Deutsche Macht. -----OftOQO-* Nr. 11. Cilli, Donnerstag den 7. Februar 1895. XX. Jahrg. Der heutige« Stummer unsere« BlatteS liegt »je Monatsbeilage: „Allgemeine Mit-»Heilungen über Land- und Hauswirt-schaff' bei. Hegner des Deutschen Schut-Vereines. L. I'. Wir schrieben einmal von den Christlich-Socialen. das» diese sich an ihr Deutschthum nur in jenem interessanten Momente zu erinnern pflegen, in welchem fit es eines ProfitchenS halber ver« wthen. Im Wiener Gemeinderathe erbrachten die Herren dieser Tage den Beweis für unsere Behauptung. Die Subventionierung des Deutschen Zchulvereines besand sich aus der Tagesordnung uuti die Liberalen, denen man sicherlich nicht Ueberfluss an nationalem Gefühl vorwerfen kann, beantragten, 2000 Gulden für je drei Jahre zu bewilligen. Da erhob sich der durch seine Beziehungen mit einem Erpresser und „Schornalisten" bekannte Ir. Geh mann, den eine Laune der Meidlinger Mhler in die Wiener Stadtvertretung gesandt batte und begann mit hölzelndem Pathos gegen den nationalen Schutzverein zu schnauben. Ihm sekundierte der Imitator des Dr. Lueger, Herr Steiner, welcher sich sogar — offenbar in einem bedauerlichen Anfall vollkommenen JrrseinS — „deutschnational" nannte. Die Herren erhitzten sich sehr — besonders Herr Gebmann, welcher seine Augen krampfhaft nach dem alleinseligmachenden, volksverdummenden katholischen Schulverein verdrehte fielen aber schließ-lich glänzend durch, indem die verlangte Subvention unserem segensvoll wirkenden großen nationalen Verein doch bewilligt wurde. Die christlich-socialen Herrschaften Habens übrigen» prächtige Einfälle. Jetzt, da sie in den Provinzen ihre sonderbare Heilslehre verkünden wollen, be-zeigen sie den dort populärsten deutschen Verein eine so verbissen« Gegnerschaft. Der früher demokratische und jetzt christlich-sociale „dumme Kerl von Wien" hat freilich keine Idee von der Bedeutung deü Deutschen Schulvereins, der in stiller Arbeit die abbröckelnden deutschen Volksinseln und Sprachgrenzen wieder festkittet. Bessere Geleits-briefe für die Provinzagitation hätten die Herren nicht auftreiben können, als jene Zeitungsblätter, in denen ihre unfläthigen Angrisse gegen den größten deutschen Verein Oesterreichs zu lesen sind. StovenilHe Zlnterrichtscurse. Zum Antrage des Unterrichts-Ausschusses. E. T. Wir veröffentlichten vor kurzem eine Arbeit eines Wiener Freundes der „Deutschen Wacht", Herrn Karl Streitz (nicht Seitz), welcher die Verhältnisse in den nationalen Grenzbezirken gut kennt und er befürwortete, dass die Teutschen slovenisch lernen sollen. Wir stehen nun nicht ganz auf dem Standpunkte des Verfassers und würden es als eine ungeheuere Schädigung des Deutsch-thumes betrachten, wenn in deutschen Volksschulen auch slovenisch unterrichtet werden würde. Bei der bekanntlich national wenig wider-standsfahigen Natur der Deutschen wäre wohl zu befürchten, das» dieser slovenische Unter-richt die Entnationalisierung deutscher Kinder herbeiführen würde. Es könnte als ziemlich sicher betrachtet werden, dass im Elternhaus« nicht in der nöthigen Weise gewirkt würde, um bei deutschen Kindern, welche eine derartige utraquistifche Er-ziehung genießen würden, das Deutschbewusstsein zu wecken. Auch sagt die Erfahrung, dass jene den mindergebildeten Ständen ungehörige Deutschen, welche sich die Kenntnis der zweiten Landessprache angeeignet haben, ein national nicht sehr zu-verlässiges Element bilden. Es gibt Leute von unzweifelhaft deutscher Abstammung, d«ren Eltern echtdeutscher Gesinnung waren und die, weil sie in ihrer Jugend irgend eine slavische Sprache er-lernten, sich als vom Sprachenkampf ausgenommen halten und eventuell, um ganz geringer Vortheile willen, sich sogar ins slavische Lager schlagen. Kann nun aber der mindergebildete Deutsch« keine andere Sprache als die deutsche, so wird er, wenn er mit Slaven in Berührung kommt, sich von diesen geschieden fühlen ; er wird, von den Slaven als Gegner betrachtet, auch lernen, diese als ihm /e u i f f c t o it. Wie der Bauer frei wurde. li-.ii kleiner Rückblick in H< Nngangenheit, zur Erinnerung an Kaiser Joses II. Viele Leute glauben, das Jahr achhindvierzig allein fei es gewesen, welches dem Bauer die Kette abgenommen habe, an welcher ihn die vornehmen Herren solange gefangen hielten. Das ist nun ein großer Irrthum. Das genannte Jahr hat für den vauer vieles gethan, es hat ihm den letzten Rest der Unfreiheit genommen — aber die Befreiung desselben aus der Leibeigenschaft und Hörigkeit ck ein ziemlich langwieriger Process, besten Anfang lief in die früheren Jahrhunderte zurückreicht. Große geschichtliche Umwandlungen vollziehen sich in der Regel — in jeder Sache gibt eS Ausnahmen — nicht plötzlich. Sie gehen langsam vor sich. Zur Zeit, da noch die Ritter mit ihren Stahl-nisnmgen ins Feld zogen, war der Bauer ganz rechtlos. Es gab zwar sogenannte Freibauern, aber sie bildeten die Ausnahme, sie standen dem Adel näher als dem Bauernstande. Die große Masse der Bauern befand sich gänzlich in den Händen der Grundherren, die so ziemlich treiben konnten, was sie wollten. Wenn ein vornehmer Herr, um seiner Geliebten einen Spasö zu bereiten, seine Bauern wie wilde Thiere jagen ließ, so gab eü nienumd, der ihn daran hinderte. Der Staat besaß nicht die erforderliche Macht. Der alte Staat hatte keine stehenden Heere. Wenn der Fürst Krieg führen wollte, rief er die Ritter mit ihren Bauern herbei. Die Ritter kämpften für ihn, die Bauern folgten den Befehlen ihrer Ritter, der Fürst war somit ganz auf die letzteren ange wiesen. Die Landesherren handelten nach dem Grundsatze: Eine Hand wäscht die andere. Sie nahmen die Hilfe der Ritter in Anspruch lind kümmerten sich nicht weiter darum, wie diese die erforderliche Mannschaft aufbrachten und wie sie eö überhaupt mit ihren Unterthanen trieben. Das war der sogenannte Feudalstaat. Der Fürst weiß nichts von seinen» Volke. Er stützt sich auf einige große Herren, die ihre Abgaben leisten und Soldaten stellen. Diese Vornehmen hoben wieder andere, minder vornehme Männer unter sich, welche ihrerseits ihren Herren dienen, für die sie Abgaben einheben und die Kriegsleute stellen. Und so geht es fort bis herab zum eigentlichen Unterthan. In einem solchen Feudalstaal ist der Fürst häufig nur dem Namen nach der Herr. Die Großen des Landes dienen ihm, solange sie eben wollen, und gefällt ihnen dieses nicht mehr, so kündigen sie ihm die Treue und den Gehorsam. Dann kommt es erst darauf an, wer der Stärkere ist, der Fürst oder die anderen. Ein böhinischer Hochadeliger sagte einmal zu seinem König: „Du bist jetzt unser König, wir aber sind deine Herren." Und die Geschichte erzählt uns von einem deutschen Kaiser, der gegen die Welschen im Felde lag. Da sagte ihm sein mächtigster Herzog den Gehorsam aus und veriveigerte die weitere Hilfe. Der Kaiser befahl, drohte, bat, flehte, ivarf sich zuletzt vor seinem trotzigen Vasallen auf die Knie — alles vergeblich. Der Herzog gieng von bannen. Am nächsten Tage ward die Schlacht geschlagen; der deutsche Kaiser erlitt eine völlige Niederlage. Der Kaiser hieß Friedrich I., der m,getreue Vasall führte den Namen Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen (welches damals unvergleichlich größer war als heute) fund Banern, und die unglücklich« Schlacht ivurd« bei Legilano im Venetianischen ge-schlagen. Mit der Erfindung des Schießpulvers änderte sich dieses Verhältnis. Die persönliche Tapferkeit verlor an Wert, der ritterliche Panzer schützte nicht mehr, es wurden stehende Heere nothwendig. Dadurch verloren die Ritter ihre militärische und allmählich auch ihre politische Bedeutung. Die Fürsten bedurften ihrer nicht mehr in dem früheren Maße und giengen daran, ihre unbequeme Macht zu brechen. Dazu bedurften sie der Bundesgenossen und diese fanden sie in erster Linie in den Bürgern der Städte. Die Bürger erhielten größere Rechte und erfreuten sich eines bedeutenderen Schutzes. Natürlich gab es keine Verfassung, wie wir sie heute besitzen. Die Fürsten machten sich nicht vom Adel unabhängig, um in die Abhängigkeit von den Städten zu gerathen. Sie wollten wahrhaft Herrscher werden und es gelang ihnen auch. Es entstand die Eigenherrschaft oder, wie wir heute sagen, der fürstliche Absolutismus. D«m Adel blieb nur die Herrschaft über die Bauern. Den letzteren ergieng es dabei fi genug. Wäre der Adel weitblickend gew'" mm 2 ..yentsche Wacht" 1895 feindlich gesinnte, von anderen Interessen bewegte Widersacher zu erkennen. Ein Hinüberlaufen zu den Slaven muss ihm selbst als Unding erscheinen und selbst als Renegat würde er, wenn er die Sprache seiner neuen slavischen «Freunde" nicht kennt, von diesen doch als Fremdling betrachtet werden und sich jedenfalls unter ihnen nicht behaglich fühlen. Die Nichtkenntni» der fremden — hier also der windischen Sprache, fesselt den ungebildeten Deut-schen also fester als alles andere an seine Nation. Der Fall, das» ein Deutscher, wie jener deutsche Ofener Bürger ausruft: „Ich verstehe zwar kein Wort ungarisch, bin aber doch ein Kernmagyar!" tritt nicht sehr oft ein. Denn jeder vernünftige Mensch — hoffentlich auch jener magyarophile Ofener Bürger — wird das Lächerlich« eines derartigen Ausspruches bei nur etwas Nachdenken einsehen. Wen nützt das Windische? Auch dann, wenn der mindergebildete Deutsche n fremdsprachiger — hier also windischer — Umgebung lebt, bringt ihm die Unkenntnis der fremden (windischen) Sprache keinerlei Nachtheile. Denn ist er Geschäftsmann, ist er Grundbesitzer oder dient er in abhängiger Stellung — jene wenigen Redefloskeln, welche man im alltäglichen Verkehr benöthigt, wird er sich bald aneignen. Ein Darüberhinaus würde ihm keinen materiellen Nutzen bringen und in nationaler Beziehung, wie oben ausgeführt, national nicht unbedenklich fein. Der slovenische Bauer wird ganz zufrieden sein, wenn er in den Laden dcS deutschen Geschäftsmannes tritt und dieser mit ihm bloß einige Worte in slovenischer Sprache wechselt und ihm gute preis-würdige Ware verkaust. Jedenfalls zufriedener, als wenn ihm unter einem Schwall heimatlich windisch klingender Worte von einem „Landsmann" ein miserabler unbrauchbarer theurer Schund angehängt wird. Das Blühen deutscher Geschäfte und Firmen in flovenischen Gegenden ist der deutlichste Beweis für die Richtigkeit dieser Ausführungen. Der deutsche Grundbesitzer nun braucht gewiss nicht windisch sprechtn zu können. Seine land-wirtschaftlichen Producte setzt er auf Märkten, wo auch deutsch gesprochen wird, und an Käufer, hätte er seine Bauern milder behandelt, sich durch dieselben einen mächtigen Anhang verschafft und auf eine andere Art seine alte Macht wieder er-rungen. Ader die Bauern wurden so entsetzlich geschunden, das» sie in der Regel — Ausnahmen gab es selbstverständlich auch hier — in den Grundherren ihre größten Feinde erblickten, und als die Monarchen, gedrängt durch den (Aeist der Zeit, dem Adel auch die Herrschaft über die Bauern abnahmen, fanden sie bei d«n letzteren allgemeine freudige Zustimmung. In Oesterreich begann unter der Kaiserin Maria Theresia das Bind locker zu werden, an dem der Grundherr den Bauer festhielt; aber da die Regierung zwar dem Landmann helfen, gleichzeitig aber auch die Rechte des Adels aufrechthalten wollte — zwei Ansprüche, denen man zu gleicher Zeit unmöglich genügen konnte — riss eine heillose Unordnung ein. Die Unterthanen wussten nicht mehr, wie weit ihre Pflichten reichen, und die Grundherren verloren bald die Grenze ihrer Rechte aus den Augen. Es gab damals keine Behörde, welche den Bauer izegen die Herrschaft schützen konnte. Dem ersteren landen nur Winkelschreiber zur Verfügung, die man mit dein Spitznamen „Koberadvocaten" nannte und welche selbstverständlich nicht immer die besten Leute waren. Es kam bald soweit, dass der „Koberadvocat" den Bauer kaum minder aus-saugte als der herrschaftliche Verwalter. In Böhmen waren trotz der milden Herrschaft, die Maria Theresia ausübte, die Bauern so ge-schunden, dass sie zur gewaltsamen Erhebung welch« meisten» nur Deutsch können, ab. Mit seinen flovenischen Knechten hat er nicht viel zu sprechen, und eS wird ihm äußerstenfalls nicht schwer fallen, solche zu bekommen, welche auch Deutsch verstehen. Eine Kirche, in der nur slovenisch ge-predigt wird, muss ein deutscher Bauer aber gewiss nicht besuchen und am Steueramte nimmt man sein Geld auch an, wenn er es mit deutschen Begleitworten überreicht. In dienender Stellung bei Slovenen besinden sich wenig Deutsche, während es umgekehrt viel häusiger d«r Fall ist. Uebrigens wird auch hier ein vernünftiger Slovene lieber einen arbeitsamen deutschen Knecht oder eine steißige deutsche Magd, als faule arbeitsscheue Nationsgenossen beschäftigen. Für den nicht gebildeten Deutschen ist also die Kenntnis des windifch«n Idioms vollkommen unnöthig. Anders steht eü mit dem deutschen Beamten, mit dem deutschen Arzte, dem deutschen Advocaten. Den Angehörigen dieser Stände wird es in den hiesigen national gemischten Bezirken sehr zu statten kommen, wenn sie auch slovenisch sprechen. Der deutsche Advocat sichert sich einen auvdehnteren Clienten-, der deutsche Arzt einen größeren PatientenkreiS. Es wird beiden möglich, in Orten ihren Wohnsitz aufzuschlagen, in dem sie, ohne slovenisch zu sprechen, unmöglich leben könnten. Ebenso kann der deutsche Beamte in Gegenden gelangen, in welchen zweisprachig amtiert wird und er durch geschicktes Auftreten, ohne seine amtliche Stellung zu gefährden, dem Deutschthum unbe-rechenbar nützen kann. Die Gefahr, das» Mitglieder dieser Stand« durch die Kenntnisse der flovenischen Sprache ent-nationalisiert werden könnten, besteht nun aber ge-gewiss nicht, denn der Gebildete bringt von der Hochschule soviel nationale Begeisterung, soviele deutsch« Gesinnung mit, dass er stets, im äußersten Falle auch gegen sein materielle» Interesse, deutsch und national handeln wird. Keine ntraqnistische Schulen! Wir resümieren denn: E» ist vollkommen unrichtig, dass der mindergebildete Deutsche slovenisch schritten. Im Jahre 1775 gab es einen Bauernaufstand, den letzten in diesen Landen. Die Kaiserin wollte helfen und insbesondere die Robot abschaffen, aber die großen Herren, welche behaupteten, dass die Robot einen wichtigen Theil ihres Vermögens ausmache, lagen ihr solange in den Ohren, das» es bei halben Maßregeln blieb. Erst Kaiser Josef, der Nachfolger Maria Theresia'S, erkannte, dass da kräftiger zugegriffen werden müsste, und handelte dieser Erkenntnis gemäß. Zunächst schuf er Organe zum Schutze der be-drängten Bauen». Die „Koberadvocaten" wurden abgeschafft. An deren Stelle wurden Unterthanen-Agenten eingesetzt. Der Untertlianen-Ageiit war vom Staate besoldet, er hatte sich des Bauers anzu-nehmen, musste alle bäuerlichen Gesuche an den Kaiser untersertigen, durft« aber dafür neder Bezahlung noch irgend welche Geschenke annehmen. Uebertrat er dieses Verbot, so wurde er mit Geld bestraft und bei der dritten Bestrafung abgesetzt. Ein wahrer und kräftiger Schutz wurde aber dem Bauer erst durch die Errichtung von Kreis-ämtern zutheil. Diese Kreiaämter. die bis zum Jahre 1868 bestanden, waren der erste Versuch einer staatlichen Verwaltung. Es war ihnen auch die Aufgabe zugewiesen, den Bauer gegen die Herrschaft zu schützen. Ein kaiserliches Patent regelte genau die Rechte und Pflichten, und die Kreisämter hatten die Aufgabe, die Bestimmungen desselben genau durchzufüliren. Das war in den Ländern, in denen die Adelswillkür besonders tiefe Wurzeln geschlagen hatte — zumeist in nicht-deutschen Ländern — ein liarteS Stück Arbeit, lernt und darum muss den Versuchen eine Utraquisierung der Volks- und Bürgerschulen her-beizufügen rücksichtslos Widerstand geleistet werden. Hingegen wird die Kenntnis der slovenisch«» Sprache jenen gebildeten Deutsche», welche in den gemischtsprachigen Gegenden Stein-markS, KärntenS, Krams und des Küstenlande» sich behufs Gründung einer Existenz niederlassen wollen, äußerst wertvoll sein. Es ist darum wünschenswert, dass in den oberen Realschul- und Gymnasialclassen slovenische Eurse eingeführt werden. Doch ist gleichzeitig darauf zu achien, dass der Unterricht im Gymnasium sowohl als in der Realschule durchaus deutsch geführt wird, dass kein Schüler, der nicht die ausreichendste Kenntnis der deutschen Sprache besitzt, in eine Mittelschule aufgenommen wird. Von einer Gleiche stellung der flovenischen mit der deutschen Spracht darf nie die Rede sein, eine Utraquisierung der Mittelschulen muss daher entschieden bekämpft w«rd«n. Dag«g«n wär« gegen Unierrichtacurse. bei denen Slovenisch etwa wie jetzt Griechisch oder Englisch (Vater Homer und du, großer Shake-speare. verzeihe diese Zusammenstellung) gelehrt werden würde, nichts einzuwenden. Die wenigen Stunden slovenischer Unterricht können bei den denkreiferen Besuchern der Mittel schulen, die meisten» schon eine kräftige deutsch nationale Gesinnung besitzen, keine Schädigung de« Nationalbewusstseins herbeiführen und bedeuten bloß eine Rüstung mit den Waffen de« Gegner». Der Antrag des Unterrichtsausschusses, einei allgemein zugänglichen Unterrichtscurs für slovenische Sprache in Graz zu errichten, ist daher zu begrüßen. * • « Wir theilen in Folgendem die interessante Motivierung des erwähnten Antrages des Unter richlsausschusses mit: Gegenüber dem Landtagsbeschlusse, betreff« der Errichtung eine« Unterrichtscurses für slovenische Sprache mit Benützung der Lokalitäten der Landes Oberrealschule in Graz. welcher Curs nicht nur Schülern derselben, sondern auch anderen Personen zugänglich sein soll und welcher giltige Zeugnisse über die Befähigung im SloveNischen sollte aus stellen können, Hai der Landesausschuss, wie roir aber sie wurde mit schonungsloser Entschiedenheit geleistet. Die Kreisämter waren so eigentlich der Tod der Adelsherrschaft. Am K. November 1781 erfolgte ein neu« Schlag gegen die alten Privilegien. An diesem Tage würd« die Aushebung der Leibeigenschaft verkündet. Dk« Verordnung, durch welch« die Leibeigenschaft aufgehoben würd«, hatte folgenden Wortlaut: „In Wir in Erwägung gezogen haben, dass die Aus Hebung der Leibeigenschaft und die Einführung einer gemäßigten, nach dem Beispiele Unserer Erd lande eingerichteten Untertänigkeit aus die Lcr besserung der Landeskultur und der Industrie den nützlichsten Einfluss habe, auch dass Vernunft und Menschenliebe für diese Aeußerung da« Wo« sprechen, so haben Wir uns veranlasst gefunden, von nun an alle Leibeigenschaft auch in da slavischen Ländern ganz aufzuheben und statt derselben eine gemäßigte Unterthänigkeit herdeizu-führen." Ziveierlei geht aus dieser Verordnung hervor! Erstens, dass um diese Zeit in einigen deutschen Kronländern die Leibeigenschaft bereits aufgehoben war, wie denn überhaupt in vielen Gegentwi die deutschen Bauern, ungeachtet aller Noth uu& Bedrängnis, es noch immer weit besser hatt» als ihr tschechisch«», polnisch«n, magyarischen, walachischen u. s. w. Stammesgenosseu; zweiten«, dass d«r Leibeigenschaft nicht sofort die volle Freiheit folgte, sondern ein UebergangSzustand, i*r im Jahr« 1848 endigte. 1895 ..Dentsch- Wacht" 3 seinerzeit berichteten, seiner Anschauung dahin Au«-druck gegeben, das« Graz ein geeigneter Boden für die Verwirklichung deü im Landtage ausgesprochenen Wunsche« nicht sei. Dem gegenüber ist der Unterrichtsausschus«, in-dem er einerseits die erhobenen Bedenken in Be-treff der Realschüler und eine« gemeinschaftlichen Unterricht« derselben mit anderen Personen voll-auf würdigte, andererseits aber die Ersprießlichkeit eine« allgemein zugänglichen UnterrichtScurse« für sloveniscbe Sprache in Graz zu dem Zwecke, damit deutschen Gericht«- und Verwaltung«-beamten. sowie sonstigen Beamten, Advocatur«- und Notariatscandidaten, Aerzten und Lehrern u.dgl. die Möglich-seit geboten werde, die slovenische Sprache zu erlernen und hierüber staats» giltige Zeugnisse zu erlangen, zu dem Zwecke also, damit in den deutschen Städten und Märkten de« Unterlande« im Hinblick auf die slovenische Um-gebung sich auch deutsch« Bewerber um solche Stellen melden und dieselben besetzen können, sich »oc Augen hielt, zu dem Beschlusse gelangt, die Errichtung eine« solchen UnterrichtScurse« in Graz versuchsweise zu beantragen. Denn es ist eine Thatsache der Erfahrung, dass bei dem Umstände, als die slovenische Bevölkerung der Umgebung der deutsche» Städte und Märkte des Unterlande« die Kenntnis der flovenischen Sorache bei solchen Personen erheischt, welche als Beamte, Lehrer u. dgl. dort angestellt werden oder als Advocaten, Notare, Aerzte u. dgl. sich dort niederlassen, sich immer weniger Bewerber deutscher Nationalität finden, welche zugleich die Lenntni« der flovenischen Sprach« besitzen. Und e« ist gewiss ein Gebot der Gerechtigkeit, b.if« dem Wunsche der deutschen Bevölkerung der Städte und Märkte im Unterlande nach Beamten, Lehrern. Advocaten. Notaren, Aerzten u. dgl. deutscher Nationalität Rechnung getragen werde. Es würden aber genug solche deutsche Bewerber sich finden, wenn ihnen die Möglichkeit der Er-lernung der flovenischen Sprache in Graz geboten wäre, und zwar auf andere Weise, als auf dem kostspieligen und meist unzulänglichen Wege de« Privatunterrichtes, sowie in einer Weise, die ihnen zugleich die praktische Erlernung der Sprache er-möglicht. Der Versuch mit der Errichtung des Unterricht«-eurses in Graz soll umso eher gemacht werden, als auch kein wesentliche« finanzielles Erfordernis damit verbunden ist, indem nicht einmal eine neue Lehrkraft für flovenischen Sprachunterricht deshalb Die Aufhebung der Leibeigenschaft hatte für die davon berührten Bauern die nachfolgenden Vor-theile: Sie durften sich gegen eine einfache An-zeige verehelichen, wa« ihnen früher nicht gestattet war, vielmehr benöthigten sie zur Eheschließung die Einwilligung de» Gutsherrn. Sie durften da« Herrschaftsgebiet verlassen, ohne dass der Guts-Herr berechtigt war, ihnen den Entlassungsschein z» venveigern. während sie früher, wenn der Herrschaftsbesitzer daraus bestand, auf dem Gute bleiben mussten, gleichviel, wie e« ihnen dort er-gieng, ob sie zu leben hatten oder nicht. E« war ihnen nunmehr gestattet, ohne besondere Erlaubnis des Gutsherrn Künste und Handwerke zu erlernen, was früher nicht gestattet war. Sie konnten nicht mehr gezwungen werden, Dienste am Hofe de« Gutsherrn zu leisten; ausgenommen waren die Waisen, ivelche nach wie vor verpflichtet waren, da-für. dass der Gutsherr die Obervormundschaft unent-zeitlich zu besorgen hatte, die drei Waisenjahre aus dem Hofe abzudienen. Ueberhaupt durfte der Hutsherr von dem Bauer keine anderen Leistungen begehren als die Robot, den Zehent und die sonstigen genau vorgeschriebenen Dienste. E« sind also kaum 100 Jahre her, dass dem Bauer diese gewiss äußerst bescheidene Freiheit zutheil wurde; bis dahin war er der Knecht seine« Herrn, welch letzterer das Recht hatte, in den wichtigsten Lebenslagen über ihn zu verfügen! Ein Jahr darauf wurde auch in Kärnten die Leibeigenschaft aufgehoben. Ebenso erfolgte die Aushebung in Kra n, dort mit einer besonderen, in den übrigen Ländern unbekannten Bestimmung. nach Graz berufen werden müsste. Denn es be-finden sich in Graz gegenwärtig schon mehrere Lehrkräfte, welche für den flovenischen Sprach-unterricht geprüft find und au« welchen die Lehr-fräste für den zu errichtenden Unterricht«cur« auch genommen werden sollen. Es handelt sich also nur um eine Remuneration für die Lehrkräfte, die neben ihrer Hauptbeschäf-tigung in den Abendstunden den Unterricht zu er-theilen hätten, und g«ignete Localitäten stehen ohnehin z. B. in der landschaftlichen Oberreal-schule zur Verfügung. Der Besuch des UnterrichtScurse» dürfte nicht in Frage stehen, indem von vielen Personen, die sich im Unterlande niederlassen wollen, gewiss gerne die gebotene Gelegenheit ergriffen werden wird, die slovenische Sprache auf diese Weise zu erlernen. Hiezu gehört aber auch die Ausstellung staats-giltiger Zeugnisse an die Besucher des Curses. und deshalb soll mit der Zeit, wenn der CurS sich bewährt haben wird, die Ertheilung der Berechtigung zur Ausstellung solcher Zeugnisse an denselben an-gestrebt werden. Der Unterrichtsausschuss bean-tragt demnach, den Landesausschus« zu beauf-tragen, einen allgemein zugänglichen Unterrichtscurs für slovenische Sprache in Graz zu errichten, und wenn sich derselbe bewährt, auch die Berechtigung zur Ausstellung staatsgiltiger Zeugnisse für denselben anzustreben. Umschau. Der ReichStag wird am 18. d. M. zu-sammentreten. Die Frage des Cillier «»»uinasiumS im deutschen Landtags«<5lub. In der gestern ab-gehaltenen Sitzung de« Clubs der deutschen Landtags-abgeordneten stand die Stellungnahme zur Frage der Errichtung des slovenische« Gymnasiums in Cilli aus der Tagesordnung. In der Sitzung, welcher der Landeshauptmann Edmuno Gras Attems und fast sämmtliche Mitglieder d«S Clubs der deutschen Land-ta«sabgeordneten beiwohnten, wurde nach längerer Debatte eine principielle Einigung hinsichtlich einer in diesem Gegenstände zu fassenden Resolution erzielt und beschlossen, mit der Absassung dieser Resolution ein aus dm Mitgliedern des Clubs gebildetes Re-daetions-Comite zu betrauen, welches beaustragt wurde, den Wortlaut der Resolution in der nächstrn Club-sitzung zur Vorlage zu bringen. Die Resolution soll sich nach den fixierten Gesichtspunkten gegen die Er-richtung eines ilooenischen Gymnasiums in Unter-steiermark wenden. Wenn auch mit Hinsicht auf den Wenn nämlich der befreite Bauer au« einem Guts-gebiet in em anderes übersiedelte, so konnte sein srüh«rer Gutsherr einen beliebigen Theil von dem Vermögen de« Wegziehenden zurückzubehalten. Künftig darf, so hieß es in der kaiserlichen Ver-ordnung für Krain. der Abzug vom Vermögen nicht mehr als fünf Procent betragen. Diesen Verordnungen folgte eine andere, nicht minder wichtige. Waren die Bauern von der Leib-eigenfchaft frei, so musste doch auch dafür gesorgt werden, dass sie sich nicht übernehmen. Strenge Strafen wurden auf jede Gewaltthätigkeit gegen den Gutsherrn geletzt, andererseits wurde aber auch — und wieder unter Androhung ernstlicher Strafen — dem Gutsherrn untersagt, sich an den Bauern thätlich zu vergreifen. Kaiser Josef gieng dann noch einen Schritt weiter. Auch die Robot bedürfte der Regelung. Die Gutsherren ließen häufig ihre Unterthanen roboten, wenn es ihnen gefiel und ihren Wirt' fchaften zum Vortheile gereichte, und kümmerten sich wenig darum, wie der Bauer mit feiner Feld-arbeit zustande kam. Gegen diesen Misabrauch wurden verschiedene Verordnungen erlösten, auch die Beschwerden verschiedener Unterthanen oder Unterthanengruppen erledigte der Kaiser durch Resolutionen, welche dann auch den übrigen Guts-Herren und Behörden behufs genauer Befolgung mitgetheilt wurden. Eine solche Resolution soll nachstehend mit-getheilt werden. Unterthanen beschiverteu sich darüber, dass ihnen bei der Robot Unrecht zugefügt «verde. Kaiser Josef entschied folgendermaßen: „Die Klage höheren Wert, den eine einmüthige Kundgebung der deutschen Abgeordneten besitzt, eine mildere Form in Autficht genommen wurde, so dürfte die Regierung in der vorbereiteten Kundgebung doch einen deutlichen Fingerzeig erblicken. Von dem früher in Aussicht genommenen gemeinsamen Vorgehen de« Club« der deutschen Majorität mit der conservativen Fraction wurde, da man eine allzu abgeschwächte Kundgebung für wirkungslos hielt, endgiltig abgesehen. Ein Urtheil über die Resolution behalten wir uns für den Zeit-punkt vor, da sie genau festgestellt sein und dem Landtage vorgelegt werden wird. Ueber die Annahme der vom RedactionS'Comitv ausgearbeiteten Resolution wird in der nächsten Clubsitzung Beschluss gesosSt werden. Die Liberalen können die Glovenisie-rung des Cillier Gymnasiums verhüt-dern. Die« läfat sich auS einer Rede de« Abg. Dr. Ruß, welcher dieselbe am 4. d. M. vor seinen Karlsbader Wählen, hielt, herauslesen. Er erörtert« u. a- die gegenwärtige politische Situation, wobei er darauf hinwies, wie lebhaft unter der Koalition auf wirtschaftlichem Gebiete gesetzgeberisch gearbeitet werde. Wir können dieses System jedoch auch ver-nickten, sagte Dr. Ruß, denn nicht« ist leichter, nichts schneller gethan: ein Beschluss unserer Partei — nnd System wie Cadinet sind gewesen. Wer eine solche Machtfülle besitzt, darf sie nicht misabrauchen, am allerwenigsten, wenn er an die Stelle de« Vernichteten dermalen weder etwa« Bessere« zu setzen weiß, noch auch gefragt werden dürste, wie der Ersatz herzustellen sein würde. Und wenn wir uns umsehen, wer hier oder dort an die Linke die Forderung stellt, aus der Koalition zu scheiden, so sind das immer gleich-zeitig jene, welche uns feindselig oder mindest nicht freundlich gesinnt find. Die Naivetät ist doch etwa« zu stark, dass wir von Männern uns be-lehren oder gar bestimmen lassen sollen, welche zu un« im alten, selbst nationalen Gegensatze stehen oder welche unser feste« Gefüge lockern, un« von der Theilnahme an der Macht abdrängen möckten und, wie ich mich mehrerer Fälle erinner«, selbst in der Aera de« Grafen Taaffe auch diesem beizuspringen keinen Anstand nahmen, sobald e« galt, un« zu schädigen oder zu schwächen. — Schließlich würd« eine Resolution angenommen, in welcher die Unterstützung der Regierung in der Hoffnung gebilligt wird, das« der Besitzstand der Deutschen in Oesterreich intact bleibe. — Wir hören also hier den gegenwärtigen Odmann der „Vereinigten Linken" es offen aussprechen, das« es in der Hand dieser Partei liegt, die Coalition dieser Leute ist in dem Punkte gar nicht unbe-gründet, das« man die von ihnen wöchentlich mit einem Tage zu leistende schuldige Robot größten-theils zur Heu- und SchniMeit, wo sie eben ihre Arbeit auf den eigenen Gründen am nothwendigsten haben und diese am beschwerlichsten und längsten dauernd ist, absondert. Gleichwie das Robot-patent bestimmt, dass jene, welche dreizehn oder sechsundzwanzig Tage überhaupt roboten, in einer Woche niemals zu mehr als einem Tage ange-halten werden könnten, also wird auch pro facturo (für die Zukunft) allgemein anzuordnen sein, das« diejenigen, welche überhaupt nur einen Tag in der Woche zu roboten schuldig sind, nicht zu mehreren als zw«i Tagen in einer Woche angehalten werden sollen, wovon nur in jenem Falle eine Ausnahme gemacht werden kann, w«nn den Unterthanen Dominicalgründe gegen einige Roboten überlassen worden und man dabei bedungen hat, dass sie durchgehend« in der Schnittzeit zu verrichten seien." Man ersieht au« dieser Entschließung, wie sorgsam der edle Monarch die Angelegenheiten de« Bauer« studierte und wie lebhaft er bemüht war, denselben vor Unrecht zu schützen. Er dachte auch an ein« Ablösung der Robot und in Galizien sollte ein Versuch unternommen werden. Aber die Sache gieng nicht vorwärts; es sollten noch viele Jahre vergehen, bis die ganze Robot von dem unauf-haltsam vorschreitenden Zeitgeist beseitigt wurde. 4 und die Regierung ju vernichten. Die liberale Partei kann nach den Erklärungen jede Maßnahme der Regierung verhindern, da sie es in ihrer Macht hat, die letztere zu stürzen. Sir kann also auch die Aktivierung des flovenischen Cillier Gymnasium« verhindern, welche sicherlich den „Besitz-stand ver Deutschen in Oesterreich nicht intakt" lässt. Wenn die Slovenisierung des Cillier Gnm-nasiums doch erfolgt, erfolgt sie also mit der Zustimmung der liberalen Partei. Die Kroaten Istrieus gaben in einer in einer Versammlung in St. Pietro gefaßten Re* solution ihre Wünsche bekannt. Die Herren wollen bloß: In Pisino ein croatifches Gymnasium und eine Lehrerbildungsanstalt. Das allgemeine Wahl-rechi oder wenigstens in den Landgemeinde» di< rectes Wahlrecht mit jeder Gemeinde als Wahl ort. Die GrlindentlastungSfrage in Jstrien soll endlich gelöst werden. Daß ferner wegen der Weinclaufel Jstrien andere Begünstigungen erhal-ten möge und die vom LandesAusschuffe projec-tierte Theilung der OrtSgemeinde Pisino verhin-dert werden solle. — Sonst haben die Kroaten keine Schmerzen. Um dasReichsrathsmaudat desWieuer Bezirkes wird sich allem Anscheine nach ein heißer Kampf entwickeln. Der Kandidat der Antisemiten soll neuestens der Halbdeutschnationale G. R. Steiner sein, als jener der Liberalen wird G.-R. Silberer genannt. Besondere Geistes-Heroen sind beide Hkrren gewiss nicht. Unter anderem machte ein Wiener Blatt den Vorschlag, den Finanzminister Plener als liberalen Candi-daten aufzustellen. Es ist selbstverständlich, dass man liberalerseits nicht daran denkt, den Finanz-minister in den Wahlkampf hineinzuzerren. Ans Stadt und Land. Ernennungen. Der Justijminister hat den Bezirksrichter in Mahr e n b e rg, Jakob M » nda. zum Landeögerichtsrathe unter Belasiung auf seinem dermaligen Dienstorte ernannt und ver-setzt den ?elche sich der Feuerwehrverein in all?» Kreisen unseres Marktes erfreut. Herzlichen Tank hier allen jenen, welche zum Gelingen dieie» Kränzchens und zu dem so reichen Erträgnisse beigetragen haben. Der Pettaner Laudwirtschastsvere » hielt letzten Donnerstag seme gut besuchte Voll-Versammlung ab, in der insbesondere den Weil bau betreffende Fragen erörtert wurden. NadkerSburg, 4.Februar.(GemeindewaU in Pöllitschberg.) Unter zahlreicher Bilde! ligung fand deute die (Hemeiudewakl statt. Geroäblt wnrden im ersten Wahlkörper die Herren Gottsn 0 Antauer, Josef Kleinoschegg »en., Alois Rother. Konrad Spranger. Im zweiten 'Wahlkörper be Herren Franz Krempl. Franz Winkler, Georq Tschernko und Joha»n Reitter. Im drillen ÜJsibl korper die Herren Anton Fckonja, Anton Wratscd^ '. Joses Hafneritsch und Aloi« Kennet. Das Resultat dieser 'Wahl ist au« dem Grunde zu begrüß» n, weil sämmtliche Gewählte da« ungetrübte freuiS Monatsbeilagc zur Teutschen Wacht in Cilli ctonuacmmum 1895. Trotz Mißlingen fortzustreben sei dir ein Gesetz, Siehe, «uch die Spinnen weben da» zerstörte Netz. Der Gips. Der Gip« ist schwefelsaurer Külk mit Wasser und hat, trotzdem er ja auch eine Kackoerbindung ist, eine erheblich andere Wirkung als der Mergel oder der gebrannte Kalk. Letzterer wirkt besonder« auf nassen schweren Thonboden lockernd und ausschließend, das vermag der Aq>s nicht zu thun. Derselbe äußert auf nassen Thonböden gar keine Wirkung, ebenso nicht auf lockeren mageren Sandböden, sondern Haupt-sachlich aus milden an und für sich gut beschaffenen Lehmböden, die wmiger einer physikalischen Lockerung und Besserung bedürfen, sondern nur einer Ausschließung der mineralischen Stosse und diese besorgt eben »er Glp». Er vermag namentlich das im Boden fest gebundene Kali wszulösen und dasselbe den Pflanzen aufnehmbarer zu machen und deshalb wirkt er namentlich auf kleeartige Gewächse günstig ein, die aeben Kalk, den der Gips ja auch zuführt, hauptsächlich Kali bedürfen. 8» ist eine Eigentümlichkeit de» Gipses, daß er beinahe nur bei klee-artigen Gewachsen seine ausfallende Wirkung äußert, wahrend er auf Getreide- und Grasarten gar nicht oder kaum merklich einwirkt. Nur bei RepS und Reden hat man auch schon gute Erfolge mit Gips erzielt. Bei Reben ist das begreiflich, weil auch sie viel Kali aus dem Boden aufnehmen müssen, trotzdem der Gips nur durch feine lösende aus-fchlietzend« Krast wirkt, ist es nicht zweckmäßig, ihn wie den Kalk im Herbst auszustreuen und ihm dadurch Zeit zu geben, seine auslösende Wirkung zu bethätigen! er wirkt vielmehr sicherer, wenn er, namentlich bei Klee, als Kopsdünger verwendet wird und erst im April, sobald der Äl« etwas angetrieben hat, zur Ausstreuung gelangt. Am raschesten erfolgt die Wirkung, wenn das Ausstreuen bei seuchtwarmer Witterung ersotgt. Auf V« Hektar werden 2ÜO—300 Kilo verwendet. Beim Anlauf »st fehr daraus zu achten, daß der Gips fein gemahlen ist, sonst wirkt er nicht, und daß er von reiner Beschaffenheit, d. h. reich an reinem schwefelsaurem Kalk sei. nur dieser wirkt, die sandig-thonigen Verunreinigungen haben keinen Wert. Der Gips wird nicht in gebranntem Zustand, sondern als rohes gemahlene« Pulver angewendet. Eine noch größere Bedeutung hat der GipS durch seine Eigen-schaft, freie» Ammoniak zu binden und oeShalb sollte et in jedem landwirtschaftlichen Betrieb zur Konservierung de». Stallmistes verwendet werden. Dieser verliert, besonders bei warmer Witterung, durch seine Gärung sehr viel Ammoniak und mit diesem geht dem Boden und den Pflanzen sehr viel wertvolle Stickstoffnahrung verloren. Streut man aber täglich schon im Stall etwa» Gips üoer den Mist, dann hat man nicht allein eme reinere Stallluft, sondern schützt den Mist vor großen Limnomakverlusten, erhöht dadurch seine düngende Krast um einen erheb-lich größeren Teil mehr, als man Geld für den Dunger ausgegeben qat. ---SP- Acker- und Wiesenbau. Jetzt ist e» Zeit für folgende Alkcrzeschäfte: Wege ausbessern, Ackergerat instand setzen-, touiUmist al» Dunger, Kompost, Erde, Schlamm tc. auf den Acker fahren und ersteren sogleich ausbreiten: Wiesen düngen, da« Getreide schaufeln! Kartoffelmieten, Rüben- und Gemüsegruben nachsehen: wenn'« geht, pflügen und egge»! von Frost gehobene Wintersaaten walzen: die Saat vorbereiten. Pflege der LVintersaaten. Es gehört zur Pflege der Winter-fasten, daß man eine etwa überfrorene Schneedecke bricht, damit die Saaten nicht ersticken, und daß man Saaten, die kümmerlich durch den Winter kommen, zur rechten Zeit eine Kopfdüngung (Chilisalpeter) giebt, auch dafür sorgt, daß kein Unkraut die Saaten drückt oder sogar über-wächst. — Wer die Pflege feiner Wintersaaten für überflüssig erachtet, wie rS leider nur zu viele thun, sollte ftch über kümmerliche Ernten nicht beklagen. Tokayer-Wintrr-Battweizen „Phi>«is". Bon den vielen Weizen-sorten haben sich namentlich der Ehieagoer-Urtoba und Molds Weizen durch ungewöhnliche Fruchtbarkeit und schönes Korn ausgezeichnet; doch hat dieselven m der neuesten Zeit der Tokay-r Bart reizen „Phönix" betreffs Ergiebigkeit, Größe und Schwere des Korns bedeuteno über-troffen. Der Bartweizen „Phönix" wurde durch Auswahl der größten und schwersten Körner uno durch ihre wiederholte Aussaat gezüchtet, zeichnet sich durch schöne 10—1b Zentimeter lange Aehren, sowie durch starke, meterhohe Halme au« und ist gegen Frost, WiUerungSundilden und Rost widerstandsfähiger al» die Mehrzahl neuer namentlich englischer Weizensorten. Betreffs Ergiebigkeit dieser neuen Varietät äußert stch Herr Ioh. Richter in Reichenau äußerst günstig. „Der Tokayer Weizen „Phönix" bemerkt er, ist mir trotz ungewöhnlicher Dürre auf einem tiefgründigen, kräftigen Lch,nbo?en vortrefflich geraten. Bon 5 Kilo diese« im September 1892 angebauten Weizen» erzielte ich bei sehr dünner Saat 160 Kilo schöner großer Konur." Herr Aloi« Denker in Weißwasser (Öfter. Schlesien) rüM cbensall« die außergewöhnliche Ertragsfähigkeit de« .Phönix"-Weizens. Ich erntete — bemerkte er — von 30 Kilo der neuen Varietät, die ich ansang« Oktober auf einem thonhaltigen, gebundenen und gut gedüngten Baren ausgesät, 480 Kilo Samen, also 1(3 mal soviel, al» die ÄuSsaat betrug. Dielandwirtschaft-liche Versuchsstation «n Sezemitz (Böhmen) stellte vergleichende Unter-suchungen htnstchtlich der Schwere des Phömxwtizen» an und konstatierte, daß 100 Körner vom Phon>xweiz?n 5,73 Gr. wogen, während dieselbe Anzahl des Probsterer 4,86 Gr., Mamstayer 4,16 Gr., Hallet» Pedi-gree-Weizen 3,8 t Gr. Gewicht hatten. Reue «artoffelforten nehmen. Vielfache Beobachtungen haben wiederum zu dem Schlaffe gefüzN, daß viele Reuzüchtungen nach einer Reihe von Jahren mehr oder weniger der Ausartung unterworfen sind. Dayer sollte man periodisch Original-Saatgut einführen. So haben ». B. die solgenoen drei Sorten aus Schottland: Champion, Bluee, Aaximm bonum einen Mehrertrag von 25—30 Prozent an Knollen und 5 Prozent an Stärkegehalt ergeben, wenn direkt au« Schottland importiertes Saatgut verwendet wuroe. Ueber das Eggen der Wiesen. Bei Wiesen ist nachgewiesen worden, daß die durch die Verwenoung der Laackeschen Egge bedingte Steigerung des Ertrage» sich auf 10—12 Prozent, in anderen Fällen sogar auf 50—00 Prozent belaufen hat. Die Ursachen dieser Ertrag»-erhöhung aus gut bearbeiteten Wiesen sind au» dem nachfolgenden zu erklären und zu begründen: D,e Messerschneiden jener Wteienegge schlitzten die Grasnarbe etwa 5—7 Centuneter tief in sehr engen Abstanden von 2—3 Centimeter durch. Bei dies« Arbeit werden die Üfool« schon teilweise herau«genssen und du Wurzeln der Unkräuter ^schnitten: in demselben Grad' wie die Gräser da« -Züsten de« JBartel- !(■#.»)• (tlklUA/IU W. _ f .IC ... /T1 L . • f 1 • , ^ . . ' Rocke« bedingen, in demselben Grade wirkt die« nebenbei auch schädlich auf die Unkräuter Wenn eine »erfilzte ffltaSimbe in dieser Weise durch ch!.dt wud und die wmzelstScke dadurch Luft bekommen bestocken sich dieselben ungemem schnell un» kiästia u"d ersticken die an ihren Wuneln verletz'en Unkräuter sehr bald. Noch wichtiger ist da« Schlitzen der Gratiwbe für die physikalische Bodenverbesserung der Wiese, indem die dm Wach«tum«f.ktorm Luft, Feuchligkeit und Wäruie im Boden wirken und sich da» Produkt der organischen Berwefun». der Humu«, bilden lar n. Kompost oder ausgestreuter künstlicher Dünger gelangt mit in den Boden, oder wird d»rch Regen vollends in den Boden ein-gewaschen: a'e,ch;eit,g werden Schermaus-, Maulwurfs. und Ame.sen- Zausen zeischrit en u d eingeebnet: die überschüssige Bodenfeuchtigkeit kann verdunsten, sowie der Regen, bevor er verdunstet, an die W -r ein gelangen Kurzum, eine mit nx Laackeschen Wiesenegge richtig behandelte Wiese e, hält je nach der Witterung in zwei bis drei W.chen ein qan, andeie» Äuss.h^n, al« ei-e nicht bearbeitete. Bei vermooren W-eken wrrd, nachdem du Gratnarbe genügend ge'chlitzt ist. der M o«zahn der ^ackeschen W.esenegge ben-tzt Diese Egge ist näml.ch au' beiden Seiten verwendbar, der Mootzahn h°t eine kur,e viereckige Spitze und beseu'gt, je nach dem Grade der V^rmoosung die zuvor ausqeschlitzte Movsdecke durch ein oder zwei Striche, e« empsiellt sich üderh.upt nachdem der Messer.ahn gearbeitet hat, den kürzerm vierkantigen Moo» zahn folgen zu lassen. Wann fuhrt man den Kompost aus ( Der .Kompost leistet namentlich auf Wiesen und Kleese dern größten Nutzen. Ende Januar oder im Februar, 'obald e« eben die Witterung gestattet, wird der fertige Kompost ausgeführt und in t erneu Hauitn abgeladen, damit solche recht durchsritren, und w.nn sie wiese» aufgetaut u«d pulverig geworden sind, desto leichter und gleichmäßig ausgebreitet waren können. Zum tfbnen dir Wiesen gehört da« Abheben von erhöhten Stellen und da« Ausfüllen der Berufungen, auch da» Ebnen der Maulwurf und Ameisenhaufen. Viehzucht. Da» Pinzgauer Pserd. Die in Steier-mart und Saizburg gezü^teten Pferde, von denen unser Pmzgauer Exemplar ein Bei-spiel ist, gehören neben den flandrischen und Suffolker Kurienpserden zu de>»u>uskulosesten ihrer Gauung und eignen sich außerordent-lich zum Ziehen schwerer Lasten. Die steierischen und Salzburger Pferde sollen von friesischen abstammen und mit spanische le. E« ist besser, fi« in da warmenStallraumlich leiten»« Wasser zu verlehen, um d>nt wo d»e Tempe' atur niedrig rß, zu rasches Ab'ühlen zu 01» meiden. Bon Schaden i» Winter zu verlangen, daß i> zu einem Bache oder Teich geben, um dort durch eine C<# nung im Eise zu sausen, rewi sich nicht mit gutem Lerstcmdi. Salz sollte in hinreichend« Menge verabreicht werdet». Da« Pinzgauer Pferd. arotz-n, eckigen aber ausdrucksvollen Kopf, starken fleischigen Hal« mit hohem Kamm und doppelter etwa« stehender Mähne, kurzen gedrungenen Leib, muskulöse nach ooen trockene Schultern, t,ef angesetzten Schweif, plumpe ader kräftige Beine und große aoer gute Hufe Zur Pflrgc der Kohlen. Nicht Fleisch und Fett, nicht Milch verlangen wir vom Pscroe. fondern durch Muskelarbeit soll e« un« nützen, schwere Lasten soll es ziehen, schnell un- geschickt sich unter dem Reiter bewegen. Es ist de»halb Aufgabe des Züchter», schon von der ftühesten Jugend an beim Fohlen auf die Entwicklung kräftiger Muskeln hinzuarbeiten. Hie.u ,st hauptsächlich erforderlich: Uebung der Muskeln und entsprechende Ernäyrung. Um erstere» zu erreichen, muß den Fohlen möglichst viel Gelegenheit geboten werden, stch im Freien zu bewegen. Hiebe, wirkt dann nicht nur die Bewegung auf die Entwickelung der Mutkeln vorteilhaft ein, sondern die Tiere atmen in der reinen' Luft auch den notwendigen Sauerstoff reichlich ein. wa» den Körper kräftig und mderstandSsähig macht. Vom dritten Jahre ab ist entsprechend leichte Arbeit den Fohlen nur dienlich. Die Fütterung hat zu berück-sichtigen, daß Muskeln, Knochen, R-rven er,ielt wecoen sollen bei Tieren, die im Wachstum begriffen sind. Das Futter soll deshalb immer von >uter Beschaffenheit, da» Mhrsloffoerhäitni« in demselben kein zu ^eite» ein: 1 Teil Protein zu 4—5 Teilen stickstofffreier Substanz, wie e» n der Milch enthalten ist: auch an Fett darf »« dem Futter nicht «hl««. Da« Spar« am Futter rächt stch stet». Milchwirtschaft. T ie Milchabsonderung w trächtig«, «ufze erreicht unta normalen B»rhaltniffenvierbit sechs Wochen vor der Geburt »e« Kalbe« ihr Ende, woba die Hoffnung auf ein frärfcj entwickelte« Junges berechtig ist. Durchaus nicht selten ige» der Fall, daß gute Milchkühe bi» kurz vor dem Gebären, ja sogar bit ttxiL »"rtrttt desselben noch Milch absondern aber ebenfall» gefiui!« Kälber hervorbringen, doch erweisen sich solche ungewöhnlichen Zustände durchau« mcht von guten wirtschaftlichen Lorteilen für d e FolgeM weder bei der Kuh noch deren 'Kachkommen. Die zu lange dauern?« zviilchabsonserung erfolgt im wesentlichen unter Beeinträchtigung tut Zufich: von Baustoffen für den Organismu» des FötuS. e» werden ih» also weniger Nährstoffe zugeführt und somit schon frühzeitig die Anlaza zu mancherlei später heroortretenden Fehlem in der Gesundheit und da Leitungen mit den NayrunqSsäften eingeflößt. Wenngleich e» Kühe n#t htftt»« Si« L:*____ A.n___ A *• -. \ giebt, bet denen die Milchabsonderung bi« zum Kalben sich hinzieht mit das Kalb ein durchaus zufriedenstellende» Aussehen zeigt so beseitigt eine derrrtige Ausnahme keineswegs die Regel. Jedem tücht-gen Lieh-Züchter wird sich da» Bedürfnis aufdrängen, solche Kühe rechtzeitig em-Zu lassen. Al» geeignete Futtermittel hierzu nennen wir tat Wickenschrot, 1 /»— 2 Kilo pro Tag. ferner sind alle waffengm Falle» Mittel zu vermeiden. Äl« innerliche« Mittel ist Pfeffermünze 30 d.« Gramm, oder Essig, oder Lindenblütenihee anzuwenden. Ae ißerlich »"«N KühUinqni de« Euter» mit Bleiessig da« Eintrocknen der Rüch bewirken. Dte Kühlungen verhindern auch den Eintritt von Euta-entzündungen, dürften darum in allen Fällen der Anwendung dringe»» ^u^^nusprechend dem hygienischen Grundsatz«! .»ordeugen ch beff«, Ä« Aufbewahrung der vutter findet ein Verfahren Anwendung, die Butter in körnigem Zustande, so wie sie mit dem Sieb au« dem «utterfasse kommt, gut ausgespült mit reinschmeckendem, kühlem Brunnen-ivasser, ohne weitere« in Steinguttöpfe zu dringen und dann mit starker Salzlake zu überschütten. Diese» Verfahren soll sich gut bewährt haben. Dlenenxucht. Lustung der Bienenstöcke im Winter. Versuche und Beob< achtungen haben ergeben, daß bei zweckmäßiger Lüstung ohne Wärme-adfluß nur sehr wenig Bienen sterben. Man nimmt anstatt der gewöhn-lichen Decke in den Lagerstöcken eine gut schließende, nicht zu sest gepreßte Strohdecke, fluch bei Ständerstöcken kann man nach Hmwegnabme einiger DeckbreUchen eine Slrohdecke in den Honigraum cinschieben. Dieselbe giebt genug Verbindung mit der Außenluft zur Entweichung IchädUcher Gase, läßt aber keine Warme durch. Dr. Dzierzon schreibt in der „Leipziger Brenenzeitung": „Strohkörbe sind bekanntlich vortreff-liche Ueberw-nterungsstöcke, weil da« Stroh warm hält, besonders aber, weil e« die Luft durchlaßt, so daß sich diese fortwährend erneuert und zum Atmen stet» tauglich bleibt." «n ritten recht warmen, sinnige« Wintertag schaufle man den Schnee vor den Bienenständen noch Xhunlichleit weg oder bedecke ihn, so gut e» geht, mit Brettern, Siroh u. dgl. Einzelne Fußtritte im tiefen Schnee werden stets die Gräber für mehr oder weniger Bienchen. die, wenn sie in solche Vertiefungen geraten sind, sich daraus mcht mehr zu erheben vermögen. Zur Fütterung der Notleidenden. Bei Holzkasten mit beweg-lichem Wabenbau, wo bei kalter Witterung die Bienen das Futter ebensowenig holen können, wie im Strohkorb, kann man leicht eine ge'üllte erwärmte Wabe an da« Volk anschieben, oder aber man erhöht, wenn man die Funergeschtrre unter die Waben eingeschoben hat, die __Temperatur im Stock durch ein Einlegen von erwärmten Bücksteinen oder eimr Wärmflasche. Aus diese Weise ' ^--kann man m tten im Winter oder bei kalter Frühlings- * .QH'.'j füuerung mit bestem Erfolge fUtt.rn. Eine Havpts-che für jeden Bienenstand ist «ine qenügende Anzahl gesunder leistungssähiger Königinnen. Solche gewinnt man bei Kassierungen der sit wachen » Bienenvolker im Herbst und im Frühjahr. Man «■ Im zieht s>e auch in eigens da»u eingerichteten Königin-zuchtstöctchen wie unsere Abbildung eine» vorstellt. Es wird bei dieser Zucht viel Zucker erspart, weil dabei xonlgin» höchsten« 1000 Bienen beteiligt sind. Z«chtstöckchen.z «eflügeltucht. Pflege der Hühner, die man zu kräftige? Rachzucht ausgewählt hat. Hierher »allen auch die Tiere, die man Sports halber zieyi, während eS bei Wmtei legern nicht auf Rasse noch Farbe, sondern einzig auf den Fleiß ankommt, «Iso die Hühner, welche erst mit »em beginnenden Frühjahr in die Einlage und FortpflanzangSthättakeit tteten sollen, um ein kräftige« Iunggeflugcl zu erzeugen, dürfen nicht so üppig und warm qehalten auch muß alle« vermieden werden, wa« den Fortpflanzung«-:r,eb zu srüh reizen kannte. Dieser Teil der Hühner darf nun keinen warmen Stall haben, denn die Kälte ist ein entschiede ae» Gegenmittel gegen reiche Eierproduktwn; auch dürfen sie nicht zu viel und nicht ,u hitzige Nahrung bekommen: die Futterung von Hafer wird für sie cmp'ohlen, auch sollen sie so oft wie möglich in« Freie kommen. So schnell gehen sie nicht zu Grunde. Eine junge, frischangekommene Henne blieb einmal über Nacht bei 7 Grad Kälte draußen, und sie ist nicht krepiert, wurde vielmehr eine der besten Legerinnen. Solche hart gehaltene Hühner werden dann, wenn bei beginnendem Frühjahr ähnlich wie früher bet den Äinterlegern, kräftiger Futterzufatz stattfindet, mit seither imgeschwächter Krast in dte Brutperiod« treten, und gutes Zuchtmaterial liefern. Nur sollte sich der Geflügelzüchter zeitig einer guten zuverlässigen Brüterin und Mutter versichern, die wacker führt und die jungen Küken stramm erzieht. Der Geflügelstall muß gegen die Kälte vollkommen Schutz aewähren. Freistehende Stallungen sind von außen gegen da« Ein-dringen der Kälte zu schützen. Größere Mengen Sttoh im Inneren de« Stalle« bieten den Mäusen, Ratten und anderem Ungeziefer sichere Schlup,Winkel. Kann man au« dem Großoiehstall warme Lust in den Geflügelstall einleiten, so ist die» angenehm. Besondere Heizung ist nicht nötig und empfiehlt sich nicht, weil größere Temperaturschwankungen »achteiliger wirken, als eine gleichmäßige niedere Temperatur. Um ;u wissen. ad laubeneier angebrütet sind, pflegt man sie am fünften Tage nach dem Brüten daraufhin zu untersuchen, indem man sie gegen die Sonne hält. Zu diesem Zweck faßt man d« beiden Ende» de» Ei«» mittel» Zeigesinger und Daumen und M e» dann zwischen Licht und Auge, worauf sich in der Mitte de» Eie« ein dunkler Fleck bemerkbar machen wird. Im entgegengesehen Falle wird der Inhalt de» zu untersuchenden Sie« in allen seinen Teilen dieselbe Durch-sichttgkeit zeigen. _ Tierkunde. Wie alt wird der Hund? Da» Alter de» Hunde» erreicht 20—30 Jahre, doch schon vom 12. Jahre etwa verliert er die leicht« Beweglichkeit seiner jungen Jahre, Geruch und Gehör nehmen ab, Krank-heilen befallen ihn und häufig tritt Blindheit ein. Hauswirtschaft. Wa» sängt man mit gefrorenen Aepseln an? Da» beste für erfrorene Aepfel ist da» Vcrbrmgen in einen kühlen Luftraum, wo sie ohne Schaden allmählich auftauen. Aber ja nicht in geheizte Räume! Kartoffeln, die geschält werden fallen, wäscht man vorher einmal; man teilt sie nach dem Schalen zu gleicher Größe und läßt sie bis zum Aufsetzen in frischem Wasser liegen: dann versetzt man sie au« demselben in das kochende, salzt sie und behandelt sie wie oben angegeben. Durch da» Abdampfen aus dem heißen Herd verflüchtigen die wässerigen Teile, und binnen weniger Augenblicke werden die geschälten wie die ungeschälten Kartoffeln einladend weiß und mehlig und bleiben auch so, selbst wenn sie länger stehen müffen, ehe sie zur Tafel gebracht werden. Sollen die Kartoffeln zu Klößen, Torten und dergleichen verwendet werden, so drücke man sie, wenn noch heiß, durch ein weitlöcherige» Sieb oder eine Presse. Will man Zähne und auch den Magen gesund erhalten, so hüte man sich, zu talte oder zu Heide Speisen oder Getränke zu Tische zu bringen. In dieser Hinsicht wird sehr häusig gesündigt, indem die dampfende Schüffel auf den Tisch gestellt wird, die lieben Kleinen aber, die meist mehr Hunger haben al» die Erwachsenen, effen die Speisen recht heiß und trinken womöglich darauf kalte» Wasser. Durch solche« Vorgehen erhalten die Zähne sehr leicht Risse oder Sprünge und bald stellen sich Zahnschmerzen und Carie» ein. Was ist zu thun bei Vergiftung durch Alkohol (Weingeist, Wein, Aether)? Frische Luft, Trinken kalten Wasser« (auch Setters-wasser und andere kohlensäurchaltiaen Wasser inbegriffen), kalte Be> g^eßungen auf den Kops und ebensolche Umschläge auf die Magengegend, Klistiere au» schwachem Salzwasser und Essig, Milch, schleimige Getränke, schwarzer Kaffee. Schutz der Augen. Wenn du al« Schutz vor grellem Lichte, Schnecflintmern u. s. w. eine farbige Schutzbrille trägst, so ttage dieselbe rnft der Chilifalpeter dringend notwendig. Kittel gegen Hasenfratz an Bäumen. Min nimmt Spiegel-schaben, welche bei jedem Glaser zu bekommen find, hängt sie mit einem Zwirnsaden an dünnen Astspitzen aus und die Hasen nehmen Reißau». Ich wende, schreibt ein Landwirt, dieses Mittel durch 30 Jahre an und nur ein einzigesmal wagte e» ein Hase mit zwei Sätzen hinein und mit einem Satz zurück, noch weiter al» die zwei Sätze: mein Obstgarten grenzt an einen Walo an. da kommen all« Winter Hasen bi» an den Gartenzaun, aber in den Garten selbst kein einziger mehr, alle anderen Mittel, die ich probiert habe, taugen nichts. Moos an den Iohanvisbrerstocken. Die Johannisbeersträucher — auch Stachelbeeren — überziehen sich mit Moos, oder eigentlich mit Flechten, wenn sie altersschwach sind oder an Nahrungsmangel leiden. Gegen letztere» hilft eine recht reichliche Düngung mit Jauche oder Ktoakendünger, und gegen erstere« eine Verjüngung der Pflanzen. Bekanntlich treiben Johanni»- und Stachelbeersträucher au» ihrem Wurzel-hal« jahrlich eine Masse Holztriebe. Der verstandige Züchter entfernt die meisten derselben schon m trautartigem Zustande und läßt nur einige der kräftigsten stehen. Diese dienen in der Weise zur Verjüngung der Büsche, al» man von den alten Besten jede» Jahr einig« entfernt, um an deren Sülle die jungen treten zu uifsen. Aber Düngung, reichliche Düngung — da» ist ver nvrvus rornrn für die Johanni«- und Stachel» beerkuUur. welcher Boden paßt für Sporgel? Für die Spargelkultur ist ein nahrhafter, lockerer, leichter, im Untergründe gesunder Ganenbvden der gedeihlichste, indem ein solches Erdreich nicht allein — mit Zurechnung der Düngung — einen für 20— 25 Jahre ausreichenden Vorrat von Nahrung Darbietet, sondern auch dem Wurzelstocke nicht durch stauende» Tag- oder Grundwasser nachteilig wirkt und die weichen Triebe mit Leichtigkeit durchgehen laßt. In einem allzu leichten, starksandigen Boden ist weder der Bestand der Spargelpflanzung von langer Dauer, noch auch das Produk» viel wert. Er würde nur durch einen Zusatz von vielem Lehm und reiche Düngermengeu für den Spargelbau geeignet gemacht werden können, em schwerer und feuchter Boden dagegen nur durch Beimischung großer Mengen lockernder Substanzen, wie Sand, Asche, Kompost, Sägespäne, bi» zu größerer liefe. E« ist aber ein» leuchtend, daß e« sich hierbei nur um kleinere Flächen, um einige wenige Beet« handeln kann. Wer Artischokcn zieht» lüfte bei milder Witterung die Stöcke, damit sie nicht faulen, desgleichen im Freien stehendes Winterkraut und Winterfalat. Evenso müssen die im Freien, in flachen und tiefen» bedeckten Gruden eingeschlagenen Winter- und Samengemüse, sowie Gemüsepflanzen bei warmer Witterung etwa» gelüstet werden, jedoch so, daß die Beoeckung augenblicklich wieder ausgelegt werden kann. Im Ziergarten ruhen de» strengem Frost fast alle Arbeiten. An nicht zu kalten, sonnenhellen Tagen kann der Gartenfteund, mit Schere und Säge ausgerüstet, in den Garten gehen und die Gehölze schneiden. Man suche mu dieser Arbeit batdmöglichft fertig zu werden, weil der Saftumlauf bei sehr vielen Sträuchern und Bäumen mcht selten schon im Februar zu beginnen pflegt und die Pflanzen dann durch den Schnitt erhebliche Saftoerluste erleiden. Liegt kein Schnee, fo bringe man Kompost oder verrotteten Mist auf die Rasenflächen und harke ihn gut auseinander. Wann und wie werden Nelken vermehrt? Die geeignetste Zeit ist der Januar ooer Februar. Man mm nt von den gesündesten Pflanzen kräftige, junge Triebe, schneide oder reiße dieselben, stecke sie in reinen Sand be» einer Bodenwarme nicht über 10 Grad Reaumur und halte dieselben gleichmäßig feucht: allzu starte Sonne ist zu ver-meiden, und müssen vie Steckling« dann schattiert werden. Nach Verlauf von fünf di» sechs Wochen sind die meisten bewurzelt und können ent-weder in ganz kleine Töpfe einzeln oder aber auch in Handkasteln pikiert werden; nachdem dieselben eingewurzelt sind und sich gekräftigt haben, müssen sie abgehärtet werden und kommen in einen Kasten, wo so viel al» möglich gelüftet weiden muß. Im Mai werden die Stecklinge in» Frei« gepflanzt. Die an den Topfgewächsen schlechtwerdenden Blätter dürfen nicht derart avgeriffen werden, vag Wanden entstehen, im Wmter schadet die geringste Verlesungl Wir schneiden da» Vlttt am be.ten von dem stehenbleidenden Stiel ab. Waldwirtschaft. Die Aufbewahrung von Nutzholz. Bei der Aüstrocknuag der Hölzer durch Warme und ihrer Aüfbewaqrang im Freien ist vorzüglich dahin zu wirken, daß dieselben ihre gute Beschaffenheit behalten und weder von Ververbni» und Würmern angegriffen noch durch Aufreißen und Werfen entstellt werden. Denn die meisten Holzarten, namentlich die Radelhölzer, ertrage» die mit der Aufbewahrung im Freien ver- Vhx ite bundene Abwechslung von Raffe und Trockenheit gar nicht Iqnge, &nt allerwenigsten wenn sie geflößt und vom Wasser durchdrungen aus-bewahrt wurden. Werden die Hölzer in der Rinde aufbewahrt, >o leiden sie zwar weniger durch Riffe, weil die Austrocknung allmählich von statten geht: allein eben dadurch, daß die Feuchtigkeit zu lang« im Holze zurückbehalten wird, geraten fi« leicht in» Stocken oder gar i» Fäulnis, werden auch wohl von Würmern angegriffen, oder da» Holz erhält wenigsten» nicht den Grad von Härte und Festigkeit wie ein schneller ausgetrocknete«. — Die besten Resultate bei dieser Art von Aufbewahrung erhäft man, wenn die Stämme im Winter gefällt werde» und wenn man si« zur allmählichen Aüstrocknung ois Eine Sommer tn der Rinde liegen läßt. Der größte Teil der Feuchtigkeit verdunstet allmählich, und wenn sie im Herbste zugehauen und den Winter über weiter aufgehalten weiden, so trocknet diese» Holz noch vollend» au», ohne daß sehr beträchtliche Risse erfolgen. Wenn die Stämme ganz von Rinde entschält zur Aufbewahrung übergeben werden, so trocknet das Holz zwar viel schneller aus als in der Rinde und wird gegen Stocktgiverden und Verderbnis meistens besser geschützt, allein die ent-rindeten Stämme bekommen desto häufigere uno stat.'erc Risse an den ©eilen- und Grundflächen. Die besten Resultate erhält man, wenn die Rinde nur stellenweise abgenommen wrd; die Stämme trocknen dann schneller aus al» die in der ganzen Rinde liegenden, ohne fo starke Riffe zu bekommen oder leicht flockig zu werden wie die ganz o;n Rinde entdlösten, indem vorzüglich nur an den Grundflächen der Stämme einigermaßen bedeutende Riffe entstehen, denen jedoch auch größtenteils vorgebeugt wird, wenn man Brnterflücke über die Grundflächen nagelt oder die letzteren mit Teer überstreicht, oder mit Lehn», welcher mit Kuhmist angemengt worden, überzieht, oder wenn man Papier darüber leimt. Praktischer Katgeber. Zur Erhaltung dc» Schuhwerfe». Für Leute, die bei nassem Wetter vrel auswärts fein müssen, hauptsächlich auch bei Schulkindern, ist es von großer Wichtigkeit, wasserdichte Schuhe zu haben. Die» erreicht man aber, wenn man die Sohlen der neuen, noch nicht getragenen Schuhe mit warmem Leinöl gründlich einreibt, sie auf den Ofen oder in die Sonne stellt und trocknen läßt. Diese« Verfahren wendet m&n drei- bi« viermal an, ehe min die Schuhe benutzt. Zum Oberleder nimmt man etwa» Salatol; es bedarf nur eine« einmaligen Einreiben», ei muß aber so lange gerieben weroen, bis das Leder nicht mehr ölig glänzt. Die auf solche Art zugerichteten Schuhe laffen sogar das Schnee-waffer nicht durchkommen, abgesehen davon halten sie auch bedeutend länger, als nicht geöltes Schuh a»erk. Ueberschwrmuiungcn sind in Wohnungen in zahlreichen Fällen bei dem Auftauen eingefrorener Wasserleitungen schon durch Rohrbiüche hervorgerufen worden. Da derartige Fälle sich fast täglich während des Winters wiederholen, machen wir darauf aufmerksam, das», sobald die Wasserleitung eingefroren ist und AuftauungSarbeiten vorgenommen werden, der WafferHaHn auszudrehen ist. Vermischtes. was ist die Kohlensäure? Dieselbe ist eine für da» Leben schädlich« Luftart; in ihr kann kein Mensch und kein Tier leben. Um sich zu überzeugen, daß kein Tier in dieser Luftart leben kann, nehme man zwei Fliegen und zwei leere Flaschen: in die eine Flasche gebe man ein brennende» Kerzenlicht und hatte e» so lange dann, biS es von selbst erlischt; da» brennende Licht hat den in der Flasche besind-lichen Sauerstoff verzehrt und die dadurch erzeugte und in der Flasche angesammelte Kohlensaure hat das Licht zum Erlöschen gebracht. Gieot man nun eine unbeschädigt gefangene Fliege in die Fiasche und verschließt sie so, daß keine Luft von außen hinzutreten kann, so stirbt die Fliege nach kurzer Zeit: nimmt man dagegen die zweite unbeschädigt gefangene Fliege und steckt sie in die zweite, mit der unverdorbenen Luft gefüllte Flasche und verschließt sie wie die erste, so tummelt sich die eingeschlossene fliege nach acht Tagen noch immer in der Flasche herum. Dte beide» Versuche zeigen, daß lebende We>en nur in solcher Luft leben können, in der hinreichender Sauerstoff enthalten ist; keineswegs aber in Luft, welch« infolge stattgefundener Verbrennung (da: Atmen der Mensch«» und Tiere ist auch Verbrennungsprozeß) Kohlensäure enthält. Da der Viehstall besonders im Winter mtt Tieren vollgestopft und oft mit großer Ängstlichkeit gegen da» Eindringen der äußeren kalten Last verwahrt wird, so kann e» ja nicht wundernehmen, daß die im Stalle im Uebermaße sich ansammelnde Kohlensäure, die sich gerade wegen ihrer Schwere am Booen und in der hintersten Ecke de» Stalles, wo die Kälber warm gebettet sind, verbreitet, einen sehr gesundheitsschädliche» Einfluß auf alle Stalltiere, besonder» aus die Kalber, ausüben muß. Kiwi« r>>. • •S:ta3, hiiii oia 9. ii Statt,u». Verlag der Deutschen Wacht in Cilli. 1895 W-cht" 5 »achdr »che Verhältnis d«r Slovenen und Deutschen fc^nlu. wünschen und uns Gewähr leinen, dass fürderh n der bisherige Friede zum Wohle der Gemeinde und ihrer Insassen gefestigt werde. Die Gegenpartei enthielt sich der Wahl. Aus (Houobiy wird uns geschrieben: Herzog Paul von Mecf lenburg-Schweri n und Prinz Hugo Windifchgrätz sind hier Sonntags ein» getroffen. Rational < politische Demonstrationen katholischer Priester in gemischtsprachigen Ge-gknden sind an und für sich vom Standpunkte des Christenthums sowohl als von jenem des Katholicismus nicht zu rechtfertigende Ausschreitungen: geschehen solche Demonstrationen jedoch am offenen Grabe, so wirken sie mehr als verletzend. Das Vor-gehen des Herrn Pfarrers von Hachenegg, gelegent-lich des jüngst stattgefunden«» Begräbnisses eines deutschen Bürgers HocheneggÄ eine slovenische Grabrede zu halten und dabei auch nicht ein deutsches Wort dem deutschen Manne zum Abschied zu sagen, der sein ganzes Leben lang ei» treuer Sohn der Kirche und dabei ein Wohlthäter armer Slovenen war, hat denn auch die gebürende Be-urtheilung gefunden. Die Thal des HerniPfarrerS war eine den Hocheneggern angethane national« De-müthigung und zeigt wieder einmal, wie die Wort-sichrer der „armen unterdrückte» Slovenen" den Teutschen gegenüber auftreten, wenn sie im Besitze der Macht sind. Die Petitionen um «Llovenisiernng des hkjllier Gymnasiums, die Dr. Detfchko durch dic Gemcindeschreiber :c. zustande bringt, mehren sich in der von jedermann langst nicbt bezwei-selten Weise. Das wundert ja keinem Menschen, der die untersteirischen Verhältnisse kennt, wenn die mehr oder mi»der furchterfüllten und denk-trägen Pervakenbedienten Dienste leisten! Wundern muss man sich nur darüber, wenn hie und da doch eine Gemeindevertretung die Courage hat, der gefürchleten slovenischen nationalen Revolverpresse zu Trotz den wirklich bestehenden An-sichten ter slovenischen Bauern in der genannten Frage Ausdruck zu geben. Diesen Muth hat kürzlich wieder oie slovenische Vertretung der grohen Gemeinde St.Christoph bei Tüffer gehabt, welche die Detschko'sche Bitt-schrift einstimmig ablehnte. Wenn die Bauern, welchen die Petition aufgedräugt und zugeschmuggelt wird und deren Unterschriften abgedroht und abgepresSt werden, einzeln auf Ehre und «Gewissen um ihre Meinung gefragt würden, würde ei sich ganz einfach herausstellen, dass diese Bittschriften den größ'.en politische» Schwindel repräsentieren, der je geleistet worden ist. Richt tanzen und nicht jagen! Die cleri-cole Majorität des Vorarlberger Landtages hat ein Gesetz beschlossen, wonach die Ausübung des Waidlverkes an Sonntagen verboten ist. Jetzt wurde von demselben Landtage die Abhaltung von Tanzunterhaltungen an Samstagen verboten. Der Abgeordnete Pfarrer Rudi gier berief sich bei der Debatte auf die Autorität Ciceros, indem er citierte: „Wer tanzt, ist entweder ein Narr oder «in verkommener Mensch." Das 5iibmarkkränzchen iu Marburg, welches am 1. Februar stattfand und den Slanzendslen Verlauf nahm, fand auch die Unter-ützung unserer nationalen Dichter. So widmete Adolf Gras von Westarp aus Partenkirchen in Bayern den Spruch: Deutichland. ehre deine Helden. Wälle nicht um Ruhm und Dank; Wehe, wenn dir Großes stürbe Durch der Kleinen Neid und Zank! Rosegger schrieb: Schwarz-roth-gold immerdar! Schwarz ist ihr Augenpaar, Roth ist ihr ififc« Mund. Gold ist ihr Haar! Franz Golisch aus Graz schrieb: ?ln M-rburg. Du hieltest Stand in schweren Stürmen, —a Du wirst auch diesen Kamps besteh'n. O möge stets von deinen Thürmen Die deutsche Fahne sieghaft weh'n! Im Artikel: „Die Galzfrage", welchen wir in unserer vorletzten Nummer veröffentlichten, hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. Statt: That-fache ist. dass das Vieh durch ein veraltetes Heu krank wird, dai Salz, mit mineralischen Bestand-theile» gemengt, wird einem veralteten Heu gleich gehalten — soll es heißen: Thatsach« ist, dass das Vieh durch ein verleitetes Heu krank wird, das Salz, mit mineralischen Bestandtheilen gcmengt, wird einem verlrtteten Heu gleich gehalten. — Es freut uns übrigens, mittheilen zu können, dass die vorzüglich« Arbeit deS im Unterland« rühmlichst be-kannt«n Verfassers — Herrn Candolini in Pölt-schach — allgemeines Interesse erweckt hat. In Pettau findet morgen die Installation des neuernannten Probstes statt. Die deutsche Bevölkerung der Stadt kommt dem neuen Herrn Stadt-pfarrer, dem ein guter Ruf vorausgeht, mit vollem Vertrauen entgegen und wird ihn mit Ehren und mit Herzlichkeit empfangen. Da« charaktervolle Wesen des Herrn Propstes ist eine Gewähr dafür, dass zwischen ihm und seinen Pfarrinsassen ein unge-tnibtes Verhältnis bestehen wird. Glückliches Pettau! Eine stovenische Zteberrumplung Aus Marburg wird gemeldet: Da der Besitzer des hiesigen Hotels „Erzherzog Johann", Herr Georg Pomprein, vor einigen Tagen mit Tod abgegangen ist, soll in slovenischen Kreisen die Frage wegen Erwerbung dieses Hotels für nationale Zwecke der hiesigen Citalnica und des slovenischen Spar- und Vor-schussvereiuea lebhaft erörtert »'erden. Bei der bekannten Rührigkeit und Opferwilligkeit unserer Gegner rväre es auch nicht zu wundern, wenn die Absicht zur That würde. Die Citalnica hat beim „Erzherzog Johann" schon seit zivei bis drei Jahren ihrHeim eingerichtet, in welchem sie ihre nationalen Festlichkeiten, soweit die Räumlichkeiten dazu aus-reichen, abhäll. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erbe» des verslvrbene» Besitzers unter entsprechenden Bedingungen den Verkauf beschließen. Wir glauben dieser Mittheilung, welche im ganze» deutschen Untersleiermark die lebhafteste Erregung hervor-rufe» wird, nichts beizufügen zu haben, als: Mar-burger heraus! Cillier Gemeinderalti. Cilli. l. Februar. Vorsitzender Bürgermeister Dr. Stiger. Dem KR. Herrn Johann RadakovitS wird über Ansuchen ein dreimonatlicher Urlaub ertheilt und an dessen Stelle der Ersatzmann Herr Josef König einberufen. In den Stadtverschöneningsverein werden seitens der Stadtgemeinde die Herren Maieus Trattnik, Thomas Fürstbauer. Julius Rakusch, Josef Arlt und AloiS Walland gewählt. AIS Kirchenkämmerer fsic die deutsche Kirche werden gewählt die Herren Alois Walland und Franz Hecht. Der Obmann der I. Section, Herr Dr. Johann Sajovic. referiert über den Entwurf einer Petition, betreffend die Stellungnahme gegen da« projektiert« neue .Heimatsgesetz. Der von ihm vorgelegte Ent-wurf einer Petition an daS Abgeordnetenhaus wird mit einer kleinen Aenderung angenommen. Der Obmann der Bauseetion. Oberingenieur Pioon, beantragt namens der Section: Es sei vorläufig die Pflasterung der Herrengasse in der Weise dnrch-zuführen, dass in der Mitte derselben ein süns Meter breite« Granitwürfel-Geleise hergestellt und an den beiden Seiten mit geköpften Drausteinen gepflastert werd«. Mit der Pflasterung sei vom Haupt-platze angefangen zu beginnen. An der Debatte b<-theiligen sich di« GA. Fritz Mathes, Adols Marek, Bice-Bürgermeister Julius Rakusch und der Referent. Vice-Bürgermnster Julius Rakusch stellt mit Rück» sicht aus daS von der Stadtgemeinde zu pflasternde Flächenmaß im Jahr« 1895 zu», SectionSant.ag den Zusatzantrag. dass mit der Umpflasterung in der Herrengasie erst nach Pflasterung der Spitalgassr und Schmiedgosse mit Diausteinen begonnen werde und dies« Pflasierung nur in dem Maße durchgeführt werde, als hiezu im Präliminare für das Jahr 1895 vorgesorgt ist. mit welchem Zusatzantrage der Section«-antrag angenommen wird. GR. Marek berichtet über ein« Zuschrist deS Gemeindeamtes Umgebung Cilli. inach welcher sich die-s«lb« weigert, außrr dem im Weg« der Sammlung aufgebracht«» Betrag von 21 fl. zu den Kosten für die Herstellung des WogleinastegeS einen weiteren Beitrag zu leisten; di« Kosten der Reparatur belaufen sich nach dem Voranschlagt auf 135 fl. Von der Stadtgemeinde Cilli würd« durch Sammlung «in Betrag von 32 fl. zustand« gebracht, «6 sind somit bereit? 53 fl. zu diesem Zwecke vorhanden; die Section stellt daher den Antrag, eS sei der k. k. BezirkShauptmannschast in Cilli die Mittheilung zu machen, dass di« Stadtgemeinde Cilli bereit ist, die Hälfte der für die Herstellung des Wogl«inastrg«< anrrlaufenden Kosten zu tragen, und fei dieselbe gleichzeitig zu ersuchen, ihren Einfluss geltend zu machen, dass die Gemeinde Umgebung Cilli die zweite Hälfte der Kosten leiste, welcher Antrag an-genommen wird. NamenS der V. Section berichtet d«ren Obmann Herr Fritz Mathes. Laut einem Erlasse der k. k. Statthalterei in Graz ist der vorgelegte Lohnkutscher-taris für die Stadt Cilli in d«r Richtung zu vervollständigen. dass die Taxe für die Nachtfahrten von und zum Bahnhose in Cilli dann aufzunehmen sind; weitere ist der Punkt C des Tarifes hinsichtlich der Tag- undNachtzeit entsprechender zu formu-lieren. Referent stellt den Antrag: Es sei di« Tax« für die Fahrt von und zum Bahnhose zur Nacht-zeit, das ist nach 9 Uhr abends und vor 6 Uhr inorgens, mit 2 fl. für den Zweispänner und mit I fl. für den Einspänner festzusetzen; weiterS sei der Punkts? dahin zu formulieren: Die ganze Tag-dauer für Lohnfuhrwerke ist von 6 Uhr früh bi« 9 Uhr abends anzunehmen. Füi jede läng«r« In-anspruchnahme des Fuhrwerkes, sei e« vor G Uhr früh oder noch 9 Uhr abendS, ist per Stunde für Einipänner 30 kr. und für Zweispänner 5V kr. Mehrgebür zu entrichten. Jede begonnene Stunde von der Hälft« an wird bei Ber«chnung dieser Mehr-gebür als ganze gerechnet, so dass z. B. Stunde für eine, 1*/« Stund«, al« zwei Stunden bezahlt werden müssen. Dieser Antrag wird zum Beschluss« erhoben. WeiterS berichtet Referent über einen Amts-antrag, betreffend die Erlasfung einer Kundmachung zur Regelung deS^Dienstbotenwefens in der Stadt Cilli. Die bezüglichen Anträge werden mit einer kleinen Aenderung angenommen. Schließlich erstattet der Obmann des Waldaufsickts-ComitöS. AloiS Walland, über die städtischen Wal-düngen Bericht: Im .Herbst« drS Vorjahr«« wurde die Durchsorslung des JosesibergwaldeS durchgefühlt; die Kosten haben sich auf 48 fl. belaufen, während «in Erträgnis für das verkaufte Holz von 128 fl. erzielt wurs«. Im December seien leider starke Lchnee-fälle und Windbrüche eingetreten, die Waldungen wurden jedoch sogleich wieder mit nickt unbeträchtlichen Kosten gereinigt; im ganzen würd« auS dem Holz« d«S Josrsibergwaldes «in Reinetträgnis von beiläufig 290 st. erzielt; rurch dic neue Einführung, dass die Wi>chenlisten durch den Stadtökonomen Über» prüft werden, sei ebenfalls eine Ersparnis erreicht worden. Weiters wurde der als tüchtiger Forstmann be-kannte Forstmeister von Ratschach, Heir Schejer. zur Besichtigung der städtischen Waldungen «ingeladen, derselbe habe sein Gutachten über den Wald am Jofesiberge dahin abgegeben, dass der Wald vorder-Hand genügend gelichtet ist; in der gleichen Weise habe sich auch der Steiermärkische Forstverein aus-gesprochen; dicS wird auS dem Grunde erwähnt, weil noch wiederholt in verschiedenen Kreisen die Meinung vorherrsche, dass der Waldbestand zu dicht sei, welcher Meinung die Gutachten von Fachmännern widersprechen. Ebenso sei daS Waldaussichts-Comit« mit dem Forstmeister Schejer zur Besichtigung des Staltwalves am Pet'chounik geschritten; auch über diese Waldungen habe Herr Schejer da« beste Gutachten über die Cultur abgegeben. Nach dessen genauen Angaben wurde mit de» Durchsvrstungen bereits begonnen und wird nach Zulassung der Witterung weiter gearbeitet und steht ein günstiges Resultat zuversichtlich zu er« warten. Der Holzschlag wurde dem Waldausseher übertragen. 6 ..Deutsche Wacht" 1895 Sobald et im Frühjahre die Witterung zulassen wird, wird mit der weiteren Durchforstung begonnen werden und wird da« Waldaussichti-Somitv den f. f. ForftinspcctionS > Commijsär bei der BezirkShaupt-Mannschaft in Cilli. Herrn Donner, zur Besichtigung der Bestände einladen. Dieser Bericht wird zur befriedigenden Kenntnis genommen und wird über Antrag deS GA. Dr. August Schurbi dem Waldaufs>chtS>Comit6 und ins-besondere dem Obmanne desselben. Herrn AloiS Walland, für dessen hingebungsvolles uneigen« nüyigeS Wirken und seine aicherordentliche Mühewal. tung im Interesse der Stadtgemeinde einstimmig der ivärmste Dank und die Anerkennung der lNemeinde-Vertretung ausgesprochen. Hieraus schließt der Vorsitzende die öffentliche Sitzung, welcher eine vertrauliche folgt. Aus dem Oerichtssaale. Ein Todesurtheil. Vorsitzender Herr KreiögeiichtS-Präsident Dr. Ger-tscher. öffentlicher Ankläger Herr EtaatSanwalt Dr. Gall^, Bertheidiger Herr Dr. E-jovic. In der Stacht vom 18. zum 19. November 1894 besanden sich im Gasthaus« deS Martin Naberschnik in Unterzellnitz viele Gäste, darunter der 24 Jahre alte AloiS Tarkusch. Tischlergehilse beim Mühlen» befitzer Karl Krenvihaler in Feistritz bei Johanne«, berq, und Stephan Felder, Kuhknecht beim Schmied-meister Johann Lorbek. Stephan Felder, ker im Gasthaus« mit AloiS Tar. kusch in gar kein« Berührung kam. tauschte daselbst von Johann Jurcic eine Taschenuhr im Werte von 3 fl. ein, verließ gegen 1 Uhr nachts daS Gasthaus und trat den Heimweg an. Am Morgen des 19. November wurde Stephan selber auf der Straße in Lberzellnitz, die zu seiner Wohnung führt, todt ausgesunden. Die Obduction ergab, dass Stephan Felder infolge erlitten« Schädelzertrümmerung eines gewaltsamen Todes gestorben fei. Da bei der Leiche die Taschenuhr, die Stephan Felder in der vorgenannten NachJ eingetauscht hatte, fehlte, vermuthete die Gendarmerie sofort einen Raub-mord. In ihren Rachforschungen kam sie auch zu AloiS Tarkusch, und da sie dessen Kleider mit Blut befleckt fand, verhaftete sie denselben, nahm auch eine umfassende Hausdurchsuchung vor, konnte aber die ge> raubte Uhr nicht finden. AloiS Tarkusch leugnete anfänglich die That, als er aber zur Leiche geführt wurde, gab er zu, dass er in der Rächt zum 19. Novmber sehr zornig war. weil er im Gasthause de« Naberschnik mit Anton Kolaritsch einen Streit hatte, dass er im Nachhause-gehen mit Stephan Felder zusammentraf und diesen in seiner Aufregung und Wuth ohne sonstigen Grund und ohne weitere Nebenabsicht in der Art erschlagen habe, dass er ihm mit Steinen Schläge versetzt und Steine auf ihn warf; entschieden stellte er jedoch in Abrede, dem Stephan Felder die Uhr genommen zu haben. Die Gendarmerie nahm am 20. November 1894 nochmals eine gründliche Hausdurchsuchung bei Alois Tartusch vor. und als sie hiebei auch sein Bett auS-einandernahm, fiel die wohlversteckte geraubte Uhr zu Boden. Hierüber erstattete die Gendarmerie einen Nachtrags-bericht, und als nunmehr AloiS Tarkusch als Beschul-digter vernommen wurde, gestand er. dass er den Stephan Felder in seiner Wuth erschlagen und erst nachträglich die Uhr, an die er früher gar nicht gedacht hatte, zu sich genommen habe, einen Raub-mord aber durchaus nicht begehen wollte. AloiS Tarkusch hatte aber mit Stephan Felder im Gasthause des Martin Naberschnik nichts zu thun gehabt und musste den von diesem vorgenommenen Uhrtausch demnach wahrgenommen haben, wobei bei ihm. einem wiederholt bestrosten Diebe, die Lust nach deren Besitz rege geworden sein mochte. Er gieng daher auch nicht mit seinen Kameraden, den Knechten des Krennthaler. noch Hause, sondern wartet« die Zeit ab, bis Stephan Felder, ein alter, schwächlicher Mann, daS Gasthaus verließ, gieng »hm dann nach, zertrümmerte ihm in bestialischer Weise den Schädel und suchte eilig mit der geraubten Uhr das Weite. Die Verantwortung des Belchuldigten, dass er nur zufällig mit Stephan Felder auf der Straße zu-samrnengetroffen fei, wird sowohl durch Zeugen-aussage» als auch durch den Loealaugenschein wider-legt, denn Alois Tartusch hatte einen anderen Weg zu seiner Wohnung als Stephan Felder, er musste daher demselben nachgegangen sein. E» ist zwar richtig, das« Aloi« Tarkusch vor der grausigen That mit Anton Kolaritsch im Gasthause deS Naberschnik einen Streit hatte, allein vollkommen unglaubwürdig, das« ihn dieser in solche Ausregung versetzt hätte, das« er nur aus diesen, Grunde einen vollkommen unbetheiligten, harmlosen alten Mann er-schlagen hätte. Er verübte eben dic That nur. um die genannte Uhr an sich zu bringen, und spricht dafür in§» besondere der Umstand, dass er den Besitz derselben ansänglich leugnete und die Tödtung nur zugab, weil ihn die blutigen Kleider verriethen. Dass er dem Getödteten sein Geld nicht abnahm, mag in dem Umstände liegen, dass der Beschuldigte nicht wusste, ob der arme Kuhknecht außer der Uhr noch sonst etwa« besitze, anderenthcils aber zu einem Durch-suchen ihm keine genügende Zeit zur Verfügung stand. Nach dem Wahrspruche der Geschworenen wurde AloiS Tarkusch zum Tode durch den Stran, verurtheilt. <*«B Gewohnheitsdieb. Nicht von ehrlicher Arbeit, wohl aber von jener seiner flinken Hände fristet der wegen Diebstahle« bereits zwölsmal adge. strafte Vagant Johann Karl sein Leben; darum de-gieng er gleich wieder nach seiner letzten empfindlichen Abstrafung einen verbrecherischen Diebstahl, wobei der Wert d,s Gestohlenen den Betrag von über 5 fl. repräsentiert. Da er nun als ein unverbesserlicher Gewohnheitsdieb «scheint, so hatte er sich vor den Geschworenen zu verantworten, deren Verbiet auf Schuldig lautete. « sonach auch wegen Verbrechens des DiebstahleS zu sieben Jahren schwer«, Kerker verurtheilt wurde. LtindeSmord. Die beim Grundbesitzer Johann Hribar in Matte als Magd bedienstete 2l Jahre alt, Theresia Skrabe ist.geständig, dass sie am 24. De-cember v. I., morgen«, ein uneheliche« Kind männ« lichen Geschlechtes am Aborte gebar und dasselbe gleich nach der Geburt im Düngerhausen vergrub; dort wurde da« Kind vom Haushenn Johann Hrrbar als Leiche aufgefunden und der Vorfall der Gen-darmerie angezeigt. Nach dem Wahrspruche der G«. schworen«! wurde Theresia Skrabe wegen de» Ver-brechenS de« Kindesmordes zum schweren Kerker in der Dauer von vi« Jahren verurtheilt. Schrifttöum. „Illustrierte Allgemeine Radfahrer. Zeitnng." Seit kurzem bestehend, hat sich diese jüngste der österreichischen radfahrsportlichen Zeit-schriften einen umfangreichen Leserkreis Sturm erobert. Vornehm in der Haltung und von überaus eleganter Ausstattung, hat sich da« Bl>tt bereits durch die Fülle sein« Originalartikel und Notizen vortheilhast ausgezeichnet. Die „Illustrierte Allgemeine Radfahrer-Zeitung" ist derzeit da« einzige inländische Blatt diese« Genres, da« wöchentlich illustriert erscheint und in seiner Reichhaltigkeit ivi< in der schneidigen Vertretung aller Sportintereffen sich an die Spitze unserer Fahrradlrteratur zu stellen gemusst hat. Namentlich für Einzel-fahr« ist da« Blatt unentbehrlich. Zur Beachtung? Aufträge werden in der Buchhandlung Zritz Rasch. 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Anlässlich des Todes meines unvergess-lichen Gatten, des Herrn Johann Lauter sind mir so viele Beweise warmer Theilnahme zugekommen, dass ich nicht imstande bin, jedermann einzeln zu danken. Ich sage daher hiemit allen meinen tiefgefühltesten Dank. Stor6, am 3. Februar 1895. i»o Marie Lauter. A| r T 4* M .iboniieiiieiit-Einladung L°thar Jorier* Versal».I.F. fcbrfllbar In E»»lln)•«k» Statt jirt jährlich iS Je. (Jt&- (J»»ri»l i d.*H«(U»ll t'f». /,« beii«t»n üureb ,»« Buiibhandlnnt«!». j Z«lun|»-&xp«diUottMi and ^3 Das schönste farbige deutsche Witzblatt Wer ein Als>nno?n*al beahatchtijt, liberreuge «ich vorbar dnreb Verlaugo» mn«r Gratis- Probenummer von dem reu:hau textlichen Inhalte und den brillant 4*«g*s4brUo farbigen lilostrationaa. Ge*c h* fl«» t* IU dor , Meggendorfer Blätter München CorneIiitMtra9B0 19. i ' Danksagnng. Tiefbewegt durch die innige Theilnahme an der Krankheit und dem Tode unseres unvergesalichen Gatten, reapective \'aters und Schwiegervaters, des Herrn Josef Simonitsch sagen wir für die schönen Kranzspenden und die ausserordentliche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse auf diesem Wege allen unseren wärmsten Dank. Cilli, am 4. Februar 1895. »4 Die trauernde Familie. ..Deutsche Macht 1895 Hotel „zum gold. Löwen". fl m Sonntag den 17. Februar 1895: I.grcherMM»bliIl Die Musik besorgt die städtische Vereins-Kapelle. Anfang « Uhr. Eintritt »0 kr. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein »8 Clise Ostm. llgJils Wohnungs - V ei«iiiietuii«£. AmtSgebinde brr Spnrcasir iw SlaMgemrinlx Cilli find zwei schöne Wohnungen, und »war die eine im Hochparterre mit S Zimmer,,. 1 CnMnrt. jtiuhe sammt Zubehör, und di« ander« im ersten Stocke mit 6 Zimmern. 2 Kabinetten. Sor jimmcr, Küche und Z«gehör mit 1. Mai d. Z. zu vermieten. 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T.. *lfrn bt ya.T" i» »r.i.n «rfnie,! «i»m,iutr Stoff« ,u Da, «irdiich... ii>l>rik*urns«u ohne Aufschlag brt bU »rtMt.«u,,f|Jw|t ,cdr isad>qn>b,n Mnbmbtlkafira .ai»«iobo-lu baue«'. 8#—»» Das (foHsuts=piarrn=frtafr dcä gti&cfaxto 3?aDiani in ist in Bausch und Bogen, aber nur über den Jnventarwert per 3719 fl'. 10 ftv. verkäuflich. Offerte werden erbeten an den ConcnrÄmasse-Verwalter Dr. Franz Rausch, Advocaten in Drachenburg. Wegen Besichtigung des Warenlagers wende man sich den Herrn Concurs-Commissär in Drachenburg. an »l-g Alk! Hiemit bringe ich zur allgemeine« stenntuis. dass Herr Irsni ffarin-Nchese nicht mehr mein Vertreter unb daher nicht «ehr berechtigt ist, Zahlungen in Empfang zu nehmen. Z«hluuge» sind direet an mich zu leiste». Sitli. 31. Jänner 1805. Simon Kuketz. Brauerei. Gin Mim« wird zu kaufen gesucht. 9idl)«(fijn der Verwaltung des Blattes. 9« Tüchtiger Krrtrktrr sür «ine erste inländische öebenSoersicherun^s-ScseUlchait. welche nebst »rohen Capitalien auch kleine Betrüge versichert, wird gegen Provision und ffixnm ausgenommen. Offerte unter . A. A.* an die Annoncen»(?rp«bition «ienreick in Kraz. " iltung be« »lalle«. Alfred Pungerscheg Buchbinder Cilli, Herrenflasse Nr. 15 empfiehlt sich zum (Einbinden aller ge» schristen und Bücher für Kanzleien, Schule» Bibliotheken ,e.. sowie zur Anfertigung rqt» Schreibmappen. Carton^en. Paffep'.rto^It und Montierun, r«n Slickere.e» bllliqfl. - mit Lauiion wird für ein m gutem Betriebe stehendes Depot sofort ausgenommen, vsferie unter „Vier Agent" an die «rciMlhmg dcS Blatte«. R7_g Innerhalb jedes PfarrsprengeU, jedes Pustamtsbezirke.s und jedeslo«i|t>nS,'hnl-gr^biotos wird eine versündige. gschiki»t« l »ihn, ertheile. 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