Preis ganzjährig: Österreich 2\50 S, Deutschland 2 Mark, Italien 8 Lire, Ungarn 2 50 Pengö, Tschechoslowakei 12 öS, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2'50 Franken, ____________________________übriges Ausland 2 Goldmark, Unser Heiliger Vater Pius XI. hat wie schon srüher Papst Pius X. der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigften Oberhirten von Brixen, Brünn, Graz, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg/Trient, Triest und Wien und Druckerlaubnis des Generalobern. Left 2 Februar 1933. XXXVI. Jahrgang. Der Fischer von Karange.* Von Josef Albert Otto, S. J. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Die Wadfchagga Hausen nicht in geschlossenen Dörfern, sondern in Höfen inmitten kleiner, mit Bananen bestandener Landgüter, die mit den Nachbargütern zusammenstoßen und Non diesen durch Hecken und Graben getrennt sind. Zwischen den Gütern schlängeln sich schmale Bergpfade, vorüber an fruchtbaren, künstlich bewässerten Feldern, prangenden Gärten und friedlichen, kegelförmigen Negerhütten. Heute waren die Hütten leer. Die Leute der Landschaft Kilema waren alle in der Boma . des Häuptlings. Die Krieger und Jünglinge, die heute mit der Lanze den Krieger-namen erhalten sollten, hockten plaudernd und scherzend in dem großen Gehöft, wo die Häuptlingshütte stand. Von einem andern Hofe, der ebenfalls von Hecken umzäunt war, klang lustiges Kinderlachen. Hier wurden die Frauen und Kinder von Fumbos Gattin bewirtet. Die ganze Boma, von kleinen Ba-uanenhainen beschattet, war rings von Dornenhecken, Palisaden und metertiefen Spitzgräben umgeben. Nur wenige Zugänge, Mauslöchern nicht unähnlich, gewährten Zutritt zu einem Wirrsal von Höfen und Gängen zwischen den Hecken. Heute hatte Fumbo * Verlag Herder, Freiburg im Breisgau. keine Wachen ausgestellt. Seit langem schon herrschte Frieden unter den einzelnen Landschaften der Wadfchagga. Munter kreiste die Schüssel mit Pombe (einheimisches Bier) von Mund zu Mund. Kleine Geschichtchen verkürzten die Zeit. Da trat Fumbo aus seiner Hütte, gekleidet in ein weißes Linnen, das er wie eine römische Toga um die Schultern geworfen hatte. Der rechte Arm und die rechte Schulter waren entblößt. Um den Hals trug er als einzigen Schmuck das Kreuz, das ihm der Weiße an der Küste geschenkt hatte. Rings um ihn h>erum standen seine Akiden (Beamte des Häuptlings). „Hai Mangi!" — „Hoch der Häuptling!" jubelte es ihm entgegen. „Hai Mangi, Hai Mangi!" hallte es auch von dem Hof der Frauen und Kinder, die sich stoßend und drängend durch das Heckenloch zwängten, um der Feier zu lauschen, die jetzt begann. Fumbo war beliebt b-ei den Seinen. Das merkte man dem Jubel und Beifall an. Mit ■ber überlegenen Art, mit der er die alten abergläubischen Gebräuche überging und selbst ibert Zauberer, den gefurcht elften Mann in ganz Afrika, in Schranken hielt, hatte man sich allmählich! abgefunden. Anfangs freilich flüsterte man: „Der Weiße am der Küste hat dem Häuptling dos Gehirn verdreht!" Als aber all die Flüche und Verwünschungen des Zauberers niemals Unheil brachten, als die Viehherden nicht starben — wie er prophezeite —, als das Wetter dem Wettermacher gar nicht mehr gehorchen wollte, fing man an, über den Zauberer zu lachen, und wehrte sich nicht mehr dagegen, daß der Häuptling eine Macht zerbrach, die schon unsäglich viel Unglück über die Familien gebracht hatte. Die Kriegerweihe begann. Ein Akide führte eine Ziege vor bett Häuptling. Dieser hob die Arme und Augen zum Himmel empor und sprach: „Rua, der du die Erde schufest und alles, was grünt und atmet, dein ist auch dieses Tier." Dann nahm er eine Handvoll Gras, spie darauf, spie ebenfalls dem Tier auf den Kopf und sagte feierlich: „Nakupa Rua!" — „Ich gebe dich Gott!" „Nakupa Rua! Nakupa Rua!" antwortete es rings im Kreise. Ebenso geschah es mit einer zweiten Ziege und mit zwei Rindern. Die Tiere wurden darauf geschlachtet und foiaS Blut in einer Rinderhaut, die von einigen Kriegern ausgespannt wurde, aufgefangen. Dann traten die jungen Männer vor den Häuptling und empfingen von ihm einen kleinen Schnitt in den rechten Unterarm. Darauf ging ein jeder von ihnen an die Rinderhaut und ließ einige Tropfen Blut von dem Arm in das Tierblut fallen, schöpfte mit der Hand von der Flüssigkeit, trank und kehrte an seinen Platz zurück. Als alle fertig waren, trat Fumbo an einen großen Haufen Lanzen, spuckte, goß von dem Opferblut darüber und reichte jedem Jüngling eine Lanze mit der Nennung des Kriegernamens, den er künftig tragen mußte. Damit war die Kriegerweihe beendet. Jetzt begann der Kriegertanz. Das Fleisch der Opfertiere wurde beiseite geschafft und art einem mächtigen Feuer für den abendlichen Schmaus zubereitet. Gewaltige Pombekrüge standen daneben und warteten auf die durstigen Kehlen der Krieger. Inzwischen hatten sich die Neugeweihten im Gänsemarsch geordnet und zogen tänzelnd, mit Lanzen und grellbunten Schilden bewehrt, im Kreise um den Vortänzer, der häudeklatschend in die Höhe hüpfte und dann Widder mit geschlossenen Beinen auf den Boden sprang. Ringsherum stampften die Männer im gleichen Takt mit den Füßen, und die kleinen Fußschellen, die an Lederstreifen festgebunden waren, klangen und klirrten. Am Rande des Hofes, längs der Hecke, hockten die Frauen und klatschten leise singend in die Hände. Die Kinder rasselten mit kleinen Kürbistrommeln, bald lauter, bald leiser, wie das Wehen des Windes. Der streng eingehaltene Rhythmus zog alle in seinen Bann. Immer lebhafter wurden die Bewegungen, immer lauter das Stampfen der Füße, immer schneller das Klatschen der Hände und Rasseln der Trommeln und Trippeln der kreisenden Tänzer. Dann — Totenstille. Niemand rührte sich. Ein Schrei — und die Jünglinge stürzten unter wildem Geheul aufeinander los. Man sprang, fiel zu Boden, rasselte mit den Speeren, schlug die Schilde aneinander, bis sich auf ein Zeichen des Häuptlings die Jünglinge in Gruppen ordneten. Ein Triumphgesang hob an, so leidenschaftlich und hinreißend, als führe ein Orkan durch die Wipfel der Bananen. Der Kriegertanz war zu Ende. Lachend und plaudernd verteilte man sich in Gruppen. Witzbolde gaben ihre Stückchen zum besten und ernteten dröhnende Lachsalven. Die Pombe kreiste aufs neue von Mund zu Mund. Die Kinder balgten und jagten sich und versuchten das Hüpfen des Vortänzers nachzumachen. Fern hinter der Hütte brodelte und dampfte der leckere Braten. Da erscholl auf einmal aus der Hütte des Zauberers, unfern des Kriegerhofes, ein furchtbares Gebrüll ■— ein Donnern und Rollen und Heulen und Pfeifen, als sei die ganze Hölle in Aufruhr. Die Männer sprangen aus. Die Weiber kreischten. „Muanga!" „Warimu!" „Wanga!" — Zauberer! Geister! Krieg! — klang -es wirr durchsinander. Die Krieger griffen zu den Waffen. Die Kinder klammerten sich an ihre Mütter. Nur einer blieb ruhig — Fumbo, der Härrptling. Sein Auge glühte vor Zorn. Wollte Muanga, der sich während der ganzen Feier nicht hatte blicken lassen, die Festfreude stören? Durch blinden Kriegslärm? Fumbo traute dem Zauberer nicht mehr, seitdem er ihm für feine Geister statt Opfertiere nur Prügel gab. Muangas Benehmen wurde in letzter Zeit immer anmaßender und frecher. Wo war er gestern gewesen? Niemand hatte ihn gesehen. Sollte er Verrat im Schilde führen? „Ich will Muanga lärmen helfen", sagte der Häuptling finster. „Der Bambus soll ihm das Fell gerben, daß er noch lauter brüllt als feine Geistertrommel." Schon wollte er den Kriegerhof verlassen, als einige Krieger einen Neger herbeischleppten, der über und über mit Schweiß und Schmutz bedeckt war. Von dem Rattenzopf, der ihm in die Stirne hing, tropfte Blut. Er schien kaum mehr am Leben und stürzte halb ohnmächtig vor den Häuptling hin. Es war Marischu, der Sklave des Zauberers. Etwas Wasser und Pombe und ein Zaubertränklein Muangas, der plötzlich aus dem Platze erschienen war, brachten ihn wieder zur Besinnung. „Was ist, Marischu?" frug der Häuptling. „Wo kommst du her? Bist du nicht hellte morgen mit den Hirten in die Berge gezogen?" „Heute morgen — Marischu — im Urwald — Massai — o mein Kopf!" Winselnd griff der Sklave sich an die blutende Stirn und verdrehte beide Augen vor Schmerz. „Muanga, lege Kräuter auf die Wunde und Linnen!" befahl der Häuptling. Muanga langte aus einem Affenfellbeutel die Kräuter heraus und verband mit so auffallender Eilfertigkeit den Krauskopf seines Sklaven, daß man hätte Verdacht schöpfen können. „So, Marischu, nun sprich!" „O Fumbo, großmächtiger Häuptling!" begann Marischu unter Stöhnen und Ächzen, indem er immer wieder an feinen Kopf faßte. „Die Hirten hatten die Herden den Berg hinauf getrieben. Da aber die Halden wegen des Sonnenbrandes nicht mehr genügend Gras Boten, trieben wir die Tiere auf den Pfad, der durch die schmälste Stelle des Urwaldgürtels führt. Dort reicht die Gras-weide diesseits und jenseits tief in den Urwald hinein. Wir konnten es ruhig wagen, jenseits des Urwaldes mit den Herden zu übernachten, da der Rückweg für den Abend zu weit ist und die letzten Nächte sehr tonnn blieben. Ferner trägt Biese Grashalde noch Der bekannte Berliner Bildhauer Professor Josef Limburg hat eine neue Marmorstatue der Madonna geschaffen, die seiner Madonna von Zehlendorf würdig zur Seite gestellt werden kann. Dieser Meister edler Bildwerke hat für sein Wirken auf dem Gebiete der christlichen Kunst bereits hohe kirchliche Anerkennung gefunden. (Atlantic.) viele Bäume und Büsche, die zumal höher den Berg hinauf sich wieder zu Urwalddichte zusammenschließen. Hier können die frostigen Winde, die nachts vom Kibo zu steigen pflegen, nichts schaden, da sie von den dichten Bäumen und Büschen erdrosselt und erstickt werden. Friedlich weideten die Herden auf der Grashalde, da raschelte es im Urwald. Massaikrieger sprangen aus den Büschen und von den Bäumen und versperrten hinter uns den Pfad. Sie mußten unsere Spuren gefunden haben und uns durch den Urwald gefolgt sein. Schon am Morgen, bevor wir in den Wald zogen, wurde eine Straußenfeder gefunden. ,Die stammt aus dem Kriegsschmuck der Massai', sagte ich. ,Man ist uns auf der Lauer!' Die andern lachten mich aus, und ich behielt doch recht. Die Massai hatten bald unsere Hirten niedergemacht. Nur ich entkam. Ich sah, wie die Räuber auf weiten Umwegen durch die menschenleere Landschaft Morangu zogen, die durch die letzte Seuche fast völlig entvölkert ist. Von da wollten sie den Huna hinunter, und beim Zusammenfluß des Huna und Mue haben sie ein großes Lager, wo sie von vielen Kriegern erwartet werden. Von dort geht es in die Steppe zuriick. Das ist es, was Marischu seinem Häuptling zu erzählen hat." Damit schloß der Sklave und schüttete einen Krug Pomibe hinunter, den man ihm darreichte. Eine gewaltige Erregung erfaßte die Männer ringsum. „Wanga, Wanga!" — „Krieg, Krieg!" gellte es aus hundert Kehlen. „Ist deine Rede wahr, Sklave?" frug Fumbo argwöhnisch. „Marimu wambahe!" — „Die Geister mögen mich töten, wenn ich die Unwahrheit sagte!" „Marischu lügt nie!" ergänzte Muanga. „Lügt sicher, wenn du, Schakal, es leugnest!" dachte Fumbo bei sich und sagte laut zu den Kriegern: „Wir werden warten, bis sich die Sonne bückt und auf die Berge niedersteigt. Dann wird Fumbo aufbrechen, ben Räubern die Beute abzusagen." Heimlich dachte Fumbo: „Es ist gut, wenn ich bis zum Abend warte. Sind die Herden dann noch nicht heimgekehrt, wie sie es sonst alle Abende taten, dann werden wir losmarschieren. Die Erzählung des Sklaven scheint ja sehr wahrscheinlich, aber merkwürdig ist sie doch. Es wäre nicht das erste Mal, daß die Hirten auf jener Grashalde Häuptling bort der Goldküste und sein Hof. Ein Häuptling bon der Goldküste hält Hof mit seinen Beratern. Es ist anzunehmen, daß er aus betn Vikariat Rieder-Volta stammt, weil ein dortiger Missionär das Bild aufgenommen hat. Bekanntlich führt die Goldküste auch den Namen „Schokoladeland". Das kam so: 1879 brachte ein Eingeborener bon seinem Dienst in Fernando Poo eine Kakaopflanze mit, die er in seinen Garten setzte. Bei der ersten Ernte konnte er die Beere für ein Pfund Sterling berkaufen! Das war der Beginn für die Kakaopflanzungen der Goldküste, dte h ute deren Hauptproduktionsland gewordetr ist und jährlich bis zu 2,000.000 Doppelzentner ausführt. Junger Priester aus dem Tanganyika-Gebiet segnet den Missionär, der ihn gelaust hat. Innozenz Shasi ward 1914 von P. Veckemans getauft. Jetzt ist er zum Priester geweiht und darf dem Missionär, der ihn in die Kirche aufnahm, den Primizsegen spenden. Der Neupriester ist 30 Jahre alt und der erste aus deni großen Stamme der Wasukuma, der ins Heiligtum des Herrn berufen wurde. Alle Priester, die bei der Weihe assistierten, gehören dem einheimischen Klerus an. Die Weißen Väter haben sich bei der Heranbildung des einheimischen afrikanischen Klerus große Verdienste erworben. übernachteten oder daß Massai die Herden raubten." Wenn aber der Zauberer Verrat übte? Hinter dem spitzen Lächeln, das während der Erzählung des Sklaven über das rotbeschmierte Gesicht Muangas lief, schien nichts Gutes zu stecken. Oder war es Täuschung? Schließlich, dies Halunkengesicht konnte ja gar nicht anders als verdächtig lachen. Nun bis zum Abend durfte er schon warten. Die Massai kannten sich in der Gegend nicht so gut aus und würden durch die Nacht im Weitermarsch sehr gehemmt werden. Es wird also ein leichtes sein, die Räuber zu überrumpeln und ihnen die kostbaren Herden abzunehmen. Um aber ganz sicher zu sein, daß kein Betrug vorlag, rief Fumbo plötzlich: „Kaba Nungu!" — „Schlage den Topf!" „Kaba Nungu, kaba Nungu!" tönte es überall. „Marischu, kaba Nungu!" Der Nungu ist ein Fetisch, ein Tongefäß in Menschenform. Vor ihm haben selbst die durchtriebensten Zauberer Angst. Fumbo selbst glaubte zwar nur halb an die Kraft des Fetischs, seitdem er mit dem Weißen an der Küste gesprochen hätte. Seine Leute dagegen und nicht zuletzt -Muanga und Ma- rischu, wie man aus ihrer plötzlichen Unruhe verliert bald Frau und Kinder, die Viehbemerken konnte, waren felsenfest von der Herden siechen dahin und der Meineidige Macht des Nungu überzeugt. Wer Lei dem selbst wivd sterben. Fetisch schwört und die Unwahrheit sagt, (Fortsetzung folgt.) Weihnachten in Afrika. K a viro n do (Kenya-Ostafrika). — Ehe ich meine Weihnachtsgeschichte beginne, muß ich vorausschicken, daß ich aus dem Teile Europas stamme, wo man sich die Geburt unseres Herrn ohne Schnee nicht vorstellen kann. Eine Weihnachtskarte ist allemal das Bild einer Kirche, umgeben von schneebeladenen Bäumen. Dunkel heben sich vom Weiß des Schnees die Fußstapfen der Gläubigen ab, die zur Mitternachtsmesse wallen. Dazu das rotgelbe Licht in den Kirchenfenstern und — wir haben den Zauber der Weihnacht, wie wir Nordischen dieses Fest gern begehen. Werden wir älter, so lernen wir mit einem gewissen Mißbehagen in der Schule, daß Bethlehem in einer tropischen Gegend liegt. Doch im Verlaufe der Jahre hören wir, daß Schneestürme in der Gegend um Jerusalem keine Seltenheit sind. So sind wir aufs neue befriedigt mit unseren Weihnachtskarten von Nordeuropa und dürfen uns wieder den 25. Dezember in Verbindung mit Schnee vorstellen. Einige meiner Wohltäter schickten mir eine hübsche Garnitur kleiner Statuen für die Weihnachtskrippe. Selbstverständlich mußte ich den Stall selbst machen, und das war noch nicht das Schlimmste. Alles war hergerichtet, aber als Mann aus dem Norden mußte ich meinen Schnee haben. Freilich kannten meine Schwarzen diese Naturerscheinung nicht; aber ich glaubte, es dem Geiste der Weihnacht schuldig zu sein, einen Schnee zu beschaffen. Ich zermarterte mein Gehirn und fand, daß Salz dem gesuchten Artikel noch am meisten gleiche. Das Missionsbudget war nicht glänzend, doch ich überwand das Bedenken und kaufte den künstlichen Schnee. Zudem ist nur einmal im Jahre Weihnacht. Es schaute lieblich aus, gerade wie ich es zu Hause sah, bevor ich auf das Seminar 00M WON lOBji w/ 1 Messe im Busch. Ein Missionär der Kongregation vom Heiligen Geist aus der Präfektur Nord-Katanga (Bolgisch-Kongo) feiert eine Messe int „Busch". In der Provinz Katanga gibt es reiche Kupfer- und Zinnbergwerke. Ein großer Teil der Missivnsarbeit gilt diesen Minenarbeitern. 17^Heiligen-Geist-Väter sind dort an der Arbeit. kam. Ich hielt die drei heiligen Messen und erklärte bei der Predigt die weiße Naturerscheinung an der Krippe. Unsere Einheimischen haben keine Ahnung vom Schnee, da er in den tiefgelegenen Landstrichen des tropischen Afrika niemals fällt. Gegen Mittag, vor dem Essen, ging ich wie gewöhnlich in die Kirche zum Gebet und stattete auch der Krippe einen Besuch ab. Was hat mich veranlaßt, dort an der 'Krippe noch ein Gebet zu sprechen? Wollte ich mich vielleicht an meinem genialen Einfall erfreuen, in Tro-pisch-Afrika Schnee hervorgebracht zu haben? Aber stellen Sie sich meine Enttäuschung vor! Keine Spur von einem Schnee mehr. Was war geschehen? Der erste Gedanke, der mir kam, war lächerlich: Schnee schmilzt natürlich unter der Tropensonne. Nach ein, zwei Sekunden sah ich meine Selbstüberhebung ein. Ich ging heim, holte von neuem künstlichen Schnee. Und wieder war es Weihnacht in meiner Kirche. Doch jetzt wollte ich die Hitze kennenlernen, die mein kostbares Salz verschwinden ließ. Ich versteckte mich in der Sakristei, und es dauerte nicht lange, so sah ich die Hitze kommen. Kleine Mädchen brachten ihre kleinen Brüderchen und Schwesterchen mit und knieten fromm vor der Weihnachtskrippe. Andächtig waren sie wie kleine Raffaelsche Engelein; mit gefalteten Händen schauten sie nach dem Kind im Schnee. Gelegentlich nahm die betrachtende Art ihrer Hände eine andere Gestalt an. Ihre Finger tauchten in den kleinen Mund und berührten meinen Schnee. Wunder, die ganz Kleinen ahmten ihre älteren Geschwister nach und taten das gleiche. Unmittelbar nach i>em Salzlecken nahmen sie wieder die Haltung betender Engel ein. Aber Unterbrechungen waren häufig, ihre Andacht dauerte so lange, bis mein Weihnachtsschnee „geschmolzen" war. So mußte ich Mann aus dem Norden meine Weihnacht ohne Schnee begehen. P. Stam (Fides). Samoa-Insulaner im Tanz- und Festschmuck. Auf den Samoa - Inseln wirken die Maristen-Missionäre. Der Diener Gottes Daniel Comboni. (Fortsetzung.) 18. Um die Mission in Uganda. Stets lisation im Innern des schwarzen Weltteils, hatte Comboni die Hoffnung genährt, seine In einem Briefe vom 19. Jänner 1878 tier« Missionsunternehmungen einmal bis zum sprach der Unsrige die Abfassung eines aus-Aquator ausdehnen zu können. Auf der führlichen Berichtes und bemerkte: „Nach Rückreise von Europa nach Afrika im Jahre den vergeblichen Bemühungen einiger 1878 erreichte ihn in Kairo ein Schreiben Mächte, Afrika ohne Gott und ohne das des Kardinals Franchi, worin dieser Auf- katholische Apostolat zu zivilisieren, wird schluß erbat über die vom belgischen König man den vom Katholizismus gebrachten geförderten Bestrebungen zur Abschaffung Opfern die Anerkennung nicht verweigern der Sklaverei und zur Einführung der Zivi- dürfen; denn er allein vermag diesen Unglück- lichen Völkern die Segnungen der wahren Zivilisation zu vermitteln , . . Der König von Belgien ersuchte mich dringend, eine Mission am Kongo zu eröffnen. Ich habe ihm erwidert, daß man zuvor das Gebiet der großen Seen besetzen müsse . . ." Gerade mit diesem Plane befaßte sich Bischof Comboni um jene Zeit sehr angelegentlich, zumal, als er hörte, vier englisch-protestantische Missionäre seien in Suakin am Roten Meere eingetroffen und hätten die Absicht, auf dem Wasserweg des Weißen Flusses bis zu den großen Seen vorzustoßen. Alsbald äußerte er dem Generalstatthalter Gordon das Verlangen, sowohl am Viktoriasee als auch am Albertsee eine Missionsstation zu errichten. Gordon gab zur Antwort: „Gegenwärtig kann ich weder Ihnen noch den englischen Missionären helfen, denen ich in Suakin sagte, daß ich für sie nicht mehr tun könne als für Comboni, der schon seit Jahren im Sudan wirke." Einige Tage später jedoch sandte Gordon den Hauptmann Gessi in die Mission mit der Botschaft: „Sagen Sie Monsignore Comboni, daß ich ihn in jeder Weise unterstützen will. Die Kosten für das Unternehmen werden von der Regierung und von mir getragen, so daß der Bischof nur für seinen persönlichen Unterhalt aufzukommen hat; die Auslagen für den Transport der Missionäre aber und ihres Gepäckes bestreite ich persönlich.." Gessi entwickelte sodann Gordons Plan bis in die Einzelheiten des Reiseweges und der Reise-mittel. General Govdou zählt zu den hervorragendsten englischen Offizieren im Sudan. Er bekleidete das Amt des Generalstatthalters von 1876 bis 1880; bei der Eroberung Khartums im Jahre 1885 wurde er durch Lanzenstiche getötet. Comboni berichtet von ihm: „Täglich verbringt er wenigstens drei Stunden mit dem Studium der Bibel; er betet sehr viel und lebt frauenlos wie ein Mönch. Was das Missionswerk betrifft, so hegt er die Überzeugung, daß das katholische Apostolat fruchtbarer sei als das protestantische und den Vorzug vor jedem anderen verdiene." Sein vornehmes Angebot, demzufolge nur der zehnte Teil aller Spesen zu Lasten der Mission gegangen wäre, erfüllte Comboni mit höchster Freude, so daß er beschloß, sofort alle Maßnahmen zur Ausführung des Planes zu treffen. Im September oder Oktober wollte er an der Spitze einer Karawane von Khartum aufbrechen und zu Beginn des Jahres 1879 am Äquator die Kreuzesfahne aufrichten. Allein diesen heißesten Wünschen des bischöflichen Glaubensboten blieb die Erfüllung versagt. Das Hungerjahr 1878 und die vielen Sterbefälle während der Sommermonate begruben Com- Ein Schildkrötenbrunnen. Dieser Schildkrötenbrunnen, wo die Tiere im Wasser frisch erhallen werden bis jmrr großen Moment ihrer Überführung in den Suppentopf, wurde in Ober-Solimoes im Gebiete des Amazonas aufgenommen. Ein Kapuzinermissionär. der unter den Jndianerstämmen in den lvenig bekannten Teilen West-brasiliens wirkt, hat das Bild geschickt. bonis schönste Hoffnungen. Inzwischen war noch ein anderer Umstand eingetreten, der den feurigen Mann tief kränken mußte. Die Propaganda, das römische Missionsministerium, trennte die Gebiete der eigentlichen Negerstämme vom Vikariat Khartum ab und übertrug deren Missionierung der Missionsgesellschaft der Weißen Väter, die der Erzbischof von Algier und spätere Kardinal La-vigerie 1868 gegründet hatte. Am Dreikönigsfeste 1878 erbat Lavigerie von Papst Pins IX. die Gunst, die Weißen Väter für das Bekehrnngswerk in Uganda einsetzen zu dürfen. Einen Monat später starb Pius IX.; sein am 20. Februar erwählter Nachfolger Leo XIII. bestätigte schon vier Tage nach der Wahl das bereits fertiggestellte Dekret, worin Lavigerie zum Apostolischen Delegaten für die Missionen im Gebiete der großen Seen ernannt wurde. Alsbald drangen auch die Weißen Väter von Sanzibar nach Uganda, der „Perle Afrikas", vor, wo sie nach den anfänglichen Schwierigkeiten und Verfolgungen das fruchtbarste Arbeitsfeld entdeckten, das die neueste Missionsgeschichte aufweist. So sehr Comboni das Scheitern seiner missionarischen Absichten im Herzen des Erdteils schmerzlich empfand und so eifrig er auch der Propaganda vorschlug, ihm wenigstens den nördlichen Teil des Seengebietes zu überlassen, fügte er sich doch mit heiligem Gleichmut in alle Anordnungen Roms. „Ich erkläre", schreibt er, „mit aller Aufrichtigkeit des Herzens, daß ich bereit bin, nicht nur auf den Äquator, sondern auch auf Khartum und Kordofan zu verzichten, wenn der Heilige Stuhl, der alleinige Schiedsrichter der ganzen Angelegenheit, es so wünschen sollte." Er empfahl auch die neuen Missionäre von Algier angelegentlich seinem Freunde Emin Bey, dem Statthalter der oberen Nilprovinz. Seine Vorschläge jedoch, die auf eine Änderung der Vikariatsgrenzen hinzielten, fanden nicht das Wohlgefallen des Kardinalpräfekten Simeoni, Franchis Nachfolger. Vielmehr wurde das den Weißen Vätern übertragene Gebiet bis zum neunten Grad nördlicher Breite ausgedehnt, so daß die Gegenden von Gondokoro und Heiligkreuz, wo der Unsrige seine erste apostolische Wirksamkeit entfaltet hatte, den französischen Mysore-Palast, von einem Torbogen aus gesehen. Allem Anschein nach, wurde beim Bau und der Aus-staltuug des Schlosses, das dem Maharadscha von Mysore gehört, kein Geld gespart. Mysore ist übrigens einer der wohlhabendsten Staaten Indiens. Leider muß man vom katholischen Standpunkt aus von einer up-fruchtbaren Gegend sprechen. Stadt und Staat Mysore haben bei einer Gesamtbevölkerung von 6,557.502 nur etwa 66.000 Katholiken. Missionären zufielen. Eine derartige Grenzziehung hatte der glühende Negerapostel wahrhaftig nicht erwartet; sah er doch jetzt seine Sendungsvollmacht ausschließlich auf den mohammedanischen Sudan eingeengt. Es war der schwerste Schlag, der ihn treffen konnte. Offen erklärt er in einem Briefe an die Propaganda, daß diese Entscheidung ihn „wie das heftigste Zahnweh schmerze und der Scknnerz bis zu seinem Tode nicht mehr vergehen werde, es sei denn, daß der Heilige Stuhl andere Maßnahmen treffe". Das geschah aber nicht; denn nach Gottes Plänen sollten die Weißen Väter die Werkzeuge zur Bekehrung der Ugandavölker werden. Indessen hatte aber auch Comboni nicht vergebens gearbeitet. Kardinal Ledochowski erstattete als Propaganbapräfekt im Jahre 1894 jene Gebiete zurück, deren Missionierung bte Weißen Väter noch nicht in Angriff genommen hatten. Die Grünbung des Mahdireiches, bas erst durch die Schlacht bei Kereri am 2. September 1898 zerstört wurde, und andere widrige Umstände unterbanden aber viele Jahre hindurch die Missionsbetätigung im Sudan und dem angrenzenden Uganda. Dennoch ist heute die Präfektur Äquatorial-Nil die hoffnungsvollste und fruchtbarste der Combonischen Missionen. Dort und im südlichen Sudan dürfen nun Combonis geistliche Söhne die Früchte der Mühen, Entbehrungen und Entsagungen ihres Stifters und Vaters ernten. Trotz der harten Leiden und der Todesfälle des Jahres 1878 war das Vekehrungswerk in allen Stationen vorangeschritten, und die Neuchristen zeigten oft einen wahren Heldenmut im Bekenntnis ihres Glaubens. Mit Beginn des folgenden Jahres 1879 erkrankte Comboni zusehends. Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und schwere Fieber schwächten seine Kräfte so sehr, daß der Arzt dringend zu einem Luftwechsel und zu einer Badekur in Europa oder in Heluan bei Kairo riet. Mehr aber als die Rücksicht auf die Gesundheit drängten den Bischof die Angelegenheiten der Veroneser Institute und andere Geschäfte zu einer Reise nach Italien. Als er im Mai 1879 daselbst anlangte, war er kaum mehr die Hälfte von früher. In feinem Angesichte prägten sich die Spuren der überstandenen Leiden aus; die Haare waren ergraut; die ganze Person bot nicht mehr die gewohnte Frische. Nur die glühende Liebe zu Afrika, die Opferbereitschaft und das Gottvertrauen hatten keine Minderung erfahren. 'Aber auch in Italien rang er noch mehrmals int Laufe eines Jahres mit dem Tode. Inmitten. der Gründungsschwierigkeiten der Veroneser Institute hatte er im Jahre 1871 die flammenden Worte geschrieben: „Man mutz entschlossen sein, viel zu leiden aus Liebe zu Christus; man mutz bereit fein, zu kämpfen mit den Mächtigen, mit den Gottlosen, mit den Frei- Rollender Bettler in den Straßen Indiens. Ungewöhnliches wird in Indien, diesem Land der Gegensätze, gewöhnlich. Der rollende Bettler gehört zu jenen absonderlichen Schaustücken, die dem Fremden dorl auffallen, wo ein Fünftel der Gesamtbevölkernng der Welt zujammenwohnt und jetzt wieder die Natwnalistenbcwegung ihre Siedehitze erreicht hat. Immerhin ist es bemerkenswert, daß bis jetzt trotzdem keine Zeichen von Feindseligkeiten gegenüber Missionen und Missionären laut wurden. maurern, mit den Wilden, mit den Naturgewal-teii, mit der Welt, mit der Hölle. Wer jedoch dabei auf sich selbst vertraut, der setzt seine Zuversicht aus den größten Esel! Unsere ganze Hoffnung stützt sich auf den, der auch für die Neger gestorben ist; der die geringsten Mittel erwählte, um seine Werke zu vollbringen, weil er zeigen will, daß er der Urheber alles Guten ist und wir aus uns selbst nur Übles vermögen. Nachdem er uns zu diesem Werke berufen hat, werden wir mit seiner Gnade den Sieg erfechten über gottlose Regierungen,, Glaubensfeinde, Paschas, über unpraktische Ideen so mancher Guten und die Torheiten so vieler Schlechten; ungeachtet aller Nachstellungen der Welt wie der Hölle werden wir unsern Weg fortsetzen bis zum letzten Atemzug. Sind wir aber im Himmel, so wollen wir Jesus und Maria bitten, Wunder zu wirken und Apostel zu erwecken wie Paulus und Taverius, bis die hundert Millionen Afrikas das Gut des Glaubens erlangt haben , . .“ Nun hatten ihn all diese Leiden tatsächlich betroffen! Mehr als einmal schien es, als ob alles verloren fei; doch der Blick auf das Kreuz erfüllte des Apostels Herz mit stets neuem Mute. In einem Briese an die Propaganda vom 2. Jänner 1879 heißt es: „Ich schreibe nur wenige Zeilen; denn Krankheiten und Kummer haben mich befallen. Nach einem anbetungswürdigen Gesetz der Vorsehung müssen Gottes Werke am Füße des Kalvarienberges gegründet werden. Kreuze und Martyrien sind der Weg des Apostolates bei den Heidenvölkern. Nur durch sie wird auch Zeutralafrika den wahren Glauben erhalten. Ich bin entschlossen, ebenso wie vor dreißig Jahren, mein Leben hinzugeben für die Rettung Zentralafrikas." In Verona war er neuerdings bemüht, Jesuiten für die Leitung seines Institutes zu gewinnen; doch mangels freier Kräfte konnte der Eeneralobere der Gesellschaft Jesu diesem Wunsche nicht willfahren. Auf den Rat des Bischofs von Verona verhandelte er hierauf mit der Kongregation der Stigmatiner, die der Diener Gottes Kaspar Vertont 1816 in Verona gegründet hatte. Der Obere Peter Vignola ging auf die geäußerten Wünsche ein und ernannte den P. Josef Sempianti zum Rektor der Combonischen Institute, die noch immer vielen Anfeindungen ausgesetzt waren und mit allerlei Schwierigkeiten zu ringen hatten. In langen Briefen suchte daher der Bischof dem neuen Rektor Mut einzuflößen: „Bedenken Sie", heißt es in einem Briefe, „daß Sie sich viele Verdienste erwerben werden und eine große Schar von Elaubensboten und Neubekehrten einmal Ihren Einzug in den Himmel begleitet. Aber wir müssen für den Heiland leiden und sterben wollen. Für die Welt gebe ich keinen Pfennig und noch weniger für die Meinung der Welt. Wenn es sich aber um die Verherrlichung Christi handelt, bedeuten Opfer und Martyrium nichts." Wegen der materiellen Sorgen belehrt er den Rektor : „Haben Sie nur ein wenig Geduld und ein volles Vertrauen auf den heiligen Josef! Nicht eine Minute lang sollen sie des Geldes wegen Die große Glocke zu Nara Park in Japan. Beachtenswert ist die seltsame Art, mit der man diese Riesenglocke zum Läuten bringt. Ein Baumstamm hängt an Drahtseilen. Zieht ihn der Glöckner zurück und läßt ihn dann aus, so schwingt der schwere Klöppel unter seinem Eigengewicht gegen die Seite der Glocke. Die gewaltigen Ausmaße dieser heidnischen Glocke stellen in übertragenem Sinne das überwältigende Übergewicht der Heiden Japans — mehr als 60,000.000 — gegenüber den bloß 98.000 zählenden Katlioliten dar. Aber das kleine Häuslein wächst zusehends. sich Sorge machen; ibervn diese Dinge sind eingeschlossen in die Verheißung: Alles übrige wird euch dazugegeben werden . . ." Ganz besonders aber ist es die Kreuzesliebe, die er Sempianti einschärft. In einem Briefe vom März 1881 hemerBt er: „Das Kreuz ist der Weg, den Gott mir vorgezeichnet hat. Doch seitdem Christus für die menschliche Ungerechtigkeit am Kreuze gestorben ist, erachten wir das Kreuz als etwas Gerechtes und Schönes. Also tragen auch wir es herzhaft!" Am Schlüsse dieses Briefes spricht er wieder von seinen Plänen, den Völkerschaften am Äquator das Evangelium zu bringen. Offenbar erfüllte ihn noch immer die Hoffnung auf eine andere Einteilung der Mif-sionssprougel. Doch Gott hatte ihn zum Sämann bestimmt; der frohe Erntetag war nicht ihm, sondern seinen Söhnen vorbehalten. (Fortsetzung folgt.) Meine Erlebnisse am Hofe des Schillukkönigs Fadiet. Von P. Isidor Stang. (Schluß.) Alles ging wider Erwartung gut vonstatten, und wir waren gegen 3 Uhr nachmittags bereits zu Hause. Aber ich war den ganzen Nachmittag beunruhigt und wartete sehnsüchtig auf Nachrichten vom Königshofe. Die halbe Nacht konnte ich nicht schlafen. Einerseits machte ich mir Vorwürfe, die Medizin sei für den alten Mann zu stark gewesen, anderseits mußte ich mir sagen, Bittersalz hätte keinen so raschen Erfolg gehabt, und es war sicher fraglich, ob der hohe Patient es überhaupt zu sich genommen hatte. Ich empfahl mich Gottes Schutz und las am frühen Morgen die heilige Messe. Dann versammelte ich meine Christen und Kate-chumenen um mich und bat, jene sollten vortreten, die am schnellsten laufen könnten. Sogleich meldeten sich zwei christliche Jünglinge und ein Katechumene. Jeder von diesen bekam nun ein rotes Taschentuch in die Hand mit dem Befehl, so schnell als möglich nach Faschoda zu laufen, um zu sehen, wie es mit dem König stehe. „Derjenige", sagte ich, ,/der als erster vom Königshofe zurückkommt, soll schon von weitem, wenn es dem König gut geht, mit dem roten Sacktuch uns, die wir auch auf dem Wege zum Besuch des Königs sind, zuwinken." Als Lohn bekomme der, welcher zuerst Nachricht über das Befinden des Königs bringe, ein Schaf. Das zog; schnell machten sich die drei auf den Weg; denn jeiner wollte sich den verheißenen Lohn verdienen. Auch ich bestieg meinen Maulesel, um mit sieben treuen Christen unseres Dorfes, darunter natürlich auch dem Häuptlingssohn Jogeng, den kranken König zu besuchen. Ich fühlte es in meinem Herzen: Heute mußte die Entscheidung fallen, ob der König in Zukunft unser Freund oder unser Feind sein werde. Um mir meine trüben Gedanken zu vertreiben, schickte ich den Christen Nikaio auf halbem Wege mit dem Jagdgewehr etwas voraus. Er hatte wahrhaftig ein seltenes Glück. Schon nach einer Viertelstunde hatte er über fünfzehn große Nilgänse geschossen. Schnell wurde in der Nähe eines kühlen Wäldchens Feuer gemacht, und im Nu waren drei fette Gänse gerupft, ausgenommen und jede in vier Teile zerschnitten. Dann wurde nach alter Vätersitte das Fleisch in die glühenden Kohlen gelegt. Nach öfterem Umdrehen war es endlich gebraten. Nun wurde die weiße Asche, die es umgab, mit großem Geschick abgeklopft, und es begann die sofortige Verteilung an die Anwesenden. Ich als Vater und Oberhaupt bekam Lunge, Leber urtd Herz, während die anderen Teile von meinen Begleitern mit Wohlbehagen verzehrt wurden. Kaum waren wir mit unserem Frühstück fertig geworden, sahen wir Niared, Sohn des Derbek, der als Christ mit seiner Familie in unserem Dorfe wohnte, dahereilen und mit aller Kraft das rote Sacktuch schwingen. Weit hinter ihm sah man auch die anderen Boten kommen. Alle schwangen ihre roten Sacktücher; mir fiel ein schwerer Stein vom Herzen. Die Medizin hatte gewirkt, der König war gesund geworden. Bald stand der tapfere Christ Nia-red, ein leiblicher Bruder unseres Jägers Nikaio, vor mir und erzählte, er habe den König gesund und wohl beim Vieh gesehen und sei sofort zurückgeeilt, um mir die freudige Nachricht zu überbringen. Da das Vieh im Schilluklande beim Heiraten als Bezahlung für die Braut gilt, hat es den höchsten Wert nach dem Menschen selbst, und deshalb ist es Sitte, daß jeder Häuptling sich darum kümmern muß. Daher besichtigt auch jeder Große bis hinauf zum König das Vieh seines Dorfes morgens und abends. Ist er aber krank, unterbleibt dieser Besuch. Aus dem Gesagten erkannte ich, daß der König gesund geworden sei, und gab voll innerer Freude meinem saumseligen Reittier die Sporen, um schneller nach Faschoda zu kommen. Endlich waren wir am ersehnten Ziele. Wir ritten bis zur Mitte des großen Hofes, um den die Königshütten gruppiert sind. Kaum war ich abgestiegen, stand schon der Neffe des Königs neben mir und führte mich und Jogeng im Auftrage seines Onkels in jenes Haus, wo ich den König am Tage vorher besucht und ihm die Medizin verabreicht hatte. Mir war es eigentlich am Schauplatz meiner gestrigen medizinischen Tätigkeit etwas sonderbar zumute; denn, dachte ich, jetzt wird der König mich über meine scharfe Medizin befragen und mir erzählen von seinen Ängsten und Schmerzen. Dem wollte ich zuvorkommen, und weil ich gar gut wußte, daß er gern Zigarren rauchte, so hatte ich immer einige bei mir, wenn ich ihn besuchte. Ich wollte also in des Wortes vollstem Sinne ihm mit meinen Zigarren den Mund stopfen. Doch da kam ich schön an. „Pater", sagte der König, „was hast du eigentlich mit mir gestern angestellt? Welche Teufelsmedizin hast du mir da verabreicht? Jetzt bekenne mir einmal die Wahrheit!" Ich war indessen nicht verlegen und erlaubte mir die kurze Zwischenfrage, ob meine Medizin auch wirklich gut gewirkt hätte. Da konnte sich nun der König über diese Frage nicht mehr halten vor Lachen und erzählte mir folgendes: „Abuna, danke Gott, daß du hier nicht anwesend warst, denn es hätte dir schlecht gehen können. Bald, nachdem du fort warst, fing mein Leib ganz entsetzlich an wehzutun, und die Sache wurde immer schlimmer. Schon glaubte ich, du hättest mich vergiftet, und sann nach, wie ich dir dieses heimzahlen könnte. Da endlich mußte ich ins Gras, und die Medizin erleichterte meinen, Jammer, so daß ich fast die halbe Nacht im Gras verbringen mußte." Und nun zeigte er mir seinen Leib und sagte: „Abuna, deine Medizin war sehr stark und schmerzlich, aber sie hat mir ganz ausgezeichnet geholfen. Schau, wie leer mein Magen ist, trotzdem ich heute schon zwei Kürbisschalen voll Milch getrunken habe." Als ich ihm hieraus erzählte, daß sowohl ich selbst als auch meine Mitbrüder öfters schon von dieser Medizin genommen hätten, wurde er ganz zutraulich zu mir und sagte: „Pater, toil- wollen Freunde sein und auch immer bleiben. Du bist ein Deutscher und hast mit den Engländern, die unser Land unter ihre Herrschaft gestellt haben, nichts gemein. Sei von heute an mein Ratgeber und kläre mich über die Gesetze der Engländer auf. Verschweige mir nichts, auch wenn es mir und meiner Herrschaft weh tun sollte." Ich war nun, wie ich vom König selber hörte, sein Bohnen-Export in Dairen. Den „Reichtum" der Mandschurei" hat Sir Alexander Hosie im Jahre 1899 diese chinesischen Bohnen genannt in einem Referat über deren Export. Bohnen als Nahrungsmittel sind in Cbina seit Jahrhunderten bekannt; neu sind bie Verwertungsarten, wie sie nach jahrelangem Suchen — besonders in Japan — aut den Weltmarkt kamen. Hier sehen wir die Bohnen, in große Kuchen gepreßt, zum Versand bereit. Dairen, ein bedeutender Hafen der Mandschurei, ob seiner Schlüsselstellung oft das „Tor der Mandschurei" genannt, verfrachtet auch diesen wichtigen Handelsartikel des Landes. In Dairen haben katholische Missionäre chinesische und japanische Pfarreien. Ratgeber geworden und nahm mir fest vor, ihm die Wahrheit immer und unverblümt zu sagen, ihn langsam mit unserem christlichen Gesetz bekanntzumachen und mit allen Mit teln dahin zu wirken, daß das wüste und gottlose Treiben der Zauberer und Hexenmeister, die einen oft so ungeahnten Einfluß auf ihn hatten, am Königshofe langsam, aber sicher untergraben und endlich ganz beseitigt werde; denn nur dann, das sah ich klar ein, könnte der König gerecht und friedlich- regieren, wenn diese leibhaftigen Teufel im Fleische, deren Sinnen und Trachten dahin ging, den König zu belügen und zu betrügen und die Blutrache im Lande hochzuhalten, auf ihn keinen Einfluß mehr haben würden. Meine Aufgabe war keine leichte, aber ich vertraute auf Gottes Hilfe, der die Herzen der Menschen lenken kann wie Wasserbäche. Da mich der König, eingeschüchtert von seinen Hofzauberern, fragte, woher wohl seine Krankheit gekommen sei, wer sie ihm wohl angehext habe, so klärte ich ihn auf und machte ihn auf die Schliche und Schikanen seiner Medizinmänner aufmerksam, die nur Haß, Neid, Mord und Totschlag durch ihr höllisches Treiben im ganzen Lande und selbst an seinem Hofe anzustiften suchten. Sodann führte ich auch meinen schon längst gefaßten Vorsatz aus und erzählte offen und frei alles, was ich über die teuflische Sitte der dargebrachten Menschenopfer wußte, ohne natürlich Namen zu nennen. Damit hatte ich, das sah ich sofort ein, den König an seinem wundesten Punkte angegriffen. Jetzt hieß es, ihm ohne Furcht die Abscheulichkeit dieser Opfer näher zu beweisen. Er wurde ganz kleinlaut, als ich ihm sagte, daß ich wohl wisse, daß ein Menschenopfer niemals stattfinden könne, wenn er seine Einwilligung vorher nicht gegeben hätte. „Aber", fuhr ich fort, „diese furchtbaren Verbrechen, begangen an zarten, unschuldigen Knaben, schreien um Rache zum Himmel und sind meistens schuld an den Plagen, die Gott über das Land als Strafe verhängt, wie Mißwachs, Hungersnot, Überschwemmung und Krankheiten aller Art. Und auch deine letzte Krankheit, o König, war vielleicht eine Strafe von Gott wegen deiner Ungerechtigkeiten und besonders wegen deiner Mitschuld an den Men- schenopfern. Kehre zurück, o König, vom Wege der Verbrechen, und Gott wird dir verzeihen und deine Lebenstage glücklich gestalten." Meine Worte machten Eindruck auf König Fadiet, besonders, als ich ihm mitteilte, daß er, weil er zu den Menschenopfern seine Zustimmung gegeben habe, nach dem Gesetze der Sudanregierung als Mitschuldiger und Mörder betrachtet werde und nicht nur abgesetzt, sondern auch zum Tode verurteilt und gehenkt werden könne. Der König versprach Besserung und gab mir als Geschenk wieder zwei schöne Elefantenzähne mit nach Hause. Acht Tage darauf ließ er mich neuerdings an seinen Hof rufen und überreichte mir vor einigen Großhäuptlingen feierlich eine sogenannte Königslanze und einen silbernen Ring, den er mir an meinen rechten Daumen stecken ließ. Das war das äußere Zeichen meiner Erwählung zu seinem Ratgeber, und es war dem König damit ernst, wenn auch der Haß gegen alles Fremde oft in ihm aufzulodern schien, und ihn seine Herrschsucht und sein Stolz noch zu mancher Ungerechtigkeit hinrissen. Er hatte aber auch wirklich Tage und Stunden in seinem Leben, wo die von Natur aus christliche Seele zum Vorschein kam. Daß ich als Ratgeber des Königs den Haß der Zauberkünstler auf mich gezogen hatte, mußte ich gar bald erfahren, aber ich war fest entschlossen, mich nie und nimmer von ihnen einschüchtern zu lassen. Es war ein Werk der göttlichen Vorsehung, daß ich Ratgeber des Königs wurde, denn nach einigen Wochen brach der Weltkrieg aus. Meine guten Beziehungen zu Fadiet hielten in jener Zeit viele Übel von der Mission fern unb brachten ihr mehrfachen Nutzen. Amschau. Asien. (Der Aussatz i n C h i n a.) Nanking. — Die englische Presse von Singapur und Kuala-Kungur meldet: Sechzig Leprakranke, die einer strengen, eingehenden ärztlichen Behandlung und Kontrolle unterworfen wurden, konnten als völlig geheilt entlasten wenden. Bewahrheitet sich diese Nachricht, dann wäre die schreckliche, bis jetzt für unheilbar gehaltene Krankheit überwunden. Wir hätten das den Anstrengungen und Bemühungen zu danken, die von der ärztlichen Wissenschaft von Anfang an mit anerkennenswerter Geduld und Aufopferung gemacht wurden, um diese gefürchtete Krankheit zu erforschen und zu bekämpfen. Nach dem „Journal de Shanghai" (vom 9. September 1932) ist die Zahl der Aussätzigen in China beson- Hafen in Kapstadt. Im Hintergrund der Tafelberg. ders hoch. Man schätzt dort die unglücklichen Opfer der Lepra auf über eine Million. Eine Statistik der Institute und Gesellschaften, welche sich die Pflege der Kranken angelegen sein lassen, spricht von 13 Hospitälern Chinas, die sich ausschließlich der Behandlung der Leprosen widmen und einige 3000 Patienten dieser Art betreuen. Über 970.000 sind dagegen der ärztlichen Kontrolle entzogen und leben völlig sich selbst überlassen. Von ihnen ausgehend, verbreitet sich die Krankheit reißend über die südchinesischen Provinzen, die am meisten vom Aussatz heimgesucht sind. An zweiter Stelle steht Indien mit 600.000 Aussätzigen, dann kommt Afrika mit 500.000, Japan nimmt mit seinen 50.000 Kranken den fünften Platz ein. In Südamerika gibt es 35.000 Leprakranke, in Nordamerika 2800 und in den Ländern der Sowjetrepublik 1700. Bei den jüngsten Fortschritten und Entdeckungen der Medizin steht zu erwarten, daß die Schrecken der Krankheit gemildert, die Quellen verstopft werden, und so der unheimliche Gast in China mehr und mehr verschwindet. An Aufopferung und Heldenmut, das Vorwärtsschreiten des Übels zu verhüten, haben es die katholischen Missionäre nie fehlen lassen. Auch jetzt unterhalten sie in China allein neun Lepraheime, von denen das be- deuteridste, Skeklung, eine schwankende Belegschaft von 700 bis 1200 Kranken zählt. (Wachstum der katholischen und der Gesamtbevölkerung in Indien.) Lahore. — Die Gesamtbevölkerung Indiens nahm in den letzten zehn Jahren um zehn Prozent zu, während der katholische Volksteil im gleichen Zeitraum ein Wachstum von 24 Prozent aufweist. Im Jahre 1931 zählte man 3,682.133 Katholiken, was gegenüber dem Jahre 1921 einer Zunahme von 667.000 entspricht. Die Vergleichstabelle für die letzten zwei Dezennien stellt sich folgendermaßen dar: Indien, Simm, Ceylon 1911 1931 Katholiken .... 2,614.246 3,682.133 Priester 2.892 3.762 Laienbrüder.... 740 820 Ordensschwestern . . Kirchen mit festem priesterlichem Wohn- 3.615 7.525 sitz Große und kleine Se- 1.310 1.740 minarien .... 26 50 Vorbereitungsschulen. Elementar- und Mit- 29 47 telschulen .... 3.572 5.158 Waisenhäuser . . . 232 377 Auf je 206.000 Personen und ie 2100 Ka- tholiken trifft ein Priester. Die Hottentotten? (Fortsetzung.) Von Br. August Cagol. John Davis, der die Tafelbucht 1598 aufsuchte, berichtet über die Eingeborenen am Tafelberg folgendermaßen: „Ihre Farbe ist olivenschwarz; ihr Haar ist gelockt und schwarz. Ihre Worte werden meistens undeutlich ausgesprochen; die Leute glucksen mit der Zunge wie Bruthennen. Sie sind ein starkes, tätiges Volk und können unglaublich schnell laufen." Kapitän James Lancaster war in der Tafelbucht im Jahre 1601. Er schreibt: „Die Leute dieser Gegend sind lohfarben, von mittlerer Gestalt, schnellfüßig und dem Diebstahl ergeben. Unser Kommandant sprach zu ihnen in der Rindviehsprache, in der ,Muuh" für Ochsen und ,Bääh° für Schafe steht." Während der Jahre 1620 und 1622 verbrachte der Franzose Augustin de Beaulieu zwei Monate in der Kaphalbinsel. Er berichtet: „Die Leute, die in der Nähe des Vorgebirges (der guten Hoffnung) leben, sind nach meiner Ansicht die armseligsten Wilden, die bisher entdeckt worden sind. Sie wissen nichts von Säen und besitzen keine Geräte zum Bestellen des Bodens; sie können nicht fischen und wagen sich nicht zwei Schritte weit in die See. Sie sind von sehr kleiner Gestalt, besonders die Frauen, sehr mager und scheinen ständig Hungers zu sterben. Ihre gewöhnliche Nahrung ist eine eßbare Wurzel; auch suchen sie am Meeresstrande nach Muscheltieren. Wenn man ihnen Brot gibt, verschlucken sie es schnell, und es hat den Anschein, sie könnten jede Menge davon verzehren. Als Waffen dienen ihnen ein Wurfspeer und ein Bogen mit Pfeilen. Sorgfältig muß man alles vor ihnen verbergen, was von Kupfer oder Eisen ist. Kleidungsstücke stehlen sie nicht, da ihnen nichts daran gelegen ist. Im schnellen Laufen übertreffen sie alle Völker, die ich gesehen. Um sie einzuholen, müßte man beritten sein. Sie sprechen in einer Weise, als ob sie schluchzten oder seufzten. Ihre gewöhnliche Begrüßungsart besteht darin, daß sie tanzen und singen; Anfang, Mitte und Ende ihres Gesanges lautet: ,§otitu‘." Der Franzose Etienne de Flacourt besuchte im den Jahren 1648 bis 1655 die Saldanhabucht. Er schreibt (in seinem Werk „Histoire de la grande isle de Madagascar“, Paris 1658): „Die Wilden, welche diese Gegend (Saldanhabucht) bewohnen, sind ein armseliges Volk und haben das Aussehen von Landstreichern. Sie fetten ihre Haut ein und bestäuben ihr Haar mit einem gelben Pulver. Männer sowohl wie Frauen färben Nase, Stirn und Wangen mit Holzkohle. Sie sind der Natur freieste Gauner, die nie aufhören zu betteln." Im Jahre 1652 nahmen die Holländer ständigen Aufenthalt an der Tafelbucht. Sie belegten die Eingeborenen mit dem verächtlichen Namen Hottentotten, wahrscheinlich wegen ihrer wunderlichen Sprache; diese selbst aber nannten sich „Khoi-Khoin", das ist Menschen von Menschen. Sie sind von Norden her in Südafrika eingedrungen, und Man glaubt, sie seien mit den Barabra und Galla in Nordafrika verwandt. Sie scheinen von den zentralafrikanischen Seen mit ihren Rinder- und Schafherden westwärts zum Atlantischen Ozeau gezogen zu sein, um dann in südlicher Richtung der Meeresküste zu folgen. Sie müssen viele Jahrhunderte auf ihrer Wanderschaft zur südlichen Küste des Erdteiles verbracht haben, indem sie sich an günstigen Plätzen durch mehrere Geschlechter hindurch aufhielten. Sie vermischten sich stark mit den Buschmännern, deren Frauen sie raubten, und verloren so viele ihrer ursprünglichen Eigenschaften. Die Hautfarbe ist bei beiden Völkern die gleiche. Ferner haben beide das gleiche Kopfhaar, das bei den Hottentotten etwas dichter wächst. Beide Rassen haben sehr kleine Hände und Füße. (Fortsetzung folgt.) * Unter Benützung von G. M. The«l „South Africa" und anderer Quellen. ©tfleiitümer, Herausgeber und Verleger: Kongregation der Misstonäre Söhne deS heiligsten Herzens.Jesu. Verwaltung: Missionshaus „Maria Fatima", Post Unterpremstätten b. Graz, Stmk. Verantwortlicher Redakteur für Österreich: P. Alois Wilf-ling, F. S. C., Generalassistent, Missionshaus „Maria Fatima", Post Unterpremstätten bei Graz; für Deutschland: P. Heinrich Wohnhaas, F. S. C., Misstonsseminar St. Josef, Ellwangen-Jagst, Württemberg. — Universitäts-Buchdruckerei „Styria", Graz.