„/nihtit, W«hlßii», str M." «r. t»8. Sonntag K4. Oktober I8VS. VIII Jahrgang „Marburger Zeitunq" erscheint iede» Sonntag, Miitwoch nnd Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 si., halbjährig S si., viertellährig I fl. 50 ?ri für Zustellung Pan» monatlich 10 kr. — mit Postversenduug: s^anzjährig 6fl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2fl. Die ein Mal gespaltene Varmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 80 kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Die in» Han» Die Kaiserreise nach dem Oriente ^eht von Ofen auS und wird dem veröffentlichten Programme gemäß durchgeführt. Elne Zusammenkunft mit dem Könige von Italien wird itl sichere Aussicht gestellt ; ebenso spricht man von einem Besuche Roms; aus letzteren soll ins-besondere die Mutter des Kaisc S, Erzherzogin Sophie — dringen. Der Laibacher Landing wurde am 22. Nachmittags fünf Uhr geschloffen. Die überrtischuid schnelle Beendigung der Thätigkeit desselben, der eben noch über dit' Bildung des Königreichs Slovenien verhandeln wollte, scheint durch die lächerlich übertriebene söderolistische Färbung, die bis zur Beleidigung kaiserlicher Behörden auSartete, hervor gerufen worden zu sein ; Toman drohte auch der Regierung, weil fie dies gethan. Aus Dalmntiek werden nun immcr mehr Detailnachrichten bekannt, die solgcndermaßen l.iutkN: Cattaro. 21. Oktober. Eine Truppenkolonne unter Kommando i)eS Oberst Fischer hat gestern Abends ein Gefecht mit den Insurgenten l'.standen, welche mit bedeutenden Ver» luste»» zurückgeworfen wurden. 8'on den kaiserlichen Truppen wurden zlvei Mann leicht verletzt. Cerkvicc wurde entsctzt. Fort Dragal verpro-viantirt. Drei von den Truppen et r^S zurückgebliebene Marodeurs wurden von den Rebellen ermordet.' Zwei Gefangene. Hauptmann Thömel aus der Militarkanzlti Sr. Mtijestät lvurde durch den Schla.i eineS MaulthierS am Knie verletzt. Z.ira. 22. Oktober. Fort Dragal wurde entsetzt nach hartnäckigem Widerstande. Auf Seite der Truppen zählt man an 120 Todte und ^^ierwundete; es f^den fortwährend Zuzuge aus Montenegro statt. In Ungarn wurde der Abgeordnete Paul Rejner zum Minister teS Innern ernannt. Aus Sachsen berichtet man. daß daselbst die obligatorisch? Civilthe eingeführt werde; die Vorberathungen sprechen wenigstens dafür. Aus Spanien find die Nachrichten lächerlich widersprechend, die gegenwärtige Regierung versteht eben auch den Humbug -, so meldet eine Depesche vom 22. Oktober: Auf der ganzen Halbinsel ist die Ruhe her-gestellt, und Privatdepeschen berichten über daS und zwar nicht erfolglose Fortdauern deS AufstandeS. Die letzt« LandtagSfitznng. So lange der Landtag besteht, wurde mit keinem größeren Jntereffe eine Sitzung erwartet alS die vom 20. d. M.. in welcher ein so sehr in die Interessen Marburgs eingreifender Gegenstand, die Errichtung der Weinbauschule verhandelt werden sollte. Und wie arg sah man stch ent« täuscht; — n.'ch den Kommissionen, die schon früher vom LandeSauS-fchusse (allerdings unter Außerachtlassung deS BeiziehenS jener Abgeordneten, die hikfür daS meiste Interesse haben mußten) ab«^ehalten worden, nachdem derselbe wochenlang hin und her konferirt, nachdem Gutachten und Petitionen an den Landtag abgegeben worden, trat der SonderauS« schuß mit dem höchst salomonisch klingenden Wahrspruche dem Landtage entgegen: nun berathet selbst darüber und macht lvaS ihr wollt, wir geben Euch keinen Rathschlag. In der darauf folgenden Debatte waren eS besonders die Vier in Marburg ansäßigen Landtagsabgeordneten, welche nch aber selbst in zwei Parteien th'ilien. indem v. Kriehuber für die Pikardie und den Burgwaldantlieil, Dr. Prelog und Fr. Brandstetter für den Ratzrrhof. v. Feyrer aber für den Ratzerhof, eventuell Pikardie ein-standen; und was war daS Resultat, — d.iß nach dem Antrage deS Abg. Friedrich Brandstetter die Angelegenheit nochmals an den Ausschuß zurückkam, um von ihm einen bestimmten Antrag zu hören. Die Stim-tnung in der Bevölkerung ist hier darob eine etwas aufgeregte, weil enttäuschte, indem man glaubt, man werde sagen, »n der Nähe Marburgs ist keine passende Lokalität und man müsse nun weiter nach Süden schauen und in „Slovenien" die Kultur deS flovenischen WeineS lernen. 3a man sagt offen, wie so eS kommen konnte, daß unsere entschieden deutschen Abgeordneten sich am slovenischen Güngelbande führen ließen, denn man hatte sich hier schon so sehr in die Hoffnung hineingelebt, daß die Pikardie anempfohlen werde, nachdem der Abgeordnete für Marburg in der Die vier Mzjäger an den Äntony-Kssen. Aus s. Mövhausens Ntise vom Missisippi nach der Sttdsee. „Die Zivilisation schreitet mit Riesenschritten tvestwärtS," so hob einer auS unserer kleinen Gesellschaft an. der durch seinen Aeeent seine deutsche Abkunft verrieth. denn da wo vor dreißig Jahren noch der schwarze Bär und der Biber gejagt wurden, stehen heute Städte, und zwar znm größten Leidwesen der Trapper, deren Reviere zugleich mit denen der Indianer beschränkt werden. Bor z»vei Jahren traf ich oben am Missouri nahe den Konzil Bluffs mit ei:.em solchen verindianerten Trapper zusammen; seine Haare waren ihm unter Entbehrungen und Gefahren ergraut, aber Gewohnheit war ihm andern Natur geworden. Der Schlag der Axt im Urwalde war ihm ein Gräuel, und daS Herz blutete ihm, wenn er die Abnahme der BüffU in den grasigen Prairien und die Entvölkerung der Biberdörfer vor der andringenden Zivilisation wahrnahm. Mit einem Gemisch von Wollust und wehmüthiger Rührung gedachte er der Zeiten, lvo St. LouiS nur erst eine kleine Ansiedelung lvar, noch keine Dampfboote sich zwischen den gesälirlichen Ho^klippen aufgehäufter schwimmender Baumstämme de« Missisippi. und Missouri hindnrchwanden. und mir dem leichten Kanoe monatelang auf Strecken gereist werden mußte, d,e man jetzt in wenigen Tagen zurücklegt. Zu dieser Zeit also war eS in den ersten Tagen des JuninS, als der alte Pierre sich Mlt drei Kameraden in der Ansiedelung St. LouiS reisefertig machte. Sie waren alle vier Freitrapper, d. h. Trapprr. die nicht von den groben Pelzliandlungen engagirt sind, sondern unabhängig in den Wildnissen umherftreifen. Bibrr sangen, Bären schießen und alljährlich einmal in einem Boote. lvelcheS aus Mei an einander gebundenen, ausgehöhlten Baumstämmen bestellt, ihre Bellte den Missisippi oder Missouri hinunterflößen, ihre Maaren sclbst nach den nächsten Posten der Hand-lungShäuser bringen, und einen . höhrrn Preis erlangen, je nachdem sie nun gute Jäger sind und das Glück ihnen günstig war. Solche Frei-tapper brauchen nur wenig Mittel und wcnig Zeit um sich zu einer Jagdexpedition vorzubereiten. Ein Reitpferd für jeden, zwei Packpferde zum Transport von Munition, Biberfallen, ein Fäßchen Branntwein und ein guter Borrath von Tabak war die ganze Ausrüstung der vier Aben-teurer. DaS Bett, in Gestalt einer »vollenen Decke packte jeder unter seinen Sattel, und leichten Herzens wanderte die Gesellschaft am Missisippi hinauf, um zum Herbst in der Nähe der Fälle deS St. Antony in den kleinern Gewässern dem Biber und der Otter nachzustellen. Damals gab eS noch keme Fährboote, viel weniger noch Fährleute auf der von ihnen eingeschlagenen Route, und oftmals mußte ein breiter Strom mit Hülfe einiger trockenen Baumstämme durchschwömmen werden; doch näherten sie sich rasch dem obern Missisippi. Rock Island wurde passirt, Prairie du Chien blieb hinter ihnen zurück, und der Pepin-See war erreicht ehe der Sommer zu Ende ging. Von da ab mußte indessen eine andere Art zu reisen gewätjlt werden, denn die dort beginnenden hohen felsigen Ufer milchten daS Reisen mit Pferden fast unmöglich, und dann mußte das Terrain auch untersucht werden, um eine Stelle ausfindig zu machen, wo bei der Rückkehr im Späthcrbfte noch mit Erfolg Fallen aufgestellt werden konnten. In dem nächsten Dorfe der Chippeway-Jndianer gaben sie ihre Pferde auf, und tauschten dafür ein leichtes Kanoe und Pelzlverk ein. DaS Letztere, bestehend aus kostbaren Otter- und Biberfellen, nahm nur wenig RattM in dem von Birkenrinde gebauten Boote ein; daS ver-steckt gehaltene Fäßchen Branntwein wurde unter den Fellen verpackt, und als die vier Trapper ihr Boot bestiegen, schien dasselbe noch gar nichts von seiner Leichtigkeit verloren zu haben, und «al! willig jedem Rudtlschlage nach. Viel bessere Ruderer mag der Missisippi noch nicht gtsrlitn. und kräftigere Arme mögen daS Ruder noch nicht in die Finthen getailcht liaben. als da die Vier stromauswärtS zogrn. Die Strömungen vermeidend suchten sie die stillen Wasser am Ufer, und leicht flog ihr Kanoe vor ihren vereinten Ruderschlägen dahin, immcr den Fällen deS St. Antony entgegen. Die Mündungen kleiner Flüsse wurden untersucht, doch noch oline Erfolg, biS oberhalb deS Einflusses deS St. Peter in den Missisippi, da wo daS Getöse der großen Fälle ihr Ohr erreichte. Dort bemerkten sie, daß der Lauf eines aus dem Westen kommenden FlüßchenS gestaut war; sie folgten dem seichten Bett eine kurze Strecke lang, und entdeckten bald Biberdämme, wodurch ein kltines Thal ganz unter Wasser gesetzt war; frisch abgenagte Bäume, mehr aber noch die Wählerversammlung doch selbst sich dafür erklärt hatte, daß man schon die Meinung. Ratzerhof könne nur überhaupt vom slovenischen Abt^eord« neten empfohlen werden, allgemein aussprach. Man glaubte zu dieser Meinung umsomehr berechtigt zu sein, als man de» Vorschlag deS Ratzerhoses für ein Hintcrthitrchen hält, durch welchkS man die Weinbau-schule zunächst in Bezug aus ihre Eröffnung zu verschleppen strebe z denn wie lange wird eS dauern, bis die Bewillitjung zum Verkaufe vom Brne« dittiner-ördenSgenerale oder dem Papste dem Stiste Admont ertheilt wird, und wer weiß, ob dieselbe überhaupt rrtheilt und der Verkauf zu. gestanden wird, so daß man dann zwischen zwei Stülzlen zur Erde aefallen sich erst wieder aufraffen muß. nach neuen Objftten zu fahnden. Das ist eS. waS man hier t)efürchtet und waS eine solche iZnttäuschuNt; hervorgerufen. Bei der zweiten Verhandlung über den Gegenstand hoffen wir ein entschiedenes Vorgehen zu einem sicheren Ziele. Wir sind lveit entfernt, der Meinung zu huldlgen. daß persönliche Rücksichten maßgebend sein sollen und können, nur das Wohl der Sache. dtS Landes, der Stadt ist es, was uns zu dem Wunsche veranlaßt, daß man nicht etwa in cine Falle gerathe. ___________ Eine Reminiszenz Die Meisten unserer lieben Leser werden sich erinnern, daß daS Jahr 1811 einst als non plus ultra aller Wein Jahre gepriesen wurde — ihm folgte 1812 mit dem frühen und stiengen Winter. Nicht nur der Historiker weiß, daß am 17. Oktober jeneS für die große französische Armee verhängnißvollen Jahres der Winter und Rückzug auS Rußland begann, sondern auch ich erinnere mich noch dunkel, daß man mich von unserem (jetzt Haußner) Weintlartrn in Schloßberg bei kaum begonnener Lese in Pelz getjüllt wieder zurück in die Stadt brachte. Würmele Er-innerungen bietet daS Jahr 1834 — aber ihm folgte daS Allen noch kalt erinnerliche 1835, wo eiu grober Theil der Lese, und einer reichen Lese l durch Frost verloren ging — eS war eine arj^e Kalamität, an welche Heuer die Menge der durch Schnee und Stulm zerstörten und beschädigten Obstbäume und vor Allem die im tiefen Schnee begrabenen Hoffnungen einer gesegneten Weinernte erinnert. Meine Ausschreibungen im Jahre 1849 zeigen ein ..Wetter unter aller Kritik" auch nach dem guten Weinjahre 1846 und dies sührt mich auf dem Gedanken cinei möglich regelmäßigen derartigen Folgenreihe „eines frühen oder strengsn Winters nach einem besonders fruchtbaren Jalire" und lafse» mich 'ille fleißigen Oekonomen, welcbe genaue Auszeichnungen führen, freundlich auffordern, allenfalls ahnliche Wahrnehmungen mitzutheilen. I. O.H. TteiermArkifcher Landtag Neunzehnte Sitzung am 20. Oktober Unter den Einlaufen sind Petitionen der Gemeinden GnaS. Feld-dach u. f. w. solvie des kath. kons. Vereines in FahnSdorf auf Abänderung des g. 21 des Voltsschulgesetzes. R. v. Konrad reserirt über den Bericht deS Sonderausschusses über das Gesetz betreffs Ablösung der auf Grund und Boden haftenden Natural- und Geldgiebigkeiten für Kirchen, Pfarren und Schulen. An der Debatte betheiligen sich Dr. Schloffer. Baron Hammer. Heschl. Feyrcr. Rechbauer und Hermann, doch wird der AuSschußantrag angenommen; Dr. Langer legt sein Mandat zurück, Abg. Schuscha erhält Urlaub bis zum Schluß der Session. aus dem Wasser ragenden Biberwohnungen sagten ihnen, daß sie nun das Revier zu ihrer Herbstjagd gefunden hatten. DaS ganze umliegende Terrain wurde mit größter Vorsicht abgesucht, und zu ihrer Beruhigung und Freude fand sich nicht die geringste Spur einer Rothhaut. Um den Bälgen der Biber noch einen Monat WachSthum zu gönnen, wurde beschlosien so lange oberhalb der Fälle zu jagen, und ans der Rückreise dann die Biberrepublik auszubeuten. An einer trocken gelegenen Stelle wutde ein rundeS Loch gegraben, und da hinein wanderten die erbeuteten, so »vie die von den Chippetvays erstandenen Felle und Bälge, ebenso das Fäßchen Brannttvein. welches für die kalten Herbstnächte be-stimmt war. Die übelflüssige Erde ivurde sorgsältig ans Ufer getragen und ins Waffer geworfen, und die kleine Vorrathskammer so genau und Vorsichtig mit Rasen und Steinen überdeckt, daß selbst die feine Nase eines Indianers von dem Versuche Hütte abstehen müssen diese Schätze auszuspüren und auszugraben. Da die ganze Ladung zurückgeblieben war. und die vier Trapper nur das AUernothwendigste witgenommen hatten, so war das Kanoe auch viel leichter zu handhaben, und es gelang Ihnen liiS dicht an die Fälle vorzudringen. Die Fälle sellist wurden umgangen, d. h. das Kanoe wurde aufs Land gezogen, umgekehrt auf die Schultern genommen, an den Fällen vorbeigetragen, und da wo daS Waffer ruhiger floß, wieder hineingeschoben. Bei einem Fahrzeuge, welches auS Birkenrinde verfertigt ist, haben dergleichen Umgehungen nur wenig Schwierigkeiten, und bald ruderten sich die Abenteurer oberhalli der Fälle weiter. Sie hielten sich dicht am westlichen Ufer, und tie,mieden auf diese Weise die starken Strömungen der den Felsen zueilenden Wasser. Das schöne Biberdorf im Rücken wiffend. schienen sie nicht mehr so große Eile zu haben vorwärts zu kommen, und die Jagd im Walde war jetzt mehr ein Zeitvertreib als vortheilbringend. obschon eine Hirschhaul damals so gut wie baareS Geld war. Nach einigen Tagreisen, wiewohl nur wenig Meilen oberhalb der Fälle, wurden sie vom Appetit getrieben, und von Bequemlichkeit dazu aufgefordert früher als sonst ans Ufer zu gehen, um den Hunger durch ein geröstetes Stück Hirschfleisch und der Bequemlichkeit durch gemüthlicheS Hinstrecken ins Gras zu fröhnen. Der alte Pierre und einer seiner Geführten übernahmen für die Küche die Sorge, während Dr. Haffner referirt als Berichterstatter deS Sonderausschusses be-züglich des Ankaufes von Liegenschaften für die bei Marburg zu errichtende Weinbauschule. Der Sonderausschuß stellte folgende Anträge. Der Landtag wolle beschließen: a) Der vom LandeSausschusse mit Herrn Robert Pfrimer geschlossene Kaufvertrag über die sogenannte Pikardie wird unter Voraussetzung , seiner Revidirung auf Grundlage der erh^iltenen Genehmigung und feiner Ergänzung durch Einfügung deS Flächenmaßes und der genauen Bezeichnung der Parz llen der verkauften Realitäten genehmigt. b) Der Landesausschuß werde ermächtigt, mit dem Erben deS Grafen Heinrich Brandis einen Bertrag über den Ankauf deS BurgwaldeS abzuschließen, falls die Bedenken gegen die RechtSverhältniffe beseitigt tverden. e) Diese Käufe sind nur dann als endgiltig abzuschließen, wenn beide Realitäten sicher erworben werden können. mge-sehen. als die mit Angst ausgesprochenen Worte: „rette dich!" von oben herab die Ohren Pierre'S berührten. Büchse. Horn und Kugeltasche er-greifen und inS Kanoe lverfen lvar das Werk eineS Augenblickes, als bereits ein Nudel Indianer durch das Dickicht brach und mit geschwun-t,tnem Tomahawk auf Pierre losstürzte. Dem Kanoe einen mächtigen Stoß gebend, sich selbst zu gleicher Zeit hineinsckwingcnd. erreichte dieser die Strömung, doch mit Zurückiassung aller Ruder. Dieser Umstand lvar den Indianern nicht unbemerkt geblieben, und vier der vordersten stürzten sich mit wüthendem Geheul in den Fluß. Schnell hatte die Strömung daS leichte Boot fortgerissen, doch schneller noch folgten die Rothliäute nach; jeder Stoß brachte sie dem ruderloseu Fahrzeuge näher, und die am Ufer weit zurückbleibende Rotte stieß ein trinmphirendeS Geheul aus. Jetzt hob Pierre seine Büchse, es galt dem nächsten, der durch Untertauchen der Kugel zu entgehen versuchte; doch vergebens, sie zerschmetterte ihm den Schädel; noch einmal hob sich der Wilde hoch im Wasser und sank dann unter, nur einen blutigen Streifen auf der Oberfläche zurücklassend. Wüthendes Geheul tönte vom feriien Ufer tzerüber. nlit wüthendem Geheul anttvorteten die drei nach übrigen Verfolger; zwei derselben tvaren nahe dem Boot, und in demselben Augenblick als Pierre eine neue Kugel in den Lauf stoßen «volle, legten beide die Hand ans Boot. (Schluß folgt.) läufig auf 33.329 Gulden präliminirt, wonach die gesammte Realität bei einem Ankaufspreis von 70.000 fl. auf 102.329 fl. zu stehen käme. Wenn man den Preis der Aecker und Wiesen wegen der Nähe Marburgs sehr theuer mit 500 fl., den der Weingärten mit 700 fl. und den deS Waldes mit 200 fl. annähme, so fielen auf den Kaufpreis der Gründe 43.500 fl. und den der Gebäude 26.500 fl.. welch lehtere Summe um mehr als 15.000 fl. zu hoch ist. da die rekonstruirten Gebäude auf 59.800 fl. kämen, während die rekonstruirten Gebäude in der Pikardie auf 45.000 fl. kämen. Wollte man vom RaPerhof 20 Joch ü.500 fl. verkaufen, so würde de'selbe bei gleichem Flächenm^che allerdings nur um zirka 15.000 fl. theurer kommen, als die Pikardie und der Burgwald zusammen sammt Rekonstruttion der Gebäude. Hiebei kann nicht unerwähnt bleiben, daß auch im RaKkrhos die Schule allsogleich inS Leben gerufen werden kann, daß seine Weinlage und ihr Produkt bedeutend besser, die Salubrität wenigstens gleich, die Realität schöner, der Waldschaden nicht vorhanden und dort auch alle Sorten und Erziehungsarten gezeigt werden können, und überhaupt dort etwas Vorzüglicheres könne geleistet werden. Nachdem sich der Ausschuß ausgesprochen, daß er sich einen höheren Ankaufspreis deS RciKerhofS als 65.000 fl. nicht zu rechtfertigen getraue, kana er deshalb leider keinen Antrag stellen und muß die Entscheidung dem Landtage selbst überlassen. V. Kriehuber bestätigt die Richtigkeit deS der Pikardie günstigen Ur-theileS des Freiherrn von Babo, ebenso Baumgartner, der für diese Ansicht Ziffern in s Treffen führt. Dr. Prelog spricht gegen die Pikardie vom sanitären Standpunkte. Die Realität habe kein Trinkwasser, sei tief 'gcl<'gen, daS Objekt zerrissen. Wenn auch der Bericht sage, daß man 800 Schritte entfernt in einem Brunnenschachte guteS Waffer gesunden habe, so mache die Distanz eine kostspielige, die Güte deS Wassers beeinträchtigende Zusuhr nöthlg. Die feuchte Mulde, in der die Gebäude liegen, müsse durch einen 300 Klafter langen, daher kostspieli.,en Kanal entwässert werden. Dieses Wasser staue sich dann gerade in der Nähe des obgenanntcn BrunnenS. der folglich wasserdicht hergestellt werden müsse. Redner kennt die Gegend als Arzt und findet eS bedenklich, in eine anerkannt ungesunde Lokalität ein In-stitut zu plaziren. Wenn man von dem Ablassen der Teiche spreche, so werde Marburg gewiß dagegen sich aussprechen, denn diese geben der Stadt daS Eis und tra^^en dem Btsij^ r jährlich über 1000 fl.. daher diese Aequirirung gewiß mindestens 20000 fl. kosten werde. Mit der Trockenlegung der Teiche ist übrigens wenig genüßt. Der böse Winkel (so nennt der Abg. die Burgwaldparzelle) hat keinen rechten Lustzug, er wird von den Winden, die nicht hinkommen, nie gereinigt. „Meine Herren," sagt Dr. Prelog. „wir haben nicht das Recht. Einen Menschen krank werden zu lassen, wenn wir auch Millionen ersparen konnten." Redner befürwortet den Ankauf des viel günstiger situirten RatzerhofeS. Der Abg. Pfeifer spricht hier^iuf gleichfalls gegen die Pikardie aus SavitätSrüctsichten. Er spricht aber auch gegen den RaKerhof. weil derselbe zu theuer ist. Pfeifer kommt schließlich zum Antrage. eS möge eine geeignete Realität im Wege der Ausschreibung ausfindig gemacht werden. V. Feyrer spricht ebenfalls gegen die Pikardie in sanitärer Beziehung und vom Rentabilitätsstandpunkte, zumeist aber mit Rücksicht auf den UnterrichtSzwcck. Der Röderhof habe einrn größeren, weit besser kulti virten, der Stadt ebenso nahen Wiesen-, Obst- nnd Acker-Komplex und dieser sei nöthig, um jenen Viehstand zu halten, den die Kultur der Wein« gärten erfordere. Die Bodenlage derselben sei viel besser, die Qualität dcS Weines eine sehr gute und daS Gcbaüdc weit besstr zu adaptiren. weil kein zerstreutes Stückwerk. Redner ist also für Ankauf deS RatzerhofeS. wenn er um 70.000 fl. zu haben, wenn nicht, für die Pikardie, weil die Lösung der Frage nicht verschleppt werden dürfe. Dr. v. Wasserfall plaidirt für die Anträge deS LandeSauSschusses. welche präziser gesaßt sind, als jene des Sonderausschusses. Durch te^terc werde auch der^ Ankauf der Pikardie in die Ferne gerückt, während dies Nicht der Fall ist. wenn die Anträge des LandesauöschusseS angenommen werben. Graf Kottulinski spricht dem Ankaufe der Pikardie daS Wort: der Ratzerhof kann von den Admontern auch uicht so leicht verkauft werden, eS sei, wenn er sich nicht irre, die Einwilligung deS Papstes dazu noth-wendig, jedenfalls aber die Einwilligung der Ordensgenerale und diese sei sehr fraglich. Der Abgeordnete spricht daini mit Wärme dem Ankaufe der Pikardie das Wort; die grellen sanitären Verhältnisse, die Dr. Prelog vorgebracht, seien übertrieben und thatsächlich nicht vorhanden. Friedr. Brandstetter spricht ge,ten den Ankauf der Pikardie; gerade Dir. Baumgartner habe gesagt, daß die zerstrtUte Lnge der Gebäude die Disziplin erschwere. Das Urtljeil deS Fr. v. Babo sei nicht allein maß-gebend. Es sei seine erste Reise in Steiermark geivesen und er habe Ur-theile über den Weinbau gefällt, die entschieden zurückgewiesen werden müßten. Redner beantragt die Zurückweisung deS Gegenstandes an den Sonderausschuß zu neuerlicher Berathung und definitiver Berichterstattung noch in dieser Session. Dr. Graf kritisirt gleichfalls das Vorgehen deS Sonderausschusses, der eS sehr leichtgenommen und unterlassen hat, einen bestimmten Antrag zu stellen. Redner unterstützt den Antrag des Vorredners. Dieser Vei« tagungSantrag wird bei der Abstimmung angenommen. Dr. Rechbauer berichtet im Namen des Versassungsausschusses über den Antrag deS Abgeordneten Freiherrn v. Hammer Purgstall, lietreffend die Aushebung des Konkordates. Der Verfassungsausschuß beantragt: Der Landtag wolle beschließen: ..Indem der Landtag seine UeberzeuguNj^ ausspricht, daß daS mit dem Patente vom 5. November 1855 kundgemachte Ukbereinkommen mit dem heil. Stuhle (Konkordat) mit den unveräußerlichen Soilveränitätsrechten deS Staates unvereinbar und dessen Rückwirkung auf das Land von den nachtheiligsten Folgen ist. stellt der Landtag auf Grund des 19 der Landesordnung an die Regierung daS Ersuchen, ehemöglichst den Entwurf eines Gesetzes dem ReichSrathe zur verfassungsmäßigen Behandlung vorzulegen. durch welches daS Patent vom 5. November 1355 insoferne dessen Bestimmungen nicht bereits durch die Staatsgrundgesetze unl) die sonstigen im verfassungsmäßigen Wege erlassenen Gesetze aufgehoben sind, aufgeljoben und die in diesem Patente berührten Gegenstände, insoweit sie zur staatlichen Gesetzgebung gehören, verfassungsmäßig geregelt werden." Dr. Rechbauer gedenkt bei dieser Gelegenheit der 460 Petitionen, welche in dieser Hinsicht an den ReichSraht gerichtet worden sind. Rech« bauer gedenkt weiterS des Abg. Mühlfeld und dessen energischen Antrages auf Aufhebung deS Konkordates. Diefer Antrag wäre aber kaum durchgegangen. Abg. Hermann spricht dagegen, führt Mögliche« und Unmögliches in s Feld, nennt daS Konkordat eine liberale That. und die Czechen. die eS nicht ankämpfen, ein politisck reifes Volk. Bei der namentlichen Ab» stimmung wird der Antrag deS Ausschusses mit allen gegen eine Stimme angenommen. Zwanzigste Sitzung am 22. Oktober. Aufgelegt wurde heute daS Gesetz zur Regelilng der Einrichtung, der Erhaltung und des Besuches der öffentlichen Volksschulen. Der Landeshauptmann macht die Mittheilung, daß laut Zuschrift der Regierung die Session über den 30. Oktober nicht verlängert werden könne, und setzt daher den 30. Oktober alS den letzten SitzungStag fest. Dann bemerkt Graf GleiSpach, daß noch über 16 Vvilagen. worunter sich sehr ivichtige befinden, der Erledigung harren. Unter den Petitionen befindet sich eine deS deutschen Demokraten-Vereines. betreffs deZ objektiven Verfahrer'S in Preßsachen. Baron Hammer und Genossen bringen einen Antrag ein. dahingehend: „daß jene Landtagvabgesrdneten. welche fünf Sitzungen ohneUr-laub oder gegründete Entschuldigung nicht besuchen und eine Aufforderung des Landeshauptmanns, bei den Sitzungen zu erscheinen, durch acht Tage uuberücksichtig lassen, ihres Mandates verlustig M betrachten sind. WeiterS sollen nach e^iesem Antrage die Diäten nur gegen Präsenzkarten. die bei jedem Erscheinen in der Sitzung vertheilt werden, auszubezahlen sein. Dr. Joseph v. .Kaiserfeld begründet seinen Antrag auf HeriuSgabe einer Landtagszeitung, dieselbe soll der Weitläufigkeit der stenographischen Protokolle ausweichen, und w .hrh itSgetreue, allen Tendenzen ausweichende Berichte bringen, auch s^ll sie in slovenischer Sprache ausgegeben werden. Der Antrag wird dem Verfassungsausschusse übergeben. Dr. v. Stremayr berichtet uameus !)eS Sonderausschusses über die Vorlagen des Landesausschusses, betreffend die öffentliche Armenpflege. daS Armenhalbperz.^nt. den LandeSkulturfond und die Errichtung von Siechen-und Armenhäusern. Der Reserent gibt in beredter Weise der Bedeutung der öffentlichen Armenpflege Ausdruck, und kennzeichnet dann kurz die Unterschiede zwischen den Anträgen dcS LandesauSfchusseS und deS Spezialkomite». Abg. Wannisch will die Kosten für Kranke nicht den Bezirken aufgewalzt wissen; wenn die Kosten des stehenden HerreS vermindert mären, würden die Bezirke, die schon überbürdet sind, etwas thun können, so aber sind sie eS nicht im Stande. Im selben Sinne, nämlich daß die Kosten dem Lande übertragen werden, spricht Dr. Schloffer und Rechbauer ; M. v. KaiserSfeld ist gegen die Vertagui^g; Dr. Rechlzauer spricht insbesondere dagegen, daß eine Reihenfolge der Beköstigiing der Armen bei den Einwohnern deS Dorfes eingehalten werde, dadurch sei der Arme schlechter darau als ein Sträfling. Konrad Seidl spricht für den Antrag Wannisch. Oskar Schmidt meint, man solle den Be^rk umsomehr bei der Armenpflege in Anspruch nehmen, als derselbe in Schulsachen weniger in Anspruch genommen wird und diesfalls das Land bedeutende Kosten treffen. Elienso spricht Pairhulier für Belastung der Bezirke: Endlich wird nach einiger Unterbrechung beschlossen, den Antrag des Ausschusses den Bezirksvertretungen zur Abgabe ihrer Äußerungen zu übermitteln. (Schluß folgt.) Vermischte Nachrichten. (Keine S t e m p el st r a f e n mehr.) Wir haben oftmals unsere Stimme dagegen erhoben, daß doch nicht gleich Jedermann, wenn er auS Unkenntniß einen zu geringen Stempel gebraucht, dafür allsoglelch bestr.ist wird. Endlich soll Adl)>lfe geschaffen werden. DaS Stempclge-bührengesltz soll nun einer gründlichen Abänderung unterworfen werden, um binsichllich der abnormen Zahl von Stempelt^ebrechen. welche derzeit nach Millionen zählen, ein wirksames Gegenmittel in'S Leben zu rufen: DaS Finanzministerium hat sich diesfalls mit den anderen betheiligten Ministerien dahin inS Einvernehmen gesetzt, daß in Hinkunft bei den Einreichungs Protokollen die Zulänglichkeit der Stempel geprüft, und zu gerin.le gestempelte, oder ungestempelte Eingaben und Beilagen, insoferne sie nicht die Stempelfreiheit genießen, sosort zur Ergänzung zurückzulveisen. und nicht wie bisher gleich Stempelstrasen zu diktiren sind. Durch diese Manipulation entfallt auch der ErgrciferSäntheil. welcher alljährlich eine ansehnliche Ziffer repräsentirt und dem Staate bei Uneinbringlichkeit der Geiiühren zur Last fallt. Es ist ohnedies selbstverständlich, daß Jedermann den richtigen Stempel nimmt, wenn er ihn kennt. G. Z. (E i s e n b a hn w a g g o n s als Wohnungen.) Zur Bestäti-gung der großen WohnnngSnoth in den nntern Klassen in Wien dient der Fall, daß .die Kaiserin Elisalieth Westbahn vor einigen Tagen mehrere ausgemusterte Frachtenwaggons verkaufte, welche von unbemittelten Tag-löhnern in Kompagnie erslanden lvurden. Dieselben wollen sich diese transportablen Hütten zu Wolmungen adaptiren und zwischen der Schmelz und dem neuen Grunde ausstellen, zu welchem Behufc sie bei der Ge-meindc FünfhauS die nöthigen Schritte eingeleitet haben. (Ha. welche Genauigkeit.) Im Wiener AmtSblatte finden wir eine Kundmachung des Bezirksgerichtes Pögslall. welches zur ösfent-lichen Kenntniß bringt, daß daselbst seil mehr als 30 Jahren das Ber mögen des Renner Leopold aus Laaß. bestehend in vier Kreuzer baar in Verwahrung erliegt, und alle Jene, die aus dieses Vermögen aus irgend einem RcchtStitel Anspruch mach n wollen, auffordert, „die dieslälligen Ansprüche binnen einem Jahre und 45 Tagen so gewiß darzuthun, widrigenS dieses Depositum als caduc eingezogen würde." Da wird der Staat jedenfalls davon fett werden! (Ein altes Weib von Schweinen a u s gef r e s s e n.) AuS Foltizein meldet daü rumänische Organ „Trempetta". daß daselbst Schweine am hellen Tage auf offener Straße ein armes altcs Mütterchen angefallen und buchstäblich aufgefressen haben. Die Anzahl der in jener Stadt wild umher laufenden Schweine. Büffel und Kühe ist schon so groß, daß Frauen eS nicht mehr wagen, die Straßen zu betreten. (Sieben Franziskaner assentirt.) In Schwatz fTirol) wurden jüngst 7 Franziskaner afsentirt und zur Fortsetzung der Studien beurlaubt, so daß sie auch auSgeweiht und als Fcldkapläne verwendet werden können. Bei der großen Zahl ist eS daher evident, daß nicht alle derart assentirten Geistlichen zu dem Frlddienste beigezogen werden müssen, da nicht eine gleich große Anzahl Feldkapläne benöthigt wird. Murdurger Berichte. Marburg, 23. Oktober. ^einlese.) Wie wir schon letzthin erwähnt, waren die ersten Verzweiflungsrufe über das schlechte Wetter verfrüht; wer gewartet, wird einen sehr geringen Schaden haben, denn selbst der in der Nacht vom 22. auf den 23. eingetretenen Nachtfrost, der in der Stadt Eis erzeugte, hat nur in den niederen Lagen der Weingärten die Trauben getroffen -, die letzen Regen haben den Schnee ganz beseitigt, und das hoffentlich schöne Wetter läßt nach dem unangenehmen Intermezzo eine fast ebenso gute Lese erwarten aiS früher g hofft wurde. (Lynchju st i z.) Auf dem heutigen Wochenmarkte wäre eS einem Wulftdiebe saft schlecht ergangen ; selber wurde durch die Speckhändler arg bthandelt. und nur die Dazwischenkunst deS Stadtwachtmeisters befreite ihn; er entkam, doch kennt man seinen Namen; d'e Speckhändler fielen nun über den Wachtmeister her. und es wäre, wenn eine herbei-gerufene Militärpatrouille wirtlich eingegriffen hätte, vielleicht zu einem argen Auflaufe gekommen; so begnügte man sich mit den Namen der Utbelthäter, die später vor Gericht zitirt werden. (Unglücksfälle.) Die Eröffnung der Gruben zum Zwecke deS Legens der GaSröhren hat in Folge der schlechten Beleuchtung bei den-selben schon mehrere unbedeutendere Unglücksfälle veranlaßt; so auch fiel gestern vor dem Rathhause ein hiesiger Bürger in einen solchen Graben und brach sich den Fuß. — (Theater.) Die Polse: „Geld. Geld, Geld" von Kaiser, wurde hier schon öfters ausgeführt und beruht auf der Komik des Herrn Rumpler (Rotter jun.) und Tratschberger (Zöllner); beide lösten ihre Aufgabe sehr gut. besonders gefiel ersterer; Herr Friedrich schien seine Rolle nicht gut inne gehabt zu haben; Frl. Rheinfelden sang ein Kauplet mit zwar schwacher aber angenehmer Stimme. Geschäftsberichte. Marburg, 23. Oktober. lWocheu markt sberi cht.) Weizen si. 4.50, Korn fl. 5.-. Gerste fl.v.— , Hafer fl 1.90. Kukuruh fl.2.90, Heiden fl. 2.80. Hirsebrei» fl. 4.20. Hirse fl. 0—, Lohnen fl. 0.—. Erdäpfel kl. 0.90 pr. Meyen.Rindfleisches, Kalbfleisch ZS, Schwemfleisch jung 26 kr. pr. Pf. Holz, hart 30" fl. 10 50. 18" fl. 5.40. weich 30" fl. 0.»--, 18" fl. 4.65 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.60, weich fl. 0.50 pr. Metze« Heu fl. 1.40, Stroh, Lager« fl. 1.20, Streu- fl. 0.S0 pr. Centner. Eingesandt. An die hschverehrten Bewohner Marburgs! Für die vielen auch im letzten Jahre wieder uns gewordenen Auer-kennungen herzlichst dankend, erlauben uns darauf aufmerksam zu machen, daß nach k. k. Professor Heller an der Wiener Klinik nur unsere Wilhelmsdorfer Malzextrakte, Malzextrakt Bonbons. Malzextrakt Choko-laden echt und daher nur diese in allen jenen Krankheiten und Schwächezuständen, in welchen der Organismus die gewöhnlichen Nah-rungsmittel nicht mehr verdauen kann und daher abzehren müßte — auch gerne als wohlschmeckender Ersatz des schwer verdaulichen Leber-thranes — also insbesondere bei Brust-, Lungen- und Halsleiden mit Erfolg anwendbar sind. Wir bitten daher unsere Wirklichen Malzextrakt Erzeugnisse nicht mit anderen zu verwechseln, die nur fälschlich diesen Namen führen. Indem wir noch anzeigen, daß wir von unseren Fabrikaten wie bisher Lager halten in Marburg bei F. Kolletnig, Tegetthoffstraße. bitten um weiteren gütigen Zuspruch und zeichnen hochachtuugsvollst Wilhelmsdorfer Muhproduktm-Fabrik von Aug. Jos. Küfferle St Eo. (Wien.) HUuuasodiasii > M«äorl»xo voll (SOI Wlieeler & Wilson und Elias Howe, New-York für X&rnten, Krain und Steiermark bei Ilcolant Holler in Harburg, Ilerrengasse 112, 1. Stook. 5 Jahre Garantie. Unterricht gratis, lllaschlnenzwlrn« ladcln etc. zum Original-Preise. Tlie Queen, Nähmaschinen für kleineren Hausbedarf, 30 fl. @iit (ftetoofb; eine mit 3 Emmern, Heller, 93obcn, 2öafd)fud)f zu vermieden: ipernngaffe Nr. 112. Rath «nd Hülfe für Diejenige«, welche an Gesichtsschwäche leiden und namentlich durch angestrengtes Studiren und angreifende Arbeit den Augen geschadet haben. Seit meinen Jugendjahren hatte auch ich die leidige Gewohnheit, die Stille der Nacht wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Sowohl hiedurch, als dnrch viele angrei-sende optische und feine mathematische Ausführungen war meine Sehkraft so sehr geschwächt, daß ich nm so mehr den völligen Verlust derselben befürchten mußte, als sich eine fortwährende entzündliche Disposition eingestellt hatte, welche mehrjährigen Verordnungen der geschicktesten Aerzte nicht weichen wollte. Unter diesen betrübenden Umständen geling es mir, ein Mittel zu finden, welches ich nun schon seit 40 Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge gebrauche. ES hat uicht allein jene fortdauernde Entzündung vollständig beseitigt, sondern anch meinen Augen die volle Schärfe und Kraft wiedergegeben, so daß ich jetzt, wo ich das 75ste Lebensjahr antrete, ohne Brille die feinste Schrift lese und mich, wie in meiner Jugend, noch der vollkommensten Sehkraft erfreue. Dieselbe günstige Erfahrung habe ich auch bei Ander» gemacht, unter welchen sich Mehrere befinden, welche früher, selbst mit den schärfsten Brillen bewaffnet^ ihren Geschäften kaum noch vorzustehen vermochten. Sie haben b.i beharrlichem Gebrauche dieses Mittels die Brille hi»weggeworfen und die frühere natürliche Schärfe ihres Gesichts wieder erlangt. Dieses Waschmittel ist eine wohlriechende Essenz, deren Bestandtheile die Fenchel-pflanze ist. Dieselbe enthält weder Vrsstiea noch ^»rvotivu, noch metallische oder sonstige schädige Bestandtheile. Die Bereitung der Essenz erfordert indessen eine ver-wickelte chemische Behandlung, und ich bemerke daher, daß ich dieselbe seit längerer Zeit in vorzüglicher Güte vou dem hiesigen Chemiker, Herrn ApothekerGeiß, beziehe , derselbe liefert die Flasche für 2 fl. Oe. W., und ist gern erbötig. dieselbe nebst Ge-brauchsAnweisuug auch auswärts zu versenden. Ich rathe daher den Leidenden, die Essenz von hier zu beziehe», indem eine solche Flasche auf lange Zeit zum Gebrauche zureicht, da nur etwas Weniges, mit Flußwafser gemischt, eine milchartige Flüssigkeit bildet, womit Morgens und Abends, wie auch nach angreifenden Arbeiten, die Umgebung des Auges befeuchtet wird. Die Wirkung ist höchst wohlthätig und erqui-ckend, und erhält und befördert zugleich die Frische der Hautfarbe. ES wird mich erfreuen, wenn vorzüglich Denen dadurch geholfen wird, welche bei dem rastlosen Streben nach dem Lichte der Wahrheit oft das eigene Licht ihrer Augen gefährden und einbüßen müssen. Vielleicht kann auch durch den Gebrauch dieses Mittels das leider in der jungen Welt so sehr zur Mode gekommene entstellende Brillentragen vermindert werden, da dieses in den tneisten Fällen die Augen mehr verdirbt als ver-bessert. Brillen können nnr einer fehlerhaften Organisation des Auges zu Hülfe tom-wen, aber nie gesunde oder geschwächte Augen stärken und verbessern. a. d Elbe. vr. No^OrsIiaasen. Ein Lehrjunge (682 sür eine Schneiderei, vom Lande oder von der Stadt, wird ausgenommen. Jener muß wenigstens 13 Jahre alt sein. Näheres im Comptoir d. B. NMchc »od chiMchl VI>< « «Mm» Idos-IUmm empfiehlt zur gütigen Abnahme 684^ ' Conditor vis-»-vis Hotel Mohr. Gesucht wird ein bequemer Keller. Anzusragt» Hauptplatz Nr, U1. Handlung Eck der Dcmgass-, Dr. ?atti80Q's das bewährteste Heilmittel gegen Gicht nnd RheumatiSmu» aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kops-, Hand- und «niegicht, Gliederreißen, Rücken- nnd Lendenweh u. s. w. In Paketen zu 70 kr. und halben zu 40 kr. bei Ioh. Merio in Marburg. <661 Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. «ilzitge. Personenzüge. Von Wien nach Trieft: Ankunft 1 Uhr 59 Min. Nachmittag. Ankunft 8!!. 8 M. Früh. 8 U. 44 M. Abends. Abfahrt 2 Uhr 2 Min. Nachmittag. Abfahrt 8 „ 20 „ „ 8 „ 56 „ „ Von Trieft nach Wien: Ankunft 2 Uhr 37 Min. Nachmittag. Ankunft6 U. 10 M. Früh. 6 U. 55 M. Abends. Abfahrt 2 Uhr 40 Min. Nachmittag. Abfahrt 6 „ 31 „ „ 7 „ 7 „ „ Gemischte Züge. Von Mürzzuschlag Bon Adelsberg nach AdelSberg: nach Mürzznfchlag: Ankunft 1 Uhr 6 Min. Nachmittag. Ankunft 12 Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt 12 Uhr 40 Min. Nachmittag. Htärntner-Züge. Personen. Gemischte. Nach Villach Abfahrt 8 U. 45 M. Früh. Nach Villach Abfahrt 2 U. 50 M. Nachm. (694 Von Villach Ankunft 6U. 32 M. Abends. Von Villnch Ankunft 11 U. 56 M. Vorm. Mit einer Beilage. Verantwortliche Redaktion, Kirnet und Verlag von Eduard Ianschip in Marburg. Beilage z^Rr. 128 der „Marburger Zeitung". (evo N<«e Sendung! Echt amerikanische Nühmaschinen von das ZtoQ plu» ultr» zum Familien Gebrauch und süi Gelvcrbetreibendt. wie auch «Zv Festem jÜreis pr. Ltiielc »ammt aNvli Apparaten A. KV. zu habe» b«i ASSVL IWOrdarG, öursplat? 2. Rr. 44S8. Kundmachung, («77 kvmi. praktisodvr ?advar2t, Vis», St»üt, So»srx»»»O Ikr. S. Hochgeehrtefttr Herr Doktor! Stit mehreren Jahren ist mir der Gebrauch JhrtS heilsamen I^natharin-Mundwassers Sediirfuiß gevorden. — Mehrere Dupend Waschen werdkn bei mir verbraucht, daher ich daS wahre von dem flefälschten leicht zu unterscheiden verstehe und nur in den angezeinten^ Niederlagen zu beziehen suche. — va ich jedoch neulings aus einer der angezeigten lliederlaaen ein höchst verdächtiges Änatharin-j MnnöVajser erhalten nno ähnliche Verdächtignnaen iiber mehrtte MederlaHen vernommm habe, so bin ich seit der Zeit gesonnen, das^ besagte I^natharin - Mnndwaffer au» der Urquelle zu bmehen. und wende mich hiemit an hochgeehrtesten Herrn Doktor als Erfinder und^ Patent Inhaber, mit der Bitte: qeruhen mir gefalliqst mit unwehender Post zehn glaschen eigenen Anatharin MundwafferS gegen Postnach-nähme wohlversehrt zukommen lasten zu wollen. Lisowee, 4. Februar 1869. (32 Verbleibe mit ausgezeichneter Hochachtung ergebenster Diener Franz Borysttiewiez, ^iso Pfarrer zu Lisowre in Talizien, Post Tluste. S» haben in: Marburg bei Herrn Bancalari, Apoth.. K. Kolletntg und in Tauchmann» Kuiisthandl.; Cilli bei CriSper, in Z^aumbach» und in Rauschers Apoth.; Sauerbrunn in der Apotheke. Radkerslurg I. Weitzinger-, Mureck dei Kualer ck Merlat; WaraSdin in A. Halter» Upotheke . Luttenberg bei R. Wilhelm; Rohitsch in Krisper» Apotheke; Windisch-Graz in Ammerbacher» Apotheke und bei I. Italigaritsch; Ti! ffer in der Apotheke; Windisch. Land»berg in Baßnlik» Apotheke. E» ist zwar schon mehrmal da» Verbot betreff de» schnellen Kahren» über die hiesige Draubrücke iu Erinnerung gebracht worden, da aber diese» Verbot noch immer und ost mulhwilligerweise außer Acht gelassen wird, so findet da» Stadtamt über itr-suchen der hiefigen t. k. Bezirk»hauptmaunschast in Vertretung des k. k. Straßen- und Vracken-Aerar» vom 27. September d. I. Nr. 360 v, um dem für den Bestand der Draubrücke schädlichen Schuellfahren auf derselben endlich Einhalt zu thuu, es für nöchig, das Trab-, Galop- und EarrieresKahren über die hiefige Draubrücke neuerlich zu untersagen. Diejenigen, welche sich iu Hinkunft beigehen lassen sollten, dieses wiederholte Verbot zu übertreten, werden nach dem Hierwegen bestehenden Gesetze strengstens bestrast werden. Stadtamt Marburg am 12. Oktober 1369. Der Bürgermeister-Stellvertreter: Stampfl. lN Ich beehre mich, dem geehrten Publikum von Marburg die ergebene Anzeige zu machen, daß von nun an die Aufnahmen meinem photsgraphischt« Tal»« in Hrn. Stich!'« Gart«« witder «nnnlnbrochen stattfindm werdtn. Um den künstlerischen Anforderungen bestens zu entsprechen, habe ich den ersten Operateur deS berühmten Pariser AtrlierS Charles Reut-linaer, Herr«, Ferdinand Ectel, für mein Atelier gewonnen, welcher alles ausbieien wird, den Anforderungen eineS geehrten Publikums bestens zu entsprechen. Aufnahmen täglich von V bis I» und von I bis « Uhr. ^ Nolkman«, 579 Besitzer der I'otograüv karigiellus von Graz. Da« Neneste! K. k. ausschl. priv. iAaad- md Vchchtspasta). Diese Pasta überbietet alle bi» jetzt bekannten Schönheitsmittel der Haut; ihre vorzüglichen Ingredienzien uud öligen Substanzen verhindern das Vertrocknen und Spriimen der Haut, geben derselben eine dauerhafte sammtartige Weiche, durchsichtige und blendende Weiße und ersetzt voll-kommen die Seife. — Preis: K fl. KV kr. 20S Alleiniges Hanptdepot in Marburg bei ?. KollGtatU. Vom I. November l. I. angefangen und tvährend der Winter-Saison werden zu den zwischen Wien und Urieft verkehrenden Eil« zügen wie im Borjahre auch Fahrkarten II. Ela^e ausgegeben werden. (6S0 Wien, im Oktober 186S. Die General«Direktion. 668) Saniit»U b i A. kaiolimszfsr, Konditor, vl«»ä»vls »Hotel Mohr". ^ '7'L^ ____Ans» »rtitilt Nach k. k. P'»s. an der Wiener Klinik allein echt. Gegen Schwäche, Brust-, Lungen- und Halsleiden. («reise: V, GlaS 75 kr. V, GlaS 50 kr.) „Da «8b Anerkennuna: wohtthuend f Kolomea. r echter Malz-Eztrakt allgemein als sehr vrnstleidende bekannt ist, so- »c. Hauser zu bot I'. L!^oNvti»ix, VoxvttkoiktrWzss. WilhelmSdorfer »»> Aig. I«s. Atsserle «r l«. (Wien.) I^NUS? Ls?tlUe» (6S4 kemii'». Iiii»I>ei>IiIei8 Lrtlwws. Der Gefertigte erlaubt fich dem geehrten Publikum bis ergebene Anzeige zu machen, daß er Sonntag den 2K. September das Gasthaus „Reu-Amerika" vormals TeuselSmühle Täglich frische Treben» Bormittag von 8—10 Uhr und Nachmittag von 3—b Uhr pr. Startin 4 fl. S0 kr. ZI»I» »Zxiralit, allgemti» alt der Beste anerkannt. Pr. Masche 60 kr., z« bekomme» i« Th Götz' vrmchau». Ein Gasthaus auf einem guten Posten ist sammt der ganzen Einrichtung billig zu ver-kaufen. Näheres im Comptoir dieses Äattes. (693 Nr. 13922. (632 Gzekutiv« NealitSten'versteigerang. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Handelsleute Scheikl ^ Klaus die exek. Versteigerung der dem Josef Schneebncher gehörigen, gerichtlich auf 6750 fl. geswäj^ten Realitätenhalfte E. Nr. 232 aä Stadt Marburg bewilligt und hiezu drei Tagsatzungen u. z. die erste auf den S. November, die zweite auf den 3. Dezember 1869. die dritte aus den 7. Zäuuer 1870. jedesmal Bormittags von 10—12 Uhr in der hiergerichtlichen Amtskanzlei mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbtetnng nur um oder über den Schätzungswerth, bei der dritten aber auch unter demselben hintangegeben werden wird. Die Lizitatlonsbedingniffe, wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein IV'^/gBadium zu Händen der Lizjtationskommis-sion zu erlegen hat. sowie das Schätzungsprotokoll und der Grundbuchs« Extrakt, können in der diesgerichtlichen Registratur eingesehen lverden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 9. September 1869. Ein Fränlein, welches deutsch und slavisch spricht, wünscht bei einem älteren Herrn oder einer älteren Dame alS Wirthschafterin in Marburg oder deffen Umge- eröffnet, und wird eS sich angelegen sein lassen, seine?.1'. Gäste bestens bung unterzukommen ; dieselbe sieht mehr auf freundliche Behandlung zn bedienen. Hochachtungsvoll alS Höhe der Entlohnung. (696 622) «lkoset Auskunft bei der Redaktion dieses Blattes.