Milcher TnMtl. Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. PränurnerationSpreise i ^ S»sertr»»«»,reise: «i»« .. - , " ^ i» 11^ ?ür kaibach: Ganzj. fl. 8'4V; H"» Anstellung ins Hans vrtlj. LS kr. Mit tcr Kost: Ganzjähr. fl. 12. Dienstag, 21. Mai 1878. — Morgen: Julia. 11.Jahrg.. Die neue Phase der Orientfrage. V. Der Emir von Kabul stand schon im Begriff, gegen England eine Kriegserklärung zu erlassen und in Indien einzufallen, als der Sultan Abdul Hamid den Chulussi Efendi (Bruder des verstorbenen Großweziers Schirvanizade Rüschdi Pascha) als außerordentlichen Gesandten zu ihm schickte, um ihn von diesem Schritte zurückzuhalten. Schir Ali Chan gab diesem Botschafter folgende Antwort: „Ich habe Se. Maj. den Sultan der Türkei immer als Chalifen des Islam angesehen nnd verehrt, und ich bin jederzeit bereit, dessen Befehlen als Chalifeu mich zu unterwerfen. Aber in dieser politischen Angelegenheit handelt es sich um meiue Existenz. Was die Russeu in Rumelien treiben, das treiben die Engländer in Beludschistan. Be-l udschistan wird von einer Menge Feudalherren beherrscht, welche aber alle den Chan von Ketta als ihr Oberhaupt und ihren Suzerän anerkennen. Die englische Politik versucht nun durch fortgesetzte Jntriguen, diese Feudalchane gegen einander aufzuhetzen, um einen Vorwand zur Intervention zu haben, und diese Politik ist ihnen so gut gelungen, daß sie jetzt unter diesem Vorwande Kettä besetzt haben, so daß nunmehr die Reihe an Afghanistan gekommen ist, um hier dasselbe Jn-trigueuspiel vorzunehmen. Um diesem Treiben wirksam zuvorzukommen, bleibt mir also jetzt nichts weiter übrig, als die Engländer in Indien aufzusuchen. Nichtsdestoweniger aber werde ich, aus Achtung für die Wünsche Sr. Maj. des Sultans der Osmauen, diesen Schritt nicht thun, falls Se. Maj. der Sultan die Engländer veranlaßt, ihrerseits sich aller Jntriguen in meinem Lande zu enthalten. Wenn jedoch, wie es den Anschein hat, England sich mit der Türkei verbindet, um Rußland zu bekämpfen, so stelle ich meine ganze Armee zur Verfügung der Königin Victoria, und gestatte den englischen Truppen den Marsch durch mein Land, nm die Russen in Samarkand, Bochara und Chiwa zu bekämpfen." Mit dieser Antwort ist Chulussi Efendi kürzlich von Afghanistan hie-her zurückgekehrt. Ob England aber sich auf das Abenteuer einer Expedition nach Centralasien einlassen wird, ist sehr fraglich; selbst die Revolntionierung des Kaukasus und der transkaukasischen Provinzen dürfte ihre sehr bedenkliche Seite haben, wogegen es viel näher liegt, dem bedrängten Rumänien und seiner Armee Luft zu schaffen, die Grenzen des Jgnatieff'schen Bulgarien einer gründlichen Revision zu unterwerfen, und das griechische Element in die Lage zu versetzen, daß es eine kräftige Vormauer gegen pauslavistische Jntrignen und Ueber-griffe bilde. Da es aber einstweilen noch ungewiß ist, ob die Stahlfedern des Kongresses oder die Stahlfedern des Kriegs die künftigen Geschicke des Orients schreiben werden, so dürfte es zweckmäßig sein, diese Betrachtungen vorläufig abzuschließen und den weiteren Verlauf der Ereignisse abzuwarten. Zur Mission Schuwaloff erhält die „Deutsche Zeitung" aus Berlin, 20. Mai, folgende Mittheilung: „Man kennt im auswärtigen Amte bereits die Gegenpropositionen, deren Träger Schuwaloff ist, und betrachtet dieselben als befriedigend. Auch wird Schuwaloff ermächtigt sein, zu erklären, daß die Räumung der Festungen, welche Tottleben im Nothsalle zu erzwingen beauftragt ist, kein Präjudiz für die Entschließungen des Kongresses zu bilden habe. Daß seitens Rußlands auf Varna und Beßarabien beharrt wird, scheint gewiß, doch zeigen bi« L Zeilen 20 Ir. soll Batum als offene Frage betrachtet werden. Auf Südbulgarien soll verzichtet werden, falls Oesterreich Bosnien besetzt, was man in Petersburg wie in Berlin dringend wünscht. Die Oeffnung der Dardanellen für Kriegsschiffe aller Stationen wird vorgeschlagen." In keinem anderen Blatte finden wir eine Bestätigung dieser, übrigens auch an und für sich nicht sehr werthvollen russischen Propositionen. Man mag in Berlin mit solchen Vorschlägen sich befriedigt erklären, man erweist jedenfalls dem russischen Nachbar einen guten Dienst, indem man ihm hilft, die Welt so lange als möglich mit Friedensversicherungen hinzuhalten. Daß man in Petersburg und Berlin „dringend wünscht", Oesterreich möchte sich mit der Besetzung Bosniens abspeisen lassen, daß man von der Türkei die Räumung der Festungen nötigenfalls erzwingen will, das klingt glaublich, aber jedenfalls nicht sehr beruhigend. Wir können daher diese Berliner und Petersburger „frommen Wünsche" getrost zu den übrigen legen, welche durch den bisherigen Verlauf der Orieutfrage nicht erfüllt worden sind. Eine kräftige Antwort auf diese scheinheiligen Phrasen finden wir im Toast Salisbury's (Londoner Telegramm vom l9. d. M.), die glückliche Beendigung der Schwierigkeiten hänge von jenem ein-müthigen Patriotismus ab, der sich jeder Gefahr aussetzt, „ausgenommen dem Verluste der Ehre." Englands Richtschnur ist damit vorgezeichnet. Rußland mag es anders halten! Aus Pera kommen dem „N. Wr. Tgbl." unterm 19. Mai interessante telegrafische Meldungen zu, welche die „Aunäherung" zwischen Rußland uud der Türkei wenigstens außer allem Zweifel stellen. JeuilleLon. Eine Weltumseglerin. (Schluß.) Nachdem alles Sehenswerthe in und um Buenos-Ayres in Augenschein genommen worden war, fuhr die Gesellschaft stromaufwärts nach Rosario, dem Anfangspunkte der central-argentinischen Eisenbahn, die sie nach Cordova, mitten in das wilde Leben der oberen Provinzen der Republik, brachte. Von der Schönheit der Flora und Fauna des Landes kann Frau Brassey nicht genug erzählen. Im Verlaufe eines Rittes über die Pampas machten sie zum ersten male die Bekanntschaft eines Naturereignisses, das sie bis dahin kaum für glaublich gehalten hatten: ein Schwarm Heuschrecken hinderte sie am Vorwärtskommen. „Wir sahen," schreibt sie, „am fernen Horizont etwas, das einer purpurnen Gewitterwolke sehr ähnlich sah, was aber die uns begleitenden Eingebornen für einen Heuschreckenschwarm erklärten. Es schien unglaubüch, aber als wir weiterritten, begegneten sie uns, zuerst einzeln, dann in allmälig wachsender Anzahl, bis endlich jeder Schritt geradezu schmerzhaft wurde wegen der ziemlich scharsen Schläge, die wir auf Kopf, Gesicht und Hände von ihnen erhielten." Kurz, sie waren genöthigt, anzuhalten, bis die Heuschrecken vorübergezogen waren, und die Verfasserin überzeugte sich, daß die Geschichten, die man ihr von den Verheerungen dieser Thiere erzählt hatte, keine Uebertreibung waren. Die Eingebornen scheinen ihr Leben im Sattel zuzubringen. Pferde werden zu fast jedem denkbaren Zwecke gebraucht, nicht nur zum Fischen und Jagen, sondern auch zum Ziegelmachen und Buttern. Sogar die Bettler, welche die Polizeizeugnisse ihrer Bedürftigkeit um den Hals gehängt tragen, sind beritten. Ueberslüssig ist es daher, noch besonders zu erwähnen, daß jeder Dienstbote, männlich wie weiblich, im Besitze eines Gauls ist. Hier auf den Pampas nahmen die Paffagiere des „Sonnenstrahl" an einer Hirschjagd theil, und Frau Brassey beschreibt dieselbe mit solcher Lust, daß wir eine, und zwar wiederum echt englische Eigenschaft in ihr entdecken; sie ist auch eine Passionierte Sportsdame. Lebhaft schildert sie uns auch das Zähmen wilder Pferde, ein Schauspiel, das speziell zur Augenweioe der Gesellschaft in Szene gesetzt wurde. Nachdem die Jacht frische Vorräthe von Kohlen, Wasser und Lebensmitteln eingenommen hatte, wendete sie sich nach der Magellansstraße, wobei unterwegs ein brennendes Schiff in Sicht kam, dessen Mannschaft glücklich gerettet wurde. Während der schwierigen und langsamen Fahrt durch die Meerengen wurden sie von einem gebrechlichen Fahrzeug angerufen, dessen Insassen sich als Ein-geborne erwiesen, die um Schiffszwieback und Tabak bettelten. Beides wurde ihnen zugeworfen im Austausch für die, wie sich nachher herausstellte, äußerst werthvollen Felle, mit denen sie bedeckt waren. Männer und Frauen entkleideten sich bereitwilligst bis auf die Haut, um der europäischen Leckereien theilhastig zu werden. Aber selbst als sie nichts mehr zu tauschen hatten und man ihnen bereits Glasperlen, Messer und Spiegel in den Kauf gegeben hatte, war es schwierig, diese Gäste los zu werden, vor denen unsere Reisende übrigens gewarnt worden waren, da sie unter dem Deckmantel freundlichen Entgegenkommens sich oft sehr gefährlich erweisen. Hier in der Meerenge erblickte Frau Brassey Gletscher, mit denen, was Schönheit betrifft, oie norwegischen und schweizerischen keinen Vergleich aushalten können. Vermehrt wird der großartige Von der im äußersten Westen der Befestigungslinie gelegenen Redoute „Plewna" bemerkt man die Massierung größerer, aus allen drei Waffengattungen zusammengesetzter russischer Streitkräfte; zahlreiche Sappeurs sind vor diesen Co-lonnen sichtbar und mit Errichtung von passa-geren Feldbefestigungen beschäftigt. Die Besatzungen aller türkischen Werke sind consigniert nnd ein Drittel der Mannschaft hat Tag und Nacht bei Fuß volle Wachbereitschaft. Truppen aus dem Lager von Maslak sind in Bujukdere augelangt und theils nach Kastanieh-Sonh, theils in den Wald von Belgrad dirigiert worden. Ghazi Osman Pascha inspicierte die letzten zwei Tage in eingehendster Weise alle Werke und die dieselben besetzenden Truppen nnd weilt uuu bis auf weiteres in Makrikiöy. Ein Theil der türkischen Panzerflotte ist aus dem Marmara-Meere in die Bosporusmündung eingelaufen und ankert vor Kadikiöy; anch ein englisches Panzerschiff, wahrscheinlich der „Teme-raire", ist aus der Jsmidbai ausgelaufen und zeigt sich vor der Bnlwer-Jnfel kreuzend. Der Sultan besuchte Freitag und gestern die Flüchtlinge und ließ namhafte Geldgeschenke in Gold an deren Aelteste uud Oberhäupter ans-theilen. Eine Anzahl Flüchtlinge begab sich ins Seraskierat und uach Tophane und verlangte Waffen, sowie die Erlaubnis, im Falle eines Angriffs an der Seite der regulären Truppen an der Vertheidigung Konstantinopels mitzuwirken. Marschall Mehemed Ali ist, von Jzzet Beh begleitet, heute ins russische Hauptquartier von Sau Stefano abgegangen, um die Antwort des Sultans dem General Tottleben zn überbringen. Daß die russischen „Sanitätsmaßregeln" von England nicht ganz aus den Angen gelassen werden, entnehmen wir einem Originaltelegramme der Grazer „Tagespost" aus Wien, 19. Mai, wornach die im Marmara-Meer ankernde englische Flotte Befehl erhalten habe, über Aufforderung der Pforte und unter gewissen Umständen auch ohne eine solche sich unmittelbar vor Konstantinopel zu legen. Russisch-bulgarische Greuel. Der „Angsb. Allg. Ztg." wird aus London, 17. Mai, geschrieben: „Mithad Pascha hat an die „Morning-Post" ein Schreiben gerichtet, datiert Newcastle, 15. Mai, in welchem er Kunde gibt von einem Hilferuf, den rumelifche Mnhamedaner, die in einem Co-mite in Konstantinopel sich vereinigt haben, im Eindruck, den sie auf den Beschauer machen, noch durch den Umstand, daß sie sich unmittelbar bis zur See hinab erstrecken. Nach einer ruhigen Fahrt ging der „Sonnenstrahl" anfangs Oktober in der Bai von Lota vor Anker. Hier wurde ein ungeheures Etablissement besucht, das einer spanischen Dame gehört und von derselben persönlich geleitet, aus Kohlenminen, ungeheuren Schmelzwerken und ausgedehnten Töpfereien besteht. Nun trennte sich die Gesellschaft für eine Weile. Herr Brassey blieb auf der Dacht, um dieselbe uach Valparaiso zu bringen, während seine Gattin und ein Theil der Freunde sich entschlossen, über Land nach Santiago zu reiseu, auf einer Straße, die ihnen Gelegenheit gäbe, etwas von der Cordillera der Anden zu sehen. Zwar war die Reise nichts weniger als bequem, denn der Postwagen war der vorsünd-flutlichen einer, und der Weg spottete aller Beschreibung, aber die landschaftliche Schönheit glich vieles aus. Chili, sagt Frau Brassey, ist ein Blumenland. Die Luft ist von Rosen durchduftet, die auf beiden Seiten der Landstraße dichte Hecken bilden und an vielen Orten 30—40 Fuß hoch an den Bäumen emporklettern. Einige Tage wurden in dem Badeorte Cou- Juteresse ihrer kämpfenden Mitbrüder in Thrazien an ihn haben ergehen lassen. Deren Leiden und Kämpfe im allgemeinen als bekannt voraussetzend, sagt der türkische Staatsmann dann weiterhin: „Was aber unbekannt ist, ist, daß die an diesen Unglücklichen ausgeübten Grausamkeiten letzter Zeit einen so heftigen Charakter angenommen haben, daß die einfache Erzählung der Thaten, die täglich in Rumelieu gegen Muselmanen verübt werden, das menschliche Gewissen empört. Friedliche Arbeiter, harmlose Greise werden durch die Bulgaren oder Kosaken niedergemetzelt oder von den russischen Behörden hingerichtet. Junge, mannbare Mädchen, ehrenwerthen Familien angehörig, werden ihren Müttern entrissen, um von russischen Offizieren eutehrt und dann einer viehischen Soldateska ausgeliefert zu werden; viele von ihnen sind infolge der schmachvollen Behandlung gestorben. Und nicht nur wird das Werk der Ausrottung fortgesetzt im großen Maßstabe betrieben, sondern es erwahrt sich auch, daß, um es vollständiger zu machen, mnselmaniiche Kinder beider Geschlechter täglich nach Rußland geschleppt werden, um dort zur slavischeu Religion (L Irr rs-li^ion slin'ö) bekehrt zu werden. Ich rede nicht weiter von den Moscheen, von denen einige entweiht, andere in bulgarische Kirche» umgewandelt wurden." Solche Vorgänge, sagt Mithad Pascha, erklären wol zur Genüge den Aufstand seiner rumelischen Landsleute. Seinerseits will er nur einen Vorschlag machen: „Rußland hat, als es den Krieg begann, erklärt, ihn im Namen Enropa's zu unternehmen. Will Enropa, das sich hat tän-scheu lassen und Rußland nach Belieben walten läßt, nicht wenigstens jetzt eintreten, um solchen, barbarischen Zeiten angemessenen Uuwürdigkeiten Einhalt zu gebieten? Weshalb begibt sich nicht, eine europäische und billige Lösung der orientalischen Frage abwartend, eine von den Großmächten ernannte Kommission sofort nach jenen Gegenden in Bulgarien, um eine heilsame Aufsicht über das Benehmen der Russen und Bulgaren auszuüben, und um im Namen der Menschlichkeit Weiber und Kinder der Muselmanen zu schützen?" Tagesneuigkciten. — Wolkenbruch und Hagel sch lag. Aus Znaim wird telegrafiert: „Heute (19.) um 1 Uhr 10 Minuten entlud sich ein wolkenbruchartiger Regen, von Hagel begleitet, über Znaim und Umgebung. Schade voraussichtlich bedeutend." — Theater-Bonmot. Am Wiener Burgtheater wnrde das patriotische Trauerspiel „Andreas quenes verbracht, mitten im Herzen der Anden, wo unsere Reisenden Gelegenheit fanden, sich mit der wilden Naturpracht des Gebirges bekannt zu machen. Auf der Reife dahin, quer durch die Republik, sah Frau Brassey mit eigenen Augen, wie fruchtbar das Land ist und welche ungehobene Schütze es birgt. Sie stimmte völlig der Bemerkung eines patriotischen Chilenen bei, daß die Engländer, wenn sie, statt in Peru oder der argentinischen Republik, ihr Geld in Chili anlegen wollten, sie acht Perzent bei guter Sicherheit erlangen könnten. Nachdem auch der Hauptstadt Santiago und dem Haupthafenplatz Valparaiso gebärende Zeit gewidmet worden, verließ der „Sonnenstrahl" die Küste Südamerika's und steuerte mitten in den Stillen Ozean hinein. Nun begann ein Leben, wie man es köstlicher und angenehmer sich nicht vorstellen kann. Denn das Wetter war prächtig, der Bücher gab es viele, und — man hatte keine Störung von lästigen Besuchern zu befürchten, also flössen die Tage in wohlthuender Eintönigkeit dahin, bis man sich der ersten, der polynesischen Inselgruppe näherte. Von diesen Südsee-Jnseln entwirft uns die Verfasserin ein wahrhaft entzückendes Bild. Zwar hatte man ihnen Vorsicht Paunikircher" von W. v. Wartenegg uach zweimaliger Aufführung auf dieser Bühne wieder zurückgelegt uud alles, was von dieser Haus- uud Wiesentragödie übrig geblieben, ist ein gutes Wort Krastels, der die Titelrolle spielte. „Hängen will ich mich lassen," meinte er im Zwischenact, „wenn ich weiß, warum ich geköpft werde." Lokal- nnd Provin;ial-A.ngelegenheiten. — (P e rs o n a lna chri cht.) Das krankheits-wegen beurlaubte Mitglied des Abgeordnetenhauses Herr Dr. Razlag befindet sich znm Kurgebrauche in Czerwinsky's hydrotherapeutischen Anstalt nächst Kapfenberg — (Die heurige Grasnutzuug) auf den hierstädtischen Wiesen nächst der Lattermanns-allee unter Tivoli wird Donnerstag den 23. Mai l. I. vormittags um 9 Uhr im Licitationswege verpachtet werden. — (Die Sängergesellschaft Steid-ler) gibt heute im Speisesalon des Hotels „zur Stadt Wien" die letzte Vorstellung. Bei der gestrigen excellierte Herr Steidler durch vorzügliche Vorführung mimisch-plastischer Charakterbilder und in der Parodie „Fansts Gretchen". — (Aus dem Schwnrgerichtssaale.) Hente sollte sich vor den Schranken des hiesigen Schwurgerichtes Julie Paraubek über die gegen sie erhobene Anklage wegen Verbrechens des Betruges verantworten. Gestern abends langte ans Graz hier Nachricht ein, daß Julie Paraubek, welche ihre Vertheidigung dnrch einen Grazer Rechtssrennd besorgen wollte, in Graz erkrankt sei und znr für hente dieferwegen anberanmten Schwurgerichtsver-handlnng in Laibach nicht erscheinen könne. — (Fene rsbrnnst.) Dem „Slov. Nar." wird aus Uuter-Zemona (Ortsgemeinde Wippach) geschrieben, daß am 18. d., nachmittags halb 2 Uhr, dort ein Feuer ausbrach und in wenigen Augenblicken zwei Häuser in Flammen standen. Das Feuer griff so um sich, daß in einer halben Stunde sieben Häuser mit anderen Gebänden davon ergriffen waren. Die armen Abbrändler haben wenig, zum Glück das ganze Vieh, gerettet. Das Unglück trifft sie um so härter, als sie schon durch zwei bis drei Jahre fast nichts ersechst hatten. — (Versicherung der Feldfrüchte.) Die in mehreren Gegenden Krains nnd Kärntens vorgestern abends eingetretene Beschädigung der Feldfrüchte durch Hagelschlag fordert die Landwirthe auf, die derzeit prächtig stehende und anzuhoffende heurige reiche Fruchternte gegen Hagelschaden zu versichern. ____ im Verkehr mit den Eingebornen zur Pflicht gemacht, aber sei es, daß der Anblick einer Frau nebst Kindern den Eingebornen Zuversicht gab, sei es, daß der „Sonnenstrahl" Glück hatte mit den Plätzen, wo er anlegte, sicher ist es, daß unsere Gesellschaft überall von den Inselbewohnern herzlich ausgenommen und mit Blumen und Früchten beschenkt wurde. Allerdings beschleicht uns die Befürchtung, daß die Naturmenschen bereits von unserer Civilisation angefressen gewesen seien. Denn ihre Kleidung stammte nicht aus dem Paradiese, sondern aus Manchester, und der Kurs eines Pfund Sterling war ihnen durchaus geläufig. Das einzige, was ihr barbarisches Gehiru nicht zu enträthseln vermochte (nnd wir dürfen uns darüber uicht wundern, denn sie haben die Vergnügungen der zivilisierten Menschen noch nicht kennen gelernt) war, warum die Brassey's ihre Inseln besuchten. ,,No ssll branä^?" fragten sie in ihrem dürftigen Englisch. „No! No stsal;' mön? (Menschenräuber). No! no, äo wlis-t tbsn?" Dies konnte ihnen nicht verständlich gemacht werden, denn so weit reichte ihr englischer Wortschatz nicht. Die Schilderung Tahiti's gemahnt uns an die farbenreiche Feder Gerstäckers. Sowol von — (Eine neue Badeanstalt.) Unser, an romantischen klimatischen Knrorten, reizenden Gebirgs-und Alpengegenden reiches Heimatland Krain hatte gestern ein wichtiges Ereignis zn verzeichnen: es wurde die von den Herren A. und F. Praschniker L I. Keeel mit großem Kostenanswande neu erbaute Badeanstalt in Stein eröffnet. Nicht unberechtigt wird der freundlichen, inmitte grüner, üppiger Fluren und ausgedehnter fruchtbarer Felder, au dem Vereinignngspunktc der beiden Flüßchen Feistriz und Neul gelegenen, von zahlreichen, mit Lanb-und Nadelwäldern besetzten Hügeln, von majestätischen, mit Schnee gekrönten Alpen begrenzten Landschaft Stein die Benennung des „kraiuischen Ischl" beigelegt. Die Herreu Praschniker uud Kecel benützten die reichen Naturschätze der herrlichen Steiuer Landschaft und das letztere belebende Gewässerpaar Feistriz und Neul, um au den Ufern dieser Flüßchen eine Badeanstalt in modernstem Stile zu schaffen. Gestern wurde die neue Badeanstalt der öffentlichen Benützung übergeben. Wir treten durch eiu mit frischen Blumen und Gesträuchen dekoriertes Entree in das aus festem Bamnateriale hergestellte Badehaus ein, in welchem sich 8 Badekabi-nette, mit Wannen- und Bade-Erfordernissen Wohl ausgestattet, befinden. Zunächst dem Badehause präsentiert sich das große Kaltwasserbassin mit 3 bis 7 Fuß Tiefe, für 40 Badende Raum uud im ganzen 18 Kabiueu enthaltend. Inmitte der Aus- uud Ankleidekabinen befindet sich ein Ruheplatz, von welchem man ans die grünen Fluren einerseits und auf die mit Schnee bedeckten Alpen andererseits eine herrliche Aussicht genießt. Der Park dehnt sich bis heute bereits auf einer Fläche von 5 Jochen aus. Die Baderestauration und Villa werden erst Ende dieses Sommers vollendet dastehen, aber in der Stadt Stein, in unmittelbarer Nähe der Badeanstalt, finden Badegäste, Sommerfrischler und Tonristen in Gast- und Privathäusern comsortable Unterkunft; Herr Bürgermeister Kecel ist bereit, Quartierbcstellnugen zu realisieren und nähere Auskunft zu ertheilen. Selten wird sich ein Badeort solcher Vorzüge rühmen können, wie das Städtchen Stein; die Umgebung Steins zählt zu den schönsten Krains, beziehungsweise Oesterreichs. Es können nach allen Richtungen hin lohnende Ausflüge unternommen werden; Wünschen der Alpenbesteiger, wie jenen der Freunde ebenen Bodens wird hier Rechnung getragen; Ausflüge zu de» Kapellen ans der Kleinveste, auf dem Kalvarienberge, auf Schloß Steinbüchel, zum Praschuikcr'scheu Besitz, über Müu-kendorsnach Straine, nach St^ Primus, in das Feistriz-und Tucheinerthal, in die Cerua, zum Ursprünge der Feistriz, zu den Füßeu der Alpenspitzeu und auf diese selbst gehören zu den lohnendsten und ver- dieser Insel als von den Sandwichgruppen spricht Frau Brassey mit Enthusiasmus. Von Hawaii aus unternahinen unsere Welt-umfegler einen Ausflug in das Innere der Insel, um den Vulkan Kilanea und seinen Feuersee zu besichtigen. Auch bei Hofe wurden sie gastfreundlichst empfangen, und wäre ihre Zeit nicht bemessen gewesen, so hätten sie gern ihren Aufenthalt unter den freundlichen Südsee-Jnsularen verlängert, aber noch hatte die Nacht nicht die Hälfte ihrer Reife vollendet. , Demnächst Igelte der „Sonnenstrahl", gegen heftige -Aven ankampfend, nach Japan. Hier verbrachte die Gesellschaft einen genußreichen Monat, trotzdem es Winter und bitterlich kalt war und die Papier- und Bambuswände der Häuser nicht vor Frost bewahrten. Es war, als ob die Bilder, mit denen die weltbekannten japanischen Fächer geschmückt sind, aus dem Rahmen träten und lebendig würden, das war der allgemeine Eindruck, den japanesisches Leben und Treiben auf Frau Brassey und ihre Kinder machten. So genau glich jedes Detail den japanesischen Bildern, die wir in Europa zu Gesicht zu bekommen Pflegen. Aber sowol hier als in China, wo Hongkong, hältnismäßig mindest beschwerlichen. Herr Bürgermeister uud Jagdpächter Kecel läßt zunächst des Ursprungs der Feistriz eine Jagdhütte bauen, die Badegästen uud Touristeu als Unterstandsort dienen wird. Die Bade-Eigenthümer und die Bevölkerung Steins werden bemüht sein, den Badegästen uud Tonristen den Aufenthalt möglichst angenehm zu machen. Möge das Land Krain, möge das bad-bedürftige Publikum die Verdienste, welche die Herren Praschniker L Kecel durch kostspielige Erbauung der neuen Badeanstalt in Stein sich erworben haben, durch zahlreichen Besuch derselben lohnen. — (Todesfall.) Dr. Menzel, Primararzt der chirurgischen Abtheilung des Triester Zivilspitals, ein in dieser Stadt allgemein beliebt gewesener geschickter Operateur, begab sich zum Chirurgenkongresse nach Berlin, erkrankte daselbst und starb diesertage im dortigen Augusta-Spital. Die deutsche Kaiserin, unter deren Schntz diese Anstalt steht; hat von Baden-Baden aus telegrafisch besohlen, einen Kranz auf den Sarg des verstorbenen Oester-reichers niederzulegen. Auch während der Krankheit hat die Kaiserin wiederholt Zeichen ihrer Theil-nahme bekannt gegeben. Dr. Menzels Leiche wurde nach Triest geführt. Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 20. Mai. Heute stehen Anton Tr ob ec und Thomas Jansa, beide ans Billichgraz, angeklagt, ersterer wegen Verbrechens der Brandlegung, letzterer wegen Mitschuld an dem bezeichneten Verbrechen, vor den Schranken des Gerichtshofes, welcher vertreten wird: durch den Landesgerichtspräfideuten Gertscher, die LGRR. Ribitsch und Pessiack; Schriftführer Aus-cultaut Mikusch. Die Anklage enthält folgende Details: Am 3. Februar l. I. giugen Anton Trobee und Thomas Jansa von Billichgraz nach Prapretsche. In der Nähe einer am Wege befindlichen nnd dem Blasius Becar eigenthümlich angehörigen Frnchtharpse zündete Anton Trobec seine Tabakspfeife mit einem Zündhölzchen an, und sein Begleiter Thomas Jansa gab dem Trobec den Rath, das noch bxennende Zündhölzchen in das in der Harpfe aufbewahrte Kukuruzstroh zu stecken. Trobec leistete der Aufforderung Folge, das Stroh gerieth in Brand, und der an Harpfe und Stroh entstandene Schaden bezifferte sich auf 8 fl. 70 kr. Anton Trobec ist der That geständig und beruft sich im Untersnchuugsverlause auf die Vonseite des Jansa an ihn ergangene Aufforderung; Thomas Jansa leugnet, den Trobec zu dieser That verleitet zu haben. Anton Trobec sagt heute aus, daß er Cauton und Macao mit einem flüchtigen Besuche beehrt wurden, befinden wir uns auf vertrautem Boden, und es waren nicht sowol Eingeborne als Engländer, mit denen die Passagiere der Jacht in Berührung kamen. Ein Gleiches gilt von Singa-pore und einem siebentägigen Aufenthalt in Ceylon. Dann durchschnitt der „Sonnenstrahl" den Indischen Ozean und machte eine rasche, von Wind und Wetter begünstigte Fahrt durch das Rothe Meer und den Suezkanal. Von hier unternahm Frau Brassey mit ihren Kindern einen Abstecher zu den Pyramiden. In Alexandrien bestiegen sie wieder die Jacht, und die Segel wurden direkt nach Malta "gesetzt, wo der Herzog von Edinburgh um die Vergünstigung bat, den „Sonnenstrahl" besichtigen zu dürfen und wo unsere Gesellschaft lange genug blieb, um an einigen Militärbällen theilzunehmen. Von da nach dem bereits früher besuchten Gibraltar und Lissabon und alsdann die stets rauhe und unangenehme Fahrt durch den Meerbusen von Biscaya. Ende Mai 1877 hatte die Jacht wieder englisches Fahrwasser unter sich nach einer erfolgreichen Reife, wie deren nur wenige Uachtenbesitzer sich rühmen können. (Mag. f. d. Litt. d. Ausl.) nicht mit Bestimmtheit behaupten könne, Jansa habe ihn aufgefordert, das brennende Zündhölzchen in das Stroh zu stecken. Blasius Becar gibt an: er habe von Billichgraz aus seine Fruchtharpfe brennen gesehen und sei mit mehreren Leuten auf den Brandplatz geeilt. um das Feuer zu löschen. Der Gerichtshof legt den Gefchwornen zwei Fragen zur Beantwortung vor: Erste Frage: Ist der Augeklagte Trobec schuldig, in der Absicht, daß in fremdem Eigenthume durch Brandlegung Feuer ausbrechcn soll, das brennende Zündhölzchen in das in der Harpfe befindliche Stroh gesteckt zu haben? Zweite Frage: Ist der Angeklagte Jansa schuldig, den Trobec aufgefordert zu haben, das brennende Zündhölzchen in das in der Harpfe des Becar befindliche Stroh zu stecken? Der Vertreter der Staatsbehörde, Staatsanwaltsubstitut Schetiua, richtet an die Geschwornen die Aufforderung: die erste Frage bejahen zu wollen; die Beantwortung der zweiten Frage wird dem Gewissen der Geschwornen anheimgestellt. Der Vertheidiger des Anton Trobec, BR. Kon-schegg, bemerkt: der Vertheidigung bleibe bei dem vorliegenden Geständnisse seines Clienten nichts weiter mehr zu thun übrig. Der Vertheidiger des Thomas Jansa, Advokat Dr. v. Schrey, plaidiert für Freisprechung seines Clienten in der Erwägung, als die Mitwirkung des Jansa bei der fraglichen Brandlegung erwiesen nicht vorliegt. Der Obmann der Geschwornen, Herr Dietrich, verkündet den Wahrspruch: die erste Frage wurde einstimmig bejaht; die zweite verneint (9 Stimmen „Nein" und 3 Stimmen „Ja"). Der Gerichtshof verhängt über Anton Trobec eine dreijährige schwere Kerkerstrafe und spricht den Thomas Jansa von der Theilnahme, beziehungsweise Mitschuld an dem Verbrechen der Brandlegung frei. Volkswirthschaftliches. Die Roth weine. (Schluß.) Die Menge des Farbstoffes in den rothen Herbstblättern steht im genauen Verhältnis zu der Rebsorte, dem Weine, den sie liefert, sowie zu der Menge der Trauben, die ein Stock besitzt. Da alles Chlorophyll sich umsetzt, so müssen Stöcke mit vielen Traube» folglich hellere Blätter haben, da viele Trauben mehr Farbstoff verzehren. Dagegen lassen stark gefärbte Blätter wenige Trauben voraussetzen, da nicht aller Farbstoff verbraucht wird. Auch die Sorten verhalten sich verschieden, solche mit stark und frühzeitig rothgefärbten Blättern liefern auch sehr dunkle Trauben, einen herberen dunkleren Wein (Färber, Burgunder, Portugieser) und umgekehrt (Trollinger, Gänssüsser). Der rothblane Farbstoff lagert sich in der Beere an deren inneren Häuten ab; doch ist er hier nur so lange enthalten, als diese Beeren noch ganz, folglich ihre Häute noch nicht mit der Luft iu Berührung gekommen sind, wodurch sich der Farbstoff in unlösliche Huminkörper verwandelt, die den Wein brannroth und satzig machen, wie das in Deutschland häufig vorkommt. Wo man aber, wie im Süden, nur gesunde, völlig reife Trauben zur Rothweinbereitung nimmt, erhält derselbe auch eine hohe reine Färbung. In Deutschland sicht man mehr auf möglichst hohen Zuckergehalt, erreicht ihn auch durch Nachreife und Edelfäule, aber mit theilweifem Verlust der Farbe. Und doch ist letztere der einzige Unterschied zwischen Rothund Weißwein. Infolge dessen haben dergleichen Weine eine Menge Fälschungen mit Cochenille, Fuchsin, Lakmns, Malven u. s w. in ihrem Gefolge, da der Weintrinker auch bei uns eine möglichst hoch-rothe Farbe liebt. Hieraus erhellt, daß der Zeitraum der Lese für blane Trauben znr Rothwein-bereitung ein genau abgegrenzter, lange nicht der Ausdehnung wie bei weißen Trauben fähiger, d. H. daß die Gewinnung von Rothweintraubeu leichter ist, als die der Weiße» Trauben, welche bei verstärkter Spätlese und Edelsäule die größten Vorsichtsmaßregeln erfordern. Die Trauben bestehen aus verschiedenen Thei-len, aus der Kammachse, deu Kammästen, den Beerenstielchen, den Traubenstielen; die Beeren aus der Schale, dem fleischigflüssigen Marke, dem Safte selbst und den Kernen. Die elfteren zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Gerbstoff und freier Säure aus, enthalten aber anch Pektofe, Zellulose, Oxalsäure, Salze, Chlorophyll, selbst geringe Mengen an Stärkiuehl. Mit der Reife der Trauben nehmen Säuren, Gerbstoff und Wasser in gleichem Verhältnisse ab, wodurch die Trockensubstanz schwerer löslich und gegen den Most indifferenter wird. Auch die Schalen der blauen Beeren enthalten Gerbstoff und freie Säuren, je nach der Sorte so verschieden, daß später reifende mehr von ihnen besitzen, als früh reifende Sorten. Selbst der Most nnd das Fruchtfleisch haben diese Stoffe anfzuweisen, obschon sie mit zunehmender Reife abnehmen. Jedenfalls tritt der Gerbstoff in den blauen Tranben weit reichlicher auf, als in deu weißen. Das hat seine gute und seine schlimme Seite. Auf der einen bildet er mit jenen Eiweißstoffen, welche so leicht hefeartige Körner bilden, unlösliche Verbindungen und gibt folglich dem Weine eine größere Dauer, auf der anderen bewirkt er das Umgekehrte bei reichlichem Vorhandensein, z. B. bei den Ahrweinen, die durch ihn leicht bitter werden. Infolge dieser Erfahrungen gilt bei Chemikern Lie Ansicht, daß Gerbstoffgehalt zum Rothwein gehöre, als ein „gut geheißener Wahn." Es muß Vielmehr die Aufgabe eines rationellen Rothwein-producenten sein, den Gerbstoff dem Rothweine nur in solchen Mengen zu geben, die wirklich nützlich zur Ausfüllung der Eiweißstoffe sind, und dieses läßt sich durch Beseitigung der „Kämme" aus der gäh-renden Masse erreichen. Noch besser ist es, namentlich in Jahren, welche die Entwicklung des Gerbstoffes mehr begünstigen, die Beeren abzulesen. So macht man es meist in Aßmannshausen, dem besten deutschen Rothweinorte. _________ Witterung. Laibach, 21. Mai. Morgens Nebel, dann Regen, abwechselnd starke Regengüsse, rasches Sinken der Temperatur, mäßiger Ost. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 14 3", nachmittags 2 Uhr 4- 13 2° 6. (1877 -l- 17 1°; 1876 -i- 15-8° 0.) Baro-meter im Fallen, 730 13 mm. Das gestrige Tages»,ittel der Wärme -s- 17 0°, um 2 1° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 8 50 mm. Regen.___________ Angekommene Fremde am 20. Mai. Hotel Stadt Wien. Dolleschal, Forstmeister, Wlaschim. — Kellermann, Kfm., Wien. Hotel Elesant. Hieber, Beamtensgattin, Marburg. — Curiel, Beamter, Triest. — Hirschler, Kfm., n. Müller, Fabrikant, Wien. — Sandri, Rann. — Jerala, Pfarr-cooperator, Laserbach. — Lentsche, Pfarrer, Mtenmarkt. Baierischer Hof. Tabaner, Handelsmann, Salzburg. — Eisenstätter, Graz.____________________________________ Verstorbene. Den 21. Mai. Agnes Urschitz, Schuhmachersgattin, 53 I. 5 Mon., Florianigassc Nr. 24, Lungentuberkulose. — Johanna Porcnta, Privatenstochter, 3 Jahre, Pctcrsstraße Nr. 75, Typhus. Telegramme. Wien, 20. Mai. Das Herrenhaus nahm das Bankstatut an und setzte die Dauer des Privilegiums mit Einverständnis des Finanz-ministers bis Ende 1887 fest. Die „Pol. Korr." meldet: Die ganze ru- mänische Armee trat eine Vorwärtsbewegung gegen Osten längs der Karpathen an. Die Russen erlitten im Rhodopegebirge eine Schlappe. Der Fürst von Serbien begnadigte die in der Topola-Affaire zum Tode Verurtheilten. Pest, 20. Mai. Das Unterhaus nahm dar Ausgleichsprovisorium an, desgleichen das Oberhaus die Bedeckung des Sechzigmillionen-Kredits. Stockholm, 20. Mai. Der Reichstag genehmigte den verlangten Kredit betreffs der Maßregeln zur Aufrechthaltung der Neutralität. Der Minister des Aenßern erklärte, daß keine Macht den Vorschlag machte, die Ostsee als wäre elLu-8um zu betrachten; er hoffe, daß die Neutralität Schwedens in einem eventuellen Kriegsfälle so wie 1854 anerkannt würde. Wiener Börse vom 20. Mai. Geld Pavierrente ! 62 — Silberrente 6485 Goldrente................71-75 StaatSlose, 1839. . . 334 — „ 1854... 108 „ 1860. . . 113 75 „ I860(5tel) 122 — 1864. . . 14 t 60 Gruuäentkastuagr- Obkigativnen. Galizien............. Siebenbürgen . . . -Temeser Lanat . . . Ungarn............... Haäer« üffentkicke Anketien. Donau-Regnl.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Actien v. Lanken. Kreditanstalt f.H.u.G. Escompte-Ges., n.ö. . Nationalbank......... Aetiea v.Tranrport ilaternekmungen. Alföld-Bahn........ Donau-Dampfschiff-Elisabeth-Westbahn . Ferdinanos-Nordb. . tzranz-Ioseph-Bahn. Äaliz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Oesellschaft . . 85 50 76 50 78 — 79 60 103 75 75 75 90 25 214 30 799-— 115 — 39! -173 — 2077 128 75 246 — 121 — 440 — Ware 62-10 65 7185 336 — 108-50 114 — 122 50 142- 86 77'-78 25 80 104-76-90 50 214 50 801— 11550 392 — 173 56 2080 1L9-25 246 50 12150 443 Geld Ware Nordwestbahn . . . . Ü!udolss-Bah» . . . . Staatsbahn Südbabn Ung. Nordoslbah» . . 106 50 113 50 254 — 73 — 111-50 106 75 114 — 255 — 73 50 11175 Pfai>äl>riese. Bodenkreditanffalt i» Gold ^in östsrr. Wäyr. . . 111 50 9150 28-50 95— 112— 91 75 98 75 9525 Ungar. Bodenkredit- . Kriorilkti-Dbüg. Elisabethbabn, l.Em. Ferd.-Nordh. >. Silber Franz-Joseph-Bahn. Galiz.K-Ludwigb,l.E. Ocst. Nordwest-Lahn Siebenbürger Bahn . Staatsbahn, 1. Ein. . Südbahn L z Perz. „ k 5 „ . . 94 60 107 — 9050 102 75 88-75 63 50 159 — 113 — 94— 94 9l-107 50 90-75 103 — 89 — 64 — 159-50 113 50 94 25 Privatlose. 162— 162 50 Rndolssstistnng. . . . 1450 15 — Drvisen. London 12140 121 50 Gelüsvrten. 5 73 9 72',, 60 — 105 55 5-74 9 73 80 05 105-65 20 Francs lOO d. Reichsmark . . Silber Telegrafischer Kursbericht am 21. Mai. Papier-Rcnte 6190. — Silber-Rente 64.80. — Gold-Rente 71'70. — 1800er Staats-Anlehen 113 75. — Bank-actien 796. — Kreditactien 213'—. — London 121'55. — Silber 105.75. — ji. k, Münzdukaten 5 73. — 20-Franes-Stücke. 9-72'/,. — 100 Reichsmark 60'-. fi-snr Io8kf- Li^öryUSlIS LLttsr^ässsr) untersoboidet sieb in seiner Virkun^ llaclnreb voi-tlieil-bat't van den »intern bekannten Littorwäs8srn, ds,88 es in kleineren HuantitMen wiik8aiu und bei l-ivAerem 6o-branebe von keinerlei üblen 1'olg-sn begleitet ist. ^Vion, 22. ^.xril 1877. 1'rok. Dr. Nax lieiüestlorl. 2eiellnst sioli bestens vor allen Otner Littorwässorn dnrelt milden (Heselnnaek und vorriiAliobon Lrtol^ aus: geZen NaKen- und Oarwkat!i.rrli, liakituollo 8tulilver-stopknng-, §e^en Llntstoelcuii^su und Blutandrang- ru edlen Organon, gegen Wworrlwidon, ^pxetltlosiglröit etv. Direetion äi!ü s»Wi»l:iiM litMkeiilizilAs iu Klei!, 25. Lugnst 1877. Vernrsavlit selbst bei längerem Kebrauolie keinerlei ^laelitliollo. >Vieu, 10. August 1877. Holratlr 1>rüt. vi'. V. LrlllllltzrK'er. Oie Wirkung- ist ausnalimslos raseli, nuverlässig und selunerrlos. ^iirübnrg, 26. 5uU 1877. Oelieimratli?rok. Or. 8eanrioni lsreilierr von I^ielitenLels. Vorrätbig in allen ^xotliokon und Llüiera1was8vr-Depois. LrnnnsLselLriktsn ete. gratis duroli die Versen-dungs-vireetion in Ludapest. ^orwaldosis: lüin Kalbes Weinglas voll. (246) 5—1 UW" Ln 8I'08-I^86I' bei l?etkr 1iL88nik in 8 ^lili Buch- uud Papierhandlung, t LIII, u„ter der Trantsche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- uud Comptoir-Requi-siten, Schreib-, Zeichnen- und Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papierconfection. (158) 22 Kundmachung. Donnerstag am 23. Mai d. I., vormittags um 9 Uhr, wird die Grasmahd der städtischen Wiesen an der Lattermannsallee unter Tivoli im Li-citationswege verpachtet. Pachtlustige wollen am obbestimmten Tage auf den Wiesen an der Lattermannsallee erscheinen. StadtmaMraL Laibach am 17. Mai 1878. (244) 2—2 Min biete üeiu Glücke «iie Han«!? 375,00« R.-Mark oder SL 8,7 SO S. Hauptgewinn im günstigen k'aile bietet die «IIv» - weiebe von der LTexiermiK ßenekmij;t u>»i ggi-riiilisi-l ist. Oie vortlieilkgste IrUvi-iebtunx de8 neuen planes ist derart, dass im l^suse von 'lvenißen »ongten ilu>-e>i 7 Ve>->osunßen rui- siebe- ren Lntsebeidung kommen, 6»i-unter belinden sieb Usupt-l^ekfer von eventuell li.-iVI. oder Luiilen T t8,VSO ö. W., speriell skei-: 6evvinn g >l Oewinn s .>1. 6o«inn ä ». Oevvinn !> ^1. Kevvinn g >1. Levvinne ^ >1. 6e«inn » ^1. Lev^inne ä >1. 6evvinn g >1. l-ewmne ^ ». 6 gewinne g )l. 250.000, 125.000, 80,000, 6",000, 50.000, 40.000, 36.000, 80.000, 25.000, 20.000, 15,000, 1 Ktz^v. 23 Lew. 4 6evv. 31 6ew. 74 6ew. 200 6ew. 412 6srv. 621 6evv. 700 Lew. 28,015 Oevv. ete. i> VI. 12.000, 10,000, 8000, 5000, 4000, 2400, 1.00, 500, 250, 138 ete. k >l !. »I. 5 >1. » ^1. i> ». S U. !> !^I. -> ^1. d »I. Me Oewinnriebunxen sind plgnwiissi^ smtliek lost-j;estel>t. Hur nZebsten ersten Lewinnrieliunß dieser ßrossei», vom ütsste garantierten Lelciverlosunz kostet 1 8i>nres Originsl-l^os nur 6 oder il. 3 50, 1 Iiatbes » » « g » » 175, 1 viertel , . —'90. ^lle Aufträge werden sotort LOAen fünsendunx, posle>nr»blun^ oder k^gelinskme des ketrgzss mit der grössten Loi-btalt gusßvlübrt, und srliült ^eiiermgnn von uns die mit dem 8ts,->tswgppen versebsnen Oi-i^insl-l,ose selbst in die llünde. lien LestellunAen werden die ersoriie.-Iieben »int-lieben ?I8ne gratis beiZeluZt, und naeli jeder riieliunA senden wir unseren Interessenten unaukxelordert smt-liebe Listen. llie ^usrablunß der 6ewinns erkotßt stets prompt unter 8tast8gsrsntie und kann dureb direkte 2usen-ltunßen oiier auf Verlangen der Interessenten durek unsere Verbindungen an allen grösseren?l'atren Oester-reieks veranlasst werden. (222) 12—10 Unsere LoNec.te war stets vom 6Iüeke begünstigt, und kalte sieb dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Kemnnen oftmals der ersten »aupttreffer ru erlreuen, die den betreffenden Interessenten direkt ausberalilt wurden. Voraussiebtlieb kann bei einem soleben suk der gegründeten Ilnternebmen überall aut eine sebr rege ketbeiligung mit öestimmt-keit gereeknet werden, und bitten wir daber, um alle ^utträge austubren ru können, uns die llestellungen und jedenfalls vor dem A >. iVIl«! »I. »I. rukomme» ru lassen. kautmauiL L 81111011. kank- unVir üalltroll kisiäurck kür 6as aus «oitll«r xeseksukts Vertrauen, unä inäsm «ir döi Lsxlun äer »sirev Vor-losnllb 2vr Lstdsilixun^ HiLlü.ä6Q, vir uns anod ksrnsrliin ds8trsi>6u, äurolr ststs xromxts nnä rsslls Lsäisnuvs äis voNs Lnkrisäsndsit nnssrsr xssdrtöL Intsrssssuton Ln srlLnxon. v. V. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaktion verantwortlich: Franz Müller.