Nr. 239 Donnerstag. 1", Oktober 1918 ' _________137. Jahrgang Mbacher Zeitung P52»u«»raN«««,r»<» i Mtt Postversciid»,,«! „anzjährin '!« I, dalbjühr^ l» I. Im N on! or: ganz- Hbi-'st 2f< «, hall'iHhrin 14 X. Für die Ziis t>. — »«s»r«on»«»vi»»fr: für die «iermll! yl'pntt,'',!' MiNniislerzcOs 7 d, siir die drrlmal sirsplll!e»s Mellamezeüc 12 d, !ür «lllsülldmfT, im ifbaNio- nellen teile 50 », für d,» «m,m ,insr ViUu«,«,hms b?r Lonn- ,»>d ftsi^^ci»'. Die >>«i»»fte«N«« btflnbst s,ch Milloi,(ftl»f,s Nl, ,«. ebfnelttn: die M»»»k«»», ' >ti «, 1 Ktoll, EdrschstünblT! der NlboNii'!! von « bit 10 Uln vormitiaft», Unkanlirrls Nnefl »«" ^n ' 4.) Mostäpselu........50 Ii 54 Ii 40 n 44 k > Diese Preise verstehen sich für I ^ gesunde, marktfähige Ware. Beim Verlaufe von Tafel« und Tischä'vseln mit starten Druckfleäen, Wurmstich, Mißgcstaltung, Pilzbefall, nicht genügender Baumreise gilt der für Wirt. fchaftsäpfel festgesetzte Höchstpreis. Für die im tz 6 der Verordnung des l. l. Amtes für Vollsernähruna vom 3. Juli 1918, R. G. Vl. Nr. 242, angeführten Luxusforteu gelten diese Höchst, preise nicht. Beim Verkaufe von tadellofen mittelgroßen oder von nur mit Schönheits' fehlern bchaftetcu Früchten dieser Sorten („schöngesteckte Ware") in handelsüblicher Verpackung (II. Kistemvaren) gelten für I lc^ folgende Höchstpreise: in Laibach...........k 1 68, m Kram auher Laibach.......k 1'50. Beim Verlaufe von Früchten der genannten Sorten, die mit Fehlern, wie starten Dructflccken, Wurmstich, Pilzbefall, Mihgestaltung, nicht genügender Baumreife behaftet sind, gelten für 1 kg folgende Höchstpreise: in Laibach...........X 1 26, in Kram außer Laibach.......X 1 10. Artikel II. Diese Verordnung tritt mit dem Tagc der Kundmachung in Kraft. ! Der l. l. Landespräsident: Heinrich Graf Attems m. p Laibachcr Zeitung Nr. 239 '_________________1584_________________________________17. Oktober I^lv Nach dein Amtsblatt zur „Wicncr fitting" lioin 13., 15. und IN. Oktober lNr. 236. 237 und 235N wurde die Weiterverbreitung folgeirder Pref^erze^niffe verboten: ^ Nummer 214 „Salzbur^er Voltsulatt" vom 18. ^eft-tembcr. Nummer 219 ..Polkszcitung" vom 24. September 1918. ..Der Volkskundler" vom Oktol>er 1918. Nummer 270 ..Arbeiter-Zoitunn" vom 4. Oktober 1918. Nummer 20 ..Tiroler V^ucrnzeitung" vom 4. Oktober 1918. Nummer 228 „Eacrer Neituug" (..Eaercr Tagbl. Otiober 1918. Nlimmcr 40 „Teutscher Monlag" vom 7. Oktober 1918. Nr. 120 „Teutsche Volkszciwug für den Neutitscheiucr Kreis" vom 8. Oktober 1918. Nummer 11/12 „Internationale Rundschau"; Verlag: Orell. ,^ühli 6 Ko., Zürich 19l,8. Nummer 89 „Israelitisches Wochenblatt für die Schweiz"; Verlag: G. b. Ostheim. Zürich 1918. Nummer 28 „Les tnblettes"; Druck: Geirf 1918. Den 15. Oktober 1V18 wurde in der Hof- und Staatsdruckerei dlis c'I.XXX. Stück des RcichKgcsetzblattcs in deutscher Ausgabe ausa,esscben uud versendet. Tassolbe enthält unter Nr. 360 die Verordnung des Ministers für Volks-aesundheit vom 2. Oktober 1918, betreffend die Bezeichnung der mit dem pharmaceutischen Nerllfe zusannuen-hängendeu oder demselben verwandten Beschäftigungen. Den 15. Oktober 1918 wurde in der Hof- uud Slacrts-druckerei das «.'XI^I.. (^XI.Vsl. und <^XI.VIlI. Stück der itnlicnisäicn Ausgabe des Neich^esehblattes des Jahrganges 1918 ausacgeöcn und versendet. Den 16. Oktober 1918 wurde in der .^of- und Staats-vructerei das ^l^XXXI. Stück des Reick>sgesehblattes in dcutfchcr Ausgabe ausgegeben uud versendet. Dasselbe ent. hält unter Nr. 861 die Verordnung des Handelsministers vom 12. Oktober 1918, betreffend die NeaelunH des Um-fau^es periodischer Druckschriften uud unter Nr. 362 die Verordnung des Amtes für Volksernährung vom 13. Oktober 1918, womit die Verordnung vom 1. September 1917. Ii. G. VI. Nr. 368. betreffend die Verarbeitung von Obst - zu Obsttouserven sowie die Regelung des Verkehres mit Obstkonscrven, teillveise abgeändert wird. Politische Uebersicht. Laib ach, 16. Oktober. Ans Prag, 14. d. M., wird gemeldet: Der General-streik in Prag, der ursprünglich als ein Protest gegen die Ausfuhr von Lebcnsmitteln und Nohle geplant war, ist zu einer großen politischen Manifestation geworden. Zu dcn geplanten großen Versammlungen ist es aller-dingö nicht gekommen, »oeil die Behörden sic durch Ge-genmaßnahmcn zu verhindern wußten. Ausgenommen vom Generalstreit waren die Eisenbahnen, die Post» und Teleqraphenanstaltcn, die Lebensmittelgeschäfte, Gast» und Kaffeehäuser. Eine Proklamation des Czechischen Sozialistenrates wurde massenhaft verbreitet. Gleich darauf wurde folgende Kundmachung der Präger Statt» hallerei angeschlagen: „fortgesetzt werden Gerüchte über durchgeführte Änderungen der Staatsform und über erfolgte Umwälzungen verbreitet, die dazu angetan sind, die Bevölkerung zu Kundgebungen und Manifestationen zu reizen. Diese Gerüchte sind unwahr. Die im Zuge befindlichen internationalen Beratungen sollen ein Er-gebnis auf der Basis ruhiger Entwicklung zeitigen. Bis whin bestehen die staatlichen Einrichtungen weiter. Jeder Versuch einer gewaltsamen Loslösung von ihnen wird wieder mit Gewalt bekämpft werden. Die Mittel dazu sind vorhanden. Es wird daher dringendsl gewarnt, alle Ausschreitungen zu unterlasse»,. An die besonnenen Elemente des Volkes richte ich die Bitte, dahin zu wir-fell, daß alle Vorfälle unterbleiben, die nur geeignet sind, persönliches Unglück »nd wirtschaftlichen Schaden zu verursachen." Abends versammelten sich am Wenzels-platz wieder eine Menge von Demonstranten, die natio-nale Lieder sangen. Ein starkes Aufgebot von berittener Wache schritt ein und zerstreute die Demonstranten, wo. bei es zu heftigen Zusammenstößen kam. Ans dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Ita-lienlscher Kriegsbericht vom 14. d. M.: Am Abend des l 2. Oktober versuchte der Gegner am Piave bei der Zensonhöhe einen starken Handstreich. Dieser Versuch scheiterte völlig. Die feindlichen Schiffe, die linier das Heuer der Maschinengewehre und Artillerie genommen wurden, wurden abgetrieben >md die Motorpatrouillen, die sie begleiteten, mußten in Unordnung zurückgehen, wobei sie schwere Verluste erlitten. Gestern drangen unsere Patrouillen in die vorgeschobenen Stellungen des Gegners nördlich von Sano und westlich von Mori ein, vernichteten die kleinen Besatzungen und brachten acht Gefangene, Waffen und Material zurück. Aus der übri-gen Front störle die Tätigkeit unserer Erkunder den Gegner Wirtsani, iudem durch sie Alarm und lebhafte FeueraMonen ausgelöst wurden. Wir machten in der Zolle des Monte Pertica einige Gefangene. „Giornalc d'Italia" beziffert die Kriegskosten Italiens bis Ende Juni auf 42 Milliarden Lire. — „Corriere della Sera" erhebt Forderungen nach schärf-sten militärischen Bürgschaften gegenüber dcn Mittel» mächten', damit beim Scheitern der Friedensverhand-Inngen unangenehme Überraschungen vermieden werden. Die Mittelmächte sollten auch alle jene Gebiete sofort räumen, die Wilsons Schiedsspruch den Ententeländcrn zugeteilt hat. „Eecolu" fordert, daß Deutschland und Osterreich-Ungarn die ganze Land« und Seemacht sofort entwaffnen und die Türkei die Meerengen für den freien Schiffsverkehr freigebe. Aus Berlin, 1b.'c Oktober, wird gemeldet: Infolge der Beschießung der französischen und flandrischen Orte durch die Enleittelruppen hat eine Masfenflucht der Franzosen und Belgier eingesetzt. Nach Hunderttausen-den zählen die Flüchtlinge, die nur das Allernolwendig-sie mit sich tragen. Ten Aemühmigen der deutschen Militärbehörden, den armen Leuten zu helfen, stehen gewaltige Schwierigkeiten entgegen. Der Londoner „Manchester Guardian" erklärt: Der Friede steht vielleicht noch nicht bevor. Das Neste wäre, daß Kaiser Wilhelm zugunsten seines Enkels, das ist des ältesten Sohnes des jetzigen Kronprinzen, zurück-treten und der Prinz von Vvden Negent würde. Die „Times" melden: Der serbische Ministerprä-sident Pa8ii ist iu Lonbon eingetroffen und wird in den nächste» Tagen vom englischen Ministerpräsidenten Lloyd George empfangen werden. Die Neise PaM' nach Lindon hat wichtige politische Bedeutung und steht mit der Frage der Bildung eines Groß»Serbiens in engem Zusammenhange. Die „Vossische Zeitung" meldet aus Vreslau: Die Polnische Negiernng Hal Warschauer Blättern zufolge Schritte eingeleitet, welche auf die Teiluahmc polnischer Delegierter am allgemeinen Friedenskongresse abzielen. Die Polnische Regierung bereitet ferner dic Errichtung von Gesandtschaften im Auslande vor. Zunächst sind sie für die Städte Kijev, Bularest, Bern, Kopenhagen und Slockholm iil Auösichl genommen. - Diesertaa/sand in Warschau eine Konferenz statt, die dcn Zweck'hatte, die Grundlagen für ein Zusammenarbeite» der Pulen Deutschlands, Osterreich. Ungarns »nd Kongreßpolens im Sinne der Errichtung eines großpolnischen weiches zu schaffen. An der Konferenz nahmen dir demschpolnischen Abgeordneten Tramczynsl'i und Seyda teil. Aus Niga wird gemeldet: Privatnachrichten der Baltischen Blätter zufolge herrscht ill Polen und Liv» land wegen des bevorstehenden Abzuges der deutscheil Truppen eine panikartige Stimmung, da sich die bolj-^evikischen Elemente zu regen beginnen. Die Geistlich» teil in Polen uud Livland beschloß in einer Versamm-luug, das Land mit den deutschen. Truppen zu verlassen. Auch viele Einwohner «reffen Vorbereitungen zum Ver-lassen der Heimat. Laul der „Kölnische», Vottszeitung" meldet das „Journal", das Kabinett Marl,»/»loman sei erschüttert. Der König habe den Kronral nach Iassv, behufs Be» ratnng der auswärtigen Politi! ei»bernfeu. Dagegen meint der „Eclair", die Hoffnungen des Verbandes auf Nmuänien seien vergeblich, jviunge die Dunaufront er. i stiert. Was die Tiirtei zu erwarten hat, enthüllt „Daily Mail". Die Antwort des Präsidenten Wilson an die Türkei werde sich ill zwei Worten zusammenfassen: Bedingungslose Kapitulation! Nachher soll das Schicksal der Türlei durch die Alliierten geregelt werden. Die Türkei muß den Verbündeten die Dardanel'en, den Bosporus und ihre Kriegsschiffe ausliefern, ihre Trup-pen von den Expeditionen nach dem kaukasns und aus Persien znrückzielien, Baku ausliefern, Syrien räumen und den ^erblindeten alle HvIeiclNei üiwen geben, um die deutsclie Flagge vom Schwarzen Meere zu entfernen, damit die der Entente günstige» Elemente in Nußland uuterstützl werden sönnen. Ucnu diese Bedingungen er» fülll werden, seien die Alliierten geneigt, die Türkei nicht 'strenge zu behandeln. Gegelt Enver Pascha ist Sonntag nachmittags ein Revollieranschlag nerübt worden. Der Enver Pascha be» gleitende deutsche Offizier wurde schwer verletzt, Enver selbst blieb unverletzt. Feuilleton. Ein Maler-Dichter unserer Wochein. (Gedächtnisausstellung der Gesamtwerte Einst Stöhrs in der Wiener Sezession.) Der letztvergaugene Sonntag war auch in Wien trüb, ueblicht, die Straßen totig uud mit Pfützen bedeckt — und die allgemeine Stimmung melancholisch, sorgenvoll, kurzum, ganz unwienerisch gedrückt und humorlos. Von der einstigen Dulliöh-Fröhlichkeit keine Spur! Das Theaterrepertoire greisenhaft, witz- und geistlos; die ältesten und jüngsten Operetten der tiefsten Qualität bilden die Mehrzahl; abgespielte Opern romanischer Herkunft und Lustspiele französischer, russischer, magva-rischer u. a. Autoren dienen als willkommene Lücken-büßer... Vielleicht „Antigone" im Burgtheater? Nein, ich danke! Es bleibt nichts anderes übrig: ich sehe mir in der Josefstadt Sardons alte, jedoch ewig junge „Cyprienne" mit Jarno und Frau Konstantin an und bin vollauf befriedigt. Die beiden Hauptdarsteller aus» gezeichnet, das Zusammenspiel musterhaft, die Inszenie. rung sehr geschmackvoll — leider das Theater halbleer. Und nun? Ich bummelte durch die Stadt, suche frische Erinnerungen an meine feuchtfröhliche, liebedurchsonnte, höchster Ziele reiche akademische Jugendzeit in Wien . auf — versenke mich tief in Sentimentalität und werde mir bewußt und bewußter-. „Alles dahin! Nie mehr!" Da stockt mein Fuß: Sezession! Gedächtnisausstel» lung Ernst Stöhrs. Also hinaus aus der Melancholie und schnell in die Kunstausstellung! Ich frage die Kassierin: „Der Künstler ist tot? Wann, woran ist er gestorben?" Ich kenne seinen Namen nicht. Die Antwort lautet: „Stöhr war ein lieber Künstler, ist jedoch wahnsinnig geworden und ha< Selbstmord begangen. Das Unglück geschah im verflof. senen Jahre, und dies ist die erste Gesamtausstelluug seiner Nilderwerle. Übrigens, da ist der Katalog samt Stöhrs Biographie." Ich kaufe den Katalog und begebe mich in die Säle. Und da erlebe ich die angenehmste Überraschung: wohin ich blicke, überall Bilder unserer Wochein, unseres Tri-glav, des Wocheiner Sees, unzählige Kirchen von Sankt Johann am Wocheiner See, Wocheiner Aauernhäuser, Kinder, Mädchen, Cteinbruchwände, Bergstraßen, Bu-chenwälder, Fichten usw. — immer und immer unsere Wochein im üppigen Frühling, im glühenden Sommer, im schnecreichstcn, eiskalten Winter, am Morgen, in der Mittagssonne, in der Dämmerung und in der tief-sten Nacht. Daneben ganze Reihen prächtiger, symboli-scher und romantischer Ölbilder, Pastelle, Aquarelle, farbiger und Kohlen-, Nötel«, Kreide-, Federzeichnungen und Radierungen, ganze elf Zimmer und Säle voll. Auch bei diesen als Hintergrund und Milieu immer die Wochein, unsere Alpen, unser Triglav und unser Wocheiner See. „Abendläuten" lgroßes Ölgemälde, Be-sitz des nicderösierreichifchen Landtages) mit der Kirche Ct. Johann, Triglav und See, „Bildentwurf" mit nack-tem »veiblichen Akt, See und Triglav, „Kahnfahrt" au dem See mit dem Triglav, „Sommernachmittag" mit nacktem Akt im blumigen Grase am See, „Aktstudicn im Freien", „Morgendämmerung", „Morgensonne", „Mondnacht", „Die Nacht", „Das Weib" usf. - stets prächtige, strotzende nackte Mädchen und Frauen im Wocheiner Milieu! Sodann Porträtstudien und Bilder auch von unseren Bauern und Bäuerinnen, Greisen, Greisinnen, Mädchen und Kindern. Da hängt ein sehr großes Ölgemälde in blühend frische« Farben: „Alte Wocheiner Mädchentrachl" mit einem schöne», ernst sitzenden Mädchen — weiter ein „Mädchenbildnis" mit einer lachenden, bloßlöpfigen Oberkraincrin, „Studie" mit einer Wocheinerin im Kopftuch, „Sonnige Berg« straße" mit zwei slovenischen Schulmädchen und noch uach vielen anderen, schließlich ein kolossales, vurzüg-liches Kreuzigungsbild mit einer zahlreichen Gruppe vou Menschen, die alle Typen und Trachten unserer Wucheiner Bauern, Knechte, Bettler und Weiber dar» stellen. So ist diese Stöhr-Ausstellung also eine VerHerr-lichuug der prachlvolleu, grandiosen Natur und des kerniggesunden Volles unserer Wochein. Sonne und Mund, Frohsinn und Schwermut in stetem Wechsel, ncben freudigen, sonnendurchglühlen Landschaften und hellen Frauengestalten schwere, dunkle düstere Töne, doch fast überall unser schönes Heimatland. Verschwende» risch schöpfte der Künstler aus der überreichen Fülle seiner stürmenden Phantasie und sofort spürt man, daß seine Vorwürfe nicht rein malerischen, soudern dichte» rischen oder musikalischen Ursprunges sind. Alle Natur wirkte gewaltig auf Stühr' der Gegenstand war ihm Nebensache, Farben oder Formen, Akkorde suchle er mit Leldenschaft das eine Mal, den Gedanken, die Idee im anderen Falle. In der wunderschönen Wochein hatte Stöhr fast zwei Jahrzehnte hart am See seine ideale Werkstätte, dort lebte er arbeitend, malend, dichtend und musizierend und selbst manchen Winter verblieb er unter dem Triglav oft ganz allein in der weltabge» schiedenen Einsamkeit. Dort erstanden seine poetischen Winterbilder, auf denen die Nacht, der Mond, der Ster» nenhimmel, der Winter mit Schnee und Kälte immer mit Vorliebe dargestellt sind. Er malte, träumte und philosophierte. Ios. Eugelhart berichtet im Vorworte zum Kataloge: „Als einst Ernst Häckel, der, große Laibacher Zeitung Nr. 239_____________________________1585 _________ 17. Oktober 1918 Lokal- und Provinzial^iachrichttil — .> Seine Majestät der Baiser ha! dem 5berleulnalll des 7^'lN. 128 ^tlo Gregor i^' für tapferes Verhalten vor de,n feinde.-«zum z,veitenmale), d<>n Oberleutnant des T^ÄN. 128^ (irich ">iras für tapferem Verhallen und vorzügliche! Tienslleisnmg vor den, feinde lzun, zweiteumalej, denl^ Nes.-ilberleulnant des I8l 17 Paul 7^'l b e r sowie ^ dem Nes.-Leulnanl des IN., 17 Rudolf Bromes, huber für tapferes Vorhallen vor d<>m feinde das Milüärverdienstlreuz 3. M. u,i< der «riegsdeloralion uud den Schlverlern verliehen, ferner anbefohlen, daß! dein Oberleulnanl des ,^AR. 128 Noberl Grasen B a r b o solvie den, Leutnant des JR. 17 >tarl Lösf -ler sür tapferes Verhalten vor >xm 7^eind<' neuerli^i, dein. Nef.>Le»lnan< des IN. 17 Eduard Koppe list eine r für lapferes Verhalle»» und vorzügliche Tiensl-leislung ersllich dir Allerhöchsie belobende Anerlennnng bei gleichzeiliger Verleihung der Schlvener belaniil- gegebe», »verde. sVom D>'» P^-iuI Freiherr v. W e r i> l) ard < n>ur>X' zum Gros',!o!ü!ur und ^iomüir zu Laibach ernalüll. — ^erleli»st'i,,schröl!l!l!!ssen.j ^-^ ^ ^- Slaals^ bahndirellio» Tries! leill unl: Ab 10. L llober I. I. »oerde» ill! hierortigen Tirellionsbezirle folgende den, ^iivilverkehre dieneilde Alge bis auf »veileres aufge^j Kissen: Linie Aßling—Görz Stb.—Trieft Slb. ^üge Nr. 25/43, 20/12, Aßling ab W,ll> »uich»,., Tries! an 7,33 vorm.; Trieft ab 8,26 nachm., Aßliug an ^,15> vorm. Linie Tiva.'a—Pola: ^üge Nr. 312, 317, Pola ab 3,5.^ oorm., Tivaüa an 8,25 vor»»,.; Tivä^a ab b,25 nachln., Pola an 10,14 nachm. Linie Tarvis-Laibach HB.: ^üge Nr. l7l>, 1712, Tarvis ab 0,21 nachm.,» Laiblich an 10,40 nachm.; Laibach ab 0,5i7 vorn»., ^arvis an 11,40 uorl». Linie Laibach HB......Bubnjarei: ^lige Nr. 2213, 2218, Laibach ab U,00 vorm., Blibnjarei an 1,10 nachu,.; ^znbnjarci ab :j,l>l> ilachn»., Laidach an UM nachm. Limo,^vos;ll!pp-GoUschl'c: ';»!l^ v»ros;lnpp ab l>,!<» vorm., ^oUschcc an 11,11 vor»».; (^ollsch^' ab ^>/W nachm., (.^rohlnpp an 7/l5 liachln. Linir ^indolftlvcvt -Clraxa-Topli^.: ^jiicv' ^inm» !!,»>rn 2411, 2412, )U»dolMn'r< ab 1 1,12 vovi»., ^lva>,n. Töplih an !1,Ä) vorin., Slra5a°Töpli!.'> >N> I!,5>2 vorm., Rndoljswcr! an !2,lU nachm. - lDer Verein dor Ärzle ,« i»iraiuj ladet scinc Mii» «ilicdcr ,^>v Monal^versammlnnsi ein, die lZ^u,v'laq dcn 18. d. M. nm (> Nl)r abends im Leyrsaale der ^ebm^» hiljlichen ^lbleilnn^ deii ^ande^lranlenhanse^ sk>lnde>. Tagevoldnnnl^: Besprechung iiber die ^elämvfxng der ^nsluen^aepidelnie nnd nidere ^lano^an^ele^elchcilel!. — lTodrssnlll'.» In Linz isl am 11. d. M. Herr (5leslioin^n>enr Ianlo (idler von L e o i >'n i l, ein (-öl),! ocs Herrn Lande^erichl^rasidenlen i. 5)t. Albert Edlen von Levi<'»il, .^«"be». Tie Leiche >oird »all» Eisnern übersührl »nd doU in der ,>nn!lie!M»sl bei-gl'sehl N'l'rde». — Am 15. d. M. ^sl I)ier der sladlische. Lehrer Herr Anlon )1» a z i n li e r nach landein Leiden im s dem lVx'bicle der slovenischcn pädaqoqischcn Literal,,r dnrch Heransqabe eincr 7>ibel »nd eines Lcskbnchcs vcrdicnsivol! betciliqlei nbcrdies lvar er ein b^cislerler Mnsitsrennd nnd »virile als solcher eine laiW' ^»eihe von Iahveil im Gesam^ chor der „(^lasbena Ma«e eriiannle. D<->s Leichenbegängnis findet henle nachmittags »m 4 Uhr vom Tranerhanse, ^iön,erslras;e, ans statt. — Im Landcssvilale ist vorgestern der stadti» sche Lshrer Herr Mallhias Ianex!<" an der spani-schen (Grippe gestorben. Tas Leichenbegängnis erfolgt he„k nachmillugc' nm ^0 llhr vom Laildesfpilale ans. — . bis 12. d. M. lamen. in Laibach 12 Kinder ^,nr Welt < 12,48 pro Milled, darunter I Totgeburt; dagegen starben 07 Personen ll>9,(!8 pro Mille). Von den Verstorbenen waren 34 einheimische Personen; die Tterblichteit der ^inheimischen bclrug somit 35),30 pro Mille, (is starben an Nuhr 4 tünler ihnen 2 ^rtssremdv), an Tubertlilose 7 !!igenen!,^,ndnng 2!, an Influenza 10, an verschie» dcnvn kranl!>'iten 18 ^'evsonen. Nnter den Vcrslorbe-»en befanden sich 19 5rlssremde l-8,3<><^) nnd 33 Personen ans Anstalten <47,7(>yi.). Inseltionslranlhe,. len wurden goneldet: ^»llhr 2 ortsfremde imd 1 2o! dal, Tiphlheritis 2 Einheimische. ZlppwvislMlicruilgsan.gcicgrilhcitcli — f7^^al'gllbe.j Parteien des achten nnd des nenn« len Ve,',ir!'es, die die 7^'ltlmle mit den, ^cplembcrlnpon haben, erhalle», morgen in der Klriegsverlanssslelle in der Herrengusse, 7^'U in solgendcr ^ rdnung: a ch ! e r ^,e,zirs vormittags Nr. 1 bis ,',,nn End<', nennler ^>e'',irl nachmiUags Nr. 1 bis zuil, (5'nde. Aus jede Per-son cnlsälll '/< I^ilogrannl, 7vell, das >lilogramli! lostet 0^1 K. Tie ohne ,^npon verbleibende T^elllarie isl aus» zllbewaljren. besähe sich mil.'.nbringe»,. — l^^llllus v^ii Prnz^r Villjteu ,',,» .»innsligteu Pl'l'isi'ü.j ^ ie siädlische Approvifionierung »oird henle nachmillags auf die grnnen Legitimationen 1> N'r. ^^l» bis .''>')!> Präger Würste abgebe». Aus jede Person ent» sälll '< kilogram»,, das «ilogrannn lostet 8 l<. T'ct .N rieft. ü!wn den.^ricsssschallplliften. 'Wi»>ll, >l: ' !,,,!„>, l>!!>!l»»e,- .^! i iel^'sslMpiah' ^<»s dc»n Tajso »,'osso uereilrlicl, ,l«i»,c Sichlru«!^" irupplu ritte,, »ialieuischc,, Vorjjui;. ^alkan^trieqojchauplah' ^ ^i, ^rilxrn und i» Allmnirn vollziehen jich unjslc ^ewequnssen und Äliaslnaliiilen ohne (5i>Nvirl„l>q dr^ l^rqncrs. 3er lshs! t>l'' ^'" „ernljinbes. Dir linerlelchische Tl«l«iniiuil, Nicn, >l!. L tlober. Ter ^lnsschus; sin >.,i,^>>v l,; r österreichischen Telegalion trat heute im Beisein der ge. meinsamen Minister s,n einer Titznng zusanim<'n. 5b» »nann Tr. N aernreit h e r regte an, von der Ver» lesnng des Ex.pos'^s Absland zu nehmen, und erteilte wm Minister des Äußern das Vorl. - Minister des Äußern (hraf B u r i a „ verwies aus sein gestriges Expos'" und erllärle, nur einige Inr.'.e Bemerlungen in dcr Riäitung machen ^u n.ollen, ilüoiclveit feil geslern eine, Änderung der Siluation als eingelreiei, betrachtet werden lonnle. Tie Ereignisse eilen schnell. Seit dem Vortrage meines geslrigen ^Pos5s is! uns die Aniwort der Vereiniglen Slaalen aus die letzle Äußerung der deutschen ^iegieruiig betannl geivorden., Ich »wchle gleich lonslalit^cn, daj'. mich nach ruhiger Prüfung dco Inlettes dieser Äntwoft nichts deral,lassen tonnle, anch nur ein Worl meines ^fpos5s zu ändern. ,',ch habe zn Ausong dieses Epos's mit ausrichliger Besried^gung seslgestellj- „Es erösfnei sich den Völkern die Aussxh,, daß es gelinge» iverde, in absehbarer ^risl an allen fronten ^lir (5inslellunss der Tieiildseligleiten zu gelange,, und in Verhandlungen nber den Abschluß eines allgemeinen, dauernden und gerechten Friedens einzulrelen." Tiese Hoffnung hege ich ü^ch l)eute im vollsten Maße. Tenn wenn wir den ^ül),ll der nun lx'lannten ^instaülioort des Präsidenten Wilson ins Auge sasseu, so ist teiu einziger Pnntt in derselben, welcl)er geeignet wäre, diese Hoffnungen zu vereiteln oder auch uur namhasl aufzuschiebeu, dic Hoffnung nämlich, daß wir vor der nahen Beendigung der /selnc'-feligleiten stehe»,. Tiese 7veindseligleiten sannen nach der Lage- der Tinge nich! la»ge mehr sorlgesel.'.l u>erden. ^ fassen »vir ans der Note des Präsidenten Wilson zu« üächsl den eigentlichen politischen Pm,f< ins Auge, den Hinweis des Präsidenten darauf, daß Deutschland ge-wissermaßen die (5rsüllung eiuer Bedinguilg sch,,!, !.^ geblieben wäve, die es angenommen habe uud die nlxh vor dem frieden durchgesilhrl zu lverden hätte, die Be> dingn»,g luiuilich, die aus den Ausführungen des Prä-sidenlen Wilson von, /1. ^uli fließt, daß es seiner Mmhi inehr vergönn! sei» dürfe, frei nild ni,sft'l)il,oeil über die ^ragc von >>!lieg und T^rirdo, zu «'utscheitx'ii. Tiefer Punil crledigi >,ch ^ »oie e<^ ja m der Nüclalllwolt Ds»lid!mg »b<'r ^lrieg und ^riedcn adhänge» lviird<', durch eine Verfasfungsänderung zu regeln. — Was die technischen fragen und VorausseNungen eines Waffenstillstandes betrifft, über welche Wilson eingehend spricht, so sind d,is Tinge von wesenllich l>,i1i<ärische,n B^elaug. (5s ist selbslversläudlich, daß Verhaudlung uud lH-nlfcheiouug Naturforscher, in der Wochen, weille, hat er sich von Ttöhr init den Worten verabschiede!! ,Ich glaubte hier cine» Maler anznlrefsen und fand einen Philosophen'." — Noch im Jahre Il)I5> schnf er sein vielleich! besles Gemälde .la„o!,endonuer eine fried» liche Abendflinnnung/' Aber er länschle sich: seine be» reils viele Jahre lranlen Nerven versagten volllouimen. Etöhr flüchtete ,» seine Vaterstadt St. Polten, snchk> .Heilnng in verschiedenen Eanawrien, malte, dichtele, lomponierle und musizierte weiter und lehrte im Com^ uier 1917 in fei» Vaterhaus in Tt. Polte» zurinl. ! ^An einem Conuiag" — erzählt Uarl Gras i,n 5l!i!aloge ^ „in. In», !917 spielte er zum erstenmal ciü Lied, das er schon im ).a!)re l!)12 versaß! und später i» Musil' gese!U Hal, ^r nannte es sclds, ,M^i„ (V)i„b-lied' . .. Au, uächsleu Morgen fand man ihn w! .'ph ^_ ,„^„ wird an die Künstler der 'Itenaisianee erinnert — war Slöhr. I» "llen seinen Werke» äußert sich rim» reiche und schöne Innerlichleil; freilich enliprechen die nuilvri. schen Mittel nicht immer dem geisügen (^ehall. /fiir mich — und mei»e Landolexle - isl er i»ler» essanl als Maler-lichler ni,serer W^'chcin. (5s sri ihn, l)ienu, ans jcin zu frühes 07 Jahre alt — ein Tan leszweig nnferer Heiinat niedergelegt! ^ran Govclar. Da« Drama von Glostow. Oiigiiialroinau von H. (5 e> » r l h s - M oaller, soviel Mcnfchen-llnnlnis dürfen Sie mir fchon zunanen, dliß ich ^räu. lein von Glossow richtig einschätze. Ich brallche te» Brief wahrlich nicht deshalb zu lesen." Heerfurl bestaud aber dlind," fagle er, als er dcn Brief zu« rüctgab. „Ta gcbcn Sie nur acht,, Herr Verwalter, daß sich diese heimlüctischen Menschen nicht wieder au ^ränlein von Glossow herandränge!,.' Heerfurts Augen blitzten zornig. „Sie.sollen sich's nich! loagen. Tiesen Herrn Gie-gor setze ich kaltblütig an die Lust. Und seine Mutter sollle sich auch wundern, wenn sie mir hier in den Weg lief. Sie ist mir schon immer »vie eine boshafte .«.iahe erschiene», die mit füßliche», Lächeln hermuschlich," (5r steckte den Brief wieder ein. lFurtsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 239 1586 __________ 17. Oktober 1918 der Modalitäten eines Waffenstillstandes von deil militärischen Faklorell abhänge», nnd ich glanbe, wir dürfen die Ausdrücke in der Ailtwort Wilsons nicht zu tragisch »lehmeil, welche dahin geheil, es wäre>l diese Peslimnum-<^e,l gewissermaßen dun seilen der militärischen Faktoren unserer Gegner zu treffen. Tie Wasfenftillstandsver. Handlungen — das liegt ja schon in dem Begriffe „Ver. Handlungen" — werden zweiseitig besprochen. Tarans entslel,i ja jene Kommission, deren Zusammensetzung in der deutschen Antwort vorgesehen worden ist. — Wir können völlig überzeugt sein, das; Deutschland in der Lage sein wird, in entgegenkommender Weise auf jene Forderungen des Präsidenten Wilson einzugchen und zu antworten, welche eine Mildernng der Kriegführung betreffen. Ich glnnbe nicht, das; Wilson bei diesen For-derungen im allgemeinen weit über dasjenige hina»s° geht, was wohl auch den deutschen Intentionen entspre-chen dürfte, daß nämlich in einem Zeitpunkt, wo der Krieg doch als abgeschlossen betrachtet werden kann, beiderseits die Tendenz vorwalten müßte und auch gewiß vorlvollen wird, unnötige Härten der Kriegführung zn venneiden. Selbstverständlich beruht das auf eiuer ge. wissen Gegenseitigkeit, welche in dieser Beziehung von seilen unserer Gegner gefordert werden wird. Ich glaube, in diefem 3snne wird noch dnrch eine Aus» spräche zwischen Tenlschland »nd dem Präsidenten Wil> son eine entsprechende Aufklärung gegeben werden kön» neni und ich kann mir nicht denken, dos; dieser Ideen» austansch den Abschluß der Feindseligkeiten länger wird hinausschieben können. Es ist ja nur selbstverständlich, das; Tenlschland darauf bestehen wird, daß ihm in . diesem Vorstadium der Verhandlungen nicht solche Ve-dingungen gestellt werden, welche für die Würde Teutsch» lands unannehmbar erscheinen könnten. Wir können uns hiebei ganz offen darauf berufen, das; nicht allein wir einem Verständignng^srieden zustreben, sondern wir können uns — nnd wir werden es mit besonderem Mch. druck tun! — auf jene Sätze Wilfons bernfen, in wel< ll?en er erklärt, der lünftige friede dürfe kein GeWall' friede sein. — Obmann Tr. Ä a e r nreilher bittet den Ausschuß, darüber zu entscheiden, ob über die Mit» leilung des Ministers sofort die Teballe eröffnet werde. Er bemerkt hiebei, daß die Antwort Wilsons an Öster« reich-Ungarn als bevorstehend angekündigt worden sei. 5iese Antwort werde natürlich auch die Situation wie-der ändern und es werde, wenn man die Antwort in don finden hc»^>cn wivd, zweifellos nulwcudi^ sein, das', dann die Dc balle slallsindet. — Tele^ierlcr P i l l o u l bemerkt, es verlaute, daß die Antwort Wilsons an Osler» reich-Ungarn schon eingelaligl sei. — Minister des Änße« ren Graf Äurian: Mir isl sie bisher nicht zugekommen. — Delegierter Pittoni »vünschl, daß bei Eintreffen der Autwort der Ausschuß sofort Gelegenheit habe, von derselben Kenntnis zu nehmen. — Minister des Anße-ren Gras V u r i a n erklärt, die Antwort Wilsons werde natürlich sofort zur Veröffentlichung gelangen. Tem Russchusse stehe es ossen, seinen Entschluß bezüglich sei» neo Wiederzusammentrittes zu fassen. -^ Telegierler Pitt o n i wünscht, das; der Vorsitzende nach Eintreffen der Antwort den Ausschuß sofort einberufe. — Delegier» ter Dr. K o r o.^ c e spricht sich gegen eine unbestimmte Verlagnng bis zum Eintreffen der Antwort aus. — Minister des Äußern Graf Vurian erklärt, die 3ertieriing des letzten Satzes der Note Wilsons lasse vermuten, daß wir ihr Eintreffen bald erwarten können. Sobald sie eingetroffen sein wird, werdeil wir uns so fort mit dem Obmann des Ausschusses ins Einvernehmen setzen. Toch erlanbe ich mir daranf hinzuweisen,, das; loir bei Beratung der Schriftstücke, die zwischen uus und unseren Gegnern gewechselt werden, stels das Einvernehmen mit Deutschland herstellen. Das bedingt nur eine ganz kurze Zeit der Verständigung, alxr es können anch ^4 Stunden vergehen. Eine Anssprachc mil Berlin ist immer erforderlich, damit unsere beiderseitigen Standpunkte nicht einmal ill einer Nuanee in Wider-spl'uch gerak'N. — Delegierter Dr. Koro^ee erllärl, eine Unterbrechung bis morgen dürfte genügen. — Über Wunsch der Delegierten L a n g c n h a u uud Dr. K o . ro^ec tritt eine Unterbrechung der Sitzung zu einer Aussprache ein. Nach Wiederaufnahme der Sitzung ver° tagt der Präsident dem Wunsche des Ausschusses gemäß die Verhandlnngen bis morgen 8 Uhr nachmittags. Aufchlagsversuch nullen Tisza. Budapest, t«. Oktober. Als nach Schlus; der Sitzung l>eö AlMordncknhauses Abgeordneter Graf Tisza vor dem Parlmncntsvlahe sein Auto besteigen wollte, näherte s,ch ein junger Bursche mil einem Nevowcr in der Hnnd dem Automobil. Der Chmiffeur versetzte dem Burscl^n einen wuchtigen Schlag ins Gesicht, worauf dieser den Revolver fallen lies;. Die Pnrlamcntöuiachc „ahm den Burschen fest lind übergab ihn !x-r Polizei. Budapest, 16. Oktober. Tor Viann, der das Nevolver-allenlal auf den Grafen Tisza r»crül>en wollte. Mli bei der polizeilichen Einvernahme an, Iol^ann Üekay-^citner zu hcitzen und Vrivatboamtcr. zu sein. Er habe das Alten- ! tat verüben wollcir, lveil er überzeugt sei. datz Graf Tisza das einzige Hindernis für den Frieden sei. Er soi von niemandem aufgehetzt worden. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, lL. Oktober. sÄmtlich.j Großes 5)aupl-quarlicr, 16. Oktober: Westlicher Kriegsschauplah: Heeresgruppe 5lronprinz Hupprechl: ^u Flandern sehte der Feind seine Angriffe fort. ^hr Hauptstoß richtete sich auf Thourout und gegen die Bahn Iseghem^.Kortryk. Auch gegen die übrigen Kampf-fronten führte der Feind vielfach durch Panzerwagen unterstützte heftige Angriffe. An einzelnen Ttclle« haben unsere Truppen ihre Linien behauptet, an anderen Ttel« len wichen sie tämpfend aus uud wehrten den Feind an rückwärtigen Stützpunkten vielfach durch (Degenstöße al». Auf dem nördlichen Angrifföflügel blieb Thouront in unserer Hund. Versuche des Feindes, zwischen Werk» teu uud Thourout in nördlicher Nichtung vorzustoßen, wurden in erster Linie durch die Truppen der :l8. Land> wehrdivisiou verhindert. Südlich von Thourout haben wir die Liuie Lichtervelde—Iseghem gehalten. Tüdlich von Iseghem gelang es dem Wegner, über die Bahn Iseghem—Kortryl vorzudringen. Östlich der Bahn brachten wir ihn znm Ttehen. Westlich und südwestlich von Lille sehten wir uusere Linie etwao vom Feinde ab. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Zwischen Bohain und der Oise griff der Feind er» nent nach starker Artilleriewirkung an. Nördlich der Tlraße Bohain—Aisonville hielten wir ihn durch unser Feuer nieder. Aisouville wurde nach heftigem Kampf gegen den beiderseits des Ortes und gegen den Ort selbst mit starken Kräften mehrfach anstürmenden (heg« uer gehalten. Auch der nördlich der Oise vorbrecheud« feindliche Angriff scheiterte vor unseren Linien. Die seit Wochen fast unuuterbrocheu im Kampfe stehende ll. bay« rische Infanteriedivision zeichnete sich wiederum beson-derü aus. Kämpfe vor nnsercn neuen Stellungen nördlich «nd «»rdüstlich von Lau» und westlich der Aisue, iu denen w»r dem C»'>e<,ncr vieljach schwere Verluste zusil^teu. Der Feind steht hier südlich der Terre uud elwa in der Linie Liesse Tisjonne—Le Thour—St. Germain Mont. , An der Aisne Vlluuduuqsgefechte. Der zwischen Olizy »nd ^irandpre auf Mouro» entlang der Aiöne vulspringeude kleine Ttelluugobogen wurde geräumt. Die dort tämpfende» Truppen haben den Feind anch gestern wieder zu mehrfachen, sür ih» verlustreiche» Au» griffen veranlaslt und damit den mit dem vorübergehen» den Halte» des Bogens uerbuudeneu Hweck voll erreicht. Heeresgruppe (General uon Gallwi^: Iwischeu den Argouuen i,nd der Maas siud erncnte heftige Angriffe der Amerikaner in unserem Feuer nnd in unseren ^egenstüfteu gescheitert. Der Feind hat auch gester» trojl Vinsahcs weit überlegener Kräfte an starker Artillerie »nd trotz Unterstützung durch Panzerwagen n»r wenig Gelände gewonnen. Nördlich von Tt. Iuvln, an, Walde von Bantheville nnd nordöstlich von (5nnel fanden die Kämpfe bei Einbruch der Dunkelheit ihren Abschlus;. Anf dem Ostufer der Maas zersplitterten sich die zwischen der Maas u«d nordwestlich von Beaumont qe» führten Angriffe iu dem nnnbersichtlicheu Waldgelande in sehr heftige Teilangrifse, die zu »nsere« ftiunste« cudelen. Der Amerikaner erlitt auch gester« wieder auszerordeutlich schwere Verluste. Der Erste Henerallinartiermeister: von Ludendorff. Berlin, 16. ütlober. Amtlich.) Großes Haupt-quartier, 16. Oktober, abends: Nordöstlich von Nosselaere, am Telle-Abschnitt, bei Haussy, zwischeu Aire und Maas uud auf dem Oftnfer der Maas siudj feindliche Angriffe gescheitert. Die von französischen Flüchtlingen angefüllte Ttadt Denain liegt unter dauerndem Feuer schwerer englifcher Artillerie. Der Feind beschos; gestern die von uns währeud des Krieges sorgsam geschuute Wallsahrtstätle Liesse. Berlin, !6. <7flober. Die Vorstädte von Lille nuir» den am 1!). d. M. nnd teilweise in der Nacht znm Ili. n,it schweren Kalilxrn beschossen. Das Stadtinnere vo,, ^>e Qnesnuy >oar am N. das Ziel schwerer englischer Granaten. In der Nacht oom 14. ans den 15. Oktober verursachten seiildlicl^ Äombenwi'rfe in Lc Quesnoy, Iolimetz nnd Vavais Verlnste unter der Zivilbevol-kernng. lfinschrnnlung der Nefugnisse der Militärncwalt. Berlin, 10. Oktober. Der „Noichsanzoiger" >.>eröffent' licht eine kaiserliche Vevordmmg vom tl',. Ottol>cr, un^t »uelchcr die Verordnung zur Allsführung des Gcsehes über del, Äriogszustand vom 4. Dezember. 1916 wie folgt ad« stoändc^t wird: 8 1 erhält folgenden Mfah: Der Ober-nlrliliackefehltzhaber! kann Anordnlulgen mit verbindlicher Kraft für die, Militärbofehlsher erlassen. Es wird fol' genoer 8 2 hinzugefügt: Der Ol>erl>efelMl)al»er trifft alle sein« Anordnungen und Entscheidungen im Einverständnisse mit dein Reichskainzler oder dem uon diesen» bestellten Vertreter. Verlin, 1U. Oktober. Der „Neichscu Mi. litärbefehlshabcr llnd Verivaltungs^hörde nicht zustande, so ist unverzüglich die Entscheidung des ObcrbefchlslMcrK einzuholen. Mit der kaiserlichen Verordmmg und dieser Order ist die Grundlage, sseschaffen, das; alle a»f <^ru»d des Belagernng'szustandes ergehende» An'ordmiugenl der Militärbehörden nur in übereinsliinmling luil den zustän. digen zelüralen Verwaltungen ergehen fönnen lind das; sie letzten Endes untn die Verantwortlichkeit des »leiäis. lanzlers gestellt luerden. lkin nenes Negiernngosystem in Bayern. München, 16. Oktober. Die liberale Landwgsfraktiun hat in der Kammer ful^nden Antrag eingebracht- Die hentige Lage nnd die lebens im weiche erfordern anch für Bayern ein nenes Negierungssyslem nnd einen maßgebenden Einslns; der Volksvertretung anf die Znsammensetznng der Negierimg znr erfolgreichen Fnhrnng der tteschäsle lind znr Ans> rechlerhaltlülg der össenllichen Qrdnnng. Alle Parteien des Landes mnssen „„verweilt durch die notwelldigen Reformen in die Lage versetzt werden, dnrch Männer ihres Verlranens die Verantwortung siir die Negierung mit zn übernehmen. Die Wassenstillsta»dsfraae Die Auffassunn der deutsche» Presse. »erlin, iu. Ottuker. Di<> n<'s«,ntv Presse befas'.l sich »,il drr Antwort dcö Präsidenlen Wilscm. Eie lueist ein-„lüliss die darin enUMenen, Angriffe ssege» die Krieg, führimg von feiten Deutschlands zliriick. Weitere, durch den Krieg bedingte Zerstörungen tonnen am raschesten und sichersten durch den von Denlschland vi>raeschler Krieg und frieden sichern. l5ine Kundgebung des deutschen konservativen Partei. Vorstandes. Berlin, 16. Oktober. Die rechtsstehenden Blätter veröffentlichen eine Klmdgebnng des tonservaliveil Pai> teivurslandes, die betont, das; nach der Antwortnote Wilsons keine Wahl mehr bleil>e. Der Kampf mnsz alls» gesuchten werden. Die Kundgebung sagl weiter'. Unserer Waffen dürfen wir nns nicht freiwillig berauben, «ein Feind darf den Aoden unseres Vaterlandes betreten. Telitsches Land im Oslen! und Westen wird nicht ans. gegeben ».'erden. Tarin sind wir einig. (shurchill über die Antwort Wilson««. Loudon, 15. Oktober. Heuler.) ^n Manchester führte Churchill iil einer Rede ans! Wilsons Ccche nnd kraft-volle Antwort al, Deutschland wird in den alliierten Ländern einmütige nnd he^liche Znstimmling sinden. Cie haben ,uch< den Wunsch, Deutschland zn vernichten, aber die Teutschen m,Mn jh^n Traum einer Welt-Herrschaft aufgeben. Es ist möglich, daß wir noch einen schweren nwnalelangen Kamps vor nns haben, dcr rie-M' Mengen von Blut nnd Geld lostet. Tollte dies der ^all sein, ist es besser, daß der Konflikt jetzt ansgetragen werde, als das; wir ein Kompromiß annehmen oder nns Mti die Friichle unserer Anstrengnngen bringen lassen. T>ie Näumunasfrane. (^jenf, 15. Oktober. Semlxit schrillt in der .„hcilre": Was den Waffe ich ill stand betrifft, hörte ich lN'ster» gute Leute behaupten, das; 3X"i!lschlant> Wilso»l versprechen müsse, Belgien und Nordfrantreich zu räumen, da's; aber während dieses Mückzuges unsere Truppen fortfahren wü» den, sie zu verfolgen, um hinter ihnen her zu sein. Lllibacher Zeitung Nr. 239_____________________________1587____________________________________17. Oktober 1918 (5!,iasso, 15. Oktober. In einer London« Korrespondenz 'es „Corriere dclla Sem" lvird dargelegt, daß sich die Ei^snte nicht darauf einlassen könne, die Räumungs» mo^Iitätcn gemäß deni deutschen Vorschlag von einer ge-mischnn Kommission vereinbaren zu lassen, denn in einer solchen Kommissimi würden die Delegierten der .«lwiser Wilhelm »7id ,s Wien gemeldet wird, ist der H-riede zwischen Türlei nnd ^nteittc al'sseschwssei,. I>, dem ^riedensvertrliq oer-schiel die Tiirlei cnis Pdlästina sowie ans jede Einflus;-möc>lichkei< in ÄMileu; z>oeitens überlies; sie der En> tente die Ne^'lnnq der Durchfahrt durch die Meeres» en.qe sowie die Neqelung der Kunstautinopler Fraqe. ^''' heißt, das; sich die Türkei nicht mehr im ttrief,^». slciud mil den Ententemächten befindet. Tor Seekrieg ^ieuc U.Boot.l5rsolqc. Vcrli», IN. cllober. sämtlich.) ^m Atlantische!! ^Mn uerscnlten iilisere U-Boote 'l!.l><»0 Nrlittoregisler. tonnen, darunter mehrere Tonldampser und mit Kricqs' material beladene Tampser. Ter (5l)l'f des Admiralstadeö der Äll'arine. England Menu, genommen. London, 15. Oktober. »Nie,,ter.) Die Engländer h.iben Menin sienmnmen. Die irische Frage. Vern, 14. Oktober. Eine Dllbliner Meldung der „Daily News" berichtet, daß der Chefsckretär für Irland Short am 7. d. M. aus Dover eilends nach London abreiste und behauptet, das; gewichtige Entschließungen des Hricgßtabinetts in der Irenfragc bevorstehen. Die Regierung hält es für dringend notlvendig, bei dor Friedenskonferenz auf eine feste Ankündigung der irischen Selbst regierung hinlveisen zu können, aber einflußreiche Kreise seien entschieden gegen die Gcwährnna von Home-rnle, solange sich Irland praktisch der Teilnahme an, Kriege entziehe, und verlangen aleichze'lia die Durchführung der Wehrpflicht. Gegen dieses Doppelprogramm erhebe aber die irisch« Exekutive die gewich'igsten Bedenken, da die Eiwfilhrnng der Wehrpflicht in Irland sofort Unruhen hervorrufen würde. Gin ncuer Allfchlag auf Ljcnin. Lripzin, 1l',. Oktober. Nach einer Meldung aus .kijev wurde in 5n»rKk auf Ljenin ein neues Vlttenchat verübt. Der Täter gehört zur Racheliga von Vitebsk, ist Reai. strntor des Informationsbureaus der Sovjvtpresse und heißt Dvmnctij. Desitzcnde Abgesandte vertreten werden sull. 4.) Es verlangt ohne Anpassung der Gesetzartikel 1, II und III vom Jahre 1?23 die vollständige staatliä>c Unabhängigkeit Ungarns Österreich gegenüber mit selbständiger wirtschaftlicher Einrichtung, mit selbständiger Armee und äußerer Vertretung und >oeist die Regierung an, diesbezügliche Gesehentwürfe zu unterbreiten, b.) Es verlangt, daß in allen unseren Institutionen die Voltsherrschaft zur Gel-tnng kommt und die Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechtes. Assram, itt. ülwder. lMgar. Korr.-Äureau.) 3ie ^'(Mrdueu'n dcr ^ranl.Pariei haben heilte dem Pra-sioenleu des kroatischen Eab^r sollenden Amraq „nter» lneik't! „Pl'r l3<»' fahren hat die lr^atische ^atio» ihre» Tlaal und damit ihr Necht der souveränen Telbst. desliinmunst lx'.qründet. Äiit diesenl ihrem siechte lr^l die sroalisci)l' ^iation in den Verband der habslmrcnschen Monarchie ein. ^>n dem an den Präsidenten Wilson qe» richtete,, ^riedcnsangeboi hat sich die habsburqische Monarchie offiziell auf den Ttandplmll der Freiheit lind der Gleichbereäiiissung ihrer Nationen gestellt und ihnen das siecht ix>r Teldstdestiinmung zuerkannt. In diesem AiMichlicke isl anerkannt, daß die Herrschast der einen Nation ül>cr die andere aufgehört hat und dem kroatischen ^olle steht der W<'g offen, daß es selbst über sein Schicksal entscheidet. Ta der lmgarisch-kroatischc Ausgleich vom Jahre 1^68 die Herrschaft dcr fremden ungarischen Nation iibcr die kroatische Nation bkdentst nnd dieser Ausgleich ein Hindernis für die Vc, aller kroatischen Bänder in einen freien, sl,»,> kroatischen Tlaat bildet, erachten es die unterfertigten Mgcmoneten der Ncincn Rechtspartei, die stets für dic Beseitigung des Ausgleiches, dem sie keine «esedlich» keil zuerkannte, gelämpsl haben, für noltt>cndig, das; der Tabor des Königreiches Kroatien, Tlavonicn nnd Tal-inaticn erklärt, das; cr den Ausgleich nicht anerlcnut nnd für das kroatische ^oll als ^ichl l,>erbindlich betrachtet »ild damit gleichzeitig d,uf der bevorstehen» deii Friedenskonferenz selbständig seinen Etaat und seine Interessen bertrilt. Tic ^nterfx'üantcn bitten daher, das Präsidium des Tabor aufzufordern, eine Tihung einzubernfen mit der Tagesordnung: Tisticrung des ungarisch-kroatischen Ausgleiches, Cyesepailitel l vom Jahre 18(i8, und Proklamiern!,g des freien, selbständi» gen kroatische!' Volles." — l^s folgen die Ui!,'rschrifiläumeauspirlcrin", Lustspiel vo-.l A. Möller und L. Lachs. Das Stück ist nicht außergewöhnlich bedeutend, ragt aber über viele seiner Galtung durch geschickte Handlung, interessante Charaktere und dnrch eine flüssige lind >mhige Sprache hervor und ist recht geeignet, einen Nbend aurogend und lurztueilig z,u machen. T«r Gegensah der mit Erfolg schauspielernden Frau und des bisher erfolg-lofen Schriftstellers, der äußerliche Erfolg, der zur inneren Umwandlung führt, das ist alles recht geschick! geinacht und anregend vorgebracht. Tazu ein wenig Thea-lerluft u,H spaßhaste Nebenhandlungen, das würzt und erheitert, ohne Anspruch auf mehr als Unterhaltung. Das Znsainmcnspiel >uar passend und flott, nur im letzten Alt, der auch von den Verfassern ctnias schlapper behandelt ist, wollten einzelne Auftritte lind Stichu-orte nicht stimmen. Für den etwas gedrückten „verhinderten Dichter" Neichcrb. berg fand der nen auftretende Herr Otto Stelze! viel Wärme und Farbe. Sein Auftreten ist sicher, seine Spruche klar und starrer Empfindungen fähia,. Wir find gespannt, diesen Darsteller auch einmal in einer dankbareren Rolle zu sehen. Als Hofschauspielerin zeigte Fr!» Rulf An. mut und Temperament nnd brachte ebenso di< verfolgie (Gattin loie das liclvnde Weib z» anschaulicher Darftel» linin. Farbi<7cr nnb inii mehr Liebe als die Hauptpe» sonei! sind von den Verfassern die schmückenden Nelicn» fissurcn gezeichnet. Den buminelwihigen Allerweltsonlel in Nöten. Wolters, gab Herr Direktor Seder mit fpru. dclndem Humor, breiter Behaglichkeit und sehr natürlicher Lebendigkeit; es war eine nngemein lelx'nswahre nnd einheitliche Gestall. Auch Herr von Preu wnßte den sclbstisäien, schmarotzenden Hausfreund und familien« schloälnicndcn Feind der Ehe in Maske und Spiel, Sprache und Gehaben entsprechend ..ruppig" und humorvoll zu gestalten. Mit kleinen alxr treffenden Zügen stalteten die Herren Bach mann lKöpptc), Rosenecker (Ober» spielleiter) und Berndt (v. Raschlm'tz) ihre Rollen aus. Der vornehme Rennstallbesiher sollte allerdings nicht nur durty den näselnden Ton gekennzeichnet werden; auch lieh er gelegentlich sHände in den Hosentaschen!) den feinen Ton vermissen. Mecht anmutig wußte Frl. Has linger die Else vorzuführen. In loenig bedeutenden Nollen waren die Herren Lein kauf, Burg und Stög er sowie die Damen Sandow und IockI aM auf ihrem Platz. — Das leider nur spärlich besuchte Haus unterhielt sich bei der heiteren Sache vortrefflich. Dr. Janker. - iSlovenisches Nationaltheater.) Nu»ic „Svet" ift ein solid gebautes Luftspiel, das m ergötzlicher Weise schll. dert, wie die Welt, d. h. der Klatsch, in einem bürgerlichen Heim Unheil und Velderl»en stiftet, bis endlich die Äe« wohner so vernünftig werden, dem bösen Gaist ein für allemal den Laufpaß zu geben und sich in ihre Abgeschiedenheit zurückzuvertricchen. Der Humor ist harmlos-, etliche Spitze» kitzeln wohl die Lachnerven, haben aber tveder die Kraft »och die Absicht, jemarüden zu ritzen, geschweige denn zu verwunden. Das Stück wirkt gelrnß belustigend, loenrl sich die unterschiedlichen Drolligleiten in beschleunigtem, Tempo aneinanderreihen; vornehmlich gereichte dies dem Schlußakte zum Vorteile, der eirrige ganz überflüssige Wie-derholungen bringt. In der gestrigen Aufführuna war der weibliche Teil des Personals redlich bemüht, dieses Tempo einzuhalten. Alle Damen waren rollenfest, cruch entwickelten sie genügend frisches, prickelndes Temperament nnd luaren bahor ihrer Aufgabe vollends gewachsen. Dah F^nru Bul5ekova die Hcrusrn-utte-r. die ihrer erwachsenen Tochter zu Liebe das stille Heim dem Weltzetriebe öffnet, ihre Rolle vorzüglich meisterte, ift bei dieser braven Dar-stellerin gamz selbstverständlich. Anu Iuvanova und Irma Pfeiffer, geb. Edle von Weiß, gibt im eigenen sowie im Namen ihrer unmündigen Kinder und sämtlicher Verwandten die höchstbetrtibende Nachricht vom Ableben ihres innigstgeliebteu Gatten, Vaters, Sohnes und Schwiegersohnes, des Herrn I k. k. Pos trat es Dr. Wilhelm Pfeiffer I Ritters des Franz-Joseph-Ordens usw. welcher nach langem, schwerem Leiden und versehen mit den Tröstungen der Religion | am 15. d.M. um halb 5 Uhr nachmittags sanft entschlafen ist. Das Leichenbegängnis des unvergeßlichen Dahingeschiedenen findet Freitag den 18. d. M. um 3 Uhr nachmittags vom Trauerhause, KarlovSka cesta Nr. 18, auf den Friedhof zum Heil. Kreuz statt, wo die provisorische Beisetzung erfolgt. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen werden. Kranzspenden werden dankend abgelehnt. Laibaoh, am 16. Oktober 1918. Städtische Beutattuagsanatalt in Laibach. .. ^>... ^.; .^ '!ir. 239________________________1588____________________________________17 Oktober 1918 Frl. Vern Danilova verkörperten zlvci Klatschbasen nut der erforderlichen Tofis von Zungenfertigkeit, wobei ihnen ihr dcgagiertes Auftreten sehr zustatten kam; einen Backfisch spielte Frl. Mira Da nil ova in der Art, wie sich eben derlei halbfertige, naive Menschlein zu gebärden pflegen. Die heiratsfähige Hallstochter fand in Frl. Garva -sova eine überraschend gute Vertreterin, was um so lieber festgestellt ux'rdcn soll, als Fräulein (Narvasova bisher nur in ganz klanglosen Rollen beschäftigt worden war. Wir halten dafür, dah sie, da sie Begabung mit Eifer verbindet, getrost zu größeren Aufgaben wird herangezogen werden tonnen. Die Rolle einer alten Dienstmagd loar bei Frl. Rakarjeva gut aufgehoben; Frl. V rhun -öeva führte sich in ihrer kleinen Partie als ein jugendlich dreistes Dienstmädchen gut ein. Unter den, männlichen Mitwirkenden steckte Herr Danes durch seine flinke Beweglichkeit einem jungen Musiklehrer sehr possierliche Lichter auf; Herr Strni » a hingegen war in der Rolle eines alten Pensionisten zu eckig und gestikulierte zu viel; man merkte ihm eben noch stark den Anfänger an. Auch sein Tlovenisch — halb Schriftsprache, halb Dialekt — war zu. weilen von störender Wirkung. Und nun Herr Danilo, der Träger der Hauptrolle I Herr Danilo hatte von seiner Partie vielleicht nicht ein Wort gelernt; dies dürfte im Laufe der Jahre zwar schon ziemlich oft vorgekommen sein, — aber gestern lietz ihn sogar die, Kunst, mit kecken, Schwünge über klaffende Gedächtnislücken zu voltigieren, gänzlich im Stiche. Für alle Stockungen, die sich in der gestrigen Aufführung unliebsam gellend machten, trifft ausschließlich ihn die Schuld. Was wäre dieser Matija Poventa für ein Prachtmensch geworden, wenn sich Herr Danilo als gewiegter Charakterdarsteller seiner mit Liebe angenommen hätte! So aber pfiff Herr Danilo gerade so auf die ganze Welt, das ist auf das Theaterpublikum, wie sein Luftsftielheld schließlich auf die ganze Welt pfeift! Indes ist es eine andere Frage, ob das Theaterpublikum immer geneigt sein wird, über derlei gänzlich unfertige Leistungen nur lächelnd die Achseln zu zucken und Herr:, Danilo verständnisinnig alles zn verzeihen ... Das Slo° venische Nationaltheater ist etwas anderes, als e3 das frühere Theater war, das gewissermaßen von der Hand in den Mund lebte; das Slowenische Nationaltheater erhebt Anspruch auf Bewertung als Kunftinstitut und an Herrn Danilo wird es liegen, daraus alle, aber auch alle Folgerungen zu ziehen! - Der Besuch >oar zufriedenstellend, das Pliblilum sehr beifallslustig. —n— — (Vinfonie-Konzert.) Für das morgen um halb 8 Uhr abends im großen Saale der Tonhalle zu Kriegs. Wohltätigkeitszwecken stattfindende Sinfonie-Konzert der ! Grazer l. u. k. Garnisonsmusik unter Leitung ihres Diri» ', genten Herrn Anton Edl. v. Zanetti zeigt sich rege j Teilnahme. Verlioz' „Phantastische Sinfonie" hat einen glänzenden Aufbau und ist von großer dramatischer Wir. ! kung. — Eintrittskarten in der Buch- und Musikalwnhand- ^ lung Kleinmayr u. Vamberg. ! ___...........------ ______ , »»» ; Verantwortlicher Redakteur i Anwn Funtek. 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