tftiwmmtione=?mk gftrLaibach: ««qjihrig . . 8 fL 40 fr. • - 4 „ 20 „ «rrtelj-ihrig . 2 „ 10 „ «SMÖich „ 70 „ Mit ter Post: »««riShrig............12 fl. »«wiS-rig............. 6 „ *iatrljShrig 3 „ fcfcc Lastrllmlg in» Hau« Wtrtrfj. £5 tr., »onatl. S fr. «taqctae Ämmnmt 6 fr. Laibacher TJ Lagblatt. «lnrnhme Mittheilungm werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht zurückgesenvet. Redaction Bahnhofgaffe 9lr. 132. Expedition- & Inseraten-Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. c. Klein» mayr & Fed. Bamberg.) JusertionSpreise: Für die einspaltige Petitzeile", ä 4 tr., bei zweimaliger Sm-^KHK schaltung ä 7 tr., dreimaliger : ä 10 ft. Kleine Anzeigen bis 6 Zeikeü- ; ’ 20 fr. ' ;;.v Bei größeren Inseraten uni öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 158. MitÜvvch, 15. 3uli 1874. — Morgen: Maria u. B. 7. Jahrgang. Zur Befreiung des ititbera Klerus. (Schluß.) Die Regierung hätte freilich in den neugeschaf-fenen confessionellen Gesetzen eine Handhabe, wenn nicht den Kirchensürsten gegenüber eine unverantwortliche Schwäche eingerissen wäre, wenn es nicht ein alter bureaukratischer Grundsatz wäre, daß schon aus Gründen der Disciplin ein Untergebener seinem Vorgesetzten gegenüber niemals Recht behalten dürfe. Der Gedanke der Befreiung des niedrigen Klerus aus seiner unwürdigen Hörigkeit ist den Gewalthabern schon oft genug nahe gelegt worden, ohne daß es bisher gelungen wäre, einen nennenswerthen Erfolg zu erringen. Die niedere Geistlichkeit selbst ist allzusehr eingeschüchtert, materiell ganz und gar abhängig vom Bischöfe, sie ergibt sich daher meist rath- und muthlos in ihr Geschick, zu der schützenden Kraft der Regierung kann sie nach allem, was wir über deren Connivenz gegenüber den hohen kirchenfürsten wissen, unmöglich Bertrauen fassen. Es fetzt daher eine gewaltige Kraft der Entsagung und der Unerschütterlichkeit der Ueberzeugung voraus, wenn ein Priester, wie Pfarrer Leitgeb, sich ermannt und vor aller Welt einem gepreßten Herzen Luft macht. Wie der niedere Klerus ganzer Kronländer denkt, davon bringt die „Bohemia" unter dem Titel „die confessionellen Gesetze und der niedere Klerus" aus der Feder eines Geistlichen einen bcachtenswerthen Beitrag. Derselbe lehnt im Namen zahlreicher Standesgenossen jede Mitwirkung der nieder» Geistlichkeit an einer etwaigen Oppo- sition der Bischöfe gegen die confessionellen Gesetze in der entschiedensten Weis- ab. Die in dem erwähnten Artikel niedergelrgten Anschauungen sind um so bedeutungsvoller, als der Verfasser, wie gesagt, versichert» daß es nicht feine persönlichen Anschauungen und Gesinnungen seien, die er wiedergebe, sondern die vieler seiner Bekannten und Standesgenossen. Seine Mittheilung lautet: „Gleich nach Vorlage der confessionellen Gesetze im Reichsrathe, noch mehr aber nach deren Annahme und Sanctionierung durch die Krone, wurde die Frage vielfach ventiliert, welche Stellung der Episkopat gegenüber diesen Gesetzen einnehmen werde. Die Antwort auf diese Frage richtete sich vornehmlich nach dem politischen Parteistandpunkte, konnte daher nie ganz dieselbe sein, doch kam sie darin überein, daß die Bischöfe, solange nur thuu-lich, energische Opposition machen würden. Die besagten Gesetze sind nun fast zwei Monate in Wirksamkeit; die Bischöfe vergaßen durchaus nicht auf ihren oppositionellen Standpunkt und merkwürdigerweise ist doch noch keinerlei Conflict zwischen Regierung und geistlicher Gewalt vorgLkommen. Zur Erklärung dieses Umstandes führt man zwar an, daß die Hauptbestimmungen des ersten confessionellen Gesetzes auch im Concordate enthalten seien und daß man daher jene befolge, weil dieses immer noch bindende Norm für den Episkopat sei; das sind aber nur Spitzfindigkeiten und der Grund der Handlungsweise der Bischöfe ist ein ganz anderer. Fürs Erste ist die politisch-kirchliche Gesinnung der einzelnen Bischöfe nicht eine und dieselbe, daher mußte man sich zu jener Auslegung bequemen, um die Einigkeit wenigstens äußerlich zu retten; fürs Zweite aber muß man auch Rücksicht nehmen auf den Standpunkt, den der niedere Klerus diesem Gesetzen gegenüber einnimmt. Als im Jahre 1848 die Wogen der Volksbewegung hoch gingen und Thron und Altar zu überfluten drohten, da erging der Appell an die niedere Geistlichkeit, beruhigend und mahnend einzugreifen ; zu größerem Eifer hiebei lockte das Versprechen, daß nach Wiederherstellung der Ordnung die Gehalte der Geistlichkeit aufgebessert werden sollen. Und die Geistlichkeit that, wie ihr geheißen worden, sie bat, beschwor, lehrte, predigte, drohte auch und machte sich sogar mitunter beim Volke als „Werkzeug des Absolutismus" verhaßt. Endlich trat wieder Ruhe ein, erzwungen zunächst durch die Schärfe des Schwertes. Und als nun einige schüchterne Stimmen an die Erfüllung des gegebenen Versprechens erinnerten, da wurden dieselben kühl abgewiesen; als diese Stimmen lauter wurden, brachte man sie gewaltsam zum Schweigen. Noch jetzt cir-culiert im Munde des niedern Klerus das geflügelte Wort: „Lass't die Hunde bellen!" Ob dieses Wort wohl jemals gesprochen worden? Zweck und Folgen des Concordates sind genugsam bekannt; beide wurden drastisch, aber sicherlich umfassend durch das Wort ausgedrückt: „Die hohe und höhere Geistlichkeit haben sich ihre Mitren fester aufgesetzt." Die durch das Eoncordat erlangte Macht wurde fleißig auSgenützt, für die Verbesserung der moralischen und materiellen Stellung des IeuÄetori. Eine Ballonfahrt «ach dem Nordpol. Ein merkwürdiger Plan, berichtet die „Amerika", ist von einer Gesellschaft pariser Gelehrter gefaßt worden und reift der Ausführung entgegen. Aus den Berichte» über Halls Expedition und anderen wissen unsere Leser, mit wie großen Schwierigkeiten ein Vordringen gegen den Nordpol zu Schiffe wie zu Schlitten verbunden ist. Auf der ändern Seite rastet aber der Wissensdrang unseres Geschlechtes nicht, so lange eö noch auf unserem Erdball so ungeheure unerforschte Gebiete gibt. So ist denn die rühmlichst bekannte pariser aeronautische Gesellschaft auf den Gedanken'he-kommen, zur Lösung dieses beinahe unlösbaren Problems den Luftballon zu benutzen. Die Elemente der Berechnung sind folgende: 10 Mann Besatzung: 1200 Kilo; Instrumente und Waffen: 500 Kilo; Eompensationsseil, welches, wenn der Ballon sich senkt, auf der Erde schleppt und ihn durch dir sogleich einlretende Erleichterung wieder steigen macht: es ist 500 bis 600 Meter lang und wiegt 500 Kilo; Anker und Tauwerk: 600 Kilo: verdeckte Gondel, zugleich auch als Segelboot und als Schlitten zu gebrauchen: 800 Kilo; Lebensmittel für 3 Monate: 4000 Kilo; Ballast: 4000 Kilo: statt des Ballastes könnten übrigens weitere Lebensmittel mitgenommen werden, die man sparsam auswerfen würde; Gewicht des Netzes und des Eompensators, eines starken luftgefüllten Wulstes, der über dem Ballon angebracht ist und ihn verhindern soll, über eine bestimmte Höhe, nemlich 800 Meter, hinaus zu steigen, damit man durch Ventil-Oeffnen kein Gas einbüße: 100 Kilo. Der Ballon würde also 18,000 Kubikmeter enthalten müssen. Alle Einrichtungen würden darauf, berechnet sein, daß das Gas sich mehrere Monate darin hielte. Die polare Temperatur würde dabei nur günstig wirken; die Ausdehnung des Gases durch die Wärme ist in der Thal so bedeutend, daß der Ballon unter der Wirkung der intensiven Sonnenstrahlen bisweilen mit einem Satze um 1500 Meter steigt. Die Expedition würde im Sommer, während die Sonne dort beständig am Horizont steht, und also Nachtfahrten nicht zu machen sind, ausgeführt werdiit. Auch die Regelmäßigkeit der Winde in den arktischen Regionen betrachtet man als einen günstigen Umstand. Die Gondel ist mit abnehmbarem Kiel und eisernen Schlittenkufen versehen. Hunde zum Ziehen würden mitgenommen. In der mit Schafpelzen gefütterten Gondel würde durch Lampen eine angemessene Temperatur erhalten werden können; man hat berechnet, daß wenn draußen das Thermometer selbst auf 123 F Grad unter Null sinke, in der Gondel vermöge jener Hilfsmittel doch noch auf eine Temperatur von + 5 Grad gerechnet werden könne. Ein Schiff von 800 Tonnen würde die Ballonhülle, die Besatzung so wie die zur Bereitung des Wasserstoffes erforderlichen 50,000 Kilogr. Eisenfeilspäne und 80,000 Kilogramm Schwefelsäure etwa bis zum 70. Breitengrade transportieren. Dort würde der Ballon gefüllt und die Expedition ginge vor sich. Man hätte von dort bis zum Pol und zurück noch 5—600 geographische Meilen zurückzulegen, da die Ballonroute Krümmungen machen wird. Bei einem mittleren Durchschnitt der Windschnelle von drei Meter in der Secunde, würden täglich 30 Meilen zurückgelegt, so daß bei diesen günstigsten Verhältnissen die Hin-und Rückkehr in 20 Tagen auögesührt werden könnte. Man hat sie aber auf drei Monate berechnet. Bei medern Klerus wurde jedoch nichts gethan. Da regte eS sich abermals, die ausgerichteten Dämme vermochten nicht mehr zu widerstehen; es folgte die konstitutionelle Aera und diese brachte die Maigesetze des JahreS 1868, welche den Episkopat in Feuer und Flammen setzten. Nun erscholl der Ruf zum Kampfe. Und wiederum folgten die treuen Knappen, gehorchten den gegebenen Instructionen, kamen mit politischen Behörden, mit dem eigenen Stamme, mit dem Strafgesetze in Conflict, wurden überwacht, verhöhnt und verspottet, und wurden zuletzt eingesperrt und mußten Strafe zahlen. „Was liegt daran?* dachte mancher; „es ist süß, ein Märtyrer in Ausübung seiner Pflicht zu werden." Wohl wahr, wenn nur nicht hinterdrein von der geistlichen Oberbehörde der hinkende Bote gekommen wäre, der da zu erzählen wußte von „Erregtheit, Unüberlegtheit, pastoraler Unklugheit." Vorüber waren die Illusionen vom „Martyriumdenn wer wird sich wohl einsperren lassen, oder von den wenigen Kreuzern, die man sich erbetteln muß, Strafe zahlen, wenn es nicht nöthig ist! So ward mancher Heißsporn gründlich abgekühlt. Zur Erhärtung des Gesagten nur ein Beispiel. Wie wurde doch inbetreff der Schulgesetze los-gegangen, wie* wurde gegen den Eintritt in die Ortsund Bezirksschulräte agitiert, welche Instructionen inbetreff des Verhaltens gegen Inspektoren und Lehrer gegeben! Alles das ist noch in voller Erinnerung. Und nun? Es geht ja doch und muß wohl gehen, denn heute sitzen die Vertreter der Kirche in den Orts- und den Bezirksschulräthen und sogar auch im Landesschulrathe, das Verhältnis zu den Inspektoren und den Lehrern ist ein anderes geworden. Noch mehr! Die Seelsorge-Geistlichkeit ist jetzt streng dazu verhallen, den Religionsunterricht in den Volksschulen in jeder Klasse drei Stunden in der Woche, in einklassigen Schulen vier Stunden gewissenhaft zu ertheilm und einen eigenen Lehrplan zur Basis zu nehmen, und als es jüngst irgendwo zu Reibungen zwischen Katecheten und Lehrern betreffs der Einhaltung der vorgeschriebenen Schulstunden kam, da wurden die Katecheten angewiesen, im freundlichen Einvernehmen mit den Lehrern die wegen eines Hindernisses versäumten Stunden später nachzutragen. Und das alles um dieser sogenannten „neuheidnischen" Schule willen! Ob aber ein Kaplan das Geld zur Anschaffung von empfohlenen, specifisch religiösen Lehrmitteln oder zur Anschaffung von Kleidungsstücken habe, die derselbe in der Schule und beim Gehen in die auswärtigen Schulen ganz besonders abnützt, danach geruhen Instructionen nicht zu fragen; will der Kaplan etwas als Fahrgelegenheitsvergütung dem Gesetze gemäß haben, so mag er sich selbst bei der Behörde darum bewerben. Was resultiert nun aus alledem? Die Eon- der Rückkehr würde man sich in der ersten bewohnten Gegend die man anträfe, niederlassen. Seit den Zeiten Elisabeths von England beschäftigt das Problem der Nordpol-Expedition den menschlichen Geist. Mit den bisherigen Mitteln und Anstalten der Ausführung hat cs schon viele Menschen-leben gekostet, und scheint auf den gewöhnlichen Wegen dennoch unlösbar zu sein. Wie leicht würde das Lusl>chiff über die undurchdringlichsten Eisfelder hinwegfliegen! Die sonst schreckenverbreitenden Gletscherriesen würden von der Gondel des Luftschiffers aus ein entzückendes Panorama bilden, und alle Geheimnisse und Wunder der arktischen Welt sich den erstaunten Blicken austhun. Man denke sich die Pracht eines Nordlicht« über diesen Eispalästen bei dem weiten Horizont, den eine Ballonhöhe von 2500 Fuß gewährt! Wirklichkeit würbe werden, was bisher Zauber und Phantasie war. Daß dieser Plan kein bloßes nichtiges Htrn-gespinnst ist, zeigt unter anderem die Thalsache, daß der Kelter de« gesummten deutschen Postwesens, Ge* neralpostdirrelor Stephan, ein lebhaftes Interesse daran an den Tag legt. sistorien geben Erlässe, Instructionen für den nieder» Klerus heraus, doch wohl nur, damit dieselben befolgt werden; in der That aber gestaltet sich die Sache anders. Befolgt nemlich ein Seelsorge'Geist-licher diese Instructionen nicht, so erhält er eine Rüge, befolgt er sie aber und stößt dadurch irgendwo an, so bekommt er abermals eine Rüge wegen „Pa-storal-Unklugheit," dieser Achillesferse der ganzen Seelsorge. Nomina et facta sunt odiosa! Natürlich dürften auch betreffs der konfessionellen Gesetze irgendwelche Instructionen erfließm. Der niedere Klerus aber wird und muß, wenn er anders sein Ansehen, das Vertrauen des Volkes, das ihm noch übrig geblieben ist, und anderweitige Sachen nicht verlieren will, so „pastoralklug" sein, dieselben zu ignorieren. Dieses wird und muß er umsomehr thun, als er durch diese Gesetze fast nicht tangiert wird, als selbst der vermögendere niedere Klerus durch das Religionsfonds-Beitragsgesctz nur zu verschwindend kleinen Opfern herangezogen wird, vielmehr eine moralische Unterstützung vonseite der Staatsgewalt und materielle von der Regierung erwarten kann, welche Erwartung auch nicht getäuscht werden wird. Sollte demnach auch ein allgemeiner Widerstand gegen die konfessionellen Gesetze geplant sein, die Truppen werden sich nicht so rasch ins Feuer kommandieren lassen, wo man, nachdem man die eigene Haut in Sicherheit gebracht, sie einfach ihrem Schicksale überlassen würde; der niedere Klerus wird diesmal die Kastanien nicht aus dem Feuer holen." Wir für unfern Theil können dieser sreimü-thigen, im Munde eines katholischen Priesters doppelt werthvollen Erklärung nur den Wunsch hinzufügen, der Verfasser und seine Gesinnungsgenossen möchten im gegebenen Falle auch Wort halten. Politische Runüjchau. Laibach, 15. Juli. Inland. Die gegenwärtig ftattfinäenbeMonarchenbegegnung in Ischl hat, wie die beiderseitigen Osficiösen berichten, keinerlei politischen Beigeschmack. Der greise deutsche Kaiser will ausdrücklich das verwandtschaftliche Moment in den Vordergrund treten sehen, und alles ist daraus angelegt, damit die Begegnung der beiden Kaiser und die Begrüßung der Kaiserin Elisabeth durch Kaiser Wilhelm einen durchaus familiären Charakter an sich tragen. Die hohe sociale Stellung der in Rede stehenden Persönlichkeiten rechtfertigt dennoch die Aufmerksamkeit, welche die öffentliche Presse der Zusammenkunft in Ischl angedeihen läßt. Die Art der Intimität der ischler Zusammenkunft wird durch eine Meldung der „Karlsr. Ztg." charakterisiert, welche zu erzählen weiß, es fei dem Fürsten von Serbien, selbstverständlich in der freundlichsten Weise, mitgetheilt worden, daß der deutsche Kaiser sich bei seinem kurzen Besuch in Ischl ganz dem Verkehr mit der österreichischen Kaiserfamilie zu widmen wünsche. Fürst Milan hat sich denn auch infolge dieses zarten Winkes entschlossen, erst am Donnerstag in Ischl einzutreffen, wenn Kaiser Wilhelm schon nach Gastein ab gereist ist. Grazer Blättern zufolge hat der verfassungstreue Landtagsabgeordnete Janeschitz auf sein Abgeordnetenmandat für die Bezirke Rann-Drachenburg-Lichtenwald resigniert. Für daö erledigte Mandat wird Herr Schniderschitz kandidiert, der auch bei den letzten direkten Reichsrathswahlen als Bewerber aufgetreten ist. Trotz Ernte und Hitze wird im ungarischen Reichstage der Redekampf um das Wahlgesetz fortgeführt. Die Kosten der äußerst ermüdenden Debatte trägt zumeist die äußerste Linke, die sich dabei manchmal zu argen Ausschreitungen hinreißen läßt. Einen derartigen Ex«ß gab e« am letzten SamStag. Alexander Csanady erging sich bet der Debatte über Paragraph 3 in bitteren Klagen über den Verfall der Gerechtigkeit, über dq« Streben der Majorität, ihre Macht um jeden Preis- zu erhalten. Um diesen Zweck zu erreichen, trete sie da« Recht de« Volke« mit Füßen, tyrannisiere dasselbe. — Präsident macht Len Redner darauf aufmerksam, sich parlamentarischer Aasdrücke zu bedienen. — Csanady erwidert roüthend, auch die Vorredner hätten sich solcher Ausdrücke bedient, ohne deshalb unterbrochen worden zu sein. Er weise die Mahnung des Präsidenten zurück. (Lärm, Rufe: Er hat nicht das Recht dazu!) — Präsident: Der Herr Abgeordnete hat nicht das Recht, meine Mahnung zurückzuweifen, ich rufe ihn deshalb zur Odnung. Die Eröffnung des serbischen Kirchen-con g r eff es ist am 12. d. ohne Störung erfolgt. Die Mileticianer protestierten nicht, auch ließen sie das königliche Refcript ohne Widerspruch verlesen. Sofort nach der Eroffnungsceremonie aber ließen sie einige ihrer Mienen springen: das VerificationS-Eomit6 wurde aus lauter Ornladinisten gebildet; auch wollten sie den Vorsitz in demselben einem der ihrigen, dem gewesenen neusatzer Bürgermeister Branovacki übertragen; zudem designieren sie diesen zum Präsidenten für die Patriarchenwahl. Ausland. Der neuliche Artikel der ,Wiener Montags-Revue" über die Reife des Fürsten von Serbien nach Ischl ist in Deutschland vielfach dahin interpretiert worden, als sei es die Absicht der osficiösen Auslassung, dem Fürste» Milan von seinem Besuche abzurathen. Es würde da» zutreffend sein, schreibt ein berliner Ofsiciosus der „Schlesischen Presse", wenn Fürst Milan sich der Illusion hingäbe, als ob Oesterreich oder Deutschland geneigt seien, bei der Lockerung des Bande« zwischen Serbien und der Türkei Mitzuwirken. Ueber die Stimmung dieser Hose werde man indessen in Belgrad eben so gut unterrichtet sein, wie in Bukarest. Die Reise de« Fürsten habe bescheidenere Zwecke: den Abschluß von Zollkonventionen und die Aufhebung der Eapitulationen. In erfterer Beziehung werde Deutschland ebensowohl wie Oesterreich-Ungarn und Rußland die Rücksicht auf feine Handelsinteressen mit der Nothwendigfcit zu verbinden wissen, die zwischen Serbien und Rumänien einerseits und der Türkei anderseits bestehenden Verhältnisse unangetastet zu lassen. Ueber die Botschaft des Marschalls Mac Mahon schreibt das „Journal desDäbats": „Wir haben, Gott sei Dank, mit dem Regime der Zweideutigkeit geschlossen. Wir wissen jetzt, wa« der Chef der Regierung will, und was er will, wollen wir auch; wir verlangen wie er „regelmäßige Institutionen", geeignet, dem Lande Rahe und Sicherheit zu geben. Nur handelt es sich darum, zu wissen, was diese „regelmäßigen Institutionen" sein werden. Das „Journal des Döbats" weist nun nach, daß dabei von den monarchischen Institutionen nicht die Rede sein kann, ebensowenig vom Kaiserreich. Es bleibt folglich nur das Septennium. Aber welches Septennium? Daö zweideutige Septennium von Herrn von Broglie, oder das von Herrn Lambert de St.-Croix? Die Asscrnblee hat den Stab über dieses gebrochen, indem cs den Antrag Paris' zurückwies, welchem sich anznschließe» das Cabinet die Ungeschicklichkeit beging. Das militärische Septennium von Herrn Saint Genest? Die öffentliche Vernunft und die feste Ehrlichkeit des Marschalls haben es verurtheilt. Es bleibt nur noch das republikanische Septennium des An» tragS Casimir Pciter. Das ist die einzige regelmäßige Institution, die fortan möglich ist, und wir haben jetzt die gute Hoffnung, es werde sich in der Assembler eine Mehrheit finden, um sie zu votieren. Außer derselben sehen wir nichts mehr — wen« nicht die Auflösung der Assemblöe oder daö mili# tärische Septennium von Herrn Saint-Genest. Herr Rouher wird also, wenn es in Frank* reich noch eine Gerechtigkeit gibt, doch auf der Anklagebank erscheinen. Wie nemlich die „Jnd6prn-dance beige" meldet, hat der Exoicekaiser einen V0* lizeiagenten bestochen, einen offenbar compromittic' rendrn Brief der Exkaiserin, welcher sich unter de mit Beschlag belegten Papieren de« imperialistische Hochstaplers Element Duvrrnois befand, zu rn * «enden. Polizeipräsect Renault soll für den Fall, als Rouher nicht verfolgt werden sollte, mit seinem Rücktritt gedroht haben. Angeblich opponiert im Ministerrathe insbesondere Herr Magne gegen die gerichtliche Verfolgung Rouher's. Bekanntlich hat Herr Rouher „seine Ehre" dafür eingesetzt, daß er von der Existenz eines bona« partistischen Cen tralco mitss nichts wisse. Der Führer der chiselhurster Bande scheint ein sehr schlechtes Gedächtnis zu haben, denn die den Behörden nahestehende Gerichtszeitung „Le Droit" veröffentlicht eine Note, wonach in Angelegenheit des bonapartiftischen Ccntralcomüös ein eingehender Bericht, welcher alle belastenden Punkte zusammenfaßt, von dem Parquet an den Justizminister erstattet worden ist. Dieser Bericht gelangt zu dem Schluß-antrage, gerichtliche Verfolgungen gegen den Abgeordneten Rouher zu ermächtigen. Falls diese Ermächtigung ertheilt wird, würde Rouher, als Besitzer des Großkreuzes der Ehrenlegion, sich vor dem Appella-tions-GerichtShofe zu verantworten haben. Die „Boss. Ztg.", welche in der „Aufregung" über den Tod ihres Mitarbeiters, des von den Car-listen ermordeten HauptmannS Schmidt, doch „einer ruhigen politischen Erwägung fähig" geblieben ist, erörtert in einem fachgemäßen Leitartikel die Mittel, den carlistischen Greueln endlich ein Ziel zu setzen. Sie will nicht eine bewaffnete Einmischung Europas, aber sie meint, der Delegiertencongreß in Brüssel könnte sein Unternehmen nicht besser und würdiger als mit einem energischen Collectioproteste gegen die unmenschliche Kriegführung der Carlisten rinleiten; und für noch wirkungsvoller würde sie eine Collectiverklärung der europäischen Mächte an die Regierung der französischen Republik halten, sie würden es nicht länger dulden, daß die französischen Grenzprovinzen zu einem Kriegslager für die Banden des Don Carlos benützt würden. Zur Tagesgejchichte. — Ucber das Attentat auf Bismarck werden folgende D-tailS telegraphiert: Als Bismarck heute (13. Juli) um 1 Uhr seinen Wagen besteigen wollte, um inS BddehauS nach der Saline zu fahren, drängte sich ein zerriffeu aussehendes Individuum an iha heran und machte Miene ihn zu grüßen. Bismarck griff an feinen Hut, und im selben Augenblicke schoß das Individuum auf ihn. Der Reichskanzler wurde dadurch, daß er die Hand eben an den Kopf hielt, um den Gruß zu erwidern, gerettet und ganz leicht an der rechten Hand gestreift. Ec kehrte sofort in seine Wohnung zurück, während bet Attentäter, der die Flucht ergriffen hatte, unter heftiger Gegenwehr festgenommen und von der Menge miShandelt wurde. Die Schußwaffe, eine Pistole, hatte er weggeworfen. Der Fürst fuhr unmittelbar hierauf im offenen Wagen auf das Bade.Commiffariat, um den Verbrecher, welcher dorthin gebracht worden war. selbst zu verhören. Derselbe heißt angeblich Eduard Kullmann, auS Neustadt bei Magdeburg, und zeigte sich sehr verstockt, die Angabe jeden Grundes feines Verbrechens verweigernd. Die aufgeregte Phantasie der Bevölkerung hat schon das Gerücht verbreitet, ein Geistlicher habe ihm das Signal zum Schuß gegeben! Als Bismarck an der Seite des BadecommiffärS, Grasen Pappen-htim, nach Hause zurückfuhr, den Arm in der Schleife, wurden ihm vom Publicum enthusiastische Ovationen dargebracht und Blumen in den Wagen geworfen. Die Verwundung ist vollkommen ungefährlich. — öiflm arck«Legende. Bereits hat Kif» fingen feine Bismarck-Legende, die au« nachfolgender Korrespondenz eine« preußischen Blattes zu erfahren Die Geschichte datiert: Kiffiagen, 8 Juli, und lautet: Zur Kur des Fürsten Bismarck gehört es auch, ^Qß er die eine Viertelstunde entlegenen Gradierhäufer et Saline besucht. Der Fürst begab sich heute mit» um 1 Uhr über den sehr schönen Wiefenweg zu Fuß »ach der Stabt unb sah den Mäher» aufmeit» 'am zu, die Heu machten. Als Lcmdwirth interessiert von bet Bodenbeschaffenheit und dem reichen Heu» ettt09tf ließ er sich mit den Bauern in ein Gespräch darüber ein, «bat sich schließlich eine Sense und führte sie mit großer Kraft unb Sachkenntnis einigemate im Halbkreise herum. Die Bauern sahen dem Badegast mit Wohlgefallen zu und wunderten sich nicht wenig, wie eia solch stattlicher Kurgast die Sense zu führen verstehe. Al» der Fürst fertig war, wendete sich einer der Bauern zu ihm uud sagte: „Sie, Herr, Sie scheinen ja ein ganz tüchtiger Bauer uud könne» die Sense beffer führen als ich, ber schon 42 Jahre damit arbeitet." — „Ja, lieber Mann," antwortete der Fürst, „man gewöhnt sich in seiner Beschäftigung an vieles, uob was ich beginne, muß ordentlich oder gar nicht gemacht werden." Hierauf verabschiedete sich der Fürst mit einem kräftigen Handschlag von dem Bauer, tudem er ihm Glück wünschte zu der schöne» Ernte, die man bereits in der Umgebung begonnen hatte. Nach diesen Worten schlug Fürst Bismarck de» Wie-fenroeg wieder ein und entfernte sich. Ein Kurgast, der diesen Vorgang mit angesehen, trat nun zu dem Laaer und fragte ihn, ob er wiffe, mit wem er gesprochen. „Nein," antwortete dieser, „aber ein tüchtiger Arbeiter in seiner Laudwirthschaft muß er sein, da» habe ich gesehen und verstehe es zu beurteilen." Als der Bauer darauf erfuhr, daß Fürst Bismarck feine Senfe geführt, rief er iu feiner baietifchen Mundart ans: „Petzbombengranaten! Jetzt soll mir meine Sense jemand haben wollen, dem gebt ich sie nicht um vieles Geld." Darauf brückte er sie mit den Worten an sich: „Du sollst mit lieb fein, so lange ich noch lebe." Nach wenigen Stunden war der Vorfall natürlich im Kurgarten bekannt und alles, besonders die zahlreich anwesenden Engländer, eilte nun hinaus, um die Wiese, den Bauer uud das Heu zu sehen, die soeben historisch geworden waren. Am meisten interessierte die Engländer natürlich die Sense, und man fing bereits an, sich zu überbitten, ber Bauer aber gab sie um keinen Preis her, sondern sprach: „Das ist meine Freude jetzt unb ich behalte sie, aber zeigen thu ich sie gerne.“ Das Stück Feld hat bereits den Namen „BiSmarckfeld" erhalten, unb es ist möglich, schließt der Korrespondent, daß schon im nächsten Jahre dort der Reichskanzler mit der Sense in Broace aufgestellt ist, wie Kaiser Joses mit dem Pfluge in Mähren — wenigstens interessieren sich für diese Idee viele Kurgäste. — Gut abgetrumpft. Der alte Alexander Dumas befand sich eines Tage» in einer Gesellschaft, in ber ein Herr mit Absicht schlecht von den Negern sprach und diese Race als die niedrigste und indolenteste bezeichnete. Bei dieser Diatribe faßte er DumaS scharf inS Auge, um diesem begreiflich zu machen, daß all dag eigentlich an seine Adresse gehe. DumaS hörte, an den Kamin gelehnt, ruhig zu, ohne sich verletzt zu zeigen; da verlor der Sprechet die Geduld und richtete an ihn direct die Beleidigung: „Sie haben viel Negerblut in Ihren Adern!" — „Gewiß/ erroieberle Dumas. „Mein Vater war Mulatte, mein Großvater Neger, mein Urgroßvater Affe. Sie sehen also, daß ich von derselben Rice abstamme, zu der Sie gehören." — Das englifch-indifche Reich. Zum ersten mal kennt jetzt England den Umfang uud die Einwohnerzahl seines indischen Reiche«. Vermeffung und CensuS belehren, daß England in Indien über ein Gebiet von nahezu einer und einer halben Million (englische) Qiladratmeilen mit einet Einwohnerzahl von 238,000,000 Seelen regiert. Aber nur dm Fünftel de« Gebietes und etwa drei Viertel ber Einwohnerzahl flehen direct unter britischer Reziernng, während der Rest von indischen Fürsten beherrscht wird. Von den 183,000,000 Untetihanen Englands sind über 127,000,000 Hindu«, 41,000,000 Muselmänner und 15,000,000 gehören zu den eingeborenen kostenlosen iHacen. Der Rest besteht aus Buddhisten, Christen, Parsen unb Juden. Die durchschnittliche Zunahme der Bevölkerung in Indien beträgt ein halbes Prozent jährlich. Die Hindus vermehren sich infolge der frühen Verheiratungen schnellet als die Mohammedaner, die Katholtten vermehren sich schneller als die beiben vorgenannten , nemüch um 1 */5 uni die j Protestanten um 61/,, Prozent; doch ist wohl zu de« ! denke», daß Die Gcsammtzahl der protestantischen Chri- sten nicht eine Viertelmillion beträgt. Die Parse» sterben allmälig au«, ihre Zahl beträgt 70,000. Am wenigste» Anhänger hat die jüdische Religion, deren Zahl sich nur auf 8000 beläuft, doch zeigen diese keine Neigung zum AnSsterben. Local- unb Provmzial-Allgelegenheiteiu — (Ernennung.) Die k. k. Finanzdirectioa für Ärain hat die SteuerarntSadjuncten Andreas Golli und Emil I a n e s ch i tz zu SteueramtScontroloreu in der zehnten Rangsklasse ernannt. — (Zum Selbstmord de» Wirth-schaftSbefitzerS Lang tn Gleinitz.) Ueber die Motive dieses SelbstmorbeS erfährt man jetzt, daß Lang vor kurzem ein Schreiben erhalten, worin ihm zu wiffe» getha» wurde, daß feine Gattin, von der er eit längerer Zeit getrennt lebte, feine» Aufenthalt er. fahren habe uob daß sie nächstens hier eintreffen werde. Die bevorstehende Ankunft seiner alten Hau»» ehre soll ihn derart au» dem Geleise gebracht haben, daß er beschloß, lieber seinem Leben ein (gabt zu machen, al» bie Gegenwart der zarten Ehehälfte ab« zuwartcn. Daneben sollen auch nicht unbedeutende pekuniäre Verluste, die er in letzter Zeit erlitten, (er besaß z. B. um 10,000 fl. Actien der Bank „Slo-venija"!) dazu beigetragen haben, da» Maß de» Lebensüberdrusses voll zu mache». Charakteristisch für dm Man» ist noch, daß er noch schnell alle in seinem Besitze befindlichen Papiere in kleine Fetzen zerriß, über. Haupt jede Spur seiner Herkunft zu vertilgen bestrebt war, und am Vorabende seiner That seine Freunde und Bekannte in seinem Hause gastlich bewirthete. Der Strick, an welchem er sich erhängte, war nicht um den Hai» geschlungen, sondern lief unter dem Kinn weg, ein Beweis mit welch energischer Entschloffenheit bi» zum letzten Momente er die That vollführte. — (Ein Kapuziner im Carcer.) Au» LaaS schreibt man uns: Diesertage bettelte ein Kapuziner vom fiumaner Kloster in Begleitung eines zum tragen der erhaltenen Lebensmittel bestimmten Manne», in der an und für sich wenig wohlhabenden, durch die vorjährigen uud heutigen Elemeutarereigniffe aber ganz verarmten Gegend von Laa» um milde Gaben für sein PtovincialhauS. Die Gendarmerie von LaaS hielt denselben an und befragte ihn um eine Legitimationskarte, und da er solche nicht vorweisen konnte, wurde der Kapuziner mit feinem Gefährten arretiert und dem Bezirksgerichte zur Amtshandlung übergeben. Diese» aber verurtheilte beide nach dem neuen „Vagabunden-gesetzt“ zu zwölfstünbigem Arreste unb zum Verfalle der von ber atmen Bevölkerung erbettelten Lebensmittel. Diese wurden nun veräußert, das Geld aber unter die Ortsarmen vertheilt. Aus baß der arme Kapuziner und dessen Gefährte im Arreste durch 12 Stunden nicht hungern und durften würden, verhinderte der zufällig anwesende Steuerinspektor von Planina, er sorgte nemlich dafür, daß beide auf seine Rechnung mit Wein und Schinken bewirthet und gelabt wurden. — (Thierschutzverein.) Der steiermär» kifche Thierschntzhauplveretn ernannte H.-rrn F. Jane s ch, k. k. LandeSgerichtSofficial in Laibach, zum Vorstand derThierfchutzvereinSfiliale Krain mit dem Sitze in Laibach. Der Hauptverein legte feinem Vertreter in Krain dringend an« Herz, bet hier und dort auf den Märkten, in ben Straßen unb Gaffen, auf ben Heckern, Wiesen, Weiden und in ben Wälder» Ära ins auftrelenden Thierquälerei im Vereine mit allen ber Filiale Krain ungehörigen Mitgliedern anfangs durch Belehrung und Ermahnung entgegen» treten und die vorkommenden argen Fälle von Thierquälerei der politischen Bezirksbehörde (hier bem Magistrale) behufs ber Einleitung des Strafverfahren» anzeigen zu wollen. — (Waffenübung der Reservisten. Das Reichskriegsministerium hat anläßlich ber gemachten Wahrnehmung, baß auch Urlauber unb Reserve» mänuet häufig auf Civildienstpvsten in Verwendung flehen, die nnterstehenben Militärcommanben aufmerksam gemacht, daß eine solche provisorische oder defiai- ! "ve Anstellung von ln der Heeresdienstpflicht stehend« Person» für bitftlbtn einen Anspruch ans Enthebung von den periodischen WaffenUbungen nicht begründet. — (Promenademnsik.) Die Musilkapelle de» k. k. 46. Infanterie.Regiment» Sachsen-Meiningen wird morgen Donnerstag in Tivoli spielen und folgende» Programm zur Durchführung bringen : 1. Angot-Marsch von Ludwig. 2. Rakoczy-Ouvcrture von Ä6let BÄa. 3. Bei nn» z' Hau», Walzer von Strauß. 4. Quintetto au» der Oper, „Ballo in maschera" von Verdi. 5. Jaj de 6des, jaj de j<5 „Csärdas“ von Nämeth. 6. Duetto aus der Operette, „Die schönen Weiber von Georgien" von Offenbach. 7. Fledermaus, Polka ftangaife. Anfang um 7 Uhr abends. — (Verwendung der StaatSunter» "st ützun g für den Klerus.) Man schreibt au» Görz: Während in Äralw und Untersteiermark die klerikalen Journale gegen jene Priester, welche sich um die EtaatSunterstützung für den Kleru» bewerben, mit Spott und Verdächtigung zu Felde ziehen, ist dies bei der Geistlichkeit der Diöcefe Görz nicht der Fall. Es mußte dies Wunder nehmen, da doch unser KleruS, sowohl der italienische al» der slovenische, den fanatischen Ultramontanen KrainS und Untersteiermarks an Intoleranz gar nicht« nachgibt. Die Erklärung für diese sonderbare Taktik unserer klerikalen Journale findet sich nun in der letzten Nummer des tzörzer flovenischen klerikalen Blatte- ,GlaS." Die Priester des DeranateS Karfreit erklären ganz genau, wie sie die StaatSuvlerfilltzung verwenden. Bei ihnen ist eS Regel, daß jeder um dieselbe competiert, doch hat jeder das Geld, welches er etwa erhält, in eine gemeinsame Kaffe abzuliefern. Die Verwendung de» Geldes aus der StaatSuvterstützung regeln allgemein acceptierte Statuten, in welchen als oberster Grundsatz der ausgestellt ist, daß kein Priester, sei er noch so bedürftig, etwa» von der Staatsunterstützung für sich behalten dürfe. Da» eingekommene Geld wird sodann infolge Beschlüsse» der gewählten geistlichen Verwalter zur Unterstützung und Verbreitung klerikaler Journale und Broschüren, (!) sowie überhaupt zur Agitation gegen die Regierung verwendet. Wirklich eine sehr sonderbare Verwendung der StaatSunterstlltzung. Die Regierung wird in ihrem eigenen Interesse gut daran thun, eine sehr strenge Controle bei der Verkeilung den Landesregierungen anzuempfehlen. — (In 6. Auflage) erscheint gegenwärtig Ritter'» geographisch.statistische» Lexikon und liegt Hievon dem Heutigen „Tagblatt" eine ausführliche Prä-numetationScinlatung bei; besonders empsehlenSwerth ist diese» Lexikon für Bahnbeamte, f. k. Postbeamte, Handelsleute, Fabrikanten zc. Pränumerationen übernimmt die Buchhandlung von Kleinmoyr u. Bamberg. Witterung. 8 a t 6 a 6, 15. Juli. Morgens heiter, Höhendunst, Hitze int Zunehmen, sehr schwacher Südwest, anhaltend heiter. Wärme: morgens 6 Uhr + 17 9 , natftnittafl« 2 Uhr 31 2° C. (1873 + 24 8', 1872 -4 27-0*6.) Barometer 73627Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel der Wärme + 22 4, um 3 4° über dem Normale. ««gekommene Fremde. Am 15. Juli. Hotel Stadt Wien. Luhner, Kaufmann, Graz. — Gaßlet, Privatier, Hrastnig. — Hajek, Niederdorf. — Herb, Kaufmann, Stuttgart. — Hirsch, Gcmeinderath, Hornjasek nnd Kreischmann, Reisende, Wien. — Ste-fontit, Besitzer, Ron. — Rosichi, Lonsnl, Fiume. — Pogoknik, Oberlieuteuant, Ragusa. — Kuhnell, Direktor, Hotel Elefant. Ulkar, Neusatz. — Reddi, Gonobiz. — Zaigerkovski, Beamte, Äratau. — Äuntner u. Franzke, Lehrer, Fischamend. — Tschampa, Mediziner. Rudolfs-werih. — Spallk. — Depnaix, Oberst, Lahn, Gebich und «erc>weis, Triest. — Dr. Linhart, Prag. Hotel Europa. Stimpel mit Frau, Pola. — «och, Krainburg. „ Balerlwelier Hof. Ajdovic, Besitzer, Triest. — Kuchti». Agram. Mohren. Remar, Privatier, Kallstadt. — Schaffer, Gastgeber, Newyork. — Janowitz, Agent, Triest. Telegramme. Wien, 14. Juli. Die „Oesterreichische Corre-spondenz" meldet: Fürst Milan verläßt morgen Wien und geht ins Pyrenäenbad Eaux-BonneS. Ischl, 14. Juli. Beide Kaiser sind gegen 3 Uhr eingetroffen und wurden vom Kronprinzen sammt Gefolge und großer Menschenmenge empfangen. Pest, 14. Juli. Die Nachricht von der beabsichtigten Reichsrathsvertagung nach Erledigung der Eisenbahnvorlagen wird officiell dementiert. Carlowitz, 14. Juli. Der serbische Kirchen congreß hat sich nach Verificierung der Wahlen für konstituiert erklärt. Klffingen, 14. Juli. Der in Schweinfurt Verhaftete, der intellektuellen Urheberschaft am Mord attentate Bezichtigte ist der Priester Hauthaler aus Walchsen bei Kufstein. Gedenktafel über die om 17. Juli 1874 stattfindenden Äci-tationen. 3. Feilb., Sternisa'scbe Real., Windors, BG. Rudolfswerth. — 3. Feilb., Ho-tschevar'sche Real., Pristava, LG. Rudolsswerth. — 3te Feilb., Majerle'scke Real., Bornschloß, LG. Tschernembl. Am 18. Juli. 2. Feilb., Beslaj'sche Real., ail Stroblbos, LG. Lai« bach — 1. Feilb., Selan'sche Kaufrechte, Koses, BG.Laibach. Vertreter^ und (417) Agenten filr mein Uhren- und Goldwarennefchäft gesucht. Nur Personen, die für den anvertrau* ten Werth Sicherheit in bar oder in Papieren leisten können, wollen sich an mich wenden. Ph. Fromm, Uhren- und Goldwaren sabrikant, Roihcnthurm-straße 9, Wien. Zwei elegant möblierte 2v£ona,t;z;I:m.i23.er zu vergeben: Heimann'sches Haus nächst der Hradeczttibrülke 3. Stock. (410-2) Im Cafti Elefant ist täglich Gefrorenes zu haben, auch sind daselbst zwei gut erhaltene Bilards zu verkaufen. ckür ükkonome«! Phosphorpillen gegen (222—7) Feldmäuse, Ratten und Hausmäuse. Vollständiger Ersatz aller ändern Gifte. Diese Phosphorpillen erfreuen sich wegen ihrer einfachen Anwendungsart und außerordentlichen Erfolge einer großen Beliebtheit und werden namentlich bei Feldmäusen mit unglaublichem Erfolge angewendet, worüber Zeugnisse der ersten Oekonomen des Landes vorliegen. 6 Schachteln mit circa 700 Stück kosten fl. — 80, 12 ......... 1400 .. „ „ 144, 1 Pfund „ „ 2000 „ „ „ 150, 5 „ „ n 6 —. Zu beziehen durch die Apotheke des P. Birnbachcr in Hlagcniurt. Bertzorbene. . , ® 3nti. Johann Ellrich, Waise, 6 I., Gra dischavorstadl Nr. 15, brandige Rachenbräune. Druck von Jgn. v. «trinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. Patent- 11 liegende und fahrbare Göpel, d5ö|)rlbrcfdjmtt|d)infii mit und ohne Putzerei für 1, 2, i) und 4 Pferde, offeriert unter Garantie: die Dreschmaschinenfabrik Umrath & Comp., Prag-. Kataloge mit Abbildungen, Preisen otc. werden auf Verlangen franco zugeschickt. MT General-Agentur für Krain bei Hrn. Jom. Urbrulz in Laibach. (372—3) Haupt-Gewinn ev. 450,000 Mark Neue Deutsche Reichs-Währung Neue Die Gewinne garantiert der Staat. Einladung zur Betheiligung an den €rewmn-Chaneen der von der Eiandespeglerung garantierten KroMHen Geld - Lotterie, ln wel-_ eher über 2 Millionen 800.000 Thlr. sicher gewonnen werden infifiasen. Die Gewinne dieser vorteilhaften Geld-Lotterie, welche plangemäss nur 84,000 Lose enthält, sind folgende: nemlie.h 1 Gewinn event. 450,000 Mark Neue Deutsche Reichswähr, oder 150,000 Thlr. Pr. Crt., speciell Thaler 100,000, 50,000, 25.000, 20,000, 2 mal 15,000, 12,000, 6 mal 10,000, 8000, 2 mal 6000, 5000, 22 mal 4000, 2 mal 3000, 2500, 76 mal 2000 und 1500, 256 mal 1000, 421 m»l 500 und 400, 571 mal 300 und 200, 950 mal 100, 235 mal 80, 70, 60 und 50, 27,800 mal 47, 13,150 mal 40, 31, 25, 22 und 12 Thaler, und kommen solche in wenigen Monaten in 6 Abtheilungen zur sichern Entscheidung. Die erste Gewinn-Ziehung ist mntllcll auf den 23 und 24 Juli d. J. festgestellt und kostet hierzu das ganze Original-Los nur 6 fl. — kr. das halbe dto. nur 3 fl. — kr. das viertel dto. nur 1 fl. 50 kr. und werden diese vom Staate garantierten Original-Lose (keine verbotene Promessen) gegen frankierte Einsendung des Betrages am bequemsten inreeommandiertem Brief selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Originalplan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direet an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Man wende sich daher mit den Aufträgen vertrauensvoll an (396—2) Sauiucl Heckscher sen., Bankier und Wechsel-Comptoir in Hamburg. »teuer Börse vom 14. Juli. Staatsfonds. Spctc. Hentc, bittlis. otc. bto. ist. in Btto. iole m ltii . . . ■-öle een 1860, gan$ jo(e Bon 1860, 3ti.it Prämiensch. t. 1864 ür unden t!.-Obi f'tbtnMicj. Ingarn ju. . Actien. Lnglo»Bank.......... Kreditanstalt .... Depositenbank .... LScomple.Anstalt . . lrauco - Bank . . . Handelsbank.......... -tanonaldank .... Ocfterr. allg. Bank . Lest. Bankgefells. . . Union * Bank .... öereinSbarik......... Serkehr-dank......... aifölb-ibaUn ..... ^arl-Ludvig-Babu. . lotf. Elisabeth-Bahn Sais. j>ran--IosesSd.. Vtaatsbaha .... -Südbaho............ Gelb 70 35 75 50 100.-119.75 113 50 133 75 73.50 7660 !f £.— 930.76 15J.-H75. -00.50 80.50 979 -69.— 188 1X2 25 8 50 1(2 60 144 »50 — 2<)9 60 2 0 1V8 ->198 ?09 50'310. 138.60 138. Ware 70.46 7V60 100.e0 110.25 114.-.34 25 74.- 77. 155, >31. TC6. 88?. hü 81 980. 60. 190 1X2 9. 103 145. »60. :,u Pfandbriefe. «tlb war- •aig. öst. 8ob.»€ttbit. bto. in 33 3 ■ution. d. tü Ing. »ob.-ltobltanst. 95 50 85.-9<35 85.60 96.- 86.— 92.60 85.75 Hrioritäts-Obl. itran«-3o(ef»=»a$n . Oest.-Norbweftdahn. eicbtnbiitga tetaatlbaljn 11S.80 97.75 80 25 >39 103.20 ho!?5 6übb..®y.jn soo 6t. bto. Bon« 107 26 283 60 10 7^60 224.— Lose. Srebit »8 iKutolf«.« 161.- 13- 16*.— 14.— Wechsel (3iöton.) ilug8b.ioog.ltlto.ZB. iVtanlf. 100 B. . . Hamburg ■onbon io eiert. Von« 100 8tait« . 93 40 93 5(1 64.03 111.65 44.15 93 CO 93 70 64.70 111.70 44 20 MOnzen. *«tf.Btfin».J>»cMe«. iChJt.nclfttia . . . Prenß. »asienschcin«. 6.31* 8.90— 1.65 104.75 5.33' 8.91 — 166» 104.90 Telegraphischer Cursbrricht am 15. Juli. Papier-«entr 70 45 — Silber-Rente 75 00 — l8«*? StaatSAnlehen 109 75 — Bankaclien ‘-78 — ««btt i34-7o> — London 11150 — Silber 104 60 — 20-Franc«. «»ticke 8 87'/a Bcrlkgcr und für die Rcdactivn verantwortlich: Dttnmar Bamberz.