februar 1905 .'"""•M Jlaföofiscöe-missions-'^|fsc0rifC üerSö£me Des fjfgsL .f^enens» T)esu. Orpn örsITlarieri -Terrin fü.Ttfrifia Lrlcdeint monatlich einmal und holtet jährlich mit VottZüs nöung 2 K = 2 /ibš. = 3 ffranhen. Missionshaus fUMllanb bei Wriren. Tirol. Briefkasten der Redaktion fr Hw. T. 3611. Der Betrag ist zur Begleichung des 7. Jahrganges verwendet wurden. - M. H. Altcninarkt. Unter welcher Adresse erhalten Sic den „Stern"? Welche Schleifnnmmer? Dank für Betrag. - An mehrere. Die beiliegenden Erlagscheine (Postschecks) können auch zu anderen Zwecken als zur Abonnementserneuernng verwendet werden. Auch andere, Nichtleser, können sie zur Einsendung von Gaben n. dgl. benutzen. P. L. i. S. Hoffentlich kommt bald die Fortsetzung, aber entsprechend erweitert, daß sich's auszahlt. R. S. i. I. Ihr Wunsch gefällt auch mir und soll berücksichtigt werden, wenn nicht pädagogische oder andere Gründe abraten. P. R. will das Heft nicht. Besten Dank! — P. Di. Brav! Nur so fort, jeden Monat neue Adressen schicken, dann wird der „Stern" bald 10.000 Lesern leuchten. — Fr. (?. i. S. V. Erben ist zweifelhaft, Kommentare verschieden. Gruß! — A. W. Das Zettelchen erhalten; wurde empfohlen, ist jedoch wegen Raummangel ausgeblieben. Brief folgt. Hw. A. Sch. Statt einem Heft mic bisher 25 heuer bestellen, heißt werktätige Liebe zu den Negern zeigen. „Vergclt's Gott!" Möchte Ihr Beispiel Nachahmer finden! I. V. Innsbruck. Kann leider nicht dienen; sollte ich ein solches Bildchen finden, schicke ich. es. P. Sch. Pf. i. D. 8. Jahrgang am 16. Januar 1904 bezahlt. IRcöahtfonöCcbluö am 20. Januar 1905. Zur Beachtung. 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange | veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben, erfolgt, gilt als Abonnementsverpflichtnng. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre 2. Unter dem Titel Abonnements er- Schleifnumincrn zu beachten und sich zu verge- n euerun g werden wir jeden Monat auf dem wisscrn, indem sie unten nachsehen, ob der Abomie- Umschlag die Schleisnummern jener Abonnenten . mentsbetrag zu uns gelangt ist. Gaben-VerzeicdnLs vom 14. Dezember 1904 bis 20. Januar 1905. In Sirenen. Opfcrstock: A. Ebner 2, M. Wolf für das ! Werk d. E. 5.95, E. Meyer 10, Söldenwagner Driftern 11.76, Fr. Scheuring 29.37, N. N. 7.66, A. Derfler 10.20, Edle v. Urbas 10, N. dl. 11.77, N. N. 9.36, Witwe M. Kobler 3, I. H. 2, I. Krotter 2, Anna v. Gelb „für den Maricn-verein" 3, M. Brandl 1, Michael Bacher 3, durch Hw. A. Pfeifhofer 100, M. Jäger 2, Hw. Pfr. Eberhard 2, Maria Weinbauer 20, durch A. Mayr St. Valentin 35, N. N. 5, aus Gntten 10, I. Zoll 2, A. Rohleder für das Werk d. E. 8, J. Kugler 10, A. Rigg. 2, ans München 200, Steinwcndncr 1, Pölt 1, Höhl 1, I. Jenewein 2, Pf. Aichncr (samt Abonnement) 11.70, Ziegler 1, Hw. Bk. Ebner 1, Ott 1, Lorenz 1, Wcithalcr 1, Jos. Koller (samt Abonnement) 6, P. Haller (samt Abonnement) 4, Hw. Gritsch 2, Jos. Tappeiner (samt Abonnement) 6, Pricth 1, Pcrn-ihaler (samt Abonnement) 5, Jos. Kerndl (samt Abonnement) 10, Hnrnaus 1, Joh. Lahncr (samt Abonnement) 4.68, Karl Babatnik (samt Abonnement) 5, St. Hesse 2, Hw. Prof. A.Wolf 8, v. Nogely 1, Wagenleitncr 1, Anton Schenk (samt Abonnement) 10, P. Bern. Grüner 2, G. Nemil a kl 2, Hw. Obcrprantacher 1, Hw. Wopfner 1, i Anton Paminger 3, Dirnberger 1, Snmadinger 1, Freund 1, Hw. Joh. Mitter 8, Jul. Maurer 1, ; Ein. Maurer 1, M. Bodner 1, Lehrer P. Hoffmann (samt Abonnement) 11.92, Eiscndle 1, Lener 1, Bracher 1, Barbara Sturm (samt Abonnement) 10, Hw.Karl Wolf (samt Abonnement i 6, Maria Gnggenberger 5, El is. Jochum (samt Abonnement) 17, Phil. Schwaiger (samt Abonne- ment; 1.0, Hw. P. Wilh. Schmidt 1, H. Jgn. Fuchs 2, Jos. Arnold 8, Ros. Ganeider (samt Abonnement) 5, Hw. P. N. Wipplinger 1, Rindelsberger 1, Theres Hammer 8, Daum 1, Hw. H. I. Gandvlf 1, Hw. H. Joh. Libisellcr 3, Egger 0.50, Hw. H. Dompropst Egger (samt Abonnement) 20, Lederer 1, von Gupping 1, Zöbl 1, Theres. Gasser (samt Abonnement) 9, Gg. Sparber (samt Abonnement- 4, Cäe. Brnszkay 2, Philom. Kopp (samtAbonnement) 4, Scheiber 1, Schivingshakl 1, Mo ns. Theod. Friedle 18, Dr. Franz Schmid (samt Abonnement) 10, Hw. Pfr. Th. Omersie (samt Abonnement) 5, Fcrd. Stuftcsser 3, Bischof Dr. Nagel 10, Jos. Moser (samt Abonnement) 4, Trappt 1, L. Schwarz (samt Abonnement) 11.75, Hw. Pfr. Storch 4.28, M. Geyer (samt Abonnement) 7.04, Joh. Rosenaner 2, Rösa Gögcle 8, Raffl 1, Bk. Flöck (saint Abonnement) 4. (Sortierung folgt in nächster Nummer.) Zur Taufe von Heideiikinderii und für die Mission: Professor Josef Schlichter 21 (Franz Assisi), Jos. Mulzer 21 (Josef), And. Bieringer 23 (Elisabeth), durch das erzbischöfl. Sekretariat in Wien 20 (Leopold und Polykarp), A. Fisch-nallcr 30 (Maria), Pauline Rainer F. i. W. 24 (Maria Agnes), Weiller 24.57 (Matthias), L. Henzgen für Hw. P. Zorn 61, Hw. H. Pfr. Seb. Baihma 48, C. Gärtner 18, I. Bauer 9, Ehriv. Schnlschwestern in Sternberg 12, von Ungenannt 46, Kath. Riedcsperger io, Pfarramt Steinkirchcn 2, Bk. Frvschaner 1, Fannv Schrottinüllcr „fürs gebrochene Herz" 2, Sr. Hw. mmrdm c. ' j? nsOodscOe • missions 'lEltscfitist On SöD»f Oes hlgrt. flenen. h 1)fSU. /f Organ OesMtiorinvDtmiifarBfriho .^5= Der Stern der Neger und Ausbreitung der Missionstäticikeit der „Söhne des beüifjsten Iderzens Aesu" und sucht Werstänbnts und werktätige Liebe des Missionswerkes in Utilort und Schritt zu fördern. — Das Arbeitsfeld dieser Missionare ist der Sudan (Lentralafrika). „HUUe schön sind die jfüBe derer, die den Frieden, die frohe Botschaft des 1l)eiles verkünden !“1Röm. 10, 15. Der Stern der Neger erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland beiBriren (Uirol) herausgegeben. Abonnement ganzjährig mit Postversendung 2 K — 2 Mk. — 3 Franken. rViTiTiTTTT iTiT m ii'iTTii ii'i 111111 n 111 n 110 si i i iTTü i~i TiTTTsriTM fTiTTI7Ti iiiimiiimiiiiiiiiiiiiiiiiin Dett 2. Februar 1905. VIII. Zahrg. Brief des hochwst. Bischofs Franz Z'aver Ge^er» apost. Vikars, an den hochwst. P. General-Superior. Khartoum, 30. November 1904. Hochwürdigster P. General! Vor allem muß ich Euer Hochwürden meinen innigsten Dank aussprechen, daß meine Bitte um ein neues Personal erhört wurde. Die Neuangekommenen Patres und Brüder werden uns sehr behilflich sein, das begonnene Werk zu unterstützen und weiter auszudehnen. Nun komme ich mit einer anderen Bitte, welche Sie nach Ihrem Belieben unseren teuren Wohltätern bekanntmachen mochten. Seit einiger Zeit befindeich mich materieller Schwierigkeiten wegen, die mich umgeben, in schwerer Notlage. Die Bedürfnisse unserer Mission sind gegenwärtig geradezu enorm. Seit einem beständigen Ringen von mehr als einem halben Jahrhundert gelangte das Vikariat von Zentral-Afrika zu einer Entwicklung, die es bis dahin vielleicht noch nie gesehen. Mein seliger Vorgänger, Bischof Roveggio, hatte nach der Wiedererschließung des Sudan die vernichtete Mission wieder hergestellt und mit Eingang derselben die Station Assuan, auf den blutgetränkten Ruinen der Mahdiherrschaft die Station Omdnrman, unter den Schilluk-Negern am Weißen Nil die Station Stil gegründet und den Grund zur Zentralstation ttt der Hauptstadt Khartoum gelegt. In diesem Jahre wurde mit Gottes Hilfe das Werk Bischof Roveggios fortgesetzt und erweitert. Im Gebiete des Bahr el Ghazal, das von hier (Khartoum) noch fast tausend englische Meilen entfernt ist und noch nie von einem Missionär betreten worden war, wurden die Stationen Kayango für die intelligenten Golo-Neger und Mbili für die urwüchsigen Dschur-Neger gegründet. Für das dichtbevölkerte Gebiet der stolzen Lchillnk-Neger wurde eine zweite Station eröffnet. In Halfaya — gegenüber Khartoum — wurde eine Schwesterniederlassung mit Schule errichtet. Außer diesen Neugründungen wurden in mehreren bereits bestehenden Stationen sehr dringliche Arbeiten ausgeführt. In der Hauptstadt Khartoum wurde die Kapelle vergrößert, Seite 2(5. Stern der Neger. Heft 2. eine Knabenschule und Werkstätten für Schreiner, Schmiede, Schuster, Magazine für die General-prokura der Mission, ferner auf dem in einem entfernten Stadtteil gelegenen Grundstück der Schwestern eine zweite öffentliche Kapelle und eine Mädchenschule mit kleinem Pensionat erbaut. In Assuan wurde ein Greisenasyl und in Lnl an Stelle der ungesunden Strohhütten ein gesundes Ziegelhaus für die Missionäre aufgeführt. Alle diese Gründungen und Arbeiten im Laufe eines Jahres haben nicht nur die vorhandenen Bkittel gänzlich erschöpft, sondern auch noch Schulden verursacht. Und doch bleibt uns noch soviel zu tun übrig, lim die Stämme, in denen wir uns niedergelassen und zu denen wir noch vordringen werden, zu evangelisieren, müssen neue Stationen gegründet werden. Niemand kann sich einen Begriff davon machen, was die Gründungen dieser Stationen im Innern kosten. Die Auslagen für den Transport sind geradezu entsetzlich. Man braucht Träger und diese findet man nicht, denn die Neger lieben ein so beschwerliches Handwerk keineswegs. Die wenigen, die man findet, müssen gehörig gezahlt werden. Wir haben mit Eseln den Versuch gemacht. Diese mußten zuerst ans dem „Redemptor" an Ort und Stelle geliefert werden. Nach der ersten Reise von Wan zu den neuen Stationen waren siefast unbrauchbar geworden. Es waren deren 21 und hatten uns 60 Pfund Sterling gekostet: gegenwärtig, nach kaum acht Monaten, bleiben uns nur mehr zwei übrig: alle verendeten teils durch die Infekten des Landes, teils durch die giftigen Gräser. Diesen Fall wollte ich erwähnen, um von den unzähligen Schwierigkeiten, denen man begegnet, nur eine anzugeben. Da uns kein anderes Transportmittel zur Verfügung steht, werden wir uns dazu verstehen müssen, wiederum Esel und Maultiere für die bereits bestehenden Stationen zu beschaffen, um tiefer vordringen zn können. Auch für die Schwestern in Lul, die bisher in Strohhütten wohnten, ist der Ban eines Hauses aus Ziegeln unbedingt notwendig. Das gleiche wird sobald als möglich für die Patres der neuen Station Tuugo bei den Schilluk geschehen müssen. In Khartoum, als Zentralstation, muß bald mit dem Bau eines soliden Hauses mit geziemender Kirche gedacht werden. Das Haus und die jetzige Kapelle find ganz und gar unzureichend. Von so vielen und so dringenden Bedürfnissen und von unserer Armut gedriickt, wende ich mich an die' Liebe und Opferwilligkeit aller Guten und bitte und beschwöre sie im Namen Gottes, uns zu Hilfe zu kommen. Während ich diese Zeilen schreibe, stehe ich int Begriff, für eine Expedition ins Innere der Mission die Vorbereitungen zu treffen. Es ist die dritte in diesen: Jahre und mit sie machen zu können, mußte ich das ganze Geld zu leihen nehmen. Mich den Armen der göttlichen Vorsehung überlassend, lege ich das Schicksal der Mission in die Hände der großmütigen Wohltäter und reise ab mit festem Vertrauen auf ihre Liebe, überzeugt, daß sie uns nicht verlassen werden. Um uns erkenntlich zu zeigen, wollen wir tun, was in unseren Kräften liegt. Wenn unsere Gebete nicht genügen, werden es die Opfer ersetzen, die wir bringen und an denen unsere teuren Wohltäter einen reichen Anteil haben werden. Indem ich allen den reichlichsten Segen des Himmels wünsche, empfehle ich mich Ihrem Gebet und zeichne mit kindlicher Verehrung Euer Hochwürden demütigster Diener t Franz Xaver Geyer. Die Bnglänber irrt Subaru «Betrachtet vom Standpunkt des Missionärs. Zeiten ändern sich und die Menschen , in einem Zeitalter, dessen ganzer Leib Dampf, mit ihnen, sagt der Dichter — und er I dessen volle Seele Elektrizität, dessen einziger (ß*j) hat recht. Dies ist zwar eine uralte : Gedanke schrankenloser Fortschritt ist. lind nT Binsenwahrheit, auf welche allem An- doch! Trotz dieses Dampfes, der mit un-schein »ach ganz überflüssig hingedeutet wird widerstehlicher Gewalt den Menschen zur Heft 2. Stern der Neger. Seite 27. Maschine herabdrückt, trotz dieser Elektrizität, die in wundervollem Schaffen die Maschine 511111 Menschen erhebt, trotz dieses Fortschritt-fiebers, das ungeachtet so mancher guten Seite uns vielfach um Jahrtausende zurückschlendert, trotz dieser rastlos wirkenden Faktoren — betrachtet als geschiedene selbständige Glieder oder als geschlossene Dreieinigkeit weltengestaltender Kräfte — trotz allem, sage ich, bleibt auch jetzt noch oder vielmehr jetzt erst recht -der Mensch immer derselbe: der Mensch, wie er leibt und lebt, der Mensch in seinem Leichtsinn oder, wie vielleicht der Dichter sagen würde, J der Mensch in seinem Wahn. Ich will zwar nicht entscheiden, ob es ein Fluch oder ein Segen ist, daß das einfachste Gesetz des Fortschrittes das Gesetz der Stetigkeit in sich schließt, aber das ist sicher: wenn das Meteor aus dem Bereich der Anziehungskraft seines Sternes getrieben ist, dann verzehrt es sichjentwedec selbst im nutzlosen Kampf gegen das dasselbe umgebende Element oder es fällt einer ihm überlegenen Macht zum Opfer, die es auf neuen Bahnen unaufhaltsam vorwärts drängt. Als sich die Menschheit durch den llr frevel vom Herzen ihres Gottes losriß, unterlag sie demselben Gesetz. Das Experiment, welches Adam und Eva unternahmen, war jedenfalls mehr als verwegen: indes es war nicht unmenschlich und noch weniger altmodisch. Es schwebte ja sozusagen etwas moderne Luft mit den Baum des Lebens. Wissen ist besser und zweifelsohne sicherer als glauben, lautet das Grunddogma der Zeit. Warum, dachten sich unsere Stammeltern, sollte denn gerade hinter dieser rotwangigen Schale mehr liegen als ein gewöhnlicher Apfelkern? Sie suchten, fanden und es gingen ihnen die Augen ans. Wollte Gott, daß auch uns immer die Augen anf-gingen! Wir erkennen an, daß Wissen Macht ist, aber wir sehen nicht ein, daß der Wissenstrieb ein gefährlicher Stachel ist, zumal wenn er keinen höheren Zweck kennt, als sich zu sonnen im Flimmerglanz eigener Weisheit. Wir wissen, daß, wer sucht, findet, aber wir vergessen, daß über dem Gefundenen die letzte Ursache übersehen wird. Wir schreien Mord und Zeter, wenn andere int Schlamm der Materie stecken bleiben, und hängen vielfach an den nächstbesten Gründen wie der Vogel an der Leimrute. Oder wie kommt es, daß wir int Verlauf der Geschichte nur noch dem „Daß" und dem „Was" nach- spüren, ohne uns um daS „Weil" und „Warum" zu bekümmern? Daß wir soviel faseln über die Geschichte der Philosophie und so wenig reden von der Philosophie der Geschichte? Es ist zwar eine Dummheit, sagt uns der alte Aristoteles, zu klagen, daß es in den Tagen unserer Großväter besser war als heutzutage. Nichtsdestoweniger waren die Menschen vielfach weiser, als sie weniger wußten. Wenn in alten Tagen die irdischen Verhältnisse sich manchmal herrlich erhoben, manchmal unter dem Einfluß verschiedener Elemente zusammenbrachen, so lebte in dem Bewußtsein der Menschheit der heilsame Gedanke, daß eine übernatürliche Hand, rächend oder schützend, die unsichtbaren Fäden menschlicher Geschicke hält und leitet. Sicherlich glauben wir dasselbe, aber wir glauben es nicht mehr so recht. Oder würde es uns nicht g'spassig vorkommen, wenn vor 100 oder 200 Jahren ein Prophet auferstanden wäre, um den Zusammenbruch oder die wunderbare Entfaltung gewisser Staaten zu verkünden oder zu erklären, daß Gott ein auserwähltes Volk verworfen, dessen Feinde als Zuchtrute benützt und durch sie seine ewigen Pläne verwirklicht! Welch komische Rolle würde doch der spielen, welcher uns belehrte, das Aufblühen verschiedener Reiche der Gegenwart und das Verdorren des Markes uralter Nationen seien nicht nur die großen Zeichen unserer Tage, sondern auch eine inhaltsvolle Predigt des Himmels! Wenn ich im folgenden meine Anschauungen niederlege, welche ich über die Engländer int Sud an gewonnen, so wollen diese Zeilen nichts zu schaffen haben mit sämtlichen Gründen, welche die Welt 311111 Vasallen des britis ch en Kais erreich es gemacht haben. Meine einzige Absicht ist, eine oft wiederholte und oft mißverstandene Wahrheit einmal mehr zu betonen und auf ein spezielles Gebiet anzuwenden. Es ist dies die Frage über Kolonialpolitik in den Händen der göttlichen Vorsehung. I. London und IR0111. Manche Leute behaupten, daß die meisten Bücher der Zeit mit nichtssagendem Inhalt ganz besonders vielversprechende Titel tragen, mit int tosenden Strudel des össentlichen Lebens wenigstens noch etwas Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht wird man auch diese Zeilen mit dem- selben Maßstab messen: doch ich habe nichts . dagegen. Was ich in diesem Abschnitt sagen möchte, ist in aller Kürze dies: Wenn man urteilen will über Wllonialpolitik und bereit Bedeutung für das Evangelium, dann muß man sich vor allem darüber klar sein, was das Wort „Mission" bedeutet. Und bevor man über die zivilisatorischen Bestrebungen einer Nation denStab bricht, sollte man wenigstens dasHauPt-prinzip ins Auge fassen, auf dem sie beruhen. Was ist Mission? Viele Leute glauben, die ganze Arbeit eines Missionärs bestehe darin, arme, sterbende Kinder von der Straße aufzulesen und zu taufen, alte, totkranke Personen mit leiblichen und geistlichen Medizinen zu versehen, die lernbegierige Jugend im Katechismus zu unterrichten, den Erwachsenen eine gute Anleitung zu geben, nach den Grundsätzen der christlichen Religion zu wandeln, und schließlich schöne Geschichtchen für die verschiedenartigsten Missionszeitschriften zu schreiben. Das hört sich allerdings wie ein schönes Geschichtchen an: aber der Begriff „Mission" ist damit bei weitem noch nicht erschöpft. Man muß bedenken, daß es verhältnismäßig viel weniger kostet, den Menschen zum Christen als den Wilden zum Menschen zu machen. Sämtliche Fäden des Lebens seiner Schützlinge — mögen sie nun betrachtet werden unter dem Gesichtspunkt der Religion oder Politik, des Gewerbes ober Handels — laufen schließlich in der Hand des Missionärs zusammen und wollen von dort aus geleitet werden. Ich kann in der Tat keine bessere Beschreibung des Missionsberufes geben als die, welche der größte aller Missionäre mit b ew und erungs würdig er Kürze gegeben hat. Es sind die Worte des hl. Paulus: „Allen alles werden!" Damit ist aber unmittelbar eine neue Frage berührt — nämlich die alte Theorie der zwei Schwerter in moderner Form? Man muß wirklich die ganze Geschichte der Kirche ignorieren, man muß die Wunder göttlicher Vorsehung leugnen, um die Bedeutung der römischen Kolonialpolitik für die Ausbreitung des Christentums hinwegzudisputieren: man muß den hervorragendsten der neueren Missionäre, Franz Laver, der Kurzsichtigkeit zeihen oder mit verschlossenen Augen die Zeichen unserer eigenen Zeit betrachten, will man anders mit leichtem Achselzucken an der Frage vorübergehen, ob und was die Kolonialpolitik zivilisierter Staaten etwas mit Missionierung zu tun habe ober nicht. Wenn ich das Gesagte in aller Kürze auf unsere spezielle Mission anwende, dann habe ich mir vor allem darüber klar zu werden, auf welchen Grundsätzen die englische Kolonialpolitik im allgemeinen beruhe. Daß ich ans Einzelheiten nicht näher eingehen kann, versteht sich von selbst, ebenso auch, daß ich alleNeben-strömungen außeracht lasse und mich nur an den Hauptgedanken halte, welcher dem britischen Kaiserreich das Leben gegeben hat. Ich weiß nun recht wohl, daß alle Vergleiche mehr oder weniger hinken, aber nichtsdestoweniger manchmal notwendig sind. Kein vernünftiger Mensch leugnet, daß Roms Kolonialpolitik eine der größten Segnungen war, welche Gott int Anfang seiner Kirche angedeihen ließ. Die Frage bewegt sich hier nicht um Kolonialpolitik überhaupt, sondern um die besondere Weise, in welcher sie sich vollzog, und wenn die englische Kolonialpvlitik eine klare Parallele dazu aufweist, dann wird man wenigstens gewisse Schlüsse mit begründeter Wahrscheinlichkeit sozusagen schon zum voraus ziehen dürfen. Der Umstand, daß die Erde eine Kugel ist, ermöglicht es, desto mehr ans ihr zu überblicken, je höher man sich befindet. Als der römische Aar 700 Jahre vor Christus sich von den Ruinen Alba Longas siegreich emporschwang, gönnte er sich für fast ein Jahrtausend keine Ruhe mehr. Jeder neue Sieg stählte seine Kraft und je höher die Sonne seines Glückes stieg, desto höher schwebte er, bis er zuletzt auf der schwindelnden Höhe einer unglaublichen Macht säst alle Völker Europas, Asiens und Afrikas zu seinen Füßen erblickte. Der goldene Meilenstein auf dem Forum war der Brennpunkt für die Strahlen eines unermeßlichen Netzwerkes von Straßen, auf welchen die Soldaten, Kaufleute und Richter Roms und schließlich die Apostel Jesu Christi dahinzogen. Bon solchen Zuständen konnte Tertullian schreiben: „Die ganze Welt ist uns erschlossen. Sie erhebt sich von Stunde zu Stunde auf eine höhere Stufe der Kultur und erweitert die Summe menschlicher Ergötzungen. Jedes Plätzchen steht offen: alles wird bekannt und belebt durch Geschäfte." Es war der feine politische Takt, der solche Verhältnisse ermöglichte: die Erhabenheit des lateinischen Namens oder, wie Plinius sagt, die unendliche Majestät des Friedens. Denn der Geist römischer Regierungsformen war fern von strengem Militarismus oder starrer Bureaukratie und einem Heere tragen, ließ es allen anderen nach Möglichkeit von Spionen, welche mit einem allzeit wach- die angestammten Gesetze, Freiheiten/ Güter sauten Verdacht jede Regung des bürgerlichen j und Sitten. Ein Cicero konnte darum wohl Lebens hemmen. Sicherlich war es nicht ! mit Recht sagen: „Es ist mehr ein Prvtck-römischer Grundsatz, daß kein Volk treu bleiben tonit als ein Kaiserreich." könnte, welches nicht am Gängelband geleitet Was hier von der römischen Kolonialpolitik würde: vielmehr durften Stadt" und Staaten erwähnt wurde, darf man nach Vertauschung ihre eigenen Angelegenheiten verwalten. Das war das ganze Geheimnis römischer Kraft und Stärke. — Wenn Rom seine unterworfenen Feinde dann zu Bundesgenossen erhob oder seine Kolonien als Töchter nannte, svwarendasmit-nichten leere Namen. Demi, um nur von letz-teren zu reden, jede von Roms Kolonien war Rom selbst int verkleinerten Maßstab und darnmeinWach-posten, ein Hort, ein Stapelplatz römischerMacht, eine Quelle, welche die umliegenden Gaue mit Roms rechtlichen und religiösen Ideen befruchtete. Dies darf uns nicht Scbillutmeger wundernehmen, da jener moderne Fortschritt, den wir unter dem Namen „Trennung von Staat und Kirche" kennen, auf ehemalige Verhältnisse übertragen, ein bares Ding der Unmöglichkeit wäre. So kam es denn, daß das Herzblut der Mutter in den Adern der Tochter Kolonie rollte und beide mit unzerreißbaren Fesseln verband: und während Rom sich nur das! eine Recht behielt, Krieg und Friede» int Bausche seiner Toga zu der Namen fast wörtlich ans die englische anwenden. Wollte man einenUnter-schied machen, so könnte gesagt werden, daß der Anfang englischer Kolonisation weniger vom Staate ausging oder mit ihm zusammenhing, als es in Rom der Fall war. Das war jedoch für damals kein Unglück. JmGegen-teil, jene praktische und selbsttätige Natur, welche in der germanischen Individualität steckt, konnte sich nmsoungestörter und kräftiger entfalten. Im Dunkel derNacht wuchsen sozusagen dieTöchter Englandsheran, bis sie an einem schönen Morgen in bezaubernder Schönheit tun Welt sich zeigten. Das war ein herber Schlag für jene, welche die Zivilisation auf der Spitze des Schwertes oder tin Knopfe eines wuchtigen Polizeistockcs herumtragen. Ich weiß zwar auch, daß auf englischer Leite einzelne Stimmen laut wurden, welche besonders die Missionswerke durch das scharfe Auge des Gesetzes zu strenge überwachen lassen wollten, aber sie verhallten ohne Echo wie ein Ruf in der Wüste. Der eigentliche englische Standpunkt ist in der Tat ein ganz anderer. Erinnert sei hier nur an die Kolonisation von Neuseeland, welche ausging von einer Vereinbarung in Otago zwischen Kapitän Cargill und Dr. Aldcorn und der Abmachung in Canterbury zwischen Bischof Hinds und Lord Lyttleton. Im ersten Falle war die freie Kirche Schottlands, im zweiten die Hochkirche Englands vertreten und so hatte das ganze Unternehmen schon in der Wiege eine gewisse religiöse Färbung. Kanada war einmal geplant als eine große Kolonie für die katholischen Irländer Kein Wunder, daß heutzutage englische Kolonialpolitiker mit begründetem Stolze ihre Kolonien denen anderer gegenüberstellen. Frankreichs Ansiedelungen waren jedenfalls alter; aber „wir sehen nicht mehr die alte Kraft französischer Kolonisation, welche im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert so augenscheinlich war. Kein moderner Franzose ist würdig in die Fußstapfen des großen Coligny getreten: keiner hat sich ein Muster genommen an dein Plane jener Kultur, die zusammengesetzt war aus glühendem Patriotismus und religiösem Eifer. Es gibt keine Klasse von Staatsmännern mehr, welche nach der Art eines Richelieu und Colbert von herrlichen Ideen getragen sind. Es gibt keine solchen Männer mehr wie die Jesuiten-Erforscher von Kanada: Biart, Gabriel Lalle-mand, Isaak Jogues nub Jean de Brebeuf." Es sind dies Worte eines englischen Protestanten. Whakefield, der große englische Kolonisator, hat das Kolonialprinzip seines Volkes in die wenigen Worte zusammengefaßt: „Wenn so viele Leute die Gestade Englands verlassen müssen, um in der Fremde einen neuen Herd zu gründen, so sendet sie in der rechten Weise und zur rechten Zeit: und wenn sie angekommen sind, laßt sie die Vorräte finden, welche für sie bereitet wurden. Laßt sie die Einrichtungen der Zivilregierung sehen — laßt sie Kirche, Schule und alle Institutionen finden, an welche sie daheim gewöhnt waren." Tie gleichen Au-schauungen kamen feierlich zum Ausdruck, als am 6. April 1843 Charles Butler in beredten Worten den sittlichen Gehalt der Kolonisation in dem Hause der Abgeordneten betonte. „Weder Phönizier noch Griechen, noch Römer, noeh Spanier, noch unsere eigenen Vorfahren," sagt er, „träumten, wenn sie kolonisierten, dies zu tun mit einer einzigen Menschenklasse oder gerade mit der elendsten. Nein, die größten Männer aller Republiken schufen die Kolonien. Jede Kolonie war einfach selbst ein Bild der Heimat, die sie verlassen hatten. Die feierlichsten Zeremonien ihrer Religion segneten ihre Abfahrt von der Heimat und sie trugen mit sich die Bilder der heimischen Gottheit, welche sie für immer an die alte Heimat ketten sollte durch beit Akt gleichen Gottesdienstes. Die spanische Regierung sandte hohe kirchliche Würdenträger zusammen mit den ersten Kolonisten. Die ersten Familien sandten ihre Söhne nach Mexiko und Peru. Lord Baltimore und die besten katholischen Familien waren die Grundlage von Maryland." Die Schlüsse daraus sind so klar, daß sie ein jeder sich selbst ziehen kann, besonders, wenn man bedenkt, daß die heutige englische Regierung auf dem Standpunkt des modernen Agnostizismus steht. „Laßt jeden nach seiner eigenen Fasson selig werden," sagte Friedrich der Große von Preußen. Die Engländer sagen: „Freiheit allen und in allem, so lange es unserem Staate nicht schadet." In der Tat, würde Aristides-von den Toten auferstehen, er würde heute von London sagen, was er einst in Rom zu preisen fand. „Das einzige," sagt dieser griechische Redner, „was ich ganz besonders in euch bewundere, ist — daß ihr mit einer so großen und festgegründeten Macht die Menschen als freie Männer regiert — eine Tatsache, die von euch und von euch allein ausgesagt werden kann . . . Ihr habt die Welt zu einer einzigen großen Stadt gemacht: ihr setzt dann Beamte ein, um die Bürger mit einer gesetzlichen, aber keineswegs despotischen Macht zu regieren." Zum Glück brauchen wir nicht mehr die alten Heiden von den Toten zum Zeugnishervorrufen. In dem Augenblick, da ich diese Zeilen niederschrieb, bestätigte eine große Auktorität dieselbe Wahrheit. Als am 6. Dezember v. I. Prinz Artur von Connaught dem Papste einen Besuch abstattete, sagte Pius X.: er wisse wohl, daß England w ah re Freih eit besitze und daß alle Missionäre, welche von den verschiedensten Teilen des britischen Kaiserreiches kommen, die große Freiheit rühmen, der sie sich in den englischen Kolonien erfreuen. Und dürfte ich mir erlauben, mit dem Hinweis auf persönliche Erfahrungen diesen Abschnitt zu schließen, so müßte ich, gezwungen durch das, was ich mit den eigenen Augen gesehen und durch den Verkehr mit Missionären aus allen Erdteilen gehört habe, ganz genau dieselbe Ueberzeugung anssprechen. Fortsetzung folgt. Vom Nil zum Noten flföeer. Von 'fbodbwüröen P. ®tto Daber F. 8. C. (Fortsetzung.) 2. Von Bäck nach Ar;ab. eint Tagesgrauen lagen vor uns gleich gewaltigen Festungswällen die Smtd-Hügel von Buk, welche sich in der hlT Richtung ooit Süden nach Norden ausdehnen. Ueber diese Hügel führte der Weg. Fünf Viertelstunden lang ging es von Hügel zu Hügel hinaus Diese sind, bunt übereinander getürmt, von den mannigfachsten Gestalten und fallen mitunter steil wie eine Mauer ab. Für mich, hoch zu Kamel, war der Blick über das weite, phantastisch gestaltete Sandmeer interessant. Aber meinem Führer Arallah war es nicht besonders gut zumute: er rief nebst dem alltäglichen Abel el gader noch manche andere Heilige an, denn seine Kamele sanken fast bei jedem Schritt tief in den Saitd ein. Auf der Spitze des letzten und höchsten Hügels angelangt, bot sich dem Auge ein prächtiges Panorama dar. Ein niedliches, mit grünenden Bäumen und Sträuchern bedecktes Tütchen lag zu unseren Füßen. Im fernen Hintergrund spiegelte sich auf großartige Weise am Horizont das Trugspiel der Fata Morgana. Es schien buchstäblich, einen weiten, breiten See am Abhang der Ledjoberge gegen Osten hin vor sich zu haben. Wir durchquerten das Tälchen und gelangten nach Ueberwindung eines anderen, niedrigeren Hügels zum eigentlichen Tal und Brunnen Bäk. Das Tal Bäk erstreckt sieh vom Brunnen aus, besonders in der Richtung nach Südosten, bis zu den Bergen des gleichen Namens, wohl anderthalb Tage weit. Verschiedene Nomadenstämme, nie die Eschebab, die Mansurab und die Biseharinen, haben Hierselbst und in der Umgebung ihre Wohnsitze. Hier beginnt nun das eigentliehe Beduinenelement. Die Beduinen hatten bei der Empörung des Sudan eine wichtige Rolle gespielt, nämlich sämtliche hatten sich dein Aufstande des Mahdi angeschlossen und zwar auf Anregung des allbekannten Osman Digna. Osmans Vater war ein Türke, seine Mutter aus dem Stimmt der Degnübbeduinen. Osman besaß viele Güter zu Suakin und war Kaufmann. Als solcher lernte er in Kordofan den Mahdi kennen. Begeistert von dessen Grundsätzen, d. h. vom Rauben und Plündern, kehrte er in die Berge zurück und forderte die Nomaden zur Empörung auf. „Abgaben an die Regierung braucht ihr in Zukunft teilte mehr zu zahlen," sagte er ihnen. „Es herrscht Freiheit, die Karawanen zu plündern, ja es ist sogar ein verdienstvolles Werk, wofür man sich die Nachlassung seiner Sünden erwirbt. Wer einen Ungläubigen ermordet, hat als Lohn das Himmelreich!" Die beutelustigen Beduinen jubelten dem Osman zu: sie glaubten sich ins goldene Zeitalter versetzt. Sofort wurden sämtliche Karawanen-wege unsicher, denn die Nomaden wetteiferten, sieh durch Raub und Mord die Sündeunach-lnssung und das Himmelreich zu verdienen. Sie bedrohten sogar die Nilgegenden. Wir werden bald kommen, euch zu plündern, ließen sie den Leuten von Berber sagen. Die allgemeine Empörung der Bedninen-stämrne war für die Sache des Mahdi sehr vorteilhaft, denn dadurch wurde den Engländern die Straße von Suakin an den Nil abgesperrt. Aber weder dem Osman noch den aufständischen Nomaden wurde Anerkennung zuteil: denn Osman genoß nach dem Tod des Mähdi feine besondere Achtung Vonseiten des Kalifen. Den Beduinen aber gingen erst recht die Augen auf. Vor allem konnte sie der Kalif nicht dulden: ihr dichter Haarwuchs war ihm unausstehbar. „Diese langhaarigen, struppigen Leute, wie wollen sie denn beten?" rief er aus. „Ihr Gebet kann ja nicht Erholung finden vor Gott. Alle müssen sich die Haare schneiden: weigert sich einer, so zieht ihm die Haare heraus." In bezug auf Steuern kamen sie auch nicht besser davon als einst. Osman selbst, der ihnen aufgebunden hatte, daß nichts mehr zu zahlen sei, kam, um die Abgaben zn fordern, wobei er nicht so aufs Geringe schaute. Alle besten Kamele nahm er weg als Geschenk für den Kalifen. Ueber-dies verlangte er von den Beduinen, in den Krieg zn ziehen: das mißfiel ihnen am aller- j meisten. Hinterlistig über die Karawanen her- | fallen und plündern, damit waren sie wohl einverstanden. Aber ins offene Feld ziehen, wo die Kugeln pfeifen, dazu hatten sie wirklich keine Lust. Sie verließen deshalb den Osman und kehrten in ihre Täler zurück, das Vieh zu Wanderer etwas Schatten. In einiger Entfernung beginnen die Salamsträucher, welche in weiter Ausdehnung nach Norden, nach Osten und besonders nach Südvsten ein bebaubares Erdreich bedecken: dieses wird bei Regenzeit mit Durrah bepflanzt. Die Beduinen leben zwar hauptsächlich von der Milch und vom Fleisch ihrer Herden, gebrauchen aber auch die Durrah und säen sie fleißig, wenn eine günstige Regenzeit kommt. Sollte der Regen kärglich ausfallen, so sind sie genötigt, die Durrah an den IMuptlmg samt Kindern von Mau. weiden. Der erzürnte Osman fiel über sie her und vernichtete sie an einigen Stellen sozusagen vollständig. So gab es denn in den letzten Zeiten des Kalifenreiches am BÄ fast keine Beduinen mehr. Der jetzige Brunnen BÄ ist gegen 18 m tief und neu gebaut; sein Wasser hat einen salzig-bitteren Geschmack: mitunter trocknet er ans. Bei meiner Rückkehr fand ich ihn fast völlig versiegt. Der Brunnen ist öde gelegen: kein Baum noch Strauch gibt dem müden Nilgegenden oder ,;u Suakin einzukaufen. -Am Brunnen selbst herrschte reges Leben. Beduinen in jedem Alter, Knaben, Jünglinge, Männer und Greise, waren um ihn herum mit dem Tränken der Herden beschäftigt. Jünglinge und Männer trugen scharfe Messer in den Gürteln, hatten auch Schilde und Lanzen: sie zeigten sich mir gegenüber mißtrauisch und fragten meine Leute, wer ich sei. Diese gaben mich für einen Regiernngsinspektor aus; ich wußte nichts davon. Vor mir stand ein Knabe Heft 2. Stern der Neger. Seite 83. und zerzauste sich mit beiden Händen das struppige Haar: er muß wohl darin Insassen gehabt haben. Die Herden bestanden meist aus Kamelen von den verschiedensten Größen, darunter auch ganz junge, niedliche Tiere. Das Wasser wurde mittelst eines Led erseht auch es, der an einem langen Seil befestigt war, vom Brunnen herausgezogen und in Graben und Erdtröge gegossen. Gierig warf sich das durstige Bieh ans die gefüllten Wassergräben, stritt und biß sich, um sich gegenseitig zu verdrängen. Mit sonderbaren wilden Lauten brachten hierauf die Beduinen ihre Kamele zum Knien und flink wie die Affen warfen sie sich darauf, groß und klein, ohne Sattel. Die Kamele sprangen ungestüm auf und galoppierten davon. Aber die langhaarigen Wüstensöhne saßen sest darauf, nicht einmal ein Knabe schwankte. Im Kamelreiten sind die Beduinen Meister, jeder Knabe ist schon ein vollkommener Reiter. Auf dem Kamel verbringt der Nomade den größten Teil seines Lebens und tot wird er mitunter noch auf dem Kamel zur letzten Ruhestätte befördert. Obwohl der Noinade überall in der Steppe einherzieht, hat doch gewöhnlich jeder Staunn ein besonderes Tal als eigentlichen Wohnsitz, dessen Erde ihnr teuer ist: dort will er begraben sein. Stirbt er nicht allzuweit entfernt davon, so bringt man ihn mit schnellänfigen Kamelen, Hadjin, und ans einem besonders eingerichteten Sattel, Schendeg genannt, in sein Heimatstal zur Beerdigung. Nach kurzem Aufenthalt an diesem reizlosen Brunnen zogen nur eine geraume Zeit über gutes Erdreich in der Richtung nach Nord-osten und gelangten über eine Hochfläche, zwischen zwei Bergen gelegen, hinab ins Ledjotal. Nun ändert sich die Landschaft. Bon Berber bis Bäk war die Gegend meistenteils eine langweilige, öde Wüste. Jetzt aber wird das Natur-bild schöner, der Steppe ähnlich. Große, grasreiche Täler, die bei Regenzeit sich zu üppigen Weideplätzen gestalten, wechseln mit nackten, verbrannten Bergkegeln. Der Baumwnchs bis zum nächsten Brunnen ist spärlich. Das Trugspiel der Fata Morgana, das erst so großartig erschien, wird nun schwach, bis es beim Kokereb-tal völlig aufhört. Obenerwähntes Ledjotal war bedeckt mit kleinen, zarten Graspflanzen, von den Beduinen ecläb genannt: es ist dies ein Futter, das den Kamelen vortrefflich mundet. Die Nacht verbrachten nur in einein grasigen Tnlchen am Abhang des Doppelberges Osek, des höchsten Berges zwischen Berber und Ariab, der weithin sichtbar ist. Am folgenden Morgen durchzogen mir das uadi Laiemeb attohtäni, d. h. das untere Laiemebtal, das stellenweise mit vielen Salamsträuchern bedeckt und nach allen Richtungen hin von Gräben durchquert ist, welche zweifellos vom Regenwasser herrühren. Hier endigt die Einflußsphäre des Scheich uad rädje, der zu Berber residiert. Das Wüsten-und Steppengebiet ist nämlich unter Scheichs verteilt. Jedweder Scheich ist verantwortlich vor der Regierung über Morde und Diebstähle, die in seinem Gebiet vorkommen. Wird man von den Nomaden bestohlen, so hat inan sich an den Scheich zu wenden, der am Ort des Verbrechens zu. gebieten hat. Das ist leicht gesagt, aber schwer getan, und am besten ist es, recht aufmerksam 51t sein, wenn man durch die Wüste zu reisen hat. Wir befanden uns nun im Gebiet des Scheichs von Ariab, namens Mohammed Bagäsch : er befiehlt bis zum uadi Laiemeb al fogäni, d. h. bis zum oberen Laiemebtal. Obenerwähnter und rädje hat nun seine Stelle verloren. Er führte nämlich die Regierung mit Narrenseil herum. Diese verlangte z. B. von ihm Kamele zu mieten. „Uebermorgen werden alle Kamele da sein," versicherte uad rädje. Aber mit versprochenen Tage war keine Spur davon zu erblicken, sogar nach einer Woche noch nicht. Endlich wurde es dem Mndir von Berber zu turnt. Er setzte den alten Lügner ab und brachte einen anderen an dessen Stelle. Mittags rasteten wir im Tal Ereschät. Die tafelförmige Krone eines Samrabanmes gab uns spärlichen Schatten. Mein Diener Abderrahmän ging Reisig zu sammeln. Er trat eben mit einem Fuß auf einen dürren Ast, um ihn zu brechen, mit dein anderen stand er auf der Erde, als er unter seinem Fuß ein lebendes Wesen fühlte. Rasch hob er den Fuß aus und im selben Augenblick schnellte eine Schlange empor, die ihn anfauchte. Abderrahmän lief schnell seinen Stock zu holen und mit ein paar geschickten Hieben schlug er die Schlange tot. Sie hatte einen dreieckigen Kopf, ein offenbares Zeichen, daß sie zu den giftigen Arten gehörte: eswareineSandviper, ungefähr einen halben Meter lang. — „Herr, jetzt werden wir erst recht Glück haben," rief Abderrahmän freudig aus, „denn es gelang mir, das böse Tier zu erschlagen. Wir können nicht umhin, die Schlangen zu töten, wenn wir sie Leite 34. Heft 2. Stern der Neger. sehen," fuhr er weiter: „denn sie schaden Menschen und Vieh, vergiften sogar Speise und Trank: entgeht nns die Schlange, so ist ; dies kein gutes Zeichen." Abderrahmün konnte von Glück sprechen, daß er Sandalen an den Füßen trug. Nach dem arabischen Sprichwort sind die Schlangen vier Monate ans den Bäumen, nämlich bei Regenzeit, wenn das Erdreich von Wasser bedeckt und durchdrungen ist: vier Monate auf der Erde, nämlich nach der Regenzeit, wenn die unteren Erdschichten noch naß oder feucht sind: vierMonateunterder Erde, nämlichin derfrischen Jahreszeit, um ihren Winterschlaf zu halten. Mends gelangten wir zu den Kormot-bergen und zum Tal des gleichen Namens. Es ist dies ein schönes, breites Tal, von tiefen Furchen durchzogen, ein Zeichen, daß hier starke Regen niedergehen. Hieraus kam das weite, grasreiche Elübtäl, worin uns die Dunkelheit erreichte. Zur Rechten vernahmen wir Stimmen der Beduinen, die ihre Herden weideten. Wir hatten keine Lust, in der Nähe derselben die Nacht zu verbringen, denn sie sind berüchtigte Diebe. Deshalb gingen lvir wacker voran bis zur späten Nacht und rasteten inmitten der Grasbüsche des Beelübtäls, nahe beim djabal i mahata Gordon, d. h. Berg des Rastplatzes j Gordons, so benannt, weil hier Gordon bei seiner Reise von Suakin an den Nil die Nacht zugebracht hatte. Nachts zog eine heimkehrende Karawane an uns vorüber. Wir vernahmen zwar die Stimmen, kümmerten uns aber nicht ; darum, da wir recht müde waren. „Vielleicht 3. IDon Bviäb Müde vom schwierigen Ans- und Abklettern rasteten wir drunten im Tal unter einem der zahlreichen Samrabäume. Dann folgten wir dem Bett des Chor Hadajamsd, an dessen llfern ich wieder zum erstenmal schöne Hidjlik-bäume wachsen sah. Endlich betraten wir das j breite Bett des gewaltigen Chor Ariüb, der dem Haupttal und allen umliegenden Neben- 1 tälent wie auch dem Brunnen und den Bergen seinen Namen gibt. Der Brunnen ist inmitten des Chor: sein Rand ist jedoch von dessen Bett bedeutend erhoben, so daß die Regenwasser ihn nicht leicht anfüllen können. Oben am Rand liegen in einem unregelmäßigen Quadrat große harte Steine, in denen sich durch das alltägige jahrelange Reiben der Seile tiefe Einschnitte ge- besand sich darunter auch mein Verwandter," sagte Abderrahmün mit folgenden Morgen und untersuchte die Fußstapfen der während der Nacht vorübergegangenen Leute. „Es ist wirklich so," ries er plötzlich überrascht ans, „sieh' da im Sand die Fußtritte des Sohnes meiner Schwester!" „Wie kannst du unter dem Wirrwarr der Tritte von Menschen und Tieren genau den Fuß deines Verwandten erkennen?" bemerkte ich. „Kannst du lesen?" fragte er mich. „Gewiß!" erwiderteich. „Nun, wie du Buchstaben von Buchstaben unterscheiden kannst, so verstehen wir es, zwischen Fußstapfen und Fußstapfen zu unterscheiden," antwortete er. Im Erkennen der Fußspuren haben die Beduinen und Araber eine besondere Begabung. Vom Beelübtal zogen wir geraume Zeit auf meist schwierigen Pfaden über steinige Hügel durch liebliche Tälchen, sämtliche tabee Beeläb Nebentäler des Beelüb — bis wir endlich ins weitansgedehnte Bargüttal gelangten. Bargüt heißt bekanntlich, aus Arabisch ins Deutsche übersetzt, Floh und das Tal erhielt diesen sonderbaren Namen von gewissen Tierchen, die sich in dem stehenden Regenwasser vorfinden, von den Leuten Wasserflöhe genannt. Dann waren noch einige Hügel und Berge zu überwinden. Es ging zwar hinauf über holperige Pfade, aber droben von der Höhe genoß man einen romantischen Ueberblick auf die bunt zusammengewürfelten, von der Sonne verbrannten Bergkegel, mit dem Bargüttal zur einen und dem Ariübtal zur anderen Seite. nach Ikokereb. bildet haben. Der Brunnen ist nur gegen acht Meter tief und hat ein vortreffliches Wasser. Dasselbe schmeckte besonders unseren durstigen Kamelen, die zu wiederholtenmalen davon tranken, bis sie nicht mehr konnten. Aber auch für uns war das klare Brunnenwasser ein Labsal. War es doch das erste frische Wasser, das wir seit fünf Tagen tranken. Auch sämtliche Wasserschläuche wurden damit angefüllt. Das Tal ist der Wohnsitz des Stammes der Mosaiüb. Diese haben unter der Kalifenherrschaft stark gelitten Vonseiten der Baggüra. Die Baggüra kamen, wie bekannt, vom südwestlichen Kordofan her. Es waren dies wilde Gesellen mit schmutzigen, zerzausten Bärten nach Geißbocksart: sie parfümierten sich mit Schwefel. Der Kalif, der ebenfalls Baggüra Heft 2. Seite 35. Stern der Neger. war, setzte in sie ein absolutes Vertrauen: sie waren die Herren des Landes. Erzürnt über die Mosaiäb, schickte der Kalif einen Trupp Baggära nach Ariäb. Die raubluftigen Burschen zogen übermütig auf ihren Gäulen nach Berber, mit Lanzen und Schwertern bewaffnet, auf dem Kopf eine Art Helm aus Tuch, auf welchem rechts und links eilte hörnerartige Spitze emporragte. Der Vorreiter rief: „Abu gurtin. Tara-ftini sen ? Marfail beturk“. d. h.: Ich trage Hörner. Kennt ihr mich wohl? Ich fresse die Türken. — Mit dem Namen „Türken" waren alle Fremden bezeichnet. Auf dem Weg nach Ariäb holten sie gar manchen langhaarigen Beduinen am Schopf, stahlen Kamele, fraßen schafe und Ziegen und sangen aus Zufriedenheit: Suhajelin ganäua Tasehinfi chaläna Almaut abäna Israhin daka cljorna Al vheil tabaäna; d. 1).: Mit beit Spießen in der Hand Ziehen wir einher im Land; Der Tod mag uns nicht. Israhin*) ließ sich nieder in einer Schlucht, Die Reiter trieben ihn in die Flucht. Von Ariäb aus unternahmen sie Raub-züge in die Umgegend, töteten die Leute und trieben die Herden mit sich. Dann hielten sie großartige Schmausgelage in einemfort. Das Fleisch brieten sie auf folgende Weise: Sie machten einen Graben, den sie mit glühenden Kohlen anfüllten. Darüber legten sie der Länge imcf) einen Baumast, der mit beiden Enden auf steinen ruhte. Darauf hingen sie das in Riemen geschnittene Fleisch der geschlachteten Tiere und ließen es braten ohne Salz und Schmalz. Endlich fraßen sie, bis sie nicht mehr konnten. Drei Jahre lang trieben sie dieses flotte Leben, bis sie am Ende nichts mehr zu rauben fanden. Die Beduinen der Umgegend waren indessen teils ausgerottet, teils entflohen. Dann zogen sie davon, um anderswo das Schlaraffenleben fortzusetzen. Nach dein Abzug der Baggära kehrten die Mosaiäb allmählich nach Ariäb zurück. Wir fragten nach dem Scheich Mohammed Bagäsch, erhielten aber als Antwort, er sei auf die „tolba“ gegangen. Jeder Nvmaden- *) Israhin ist der Würgengel. Dieser soll sich nach der Meinung der Baggara in einem Tal niedergelassen haben, die Leute zu töten. Beim Annahen der Baggarnreiter aber soll er aus Entsetzen geflohen sein. stamm muß nämlich an die Regierung die „tolba“, d. h. Abgabe zahlen. Diese ist gemäß der Kopfzahl des Stammes und des Reichtums an Herden verschieden. Die Mosaiäb zahlen z. B. jährlich an die Regierung 12.000 Real, d. h. 24.000 Mark. Der Scheich selbst geht herum, verlangt von dem einen eine Ziege, von einem anderen ein Schaf, wieder von einem dritten ein Kamel oder auch gemäß dessen Vermögen mehrere, verkauft das Vieh und zahlt mit dem Erlös die Regierung. Kommt beim Verkauf mehr Geld heraus, als die Höhe der Abgaben beträgt, so gehört das übrige dem Scheich. Ein Beduine von mittelmäßiger Gestalt, mit struppigem Haar und schmutzigem Gewand, kam herbei: er nannte sich Majdtib und gab sich als Stellvertreter des Mohämmed Bagäsch ans: er hatte eine gewandte Zunge. Das Ariäbtal, d. h. das Haupttal nebst allen Nebentälern ist von Bergen eingeschlossen, von deren Abhängen bei Regenzeit sich sämtliche Wasser in den Ariäb und dessen Nebeu-bäche ergießen. Seine hauptsächlichsten Speiser sind der Chor Hadajamed von Westen her, dessen Ufer entlang wir gekommen waren, und der Chor Delbieh von Osten her. Der Chor Ariäb selbst fließt von Süden nach Norden. Infolge der Vereinigung so vieler Wasser muß in diesem Chor eine gewaltige, ungestüme Wassermasse dahineilen, was ja auch aus dem breiten, tiefen Bett leicht zu erkennen ist. Hier und dort vom Bett entfernt, findet man angeschwemmtes Holz, ein Zeichen, daß er mitunter seine User übertritt. So muß berat der Majdtib wohl Recht gehabt haben, indem er erzählte, daß während der Regenmonate der Chor sich bisweilen in eine Art Fluß verwandle mit reißender Strömung, die sogar das Vieh davonführe. Sie selbst baden erst darin, wenn das Wasser fällt. — „Ich wundere mich über euch Europäer, denen sogar die Geister dienen," fuhr Majdtib erzählend weiter und indem er so redete, deutete er ans den Telegraphendraht hin. jSuakin ist bekanntlich mit Berber durch eine Telegraphenlinie verbunden, welche der Karawanenstraße folgt.) „Durch diesen Draht geht oft eine Stimme, die mitunter sehr stark ist: sie muß Halt Streit haben. In einem Augenblick geht sie vom Roten Meer an den Nil. Ihr versteht, was sie sagen will, und sprecht gegenseitig damit. Auch wir haben sie schon aufmerksam angehört, konnten aber nichts Seite '86. Stern der Neger. Heft 2. davon verstehen. ,Nan sakanäb ?'■ (b. h.: Was gibt es?> — riefen wir hinauf. Keine Antwort kam herab. Wie das zugeht, begreifen wir nicht," sagte Majdrib und schüttelte sein langes Haar. Für die unwissenden Wüstensöhne ist alles, was sie nicht begreifen, Geisterarbeit. Schon ist im Ariäbtal die Vegetation. In der Nähe des Brunnens wuchsen fünf große, lanbdichte Harüsbäume, unter deren Schatten tvir ruhten. Dicke, verschiedenartige Akazienbäume standen an des Gießbachs Rand und erfüllten mit ihren zahllosen Blüten die Luft mit Wohlgeruch. Holz gibt es. in Nebenfluß. Ganz oder zum Teil entwurzelte Bäume liegen zerstreut herum. Dichtes, umfangreiches Buschwerk wuchert dortselbst, gebildet von Nabak-, Sedra- und anderen Sträuchern. Die Nomaden haben sich unten niedere Zugänge bis inmitten des Buschwerks gemacht. Dort kriechen sie hinein, wenn die Sonne unerträglich brennt: geschützt vom Labyrinth der Zweige und vom dichten Laubdach, erfreuen sie sich der Frische, den Vögeln ähnlich. Letztere, d. h. die Vögel sind zahlreich vorhanden und ganz zutraulich, denn niemand tut ihnen etwas zuleide. Die Nomaden nähren sich bekanntlich nicht von Vogelfleisch. Besonders auffallend ist ein Vogel, ungefähr von der Größe eines Rebhuhns, mit schillerndem grünen und rotbraunen Gefieder und weißlichen Flügel-spitzen. „Wie heißt dieser Vogel?" fragte ich meine Leute. „Das ist der grüne Vogel," lautete die Antwort und damit war ihre Wissenschaft erschöpft. Die Nomaden nennen ihn hadalt. Der Vogel frißt llngeziefer, verschmäht aber auch Pflanzenkost nicht. Er ist über die Blaßen geschwätzig und frech und übertrifft hierin Elfter und Sperling insgesamt. Kaum waren die Kamele abgeladen, da flog er von den umstehenden Bäumen herbei, ließ sich ans dem Gepäck nieder imb lief schwatzend darauf herum, wie wenn er der Herr davon wäre. Verscheuchte man ihn, so war er nach kurzem wieder da. Dazu gesellten sich Turteltauben und andere Vögel. — Aber anch giftige Schlangen gibt es dort und Majdüb nannte sie eine wahre Plage. Er lud uns ei», die Nacht mit Brunnen zu verbringen. Doch tu if waren nicht dieser Meinung und brachen auf. Es war abends und die Sonne begann hinter den Bergen des reizenden Oasentales zu sinken. Baum und Busch widerhallten vom Gezwitscher der Vogel, die sich zum Schlaf begaben. Ziegen- und Schafherden zogen blökend heim. Wir indessen ritten längs des Gießbachs nach Süden über tiefe Rinnsale, welche die von den Bergen herabstürzenden Wasser im Erdreich ausgewühlt hatten. Wir kamen nun an die Beduinengräber. Ein Steinhaufen kennzeichnet das eigentliche Grab. Ringsherum um ihn erblickt man eine meist unregelmäßige Reihe von Steinen, die oft der Herzform, mitunter auch der Ovalform ähnelt. Nur mit ein Grab befand sich ein regelrechter Kreis. Das muß wohl das Grab eines Scheichs gewesen sein. Hier ruhen also die Kinder der Steppe ihren letzten Schlaf. Arallah flüsterte beim Vorübergehen ein leises Gebet. Am folgenden Morgen beim Aufstehen schauten sich meine Leute vergebens nach ihren Kamelen um. Diese hatten sich bei Nachtzeit verlaufen und wurden erst nach einstündigem Suchen anfgefnnde». Wir verließen mm das Ariäbtal in der Richtung nach Südosten,, ritten gerannte Zeit bald über steinige Hügel, bald durch grasige Tälchen und gelangten auf eine weite, einförmige Hochfläche. Diese endigte mit einem Doppelhügel, über welchen unser Weg ging. Ein anderer Hügel erschien hinter diesem, dessen Spitzen mit romantischen Steinblöcken gekrönt waren. Endlich passierten wir ihn und gelangten ins uadi Laiemeb al so gani, d. h. inS obere Laiemebtal. Hier beginnt die Obrigkeit des Scheichs von Kokeröb, namens Ibrahim Jaküb. Er befiehlt bis nach Herätri. Viele Sandhosen durchzogen das weit-ausgedehnte Tal. „Siehst du diese da?" sagte mir Atallah. „Das sind alles tanzende ,Afarid', d. h. böse Geister. Sie sind zwar unsichtbar, aber doch dem Tod unterworfen. Taucht solch eine Erscheinung auf, so handelt es sich immer mit eine wichtige Sache. Da haben die Geister entweder Hochzeit oder Begräbnis. Das ist die Lehre unserer Scheichs, die davon gut unterrichtet sind. Unsere Scheichs wissen zu unterscheiden, ob die Geister Fest oder Trauer haben: sie können auch mit ihnen reden, was uns gewöhnlichen Leuten nicht möglich ist." So sagte Atallah und wollte dies zur besseren Verständigung auch mit Beispielen erklären. „Ein Scheich," fuhr er weiter, „durchzog eines Tages die Wüste in Begleitung seines Schülers, als eine Sandhose ans sie zukam. .Wir haben Hunger, gebet uns zu essen!' redete der Scheich die einhertanzenden Geister nii. Er war nämlich erleuchtet von oben und begriff, daß die Geister einen Hvchzeitstanz hielten. Ohneweiters gab man ihm das Erwünschte und der Scheich nebst seinem Begleiter erquickten sich an den köstlichen Hochzeitsspeisen. Ein anderes Mal ging der Schüler allein und begegnete von neuem einer Sandhose. Er verlangte von den Geistern zu essen, in der Meinung, daß es wieder eine Hochzeit gebe. Aber anstatt der Speisen bekam er eine derbe Maulschelle, so daß ihm alle Zähne wackelten. Der arme Tropf kam zum Scheich und erzählte ihm den schmerzhaften Hergang. „Wisse, daß diesmal die Geister keinen Hochzeits-, sondern einen Tranertanz veranstaltet hatten", antwortete dieser seinem Schüler. „Die Ohrfeige konnte dir gar nicht schaden. Wie wagest du es, die tanzenden Geister um etwas anzugehen, ohne unterscheiden zu können, was los ist?" „Diese Asarid darf ein gewöhnlicher Mensch nicht anreden," fuhr Atallah erzählend weiter,- „weder schlecht noch gut, sonst fahren sie in den Menschen ein, verleiten ihn zum Totschlag und zu jedwedem Uebel. Sie belästigen mitunter die menschlichen Wohnungen. Führen die Frau oder die Kinder schlechte Reden oder hört man Lärm im Hause, so ist das ein Zeichen von der Anwesenheit des Afrid. Dieser wird durch Anrufung des göttlichen Namens vertrieben. Meistenteils aber bewohnen die Asarid die Wüste und lassen sich gerne an verödeten Brunnen nieder, denn dort können sie, ungestört von jeder Anrufung Gottes, ihr Wesen treiben. So lautet die Lehre unserer Scheichs, die schon manchen Afrid verjagt haben," schloß Atallah seine vortreffliche Geisterkunde. Indessen durchquerten wir das Tal Laiemeb al soprani: inmitten desselben erhob sich ans dem Sande ein gewaltiger Block, ähnlich einem riesigen Stuhle. Der Tag ging bereits zur Neige: wir näherten uns dem Tale Kokereb. Nordöstlich lagen ernst die kantigen Massen derAbadüb-Berge, beleuchtet VOM Abendsonnenschein. #ovtset3img folgt. Meine erste Meise nach Afrika. von Ibocbw. P. Job. IRollmg F.S.C. (Schluß.) besuchten wir auch die ein paar Schritte von diesem Palast entfernte WA/ Moschee. Hier hieß es Sandalen an-(egen; in der Meinung, man müsse die Schuhe abziehen, ohne auf die Genossen acht zu geben, hatte ich schon einen abgezogen : jedoch ein Bruder, der diesen meinen lächerlichen Irrtum bemerkte, machte mich darauf aufmerksam. Siehe da, dachte ich mir, da habe ich schon wieder eine gute Rolle gespielt, worüber man natürlich lachen mußte. Wie sieht es nun in dieser Moschee aus? Der ganze Boden war mit herrlichen Tapeten bedeckt. In der Moschee waren schöne Lampe», große und kleine, in Hülle und Fülle aufgehängt. Dort, wo bei uns das Presbyterium anfangen würde, erheben sich auf beiden Seiten zwei Stiegen, die auf eine Art Kanzel führen, von wo aus den Arabern gepredigt wird. Herrlich ist der Bau, aber ich kann nicht verstehen, wie man darin Andacht finden kann. Ich fand keinen Unterschied zwischen diesem muselmännischen Tempel und einem schönen Palast. Und doch, die Araber beten darin mit einem Fanatismus zum Staunen. Ich sah zwei Araber in dieses Haus des Teufels eintreten und beten. Zuerst bewegten sich ihre Lippen, hierauf neigten sie sich mit dem halben Körper, endlich warfen sie sich auf die Erde mit der Stirne bis auf den Boden: dann blieben sie hockend sitzen und entfernten sich hierauf. Auf ähnliche Weise beten sie überall, wo sie sich befinden: ans öffentlichen Wegen, auf der Straße, auf dem Land, ohne Menschenfurcht, und dies alles für den Teufel, für diesen Vater der Lüge. Beim Herausgehen sah ich, wie sich zwei Araber die Hände und Füße wuschen, um sich von ihren Sünden zu reinigen, so gereinigt in die Moschee zu gehen und dort zu beten. O pharisäisches Gewissen! Zart in Dingen von keinem Wert, achten sie nicht auf das Naturgesetz, aus das Gebot: Du sollst nicht stehlen usw. £ Blindheit der gefallenen Menschheit! Hier erkennt man, welch große Steril der Neger. Heft 2. Seite 38. Wohltat es ist, in der katholischen Kirche geboren zu sein. Wären doch alle Christen Gott dem Herrn dlirch Wort und Tat dankbar für diese unaussprechliche Gnade des wahren Glaubens und würden sie doch so leben, wie es unser heilige Glaube vorschreibt! Nun entfernten wir uns ones) von dieser Moschee. Weiß-granes Eselein, komm' her da, ich muß dich wieder besteigen! Beim Besteigen war ich nicht gar so geschickt und der Eseltreiber mußte mir b,eistehen: während die anderen Geführten schon lustig voraustrotteten, war ich gewöhnlich ein Stückchen zurückgeblieben: der Eseltreiber, in der Meinung, ich wollte meine Gefährten erwischen, jagte das Eselein voraus, was mir nicht gar so lieb war, denn vom Esel herabfallen ist keine Kleinigkeit und es fehlte wenig, daß es nicht auch mir passiert wäre. Bei dies erzweiten Reis e b es uchten w ir d as Grab der Vizekönige Dgyptens. Ueberall Reichtum an Marmo.r, an herrlichen Tapeten, an anderen schönen Schmucksachen: handelt es sich aber um den Bau einer katholischen Kirche, da ündet man weder Geld, noch andere wertvolle Sachen, noch Art nnb Weise, eine anständige Kirche dem Allerhöchsten zu bauen. Wahrhaft, die Söhne der Finsternis sind eifriger und klüger als die Söhne des Lichtes, der Wahrheit. Nun war es Zeit, allmählich zurnck-zukehren. Schon war ich auf meinem Eselein ein Stück geritten, als wir ausgehalten wurden: ich weiß wirklich nicht, um was es sich handelte, aber da wäre es mir bald schlimm gegangen. In der Nähe befanden sich zwei Esel und der ineinige fing zu tanzen an und wollte einem dieser zwei freien dummen Esel nachspringen. Ich war nicht so geschickt, mit bei meinem Esel dies zu verhindern, und so fing der andere an, mit den Hinterbeinen auszuschlagen, und bald hätte ich einen Hieb bekommen und lief Gefahr, herunterzukugeln: doch der Eseltreiber, der dies bemerkte, eilte herbei und schuf Frieden und somit kehrten wir ohne besonderen Unfall zurück. Vor der Stadt stiegen wir natürlich ab und bestiegen den Tram. Welch ein Wirrwarr von Trams, Wagen und MeKhen und Eseln! 9tie hätte ich mir Kairo so groß, so lebendig und entwickelt vorgestellt, wie ich es an jenem Abend gesehen hatte. Am Tag darauf, nachmittags, besuchten wir Matarieh, jenen Ort und jenen Baum, unter welchem die heilige Familie nach alter Ueberlieferungsich aufgehalten haben soll. Dort, wo sich kurz vorher noch eine Kapelle befand, erhebt sich jetzt eine wunderschöne Kirche zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariä, zum Andenken an das 50jährige Jubiläum. Die Kirche gehört den Jesuiten, die in der Nähe auch ein Kolleg haben: cs war zwar noch nicht gänzlich fertig, wurde aber am 8. Dezember dieses Jahres eingeweiht. Der Baum sieht sehr altertümlich her, ist voll von Schriften und Zeichen und blüht und lebt fort trotz der vielen „Schnitzereien" der Besuchenden. Unterdessen neigte sich der Tag zu Ende und wir mußten zurückkehren, mit unsere Sachen in Ordnung zu bringen, den» heute, d. h. am 25., abends 8 Uhr, sollten wir von Kairo nach Assuan abreisen. Bei der Rückkehr besuchten wir auch das österreichisch-ungarische Spital, das von den Unsrigen besorgt wird. Eingerichtet nach europäischer Art, ist es sauber, ringsum schön gepflastert und bietet einen angenehmen Eindruck. Um 8 Uhr abends reiste ich mit Br. Bartholomäus von Kairo ab. An die Station begleiteten uns die hvchw. Patres Heymans und Dominioni und Br. Metz. Nachdem wir unsere Pflichten erfüllt hatten, wollten wir abwechselnd schlafen. Bei mir kehrte der Schlaf nur hie und da vorübergehend zu. Beim Bruder ging's besser. Endlich ließ sich mit fernen Horizont die wunderschöne Morgenröte sehen und bald erquickte uns auch die Morgensonne mit ihren warmen, wohltuenden Strahlen. Wie war es unserem Herzeit wohl! Endlich kamen wir nach Luxor, wo wir den Zug wechseln mußten. Kaum heraus, war ich auch auf dem Zug nach Assuan, der um 10 Uhr abfuhr. An der Wärme, an den Häusern des Landvolkes, an ihrer einheimischen Kleidung, an den Tieren usw. erkannten wir noch deutlicher als in Kairo, daß wir uns in Afrika, in diesem heißen Erdteil, befinden. .Da diesmal nichts passierte, so gelangten wir glücklich um ft,,5 Uhr abends des 26. November in Assuan an. — Wie froh war ich, mit Ort meiner Bestimmung angekommen zu sein! Stern de-r Neger. Seite 39. Heft 2. m Bus dem Missionsleben. li IT] — V] ' Der Megercdrist Donatus Hllabbjab. von 1bocb\v. P. Jos. Meiner F. 8. C. Eines der größten Verdienste, welche sich die englische Regierung seit der Wiedereroberung des Sudan um die Bevölkerung dieses Landes erworben hat, besteht ohne Weisel in der Unterdrückung der Sklaverei und des Sklavenhandels. Letzterer wurde während der Herrschaft der Derwische in großem Maßstabe betrieben: in allen Hauptorten des Sudan bestanden Sklavenmärkte, auf welchen Tausende von Siegern jährlich als Sklaven verkauft wurden. Doch kaum hatte die englisch-ägyptische Armee im Jahre 1898 Khartonm-Omdurman zurückerobert und dadurch der Herrschaft des grausamen Kalifen Abdullahi den Todesstoß versetzt, so erließ der englische Befehlshaber Kitchener im Auftrag seiner Regierung die strenge Ver-ordnung, daß alle Sklaven in Freiheit gesetzt und der schändliche Sklavenhandel für immer eingestellt werden solle. Um diese Wohltat der Zivilisation nach Gebühr zu würdigen, muß man sich die Greuel des vormaligen Sklavenhandels und der Sklaverei im Sudan vergegenwärtigen. Um diese Absicht zu erfüllen, rief ich unsern Negerchristen Donatus Allahdjab zu mir, damit er mir seine Lebenssch icksale erzähle. Donatus gehörte nämlich selbst zu jener unglücklichen Menschenklasse. Schon in früher Jugend war er aus seiner Heimat gewaltsamerweise entführt worden und in die Sklaverei geraten. Doch die göttliche Vorsehung wachte über ihn: sie befreite ihn ans den Händen seiner menschlichen Widersacher und führte ihn nach allerlei Wechselfällen in unsere Mission, wo er wieder zu einem menschenwürdigen Dasein gelangte und überdies zum Christentum sich bekehrte. Hub nun ist, wie der geehrte Leser aus bei-stehendemBild (@.41) ersieht, aus dem ehemaligen Sklaven mit Gottes Gnade ein christlicher Familienvater geworden, mit einer treuen Gattin an seiner Seite, Umgeben von drei munteren Kindern, denen das gleiche Glück, die Gnade des christlichen Glaubens, zuteil geworden ist. Gewiß, der merkwürdige Lebensgang dieses Siegers verdient es, in folgendem etwas näher beleuchtet zu werden. Donatus Allahdjab wurde vor 35 Jahren in Afvuk im Gebiet des Weißen Stil geboren. Lein Vater hieß Akuandjo, seine Mutter Ascharün: beide gehörten dem Stamm der Dinka-Neger an und hatten eine Tochter und drei Söhne, unter denen Allahdjab der jüngste war. Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit Viehzucht und leiteten ihre Kinder gemäß einer allgemeinen Litte der Dinka schon in früher Jugend zur Pflege der Rinder und zum Weiden der Schafe und Ziegen an. Allahdjab stand noch in zartem Kindesalter, als er seiner Eltern durch den Tod beraubt wurde. Sein Vater starb eines natürlichen Todes infolge eines Fiebers, das ihn in wenigen Tagen dahinraffte. Gemäß Stammessitte wurde er nahe bei seiner Hütte begraben und zwar, wie Allahdjab versichert, ohne irgend eine religiöse Zeremonie. Ein recht tragisches Geschick ereilte seine Mutter Asch arän, deren Arbeitsamkeit, häuslichen Sinn und hingebende Liebe zu ihren Kindern Allahdjab nicht genug zu rühmen weiß. Als sie einst am Abend ihre Hütte verließ und sich in den nahen Wald begab, wurde sie unversehens von einem Löwen erfaßt. Auf die Hilferufe der unglücklichen SJiutter und das Geschrei der herbeieilenden Kinder ließ zwar das Raubtier seine Beute fahren und suchte schleunigst das Weite. Doch war Asch arän so schrecklich verletzt, daß sie bereits mit dem Tod ringend aufgefunden wurde und nach wenigen Minuten in Gegenwart ihrer laut weinenden Kinder den Geist aufgab. - Untröstlich über diesen ganz unerwarteten, überaus schmerzlichen Verlust, hielten die Kinder die Stacht hindurch bei dem Leichnam Wache Seite 40. Stern der Neger. Heft 2. und begruben ihn cm der Seite ihres Vaters. Zum Zeichen ihrer kindlichen Pietät errichteten fie darüber ein Grabmal ans ungebrannten Ziegeln und umgaben es mit einem hölzernen Zaun. Allahdjab, der damals erst fünf Jahre zählte, kam nun samt seinen Geschwistern unter die Obsorge seines Oheims, der ihr nächster Verwandter war und in demselbem Dorfe wohnte. Sind nämlich die Eltern in was immer für einer Familie gestorben und hinterlassen sie Kinder, so ist gemäß einem herkömmlichen Gebrauch der Dinka ihr nächster Verwandter dazu verpflichtet, sich der Kinder anzunehmen und für ihren Lebensunterhalt Sorge zu tragen. Wer hätte es wohl ahnen können, daß Allahdjab nach so harten Schicksalsschlagen sich auch dieser letzten menschlichen Stütze bald beraubt sehen würde? Und doch lcrg dies im Plan der göttlichen Vorsehung, die ja auch aus dem Bösen Gutes zu ziehen weiß. Zn jener Zeit machten die Baggüra-Araber, welche im Süden von Kordosan ihre Wohnsitze haben und von jeher im Sudan als Sklavenräuderberüchtigt waren, häufig Sklavenjagden in die angrenzenden Gebiete der Dinka-und Nuba-Mger. Ihrer Raubgier sollte auch Allahdjab zum Opfer fallen. Geben wir ihm selbst das. Wort, um zu hören, wie er aus seiner Heimat Afouk gewaltsam entführt und in die Sklaverei geschleppt wurde. „Eines Tages," so erzählt Allahdjab, „trieb ich früh morgens die Schafe und Ziegen meines Oheims auf die. Weide. Es war in der Regenzeit. Ein dichter, weißgrauer Nebel hatte sich über die Ebene gelagert, die sich um meine Heimat Afouk nach allen Seiten ausdehnt und mit hohem Schilfrohr, streckenweise mit niedrigem Gebüsch bewachsen war. Doch bald nach Aufgang der Sonne verschwand der düstere Nebel und helles, freundliches Wetter trat an seine Stelle. Dann und wann spielte ich, um mir die Zeit zu vertreiben, auf der Summare (.Sjirtenftüte), die ich beim Piehhüten stets mit mir führte. Die Bäume und Sträucher in der Umgebung waren mit Vögeln aller Art belebt: Schwärme von Enten und andern Wasservögeln, an denen jene Gegend sehr reich ist, flogen vor mir auf. Vor allem aber ergötzte mich der Anblick der zahlreichen Assen, die durch ihr Laufen und Springen mich in Erstaunen setzten und meine ganzeAnfmerksamkeitfesselten. Dieselben kletterten bald vorwärts, bald rückwärts, bald ans einen Ast, bald unter einen Ast: hier sprang ein Affe von dem Wipfel eines Tamarinden- oder Suntbaumes mehrere Beeter hinab ans einen andern Ast, dort stieg ein anderer an demselben empor und zwar mit solcher Leichtigkeit und Sicherheit, als befände er sich auf ebenem Boden. So verflog mir die Zeit in angenehmer Kurzweil. Die Sonne hatte unterdessen mit Himmelsgewölbe schon den höchsten Punkt ihrer Bahn erreicht. Ilm vor ihren heißen Strahlen geschützt zu sein, begab ich mich in den Schatten einer Gruppe dicht belaubter Suntbämne. Auch meine Herde, die ans 18 Schafen und 12 Ziegen bestand, hatte, nachdem sie den Hunger gestillt, sich an schattigen Plätzen in meiner nächsten Umgebung gelagert. Ich war ganz allein: ringsum herrschte eine tiefe Stille, die nur durch das Meckern der Ziegen oder durch das Blöken der Schafe von Zeit zu Zeit unterbrochen wurde. Ich lag ganz sorglos auf dem Boden ausgestreckt und war nahe daran, einzuschlafen, da drangen plötzlich aus der Ferne Huftritte an mein Ohr, die immer näher kamen. Darunter mischten sich rauhe Männerstimmen, woraus ich schloß, derß es mehrere Reiter waren. Erschreckt sprang ich ans und horchte: denn sogleich kam mir der Gedanke, die Reiter seien vielleicht aus dem Stamm der Baggnra, die in jener Zeit gar häufig zur Erbeutung von Vieh und Sklaven unser Land durchstreiften und wegen ihrer Raubgier ititb Grausamkeit allgemein gehaßt und gefürchtet wurden. Um nicht bemerkt zu werden, huschte ich in eine dichte, in der Nähe stehende Hecke, worin ich mich so gut als möglich verbarg und betn Auftauchen der unheimlichen Reiter mit Spannung entgegensah. Leider sollte ich mich in meiner bangen Ahnung nicht getäuscht haben. Denn nach Verlauf einiger Minitteit gewahrte ich in einer Entfernung von ungefähr hundert Schritt sechs berittene und wohlbewaffnete Baggnra, die gerade aus einem nahen Gebüsch ins Freie traten. Kaum wurden sie meiner Herde an sichtig, da kamen sie alle wie auf ein gegebenes Zeichen in wildem Galopp herangesprengt und jeder suchte sich unter der Herde seine Bente zu sichern. Bald mar auch ich entdeckt. Ein Reiter, der mit einem Gewehr bewaffnet war, kam aus mein Versteck zu und als ich sah, daß er mich entdeckt hatte und Heft 2. Stern der Neger. Seite 41. nits mich loskam, da zitterte ich wie Espenlaub: ich schrie laut auf und suchte zn fliehen. Doch ich hatte nur wenige Schritte gemacht, da erfaßte mich seine rauhe Hand und sperrte mir mit Gewalt den Mund, so daß meine Stimme gänzlich versagte und ich nur noch weinen und schluchzen konnte. Eilends hob er mich auf sein Pferd und sprengte mit mir in wilder Hast davon, während seine Raubgenossen sich meiner Heimat schon weit entfernt, ohne daß auch nur einer meiner Landsleute von diesem für mich so verhängnisvollen Raubzug die geringste Ahnung hatte. Es blieb mir daher nichts anderes übrig, als jeden Widerstand auf-; zugeben und mich stimmt in mein unver-I schnldetes, wenn auch noch so schmerzliches Schicksal zu ergeben. Nach einem halbstündigen Ritte gelangten IRegevcbrist atlaböjab mit Familie. der Schafe und Ziegen bemächtigten, sie mit Stricken aneinander banden und dann in einer andern Richtung vor sich hertrieben. Dies alles war das Werk einiger Augenblicke. Die Räuber glaubten, sich möglichst beeilen zu müssen: denn falls sie bemerkt worden wären, hätten sie gewiß einen Ueberfall seitens meiner Stammesgenossen zu befürchten gehabt. Dies war leider nicht der Z-all. Ich war von I wir an einen freien, ganz einsamen Platz in einem Walde. Hier sah 'ch drei andere Baggära, die mit Gewehren bewaffnet waren und fünf Knaben von meinem Stamme bewachten. Letztere hockten dicht nebeneinander auf dem Boden und waren überaus traurig und niedergeschlagen. Offenbar waren sie, gleich mir, vor kurzem geraubt und einstweilen an jenem Ort in Sicherheit gebracht worden. Sie mochten im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren stehen. Von Zeit zn Zeit brachen sie in bitteres Weinen ans und riefen nach ihren Eltern oder Ver-wandten, indem sie diese beim Namen nannten. Die Baggära suchten sie vergebens zu beschwichtigen, indem sie ihnen versprachen, sie am folgenden Tage zu ihren Eltern zurückzubringen. Ich sann nicht leugnen, daß der Anblick dieser meiner Schicksalsgenossen mir einen gewissen Trost gewährte: doch dachte ich dann wieder an meine Geschwister und Verwandten, die ich in der Heimat zurückgelassen und die ich wohl nimmer wiedersehen würde: dann kam der Schmerz über meine gewaltsame Trennung mit erneuter Kraft znm Ausbruch und ich konnte den Tränen keinen Einhalt gebieten. Die drei Baggära halten unterdessen ihren Pferden, die in der Nähe geweidet hatten, die Zügel angelegt: dann hoben sie jene fünf Knaben neben sich in den Sattel und wir setzten zusammen die Reise fort. Bei solchen Raubzügen pflegen die Baggära den erwachsenen Negern die Hände auf dem Rücken aneinander zu binden, um ihnen jeden Fluchtversuch und selbst den geringsten Widerstand unmöglich zu machen. Da man solches von und schwachen Knaben nicht zu befürchten hatte, so ließ man uns die Hände frei. Trotzdem war der Ritt für mich beschwerlich. Zwei Knaben, die mit einem Baggära aus demselben Pferde saßen, verloren, da letzteres einen Sprung machte, plötzlich das Gleichgewicht und fielen nacheinander aus dem Sattel. Als sie am Boden lagen, weinten sie ganz jämmerlich, wobei der Baggära seinem Aerger durch gräßliche Scheltworte Luft machte. Auch ich war nichts weniger als sattelfest, da ich nie zuvor ein Pferd bestiegen hatte. Mir wäre daher sogar mehrere« mal das gleiche passiert, wenn der hinter mir sitzende Baggära mich nicht rechtzeitig erfaßt und mich so vor dem Herunterfallen bewahrt hätte. Die Gegend, die wir passierten, war eben und bot wenig Abwechslung. Nicht selten sprangen Hyänen, Schakale, Hasen und Gazellen in geringer Entfernung vor uns auf. Trotzdem gelang es den Baggära nicht, auch nur eine Gazelle oder einen Hasen zu erlegen, wiewohl sie abwechselnd ihre Gewehre auf sie abfeuerten. Ich beneidete die wilden Tiere um ihre Freiheit. Daß auch ich einmal aus den Händen dieser Unmenschen entfliehen und in meine Heimat zurückkehren könnte! — Dann verweilte ich int Geiste wieder bei meinen Geschwistern und Angehörigen in der Heimat: denn es schien mir, ohne sie gar nicht leben zu können. Während ich so meiner traurigen Lage mir immer lebhafter bewußt wurde, fangen und pfiffen die Baggära oder sie unterhielten sich ziemlich lebhaft untereinander, wovon ich jedoch kein Wort verstand. Erst am Abend, als die Sonne schon längst untergegangen war, nahm der mühsame Ritt ein Ende. Wir machten Halt unter einer Baumgrnppe in geringer Entfernung vom Dinka-dorf Lnai. Dort sollten wir die Nacht zubringen. Ich sah in der Ferne drei erwachsene Dinkaneger, welche mit ihrer Viehherde gerade von der Weide zurückkehrten und beut Dorfe zueilten. Das Bellen der Hunde und das Geschrei spielender Kinder drang fortwährend aus deut Dorfe zu uns herüber. Nachdem wir alle von den Pferden abgestiegen waren, zündeten die Baggära ein Fetter an, um das Essen zu bereiten. Letzteres bestand aus trockenem Kesra (sudanesisches Brots und Madida, einem Brei, der aus Durrahmehi und Milch bereitet und dann gekocht worden war. Einen größeren Mehlvorrat führten die Baggära in einem Sacke, die Milch hingegen in einem Schlauche mit sich. Das soeben genannte Gericht war, nebenbei bemerkt, so stark mit Schitta (sudanesischem Pfeffers gewürzt, daß ich die Madida fast ungenießbar fand. Ich hatte ohnedies keinen Appetit ttttd aß daher ganz wenig. Nach dem Essen ereignete sich ein Zwischenfall, der sowohl mir als auch den Knaben neuen Schmerz bereitete. Die Baggära banden uns ttäntlich plötzlich die Hände und Füße mit Stricken, gerade so, wie man tu meiner Heimat das Vieh zuweilen bindet, damit es nicht davonlaufe. Zugleich gebot man uns unter fürchterlichen Drohungen, während der Nacht nicht int geringsten die Ruhe zu stören. Mein Unwille und innerer Grimm über diese schnöde Verletzung meiner Freiheit stieg aufs höchste und ich.hatte Mühe, denselben zu verbergen. Doch, was konnte ich machen? Da ich ganz schutz-uud wehrlos der Willkür dieser rohen Menschen preisgegeben war, ließ ich mir ohne jeden Widerstand die Hände und Füße fesseln mtb legte mich dann zum Schlafe nieder. Ich schloß bald meine Augen und vergaß für einige Stunden das schmerzliche Schicksal, dem ich anheimgefallen war. Während der Nacht ließ man das Feuer brennen, um die wilden Tiere, die besonders in der Dunkelheit auf Beute ausgehen, dadurch ferne zu halten. Als ich am folgenden Morgen erwachte, sah ich, wie zwei Baggära die Pferde schirrten und alles zur Fortsetzung der Reise in Bereitschaft setzten. Die beiden anderen Baggära waren am Feuer mit Zubereitung des Frühstückes beschäftigt. Ungefähr eine halbe Stunde später saß ich zugleich mit allen anderen wieder im Sattel, ohne zu wissen, welches denn eigentlich unser Reiseziel sein würde. Das Wetter war stürmisch geworden: der Himmel war mit Wolken bedeckt, die sich imnier dichter aufeinander ballten. Am Horizont fuhren Blitze hernieder, die immerhäufiger wurden—ein klares Zeichen, daß ein schweres Gewitter im Anzug sei. Trotzdem setzten wir unsere Reise fort. Wir waren ungefähr eine halbe Stunde geritten, als die ersten Regentropfen fielen; doch in wenigen Augenblicken war der Regen Eierleben am „Auf meiner Reise von Khartoum nach Kayango," schreibt?. Zorn, „hatte ich Zeit und Muße, inirden Nil zu betrachten. Riesige Nilpferde steckten ihre farbigen Köpfe aus den Fluten. Wo eine Sandinsel hervorstieg, lagerten sich trüge Krokodile und warteten mitunter, bis eine Kugel vor der Stirn ihnen riet, sich ein wenig zurückzuziehen. Wie viele tausend Fische mögen so einem Nimmersatt zum Opfer fallen? Wenn man nun noch rechnet, wie viele Tausende solcher Ungeheuer den Stil beleben und daß derselbe dennoch voll von Fischen ist, die auch ihrerseits wieder einander auffressen, so kann man sich eine kleine Idee von seinem Innern machen. Ich sagte, trotz alledem sei der Nil noch voll von Fischen. Wie wahr ich geredet, kann man ersehen, wenn ich noch all so stark, daß es wie aus Eimern vom Himmel goß. Wir kamen nicht mehr vorwärts und flüchteten uns unter eine dicht belaubte Tamarinde, um daselbst das Ende des Gewitters abzuwarten. Letzteres dauerte ungefähr zwei Stunden. Dadurch, zog sich unsere Reise sehr in die Länge und zwar nicht so sehr wegen dieser Unterbrechung als vielmehr deshalb, weil der Boden überall aufgeweicht und die Wege völlig ungangbar geworden waren. Unsere Pferde sanken bis über die Knöchel, ja zuweilen bis an die Knie in den Kot und wir waren gezwungen, abzusteigen und den größten Teil des Weges zu Fuß zurückzulegen. Wir hatten das Gebiet der Dinkaneger verlassen und befanden uns im Lande der Baggära. Dies bemerkte ich ganz deutlich an den Leuten, die uns von Zeit zu Zeit begegneten und gleich den uns begleitenden Reitern eine schmutziggelbe Hautfarbe hatten. Die Sonne uw soeben untergegangen, als es hieß, daß Nur im Dorfe Qu altar, unserem Reiseziel, angekommen seien. diesmal das erstemal mit einem farbigen Umschlag und elf reizenden Bildern. '2. Auflage. Irr Amis einer jjjilfsntiflioiiürin für AM». 2. Auflage. Mit Empfehlungsschreiben Sr. Eminenz des Kardinals Kopp'vo» Breslau und der hvchwürdigsteu Bischöfe von Marburg, St. Gallen, Linz und St. Pölten und einem Bcgleitwort von Dr. Ignaz Rieder, Theologicprofcssor. Mit Druckerlaubnis des Magisters des heiligen apostolischen Palastes, und des Bize-Gerens von Rom. Preis: 24 h, 20 Pfg., 25 cent. Zu beziehen durch die Herderschen Bcrtngshandlungcn in Freiburg im Breisgau. und in Wien sowie durch die St. Petrus Claver-Sodalität, Salzburg, Drcifaltigkcitsg. 12, und deren Filialen und Ausgabestellen: München, Türkenstr. 16/11. Breslau, Hjrschstr. 33. Solothurn, Ober-Stalden 69. „Liebe Kinder, betet an!“ Neun gemeinsame Anüetuiigsstundcn für die Kinder. Dann eine gemeinsame Meßandacht, Beicht- und Kommunionandacht, ein Predigtlied, die Predigt gebete und einige Respvnsorien, Biorgen- und Abendandacht. M. 5698. hohe emplehlung. Es wird der hochwürdige Klerus aufmerksam gemacht, daß in Bälde ein Büchlein zu Anbetungs-stnnden für Kinder von Kooperator Martin Höhl in Altenmarkt erscheinen wird. Dasselbe ist so innig, warm und kindlich geschrieben, daß es gewiß größten i'iutscit stiften wird. Fnrsterzbischöfliches Konsistori um Salzburg, A. Stöcfl, Präses. 1(5. Dezember 1908. Leb. Banner, Kanzler. Preis: sauber und dauerhaft gebunden 25 Heller 20 Pf. 25 Cts.; auf 12 Exemplare eil, Frei-Exemplar, auf 50 Stück 10, auf 100 Stück 25 Frei-Exemplare. Bestellungen an den Herausgeber: Marti» Höhl, Altenmarkt bei Radstadt Kälzburg). Zu beziehen durch jede Buchhandlung. ' NB. Die Lieder sind zitiert nach dem bei Uh'. Moser, Graz, Herrengasse Nr. 23, erschienenen Büchte in: „ 30 a n s gewählte Lieder znin Gebrauch bei der Anbetung des allerheiligsten Sakraments" von Franz Pnchas. ,Preis 24 Heller; Orgelbegleitung hiezu, gebunden 2 Kronen,) flnbalt: Brief des hochwst. Bischofs Franz Laver Geyer 25 Die Engländer im Sudan........................26 Vom Nil zum bloten Meer (Fortsetzung) . . 31 Meine erste Reise nach Afrika (Schluß) ... 37 Ans dem Missionsleben: Der Negerchrist Donatus Allahdjab...............................39 Ticrlebcn am Weißen Nit....................43 Eine schwarze Mutter und ein weißes Kind 43 Verschiedenes: f Bruder Karl Wangles ... 44 Abreise in die Mission................. . 47 Gebetserhörnngen und -Empfehlungen; Unsere Bitten. . ^.............................48 Abbildungen: Schtllukueger. Häuptling sann Kindern von.Wau. — Negerchrist Allahdjab mit Familie. Nnbisches Dorf. Dorf Wan bei Stil.