reiseoberleiter (mit bem Adjutanten Baron Lohn-eifen), ben Flilgeladjntanten: Major Baron Bechlols-heim, Graf UexkUll, v. Kriegshammer, v. Groller, bem Ordonnanzoffizier Rittmeister Graf Szirmay, bem Borstand der Mililarkanzlei Oberst v. Beck, Oberst Ritter v. Kraus, ben Offizialen Falkner unb Tesarz, bent Kabinetsbirektor Staatsrath Braun, Hofrath Papa«, Regierungsrath Hofmann, Obersthofmeister Furst Hohenlohe, Reichskanzler Benst, Sektionsches Hofmann. Hossekretcir Vraniczany, Sektionsrath Teschenderg, Re-dakteur ber »Wiener Zcilnng," bem Hanbelsminister Plener, Pizeadmiral Tegetthoff, Fregattenkapitan Fautz, einent Adjutanten vom Oberfthofmeisterstabe, Hoffekre-tar v. Raimond, Hofzahlmeister Meyer, Offizial Schnerr, Kammerfourrier Branko, zwei Aerzten. — Der Pfarrer Josef Bazala in Nenstist (Znaimer Kreis) ist in Brnnn, vor bessen Landes-Zerichie er sich wegen Storung der offenllichen Ruhe burch eine Kanzelrcbe zu veranlworten hatte, in Folge eines Gerichtsbeschlusses fogleich in Haft geuomineit worben. Der Pfarrer hatte versucht, auf die Bela-stungszeuzen zu seinen Gunsten Einflutz zu nehmen. — Wegen skanbaloser Exzesse, in ber Trunkenheit ver-tifct, wurde in Briiuu ber Kooperator Robert Krebs aus Rakwip (Bezirk Auspitz) von ber Kommuual^Pvlizei berhaftet nub bann nach einent roieberhclteit Exzesse in fciue Heimat znrttckgeschickl. — Die von einigen Blattern gebrachte Nachricht von ber Auffiubuug be« Leichnams bes Kinck Bater hat sich nicht beftdtigt. Das Testament Tonellos. Der »Cittad." verossentlicht bas Testament bes Herrn I. Ritter v. Tonello. Wir enttiehtnen bemsel-ben Folgenbes: Fur bas Seelenheil bes Berstorbenen svilen 1500 Messen zn 2 sl. geleseu werben. Am Tage bes Leichenbegangnisses werden 2000 sl. unter bie Armen ber Stabt Tries! vertheilt. Dem Triester Armeninstitntc werben 20.000 sl., bent tienetianer 10.000 unb ben Armen in Muggia 1000 sl. ver-macht. Der Gemeinbe Recoaro werben 1000 sl. siir eiit Spital unb 8000 Franken zur Ausbesserung. einer Kirche geschenkt. Den brei Werksithrern (capi mistri) werben je 15.000 ft. unb ebensoviel bent Capitan Diodcito Billasfer vermacht; auch bie iibrigen An-gestcllten, Arbeiter unb Diener sittb tttehr ober min- der reichlich bedacht. Haupterben deS Berstorbenen find die Witwe, ber Sohn Johann Baptist unb bessen Kinder unb bie vier verheirateten Tbchler. Der Sohn Lnbwig, welchem ber Baler mehrere mal bie Schnlden bezahlt und ber dennoch ncuerbings uerschulbet ist unb in seiner ungeordneten Lebensweise verharrt, wird entcrbt, jedoch der Mutter empsohlen. Ferncr heitzt es im Testamente, das vom 27. September bieses Jahres datirt ist: „Sollte bie Gesellschaft „Stramare" zu Stande kommeu, so hat mein Schwiegersohn Wurmb unb seine Gattm siir ihn bie Summe von 200.000 in auf seinen Namen genommenen Aktien im Erbantheil znrUckznzahlen ober sonst zu verglllen. Kommt bie Gesellschaft nicht zu Slanbe, so empsehle ich meinen Erben mil aller Wiirme, vereinigl zu bleiben unb bie Anstalt S. Marco gemeinschastlich zu erhalten unb fortzusuhren, inbem sic zu biesem Zwecke ein Kon-sortinm bilben." Zum Testamentsexekutor wird Herr Stefan von Conti crnannt, bent auch bie Besitzung S. Damiano bei Monza vermacht wird. ©einent Rechtsfrennbe 'Hrn. Dr. Anton Bolpi hinterlaht ber Berstorbene 5000 sl. Wie wir serner Horen, wirb der Werth der ganzen Hinterlassenschast anf rnehr als 4 Millionen geschatzt. Das Leichenbegiingnih fand Donnerstag Bormittags unter grotzem Subrange ber Beviilkerung statt. Der Herr Statthalter FML. Meeting, zahlreiche Bertreter ber Behorden und Korper-ichasten unb ein longer Zug von Freunben unb Berehrern erwiesen bent Berstorbenen bie letzte Ehre. Lokal- unb Provmzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Der in Laibach be stand ene Zweig-vcrein ber ©chillerstistung) war schliehlich nur rnehr burch ben nach Wien UbersiebeUen Rebaktenr ber „Laibacher Zeitung" Dr. Lnbwig Jtzleib re-prasentirt. Bci ber dieser Tage in Wien stottgehabten Generalversammlnng ber detttschen Schillerstistung wnrbe nun eine Zuschrist des letztern vorgelesen, worin bieser in Folge seiner Uebersieblung nach Wien bie Anflosmtg bes Zweigvereins in Laibach anzcigte unb bie Fonds bieser Stistnng ini Bctrage von zirka 400 si. bem Bororte iibergab. Die Bersammlung be« schlotz, dah biese gegenroartig in Weimar bepouirten Gelber von bent jeweiligen Bororte bis znm Wieber-erstehen eines Zweigvereines in Laibach verwaltet unb verwenbet werben fallen. — (Theater.) „Die schLnc Helena." Bci vollem Hause giitg geftent Offenbachs „jd)i)iie Helena" iit Szene. Der Werty diejcr Operettc ist bcieitS von alleu ©eiteu so hinlanglich unb con a licit Slandpunkten belcuchtet warden, dah wir uns einer noch rneitcrn Illumination fiiglich cnt-halten zu durfeit glaubcn. Bleibcu wir also bci ber „schv-ncu Helena'1 wie fie uns gejlent geboteu wnrbe. Wie an* bcmiirtS, so war auch hicr bod Hanptaugemnerf cbeit aus bie „(chime Helena" par excellence gerichtet, unb wir lichen es auch sehr genic aus Frl. Bonby hasten Frl. ly.oiibi), begabt mit eiitct ualiirlichcn Heitcrkeit into einer angenehmcn Erscheinung, nimmt schon im Borhinein siir sich ein unb crhbht bas Jntcressc bnrdi ihr charaktcri-stisches, mnuteres unb gefalliges Spiel nicht minder, alS durch ihrc sonore, gcsdniltc unb simpatische ©tiitiinc. Sic Hal eg auch geflern vcrslaudcii, ben Lharakler (?) Hclencns, der in der Hand des „Berhangnisses" cine stetS gesallige Entschnlbignng bcreit halt, — eine Filosvfie, bie melleicbt so mattcheit Anklang. inutatis mutandis finbet, — mit jencr Verve darznstcUcn, die wohl ahneii, nach llm-flanben auch vcrslchen lajjt, bit, bie gcsahrlichc Grenze bes Znvicl unb Zubcntlich wohl slreifl, ohne sic jeboch zn iiber jchreiten. Der reichliche Bcisall, ber sogar ZilhcrcuS Schifs in (einent Sonfc aufgehattcn, bcrcieS be it Ersolg, ben fie, Frl. Bonbh, cmmgen Nicht minber von Jnleresse filr uns war »Paris," wcil dargestelll von Hern Aubcr, ben wir in Rollcn solcher Aategoric zu sehen nicht gcwohut sitib. Herr Anbcr, geschatzt in seiner sonsligcn Eigcnschask, lonute als lirischcr Tenor, noch bazit in eitter Nolle, bie auch Komik verlangt, nicht so burchbrittgen, wie wir es bei ihnt in ber Opcr gcwohut sittb- Er war jebod) iuniter* Hitt ciit jdjdtzbatet »Paris," bet sich bcsondcrs bes gesang lichen Thciles seiner Slufgabe, namentlich im erstcn Akte bed „Auf bem Berge Jba" unter Beisall cntlebigtc. llebcr= rajdit haben tins bie Herren Moser unb Pauscr. Wir ha* ben Hcrrn M oser noch in tciner so umfangreid'eit konti jchcit Nolle gejeheu, als es „itald)as, ber Grohangnr" ist, bie Herr Moser mit sehr nnvtjamcr Komik in Sprachc, Ge-stilulation unb GesichtSansdntck borftellte; wir miiditcn ihu nur bitten, einiger Uebcrgiiffe fid) in Znkunst zu enthalten. Bci Hcrrn Panser, bessen „Menc —lans ber gntc ... cine geluttgene Figur abgab, »erntijjten wir nur cities, ttamlid; das bei alien Menelfiuseit het-gebvadite ttrbiimmc Gestcht; noch dieses, nnd Menelans ist vollkommeu, rote ber »Agamemnon" bes Hrn. Beck, wie bie »Klytemnestra" des Frl. Mahr. Es herrschte iiberhaupt eine ansteckend heitert Stimmung auf ber Szene; Frl. Alfi} or, ein herjiger »Orest," fang unb hlipfte voll Leben mit ihrem niebltchctt »Pylades," Frl. Hellwig; ihntn folgtett bie ivilben uttb roSchsenten SShne bes „Mars," Hr. Gschmeiblcr, Hr. Mtiller unb hintet „Achill" unb „Ajax" sahen wir Frau Schmidts unb Frl. Berg, im griechischen (sic) Kostllme so gefaUenb wie immer. Dckorative Ansstattung uttb Ko-stiime gefielen allgemeiu. Schliehlich noch tmsere vollste Anerkennung bent Herrn Kapellmeister Milller, ber so verschiebenartige Elemeute auch in muftkalifcher Bcziehung zusammenzuhalten verstattben hat. Aus dem Gerichtssaale. (Diebstahl au6 interesanten Motiven.) Bor-sitzenber: LGR. Kapretz; ofsentlicher Anklager: StAS. Hren. Agnes S., bie Tochter eines vermoglichen Grnnd-besitzers, besanb sich in Folge cities in ber Licbc be-gangenen Fehltrittes bei ber Hebamme Elisabeth Wal-litsch, urn ihrc ttahe bevorstehenbe Nicbcrkunst abzn-warten. Balb ttach ihr fant zu eben bieser Hebamme bie Maria L., bie sich in benselben Umstanben besanb, wie AgneS ©. Maria L. brachte eine Chatonille mit, in welcher fie ihr Gclb unb ihrc Briefe aufbewahrte. Die bei-ben ©chicksalsgcnossinnen besprachen ntanchntal ihre Her-zensangelegenheiten unb Agnes ©. wnrbe nun, wie fie atigibt, von einer grosjen Reugier ergrifsen, iiber bas Berhaltnih ber Maria L. ndheres zu ersahren. Eines Bormittags tarn nun Agnes ©. in bas Safe Schmidt in ber Spitalgasse mit einer Chatonille unb ersuchte einen ber Marqueure unt ein Messer, bamit sie bie Chatonille, zu welcher fie ben Schliisscl verloren Habe, ossncn wlirbe. Der Marqueur wollte bics nicht thun unb lieh bie A. S. zum Schlosser Karl Achtschin stih-ren. Hier verlangte Ag. S., man moge ihr sogleich einen Schlltssel zn ber Chatonille anfertigen unb als matt ihr bebeutcte, dies fonne so schnell nicht geschehen, forberte sic, man ntoge ihr bie Chatonille anfsperren, was auch geschah. Ag. S. entuahnt ber Chatonille bas bartn besinbliche Gelb unb trug es in bas Caf6 Schmibt, wo sie einen ber Marqueure bat, bas Gclb in Berwahrnng zu nehmen. Dem Befitzer bes Cafv tarn ber Borgang vcrbachtig vor uttb er erftattete beim Magistrate bie Anzeige. Ag. S. wurbe, als sie bie Chatonille bei Achtschin abhoten wollte, orretirt. Bei ber am 13. b. M. stattgefunbenen Schluh-ticrhanblung verantwortete sich Ag. S. bahin, datz sie von nnwiberstehlicher Reugier ergrifsen, eines Tages die Chatonille mil einent Schliisscl zn ossncn versucht Habe, batz bei biesem Bersuche bas urn das Schlotz be-sittbliche Messingplatlchcn (Schlotzschilb) abgefaUen sei, unb batz sie nun, unt biesett Schaben roieber gut zu machen, ben Enlschlutz gesaht Habe, bas Kastchen zum Schlosser zn tragen, batz sie basselbe im Gas6 nur bes-Halb Habe ofsneu toolkit, unt ettua bariit befindliche werthvolle Sachen herauszunehmen unb wcihrenb ber Dauer ber ReparaMr zn bewahren. Da sich Ag. S. zur Zcit ber That in hoch-schwaugerem Znstanbe befanb, — sie entbaud in der nachsten Woche, — tourbcn die Sachverstciudigen iiber bie Frage, ob bie That nicht eine Folge ber bei Frauen im Zttstande der Schwangerschast hausig aus-tretenben GelUstc sei, einvernommen. Diese sprachcn sich dasur aus, batz es immerhin, moglich, sogar wahrschciulich sei, batz Ag. S. im Znstanbe,' in welchem sie sich befanb, sei es nun aus franfhaftcr Reugier ober aus fraitfhaftem Geliiste nach bent Bc-sitze ber Chatonille, sich bieser bemachtigte. Dastir spre-chen alle bie That begleitenben Utustanbe. Die Staatsanwaltschast stellte ben ©chlutzantrag auf Richtschuldig, benn bie Angeflagte, einent guten Hause angehdreitb, Habe sich zwcifclsohnc nicht in ber Absicht zu ftchlen, fonbern nur entttjeber aus SJteugier ober franfhafter Manie in den Besitz bes Kastchens zn setzen getrachtet. Der Gerichtshos sprach Ag. ©• nicht schulbtg. SIBittcruitg. i'aibad), 16. Oktober Nachts 9tcgen. Ttilbcr Bormittag Wollenzug ans SSW. W armc: Morgens <5 Uhr + 6.7", 9tad)in. 2 llhr+9.0® (1868 H- 11.7 ; 1867 + 14.9°). Barometer: 326.49'" im fallen. Das geftrige Tagesmitlel ber Warmc -j- 6.9% um L 4° unter beitt Normale. Oflitictti, Student, Angekommene Fremde. Am 15. Oktober. Klefawt. Bonomo, Schiffs-Kapitiin, Triest. -t. f. geldjdgtr, Triest. — Gabriel Lauro, Triest. — Ruppe, Haudelsm., Linz -— Urbas, Jdria. — Berkii, Kfm., Sissek. — Battisk, Feistriz. — Hauptig, Feistriz. — Kovoievii, Jng.-Assistent, Wien — Tomschitsch, Sngenitur, Wien. — Dolleuz, Privat, Wippach. — Schuller, Kropp. SmlS Wien. Schilflcin, Handelsm., Kiirnten. — Gutt-mamt, Kfm., Wien. — Ehrenreich, Pouovic. — Kiiller, Besitzer, Neumarktl. — Baronin Grimschitz, Velde«. Marlrlbericht. tiaibadf, 16. Oktober. Auf dem heutigen Markte find erfchienen: 9 Wagen mit Getreide, 3 Wagen mil Heu und Stroh (Heu 25 Ztr. 15 Psd., Stroh 18 Ztr.), 12 Wagen uni 2 Schiffe (22 Klaster) mit Holz. Hurchschuittr-Prcisc. Mkt. Weizen pr. Mtz. Korn „ Gerste „ tafcr albfrucht „ Heiden „ Hirse „ Kukurutz „ Erdapsel „ Linsen „ Erbsen „ Fisolen Rindschmalz,Pfd. Schweineschm. „ Speck, frifch „ — gerauch. „ TfE7 Mh. 480 2 j 80 2 >60 1;80 50 5 20 6 50 i; 87 Butter, Pfund Eier pr. Stiick Milch pr. Matz Rindfleisch, Psd. Kalbfleisch „ Schweinefleisch,, Schopfenfleisch „ HLhndel pr. St. Tauben „ Heu pr. Zentuer stroh „ Holz, liar., Klstr. — weich „ Wein, rother, pr. Eimer — weitzer, „ ft. Mgs. Telegraphischer Wechselkourr vom 16. Oktober. 5perz. Rente Lsterr. Papier 59.85. — 5perz. Rente iisterr. Silber 69.20. — IStiOer Staatsanlehen 94.60. — Bankaktien 715. — Kreditaktien 254.25. — London 122 85. — Silber 120.25. — St. t. Dukaten 5.85. 42 2 10 22 24 -22 [14 30 Il5 90 70 |ank un- Aneulpfchlung. Da ich Sonntag ben 17. Oktober 1809 die Kn-Mino-Keiitauratiwnci-Iioknlltnten fiirmlich croffne, kann idi uicht umhin, vorerst fltr das mir int Gast-hause zur „goldc»en Schnalle" geschenkle Zntranen mei nen innigsten Dank auszusprecheu. Gleichzeitig erlaube ich mir die Versichernng auszu-sprechen, datz ich auch auf meinem neuen Posten weder Muhe noch Kosten scheuen werde, allen gerechten Ansprtichen des verehrten PublifimtS zu entsprechen. Fiir gute, unversalschte Getranke, schmackhaste Kiiche und prompte Bedienung, sowie ftlr Eleganz ter Ansstat-tung ist bestens gesorgt. Das Speisen - Abonnement ist zu moglichst billigen Preisen erSffnet. , Judeni ich mich nun der (Suitft des verehrten p. t. Publikums bestens empfehle, bin ich (351—2) hochacktungsvoll Franz Ehrfeld, Restaurateur. Die Laibacher Gewerbebank ubernimmt Gelder in lanfende Rech- miltfl (Conto corrent) und vergutet bis auf Widerruf: bei 8tagiger Knndigniig 47„ /# ,, „ 4 y2 % 90 t, ft 5% Laibach, 12. Oktober 1869. (349-2) Die Direktion. 60 Gedenktafel fiber die am 19. Oktober 1869 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Wofch naan. Wiener Biirse vom 15. Oktober. 86. 79.50 82.' 75.75 gt&atsfonda. Geld . Ware 5perc. Lsterr. Wahr. .! —.—| — Mo. Rente, ost. Pap.! 59.80; 59.90 dto. dto. ost.in SUb - 68.90 69.-Lose vou 1854 . . .1 88.— 88.50 Loje von 1860, ganze 94.— 94.50 Lose von I860, Fitnst.! 99.- 99.50 Pramiensch. v. 1864 .114.- 114.50 Gryndentl.-Obl. j Steicrmark zu 5 pTt. ^ 92.— KLrnten, Kram u. Kiistenland 5 Nngarn. . zu5 Kroat. u. Slav. 5 Siebenbitrg. „ 5 AotieU. Nationalbank . • Creditanstalt . . • N. 6. EScompte-Ges. Anglo^osterr. Bank • Cert. Bodencred.-A. . Oest. Hvpoth.-Bank . Steier. LScompt.-Bk. Kais. Ferd.-Nordb. . Sitdbahn-Gesellsch. . Zkais. Elisabeth-Bahn. Carl-Ludwig-Dahn Siebenb. Eisenbahn . 161.75 Kais. Franz-JosesSb.. i75.~ Fiinfk.-Barcser E.-B. 175.— Llfold-Fium. Bahn . 165 50 Pfandbrlefe. Nation. ij.W. verloSb. 93.50 94. Una. Bod.-Creditanst. 90.— ho.so Allg.Lst.Bod.-Credi1. 107.50 io8.50 btO. m 38 3.rii(fv . 90.25 91.— 712.— 253.— 810. 242.— 262. 77. 2130 251.75 181.— '/41.501242.— 92.50 94. 80.— 83. 76. 714.- 253.50 815.— 242.50 I Geld Wan Oest. Hypoth.-Banr. 98.- 99.— Frloritats-Obllg:. Sitdb.-Ges. zu 500 Fr. 115.— 115.6O dto. Boris 6 pCt. ' Nordb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(200st.S.W.) Rudolfsb.(300fl.o.W.) Franz-Ios. (200 fl.S.) Lose. 264.— 73. 2135 251.25 181.50 162.25 175.25 175.50 166.5C 0NS 6pEt. 239.— 240 92.— 92.50 86.80 87.— 91.— 91.30 91.80 92.25 J Credit 100 fl. L. W. .i 156.-Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . 90.50 Triester 100 fl. EM. . 124.-dto. 50 fl. L.W. . 56.-Ofencr . 40 fl. o.W. 34.50 Salm . „ 40 „ 39.50 . ;V • „ 40 „ 28. (5larh . „ 40 „ 32. St.GenoiS „ 40 „ 3i».— 'Vindischgratz 20 „ 20.50 Waldstem . 20 „ 21.50 Keglevich . 10 „ 14.50 MudolfSfiist. 10S.W. 14. Weobsel(3Mon.) AugSb. lOO fl.sitdd.W. Franks. 100 fl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 KrancS Mtinzon. Kaif. MLnzDucaten. 20-FrancSstitck. . . BercinSthaler . . . ©iTbcr . . ■;15G 50 91.50 126.- 35! 50 40.50 29. 33. 31.- 21.50 22.5V 15. 15, 102.10 102.20 122.80 48.85 5.85 9.815 1.80 120.25 102.30 102.40 122.90 48.85 5.80 s 9.82s 1.81 120.60 cti PE .s *E3 nd fl fl cd FL, cd e 05 CD :cd £- c: a> L. S— M 3= c 03 E cti a Reise-Shawls, Kravats, Shlipse & Mascherl. •V)Clupt| platz 237. meines 0 Dank und Anempsehlung. Ich Habe die Ehre, hiermit auzuzeigeu, datz ich uteiitc Lvkalitat evroeitert nnd das ^!ager s Mcke- & AllkPuhivwen-EckMes betrachtlich vergrLtzert Habe. Bei diefer Gelegenheit fpreche ich meineu verehrungswiirdigen p. t. Kunden fiir das ehrende Vertrauen, sowie fiir den bisherigcii zahlrcichen Znsprllch meineu ergebeiisten Tank aus und empfehle mein Geschast auch silr die Folge dem gefchatzten Wohlwollen und giitiger Berilckstchtignng, da ich mich bemiihen werde, Lurch folide, gute Waare wic billigste Preife alien Anforderungen zu entsprechen. Die f. k. landespr. 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