Mutzen und Vergnügen. ----—»»6«^----- Freptag dsn 6. Februar ^62^. W p a r c a s s e. fruchtbringend machen zn können; so wie durch vielfäl. ^ „. tiae von Menschenfreunden unternommen? Belehrun« Nber den T^ortaAi« und die zweckmäßige Benutzung der " . . 7 ^ , -^ ^ nommenen ärmeren Classen das m unseren Tagen lelber ^aum sind drey Jahre verflossen/ seit dem den H.No» so leicht mögliche Mißtrauen auf pimttliche Rückzah' vember 1L20, am hohen Nahmensfeste Ihrer Maie- lungen immer mehr und mehr verscheucht worden ist; stät unsererallergnädigstenKaiserinnundLanbesmutter, so hat auch die Sparcasse'Ansialt angefangen, im« de, obersten Schutzftau aller wohlthätigen Vereine, mer mehr und mehr zuzunehmen, und eine klein« allerhöchst welche auch die Sparcasse-Anstalt jli kaidach VerZln'chung des Zustandes derselben am Schlüsse des, unter ihren Stiftern als Er st e «> n b Oberste Stif, »egen des hohe«, Congresses zu Laibach ewi^ merkwür« terinn zu verehren das hohe G!ück hat, dieser Ver- digen Iohres 1821, nach dem ersten Jahre ihres se« «in gegründet worden ist; und schon hat die DirecNVN gsm'eichen Bestehens mit dem vom Jahre 1823, wel« desselben zum zweyten Mahl das süße Vergnügen, die cher in dem Laibacher'Zntungsblatte vom 5o. Jänner lohnenden, hochgesegneten Flüchte seines Bestehens d. I. V?ro. 9 bekannt gemacht worden ist, wird dar- zur öffentlich«!, Kenntniß zu bringen. stillen, mit welcher Schnelligkeit sie sich zu einer Hö« Zwar h.itte der Verein im Anfange mit Hinder- he erhob, welche sie schon jetzt, wen,, «an nähmlich nissen mancher Art zu kämpfen, und konnte nur all- das Verhältniß der Bevölkerung dieser Provmzial- wahlig dem Zwecke, den er sich in der reinen Absicht, Hauptstadt (imIahre »825, ,3,634 Einwohner ohne den unteren Classen der Menschheil zu dienen, vorge, das Gariufons»Militär mitzurechnen) gegen das weit steckt hat, und welchen er ohne den geringsten Eigen- größere anderer Stadt« nicht übersieht, den ersten der< nutz zum lediglichen Wohl derselben auf das beharr- mahlen bestehenden Sparcasse'Anstalten als eine wür- lichste verfolgte, entgegen schreiten. So wie sich jedoch dige Schwester an die Seite stellet, das Vertrauen m die Rechtlichkeit und Redlichkeit der Der StiftungSfond betrugam H.October 1820 Vereins-Mirgliederr'crnlchrle; fo wiesich dasPublicum den geringen Betrag von 34o st. Weil sich d5r Spar- mit jlbem Tage mehr überzeugte, n It welcherGenauig» casse-Verein seiner Bestimmung gemäß in seinen Aus- keit uiid Gewissenhaftigkeit mit den anvertrauten Spar« lsgen auf das möglichste beschranken muß; und in Rück» Pfennigen gebahret wird, und daß man keine Arbeit, kei« sicht, daß in zwey Jahren sogar für das L«cale und ne Schwierigkeit beseitrge, um nur die kümmerlich ver, für die Kanzeley-Bedüchnfse durch großmüthige Men- bienten, und vertraulich auf die Tage der Noth hin« schenfreunbe unentgeldlich gesorgt worden ist, nn5 terlegten Betrage, an denen oft vielfältiger und Jahre- auch im dlitten Jahre dafül nur ein« fthr ZerinZe lang fortgefetzter Schweiß klebet, mit voller Sicherheit Entgeltung zureicht,, indem s» wi« in den vorigen, also auch in diesem Jahre das nöthige Papier auf Dru- trauens alle fur das allgemeine Wohl, wo e« immer, ckeroyen das Vereins-Micalied HerrAdam Heinrich Hohn gesetzt auch nur im geringeren Maße, befördert werde«, unentgeltlich hergab, und die Druckkossen HcrrIofeph kann, warm fühlende Menschenfreunde bewegen beyzu« TZ^iiberg ohne Am'pruch auf Entschädigung bestritt; tragen, auf baß auch die imr noch wenigen Reste des hin ferner b?y dsmllm'«nde, daß das arbeitellde Personale und wiedernoch bestehenden Mißtrauens aufRückzahlung güü^ n-iremuneiitte Dienst» leistete und noch fortwah' ganzvertilgtwürden; und dann kann man hoffen, daß sich rend leibet; ss konnre sich der Sttftungsfond durch die Thätigkeit des Vereins n-och weit glänzendere? Erfolge nachtr^lich<> Geschenke, und auS dem Überschüsse des erfreuen, u«d so mancher die Früchte seiner bisher eingefallenen fünften Procentv's der verzinseten Capi' nutzlos verschlissenen Sparpfennige nicht nur feldst K«" talien bis zum Enoe des Jahres i325.ailfden Betrag nießen, sondern sich auch das Verdienst erworben haben von 1^07 fl. 7 kr. erheben. wird/ mit seinem bisher zu seinem eigenen Schaden j>" Die 0 erzinSlichen Einlagen stiegen bis zum rückbehaltenen, und mit nicht vollem Recht« ssgenannten Abschlüsse der ersten Bilanz im I.ihri 182» auf7722 si. Schahgelde zum Wohl feiner Mitmenschen n«ch seine« 7 kr. Wie allmihlig dieser Betrag einging, zeigen die Kräften beygetragen zu habe«, damahls nur erst mit 120 si. 49 3/4 kr. verfallenen . ^'.^ gests''-n'tes Zutrauen nicht vermehren, um nicht noch für e,n ft.mdes od«t nicht nur i,n N.h'n?-i .'e.. Ein!., ei / denen der Nu- für mehrere fremde Geschöpfe arbeiten zu müssen ! SchcN Yen ai,s der m't all^r möglichen ^icherheitg^schehenen Laß sie durch den Besitz ihres Mammons alle Geüusi' Anlegung so betcachtlichcr Cap^alim ganz allein zu- kelche des Lebens n^lauf leeren können, daß sie ih" gehet, fond^n luch im Nah.n?n derjenigen Milbür^ Sinnlichkeit zu .e^er Minute betäuben, und sich '" Kfr dieser Pro::^.,!2s. ' ' .,, aus deren Rl?alitä- Sch^mmo ^^buhlter Besitzungen herumwülzen köi" ten ^i«se Cüpl'°.:üe:'. p,^,., „ ,.,^ßig g>)slchöl',, gegen^b «?!'./ st!,in,vft si' für edlere Bedürfnisse, für das B«' ' procc- ige Zinsen angeleget worden 5:id, hiermit den tn,^-'"' der Ehe, für das Bedürfniß züchtiger und ke"' vcr^ ttk? m^i^stiN Dank öffentlich ^^ttes. Mögo ^i>?c ^'Normungen , fü? das Bedürfniß herzlicher M»^ d^ >'^ glä!-z,n:e Beplpttl eines so ausge^ichnettü Ve^ thcilu.'lg und häuslicher Woiule» ab. ManHe! und ^ — ' ^ - 23 - , ' ^ muth sind also lehr selten die Beweggründe des Hü' te — Nachtmusiken — Bolle — CavasfadtN — Wai-KestolziKmuK. Eben so unbefristzigend ist der andere zer —Radmäntcl— steif? Halsbmden—A.s.w. Wer Grund, Verbildung, schiefe Erziehung und übertriebe, kann esdannden Mädchen v?rde,,ken,. we/,n fie ihr?^ lie Lururiositat der jetzigen weiblichen Jugend. seits -in eben so bedeucendeö Hnlf6corp5 e'/.tgegenstel- Ich walze einen großen Theil dieser Schuld auf len, als z. B. echte Ehawls,— lange Leiber — schot« d«K m^'.nliche Geschlecht zurück, die in unserm Zeital- tische Mantel — N>.u 6« Oolo^ne— Schmachtlocken ttr vorherrschende Arroganz, Selbsthtit, Frivolität -"-Lorgnetten— Gruppirungen — Drappirungen— und Verssachung der männlichen Ingend, ia so zu Eco>saiscn —u. s. w. sagen ihie geistige Entmannung ist die Urquelle der Die immer mehc nberbandnehmende Bildung «eidlichen Untugenden und Fehler. und Genialität/ oter eigentlich die edle Unver" Es gibt Männer, die sich beyfallen lassen zu sa« schamtheit und Zudringlichkeit unsrer Jünglinge ist gen, ras weidliche Geschlecht bedürfe keiner weircrn das erste Princip dtt Zerstörung aller Frauenwürde. Erziehung und Ausbildung, als die in der Küche und Diese pestartige, alle Sittlichkeit zermalmende'md ver. Speifekammer, am Waschtregs und Nähtische. Zu giftende Rohheit und Nichtachtung gegen das schöne dieser Ansicht kann nur Mangel an Verstand leiten. GMlecht, die jetzt unter den Zierbengeln, Tagsrit-- Unwissenheit, Seeleawhheit, Blödsinn :c, sind mei- te>n und Modepostillions Ton ist, muß und wird das ftens die Ursachen, warum bloß Eitelkeit, Modesucht Übel noch arger machen und allen Sinn für Weiblich, und CoqueMrie dem schönen Geschlechts mehr ist, als keit verflüchtigen. Bey dem es Mode ist, cin Weib ver-H«i,,-.nsgüte, Frömmigkeit und Bescheidenheit. D^.s- ächllich zu behandeln, bey dem herrscht Unsittlichkeit fällr auch bloß auf die mannliche Jugend zurück, dic u»d unzüchtige Laster hecken verderbliche Brüt k in sein in derArt, wie sie sich au Toiletten und Nahtischenbe» enta>'detts Innere, und wo es schon Ton ist, selbst die nimmt, wi« sie um die Gunst, um die Hand und um äußeren Ehren-u^,d AchtunZsbezcugtt'ss- anßer Acht ;u das Herz eineö Mädchens wnbt, es deutlich genug zn sttz-^n, ta hat die V«;dcrdtheit de7. ^ochst'i: L.z^ei erkennen gibt, daß sie selbst weder Achtung noch Sinn erreicht. für den Werth höherer Weiblichkni, für deü Reitz stiller Nach allen diesem kommen wir wieder auf den , Tugend, für den Zauber geistig A.. ,h und für die ersten Puntt zurück, daß das Hagestolze nichts isi, sübenVorzüge häuslicherZurüä^ezogenh ^ l'esikt, noch «ls eine verdammliche Selbstsucht ^ eine ?r Gesell« dasselbe von dem Ideale ihrer augenblicklichen Anbe- schaft, der Menschheit und dem Staate gk>ch schäoli-thung fordern könne oder woü,' che Untugend. Und wie ve«kümmert lebt nicht eiu )a- Lächerlich, thöricht unp'unconsequent ist es, wenn Zestolz an und für sich, und wie lächc.ich wird et zuletzt fich der Jüngling wie eine Mlcbervm-pe bey seine? Lallage feinen Mitmenschen ! Denkt euch ei^ n fü.if^Ziährigen «infindet, geträufelt und g(^,oc, sl.> mit faden Schmei- jungen Jüngling, bcr aussieht w'^ ..^5 ^eschl^cktsr?' cheleyen bethöct, ihre körperliche Schönheit als seinen Me? der Famili« Ll'ng?weil^ d,n- ^-glich -m 7 Uhr einzigen Götzen betrachtet, sie ^.it Plaltitüden und Z^> Minuten und 2 S/cundeu die !ieb> " '>n a«f'> Fanfaronaben unterhalt, ihre Neigung durch Geschen- fchließi, mic den lietn, Pantöffelch.n ,! - 'ernm.- ke, Epazierfahrten, Bonbons :c. zu erhalcc'i s'lcht, e'apperr, dann stl^lSüppchen schlürfr/^^n^., ?"!nd' und hilicendrein verlangt, sis sollte cn,f älle5 das ver, chen anschleicht, Nachmittags ^In Qö'lofchcn ^.u., zichten,md bloß für sein ausgehiUbcei „Ich" — wel- Abends ein Spielchen m.,chr, N-cht: cin Schälchea ches sie doch früher g«r nicht zu G^,.chc« lelü^u — l?. Thee trinkt, und an der Sett^ en'.es Möpschnis «in" ben und da seyn! schnarcht! Ist das nicht ein ratzendes Bild': Aber so- Aus was besteht das AuMür-CorpS unserer Jung- wie die Zütiae un^ weise Vorschlag j^er Untugend lmge, we:m sie im Sturmschritt gegen ein weibliches ihre Strafe beyfügt, so ^'üd jcd?? Hagi.^lz von einem Herz niarschlren? Englische Fraks — goldene Uhrket- Hauöübel gepeinigt, un^ dieses Übel tragt den Nahmen tmN)f>inmlin zap- viel Flause«/ oder, beym Himmel! ich fluche ihn euH ptln zu sehen ^t in den Sack hinein." M. G. Saphir. Der Gxeis und der Handwerksbursch« standen wie ^"»" versteinert über diesen Schiedsmann, und ein Dank Der edle Wettstreit. """ Herzensgründe war alles, was sie ihm antworten konnten; der Grenadier aber eilte nach der Wachtstube In eimr gewissen Stadt eilte ein armer Hand« und trillerte sich ein Lied vor mit vergnügter Seele. we?lsbmsche schnell zum Thore hinaus, weil man schon Wer hat hier den andern an Gutmütigkeit über» die Specre läutete. Unter Weges begegnete ihm er'n troffen? Wie erhebt doch eine edle That die Seele un-Greis, der ebenfalls, um einen Kreuzer zu ersparen, ter dem Kittel? Wie erniedrigt sich der Hartherzige nach Möglichkeit eiligst aus der Stadt gehen wollte, und Menschenfeind unter dem goldgestickten Kleide? Allein seiner Schwachheit wegen konnte er nicht fort- Wie nähert sich jede rechtschaffene That, des Bettlers, kommen, und ej war traurig anzusehen, wie er um des Handwtrksburschen, eines Grenadiers, der Gottheu ! ein«s Kreuzers wegen seine letzten Kräfte anstrengte. F. A. W. Der junge Handwerksburfche sah den alten Mann, wie >«"> er sich zerarbettete fortzukommen. „Guter Alter!" sagt» M l s f <» s l ? n «r, „ich »ill euch gern gehen helfen; gebt mir euren Arm." Der Jüngling führte den Greis ; allein sie hat' Em Sprichwort sagt: „was der Mensch will, das ten doch zu lange gezögert. Das Thor war gesperrt, k"'" "^ z ,v u « u v 2 ,^ ^ ^ Calats un spanischen Feldzuge auf «ine glanzend« als sie kamen. Der GreiS sing an bitterlich zu weinen. H^ise ,^hr gemacht. Erging als übercompletter Sub. „Guter Bursche," sagte er, „ich habe mir heute den altern-Beamtebeym La^arethwefen mit der Armee nach ganzen Tag nicht mehr als zwey Kreuzer erbettelt, Spanien, sagteaber beym Abschiede zu seiner Familie und «nd nun ist die Hälfte dahin. Ich armer alter Mann !" i" seinen Bekannten: „wenn ich nicht als Ritter der ^. . ., ^ ^ ,^ '^ . ^ Ehrenleaion luruckkehren kann, so seht ihr mich »ncht wle« „Sorge doch mcht, alter Vater!" erwiederte der ^« Auf welche Weise sollte aber ein übercompletter Handwerksbursche; „ich habe sechs Kreuzer, bin noch Subaltern-Beamte beym Lazarethwesen zum Orden der jung und werde bald Arbeit bekommen ; da hast du al- Ehrenlegion gelangen ? Bey der Affaire von Lorca schloß les mein Gelb. Laß dir eine Maß Bier hohlen und " <°ch an die Cdyrurgen an, und ging mir ihnenhinter .< ^- . ^ ,7, ^ »^ 5 ,, . ^ <^ der Fronte ins Feuer. Dce Officlere, d« dieß wahrnah, thue die etwas zu Gute; ich kann wohl em PaarTage ^^^ ^^^ zu einander: wie wagt sich denn dieser La. hinbringen." Hierauf zahlte er den Sperrkreuzer,und zarech-Ossiciant hier auf das Schlachtfeld? In demfel. ße gingen zum Thore hinaus. ben Augenblick fallt dicht vor ihm ein Dragoner tödtlich Außerdem Thore zanktn, sie sich immer noch aus getroffen vom Pferde. Mouron ergreift das Pferd beym sich n,chr satt e^en und jenen hungern lassen. Zu diesem >^. .^^ w'.. .^ch wM ^ ^1^« ^k'ne'/r//«"^^'?/^r^'Ä^. Autschlag geben. H,cc hab ich nnr einen Zwanz^er er- ^ ^i^ich das Kreutz der Ehrenlegion, und ist, mit die-spart, und wollte am Sonntag mit meinem Madchen ftm geschmückt, jetz^ zu seiner Familie nach ClUais zu-zum Bie« gehen; aber hohle dir Teufel das Bier und rückgekehrt. Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen von Kleinmayr.