R»««er 48. >ett«n. de« 27. N«»e»ber 1904. Jahrgang XV PettauerZeitung. Erscheint jeden Somirag. Prei« für Pellau mit Zustellung in« Hau«: Konatiich 80 h, vierteljihng K 8.40, haldjihng K 4.80, ganzjährig K 9.—, mit Sofhxrftnbuitg im Intande: Monatlich SS h, vierteljihrig K 2.60, halbjährig K 6.—, ganzjährig K S SO. — tingln« Hummern 80 h. Handichritten werben nicht zurückgestellt. Ankünbigungen billigst berechnet. — v.tkrig» smd erwünscht und wolle» löngften» bi« Freitag jeder «och« eingesandt »erd«,,. Gemeinderat. In d« ordentlichen Sitzung am 25. Nov. d. I. wurden bei beschlußfähiger Anzahl ®k-meiubfrdte die 21 Punkte der Tagesordnung wie folgt erledigt. Da« Protokoll der letzten Sitzung wurde in seiner Fassung genehmigt. 2. Mitteilung über die gewahrte Gebühren» sreiheit für Darleihen zum Kosernbau. 3. Bon den eingelangten Gesuchen um Auf-»ahme in den Gemeiudeverband werden zwei zu-stimmend erledigt. 4. Die Recht«sektion berichtet bezüglich der amtlichen Bestätigung der Friedhostordnung. Wird bezüglich weiterer Erhebungen über die hygienische« Nonnen andere? Städte bei kon-fessioneNen Friedhöfen und Darstellung der recht-lichen Verhältnisse zur Berichterstattung neuerlich au die Recht»- und Sanitä» Au«schüfse rückge-leitet. 5. Der Bericht über die Petition gegen die Zollerhöhung auf Zement wird znr Kenntni« genommen und mit Mftdfkfct auf den großen ««brauch von Zement bei den öffentlicheBan» ktt diese Petition mitzufertigen beantragt. 6. Bericht der Finanzsektiou über die Revision brt Rechnungsabschlüsse« pro 1903. Die Berichterstattung wird über Antrag der Sektion, die da« umfangreiche Arbeittmaterial noch nicht völlig bewältige» konnte, vertagt. 7. Bericht der Finanzsektion über den ftädt. Boranschlag pro 1905. Der Voranschlag pro 1905 weist in der Bilanz: An A»«gaben 263.1,5 K 48 h An Mimohmen 209.645 K 60 h somit einen Abgang per 53.469 K 88 h au«, dessen Bedeckung au«: Das Vertaner Sradtrechr. Den ersten fünf Artikeln de« Pettaner Stadtrechte«, die ausschließlich von den Rechten der Salzburg« Erzbischöfe handeln, folgen zahl-Reiche Satzungen über Handel und Gewerbe und die damit zusammenhängenden Bestimmungen über Abgaben, die Stadtverfafsnng. Verwaltung »PWMPdlizei. über da« Gerichtswesen, über Privat-. recht und Strafrecht K. Der Art. 6 sagt: daß in der Vorstadt niemand Kaufmannschaft treiben darf; die .Hof-steller" d. i. die Hörigen der Herren von Pettau in den 12 Hofstätten der Burghut können an dem .eretag" (DienStag) in der Stadt Handel treiben wie andere .Gäste" d. h. wie andere Fremde. Außer der Stadt durste kein „pachofen fein, da man vail« prot imm poch" d. h. eS wurde kein Bäcker geduldet, der Brot zum Ver-taufe erzengte nnd durste vor der Stadt auch niemand Brot verkaufen; kein Schuster und Lederer .schnw»ich noch lederwerich wurchen, noch chain Fleischker, der Fleisch vail hat. alz die Pessnitz sagt und die Tran." (Art. 7.) Art. 8 sagt: „Es inugen auch die geufleischker au dem Erlag wol bachern fleisch vail haben I 1. dem 20*/» Zuschlage zur BerzehruiigSsteuer mit K 4600.— 2 der Abqabe auf den Verbrauch von gebrannten geistige» Flü« ßigkeite»........mit K 2B00.— 3. der Abgabe vom Bierver« brauche..........K 6500.— 4 der 40'/, Umlage auf die di- rekte» Steuer»......„ K 23000.— ft. der Hundesteuer...... K 900.— 6. der Subvention der Sparkasse „ K 12000.— 7. den GalinstallationSraten . „ K 2069.88 8. dem voraussichtliche» Kassarest per 1904 ........ K 2000.— zusammen K 53469.88 zu erfolge» hat. Der Antrag des Finanzausschusses auf Genehmigung de« Präliminare wird nach läugrrer Debatte über verschiedene Titel und Posten an» geuomme». 8. Bericht der Fi»a»zsektion bezüglich Auf-bringung der Kosten für die Vorarbeiten zum Bahnbaue RadkerSbrirg-Pettan-Rohitsch. Wird dem Stadtamte zu Erhebungen über die Höhe der Koste« fßr Pettau überwiesen. 9 Der Bericht wegen Übernahme tun Stamm-aktien silr den Bahnbau Marburtz-WieS, dem der Gemeinderat lebhafte« Jntereffe qntgegenbringt, wird dem Finanz-AnSschnffe ^ur' eingehenden Berichterstattung neuerlich überwiesen. 10. Über den Berichi betreffend Subventio-uleruna des Studentni-UMerstätzungSvereineS wird der Antrag, diesem Vereine wie bisher 100 Kr. Subvention zn gewähren, angenom« me». 11. Über den Bericht betreffend die Her-stellung eines FnßwegeS linksseitig der Bahnhof« straße, Verlegung de« WächterhanseS Nr 13 und verschiede»« GrnndtranSaktiontn entspinnt sich eine und verchauffen pei gantzen pochen, pei kalben, pei virtailn und nicht minner; aber in der wochen schullen sei, in der stat nicht vail haben." die .geufleischker" (Gäufleische?) werde» also wohl die Vorläufer unserer jetzigen .Spechareu" ge-wesen sein, die .bachain fleisch", (Schweinefleisch, von „Bache"-®«») aber auch nur am Dienstage (erlag) in der Stadt feil haben und ,war: gantzc pachen. halbe pache» und pei virtailn. aber nicht in kleineren Stücken nnd nicht an anderen Wochentage». Man sieht, die Pettauer Bäcker und Fleischer hielten sich die Konkurrenz scharf vom Leibe auch vor 500 Jahren scho». Dafür aber waren die Bäcker verpflichtet, daß die Stadt „mit prot ittl versäumt ist", das heißt, daß Brot stets genügend zum Verkaufe bereit fei und »ach Art. 59 soll der Stadtrichter dafür sorgen „daz man ain gleichen protchauf tealich hab nachdem nnd der getraid vail ist", also nach dein Getreidepreis. Der Rat hatte da» Recht, uuter den .femelpechkeu der maister mer zu gemachen" — wenn zu »venig Semmel am Markt kamen und die Säumigen „zu peffer» nach iren schulden" nach altem Herkommen; d. i. Geldstrafen zu verhängen. (Art. 88.) Wenn aber die .stat mit prot gesäumt ist" lebhaste Debatte über einige Bedingungen der Südbahu, da im übrigen die Sache insoweit ge-ebnet erscheint, daß der Stadt auS derselben keine Kosten erwachsen würden. Bezüglich neuer-lichen Studium» der Bdingungeu der Südbahn. besonder» wegen der möglicher!«ise später ein-tretenden Verbreiterung der Brücke im Straßenzuge, wird der Akt neuerlich an den Bau» und FinanzauSschnß gewiesen. 12. Die Erledigung der Frage über eine» neuen Tarif für dauernde Holzlagerungen wird vertagt. 13. Dem La»de»verbande der Bienenzüch-ter in Steiermark werden 10 Krone» an Subvention gewährt. 14. Jnbezng aus die Übernahme der ver-pflichtnngen gegen da» Militärärar, den Kasernplatz freizuhalten, wird den die»bezüglichen Forderun-gen de« Arar» Rechnung getragen. 15. Der Akt bezüglich Festsetzung einer neuen Radfahrordnung geht an die Sektion zurück, da den Ansprüchen de« .Radfahrer-BereiueS" der-malen nur in einzelnen Punkten entsprochen werden könnte, zur neuerlichen Berichterstattung über die derzeit möglichen Konzessionen. 16. Der Sektion »antrag wegen Anbringung einer Wiutertüre und eine« Sparherde» in der ehemaligen Rulz'schen Badeanstalt wird an-genommen. 17. Die Revision de» städt. Brückenwag-tarife» wird bi» zur Lösung der Frage über die Verlegung der Brückenwage vertagt. 18. Bericht über da» Ansuchen der Kon-jessionSerteilung an den Ersteh« de« Franz Wratschko'jchen Gasthause« wird zur Kenutni« genommen, mit dem, daß da» Stadtamt die Er-ledigung de» gewerbeordiingSmassige» Normen entsprechend zn halte» habe, mit dem, daß jeder d. h. zu wenig Brot da ist zum kaufen, so soll der Stadtrichter zu alle» Bäcker» gehen und Nachschau halten, ob sie Mehl vorrätig haben. Fand er Mehl bei einem, der kein Brot zum Verkauf am Markt hatte, oder iveuigstenS schon Brot im Ofen, oder Teig im Trog, der war verfalle» der Stadt um 60 denar und dem Stadtrichter ebenfalls um 60 denar Strafe. (Art 89). „Wann aber die pekhe» daz brot czu chlain pachen, so scholl der richt« und die dar zu ge-satzt sind, daz selb prot aufheben und schullen eS de» armen leuteu in daz Ipittal senden." (Art. 91.) Wenn aber Brotnot am Markte war. so hatte diese Kommission da» Recht, da» Brot geschnitten und geschätzt nach dein Schätz-wert zu verkaufen. Art. 92). Bei den Fleischern hatte d« Rat da» Recht, die .Sechser" (6 Zunftmeister al< Zunstrichter für alle Übertretungen wa« da» InuuugSivesen unter den Fleischern betraf, daher anch in An-gelegenheiten der nötigen Versorgung der Stadt mit Fleisch) zu setzen .unter den Flaischlern wann dez not ist und mugen seu auch glpesser» »mb iz schuld" (Art. 87) die SechSniänner oder „Sechser" hatten daher auch selbst da» Straf-recht über die Meist«. In der „Freiung" (Markttag) durste» nur die Stadtsleischer Fleisch feil haben. Pächter vorerst dem Gemtinderale bekanntgegeben werden niüffe. 19 Da» Gesuch de« Franz Mahorie um Erweiterung seiner Gastgewerbe-Konzession zum Antschanke von Kaffee. Kognak. Rum. Geläger je. wird wegen Mangel a» Lokalbedarf abweiSlich deschiede». 2V. De« Fleischer Hugo Weiss,»stein wird der Standplatz beim Stadtturme bei Benützung des Magazin« gegen Zahlung einer Gebühr von 8 Kronen monatlich belasse». 21. Dem Ansuchen de« Frl. Anna Dwor» schak uu> Konzession für einen Kaffeeschank wird wegen Mangel a» Lokalbedarf keine Folge ge» gebe«. AllfälligeS: Der Obmann der Bausektion berichtet über die Anlage eines Wege« zum Tunnel vo» den Arbeiterhänsern nach der Werkstätte n»d über da» Anbot der Grundbesitzer, Grundstreise» zur Herstellung diese» Wege» zum Preise von Kronen 1 20 per Quadratmeter abzutreten, be» ziehungSweise anstatt de» Enteignungtversahre»» die gerichtliche Schätzung für den Kaufvertrag gelte» zn lassen. Letzterer Modu« wird angenommen. Bericht über die Erteilung de» BewohnungS-koniense« für die Arbeiterhänser. Die Bansektivn wird angewiesen, den Lokalaugenscheiu vorzu-nehmen und zn berichten. Herr Dr. von Plachki stellt den Antrag, folgende Kundgebung an den Geineiuderat vo» Innsbruck ab;nse»den: „Der Genieinderat der l. f. Kammerstadt Pettau spricht seine lebhafte Entrüstung über da« Vorgehen der Welsche» in Innsbruck auS und trauert mit der treudeutschen Stadt Innsbruck über das dort geflossene Blut der deutschen Bürger und Studenten. Gleichzeitig drückt der Gemeinderal der Sadtvertretung und der gesamte» Kutschen Bevölkerung der tirolischen LandeShanptstadt für die im nationalen Kampfe bewiesene Tatkraft und Einigkeit treudeuijche» Dank imb Anerkennung auS und gibt der Er» lvartung Raum, daß sich die Vertreter aller deutschen Parteien mit allem Nachdruck für die Schließung der italienische» RechtSiakultät in Innsbruck und für eine den deutschtn Besitzstand nicht schädigende Lösung der Streitfrage einsetzen werden." Der Antrag wird einstimmig angenom-nie». Ebenso der Antrag bezüglich einer Beileids-kundgebung anläßlich des Ablebens deS Grafen Adalbert K o t t u l i n S k i. G.-R. ReiSp urgiert die Veröffentlichung monatlicher Ausweise über die Schlachtungen der hiesigen Fleischer inklusive der Fleiichpreise und Die Schuster mngen wol i» der stat ihr leder smirbeu und zujneid.n; aber vor der stat am chirchtag schullen sen die schnch machen. "(Art. 174) „Sie schullen auch dieselbig czeit iru staut haben in der piergassen vor de» heusern zu paide» selten." (Art. 175.) „Peckche», suetrer. fcagnerin" mnßten iu der Freiung (Markttag) Standgeld zahlen. Sie hatten ihre Stände „under dem turn und zwischen den prukeu." (Art. 176.) Wer von der Herrschaft nicht Erlaubnis hatte, durfte in der Freiung .mit offen gatern" nicht Wein schenken, auch mit „phenwerten" nicht auS dem Hau» geben. Im Hause mag er mit vei sperter tür (Türe) sein wein wol geschenkt» und mag auS dem HauS geben „empenveiS" wie vil er wit." — Für die Freiung (während der Dauer der Märkte) bestand «iu eigener Freiungtrichter. Die-fer hatte „hintz zn ain purger. oder ze seinem knecht oder diern nicht ander» ze richten, dann alz der statrichter aber iar recht hat ze richten." Klagen gegen einen Bürger während der Dauer der Freiung sollten vom FreinngSrichter abends zu rechter Zeit in der Stadt verhört werden „ai»S im tag." Am letzte» Tage der Freiung kann der beklagte Bürger vorgeladen werden, „wie oft man will." — Der FrciungSrichter hatte über alles, waS die Anbringnng von Preistafeln für die ver-schied,neu Fleischsorle» iu deu Fleischbänke» und an de» Ständen. Zur Vu»g gelangt eine Petition de» -Herr» B. Schulfink mit zahlreichen Uuterschriste« au» deu konsumierende» Kreisen um Regelung de» Verkaufe» am Fleifchmarkte, da bei dem den. tigeu Staude der Dinge die Händler und Zwischenhändler nicht nur die Fleischpreise zu Un-guusten de» Peltauer konsumierenden Publikum» in die Höhe treiben, sondern da» beste Fleisch nnd den Speck sogar noch vor der Fleischbeschau weglaufen, so daß bi« HauSfraue» später nur minderwertige Ware erhalte», die sie infolge der Prei»tr,ibungen auch ganz unverhältnismäßig teuer bezahle» müsse». Über diese Petition eutspiuut sich eine sehr lebhaste Debatte, wobei G.-R. Dr. v. Plachki auch die Erledigung ein« vom l. Wahlkörper bereit» eingebrachten ähnliche» Eingabe nrgiert. E» wird beschlossen, daß Herren au» den betreffende» Ausschüssen den Specharenmarkt iu Marburg in der nächsten Zeit persönlich studie» reu und sich über deu dortige» Usu» an Oit nnd Stelle informieren. Einstweilen aber wird beschlossen, daß ei» Vorkauf vor 8 Uhr morgen« nicht stattfinden dürfe und wird dann »ach dem bezüglichen Bericht« der Sektionen Wandel ge-schaffe» werde». G^R. Direktor Stering bringt eine Petition der Lehrer an der städt. Knabenschule um Erhöhung der Wohnungszulage ein. die der Finanz» sektion zugewiesen wird. Sodann vertrauliche Sitzung. Eine Glanzleistung de<5 win-bischen Denunziantentums. Iu der „Südsteirische» Press," vom 16. November d. I. Nr. 92 befindet sich folgende .Notiz": Aare« de» Pettaner Bürgermeister». Ja der Abendügung de» Laudtage» vom 10 d. M., in welcher die Vertagnng erfolgte, wurde von de» slowenischen Abge-ordneten «ine Interpellation überreicht, iu welcher daraus verwiese» ivard. daß der Obmann de» StadtschulrateS iu Pettau. der Bürgermeister 0 i » i g. in einer Rede beim Weiiilesefeste i» der GenossenschastSkellerei da« Pettauer Mädchcuheim als seine» Aare« bezeichnete. Die Abgeordnete» machten den Statthalter daraus aufmerksam, daß diese Handel und Wa»d,l während der Marktzeit (Freiung) betraf, z» amtShandelu, auch beim Ver» kauf von Häusern iu der Stadt selbst, im Burg-friede» oder „Hutstätten" auSwärt» so weit der Stadtbaun reichte. Vo» alterSher unter .Petrein» dez Keiner gewalt." hatten die Bürger Pettau» da» Gericht in der Freiuug gehabt zur Maut. „Die selbe» habe» geivest und erchant der stat recht und ist ikdmna» uube»wart belieben." Eine A»«»ahme bezüglich de» Verkaufrechte» fremder, der sogenannten „Gäste" an bestimmten Tage» (z. B. am „Erchtag";) während der „Freiung" (der Marktzeit). Kirchtag u. s. w) machten bloß an« Ungarn gekommene Gäste mit Fischen. Art. 12 sagt: „Ehumpt aiu galt vo» Ungar» mit vischen. die mag der gast wol vail haben als laug er wil und mag die visch verchauffeu pei clai» und pei großen wenn er will." Vielleicht, weil da» Fiichereirecht. die „Fisch-waid" wie die Jagd „Gejaid" ein Vorrecht der verschiedenen adelige» .Herren. die dem selstbewuß-te» Bürgertume entschiede» abhold wäre», wenig oder gar keine Fische auf den Markt der Stadt Pettau lieferte. Nur die „purger von Feustritz" hatten da» Recht auch an gewöhnlichen Markttagen: „ir lodeu niderlegen auf tisch und inilgeu verchauffen und versueideu bei der ellen wem sie wellen". Bezeichnung de» Mädchenheim« in Pettau starke Entrüstung verursachte und verlange», daß offiziell festgestellt werd«, daß diese Bezeichnung jeder tatsächliche» Grandtage tut» behre." Am 8. Oktober d. I gab Herr Jas. Ornig. der nicht nur Bürger «ei ster, sondern auch Rea-litätenbesitzer und Weiubautreideuder ist. in dieser seiner Eigenschaft ein Weinlestfest, zu welche», die Gäste mitiet« Karte« eingeladen worden waren. Er gab daS Weinlesesest in den Restauration», lokalen der „Pettaner Weinbau- und Kellern-genossenschast". da er die zahlreiche Gesellschaft au» Bürger», Beainten- und OifizierSkreife» schon de» schlechten WetterS wegen unmöglich in die Kolo» einlade» konnte und zudem eine Besichtigung der Kellerei vorgesehen war. Daß ein Weinlesesest keiu Anlaß ist. um ernste Dinge zu bespreche» oder feierliche An-reden zu halten, liegt in» Begriffe eine» Wein-l,festste« selbst und auch, daß Frohsinn. Heiterkeit, Ulk, ungebundemr Humor und harmlose Lustigkeit dabei vorherrschen; iu eiuer Gesellichast aus deu beste« Kreise«, au« hochachtbare» Herr«» i» Leben»stellungen, die de» Betreffenden strengste Jiinehaltung deS gesellschaftliche» Austande» und Tone» auch bei „Herrenabenden" zur strengsten Pflicht machen, regelt sich die Grenze selbst, die im Tu» und Reden nicht überschritten werde» darf. Da» war auch bei dem Weinlesefest,, welche» der Bürgern,eifter Ornig feinen Gästen gab. der Fall nnd die Rede», die nicht bloß vom Festgeber, sondern auch von Gäste» gehalten wurden, trugen da» Gepräge der weitgehendsten guten Lau»« und treffliche» Humor», oft scharfer Ironie uud überschäumender Heiterkeit. Herr Bürgermeister Ornig gab iu sein« R'de, in der er alle Gäste apostrophirte, dadurch auch alle» Erwiederungen eine bestimmte Richtung, daß er von jede« da» Gegenteil dessen behauptet,, iva» den Einzelne» ziert. Die Zote hat erst der schäbige w i u -d i s ch e Spion hineingelegt, der sich Hera»-schlich uud horchte, um au« den ulkig«» Rede», die nacheinander stiege», einzelne Worte heraus» zureißen nnd au» dies,» eine Denunziation gegen de» Bürgermeister von Pettau zu schmiede», welche vou de» „neue» Männern" unter de» slowenische» Landtag»,,bgeardneten al» Material für eine zu ObslruktionSzivecke» dienende Jnter-pellation? ausgebeutet wurde! Herr Bürgermeister Ornig, der al» Fest-geber in seiner Willkomm-Rede an die Gäste offenbar sofort die Saite ans den richtigen Fest- Ebenso „rock nnd mentel" und .gesnittez leder." weil die Bürger vo» Pettau daS gleiche Recht i» .FeuStritz an marchtagen." — Auch der Eigenbauwein der Pettauer Bin-ger war gegen fremde Konkurrenz geschützt und sremder Wein durste nur vor „fand Malteutag" eingelegt werden. Wer zur erlaubten Zeit Wei» in die Stadt legte, hatte für ein ganzes Faß 40 d«nare uud vom Halden 20 denar« Steuer zu zahlen. Der Wein durfte nur aufs Land (uach auSwärt») verkauft werden; iu der Stadt kounle er von eiuem Bürger nur geschänkt werden, wenn er vor St. Merlentag (Martinitag) gekauft war. Nach Martinitag war e» sogar verboten, fremden Wei» auch nur durch die Stadt zu führen. Art. l38 de» Stadtrechte» bestimmt: „Man schul! nach saut Mertten tag in die stat oder durch die stat chai» wein füren. Wer daz ubervert. dem mag man die wein auf die erde» flahen, oder in daz spittal den sieche» ueme» oder zu meine» Herren von Salzburg Handen »einen." Man sieht, unsere Vorfahren verstände» keine» Spaß, wo e» sich darum handelte, den eigenen Weiubau zu schützen und die vortreffliche» „Pet-tauer Eigenbauweiiie." die einen vorzüglichen Handelsartikel in der Ausfuhr bildeten, durch fremde eiugesührte Weine in Mißkredit zu bringen bei den auswärtigen Kunden. besond,rs in Kämt,». ^Fortsetzung folgt.) ton stimmen wollte, gab eine so ulkige Selbst» ironie de» »Bäcker- und Bürgermeister»' al« Begrüßungsrede, daß er damit oft laute Lach» salven auSlvste. Und in dieser .Rede!" entschuldigte er sich unter anderem auch, daß er zu diesem Feste keine Damen gebeten habe, «eil er fürchtet«, iu den nächsten Wochen vo» den ihm besonder« freundschaftlich gesinnten Zeitungen, die ihn fortwährend auf den Weg der Tu«,end bringen wollen, wieder al« .Pascha von Pettau" ver-donnert zu werden, wa« ihm nicht selten böse Stunden bereitete. Jn«beso»der« aus die Grün» duug de« deutschen Mädchenheim?« seien seine wohl-«einende« Freund« schlecht zu sprechen und nageln seine .Paschawirtjchast in diesem Harem" bei jeder Gelegenheit so a». daß er schon Hölleu-angst habe, wenn ihn die Heimcheu .Papa Ornig' ueune». Al« solcher aber fei er wirNich sroh. daß da« deutsche Mädchenheim. wie man prophezeite, infolge de« Hochwasser« noch nicht fortgeschwemmt »urde und die Heimchen elendig ertrunken seien; trotz Regen und Hochwafser süßen sie heute e»t-schieden weh? im Trockenen al« hier die ganze verehrte Korona u. s. w. An« dieser Rede nun hat irgend ein «in-bischer Spion heranSgehört, daß Herr Bürger-«eister I Ornig von .seine« Harem' sprach und die slowenischen Abgeordnete» mochten au« dieser freche,» Denunziation sofort eine in ihren Ob« struktiontkram paffend« .Interpellation" mit dem Verlange«: .offiziell festzustellen, daß diese B<-»eichnung (de« Deutsche« Mädchenheim») tatsächlich zedcr Grundlage entbehre." Abgesehen vou der Heuchelei, mit der sich die slowenisch«» Abgeordnete» im Landtage plötzlich für d«n unantastbaren Rnf de« Deutschen Mädchen-Heime« in Pettau so schueidig in« Zeug legten, nicht etwa au« ethischen Gründen, sondern bloß zu Obstruktion«jwecken, ist die Forderung der »ossiziellen Feststellung, daß diese Bezeichnung tatsächlich jeder Grundlage entbehre," eine so «»glaubliche. unter dem Schutze der Immunität grübt« Gemeinheit, daß e« einem anwidert, diese neue Kampsweise zu charakterisieren, welche sich der schuftigsten Spionagen bedient, um den Gegner eine« am Zeuge zu flicken, eine Kamps-»eise, die mit dem Einzug« de« Herrn Hofrate« Dr. Ploj in de« Landtag in Schwang gekommen, aber de«halb um nicht« weniger verächtlich erscheint, «enn sie sich scheinbar sür den guten Ruf eine« deutschen ErziehnngS-Institute« einsetzt, iu Wirk-tichkeit über gerade diese» Ruf ans Grund der iusameu Wortverdrehungen de« nächstbesten Lumpen schänden will. Wenn der nene Herr Abgeordnete Dr. Ploj für die Obstruktion einige .Affäre»" sür Jnter-pellationen nötig hat, dann braucht r. solche sich nicht durch Spione konstruieren zu lassen; e« gibt einige, die wirklichen Effekt machen und zwar gerade i» jener Gesellschaft, die sich so heiß nm den guten Ruf de» Deutschen Mädchenheime« sorgt, der so hoch über dem Rnf einer einstigen slowenische» Größe steht, daß e» besser gewesen wäre, die Hand davon zu lassen, um nicht Ber-gleiche zu provozieren, die, wrnn sie einmal an-gestellt werde» müßten, eine wirNich .starke Entrüstung" hervorrufen würden! Also .Hände weg l" vom Deutschen Mädchen» heim, sonst z«ichnen wir einen windischeu .Harem" ganz in der Nähe von Pettau und ziehen die Konseqnenzen.die der slowenischen „Hochintelligenz' kaum angenehm wären. Zum Tode verurteilt. Da« Krei«gericht Marburg hat Recht ge» sprochen. Auf Grund de» Verdikte« der Ge-schworen?», welche über da» Mörderpaar Oswald Schegula und Aloi» M u r s ch e tz. welche da» unglückliche Weib de» Ersteren, Eärilia Schegula, in der Nacht vom 19. bi« 20. August d. I. in so bestialischer Weise ermordeten, zu richten hatten, wnrden beide zum Tode durch den Strang verurteilt. Mit elf Stimmen wurde Schegula. e i n st i m m i g wurde Murschetz schuldig ge-sprochen, nach zweitägiger, an tragischen Momenten reicht» Verhandlung. Während O«>oald Schegula bei der Ber-kündigung de« Schuldspruche» in Weine» au«-brach, blieb Murschetz ungerührt, seiue ausgesprochene Berbrechernatur wurde auch durch da» Tode»urteil nicht erschüttert. Roch «ehr. al» ihm vorgehalten wurde, daß er nach dem Geständnisse Schrgula» den letzte» unbedingt tödlichen Streich aus de» Kops de« unglücklichen Schlachtopfer« geführt habe, da er-griff er den aus dem Gerichttlisch liegenden Xottnjchabel der Ermordeten, küßle ihn und rief: .Ich bin unschuldig! Wenn die Schegula leben würde, müßte sie ««auch sagen!" Bei der Konfrontation der beiden Angeklagten sagte Schegula dem Murschetz in« Gesicht: .Alle« wa« ich gesagt habe ist die reine Wahr, hett und so wie ich beteiligt war. so warst du e« auch! — Und al« der Borsitzende sagte: .Murschetz. Sie hören e«. wa« der Angeklagte Ihnen in« Gesicht sagt!" — Da schrie Murschetz: .Du lügst I", daraus Schegula: .Ich lüge nicht. Du lügst!" Murschetz, der intellektuelle Urheber de« ent-setzlichrn Morde«, der ob Verbrechen« de« Dieb-stähle« und Betrüge«, wegen Übertretung gegen die körperliche Sicherheit und gegen die Sicher-heit de« Eigentume« bereit« bestrast ist und unter der Anklage de« versuchten Morde« am 26. Juni 1899 an Joses Horwat steht und diese Tat dem Schegula selber am 2. August d. I erzählte, al» er ihm zum erstenmale den Rat gab, sei» Weib zu ermorden und sagte, wen» etwa» auskomme, müsse ma» nur leugnen, damit sei er auch ziveimal beim Honvat durchgekommen, ist. schon daran» zu schließe», eine hartgesottene Berbrechernatur. die nicht bloß den gräßlichen Plan zur Abschlachtung der Cäcilie Schegula mit kaltem Blute eutivars. sonder» auch alle» bi« in» Detail enoog und berechnete, um die Spuren der Greueltat zu verwischen nnd glaubt» zu machtu. daß di« Ermordete, die hochschwanger war. durch einen Zufall getötet wurde. Noch im letzte» Augenblicke, al» Schegula sich weigerte, die Leicht in die Harpfe zu stecken und diese an-znzünden. damit auch die Leiche mit verbrenne, hatte er bereit» einen anderen Plan fertig: die Ermordete vom nächsten Schnellzuge zermalmen zu lassen. Sogar bessere Kleider zog man der Abgeschlachtete» an und steckte Geld in die Tasche de» Rocke», damit jeder Verdacht an einen Mord v«rschwinde, wenn die zerrissene Leiche ge-funden werde. Und diese« Scheusal ging soweit, den Toten-schädel seine« Opfer» zu küssen und die Ermordete selber al« Zengc anznruftn, daß er «»schuldig sei. Anch diese entsetzlich: Mordtat wurde im Landbezirke Pettau verübt, wie auch der folgende Nacht vom 21. auf den 22. August d. I. bei Marburg an d«r Antonio Pozeb verübte Raubmord von Auto» M a j c e n begangen wurde, der ebeilsall« im Bezirke daheim ist. Rauferzeffe mit den schwerst,» Körper ver-lttzunge», Überfälle. wobei Messer, Prügel. Wagen« kipfen die Waffe» bilden nnd tödliche Verletzungen nicht mehr selten sind, Totschläge wegen der ge-ringste» Anlässe. Bra»dstift»ngen. Diebstähle u»d andere Verbrechen, Einbrüche i» Keller und Vor» ratSränme nnd so fort folge» sich in erschreckend kurzen Zwischenränmen und die slowenisch-klerikale» Zeitungt» schreiben diese Beweise einer sittlichen und »loralische» Verkommenheit und Verwilderung oft »och kaum der Schule entwachsener Burschen draußen am flache« Lande — dem .ötajerc" aus« Kerbholz. Die Juge»dbild»»g und Erziehung liegt freilich in anderen Handen, ebenso wie die Führung der Massen im nationaltn Kämpft, der keine Zeit dazu läßt, neben dem Hasse anch eiu bißchen Menschenliebe zu pflegen — wenigsten« gegen die eigenen Bolkgenossen, wenn schon nicht gegen die dentschen Mitbürger. Aus Stadt und Tand. /ransßsijcher S»r«chu»terr!chl filr V«lk«-schnlen. Die in unserem Blatte gebrachte die»-bezügliche Notiz wird dahiu richtig gestellt, daß eine am Deutsche» Mädchenhtimt angkstellt« sranjösisch« Sprachlehrerin (Französin) Kouver-fatio»«stunden sür Volk«schülerinne» geben würde, wenn eine genügende Zahl von Anmeldungen einlaufen würd«. Kirchengesang. Am letzten Sonntage de» 10. d. M. saugen die Zöglinge de« Deutschen Mädchenheim?« zum erstenmale zum Gottesdienst, der Sonn- und Feiertag» stet« um elf Uhr vor-mittag« iu der Hanpt^Stadtpfarr» und Propsln-Kirche stattfindet. Den Gesang, der sich durch eine besonder« schöne und klare Wortau»sprache, ebenso wie durch reine Jntoniernng »«»zeichnete, lehrte die Vorstehtrin dt» Heime» Frau Antonie K «ll« » b « rg« r, während die Musiklehrerin Frl. Sturm in vortresflicher Weise da» Orgel-spitl besorgte. Die srischen Stimme» der jugend-lichtn Mädchenschar kamen iu dem loeiten Raume unsere« altehrwürdigeu GotteShause« ganz wunder-bar zur Geltung und e« wäre gar schön uud wünschenswert, jeden Sonn- nnd Feiertag den reinen, erhebenden Kirchengesang anch in der Messe zu hören, welche um diese Stunde gelesen wird. Per Pettnuer Aauvereln hat sich laut Beschlusfe» der Vollversammlung vom 11. November 1904 freiwillig ausgelöst. Die Mitglieder werden ersucht, die Anteilbücher bei dem mit der Liqui-dativn betrauten Sparkasfa Oberbuchhalter Herrn Johann Kasper zu überreichen, welcher die auf jeden Anteil entfallenden Beträge sosort zur Auszahlung bringen wird. Der Pettau« ©au-verein war Besitzer der städtischen Badeanstalt, die bekanntlich durch Kauf an die Stadtgemeiude überging. Chrlßba»«feler für ar«e Schulkinder. Um die bedürftige» Schulkinder schon zu Ansang de« Winter« mit Schuhe» u»d Kleider» beteile» zu können, wurde seilen» de» Stadtschulrate« unter Beiziehung der Anstalt»» und Schulleitungen beschlossen, die Beteilung schon am Sonntag den 4. Dezember nachmittag» vorzunehmen. Die Beteilung wird, zugleich mit der Christbaum» stier verbunden, im .Dentschen Mädchenheim" vorgenommen werden. Da 120 Kinder zur Beteilung gelangen und im Mädchenheime selbst 63 Zöglinge amvesend sind, so können wegen Raummangel» außer de» Eltern der zu betet« Icndtn Kinder nur noch der Gemeinderal. der Stadtschulrat und die Lehrkörper aller städtischen Schulen zur Feier geladen werden. Die Höhe der Spenden ist eine reichliche und gebührt dem Stadtamt»kauzlisten Herrn Franz Wagner be» sonderer Dank sür seine erfolgreiche Bemühungen im Sammeln der für die armen Schulkinder bestimmten Goben. Die Liste der verehrlichei, Spender wird am Tage der Feier in unserem Blatte veröffentlicht werden. Einstweilen herzliche« Bergelt»gottI Die Pettauer Acsirkovertretung hält übermorgen Dienstag den 29. November d. I. ihre ordentliche Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Mitteilung über den Antritt der Funktion der neugewählten Bezirksvertretung und sonst. Mitteilungen. 2. Wahl zweier Schrift-führer. 3. Beschlußfassung auf Übernahme eine« rm Bezirke Rohitsch gelegenen Stückes der K o l a r i e n - K r a p i n a S t r a ß e. 4. Bericht deSRevifions-Komitee über die Prüfung der Bezirkskostenrechnung für da» Jahr 1903. 5. Personalangeleaenheiten. 6. Beschlußfassung über den Voranschlag für da» Jahr 1905. 7. Wahl der Rechnung« r c v i s o x e n für die Bezirkskostenrechnung für da» Jahr 1904. 8. Genehmigung der Wahl deS BezirkSarmenrates. 9. Wahl eineS Mitgliedes in den, Bezirksschulrat. 10. Nachträgliche Genehmigung der Darlehen»» aufnähme der Gemeinde Skorischniak. 11. Genehmigung einer Aufsandungsurkunde d.OrtS-gemeinde Haidin betreffend Richtigstellung des Grundbuches, 12. Ansuchen der OrtSgemeinde Maria-Neu st ist um einen Beitrag für die Drau-Regulierung lS. Bewilligung von Gemeiadeumlagen über 20°/. pro 1905. 14. All-fällige Anträge. Die Sehnficht «ach einem Motorrad verleitete einen kam» flüggen Junge«, den 17jährigen Johann Kociper. Sohn de« Be-stanbwirleS Johann Koc>per im hiesigen »Narodni dom« zu einem Betrüge de» PostärarS, de» er. obgleich der Schwindel da« erstemal durch die pflichtgemäße Wachsamkeit eine« Beamten beim Postamte Pettau mißlang, anstatt sich dadurch warne» zu lasse», trotzdem ei» zweiteSmal beim Postamte iu Marburg anSsilhrte. Der Hergang ist folgender: Bor kaum vierzehn Tagen brachte Kociper im Auftrage der hirsige» Posojilnica, wie er angab sür Rechnung einer hiesige» Firma zwei Geldrollen, die den Betrag 1000 K und 400 K in Gold enthalten sollte», zur Abiendu»g an eine FabnkSfinua auf bai hiesige Postamt. Da dem übernehmende» Beamten die beiden Rollen schon deshalb verdächtig vorkamen, weil sie ihm, als Goldmünze» enthaltend, zu wenig schwer schiene», öffnete er sie vorschriftsmäßig nnd — fand in der gröberen Rolle, die mit 1000 X in Gold deklariert war. bloß 10 K in Nickel und in der kleineren, die 400 K enthalten sollte, bloß 4 X in kleinen Münzen. Da der .Erleger" aber sehr überzeugend behauptete, daß er sicher in der Elle die Goldrolle« mit diesen Rollen verwechselt haben miifse und sie sofort umtausche» werde, wurde die Sache nicht weiter verfolgt, da man einen absichtlichen Schwindel seilen« de» Aufgeber« umiomihr für ausgeschlossen hielt, al« dieser da« Geld »amen« der Posojilnica überbrachte, wa« natürlich erlogen war. Nicht gewarnt durch diese« erste Mißlingen de« Betrüge« wiederholte Kociper de» Schwindel am 19 d. M. beim Postsparkassenamte in Mar-bürg, wo er wieder Goldrolle« iin Betrage vo« 1500K ans Rechnung ane« gewissen Simonitsch für die Firma Puch in Graz erlegte. Die Gold-rollen trugen wieder de» Firmastempel der hie-sigen Pojojilnica. Und dieseSmal glückte der Betrug wirklich, weil sich der übernehmende Beamte durch de» Firmastempel eine« öffentlichen Geldinstitute« täusch«» ließ, die Rollen nicht öffnete und anstandslos den Empfaiigschein an«-fertigte. Erst abend« beini Kassamachen kntdeckte da« Postamt den Betrug und leitete sofort die nötigen Maßnahmen ein. Am nächsten Morgen wurde Kociper durch den Wachsührer Herrn Franz unserer SicherheitSwache verhaftet und später dem Strafgerichte eingeliefert. Der jugend-liche Schwindler besuchte hier die 4, Gymnasial-klaffe und zeigte da ziemliche« Talent im Zeichnen, sogar im Male» versuchte er sich nnd waren die unlängst iu der Auslage der Firma I, K o l l e n z ausgestellte» zwei Hochgedirg». landschasten in Ölmalerei vom Gymnasiasten Kociper ausgestellt und zeigte» von viel Talent. Vielleicht hätte nach der Ausdeckung de» Betrüge« am hiesigen Postamte eine gesalzene Tracht Prügel den Jungen belehrt, daß ein Motorrad mit einer vernichteten Zukunft doch zu teuer bezahlt sei und auch noch darüber, daß er mit seiner Betrügerei, wen» sie gelang, nicht so sehr da« Postärar schädige, al» einen im Dränge der AmtSgeichäste die gebotene Vorsicht eine« Augenblick vergessenden braven Beamten in schwere« Unglück stürze, ihn um Amt und Brod und vielleicht auch um den ehrlichen Namen bringe und feine Existenz vernichte. Da der jugendliche Schwindler übrigen« ein Motorrad kaum aus seinen eigenen Namen hätte beziehe» können, ohne sofort Verdacht z» erregen, so muß er einen Mitwisser haben, um mit dessen Hilfe den Betrug auch »»«nütze» ni können. Volkstümlicher Vortrag. Heule nachmittag 4 Uhr hält der Professor der Augenheilkunde an der Universität in Graz Dr. Aloi« Birn -b ach er, den zweiten volkstümlichen Vertrag in Petta». Herr Professor Dr. B>rnbacher hat für seinen Bortrag da« Thema gewählt: .Auge und Brille." Der Bortrag findet wieder im großen Kasinosaale statt und wäre e« wünschenswert, ebenso mit Rücksicht auf de» Vortragenden, als auf die rechtzeitig erschienenen Zuhörer, die beide nicht verpflichtet sind, sich durch da« wahrscheinlich uobel fein sollende Zuspätkomme» stören zu lassen, diese Störung zu vermeiden. Vom Theater. Pettau hat ein Theater und auch ein Theaterenfemdle; nur mit dein Theaterpublikum hat eS mitunter ffine Schwierigkeit. Eine viel-genannte und wohlbekannte Operette vermochte zwar da» Schauspielhaus zu fülle»; ein ernste», an tragische» Konflikten reiche» Drama, da» sich zu den besten Produkte» der modernen Literatur rechnen darf, fand nicht die gebührende Würdi-gung. Wir glaube» e» der Direktion gerne, daß ihr unter solche» Umständen der Dasei»»kampf nicht gerade leicht gemacht wird. Wir stehen al» objektive Betrachter zwischen Publikum und Dar-stellern; wir halte» e« sür unsere Aufgabe, nicht nur die konkreten Leistungen der Mitglieder unserer Theatergesellschaft einer Kritik zu unter-ziehen und die künstlerischen Darbietungen zu fördern, sonder» wir Halle« e» nicht zum geringsten Teile für unsere Pflicht, auch da« gute Einvernehmen zwischen Direktion und Publikum herzustellen. Gerade bei der letzten Aufführung de» .Zapfen-streich" hat eS an diesem Einvernehme« gefehlt. Diese» ernste Drania an einem Sonntagabend zn wiederholen, da» war ein Fehler iu der Fest-!-tzii»g de» Spielplane«; e» mußte dabei mit de» lokale» Anschntunge« gerechnet werde» und da« geschah nicht. Die Folge war. wie vor-auszusehen, ein wenig desnchle« Hau«. Und doch war anch die zweite Ausführung de» .Zapfenstreich" nicht minder enlsprecheiid wie die erste und verdient Wiederholung unsere» bereit» einmal ausgesprochenen Lobe». Borigen SamStag abend ging bei mäßig besuchtem Hause da« Lustspiel.Theaterdorf" vo» Blumenihal und Kadelbnrg inHSzeiie. Wenn e« dem Schauspieler Günther auch nicht recht gelinge» wollte, fei» Rnfsenseer Theaterensemble zustande zu bringen, so wollen wir doch feinen guten Willen, die Weit mit einem neuen Banern-theater zn beglücken. anerkennen; diesen redlich gute» Willen hat Herr Felix recht anschaulich jnr Darstkllung gebracht, Kräftig hat ihn dabei Frau Iusti^rat Richecke — Lina Saldern — unterstützt; sie wußte un« zu überzeugen, daß ihre Liebe zn Fuhrmann Henschel und Stallgeruch au» dem Herzen kämen. Der nervöse Herr Instizra», dem zum mindesten ivährend der Ferienzeit Gerhardt Hanvtmann und d'Annnnzio Greuel sind, fand in Direktor Waldmüller einen tüchtige« Darsteller. Daß Herr Linde ein zu lobender Schnllehrer von Rufsensee war, braucht wohl nicht erst hervor-gehoben zu werden; übrigen» kann sich der Kreuz-huber de» Herr« Kovac». der an diesem Abend besonder» gut disponiert schien, würdig dein Schnllehrer an die Seile stelle», Resi, de» Bachwirte» ehrsame Frau, — Frl. Witzani — schien sich i» ihrer Heimat Rnfsenfee besonder» gut konserviert zu haben, da sie sich nach min-besten» LOjähriger Ehe noch da« Aussehe» de« Mädchens bewahrt hatte. Wir würden undauk-bar fein, wen« wir nicht ermähnen wollten, daß an diesem Abende Herr S k r i w a n e k und seine Getreuen un« durch ein besonder« mitgewählte» Musikprogramm über die Zwischenpause« an-genehm hinweghälfe». Da» historische Lustspiel: .Die Anna Liese", welche» un» Dien»tag abend vorgeführt wurde, bot besonder» dem Frl. Le»dw:>y reichlich Gelegenheit. ihr Können im schönsten Lichte zu zeigen. Die Künstlerin, die ihre Rolle mit Eifer, Lust und Liebe spielte, hat un» anschaulich von der Freude und dem Herzeleid de» schö«e>i Apotheker-finde» erzählt; nicht nur die innere Bollendung der Rolle fiel un» aus, sondern auch Sprache und Gebärde waren korrekt. In der reine« Aus-spräche der Vokale und der Akzeniuierung könnte die Künstlerin manchem Mitgliede unserer Gesell» schaft zum Borbilde dienen. Wir sind begierig, Fräulein Lendway in einer klassischen Rolle zu iehen. Herr Felix stand ihr al» minderjähriger Fürst zu Anhali-Dessan getreulich zur Seite und brachte da» jugendliche Ungestüm, da» sich ohne Überlegung, mir dem Dränge de» Herren» sol-gend. über alle konventionelle» Hindernisse hin-wegsetzt, wirksam zur Darstellung. Die Operette .GaSparone" von Millöcker erzielte am Donner«t»g abend beinahe ein volle» Hau«, Und mit Recht; denn wir müssen an-erkennen, daß diese» Stück, welche» an Darsteller und Orchester keine geringen Anforderungen stellt, eine entsprechende Aufführung gefunden hat. Die zahlreiche», mitunter recht schwierigen Solopartie» und da» häufige Rezitativ setzen tüchtige Schulung und Übung voran». Wenn tatsächlich, wie wir un» sagen ließen, nur 2 Orchesterprobe» stattfanden, dann muß im» die im ganze» exakt« Darstellung immermehr Wunder nehmen. Stimm-lich gut disponiert war an diesem Abend Frl. N e l i d o f f. Ihre Intonation schien vollkommen korrekt, da» Spiel der Rolle entsprechend, Der Erzählung .vom romantische» Abenteuer und dem gefährliche» Aufenthalt im dunkle» Pinie«-wald" lauschte« wir gerne. Herr Kovac« brachte al« Erminio die Romanze: .O daß ich doch der Räuber wäre!" nach Kräften gut zum Vortrage. Da« Duett Earlotta-Erminio mit der Warnung vor dem Räuberpaar gelang nicht Übel. Frl. W i tz a ii i al« Sora und Herr B r ä u n e r al« Benozzo waren in ihrem Elemente. Mit dem Liebe«lied von Anzoletto nnd Estrella fand Frl. Witzani wohlverdiente» Beisall, daß ihr da-zu neben der gesanglich«» Leistung auch ihr lebendige« Gebaren half. nnichl den Befall nicht weniger wert, Bon den Leistungen de» Herrn Bräuner möchten wir in«beio»der, di« Erzählung de? Gefangennahme Sindulfo» und den reizende« Walzer im dritten Akt .Er soll dein Herr sei» l" hervorhebe». Da» Duett .Stockfinster war die Nacht" soll ausdrücklich erwähnt »»erde». Fiau Salder» zeigte an diesem Abend al» Zenodia tüchlige« Können. Ihre Leistung verdient, ge-lobt zu werden; der Applaus, den sie sich mit ihrrm AustrittSlied im zweiten Akt holte, gebührt« ihr und di« .lokalpatriotische" drill« Strophe ihre» Likde» war nicht schlecht angebracht. Herr Waldmüller als Nasou, n»d Herr Felix al» Sindulfo schufen prächtige Gestalten nnd wenn die Stimmung an diefem Abend eine heitere war. so dür feu sie beide einen guten Teil davon ihrem flotten Spiele zuschreiben. Möge auch .der ver-bäumte Gasparone" dem Nafoni entwischt sein, der Direktor bat sich dafür an diesem Abend nicht wenig unsere Anerkennung geholt. Man verlange Im eigensten Interesse stets Echt Kathreiners Kneipp-Malz-Katfee nur In Paketen mit Schutzmarke Pfarrer Kneipp und dem Namen Kathreiner und vermelde sorgfiltlg alle minderwertigen Nachahmungen. M.ll/k — s — Gcchrle IJaus/rau! Va«i:1 »n S» viel Krbiil «ni Ä's«r xs tripirta; Vürschtn Sie vitl wasch- und fjtiimatnial Htrijim; V4iv»chfH Sie s:lui«cwfiu« Viith»; VCntchtn Stt lang« IJallbarkrit d«rVlicht; 1 & Schlchrs feste Kaihelfe tat auch das beste Reinigungsmittel für Woll-, Salden- u. (irbige wiiche, Spiüen, Qird inen, Stickereien «. dergl. GEORG SCHICHT, AUSSIG OrOult PabrlK, Ihrer Art auf dem «uropMtchen Pcitland«. Blousen-Seide von 60 Kreuz, bi* fl, 11.36 p. Met. — letzte Neuheiten > — Franko u. aehea verseilt int Hau» geliefert Reiche Viusterau»wal>l «ngehend, Seiden-kadrikt. klenneberx, Zlrich. Epilepsl Wer an Fallsucht. Krämpfe» u. and. nervösen Zuständen leidet, verlange Broschüre darüber. Erhältlich gratis und franko durch die Prt»U. Schwane« Apotheke, Frankfurt a. D. Zigarettenhülsen und Zimmerfeuerwerk za haben bei W. Blanke, Papierhdl. Pettau. Gedenkt bei Spielen, Wette« a. Vermächtnissen des Dentschen Schulvereines uud der Südmark. Husten! 1W» daran leidet, gebrauche die allein, bewährtet! lindernde» und wohlschmeckende» Aaiser's - 3 Bi - Brust-Karamellen Q7JA not* bkglaubigte Zeugn, be-Z> I t:U weisen de» sichern Ersvlg bei Anke«, Heiserkeit, Katarrh nnd Verschiei»««H. Paket 20 und 40 Heller. — Nur echt mit d r Schutzmarke .Drei Tannen*, ürderl. bei: H. Molitor, Apoth.. Pettau.| Karl Herrniaiin in Markt Tüffer. 57 tote hatten fand Herr A. Pah», pberouw. noch Schallßi« ksttsowÄ pUS"*) Zu haben In ftattati k K —.60 und K 1 SO bei Qf npot^nft vituijr, pftrix. Schutzmarke: $ Liolmeat. Eapslci comp., «i«» tut Pam-Expeller ist al» »ar,««IIchfte schwer,ftwembe «Hn< reibung allgemein anerkannt! zum Preise von SOh,, St. 1.40 h. 2«. Dotritig in allen Apotheken Beim Einkauf diese» überall beliebten Hau«-mittet» nehme man nur Originalslaschen in teln mit unsrer Schutzmarke „Hufe*" Ichtrri Upoiheke an, dann ist man sicher, O r»g i n a l erzeugn!» rrhatten zu haben. Nichter« «pothele »«« .«oltzene» LSwen-1» Prag «ltsabtthstraße Rr. 6 neu. _ Versand tilglich _ Alles Zerbrochene tos Glas, Porsellan, Steingut, Marmor, Ahn baster, Elfenbein, Horn, Meerecbanm, Gipa, Leder, Hol*, sowie alle Metalle etc. etc. kittet dauerhaft Ruf« NNMTWlolltM1 U■Iwertalkltt das beste Klebemittel der Weh. In GlAsem ä SO nnd 80 kr. bei W. Pef 00000000 ' Annoncen s— "• * tlk* Uthrt ni PMtortUchrtfUa, Coarabacfew *c n it*a nrtkailkktlMtoa 0» llloo tm RadoU Mom; Hl »Mkak' •Mi« laMihaa Tu*« Wer L. Seileretitte 2. Pra#, Graben 14. *«?*■■ »«wb »■ ^ »»«»fcjft. - • W» ^ ■ 8 44648. Kundmachung betreffend Verbot des AnöhSngenS von Ware«. In Aa«führung eine» Gemeinderat«beschlusse« vom 23. November 1904 fiudel da« Stadtamt folgende« anzuordnen "kt da« Au«hä»gen der Waren vor und neben den eigentlichen Geschäft«. Der am 6. Dezember 1899 gefaßt« Geme>nderat«befchluß verbot lokaliläten. QUue Kücher vonrltig bei == 01. Blanke in Pettau. Die Ausführung dieser mittlerweile rechtskräftig gewordenen Be-schlusse« wurde mit Gemeinderal«beschluß vom 10. Jänner 1900 bi« auf weitere« siftiert, nunmehr aber am 23. November 1904 dem Stadiamte aufgetragen. E« wird sohin zur allgemeine» Kenntni« gebracht, daß da« Au«-hängen von Wann außerhalb de« Gefchüftslokale« nnd zwar sowohl ^traienseitig al«'im Eingange de« Geschäfte« und im Hau«tore, au«> nohm«lo« verboten ist. E«. ist daher auch der verkauf au Kunden bei den früher üblichen WarenanSstellungrn in Hauttoeen unterlagt. Rar in Gla«schränken dürfen Waren zur Schau gestellt werden, jedoch ist hiesür vorher die stadtämtliche Bewilligung zur Anbringnng solcher Glaijchränte Hinamt« ordnungsgemäß nachzusuchen. Diese Verordnung tritt mit t. Dezember 1904 in Kraft. Außer» ochtlassnng der vorste^nden Bestimmungen weiden noch den die«sall« geltenden Borschristen der Straßenpolizeiordnuna für die Stadt Pettau vom 4. Juni 1888 gemäß § 52 Str. P. O. entsprechend bestraft. Pettau, am 2b. November 1904. Der Bürgermeister: I. Ornig m. p. Z. 7889. Kundmachung. Mit Bezug auf die Lande«»Au«ichuß Kundmachungen vom 8. Sep-tember 1. I. Z. 34471 und 9. Oktober l. I. Z 39008 wird znr allgemeinen Kenntni« gebracht, daß in der Lande«-Obstbanmichnle in Glei«dorf schon sämtliche adgebbare Obstbäitme vergrifftn sind, daher keine Bestellungen mehr entgegengenommen werden. Graz, am 19. November 1904. * Vom steier«. LandeS-AuSschusse. Befcrlcla, Similde Hegewalt K 6 — völtche. Weitblick K 9 —. Abstammung des Menschen 15 1-20. BOdl, Buch vom gesunden und kranken Menschen, 17. Aufl. K 9 60. £fl$t OttO, ASmuS SemperS Jugendland X 5 40. «zngdyfet. Der hohe Schein K 12 — Hoch-Reiller, Urväterhort K 24 — Hlener, Welischopfung k 120. „ Weltuntergang L 120. Perfall, Der Kroatersteig K 6 90. Keiter fritl, Ut Mine Slromlid (hochdeutsch) K 6 — Hsiegger, Frohe Botschaft K 6 — SaltHrg, Juda» im Herrn 6'— toett, Aermania. 6. Auflage, illustriert, 50 Liefg. & S6 b. SleilrieiPlCl, Sintflut K 8-60. Slilgebaner, Götz Krafft u. Teil: Im Strom der Welt IL 6-— fitdi« Sven f., Abenteuer in Tibet K 7 20. Olilbranat, Fesseln K 4 80. ASM 3«1., Zweifel der Liebe K 7 20. — 6 — 1 1 1 1 1 1 L 1 1 1 1 1 1 1 ivivivixix. xixStL i JLJLJL "3 n itz 1 i ] =5 —£ i i i -z j hJ -Z ; Buchdrucherei "Wilhelm ßflinke, SPettau, Hauptplatz 6 eingerichtet mit Motoren-Betrieb, den neuesten Maschinen und modernsten Lettern, empfiehlt sich zur Uebernahme aller ßudidruA-cHrbeiten, aß: Geschäftsbriefe, Rechnungen, Quittungen, Fakturen, Tabellen, Circulare, Prospecte, Preiscour ante, Ädresskarten, Briefköpfe, Einladungskarten, Liedertexte, Programme, Yisitkarten, Tanzordnungen, Statuten, Speisen• und, Getränke-Tarife, Yerlobungs-und Vermählungskarten, Placate, Sterbeparte, Jahresberichte etc. Uebernahme des Druckes von Broschüren und Werken. Eigene Buchbinderei, i ? t F ü>_ i v E Papierhaudlung W. Blanke, pettau empfiehlt Schreibmaschinen» r i ^>G>G Briefpapier Baukpsstsorte, start ............. K 12*— „ schwach............. 9 — Quart, prr 1000 '/> Bogen und bittet um geneigt? Abnahme. Dsl^Oi'ations-^ piSr'K'ir'lÄiiciSli, Ksnfottl, Pspivr8ok!sngon, I^ampiovs, Salon- und Gartenfeuerwerk. Zu billigsten Preisen vorrätig in der Papierhandlung /. BLINKE, PETT/KL Butter: Batterhündler belieben Ihre Adresse an A. Nepralil, Butterhandlung Weinberge Prag, Kranenstrassa, einzusenden. Tur Anfer- »Ner Au rigung von empfiehlt sich die Buchdruckerei l. VlsnKe, Oetta«, O>suptplatz 6. IKeKtogrspben... Ijektograpben-ZubebSr wie fjektograpbeu-Biedts, Rolle«, €r$atirolleu, Claie, maise etc., au der fabrlk Kt. VvXbSU« fK Wien »lud porritig bei A. Blanke in Pettau. Alle« zn LabrlKspreise». NIAGGI ,8 ■ ■ und SPEISEN- WÜRZE Oriofnal <• einzig unk um schwach,» ®up»en 6«u«8, Rasant«, «kmftkn »e. augenblicklich ü»«-r roto*ntwn. Tiiftigra Wohlq?s»rnsck z» verleihen. — Sehr atffUM«, »aher »ich« äMmltj«. Zu baden in allen Kolonial«, Dtlikalmwaten* «MchJftm und Drogerien. Michchtn oob 60 Heller au. " llchche» werben billigst nachgesüllt Echte Tiroler Wettermäntel (Havelock) nur aus garantiert feinstem wasserdichten Kamelhaar-Loden, bester Schutz gegen Killte, Nässe nnd Verkühlung, empfehlen im stets lagerndem Vorräte in jeder Mannesgrösse Brüder Slawitsch, Pettau. Herren Wettermäntel . . K 20. 24. Damen- „ . . K 26. 32. Knaben- „ . . K 14. 15. stadfahrer-Kragen-Pelerine K 14. 16. Herren-Straüen-Kragen-Pelerine K 16. Uarren-Jagd-Kragen-Pelerine . K 16. Htrren-Kaisermantel mit Ärmel, Palfrine u. Kapuze, doppelreihig ^«koApA . .... Kr. 80. Hm*ril/*ni$cbe stedenver- /IIHvIllUl Veredlungen tadellos verwachsen u. bewurzelt ans Rip. port., Rnp. montic., Solonis u. «. w.) in den Sorten: Gutedel, "Burgunder, weiaa,, Klein» nrter Rheinriea-liag, Tarminer, SyIvaner grün, Mosler, Rotgipfler, Ortlieber, Honigler, WelschrieBÜng, Rnländer Muskateller 41. a. m. werden preiswürdig und bestens sortiert in grösseren Quantitäten abgegeben. Glashauskulturen und amerikanische Rebschulen > Rieh. Ogriseg, Yorm. H. Weiler, Marburg. SüdmSrkische Dokksöank Graz, Radetzkystraße Nr 1. Spareinlagen zu 4° - «uch Bon Ricktmilgliedm», verzinst vom verflog nach «rlag bi« zur Behebung, in »er Regel ttndigung«frei. Die Rentenfteuer tragt die Bank. AutwSrligc Einleger erhalten Pvftlparkafle^ilogscheine. N»M»b«eeeNt-eiUlagea zu 3',, »/,. Bürgschaft»- Darlehen Wechsel- EoKompte und Kredit. Belehnung von Wertpapieren. & »«»JJaus. McJ«h- nl familienblatt | Hanges. Alle 14Tage: 40SeU«a atark m,t Sehnlllbogen. Ü.MHKMU onirfi. k*lkll«*n»(hku4la*«*a »II» rnUultltta. (rtbi M« hntri tat! Jtbl llDfJ Schvifll, fcrf» I & r IOOOOO Abonnenten« frische y verbaust 1 Milch verbaust Dosa Vlanbe, pettau. aus Dr. 137 in ßrunndorf bei marburg, in der Nähe der Josefikirche und Schule, ist zu verkaufen. ftnfraae dortselbst« Die Kunstgärtnerei J. Topitschnigg Pettau empfiehlt durch die ganze Wintersaison, tilg-lich frische Blumen als: Rosen, Kamelien, Maiblumen, Veilchen, Nelken etc. etc. zur Anfertigung von Kränzen und Buketten sowie verschiedene frische Binnen in Töpfen und sehr schöne Blattpflanzen für Blumentische. Übernahme aller Art Dekorationen in der modernsten Ausführung zu den billigsten Preisen. ©|©|©l©l©l©l©l©l©l®l©l© Ein gutes altes Hausmittel, da« in keiner Familie fehlen darf, ist da» allbekannte, sich immer bewährende Ernst Hetz'jche Eucalyptns, aaranlirt reine», feit 12 Jah.en direkt von Australien bezogene» Naturprodukt. I» Peutfchlard und Gekerrelch-Angara gesetzlich geschützt. Drr billige Prei« vo» I K 50 h pro Original Flasche ivelche fehr lang reicht, ermöglicht di« Anschaffung jedermann zur Wiedererlangung ber Gesundheit und Vorbeugung gegeu Hrankbeit. Aber 1500 Lob- und Vaukschreibeu sind mir von Geheilten, die an Gliederreißen, Rücken-, Oruft-. Aalsschmer»en, He-»euschnß. Atemnot, Schnupfen, Aopflchmer?en, «r-kraukung der ianereu, edlen Organe, alte Wuudeu. Hautkrankheitentr,litten, unverlangt zugegangen. Niemand sollte versäume», sich da» hochwichtige Buch, in welchem die Eukalyptui-Präparate genau beschrieben sind uud wie dere» vielsällige, erfolgreiche Amvendnng bei obgenanute» Krank-heiten stattfindet, koninie» zu lasse». Im Interesse nller Leidende» sende ich da« Buch überall hin gau, umsonst uud habe darin zur Überzeugung eine Menge Zeugnisse von Geheilten zum Abdruck bringen lassen. XU*> Ma» achte genau aus die Schutzmarke. Klingenial i. Ja. jjeSS Eucalyptus-Exporteur. Depots: Gras: Apotheke zum schwarzen Baren, Heinrich Epurny; Marburg a. Apotheke zum Mohren, Ed. Tabor«ky. Zur Abhilfe der Futternot. Futterbereitungs-Maschinen. » fe ' - R oß ff mit Patent-Rollen-Rlngschmlerlagern mit lelohteatem Gang bei einer Kraft« rspartüa bia 40'/, RflbM- und KartafTal-Sohaaldar, Iflhrat« uns Qtratsoh-NHNilan, Vlah-Futtardlmpfer, Transportable Spar-Kassal-Öfan mit «Mallllerte* oder N>«»ailllettea Ein«stzkess£ln, stehend oder fahrbar, zum Karfeen und Dlapfrn von VlelftttftF, Kartoffeln, für viele lasd- und kaaiwlrtaekafUleke Zweck« etc., ferner Kukurtitz- (Mals-) Rablsr, Befrei da Putzmflhlan, TMaura-Sorllarmasohlne»». Hau- u. StrohprMaaa, Dreschmaschinen, Göpel, Stahl-Pflüge, Walzen, Eggen. Die besten Säemaschinen „AGR1COLA" (Schubrad-System) leichteste Handhabung, ohne Wechselnder für jeden Samao, für Berg und Ebene. ' Selbsttätige patentierte, tragbare and fahrbare Bespritzungs-Apparate zur Vernichtung des Hederichs, der Obstbaunischädlinge und Bekämpfung der Peronospora fabrizieren und liefern in neuestar, preisgekrönter Konstruktion Ph. Mayfarth & Co. Fabriken landw. Maschinen, Eisengleasereien undDampfhammerwerke Wien II/l, Taborstrasse Nr. 71. Illantrierte Katalane xraUs nnd franko. — Vertreter aad Wleierverkiafer erwissekt. ■' • An alle Frauen und WSdehenl Alle Länder durcheilte es wie der elektrische Funke als der Erfinder der Orolich'icban Heublumen-aeife f<)r seine aufsehenerregende Erfindung 1 »eilen» der österreichischen Regierung mit einem kaiserlichen und königlichen Privilegium ausgezeichnet wurde und auch mit Recht, dann Orolloh's Henblumenselse dient infolge Gehaltes an heilsamen Wiesenblumen und Waldkrtutarn in erster Reibe sur Hautpflege, indem sie mit geradezu augenscheinlicher Wirkung einen fleckenlosen, reinen und sammtweichen Teint ersielt und denselben bei standigen Gebrauch vor Etlichen und Runzeln ähsltsL — Das Haar, mit Qrolioh's Heu* umenaeife gewaschen, wird üppig, schön und voll. — Die Zihne täglich mit Grolich's Heublumenaeise gereinigt, bleiben kraftig und weiß wie Elfenbein. QroUoh'a Henblumenselse kostet .SO kr. Bessere Droguen-handlungen und Apotheken halten dieselbe auf | Leger. Verlangen Sie aber ausdrücklich Grolich's Heublumrnsetse aus Brünn, denn es bestehen Nachahmungen. In Pettau käuflich bei: F. C. Schwab Handlung, »zur goldenen Kugel,' Franz Hornig, Handlung, Job. Kasimir, Handlung, Viktor Schulfin^, Handlung. Attaafatlx-lrtttedu, mit iwifj't Wolle ge-fütfer», fempktt «rufe per Stuck 3 fl.. dazu passcudt« Kappenleiattch an« schSimit «ei^n gut*» Jtrrtounr; per ElKck fl. 1»?0 6ri Alois Gniuschet Manufaktunvaren-Niederlage „zum Amerikauer' Marbarg, Bargplatz 2. Männer-Gesangverein Pettau. .............. ...... ■ I. ...... I. I .................,1 jeden Montag und Mittwoch Gesangprobe 8 Uhr abend«. Neue Anmeldungen sind an die Vereinsleitung zu richten. $ amtliche Bücher, Zeitschriften, CUferwtrke etc. welche von anderer Seite aufboten werden, liefert zu gieilijea Preise« auch di« Buchhandlung « • 01. Blanke i> Petta«. « • Umfangreichere Werke, wie Lexika :c. werden gegen zu vereinbarende Teil» ^^zahlunge^koniplett^beziehun^^ Klavier-Niederlage »d Leihanstalt von Berta Volckmar staatlich geprüfte Musiklehrerin Marburg, obere Serrenaasse 56, Parterre-EoKaliiäten ^gegenüber dem k. k. Staatsgymnasium) empfiehlt in grösster Auswahl neue kreussaitige Mignon-, Stutz- und Salonflügel, Konzert-Pianino in Nuflhol» politiert, amerikanisch matt NuO, gold-graviert, schwarz imit. Ebenholz sowie Vollste Öberzcugsitg daß «potheker «. SHten,'« »alsa« und Ceatifelieasel»« un. f^»bo» «ittel sind. ^sd^ffen^Sie sich sofort durch Anschaf. t w^. - -«« " •«-* enthaltend mehrere d. au« allen Landen. -- ------r- —^- — ------- ....V umgehend franko uach Erhalt vo» SS HeRer» dar oder iu »nrfmarfen. ©«stellet osr «aljms erteilen be« ««ch jrali» brigepotfl. 12 Neia» ober 6 DovvelKo,chrn Balsam keßen ». 5. SO fW*e oder 80 Dv». V<>sla!chkt 8. IS — franto Kiste k. 2 Zfeaci ttentifclirulalbe franko samt »st« ». 3.00. «itte,«XfiimnTn7 Apotheker A. TWerry w Pregmds bei Rohltscfc-Seeerbrusn. Sälsdjer und Wirderverkkuser von Nachahmungen meiner allein echten Präparat, bitte »ir namhaft z» wachen dchus« strasge. richtlicher verfalgang. Schul-Organs, Pedal-Orgeln) «uropLischen und amerik, Laug-Lvstems aus den hervorragendsten Fabriken zu Orl«lial-fabrlk*»rtl«tS Neuheiten in Ehrbar-Klavieren. Schriftliche Garantie. Ratenzahlung- Eintausch und Verkauf überspielter Instrumente. Billigste Miete. Geschäfts-Anzeige. Ich beehre mich, den geehrten Runden und P. T. Publikum bekannt au geben, dass ich einen Stand für Fleischausschrotung seit 1. November 1904 am Hauptplatze beim Turme errichtet habe und das Fleisch: Rindfleisch, hinteres.....pr. Kilo 60 kr. .. vorderes....... .. 50 „ Schweinefleisch, hinteres . . . „ „ 60 „ .. vorderea . . . ». „ 56 „ Kalbfleisch............ „ 60 „ zur Ausschrotung bringe und werde bestrebt sein, allen Kunden zur vollster Zufriedenheit zn dienen. Der Verkauf geschieht nur gegen sofortige Barzahlung. Hugo Weissenstein ____Fleischhauer. Tüchtige, solide Agenten für landwirtschaftliche* Maschinen, werden gegen Provision aufgenommen. Offerte unter „P. M" an die Annonzen-Ex-peditlon M. Dukes Nachf, Wien I Wollzeile 9. $ereu«flebet und verantworilicher Schriftleiter: Joses Fettn,r. Druck: SB. «lenke, Pettau. ■J^Lt Weil'age zur "|0cttavter ^eiturrr;. Verlag Don W Blanke in Pktta». W .V/ M' u; iiaiiaaaaimaiiaaa l'l'ITITi'li'a'IT /*=*■ Der jall 21Icres. öriablniifl au< t'uulflaiia von Herma»» Strauß. I«v»»g.) : leber schoß mir der Gedanke durch den Kops, war eS denkbar, da» dieses junge Mädchen, das hier in tiefstem Seelenanfnihr »m den verlorenen Bater weinte, drei Tage nach dem vollbrachten Morde vor de» Altar trat und einen Bund vo» dem Priester einsegnen ließ, zu dein der Weg üder die Leiche ihres Paters geführt hatte? War es denkbar, daß dieser junge Man», der, wenn auch tief erregt, so doch mit männlicher Ruhe und vornehmer Ergebenheit, von einem Polizeikommissar die Mitteilung erhält, sei» Tchwieger-unter sei ermordet, war eS möglich, daß dieser junge Mann, dessen klares Ange de» Sprecher »»venvaiidt ansah, ei» Mörder war? Ei» Mörder, der monatelang seine» sche»ßliche» Plan vorbereitet »iid schließlich raffiniert zur Ausführung gebracht hatte? Nein, nein, rief eö in mir; sie sind unschuldig, sie müssen »n-schuldig sei». Und doch wollte ich, konnte ich diese innere Stimme nicht höre». Zu erdrückend war das belastende Material, der Kreis war geschlossen, sie hatten sich gerichtet durch Ediths eigene Worte: »Wer koimte ei» Interesse habe» a» dein Tode dieses prächtige« Mannes!" Auch wir hatte« uns darnach gefragt und die Antwort lautete: „Edith — John, sonst niemand!" S. Wir saßen im Zuge, der »ns von Nenyor? »ach NcttvrlemiS hinnnterführte- Mit weltmännischer Rücksichtnahme hatte der Polizeikommissar ein reserviertes Abteil genommen und bisher mit keinem Wort der ganzen Angelegenheit wieder Er-wähnniig getan. Wie mir bekannt war, hatte er Tage der schwersten körperlichen Anstrengungen hinter sich, u»d so nahm es mich nicht Wunder, daß er bald »ach dem Besteigen des Zuges ruhig und fest i» einer Ecke eingeschlummkrt war, mir die Bewachung der beiden ahnnngslosen junge» Lente überlassend. Auch Miß Edith hatte die A»freg»»g über-wältigt. Eine Zeitlang weinte sie »och still vor sich hi», da»» mochte das eintönige Klappern der Wagenräder ihre Nerven eingeschläfert haben — anch sie schlief fest an der Seite John JrvingS. Nnr hin und wieder verriet ein Zucken der Mund» wiutel und ein schmerzliches Stöhnen, daß die ent» setzliche Nachricht, welche man ihr überbracht hatte, sie auch noch im Traume quälte. Mr. Jrving war gleich mir wach geblieben. Nach anfänglichcm langem Schweigen begann er nun endlich dir Unterhalt»»» mit der Bitte, ihm Näheres über die Borgänge der lebte» Wochen mitzuteilen. Es war für mich keine leichte Ausgabe, meinem Gegenüber die Ereignisse nnd Untersuchungen, welche während dieser Zeit statt-gesunden hatten, zn erzähle», ohne den wahren Zweck unserer Fahrt zn verraten. Ich umgab mich daher mit einer allerdings etwas »»wahrscheinlich klingenden Unwissenheit nnd blieb so wortkarg wie nur möglich. Mr. Jrving mochte fühlen, was in mir vor-ging. Er vermied eindringliche Fragen. Aber in seinem ernsten Gesicht und den verwundert dreinschauende» Augen las ich de»t-lich, daß ihm klar wurde, weswegen ih» ei» Polizeibeamter ani Tampser in Empsang genommen hatte. Ht«»rik Wilboi. «Mit lr<0 „Und können Sie mir sagen, in welcher Richtung sich bisher Ihre Nachforschungen bewegt haben? Ich meine, gegen welche Per-son sich Ihr Berdacht im besonderen gerichtet hat?" Ich konnte nicht umhin, bei dieser Frage einen ängstlichen Blick nach dem Kommissar hinnberzuwerse». Sprechen dnrste ich nicht, lügen konnte ich nicht, und wenn ich nichts erwiderte, so würde dieses Schweinen eine mehr wie deutliche Antwort sein. Ich suchte in meiner Verlegenheit nach einer Ausrede. Aber als ich den großen, ernsten Blick bemerkte, mit dem mein Gegenüber mich an-sah, fehlte mir der Mut, das Aort.auSznsprechen. Ich schivieg. Für einige Sekunden verfinsterte sich das Gesicht des junge» Ma»»es, aber er schien sich sofort wieder gesaßt zn habe». „Ach so! - Ich verstehe — so weit ist man schon, ohne »nS »nr gefragt zu haben? Nun denn, Mr. Sanders, ich glanbe in diesem Augenblick Ihre Gedanken erraten zn haben. Bemühe» Sie sich nicht, mir die Wahrheit zu verhehle». Es könnte doch nur den Zweck haben, »nS de» Gedanken au Flucht fernzuhalten. Seien Sie unbesorgt, wir siihlen nuö beide nnschnldig, völlig un» schuldig, wir werden nicht stiehen! Wir werden u»S verantworten! Ich fürchte die Untersuchung keinen Augenblick, aber ich be-dauere, daß sich Mensche» gesunden haben, die einen solche» Ber-dacht gegen uns hegen konnten. Wahrhastig, das BelastnngSma-terial muß gewaltig sein, wenn anch Sie sich miter de» Ankläger» befinde»!' Deutlich fühlte ich. daß mich bei diesen Wor-ten eine tiefe Röte übergoß, aber ich war nicht imstande, anch »nr ei» Wort a»f seilten bitteren Vorwurf zu erwidern Ich hätte ihm zurufe» mögen: aber kau» ich denn anders?! Ich hätte ja so gerne jedem seiner Ankläger ins Gesicht gesagt: „$» lügst, John Jrving ist nnschnldig, er weiß nichts von dem geschehene» Greuel." Ma» wiirde mich nach den Gegenbeweisen fragen, man würde mich auslachen, so hatte ich vor den an-der» geschwiegen, wie ich jevt schwieg. Auch John Jrving schien »ach diesem Gespräch die Lust au der Fortsevung unserer Unterhaltung verloren zn habe». Ja, ich bemerkte zu meinem großen Bedauern, daß er mich kann» eines Blickes würdigte nnd, offen gesagt, diese Stellungnahme seinerseits quälte mich maßlos. — Wenn er doch nnschnldig war. — Nach dem jähen Abbruch unseres Gespräches verlief dir ganze Fahrt iii tiefem Schweigen. Außer einige» Frage», die die lange Reife not-weudigerweise mit sich brachte, wurde kau,» ein Wort mehr gewechselt. Auch Mr. Clark schien nach seinem Erwachen zu bemerken, was vorge-fallen war und vermied ebenfalls jede weitere An-spieln»« auf das, was den beide» jungen Leuten bevorstand. Nur Edith oder Miß Jrving, wie wir sie von »»» au eigentlich nenne» müßten, schien vo» dem. was ihr drohte, keine Ahiluug zu habe», wenigstens aus ihre» Auge» sprach nichts als tiefe Traurigkeit, keine «pur vo» Furcht war i«l den großen, bimste» Sterne« zu erblicken. Endlich war Nenvrleaus erreicht nnd diese traurige Fahrt zu Ende. Mr. Elark sc^.en es mit dem Verhör in der Tat recht eilig zit haben, denn er gab de» beiden Reisenden nnr zwei Stunden, »in sich einigermaßen zn erholen. Nach Ablans dieser ^eit, während der er da» lwtel überhaupt nicht verlassen hatte, führte er sie so-fort dem Richter vor. 3 wntbe ltatflrlicl) bet dein Verhör nicht zugelassen mid blieb baher bis zum Bethanbluugstage oljue Meuutni« Dessen, was sich nur drin lliiteif»dni»fl»richler nbflefpielt hatte. Aber daraus, bosi man meine Bitte, die beiden nach dein Verhör sofort Inliastierte» zu fvrechen. ruubtoeg ablehnte, entnahm ich. baß es wohl um bie Sache deS imineu Paares recht traurig bestellt sei« mußte. Eiu Besuch bei dem Nichter, Mr. Tickion, bei bei« ich mir persönlich bie Erlaubnis, bie (ttcianflcitcil zu besuche«, erwirke» wollte, blieb ebenfalls erfolglos. So mußte ich beim, ohne ihnen ein Wort bes Trostes gesagt zu habe», bie Abreise uach Neuyork antrete». Aber schneller, als ich gebacht Halle, miirbe bei' Termiu festgeseht. ES war am !!. Januar bes Jahres 1K07, als ich zur Verhaublnug wieber i» Neuorleaus eintraf. Allerdings mnfitc ich mir «ach beni bisher zusammengestellten Belastungsmaterial sagen, baß nicht Kiel Gutes für John inib (i'öitli ans dieser GerichtSsivuttg zu erwarten war. »nd boch sah ich ber »»bliche» Lösung bes Rätsels mit einem Gesühl ber Be-friebifltmo entgegen- Crincn Tag vor ber Hauptverhandlnng traf ich a» Crt uud Stelle ein nnd fnnb daher »acl»»ittags «och Zeit, meinen alten über das Schicksal der beide» so schwer verdächtigte« Mensche,-, kiilder gefällt werde». Als ich morgens einhe.ll» acht Uhr de« VerhaitblungSsaal b.. trat, war der Znschauerraum bereits ganz mit Neugierigen «; gefüllt. Nach uttb »ach erschiene» die Beamten, die Geschworen, «nd die Zengen, bie a» bem Prozeß teilnehme» sollte», gast sä», liche Bewohner vo« tlixgscastle wäre« gelabe«. Da kamen fänu lichc Dieter, Ton»»» ber Fährmann griifite »och mit einer bevot, Berbeuguiig, Thomas Sniiberlott kam n»b reichte mir kovfschü, teliib bie toatib, u»b schließlich erschien, in ber lehte» Minute nort Dr. iiioitel Im lebhafte« Gespräch mit Mr. Baubville, bem er tu seiner dnrchdriilgenden Stimme wohl ein diivendmal versichen daß jener keine Ahnnng von der Psychologie habe nnd ledigli pshchologisch habe man hier zn untersuche». Aus Jndizieubewei seien schon zu oft Unschuldige verurteilt worden. Eben schlug bie Uhr bes Jiistizgebäubes bie achte Stintbe, d würben bie beiben Angeklagten von Polizeibeamte» in ben Sa. geleitet. Naturgemäß zogen sie sofort bie Augen ber Neugierig, auf sich, u»b ich erkannte an bem beifällige» Genuirmel im Pubi kuiu. daß bie sympathische Erscheinung ber junge» Fran troh ihn Gliick im Mittlkl. ?!«ch dem Ckniilld« von Nud lklchslkdt. ,Mit Text.« Freiinb Nr. Lionel auszusuchen. Während nnserer Unterhaltung bemerkte ich mit stiller ffrenbe, baß ber lebhafte, kleine Arzt keinen Moment an Mr. Jrving» Unschuld irre geworben war. Ja, es schien sogar, als wir bie Aussichten ber Angeklagten besprachen, daß er guten Mutes sei uub erkürte schließlich aus meine erstaunte Frage, was ihn zu biesrm Lvtimisnms berechtige, er habe baS bestimmte Gesiihl, als würbe« wir i« bem Prozeß noch eine große Überraschung erlebe». So, wie wir «»« bisher bie Einzelheiten ber ganze» Angelegenheit vorgestellt hätte«, Kinne es »ach reiflicher Überlegung seinerseits nicht gewesen sei». Es müsse e«t» weder ei« »«glückliches tftriammeiitresfett ursächlich burchauS ver-schiebeuer Ereignisse vorliege», ober aber bie ganzen Verdachts-momenie, welche gege» Jrving vorläge», müßte» vo» einem wahren Berbrechergenie lanziert »üb vorbereitet sei». Ich kau» nicht leugne», baß bieser Lptimismus bes gute» alte» .Herr», ber «och imnier über bie Charaktere ber Angeklagten am beste» von allen unterrichtet war. ansteckenb ans mich wirkte, u«b als wir «ach bem Abe«befse« »och zusammen eine Flasche Wein ansstache», besanben wir u»S sogar iu ziemlich gehobener Stirn-ttuinfl. Obgleich bie Ze»ge>>ver«ehmu«n schon um acht Uhr inor-ge«S beginne» sollte, säße» wir noch spät bis in bie Nacht hinein 1111b plauderte» über de» wahrscheittliche» Ansgang des Prozesses, ber ei» weit über bie Grenzen Lv»isia»as hinansgehenbes Interesse gefnnben hatte. Enblich brach ber Tag, ben ich so oft nnd so lange herbeigesehnt hatte, an, nnd in wenigen Stunden sollte die Entscheidung durch die lange U»tcrs»ch»»gShast hervorgerufenen kränkliche» An» seheiiö ihre Wirkiitig nicht verfehlte. Aber vergebens bemühte ich mich, einen Blick bes Erle««?»« vo» einem der beiden zn erHaschen, sie schiene« mich ebensowenig wie alle übrigen zn sehen. Ungebeugt, in derselbe« männliche«, e»ergischen Saltmig. wie ich ihn kenne» gelernt hatte, ging Mr. Jrving a«f seinen Platt z» nnd sehte sich neben seine Gatt!«. Gleich darauf wurde die Berhaudlnug vo« dei« Bvrsihe«ben Mr. Jackson, einem älteren Serrn, dessen graue, scharse Äuge» hinter zwei golbgesaßte» Brillengläsern hervorsnnkelte». eröffnet Als die Anklageschrift verlese» war, richtete ber Vorsitzende au Joh» Jrving bie Frage, ob er sich schitibig befeune bc» Mordes a» seinem Onkel Mr. I E. Meves auf KingScastle, beziehnngs-weife der Beihilfe znni Morde. Mit einem kurzen Ruck erhob sich ber Angeklagte uub erklärte mit ruhiger, lauter Stimme: »Nein, ich habe vo» be»» Verbrechen nichts, gar »ichtS gewußt!" Dagegr» war baS Nein konnt hörbar, welches Edith ans bie Frage deS Borsivenden erwiderte, ob sie sich ber Beihilfe an ber Ermorbnug ihres BaterS schuldig bekenne. Einen Augenblick schien ber Präsibent zu überlege», dauii fragte er anfS nette: „Augeklagter, Sie befaubeu sich brei Jahre laug in bem Hanse Ihre» Dusels, zttnt größte» Teile mit ber Bollenduug Ihrer Sttt« bien beichästigt? Wollen Sie mir sagen, in welcher Richtung sich biete bewegt haben? Soweit bekannt ist. haben Sie sich ans ber w »Biiif? Friedrich Kiiguft III. v»„ Sachs««. 'WH T»,t.> .»dnniversität dcm Studium der Medizin gewidmet, Setzte» icic Studie» auch ans ttingSeastle fort?' l»fang« wohl," enviderte Ioh», dem» Stimme eine be-.ruswiirdige R»he und Klarheit zeigte. ..Später ober glaubte i errciine», da» die Tätigkeit de« Arzte» dvch nur eine» sehr gien Wert habe. Ich gab da» medi-lie Studium bald ganz aus nnd wid-mich mehr nud nzehr der Theologie bester gesagt Theosophie. Die Beschäs->g mit diesen Dingen befriedigte mich ch noch weit weniger, und lange schwankte hin uud her. aus welchem Aege ich ich Wunsch, der Lösung der Welträtsel r zu kommen, am besten aussiihren ite. Endlich gab ich mich während der , eu Zeit philosophischen Studien hin, so-;,i meine Zeit nicht durch die Borbe« l» iingrn znr Flncht oder geschäftliche Ar-Ii en im Dienste meine» Lnkel» in An-ich genommen wurde —* .Sie erwähnten soeben selber Ihre Bor» l> eitnuge» zur Flucht. Wann faßten Sie >i Pla» zn fliehen? Beziehungsweise, n !»> einigten Sie sich mit Ihrer Cousine r da», wa» Sie in der Rächt vom 18. den ltt. November znr AnSfiihrnng ich ten?" Tiese Frage, durch deren Beantwort»«« , litt seine Gattin in gewissem Sinne bloß-i, He« mußte. schien ihn im ersten Angeu-ck zu genieren, denn im Gegensatz zu i uer anfängliche» Redeweise zögerte er < ien Moment mit der Antwort. „Die Aussprache. welche die Flucht al» - s zunächst zu erstrebende Ziel sestsevte, ' »d am 2. Jnli statt. An diesem Tage >ir der Geburtstag meiner Fran. Wir ltten abends noch eine» längeren Ritt nnternommen, währenddem . ^luchtgedankei»nnö anstauchte uud gleichzeitig beichlosseuwurde ' .Ihre Borberrituiigeu haben also mehr als vier Monate in nspruch genommen? Oder wurde ein früherer Termin an» irgend-uem Gründe verschoben?" .Allerdings! Die Flucht war ansang» ans de» 1. «evteinber ! figfsebt, aber den, stellte» sich »»erwartett Hindernisse eiitgege». nd wir mußten einen geeignetere» Zeitpunkt wählen. Außerdem i itteu wir Rücksicht zu nehme» ans da» Befinde» meine» Onkel». Deiche« sich im Oktober so verschlechterte, daß er mehrere Tage M« Bett hüten mußte. Ansang November waren danu endlich „!le Vorbereitungen soweit gediehen, daß jeder Tag znr An»-i ihrung uiisereS Planes geeignet erschien. Am 18. ^liuvember tra? >tr. Sander» ans Kingscastle ei», »»d da meine Fran wnnschte, > eber einen Fremden als Mr. Sunderlah zum Boten an ihren Diäter zu benntzen, so beschlossen wir nachmittags, »och am selben il,?»d unser» Plan »»zuführe».' ..Hatte» Sie fich uorher BillettS Kir reu später vo» Ihnen nicht benutzten Dampfer bestellt?' ..Jawohl, auch ie letzten BillettS varen ebenso wie^die m dem ain 5. Sep-ember nbgegauge->eu Dampser vorher bestellt!' „Es erscheint mir sichtig,' unterbrach hn hier der Rich-er. .sestztistellk». ob Sie sich tatsächlich chon zn dem Sep-lemberdampser Bil-.ettS bestellt hatten. -ie beabsichtigte» - «. o. zoch mit eiifi» Tampser der Hambnrg.Amerlkalinie zu fahre»/ .Ich schrieb.' e»tgcg»etc John Jrving, .Ende August an die Agentur der Dampferlinie »ach Neuyvrk nnd erhielt wenige Tage später, jedeiisall» vor dem l. Sevtember, zwei Karten znr erste» »lasse zugesandt. Dieselben müssen sich unter meinen Papieren bejnnden haben!' ..Unter dcm beschlagnahmte» Material Nnd keine BillettS, ebensowenig wie Schriftstücke der von Ihnen angeführte» Daiiipier. linic. Wir köttiien aber )hre Aussage» durch e»ie telegraphische . ?litfrage beim B»rea» der Gesellschast sosort ans ihre Richtigkeit uriiieii. — Wolle» Sie da» Nähere veranlassen!' Mit diese» Worte» wandte er sich a» einen Gerichtsschreiber, der ihm znr Seite saß. Nachdem die wenigen Zeilen ausgesetzt waren, »ahm das Verhör seinen Fort-gang. .Wolle» Sie un» nun mitteile», wie Sie i» den Besitz der Blausäure, durch welche Mr. Meve» seiueu Tod fand, ge-laugt sind?' Bei diese» Worten de» Vorsitzenden machte sich eine lebhaste Bewegung im Zu-schanerranm bemerkbar, der eine Totenstille folgte, sobald das sonore Organ de» Ange-klagten hörbar wurde. .Ich erkläre hierdurch aus da» bestimm-teste, daß sich niemals Blausäure in meinem Besitz. am allerwenigste» in meinem Gistschrauk besnnde» hat. Die sämtliche» Gifte, welche Sie bei einer Dnrchsnchnng meiner Wohnung vorgesnnde» haben, sind in Harvard gekauft, später habe ich mir keine Giite mehr angeschafft an» dem ein« fachen Äniiide, weil ich da» medizinische Studittm a»fgegeben hatte. Wie ich schon vor dem U»terf»ch»»gsrichter ansgciagt habe, habe ich niemals Blausäure besessen, noch jemals a»gewa»dt.' Diese Aussage erregte allgemeine» Er-staune» im Pnblikum, »nd anch ich wurde durch die «nrnvartetr Erklärn»» des An-geklagten einigermaße» erregt. Hatte ich doch mit meine» eigene» Augen das Gist-stäschche» gesehen, ans welchem von Mr. Irvings Ha»d der lateinische Name, sowie der Name de» Be-sitzerS verzeichnet war. Die Anssage de» «»geklagte» schien anch bei dem Koroner ihre Wirknng nicht zu verfehlen, allerdings war dieselbe wohl nicht erwünschter Art. Ich bemerkte ein mitleidige» Lächeln in de» Zügen de» alte» Herrn; ohne ei» Wort z» erwidern, ergriff er ei» kleines Paket, das vor ihm ans dem Tische lag »nd entnahm demselben das Gistfläschche», welches ich sosort als dasjenige erkannte, welches ich in jener Unglücksnacht ans dem Korridor vor dem Zimmer des Ermordeten gefnnden hatte. „Wolleu Sie nns da»» gefälligst mitteile», von wenen Hand diefes Etikett geschrieben ist?' w .Herr Richter,' erwiderte Mr. Jrving mit überraichender Schlagfertigkeit, .ich würde Ihnen wohl den Namen des Mörders nennen, iven» ich den Namen des Fälschers, des Nachahmer» meiner Handschrift wüßte. Ich habe diese» Etikett nicht beschrieben. eS niemals geiehe», so wenig wie ich das Fläschcheii und seinen Inhalt gekanst habe.' .Und Sie bleiben bei dieser Behanv-tung, trotzdem ans» weislich der Bücher in der Apotheke vo» Mr. Baggers fest-steht, daß die Blau-säure auf Ihre» Gift-schein hi» a» Ihren Diener Samuel Gib-so» vorm l. Sep-tember ausgehändigt wurde? Leider ist ja der Auseuthaltsort Ihres Dieners nicht mehr festzustellen. Sie haben ihn wohl mit nach Tentschland genommen?' .Nein, Herr Präsident, Sani begleitete meine Fran nnd mich ans der Flucht bis ToddamS Hall, der Station, wo wir die Ball» besteige» wollten. Ich wurde schon während des ganzen Abc >'» von einem unerklärliche» Angstgefühl geplagt nnd ritt, da wir bis znnl Abgang des Zuge« uocl» eine Stunde zn warten hatte», noch mal«, lediglich um meine Nerven zn beinhigeu, nach tlingsca,ilc spanische Artillerie, hinter IioIich «t»s«ru utrsitrfl, li«r«il«t sich z««, Angriff ein«r r«ff. Ztellun« vor. zurück. Hier gelaugte ich bis zum Parktor. betrat daS Schloß aber nicht, da alles dunkel war uud in friedlichem Schlummer zu liege» schien. Außerdem mußte ich mir sage», daß meine Gedanken doch ledinlich Hirngespinste waren uud kehrte daher ohne weiteres zu meiner »rau zu-riick; durch sie erfuhr ich, da» mir Sam auf ihre» Auftrag hin »achgeritten sei, da er aber bis zur Abfahrt des Zuges nicht wieder zu u»S zurückkehrte, so reiste» wir ohne ihn ab. Wir »ah-men an. daß er auch nach KingS-eastle zurüktteh-re» würde." ,Dau» ist Ihnen also auch nicht bekannt, daß Samuel Gibso» i» der-selben Nacht in der Nähe von Toddams Hall vo»u«beka»nter Hand erschösse» w»rde?" Hier unterbrach deu Prä-v. »«es» ! sideuteu eh« lei- ktrau <,u ld»»m von dir Jagd heiinkehrenden Manne!: „Tat r... ■ s,r Äedlwlj« riecht ja Ich»»!- "l ' „. DI an n: ,.91« dann loar'l die iidchiie >t«ii. d,>K ich e» er- von Ediths Llp- legt habe!» pen ertönte Auch John erbleichte uud schieu einen Augenblick z» wanke», da»» faßte er sich und entgegnete mit r»higer Stimme: .Rein, Herr Präsident, davon ist niir nichts bekannt. Ich höre je»t zuerst und uiit tiefer Empörung vo» diesen« »e»e» scheußlichen Verbreche»." (ftortfcfcuno folgt.) tarnt fei z-ufrieöen. »st d» einen Freund gesunden, Der dich achtet, liebt und «l>»>^ t> , Tee deine» Dasein» trübe Ttniide» Mit seiner Irene dir vertlärt. Tanii sei zusrieden. lab da« Klagen. Deine Last ist leicht zu trage»! «do» Miller. "T5ZE B»m Anfstand in 2üd«est«srik». tfine (dir unerfreulich,' Wendung haben die Zustände in Südwestasrika durch den llberraschenden WbfnK de« bisher für völlig loyal gehaltene» .Oberkapitän»- der Witboi-Hottentote», Hendrik Wil-boi, genommen Zehn Jahre lang hat der .wilde Jäger Siidwestasrika«", wie der Kapitän früher genannt wurde, de» am Ist. September 1804 mit Deutschland geschlossenen Friede» treu gehalten, und noch vor kurzem hatte er antdrücklich seine Srgebenheit gegen da« Dentfche Reich beiener! Un. erwartet lies, er dann am 3. Cfiober an die deulsche Behörde eine formelle itrieg«erk>äri»ig ergehe», »»d der ganze Stamm der Witdoi» befindet sich seit-dem in vollem Ausstand. Glück ii« Winkel. Zunge Elternfreud«» schildert Rud. Sichstädt aus seinem überan» anniuligc» Bildchen »Miick im Winkel". In der Zat, ei» wellverlasseuer Winkel teuischen Lande« — anscheinend droben aus einer der meeruiubraudelr» friesische» Insel» — ist e«, wo der Maler dir« stille ffllüd belausch« hat, da« der prächtige, lugeudstarke Bater »nd die liebreiieude junge Mutter an der Wiege ihre« Erstgeborenen empfinden. In der wohllnende» Ruh« der abendlichen Feierstunde sitzen sie da und schaue» mit verklärtem, stillem Lächeln auf da« rosige, kleine Püpvchen vor sich, da» ihn«» zn ersten, süßem Liedetglück neue«, »och reiner«« gefügt hat. Häiiifl Friedrich August III. von Zachst«. Bönig «eorg vo» Sachskn ist .im 15. Oktober i» PiUnitz im Aller von 72 Jahre» gestorben. Sr wurde am H. August 1*112 in Dresden geboren »nd folgte seinem Bruder, dem König ellbert, in der Regierung am 10. Juli 11102. vermählt war er mit der im gahre 1HH4 »«rsioibenen Jnfantin Maria Anna von Portugal, die ihrem i».itten fünf Kinder schenkte. D«r älteste Sohn König Äeoig«, der bi«herige Üionprinz. hat uuumehr al.' KönigFriedrich August lll. die Regierung augeirete». König Friedrich August wurde am 25. Mai 186fi geboren, vermähl! war -mit der Prinzessin Luise von Ii»kana, Di« »he wurde bekanutllch im von«, Jahre geschieden. Bon den fech» Kindein de» König« ist da» älteste, der»,... mehrige Kronprinz iAeorg, am Ist. Januar 1893 geboren. 6 Treuherzig. Richter: «Also, Sie sind'« dielmal wirtlich nicht f lotsen, Kettner?" — «»geklagter: .Ra. na. g'wiß »öt. Herr Amltrich! Tauft tät i weg » so a paar Jahrl'n Jhna nöt lang unnötig aufhalle» ." Zu»»rk»i»i»rnd. Schuster 6 ub (zu einer Köchin, di« «iue Wurst > loren hals: »Sie Köchin, Sie haben eine Wuest verloren! — Deu Fin. loh» hab' ich gleich abgebissen!- Über den Nachiah Schubert«, Mozart« und Beethoven«. W,e Archiv de« Wiener LandeSgericht« aufbewahrt» Hinterlassenschafttakie» bei,,, bestand der Nachlaß Franz Schubert» au» drei wehröckeii, drei Frack», > Beinkleidern, neun Westen ««esainlwert 37 Äulde»), einem Hut, zwei P Stiefel, siinf Paar Schuhe» lAesamtwert 8 Auldeni, vier Hemden, nenn £ uud Schnupstücherl». IZ Paar Sirümpfe», einem Bettlaken, fünf Veit«, zögen Beide 00 «Lulden vorgefunden. Der sonstige Nachlas,, die kleine Musik,i> bibliolhek mit eingerechnet, hatte einen Taxwert von nicht ganz 40« Gutt Den größten .Reichtum" hinterließ Beethoven, nämlich 10,232 wulden, V von gingen indessen ab sür Krankheit», »nd Beerdigung»kosten, sowie gerichii Gebühren 1213 (Dulden, so daß der Rettonachlaß 9013 «ulden betrug, rn IISI IN u rz Ia 6* Der Mistel g«h« man jktzt Ichors zu Leibe, Da» Abschneiden be« fl auf dem fl« sitzt, ist da» «insachst« und wirksamst« Mi!t«l gegen diesen Ich lichen Schmarotzer; will oder kann man da» nicht, so find die Wurzeln Mistel aulziischneide» und die Stelle mit leer zu bestreichen. Eisenchlarqdwatte. Dies« sollt« in j«dem Hans« vorrittig sein. Sie da» einfachste uud am schnellsten de» Zweck erretchende blulsltllend« M. davon, aus die Wunde gelegt, um diese sofort zum Heile» zu bringe», IV legt e» einfach auf die au»g»wasch«n« Wunde »nd wird schon am selben Alv dieselbe geschlossen und mit einem kleinen Schorf bedeckt finden. Ich halle , mir daher neben englischem und Arnika-Pflaster stet» im Hanse vorrätig. Zitronensaft ist ei» angenehme» Mittel »nd wirkt vorzüglich al» Sch»> gegen und al« Heilmittel bei Hallentzüudunge». Den Kindern munde! « jedeusall» besser al« übermangausaure« Kali, da« so häufig au» Borsicht lägil angeniendet wird und da» Sinail der gähne stark angreift, wo» bei Zitrone, fast, der dieselbe detinfiziereiw Wirkung übt, gänzlich autgeschlossiu ist. Auflösung. 8 M U I' v M A T K A| S! 1 A I- A I I. A N °l T A (J I" R A N 0 B i A 1) N Wortriitsel. t. tändle nie nach meinem itrften, a» die aixrleaung rouii,; Unheil wird daran» enisieii«», fallen auf dein eiaene» Haupl. I. wo die Sonne beller strahle!. Wo di» Wind« sriich«r wehn: »aunst du Ml! dr„, a»d»»l wol! Mich al« Siel«lunjj i,«srhn. i. t. ». Lchlach!indo,in»r. wilde» Ring«,, Oallie» ivtder mein» «allen! Vier errang ein Heldenkiinia Herrlichen «i«g germanischen Ilailen. A. H e » p e. Bilderrätsel. ww- Buchstabeuriltsel. Mit I wach»' au> den hlin Und schilt IN «idr»n Mi! » werd' ich «e- I-Ns»«N. Wenn ich IchilW au» dcm Loch. Mit r am Himmel droben Otaläiil» li»ll nnd J „ schön, Mit i» au! meinem Würfen Sie Wimpel lustig, W