Echriftleitung: «athauSgass» Nr 5 S nachtat. Die .Irutldjc Bttltt- rrMcint Itkti ffiutaca ant Camltag ibcaM. »»«(turtcftra-Jfont» J0.«90. Berwaltmig: RatbavSftasse Skr. Itlato* ftt. tt, iatcraTt» Sk,ugSdedingo»geu Durch Mt V»st kf]OQrt«n «rtlendxigg.SrtAhrrn. eingeleitet« Vtoinemtnti ictum bi» «bKflcautij. Ar 77 Mi. Samstag, 24. September 1910. 35. Jahrgang. Zu den Prager Konserrntr». AuS Abgeordnetenkrcisen. Daß eS gelungen ist, gleich am ersten Tage der Prager Konserenzen eine Einigung über die TageS-ordnungSsrage zu erzielen und damit die Einberufung des böhmischen Landtages zu ermöglichen, ist begreif-licherweise auch für die deutschen Abgeordneten der Alpenländer und überhaupt der außerböhmischen Provinzen eine große Ueberraschung gewesen. Die Informationen über die Lage der Dinge in Böhmen lauteten bis in die letzten Tage äußerst ungünstig und man glaubte, mit dem Fehlschlagen der Prager Konferenzen rechnen zu müssen. In führenden politischen Kreisen bestand nur die Hoffnung, daß eS möglich sein würde, eine Verschärfung der Situation und ein brüskes Abbrechen der Verhandlung zu ver-hüten, aber niemand glaubte, daß schon nach wenigen Stunden eine Einigung über die LandtagSsrage ge-funden werden könne. Man darf gewiß dieses erste und vorläufige Ergebnis der Prager Konferenzen, so erfreulich es ist, nicht überschützen und wird sich vor dem Fehler hüten müssen, in der Schaffung der Voraussetzung sür die zu sührendeu VerständigungS-Verhandlungen schon die Bürgschaft für den natio-nalen Frieden in Böhmen erblicken zu wollen. EineS jedoch geht zweifellos ans der erfolgten Einigung hervor: Beide Teile, Deutsche und Tschechen, haben (Nachdruck verboten.) Durch Ließe besiegt. Novelle von C. Marholm. Hein Helling stand am Fenster und blickte gedankenverloren auf den im abendlichen Zwielicht daliegenden Weg. Draußen rieselte ein grauer, unfreundlicher Regen, der so recht seiner Stimmung entsprach. Der junge Baner hielt ein Schreiben in der Hand, einen Brief feines Bruders, des jungen Amtsrichters in der nicht allzu weiten Kreisstadt. Um das Schreiben war es wohl, was seinen sonst so lebhaften ui>d frischen Sinn nmdüsterte. Er hatte es heute schon mehrfach gelesen, und immer gehässiger, auslehnender wurde seine Stimmung. Trotzig warf er den Kops auf, als plötzlich draußen die Hunde anschlugen, hell und freudig. Es mußte also ein Bekannter sein, und Hein richtete sich un-willkürlich noch straffer auf, denn der kam, das wußte er, war — fein Bruder. Fest und wuchtig kam er den dunklen Weg daher, über den Hof und stand nun in der Stube, dem jungen Bauer gegenüber. Vom selben Stamm, die beiden da, daS sah jeder sofort. Nicht allein in der Form, im Schnitt, auch in der Art, im Wesen. „Guten Abend, Hein!" „n Abend, Gert!" Fast feindlich standen sie sich gegenüber nnd maß einer den anderen, ob er wohl einen kleinen Zoll an Boden für seine Anschauung gewinnen würde; bis Gert, der Amtsrichter, den Brief in der Hand des Bruders sah. „Nun?" fragte er kurz, „hast Du Dich be° sonnen?" „O ja," erwiderte der andere ebenso. „Und wie denkst Du jetzt darüber?" „Genau so wie früher!" Fest und bestimmt klangen diefe Worte, so daß der Amtsrichter auf ihren ernsten Willen, die Regelung der nationalen Fragen auf verfassungsmäßigem Wege nnd im gegen-seitigen Einverständnisse in Angriff zu nehmen, deut-lich bewiesen. Die Beratung der national-politischen Regierungsvorlagen und der dazu gehörigen Jnitativ« antrüge kann nur in einer vom Landtage zu wählen-den Kommission erfolgen, der Verlauf der Beratungen muß die Stellung der Parteien ergeben insbesondere die Stellung, welche die Tschechen einnehmen, anS den Verhandlungen dieser Kommission wird sich auch dann von selbst ergeben, ob und welche Garantie-sorderungen von den Deutschen auszustellen sind; wie eS andererseits auch denkbar ist, daß die Kommissions-beratung zu einem negativen Ergebniffe führt. Um die Kommission einzusetzten, muß natürlich der Land-tag sie wählen, daher war eS auch die allererste Voraussetzung jeder weiteren Beratung, daß eine Flottmachung des Landtages soweit erfolge, um die Wahlen der politischen Kommission und die Beratung der nationalen Vorlagen durch sie herbeizuführen. Was sonst um die Tagesordnungsfrage herumgelegt wurde, waren alles nur Fragn«, die a»S der Ha upt-frage erfolgten, oder die von tschechischer Seite ge-machten Versuche darstellen, den Schwerpunkt der ganzen Lage in Böhmen von dem nationalen aus das finanzielle Gebiet zu verschieben und so einer Behandlung der nationalen Frage selbst auszuweichen. In allen deutschsreiheitlichen Kreisen hat die Haltung der deutschböhmischen Abgeordneten stets volle Billigung gefunden und die Verhinderung der Ar- seinem eben begonnenen Gang durch daS Zimmer innehielt und sich breitbeinig vor den Bruder stellte. Dann sagte er, hart und schroff: „Also mit anderen Wor ten: Du schlägst die Ansichten Deiner Familie aus?" „Ja, denn ich denke, daß hierüber nur meine Ansichten maßgebend sind." „So? Woraus gründest Du die denn? Seit wann ist es Sitte, daß ein Bauer vom Bruchhos eine — eine — Hergelaufene heiratet, die . . ." „Gert?" Drohend und warnend zugleich klang des Bauern Stimme. Der Amtsrichter fuhr aber fort: „Nun ja, ist es denn nicht so? Wer kennt sie denn? Wo ist sie her? Und was ist ihr Vater? Ein — ein" — er mochte das Wort doch nicht nennen — „und wer weiß, über kurz und lang muß ich einmal den Stab über ihn brechen. Frei-lich, Verliebte sehen nie richtig; man kann Dir'S nicht verdenken. Aber daß Du alle Ratschläge und Warnungen in den Wind schlägst, das erbittert mich. Daß Du so garnichtS aus Dich hältst, aus die über-nommenrn ehrwürdigen Traditionen, daß Art zu Art gehört — das schlägt dem Faß den Boden aus, nnd daß Du'S weißt: ich bin mit der festen Absicht hergekommen, das Verhältnis zu lösen — so oder so. Sprich mir nicht von Liebe, von einer anderen Zeit — die Grundsätze bleiben, die wirft keine Liebe und keine neue Zeit über den Hausen. Und siehst Du daS nicht ein, so ist vielleicht das Mädchen so vernünftig. Ich werde jetzt noch zu ihr hingehen. Sie wohnt ja mit ihrem Vater drüben im Moorbruch, am Moorhügel, wo all das Gesindel wohnt." Der Amtsrichter hatte sich in immer größere Erbitterung hineingeredet, so daß das gehässige Wort ihm sast von selbst entschlüpfte. Der junge Bauer wollte auffahren, dazwischenreden, aber die Herren-natur des anderen und sein gewohnheitsmäßiges beit des böhmischen Landtages durch die Deutschen ist allseitig als eine unbedingte Notwendigkeit an-erkannt worden. Es ist nur folgerichtig, daß jetzt, wo die Sache ernst wird, und zur Entscheidung drängt, auch die Tschechen dem deutschböhmischen Stand-punkt Rechnung tragen mußten. Der Widerstand der Tschechen gegen die erste Lesung der national-politischen Vorlagen im Abgeordnetenhause war eben-sowenig sachlich begründet, wie ihr Beharren aus einer Tagesordnung des böhmischen Landtages, die sich gegen die Wünsche der Deutschen richtete und darum auch der Zustimmung der Deutschen entbehrte. Wie aus anderen Gebieten der nationalen Ent-wicklung zeigte die tschechische Politik auch in der Behandlung der nationalen Frage in Böhmen selbst einen sonderbaren Zug zu einer phantastischen Roman-tik, auS dem die übertriebene Schätzung der eigenen Kraft hervorging, in dem aber auch der Ursprung jenes brutalen Fanatismus und jener Vorliebe sür Schleichwege und Ränke zu suchen sind, welche die tschechischen Politiker zu einem ganz abnormalen Denken verführten und schließlich in einer Sackgasse verrennen ließen. Ob die Tschechen nunmehr zu besserer Einsicht gekommen sind oder ob auch ihr Nachgeben in der TageSordnungSftage — denn ein Nachgeben ist eS — wieder ein unaufrichtiges ist, das den Gedanken im Hintergründe hat, die Deutschen ins Unrecht zu setzen, werden die Eretg-niffe zeigen. Befehlen duldete keinen Widerspruch. Schnell knüpfte er sich den Mantel zu und verließ wieder das Haus, das er soeben erst betreten hatte. Draußen war es ganz dunkel geworden und die Wege waren kanm noch zu sehen. Er war aber ein Bauernkind, es war seine Heimat, wo er ging, und so glaubte er schon fertig zu werden. Der Regen rieselte noch immer, dicht und sein siel er herab. Im Dahinschreiten dachte er über manches nach. Ueber seinen Bruder, den Erben des Bruch-hoseS, — seine Eltern, die schon einige Zeit tot waren und deren Ansehen und Anschauungen er glaubte hochhalten zu müsien. Dann auch über die neuere Zeit und allerlei Vorkommnisse. Und auf einmal kam ihm einer hier aus dem Mootbrud) in den Sinn. Ein Wilderer, den er abgeurteilt hatte und der vor einigen Tagen aus dem Gefängnis entlassen war. Jede Uebertretung verlangt Sühne. — daS erfordert schon die Gerechtigkeit. Aber wie ich das mache, das ist's eben. Und darin war er ziemlich skrupellos; hart und hernsch, immer ver« dammend, wo der scharf umrissene Weg verlassen wurde. Mildernde Umstände, Notlagen kennt er nicht. Und in fein Grübeln und Sinnen leuchteten plötzlich die Augen jenes Wilderers, dem er kalt-blütig und gefühllos die Strafe zudiktiert hatte. Alle Einwendungen des Mannes hatte er kurz ab-geschnitten. Wenn ihm der nun hier begegnete? Ein beklemmendes Gefühl überkam ihm bei dem Gedanken. Furcht kannte er ja nicht; aber hier im Moor gab e» fo manche verschwiegene Ge-legenheit und er wäre nicht der erste, der es betrat und von dem nie wieder eine Spur gesehen wurde. Und sast wünschte er, bei Tage hierhin gegangen zu sein. Aber so war seine Natur — hart, unbeug-sam und nur der Eingebung des Augenblicks sol-gend. Ueber dem Sinnen schien er den Weg verloren zu haben. Einen Augenblick blieb er stehen, um Seile L Man verweist auch heute schon, jedenfalls sehr verfrüht, auf einen gewissen Zusammenhang der nunmehrigen tschechischen Milde mit der parlamen-tarischen Situation, der Möglichkeit einer neuen Majoritätsgruppierung und einer allfälligen Rekonstruktion des Ministeriums. Niemand wird in Ab-rede stellen wollen, daß eine Besserung der politischen Verhältnisse in Böhmen aus die parlamentarische Politik eine starke Rückwirkung üben müßte, allein die Besserung in Böhmen, also ein durch die Ord-nung der nationalen Belange ermöglichtes friedliches Nebeneinander von Deutschen und Tschechen !im Lande muß eine tatsächliche, sie muß zur Wirklichkeit geworden sein, bevor sie sich praktisch in den parlamen« tarischen Machwerhältnissen äußern kanit. Der erste Tag der Prager Konferenzen hat er-freulicherweise daS Tor zum Wege des Friedens geöffnet, aus den guten Willen und vielleicht mehr noch auf die Klugheit derjenigen, die ihn mit der Einberufung des böhmische» Landtages betreten werden, wird es ankommen, ob das Ziel erreicht und den Deutschen in Böhmen ihr gute» Recht ge° sichert werden kann. Der Iteirische Landtag und die Slowenen. Die frivole windifche Obstruktion hat wieder jede Arbeit im steiermärkischeu Landtage unmöglich gemacht und am Donnerstag wurden die Lerhand-hingen abgebrochen. Während der liberale „Dnevnik" diese Obstruktion verurteilt uud sich gegen die Ziel-und Zwecklosigkeit der slowenisch-klerikalen Obstruktion wendet und aus die Unzufriedenheit der slowenischen Wählerschaft verweist, scheinen die slowenisch-klerikalen Abordneten, an ihrer Spitze Dr. Korosec und Benkovic an ihrem starren Standpunkte festzuhalten. Der „Slowenec" schreibt a. a. solgendes: Die heutige Sitzung (vom 22. d. MtS.) des steirischen Landtages wurde aus Begehren der Slo-weiien wieder abgebrochen, ohne daß man zur Be-ratung der Tagesordnung gekommen wäre. Die nächste Sitzung wird in schriftlichem Wege einbenisen werden. Die slowenischen Abgeordneten haben er-reicht, daß sofort Verhandlungen mit den Vertretern der einzelnen Klubs stattfinden. Die slowenischen sich zu orientieren. Da sah er über die nassen Büsche hinweg ein Licht schimmern, ein matter, schwacher Glanz, der aber dem einsamen wie ein Lichtglanz des Himmels schien. Denn wo Licht ist, da sind auch Menschen. Vorsichtig zwischen dem Gestrüpp hinschreitend, und immer nach den Moorlöchern tastend und suchend, kam er endlich dem Lichtschein ganz nahe. Bor sich sah er die Umrisse einer Hütte; alt und verfallen sah sie aus. Die Tür stand offen und durch den Flur, der mit allerhand Gerümpel angefüllt war, ging er in das Zimmer. Hier war niemand; doch aus einer Nebenkammer klangen Stimmen. Eine helle, frische weibliche sprach eben: „So, das Aergste ist über. Etwas Schonung und Stillhalten und in ein paar Tagen seid Ihr wieder munter. Da steht ein Tops Milch und daneben liegt ein Stück Fleisch. Kocht Euch eine gute Suppe, das ist besser sür Euch als alles andere; morgen komme ich wieder. Und nicht den Kops hängen lassen. Bin ich einmal gefallen, dann stehe ich wieder aus und fange von vorne an." Der Amtsrichter stand ganz still da; er wagte lautn zu atmen. Da kamen aus der Kammer ein paar Personen, ein Mädchen, jedenfalls die Spre-cherin, und ein Mann. Doch kaum erblickte der den Amtsrichter, als er wie an den Boden gebannt stehen blieb. Seine Augen rollten unheimlich und funkelten wie die emes Raubtieres und zwischen den Zähnen durch knirschte er: .Sie hier in meiner Hütte? Ah, Sie wollen wohl mal sehen, wie ich mich sühre, was? Ob Sie nichts Neues finden, daß Sie mich wieder für eine Zeitlang wegschicken können? Nicht wahr, ver-urteilen können Sie? Dafür sind Sie da. Wahr-hastig, wenn ich Sie einmal treffe da draußen ...* Drohend, die Fäuste geballt, stand er sprung-bereit da. Hastig stellte sich das Mädchen zwischen K-mslye zuac.ir Abgeordneten werden bei diesen Verhandlungen ihre Forderungen auf dem Gebiete des Schulwesens und in wirtschaftlicher Hinsicht stellen. Die Deutschen waren heute sehr niedergeschlagen, weil sie sahen, daß die slowenischen Abgeordneten entschieden auf ihren Forderungen beharren. Die slowenischen Ab-geordneten sind sehr geschickt vorgegangen, als sie alle Verhandlungen vor dem Eingehen in die Tages-ordnung verhinderten. Wie nach der Lage geurteilt werden kann, wird der Landtag überhaupt zu keiner Sitzung mehr einberufen werden. Deutlicher kann diejAbsicht der Herren Kukovetz nnd Benkovic, jede ersprießliche Arbeit lahmzulegen und trotz des Widerspruches der bäuerlichen slowenischen Abgeordneten ihre Erpresserpolitik, die nur ihren eigenen Zwecken in Laibach und Wien dient, fortzu-setzen, nicht hervorleuchten. Politische Rundschau. Inland. Der deutsche Kaiser in Wien. Die „Politische Korrespondenz" bringt anläßlich des Besuches des Deutschen Kaiser» in Wien, einen Begrüßungsartikel, in dem es heißt: „In dem je-tzigen Erscheinen des Deutschen Kaisers in Schön-brunn äußert sich neuerdings das besondere gegen-seitige Verhältnis der beiden Monarchen. In nicht geringerem Maße gelangt bei dieser wie bei den früheren Begegnungen der beiden Herrscher auch die durch die Gesinnungen der Völker sestgeschmiedete Allianz Oesterreich-Ungarns und Deutschlands zur Erscheinung. Sein ganzes Verweilen in unserer Mitte wird die große Sympathie und Verehrung, die man ihm in Oesterreich-Ungarn entgegenbringt, die Wärme, mit der seine Gesinnungen für unsern Kaiser und die Monarchie erwidert werden, die Volkstümlichkeit, die er »ch hier erworben hat, aber-mals in vielfacher Weise zulage treten lassen . . Die amtliche „Wiener Abendpost" schreibt zum be-vorstehenden Besuch des Deutschen Kaisers: „Mit anfrichttger Freude begrüßt Wien den erlauchten Gast, den es in gleicher Weise als erprobten Freund deS Kaisers, wie als Schirmherrn des Friedens ehrt. Als getreuer Dolmetsch der Empfindungen aller Völker Oesterreich-Ungarns wird die Wieuer Bür-gerschast dem Herrscher des verbündeten Nachbar-reiches durch einen warmen festlichen Empfang für die beiden Männer und dem Wütenden furchtlos entgegentretend, sagte es: „Schämt Ihr Euch nicht, so einem Menschen gegenüberzntreten und das >n Eurer Hütte, Eurem Gaste? HabtJhrvergeffen.wosolchesTun hin« bringt?" „Wo der mich hinbringt," grollte der Wilderer, aus den Amtsrichter zeigend; „deshalb sucht er mich ja auf, um ..." „Ich suchte Euch nicht, noch kümmert mich Euer Tun, wenn es nicht dem Gesetze entgegen ist," bemerkte der Amtsrichter, der verwundert dem snrchtlosen Auftreten deS Mädchens gefolgt war, „nur nach dem Wege wollte ich mich erkundigen." „Wer daS glaubt," höhnte der andere. Der Amtsrichter ab.r wandte sich dem Mädchen zu und sagte dem sein Begehren. Für einen Angen-blick sah das auf, ein flüchtiges Rot stieg in seine Züge, dann sprach es ruhig: „Kommen Sie, mein Herr." Und eine Laterne nehmend, ging sie voranf. Der Amtsrichter solgte schweigend, die Begegnung hatte ihn doch mächtiger erschüttert, als er sich zu-gestehen mochte. Bor einer Hütte machte seine Be-gleiten» Halt und mit einer einladenden Hand-bewegung sagte sie: „Bitte, treten Sie ein, mein Herr!" Der Mann prallte zurück; wie etwas Ueber-natürliches sah er das Mädchen an und stammelte: „Sie — sind . . ..Ich bin Käte LubowSti," bemerkte sie ruhig, „und wenn ich nicht irre, habe ich wohl den Herrn Amtsrichter vom Bruchhof vor mir? Aber treten Sie nur ein, vielleicht haben Sie eine Botschaft für mich." Doch der Amtsrichter rührte keinen Schritt. Mit der Rechten die Türklinke umklammernd, sah er die liebliche Gestalt des Mädchens an, ihr ruhiges Wesen, ihr furchtloses Dazwischentreten, und leise sagte er: Nummer 77 die neuerliche sinnige Betätignng seiner bewährten Freundschaft danken." Die Festlegung der Unterrichtssprache. Dienstag nachmittag trat in Wien unter Vor-sitz des Abg. Dr. Groß der von den vier reindeut -scheu Kronländern eingesetzte NennerauSschuß zu einer Beratung zusammen. Die Abg. Hofbauer und Wei« deuhvfser legten einen Gesetzentwurf, betreffend die Festlegung der Unterrichtssprache an den Volks- und Bürgerschulen in Nieder- und Oberösterreich, Salz-bürg und Vorarlberg, vor. Dieser Entwurf wurde von den Mitglieden, zur Berichterstattung an ihre Parteien, beziehungsweise Länder zur Kenntnis ge-nommen. Den durch die Eröffnungssitzung der Laud-tage am Erscheinen verhinderten Ausschußmitgliedern wird der Gesetzentwurf nnverweilt zugesendet werden. Ein alpenländi scher deutschfreiheitlicher Parteitag. Der Deutschnationale Verband des steiermär-kischen Landtages faßte in seiner Sitzung am Mitt-woch einstimmig den Beschluß: „Der Verband der deutschnationalen Abgeordneten im steiermärkischeu Landtage würde es begrüßen, wenn in allernächster Zeit eine Zusammenkunft und Aussprache aller deutsch, sreiheithchen Abgeordneten der österreichischen Alpen-und Donauländer stattsände. Der Vorstand des Verbandes wird beauftragt, sich zwecks Einberufung einer solchen Abgeordnetentagung mit den freiheit-lichen Abgeordneten der anderen in Betracht kom-inenden Länder und zwar vorerst mit Herrn Abg. Dobernig ins Einvernehmen zu setzen." Aus dem polnischen Lager. In unterrichteten Kreisen gilt es als sehr zwei-selhast. daß eS im Verlause der Tagung deS gali-zischen Landtages gelingen werde, die Verhältnisse im reichsrätliche» Polenklub zu konsilidiercn. Einer-seits hat der scharse Gegensatz, der zwischen den polnische» Konservativen sowie der polnischen Volks-partei und den Nationaldemokraten (Allpolen) besteht, keine Milderung erfahren, andrerseits ist eS aber auch nicht gelungen, die nationaldemokratische Frak-tion im Reichsrate zu sprengen. Unter diesen Verhältnissen wird sich nun der Kampf der Fraktionen aus die Wählerschaft übertragen, so daß vermutlich erst Neuwahlen eine Klärung im Sinne des Sieges der Konservativen oder der Allpolen bringen werden. „Die Botschaft ist schon erledigt. Ich habe nichts mehr zu sagen und möchte zum Bruchhof zurück." Als wäre es etwas selbstverständliches, so ruhig entgegnete sie: „Dann begleite ich Sie; im Moor ist eS immer dunkel." Und wie auch der Amtsrichter proiestierte — schweigend nahm sie die Laterne und ging voraus, und der Mann, der mit hartem Herzen hieher ge-kommen war, um der da die Begriffe zwischen Liebe und Stand klarzumachen, folgte wie ein zurecht-gewiesener Schulknabe. Nicht viele Worte waren gefallen — aber die Tat, das gute Werk des Mäd» chens brannte in seiner Seele und ersüllte seine Gedanken so, daß er auf weiter nichts acht gab. Einmal glaubte er ein knackendes Geräusch zu ver-nehmen — da aber hob das Mädchen die Laterne hoch, daß der Lichtkegel weit über die Sträucher fiel, in denen es raschelte — dann war'S still. Und in seiner Begleitung waren sie eher am Bruchhof als wie er dachte. Das Mädchen wollte zurück — aber der Mann ergriff ihre Hand und zog sie mit fort: „Nein! Nein!" sagte er entschieden. „Kommen Sie, ich habe etwas gutzumachen." Und an seiner Hand schritt sie über die Schwelle des Hoses, um sie seinem Bruder zuzuführen. Dieser saß da in bitterem Sinnen und dachte an sein armes Lieb, welchen Kampf das durchzumachen habe. Plötzlich knarrte die Tür und in ihrem Rahmen stand Käte; hinter ihr sein Bruder. Zärtlich schob er die Widerstrebende hinein, uud der Liebenden Hände ineinanderlegend, sagte er weich und gerührt: „Werdet glücklich; die Liebe durchbricht alle Schranken; auch ein hartes, vorurteilsvolles Herz. Und glücklich der, der ihr folgt." Dann ging er hinaus. _ MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. $0»staa3Brirer Keimattose.*) Drei müde Wandrer kehrten ein In einer kühlen Schenke, Sah jeder stumm versonnen drein, Al« ob er Große» denke. Sie schlürften schweigend Gla» um Gla» Vom goldighellen Traubennaß. . . . Bnlieft in ihrer Seelen Traum, Saßen sie unterm Lindenbaum. Da hub der eine plötzlich an: „Grüß Sott, ihr Tischgenoffen I Wir, die im Leben nie un« sahn, Sind heut' »usammgtschlossen l Der Zufall hat un« so vereint Beim Trunk, — darum'« mir gut erscheint, Daß jeder gäb' anjetzt bekannt, We» Volk» er und sei» Vaterland! Ich bin ein Brite. fiel) und frei. Vom schönen Themsestrande, De» Meeere» weite Wüstenei Sind unsre Heimailaade l Un» ward die See zu Glück und Heil, Un» dient der halbe Srdenteil Und unsre Muttersprache — spricht Man alleren» auf der Welt sie nicht ?* So rühmte der sein Vaterland. Und feurig drauf der zweite: „Ich bin vom mar»geweihttn Strand, Fern in de» Süden» Breite! An heil'gea Kampse»stätten reich, Kommt ihm kein Land an Schönheit gleich, So süß quillt nirgendwo der Wein, Noch duftet wo ein Palmenhat». Roch weiß ich güldner Orangen glüh» AI» am Besuviohangt, Noch schönere Mädchen wo erblühn In heißer'm Li«be»vrang«!• — Allso der andre! „Run, Bohlaal* Ging'» nun zum dritten, „sag un» an, Wo einsten» deine Wiege stand! Wo rühmest du dein Vaterland?" Der tat, al» sänn' er lange nach, . . . S» glitzten seine Lider, . . . Dann hub er zitternd an und sprach: „Ihr lieben Wanderbrüder, Ich hab', — ich hab' kein Vaterland!' Und ein Tränlein fiel auf feine Hand, Dann fuhr er fort, verstört und bleich: »Ich bin «in Deutscher au» Oesterreich!* K. D. Zwerger. •) Au» .D«h«n zn haben. Im Zirkus war die Abschiedsvorstellung begonnen. Das Regiment füllte die Logen; der Zirkus war, wie zu erwarten stand, wieder ausverkauft. Der bunte, gleißende Schein, dcr aus manchen so unwiderstehlich anziehend wirkt, der Stallgeruch, da« Schmettern der Musik, da« Aufspritzen de« Sande« unter de» Hufen der dahinrasenden Pferde, die eleganten Reiter und geschmeidigen Gestalten im «nganlie-genden Trikot, der ganze „Trick" war im Gange und übte srinen Zauber au«. Die Klown« machten ihre Kapriolen; die Trapezkünstler leisteten Staunenerregendc«; die in Fr«ih«it drrffierten Pferde, herrliche Tiere, erweckten «inen Sturm von Begtisterung. Die Glanznumnitr aber kam noch erst. Man wartete darauf, wartet« mit fieberhafter Ungeduld des Augenblick« wo Bill Holdersee, „der kühnst« R«it«r der Welt", die Man«g« b«tr«ten würd«. Draußen lag die Dämmerung d«S Oktoberabend«. Die Lust war schwül, fast beklemmend. Ueber den Wiesen strömten dunstige R«b«l ihren feuchtwarmen Atem aus. Dort, wo die ZirkuSwag«n, dies« Wohnhäuser auf Rädern, wie ein« Wagenburg aufgereiht standen, erhellten Windlichter den Platz. Die Still«, die hier herrschte, kontrastiert« stark mit dem tosenden Lärm im Zirku«. Sin Flüstern nurun» terbrach die Stille; so gedämpft der Ton war. so leidrn-schaktlich war er auch. Da» Flüstern ward heftiger, drin-gender. Einzelne Worte wurden laut, Worte der Lieb«»-rasrrri. Und nun kam e« schmeichelnd, zwingend; .Entflieh' mit mir und sei mein Weib, Und ruh' an meinem Herzen au«. . . ." »Hilde, warum zitt»rst Du?" fuhr die nämliche Stimme fort. »Du liebst mich doch I Und Du bist mir'« doch eigentlich schuldig l Denn um Deinetwillen geschah doch damals alle«; daß e« mißlang, war nicht meine Schuld, war Schicksalsfügung. . . Mit geschlossenen Augen lehnte Hilde Walter in Bill Holdersee« Armen. Sie bebte wie im Fiebersrost. Wie Wogen d«r Leidenschaft brausten seine Worte über st«. Mit ihm flikhkn. . . Sein Wei werden — daS Weib de« Knnstreiter«..... Scheu irrten ihre Augen über di« ZirkuSwagcn hin, hinter deren kleinen Fenstern w«iß« Vorhänge hingen und «in Kanarienvogel im Bauer zwitscherte. Und im Innern, da hingen zwlschen dem HauSrat di« bunten Reifen, durch die die »fliegenden Menschen' voltigierten, wenn sie beim „Trick' waren. Und flitterbebrämte Jäckchen; da führt« der Zirkuspudel sein Dasein neben Bill HolderseeS rotem Frack. »Hilde, warum zögerst Du?' drängte der Kunstreiter. »Ist'« die Scheu vor dem Wanderleben? Du wirst sie überwinden lernen, denn di« Liebe wandert ja mit I Du kannst glauben, Liebling, e« lebt sich ganz gemütlich im 8 Wagen I Hilde!* schrie er plötzlich in stürmischer Ungeduld. »Du klügelst engherzig, während ich vor Sehnsucht ver» gehe l Du warst doch sonst groß und frei in Deinem Denken! Und nun, wo die Wirklichkeit an Dich herantritt, nun —? Hilde, Mädchen, so mach' mich doch nicht wahnfinnig mit Deinem Schweigen I Um Deinetwillen lieb ich Rang und Karriere . . . Wenn Du nicht mit mir gehst, dann, bei Gott l werd' ich in der Porstellung nachher den Tod suchen!' Mit einem Schrei schlang fie die Arme um seine Gestalt. »Geliebter, um Goltc»will«n, splich so etwas nicht aus! Ich liebe Dich über alles —.* Sie stockte plötzlich und zog ihn heftig um einen Schritt zurück, indes ihre Recht« abwehrend durch die Lust fuhr. »Was tust Du, Hilde, — was ist?" fragte Holder« s«, befremdet über ihr Tun. „Siehst Du nicht dort im Lichtschein die weißen Fäden durch die Luft schweben?' flüsterte sie unruhig „DaS sind die Fäden des Mariengarn». Sie wollten gerade auf Dich zuschweben, Bill. „So laß sie doch, süßes Närrchen!' lachte er. »Nein, nein!" stieß sie hervor und legte schützend die Arme um ihn. »Da» Maiiengarn bringt Unglück, sagt man.' »In Deiner Hand liegt'S, eS abzuwenden, Hilde, mein Lieb!' sagte er bedeutungsvoll. „Vier Jahre lang hab« ich gearbeitet, habe ich mein Leben in Gefahr begeben, um soviel zu v«rdien«n, daß Du «S gut haben solltest, Hilde. DaS Ziel war mein Leben, Hoffnung. Nun ich eS erreicht habe, willst Du mir den Prei» verweigern, Geliebte?' Er ueigte sein Antlitz auf da» ihre. Sieghaft, liebe-strahlend sah er ihr in die Augen, — da» war der »äm-lich« Blick, mit d«m er sie einst sich zu eigen gemacht, der Blick, der sie Heimat und Vaterhaus und Sitte »er-gefsen ließ. Willenlos gab sie sich seinen Küffen hin. „Wann willst Du, daß ich komme, Liebster?' murmelte sie. Sein Iubtlschrci durchhallte die Stille. „Eine halbe Stunde nach Schluß der Vorstellung, Liebling, hier, an dieser Stelle. Jetzt spielt die Musik im ZirkuS Tusch I In zehn Minuten muß ich auftreten! Darnach mache ich mich sofort reisefertig. Wir fahren allein voraus, selbst vtrständlich. Also,' — er sah auf die Uhr — »noch eineinhalb Stunden und — Du bist mein!" Noch einmal preßte er sie ungestüm an sich. Dann riß er sich loS und stürmt« inS Zelt, während Hild« über d«n von Windlichtern ungewiß beleuchteten Platz schritt und langsam d«n Weg zum Schulhause nahm. E« war um die elfte Abendstunde, als die Tür de« Schulhauses geräuschlos geöffnet ward, und Hild« Walter, in «inen losen, dunklen Mantel gehüllt, darunter sie di« Reisetasche trug, trat heraus. Dunkel lag da« Hau« da; nur im Zimmer de« Lehrer« schimmerte noch Licht; er pflegte stet» bi» Mitternacht über den Büchern zu sitzen. Die Augen de» Mädchen! hefteten sich an diesen Lichtstrahl fest. Er hatte nicht viel für sie übrig gehabt, der Vater, er liebte feine Bücher über all«». Aber er hatte fie doch liebgehabt auf seine Art und ihre Flucht würde ihn doch schwer treffen, ihn und seinen Ehrbegriff. Ein etwa« würgte ihr die Kehle. Ihr war so bange, so gequält zu Sinn. Es tat Ihr weh, daß sie den Vater hinterging und allein zurückließ, und es graute ihr vor dem Nomadenleben, daS vor ihr lag; der Gedanke ließ daS Gefühl der Seligkeit über Bills Besitz nicht in ihr aufkommen. Und doch — wie schwer waren sie gewesen, die Jahr der Trennung I Nun st« ihn wiedergesehen, vermochte sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr zu deicken. Noch einen Blick zum Fenster d«S Bater» hin, dann schritt sie hastig dem Zirku« zu. Sie ist pünktlich. Gerad« «ine halbe Stund« nach Schluß d«r Vorstellung war'S. AlSdann pflegt da» Pub« likum sich verlaufen zu haben und hier vor dem Tore Stille zu herrsch«». Heut« aber war eS ander«. Der Weg war belebt; wied«r und wieder kamen Leute Hilde entgegen. Jetzt «in« ganz« Schar; st« sprachen aufgeregt; ihre Stimmen hallten durch den Abend. Wa« bedeutete da»? Hatt« dir Vorstellung länger gewährt, war sie jetzt erst zu Ende? Denn sämtliche Passanten kamen den Weg, der vom Zirku» führt«, her. Eine leise Unruh« beschlich sie. Sie zog den Schleier tiefer über da» Gesicht und flüchtete unter di« Bäum«, deren noch zum T«il belaubte Wipfel tieferen Schatten warfen. »Der Hengst hat seinen Reiter auf dem Gewissen!" behauptete eine Baßstimme; dröhnend scholl e» durch die Dunkelheit. „Ich hab' gehört," wandt« «In anderer ein, „der Reiter soll 'ne freudige Aufregung gehabt haben und unter dieser Einwirkung unaufmerksam gewesen sein und so die Macht über da» Tier verloren haben." Hilde blieb stehen; als habe eine kalte Hand ste berührt, so eisig kroch eS durch ihre Adern. Da» va« nommene wirrt« durch ihrrn Kopf — bezogen sich dir Worte etwa auf Bill? Allmächtiger, wenn e« so wäre e Nach ihm aber war ja noch ein and«r«r Parforcenite. aufgetreten, wie ste wußte; e« konnt« ja diesen betreffen r Jedenfalls war ein Unglück geschehen, und daher hatte sich die Vorstellung verzögert. Sie wollte die Leute anrufen, fragen, was passiert, allein kein Wort kam über die angstbtbenden Lipp «n 4 Jetzt f»m, gerade ihr entgegen, eine Fran gelaufen; fit gehörte ostenbar dem Arbeiterstande an. Al» sie einander begegneten, blieben beide stehen. Hilda erkannte in der Frau di« alte Zeitungsfrau. Diese heb sofort an: „Schön guten Abend, Fräulein Walter! Haben Fräulein schon gehört? Herrje, da» Unglück! D«r kühnst« Rtiter der Welt, wie er sich nannte, der frühere Herr Leutnant von Holdersee — Fräulein '.ab«» ihn ja wohl auch grkannt? — ist mit s«in«m Pferd« gtstürzt! Er kann nickt lebt» bleiben, sagt der Arzt! Ja — ja, i» sage immer, zur Zeit, wo da» Mariengarn durch di« Luft gibt'S Unglück." —-- .Sieh nur, hier steht e»," flüsterte «in« W«il« später d«r Schuilehrer Walter triumphierend und rieb sich ver-gnügt die Hände. Worauf er seit Jahren erpicht gewesen, e» ,u wissen, hatte ihn nun der Zufall entdecken lasten. In freudiger Aufregung erhob er sich, hielt da» Buch dicht ui.ter den Schein der Lampe und la» mit hockgezogenen Brauen nochmals die entdeckte Stelle: »Ltecum album, die richtige Bogel»istel, finde» man mitunter auf dem Stamm der Steineiche. Der Schmarotzer gleicht einem klotzig runden Wulst." — — — Zu der gleichen Zeit kniet« Hild«, sein Kind, unter heiße» Seelenschmerzen an Bill Holdersee« Lag«r. Auf den Sandboden der Manege, an der nämlichen Stelle, wo er gestürzt war, halte man d«u sterbenden Artisten auf Kissen gebettet. Sein Haupt ruhte in Hild«« Arm, seine «rkaltend« Hind in ihrer bebenden Richten. Sein Atem rang mit d«m entfliehenden Leben. wäh> rend er flüstert«: »Hild«, mein Leben, — Du haltest recht, — da« Mariengarn — bringt Unglück. Da» Schicksal trennt un«, — ich — muß sterben . . . Küss« mich noch einmal — für — di« Ewigkeit.' Ein letzter Seufzer und dann Stille. Ein wehe» Aufschluchzen . . . Der rote Samm«teorhang der Ma-ntg« bewegt stch leise im Luflhauch Draußen verkündet eine Uhr die Miiteinachlsstund« — hinter Bill Holderse« ist d«r Lebensvorhang gefallen. Keiteres. B«rschnappt. Meßb«suchrr: „Bin ich hier richtig? Sind hier die zusammengewachsenen Zwillinge Anna und Josesa zu sehen?" — Budenbesitzer: ,Ja l Ab«r die Jo> sefa hat heute AuSgang!" Ausgeschlossen. Friedensrichter: „Sie haben den Herrn Kläger Temperenzler geschimpft 1" — Herr Bier« huber: „Ich bitte mein« Betrunkenheit al» milderen Um» stand gelten zu lasten — im nüchternen Zustand wäre dieses schrecklich« Wort nicht über meine Lippe» komme».' Eing«gang«n. „Sagen Sie mal, gib«'» unter den Menschenfressern auch Vegetarier?" — Asrikaforscher: »Natürlich, di« fressen die grüne» Jungen» auf." «»« der gute«. alt«« Zeit. Bürgerwehrhaupt. mann: »Leute, da« geht nicht, daß welche da« Seitengewehr an die link« — andere a» die richt« Seit« bind«». Ent-weder tragt Ihr den Säbel all« an der linken oder all« an der rechte» Seite!" Di« S ch w i« germutt« r dt« Professor« „Si« hab«» nun all« Ihr« dr«i Töchter an Professoren v«r-heiratet — nun ist e« wohl recht langweilig und einsam sür Si« 7" — »Wo denken Sie hin? Wa« glauben Sie, »a« ich dtn ganz«» Tag zu laufen habe, um all' di« Regenschirm« witder zu holen, die meine Schwiegersöhne stehen lassen!" Parierter Hieb. Patient: »Herr Doktor, die Do-si« Opium, die Sie mir verschrieben haben, war ja «norm. Mrin Freund sagt, Sie seien der reine Viehdoktor." — Arzt: »Lassen Sie sich da« nicht gefallen, mein Lieber!" Auf der Höhe der Zeit. «Meiner Tochter ist der TenniSball eine» Prinzen in» Auge gefallen; mein Schwiegersohn ist mit sein«r Jacht bei der Kieler Woche gekentert; mein Aeltester hat da» Schlüsselb«in b«i der Lteplechal« in Baden Baden gebrochen; mein jüngster Sohn ist im Automobil mit drm Fürst«» DingSkirch zu-sammingkstoßrn; meine Frau ist au« dem eigene» Luft-ballon gefalle»: — Nun sag' noch einer, daß wir keine feine Familie sind!" Eigene« Rasierzeug. Al« ich, schön eingeseift, bei me'nem Barbier sitze, betritt ein bebrillter Herr den Lade», der vom Chef und vom Personal mit der einem Stammkunden gebührenden Höflichkeit begrüßt wird. Der Chef instruiert den neue» Gehilfen, an dem gerade die Reihe ist: »Der Herr Oberlehrer hat eigene« Rasierzeug Nummer 46." — Ganz pikiert fällt der ihm in« Wort; »46 — 44 — Si« brauch«« doch bloß an da» Jahr der Ermor» dung Cäsar« zu denken!" Im Schwammg«schLft. Herr, zu einer hübschen B«rkäuferia: »Mein Fräulein. Ihre Schönheit gleicht diesem nassen Schwamm l" — »Wieso, m«i» Herr?" — »Run, ste läßt stch wie dieser auch nicht mit Worten au»drückea." Au» der Schule. Die kleine EU» hat seit weni-gen Wochen ein« neue Lehrerin. Zu Hause wird fie gtfragt, wie ihr dies« gefällt, und ste antwortet freud«strahl«nd: „Ach, Fräulein ist so fein. Sie braucht immer so hochgebildete Worte. Heute sagte ste zu un«: Ich »in hier wirklich wie unter Idioten." Schlagfertig. Sin Junge läßt in der Stadt» bahn «in Fenster herunter, obgleich da« Fenster gegenüber geöffnet war. Der Herr, der dort fitzt, fordert ihn auf, da» andere Fenster wieder zu schließen, und setzt hinzu: »S« ist kalt draußen." Der Junge gehorcht und entgegnet: „Na, denk« S«, det et nu draußen wärmer i«?" G«»ug davon. „ffli« — Si« waren In diesem Jahre nicht in Marienbad?" — „Nein, wissen Sie: man kriegt da« Dünnewerden mit der Zeit dick." Nummer 77 JJrntrdjc JUrtdjt Seite 3 Ausland. Türkei. Von Gewgheli abgegangene Truppen, welchen sich der Gendarmeriekommandant von Saloniki nnd die Kommission sür Bandenverfolgung angeschlossen hatte, begannen nachdrücklichst die Entwaffnung in den Gegenden von Katharina, Aenerdsche und Kara-saria. Die Behörden wurden verständigt, daß in den Bergen in der Nähe von Katharina und Karaseria große Waffenvorräte versteckt seien. Die rumänischen Flottenrüstungen. Dem „Matin" wird aus Sofia gemeldet: Der rumänische Staat plant, eine starke Kriegsflotte zu bauen, wofür der Gesamtbetrag von 250 Millionen Lei ausgeworfen werden soll. Die englische Königsjacht in Gefahr. Bon der englischen Königsjacht „Bietern and Albert" ist ein drahtloses Telegramm eingetroffen, daß das Schiff in der Nordsee von einem heftigen Gewittersturme überrascht und daher auf hoher See bleibt. An Bord befindet sich die Königin-Witwe von England, die für längere Zeit in Kopenhagen Aufenthalt nehmen wird. DaS Einlaufen der Jacht wird heute erwartet. Ungarn. Der gemeinsame Ministerrat hat beschlossen, der Krone die Einberufung der Delegationen für den 12. Oktober vorzuschlagen. Die Konserenz besprach auch das gemeinsame Budget für 1911, das der zweitnächsten Delegation vorzulegen ist und nahm schließlich Mitteilungen des gemeinsamen Finanzmi« nisterS über laufende Angelegenheiten der bosnischen Verwaltung entgegen. Die Befestigung des Panamakanals. Der „Newyork Herald" meldet aus Tokio, daß die Absicht der Bereinigten Staaten, den Panama-kanal mit Befestigungen auszustatten, in ganz Ja-pan lebhafte Kommentare der Presse und der Be Horden hervorgerufen habe. Hohe japanische Beamte erklärten, eS sei sehr gefährlich, Mittel zu bewilli-gen, die den Bereinigten Staaten das ausschließliche Recht der Anlage von Befestigungswerken am Pana-makanal geben und verlangen, daß das Prinzip der Neutralität, wie es durch den amerikanischen Staats-sekretär Knox festgelegt und erläutert worden sei, auch weiterhin beobachtet werde. Aus StaiN und Land. Evangelische Gemeinde. Morgen, Sonn, tag findet in der ChristuSkirche um 9 Uhr vormittags ein AindergotteSdienst (Pfr. May) und um 10 Uhr der Gemeindegottesdienst (Bikar Lohmann) statt. Montag abends 8 Uhr verfam-meln sich im evangelischen Gemeindesaale die Mit-qlieder der „Jungmannschaft Scharfen au". Mittwoch um 8 Uhr der evangelische Kirchenchor. Donnerstag abends findet im Turmzimmer des Deutschen HauseS der 111. evangelische Bürger, abend statt. Hier wird Herr Pfarrer May einen Bortrag über „Die Not unserer deutschevangelischen Brüder in Ungarn" halten. Hierauf Diskussion. Hiezu ist jedermann herzlich eingeladen. Abgeordneter Marckhl vor seinen Wählern. Abgeordneter Marckhl erstattete am 19. September in einer zahlreich besuchten Wählerver-sammlung in Windisch-Feiftritz seinen Rechenschasts-bericht. Er schilderte in eingehender Weise die Ent-Wicklung der parlamentarischen und politischen Ber-Hältnisse seit seiner letzten Berichterstattung und führte an der Hand von Tatsachen das Verwerfliche und Schädliche der slowenischen Obstruktion im Reichsrat und steiermärkischen Landtag vor. Einerseits werde durch den Mißbrauch dieser Takttk zu persönlichen Strebereien und Erzwingung der Erfüllung unzeit-gemäßer Forderungen nationalpolitischer Natur, deren Prüfung auf ihre Stichhältigkeit man ausweichen wolle, das Ansehen deS Parlamentarismus im Volke herabgesetzt, das konstituionelle Empfinden erstick- und dem Absolutismus die Wege geebnet. Andrerseits sühre die Verhinderung der parlamentarischen Arbeit ;u einem Stillstand im gesamten Wirtschaftsleben, der zum Rückschritt führe, waS angesichts der tristen finanziellen Lage deS Staates und der Linder fühl-bare und kaum wieder gutzumachende Schäden zur Folge haben muß. Nach eingehender Besprechung des Finanzplanes, der unter den gegebenen Berhältnissen mit entsprechenden Abänderungen gebilligt werden könne und auS dem die nichtannehmbare Wein- und Mineralwassersteuer auszuschalten sei, erörterte Red-ner die Teuerungssrage, deren Lösung keinen Aus-schub vertrage. Pflicht der Regierung sei es, nicht nur die unmittelbaren Ursachen der allgemeinen Teu-erung zu ergründen und Abhilft zu schaffen, sondern auch dort, wo die Teuerung auf eine unlautere Preistreiberei zurückzuführen sei, dies rücksichtslos auszudecken. Sicherlich seien alle Maßnahmen zu bil-ligen, die geeignet sind, in zweckentsprechender Weise und ohne Benachteiligung der Konsumenten die Land-wirtschaft, insbesondere die heimische Viehzucht zu fördern, damit diefe in die l'age komme, nach Möglichkeit den Bedarf im Jnlande zu decken. Dies sei jedoch nicht im Handumdrehen zu erreichen. Da aber die Lebensmittelteuerung sich zu einem ein-schneidenden Notstand herausgebildet habe, müsse die Produktion des Auslandes herangezogen werden, dies allerdings aus eine Weise und in solchen Gren-zen, daß nicht eine vollständige Abhängigkeit vom Auslandsmärkte Platz greise, die unter Umständen verhängnisvoll werden könnte. Mit der Oeffnung der Grenzen werde der Industrie das Absatzgebiet erweitert, was sich insbesondere in der Bewilligung dir Erzeugnisse sür das Inland äußern werde und damit auch den inländischen Abnehmern, somit auch der Landwirtschaft zu gute käme. Der Stand der StaatSsinanzen und der Umstand, daß der Aussall im Staatshaushalte in den in Aussicht genommenen neuen Steuern beziehungsweise Steuererhöhungen, die nur in der Branntweinsteuer die breiteren Bolks-schichten träsen, ihnen aber durch die höheren Ueber-Weisungen an die Länder ihnen indirekt wieder zu-gute kämen, ersordern ein sparsames Gebahren mit den Staatseinnahmen. Doch müsse an richtiger Stelle gespart werden. Wenn man daran gehe, einzelnen Ländern aus dem Tttel des EntsalleS der Kanalbauten Zuwendungen zu machen, die den Staat mit mehreren hundert Millionen Kronen belasten, so werde man sich dies in Steiermark nicht gefallen lassen. Müsse man sich in Steiermark schon damit abfinden, daß dieses Land im bedeutenden Maße sür die Verzinsung und Amortisation jener Staats-schulden auskommen müsse, die gemacht wurden, um die BerstaatlichungSaition und den Bau der Tauern-und Karawankenbahn, die mit der Ablenkung des Verkehres für Steiermark einen effektiven Nachteil im Gesolge haben, durchzuführen, so beinhalte die Absicht, die teueren und unrentablen Kanäle zum überwiegenden Teil aus Staatskosten zu bauen oder den betreffenden Ländern aus dem Titel der Kom-pensation aus Steuermitteln, also auch auf Koste., der Steuerzahler Steiermarks Zuwendungen zu machen, eine Zumutung, die mit aller Energie zurück-zuweisen sei, zumal gerade Steiermark in mancher Beziehung stiesmütterlich behandelt und vernachlässigt werde. Redner besprach sodann seine Tätigkeit aus wirt-schastlichem Gebiete und insbesondere aus dem Ge-biete der Gewerbeförderung, der besonders sür Unter-steiermark ein größeres Augenmerk zuzuwenden sei und skizzierte sodann in kurzen Zügen die politische Lage. Aus die Gesahr hin, als EinigkeitSmeier verlästert zu werden, müsse er der neuerdings aus die Notwendigkeit verweisen, angesichts der Rallie-rung der politischen und nationalen Gegnerschaft unter Beiseitestellung alles Trennenden die Einigkeit der Deutschfreiheitlichen nach Möglichkeit zu festigen. Gewisse vielleicht berechtigte Unstimmigkeiten dürfe man nicht soweit auskommen lassen, daß sie in die einheitliche Taktik der deutschfreiheitlichen parlamen-tarischen Bertretung einen Riß bringen. Angesichts der wachsenden Bedeutung der südslawischen Frage, die bestimmt war einen Gegenstand der Klagensnrter Tagung zu bilden, sei der Aufschub dieser Tagung zu bedauern. Mit dem Appell, daß auch die Wählerschaft den Gedanken der Einigkeit, in der die Ge-währ für eine gedeihliche Entwicklung auf politischem und nationalen Gebiete und sür die Festigung des deutschen Besitzstandes im Süden zu suchen sei, schloß der Redner seine mit lebhasten Beisall aus-genommene Ausführungen. Nachdem Bürgermeister Stiger dem Redner für seine Ausführungen im Namen der deutschen Reichsratswählerschaft von Windlsch-Feistritz wärmstenS gedankt hatte, wurde in einer einstimmig angenommenen Entschließung dem Reichsratsabgeordneten Marckhl das vollste Ber-trauen ausgesprochen. Todesfall. Mittwoch den 21. d. M. ist in Gmünd in Oberkärnten Fräulein Cäcilie Güssen-bauer nach kurzem schweren Leiden gestorben. Die Verblichene war eine Schwester der Gattin deS Stadtamtsvorstandes Herrn Dr. Otto Ambroschitsch. Edmund Schmid gestorben. Am Donnerstag abend gegen halb 7 Uhr starb plötzlich während einer Ausschußsitzung des Marburger Gemeinderates der Direktor der LandeSversuchSanstalt, Herr Edmund Schmid, an einem Schlagansalle. Der Tod deS Direktors Edmund Schmid bedeutet sür die Deutschen Marburgs und des Unterlandes einen uncrsetzlichen Berlust. Direktor Schmid hatte sich nicht nur um das Gemeinwesen der Stadt Mar-bürg große Verdienste erworben, sondern auch im nationalen Leben leistete er Großes. Er war Ob« mann der Marburger SüdmarkortSgrnppe durch lange Jahre, Obmann des Deutschen BereineS für Marburg und Umgebung und dann Mitglied deS Deutschen Bvlksrates sür Untersteiermark. Da» Leichenbegängnis findet Samstag vom Trauerhause in der Postgasse aus statt. vom Landesschulrat. Der Landesschul-rat hat dem Mitgliede des OrtSschulrateS nnd Be-zirksschulrates RadkerSburg Oswald Edl. v. Kado-litsch, LandtagSabgeordneten und Bürgermeister der Stadt RadkerSburg, für seine eisrige Tätigkeit im Interesse der Schule und sür seine große Förderung des Schulwesens die Anerkennung ausgesprochen. Dem Oberlehrer in Franz, Simon Maglic, wurde anläßlich der über sein Ansuchen ersolgten Ber-setzung in den Ruhestand für vieljährige, «sprieß-liehe Leistung im Schuldienste die Anerkennung aus-gesprochen. Angestellt wurden als Oberlehrer u. a an der Volksschule in Köbl der definitive Lehrer und Schulleiter in Plesivec Heinrich Bregant, an der Volksschule in Gutenberg der provisorische Lehrer und Schulleiter Josef Senker, an der Volksschule in St. Georgen a. P. der definitive Lehrer in Hl. Kreuz Johann Robnik und an der BolkSschule in Heiligen Geist i. d. K. der definitive Lehrer in Gonobitz Umgebung Friedrich Kozuh; als definitiver Lehrer und Schulleiter an der BolkSschule in Sankt Rochus a. d. S. der definitiv« Lehrer in Sankt Barbara b. W. Marie Schweigler, an der Bolks-schule in Fraßlau die Lehrersupplentin Marie Klancnik und an der BolkSschule in Heilenstein die Lehrer-supplentin Anna Suhac. Der Oberlehrer in Jahring Martin Bresnik, der definitive Lehrer in Maruu Felix Mahor und der definitive Lehrer in Cilli Jakob Goriup wurden über ihr Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. Abschiedsfeier. Am Dienstag den 20. ds. veranstaltete der hiesige Deutsche Athletik-Sportklub im BerbandSheime Krell eine Abschiedsseier zu Ehren der scheidenden Mitglieder Cölestin, Gospo«' daritsch, Kalander, Josef Krell, Maje-ritsch und Pristouschegg, welche mit Oktober in den Militärstand eintreten. Der Obmann Herr Franz Rebeuschegg richtete an die Scheidenden einige Worte, in welchen er hauptsächlich die dienste der Genannten um den Berein hervorhob und schließlich den Wunsch ausdrückte, die scheidenden Herren mögen auch späterhin dem Bereine ihre Unterstützung und ihre bewährte Kraft nicht ver-sagen. Er schloß seine Ansprache mit herzlichen Glückwünschen an die Scheidenden aus ihrem kom-wenden schweren Lebenswege. Im weiteren nahm die Feier einen recht heiteren und vergnügten Ber-laus und dürfte den Scheidenden noch lange in an-genehmer Erinnerung bleiben. Der Cillier Deutsche Athletik-Sport, Klub. Am Sonntag den 25. d. M. findet in Graz zwischen der zweiten Mannschaft des Grazer Athletik«Sportklubs nnd dem Eillier Athletik-Sport-klub daS Revanche-Fnßballwettspiel des am 22. Mai in Cilli stattgesnndenen Wettspieles, welche» zu Gunsten der Grazer mit 6:1 endete, statt. Da sich unsere Mannschaft seither etwa» gebessert hat, so dürste diesmal das Ergebnis des Wettspieles auch ein besseres sein und wir hoffen, daß jeder einzelne unserer Mannschaft seinen Mann stellen wird. Es ist nicht ausgeschlossen, daß am 2. Ok-tober unsere Mannschaft auch in Klagcnfurt mit der ersten Mannschaft des Klagensurter I. Fußball-klubs ein Wettspiel auStragen wird, was jedoch erst nach dem Grazer Wettspiele spruchreif und von ver-schiedenen Umständen abhängig gemacht wird. Amtsveruntreuung durch den vor-fitzenden eines Ortsfchulrates. Der „Sto-venski Narod' berichtet aus Sachsenfeld: Hier erregt ein unerhörter AmtSbetrug Aufsehen, den der slo-wenischklerikale Borsitzende des OrtSschulrateS in Pletrowitsch, F. E. Friedrich, begangen hatte. Man erfuhr, daß er bei der Steiermärkischen Sparkasse in Graz durch mehrere Jahre um eine Unterstützung für die Suppenanstalten in Pletrowitsch nnd Liboje angesucht hatte. Er erhielt jährlich 360 Kronen, Seite 4 Deutsche Wacht Nummer 77 aber daS Geld hat er weder der Suppenanstalt in Pletrowitsch abgeführt, noch der in Liboje, da dort eine solche nicht besteht. Um die Angelegenheit interessiert sich die Direktion der Steiermärkischen Sparkasse und die k. k. BezirkShanptmannschaft Cilli. — F. E. Friedrich, der auch andere Geldaffären hat, war bei den letzten Gemeinderatswahlen in Pletrowitsch der leidenschaftlichste Agitat-r für die windischklerikale Partei. Pastellbilder. Im Schaufenster der Buch-und Kuilsihandlung F. Rasch sind zwei vom akadem. Maler A. Palkovich künstlerisch ausgeführte Pastell» bilder (Porträts) ausgestellt. Bestellungen nimmt Lichtbildner Herr A. Perifsich entgegen. Der Meineidpfarrer SuschniK. Einer Nachricht aus Kerschbach zufolge hat Pfarrer Franz Sufchnik, der kürzlich seine wegen des Verbrechens des Meineides erhaltene Kerkerstrase angetreten hat, auf seine Psarrerstelle in Kerfchbach verzichtet. Sonderzüge nach Graz. Anläßlich der vom 1. bis 9. Oktober stattfindenden Grazer Herbst-messe verkehren am 6. und 9. Oktober Sonder-züge mit 40 Prozent Fahrpreisermäßigung, deren Rückfahrkarten acht Tage für alle Personenzüge giltig sind. Abfahrt von Cilli 6 Uhr 3» Minuten früh, Ankunft in Graz 10 Uhr 25 Minuten vormittags. Näheres ist aus den auf den Bahnhöfen angeschlagenen Plakaten ersichtlich. Mesner und Pfarrersköchin. Der Kirchenpropst Franz Kotnik ans Sele bei Windisch-graz machte dte Anzeigt, daß ihm durch den Mesner gemeldet wurde, es sei der Opfersiock der dortigen Pfarrkirche erbrochen und daraus der Betrag von 18 bis 20 Kronen entwendet worden. Auch feien vom Pfarrer verschiedene LebenSmittel und Kochgeschirr abhanden gekommen. Aus die Anzeige wurde« beim Bezirksgericht Windifchgraz Erhebungen eingeleitet und dabei die überraschende Tatsache zu-tage gesördert, daß der Mesner selbst der Opjer-stockmarder ist und er auch mit Hilse der PsarrerS-köchin, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt, dem Pfarrer LebenSmittel und Geschirr entwendet hatte. gum Rottenmanner Eisenbahnunglück. Der schwerverletzte Julius Pöchsteiner, Wertmann aus Amstetten, eines der Opfer des Rottenmanner Zusammenstoßes ist gestern im Krankenhause seinen Verletzungen erlegen. Dies ist das nennte Todes-opser. Postdiebstahl durch einen Aushilfs-boten. Aus Marburg wird gemeldet: Nach einer drahtlichen Mitteilung wurden am 22. d. M. beim Postamte in Pößnitzhosen bei Marburg ein Post-beutel mit 1200 Kronen Bargeld und zwei rekom-mandierte Briese entwendet. Der Täter ist der 21jährige AuShilsSbote Franz Weingerl, ein ziemlich großer, schlanker Bursche, mit blassem, bartlosem Gesicht, der mit dunklem Stoffanzug und Halbstiefeln bekleidet ist und einen Ausseerhut mit grünem Band trägt. Der Dieb ergriff die Flucht aus dem Fahr-rade des Postmeisters Weingerl. Er wurde heute früh auf der Straße gegen Marburg gesehen. Gastwirtschaftliche Kochkurse. Der Landesverband sür Fremdenverkehr hat mitgeteilt, daß unvorhergesehener Hindernisse wegen, der gast-wirtschaftliche Kochkurs nicht im Hotel Gesäu e in Gstatterboden, sondern im ueuerbauten, am Fuße des Gnmmiug reizend gelegenen Hotel Adols Adam in Pürgg (Ennstal) stattfinden wird. Atle übrigen in der früheren Mitteilung enthaltenen Bestimmungen bleiben aufrecht. Mit der Mistgabel. Der BesitzerSfohn Franz Mirt in Lichtenwald kam vor kurzem mit Markus Senica in Streit. Vom Zorn gepackt, holte ersterer eine Mistgabel und schlug damit aus Senica los, so daß dieser an der linken Hand schwer verletzt wurde. Grazer Herbmesfe. Das fünftemal feit ihrem Bestände wird heuer in der Zeit vom 1. bis 9. Oktober die Grazer Herbstmesse veranstaltet, welche sich in diesen Jahren zu einer ständigen Einrichtung herausgebildet hat und zum Sammelpunkte eines großen Kreises von Interessenten der österreichischen Alpenländer geworden ist. Jedes Jahr bestrebt, Neues zu bieten, wird heuer eine Ausstellung moderner Wohnungseinrichtungen den Hauptsaal der Industrie-halle einnehmen. Der Nordtetl ist dem steiermärkischen Bienenzuchtverein eingeräumt, der dortselbst eine bienenwirtschastliche Ausstellung veranstaltet und an-läßlich des am 2. Oktober stattfindenden JmkertageS die Bienenzüchter Oesterreichs und Vertreter vom Auslande hiezu einladet. Eine Rinderschau des ZuchwereineS sür alpines Grauvieh, der landwirt-schaftliche Maschinenmarkt, sowie die Weinkosthalle der steiermärkischen Musterkellereien werden dem Landwirte viel Sehenswertes bieten, desgleichen wird >ie BlumenanSstellung voraussichtlich vieler Beachtung begegnen. Eine Hauptanziehungskraft gewinnt >ie Herbstmesse durch die Aufstiege des Renner'fchen LenkvallonS II, ..Graz", welcher seiner Vollendung entgegengeht und der sich aus seinem Vorgänger 1 „Estarik" zu einem modernen, mit allen Errungen-chasten der Flugtechnik ausgestatteten Luftschiffe her-ausgebildet hat. Haben sich doch auch die Erbauer des letzteren, die .Rennerbuben" zu ernsten, jungen Männern entwickelt, die gewiß bernsen erscheinen, auf diesem Gebiete eine weit über die Grenzen Oester-reich« hinaus beachtenswerte Rolle zu spielen. Für Unterhaltung der Messebesucher ist durch den reich beschickten Messeprater in ausgiebiger Weise gesorgt. Unter den zahlreich verpflichteten Musikkapellen dürfte in erster Linie die nordamerikanische Jndianerkapelle, welche für eine Reihe von Konzerten gewonnen wurde, allgemeinem Interesse begegnen. Außer )ieser etnographischen Sensation kommt ein äthi-opischeS Jägerdorf und manch anderes Sehenswertes zur Schaustellung. Auf sportlichem Gebiete wären die Trabwettfahreu am 2., 6. und 9. Oktober und das Fußball Endspiel um den Herbstmesse - Wander-preis am 9. Oktober zn erwähnen. Durch Sonder-züge mit 40 Prozent Fahrpreisermäßigung ist Ge-legenheit geboten, zu günstigen Bedingungen der schönen Murstadt einen Besuch abzustatten, die auf allen Gebieten rüstet, die HerbstMessebesucher auf da» würdigste zu empfange« und ihren Aufenthalt zu einem fröhlichen uud genußreichen zu gestalten. Märkte in St. Georgen a. d. S.-V. Hier finden jährlich 12 Märkte statt. Namentlich die Pferde- und Rindermärkte werden sehr gut besucht. Die Märkte finden statt: 2. Jänner. >0. Februar. 12. Mär^i. 24. April. *. Mai, Montag nach dem Frühjahrsquatember, 22. Juni, 18. August. Montag noch dem Herbstquatember, 28. Oktober, 19. No vember und 10. Dezember. Tüffer. (Rauferei.) Mittwoch abends entstand in der Gemeinde St. Kristof bei Tüffer zwischen Andreas und Thomas Vidmar einerseits und Anton Brecko d. Ae. und d. I. andererseits eine arge Rauserei. Dabei versetzte A. Vidmar dem Brecko d. I. einen Niesserstich in den Kops, während Thomas Vidmar dem Brecko d. Ae. mit einem Steine eine große und tiefe Wunde am Kopfe beibrachte. Nun schlugen Jakob Goluh und Brecko I. den Andreas Vidmar mit Prügel» derart über den Kopf und Rücken, daß er aus Ohr und Nase blutete und am Tatorte liegen blieb. Vidmar wurde dann von- Brecko d. Ae. anfgeyobe» und im Waqen in seine Behausung gesührt. Auch der Mit-rauser Frauz Lah hat dem Vidmar, als er schon bewußtlos am Boden lag, einen Schnitt mit einem Messer über die rechte Handfläche versetzt. Andreas Vidmar wurde bei dieser Rau'erei lebensgefährlich verletzt, da er einen Schädelbruch mit Gehirner« fchütterung erlitt. Auch alle übrigen Teilnehmer an der Rauferei trugen Verletzungen davon. Die Gendarmerie in Tüffer hat die Erhebungen bereits eingeleitet. Hrastnigg. (Unglücksfall im Berg-werke.) Die beiden Bergarbeiter Georg Penc und Joses Rebersek, die beide in der Arbeiterkolonie in Hrastnigg wohnen, waren in der Grube mit dem Umwerfen eines sogenannten Strechenzimmers be-schäftigt. Als Rebersek einen Riegel durchhackte, brach daS Zimmer unvermutet zusammen, schlug diesem die Hacke auS der Hand, schleuderte sie gegen den danebenstehenden Georg Penc und traf ihn am Bauche. Er trug dadurch eine sehr schwere Ber-letzung davon und mußte inS Spital gebracht werden. Eine moderne Hausfrau verwendet sür die weichen Fußböden ihrer Wohnung nnr die heute schon allgemein bekannte gesetzlich geschützte echte Eisenstädter „Eglasine" -Fußbodenfärbe, welche in drei Stunden mit spiegelndem Hochglanz?, vollkommen geruchlos und hart austrocknet und größte Dauer-hastigkeit verbürgt. „Eglasine" - Fußbodensarbe ist in jeder größeren Material-, Färb- und Spezereiwaren-Handlung vorrätig. Alleiniger Erzeuger: Lackfabrik Gebrüder Eifenstädter, Wien 1V/1. Man achte genau aus die Schutzmarke .Eisener Ritter", welcher aus jeder Dose ersichtlich ist. «Ein 16jähriger Mörder.) In Gaisen heim erwürgte ein Ikjähriger Knabe seine Geliebte, nachdem ihm diese gestanden hatte, von ihm in guter Hoffnung zu sein. In der Nacht schleppte der ju-gendliche Mörder die Leiche auf einen Acker sei-neS Vaters, in dessen Dienst daS Mädchen stand und vergrub sie dort. Jetzt wurde das Opfer in halbverwesten Zustande aufgefunden. Der Täter ist geständig. (Nachdruck verbot«».) Krau Maria Von S. Halm. Sie war von Kindheit an aller Liebling gewesen. „Welch ein süßeS reizendes Dingelchen!" hatte es geheißen, als Miezchen noch mit bloßen Beinen, wehenden Locken und kniefreien Röckchen umhertollte. Und als der Backfisch ein wenig lang aufgeschossen, blaß zu werden begann, meinten die Tanten und Base» zwar: „Schade, aber sie macht sich schon heraus!" Und fie hatte sich herausgemacht. Sie war so-gar eine vollkommene Schönheit geworden, eine viel-umworbene, gefeierte sogar. Natürlich heiratete fie ung, Manche meinten: zu jung; denn fie zählte 18 Jahre, als sie JustuS Fehrings Frau ward. Es war eine echte Liebesheirat. Vielleicht hätte sie eine bessere Partie wichen können; denn es hatten sich ihr glänzende Chancen geboten; dennoch verstand man ibre Wahl. Fehring war jung, hübsch, beliebt und hätte immerhin ein gutes Auskommen. Die ersten Jahre verstrichen in ungetrübtem Glück. Dann wollten Scharssichtige eine Abkühlung zwischen den Eheleuten wahrnehmen. Zwar — Frau Maria klagte nie; sie hatte auch eine gewisse Art. Neugierigen abweisend zu begegnen, die Distanz wahren hieß. Einige glaubte», ihre Kinderlosigkeit bedrücke die Gatten, entfremde sie vielleicht einander. Dem war nicht so, JustuS Fehring liebte kleine schreiende Kinder nicht; er ersehnte auch keinen Er-ben. Und Frau Maria wäre zufrieden gewesen, mit ihrem Los, wenn — wenn ja wenn sich in ihr liebendes Herz nicht ein Verdacht geschlichen hätte, der Verdacht gegen deS Gatten Treue. Sie hatte einmal einen Brief, an ihren Mann adressiert, angenommen, den sie ihm ohne Arg über-bracht. Anstatt den Bries aber vor ihr zu öffnen, wie es sonst seine Manier gewesen, schob JustuS, sichtlich perplex beim Anblick der Handschrift, das Briefchen eiligst ins Schreibtischfach und begann sichtlich verlegen von ganz fernliegenden Dingen zu reden. Maria aber war schweigend hinausgegangen, viel zu stolz eine Frage zn stell«-«. Vertrauen zu heischen, wo man vor ihr Geheimnis hatte. Und sortan nagte an ihrem Herzen, ihrer Liebe: Mißtraue», Eifersucht, grub sich die Kränkung in ihr Gemüt. Sie verlor die Heiterkeit nnd Unbesan-genheit ihre« Wesens, verlor die Herzlichkeit im Per-kehr mit dem Gatten; sie ward eine andere. Merkte ihr Mana das nicht? Er ignorierte scheinbar die Wandlung, die doch selbst Fremde bemerkten, voll-ständig, blieb freundlich gütig, zuweilen sogar herz-lich zu ihr und tat doch nichts, den Bann zu bre-chen, der Marias Wesen in Fesseln schlug. Die junge Fran wurde blässer schlanker, stiller, auch kühler im Verkehr mi' anderen. Sie reif!?,auch allein zu ihren Eltern, blieb länger sort als verab-redet und immer noch ließ Justus sie gewähren, tat nichts. daS Verhältnis zu klären. ES war, das fühlte Maria mehr und mehr, ein unhaltbarer Zustand; aber auch ihr verschloß der «tolz den Mund. Ihre Eifersucht, ihren Arg-wohn zu bekennen, schien ihr eine Demütigung und so lebten die Gatten miteinander, wie zwei Freunde, die sich eigentlich nichts mehr zu sagen, zu geben wissen und die nur noch die Macht der Gewohnheit zusammenschmiedet. So verrann Jahr um Jahr. Maria war nun schou acht Jahre Frau. Sie hatte keine Kinder, keine Sonderinteressen, lebte das Drohnenleben ber Gesellschaft mit und ohne innere Befriedigung ohne Glück. — Sie war noch immer schön, aber von jener Unnahbarkeit, an die sich selbst der Keckste nicht heranwagte. Ihr Mann konnte ihr den Vor-wurj der Koketterie wahrlich nicht machen. Er be-handelte sie auch mit ausgesuchtester Hochachtung und einer Höflichkeit bei der es sie innerlich ,ror. Die Leute begriffen nicht recht, was zwischen den beiden stand. JustuS litt in letzter Zeit an Kongestionen. Er war etwas stark und vollblütig. Der Arzt hatte Luftveränderung verordnet und man rüstete zur Sommerreise. Da bekam Fehring einen leichten Shlagausall; er mußte das Bett hüten. ..Keine Gesahr", hatte der Arzt gemeint. Aber Maria sorgte sich doch; in ihr war mit dem Bangen um den Hatten auch etivas von der alten Liebe erwacht. Wie immer in solchen Fällen machte sie sich Selbstvor-würse, schalt sich kleinlich, herz- und lieblos. Still waltet« sie ihres Amtes als Pflegerin uud^Haus. srau. Dabei kam sie auch einmal über den Schreib» tisch ihres Gatten und siehe — ihr wollte der Herz» schlag aussetzen — erst jetzt gewahrte sie, daß Ju-stus infolge feines plötzlichen Unwohlseins vergessen Numnier 77 Deutsche Macht Seite 5 hatte den Schlüssel vom Geheimfach abzuziehen. Wie oft hatte sie davorgestanden nnd gedacht, was jenes Fach wohl an gransamer Aufklärung für sie barg! Und heute hatte sie es in der Hand, sich die ersehnte Klarheit zu verschaffen. — Drinnen lag ihr Mann, krank, unfähig, sein Geheimnis zu hüten und sie hatte den Schlüssel in Händen. Sollte sie zögern? War es nicht niedrig, sich so Klarheit zu -r^chleichen. Aber sie hatte zu viel gelitten all diese Jahre und schloß daß Gehrimfach aus. Rechnungen, Notizen fielen ihr entgegen, ein paar Photographien, sie selbst als Braut vorstellend. Sie warf das alles achtlos beiseite; ein Fieber war über sie gekommen. — Ach da, ein Päckchen Briefe — ihre eigenen aus der Brautzeit, nein auch andere aus ihrer Ehe, kühle fachliche Briefe, die sie dem Gatten von ihren Eltern aus geschrieben. Also auch die hatte er aufbewahrt. EtwaS wie Schamröte stieg in ihre Wangen. Aber da — wieder ein paar Briefe — von Frauenhand — waren das nicht — — ja, es war die Hand-schrifl, die ibr so bekannt. Ihr zitterten die Knie; sie mußte sich setzen. Sie nahm daS Päckchen und schnitt den Faden durch, vier Briefe alle von der gleichen Hand geschrieben. Und sie laS den ersten. Fast entschlüpfte ihr ein Schrei; — c» war ein Schmähbries, roh, gemein, gegen sie gerichtet. Und davon hatte ihr Jnstus kein Wort gesagt? Sie griff mit bebenden Fingern nach dem zweiten, dritten, vierten; immer plumper wurden die Angrisse, die hier eine neidische infame Kreatur gegen sie und ihre Frauenehre machte. Sie las die Poststempel und jetzt begriff sie. Der erste datierte au» ihrer Brautzeit; die anderen versuchten ihr Eheglück zu untergraben. Ach, es war der Elenden gelungen! Sie selbst hatte sich in dem Netz gefangen, durch ibr Mißtrauen, ihren Hochmut und Jnstus, der Edle hatte sie geschont, hatte ihr die Gemeinheit ferngehalten. Hatte er recht getan? Um den Preis? Dft Preis schien ihr doch zu hoch; denn er war ihr gemeinsames Glück. Und doch! Wie bestand sie jetzt vor sich selbst? Wie klein war sie doch vor sich selbst, vor ihm? Die Briefe in der Hand, ging sie zum Gatten. Er sah ihr entgegen, müde, gelang, weilt. »Was hast Du dem, da, Kind?" Da legte sie ihm stumm die Briefe auf die Bettdecke. „Jnstus. kannst Du verzeihen?" Er begriff nicht gleich. „Wie kommst Du dazu?" Da erzählte sie ihm vou dein lockenden Zufall deö vergessenen Schlüssels, von ihrem Verdacht, ihrem Leid und er lächelte kopfschüttelnd und doch befriedigt. „Kind, wenn ich geahnt hätte, daß es das war, was zwischen uns stand! Ich glaubte Du liebtest mich nicht mehr, — daS da hielt ich gar nicht für fo wichtig, auch war es mir z« gemein, um Dich damit zu dieneren. Ich habe sie einzig aufbewahrt, weil man nie wissen kann, wie daS Leben, der Zu-fall oft spielt. Du hättest ja auch solch einen Wisch bekommen können." „O. ich hätte ihn Dir gezeigt." „Ja, daS war mein Fehler." ..Ach Du Lieber hast cS ja nur gut gemeint und ich habe Dir so viel abznbitten. Aber wenn Du willst, wenn Du vergeben kannst, will ich wie-der gutzumachen versuchen, mit doppelter Liebe." Er strich iyr sanft über den gesenkten Scheitel. „Siehst Du, Maria, so geht's. Jetzt haben wir soviel versänmt, ans falschem Stolz, falschem Zart-gefühl; wir haben das Glück der Zngend verscherzt vvrüberraufcheu lasse» und jetzt hast Du einen al-lern den, kranken Maun. ..." „ Der wieder gesund werden wird, Justus. Ver-sprich mir, daß Dn'S willst. . . „Will? Mrrchen, wer wollte nicht?! Gebe Gott, daß wir Versäumtes nachholen können." „Ach, ich habe dich ja so lieb gehabt und liebe Dich jetzt nur um so mehr. JustuS. Aber eins mnßt Du mit versprechen: keine Geheimnisse mehr; nicht Du, nicht ich!" «Nein. — nie mehr, nicht Du, nicht ich!" Und sie küßten sich lauge uud innig. Unverhofft Kommt oft. DaS kam, auch manch einer von sich sagen, der sich jetzt zur schönen Jahreszeit eine Erkältung holt und nie so recht weiß, wo sie eigentlich herkommt. DaS ist natürlich ge-rade jetzt recht unangenehm, denn das Bett hüten, schwitzen ic. mag man nie gern, im Sommer aber mag mau's überhaupt nicht. Es ist vielleicht manchem Lefer damit gedient, wenn wir daran erinnern, daß wir in Fays echten Sodner Mineral-Paftillen ein ausgezeichnetes und vielerprobte« Mittel gegen solche Sommerkatarrhe blitzen, das den Vorzug hat, äußerst bequem in der Anwendnng und sicher in der Wirkung zu sein. •> Vortreffliches Schutzmittel! «MM 3 6eg«n alle Inlectton»- KraiiÄheiien; H jg Ä dem reinen o -i S j Braiitfolses v-' entspringend. Bei ritten Epidemien gQniend bewährt. r % O/erravattöi China-Wein« Eisen. Byffiett. AaiRtcllunp Wies 1004 : 8U«l*prels and Eür«Bdiplom i«r foldtntn ModulII#. KrKftignnKKmlttel filr Schwächlich«, Blutarme nnd Itekonvnle.«zi>nten — Appetitanregend««, nerveimtlirkend««, blotTerbesspriidee Mittel. T irs&glichcr Go«cbm«ck. Ueber 7000 iritL GuUehteu. J. SerrtYillo, k.o.k. Hoflieferant, Triest-Barcoli. Kiaflich in den Apotheken in Flaschen: zu !/, L n K 2.60 und iq 1 L Ä K 4.80, Tageshelle erzeugt Spiritus Wiktorin-Licht! Ohne jede Zuleitung. Transportabel. 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Hier traf aus Paris eine junge elegante Dame ein, die unter Tränen das BalmhosSpersonal und die Polizisten befragte, wo fie sich befinde. Die Dame wurde in eine Heilanstalt gebracht. Die Merzte sind der An-sich», daß die unbekannte Dame während der Reise hypnotisiert und beraubt wurde. Bei der Reisenden wurde eine Handtasche mit 500 Franken, jedoch keinerlei Dokumente gesunden. Die Polizei stellte sest, daß die Dame zwei Losscr halte, die nun sehleit. Die Dame soll eine Wienerin sein. (Kaiser Wilhelm in Wien.) Nach Be-endigung der Jagden, zn denen ihn Erzherzog Friedrich aus seine ungarischen Güter bei MohacS eingeladen hatte, ist Kaiser Wilhelm am 20. d. MlS. in Wien eingetroffen und wurde von Kaiser Franz Joses herzlichst begrüßt. Der Wiener Stadtrat hat be- schloffen, einen Teil der Ringstraße, den sogenannten Parkring, künftig Kaiser-Wilhelm>Ring zu nennen. >ente um 11 Uhr 55 Minuten mittag erschien aiser Wilhelm im Rathause zur Besichtigung des von Professor Matzsch über Austrag der Gemeinde Wien entworfenen Bildes, welches »den historischen Moment darstellt, in welchem Kaiser Wilhelm, um-geben von den deutschen BnndeSfürsten, im Schön-brnnner Schlosse dem Kaiser Jranz Josef die Glück-wünsche znm Regierungsjubiläum darbrii gt. Das Rathaus und die Umgebung zeigten reichen Fahnen-und anderen Schmuck. Im Festsaale war die ganze Gemeindevertretung versammelt; an der Estrade hielt Bürgermeister Dr. Neumayer an den deutschen Kaiser eine Ansprache, in welcher er die Freude nnd den Stolz der Bevölkerung über den Besuch ausdrückte und dem verbündeten Herrscher die Heilwünsche Oesterreich-Ungarns entbot, das die Nibelungentreue (dreifache Heilrufe!) erst vor kurzem zu erkennen Gelegenheit hatte; er schloß mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm, der mit herzlichen Worten der An. erkennung dankte. Kaiser Wilhelm sagte in seiner Erwiderung u. a. „Mein verehrter Herr Bürger» meister! Meine Herren vou der Stadtvertretung in für den großartigen Empfang und die herzliche Be-willkommnung. Der Herr Bürgermeister hat mir soeben mitgeteilt, daß die Stadtvertretung der Refi-deuz Sr. Majestät den einstimmigen Beschluß gefaßt ha«, den Parkring nach mir zu benennen. (Heilrufe.) ES ist die« eine außergewöhnliche Ehrung für einen fremden Monarchen, und ich bin aufs tiefste er-griffen, daß die Vertretung der Stadt Wien mich für würdig befunden hat, in ihren Mauern auch Wien! Empfangen f$ie meinen herzlichsten Dank meinen Namen zu verewigen. Wenn ich den Sinn dieser außergewöhnlichen Huldigung zu deuten versuche, so lese ich darin den Ausdruck der Sym-pathie, welche zwischen der Wiener Bürgerschaft und mir schon lange besteht, die sich kundgibt in dem freundlichen Gruße, wenn ich durch die Straßen fahre, und durch die freundlich grüßenden Augen der schöne,^Wienerinnen; daS sind Dinge, die warm jedes Menschenherz bewegen. Ich lese darin aber auch das Einverständnis der Stadt Wien, daß in ern'ter Stunde sich der Bundesgenosse in schimmernder Wehr an die Seite Ihre« greisen Herrschers stellte, und daß das Bündnis, welches den Frieden der Welt und dem Wohle der beiden Staaten dient, in dem .Herzen des Volkes Wurzel gesaßt hat. Der Kaiser bezeichnete es als höchste Weihe des Beschlusses, daß er im 80. Geburtsjahre des erlauchten Landesherrn gefaßt wurde, zu dem er als väterlichem Freund und Symbol der personifizierten Selbstverleugnung und Pflichterfüllung emporschaue. Er schloß mit einem dreifachen Hurrah auf Kaiser Franz Josef, das unter großer Begeisterung mit Hurrah und Hoch auf den Kaiser Wilhelm erwidert wurde, reichte dem Bürgermeister die Hand und ließ sich die Bizebürger-meister und Gemeinderäte vorstellen. In einer gegen-über befindlichen Laube reichte ihm sodann der Kellermeister in altdeutscher Tracht einen Ehren« trunk in goldenem Prunkbecher, den der Kaiser l'is zur Neige leerte. Bei der Besichtigung des Ge-mäldes dankte er dem Maler für die treue Porträt-ähnlichkeit und fuhr dann unter stürmischem Jubel des Publikums im Automobil nach der deutschen Botschaft. ii wm ' -r, ^ . „ tibein *£ebea tfird gfücMicfi 4tin, denn ieh feie auä deiner Wand daM , A/ kfuniiffAt pfeife Cerufendeit." 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Magenschmerjen, Blähungen usw. zugezogen haben, stellt daS . Dr, En&ersche Baldrianom in hohem Maße dar. Baldriauum erweist sich bei solchen Unpäßlichkeiten deS MaaenS, wenn fie noch im Keime sind, als ein guter Magenwein von vorzüglicher Mrllamkeit und verhütet somit auch deren Folgeerscheinungen, wie Nervosität, Schlaf-losigkeit, Schwiidelansälle, «ellemmuagen usw. Jnsolge seiner Zusammensetzung aus bestem SamoSweia mit Baldrian-ttopfen. Himbeersirup und Kirschsaft wirkt Bildtiann« auch forderlich bet Etuhixerstopfullg und zugleich stärkend aus den ganzen t.rgauls»us de» Mensche». Da» Dr. Sngel'fche Baldriauu« enthält absolut keine schädliche» Bestandteile und kann auch von schwachen Personen und Kindern selbst bei längerem Gebrauche gut vertragen werden. Am besten nimmt man eS srüh-motaen» nüchtern und abends vor dem Schlafengehen in einem Quantum bis zu einem Likörglas« voll. 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Weiner'8 Nachfolger Cilli, Hauptplatz. t. «*<■'' ^Z!2P> Einladung* an alle Bienenzüchter und Bienenfreunde zu dem am 3. Oktober 1910 um 9 Uhr vormittag im landschaftlichen Bittersaale in ÖRAZ stattfindenden steirischen Imkertag. Programm: 1. BegrQssung durch den Präsidenten des steiermärkischen Bienen- zuchtvereines Herrn Fraoz Ritter von Liebig. 2. Vorträge: Herr Postoffizial E. Adam, Gras. Wie soll und kann die steirische Bienenzucht gefördert werden? Herr Scbulrat Hans Banaler, Pf«*: Die Organisation eines tatkräftigen Landesvereines. Herr Dozent Felix Baaaler. Prag: Unser bienenwirtschaft- liches Versicherungswesen. Herr Rechnungsrat Adolf Woblrab, Maria-Enzersdorf: Niedergang der Bienenzucht in Oesterreich und was hat dagegen su geschehenP Herr Bedakteur Hans Margiol, Korneuburg: Der steuerfreie Zucker zur NotfQtterang der Bienen. Herr Universitätsprofessor und Obersanitätsrat Dr. Josef Langer, Gras: Kann die Biene aus als Futter gereichtem Zucker Honig machen? 8. Diskussionen und allfällige Anträge. Eintritt «rai. Der tteierm. Bienenzuchtverein Graz, BUrgerga8se 2. Bestandteilen «albst montiert. Grösstes Spezialgeschäft in Hühmascbinen and Fahnden. Fahrräder original--Neger ■71^ 1« J aus Prima - Bestandteilen selbst Ml diirrdUtjr montiert. Fahrräder.».Styria Kayser Nähmaschinen Singer- Nähmaschinen.°»65 K Grosse Reparaturwerkstätte. Anton Neger Mechaniker Cilli, Herrengasse Nr. 2. Sämtliche Bestandteile. Lafttehliaehe, Mäntel, Sättel, Pedal«, Laternen, Ketten, Pampen, Sohlüssel, Ventllsehlauol», ßriffe, BreaiagaiHal, Lenkstange», Gleckea, (iuinm.io-.mn. Hoeeiihatter. OH. «„«eil, u. a. w. Grazer Herbstmesse 1910 vom Samstag den 1.Oktober bis Sonntag den 9. Oktober. Ausstellung moderner Wohnnngs Einrichtungen im Haupt Saale der Zndnftriehalle. Bienenwirtschaftliche Ausstellung des Sleiermärk. Sienen-Znchtvereines im > J Nummer 77 Deutsche Wacht Seite 9 99 r^V ii t—*/ -y fiummiabsäte£ sind doch die besten! Cleberall zu haben. J VERDIENST ! 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Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg m. p. L Globin « das beste Schuhputzmittel0 Seite 10 Deutsche Macht Nummer 77 z Atelier A. Perissich b empfiehlt sich dem P. T. Publikum für alle ■ Photographischen Arbeiten. ■ Zur Zeit weilt hier M. Palkovich, akademischer Maler, zur Ausführung künstlerischer Pastellbilder, und werden Bestellungen im meinem Atelier entgegengenommen. Proben im Schaufenster der Buchhandlung Fritz o o Rasch, Rathausgasse. o O Gewerbliche Fortbildungsschule Cilli. Die Einschreibung der Schüler findet morgen den 25. September von 9-12 Uhr vormittag und von 2 3 Uhr nachmittag im Lehrmittelzimmer der Anstalt (Grafeigebäude, Erdgeschoß links) statt. Die Ausweise aus dem vorigen Schuljahre sind vorzuweisen. Für den Schulausschuß der Obmann: _Dr. H. v. Jabojr negg. ZI. 110540/1910. Kundmachung. Jene hener Assentierten, welche bis 2. Oktober keine Ein-berufungskarte erhalten, haben nicht einzurücken, sondern sich beim Gemeindevorsteher des Aufenthaltsortes zu melden, welche diese Meldungen an die politische Bezirksbehörde zu leiten haben. Stadtaint Cilli, am 21. September 1910. Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg. Gebe allen meinen Schiilerinen bekannt, dass ich mit 1. Oktober mit dem Unterricht in der französischen Sprache beginne. Anfragt täglich von 2—4 Chr bei Marie Kropfitsch, Rathausgasse 14. I. Stock. Tüchtige Verkäuferin der Gemischtwaren - Branche, der deutschen und slowenischen Sprache mächtig, verlässlich, wird zum baldigen Eintritt« gesucht. Antr. unt. .Treu u. bewährt 16825* an die Verwaltung des Blattes. Abgetragene Kleidern. Schuhe sowie alte Möbel etc. kauft zu besten Preisen Trödler«! Kolenz Herrengasso und Kaiser-Josefsplatz. Zu vermieten ein unmöbliertes Zimmer, gross, • im II. Stock gelegen, zweifenstrig, ist auch für eine Kauzlei geeignet. 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