Mbllcher Zeitung. ^r. 45. Plänumei«t>>'5<>. Fltr die Zustellung in» Haus halbj, 50 ll, Vii« der Post ss«nz<, fl, ,5, haldj, 7 ,^>, Montag, 34. Februar. Inl«rtion»g«bül: Für Nelne Ins««t« bi« ,» « Z«llen l5 ll., glöhell per Zeile « tl., be« «ftn«n Wiedeiholungcn per Zeil« 5 ll. 1879. Amtlicher Theil. l,^ 5^I^''b''"" der k. k. Finanzdirection für Kram A oen Steucraliltsadjuilcten Anton Orehek zum ^uermntscontrollor und den Steucramtsprakticanteu "mn .,ilttci von Födransperq zum Strueramts-noiuncien ernannt. drucks ^'?^"<« 187!) wurdr» in oe> t. l. Hos- und Staats-niick. !. "' ^'"' b'e 'tülicnische. buhinische, polnisch^ rnthe-U ^,'li i'°^"^^' lromischs nnd romanische Nnsgabe des am nene vvv, vurläusin blos in der deutschen Ausgabe erschir ven> ^. ^ ^llictcs des Neichsgesehblatles ausgegeben und '">°" („Wr. Z) stichtamtlicher Theü. "esterreichisch - französische HandelSconventiou. dem ^^' "llpsiiidliche Störung und Schädigung, welche die 9> ^' Ochrneich-Ungarns u,it Fraütreich durch ^."".^llduilg des „Tarif abuttal" a„f österreichisches^/^' PruM'nilnzcn seit dem I. Jänner 187'.» zu-^ gt wurde, ist »u,i durch deu Mrlstbegüustigllngs- bruar """' ^- ^"'"'"' ^^''' '"^^"^ "'" l^. Fe-^usta,^ ^^"^ ^"^ beseitigt. Der handelspolitische M« wie derselbe durch den ueueil Vertrag gc-Icher ^ ^ud, ist allerdings wieder nur ein vrovisori-^?u ' '" die Coilvention nur bis 31. Dezember M^"! Kraft bleibt. Allein es liegen bereits sran-vor !^^^ Zusichcruugeu weitereil Cntgcge»tommeus Nlljßi^/ ^"^" "t"m kräftigen Beweis für die ge-Beiua' Tendenzen der französischen Regierung m schreib.«"' ^^ ZuUpolitlt liefern. In einem Circular-^hlu, ^klchcs der Haudelsminister Freiherr von ^chtet/'^^^ diesertage au die Hanoclslammern ^tlu^ ,"'" den, Haudelsstande die Veräuderllugc» ^änn" i ' ^^ '"'^ ^^^ '^"^'^ Convention vom 20stcu heißt z!^^ "" Verkehr mit Frankreich eintreten, tnit >'^^bem die provisorische Handelsconvcntion cim /" "^ vm" 20. Jänner Itt7l) nunmehr ratisi. 'Ni ^ n^ '^' "skl)t zur Durchsühruug derselben lnit >, ^"hmcn mlt dem l. t. Finanzministerium die ^ttlls^ 'ömglich ungarischen Regierung vereinbarte Vew>^""6' selche unter einem dlirch' das Finanz, diese «'""^lall Verlautbart wird. Infolge der durch be« M '"e"l"n gegruseitig zugesichcrteu 'Behandluug stiq.""!"""tehrcs auf den, Fuße der meistbeguu-fi^' Kation tritt in Frankreich der „Tarif general" wendu,'""^'^^'"ugari,chc Pruueilicuzcu auher Au. ^tin?',"'!" ""brn dieselben nach dem „Tarif con-^"nnel" behandelt werden „Wie ein Circular der französischen Zollverwaltung vom .'l0. Dezeinl'er 1^7« ausführte, sind seit 1. Jänner lN7l> in dem „Tarif wiM'Nlionnel" jene Zollrrmäsjigunge» erloschen, welche im Handelsverträge vom II.D'zember !6»!'> vereinbart worden waren. Hienach haben sich seit 1. Jänner 1879 im Vergleiche mit dem Stande der Zollbchandlunss vor diesem Zeitpunkte mchr.'re lin d.in beigeschlossenen Vrr^eichnisse zusammeügchrlltr) Aendelungen in dem „Tarif convention»!'!" Fianfreichtz erg,den, Es ist indeß darauf anfmerlsmn zil machen, daß die fran^ zösische Gesetzgebung sich mit einem Oesch.'ntwulse lieschäftigt, welcher zunächst die Wiederherstellung der französischen VertrcgsMe vom I I. Dezember lyliti auf autonomem Wege bezweck«. Hienach würde der Staud der Zollbehaudllliig der Wareneiufuhr nach Fraukieich. wie er vor dem 1. Jänner IN7U war (mit Ausnahme des Zolles auf Spiegel vou weniger als '/« Quadratmeter Flächeurauiu, die auch künftig 10 Perzent trll v^0»oi>! zu entrichten Haben, und der Zündhölzchen), völlig wiederhergestellt sein. „Aütnüpseud darau ist die Cr!ass»ng eines Ge sehes iu Frautreich in Aussicht geuommeu, wodurch die Fiuauzvenvaltung ermächtigt wird, Importeure» d-e Differenz zwischen den e,»gehobenen Zöllen nnd dem reactivierten Conventionaltarif vom 11. Dezember 1^60 zurückzuerstatteu, wenn nachgewiesen wird, daß die betreffende» Waren vor dem ^1. Dezember 1575 »ach Fiausleich velse»det oder Gegenstand eines Abschlusses geworden sind. Im Fülle des Zustaudelom-incns dieser Oeschröbestimmungen werden die Handels^ kaminer» uuvcnucilt beuachrichtigt werdeu. Die geehrte Kammer wird eingeladen/ von diesem Stande der haildelsftolit!'' " chältuisse in Frankreich die Interessenten zn l ,l»n." Die Vorgänge in Frankreich. Nachdem in der Frage der Amnestie. wie es scheint, zwischen der französischen Regierung und dem Ausschusse des Abgeordnetenhauses ein Uebereinlom-men erzielt worden ist, nehmen »uumrhr drei andere Affairen die öffentliche Aufmerksamkeit in Fraukreich in hohem Grade in Anspruch: ein zwifchen dem Pariser Gcmeinderathc und dem Ministerium aus-gebrochener Conflict, veranlaßt durch den Beschluß des ersteren. dem Comitc zur Unlrrstützuug der aus Caleoouien heilutehrenden Amuestlerten eine Summe vou 10l)/M) Fraucs zuzuwenden; ferner die Frage der Anklage wider das Cabinet Arogli>Fourtou, zu welcher die Radicals» dräugen, der sich aber Wadding« tou, uutelstütz! voli ^cuu Say uud Fraycinet, in enl« schlosseusr Weise widersetzt; eiidlich die überHand nehmende Unsicherheit des öffentlichen Verkehrs in Paris und Umgebung, die zu scharfen politischen Angriffen auf den Minister des Innern, Herrn von Marcöre, ansgebeutet wird. Am Itt. d. M. war iu Versailles das Gerücht verbreitet, daß der Pariser Gemcilidcrath infolge der im Abgeordnetenhaufe gegebenen Erklärungen des Herrn von Marcöre, die wir weiter unten folgen lassen, in ooi'porv seine De-missiou gegebeu hätte. Das wurde zwar später dementiert, aber angesichts der hochgradigen Spannung muß mau sich imiuerhiu alls irgend eine Gegendemo»» stration dieser Versammlung gefaßt machen. Iiwetreff des angestrebten Antlagebeschlusses liegt die Meldung vor, daß Herr Waddingtun im Minifterrathe vom 18. d. M. noch einmal ausdrücklich erkürte, er sei entschieden gegen die Versetzung der Minister vom !6. Mai in Anklagezustand uud entschlossen, aus diesem Anlasse vor dem Parlamente die Vertrauensfrage zu stellcu. Die eben erwähnten Erklärungen des Herrn von Mareöre, welche im Pariser Gemeinde! athe eine solche Verstimmung hervorriefen, wurden iu der Schuug des Abgeordnetenhauses vom 17. d. M. ab» gegeben. Leprovost de ^auuay (Bonapartist) stellte nämlich dic Frage, ob Herr vou Murci-re den Äe-fchluß des Gemeindcrathrs, einem Privatcomili die Summe von 100,(XX) Franrs zuzuwenden, für gcfetzllch halte und, wie etwa ähnliche Beschlüffe, die von Go meiuderäthen gefaßt werden könnten, zu bestätigen gedenke, uud der Iilteipellierte erwiderte folgendes: „Der Pariser Gemeiiiderath hat in der That einem Comite, welche« sich die Aufgabe stellt, den aus Neu-Caledonien zurückkehrende»! Begnadigten zuHilfe zn kommen, l(X>,000 Francs zur Verfügung gestellt. Es geschah dies in der vortrefflichsten Absicht. Der Ge-meinderath sah voraus, daß viele Arbeiter nach ihrer Rückkehr sogleich einen häuslichen Herd oder eine Werlslätte incht finden wcro>,il, und wvUi« di»»^r ii/n,^ im voraus bcgeguen. Der Gedanke, die barbarischen Acte. welche den Aufstand vou 1tz71 bezeichneten, mit dem Schleier der Vcrgesseuheit zu brdeckeu, lag ihm gewiß fern. Die Regierung selbst mußte diese Sachlage ms Auge fafsen uud wird deshalb nächstens imt einem Krediterforderniffe vor das Haus treten. Der Fall hat aber doch noch eine andere Seite. Ein Ge> meinderath hat ohne Zweifel das Recht, Unterstützun» gen für Iiothleidende zu votieren; darf er aber auch fclbst die Verlhellung derselben rm<-ln? Dns Gesrtz hat für diesen Zwrck ein besondei '"'»- die Wuhlthäligteits-Bureanx der.,-..,.,^ . "''-" Diesen Umstand hat der Pariser Ocmeiuderath ül»er-sehen; ich habe ihm denselben in einem an de« Scine-Präfccteu gerichtetru Schreiben in Erinnerung gebracht und angezeigt, daß der Beschluß, wie er vorliegt, nicht bestätigt werden sann. Die Vorschriften des Gesetzes Feuilleton. ^lera oder auf dunklen wegen." Romnn von Ed. Wagner, (Fortsehnn«.) 14. Kapitel. Au der Stätte der Thatsachen. ^"!ith!s" H"""' der Stammsitz der Marqnis von ?°n lz„,.'' lasi alif einem steilen Felfen an der Küste lwkul?"ll'^ Die Maueru des Schlosfes, von ^dem s"'^^""^ ""b arau wie der Felfen felbst. zu sfj„ '^ standen, fchieueu nur eiu Theil dcsjclben l°" 3kl.is?^"!> ^^ ^""s schlugen tosend gegen >ste VÄ?''^ des Felsens, m.d nm sein Hanpt Zien dips. .Ä^ "'ld zilr Winterszeit. Die Natur Mnnd i'si' b ^» dem uuwirthlichsten in ganz ^!,r n,,, ^ >"l ^" b"beu; aber die Absicht' der An k . ^ b>> ^'liist vereitelt worden. M'elt sii?s Hnuptgel'äude, welches die Wohnungen !7"llnhm,« «! ">"rmhäufer. Conservatorien nnd ein !"' lbera w" ^ ^'' ^'''^ landeinwärts neigte sich ^" Äbl m"'.' ^" "bereu Terrasse au zu eiuem schrä-l/V V u n?,' " . ^"' ^hrlc eine breite Chaussee ^ S d?' !'/^ G""izscgärle>. zu dem etwa eine '""e culferuteu Dorfe Mont Heron. ' ^"gl. Nr. 4» d. Bl. Ursprünglich ein unbedeutendes Fischerdorf, war es jetzt ein zwar kleiner, aber fehr beliebter Badeort, hatte eine Kirche, zwei Gasthäuser, rme Auzahl Villeu, welche währeud der Badezeit an F,«>mde vermielhel wurden, mehrere Badehäuser nnd hübsche Aulageu. Die Umgebung eines kleinen Hafens und eine Sandbank »ach Eintritt der Ebbe bildeten die Licblingsortc der hier weilenden Fremden. Das Dorf gehörte ziim Schloß Mont Heron, uud die Gasthäuser, Villen und Wohnhäuser br'achlr» dem jetzigen Besitzer eine ansehnliche Summe Miethe ein. Der größere und feinere der beide» Gasthöfe trug mis eiucm weißen Schilde das Wappen der Mont« herons und wurde „Gasthos zu Mont Heron" ge> nannt. Es war cin großes zweistöckiges Gebäude, umgebeu von einem große» und hübschen Garten' welcher im Sommer sehr besucht war. Am Vormittag des ihrer Abreise vo» Lo»do» folgende» Tages kam Alexa Strange mit ihrer Be-gleiterin im Gaslhofe zu Montheron an. Sie waren erst spät am Abend i» Pe»za»ce angelangt und qe. »ölhigt geweseu. dort zu übcr»achteu; ä„, andern Äiorgei! hlitleil sie sich einen Wage» bestellt, der sie »ach Moiit Hero» brachte. Hier »ahm ihre Vealrile-rin, Miß Tomkins. von ihr Abschied. '^ ..Rnr ungern lasse ich Sie unter Fremden Mist " sagte die gute Fran. ..Ich wünschte, ich lö'uutc bei Ihnen bleibe», bis Sie ei» passendes Mädchen ae. funden haben; aber ich werde z» Hanse erwartet. Scheu Sie sich nur vor bei dn W.U einer Dieucrin Und nun leben Sie wohl. Mih! Ich hoffe, dah die Rosen bald auf Ihre bleichen Wangen zurückkehre,, werden," Nach einem nochmaligen Lebewohl entfernte sie sich. Alexa sah dem Wagen nach, bis er hinter Väulur» und Häusern verschwunden war; bann wandte sie den Blick nach der See. welche wie cin großer Spiegel vor ihr ausgebreitet laa. Sie trat an das Eckfenster, welches eme herrliche Aussicht barbot über das Meer. das felsige Ufer unterhalb des Dorfes und auf das stattliche Schloß, welches sich majestätisch auf dem hohen Felfrn erhob und scharf am Himmel abgrenzte. Von dem viereckigen Thurm wehte die Flagge mit dem Familienwappeu. Es bedürfte keiner Ertläiliug, um sich zu über« zeuge», daß sie Mont Hero», das Schloß ihrer Ahnen, den Platz ihrer Geburt und ihrer ersten Kindheit, vor sich hatte. Ihr Herz schlug rascher uud ihre Augen blitzten. „Das ist das rechtmäßigc Eigenthum meines Vaters!" dachte sie, „Mein Vater ist i» Wirklichkeit Marquis von Moutheron. obwol er unter dem VlH Alexa Strange bleibe» muß bis z" memem Tooe^ Aergeu jeue alte» grauen Mauer» da drude» oa» Geheimnis des Räthsels, welches zu losm 'ch gekommen bin? O. mein gütiger Oott? H'lf "M, meme» Vaters Namen zu reinigen u»d ihm zu semer recht' 302 find für den Steuerzahler eine Garantie und die Grundlage der Verantwortlichkeit der Regierung; die letztere wird also hier, wie überall, dein Gesetze entschieden treu bleiben. Sie wendet sich an das Vertrauen der Kammer; sie bedarf desselben, weil augenblicklich eine gewisse Unruhe und Verwirrung in den Geistern herrscht. In dem Augenblicke, da wir eine noch frische Vergangenheit zu liquidieren haben, wer den die Kammern gcwiy der Regierung treu zur Seite stehen wollen. Es liegt zwar kein ernster Grund zu Besorgnissen vor; aber es herrscht vorübergehend doch Unruhe. Mit dem Beistände der öffentlichen Gewalten wird das rasch überwunden sein, und Frankreich wird dann in eine neue Aera einer definitiv errungenen Republik mit vollem Vertrauen in die Gegenwart und mit ebenso voller Beruhigung über seine Zukunft eintreten." Der Interpellant sprach, unter großer Bewegung auf der republikanischen Linken, dem Minister für die Lösung der von ihm aufgeworfenen Frage seinen Dank au«. Zur Situation in Bulgarien und Ostrumclien. Vorgestern, den 22. d. M., trat in Tirnova die bulgarische Nationalversammlung zusammen. Die Constitution, welche zur Annahme vorliegen wird, bestimmt, daß der Fürst die von der Nationalversammlung votierten Gesetze bestätigen und bekanntgeben und den Oberbefehl der militärischen Streitkräfte führen foll. Er bat die Versammlung einmal im Jahre zu berufen; Ait der Berufung und Dauer der Session werden von der Versammlung selber bestimmt. Es werden zweierlei Versammlungen existieren, eine gewöhnliche uud eine große National-assemblee. Das Budget wird alljährlich der gewöhnlichen Versammlung unterbreitet. Der gesetzgebende Körper genießt volle Freiheit der Debatte. Die Staatskirche wird die orthodox-griechische sein, und nur der erste gewählte Fürst darf einer andern Religion angehören. Die Prinzen. Prinzessinnen und der Thronerbe werden mit dem achtzehnten Jahre mündig. Die Constitution bleibt nach ihrer Votierung für fünf Jahre in Giltigkeit. Das Wappen des Fürstenthums ist ein gekrönter goldener Löwe anf rothem Felde. Ueber die Frage, ob Delegierte aus O strum e-lien an den Berathungen der bulgarischen Nationalversammlung theilnehmen werden, sind widersprechende Nachrichten verbrettet. Nach den einen wird ihnen der Fürst Dondukoff. Korsakoff die Zulassung ver« weigern; nach einer Mittheilung des „Standard" dagegen will die bulgarische Nationalversammlung in einer ihrer ersten Sitzungen den Beschluß fassen, eine gcnnschlc Deputation aus Bnlgaren und Ostrumeliern könne sich zu den verschiedenen Regierungen begeben, deren Vertreter den Berliner Vertrag unterzeichnet haben, und ihnen die Bitte vortragen, ihren Beschluß auf Trennung der beiden Länder zurückzuziehen. — Zum gleichen Gegenstande schreibt man der „Pol. Korr." aus Sophia, 10. d. M.i „Der russische Generaltommissär, Fürst Dondu-toff-Korfukoff, ist mit der Lage der Dinge in Ostrumelien wenig zufrieden. Wenn ihm auch diese Schöpfung des Berliner Kongresses, wie bekannt, keineswegs ans Herz gewachsen ist, so ging doch seine Ansicht stets dahin, daß die Rumelioten den Gang der Ereignisse nicht überstürzeu dürfen; eine starte Opposition gegen die Organisierung der autonomen Provinz, ein fortwährendes Demonstrieren gegen das Werk des Berliner Kongresses, das alles entspricht wol den Calcülen des Fürsten, was aber über diese Grenze hinausgeht, passe keineswegs in den Rahmen der momentanen Situation, und daher müsse gegen ein derartiges, sozusagen progvammwidriges Treiben der Bulgaren in Ostrumelien entschieden Front gemacht werden. Es ist demnach begreiflich, daß die Meldung des Generallieutenants Stolypin von den anarchischen Vorfällen, welche sich gleichzeitig in Has-tiöi und Tschirpan zugetragen haben, den Fürsten sehr unangenehm berührte. Ueberdies erhielt der Fürst ein Schreiben des Zaren, in welchem dem Wunsche Ausdruck gegeben wird, es möge für die Erhaltnug der Ruhe und Ordnung in Ostrnmelien uud Bulgarien bis zum Abzüge der russische» Armee Vorsorge getroffen werden. Der Kanzleichef Domontovii wurde infolge dessen beauftragt, ein vertrauliches Schreiben im Namen des Generaltommissär» an den Generalgouverneur von Ostmmelicn, Swlypin, zu richten, welches sich beiläufig in folgendem Gedanken-gange bewegt. „Ihnen ist das schwere Opfer, welches unser erhabener Monarch den Friedensinteressen Europa's und dem Friedensbedürfnisse des eigenen Reiches brachte, wohl bekannt. Rußland mußte auf die Theilung Bulgariens eingehen, es der Zeit überlassend, ein Werk zu krönen, das unserem Volke so viel heldenmülhiges Blut kostete. Wir blieben in beiden Theilen des besaiten Landes, damit die nothwendigen Organisationen ins Leben gerufen werden können. Unsere Aufgabe besteht daher darin, den Boden, welchen, danerhafte Institutiouen zu entsprießen haben, intact zu erhalten; unsere erste Sorge also ist die, daß Ruhe und Ordnung unerschüttert bleiben sollen. Auch ist es Ihnen bekannt, daß es des Zaren fester Wille ist, daß die Uniform des russischen Soldaten als das Symbol der Gesetzlichkeit stets und überall angesehen werde. Die sich häufenden Ausschreitungen in Ihrem Geueral-gubernate müssen, von diesem Gesichtspunkte ans betrachtet, unser Bedauern hervorrufen. Wir sind gewiß am allerwenigsten berufen, dem natürliche, Streben der bulgarischen Nation entgegenzutreten, allein ans Rücksicht auf die Situation müssen wir doch wünschen, daß diese Bestrebungen die Grenzen des Erlanliten nicht überschreiten sollen. Wir rechnen darauf, daß die Bulgaren Ostrumeliens die Nothwendigkeit einsehen werden, die vorhandenen Schwierigkeiten unserer Lage nicht zu vermehren und ihre legitimen Bestrebungen für eine opportuuere Zeit zu verschieben ..." Ganz dieselben Gründe sind es, welche den Fürsten Dondukoff-Korsatoff veranlaßten, die uou der bulgari-schen Bevölkerung Ostrumeliens erwählten Deputierten für die Notablenversammlung kurz und bündig abzuweisen. „Die ganze Nation hat noch keine Vertretung; die in Tirnova zusammentretende Versammlung wird nur die bulgarische B-.'völkerung von DonauBulgarien repräsentieren. Der Tag, an welchem alle Bulgaren ein Vaterland und ein Parlament haben werden, ist wol, menschlicher Berechnung nach, nicht ferne, allein er ist noch nicht angebrochen, und durch eine unzeitgemäße, unlogische und unpolitische Action wird die ersehnte Stunde nicht herbeigeführt, wol aber hinausgeschoben", sagte der Generalkommissär einem bulgarischen Notablen aus Esti-Saghra, der hicher kam, um die Vertretung Osttumeliens iu Tirnoua durchzusetzen." Kagesneuisskeiten. — (Tragödie im Irrenhaufe.) Im Irrenhause Friedrichsberg bei Hamburg hat sich in der Nacht vom vorigen Samstag zum Sonntag ein entsetzlicher mäßigen Stellung zu verhelfen! Jetzt mag der Kampf beginnen, ich bin entschlossen, eher zu sterben, als. ohne Rettung zu bringe», zu meinem unglücklichen Vater zurückzukehren!" Es wurde an die Thür geklopft, und auf Alexa's „Herein" erschien der Wirth mit dem Fremdenbuch, Feder und Tinte. „Wollen Sie so gütig sein, Miß, Ihren Namen hier einzutragen?" sagte er. „Und wenn Sie etwas begehren, stehe ich zu Ihren Diensten." Alexa schrieb ihren Namen ein. «Ich gedenke einige Wochen hier zu bleiben," sagte sie, „vielleicht auch länger, wenn es mir gefüllt; deshalb wünsche ich mir eine Dienerin zu engagieren, eine ältliche, gut empfohlene Person. Wollen Sie so freundlich sein, sich nach einer solchen für mich um-zufehen?" „Ich will zu meiner Frau gehen," entgegnete ^r Wlrth. „Die weiß in solchen Dingen besser Bescheid al» ich. Ich will sie Ihnen sogleich zuschicken." Er entfernte sich, «nd wenige Minuten später erschien seine Frau. Sie hatte ein gutmüthiges Gesicht. Alexa grüßte sie höflich und trug ihr Anliegen vor. „Was ist das für ein Schloß dort in der Ferne?" fragte sie, nachdem die Wirthin ihr versprochen hatte, eine taugliche Dienerin herbeizuschaffen, und zwar in der Person einer Mrs. Guff, die, wie sie erzählte, früher Dienerin im Schlosse Montheron gewesen war und auch als Zeugin vor Gericht gestanden hatte. „Das ist Mont Heron, der Sitz des Marquis von Montheron," antwortete die Wirthin. „Die erste Frage, welche alle Fremden gewöhnlich thun, betrifft dieses Schloß. Ich nehme an, Sie haben davon gehört, — doch es ist möglich, daß Sie nichts davon wissen, da Sie noch so jnng sind. Es trug sich dort das Drama von Monthcron zu. Haben Sie davon gehört?" „Ich habe die Geschichte gehört," antwortete Alexa, „aber ich möchte sie wol noch einmal hören." „Ich werde sie Ihnen gelegentlich gern erzählen, Miß. Ich habe sie schon hundertmal meinen Gästen erzählt, bin aber nicht milde geworden, sie zu wiederholen." „Was bedeutet die Flagge auf dem Thurm?" fragte Alexa. „Sie bedeutet, daß der Marquis zu Hause ist. Er war sonst fast beständig auf Reisen; aber im letzten Jahre war er zu Hause, ausgenommen während der Londoner Saison." ..Ist er sehr beliebt?" „Der Marquis? Ja, er ist allgemein beliebt, und mehr noch in London als hier, wie ich höre; aber jedermann sieht ihn gern, und er hat viele Freunde." Hiermit war das Gespräch zu Ende, und bald darauf verabfchiedete sich die Wirthin von Alexa. lLoitsetzlln« folgt,) »orfall zugetragen. Unter den dort stationierten Irren icfindet sich schon seit längerer Zeit ein Fabrilsaufseher Namens Lohse. Bei diesem hatte sich nämlich durch )ie Lektüre mystischer. Schriften die fixe Idee ent' vickelt. er habe die Mission, seine Mitmenschen für das Jenseits würdig vorzubereiten. Mit einem anderen Irren Namens Lindener hatte Lohse Freundschaft geschlossen, weil er in demselben einen geduldigen Z"' Hörer seiner wirren Predigten fand. In der Nacht kurz vor 2 Uhr erwachte, der Wärter infolge eines Gt' cäusches und sah Lohsc am Bette Lindners stehen und mit einem Stuhle zum Schlage ausholen. Ehe oer Wärter es verhindern tonnte, hatte das schwere herniedersausende Möbel das Haupt des Schlafenden zerschmettert. Aus den wirren Aeußerungen Lohsc's. dcin man sofort die Zwangsjacke anlegte, lieh sich entnehm?«, daß er die furchtbare That mn vollführt, um sei""" Genossen die himmlische Seligkeit zu verschaffen. — (Ein Roman aus dem Leben.) De" „Fanfulla" wird folgende Geschichte aus Neapel m't-getheilt, welche alle Anhaltspuutte zu einem No"'"" oder Drama gewährt. Durch längere Zeit bemertte man nämlich in deu Straßen der Stadt eine hinsäll'g^ gebückte Alte. die sich. mühsam auf einen Stab gcstM an den Mauern der Häuser hinschleppte. Das Ge!'^ war durch einen breiten Hut und einen dichten, schmutz" starrenden Schleier verdeckt. Sie war lmcklig. und e>n kurzes, zerrissenes Kleid zeigte ein Paar zerfetzte >>" grobe Schuhe. Die Vorübergehenden blieben stehen >'» drückteil eiu paar Geldstücke in die zitternde Hand, d>e sich ihnen siehend entgegenstreckte, ttm 17. d. endlicy wurde sie festgenommen und in das Bettlerhospiz "^ San Domenicu geführt. Die dienstthuende Nonne ^' gann ihr einen Handschnh abznzichen: da ze>gte!^ eine glatte, weiße, jngendliche Hand. Man nah"' '^ den Hut. den Shawl, das Kleid und einen M"^ Fetzen vom Rücken. Ein Riemen zog sich voin ^ bis zn den Füßen, der sie gezwnngen hatte, kru»"" ' gehcn. Es zeigte sich, daß sie jnng nnd reizend, ge^ gewachsen und wohlgcbildet sei. Sie hatte sich das l9' sicht mit Salben beschmiert, war gebückt gegangen, h" die Alte gespielt, Almosen begehrt, und war "bs" . wieder in ihr Haus zurückgekehrt, wo sie ihr natiirl'G Aussehen wieder annahm. „Fräulein" wurde, Äesucy empfing, in der Conversation glänzte, vielleicht aU^ sang und tanzte. A»lf Befragen erwiderte sie. daß I das thue. um des Tags drei l)is vier Luc zn aM""'^. „Ich fand nichts Besseres zu thun", sagte ^ ^ wollte meiner Familie nützlich sein nnd ehrlich ^'" Sie ist die Tochter eines jrht ocrstordeuen Arztes- ^ Familie ist ziemlich wohlhabend. Der Portier ^ Hanfes erklärte, daß er nie dic Identität der Altcu "^ der „Signorina" geahnt habe. Sie heißt Rosa ^' cenza Gaetana del Prete und hatte in der Blüte >yl. Jahre und Gesundheit den Muth gehabt, durch " volle Jahre dieses Bettlerlcbe-.l während des Tages i führen, um am Abend als Fräulein zn leben und vl leicht mit demjenigen, der ihr am Morgen einen Kr^i geschenkt, zu conversicren und zu tanzen oder sich . demjenigen bewundern zu lassen, der sich am ^,?^ bei ihrem Anblick geekelt hatte. Man ergeht st^^ Vermuthungen aller Art, und die gerichtlichen ^ forschungen dauern fort. ^ — (Dienstbuten in Amerika.) Aus °.^ interessanten Bruchstück: „Frauenarbeit in Nordainerl welches Arthur v. Studnitz aus einem in der ^ bereitung befindlichen größeren Werk über die ^ Mt Verhältnisse in den Vereinigten Staaten veröffeu/ ., hat. möge folgende Stelle zur Erbauung deutscher b^ frauen hier Aufnahme finden: „Der Bedarf an ' ^ tigen weiblichen Dienstboten ist in den Vereins, Staaten so groß, daß scllist in der Zeit großer schaftsschwüle im vorigen Sommer die Mädchen ".f den Einwanderern in Äicwyort, welche sich diesem ^ ^ widmen wollten, rasch placiert wurden. Die ^öhn^ ^, Dienstboten sind im Verhältnis zu Europa sc^^st< In wohlhabenden Familien mit vier und mehr A'<^l, boten erhalten die Köchinnen wöchentlich 7 liiil 9 ^ ^ die Nähmiidchen 4 Dollar, die Kindermädchen ^^H^ das Stubenmädchen 250 bis 3 Dollar, daS 6"^ mädchen 2 bis 3 Dollar. In Häusern, in denen ^ zwei Dienstboten sind. betragen die Löhne für ^1 ,teü 3 bis 4 Dollar wöchentlich. Mädchen für alleS ery ^ l-75, biH 3 50 Dollar. (Diese Lohnsätze gelte "^ Massachusetts, in anderen Landesthcilen sind ' ^t" höher.) Die Stellung der Dienstboten in ainer""' '^ Häusern ist unabhängiger als in europäischen- ^ Mitglied des Repräsentantenhauses au» eine"' ^ westlichen Staaten erzählte dem Verfasser, vap ^, in seiner Jugendzeit seinen Eltern uttM^'l'^^ Wesen wäre. einen Dienstboten zu dma/"' F demselben nicht das Nccht gewährt worden "i" ' ,^ herrschaftlichen Tische zu essen. In manche" H jiK des Landes ist dies noch heute der Fall- ^ c>»' Osten, dessen Kultur sich der europäischen "" '"" t»e schmiegt, gibt es Hänser, iu denen die Dienst"" ^ Berechtigung haben, sind sie nicht lici der nr ,„, schäftigt. von der Bibliothek, dem E»'psa"gz""" He"' allen anderen Iimmern des Hauses Oebranch s"^,^ Ihnen ist in jedem Falle gestattet, i" 'l)"" /^ ^e" jederzeit Bekannte zu empfangen. Außerdem w". 393 UM A?/" «er Nachmittag und jeder Sonntag Mährt 'stes ,n Aez.ehung auf das Sanitätswescn es »ten Verpflichtungen, speziell im Interesse der "ab.,.-! ^?""g. von Epidemien nothwendigen Maß. der n! ü!^ i"r Berathung der auf die Assanierung und n l zweckdienlich erscheinenden Vorkehrungen der l« ""^""s ^"' Dnrchführung derfelbeil setzt stn^" ,""") der Landeshauptstadt Laibach einen Wdtlschen Gesundhcitsrath ein di^« ^?" Gemcinderath beschließt die Organisation 187^ '!^w^athes »ach folc'endcn, dem im Jahre Nomm/ ^'"""berathe vorgelegten Sanitätsstatute ent-w?^n ^rulldsätzen: Der städtische Gesundheitsrath ten w ?/ "^ eillem vom Bürgermeister bestimm-rM, Mrat«beamten; d) aus drei vom Gemcindr-selben- > '""" ^'"^ erwählten Mitgliedern des-Gem^' >> ycmitcrs und eines Thicrarztcs, verstärken. rm^< ^er städtische Grsnndheitsrath ist das be-besteh ^an der Gemeinde. Sein Wirkungskreis lnei^ ^ ber Begutachtung der ihm vonseite des Ge Fra^, yes und des Stadtmagistrates vorgelegten Nein U /'! ^'u Rechte der Anlragstcllung ans eigc-^udlich j ^ 'u allen sanitären Angelegenheiten, iuges d/ - persönlichen Uebcrwachung des Voll ^llpetr. f ^^ ^'""^ ^utrag oder überhaupt von der ^l'elbe Ü ^^^'^^ getroffenen Anordnungen, daher cii,,^ ' ^r nach der Bestimmung des Aingcrmnstcrs gelw,'/ Mitglieder desselben, zn toninlissionellcn Bc-zulu'!^"' Revisionen, Augenscheinen und Erhebungen in h^ '^" städtische Gesundheitsrath versammelt sich llnd lvi t^ ^ monatlich einmal oder nach Bedarf öfter auch > .b lium Obmanne einberufen. Er kann jedoch des ^oerzeit vom Aürgernieister oder über Antrag ^litt^z l^lWi^rs ","b muß über Verlangen eines s wner Mitglieder einberufen werden, zu f^"v^"^ Mitglied ist verpflichtet, bei dcnSitznngen lielan..""'' nnd hat das Recht und die Pflicht, ihm zur t>' ^wordene Uebelstände dem Gesundheitsralhe ^ttbrsf "^ ö'l bringen, sowie es berechtigt ist. zur lUiw , "^ der Gcsnndheitsverhältnisse uud Abstcl- » 'unltarer Uebclstände Anträge einz,lbringen. ^. Ueber jede Sitzung wird'ein Protokoll geführt, latli,^'!-. A'"! eines Mitgliedes des Gesundheits- ^ ? 'st "n Ehreiianit. ^pidemi " drohender Gefahr des Ansbruche« von ^lstärk s> ^' wirklichem Ausbruche von solchen ^ziclil» ^ ^' städtische Gesundheitsralh durch Hin« ^anitä H ^" b"scm Zwecke zll creierenden Vezirks-welche aus je zwei vom Gc-U>ld fi, ^ gewählten Bürgern und Aerzten bestehen ^»d 5l 1., - '"'lf Stadlthcilc (innere Stadt, Gradischa Krak^^Ulrrvorstadt, St. Peter llild Polanavorstadt, Huhn. >. ?'^ Tirnanvorstadt, Karlstädtcrvorstadt, ^ezirls» ' ^"^ ^oorgrund) bestiinmt werden. Diese schloss,, "'""^sswnen haben die von der Gemeinde be-übcnmi)" ^asilscicln innerhalb ihrer Sprengel zn ^,liu»a 5 ' 'uahrgciwminene Ucbelstände zur Ab-^rqci,,,.? ^"^'stnUe aüznzcigen, nnd können vom ^chlnds.A"' 'wthi^'nfalls zn den Schungcn des I ^ '^^ N^"gen werden. "udhe><«,^'s "'leinderath scht diesen städtischen Ge-^'hendc, ^7'^llchts ^r gegeilwärtig noch be-^lsjlmld <^"^ ^''' Impmtiernng drr P,st ans Mürs rrs^ « "stli «liln> N»>,. ^"'""'ben Mitglieder zu veranlassen. >r ^>r . ^^"^) wird beauftragt, sich sofort in "'l'strllll > ?'b""ll darill'er ansznsprechrn. ob er die "2 der m Aussicht genommenen Aezirlö- Samtätskommissionen schon jetzt als dringlich oder, opportun erachtet, und darüber an den Gemeinderath zu berichten. In der Debatte über die vorstehenden SectionS-anträge ergreift zuerst GR. Juri,ö das Wort, Er bezeichnet die Anträge der Section als pokt, t'6«wm kommend. Astrachan sei 450 Meilen von Laibach entfernt, nnd nach den offiziellen Berichten der österreichischen Delegierten lann man die Pest dort bereits als erloschen betrachten. Im Orient habe es überhaupt keine Pest gegeben, darum haben auch die Behörden in Trieft und Fiume die Quarantäne-maM'gl'ln wieder anfgchulicn. Die Errichtung einer Samtälstommission wäre daher seiner Ansicht nach blos eine nnnölhige Belästigung der Bürgerschaft. GR. Dr. Ritter von Kaltcneggcr vertheidigt die Scctionsanträge. Die Aufstellung des Gesnndhcits-rathcs komme durchaus nicht zw^t, lcntuin. Dn'selbr sei bereits lange geplant und gerade dnrch Zuziehung des Lau'nclemcntrs im stände, die etwa übertriebenen Fordernngcn der Aerzte zu mäßigen und so die Bürgerschaft vor vermeintlichen Et)icanen zu schützen. Uebrigens fei die Activierung des Gesundhritsralhrs auch durch die HH 83, 84 und 85 des provisurischl'N Gcmcindestalntl's vollkommen begründet. Nachdem Referent GR. Dr. Keesbacher die Sectionsanträge nochmals eingehend vertheidigt hatte, wird zur Abstimmung geschrillen, und weiden hielbcl sämmtliche Anträge mit Majorität angriwmincn. Zu Mitgliedern des GesundhrilKrathcs werden ans drin Gemeinderathe die Herren: Horak, Doberlrt und Laßnll, aus den Reihen der Bürgerschaft die Herren: Anton Gvajz und Franz Schantel gewählt. 2.) GR. Dr. Keesbacher referiert über die dem städtischen Thierarzte P. Skalü zu bewilligende Remuneration für die von ihm auf den Vlrhmäitll'n orr Stadt im abgelaufenen Jahre vorgenommenen Pfcrde-Unlcrfnchnngen. Rcsnrnt bealitragt, da der städtische Thicrarzt im ganzen an 4140 Stück Pferde untcr^ sucht hat, demselben eine Remuneration pr. 80 fl. zu bewilligen. (Angenommen.) 3. —,'».) Vizcbürgermeister Dr. v. Schrcy referiert über das Gcsnch des Andreas Verhouc um Nachsicht der vom Magistrate wegen sanltätswidrigcr Behandlung verhängten Geldstrafe per 10 fl.; — letztere wird anf ii fl. ermäßigt; — ferner über die Rccurfc der Lucia Vldic und des Andreas Grofchel gegen die vom Magistrate anläßlich der liebcrtrctnngcn der Polizeivorschriften verhängten Geldstrafen, — beide Recursc werden abgewiesen- — endlich über das Slrafnachsichtsgesuch des Josef Kuschar anläßlich des seitens des Magistrates wegen sanilätswidligel, Behandlung der Senkglnbc dirtierlen Strafbetrages Per 10 fl. Der Gcmeindcrath bcfchließt die Erlassung des Strafbetrages, soferne die Senkgrube bis Ende Mai d. I. vorfchriftsmäßig hergestellt wird. 6.) GR. Dr. Kecsvacher referiert über den vom Stadlphysikatc erstatteten Sanitälsbericht für das Jahr 1877 und.stellt folgende Anträge: u) Der Iahressamlätsbcricht pro 1877 wird unter Anerkennung des Fleißes und der fachmännisch aus' gezeichneten Zusammenstellung desselben für den Verfasser zur Kenntnis genommen; d) der Stadtmaglstrat wird beauftragt, die in der Ianuarsitzung des Gemeinde-rathes im Jahre 1878 vom Gemeinderathe betreffs Verbesferungen im städtischen Versorgungshause gefaßten Beschlüffe nnnmehr ohne Verzögerung durch-znführen; l^) der Stadtmagistrat wird beauftragt, Anträge und Kostenvoranfchläge ül^-r die in der Stadt an zweckdienlichen Orten aufzustellenden größeren Pissoir« dem Gcmeinderalhe vorzulegen. (Schluß folgt.) — (Adresse des Lailiacher Gemeinde-rathes.) Die Glückiliunsch- und Huldigm'gsadrcsse, welche der Ocmei!lde».a!h der LandrKhnxptstadt Laibach nm Festtage der sill'erncn Hl'chzeitöfcirr Ihrer Majestäten durch cine Dlplltatioi, ani Allerhüchsten Huslager zu überreichen beabsichtigt, hat nach dem vom Gemeinde-rath Dr. Kecobacher vorgelegten und in der freitägigen Oeineinderathssitznng einstilnnilg angenommene» Ent-wnrse fulgeilden Wortlant: „Eure k, ,md l. Majestäteil! Allergiiädigster Kaiser und Herr? Allergnädigstc itaisc-rin! Das hohe Ereignis der silbernen Huchzclt Enrer Majestäten rnft im Herzen aller Voller des großen .WiiserreicheK die freudigsten Gefühle der innigsten Theilnahme wach. nnd Oesterreichs Völlcr. in altangestammtcr dynastischer Trene gewohnt, alle Freuden nnd Leiden des hohen HerricherhauscS mitzusühlen, nützen diesen selbst im Leden der tleinsten Familie festlichen Anlaß, mn dem Gefühle der Frende auch äußerl,ch sichtbare» Ansdruck zu gebe», Gestalte» daher Eure Majestät?» aller^ülidigst nnch dein unterlhänigst gesertiglen Gcmeinbr-ratye Allechüchstihler treugehorsüinst ergebene» Landes. ha»plstai)t Lliio.lch. die hc,heften Glückwünsche ter Vc-völlerlüig »nserer Stadt zniii hohe» Intirlssstc der sil» bernen Hochzeit an den Slnsen des Allerhöchsten Thrones niedclznlegen. Der cole Bund, den Enere Majestäten vor fnnsnndzwanzig Jahren geschlossen haben, indem sich E»ere Majestät mit der crlaxchten Fürsteiltochter vo» Baiern zur Fre»de Allerhochst,hrer diejcm Vunde zujnbclndcil Völker vcr,nähtten, ward mit dem höchsten stücke, welches der Himmel auf Erden gewähren lann, gesegnet, indem jenem Bunde nebft blühenden Töchtern auch ein an Gaben des GeifteS. Herzen« und Kbrper« reich gesegneter Sohn entsproß, der an der Seite seiner hohen Eltern und erstarkend an dem erhabenen Vrispiele Allerhöchstihrer Herrschertugenden lvreits zum Manne herangereift ift und den Vollern des weiten Kuiser-staatee schon jetzt als das Unterpfand einer glücklichen Znkunft gilt. Mvge Gott der Allmächtige dem vor fünfundzwanzig Jahren geschlossenen Herzensbunde auch ferner noch lange feinen Segen wie bisher angebeihen lassen, und mögen Euere Majestäten noch viele Jahre Oesterreichs Thron zum Heile seiner Voller zieren und immerdar die althistorifchc Liebe des Herrscherhauses zn seine» Völkern bewähren. Gestatten Eure Majestäten dem allerunterthäniast gefertigte» Gemeinderathe Aller-höchsthrer ireugehorsamsten Stadt Laibach, nebst den heißesten Glückwünschen zum hohen Jubelfeste auch die Gefühle der tiefsten Ergebenheit und der unverbrüchlichen Treue mit dem begeisterte« Rufe zu Füßen zu legen: Gott beschütze, Gott erhalte Euere Majestäten! Per Gemcinderaih der Landeshauptstadt Laibach." - (Militär - Personalveranderungen. ) Der Oberst und Reseroelummanbant Peter Hranilovic dc Cvctasin des Infanterieregiments Erzherzog Leopold Nr. 53 wurde zum Regimentskommandanten beim Infanterieregiment Freiherr o Weber Nr. 2^, und an dessen Stelle der Oberstlieutenant Karl Hallavunya von Nadojtic' de? Ototaner Infanterieregiments Grus Iel» laölc Nr. 7i) zum Reservelomman^unte» beim 53. In^ santericregimente ernannt. Der Oberst Ludwig IanSki, Kommandant des 22. Infanterieregiments, wurde nach dem Ergebnisse der Superarbitrierung als derzeit Dienft-nntuuglich auf die Dcmer eines Jahres mit Warte» gebühr beurlaubt. — Die Reservekadetten Franz Vy« bulln und Franz Sprung des ii. IägerbataillonS wurden zu Lientenantö in der Reserve deK 19. Iägerbataillons befördert. — (Ernennungen.) Der Steueramteadjunct Herr Anton Orehel wurde zum StexeramtScontrollor und der Stcneramtspnilticant Herr Albin Ritter von Fbdransperg zum Steueramtsadjuncten in Krain ernannt. — (Prämiiert.) Unter den Ausstellern der vorjährigen Pariser Weltausstellung in der Klasse 7 (Organisation nnd Material des Unterrichtes in Mittelschulen) wurde bekanntlich auch das l. l. Ministerium für Cultns und Unterricht mit der Goldmedaille (Diplom) ausgezeichnet. Wie wir nun dem kürzlich ver-öffentlichten offiziellen Berichte entnehmen, participiert an dieser Auszeichnung nebft mehreren anderen österreichischen Lehranstalten auch der Lehrkörper der l, l. Oberrcalschule in Laibach. — (FaschingSsonntagsfreuden.) Dem ge-strigen Faschingssunntage gebührt das Verdienst, dem wahrhaft reizenden Wetter, dessen wir un« in Laibach nun schon seit fünf Monaten in lieblicher Abwechslung von Schnee und Regen. Regen und Schnee erfreuen, dadnrch die Kro»e aufgesetzt zu haben, dc»h er u»b inner' halb 24 Stunden eine wahre Mnsterlarte aller nur er-denllichen meteorologischen Erscheinungen auftischte. Nach» dem eS die Nacht hindurch bi« zum Morgen in unangenehmster Weise geschneit und die in den Vormittags, stunden wiederholt anf Minuten hervorgebrochene Sonne unS bereits die Hoffnung auf einen heiteren lag vor-geganlelt hatte, überraschte unS gegen I I Uhr plötzlich ein interessantes winterliches Gewitter mit obligate» Blitz- und Donnerschlägen. das jedoch bald einem heftigen, mit Hagel gemischten intermittierenden Regen Platz machte, der endlich nachmittags, um das Füllhorn der himmlischen Gaben voll zu machen, in einen bis in die Nacht andauernden, nahezu orkanartig brausenden und pfeifenden Stnrm. illustriert dnrch neuerlichen Blitz und Donner, Schnrc. Regen- und Graupcnschaucr, überging. Mehr kann man von einem Februarsonntage im schönen südlichen Laibach gewiß nicht verlangen. Erd» beben dagegen hat es gestern in Laibach keines gegeben Der Wahrheit eine Gasse! — (Irrsinnig geworben.) Die Nachricht, daß die Frau des hiesigen suspendierten Postbeamten G. in der abgelanfencn Woche i» Irrsinn verfiel, wurde von einem hiesigen slooenischen Blatte mit dem unrichtige» Zusätze versehe», bah die unmittelbare Veranlassung zu diesem Unglücksfalle m der am selben Tage „vom hiesigen bekannten Schneider R," veranlaßten Psandnng nnd Transseriernng der G'.schen Wohnnngs-mobel z» snche,, sei. Mit Bezug ans diese Notiz des betreffenden slouenischen Blattes ersncht unS nun Herr Schneidermeister Nister — einer der wenigen „bekannten" »^Schneider in Laibach - zu constatieren, daß er mit der Traneferier»ng der G'schen Möbel in gar keinem Zusammenhange stehe und daß dieselbe (wie uns auch von anderer Seite bestätigt wird) überhaupt nicht infolge eines gerichtlichen Schrittes, sondern im Eiiwcrständnisfe mit G, znr lheiliveisen Sichlrfisllmig jenes nicht in Laibach wohnhaften Verwandten ol-eselbe" vorgenommen wnrde. der den Pesraudatlonebetrlig G s gedeckt und auch dessen Kind in seine Obsorge genom- """-'(Cine vernnalück.e der Save) Die Save nächst 'cr Tjchcrnntschcr Brück bei Laibach war Donnerst«», den 20 d. M, der Schau. 394 platz eines Unglücksfalles, der leicht mehreren Menschen das" Leben hätte kosten können. Der Fall ereignete sich in nachstehender Weise: Der Sohn des Grundbesitzers und Wirthes Kosir in Tazen unter dem Großkahlen-berge faßte den kühnen Plan, mit einem großen, mit Brettern und Lebensmitteln befrachteten Flosse von Tazen aus die Save herab bis nach Vrod zu fahren, um daselbst seine Fracht vortheilhaft an Mann zu bringen. Zu diesem Eüde fertigte er sich ein ungewöhnlich großes Floß ill der exorbitanten Läge von 35 Klaftern an und belud dasselbe mit 5500 Stück Brettern und einer größeren Quantität Erdäpfel in Säcken. Eine weitere Ladung von Heu sollte noch weiter unten aufgenommen werden. Trotz der Abmahnungen seiner Nachbarn, die das Floß für viel zu lang und den seichten Wasserstand sowie die zerrissene Bettformation der Save in unserer Gegend zu ungünstig bezeichneten, um die Fahrt glücklich bestehen zu können, verharrte Kosir doch auf seinem Vorsatze, bemannte das Floß mit ungefähr zwanzig aufgenommenen Arbeitern und trat die Fahrt Donnerstag den 20, d. M. von Tazen aus an. Derselben war jedoch nur eine kurze Dauer beschieden, denn schon knapp vor der Tschernutscher Brücke trat die von vielen befürchtete Katastrophe ein. Die übermäßige Länge des Flosses verhinderte nämlich, daß dasselbe den zahlreichen Windungen des vor Tschcrnutsch bekanntlich durch stellenweise Sandbänke getheilten Flusses entsprechend folgen tonnte. Durch wiederholtes Anstoßen und Auffahren an den seichten Stellen und Sandbänken zerriß das starke, mit Ketten verbundene Floh, noch ehe es die Brücke passiert hatte, zuerst in zwei bis drei, bald darauf in noch weitere drei bis vier Theile, so daß der Bemannung nichts anderes übrig blieb, als eiligst abzuspringen und sich durch Schwimmen ans Ufer zu retten, was glücklicherweise auch allen Flößern gelang. Die Ladling de3 Flosses versank theils, theils wurde sie fortgeschwemmt, doch wurde man eines großen Theiles derselben wieder habhaft, so daß sich der materielle Schaden des Besitzers auf ungefähr 500 st. beschränken dürfte. — (Neue illustrierte Zeituug.) Die Nr.22 dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustrationen: Dr. v. Strcmayr. — Die Palacky-Brücke in Prag. — Das Kostümfest im Wiener Musilvereinssaale — Eine Kindstausc. Nach dem Gemälde von M. Kaem» merer. — Die Bäder in Teplitz. — Die Freiheit unter dem Schnee, oder: Das grüne Buch. Roman von Moriz Iökai. ^Fortsetzung.) — Vou Tunis nach Ia-ghuan. Eine Reise-Erinnerung von Ludwig Hans Fischer. — Seeunnen und Torpedos. Voll Franz Plach. — Die Katastrophe in Dux und Teplitz, — Vor der Carriere. Novelle von Egon Harris. ^Fortsetzung.) — Kleine Chronik ic. Neueste Post. (Original.Telegramme der „Laib.Zeitung.") Verlin, 22. Februar. Feldmarschall Graf Roon ist gestorben. Charkow, 22. Februar. Gestern nachts feuerte ein Unbekannter aus den vom Balle heimkehrenden Gouverneur Fürsten Krapotlin einen Revoluerschuß ab. Der Fürst ist sehr schwer verwundet. Nach dem Mörder wird gefahndet. Wien, 22. Februar. Da« Abgeordnetenhaus nahm den Gesetzentwurf betrefft der Desiufection der Vlel)ttanspmte au und beschloß uach längerer Debatte und unter Verwerfung des Antrages auf Uebergang zur Tagesordnung, ill die Spezialdebatte über die Novelle zur Grunostcuerregulierung einzugehen. Ia-worski und Fuchs (Schlesien) und Grocholsti sprachen gegen die Novelle, Waltevskircheu meldete Ameudemellts für dic Spezialdebatte an. Minister de Pretis theilt bei Veautwortung eiuer Interpellation den Thatbestand wegen de« Wasseieinbruches iu Wieliczta mit und cou- statiert, daß uiemandeu ein Verschulden trifft. Die Arbeiten im Salzwerke seien nicht unterbrochen. Zschock interpelliert wegen der wünschenswetthen Zolleimguna, mit Serbien und wegen Einbeziehnng Bosniens und der Herzegowina in diese Einigung. Nächste Sitzung Montag. Wien, 22. Februar. Nach einem Telegramme aus Zarizin theilte sich die internationale ärztliche Kommission in drei Gruppen. Die eine geht nach Vetljanka, die zweite (welcher die österreichischen Aerzte angehören) besucht die Ortschaften am rechten und die dritte (mit den ungarischen Delegierten) die Ortschaften am linken Wolga-Ufer. Der Ört der Zusammenkunft der drei Gruppen ist Zamjanovstaja, woselbst die Aerzte eine zehntätige Observation bestehen werden. Lemberg, 22. Februar. (Presse.) Die „Gazeta Lwowska" bringt heute günstige Nachrichten aus Wie-liczka. Der Wasserzufluß verringert sich gegenwärtig um 70 Kubikfnß pro Minute. Serajewo, 22. Februar. (Presse.) Baron Iova« uoviö wird von Mostar diesertage hier erwartet; sodann tritt der Herzog von Württemberg eine Inspicierungs-reise durch Bosnien in die Herzegowina an. Berlin, 22. Februar. Der Reichstag erledigte die erste Lesung des österreichischen Handelsvertrages und genehmigte alsbald bei der zweiten Lesung alle einzelnen Artikel desselben. Berlin, 22. Februar. (N. fr. Pr.) Die heutige Rede Delbrücks bei fortgesetzter Berathung des Handelsvertrages mit Oesterreich ist ein politisch hoch bedeutendes Ereignis und machte ungewöhnlichen Eindruck. Sie wird allgemein dahin aufgefaßt, daß Del-brück danlit deu ihm zugeworfenen Handschnt) aufgehoben. Es werde, sagte er, zu deu schwersten Ei> fahrungen seines Lebens gehören, sich von dem Wege zu trennen, den der Reichskanzler für ersprießlich halte, aber dies werde feine Verehrung für denselben nicht verringern. Dann gab er in großen Zügen die Geschichte der preußischen Handelspolitik, zeigte, wie eine genügende wirtschaftliche Nothwendigkeit zum Vertrage mit Frankreich führte, und widerlegte besonders glänzend die Behauptung, daß diese Politik erfolglos geweseu. Er wies ziffcrmäsiig, die Periode I860 bis 1864 (vor dem Veitrage) mit den Jahren 1873 bis 1877 vergleichend, nach, daß unter der bisherigen Handelspolitik sowol die Finanzerträge aus den Zöllen als der Consum von Rohstoffen durch die Industrie, wie auch der Verbrauch namhafter Genußmittel, wie Wein uud Kaffee, bedeutende Zunahmen aufweifen. — Im Lanfc des Nachmittags hieß es, Roon sei dem Tode nahe. Versailles, 22. Februar. Die Kammer ver^ warf mit 363 geaen 105 Stimmen den Gesetzentwurf Louis Vlancs auf Gewährung voller Ammnestie und uahm mit 340 gegen 99 Stimmen den Amnestie-Entwurf in der Fa'j, mg der Kommission an, welcher die Regierung zustimmte. London, 22. Februar. (N. fr. Pr.) Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich kam gestern abends in Holyhead an und übernachtete an Bord des „Shamrock", welcher heute morgens um 5 Uhr nach Dublin abfuhr. Bukarest, 22. Februar. (Pol. Korr.) Arav-Tabia ist von den Rumänen vollständig geräumt worden, wiewol bis jetzt keine Erklärung von russischer Seite vorliegt, daß Ruhland die von den Rumä'ueu geräumte Position nicht besetzen zu lassen gedenke. Nichtsdestoweniger hofft man in offiziellen rumänischen Kreisen, daß Arab-Tabia auch von den Russen insu-lange als neutral betrachtet werden wird, als nicht eine Entscheidung der Mächte iu dieser Frage erflossen sein wird. Lottoziehungen vom 22. Februar: Trieft: 4 60 13 24 10. Linz: 37 4 6 30 45.____________ Telegrafischer Wechselkurs. vom 22, Februar. ^ Papier-Rente 6335. — Silber - Rente 64'35. -- U Rente 7«' -. - 1860er Staats.Anlehcn 115 30. -Vanl'« 791. - Kredit-Acticu 229 50. — London 116 50. ^ A'. --—. K. l. Münz - Dukaten 5 50. — 20»Franleu -»'« 9-286/,,. lOO.Relchsmllrl 57 25. Wien. 22. Februar. 2'/, Uhr nachmittags. (SchlM^ Kreditactieu 229 60. 1860er Lose 115 25. 1864er Lose i»' österreichische Rente in Papier «3 32. Staatsbahn "'^ Nordbahn 208-50. 20'Franfrnstilcfe »'28'/«. unaar. K"0> " . 224- . österreichische Francobanl ._>__. österreichische «ng'"" 99 75. Lombarden 67 2t». Unionbant 68 75, Lloudact>en i>n türkische Lose 22 40, Communal-Anlehcn «5'25, (WPtM Voldrcntc 76 05, ungarische Goldrente -—. Fcst^^^ Handel und MkswirtlMstlM Laibach, 22. Februar. Auf dem heutigen Markte ^ erschienen: 15 Wagen mit Getreide, 7 Wageu mit 9°" Stroh. 21 Wagen und 2 Schiffe mit holz (15 Kubilme«D Durchschni t ts - Preise, ^^«,^ -------------------------Ml.,' 5)i.u ,--------------------------M>M Weizen pr. Hestoli» 6ü4 8 17,-Äutter pr. Kilo . ^?, ^ Korn ,. 4 .'.5 4 90,,6ier pr. Stück . , ^j ^ Gerste .. 4> 6 4 30 Milch pr. Liter . ' j l^ Hafer ., 2i76 3!33'Rindflcisch pr.K'ly ^4 ^. Halbfrucht „ —j 5 80Kalbfleisch .. ^^"^ Heiden „ 4 3i> 4 44 Schweinefleisch „ ""«^^^ Hirse „ 4 5,5 4 40.Schöpsenfleisch ,. ^^ ^ Kuturuh ,. 4 40 4,5!) hähndcl pr, Stück ^?»"^ Erdäpfel 100 Kilo 3 3-------tauben „ ^ i« ^ Linsen pr Heltolit. 7 50-------^ru 100 «ilo (alt) 1 ^ ^ Erbsen ., 8 50-------!2troh „ - - > 5^ Fisolen „ 8-----------Holz, hart., pr. vier «^ Rindsschmalz Kilo — 92------- Q.-Mctcr ^ " 5^ Schweineschmalz,. — 76------! —weiches, „ "^U^ Speck, frisch ., — 54------Weiu, roth,. 100 Lit,"" zii^ — geräuchert „ — 70 - , weißer „ ^^-- Angekommene Fremde. Am 22. Februar. ^ Hotel 2>tadt Wien. Reinift. Königstein und Deutsch, K«"' und Reuter, Reis., Wien. ^. .. ^- Hotel Elefant. Nlbrechl und Lininger. Kaufleute. ^««^ Löbl. ltfm,. Udinc, - Seeland, t. l, Vergrath, Klag"' - Pechntsch, Reis., Wien, Hotel ssuropa. Böhm. s, l, Militär-Unlerintendau«, "" Ae«« Vaicrischcr Hof. Borghl, Bauunternehmer, Lotroibo, ^ bcrgcr, Tirol, Kaiser von Oesterreich. Omachcn, Lacl, Mohren. Hajack. Stert uud Dona, Görz, ^^^>^ Verstorbene. „, D e u 22. Fcbrua r. Auua Göl>el. Bildhauers' .vausbrsiocrsgattin. 72 I.. Roscngassc Nr. 21. M^sschwan^ Theater. ,„ Hc u l c (gerader Tag): Canuedas. Komische Op^«^ einem Auszüge, nach einem französischen Sujet, Musit l"^^, v. Supp6, Hierauf: Die Maskerade i in 2) " ?.' I ch e n. Schwant in 1 Act von (5. Mcixner. Zum Schluß > ^ Vorzimmer Sr. Excelleuz. Lebensbild in 1 "^ _________________________R. Hahn._______________^^s- Meteorologische Beobachtungen in Laiba^. 5 -Z W 5ß : :5 -!j z ^ M n ' -^ -t ^^___" ___^_ _ ,^_______________—-"yT-l»! ^ 7Ü7Mg. 7"2l-6S, — 2 6 NW. schwach Nebel ^ 22. 2 „ N, 721-10 l ^. 4 6 SW. schwach bewöltt ^ 9 ,. Ab. 72105 ^-1 6 NW, schwach Reaen^^ ^ 7 ll. Mg' 717 05 ^ 0 4, windstill' ' Schnee ^ ,<, 23, 2 .. N. 711 85 ^. 2 8 SW. mäslig Regen U„ 9 ., Ab. 715 0? -j- 5 4 SW. heftig Regen ^ Deu 22. murneils dichter Nebel, mittags Soimcn> ^ daiiu schnell zunehmende Vrwöltuiia, gcgcn 4 Uhr '"^,,^ abends noch anhält. Den 23. morgens dichter ^Aj.,^ tagsüber starte Regengüsse, Schneegraupcn, wiederholt ^p ^ Donner, einige lnale plötzliche theilweise Ausheittl)lNö < Tonilcnscheiu. nachmittags stürmischer Südwest "Nl , 1 abends noch anhaltend. Das vorgestrige Tagcsn»" ^ Temperatur -<- 1.2". das gestrige > 2!)', beziehungsw"' 15" und 30" über dem Normale. Herantwortlicher Redacteur: Otto mar Va mbe^^ <)l)I'^lll)^l(^!. Wien, 21. Februar. (1 Uhr.) Der Verkehr war weit stiller als lehtertage, aber. unterstützt durch großen Gcldübersluß, von sehr fester Tendenz. «elb War« Papierrentc........62 90 63- «ilberrentc.......6390 64- »oldrcnte 75 70 75 80 Lyse. 1^',' -'.24— 326 - ^ I ! 110 50 111 — ... . 115 11522 ^u ^zu i,'^ ,l,) , , 125 i.0 126' - » 18S4........143' - I49S0 Una. Priimitn.Änl.....84— 84 2b Kredit-Ü..........16450 165 - Nudolss-L.........l<3 ,. 1625 Pränlienanl. der Ttadt Wie» 95- 95 25 Donau-Regulierunqs.Lose , 104 75 10525 Domänen»Psandbriese . . . 144— 144 25 Oeslerr. Schahschein« 1881 rück- zahlbar . ......99. __ 99.50 Oestcrr. «chatz,che,ne l882 rückz. 98' 98 50 Ungarische Goldrentt , gg^y 84. Ungarische Eisenbahn.Änleihe . log _. iW 50 Ungarische Eifcubahn-Anleihe. sumulcitiustücke ...... 10250 103 — Ungarische öchahanw. vom I. 1874..........11850 118 75 Anlehen der Stadtgemeinde W.cn i» Ä. V......W7K »725 Urundeutlaftungü rbliaatlsnen. Böhmen......... 102- 103 — Niederüsterreich...... 104 50 105 — Galizien......... 85 75 86 Siebenbürgen....... 76- 76 25 Temcser Äaua!...... 76- 76^0 llnznrn.......... 80 .'.0 8125 Ocllen vsu Vauleu. Anglo-österr. Vaul..... 9825 9850 Kreditanstalt ....... 224 50 224 75 Depositenbank....... 160 161 - Kreditanstalt, uuaar..... 221 50 221 75 Oesterreichisch - ungarische Vanl 793 - 794 Unionbanl . . , 68 50 68 75 Verlehrsbaul . . , 108 - 10» - Wiener Bausverein..... 107— 107 50 klcile» von Transvort Unterneh mnngen. «tlb Ware Alsöld.Vahn .......118 75 119 — DonaU'DanMchiff.'Gesellschaft 514- 516 ^ Elisabeth'Westbahn.....16750 168 — Gelb war« Ferdinands.Nordbahn . . 2075-2082'-Franz.Iosevh'Äahn .... 132-- >32i.0 Galizische Karl »Ludwig. Äahn 22l - 22l .°>0 Kaschau-Oderberger VaHn . . 102 75 103 25 Lemberg (5zcrnowißer Bahn . 124-124 50 Lloyd - Gesellschaft.....5?« — l.78 Oesterr. Nordwestbahn . . . 115- - 11525 Rudolfs'Äahn.......118 75. 119 Staatsbahu........247 - ^47 Ü0 Südbabu.........67-- 67 50 Theiß-Bahn........189 5,0 190 50 Ungar.-galiz, Verbindungsbahn 83 75 84 — Ungarische Nordoslbahn . . . 116 25, 117 75 Wiener TramwaU'Äesellsch. . 176 75 177^ Pfandbriefe. Allg.öst.ÄodenkreditanstiiGd.) II0 50 110 75, » ., . li.B.'V.) 97— 97 25 Oesterrcichisch. ungarische Bar.l 100 15 100 30 Ung. Vodcnlredil Inst, (Ä.-V.) 95 50 95 7i» Prtsrltäts Dbltgatisnen Elisabeth.«. 1. Em.....93 50 94- Ferd.-Nordb. in Silber . . . 104 50 105 — Franz ^'5» Mal. Karl-Andwiss-V,. I. (tm. lOO'A ^^ Oesterr. Nordwefl-Bahn . . 87?" ^^ Siebenbürger Bahu ... <" ,„ «gi^, Staatsbahn I. (tm..... Itt"^" H^Z Tüdbnhn 5 3«/...... 1>2'^ 9S?' T,vl<,n. «i?, Auf deutsche Pläfte..... bvA ^S^ Loudo.l. furze S.cht .... "6^ ^7 l" Loudou, lange Sicht ... >>'.... 46^ Pari«.......... ^^ Geldjsrte». Dukaten . . . 5 fl. 54 lr. d I^-^ , Napoleonsd'or . 9 ^ 31'/»" " " Deutsche Reichs- ^7 50 " Noten .... 57 „ 45 5? «^ . Silbergulden . . 100 « — ^"" ^ Kraiuische Grundentlastungs-Obligat"' ^,^, 'lirivatn.'tieruna: («eld 91 ü". ^"^5. b" «achtrag: U,n 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrentc 62 90 bis 6s-. Silberreute 63 90 biS 64-. Goldrente 75,70 bis 7.V80. ttredit 224 25 bis 224 50 Anglo 33 50. L,n>on 116s^ bis 11710. Napoleons 9 31',, bis 9 32. Silber 100— bis 100' .