Erscheint Dienstag und Freitag. Redaktion: Olodt, N. Markt Nr. «0, 3. St. Expedition: Rann Hau«°Nr, !90. I,isertion»gebühren: s,,r die «spaltige Zeile oder deren Mum für l M»I « tr., , Mal » kr 3 Mal l» kr. Insertion«» stempcl jedes Mo l 30 kr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. i. Jahrgang. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Manuskripte werde« nicht zurückgesendet.) Laibach am 1. September 1865. Die Adresse des Laibacher Gemeinderathes an Se. Excell. den Herrn Staatsminister Grafen Velcredi. (In deutscher Uebertragung,) Euer Excellenz! Von Sr. Kais. Königl. Apostolischen Majestät un­serm allergnädigsten Kaiser und Herrn in den Nach der Krone berufen, um den erkannten Bedürfnissen der Königreiche und Länder gerecht zu werden und die Befriedigung aller Völker Oesterreichs herbeizuführen, ha­ben Euer Excellenz in richtiger Würdigung, daß die Betheiligung am öffentlichen Leben nicht blos in legislativer, sondern auch in administrativer Beziehung gekräftigt werden muß, den Administrativbehörden Grundsätze als Leitsterne vorgezeichnet, welche, weil sie die Autonomie und Selbst­verwaltung, sowie die nationale Voll- und Gleichberechtigung zur vollsten Geltung zu bringen bezielen, in allen Königreichen und Ländern den freu­digsten Wiederhat! fanden. Auch der Gemeinderath dieser Landeshauptstadt hat in seiner Sitzung vom 14. d. M . diese Prinzipien freudig begrüßt und seinen Gefühlen gegen Euer Excellenz offenen Ausdruck zu geben sich verpflichtet erachtet, weil er die feste Ueberzeugung hegt, daß sie nur dann zur fegensvollen Frucht reifen weiden, wenn die Regierung der Unterstützung der autono-, wen Kreise gewiß ist. I n der Zuversicht, daß Euer Excellenz den bei Ihrem Amtsantritte feierlich proclamirten Grundsätzen die ungeschmälerte Durchführung ver­schaffen werden, geben wir der Hoffnung Raum, daß Euer Excellenz die Autonomie unserer Stadtgemeinde nicht blos in dem bereits gesetzlich fest­stehenden Umfange beschützen, sondern auch deren thunlichste Erweiterung unterstützen werden, indem es Euer Excellenz selbst als eine der segens­reichsten Bestrebungen unserer Tage betrachten, den Kreis jener Angele­genheiten nach und nach zu erweitern, welche der Selbstverwaltung der­jenigen zuzuweisen sind, deren Interesse hiedurch unmittelbar berührt wird. ^ Gott segne' vn?"Walten Euer Excellenz zum Wohle unseres engern' Vaterlandes und Gesammtösterreichs. Aus dem Gemeinderathe der Landeshauptstadt Laibach. Am 16. August 1665. Die 500jährige Gründungsfeier von Rudolfswerth-Neustadtl. (Schluß.) Am Nachmittage des 21. August verließen mehrere LoKoloi unsere Stadt und wurden von einer Menge Bürger, sowie von ihren Vereius­genossen mit der Fahne bis an die äußerste Grenze des Pomeriums be­gleitet. Nach der Rückkehr der noch Verbliebenen in die Stadt wurden gemeinschaftlich die am Kasernplatze in fröhlicher Tafelrunde weilenden Bürgcrgardisten besucht und hier ein wahres Verbrüderungsfest gefeiert. Während bei der Nürgertafel in der Kaserne selbst vielfache Toaste ge­sprochen und mit Püllerschüsfen begleitet wurden, begrüßte man sich eben so freundlich auch hier in ernsten und heitern Trinksprüchen, und bekräf­tigte den beiderseitigen Zweck des Bestehens: das theuere Vaterlan d geistig und materiell beschützen zu wollen in jeder Ge­fahr. Ein kleiner Besuch wurde noch der Schießstätte abgestattet, und nun gieng die Gesellschaft zum verabredeten Krebsen-Mahl beim „Bruner". hier füllten sich alle Räumlichkeiten, so daß es bald an Plätzen fehlte, und horchte man gespannt den Reden, welche an der Mittlern langen Tischreihe des Gartens ohne Unterbrechung einander folgten. Hier war, kann man sagen, die Elite der männlichen Neustädtler Gesellschaft vertre­ten, daher auch die Toaste bemerkenswert genannt werden müssen. Na­mentlich bezeichnen wir als Sprecher den verehrten Herrn Bürger ­meister, die Herren v. Langer und Ekel, den bekannten slovenischen Humoristen par exosllsnoe Herrn Zarnit , den 80K0I Nol i und viele Andere, Unter den Toasten fanden den meisten Beifall die auf die Stad t Neustadt ! selbst, welche, wenn Laibach der Hut von Krain ist, das Blumensträußchen daran genannt wurde, auf die Bürge r von Neu ­stadt! und ihren Bürgermeister, auf die dafelbst zu errichtende 6i ­tavnica*), ans ihren künftigen Präsidenten v. Langer, auf die 8oKo1«i, auf unsere slovenischen Führer Dr. Bleiweis und Dr. Toman, auf die patriotisch gebliebenen Beamten u. s. w. «. s. w. Es hätte der erhebenden Momente hier noch mehr gegeben, aber die vorgerückte Zeit mahnte an den Bürgerball, welcher 8 Uhr Abends beginnen sollte. Alles strömte nun dahin, als ob man sich da erst recht kennen lernen und vertraut machen wollte. Die jungen Herzen, noch halb unbekannt, flogen sich entgegen in warmer Freundschaft, und halb Neu­gierde, halb Sympathie — waren sie doch im Gefühle des Patriotismus ') Wie wir hören, fand gleich unter dem ersten gewaltigen Gindrucke, den da« national e Fest auf die Neustädtler gemachtem den letzten Tagen schon eine Sitzung in Betreff der zu errichtenden «Ataviüe» statt. ' " . Anmerk. d. Red. ganz einig — vereinte die glänzende Abonnement fu A ganzjährig halbjährig 2»^M ^ »ierleljHhri« l ?!^c>1. Der Ball dauerte vergnügt bis 5 Uhr, und noch um 6 Uhr am anbrechenden Tage lispelte es hie und da freund­lich, als wär's im Mondenschein! Das Festprogramm wäre hiemit vollendet, nur eine traurige Pflicht hat Ih r Correspondent noch zu erfüllen, es ist die Beschreibung des Ab­schiedes unserer LoKoloi. Am 22. Früh um 8 Uhr sollten sich die wackern Männer am Hauptplatze versammeln, sie kamen erst gegen 10 Uhr. Es siel schwer, solche Gäste ziehen zu lassen und anderseits schmeicheln wir uns, nach dem Abschiede zu schließen, daß die Gäste auch schwer von uns schieden. Indessen waren die Wägen gekommen, die Stadtbande war vorgerückt — nationale Weisen spielend — Alles erinnerte an die drängende Zeit! Noch endloses Händedrücken und Worte der schönen, kurzen Vergangenheit gewidmet, Sträußchen und Kränze den Turnern an die treue Brust ge» heftet, und fort gieng der Zug, um noch kurz vor der Wohnung des Bür­germeisters anzuhalten, ^ivio's und Na, ^äravje folgten nun dem un­vergeßlichen Neustadt!, den Frauen und Fräuleins, den Offizieren des Vürgerchors u. f. w. u. f, w., welche eben fo herzlich von den anwesenden Bürgern erwidert wurden, — man konnte kaum scheiden! Ueberall, wo sich der Zug bewegte, begegneten sich Grüße und Winke von den Fenstern herab, und bis «ine halbe Stunde weit von der Stadt dauerte die Be­gleitung. Endlich noch die letzten Umarmungen und Küsse, die letzten Abschicdsgrüße, die Wägen rollten weiter, Tücher winkten noch von der Ferne, und wir verloren sie aus den Augen! Den Fortziehenden wurde aber auch jetzt bei der Rückfahrt überall die herzlichste Aufnahme bereitet. I n St. Bartlmä wartete Ihrer eine Ehrenpforte mit dem Transparent „ 2 bo^oin" ; Püllerfchüsse wechselten mit Avio's ; das bereitete Mittagessen stellte alle sehr zufrieden, hundert­fache Toaste und die beste Laune bewiesen dies, und — von zarter Mädchenhand mit Bouquets und nationalfarbigen Bändern geschmückt — war es dem 8u^o1 schwer, sich von der freundlichen 2«Sor8lf.«, marka zu trennen! I n Landstraß ebenfalls mit einer Ehrenpforte, mit Pöller­schlissen und mit einer herzlichen Ansprache begrüßt, mußte wohl jedem 8o1:o1 das Herz vor freudiger Rührung überfließen. Mi t Wein bewir­thet und begleitet von den Bewohnern des freundlichen Städtchens, tonn» ten zum Abschiede nur Thränen mehr sprechen. Weit vor Gurkfeld an­gelangt, verkündeten dem 80K0I ferne Pöllerschüsse abermals eine lieber­raschung. Vor der Stadt selbst stand das gesammte Bürgerchor in Parade aufgestellt, und nach den vom Vereinssekretär dem Gardehauptmann aus­gesprochenen Dankesworten marschirten die beiden Corps gemeinschaftlich und in freundliche Gruppen aufgelöst durch die Stadt, suchten dann eine kleine Erfrischung und traten endlich den Weg über die Save unter Be­gleitung der vielen Gurkfelder Patrioten an. An der Ueberfuhr war ein Baumgang und vorne ein Transparent mit vobro äosli improvisirt; die Pöller schössen ununterbrochen fort, was ein Prächtiges Echo vom jen­seitigen Ufer gab, zugleich, in den Herzen der 8oKol«i ein Echo der tief­gefühltesten Achtung für fo viel unerwartete Auszeichnung und bewährte Vaterlandsliebe! Die ganze Rückfahrt von Neustadt! nach Laibach lasen wir mit leb­haften Farben geschildert in den vielen Briefen der 8otco1oi, die uns von ihnen zukamen. Sie nannten sie einen Triumphzug, wie er noch niemals in Krain vorgekommen, und nicht so sehr dem jugendlichen Vereine des ^uHui Lolcol gelten konnte, als vielmehr dem von den schweren Banden des laugen geistigen Schlafes gelösten nationalen Leben. Wir aber sagen ihnen, es war das Fest der Vereinigung zweier lange getrennten Brüder! ^3, Läravje! Die Allerhöchst concessionirte erste österreichische El ­und Import-Gesellschaft in Wien, beleuchtet von Samson Anspitzer, Obmann de« Gründungs-Comitss. (Fortsetzung.) Daß wir wirklich geographisch günstiger fituirt sind, wird kommer» ziell auch dadurch konstatirt, daß aus der Schweiz und aus Deutschland transito durch Oesterreich bedeutende Waarenquantitaten nach dem Ori» ente gehen. 29« Mit dem Oriente und Rußland sind wir durch Eisenbahnen und Politische Nevue. Wasserstraßen verbunden und wird dies noch immer in größerem Maße geschehen. Dennoch stehen wir im Verkehre gegen andere, geographisch Der Kaiser ist am 26. v. M . zurückgekehrt und alsbald wurde minder günstig gelegene Staaten sehr zurück, und kommt der Fall vor, Graf Belcred i zu ihm beschieden. Die Besprechung hat begreiflicherweise daß sogar österreichische Erzeugnisse von Fremden nach diesen Nachbarlän­diesiebenbürgische Frage zum Gegenstande gehabt, über welche erst kürzlich dern statt von Oesterreichern verkauft und diese dort als nicht öster­zwischen dem Grafen Belcredi einerseits und dem Herrn v, Majlath reichische Fabrikate ausgegeben werden. und Grafen Ester hazy andererseits eine Einigung erzielt worden ist Die Wiener Kreise sind durch diesiebenbürgische Frage einigermaßen be­ Welch großer Export nach Rußland, selbst unter den jetzt bestehen­unruhigt worden, aber es mußte den Anschauungen der gemäßigten Par­den Zollverhältnissen, bei Anwendung der gleichen Mittel wie sie das tei in Ungarn — jener Deals — Rechnung getragen werden, und diese Ausland anwendet, und bei der von einer hohen k. k. Regierung zugesi­ dann legal denken, wenn cherten nachdrücklichsten Konsular-Vertretung zu erzielen möglich ist, erhellt Partei kann sich einen ungarischen Landtag nur er auch vollständig ist. daraus, daß im Jahre 1863 die Gesammteinfuhr von Rußland über 191 Millionen Gulden betragen hat, und daß Österreich sich nur mit 3'/^ Dr. Smolka wurde vom Grafen Belcredi, als seinem ehema­pCt. daran betheiligte. ligen Reichsrathscollegen, in einem Privatschreiben freundlich aufgefordert Die jetzt bestehenden Zollverhältnisse können nicht als Grund für sich über die Lage Galiziens zu äußern und zu berichten, was die Regie­das Zurückbleiben Oesterreichs angenommen werden, weil diese für alle rung thun solle, um den Wünschen der Bevölkerung Galiziens zu ent­Staaten gleich bestehen. Dieser Grund ist größtentheils darin zu finden, sprechen und das Wohl dieser Provinz zu heben. Die Wünsche Galiziens, daß die Geschäftsverbindungen der einzelnen Kauflente nicht einen solchen das Programm der liberalen National-Partei, zu der die ganze Intelli­Umfang erreichen, um den von den russischen Gesetzen normirten Erfor« genz des Landes gehört und die Dr. Smolka zu vertreten in jeder Hin­ dernissen nachkommen zu können; denn diese bestimmten, daß Ausländer sicht berechtigt ist, könnte man im Folgenden fassen: Wahrung der ver­ sich nur als Kaufleute erster Gilde etabliren dürfen, und daß die Bewilli­tragsmäßig anerkannten und garantirten nationalen Rechte, Einführung gung nur renommirten Häusern nach Zustimmung dreier russischer Mini­der seit 1815 versprochenen nationalen Institutionen, weitmöglichst ge» sterien gegen Zahlung einer jährlichen Taxe von fl. 600 bewilligt werde. hende Autonomie, sociale politische Freiheit, ein galizischer Hofkanzler in Diesen Bedingungen kann Wohl eine Export-Gesellschaft, aber nicht Wien, Ernennung eines Polen zum Statthalter und Besetzung auch der der Einzelne leicht nachkommen. — Durch Vermittlung der Gesellschaft höheren Aemter in Galizien mit Landeslindern, Vereinigung der noch ad­werden die oft unsoliden russischen Kommissionäre nicht nur überflüssig ge­ministrativ getheilten Provinz, baldmöglichste Einberufung des Landtages, macht, sondern es wird der Verkehr auf solider Basis voraussichtlich sehr allgemeine Amnestie u. f. w. Das sind mehr oder weniger die Haupt­bedeutende Dimensionen annehmen. — punkte der die Wünsche des Landes ausdrückenden Programme. Dr. Smolka ist noch immer die einflußreichste Persönlichkeit im Lande, genießt Nachdem ein österreichisch-russischer Handelsvertrag (aber kein Zoll­die größte Achtung nicht nur bei den Polen, sondern auch bei allen ruthe­vertrag) ääto. 2/14. September 1860 besteht, welcher Oesterreich alle nischen Parteien und auch bei der israelitischen Bevölkerung Galiziens. Vortheile der meistbegünstigten Nationen sichert und es fest steht, daß wir im Stande sind, mit sehr vielen Erzeugnissen bedeutende und gewinnbrin­Betreffs der Vudgetcommission wird gemeldet, daß sie allerdings gende Geschäfte dorthin zu machen, fo bietet sich der Exportgesellschaft nur ein Behelf der Executive ist, um die Budgetvorlage ausarbeiten zu schon in Rußland allein ein großes Feld, um ihre Thätigkeit in segens­helfen; aber nichtsdestoweniger werden in dieselbe für besondere Falle reicher Weise entfalten zu können. Vertrauensmänner der einzelnen Länder berufen werden, zumal wenn Durch den amerikanischen Krieg und die dadurch enorm gesteigerten man zu jenen Posten des Budgets gelangen wird, welche eine Vertrautheit Baumwollp^eise ist Egypten eines der reichsten Länder des Orients ge» mit den Landesverhältnissen erfordern, so z. V. bei der Post „politische worden. Laut Angabe des k. k. Vicekanzlers in Egypten, Herrn I . Verwaltung in den Kronländern". Schwegl, hat dasselbe (mit nur 5 Millionen Einwohnern) im Jahre Bezüglich der, Finanzoperation, welche der Finanzminister Graf L a­1863 die riesige Summe von 230 Millionen Guldeu für exportirte Baum­risch vorbereitet, erfährt die „Schles. Ztg.", daß die beabsichtigte Anleihe wolle und Landesprodukte eingenommen. Blos nach Oesterreich wurden über Anrathen des Unterstaatssecretärs von Bete sich auf dreizehn Mil­für 5'/y Millionen Gulden rohe Baumwolle abgesetzt. Trotzdem Oester­lionen belaufen soll. Der Zahl dreizehn soll, nach derselben Mitteilung reich mit den am meisten bevorzugten Staaten auch in Egypten gleich ge­in der genannten Operation eine ominöse Rolle zugedacht sein. Graf stellt ist, trotzdem eine von Oesterreich subventionirte, vom Auslande gerne Larisch will, wie es heißt, die Creditoperation im Wege des § 13 be­und vielseitig benützte regelmäßige Dampfschiffahrt nach Egypten besteht, werkstelligen, und was die Staatsschulden-Controlscommission anbelangt, — ist der in kaufmännischer Beziehung unerhörte Fall vorgekommen, so werde diese den betreffenden Gesetzartikel, da der Fall, wo eine An­ daß bei einer Steigerung der Einfuhr nach Egypten um mehr als das leihe in Abwesenheit des Reichsrathes contrahirt wird, nicht ausdrücklich Zehnfache, an dem beinahe alle Handelsvölker sich betheiligten — wir vorgesehen ist, so auslegen, daß die Commission von der Operation ein­ noch unter jene Ziffer, welche von uns 1824, also vor 40 Jahren fach in Kenntuiß zu setzen sei. dahin exportirt wurde, zurückgegangen sind. Dieser Tage haben die Obergespäne Graf Anton Forgach und Im Jahre 1824 betrug unser ErPort nach Egypten 2 Millionen Graf Pongratz, ersterer für das Neograder, letzterer für das Arvaer Gulden; >— im Jahre 1864 hat dieser ErPort inklusive der deutschen Comitat ernannt, den Amtscid in Gegenwart des Hoftanzlers von Maj ­Transito-Güter wieder nur 2 Millionen Gulden, oder nach Abschlag des lath in die Hände Seiner Majestät abgelegt. — Wie wir des Weiteren Transitos vielleicht nicht 1'^ Millionen Gulden betragen. Alle vernehmen, werden schon in den nächsten Tagen viele Ernennungen für Handel treibenden Nationen haben sich bemüht, die so günstige Conjunktur Obergespansposten folgen. Fast sämmtliche Designirte sind aus dem in Egypten auszubeuten! — Französische Kaufleute haben sogar österrei­Stande der Grafen, oder doch Magnaten, die so i^so Sitz und Stimme chische Nutzthiere ^ - unter andern auch Ochsen, die pr. Stück mit fl, 600 im ungarischen Oberhause haben. Da nun diese Herren durchwegs ohne in Egypten bezahlt wurden, Mehl und sehr viele österreichische Fabrikate Gehalt Konorin c^usa dienen, so glaubt man auch mit den Pension!-' gekauft, und daran bedeutende Gewiunste in Egypten realisirt. — Das rungen nicht allzusehr sparen zu müssen, indem in dieser Weise das Vud-' südliche Deutschland, obwohl gezwungen, sich österreichischer Transportmit­get dadurch nicht absonderlich belastet wird. Deshalb sollen auch sogar tel zu bedienen, lieferte Butter und viele Lebensmittel, die wir billiger in der königl. ungarischen Hofkauzlei einige Pensionirungen bevorstehen. und besser felbst zu liefern im Stande gewesen wären. Nur wir haben Die Stellen der Zurücktretenden würden dann wahrscheinlich zum Theil ohne Rücksicht der fürchterlichen Geschäfts-Krisis in der Heimat, ohne durch solche Persönlichkeiten ersetzt werden, die sich aus politischen Grün­ Rücksicht, daß Taufende Menschen brodlos waren, und daß wir geogra­den bisher in Disponibilität befanden. phisch viel günstiger als das Ausland gelegen sind, den egyptischen Markt Aus Trieft wird berichtet: Die Seeprovenienzen aus allen Häfen vernachlässiget! Egypten ist das Land, wohin wir unser Augenmerk richten der Ostküste der europäischen Türkei, von Galacz, Ibraila und den übri­müssen. Es ist das Land der Gegenwart und der Zukunft. Die Gegen­ gen Donauhäfen, fo wie von der Insel Rhodus sind, einer Verordnung wart bietet uns Gelegenheit, viele Landes- und Industrieprodukte in Egyp­ der k. k. Centralseebehörde zufolge, nach den Vorschriften für die Prove­ten mit Gewinn absetzen und dagegen eben so viele uns wichtige Rohpro­nienzen aus Orten zu behandeln, die von der Cholera angesteckt oder der dukte dort einkaufen zu können. Egypten ist insbesondere durch die nun Ansteckung verdächtig sind. außer Zweifel stehende Eröffnung des Suez-Kanals für Oesterreich das Cortese's Gesetzentwurf über die Kirchengüter wird sich vom Land der Zukunft; denn Asien und Europa sind nicht nur die bevölkerte» früheren Plane Vacca's in vielen weltlichen Punkten unterscheiden. Vacca sten Welttheile, auch die Verschiedenheit der Kultur, des Klimas und in wollte die Kirchengüter einfach auf die Staatsdomäne übertragen, und Folge dessen der Natur- und Industrie-Erzeugnisse ist so groß, daß ein durch diese den Dienern der Kirche jeden Ranges einen angemessenen le­reger Austausch zwischen Beiden nicht nur seit jeher stattfindet, sondern benslänglichen Gehalt auszahlen lassen. Nach Cortese's Entwurf sollen mit der ungeheueren Abkürzung der Entfernung durch den Suez-Kanal jene Güter den Gemeinden und Provinzen zugewiesen und der Ertrag noch in ungeahnter Progression sich vermehren wird. Hat bis jetzt für Unterrichts- und Wohlthatigkeitszwecke verwendet werden; die Gebäude der Verkehr mit Ostindien, China und Japan schon Dimensionen ange­haben ohnehin bereits meistens eine solche Bestimmung erhalten; die nommen, daß für uns in Oesterreich eine Vetheiligung an demselben in Gründe u. s. w. sollen in Renten verwandelt und somit auch der Besteu­nur perzentualen Bruchtheilen schon hinreichen würde, unseren Verkehr erung zugeführt werden. Die einzige offene Frage soll noch sein, wer dann enorm zu steigern; so kann man einen Schluß daraus ziehen, welch gro­die Entschädigung an die Personen zu leisten hätte, die Provinz oder der ßen Umfang der Verkehr erst dann annehmen wird, wenn das Innere Staat? dieser Länder durch Eisenbahnen, Dampfschiffe immer mehr aufgeschlossen Aus Mexico wird der „Wr. Ztg." geschrieben: Unsere Alterthums­wird, und welch riesigen Aufschwung Oesterreichs Handel, Industrie und forscher sind in Aufregung. Bei Tulancingo wurden in einem bis jetzt für Schifffahrt nehmen kann, wenn rechtzeitig die richtigen Mittel er­ geltenden Walde die Ruinen entdeckt. griffen würden, um sich an diesem Verkehre ernstlich zu betheiligen. Die unzugänglich einer großen Stadt Die Indianer kannten sie wohl, hielten aber ihre Existenz geheim. Veränderung der Verkehrsstraßen besonders nach den indischen Gewässern war seit undenklichen Zeiten von dem großartigsten Einflüsse auf die ver­ schiedenen davon berührten Staaten. Aufblühe n oder Verfal l der­ Correspondenzen. selben sind die bleibenden Denksteine solcher zum Glück nicht oft eintre. — l. K. Wie«, 29. August (Der Veterinärcongreß in tenden Veränderungen gewesen, wofür z. B. Genua's und Venedig'« Altenburg. Ein Redakteur wird über feine Unkenntnis! Reichthum und Verfall den entsprechendsten Beweis liefern. belehrt. Bürgermeister Dr. Costa. Wiener Zeitungen. Heifert). Der Vrllnner Markt führte eine Menge Krainer und andere Zum Glück für uns ist bis jetzt der Suez-Kanal noch nicht eröffnet, Slovenen Hieher, die denn auch täglich zusammenkommen und alles Wich­sonst würde uns bei dem Mangel der nöthigen Vorarbeiten auch hier das tigere mit einander besprechen. Ich komme daher Ihrer Einladung, verhängnißvolle „Zu spät" entgegen tönen. Ihnen einen Bericht von hier zu senden, um so lieber nach, da ich Meh­(Schluß folgt.) rere« zu berichten habe, was Ihre Leser unmittelbar interessiren dürfte. 29l Der internationale tierärztliche Congreß hat gestern einen Ausflug nach Ungarisch-Altenburg gemacht, und dort die ausgedehnten Prachtwirthschaften des E. H. Albrecht besichtigt. Hr. Wirthschaftsrath Feuser, welcher den Ausflug mitgemacht, konnte nicht genug rühmen die Pracht der landwirthschaftlichen Einrichtungen, die Freundlichkeit des Empfanges und der Vewirthung und das gesellige Zusammenhalten der Congreßmitglieder, die aus allen Lan­dern Europa's zusammengekommen waren. Beim Din6r trat dieser inter­nationale Charakter des Congresses erst recht hervor, indem Toaste in allen Sprachen: deutsch, französisch, englisch, italienisch, portugiesisch, türkisch, ungarisch, polnisch, croatisch und auch slovenisch gehört wurden. Hiebet passirte dem offiziellen Reporter eines Blattes, der kürzlich erst Redakteur der offiziellen Zeitung eines Ihrer Nachbarländer war, ein nicht übler „IHP8U8 calami". Bei dem slovenischen Toaste fragte er in seiner „Reporter-Sendung" um die Sprache, in welcher der Toast gehalten wurde. Als man es ihm sagte, berief er sich auf seine Kenntniß der slovenischen Sprache und behauptete, weil er nichts verstanden habe, müsse das „illy­risch" gewesen sein. Nachdem er jedoch erfuhr, daß Dr. Vleiweis der Redner gewesen, mußte er natürlich „einer so unzweifelhaften Autorität gegenüber" seine Unwissenheit „offen bekennen". — Dr. Bleiweis,gilt unter den Congreßmitglieder« als eine hervorragende Autorität seines Faches und hat viele, viele Beweise herzlichster Zuneigung und Verehrung von ergrauten und hochgestellten ehemaligen Schülern, und Schülern fei­ner Schüler am Wiener k. k. Thierarznei - Institute erhalten, so daß sich wohl auch hier der alte Spruch bewahrt: „usina protsta iu patria,". — Unser Bürgermeister, Herr Dr. Costa erzählte uns ge­stern über seine Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser, welcher sehr huldvoll gewesen zu sein scheint. - Als im Laufe der Audienz — wo­bei Se. Majestät sehr theilnehmend der Bedrängnisse unseres Vater­landes gedachte — Bürgermeister Costa Gelegenheit fand, die Loyalität der Bürger Laibachs zu betonen, erwiderte Se. Majestät: „Di e Lai ­bacher haben bei jeder Gelegenheit ihre Treue zu mir be­wiesen". — Die hiesige centralistische Presse ist selbst bei allen einsichts­vollen Wienern vollständig decreditirt. Namentlich zeichnet sich die „Neue freie Presse" durch eine ungeheure Einseitigkeit aus. So brachte sie am 25. l. M . eine Correspondenz aus Laibach, welche, von Lügen und Ent­stellungen strotzt *). Wie ich höre, wurde sie von competenter Seite aufge­fordert, " eine Berichtigung aufzunehmen. Da sie dieselbe aber bis heute nicht, gebracht hat, ist dieses ein neuer Beweis ihrer Wahrheitsliebe und Unparteilichkeit. — Wie wenig die hiesige Presse die öffentliche Meinung rcpräsentirt, ersieht man auch aus ihren Angriffen auf Heifert. Ich kann Sie auf das Bestimmteste versichern, daß — so wie es in den Provinzen gerne gesehen würde, wenn Helfert die Leitung der Unterrichtsangelegen­heiten übernähme — das gleiche auch hier, namentlich in Unterrichtskreifen, der Fall wäre. H.. LlNldstraß, 23. August. Auch wir hatten das Vergnügen, die wackeren 8oKo1oi auf ihrer Rückreise von Neustadt! in unserer Mitte ob­wohl nur für kurze Zeit, zu sehen. Dienstag Nachmittags gegen 4 Uhr kamen sie von 8t. ^sruej, wo sie zu Mittag gespeist, bei uns an, und wurden schon von weiten mit Pöllerschüssen begrüßt. Am Eingange zur Stadt war eine Triumpf-Pforte errichtet, welche mit slavischen Fahnen und Kränzen dekorirt war. Auf der Vorderseite war die Inschrift „Hg, 2ära,v^«" auf der Rückseite „ 2 Lo^oiu" angebracht. Eine große Menge Stadtbewohner sowie des benachbarten alten Klosters Landstraß, worunter insbesondere viel Landvolk aus der Umgebung, hatte sich eingefunden, und begrüßte die Ankömmlinge mit begeisterten ^ivia und I^a ^clravjs. Herr I. Naonn begrüßte sie mit einer slovenischen Rede, worin er sagte, „daß die Landstrasser sich es zu einer besonderen Ehre und Freude rechnen, so wackere Söhne unseres lieben Vaterlandes in ihren Mauern willkommen zu heißen. Und wenn etwas ihre Freude trübe, so sei es das, daß sie nur gekommen, um uns gleich wieder zu verlassen. Doch eines sei der Trost für uns alle, zögen sie auch fort, fo werde eines, doch eines zurück­bleiben, die Idee, die sie belebt, die Liebe zum Vaterlande!" Dröhnende Iubelrufe-unterbrachen öfters die gediegene Rede, welche vom Vereins­fekretär des „^U2ni 80K0I" Herrn Franz Navnikar in eben so trefflicher Weise erwiedert wurde. Die ßokolüi sangen einige Chöre und wurden mit Wein bewirthet. Eine allgemeine Verbrüderung fand zwischen ihnen und den Landstrasser Bürgern statt, und Arm in Arm zogen sie zu Fuße an das andere Ende der Stadt, von wo sie dann auf ihren Wagen, be­gleitet von unzähligen „ 2 Lo^oin" und „Na ^äravjs" Rufen, ver­schwanden. Durch das Verbleiben einiger Sänger und des Violinisten Herrn Xos wurde uns aber am nächsten Abende ein seltener musikali­scher Genuß zu Theil. Herr Tos spielte mit Fortepianobegleitung aus­gewählte Stücke. Die Eleganz und Reinheit seines Spieles, insbesondere die Sicherheit in den Doppelgriffen sind bewunderungswürdig, uud wir irren nicht, daß wir einst noch mit Stolz Herrn Xo8 unseren Landsmann nennen werden. Wir können nicht umhin Herrn Tos so wie den anderen Herren, die uns durch ihren Gesang entzückten, den schönsten Dank für diese musikalische Unterhaltung zu spenden. ?— Lllibllch, 30. August. Ich habe in Ihrem geschätzten Blatte mit Interesse den Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Laibach vom Monate Mai gelesen — in welchem es heißt, daß in Laibach ein Handlungsschulfond von circa „fl. 8000" besteht, von welchem Vermögen weder ich, als vieljähriger Geschäftsmann hier, noch die meisten anderen Geschäftsleute, die jährlich zu diesem Fonde ihre Zahlung pr. 10 fl. 50 tr. leisteten, eine Ahnung hatten. Wie mir einige Eingeweihte dieses Geheimnisses nun später mittheil­ten, wäre dieser Handlungsschulfond noch bedeutend größer geworden, wenn in den früheren Jahren eine ordentliche Verwaltung eingeführt ge­wesen wäre. Denn wie ich aus verläßlicher Quelle weiß, sind auch 2000 fl. von diesem Fonde einem Privaten gegen einen einfachen Schuldschein ohne Sicherstellung dargeliehen worden, ich glaube, ein Verein hat die Pflicht ein solches Darleihen pupilarmäßi g zu sichern. Nun — lassen wir die Vergangenheit vergessen sein, und sind wir ") Siehe die Rubrik: Lokales. Anm. d. Red. froh, daß dieser Fond nun einmal aus der Dunkelheit herausgeschlichen, — und unter dreifacher Mitsperre in einer Werthheim'schen Kasse ver­wahrt ist. Jetzt wäre es doch einmal an der Zeit, was auch in der Handels­und Gewerbekammer beschlossen wurde, eine Generalversammlung aller hie­sigen Handelsleute, und jener Gewerbslcute, welche zu diesem Iond ihre jährliche Zalung leisteten, einzuberufen, um eine Handlungs-Repräsentanz zu wählen, welche bis nun hier gar nicht besteht, uud die alle hiesigen Handelsangelegenheiten: der Handlungöschule, der Aufnahme und Frei­fprechung der Handlungslehrlinge, der Gebahrung des Handlungsschulfon­des, u. s. w., u. s. w. geregelt fortzuführen hätte! Unbedingt notwen­dig ist es aber, daß bei der vorzunehmenden Wahl solche Männer ge­wählt werden, welche wirklich Energie und Interesse für die Sache haben, denn auch bei uns sind die Zeiten vorüber, wo auf gewisse Männer alle Ehrenstellen gehäuft wurden, als Gemeinderäthe, Handclskammerräthe, Sparkassa-Directoren, Bank-Direktoren, Censoren u. s. w. u. s. w. ohne, daß man frug, ob der Einzelne wohl zu jeder dieser Stellen die Befähi­gung hätte; — wodurch es natürlich kam, daß die „Vielbetitelten" weder für das eine noch das andere sich ganz hingeben konnten oder wollten und fo im allgemeinen Interesse überhaupt sehr wenig wirkten! Lokales und Provinziales — Die „Politik" vom 27. d. bringt nachstehende interessante Cor­respondenz aus Laibach, die wir unfern Lesern mittheilen wollen: Aus guter Hand kommt mir soeben die Mittheilung zu, daß Herr Dr. Blei­weis, Redakteur der y^ovice", der unerschrockene Vertheidiger der na­tionalen Sache, welcher als Mitglied der internationalen Versammlung der Veterinärärzte seit einigen Tagen in Wien weilt, bereits eine Audienz bei dem neuen Herrn Staats minister hatte, und diesem bei geneigtem Ge­hör in Kürze ans Herz legte, wo uns am meisten der Schuh drückt. Herr Graf Belcred i soll, indem er sich bei der Durchführung des neuen, den verschiedenen Nationalitäten gewiß gerechten Systems die Un­terstützung aller Patrioten erbat, die möglichste Abhilfe zugesagt haben. Es ist nicht zu zweifeln, daß dabei auch die, bei unserer Politik im Vordergrunde stehende, schon so vielfach ventilirte, aber noch immer nicht gelöste „brennende Frage" bezüglich der th.atsächlichen Durchführung der sprachlichen Gleichberechtigung in Schule und Amt zur Sprache kam. Am kommenden Samstag soll dem Herrn Grafen Belcredi vom Bür­germeister Herrn Dr. E. H. Costa, welchem sich in Wien auch Herr Dr. I. Bleiweis anschließen wird, das bereits erwähnte Vertauens­votum der hierortigen Stadtgemeinde-Repräsentanz, und zwar, wie bekannt, dem Beschlüsse gemäß, nur in der Natio n alsprache überreicht werden, was mit Rücksicht auf den ungeheueren Antagonismus, welcher hier noch vor Kurzem bei so vielen „Langröcken" und „Befrackten" gegen ihre ei­gene Muttersprache (weil solche in früheren Jahren in den Schulen als . . . Bauernsprache verpönt war) herrschte, — in der That als das achte Weltwunder zu bezeichnen ist. Jedenfalls ist in Kram der gedachte Beschluß unserer Stadtgemeindevertretung als epochemachend anzusehen, und berechtigt zu der Hoffnung, daß der Landessprache in den Räumen unseres Nathhauses nun ein größeres Feld eröffnet werden wird, welchem Beispiele nach und nach wohl auch die übrigen Gemeindevertretungen nicht nur in Kram, sondern auch in anderen slovenischen Gegenden folgen dürften, wo dies noch nicht geschieht. Lassen Sie mich in Ihrem vielgele­senen Blatte noch einige Worte dem Andenken eines Ehrenmannes weihen, der im hohen Alter von 80 Jahren am 2. d. M . in Graz das Zeitliche geseg­net. Es ist dies der gewesene jubilirte Oberlandesgerichtsrath Ant. 60p , ein geborner Slovene (aus Oberkrain), der sich noch als früherer Appellationsrath in Klagenfurt zu Anfang des Jahres 1849, als es sich um Einführung der slovenischen Sprache bei allen betreffenden Behörden handelte, seiner ,vielverkannten Muttersprache energisch — damals leider fruchtlos angenommen hat. Der Gebrauch derselben als Gerichtssprache wird überhaupt ein frommer Wunsch bleiben, wenn nicht wenigstens un­sere jüngeren national-gesinnten Advokaten die Initiative ergreifen. — Ein „alter Sünder" im „Correspondenzeln" hat wieder in be­kannter perfider Weise in einem Briefe an die „Neue freie Presse" un­fern Gemeinderath verunglimpft. Unter dem Vorwande erheuchelter Loya­lität — indem er Momente in Beziehung zu seinem Gegenstände bringt, die theils nicht zur Sache gehören, theils auf falschen Annahmen beru^ hen — sucht derselbe den Gemeinderath einer illoyalen (!) Handlung zu zeihen, daß derselbe nämlich in seiner Sitzung vom 14. v. M. beschloß, die Bürgeraufnahmstaxen fernerhin nicht mehr dem Schützenvereine zu­zuwenden. Der „alte Sünder" gibt aber seiner Kenntniß der heimat­lichen Geschichte durch diesen seinen Hetzartikel einen argen Stoß, da er zeigte, daß er über die Entstehung und Bedeutung des magistratlichen Geldzuschusses in die Schützenkasse vollkommen unwissend ist. Die Schieß­stätte in Laibach entstand 1562 zur Uebung des Vürgerkorps in den Schußwaffen zum Zwecke der Vertheidigung der Stadt gegen die Türken, und aus diesen Tagen datirte auch der Beitrag. Nachdem aber die gegenwärtige Schützengesellschaft Laibachs — wo zudem auch kein Bürgerkorps mehr besteht — durchaus nur ein freier Verein ohne Ver­pflichtungen gegen die Gemeinde ist, so entfällt jedes Motiv einer mate­riellen Unterstützung desselben durch die Gemeinde! — Die VoKolci unternehmen bei schöner Witterung Sonntag den 3. September einen Uebuugsmarsch auf den Großtahlenberg. Der Auf­brnch von Laibach ist auf 5 Uhr Morgens bestimmt, die Rückkehr jedem Einzelnen freigestellt. Einige derselben dürften weiters nach Zwischen­wässern gehen, mehrere jedoch schon zu Mittag in Laibach Wiedereintreffen. — Dem Laibacher Turnverein „^u2ui 8oKc>1" wurde die Ehre zu Theil, vom Stadtmagistrate Neustadt! ein fehr verbindliches Dankschreiben für den Besuch zu der 500jährigen Jubelfeier und für die daselbst ver­anstaltete Lssecla, zu erhalten. — (Hofrath Hurter todt). Die „Tagespost" schreibt: Sonn­tag den 27. August starb (in Graz) der bekannte österreichische Neichs­historiograph Hofrath Friedrich von Hurter, einer der bedeutendsten deutschen Geschichtschreiber, dessen Hauptwerke in das Englische, Franzö­ 282 fische, Italienische und Spanische übersetzt wurden. Er war ein Vor­kämpfer des Katholicismus aus voller Ueberzeugung, und daher von seinen Gesinnungsgenossen, wie von seinen Feinden gleich geachtet. Schweizer von Geburt, hat er in Oesierreich eine zweite Heimat gefunden und nut großer Liebe für dieselbe gewirkt.— Hurter's Hauptwerk: „Die Geschichte Kaiser Ferdinand des II. " ist durch die vielen aus den Archiven von Wien, Graz u. f. w. zum ersten Male mitgetheilten Urkundenbeigaben auch ein wichtiges Quellenwerk für unsere heimatliche Geschichte, — Hof­rath Hurter hat an den Bestrebungen unsere« Landes auf dem Felde hei» matlicher Geschichtsforschung immer den wärmsten Antheil genommen und diese und jene Publikation seines sachkundigen Urtheils in Fachzeitschriften gewürdigt. „^ ' — Die vomsteierischen Landesausschuß vorgenommenen Ernennun­gen der Professoren, Docenten und Lehrer an der Grazer Technik wurden durch Erlaß des Staatsministeriums vom 27. August als durchaus den gesetzlichen Anforderungen entsprechend befunden und deshalb erfolgte ganz nach den Besetzungsvorschlägen des Landesausschusses die Erledigung. — Die vom Direktor Calliano am 26. v. Mts. ausgegebene Theater-Nachricht verspricht Oper, Operette, Schau- und Lust­spiele, sowie Gesangs Posse. Die mitgetheilten Namen der enga­girten Mitglieder lassen mehrere recht tüchtige Kräfte erwarten. Herrn Calliano's Streben ist, foviel wir aus seinem sonstigen Arrangement schließen können, jedenfalls dahin gerichtet, das Publikum vollkommen zu­frieden zu stellen. Wir hörten auch, daß einige slovenische Vorstellungen stattfinden sollen — möge es nicht blos beim Versprechen bleiben. — Unser akademische Maler, Herr Kurz von Goldenstein, renovirt und malt neu an 36 Dekorationsstücke im Auftrage der löblichen Landschaft, und da des Herrn v. Goldenstein Geschick in Dekorations­malerei anerkannt ist, so werden wir auch in dieser Richtung in der kom­menden Saison manch' neue Augenweide genießen. — (Ca sino). I m Casino sollen im Advente schon Theatervor­stellungen veranstaltet werden und hat sich — wie man uns berichtet — vie Direktion in Betreff der erst anzuschaffenden Dekorationsstücke mit Umgehung der heimatlichen Kräfte nach Wien gewendet. — Wie man uns mittheilt, hat der rastlos thätige Herr Professor Petruzz i in Wien wieder zwei interessante Abhandlungen aus unserer vaterländischen Geschichte vollendet. Die eine über die Geschichte Krains in der Römerzeit, die zweite über einen berühmten Lllibacher (NmoueuZei-) in der römischen Kaiserzeit.. —os. ­ — Der St. Hermagorasverein zu Klagenfurt, der in schöner Harmonie religiöse und nationale Interessen durch Herausgabe zweckmäßiger Bücher pflegt, veröffentlicht so eben seinen Jahresbericht. Derselbe läßt den Verein an den Früchten seiner Tätigkeit als einen sehr gemeinnützigen erkennen. Die Geschenke, die die St. Hermagoras-Gesell­schaft Heuer an ihre Mitglieder versandte, umfassen 2 Bände der mit be» lehrendem Material in populärer Form reichlich versehenen „Vsösrnice", eine volksthümlich gehaltene Novelle, dann einen Kalender für 1666, voll von kurzweilig instruktiven literarischen Kleinigkeiten, endlich einen Band „OewiK" , eine Sammlung ausgewählter Literaturprodukte in gebunde­ner und ungebundener Form. Der Verein nimmt einen allseitig erfreu­lichen Aufschwung, indem seine Mitgliederanzahl seit dem Vorjahre von 2173 auf 2710 angewachsen ist, und sich demgemäß Heuer auch die Ge­schenke um ein Dritttheil vermehrten. Das Ergebnis der Sammlungen fnr das zu errichtende Kinderspital. (Veröffentlicht durch da« conftituilte provisorische Damen-Comits.) Einmal. Spende. Iiihll. Frau Baronin Ap fall er« yon Grünhof . 25 fl. — tr. - fl. Frau Leopoldine Pelikan ..... . 2 „ — „ — „ Herr Naglas Eine Vettstätte. Ungenannt Eine Vettstätte. Ein Geistlicher in Laibach 3 si. — kr. — fl. Herr Scheibl Wundarzt in Brunndorf . . 1 „ — ,, — „ Frau Therese Uranitsch — ,, ^ ,, 5 „ Frau Schusterschitsch 10 „ — „ — „ Frau Kauöiö . . . , — „ — „ 5 „ Herr Lukas Chiades 2 „ — „ — „ Frau Mally 10 „ -„ — „ Herr Heinz Reallehrer 1 „ 50 „ — „ Herr Pajk Zimmermeister 2 „ — „ — „ Herr M. Tre^un 5 „ — „ — „ Frau Maria 6epon 2 „ — „ — „ Frau PodlraiZet — „ — „ 1 „ Herr Rupo 1 ,, ^ „ ^ « Herr Heidrich 2 „ — „ — „ Frau Iosesine Terrasch 10 „ — ,, ^- ,, Frau Anna Merk 2 „ — „ — „ Ein Reisender 1 „ — „ — „ Frl. Iosesine Tonio 1 „ — „ — „ Margaretha Schrinz . — „ 10 „ — „ Iosesine Rismaul . — „ 40 „ — „ S. Schusterschitsch 10 „ ^ „ _ „ Trischer — „ 10 „ — „ Verbiö 1 „ 30 „ — „ Herr Gasperkoviä 2 „ — „ — „ Nr. 67 5 „ — „ -„ Frau Perm« 3 „ — „ — „ Summa 99 fl. 40 kr. 11 fl. und 2 Bettstätten. Summa des letzten Ausweises 4253 fl. 63 kr. 296 fl. 20 kr. und 6 Silberthaler. Hauptsumme 4353 fl. 3 kr. 307 fl. 20 lr. und 6 Silberthaler. 2 vollständige Betten, 3 Kinderbettchen, 2 Polster, 1 Matratze, Roßhaare für 1 Matratze und 2 Strohsäcke. Veränderungen im Klerus Nachstehende Diözesanpriester wurden übersetzt und respektive neu angestellt, als: Herr Friedrich 3i-i2Qa,r, Pfarrcooperator in Veldes, als Domkaplan und Chorvikar nach Laibach; Herr Johann Xi-arusr, Alumnus-Priester, als Pfarrcooperator nach Veldes; Herr Michael 2upau, Pfarrcooperator in St. Veit ob Laibach, als Cooperator nach Haselbach; Herr Alois ßtars, Pfarrcooperator in Planina, als Coop. nach St. Veit ob Laibach; Herr Franz Hrivio, Coop. in Preöina, als Coop. nach Planina; Herr Josef ^i-eZa, Coop. in Nesselthal, als Coop. nach Preöina; Herr Leopold (Zorsno, Neopresbyter, als Coop. nach Nesselthal;' Herr Dr. Josef Loßaö, Coop. in Obergurl, als Coop. nach Gutenfeld; Herr Lorenz Urania , Coop. in Kronau, als Coop. nach Obergurl; Herr Franz Oirar, Neopresbyter, als Coop. nach Kronau; Herr Stefan ^aKIiö, Coop., Ka­ techet und Schuldirektor in Adelsberg, als Coop. nach Mannsburg; Herr Johann Vesel, Neopresbyter, als Coop. und Katechet nach Adels« berg; Herr Peter Krigtoüö, Coop. in Obergörjach, als Coop. nach heil. Kreuz bei Neumarttl; Herr Karl Kluu , Neopresbyter, als Coop. nach Obergörjach. Erinnerungstafel (au« dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 2. September. 3. eres. Feilbietung der Mariana Kunz von Stein sammt An- und Zugehöi, Schätzwerth 1470 fi. 60 kr. (Vez. A. Oberlaibach.) — 2. und letzte erek. Feilbietung der Erbschaft de« Ioh. Mauc von Alben pr. 77 fl. 43'/, kr. (städt. del. Bez. G. Laibach.) — Tagsatzung der unbekannt wo befindlichen Maria, Theresia und Katharina Stupöa, Jos. Ianes und Ial. 2erko wegen Erloschenerklärung von Satzposten beim Bez. A. Egg. — Relizitation der Realität des Val. Maroni beim Bez. A. Stein. Am 3. September. 3. «ek. Feilbietung der Realität de« Andrä Rädriöiö von Vojanje, Schätzwert!) 610 fi. (Bez. A. Tschernembl.) Am 4. September. 2. «ek. Feilbietung der Realität de« Georg Maren«« von Gradaz, Schätzwerte) 1480 fl. (Vez. A. Möttling.) — 3. erek. Feilbietung der Realität de« Marl« Ieleuiz, Schätzwerth 60 fi. (Bez. A. Möttling.) — Verhandlung gegen den abwesenden Jos. Ruprecht beim Lanbesgericht Laibach. Am 5. September. 3. erek. Reaffumirungs-Feilbietung der Realität Jakob Schwigel'« von Martinsbach, Schätzweith 1352 fl. C. M. (Bez. A. Planina.) — 3. erek. Feilbietung der Ganzhube de« Nler. Kern von Kaplava«, Schätz­werte) 4482 fl. (Bez. A. Stein.) — 3. erek. Feilbietung der Realität te« Andr» Kerma von Nußdorf, Schätz­weith 676 fl. (Vez. A. Adelsberg.) — Verhandlung gegen die unbekannten Erben der Waldparzelle 898 in Smolanov« beim Vez. A. Möttling. — Verhandlung gegen die unbekannten Cigenthumsansprecher der Parzelle Nr. 1699 St. Gem. hl. Kreuz beim Bez. A. Landstraß. — Verhandlung gegen die abwesenden Franz Puchek von Tanzberg und Ioh. Iermann v. Lachina. (Bez. A. Tschernembl.) — Einberufung der Verlaßglüubiger nach Jos. Gomisek. (Bez. A. Planina.) Nerstorbene. Der 27. August. Herr Wenzel Neu, k. k. Lanbeshauptkaffakasfier, alt 83 Jahre, in der Stadt Nr. 221, am Leberkrebs. — Dem Herrn Friedrich Nreindl, Zugförderungs-Ingenier der k. f. privil. südl, Staatseisenbahn, seine Frau Carolina, alt 39 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 90, an der Lungensucht. Den 29. August. Dem Herrn Alois Sagorc, Gastgeber, sein Kind Alois, alt 1 Jahr und 5 Monate, in der Stadt Nr. 98, am Rachen» und D»rm-Cr«up, — Herr Ludwig Freiberger, bürgl. Spenglermeister, alt 34 Iah», in der St. Peters-Vorftadt Nr. 8, an der Lungentuberkulose. Den 30. August. Jakob Sternischa, gewesener Riemer, alt 75 Jahre, in der Stadt Nr. 27, au der Lungenlühmung. Wochenmarkt in Laibach am 30. August. Erdäpfel Mtz. fl. 1.50, Linsen Mtz. fi. 4.—, Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Wetzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund kr. 55, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Speck frisch Pfund kr. 38, Speck geräuchert Pfund tr. 44, Butter Pfund kr. 50, Eier Stück 1'/, kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 16 bis 18 kr., Kalbfleisch Pf. kr. 16, Schweinefleisch Pf. lr. 20, Schöpsenfleisch Pf. tr. 8, Hähndel pr. Stück kr. 18, Tauben Stück kr. 10, Heu Cent. fl. 1.75, Stroh Cent. fi. 1.35, Holz harte« 3Uzöllig Klafter fl. 8.50, weiche« Kft. fl. 6.50, Wein rother Timer fi. 13. weißel Eimer fi. 14. Getteidepreise in den Magazinen am 3o. August. Weizen Mtz. fi. 3.99, Korn Mtz. fl.2.S9. Gerste Mtz. fi. 8.25. Hafer Mtz. fl. 1.82, Halbftucht Mtz. fl. 2.90, Heiden Mtz. fl. 3.20, Hirse Mtz. fi. «.hl, Kukurutz Mtz. fi. 2.68. 74. Tani-Anrsns. Der Gefertigte, Ballettänzer, Zögling aus der Schule des großen Theaters Fenice in Venedig, gewesener Lehrer der k. k. österr. Mllline-Atlldemie und gegenwärtig städtischer Tanzlehrer in AgrllM, Verfasser der neuen Tanze: SÜdslaVlslhe Kol« (^UZOsIavjÄQLlco ^olo) und Zorll-Oulldnlle (Zora-östvorKa), gibt sich die Ehre, dieses ?. 1'. Pu­blikum in Kenntniß zu setzen, daß er, im Falle sich die Zahl seiner Eleven vergrößern werde, mit behördlicher Erlaubniß vom 1. September bis Ende Oktober l. I . einen regulären, theoretischen, gründlichen Kurs nach der leichtesten und modernsten Methode in dieser Stadt zu eröffnen ge­sonnen ist und seiner Zeit auch das Lokale bekannt geben wird. Außerdem wird derselbe über besondere Aufforderung nicht unter» lassen, die Ehre zu haben, sowohl in Erziehungsanstalten als auch bei Privatfamilien besondere Lektionen zu ertheilen, wobei er bemerkt, daß Kinder unter 12 Jahren abgesondert von den Erwachsenen unterrichtet werden und daß dabei nicht blos auf das Tanzen, fondern auch auf die ganze Haltung des Körpers, auf Anstand und graziöse Bewegung Rück­sicht genommen wird. Seine Geduld, sein Fleiß und das mäßige Honorar lassen ihn Hof-fen, von Vielen beehrt zu werden, besonders da seine Ferien von so kur­zer Dauer sind. Gegenwärtige Anfragen im Fischel'schen Hause (Sternallee Nr. 31). P. Eoronelli, städtischer Tanzlehrer in Agram.