KN3UUWNN2FU für Vaterlands Rnnst^ Wiffenjchaft und geselliges Leben. Nediairt von Leopold Kordesch. ^H/? FS. ' Von tiefer Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Samstag. Der Preis des Blattes ist im Comptoir ganzjährig 3 ss. , halbjährig i fi. 30 kr. Durch die Post ganzjährig 4 fi. , halbjährig 2 fl. (Z, M. Der Goldreichthum Kaliforniens. (Schluß.) «^./iese Schilderung erscheint keineswegs übertrieben, wenn man sie mir der Beschreibung vergleicht, welche ein anierika-nischer Schriftsteller, Edwin B r y a n r, gegenwärtig wohlbe-stellter Major in San Francisco, über Oberkalifornien kürzlich veröffentlicht hat, und die man in dem »Geographical Iour-- nal" (Boston, November 1848) findet. Auch er bestätigt, das; das ungeheure Thal zwischen der Sierra Nevada und der Westküste zu den herrlichsten Ländern der Welt gehört, gclegnec mir einein milden Klima, in welchem die Pfirsiche während des Januars blühen, und ausgestattet mit einem so fruchtbaren Boden', daß der Weizen dorr selbst noch reicher trägt, als in Aegyptcn. Air den Weinbau und die feinere Schafzucht !oll das Land sich eignen, wie kein anderes der Welt; scin ungeheurer Neichchm„ an Viehheerden und hoch-stämmigen Waldungen ist ohm-hin hinlänglich bekannt. Kein Wunder, daß die Nachrichten aus diesem gelobten Lande den rastlosen Unternehmungsgeist der Zankees zu einer Fieberhöhe gesteigert haben. Ii, Newyork und Bosten allein waren nach den lehren Nachrichten an 10,000 Auswanderer für Kalifornien engagier, von denen die meisten die weite Reise um das Cap Horn machen, während die Bemittelten sich von einer neuste stifteten in 50 Tagen von Newyork nach Chagres, und nachdem sie auf Maulthieren die Landenge passirt haben, von Panama nach Monterey schiffen lassen. Für diese Route zahlt man, ausschließlich der Landreise, in drei verschiedenen Kajüten beziehungsweise 600, 350 und 160 Dollars. Aber dieser Weg ist noch viel zu umständlich und langsam; »kgill-naä lo Ul6 ?»cili^!" ist die neueste Losung des Tages, deren Verwirklichung unter dem Einflüsse des lockenden kalifornischen Reichthums schwerlich lange auf sich warten lassen wird. Solche gigantische Unternehmungen gehören zum weltgeschichtlichen Berufe der Angelsachsen in Amerika; sie werden eine große Revolution, mm, wunderbaren Umschwung nicht allein in den vereinigten Staaten, sondern im gesammlcn Welthandel herbeiführen. Die amerikanischen Blätter rechnen schon jetzt die Chancen der großen Katastrophe aus. Der Handel mit Ost-Asien, sagen sie, wird jetzt fast ausschließlich von England betrieben, welches sein Gold und Silber gegen Thee und Seidenwaren austauscht, In Zukunft kann England, das sein Gold sauer erwerben muß, mit uns nicht mehr aushalten, die wir das edle Metall in Kalifornien auf oem Platze haben, sobald wir nur die Frage der Entfernung zu unseren Gunsten entscheiden. In diesem Augenblick ist New-Mork von San Francisco eben so weit entfernt, wie Liverpool, denn von beiden Häfen aus müssen die Schiffe die weite und gefährliche um das Kap Horn machen; bauen wir aber einen Schienenweg vom Missisippi nach Kalifornien über die Rocky Mountains durch den großen Südpaß — den die Natur eigens für eine solche Eisenbahn ausgehöhlt zu haben scheint — so verkürzen wir den Weg nach San Francisco von 19.000 auf 2500 engl. Meilen. Im Besitze des kalifornischen Goldes und einer solchen Heerstraße winden die Vereinigten Staaten der große Zwischenmarkt zwischen Eurol'a und Asien, und alle Nationen der Erde winden ihnen tributpflichtig werden. Nach der Ansichr der Leute, welche so argunn'ntiren__ lind ihre Zahl »rächst augenscheinlich mic jedem Tage — hätte der Congreß und die Regierung in Washington nichts Eiligeres zu thun, als diese Angelegenheit in die Hand zu nehmen, damit nicht eine Privatgesellschaft in den Besitz der ungeheuren Macht komme, welche ein Verkehrsweg der angegebenen Arr dem Eigenthümer verleihen müßte. Die Kosten einer Bahn vom Mis-sisippi nach Kalifornien berechnet man auf 60 — 70 Mill. Dollars — eine wahre Lumperei, wenn der l?c»nto liltto richtig ist, den die Beförderer des Projects von den zu erwartenden Vortheilen der Bahn aufstellen. »Baut diese Bahn!" ruft ein Newyorker Blatt begeistert aus, „und Can-ton i„ China wird nur dreißig Tagreisen von uns entfernt seyn, statt daß wir es jetzt erst in vier bis sechs Monaten erreichen." Wer in diesen Worten mehr erkennt, als eine 4« augenblickliche Aufwallung des zu Schwindeleien allerdings sehr geneigten transatlantischen Enthusiasmus — und wir glauben, daß dießmal hinter der Phrase ein sehr reeller Kern liegt — der wird uns zugeben, daß die Entdeckung der kalifornischen Goldminen sich sehr bald zu einem Ereignisse von weltgeschichtlicher Bedeutung gestalten kann. Wir schließen unsern Aufsatz mit folgender Betrachtung über das wunderbare Goldland Kalifornien, die wir englischen Blättern entnommen haben: Es scheint sich nicht länger zu bezweifeln, wir erleben in vergrößertem Maßstabe und unter vielfachen neuen Umständen eine Wiederholung jenes großen Ereignisses der Entdeckung der Silberminen von Potosi und Zacatecas und der O.ueck-filbermine von Guancabelica. Erstere wurden im Jahre l545 entdeckt und führcen eine weitgreifende Umwälzung in der neuen, wie in der alten Welt herbei. Bis dahin waren die nach Spanien gebrachten Metalle hauptsächlich der Ertrag der Plünderung und Besteuerung; um die angegebene Zeit aber begannen die spanischen Ansiedler und die Eingebornen der fruchtbaren Ebenen von Meriko und Peru Ackerbau und nützliche Gewerbe zu verlassen und drängten sich in unergiebige und unwirthliche Bezirke, wo einige der größten Städte von Süd- und Mittel-Amerika gelegen waren. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts belief sich, wie man berechnete, das seit der Entdeckung Amerika's im I. !492 jährlich regelmäßig in die spanischen Häfen eingeführte Quantum Silber und Gold auf einen Werth von 4 Mill. Pfund Sterling (! Pfd. Sterl. —10 fi. C. M,), und man behauptet sogar, daß eine nicht geringere Summe als Con-trebande ins Land kam. In drei Jahrhunderten würde dieß eine Summe von 1200 Mill. Pfd. Sterl. ergeben. Spanien aber hac von der kostboren Ernte immer den geringsten Antheil erhalten. Durch das mit Waffengewalt erzwungene Monopol seiner Colonien sicherte es sich den Frachtverkehr, beschränkte aber hierdurch auf denselben und auf die Bergwerke den ganzen Unternehmungsgeist seiner Unterthanen. Seit der Zeit ist sein Landbau und sein Gewerbfleiß in gleichen Verfall gerathen; es hat in Krieg und Frieden seinen Reichthum ausgetheilt und Künste genährt, die es selbst damals verschmähte. Der metallische Strom rann durch den bevorzugten Canal und ließ ihn trocken zurück. Frankreich, Niederland, England und andere Nationen haben von den Bergwerken und Häfen des spanischen Amerika mehr Vortheil gezogen als diejenigen, denen es allein gestattet war, das Erz zn graben. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die Vereinigten Scaaten die furchtbaren Fehler Spaniens wiederholen werden; indessen kann man nicht umhin, eine gewisse Gefahr in der Aussicht auf eine ungeheure Reichthumsvermehrung, auf eine, nützlichen Künsten entzogene Speculationssucht und auf ein bloß von Metallerzeugung lebendes, halb-colonien-arriges Land zu erblicken. Es ist augenscheinlich, daß eine gewaltige Ablenkungvon Capital, Arbeitskraft, Schiff-Fahrt, Lebensrnitteln und Manufacturen nach der westlichen Küste Statt fmdcn ivird. In alle Wege wird dieß für uns lind für die Staarcu selbst eine Erleichterung scyü. Unsere Auswan- derer werden, wenn sie landen, etwas mehr Naum finden, unsere Rheder, Landwirthe und Fabrikanten werden weniger Concurrenz zu erleiden haben. Das Beispiel des spanischen Amerika rechtfertigt die Erwartung, daß Kalifornien bald eine Million goldsuchender Abenteurer enthalten wird, und es wird nicht lange dauern, daß der durchschnittliche Ertrag einer Tagesarbeit unter einen Dollar (ü 2 si. 12 kr. C. M.) herab-sinken wird. Bis dahin wird die Anziehungskraft für neue Ansiedler fortdauern. Hunderttausend Menschen, die täglich einen Dollar sammeln — der gegenwärtige Durchschnitt wird auf acht Dollars angegeben — werden im Jahre sechs Millionen Pfd. Sterl. liefern , man kann daher sicher den Ertrag weit höher anschlagen. Welchen Einfluß dieß auf die metallische Circulation der Welt immerhin haben mag, jedenfalls ist hier dem Handel ein weites Feld eröffnet. In diesen aus dem Sande hervorglänzenden Körnern, diesen den Felsen anhaftenden Knäufen müssen wir ein Mittel der Vorsehung erblicken, jener unzugänglichsten uud fernsten Küste der Welt, die sonst auf Menschenalter hinaus unbewohnt geblieben wäre, Ansiedler zu verschaffen. Die Vorsehung hat mit jenen kleinen Erzstücken, von denen ein halb Dutzend einen Gran machen, den gediegenen Reichthum eines fruchtbaren, wohlbeholzten und wohlbewässerten Bodens unter einem milden Klima gesprenkelt. Wie der Stein der Weisen die Menschen in die experimentireuden Wissenschaften hineinlockte, so wird jetzt derselbe Köder, derselbe Wahnsinn dazu dienen, eine ferne Küste zu bevölkern und eine Wüstenei in lachendes Land umzuwandeln. Ehelang wird die angelsächsische Race über den unermeßlichen stillen Ocean und seine zehntausend Inseln herrschen."*) Der Pflanzer von Paramaribo. Nach dem Frnn.iöslschcii uon I. A—d. (Fortsetzung,) „Vorstellungen!" rief Hontwyn aus; seine Augen funkelten, er sprang wüthend auf. „Laßt ihn kommen, hun-dert Peitschenhiebe zu empfangen! hier in meiner Gegenwart'." Nach wenigen Augenblicken erschien ein Neger von hohem Wüchse, der den Pflanzer hätte zerdrücken können, wenn er eine Hand an ihn gelegt hätte; aber der Zufall hatte die Rolle verwechselt. Er blieb vor seinem Gebieter stehen und betrachtete ihn mit ruhiger Miene. «) Der Entdecker des Goldlagers zu Kalifornien ist ein Schweizer, mit Namen S u t h e r. Derselbe stand bis 1320 in französischen Militärdiensten, hing dann. nachdem er als Sergeant entlassen worden, nach Amerika. wo ihn Las Scl''apierkorb des Amüsanten. Die Scharfrichter in Würtemberg protestiren stark gegen die Grundrechte. Man brächte sie durch die Aufhebung der Todesstrafe um's Brot. Sie verlangen wenigstens Wartegel, der — auf bessere Zeiten. Nach der Hinrichtung des berühmten Pastor Dodd in England erschien bald eine Broschüre unter dem Titel: »Letzte Worte des Pastor Dodd." Bald waren drei Aussagen vergriffen. Der Verleger veranstaltete daher ein zweites Heft mir dem Titel: „Noch mehr letzre Worte des Pastor Dodd, zweiter Theil." Ein Kaufmann hatte seine Nase in einem Duell ein-gebüßt. Jedermann wußte dieß, und auch, daß es dem Armen empfindlich war, an seinen Verlust erinnert zu werden. Zu einer Reise brauchte er einen Paß, bei welchem im Sig-nalemenr jedoch der Artikel Nase nicht übergangen werden konnte; der höfliche Polizcicommisiar (dies; ist nicht Ironie) war fein genug, die Schwierigkeit, welche er nicht heben konnte, zu umgehen; er beschrieb Stirne, Haare, Augen, Mund :c. und schrieb dann zu der Nase: »ist schon mit anderer Gelegenheit vorausgereis't." Earneval - Revue. Die europäisch-berühmte Tonangeberin in Tanz»Unterhaltungen, das sonst so heitere, lebensfrohe Wien, läßt heuer »ach dem Berichte der Wiener Journale, den Carneval ganz still, fast spurlos feinen Weg fort» schreiten; nicht zu wundern! traun , es läßt sich wohl schlecht tanzen , wenn man belagert ist, — aber bei uns ist es anders, wir genießen dieCarne-valssreudcn in vollen Zügen, ja gewissermaßen reichlicher, als in frühern Iah»en, wenigstens wird uns eine größere Gelegenheit, derlei Unterhaltungen mit zu machen, geböte». Zu den sonst üblichen Caslno-.Schüt-z«n-Vereins- und maskirten N e d ou l e n b ä I l en, dann dem gro-szenM askenba11e zurNeiiefice der Kleinkinder »Bewahranstalt gesellten sich noch die verschiedenen Garde » C o mp a g n i e b ä l! c und der große ,O ar dx.»Ba ta i ll ons b a l l. dcr am 1?l- d. M. Statt findet. Die von der Theater - Direction zu veranstaltenden zwei maskirten Nc 0 ou -tenbälle werden erst folgen. Die 4. Garde - Compagnie hatte ihren Ball im Hotel »zum österreichischen Hof," und die 3. Compagnie wird ihn übermorgen am 12, Februar im Gasthaus? „zur Sternwarte" abhal-len. Dcr Ball der ^. Compagnie soll bclooders hübsch gewesen seyn, indem die Locaüta: auf das geschmackvollste hergerichtet. ,rar und n«ment» lich die ercillente Küche dcs Herrn I. Hub er. dann auch seine Getränke nichis zu wünschen übrig ließen Auch gute Bedienung und eine entsprechende Billigkeit für das Gebotene rühmt m^n dem rastlos thätigen Gastgeber nach. Die Casino - und Schützenver einsbälle sind heuer eben so lebhaft besucht, wie ionst. Der Ball, an dem sich gewöhnlich Alles betheiligt?, und der alljährig als der besuchteste und schönst, bezeichnet wurde, ist der große Maskenball zum Besten der Kleiükinder-Vewahranstalt. Er fand am verflossenen Mittwoch den 7. Februar im Re-doutenlaale Statt. Man kann nicht sagen, das; er hinsichtlich der Frequenz die Ball«: früherer Jahre übertraf, im Gegentheil — er war nicht so stark besucht, als der vorjährige, hatte aber immerhin ein sehr schönes Publikum, die Elite der Gesellschaft unserer Hauptstadt auszuweisen. Die Ntasken zeichneten sich eben nicht aus, auch waren si? nicht zahlreich, und die Stimmung, die im Saale herrschte, war, so zu sagen, eine etwas gedrückte, so daß kein rechtes Leben unter den Vallgästen zu bemerken war. aber dennoch war der Vall recht schön. Die Decorirung des Saales kann man geschmackvoll nennen. Wir hoffen, daß der große Garde« Vall am 1't- dieses zu den besuchtesten gezählt werden wird. Leopold Hordcsch. Theater - Eourier. Donnerstag den 15. d.M., d. i. den Tag nach Valentini, veranstal- , tet im hiesigen Theater der Novenische Verein in Laibach zur Gedächtniß- ^ fci.r des unsterblichen slovenischen Dichters. Valentin Vodnik, eine L<.'« tonung (modern, nicht treffen, was der Fluch alles Flitters ist. Was das Concert mit ausfüllte, war anständig i« nennen, bis auf die Toilette, in welcher der Begleiter am Piano (dli den Gesangstücken der Dem. Vaumann) erschien. Ein Vcweiü, wie wenig hier noch die I^au dcs Concertes ausgebildet ist. — Fräulein Sörgel. welche eine monströse Eompositio» von D re isch ocl vortrug , entwickelte eine rühmenswerthe Vravour. Diese Pianistin wird üdrigens als Lehrerin dem Publikum bestens empfehlen. Herrn Eller werdcn wir wohl noch öfters in Trieft hören; so viel aber laßt sich ohne Seherblick schon dermal behaupten, daß seine künstlerischen Schwingen noch weit, weithin rauschen werden, daß er Einer der Glücklichen ist, dem eine Zukunft beschieden. , Ilufiösung des Räthsels in Nr. l R Dcr Funke. Verleger: IgnazAloisKleinmayr.