Wihlst-xd, ?Ud,ig s»r Me." Jahrgang «». S4. Freitag IS. Juli 187». vi« »» „Mtirburger Zeitttiierscheint jede,, Sonntag, Mi>two6> nnd-Freitasj. Pveise — für Marburg: ganzjahriq fl., HtNiS monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ^.anzjährig fl., linlbjäl)rig 4fl., virrteljährig L fl. Die ciu Mal g mit 10. bei zweimnliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung hnlbjnling .Ist., vierteljcihrig 1 sl. 50 kr-, für Zustellunt! gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung 30 kr. JnserateN'Stempelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Die Kr i e s a u s s i ch t c n vesM'hrcn sich leider iu solcher Wcijc. daß o>» ein AuStveichsii kt'um mehr zu dniken ist, obgleich der Erbprinz von Hohrnzollern der Throntandidatur culsagt, um der spanischen Regie-run,i die Freiheit drr Initiative zulttckznqcbeli. und fest cntschlosjen ist, eine untergrordn-t, Familienfraiic nicht zum Krikz^svorivande heranreifen zu lass'N. (?) Preußen selbst scheint nur tvcnig Willen zu liabeu, dem Kriege aus dem Wege zu gellen. denn nur so läßt sich die Nachricht demen. daß die preußische Regierung die Erkläru.tg abgegeben liabe, die Kandidatur deS Prinzn» von Hohenzollern dcSavouiren zu ivolleii. Zwei Bedingungen lvetden jedoch daran g.knüpft. Erstlich. daß die Person des Königs Wilhelm in gar keiner Weise dabei langirt »verde. Ztveiten», daß die französische Regierung bindende und bestimmte Versicherungen abgebe, daß sie keinen neuen Streiisall heraufbeschwören weroe. ES ivird sogar behauptet, daß Preußen da-unter die Abrüstung von Leite Frankreichs versteht. Diese aetvisle Aussicht auf den Krieg ist auch die Veranlassung, daß die preußischen Reservist,n aus Wien. Prag zc. einberufen ivurden. und Vaiern zum Einhalten der Bedingungen deS Schup» und Truß bündniffes aufgefordert wurde. Auch Frankreich rüstet sich in auffallender Welse. So soll z. B. die afritanische Armee schon aus dem Wege nach Frankreich sein. — Oesterreich »vird. so ist es zivlscheu den Minlsterien abgemacht, ln neu traler Stellung bleiben, so lange keine dritte Macht sich in den Krieg mengt. Kurz »vir stehen am Vorabende großer Ereignisse. Aus Rom ist die verläßliche Nachricht eingelausen. das, die Be endigung der I n fa ll i bi li t a t S d eb a tt e am Samstag. die Pro mulgiruug des Unfehlbarkrits Dogma s am 20. d. MtS. zu gewärtigen sei. An der Annahme des Doglna'S von Seite der Konzilemajorilät darf auch Angesichts der diohenden politischeu Vertvilkluntjen und der möglichen Bescpuug Roms durch ilali'uische Truppen keinen Augenblick gezweifelt werden. — Nach der Publizirung des Unfthlbarkeits-Dogmas tvird, tvie man neuerdings vrrsichert. alSbald das Konkordat von den beiderseitigen Ministerien sür die östeirrichisch-ungarische Monarchie außer Kraft gesetzt ultd d.)s ?Ial:etum rvßium für die Kundmachungen der Kirchensürsten eingefithrt ,ve,den. Am 13. d. M. brach in Stambnl neuerdings eine Feuers b r u n sl aus, welche neun Stunden danerle. Es Verbrannten beiläufig 15VV .'j^'äuser. die von Tüikcn. ArtN'Niern und Griechen, sämmtlich der äimercn Klassc angehtirend. belvohnt ivarer. EntWurf adgtündtrtcr Statutrn drr Klarburger Spartmjst. U'tt dem Borivurf zu begegNtN, NU, negativ zu Werke zu gehen. l)irlten wir es siir unsere Pflicht, einen Vorschlag der Oeffentlichkeit zu übergeben, welcher nach unserer und. lvie wir hoffen, vieler Bürger Marburgs Ansicht, sowolil die Interessen des Jtlstilntes als auch jene der Gemeinde lvahrt. Wir gingen dabei von der Ansicht aus. daß nur durch gegenseitige Konzessionen ähnlichen Zuständen vorilebeugt »Verden könne, welche den inneren Frieden citier anderen Sladt UntersteiermarkS untergraben haben. Nicht um den EriSapsel zivischen die verschiedenen Parteien zu »verfrn. sondirn um zu versöhnen, stellen tvir den vorliegenden Ausgleichs-Vorschlag aus. Sollte dieser Ziveck erreicht werden, wäre unsere Muhe im vollsten Maave gelohnt. Um Nicht die Leser zu ertnüden. greifen tvir nur jene Paragraphe der Statuten htraus. tvrlche einer Arnderung im Wesentlichen bedürfen, indem »vir der Ansicht huldigen, daß kleinliche Nergeleien und Worte-klauben stets vom Uebel ist. K. L. Art drr Errichtung: Die ErrichluNj^ derselben tvurde von der Gemeinde Marburg unter ihrer Haftung übernommen; diese Haftung ist aber von dem Zeitpunkte erloschen, als der Rtservefoud an die Stelle des Garantiefondeö (K. 3 nud 7) getreten ist. Aer Kerr im Kaufe. Novelle von Bernd von Guseck. (Fortsetzung.) Daraus schloffen eben alle, die ihn kannten, auf feine Zustimmung, erwarteten von Tag zu Tag die öffentliche Berlobungsanzeige und tvaren nur darauf gespannt, ob Pronau nicht die Bedingung gestellt habe, daß sein künstlger Schtviegersohn zuvor den Abschied nehmen müs^se. Wenn fie nun gar gewußt hätten, daß zwischen dem junge Paare noch keine Verständigung stattgefunden, als durch jene stummen Zeichen innigen Grfnhl», welche das Wort eher scheuen als suchen, daß er es noch nicht einmal gewagt sie ohne die konventionelle Form im Gespräch ohne Zeugen Elise zu nennen, und sich beglückt suhlte, tvenn sie einn.al „Herr von" wegließ? Das ist alles sehr lächerlich, nicht wahrV Wir hoffen aber, daß es unter nnsern Lesern Herzen gibt, die daS Gefühl dieser nie tviedelkehrenden Zeit — „o daß sie ewig gritnen bliebet" begreisen An einem Morgen erschikn Walther ungeivöl^nlich spät atn Ärunnen, obwohl die Damen voi» Hvhenberg Abends vorher angekommen lvaren und. wie er n'nßte. dem Frühkonzrrt beiwohN'N tvollten. Cr sand den Freiherrn schon nicht mehr, der. von einein verstärkten Anfall seines Leidens gequält, tillein, wie er dann tmrncr pflegte, in die Berge gegangen ivar und jede Btgl,ilnng in feiner schroffsten Weise sich Verbeten hatte. Die Seinigen lvaren denn in Verstimmung zurückgeblieben und nur sein ausdrüeklicher Befehl, das Konzert nicht zu verlassen und seine Rilck-kehr am Brunnen zn ertvarten. hatte sie vermocht, unter den Mriischen zu Vertveilen. deren heiterer Verkehr so »venig als die setlenvollen Äläni»e Kreutzer'scher Melodien, welche eben in ein Potpourri verivebt vorgetragen wurden, sie zu zerstreuen vermochte. Waltherö Erscheinen war allen daher eine Freude: ilim konnten sie wch sagen, was sie bekümmerte, seiner Theilnahme waren sie gelviß, denn er tvar Vielleicht der einzige Freund, so jung er tvar. tvelchen der einsam stehende Freiherr hatte. Aber auf den ersten Blick bemerkte Elise, daß auch Walther etwas aus dem Herzen trug. Ihr fragendes Auge vermied er. aber als schäme er sich, richtete er dasselbe gleich darauf mit einem so ehrlichen und bittenden Ausdrucke auf sie. daß Elise wußte, sie lverde bald alleS erfahren. Damit lieh er denn auch nicht lange lvarten. Sobald er eS unbeobachtet thun tonnte, fragte er sie, ob sie Nach-richttN von ihrem Bruder habe. Sie hatte keine, aber sie hoffte zu ihrem morgenden Geburtstage, tvie er versprochen hatte, von ihm zu hören. „Sie lvissttl ettvaS, Walther!" i<'gte sie leise. „Ich hal)e ebei» einen Bekannten gesproehen. der — ihn gesehen hat „Wollen Sie unwahr gegen mich lein?" fragte sie mit sanftem Vorwurfe. „Äise!" sprach er. und gleichsam besiilrzt über diesen ersten Bruch des Bannes setzte er stockend Hinz»: „Gnädiges — Flänlein, ich habe eine sehr untvahrscheinliche Geschichte gehört. Ihr — Herr BlUder soll sich init Ulistrtn Papa — ich meine meinen Rittmeister, den Grasen Äarbcrg. i^eschossen haben." Drr Laut dcs Schreckens, welchen Elise nicht unterdrücken konnte. »vNlde bei dem gerade abfallenden Pianisjimo der Musik von der Matter vernommen, und Elise theilte ihr mit, »vas sie eben von W^ilther gehört. Da nlnßte dieser nun der bebenden Frau eine beruhigende Vertrö-stuNtt für d.n Moment — eine Litge! - - geben, bis sich die Gelegenheit fand, den Platz am Brunnen zu verlassen und fern von den Späher-äugen fremder Menschen die Wahrheit zu berichten. Was hals eö. dab er sie so schonend als möglich vortrug, der Kern blirb doch immer die erschütternde Knude, daß Graf Äarberg an einem öffentlichen Orte geivesen. Ivo auch Wolshart. ohne von ihm gekannt zn sein. Aeußernilgen nametltlich liber den greiherrn von Pronau gethan, Z. 3. Die Gemeinde Marburg leistete in Folge GemeindebeschlusseS vom 14. Dezember 1858 die erforderliche Garantie für die Einlagen und ihre statutenmäßige Verzinsung bis zur Gründung des im §. 7 erwahuttn Re erivarten wir Sie. Unterdessen fragen Sie noch Ähren Kameraden r^cht genau iiber alle nähern Umstände dies.» Unglücke» — — und Iva» er vom Schickial meine» armen Wolfharl weiß. — Hat Graf Aarberg nahe Bertvandte?" (Fortsetzung folgt.) bedenkli^ Kr2nkhelt»erscheinungen auf. Die Symptome der Wasserscheu sind nicht so ganz zweifellos zur Wahrnehmung gekommen; der Kranke litt an Athmung»noth und sprang, von unsäglicher Qual gefoltert, lvieder-holt von seinem Lager da» Bewußtsein verließ ihn erst etwa 8 Stunden vor dem Tode Die Qbdnktion bot keine Anhaltspunkte zu der einen oder der andercn Annahme. Für den Mediziner ivird der Fall, wenn er auch auf eine durch Bienenstich hervort^eruftne Blutvergiftung reduzirt werden kann, immerhin von Interesse und für jeden anderen eine Mah-nung zu verdoppelter Borsicht bleiben. Martivrgtr Dnichtr. Marburg 15. Juli. (Die Gerüchte) von der Resignation des Bürgermeister». Herrn 3. Banealari. t)aben sich, obgleich sie mit so großer Bestimmtlieit kolportirt tvurden. nicht bestätigt, insbesondere gedenkt derseltie in seiner Stellung zu bleiben, weil Heuer noch in Folge de» neuen Gemeindestatutes ohnehin Neutvahlen vorgenommen iverden müssen. iEi n Bieneuschwar m) erregte am letzten Sonntage in der Postgasse eine zeitweilige Störung der Kommuuikativn. indem die Bienen die Passanten beunruhigten, bis endlich durch Bespritzen mit Wasser die Thierchen an den Dachrand eiires HauseS gedrängt, sich daselbst sestsetzteu und in einen Bienenkorb eingefangen ivurden. (Verein .,Fortschrit t".) Nächsten Samstag halb 8 Uhr fi ndct eine Bereinsversammlung statt, in der ivichtige Gegenstände verhandelt werden, daher eine zahlreiche Theilnahme wünschenSlverth ist. (Konzert.) Die bekannten Tiroler Konzertsänger unter der Di» rektion deS Herrn Ludwig Rainer veranstalten hier einig« Konzerte, die dem Rnse n.ch. welcher der Gelellschast V0langel)t. schr interess.nit zu werden versprechen, so daß ein zahlreicher Zuspruch zu erivarten steht. Eingesandt Geehrte Redaktion! Ersuche um gefällige Aufnahiue in Ihrem werthen ZeitungS Blatt. Löbliches Stadtanlt Marburg! Ihre sogleiche Aufforderung an Herrn G. Graff wegen genauer Erfüllung seiner Vertrags Verpflichtung hat gewieß bei den Steuerträgern den besten Eindruck gemacht. Auffällig erscheint, daß Herr G. Graff ger.^de hin erklärt, die gemachte Beschwerde sei gänzlich unbegründet; wie kann genannter Herr dies sagen, daß keine Ursache hierzu vorhanden ist. Sind nicht Beweise oder Beschiverden gcuug durch verschiedene Steuerträglr. soivie AufsichtS-Organe .,eM tcht worden, daß in manchen Laternen die Flammen ungemein klein sind. « Oder sollte dieS auch unwahr stin. daß s. Z. durch mehrere Tage die Flamme am k. k. Haupt Schulgebäude gut geleuchtet hat? (diese war sehr oft anstatt voll, wegen Mangel an Runigung deS Brenners durchbrochen). Dann, lvie ivaren die Flammen in der Herrengasse am Herrn Bouvier'. Hrn. Brauner' nnd neben Hrn. Bindlechner'schen Hau»? — Wir wollen durchaus nicht sagt«, es »vären alle Flammen schlecht, e» befinden sich allerdings gute darunter, jedoch ist eS sehr unangenehm Gingesandt. Keine Krankheit vermag der delikaten Iiovale8oivro «Zu zu widerstehen und heilt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen'-Nelven-. Brust-. Lungen-. Leber-. Drüsen-. Schleimhaut-, Athem-. Blasen», und Nierenleiden. Tnberknlose. Schivindsucht. Asthma. Husten. Unverdau-lichkeit. Verstopfung. Diarrhöen. Schlaftosit^keit. Schlväche. Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber. Schwindel. Blutaufsteigeu, Ohreubrausen. Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft. DiabeteS. Melancholie. Abmagerung. Rheumatiemus. Gicht. Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin lviderstauden. worunter ein Zeugniß Seiner Heiligkeit deS Papstes, des Hofmarschall Grafen PluSkoiv. der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die RevaleScisre bei Erivachsenen nnd Kindern 50 Mal ihren Preis im Ntediciniren. Certifitat vom Herrn Dr. Medizinä Jos^f ViSzlai^. Szeleveni), Ungarn. 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Arpetitlosigkeit. Schlostofigkeit. allgemeiner «Schwäche und Schmerzen gelitten und al^e Medikamente nud Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Da Bcirry'S gänzlich hergestellt worden und kann ich die- se» ezzellente Nahrungsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefsten Dankgefiihl verbleibe ich ,nit Achtiuig ergebenster Diener Josef BiSzlah, Arz'^ In vlechbi'lchsen von '/„ Pfd. fl. 1.50. 1 Pfd. fl. 2.50. 2 Psd. fl. 4.50 5 Psd. fl. 10, 12 Pfd. f!. 20, 24 Psd. sl. 36. —' Kevttlo8eivro (ÜliO' oolttlvs in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50. 48 Tassen fl. 1.50 in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen fl. 4.50. für 120 Tasseu fl 10. 288 Tassen fl. 20. 576 Tassen st. 36 — Zn bezirhen durch Barry du Barry Eo. in Wien. Goldschmied-gasse 8; in a r b n r g Ko l l e t n i g. Grazcrvorstadt. Tegetthoff-straße 10; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in K l a g e nfurt P. B i rn b a ch e r; in Linz Ha-selmeyer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Ober ranzmeycr;Grablo Witz; >n Lemberg Rot-tend er; in Klausen bürg Kronstadt er; und nach allen Ge-genden gegen Baar oder Postnachnahme. zu sehen, »venn manche nicht der Vorschrift nach brennen, und wofür doch der volle Betrag gezahlt werden soll. Zu bedauern ist es. daß die Gemeinde Bertrettung nicht einen Z. in den Bertrag hinein genommen hat. wo gesaj^t wird, daß die Laternen stets rein gehalten werden müssen. WaS kann eben mehr zur Vollkommenheit einer schöner Flamme beitragen, als gerade die Reinhaltung drr Laternen, lowii' d^r Brenner; daher wird Jrdermartn zugeben, daß eine Reinigung sehr iiothwendig ist. Gerne geben wir Hru. Glaff recht, wenn er sagt, die Straßen sollen wie in andern Städten in den Sommeimollalen mit Wasser bespreng« werden. — Allerdings ist daS schnelle Fahre.» sehr viel Ursache, daß Staub entsteht', was ist denn, wcnn ein heftiger Wind eiUsttht. der din Staub hin und her trägt, daß zulueilen sich an den Fenstern sihr stark anlegt. Ist dann auch daS schnelle Fahren Ursache? Und warum laßt Hr. Graff die Scheiben der Laternen, wenn solche zuweilen gebrochen werden, nicht sogleich machen. Gewiß, wenn daran Wochen gezögert werden, dani, muß der Staub eindringen und die Flamme kann dann nicht vollkommen sein. Herr Graff bemerkt, jeder Private kann nach Herzenslust beleuchten, dies glauben wir sel)r gerne, aber dafiir muß auch jeder nach diesem Maße wieder bezahlen. Nicht einige böSlvillige Steuerträger sind es. die dieS Mangelhafte tadeln, sondern im allgemeinen wird diese Veschw rde laut. Gerne nehmen wir das Versprechen deS Hrn Graff entgegen, daß er dort Abhllfe schaffen wird, wo eS nothwendig erscheint, damit eS nicht nöthig sein wird immer zu klagen. Um dem Wunsch Vieler zu entsprechen, ersuchen wir. das löbl Gemeinde Amt möge besorgt ftin, daß in Kiirzc ein Photonieter am Magistrat zur allgemeinen Uebcrzrugung aufgestellt werde, damit Jeder mann sehen kann, wie die Flamme beschaffen sein soll. Marbnrg. den 14. Juli 1870.' Mehrcre Steuerträger. Gingesandt Löbliche Redaktion! Auf Grund des Z. 19 der Pr.pprozeßnovelle vom 15. Okt. 1868. sowie deS g. 22 drS Gesetzes vom 17. Dezcmber 1862 ersucht Geser-tigter ljöflichst. die beiliegende Erwiderung auf den Artikel anS Mahre», berg vom 7. Juli l. Jahres in Nr. 82 Ihrer Zeitung im Juteresje der Wahrheit und Ehre aufzunehmen. Jv Betreff der in diesem Schreiben angedrohten Gewaltmittel wird jedoch nicht gesagt, daß der Pfarrer selbst dieselben anwenden werde, sondern nur gesagt, daß für den Fall der ferneren Zögrrung dieselben angewendet werden wsirden, waS ja vom Hausherrn derselben oder von der politischen Exekutive ausgeführt werden kann. Daß für den Fall der Zuständigkeit der Witwe zur Gemeinde A« Herrn Anton Hointg, Inhaber de» Dtenst-mann-JnstttnteS „Gzpreß", hier Sie haben sich M wiederholten Malen erlaubt. unS in Annoncen und in Beilagen der Marburger Zeitung auf geradezu infamircnde Weise anzugreifen. Wir haben es bisher unterlassen, diesen Angriffen entgegen zu treten, weit wir eS dem öffentlichen Urtheile überlaffen wollten, zwischen uns zu richten. Dies unser Stillschiveigen machte Ihnen den Kamm schwellen, und Sie versti gen sich zu offenen Lügen. Um nun diesem schmählichen Treiben ein Ziel zu setzen, betreten wir nothgedrungen den Weg der Oeffentlichkeit. obwohl es unS. die wir von unserer Arbeit leben müjsen und nicht in der glücklichen Lage sind. Ihrem „Princ pe" huldigen, und nnS mit dem Erträgniffe des Schweißes Anderer mästen zu können,— begreiflicherweise schwer fällt, die damit verbundenen Auslagen zu tragen. Wir erklären somit: daß nicht Sie uns aus Ihrem Dienste entlassen, sondern daß »vir den» selben, u. z. zum Theile schon vor der Errichtung deS Packträger-JnstitnteS gekündet haben; daß wir uns hiezu veranlaßt sahen, weil Sie eS mit der Ausgabung der von Ihnen so hoch gepriesenen festen Löhne nicht sehr genau l)ielten. und wir oft einige Tage mit Sehnfucht de» Selbst« verdienten harren mußten; daß es eine Lüge ist. ein zum Packträger.JN' stitnt übergetretener Dienstmann habe noch nach seinem DienfteSwechsel einen Ihnen gebührenden Betrag eingehoben, und Sie dadurch verkürzen wollen. Diese Behauptung richtet sich eigentlich selbst, denn wie ist das „Wollen" noch möglich, wenn die „That" bereits geschehen ist. Nur um den Sachverhalt klar zu legen, folgt hier die Erzählung der Thatsache: Der jetzige Packträger Nr. 14 l)atte zur Zeit seines Dienstesaustrittes für daS Dienstmann Institut bei einer Partei einen Betrag von 70kr. in's Verdienen gebracht, welcher Betrag von ihm noch nicht eingehoben worden war. Herr Anton Hoinig zog ihm daher — ob mit Recht, das lassen wir dahingestellt — beim D'enstesauStritte obige 70 kr. von seinem Lohne ab, war somit vollkommen befriedigt. Es ist demnach wohl ztveisellos, daß der Packträger berechtiget war, diese 70 kr. selbst m beheben, — hatte er sie doch selbst schon früher an Herrn Hoinig i»n Wege des Lohnabzuges berichtiget; daß. da unferes Wissens Ihre zur Sicherstellung der Löhne und Kautionen der Dienstmänner, dann eventueller Ersatzcsansprüche an Ihr Institut bestellte Kaution nur 500fl. veträgt. durch diese Kaution hiefür keine genügende Sicherheit geboten wird, was durch nachstehende '^^erechunng ziffermäßig dargethan wird; 1. hat Ihnen jeder Dienstmann eine Kaution von 25 fl. zu leisten, diese Kautionen betragen demnach bei einem Stande von nur 12 Dienst- Männern ....... 300 fl. 2. hat bei )i)NkN jeder Dienstmann einen MonatSlohn von wenigstens 18 fl zugesichert, was bei einem Stande von 12 Mann monatlich.....216 fl. beträgt. Es ist demnach Ihre Kaution von 500 fl. schon zur Sicherstellung für den Mahrenberg, da ihr Mann Töpfermeister zu Hohenmauthen war. die ser eventuelleu Ansprüchc Ihrer Dicnstmännschaf'l^tnn °1^ ^ M tMina Witwe ob einer Urgirnng ihrer Ausweisnng aus Mai)renl)crg seltist nichts Wo bleibt da die SichersteUung für etwaige Ersavansvrüche deS zu fürchten hatte, versteht sich ivohl von selbst. Publikums? Wenn man in einem solchen Vorgehen des Seelsorgers nicht die Für^ Zum Schluße fragen wir Sie. wo ist der von Ihnen angeblich sorge desselben zur Erhaltung eineS besseren Namens der Witwe und ein gegründet. -Ärankensond sichergestellt? wer verwaltlt denselben? solches Schreiben, geflößt auf den Wunsch deS HauShcrui. nicht ein Be Z Da Sie den Dienstmännelu für diesen Krankenfond wöchentlich pr. Mann 5 kr. abziehen. Ihr Institut nach Ihrer eigenen Angabe schon 6 Jahre besteht, und Sic mindestens 12 Dienstmänner halten, jo müßte dieser Krankeiifond derzeit eiu Kapital von 172 fl. 20 kr. besitzen. Obivohl wir durch längerer Zeit in Ihrem Dienste wären, ist uns über Anltige, Verwaltung und Verwendung dieses Krantenfondes nie ettvaS zu Ohren gekommen. Indem wir uns nur noch erlauben. Sie aufmerksam zu machen, daß eS nicht besonders schön, noch weniger aber konsequent ist. wenn Sie itt Ihren Ankündigungen schweifwedelnd das P. T. Publikum um Unter» Vanvalild arltNiilfreitS IlitlltNvllvitt istützullg Ihre» Geschäfles anfllheu. Sie SU kawilis Ihrer Dienstmannfchaft ^ Behauptung aufstellen: „Jeder, der einem Packträger einen Auftrag Kkdvll bei ItßBllSTNiK, I'eKettdvMtrassv.jgjbt. ist ein Schuft!" — zeichnen sich wegen innerhalb der Gefetze und das Ganze nicht als ein Bemülien des Pfarrers betrachtet, die Gefahr des Aerj^ernisseS von der gläubigen Ge meinde zu entfernen, so müßte man kein unbefangener ipeobachter seel-sorglicher Wirksamkeit sein. Achtungsvoll Val. Paar. Pfarier. Mahrenberg, am 13. Juli 1870. D il«««»: ßn (519^ Lodvvksr-Illi« drftn Kmtk unck eelitvn kraineriseken ewpüklilt lzestevs ! Ilsrti»»»!» Ri» (512 Die srühcren Dienstmänner und nunmehrigen Packträger: Jobann Padoschnig. - Franz Tichy. Jol). Sapotnlg. Lukas Trebauscheg. Johann Romich. Marburg, am 15. Juli 1870. Die Weinlizitation DaA Dienstboten« «nd WohunngS' »ermttttnngS Geschäft befindet sich deimolen im Hause ?tr. Drangaffe, z» ebcncr Erde. (501) E. Bindlechntr. ^ wird anfgeitoinmen bei Llva^nisli Ii08vnkvlä, Theaterdirektor. Kärntnervorstadt. HanS Nr. 40. ' ^ (520 Eilt »ettes Monat-Zimmer möblirt, ist an einen soliden Herrn täglich zu vermiethen. Näheres im Comptoir dieses Blattes. EpiltptischtWmpskli'i " ' heilt brieflich der Speeialurzt sür Epilepsie Doktor RV. itt Berlin, jetzt: Louisenstraße 45 Bereits über Hundert geheilt. 32 (506 !bei der Herrschaft GonobiH, 1'/, Stuttde von der Eisenbahn, station Pöltschach in Steiermark, alltvo über 1500 österr. Eimer rother und weißer Weine auS den bekannt vorzüglichen Binarier, Rittersberger, Gonobitzer llnd anderen guten Wein-qebirqen von den Jahren 1867, 1868 und 1869 rein abgezogen pr. 5 Eittter ohne Gebinden verkauft werden, wird Heuer an nachstehenden Tagen abgehalten und ztvar: Am IS Juli iln Keller zu Teitzdorf, 1 Stunde von Piiltschach. Am KS. und nöthigenfalls »V. Juli in den Kellern ju Gonobitz Atn Tlige der Lizitation ist ans den Kaufschilling blos eine a (üonto Zahlung zu leisten, der Rest aber srst bei Abfnl)r der Weine, welche vier Wochen in den herrschaftlichen Kellern liegen bleiben können, zu bezahlen. - Im Falle vorkommenden BednrfeS werden den P. T. Herren Erstctiern leere 5 Eimer'Fässcr zum ErzeugnngSpreise überlassen. Zu zahlreichem Besuche ladet ein (504 Air Fürst Windischgrüts'sche VüttrvtrwaUa«g. VerantworNtche StedoMvn, «nd Verlag vo,i Eduard Sanschitz in Marburg. 2. «. 8t. v