Nr. 151.                                            Dmmcrstag, 5. Juli 1894.                                Jahrgang 113.
Mbacher
Zeitung.
Pliinnmcratlonöprelt!:  Mit Postversendung:   gaüziährla st, 15,  halbjährig  st. 7'5U.  Im Comptoir:
«nüzj.ihvin  st li,   hall'iahrin si, 5 5>n,   Fiir die Zuslelliinn ins Hc>l!« nanzjcilirin st, l, — InsertionügebUr:  Wr
lleine Inserate bis z» 4 feilen L5> lr,, größere M Zeile <! lr.;  bei öfteren Wiebflholimgril per Zeile 3 lr.
Die «Laib. geit.» erscheint täglich, mit «usnahme dei Sonn- und Feiertage, Die UdmwittrattlNl befindet sich CongresLPlay Nr. L, die Mdaltlou Vnhnhofgafsc Nr, 15, Nprechslundcn der Redaction von 8 b<5 li Nhr vormittag«. — Unfranlierte Briefe weiden nicht aiMnomineu, Maiiuserlpte nicht zurückgestellt.
Amtlicher Weil.
Gesetz  vom  16. Juni  1894
betreffend Gebüren-Erleichterungen  für  Darlehen  und Subventionen znr Wiederherstellung der dnrch die Reblaus (l^I^!Iox6i-a vn8»alrix)  zerstörten Weingärten.
Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes finde Ich anzuordnen wie folgt:
§ 1. Wenn durch das verheerende Auftreten der Neblaus (?K^Il0x6ra vastati'ix) in einer Gemeinde die Weingartenbesitzer in eine zeitweilige Nothlage gerathen sind und von Bezirken, Gemeinden, Sparkassen, Anstalten oder anderen juristischen Personen zur Wiederherstellung der zerstörten Weingärten Darlehen oder Subventionen ertheilt werden, wird die Regierung ermächtigt, Gebüren-Erleichterungen in der Weise zu bewilligen, dass von den aus diesem Anlasse auszustellenden Schuld- uud Lüschungsurkunden, soferu nach Scala II sammt Zuschlag nicht eine mindere Gebür entfällt, nur die feste Gebür von 50 kr. von ledem Vogen, für die übrigen, hierauf bezüglichen Nechtsurkuuden, Eingaben und bücherlichen Eintragungen aber keine Gebür erhoben wird.
tz 2. Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes sind kleine Minister der Finanzen und des Ackerbaues betraut.
Wien am 16. Juni 1894.
Franz Joseph m. p.
Windisch-Grä'tz m. p. Falkenhayn m. p. Plener m. p.
Nichtamtlicher  Meil.
Der Guadenact des deutschen Kaisers.
Die am Tage des Leichenbegängnisses des er-wordeten Präsidenten Frankreichs, Herrn Carnot, er-^lgte Begnadigung der zwei wegen Spionage verhafteten französischen Officiere durch Kaiser Wilhelm ^ird in der Wiener Presse übereinstimmend als ein "ct der Hochherzigkeit und hoher politischer Klugheit ^Priesen, der nicht verfehlen wird, eine günstige Wiring  auf die Beziehungen  zwischen  Deutschland  und
Frankreich auszuüben. Dieser Gnadenact, schreibt die «Neue freie Presse», sei einzig in seiner Art; man sehe sich vergebens in der Geschichte nach einem Beispiele um. Auf das empfängliche französische Naturell konnte es eine tiefe Wirkung nicht verfehlen, dass der mächtige deutsche Monarch zum Gedächtnisse des hingemordeten rrpublikamscheu Oberhauptes an Franzosen Gnade übte. Das Blatt führt sodann aus, dass, wenn man auch aus der momentanen Wirkung, welche dieser Gnadenact des deutschen Kaisers in Frankreich hervorgebracht habe, nicht zu weitgehende Schlüsse ziehen dürfe, es doch geuug sei, dass es dem deutschen Kaiser geluugen sei, das hartnäckige Misstrauen der Franzosen gegen Deutschland auch nur für eiuen Augenblick zu erschüttern und in Dankbarkeit zu verwandeln.
Das «Fremdenblatt» sieht in dem Gnadenacte des deutschen Kaisers den Ausfluss der Ueberzeugung, dass es die gemeinsame Aufgabe aller Nationen sei, die der Gesittung und Ordnuug dienende Organisation der Menschheit gegen den Anarchismus zu schützen. Die Abwehr dieses alle in gleicher Weise bedrohenden Feindes knüpfte ein gemeinsames Band um alle Staaten. Das Blatt untersucht im weiteren Verlaufe seiner Auseinandersetzungen die besten Mittel dieser Abwehr und kommt zu dem Schlüsse, dass die Hauptsache die sorgsame und bis ins einzelnste durchgeführte Ueber-wachungsthätigkeit der Polizei sei, welche auch ohue specielle Gesetzgebung nnd anch wohl ohne eigens diesem Zwecke dienende internationale Verträge im Rahmen der überall bestehenden behördlichen Befugnisse gewiss nicht ohne Erfolg geübt werden könne. Fortlaufende gegenseitige Verständigung der Sicherheitsämter innerhalb der einzelnen Staaten uud ebenso zwischen den letzteren sei ja längst eingeführt und könne ohneweiters weiter entwickelt werden. Die Zahl der anarchistischen Mörder und derer, die es werden wollet«, könne ja naturgemäß keine fo außerordentlich große sein, dass es dem angespannten Zusammenwirken der polizeilichen Kräfte nicht gelingen sollte, ein dichtes Netz um sie zu ziehen, zum Schutze der Gesellschaft gegen die Ausbrüche dieses ebenso sinnlosen wie furchtbaren Wahnwitzes.
Das «Neue Wiener Tagblatt» fagt, vielleicht dürfe am Grabe Carnots die Hoffnung aufgepflanzt werden, dass fortab zwei erleuchtete Völker  sich  nicht mehr so
kalt und beinahe drohend gegenüberstehen werden, wie bisher. Eine gute Handlung habe gute Aufnahme gefunden. Eine deutsche That habe das französische Herz gerührt. Und nicht auf die Gabe kam es an, nicht auf das Freiheitsgeschenk für zwei Franzosen, sondern auf den guten Willen und die weihevolle Form, in der sie verliehen wurde.
Auch die «Deutsche Zeitung», das «Wiener Tagblatt», die «Oesterreichische Volkszeituug», das «Neue Wiener Journal» uud das «Illustr. Wiener Extrablatt» betonen einerseits mit Befriedigung die sympathische Aufnahme, welche der Gnadenact des deutschen Kaisers in Frankreich gefunden hat und anderseits die Annäherung aller civilisierten Staaten Europa's aneinander, welche sich naturgemäß aus der Abwehr eines gemeinsamen Feindes ergebe.
Die «Voss. Zeitung» erinnert an die Gründe der Verurtheilung der beiden nunmehr begnadigten Officiere. Das Blatt sagt:
«Au dem Tage, an dem Carnols irdische Hülle zur letzten Ruhe bestattet wurde, ist den beiden französischen Officieren, die am 16. December 1893 vom Reichsgerichte wegen Spionage verurtheilt wurdeu, die Freiheit wiedergegeben worden. Neunmal in neun Jahren hatte sich das Reichsgericht mit Landesverrat!), verübt im Interesse Frankreichs, zu beschäftigen gehabt. Zum erstenmale standen jedoch zetzt active französische Officiere, die dem großen Generalstabe angehörten, vor Gericht. Sie hatten uuter Vorwissen des Generalstabs-Chefs, amtlich unterstützt durch eine Beisteuer von 4400 Francs, ihre Reise zur Auskuudschaftung der holländischen uud deutschen Küstenbefestigungen und Verbesserung ihrer Karten angetreten und bekannten rückhaltlos, dass sie die Ergebnisse ihrer Arbeit den französischen Behörden zustellen wollten. Drei Verhaltungsmaßregeln waren ihnen für die gefahrvolle Arbeit ertheilt worden: sie follteu nicht versucheu, Deutsche zu bestechen, keine Aufzeichnungen an Ort und Stelle machen und sie sollten vorsichtig sein; ein hoher Vorgesetzter der Officiere sagte ihnen beim Abschied: ,Das beste, was ich Ihnen mitgeben kann, ist, dass ich von Ihrer Reise nichts weiß.' Der Oberreichsanwalt Tessendorff beurtheilte die That der See-Officiere Degony und Delguey sehr streng; er beantragte fünf und vier Jahre Zuchthaus,  da ,ein Exempel statuiert werden
Jeuisseton.
Scheintod!.
Aus den Papieren eines italienischen Arztes. II.
Das Kommen meines Freundes, des Dr. F ..., erweckte mich, er trat an mein Bett und sah mich ewige Minuten fest an. Während er mich so betrachtete, >ah ich, dass er die Farbe wechselte, seine Hand zitterte, "ls seine Finger sich auf meinen Puls lcgteu, lind er Murmelte traüng: «Meiu Gott, wie verändert ist er!» ^ch hörte dann eine Stimme vor der Thür fragen: ^arf ich hineinkommen?» Der Doctor gab keine Antwort, und meine Frau schlich auf deu Fußspitzeu ^ Zimmer. Sie sah blass und eknd aus, sie neigte 'Ä. zu mir und heiße Thränen tropften auf mein ..^rn. Dann nahm sie meine Hand, drückte sie zärtlich, Näherte ihre Lippen meinem Ohre und fragte bebend: Erkennst Du mich. mein Carlo?» Ich versuchte zu Antworten — es war mir nicht möglich. Ich wollte M wenigstens durch ein Zeichen zu verstehen geben, ?"!s ich sie erkenne, allein ich hörte sie schluchzend ^gen: «O, er kennt mich nicht mehr!» uud sah bald, ?u>s mein Bemühen vergebens war. Der Doctor ergriff ?^nn meine Fran bei der Hand, um sie hiuauszu-lHren. <Noch nicht, noch nicht!» sagte sie widerstre-°end und ich versank in völlige Bewußtlosigkeit.
Als ich wieder zur Besinnuug kam, glaubte ich feinem langen, tiefen Schlafe zu erwachen. Ich litt ?klu'ger, eine übermäßige Schwäche war an die Stelle ^ Fiebererregung getreten. Allmählich sah ich alle ^genstände deutlicher und den Doctor an meinem ^c- sitze». Er beugte sich zu mir und sagte: «Fühle».« ^ sich besser, Carlo?» Bis jetzt hallen meine erfolg-
losen Versuche zu antworten mir weder Sorge noch Unruhe verursacht, allein in diesem Augenblicke wurde meiue Ohnmacht, mich verständlich zu machen, eine wirkliche Qual. Ich ergriff die Hand des Doctors, ich drückte sie aus alleu Kräften, ich richtete mich auf und warf einen verstörten Blick um mich her. Dieser Zustand dauerte nur kurze Zeit, der Athem ging mir bald aus; ich ließ die Hand, die ich umklammert hielt, los, meine Augen schlössen sich und ich sank schwerfällig in die Kissen zurück. Wie aus weiter Ferne hörte ich die Worte des armen F..., der mich für todt hielt: «Endlich hat er ausgelitten!»
Es waren viele Stunden verflossen, als mein Bewusstsein zurückkehrte. Das erste Gefühl, was ich empfand, war Kälte; es schien mir, als seien die Fenster meines Zimmers geöffnet. Ich konnte die Augen nicht aufschlagen, ein ungeheures Gewicht presste die Augenlider nieder, meine Arme waren dicht am Körper lang ausgestreckt, und obgleich die Lage, in der im mich befand, zwängend und uubequem war, so war es nur doch nicht möglich, sie zu ändern. Ich wollte sprechen, aber mein Bestreben blieb erfolglos. Einige Augenblicke nachher hörte ich die Tritte mehrerer im Zimmer gehender Personen, ein schwerer Gegenstand wurde auf den Boden niedergesetzt und eine rauhe Stimme sagte: «Achtunddreißig Jahre erst! Ich hielt ihn für älter!» Diese Worte riefen mir alle Umstände meiner Krankheit ins Gedächtnis zurück — ich begriff, dass ich zu leben aufgehört hatte und dass man Anstalten zu meiner Beerdigung traf. War ich denn todt? Die Hülle war zwar kalt uud leblos, allein der Geist war nicht erloschen. — Fürchterlicher Gedanke! Ich erinnerte mich der letzten Worte des Doctors, er kannte die Symptome, die den Tod bezeichnen, zu gut, um sich durch  einen  trügerische» Anschein  täuschen  zu  lassen.
Ich fühlte, dass man mich in den Sarg legte — welch menschliches Wort könnte ausdrücken, was dieser Augeu-blick der Todesangst Entsetzliches hatte! —
Wie lange ich so blieb, weiß ich nicht. Die Todtenstille, die im Zimmer herrschte, wurde wieder unterbrochen und ich vernahm, dass einige meiner besten Freunde gekommen waren, um mich noch einmal zu seheu. Alles Schreckliche meiner sonderbaren Lage wurde meinem Geiste gegenwärtig. Ist deun alles an mir gestorben, sagte ich mir, die Seele sowohl wie der Leib, den sie belebte? Die Gedanken, die ich habe, zeugen doch von Leben in seiner ganzen Stärke uud Kraft. Was ist denn aus meinem Willen zu haudeln, zu sprecheu, zu leben geworden? Alles an mir ist starr uud unthätig, als hätte ich niemals gelebt. Sind es die Nerven, die aufgehört haben, die Befehle des Ge' Hirnes zu überbringen? Warum weigern sich jetzt diese schnellen Boten, der Seele zu gehorchen? Ich rief mir einige Beispiele von der wunderbaren Macht des Willens ins Gedächtnis zurück, wenn er unter dem Einfluss einer großen Nothwendigkeit handelt; hatte ich doch einen Menschen gekauut, dessen Herz ganz nach seinem Willen rasch oder langsam klopfte. Ich dachte in einem Ausbruch von Freude und Zuversicht: Ja, der Wille zu leben, ist die Macht zu leben — ich will! — Aber ach, noch heute denke ich mit Schaudern und Grauen, wie schnell die Augenblicke verliefen, man traf schon Anstalten, den Sarg zu schlichen. Was musste ich thun, wie musste ich meinen Willen leiten, um die Fesseln der Erstarrung zu sprengen? Wie oft hatte ich schon währcud der Krankheit auf das lebhafteste gewünscht, sprecheu und mich bewegen zu können und hatte es doch uichl vermocht. Ich will es noch einmal versuchen — ich strenge mich fürchterlich an, meine Brust aufzuschwellen, zu athmen — vergebens. Mein Gott!  mein
Laibacher Zeitung Nr. 151.        ____________________________________1294_______________________                                                            ^ ^. ^^
müsse, das die Franzosen abschrecke, dänische Häfen als Versuchsstation für Entdeckungsreisen zu betrachten. Das Reichsgericht neigte liuer milderen Auffassung zu, da anerkannt werden müsse, dass die Angeklagten in uneigennütziger Absicht, nur um ihrem Vaterlande zu dienen, gehandelt haben. Das Urtheil lautete auf sechs und vier Jahre Festungshaft. Auf der Festung Glatz wurden Degony und Delguey mit aller jener Aufmerksamkeit und jenem Entgegenkommen behandelt, die Officiere den Officieren entgegenbringen. Sie wurden nicht als Verbrecher angesehen, sondern als muthige Männer, die in Erfüllung ihrcr Pflicht von einem unglücklichen Znfall ereilt' worden sind. Jetzt hat d?r deutsche Kaiser, dessen schönstes Vorrecht die Gnade ist, in anderem Sinne als dem des Herrn Tessendorff ,ein Exempel statuiert', ein Exempel der Milde, das Hoffmtlich von dem besten Einflüsse auf die Beyehnrgen zwischen Deutschland uud Frankreich scin wird.»
Gegen den Anarchismus.                      !
Anknüpfend an das anarchistische Attentat in Livorno führt die «Neue freie Presse» aus, dass die praktische Durchführung des wieder anftauchenden Pro-jectes eiues gemeinsamen Vorgehens sämmtlicher enropäi-schen Staaten wider den Anarchismus großen Schwierigkeiten b gegnen dürfte. «Ein gemeinsames Vorgehen der Staaten gegen die Anarchisten kann nur dann Erfolg und Nutzen versprechen, wenn die Polizei überall vortrefflich geleitet ist. Die letzten traurig?« Ereignisse haben keineswegs gezeigt, dass dies der Fall sei. Im Gegentheil, die Polizei stand weder in Italien noch in Frankreich anf der Höhe ihrer Anfgabe. Sie wnsste nicht, prophylaktisch zn wirken. Jetzt sperrt man die Anarchisten zu Hunderten ein, aber weder Lega noch Caserio sind bei ihren Reisen und Waffenkänfen auch nur im mindesten überwacht oder gestört worden, ob» wohl beide bei den Behörden als eifrige Anhänger der modernen Assassinensecte angeschrieben waren. Es stellt sich jetzt heraus, dass der Plan, Carnot zu ermorden, ein lang verabredeter und einer größeren Anzahl von Mitwissern bekannt war. Die Polizei hatte jedoch keine Ahnung, sie wusste nichts von der internationalen Verschwörung. In dieser Unzulänglichkeit der Polizei, von welcher inbetreff Henry's selbst die vielgerühmte englische nicht freizusprechen ist, liegt die Klippe, an welcher internationale Maßregeln gegen den Anarchismus zu scheiteru drohen.»
Politische Uebersicht.
Laib ach, 4. Juli
Se. Majestät der Kaiser ist, umjubelt um, der aus allen Gegenden Südtirols herbeigeströmten Bevölkerung, vou Trient nach Madonna di Campiglio abgereist. Alle Orte, welche der geliebte Monarch passiert, hatten Festgewand angelegt; die Bewohner bereiteten emeu ebenso herzlichen als imposanten Empfang.
DasNeichsgesetzblatt vcrlautbart heute eine Reihe vou kürzlich mit der kaiserlichen Sanction versehenen Gesetzen, so das Gesetz betreffend die gründ-bücherliche Abtrennung von Grundstücken zn Zwecken öffentlicher Straßen oder Wege, ferner zu Zweckeu einer im öffentlichen Interesse unternommenen Anlage behufs
Leitung oder Abwehr eines Gewässers; weiters das Gesetz betreffend die im Jahre 1894 sicherzustellenden Local-bahnen, dann jenes wegen Gebürenerleichtenmg für Darlehen und Subveutionen zur Wiederherstellung der durch die Reblaus zerstörten Weingärten, ferner das Gesetz, womit infolge der Vereinignng Wiens mit den Vororten die Eintheilnng der Reichsrathswahlbezirke geändert wurde.
Der gemeiusame Sta atsvo ran schlag pro 1894 wird, wie das «Präger Abendblatt» mittheilt, eine mäßige, durch die Verhältnisse vollauf gerechtfertigte Erhöhung ausweisen.
Das ungarische Magnatenhaus hielt gestern eme Sitznng, in welcher der Präsident von Szlavy zunächst constatierte, dass durch die Annahme des vom Magnatenhause beschlossenen neuen Paragraphen zum Ehegesetzentwurfe seitens des Abgeordnetenhauses die Uebereinstimmung zwischen den Beschlüssen beider Häuser hergestellt sei, Sodann widmete er dem verstorbenen Präsidenten Carnot einen warmen Nachruf, worauf die Wahlen in die Delegation vollzogen wurden.
Einzelne deutsche Blätter beschäftigen sich bereits mit dem Arbeitsprogramme des nächsten deutschen Reichstages und betonen hiebei, dass die Finanzentwürfe in irgend einer Gestalt wiederkehren müssten, weil mit den bisher bewilligten Mitteln eine Deckung der nothwendigen Ausgaben nicht möglich sei ,, I". der italienischen Kammer gelangte gestern eme Vorlage zur Vertheilung, nach welcher die Mahregel der Anweifungen eines zwangsweisen Aufenthaltes eventuell gegen Angeklagte platzgreifen kann die eines Verbrechens gegen die öffentliche Ruhe und Sicherheit oder des Missbrauches von Explosivstoffen beschuldigt sind und gegeu welche das Gericht das Verfahren wegen Mangels an Beweisen einstellen musste Dieser Gesetzentwurf fand, ebenfo wie der gestern eingebrachte, eine günstige Aufnahme.
Die im franzöfischen Parlamente sehr beifällig aufgeuommeue Botschaft des Präsidenten Casimir Pener sagt nach dem Eingänge, welcher dem Andenken Caruots und der Dankbarkeit Pliers für die Wahl gewidmet ist: «Der Act der Natioualvcrsammluua welche in wenigen Siuuden den Uebcrgang der Gewalt sicherte, war in den Augeu der Welt eme neue Weihe der republikanischen Einrichtuugeu. Paris gab vorgestern bewunderungswürdige Kundgebungen der Dankbarkeit und Achtung. Das Land, welches inmitten seiner grausamen Heimsnchuug eiuer derartigen moralischen Disciplin und einer derartigen politischen Mannhaftigkeit fähig ist. wird auch zwei sociale Kräfte zu vereinigen wissen, ohne die die Völker zugrunde gehen: die Freiheit und die Regierung, die entschlösse» ist, in der republikauisch n Demokratie die nothwendigen Sitten zu entwickeln.» Parier werde nach sieben Jahren die Geschicke Frankreichs in andere Hände legen; aber solange sie ihm anvertraut sind, werde er seine verfassungsmäßigen Rechte weder verkennen noch verjähren lassen. Sicher seiner selbst, vertrauend anf seine Armee und Marine, könne Frankreich, welches soeben von den Regierungen und Völkern erhebende Sympathiebeweise erhalten habe, erhobenen Hauptes seine Friedensliebe betheuern.   Würdig seiner selbst,  werde es der große
lMittelpunkt geistiger Erleuchtung, Toleranz und des Fortschrittes bleiben. Das Parlament werde den Wünschen des Landes durch seine gesetzgeberische Thätig« keit entsprechen und beweisen müssen, dass die Republik sich die Aufgabe stelle, unaufhörlich die moralische und materielle Verbesserung, die Verbreitung fruchtbriugen-der Gedanken und edler Leidenschaften in der Nation zu bewirken. Die Vergangenheit gebe Lehren, Frankreich aber richte seinen Blick auf die Zukunft. Seine Zeit zu verstehen, an den Fortschritt zu glauben uud ihn zu wollen, heiße die öffentliche Ordnung und dm socialen Friedeu sichern.
Die Madrider «Correspondence» meldet, dass der deutsche Botschafter deu Handelsvertrag mit Spanien zurückziehen wird, fobald die Cortes geschlossen sein werden.
Das englische Unterhans beendete die Eiuzelberathung der Budqet-Vill. Hierauf wurde der i; 27, welcher die Sprits!euer erhöht, vou neuem erörtert. Clancy beantragt die Verwerfung dcs Paragraphen. Der Antrag' wurde mit 198 gegen 185 Stimmen abgelehnt und der Paragraph sodann angenommen.
Aus Petersburg wird vom 3. Juli gemeldet: Die «Novoje Vremja» erklärt, die Vereinbarungen der ausländischen Staaten bezüglich Abyssinieus lassen Russland nicht gleichgiltig. Die englisch italienische Convention vom 5, Mai, welche Harrar der Verfügung Italiens überlässt, sei rechtswidrig, weil der Negus die Fortdauer des italienischen Protectorats abgelehnt habe. Rnssland lasse die italienische Mittheilung über d«e Convention unbeachtet.
Im Senate zu Washington wurde bei Berathung der Tarifbill der Zoll von 40 Cents pro Tonne Eisen angenommen und die Zollfreiheit für bearbeitetes Holz genehmigt. Diese Zollfreiheit soll in Kraft treten, sobald die betreffcude Bill angenommen sein wird. Ein Amendement, welches den Differentialzoll für den aus Prämien zahlenden Ländern importierten Zucker aufheben sollte, wurde abgelehnt, dagegen ein weiteres Amendement, welches diesen Zoll für Proben abschafft, die keine Prämien erhielten, angenommen.— Die Regierung wird den Buudestruppen in Chicago für den Fall' von Meutereien Verstärkungen senden. Präsident Cleveland halt die Lage für ernst. Das Bundesgericht droht den Streikenden mittelst Decretes an, es werde alle der Regierung zur Verfügung stehenden Streitkräfte anwenden, nm die Ruhe wieder herzustellen.
In Lima ist eine Krise bevorstehend. Die Unruhen im Norden dauern fort.
Tagesneuigleiten.
—  (Von  der  Wiener  Universität.)   An der Klinik  eröffnete Professor  Nothnagel  gestern   wieder seine Vorlesungen, die störungslos verliefen.  Die deutsch' nationalen  Studcntm   blieben   ferne.   Eine  Affiche'  des Nectorals warnt vor jedweder Demonstration.
—  (Ehrung.) Auf Grund eines  von der philosophischen Facultät  der  Lemberger  Universität   gefassten Beschlusses  wurde der  Statthalter Vadeni zum Doctor Ilonoris c:ni8H promoviert.
Entschm kehrt mit erneuter Gewalt zurück — ich kauu uicht athmen! Ich höre das Eiuschrauben der Nägel in den Deckel meines Sarges......Verzweiflung !
In diesem Augenblicke trat D . . . . , mein ältester, mein bester Freund ins Zimmer. Er hatte eine lange Reise gemacht, um mich noch einmal zu seheu, um mir, seinem Iugendgefährtcn, ein letztes, ein ewiges Lebewohl zu sagen. Man machte ihm Platz, er trat zu mir heran und legte seine Hand auf meine Brust. Und die Wärme dieser Freundeshand drang bis zu meinem Herzen und machte es pochen, dieses Pochen wirkte ans mein ganzes Wesen zurück, das Blut fieng an zu kreisen, meine Nerven vi-brierten, meine Muskeln streckten sich wie das Tauwelk eiues Schisses bei hoher See, und meiner frei gewordenen Brust entfloh ein Seufzer — ich athmete wieder! Während diese plötzliche, unerwartete Ver-äuderuug in mir vorgieng, kam mir der entsetzliche Gedanke, dass sie nicht wirklich, dass sie nur ein Spiel meiner im Wahnsinn verstrickten Phantasie sei. Dieser Zweifel war glücklicherweise uur kurz dauernd. Eiu eiuziger Schrei des Grauens und die Worte, die ich deutlich hörte: «Er lebt, er lebt wieder!» machten meiner Angst ein Ende. Geräusch und Verwirrung nahmen zu, der Lärm erreichte bald den höchsten Grad.
Alles, dessen ich mich erinnern kann, ist, dass man mich aus dem Sarge hob uud dass ich, von meiner glückstrahlenden Familie und den treuen Freunden umgeben, wieder zu mir kam. Nach einigen Wochen hatte ich meine volle Gesundheit nud Lebenskraft wieder; aber ich vergesse uie, dass ich den Tod ganz in der Nähe geschen und meine Lippen an jener bitteren Schale genippt haben, die ich dereinst bis auf den Grund leeren muss.
G c t e r n c o S.
Nomcm von F. Klinck. (23. Fortsetzung.)
Zwischen Karl Veerendorff und dem Commerzien-rath Vohwinkel hatte sich ein vertrauliches Verhältnis entwickelt, das in der Dankbarkeit des ersteren gegeu , einen Mann, der das Kind seiner Schwester mit Wohlthaten überschüttet, seinen Urspruug fand. Beerendotff kam oft in das Vohwinkel'sche Haus, um Hanna zu sehen, die sich zusehends zu erholen begann.
«Hauna macht kaum noch den Eindruck einer Kranken,» sagte Karl Vcerendorff eines Tages zn der Commerzienräthin, indem er mit derselben in den Salon trat. «Wenn ich mir ihr Bild vergegenwärtige als ich sie zum ersteumale wiedersah, im Vergleiche zu jetzt, so kommt es mir vor, als ob ein Wunder qe-schehen sei. Die Hoffnung, sie noch einmal ganz hergestellt zu sehen, gewinnt in meinen Augen von Taa zu Tag.»                                                                            u
Frau Anny that einen tiefen Athemzna. In ihrem Gesichte machte ein Ausdruck ernster Sorae sick, bemerkbar.                                                                u    ilu,
«Ich möchte Ihre Hoffnung nicht gern zerstören, lieber Veerendorff.. sagte sie wie zögernd. «Die Er-fahrungen, welche wir jedoch bereits mit Hanna machten lassen uns weniger zuversichtlich urtheilen; immerhin wollen wir hoffen, dass sie in diesen: Jahre einmal eme Ausnahme von der Regel macht, mit dem Kerbst wieder zusammenzuknicken.»                                              '
«Nein, Tante Anny, ich werde nicht wieder zusammenknickn, solange ihr mir die Freiheit lasst!» antwortcte plötzlich Hanna's Stimme, indem das jnnae Mädchen aus eiuer der Feusternischen hervortrat Sie sah bleicher aus als gewöhnlich, und ihre Hand zer-knitterte nervös das Band einer Schleife
^s^°""5i b" hast gelauscht!, kam es mit schlecht verhehltem Aerger von  den Lippen  der   Commerzien-
«Ich lausche nie — du weißt es!, antwortete das mnge Madchen ruhig, aber fest. «Ihr seid soeben eingetreten und lch wollte mich gerade eutfernen, wie du Ä b d   f?"^" ä" duschen, hätte ich wohl längerer
Die Commerzienräthin suchte vergebens nach sotten; sie blickte wie ein hilfloses Kind von Hanna aus Beerendorff und von diesem wieder auf die erstere.
«Hanna — habe ich das um dich verdient?» w«r aues, was sich in vorwurfsvollem Ton über ihre Lippen rang.                                                                    ^
«O Tante Anny, vergib!» brach Hanna in eine ganz unmotiviert scheinend? Erregung aus. «Ich wollte 0!ch mcht kranken, aber die Angst macht mich förmlich jmnlos. Sperrt mich uicht wieder den Winter hindurch em; lch ertrage es nicht nochmals. Ihr täuscht euch ubcr memcn Zustand. Ich kann und will nicht länger als eine Kranke behandelt werden, sondern viel, viel ueber will ich sterben!»
;. 'Hanna, sei ruhig!» bat Veerendorff sichtlich er-Mocken, indem er auf seine Nichte zueilte. «Niemand ^"5 la daran, dich einzusperren! Was nur ist dir? Ha t du deun alles vergessen, was liebe Menschen i" zärtlicher Fürsorge für dich gethan haben?»
«Diese zärtliche Fürsorge wird mich noch todten,' antwortete Hanna mit bebender Stimme. «Ich kaN" uud will sie nicht mehr ertragen! Denkt von mir, w^ yr wollt. Seht in mir eine Undankbare, mein ganzes ferneres Leben soll euch den Beweis erbringen, dass ich ev nicht bin — aber verdammt mich nicht wieder z" !" ^ebensweise. die mich mehr denn einmal schon i" oen Wahnsinn  zu treiben  drohte  und  die mich noch
Laibacher Zeitung Nr. 151                                                                        1295                                                                                            5 Juli 1894,
—  (InternationalesRadtvettfahrenin 3 raz.) Bei dem vorgestrigen internationalen Radwettfahren n Graz fanden zuerst fünf Niederrennen zu 2000 Meter tatt. Die daraus hervorgegangenen Sieger starteten hierauf n einem Hochradwettfahren zu 1609 Meter, gleich einer nglischen Meile. Erster war: Lehr aus Frankfurt, Preis t000 Kronen  in 2  Minuten 12'^ Secunden;  zweiter Niedl  aus   Wien,   Preis   700 Kronen,  in 2 Minuten 22'/5 Secunden. Die Nadfahrer, die bei den ersten fünf Nadfahren   nicht  starteten,   fuhren   in  zwei  getrennten Niederrad-Trostfahren.  Hierauf  fand   ein   Entfchcidungs aufen  der aus beiden Rennen hervorgegangenen Sieger tatt.  Erster  war Hader   aus Graz, zweiter Vegün aus 5ürich.
—  (Zum   Grubenunglück   in   Karwin.) Nach erfolgter Schließung  der Schächte  am 3. Juli er-zaben  die Analysen  der   Grubengase,  dass   der  Gehalt )cs Kohlenoxyds   wieder   auf   0   bis 0 1 gesunken war, )aher ist es  auch   mit Sicherheit  anzunehmen, dass der Vrubenbrand durch einströmende Luft nicht neuerlich entacht wurde. Die Arbeiten können daher bereits ohne jede Gefahr aufgenommen werden.
—    (Unglück    auf   einer   Plätte.)   Aus Nyiregyhaza wird vom Gestrigen telegraphiert,  dass   bei Vtid die große Theih-Ueberfuhrplätte umstürzte. Von den darauf befindlichen beiläufig 200 Perfonen sind viele ertrunken.   Die genaue Ziffer wurde noch nicht   festgestellt.
—  (Hausdurchfuchung.)  Aus  Budapest, 3. d. M, wird telegraphisch gemeldet: Die Polizei nahm heute in dem Geschäfte des Banquiers Löly  eine Haus« Durchsuchung vor, deren Refultat war, dass die Geschäfts' bücher   mit Geschlag   belegt   und   das Geschäft gesperrt wurde.    Die  Veranlassung  der   Hausdurchsuchung  war, dass der Banquier   infolge   zahlreicher Rücknahmen   von Depots den Anforderungen seiner Comittenten nicht mehr zu genügen vermochte,  worauf  die Anzeige  bei der Po» lizei erfolgte.
—    (Cholera.)   In   Kroustadt   ist   die   Cholera aufgetreten;  vom 8. bis 15. Juni   sind   zwölf  Perfonen erkrankt und sechs gestorben. Der Militärgouverneur von Kronstadt hat weitgehende Maßregeln   zur Unterdrückung oer Epidemie getroffen. Das Gouvernement Kielce wurde auf Verfügung  des Ministers  des Innern  als  cholera-Verdächtig erklärt.
—   (Feuersbrunst.)  Eine  am 2. Juli nachts ln  Hamburg   ausgebrochene   Feuersbrunst   zerstörte   die Fouragemagazine des 15, Husarenregimenles. Man glaubt, dass der Brand gelegt worden sei.
—  (König Alexander von Serbien)  besuchte am 2. d. M,, nachdem er vorher den ökumenischen Patriarchen empfangen hatte, das Patriarchat am Phanar. Die Flotte am Goldenen Horn  gab  beim  Passieren des Königs Salutschüsse ab. Auf den Stufen des Patriarchats war  ein Detachement  Truppen  aufgestellt,  welches  die Ehrenbezeugung   leistete.    Vor   dem   Eingänge   in    die Patriarchatskirche erwartete der Patriarch,  umgeben von den Mitgliedern der Synode, den König und geleitete denselben auf eine Estrade,  die von einem Baldachin überdeckt war. Hierauf celebrierte der Patriarch ein Pontifical-Amt. Nach Beendigung desselben begab sich der König in den  Saal des  Patriarchats,   wo  die   Mitglieder  beider Näthe vorgestellt wurden.  Der Patriarch überreichte dem Könige ein wertvolles Heiligenbild als Geschenk.   In den Straßen von Phanar  herrschte großer Menschenandrang.
Abends fand im Mdiz-Kiosk ein Diner statt, an dem der Großvezier, die diplomatischen Vertreter und der kaiserliche Hofstaat theilnahmen. Gestern empfieng der König die Mitglieder der serbischen Colonle in Audienz.
—   (Die  Vorgänge  in  Frankreich.)  Die Regierung beabsichtigte für Madame Carnot als Zeichen der nationalen  Dankbarkeit  für  die  dem  Lande  durch Carnot geleisteten Dienste eine Pension zu fordern.  Madame   Carnot,   welche  hievon  Kenntnis   erhielt,  lehnte jedoch das Anerbieten mit dem Ausdrucke des Dankes ab. — Wie man versichert, werde die Negierung einen Amnestie-Antrag  wegen  des  odiosen  Charakters,   welchen eine  folche  Maßregel  anscheinend   für das Andenken an den ermordeten Präsidenten der Republik ausweisen würde, ablehnen.
—  (Anarchistisches.) Am 3. Juli vormittags wurden auf dem Place blanche in Paris zwei Anarchisten, von denen der eine einen Dolch  und   der  andere  einen Revolver trug, nach lebhaftem Widerstände verhaftet. — Auch fanden bei Choisce le Roi bedrohliche Zufammenrottungen französischer Erdarbeiter statt. Dieselben wurdcu durch die Gendarmerie  vertrieben.   Die Bauplätze,   auf denen ita-lienische Arbeiter   beschäftigt  sind,   werden von der Gen» darmerie bewacht. Gleichwohl verließ eine Anzahl Italiener die Gegend.   —-   In Varenne Saint Hilaire wurde  ein 17jähriger Gärtnerbursche   Namens Leger   vrrhaftet,   bei welchem Explosivstoffe   und  eine  halbfertige Bombe vorgefunden wurden.
—   (Gold fünde.)     Die   «Nordd.  allg.  Ztg., meldet aus Paramesibo,  dass   im   streitigen Gebiete von Counani,  an   der  Grenze  von  Franzüsisch-Guyana  und Brasilien, überraschende Entdeckungen von Goldstaub  gemacht  wurdeu.   Zuerst fanden sechs Neger aus Cayenne in einigen Wochen 100 Kilogramm,  dann   folgten   ähn« liche Funde von anderer Seite und verursachten   ein ungeheures Zuströmen nach diesem Gebiete.
—    (Der   Streik   in   den   Vereinigten Staaten.)   Die Eisenbahngesellschasten in Rock-Island und Lakanshire  versuchten  am 2. d. M.,   Eisenbahnzüge abgchen  zu  lassen,   wurden  aber   von den  Streitenden, welche die Polizei  zurücktrieben,   daran  verhindert.   Die Verlesung einer Proclamation des Präsidenten Cleveland, welche den Streikenden   verbietet,   den  Verkehr der Züge zu verhindern, wurde von den Streikenden mit Hohnrufen beantwortet.
—  (Zum Attentate auf Cubas) Das Individuum, welches das Attentat auf den Banquier Cubas verübte, heißt Riccardo Perez, ist aus Anatolien und soll lein Anarchist sein.
Vocal- und Provinzial-Nachrichten.
—   (Effecten-Tombola.)  Das t. k. Finanzministerium   hat  im Einvernehmen  mit  dem k. k. Ministerium des Innern dem landwirtschaftlichen Filialvereine in  Vigaun,  Bezirk  Radmannsdorf,   die  Veranstaltung einer Effectentombola bewilligt; der Ertrag dieses Unternehmens wird zur Errichtung einer Musterobstdörre verwendet werden.                                                        —0.
—  (Wein es senz - Verbot.)  Das k. k. Ministerium des Innern hat die Erzeugung, den Verkauf und den Vertrieb der von der Firma Karl Philipp Pollak in Prag erzeugten Weinessenz  aus  öffentlichen Gesundheitsrücksichten allgemein verboten. Da diese Essenz von Agenten
Wirklich wahnsinnig machen wird,  wenn  es  nicht anders wird. Ich fühle es — 0, wie ich es fühle!»
Die Commerzienräthin war sichtlich fassungslos, Und Karl Veereudovff konnte sich eines geheimen Mit-^ids mit ihr nicht erwehren. Die ganze unerquickliche ^ttne machte zu seinem Erschrecken auf ihn den Ein-druck, als sei Hanna in der That krank, aber nicht PWfch, sondern seelisch, geistig. So sprach er:
«Verzeihen Sie, Frau Commerzienräthin, meine ^lchte muss in krankhafter Aufregung sein. Ich weiß, M Hanna von Dankbarkeit gegen Sie erfüllt ist. dieselbe ist ja ein Grundzug ihres Charakters.»
«Ich bin gewiss nicht undankbar, Onkel Karl!» ^ef das junge Mädchen mit Ekstase. «Tante Anuy, "U hältst mich nicht für ein undankbares Geschöpf?' . Sie blickte die Commerzienräthin mit einem flehm-^n Ausdruck an. Diese hatte sich noch immer nicht ^n dem gehabten Schrecken erholt und fand keine Entgegnung auf ihre Worte. Völlig rathlos aber haften Karl Veerendorffs Augen auf der Nichte, deren klnschlossene Haltung ihn beinahe beunruhigte.
«Erlauben Sie mir, mit Hanna eine Rücksprache ^ nehmen, Frau Commerzienräthin,' wandte er sich "kl Dame des Hauses zu. «Komme mit mir, Hanna!» , In dem Tone, mit welchem Karl Veerendorff die Men Worte sprach, lag ein Auslug von Strenge. Ueber Mnna'6 Gesicht zuckte es schmerzlich, während sie ^wüthig ihre Hand in die des Onkels legte. H Er führte sie in den kleinen Hausgarten, in wel-^'" hier und da bereits ein gelb angehauchtes Blatt sie 's em alten Lindenbaum zur Erde fiel. Während ^ U)m wortlos folgte, perlten Thränen über ihre ' rangen herab. Es schmerzte sie tief, dafs der Mann.
dem sie sich um der todten Mutttr willen in aufrichtiger Liebe zugeneigt fühlte, sie so verkennen konnte.
Unter dem Lindeubaum nahm Karl Beerendorff Platz und zog das weinende Mädchen neben sich auf die Bank nieder.
«Hanna, was ist geschehen?» begann er.
In demselben Augenblick, da er diese Frage stellte, versiegten ihre Thränen und sie sah dem Onkel voll ins Gesicht.
«Nichts ist geschehen, Onkel Karl, nichts und doch so unendlich viel!» stieß sie aus.
«Wie sollich das verstehen?» forschte Veerendorff zweifelnd.
Sie erhob sich von dem kaum eingenommenen Sitz.
«Sehe ich aus, als ob ich eine unrettbar Verlorene wäre?» kam es mit beinahe hartem Klang über ihre Lippen.
«Wie kommst du zu dieser Frage, Hanna?» entfuhr es ihm fast erschreckt.
«Beantworte sie mir,» beharrte sie.
In ihrer ganzen Art und Weis?, wie sie in diesem Augenblick Karl Veerendorff gegenüberstand, erinnerte sie an das vierzehnjährige Mädchen, das bei seinem Eintritt in das Haus des Commerziemathes so schwerwiegende Fragen bezüglich der todten Mutter an denselben gerichtet hatte.
Und welche Empfindungen erweckte ihre heutige Frage in dem Manne da vor ihr.
«Ich zweifelte bis zur Stunde noch immer daran, dass du wirklich kraut seiest, Hanna,» kam es förmlich mit Anstrengung über seine Lippeu. «Jetzt aber fürchte ich in der That —»
Er stockte, wie cutfetzt vor den eigenen Gedanken. (Fortsetzung folgt.)
der genannten Firma auch in Krain, insbesondere in Oberkrain, mehrfach zum Ankaufe angeboten wird, so diene den Gastwirten das nunmehr erlassene Verbot zur Kenntnis.                                                                 —0.
—   (Einschreibung.)  Am  k. l. Staats-Unter-gymnasium finden die im Juli-Termine  vorzunehmenden Einschreibungen in  die I. Classe Sonntag  den 15. Juli von   8   bis   12 Uhr  vormittags   statt.   Die   schriftlichen Aufnahmsprüfungen   beginnen Montag den IN, Juli um 8 Uhr vormittags, die mündlichen am gleichen Tage um 3 Uhr nachmittags.
—  (Zur Frequenz  der Fachschulen  für einzelne   gewerbliche   Zweige.)   Im   Wintersemester   1893/94   hatten  die  Fachschulen   für   Spitzenarbeiten    und   Kunststickerei    hierzulande     nachstehende Frequenz: Laibach: 47 Schülerinnen, ? Lehrkräfte; Idria: 26 Schülerinnen, 3 Lehrkräfte; Ceftovan: 33 Schülerinnen, 1 Lehrkraft; Flitsch: 36 Schülerinnen, 1 Lehrkraft; Dol. Oslica   24  Schülerinnen,   1   Lehrkraft;   die  letzten drei Schulen   sind  im   Küstenlande.   Die Fachschule   für Holzindustrie in Laibach zählte 67 Schüler und 11 Lehrkräfte.                                                                          V.
—   (Die   für   das   Schuljahr   1894/95 zugelassenen   Lehrbücher    an   Volks-   und Bürgerschulen)   Die   letzte   Nummer  des   Verordnungsblattes des Ministeriums für Cultus und Unterricht veröffentlicht ein neues Verzeichnis der zum Lchigebrauche in  dln  allgemeinen  Volksschulen,  in  den  Bürgerschulen und in den mit  diesen  Lehranstalten verbundenen Lehr-cursen   zugelassenen    Lehrbücher    und   Lehrmittel.    Für Schulen mit slovenischer Unterrichtssprache finden  sich in diesem   Verzeichnisse:   12   Religionsbücher,  8   slovenische Lesebücher, 4 slovcnisch-deutsche Sprachlehrbücher, 3 Rechenbücher,   2   Gesangbücher,   2   Lehrbücher   für   Geographie und   Geschichte,   2   Lehrbücher  für  Naturgeschichte   und Naturlehre,   3   Lehrbücher zur  Erlernung  der  deutschen und 1 Lehrbuch zur Erlernung der italienischen Sprache. Die bekannten, in allen Schulen eingeführten Mocnil'schen Rechenbücher, welche bis jetzt in fünf Theilen in den verschiedenen Schulen gebraucht wurden,   sind dermalen nur in drei Theilen  erschienen,  und  zwar  auf  die  Kronenwährung umgearbeitet. Alle Lehrbücher sind in der Buchhandlung Jg. v. Klelnmayr H Fed. Bamberg in den neuesten Auflagen erhältlich.                                                       V.
—  (Krankentransporte  von  den  Lai-bacher  Eisenbahnstationen  in  das  Civil' Spital.)   Wir  werden  um Veröffentlichung des Nachstehenden ersucht: Es ist Sache des Magistrates, Kranke, insbesondere Verunglückte, welche mittelst der Eisenbahn in das Laibacher Civilspital befördert  werden,  auf  der betreffenden  Station  zu  übernehmen  und   in  das Spital zu übertragen oder zu  überführen.   Die allfälligen Telegramme oder Briefe müssen daher an den Stadtmagistrat und   nicht  an  das Civil spital  gerichtet werden, was namentlich den Gewerkschaften und Stationsleitungen zur Darnachachtung dienen  möge.   Es  muss   hier  ausdrücklich noch bemerkt werden, dass die Wärter des Eivil-spitales  ihren Dienst nicht  verlassen  dürfen,  fomit  für Arbeiten  außer  dem Spitale,  daher  auch  für Krankentransporte in das Spital, nicht verwendet werden können, respective dürfen;  diesbezüglich  stehen  nur  dem Stadt-magistrate  als  Polizeibehörde  die  nöthigen Kräfte  und Utensilien (Tragbahren und Wagen) zur Verfügung.
—  (Sanitäts - W 0 chenbericht.) In der Zeit vom 24. bis 30. Juni kamen zur Welt 20 Kinder, dagegen starben 25 Personen, und zwar an Diphtheritis 1, Tuberculose   8,   Entzündung   der   Athmungsorgane   1, Magenkatarrh   2,  Altersschwäche   3   und   an   sonstigen Krankheiten   10.   Unter  den   Verstorbenen  befanden sich 5 Ortsfremde und  12 Personen  aus  Anstalten. Infec-tionslranlheiten wurden gemeldet: Masern 1, Scharlach 1 und Diphtheritis 1.
—   (Der  neue  Erzbischof  von  Agram.) Der apostolische Nuntius   Erzbischof  Agliardi begibt sich am nächsten Freitag  von Wien  nach  Agram und wird am Sonntag den 6. d. M. vormittags  in  der dortigen Domlirche während des  Hochamtes den neuen Erzbischof Dr. Georg Posilovik mit dem erzbischöslichen Pallium bekleiden;   hierauf fiudet die feierliche Inthronisation statt.
—    (Vorbereitungscurse    zur   Stabs-officiersprüfung    und    Uebergang    zum Oberlieutenantscurs.) Wie die «R.-W.» erfährt, foll mit Beginn des nächsten Jahres bei  fünf Corps  je ein halbjähriger Curs  zur Vorbereitung der zur Stabs-osficiersprüfung gelangenden Aspiranten activiert werden, welcher hauptsächlich die Einführung der  letzteren  in die bei der Prüfung geforderten Aufgaben  zum Zweck haben soll. Als Lehrer sind je ein Stabsofficier der verschiedenen Waffengattungen und des Generalstabes  in Aussicht genommen, welche unbeschadet ihres sonstigen Dienstes in dieser Mission fungieren werden, während die Frequentanten von jedem anderen Dienst befreit fein sollen.  Die Curse sind lediglich als Vorbereitungscurse gedacht, und soll die Art ihrer Absolvierung keinerlei Einfluss auf die Beschreibung oder künftige Beförderung des Hörers nehmen. Die Zahl der Hörer ist noch nicht endgiltig bestimmt,   doch   besttht die   Absicht,   außer   den  vor   der   Stabsofficiersprüsung stehenden Hauptleuten noch eine gleiche Anzahl von älteren Oberlieutcnants aufzunehmen, eine Einrichtung, die, wenn
Laibacher Zeitung Nr. 151.                                               _____________1296___________                                                                      5. Juli 1894.
die bisherigen Hauptleute alle ihre Prüfungsvorbereitung absolviert haben werden, von srlbst den Uebergang zu Oberlieulenaniscursen bedeutet, beziehungsweise die Einfühlung einer Prüfung der Oberlieutrnants zum Haupt-mann, statt der letzteren zum Stabsofficier, einleitet.
—    (Maturitäts-Prüfung.)    Die    mündliche    Maturitäts-Plüfung    an   der   hiesigen   Staats-Oberrealschule wurde am 2., 3. und 4. d. M. unter dem Vorsitze   des   Herrn   k. l. Landes-Schulinspectors   Josef Ouman abgehalten. Derselben haben sich sämmtliche siebzehn Schüler der siebenten Classe  mit nachstehendem Erfolge unterzogen: Zwei Prüflinge, Leo Franz und Leo Sou van,   erhielten   ein  AugniS dcr Reise mit Auszeichnung, 14 wurden für reis erklärt  und 2 wclden die Prüfung  nach den  Ferien aus je einem Gegenstande zu wiederholen haben.
—    (Ossert - Ausschreibung.)   Am   28sten Juli d. I. um   10  Uhr  vormittags  wird  im l. und f. Marine-Spitale zu Pola bchufs Sicherstellung der traitem-mäßigcn Aussveisung der Kranken,   Commandierten und des Waitcpersonales dieses k. und l. Marine-Spltalcs für die Zeit vom 1. Jänner 1895 bis 31. December 1897 eine commissionelle Offerlverhandlung stattfinden. Näheres besagt die Ossertausjchreibung,  die  auch  iu  der Kanzlei der Handels- und Gewerbekammer  in Laibach eingesehen werden kann, wo auch Contractsbedingungen und Offert-Formulare zu jedermanns Einsicht aufliegen.
—  (Vom Blitze erschlagen.) Aus Vischoflack schreibt man uns vom 4. d. M.: Heute nachmittags um 3 Uhr entlud sich hier  ein   Gewitter. Die Kalschlersfrau Maria Nenedicic und ihre sechzehnjährige Tochter Barbara arbeiteten auf dem Felde nächst Chrengruben bei Bischoflack.  Als  es  zu  regnen anfieng,  flüchteten   beide   unter eine  Eiche,  um  das  Ende  des  Gewitters   abzuwarten. Allein als sie kaum zehn Minuten dort verweilten, schlug der   Blitz  in die  Eiche  ein   und  tödtete   Mutler   und Tochter.   Als Leute zur UnglückSstätle kamen,  fanden sie beide Leichen in sitzender Stellung unter dem Baume. ^i'.
—  (Die agricultur-che mische Vers uchs-Station  in Klagenfurt),  welche im Herbste des vorigen Jahres eröffnet wurde, erfreut sich eines besonders regm Zuspruches.   Vom   1. Jänner bis 15. Mai d. I. sind   nicht   weniger   als   138  eingeschickte Objecte  ciner chemischen, respective bacteriologischen  oder mikroskopischen Untersuchung unterzogen worden. Speciell aus Krain sind bisher zehn Objecte,   und zwar Thone,   Kalksteine,   technische   Abfälle  und   Weine  zur Untersuchung   eingeschickt worden. Die agricultur-chemische Versuchsstation steht unter der  Direction  unseres  Landsmannes  Herrn  Dr.   Ernst Kramer.
—   (Promenade-Concert.) Das  Programm des heutigen,   im Tivoli-Parke stattfindenden Promenade-Concertes    lautet:    1.)    «Santa-Lucia-Marsch»    von Pichet; 2.) Ouvertüre  zur Oper «Die Zigeunerin»   von Balje";   3.)    «Kosakenblut»,  Walzer   aus   der   Operette «Die Kosakin»,  von   Brandt;   4.)  Arie  aus   der   Oper «Falstaff»   von   Verdi;    5,)   Potpourri   aus   der   Oper «Nomco und Julie»   von  Gounod;   6.) «Marcha Zaragoza».
—   (Sanitäres.)   Die   zu  Hotovlje,   Log   und Dolenja Dobcava im Pöllander Thale herrschende Scharlach-Epidemie   hat in  letzterer  Zeit  etwas   nachgegeben   und beläuft sich der Krankenstand im ganzen noch auf vierzehn Perfonen — ein Weib und dreizchn Kinder.             —o
—    (Vorbereitungen  für   die   Landes-Ausstelluug.)  Der  slovenische  Lchrervereiu entsandte in das Comits für die stattzufindende Landes-Ausstcllung die Lehrer Dimnik, Furlan und Kecelj.                         V.
—   (Postalisches.)   Zu   Vertoneglio   im Küstenlande wurde eine postcombinierte Telegraphcnstation mit beschränktem Tagesdienste am 5. Juli eröffnet.
—   (Der Austrieb italienischer Weidethiere) aus die Kärntner Alpenweiden in der Zahl von 5860 Stück hat sich anstandslos vollzogen.
—   (Ertrunken.) Am 2. Juli ist der 15 Jahre alte Sohn d?s Oberlehrers Groß in Vremski Britos im Gerichtsbczirle Scnosütsch beim Baden ertrunken.    — l.
— (Neue Advocaturs-Kanzlei.)Dr.Danilo Majaron  hat  auf  dem Deutfchen Platze seine Advo-caturs-Kanzlei eröffnet.
—   (Stand der österr.-ungar. Ban! vom 3 0. Juni.)   Banknoten-Umlauf 452.044.000  Gulden O  19,200.000),   Metallfchatz    281,236.000   Gulden (-j-302.000),Porteseuille 157,015.000 sl (-j-16,475.000), Lombard   25.599.000 Gulden (-^   2,361.000 Gulden), steuerfreie    Banknoten - Reserve    36,320.000    Gulden ^__ 17,966.000 Gulden), Staatsnolenumlauf 320,967.000 Gulden (— 1.734.000 Gulden).                _____________
Neueste Nachrichten.
Gelegrannne.
Wien, 5. Juli. (Orig.-Tcl.) Die Nachricht, wov-nach Sectionschef Cziraky das änhere Amt verlassen solllc, lM-ichnct das .Fiemdenblatt' als grundlos.
Madonna di Campiglio, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Gestern abends wurde zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers vor dem Hotel in den Parkanlagen ein schönes
Feuerwerk abgebrannt, während auf den umliegenden Vergfpitzen zahlreiche Freudenfeuer brannten. Ihre Majestäten der Kaifer und die Kaiserin nahmen das malerische Schauspiel von den Fenstern der Appartements Ihrer Majestät der Kaiserin in Augenschein. Die Parkanlagen waren von einein zahlreichen Publimm überfüllt. Spät nachts trat Regenwetter ein, das heute früh mit knrzen Unterbrechungen anhält. Heute bestieg das Allerhöchste Kaiserpaar mittags den Monte Spinale und kchrte abends zurück.
Berlin, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Der österreichisch-ungarische Botschafter begibt sich heute abends nach Bremen, nm fein Beglaubigungsschreiben zn übergeben, und kehrt morgen nach Berlin zurück.
Berlin, 4. Inli. (Orig.-Tel.) Einer Meldung der «Vossischen Zeitnng' ans Constuntinopel zufolge sei General Höbe Pascha auf Ansuchen des Kaisers Wilhelm vom Sultan entlassen worden. Höbe Pascha hätte sich in Znschriften an die Pforte nnd an den Kaifer über den Fürsten Nadolin in sehr gehässigen Ausdrücken beschwert, weil dieser seinem Range als erster Adjutant des Sultans nicht die gehörige Rücksicht gezollt habe. Es wird indesfen behauptet, Höbe Pascha habe einen solchen Posten nicht bekleidet. Trotz der Fürbitte des Fürsten Radolin habe es der Kaiser abgelehnt, sein an den Sultan gerichtetes Ansuchen zurückzunehmen. Wie die «Nordd. allg. Ztg.. meldet, werde Höbe Pascha seine Stellnng in Constantinopel verlassen.
Köln, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Einer Meldung der «Kölnischen Zeitnng' aus Petersburg zufolge bestätigt es sich, dass China die Vermittlung Rufslands in Korea angerufen habe. Japan habe diese Anrufung bisher sehr kühl anfgenommen.
Nizza, 4. Inli. (Orig.-Tel.) Gestern vormittags wurden hier fünf italienische Anarchisten verhaftet.
Rom, 4. Inli. (Orig.-Tel.) Mailänder Deftefchen melden: Auf Verlangen der französifchen Polizei ordnete die Gerichtsbehörde eine Hausfuchnng bei der Familie Caferio's in Motta Visconti an. Die Mutter Caferio's übergab bei der Haussuchnng der Behörde alle Papiere ihres Sohnes, inbegriffen eine Photographie und den letzten Brief Caferio's, datiert vom Monate Februar, in welchem er Geld verlangt. Die Mntter schickte ihm 80 Lire mit wohlgemeinten Rathschlägen. Die Mntter fragte die Behörde, wozn ihr Sohn verurtheilt werden wird. Die saisierten Papiere wurden der französifchen Behörde übersendet.
Rom, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Heute vormittags wnrden insgesammt hundertfechzig Anarchisten eingekerkert. — In Genna wurde abermals ein Complice Caferio's, des Mörders von Carnot, verhaftet.
Paris, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Die gemäßigt republikanischen und die conservative« Blätter nehmen die Botfchast Casimir Periers günstig auf und finden in derselben eine große Wendung. Diese Blätter heben insbefondere den Pasfns über die constitutionellen Rechte des Präsidenten hervor. Die radicalen Organe deuten die Worte der Botfchaft als den Anbruch der perfönlichen Regierung.
Belgrad, 4. Juli. (Orig.-Tel.) Sämmtliche Mitglieder des Cabinets, mit Ausnahme des Ministers des Innern, sind heute nachts nach Nifch abgereist, um dort mit dem aus Constantinopel zmücktehreudeu Könige Alexander am Freitag zusammenzutreffen. Die Lösung der schwebenden Krisis wird für die nächsten Tage erwartet.
Sofia, 3. Juli. (Orig,-Tel.) Das Ministerium des Aeußern hat die gerichtliche Verfolguug gegen den Cabinetschef Stambulovs, Christo Karagyozov, wegeu Malversationen eingeleitet, die er sich zur Zeit, als er bei der diplomatischen Agentschaft in Constantinopel in Verwendung stand, zuschulden kommen ließ.
Chicago, 3. Juli. (Orig.-Tel.) Der Ausstand gewinnt an Ausdehnung. Der Eisenbahnverkehr ist vollständig lahmgelegt. Zahlreiche Cavallerie und Artillerie soll sich vom Fort Sheridan nach Chicago begeben, nm dem Decrete des Bandesgerichtes, welches den Streikenden die Belästigung der Eisenbahnzüge untersagt, Achtung zn verschaffen._______________
Aitevarisches.
Als sechster Vand des dritte» Iahrgauges der Veröffentlichungen des«Vereiues der Bücherfreunde, Berlin», erschien soeben: Die Gc istcrscher, humoristischer Roman von Fritz Mauthncr. 300 Seiten in 8". Einzelpreis geheftet Mari 4 00, gebuudcii Mark 4-75. — Fritz Maulhuer hat jahrelang das öffentliche uud das geheime Treiben dcr Berliner Spiritisten« gemeinden studiert, 'und sein Roman »Die Geisterseher» ist die Frucht dieser Studien. Dcr Fülle dcr komische» Gestalten, welche dem Beobachter dieser Couvcutikel entgegentreten, war gar nicht anders beizukommcu, als durch eine fast burleske Behandlung Wir lernen sie nacheinander keimen: das Medium ans Geldgier, das Medium aus Uebermuth, die Gläubigen aus Dummheit uud die Gläubigen aus den Kreisen der Halbbildung. Wenn die Th,» heilen der Spiritisten durch Gelächter zu heilen wären, sie müssten durch Manthnrrs Roman geheilt werden. Aber Fritz Mauthner begnügt sich auch diesesmal uicht, rincu komischen Stoff bloß von seiner heiteren Seite zu uehmeu, Sehr ernst steht die Heldin des Romans zwischen ihrem Vater, eiuem überzeugten Spiri« tisten, und ihrem Geliebten, einem crassen Materialisten; in ihr, die ohne jeden Aberglauben sich den Glauben an etwas Ueber« sinnliches bewahrt hat, scheint der Verfasser zu den tieferen Ge> danlen der echten Geisterseher Stellung zu nehmen.   Der  crafse
5 Materialismus  scheitert  am Ende  ebenso wie der Spiritismus,
! nnd   mltten  in  der   lustige» Verzweiflung  beider siegt mit er-
z greifender Natürlichkeit die Liebe.   Auch dieses jiiugste Erzeugnis
i des Mlluthuer'schcn Geistes wird gewiss  wieder sich der größteu
5 -üellebtlM erfreuen.  —  Ueber den «Verein dcr Bücherfreunde»
elbst ertheilt die Buchhandlung Ig, v. Kleiumayr k F. Bamberg
icderzeit Auskunft.    "           ""^                    ^        "               "
Angekommene Fremde.
Hotel Stadt Wien.
Am 4. Juli: Mitrovitz s, Familie, k. uud k. Generalmajor, Zara. — v. Zschaz, röuigl, Gerichtsbeamtcr, s, Sohn, Budapest. -- Preßfreuud, Oekouomiebesitzcr; Klemeut, Beamter; Anton, Assecnranzsccrctä'r; Grubner, Privat, s. Frau, Graz. — Gruutar, Notars - Gattin. Reiflich, — Dou Pietro dell'Ostc; Tremonti, Studierender, Udine. — Oswald, Kfm., Gottschec, — Zeisler, Porges, Heller, Herzog, Reiter, Kahn, Kflte,; Mesuer, Privat, s. zwei Söhnen, Wien. — Meuser, Kfm,, St. Polten, — Basch, Private; Marel, Kfm., Trieft. — v.Costa, Kfm., Cilli. —Tipo-graf, Uhrmacher, Abbazia. — Vizjak, Kfm., Fiume. — Cermak s. Gemahliu, Ingenieur, Pola. — Weninger, Bürger, Schott« wein.
Hotel Elefant.
Am 4. Juli: Dr, Dolscheiu, Gutsbesitzer, Adelsberg. — vou Hoheurhode, Obcrstlicut,, f. Frau, Dalmatien. — Fabiani, Vczirlshauptmanu, Volosea. — Pobor, f. Frau; Kos, Pfarrer, Sclce. — Vöhm, Militär-Oberinteudaut; List, Oberiugenieur, Graz. — Falzari, Privatier, Cormous. — Kummer, Pfarrer, Obcvkrain. — Nagh, Krammer, Winter, Klotz, Kflte.; Vulonski, Reis., Wien. — Iersej. Privatier, Treffen. — Wucherer, Lees. — Souiker, Pfarrer, Alteumarlt. — Motar, Mötliug. — Krona-bctvogl, Lehrerin, Sagor, — Stariha, Karlstadt. — Reiz, Professor, llugaru. — Kastclic u, Veit, Wippach. — Cosulich, Privatier, s. Tochter, Fiume. — Prodau, Kfm., Pinguente. — Pekovec, Lom.
Hotel Vaierischer Hof.
Am 4. Juli. Dr. Godec, pralt. Arzt, s. Frau u. Tochter, Töplitz. — Rakose, Gcud.-Postcnführer, Iirtlach. — Fajdiga, Maschinenschlosser; Fontebasscc, Holzhändler, Trieft. — Sträv> lovic, Grobroner. — Löschnigg, Peusionist, s. Frau, Wien.
Hotel SMahnhof.
Am 3. Juli - Voller, Klagenfurt, — Antie, Sclzach. — Tiuureich, Wie». — Knlmann, Pirmaseus. — Povirk, Agram. Gasthof Kaiser von Oesterreich.
Am 3. Juli: Kolalovic, Kellner, Slavonien, — Herzl, Kellueriu, Laibach.
Verstorbene.
Den 3. Juli. Aloisia Kapelj, Sessclmachers. Tochter, 17 T., Kuhthal 22, Darmkatarrh.
Deu 4. Iuli. Autou Iauezi?, Arbeiters - Sohn, 2'/« Mouatc, Vega-Gasse 12, Fraise».
Im  Spitale:
D e u 2. Juli. Maria Krivic, Iuwohnerin, 81 Jahre, Luugeueutznudilng
WolkswiLtschaftliche^
Lailiach, 4, Juli. Auf dem heutigen Markte sind erschienen : 3 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit He» uud Stroh, 14 Wagen und 2 Schiffe mit Holz.
Durchschnittspreise.
Mit,-   Mgz.°                                       Vttt.»   Vlgz.«
<l- ! lr, st, , lr,                                      ^, lr. fl.! lr^
Weizeupr.Metcrctr.   7,25   8 25 Butter pr. Kilo.. ^72-------.
Korn              »         5'25   6,40 Eier pr. Stück  . . —   2------>
Gerste             »          5! --   « - Milch pr. Liter . . - 10-------
H"A   ^      '          6 50   7 - Rindfleisch pr. Kilo - 64 -z-
.valbfrucht      .        ---------------Kalbfleisch         .    - 60-------
yeideu            .         7 -   8 - Schweinefleisch  .    - 66-------
V"le               '         5—   5,50 Schöpsenfleisch   »    —38-------
^5"l'5   <^'  .       5 70   5 80 Hähudel pr. Stück  - 35 - -
Erdapfel   100 Kilo   1 80-------Tauben         .             15____>
Linsen pr. Hektolit.   12-----------Heu pr. M.-Ctr. .    1 68------->
Erbsen           .        io----------Stroh        .     . .    187------
Fisolen           »         8-----------Holz,   hartes   pr.
Rmdsschmalz   Kilo - 86  - -                   Klafter    6 30-------
Hchwelueschmalz »    — 68-------— weiches,    .      4 80-------
Hpcck, frisch        »    ^58-------Wein,roth.,100 Lit.-------24 — ^
— geräuchert »    - 64-------— weißer,    »-------30 -^
Meteorologische Beobachtungen iu Kaibach.
"      ^N         V2"       "«                             des Himmel«   Z nZ
4,2«N.      7361     26-6        windstill     Ithcilw.bew. "/"
9 «Ab.    737 5    18-0     W. schwach        bewölkt     ^geN
Vormittags ziemlich heiter, nachmittags nach 3 Uhr dunkles
Gewölle i» S., ferucr   Donner,   geriuger Rege»,  »ach   5   Uhr
theilweisc Aufheitcrimg,   abe»ds  bewöltt;  »achts   Gewitter   mit
Regengüsse». — Das TageSmittel der Temperatur   21-9", um
2' 0° über den, Normale.
Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-Ill>nufchowSly ___________         Nittlr von Wissehrad.
Nie Photographie auf der Meise. Mau   macht sich
gewiss lcittcrlei Uebertreibung schuldig, wcuu mau sagt, dass heutzutage ein photographischer Apparat zu deu uothweudigsteN ^usrustungsgegeustäudeu auf Reiseu ilud Ausflüge» gehört. Die Industrie hat diesem Umstaudc iu ausgiebigster Weise Nechuuug! ^'trageu uud in den lctzteu Iahreu Apparate zu alleu Preis- ^ lageu ill den Haudcl gebracht, vielfach nuch zu Preise», die es Ichon dein Laicu Ilarlegeu, dass eine reelle, gute Arbeit uicht geliefert wcrdeu kann. Im Gegensatz zu solchen Apparaten ha< M) die Firma R. Lcchuer, Wicu, Grabe» 31, zur Aufgabe gc< stellt, i» ihvcr Fabrik uur ganz vorzügliche Instrumeute herz'l' »teilen wie die brkau»te» David« u»d Wcr»cr°Ea,»eras; fernel »eiindlngs die Lechner'schr Uuivcrsal^Camcra uud vor allem d'c mtereMitc Refle^Caiuera, ein Detectiv-Apparat, der auch dc» venuöhntcsten Aufordcrnilgcn entspricht. Ueber diese sowie n^ andere Neuheiten gibt eiü lleiucr Katalog Aufschluss, dcu ge' nannte Flrina gerne au Interessenten unberechnrt uud franc" versendet.                          "                               ^         ^77^»)
Laibacher Zeitung Nr. 151.                                                                          1297                                                                                          5. Juli 1894.
Course an der Wiener Börse vom 4. Juli 1894.         Nachdem oMone,» Courmate
Staatü-Onlehen.             «"d   Ware
5/>„, Einl,citliche Rente in Noten
verz. Mai Noucmber    .    .    .     98 «5   98 25,
in Äloten uer^. Februar A»a»st     98'—   9820
,, Tilbcr  ucrz. Jänner Inli     98 05»! 98-25
„         ,,   April October     9810   98!lo
1854er 4",„Ttaatölose , 350 fl,   148— 149 —
1860er 5"/,,     ,,    nanze 5U0 st.   147 — 148 —
1860er 5>",„     „ Fiinslel 100 st,   15,8 — 159 —
1864er Staal«lose  .   .    100 st,   19750 19850
dto,           ,,            .     .      50 st,   197-50 198-50
5"/„ Dom.-Psdbr. u. 120 fl. .   .   161-50 162 —
4"/., Oest, Goldrente, steuerfrei   121 05 12185
ü"/„ Oest. Notenrrnte, stenerfrei     — —   — — 4"/„ dto, Rente in ttronenwälir,,
steuerfrei s»r200kro»enNom.     9785   9805
3"/„ bto. dto, per Ultimo   .   .     9785  9805
Eiscnlml,»  2<aat<lschulduer> schrcilüinnc«.
Elisabetlibalin in  O., stenerfrei
(dw, El,), snr 100 st, O. 4"/„   123-40 124-40 Franz-Joseph Uahn in Silber
(dw, El,) f, lOO fl. Mm, 5>///„   123-50 12450 4^"/.,«ndo!ph A. i, 2, (dw. Lt.)
sür 1000 st. Äom.....     — —   —- —
4",' dto, i, ilronenw, steners. (diu.
Et,), fiir 2N0Kr,Äom, . .     9660 97 60 5"/„ sjorarlberger Ball» in Eilb,,
200 », 1000 st. f. I»,! fl. No»!.     —- —    '   - ^
4"/„ dto, in.ttronenw. ste»erf,,4U0
u. 2000 Kr. f. 200 idr. Nom.  .     9710   98 10
Z« TtaatsschuldUerschrcibun» yeuabsscfte»!p.<,sist!ll».'Actie«.
ltlisabelhbahn 200 fl. CM, 5V//«
von 200 fl, ü, W. pr. Stiicl .   256 — 258 — dlo. Linz-Andweis 200 st. ü. W.
5>///„........   237'— 239 —
bto. Salzb. Tir. 200 fl. ü. W. 5"/,.   227-25 22825
Valiz.itarl iindw. V,20Ust.CM.   21605 216 25
Gelb    Ware
Vom Ttaate zur Zahlung
Ubcruulnmcuc lfiscnb. Prior.'
Oblinationcn.
Elisabe!l,bahn 600 n. 3000 M.
für 2»0 W. 4l>'u.....    120-25 12050
lHlisabetl,bahn, 400 u. 2000 M.
200 M. 4"/„......    125 60 12660
^-ranz IolepliÄ.. Em. 1884,4".„     98— 99 — Valizische Narl -Uudwig   Vahn,
E»l. 1881, 300 st, 2. 4"/« .      9610 97 10 AorarlbcrgclAali»,Em. 1884,  .
4"/„ toi». St.) S.. f. 100 fl. N.      97--   97-50
Ung. Goldrente 4"/„ per Casse      —-—  —-
dto dto. per Ultimo . . , .    120-70120-9« dto. Rente in Kronenwähr., 4"/„,
stenersrei fnr200Nro»rnNom.      95 05   95-25
4"/„ dto. blo. per  Ultimo    .    .      9505   9525
bto.2t.E.Al.(.»oIdl00fl,,4>/,'/„    ili«-- 128-50
dto, dto. Eilber l00 fl., 4'/,//,,   101-8N 102-80 dto. Staat« Oblia., »Ung. Oltb.)
v, I. 18?<>, 5" „.....    124-25 125 —
dlo.4V/','„2chantregal Abi, Obl,    10^ 50 101 <-,„
dlo, Präm. Ä»I, u 100 st. ü, W.    149 50 151-   -
dto.        dtu.         ü   50fl.ö. W.    14875 150-25
Il,eik Reg, Lose ^.^.,,  ton st.    .    143 —14360
Gruttdentl. ° Gliligatilinen
(snr 100 st, CM).
5"/,. galizische......-----------.
5"/„ niederüsterreichische   .    .    .    10975 110-75
4"/„ lroatische nnd slauunische   .     96-50   9750
4"/„ »»garische (loo fl. o.W.) .     95-20   96 —
Andere üssentl. Onlehen.
Dona» Reg. Loie 5,"/,, ,    ,    .    .    12675 127-50
dto.        Änle!!,e  1878    .    .    107-35 108-35
Anlehe» der Sladi Oiirz.    .    .      —'—   — —
Änlehen d. Sladlgeineinde Wien    106-25 107-25 Aulelie» d. Eladlgemeinde 3Vie»
(SUber oder («old) ....    130-25 13125
Prämien Anl. d. Ttadtgm. Wie»     —'—   — —
Äürseba» A»lel,e», berlosb. 5"/„   10050 101 —
4"/„ itrainer Landes-Änlehen   .      97 10   98-10
>                                                          Oeld    Ware
Pfandbriefe
(für 100 st.).
Äobcr. allg. üst, in 50 I. bl.4"/„E,   124 — 125 —
dto.     ,,     ,, in 50   ,.   4>/.//„     — ^-   ^^
dto,      ,,     ,, in 50    ,.        4"/„     98-50   99-30
dlo. Präin,-TchldU, 3"/„, I,Em.     —-—   —-—
dto,          dto.       !l V,„ II, Em.   115-50 11U-—
^>t, üsterr Landes Hyp, Anst,4"/„     99U0 10040
l?Nl.n»>i, Äanl uerl, 4>///„   -     ^'^   —'—
dto,    dlo,                ,,   4"/„   .    .   100 — 100-80
dto.  dto. 50jähr.  ,,   4"/„  .    .   100 — 100-80
Sparcasse, 1.0st,,30I. 5>/2"/a vl.   101-—   — —
Priuritätü-Gbligationen
lfiir l0o st.).
Ferdinands Nordbayn ^m. I88<>     99-70 100-40
Oeslerr. ^iordiuestbal)»     .    .    ,   108-9010990
Staatslml,,,.......   220-50 221 —
Siidbal)!!  il 3»/„.....   154— 155 —
dto.        il 5"/,......   128—   —'—
Unc>. galiz, Bahn.....   1O5«5 I0«L5
^"/,, Unterlrainer Aalinen   .   .     98-50   99- -
Diverse Lose
lper Ilncl).
Budapest Aasilica (Dombau)    .     10-10   1025
(ÜN'piiiojc «00 sl......   196 — 197 —
Clan, Luic 40 st. CM,    ,    .    .     57'7l>   5875
4", „Donau Dampssc1,,i00st,!5M.     ——   — —
Ofener Lose !0 st......     59-—   «I —
Palsfl, Lose 40 st. CM.  .    .    .     5875   5950
Null)»» nreuz, iüest.M's, v., 10 sl.     1840   19-
Notl,en «reiiz, Ui,«. Ges. u., 5 st,     1215   1250
»iudolpl, Lose l» fl.....     22—   23 —
2alm Lose 40 st, CM.     .    .    .     70—   72 —
Et, «enois Lose   !0 fl, CM,    .     70—   71 —
Wnldslein Lose 20 fl, CM, .    .     4950   5150
WindisckMäh Lose 20 f>, CM. ,     —-—   — —
<Äew.^ch,d. !!'>,,Pram. SchiilbU.
d. Vode»ered!tanstalt,I.Cm. .     19—   1975
dtu. dtu. II. Cm. 1889.     ,    .     28 —   31 —
Laibacher Lo>e......     24 25   25-25
Geld   Ware
ßank'Aclie»
<per Stiick),
Anglo Ocst. Vanl 200 st. L0"/„ E.   155-75 15Ü50
Äanluerein, Wicner, 100 st.    .   135-20 13Ü-2«
Äoocr.'A»st..Oest.,200fl.S.40"/„   454 — 45450
Crdt. Anst.s. Hand.!,.«. ino fl.     — —   — —
dto.   dlo, per Ultimo Septbr,   35040 350-90
Lredilbanl, All«, nna.,, 200 st,  .   440 — 440-50
Lepusilenbanl, Allu., 200 st.    .   230 — 231 —
C-ieomplc Ges., «brüst,, 500 fl.   731'—733 —
Oiro ». Casseiw., Wiener, 200fl.   276 — «77 —
H»poll,elb,, Oest,, 200 st. 25"/,, E.     8«—  8725
Länderbcml, Oes!., 200 fl,     .    .   247-40 24790
Oeslerr. nüssar. Aanl. 000 fl.    .       1)01    100«
Umonbanl 200 fl......   258-75 25950
Aerlelirsbanl, AII>i., 140 fl.    ,   174 — 175- -
Hctien von Transport« Unternehmungen
(per Stüit),
Albrecht Aahn 200 st. Eilber   .     ——   — —
Aussiss Tepl. C-isenb. 300 fl. .    .      il>38    1l!50
Völ,!». Nordl'ayn 150 sl.     .    .   257- 259 —
dto.   Westbalin 200 st. ...   395 — 39«-5o
Auschtielirader Eis. 500 st, CM,      122L    1232
dto,    dto.    (lit. N) 200 fl.     .   468-50 471 —
Donau - DampfschifslllirtS ^ Ges.,
Oesterr., 500 st. CM, , . .   432 — 434-50 Dräu E.lVatt.Db.Z.) 200 fl.S.     —— —'— Dnx VudenbacherC-. V.200sl.E.     «4— 65 — sserdinaud? Äiordb, l,!00 sl.CM,      3030 3045 Lemb, Czeruow, Inssl, Eiseub,-Gesellscha,^! 2l»o st, E, . . ,   276-30 277-50 LIo»d, Oesl.. Trieft, 500 st. CM.   498 — 500 — Oesterr. Nordwestb. 200 st. S. .   224— 225-— bto. dtu. (lit. N) 200 st. S.   258 — 25825 Pra^DurerCüenb. i50st.S. .     8150 8250 Siebenbnrner Eisenbalin, Erste     —— —-— Staatöeisenbal,» 200 st. S. .   .   338-— 33850
Sübbal,» 200 st. S.....   10425 105-—
Südnordd. Perb.-A. 200 st. CM.   201— 202 —
Tramwal, Ges., Wr.,170st. ü.W.   295 — 297 —
dto, ClU. 1887,200 st.    .    .    .     ——   —' —
Gelb   Ware Trainway-Ges., NeueWr., Prio«
ritäts Actien 100 fl.    .    .    .      9«'75   8725
Una., ssaliz, Cije»b. 200 ss. Silber    204 — 20450
Una.,Westb.(Raab Graz^OOfl.S.     203'— 204 —
Wienei Localbabnen Ael.  Ges.      7450   7U-—
Znduflrie-Artien
(per Stück).
Vanges., AN«, öst., 100 st.   .    .     113 — 113-50 Essydier Eisen, nnd Stay! Ind.
i» Wien loo st.....      s>? —   ?0 —
Eise»bal»iw.-Lei!,a.., Erste, 80 fl.    12250 12325
,,Elbem>!liI", Papiers, u. ll»'. G.      45-5,0   4625
Liesinger Arauerei 100 fl.  .    .     im, 25 110-25
Montan Gesellsch., Oest.-alpine      80-90  8150
Praner Eisen Ind. Ges. 200 fl.     s,35 —«39 —
Ealsso Tarj.  EteinlMen 60 st.     730 — 736'—
,,SchIön!ni»!,!", Papiers., 200 st.     203 — 208' -
,,2tel,rernl.", Papiers, u. Hj, G,     15,3- 15350
Trisailer nolüemu.   Ges. 70 st.     !»!7-50 168-50
Waffenf.'G.,Oest.i»W!e»,i00st.     260- 264--Wanno» Leiliansl., All^., i» Pest,
80 st.........    447— 450 —
Wr. Äa»l>csellschaft 100 st. .   .     13225 »3375
Wienerberger Ziege! Actien Ges.    309 — 311 —
Devisen.
Amsterdam.......     103-65 10375
Dentsche Plätze......     61-42,.   6155
Lundo»........     125-40 125-75
Paris       ........     49-82> 4987»
Et. Petersburg.....      —-—   — —
Ualulen.
Dumten........         5-94    5,-96
20 ssrants Stiicte.....         9-97    99»
Silber........       —-—   —-—
De»lsche Neichsbanluoten    .   .     61 t2,   61 50
Italienische Vanlnote»   .   .   .      4495   45,05
Papier Nnbel......      134'^ 134^,
Zöglinge (Pensionäre)
aus guten Familien werden für das künftige Schuljahr bei einer feinern, kinderlosen Familie in sehr geräumige, lichte, gesunde Wohnungen, der Realschule sowie dem Gymnasium leicht zugänglich, in Pflege aufgenommen. Für die Schulpflicht sowie Hausordnung wird gewissenhaft gesorgt. Reflec-tierende P. T. Eltern ersucht man, jedoch bald, das nähere heim Herrn Forstmeister A. Gaudia, Herrengasse Nr. 4, einzuholen.                                           (2841) 1
(2592) 3—3                      Nr. 2177.
Curatorsbestellung.
Dem Johann Markovic aus Planina bei Scwenstein, welcher sich in Wien aufhalten soll, ist in der Rechtssache des Kaspar Iudez von Gaberje gegen ihn wegen 20 fl. f. A. für die Bagatellver-handlnng vom 11. Juli nnd das weitere Verfahren Martin Markovic von Planina nm Cnrator aä aclum bestellt worden.
K. k. Bezirksgericht Ratschach am 5ten Inni 1894.
(2777)^3                   Nr. 4787?
Erinnerung.
Von dem k. k. Bezirksgerichte Gottschee wird den Maria und Gera Hntter von Altbacher hiemit erinnert:
Es haben wider dieselben bei diesem Gerichte Johann und Iosefa König von Altbacher Nr. 11 die Klage «uk pra^. 13. Inni 1894, Z. 4787. auf Anerkennung der Verjährt- und Erloschenerklärung von Satzposten eingebracht, worüber zur Summar - Verhandlung die Tagsatzung auf den
10. Juli  l. I.
Hiergerichts angeordnet wurde.
Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt und dieselben vielleicht aus den k. k. Erblanden abwesend sind, so hat nlan zu ihrer Vertretuug und auf ihre Gefahr uud Kosteu den Herrn Anton Heleznikar von Gottschee als Cnrator aä aclum bestellt.
Die Geklagten werden hirvon zu dein Ende verständigt, damit sie allenfalls zur rechteu Zeit selbst erscheinen oder sich einen andern Sachwalter bestellen und diesem Gerichte namhaft macheu, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten nnd die zu ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtssache mit dem anfgestellten Curator nach den Bestimmungen der Gerichtsordnung verhandelt werden nnd die Geklagten, welchen es übrigens freisteht, ihre Nechtsbehelfe auch dem benannten Curator an die Hand zn geben, sich die aus einer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beiznmessen haben werden.
K. k. Bezirksgericht Gottschee am 16. Juni 1894.
Die unterfertigte Baugesellschaft empfiehlt sich zur gediegensten Ausführung von Neu- und Umbauten, Reconstruc-tionsarbeilen und Pflasterungen, ferner zur Uebernahme von Zimmermanns- und Dachdeckerarbeifen, letztere mit den selbsterzeugten patentierten Portlamlooinciit - l>a«»li-plattcii. Auch hält sie stets ein bedeutendes Lager von Bau- und Schnitthölzern, dann Baumaterialien, als ANpliult-Isolicrplatten, Cement, Kalk,  Ziegeln   aller Gattungen etc.
<2847> Krainische Ballgesellschaft.
Lsuibaclier
Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung.
Die I. ausserordentliche
Generalversammlung
findet
Dienstag den 7. August 1894
vormittags 11 Uhr im Comptoir des Herrn L C. Luckmann statt.
Tagreeord.n.nngr.
Beschlusssassung über die Fortdauer der Gesellschaft (§40 der Statuten). Laibach den 4. Juli 1894.
(284G)                                          Der Verwaltungsrath.
Anton Presker
Kleidermacher
Laibach - Petersstrasse Nr. 16 - Laibach
einpliehlt
sein reich assortiertes Lager
fertiger Herren-, Damen- iü KnaWi&r
für die Sommersaison.
Nach Maß werden Kleider aller Art aus   den   feinsten   und solidesten Stoffen und nach den neuesten Journalen billigst angefertigt.      (2830) 4—1
(2601) 3—3                      Nr. 9987.
Curatorsbestellunff.
Vom k. k. städt.-deleg. Bezirksgerichte in Laibach wird bekannt gegeben:
Es sei in der Rechtssache der kraini-schen Sparcasse in Laibach (durch Doctor Pfefferer) gegen Ulrich Arh aus Dra-govsek Hs. - Nr. 44 pelo. 100 fl. f. A. dem unbekannt wo in Tirol befindlichen Geklagten Ulrich Arh Herr Dr. Sn-stersic zum Curator aä aewm bestellt und zur Fortsetzung der summarischen Verhandlung die Tagsatzung auf den
24. Juli 1894
nm 9 Uhr  vormittags  Hiergerichts angeordnet worden.
K. k. städt.-deleg. Bezirksgericht Laibach am 9. Juni 1894.
(2656) 3—3                     St. 4509.
Razglas.
Dne 14. julija 1894 vršila se bode druga eksekutivna dražba Janku Hrnjaku iz Brašljevice St. 8 lastnega, sodno na 52 gld. cenje-nega zemljišèa vložna št. 957 kat. obè. Drašèice s poprejšnjim pristavkom.
C.kr. okrajno sodišèe v Melliki dne 15. junija 1894.
(2728) 3—1                      Nr. 4451.
Curatorsbostellnnff.
Die anf die Realität Eiul. Z. 263 der Catastralgemeinde Telce beznghaben-dell, für Anton Erzen uud Kathariua Dulc aus Telce bestimmten Realfeilbie-tungsbescheide vom 1. Mai 1694, Z. 3158, wurdm dem fiir die unbekannten Rechtsnachfolger der Tabulargläubiger bestellten Curator Iofef Weibl von Nafsenfuß behändigt.
K. k. Bezirksgericht Nassenfuß am 24. Juni 1894.
(2657s3^1                       Nr. 3895.
Reassumierunss zweiter exec. Feilbietunst.
Die mit Bescheid ddto. 25.Inli 1893, Z. 4928, auf deu 26. August 1893 augeordnete nnd mit Befcheid vom 25sten Allgust 1893. Z. 5645, mit den, Reas-sumieruugsrechte sistierte zweite executive Feilbietung der dem Ive Pezdirc von Draöice Nr. 24 als Rechtsnachfolger des Martin Pezdirc gehörigen, anf 3389 fl. bewerteten Realitäten Einl. Nrn. 79 und 81 der Cat.-Gde. Drasic wird im Reas-snmiernngswege anf den
19. Juli 1894,
vormittags von 11 bis 12 Uhr, hier-gerichts mit dem vorigen Anhange angeordnet.
K. k. Bezirksgericht Mottling am 22. Mai 1894.