PMniiia piaöana v gotovini. Nr. 22. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 7. (22.) Jahrgang. Organ -er Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2 — Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Montag, den 20. Juli 1925 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Programm des eucharistischen Kongresses für das Oottscheer Dekanat am 15. und 16. August 1925. 15. August. 8 Uhr abends nach dem Ave Marialäuten feier¬ liches Geläute in allen Pfarrkirchen des De¬ kanates; in der Stadt feierliche Beleuchtung der Kirche und der gesamten Stadt. 9 Uhr: das Allerheiligste wird ausgesetzt und die lauretanische Litanei gesungen. Darauf die erste doppelsprachige Eröffnungspredigt. (1. Thema: Eucharistie und die Missionen.) 10 —11 Uhr: Anbetungsstunde (deutsch): die Stadt und Mahovnik. 11—12 Uhr: Anbetungsstunde (slowenisch): die Stadt, das Marienheim und Kohlenwerk. 16. August. Um Mitternacht: feierliches Hochamt mit der ge- meinschastlichen heil. Kommunion der Gläu¬ bigen. 1 — 2 Uhr früh Anbelungsstunde: Livold und Dolga vas. 2—3 Anbetungsstunde: Zajija vas, Lrni potok und Rogati hrib. Z— 4 Anbetungsstunde: Laika vas, Zeljne, Klinja vas, Cviälarje und Onek. 4 Uhr stille heil. Messe beim Hochaltar. 5 Uhr stille heil. Messe mit der heil. Kommunion. 6 Uhr slowenische Predigt. (2. Thema: Euchari¬ stie und die Männerwelt), darauf die heil. Messe mit slowenischem Gesang, nach der Messe die heil. Kommunion. 8 Uhr heil. Messe mit der Kinderkommunion und Kindergesang (Mitterdorfer Schule). 9 Uhr heil. Messe mit Kommunion aller übrigen Teilnehmer des Kongresses. (Gesang entweder Hinterländler oder aus Fara.) 10 Uhr deutsche Predigt (3. Thema: Eucharistie und Maria), darauf feierliches Hochamt. 12 Uhr Anbetungsstunde: Stari log, Polom, Unterwarmberger und Moschnitzer Gemeinde. 1—2 Uhr nachmittags Anbetungsstunde: Mozelj, Koprivnik, Nemška loka und Spodnji log. 2 Uhr gesungene Litanei des heil. Herz Jesu und darauf die doppelsprachige Schlußpredigt (4. Thema: Eucharistie und die christliche Fa¬ milie). Feierliche Prozession mit dem Allerheiligsten bis zum Blindeninstitut und zurück: 3) alle Pfar- reien des Dekanates mit den Fahnen, d) die Filialkirchen der Stadtpfarre in der gewöhn¬ lichen Ordnung mit ihren Fahnen, c) die Schulkinder, ck) die Musikkapelle, e) die Feuer¬ wehren, k) die Mitglieder der Marianischen Kongregation mit brennenden Kerzen, Z) der Gesangschor, k) die Geistlichkeit mit dem Allerheiligsten, i) die Behörden und die Ver¬ treter der Gemeinden, j) die Mitglieder des 3. Ordens und der Sakramentsbruderschast mit brennenden Kerzen, k) die übrigen Gläu¬ bigen. Bei der Prozession werden gesungen Sakra¬ ments-, Herz Jesu- und Marienlieder. Nach der Prozession feierliche Weihe des gan¬ zen Dekanates an das heil. Herz Jesu. Einzug in die Kirche, Te Deum und der letzte Segen. Feierliches Geläute. Unser schwer geprüftes Heimatland ist von einem harten Schicksalsschlage heimgesucht worden. Meine Fahrt nach Amerika. Von Hilde Perz, Brooklyn. (Fortsetzung.) 18. August. In der Früh 7 Uhr werden wir ge¬ weckt, indem auf dem Deck der Ruf einer Trompete erschallt. Als ich auf das Deck kam, war schon alles oben. Die Sonne scheint, aber es herrscht ein fürch¬ terlicher Sturm, ab und zu fliegt ein Hut in die Tiefe des Meeres auf ein Nimmerwiedersehn I Das Schiff schaukelt oft furchtbar. Bin hier im Damenzimmer und schreibe. Ein Herr spielt am Klavier die bekannte Weise, „Ach, wie so trü¬ gerisch sind Frauenherzen", wahrscheinlich auch ein betrogener Ehemann. Was bin ich für ein eigen¬ artiger Mensch! Am liebsten schaue ich ins Wasser hinunter, wenn es so stürmt, da spüre ich das Schaukeln gar nicht und sehe, wie ein Wellen¬ berg an den andern stößt und einen erhöhten Wellenberg bildet. Das ist schauerlich schön zum Anschauen und dabei werde ich von der frischen Seeluft umfächelt, die mir so gut tut. Was für geheimnisvolle Gewalten doch in der unergründ¬ lichen Tiefe des Meeres herrschen! Die andern verkriechen sich in ihre Kabinen und jammern. Am Nachmittag herrscht ein furchtbarer Sturm. Beim Abendessen war ich allein von den Damen an unserem Tische anwesend. Heute lehrte uns ein Herr die Rettungsgürtel umlegen, indem er sagte, man könne damit so lange schwimmen, bis man untergeht. Sehr logisch! In jeder Kabine sind so viele Rettungsgürtel als Personen. Ich liege im Bette und schreibe, das Schiff schaukelt so stark, daß ich die Augen schließen muß. 19. August. Heute, Sonntag, bin ich früher auf¬ gestanden. Es waren noch sehr wenige Personen auf dem Deck. In der Früh spielte dis Schiffs¬ kapelle, im Laufe des Vormittags wurde fleißig getanzt unter Begleitung 2 Ziehharmonikas und eines Tingeltangels. Die See ist sehr ruhig und ich fühle mich recht gut. Halte mich den ganzen Tag über auf dem Deck auf und komme nur am Abend in die Kabine; das Essen schmeckt aus- gezeichnet. 20. August. Wie sich das Wetter doch schnell ändern kann! Heute herrscht wieder ein furchtbarer Sturm und es regnet, daß es auf dem Deck rein nicht zum Aushalten ist. Das Schiff gab mehrere Signale. Während des Ta- ges ist es wieder ruhiger, nachmittags spielte wieder die Musik und muntere Pärchen drehten sich lustig im Kreise. Gegen Abend ist das Meer wieder so stürmisch und das Schiff schaukelt zu¬ weilen so stark, daß ich es sogar im Kopfe spüre. Es ist kein Wunder, daß das Schiff schaukelt, da es nicht jene Ladung hat, die es zu tragen vermag, da infolge des Arbeiterstreiks in Ham¬ burg die Ladung nicht befördert werden konnte! Daher ist das Schiff zu leicht und hat keinen Halt. Bin im Bette und schreibe, während im Speisesaal Konzert abgehalten und fleißig gesungen wird. Soeben höre ich: „Stürmisch die Nacht und die See geht hoch . . ." 21. August. Bin heute später aufgestanden, war so müde und schläfrig, auch schien - es mir schon lästig, wenn ich als einzige von den Damen nur unter Herren bei Tische sitze und ich immer nach meinem Befinden gefragt werde, da es sehr auffällig war, daß ich nie fehle; habe im ganzen nur zweimal gefehlt. Auch bin ich zum ersten Tische zugeteilt worden, die einzige von den Gott¬ scheerinnen. Der erste Tisch bekam „grüne" Speise¬ karten, da machte jemand den Witz, die ganz „Grünen" kommen zuerst zur Fütterung. Ob nicht die anderen mit „weißen" und „roten" Karten für den zweiten und dritten Tisch mehr „grün" waren, lassen wir dahin gestellt sein. Die See ist mäßig bewegt und die Sonne scheint, daher den ganzen Vormittag Tanz und Musik auf dem Deck, Nachmittag Blechmusik und ein Kinderfest, verschiedene Spiele (Sacklaufen, Bretzen mit dem Munde fangen u. ä.) werden gespielt, nachher Kinderumzug auf dem Deck unter Musikbegleitung.. Abends war „bunter Abend" (humoristische Vor¬ träge in schwäbischer Mundart usw.) mit darauf¬ folgendem Ball. Beim bunten Abend war ich auch dabei, nachher ging ich zu Bett, da es schon sehr spät war. Abwechslung haben wir genug. Langweilig ist es uns gar nicht. (Fortsetzung folgt.) Seite 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 22. Jahrgang VII. Unser Landsmann Dr. Hans Tschinkel, Direktor am deutschen Mädchenlyzeum in Prag, hat am 4. Juli seine edle Seele ausgehaucht. In Petzer am Fuße der Schneekoppe, wo er zu einem Som- meraufenthalte eingetroffen war, hat ein Schlag¬ anfall seinem nimmermüden Leben ein jähes Ende gesetzt. Die Trauerbotschaft löst im ganzen Gott- scheerlande und überall, wo treue Gottscheerherzen schlagen, tiefe Trauer aus, denn mit ihm verliert das Gotlscheerland einen seiner besten Kenner und Verfechter, die Heimat einen ihrer treuesten Söhne. Dr. Tschinkel stammt aus einer angesehenen Gott- scheerfamilie und wurde im Jahre 1872 in Svetli potok bei KoLevje geboren, wo er die damalige Notschule besuchte. Nach Vollendung der vierten Volksschulklasse in Koöevje trat er ins Uuter- gymnastum in Kočevje em, wo er durch seinen eisernen Fleiß und seine seltene Begabung bald die Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf sich lenkte. Hierauf setzte er seine Studien am deutschen Ober¬ gymnasium in Ljubljana fort und erwarb sich dort das Reifezeugnis mit Auszeichnung. Sodann studierte er in den Jahren 1891 bis 1896 in Wien und Prag Germanistik und klassische Phi¬ lologie und war Mitglied der Burschenschaft „Carniola". Nachdem er seine Prüfungen mit Auszeichnung abgelegt und sich den Doktorhut geholt hatte, kam er als Supplent an das zweite Slaatsgymnasium nach Graz. Die Sehnsucht nach dem goldenen Prag führte ihn bald wieder dort- hin zurück. Dort wirkte er mehrere Jahre am Smichower deutschen Gymnasium. Seit 1917 leitete er als Direktor das deutsche Mädchenlyzeum in Prag. Überall war Dr. Tschinkel von seinen Schülern und Kollegen wegen seiner Herzensgüte und seines selten gewinnenden Wesens geachtet und geliebt. Was Dr. Tschinkel seiner Heimat war, ver¬ mag nur der zu ermessen, der mit ihm in näherer Fühlung stand. Seit seiner srühesten Jugend be- seelte ihn nur der eine Gedanke: Alles für die Heimat I Rührend war es zu sehen, wie er schon als junger Lateiner nach altem Gut schürfte und manch kostbaren Schatz der Vergessenheit entriß. In diese Zeit entfallen bereits die Ansänge zur Sammlung eines Gottscheer Wörterbuches (Jdi- otikons), dessen Herausgabe an der Geliyrage scheiterte. Wie ernst er es mit seinen Arbeiten nahm, ist wohl daraus zu ersehen, daß er sich ost ein Wort von den Dorsäliestcn zehn- bis zwanzigmal vorsagen ließ, um ja der Nachwelt ein einwandfreies Werk zu überliefern. Die Her¬ ausgabe des epochemachenden Hauffen'lchen Werkes „Die deutsche Sprachinsel Gmycyee" (erschienen im Verlage Styria Graz, 1895) ist wohl aus seine treueste Mitarbeit zuruckzuführcu. Sein Hauptwerk „Die Grammatik der Gottscheer Mund¬ art" (Verlag von Niemeyer in Halle a. b. S., 1908) hat in den Gelehrtenkreisen wohl berech¬ tigtes Aufsehen erregt. Sein Name hatte bald den besten Ruf, und so ist es nicht dem Zufälle zuzuschreiben, daß ihn der Manzftcye Verlag mit der Umarbeitung der Wlllomitzer Grammatik be¬ traute. Die deutsche Sprachlehre Tschmkel-Willo- mitzer wurde über kurz an allen Mittelschulen Altösterreichs eingeführt und stehl heule noch an allen deutschen Mittelschulen m Gebrauch. Gerade vor Monatsfrist erging vom Manz- schen Verlage neuerdings an ihn der ehrende Auf¬ trag, die Grammatik abermals einer Umarbeitung zu unterziehen. Mitten in seiner Arbeit ereilte ihn der unerbittliche Tod. Es dürfte nicht allseits bekannt sein, daß Dr. Tschinkel seinerzeit vom österreichischen Ministe¬ rium mit der Herausgabe einer Sammlung von Gottscheer Volksliedern beauftragt wurde. Nahezu 800 Gottscheer Lieder hat er wissen¬ schaftlich verarbeitet und schon im Jahre 1914 hätten die Gottscheer Volkslieder als erster Band einer großen Liedersammlung aller österreichischen Völker erscheinen sollen. Durch den Ausbruch des großen Weltkrieges wurde die Herausgabe vereitelt. Welche Fülle von Arbeit, welch tiefes Kennen liegt in seinen Werken I Nun hat dieses warme Gottscheerherz zu schla¬ gen aufgehört; mit ihm sinkt ein gut Stück Gott¬ schee ins Grab. Wir können sein Andenken wohl nicht besser ehren, als daß wir Mittel und Wcge finden, seinen ungemein wertvollen literarischen Nachlaß der Vergessenheit zu entreißen. Dieser Todesfall ist umso bedauerlicher, als mit ihm der letzte in der Heimat geborene und unter deutschen Verhältnissen ausgewachsene Gott¬ scheer heimgegangen ist, welcher als hervorragen¬ der Germanist in der Lage und befähigt war, den germanischen Valkssplitter der Gottscheer, der nunmehr unter den neuen Verhältnissen stark be¬ droht ist, in seiner ganzen Eigenart zu erfassen und der deulschen Nachwelt durch seine literarischen Arbeiten ein Kulturdokument allerersten Ranges der Vergessenheit zu entreißen. Um ihn trauert eine untröstliche Witwe und ein hoffnungsvolles Töchterlein, seinen allzusrühen Heimgang betrauert das gesamte Gottscheervolk in der Heimat und in der Fremde. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Todesfall.) In Graz, wohin er vor Jahren übersiedelt, starb am 3. Juli im Alter von 59 Jahren Herr Dr. Erich Schreyer, der als langjähriger Distriktsarzt vielen in un- serem Ländchen noch in bester Erinnerung isft — (Trauungen.) Am 2. Juli wurden Jo¬ sef Sturm aus CviZlarje 27. mit Albina König, einer gebürtigen Langentonerin; am 6. Juli der Mooswalder Alois Schmuck mit Helena Lesar getraut. — (Wiener auf Besuch.) Ihren Som¬ merurlaub verbringen jetzt hier unter uns Herr Kaufmann Josef Stalzer samt Frau, Frau Resi Widmer, Gymnasialdirektorsgattin, Kaufmann Matthias Stalzer und Landesgerichtsrat Richard Meditz aus Villach. — (Kirchen. undTurmrenovierung.) Seit einigen Tagen wendet jeder Passant den Blick unseren Türmen zu — auf deren Spitze sich Spenglermeister Händler herumtummelt, um dem Turme ein neues Gewand zu geben. — (Direktor Dr. Hans Tschinkel -st.) Das Prager Tagblatt brachte in Nr. 157 vom 8. Juli l. I. nachstehenden Bericht: „Das deutsche Mittelschulwesen Prags hat wiederum einen schweren Verlust erlitten. Samstag ist der Direktor des Prager deutschen Mädchen- Reformrealgy mnastums Dr. Hans Tschinkel plötz¬ lich gestorben. Dr. Tschinkel wurde 1872 in Svetli potok bei KoLevje (Krain) geboren, studierte Ger¬ manistik und klassische Philologie in Prag, Graz und Wien, kam dann als Supplent an das Smichower deutsche Gymnasium, von dort an das Kleinseitner Gymnasium und übernahm 1917 die Direktion des deutschen Mädchenlyzeums in Prag. In seine Amtszeit fiel die Umwandlung dieser Anstalt in ein Reformrealgymnasium, wobei sich die organisatorischen Fähigkeiten Tschinkels aufs beste bewährten, wie er überhaupt als Di¬ rektor sich bei Schülern, Lehrern und Eltern durch sein pädagogisches und administratives Talent allgemeine Achtung erwarb. Zahlreich sind die wissenschaftlichen Leistungen Tschinkels, von denen namentlich seine Bearbeitung der deutschen Schul¬ grammatik von Wlllomitzer bekannt geworden ist. Direktor Tschinkel fuhr Samstag früh zum Som¬ meraufenthalt nach Petzer im Riesengebirge. Auf dem Weg von der Autobus-Haltestelle zu dem Hause, wo er Sommerquartier gemietet hatte, fiel Direktor Tschinkel, wie uns sein Reisegenosse Prof. Janetschek mitteilt, plötzlich zu Boden. Ein Schlaganfall hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Der Verstorbene hinterläßt eine Witwe und ein Töchterchen. Die Beerdigung findet Donnerstag den 9. d. M. um halb vier Uhr nachmittags auf dem Friedhöfe Malvazinka stati." Wir bedauern den allzufrühen Heimgang dieses hochgeschätzten Landsmannes. Er war ein treuer Sohn unseres Heimatländchens, das er wiederholt besuchte — auch im Vorjahre weilte er mit Familie längere Zeit hier — und an dessen Geschicke er lebhaften Anteil nahm. Er kannte Land und Leute besser als die meisten von uns, hatte er doch alle Teile bereist, als er vor Jahren an seinem „Wörterbuch der Gottscheer Mundart" arbeitete. In seinem Besitze ist auch eine handschriftliche Sammlung sämtlicher Gottscheer Volkslieder, nahe¬ zu 800 — die meisten auch mit Melodie versehen — die seinerzeit die Oberlehrer Josef Perz und Wilhelm Tschinkel, teilweise er selbst und einige andere auszeichneten, die er umarbeitete und heraus- geben wollte. Der plötzliche Ausbruch des Weltkrieges hatte die Drucklegung und Herausgabe verhindert, heute aber sind die Drucktasten unerschwinglich, es sei denn, daß diese durch eine Sammlung unter den Landsleuten daheim und im Auslande oder auf eine andere Art aufgebracht werden. Wer setzt sich dafür ein? Es wäre wohl schade, wenn die wertvolle Sammlung der Vergessenheit anheim fiele. — Der Familie des Verblichenen unser innigstes Beileid. — (Wiesen- und Felderstand.) Die erste Mahd, vom Regenwetter stark beeinträchtigt, ist größtenteils beendigt. Manche Fuhr lag 10 bis 12 Tage draußen und das oft durchnäßte Heu wird ein schlechtes Futter abgeben. Mit der Gerste, die überall schon nnterm Dach ist, ist man Halbwegs zufrieden, schwach wird es aber mit der Weizenernte ausschauen und die übrige Feldfrucht leidet stark durch Engerlinge und Schnecken. Alles in allem verspricht das Jahr sehr mittelmäßig im Ertrag zu werden. Die angekündigte Hitzwelle haben wir bis heute nicht zu fühlen bekommen, dafür aber im Juli schon einige empfindlich kühle Tage. — (Aufnahme in die Handelsaka¬ demie in Ljubljana.) In den ersten Jahr¬ gang dieser staatlichen Anstalt werden Studenten und Studentinnen mit der kleinen Matura aus Mittelschulen ausgenommen, ferner Absolventen von Bürgerschulen. Die Einschreibung findet am 11. und 12. September statt. — (Für die Schulen und Lehrer.) Dem hierländischen deutschen Schulwesen, das seit dem staatlichen Umstürze schon manche Einbuße erlitten hat, droht durch die angekündigte Ver¬ setzung der letzten deutschen Lehrer ein neuer Schlag. Dies wenn möglich hintanzuhalten, hat die Gott¬ scheer Bauernpartei durch ihren Obmann am 10. Juli bei der Regierung in Ljubljana vorgesprochen und in ausführlicher Darlegung der hiesigen Ver¬ hältnisse darauf hingewiesen, daß eine solche Ver¬ setzung die Gottscheer Bevölkerung als unverdient und als weitere Behinderung ihrer kulturellen Fortbildung schwer empfinden würde. Obergespan Dr. BaltiL, der den Ausführungen mit sichtlicher Aufmerksamkeit folgte, gab die Versicherung, daß jede beantragte Versetzung der Gottscheer Lehrer genau überprüft werden wird und nur, wenn be¬ sonders triftige Gründe dafür vorliegen, zur Aus¬ führung kommt. Und so wollen wir hoffen, daß die unternommenen Schritte diesmal, durch keine Gegenminen vereitelt, von vollem Erfolge begleitet sein werden. — (A b g ewi e s e n e B e rufung.) Die wegen Auflösung des Gottscheer deutschen Lesevereines eingebrachte Berufung hat das Ministerium des Innern abgewiesen und so den Verein endgültig begraben. „Entscheidende Ursache für die Aus¬ lösung ist vor allem die Tatsache, daß der Ver- VII. Jahrgang. Gottscheer Zeitung — Nr. 22. Seite 3. ein, der ausschließlich kulturellen Charakters sein sollte, Mittelpunkt und Feuerherd von politischen Tendenzen war, welche nach wie vor den Inter¬ essen unseres Staates entgegen sind." Wir zitieren wörtlich. — (Kreditkasse sürHandel- undGe- w e rb e tr e ib e n d e in K o L e v je.) Dieser Ver- ein hielt am 11. Juli unter dem Vorsitze des Obmannes Herrn Buchdruckcreibesitzers Joses Pavlicek seine ordentliche Hauptversammlung ab. Nach der Begrüßung der erschienenen Mitglieder und Verlesung der letzten Verhandlungsschrift er¬ stattete der Vorsitzende im Namen des Vorstandes den Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht. Der Verein zählte zu Beginn des Geschäftsjahres 1924 35 Mitglieder; im Laufe des Jahres ist ein Mitglied (Alex. Verderber) ausgetreten, gestorben (Leopold Sbaschnik) ist ein Mitglied; es ver¬ blieben daher am Schlüsse des Jahres 3A Mit¬ glieder. Die Kasse wurde von 16 Mitgliedern in 52 Fällen in Anspruch genommen. Die Geschäfte wickelten sich ohne jede Störung ab. Leider hatte die Kasse auch in diesem Geschäftsjahre keine Fortentwicklung zu verzeichnen, obwohl ihr auf Grund der Satzungen ein reiches Arbeitsfeld im Interesse der Mitglieder-Handwerker offen steht. Dem Rechenschaftsbericht entnehmen wir: Geld¬ verkehr 276.29012 Din. Darlehen gegeben 51.600, rückgezahlt 41.750. Einlagen bei Geld- institute» 92.424'07, behoben 92.405'37, die ein¬ gezahlten Geschäftsanteile betragen 19-000. Ein¬ lagen in laufender Rechnung 2489'61. Reinge¬ winn 955 Din. Auf Antrag des Mitgliedes des Ausflchtsrates Herrn Georg Mille wird der Rech¬ nungsabschluß genehmigt und dem Vorstande die Entlastung erteilt. Beschlossen wurde, die An¬ teilscheine mit 6°/o zu verzinsen, den Rest des Reingewinnes aber dem Einrichtungsfonde zu¬ zuweisen. — (Personalnachrichten.) In den dau¬ ernden Ruhestand wurden nach 35 jähriger Dienst¬ zeit versetzt die Herren Gerichtsbeamlen Franz Rom und Anton Cetinski. — (Der abgängige Student,) von dem wir in der vorletzten Nummer berichtet haben, ist doch wieder aufgetaucht und weilt jetzt bei Verwandten in Oberkrain. Das Gottscheer Gymnasium besucht er nicht mehr; das Studen¬ tenheim hatte er schon vor seiner abenteuerlichen Flucht verlassen. — (Vereinfachung in der Entrichtung der Lohnsteuer.) Durch die letzten Budget- zwölftel ist bekanntlich die Lohnsteuer für die Arbeiter eingeführt worden, die sich zusammensetzt: Aus einer zweiprozentigen staatl. Steuer, einem 0'5 prozentigen außerordentlichen Staatszuschlag, 0'6 prozentigen Jnvalidcnsteuer und 0'2 prozen¬ tigen Vorspannzuschlag. Im Sinne dieser Be- stimmung wurden von den Steuerbehörden An¬ weisungen erlassen, in denen die Art der Ein¬ hebung dieser Steuer genau geregelt wird. Da¬ nach müssen die Arbeitgeber die Steuer auf eigens vorgeschriebenen Formularen berechnen und vom Lohn in Abzug bringen, ein kompliziertes Verfahren, das zahlreiche Proteste zur Folge hatte. Um dem Übelstande abzuhelfen, fand im Fi¬ nanzministerium eine Konferenz zwischen den Ver¬ tretern der interessierten Korporationen und dem Finanzminister statt, auf der man sich dahin ver¬ ständigte: daß die Lohnsteuer mit 3'50 Dinar von 100 Dinar festgesetzt wird, daß dieser Be¬ steuerung alle Arbeiter über 18 Jahre unter¬ liegen und daß die Arbeitgeber für die Einbringung der Steuer nur so lange hasten, als die Ar¬ beiter bei ihnen beschäftigt sind. Diese neue Be¬ stimmung über die Entrichtung der Lohnsteuer stellt zweifellos eine große Erleichterung für die Arbeitgeber dar, da sie dadurch einer kom¬ plizierten Manipulation enthoben werden. — (DasGottscheerStudentenheim.) Darüber kann man jetzt wieder einiges in slo¬ wenischen Blättern lesen. Daß das Haus nicht uns, sondern ihnen gehöre, wird laut beteuert Nun ja. Im Hause schalten und walten heute nur Slowenen, doch nicht mit Willen und Zu¬ stimmung der Deutschen, die aus eigenen Mitteln das Heim erworben und für die eigenen Landes¬ kinder eingerichtet haben. Ihnen hat man es ab- genommen. Was hätten wir auch dagegen tun können? Man mußte der Macht weichen. Damit will aber keineswegs gesagt sein^daß wir auf das Eigentumsrecht verzichten. Das Unrecht muß wieder einmal gut werden, denn es vertrüge sich schlecht mit dem guten Namen der Slowenen, wenn sie sich auf Kosten der armen Gottscheer bereichern wollten. Über das Studentenheim bringen wir übri¬ gens in nächster Zeit einen ausführlichen Bericht. — (B a h n e rö s s n ung.) Am 26. Juli wird die Likabahn, welche über Gosp'c eine neue Ver¬ bindung unserer Gegenden mit der Adria, ins¬ besondere mit Nord- und Mitteldalmatien her¬ stellt, feierlich eröffnet werden. Der Bau wurde bekanntlich unter Altösterreich begonnen. Die neue Strecke ist von Zagreb bis Split 434 km lang. Die Personenzüge werden dazu 18 Stunden, die Schnellzüge 14 Stunden brauchen. Kummerdorf. (Sterbefall.) Am 28. Juni starb hier der Landwirt Johann Mantel im 50. Lebensjahre an einem hartnäckigen Nierenleiden. Der Verblichene erfreute sich wegen seines lent- seligen Wesens allgemeiner Beliebtheit. Er hinter¬ läßt die Witwe und sieben unversorgte Kinder. Die Erde sei ihm leicht. Alamna. (Die Kirche auf dem Frie- densberge.) Wohl wenige Kirchen in Slo- wenien dürften so hoch gelegen sein wie die Kirche auf dem Friedensherge in der Stockendorser Pfarre. In 1000 m Höhe blickt sie weit hinaus, als ob sie in alle Welt Frieden verkünden wollte. Wie auf einem alten Kupfertäfelchen (Klischee) erwähnt ist, wird der Berg deshalb Friedensberg genannt, weil das Schauerwetter aufhörte, also Frieden herrschte, nachdem es sieben Jahre nach¬ einander gehagelt hatte. Wann die Kirche erbaut wurde, ist nicht be- kannt, vermutlich im 17. Jahrhundert. Sie ist geweiht zu Ehren des heil. Franz Xaver und ist eine Wallfahrtskirche. Besonders bis zum Jahre 1790 war sie, als die Wohnung für den Geistlichen noch auf dem Berge war, sehr zahl- reich besucht. Ruinen zeugen noch heute vom einstigen Pfarrhofe. Nicht nur aus der heimischen, sondern auch aus der Tschermoschnitzer und Pöl- landler Pfarre wurden viele Kinder in genannter Kirche getauft. Im Jahre 1766 waren 51 Taufen. Auch viele Brautpaare aus diesen Pfarren ließen sich auf dem Friedensberge trauen. Auf der ersten Seite des ältesten Trauungsbuches ist zu lesen: 1741. Jänner. Am 17. dieses wurden Josef Hriber aus Drandul und Maria, Tochter des Michael Schneider, auch aus Drandul, getraut vor den Zeugen Josef Chrysche und Maria Pet- schauerin, Copulator Antonius Prenner. In diesem Jahre waren 11 Trauungen. Die Gemeinde Petrova vas bei Črnomelj hat noch alljährlich die Feldmesse auf dem Frie¬ densberge. Von der Altlager Pfarre sechs Stunden weit kommen jedes Jahr Wallfahrer zum Schutz, engelseste. Die heil. Messe wird dreimal im Jahre auf dem Berge gefeiert: Am 4. Sonntage nach Ostern, am Sonntage, welcher dem Feste des heil. Alexius am nächsten ist, Mitte Juli — Heuer am 19. Juli — und am Schutzengelsonntage Anfang September. Die Aussicht vom Friedensberge aus ist so schön, wie man sie selten wo genießen kann. Weithin reicht das Auge. Bosnien, Kärnten und Steier¬ mark sind in sichtbarer Ferne. Man hat einen ähnlichen Eindruck wie auf dem Kummerdorfer Berge. Die Kirche auf dem Friedensberge ist ein ehrwürdiges Andenken an unsere teuren Vorfahren. Ehren wir dieses heilige Andenken, suchen auch mir Frieden in der Kirche auf dem Fliedensberge I — (Von unserer Schule.) Mit dem rein slowenischen Unterrichte in unserer deutschen Gemeinde hat es seine großen Schwierigkeiten. Eltern wie Lehrer und Kinder sind unzufrieden. Der Erfolg kaum mehr als Null. Auch der Herr Bczirksschulinspektor beginnt dies endlich einzu¬ sehen und verspricht Abhilfe: Die Muttersprache Hilfssprache und vom 3. Schuljahre an die deutsche Sprache auch als Gegenstand jedoch bloß drei Stunden in der Woche. — Wie unüberwindliche Angst man vor der deutschen Sprache hat, als ob sie ein gar so gefährliches Gift wäre l Die Neuerung sei abhängig von der Entscheidung des Oberschulrates in Ljubljana. Auf die Erwiderung, daß drei Stunden wöchentlich Unterricht in der Muttersprache bisher noch gestattet, jedoch ab¬ sichtlich nicht erteilt und die Kinder auch ohne deutsche Bücher gelassen wurden, antwortete der Herr Schulinspektor, diese drei Stunden wurden abgeschafft auf das Gesuch des Ortsschulrates in Planina hin um Wiedereinführung des deutschen Unterrichtes. Auf die Bitte um Mitleid nach dem ersten Fußtritt wurde uns also ein zweiter versetzt. Stara cerkev. (Trauung.) Alois Stei¬ nacher, ein gebürtiger Windischdorser, ist am 5. Juli zu Lind in Kärnten mit Augusta Leirer ge- traut worden. — (Besitz verkauf.) Dr. Ferdinand Sieg- mund hat das Malgerer Anwesen Nr. 28 (Be¬ sitzer Josef Perz) angekauft. Zdihovo. (Sterbefall.) Vor vier Jahren wanderte Josef Verderber aus Zdihovo des Ver¬ dienstes halber nach Amerika und ließ Weib und Kinder in der Heimat. Infolge Krankheit feiner Frau kehrte er Heuer im Frühjahr heim und ver¬ suchte unter vielen Kosten bei mehreren Ärzten Hilfe für dieselbe, doch vergeblich. Am 19. Juni erlag sie einem Halsdrüsenleiden und Blutarmut, erst 42 Jahre alt. Vater und Kinder trauern um die sorgsame Mutter. Im Herbst reist der Vater wieder nach Amerika und wird später die Kinder nachkommen lassen, welche bis dahin in gute Pflege übergeben werden. Mozelj. (S t e r b e fall.) Die Familie Köstner in Gor. Mozelj Nr. 34 ist nun nicht mehr aus dem Besitze. Tie Kinder gingen zum Broterwerb nach Amerika und Wien, nur der jüngste Sohn Peter blieb Besitzer, aber fiel gleich im Anfänge des Krieges gegen Rußland. Der Vater war schon 1904 gestorben, die Mutter als Auszüglerin aber blieb allein und erblindete. Obwohl in sehr guter Pflege bei ihrer Schwiegertochter Antonia nun verheirateten Pasterk, mußte sie wegen ihrer Blind¬ heit viel leiden. Am 5. Juli starb sie im Alter von 81 Jahren in den Armen ihrer Tochter Gertrud Maierle aus Dürnbach. Der Sohn Josef Köstner, Kaufmann in Wien, kam noch rechtzeitig zu ihrem Begräbnisse, an dem noch mehrere Ver¬ wandte und die Bevölkerung von Mozelj teil¬ nahmen. — (Übersiedlung.) Der bisherige Seel¬ sorger in Zdihovo Herr Exposttus Johann LovZin hat auf seine Stelle, auf welcher er vier Jahre wirkte, verzichtet und die Pfarre Zavrsje-Netre- tiöko bei Karlovac übernommen und ist dahin übersiedelt. — (Todesfälle.) Gestorben sind: am 2. Juni in Rajndol 5 Maria Wittine 82 Jahre alt, gebürtig aus Zdihovo; am 4. Juni in Otterbach die Bäuerin Maria Kerre 48 Jahre alt, am 28. Juni in Gor. Mozelj 14 Juliana Schemilsch, am 5. Juli in Gor. Mozelj 15 Gertrud Köstner 81 Jahre alt, am 19. Juni in Hdihovo 6 Agnes Verderber, Gastwirtin, 42 Jahre alt. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 22. Ja-sc--: g VII. Stari log. (Bom Blitz erschlagen.) Am 4. Juli wurde der Mesner von der Hohenberger Kirche Johann König beim Läuten vom Blitze getroffen. Der Mann blieb sofort tot. Es tut allen leid, da König ein braver Nachbar war. Mrooklyn. (Die G o tt s ch e e r H p m ne) ist bekanntlich in unserem Stammlande verboten und verwiesen worden, umso eifriger wird sie nun in Groß-Newyork gepflegt, wo sie vor kurzem in mehreren Tausend Exemplaren gedruckt und unter die Landsleute und deren Freunde verteilt wurde. — (Volksfest.) Wie alljährlich, so begeht auch Heuer der Gottscheer Kranken-Unterstützungs- verein von Groß-Newyork Sonntag den 26. d. M. sein fünftes großes Volksfest im schönen, schattigen W. Ahrens Glendale Schützenpark mit folgendem genußreichen Programm: großes Vokal- und Parkkonzert von der Musikkapelle O. Molter, Gesangsvorträge vom Gottscheer Männer- und Damenchor, Glücksspiele, Volksbelustigungen aller Art und Umzug sämtlicher Gottscheer Landsmann¬ schaften und Vereine. Beginn des Festes um 11 Uhr vormittags. Das Komitee trifft große Vor- bereitungen, um einen glänzenden Erfolg zu er¬ zielen. — (Wald fest.) Der Gottscheer Männerchor hält Sonntag den 9. August sein großes Wald¬ fest (Picknick) ab. — (Getraut) wurde die Unterbuchbergerin Theresia Rom mit dem Büchler Alois Herbst. Die Hochzeit fand 'm der Aug. Rom-Halle statt. Viel Glück dem jungen Ehepaare. — (Das Picknick) des Gottscheer Damen¬ chores am 14. Juni war trotz des störenden Re¬ gens sehr gut besucht. ßlevekand. (Trauung.) Am 23. Mai l. I. wurden in der St. Peterskirche getraut der Moos- walder Andreas Schmuck mit der Masrerin Jo¬ hanna Schober. Brautführer waren der Reichen¬ auer Alois Stiene und der Reichsdeutsche Otto Schwarzmann, Kranzeijungfrauen die Mitterdor- ferin Elfi Kleiner und die Mooswalderin Amalia Schmuck. Viel Glück! — (Ertrunken.) Am 19. Mai ist der 16 Jahre alte Franz Tschinkel, Sohn des aus der Mitterdorfer Pfarre stammenden Franz Tschinkel, ertrunken. Der Verunglückte war Zögling der Clcvelander Knabenhochschule. Ausländisches. (Österreich und Italien.) Die Italiener waren noch vor kurzem gegen den Anschluß Öster¬ reichs an Deutschland. Heute sind sie dafür zu haben, wenn ihnen nur der ruhige Besitz des Brenners zügesichert wird. Die Italiener hatten nämlich gehört, daß die Tschechoslowakei und Jugo- slawien bei Gestattung eines Landstreifens, der die beiden Reiche verbinden würde, den Anschluß passieren ließen. Sofort sattelten nun die Italiener um und erklärten, eher den Anschluß Österreichs an Deutschland, als einen tschechoslowakisch-jugo¬ slawischen Korridor zuzulassen. (E n twichene Fremdenleg i.onäre.) Fünf deutsche Fremdenlegionäre sind kürzlich in Genf eingetroffen, von denen einer aus der französischen und vier aus der spanischen Fremdenlegion ent- flohen sind. Die Leute, die im Alter zwischen 20 und 30 Jahren stehen, sind als blinde Passa- giere zu Schiff von Casablanca nach Marseille gekommen und haben sich von dort zu Fuß und mit der Eisenbahn bis nach Genf durchgeschlagen. Das deutsche Konsulat hat sie von dort aus nach Prüfung ihrer Jndentität nach Basel an die deutsche Grenze weiterbesördert. Die fünf Leute kamen zusammen mit einem sechsten Deutschen an, der sich unterwegs zugesellt hatte und der in Spa¬ nien gearbeitet hatte. Nach ihren Aussagen sollen insgesamt im vorigen Jahre 2000 Deutsche in der Fremdenlegion gewesen sein, von denen 900 bereits an der Marokkofront gefallen seien. Herausgeber und Eigentümer: Josef Eppich. — Ver¬ antwortlicher Schriftleiter: Carl Erker. — Buchdruckerei Josef PavliLek in Kočevje. ZU verkaufen ist ein neugebautes Wohnhaus für eine Familie samt dazugehörigem Garten. Anzufragcn bei Joses Tomitz in Eelnje 24. Kirchweih und Hartenfest Sonntag den 26. Juli in Mlaka (Kerndors) in Lobissers Gasthaus. Bei günstiger Witterung Tanz im Freien. Zparlranr cker Stallt fl-cevie. Ausweis für das II. Huartat 1925. Anlagen: Stand Lude März 1925 . D 15 598 649'66 Eingelegt von 684 Parteien „ 2.902 944'59 Behoben von 699 Parteien „ 1,322.143.36 Stand Ende Juni 1925 . „ 17,179.450 89 Kqpothekar-Parletzen: zugezählt wurden . . . . „ 181.200 — rückgezahlt „ . . . . „ 23.613'60 Stand Ende Juni 1925 . . 3,519.709 09 - Wechsel-Darlehen: Stand Ende Juni 1925 . . „ 3,772.959'— Zinsfuß: für Einlagen 6"/« ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken 8°/o, für Darlehen an Gemeinden u. Aorpor. 7 "/v. für wechsel 12°/°. KoLevje, am 30. Juni 1925. Vie Direktion. »i-r vM NLVL81-ekÖ k!Xk»k^88 VEk-rkM iiäcn v »en 87^1^8 V. NOlw^MMIKA wöcnewTlckLli von cnLkLovno - - LIVMPOOl.. SclineNste Verbindung nack allen Orten kenrmi8iiä 01.104 40. Aorzügtiche Weine über die Gasse schwarzen der Liter 10 Din weißen ., „ 11 „ erhalten Sie bei Anton Kodre, Slovenska vas 31, Post Stara cerkev. 3—3 2 MerkanMM Uocevje « filiale Wnica. Aktienkapital .... Din 3,000.000 — Ks8erven ...... „ 609.36250 Lini-iZen8tancl 31.XII. 924 „ 16,244 202 85 VeiÄusims: 61° (ckie Kenten- und Invaliclensteuer rabit ckie Kink aus klenem) SOI kuclieinlagen O O Orö88ere Leträge auk Kündigung werden nsvk Vei-vinksnung .— koken venrinsl. .- — Oie kank kaukt be8ten8 Oollsr und 80N8tige Valuten und bets88l 8icti mit «amtliclien Osnkoperationen. Laut ürlass äss I'iuaurmiuisteriums, Oeuoralinsxsktorat 1. X. 14.554 ääto. 4. Au¬ gust 1924 rum uuumsobräukteu voviseubauckol unä rur Lusgads von üxport- dssoboiuiAUngeu (Vvsreuso) bovollmäebtlgt. Amt88tunden tür den psrteienverlcelir: Däglick von kalb 9 Olir vor¬ mittag bi8 12 Obr mi11sg8 und von 3 bis 5 Obr nsclimittag. 8MI« llös 8tsl!! Kllcevjö Einlagenstand am 1. Jänner 1924: Din 11,232.522 22. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 6 °/o. Zinsfuß für Hypotheken 8 °/o. Zinsfuß für Wechsel 12"/°. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt KoLevje be- 'findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.