präuumeratiou» - Preise: Für Laibach Ganzjährig . . . 6 fl. — kr. Halbjährrg . . . 3 ^ ^ Vierteljährig. . . 1 „ 50 „ Monatlich . . . — „ 50 „ Mit der Post: Ganzjährig . . . S fl. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 „ Vierteljährig. . . L „ L5 ^ Für Zustellung ins HauS viertel- jährig 25 kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern 5 kr. Nr. 107. Laibacher Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ükdaktio»: Lahnhosgafie Nr. Lrpkditio» und Juieralt» Lnrcaii: K-ngreßplatz Nr SXBuLbandlui g von I. ». Lleinuiavr L F.!vamber>>, Zuscrliousiirtise: Für die einspaltige Petitzeile S kr. Inlertionsstcmrel jedesmal SN kr Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltnng enllprechender Rabatt. Donnerstag, 12. Mai. — Morgen: Servatius. 1870. wiederrufen, oder uns nur einen einzigen Beweis zu liefern. Wer ohne Beweise des Nächsten Ehre schändet, ist ein Berlenmder! Wenn Sie uns also nicht den Beweis für Ihre unehrenhaften Behauptungen liefern, erklären wir Sie für eine» Verleumder, für eittcn ehrlosen Schuft! und werden Ihnen diese Bezeichnung so lange angedeihen lassen, bis Sie entweder einen Beweis geliefert oder Ihre Lügen widerrufen haben. Die Redaktion des „Tagblatt." Der Papst Herrscher über Kaiser und Könige. Die ganze Welt weiß bereits, daß Papst Pius IX. in seinen alten Tagen der Hochmnlhömanie zum Opfer gefallen ist und sich eine göttliche Eigenschaft, nämlich die der Unfehlbarkeit, beilegen lassen will. Das ist die hauptsächliche Ausgabe des Konzils, alles andere ist Nebensache. Daß ein Mensch, ein sterblicher Erdenzwerg sich zu dem Wahnsinn emporgipfeln kann, seine Aussprüche für gleichbedeutend mit den ütuösprücheu der Gottheit zu erklären, würde jedem unbegreislich sein, der die Jesuiten und ihre Zwecke nicht kennt. Je tieser ein religiöser Lehrsatz ins Nebelreich des Unbegreiflichen eintaucht, je stärker der Verstand sich gegen eine theologische Zumnthung empört, je wider-williger sich das sittliche Gefühl abwendet von gewissen dogmatischen Aufstellungen, desto besser bereitet ist der Boden sür geistige Zustände, wie sie die alle Schranken überspringende Herrschsucht der Jesuiten braucht. Denn das gerade wollen sie, daß der Mensch seine Augen schließe, um nur durch die ihrigen zu sehen, und daß er die Gebote seines Verstandes zurückweise, um ihre Vorschriften bedingungs- los zum Führer durch das Leben anzunehmen. Der Himmel ist ihnen das bequeme Werkzeug, um die Erde zu beherrschen; mit der Furcht vor den Höllenstrafen treiben sie die Gemüther in den stummen Ge« horsam gegen die jesuitischen Beichtväter. Der Papst soll die Schlüssel des Jenseits besitzen, damit die Jesuiten die bevorzugten Pförtner seien. Darum wird die Zahl der Glaubenssätze ins Endlose vermehrt, und mit diesen stellt sich von selbst die Vermehrung der Unglaubenssünden ein, der Sünden, von denen die Jesuiten zu lösen vermögen, wenn man ihnen reichliches Erdengut für die Zusage der Himmelsgüter zuwendet. Die Jesuiten bilden eine Assekuranz Gesellschaft gegen das höllische Feuer, und wie bei jeder Versicherungsgesellschaft ist die Prämieneinnahme und Dividende der wahre Zweck ihrer Vereinsthätigkeit. Damit aber das Geschäft ordentlich geht, braucht man einen unfehlbaren Papst; der Papst soll nur eine Forderung auszusprechen brauchen, und die Welt muß es sofort bei Strafe der ewigen Verdammniß als Gottes Gebot annehmen. Freilich sagen die Jesuiten, die päpstliche Allmacht soll nur auf jene Fälle beschränkt sein, in welchen der Papst ex oLtkkära, d. H. als Glaubenslehrer zur Gesammt-heit der Christen spricht. Nachdem es aber vom , Papste abhängt, sx oatlisdrL zu sprechen, was er nur will, so ist die obige Beschränkung absolut wirkungslos. Bereits haben mehrere Bischöfe beim Konzil eine Diskussion beantragt, ob Christus an Petrus und seine Nachfolger die Gewalt über Könige und die Reiche übertragen habe. Wir glauben, daß diese Frage überflüssig ist. Verschiedene Päpste haben dieselbe bejahend entschieden, indem sie dies sx lAtkeärL, daher als Grundsatz aussprachen. An den Herrn Redakteur der„Novice." Herr Redakteur! Seit dem ersten Tage des Erscheinens unseres Blattes, ja sogar schon vorher ward in den gegnerischen Blättern die Behauptung ausgestellt, daß das „Laibacher Tagblatt" von der Regierung subventiouirt oder vom Dispositionssoude erhalten, mit eiuem Worte verkauft fei. Wir sind dieser Behauptung bisher deswegen nie energisch entgegen getreten, weil wir der Ueberzenguug leben, daß die Haltung unseres Blattes wohl selbst die beste Antwort auf solche Verdächtigungen sei. In der letzten Nummer Ihres Blattes jedoch wird jene Behauptung mit einer Entschiedenheit aufgestellt, die so weit geht, daß sogar die Namen der Personen in das Spiel gezogen werden, welche die Zahlung der Gelder der Regierung au das „Tagblatt" angeblich Vermitteln. Wer mit solcher Entschiedenheit verdächtiget, wie die letzte Nummer Ihres Blattes, der muß Anhaltspunkte, der muß Beweise habeu, will er anders noch als ein ehrlicher Mensch erscheinen. Und diese fordern wir von Ihnen, Herr Redakteur ! Wir wissen nicht, welch' unsauberer Geselle das Handwerk der Verdächtigung in Ihrem Blatte zu besorgen hat, Sic sind der verantwortliche Redaktcur, wir wenden uns an Sie. Wir erklären hiemit, daß das „Laibacher Tagblatt" weder von der hiesigen, noch von einer Regierung überhaupt, sei eS iu welcher Form immer und auf welchem Wege oder durch welche Personen immer je Geld oder irgend welche Unterstützung angesucht, noch empfangen hat, daß daher die Behauptungen in Ihrem Blatte reine Erfindung und böswillige Lüge sind. Nachdem man nnter Männern lwtt Ehre nicht verdächtiget, ohne Beweise in Händen zu haben, so fordern wir Sie hiemit auf, die Verdächtigung zu Jeuilleton. Die Spieüvaaren-Fabrikation im Erzgebirge. (Schluß.) Ich will den Leser in ein Neudorfer Dreh-werk führen, in welchem Büchschen gedreht werden. In der Regel wird nach einem sehr richtigen Prin-zipe auch hier, wie in der ganzen Spielwaaren-Jn-dustrie, von dem in Arbeit begriffenen Gegenstände erst eine große Menge bis zu einem gewissen Grade fertig gemacht, worauf dann an dieser wieder die zur Vollendung oder zu einem weiteren Grade erforderliche nächstfolgende Operation wieder su massö vorgenommen wird. Der Dreher aber wollte, als ich das Werk besuchte, eben gleich vollständig fertige Büchschen fabriziren. In einem Nu hatte er in das an der Spindel angesteckte „Achtel," ein Holzklötzchen von entsprechender Länge und Stärke, mit einem stählernen Instrument die Höhlung ausge-bohrt; der Meißel wurde jetzt oben auf die Außenseite des Klötzchens aufgelegt, eine Säule von feinen Spähnen stob daran empor und die Hälfte des Büchschens war gedreht. Ein Pinsel mit brauner Beize, ein Stückchen Eichenholz, welches, daran gehalten, schwarze, ein Stückchen Zinn, das silberne Reifen zog, vollendete die Verzierung. Ebenso schnell war die andere Hälfte gedreht und verziert. Die beiden Stücke wurden znsammengesteckt und paßten vortrefflich. Um bei dem Daranhalten des Eichenholzes durch die Reibung einen so starken Hitzgrad zu erzielen, daß das Büchschen sofort zu rauchen anfängt und schwarze Reifen gebildet werden, muß das „Achtel" in der Minute mindestens 2500 Umdrehungenmachen. Der freundliche Bursche, der mir verschiedene solche Büchschen zum Andenken mitgab, wollte die kleine Gabe, die ich ihm bot, erst gar nicht nehmen, und doch war selbst der geringe Betrag für ihn verhältnißmäßig ein Objekt. Ein recht tüchtiger Dreher ist im Stande, je »ach Größe und Beschaffenheit der Büchschen, täglich etwa 5 bis 8 Schock zu drehen, die er vom Fabrikanten das Schock mit 34 bis 60 Pfennigen bezahlt erhält. Dieses Geld ist aber noch keineswegs verdienter Lohn. Zunächst muß er sich die „Achtel" kaufen, welche aus Böhmen bezogen und das Schock mit fünf Pfennigen bezahlt werde»; etwa 150 solcher „Achtel" geben ein Schock Büchschen; dann aber muß er auch dem Besitzer des Werkes, von welchem er die durch Wasserkraft getriebene Drehbank erpachtet hat, da- für einen ziemlich hohen Zins bezahlen. Ein geschickter Dreher ist schon sehr zufrieden, wenn er wöchentlich 2 bis 2'^ Thaler verdient, und so stellen sich ungefähr die Löhne auch in den anderen Branchen der Spielwaarenindustrie. In dem Handel werden diese Büchschen einzeln freilich das Stück mit 3, 4, 5 und noch mehr Pfennigen bezahlt. In den Dreherdörfern kosten sie kaum einen Pfennig; von den hübschen kleinen Zigarrenspitzen aus Ahornholz verkauft der Fabrikant selbst den Wiederverkäufern das Schock mit 60 Pfennigen. In einem ändern Werke drehte ein alter Mann soeben Schachfiguren. Mir zu Ehren ließ er die angefangenen Bauern liegen und drehte einige Könige. Da sah ich erst, wie wahr der staatskluge Alba spricht, wenn er sagt, daß es viel leichter ist, die Welt mit Königen zu versorgen, als Könige mit einer Welt. Dabei machte der alte Graubart immer ein so spöttisches Gesicht, wenn er wieder ein kleines Holzklötzchen an die Spindel steckte und dann nach kaum einer Minute einen zierlich ge-schnörkelten König auf den Tisch fallen ließ. Waren es auch nur Schachkönige, in ihrem kleinen Gebiet haben sie soviel zu bedeuten, als mancher Fürst in seinem Lande, ja noch mehr, denn mit dem Körnige steht und fällt im Schach das ganze Reich; Was wurde nicht alles sx eMsärg. verkündet! Wir reden nicht von dem Breve, welches Papst Bo-nifaz VIII. im Jahre 1303 an König Filipp den Schönen von Frankreich erließ, und worin er sagte: „Wir thun Dir zu wissen, daß Du in geistlichen und weltlichen Dingen uns unterworfen bist." Wir lassen dies bei Seite, nicht weil König Filipp dem Papst sogleich einen Antwortsbrief schickle des Inhalts: „Es wisse Deine große Narrheit, daß Wir in weltlichen Dingen keinem unterworfen sind, und daß wir jeden, der anders glaubt, für einen Thoren undWahnsinnigen erklären"; sondern auch, weil nach einigen Jahren Papst Klemens V. dieses Schriftstück aus den amtlichen Verzeichnissen streichen lassen mußte. Nicht minder kann hier die Bulle ^useultg. ÜU vom 5. Dezember 1301 unbeachtet bleiben, in welcher Bonifaz demselben König sagt: „Gott hat uns über die Könige und Reiche gesetzt zum Zerstören und Aufbauen, laß dir nicht einreden, daß du dem höchsten Priester nicht unterworfen feiest!" Wovon wir reden, das ist die famose Bulle IIuLM 8Äll6tam vom Jahre 1302. In dieser spricht der Papst zu allen Christen, also 6x eLtliv-ära; und was er demnach in dieser ausspricht, ist ein Ausfluß seiner Unfehlbarkeit, ist also göttliche Wahrheit für alle Zeiten. Und in dieser unfehlbaren Bulle heißt eS: „Es gibt zwei Schwerter, das geistliche und das weltliche; nicht nur jenes, sondern auch dieses ist in der Gewalt des Papstes. Zwar wird das weltliche Schwert von den Königen geführt, aber nur auf den Wink und nach Gestattung des Papstes. Die weltliche Macht ist der geistlichen unterworfen, diese belehrt und richtet jene, der Papst hat keinen Richter über sich. Wir erklären zum Glaubenssatz, daß jedes Menschengeschöpf dem Papste unterworfen ist. und wer anders glaubt, kann nicht selig werden." Diese Bulle ist in das kanonische Recht übergegangen, und sic bezeichnet noch heute wie damals mit aufrichtigster Klarheit den Inhalt der Machtfülle, die das Papstthum für sich in Anspruch nimmt. In ähnlicher Weise erklärten die Bullen der Päpste Paul IV. (1558) und Pius VI. (1557): „daß alle Könige, welche in Absonderung von der Kirche oder Ketzerei verfallen, sofort ihrer Würden und Reiche verlustig sein und diese nie wieder erlangen sollen; jeder Unterthan ist verpflichtet, ihnen den Gehorsam auszukünden, die Eidschwüre, die man ihnen geleistet, sind ungiltig; bereuen die Könige aber, so kann der Papst sic begnadigen zu lebenslänglicher Einsperrung in ein Kloster bei Wasser und Brot. So könnten wir eine Menge päpstlicher Bullen aufzählen, in welchen die Herrschaft des Papstes über Könige und Fürsten offen ausgesprochen ist, wir könnten eine Reihe von Fällen anführen, in welchen die Päpste, wenn auch meist ohne Erfolg, Könige und Fürsten ihrer Länder für verlustig erklärt und das Volk zum Aufruhr gerufen haben. Es ist daher die Frage, ob der Papst Gewalt über Könige und Reiche hat, eine müssige, und wird auch, wenn sie im Konzil zur Berathung kommt, bejahend entschieden werden. Diese angebliche Macht des Papstes wird aber, wenn der Papst unfehlbar tst, um so bedeutungsvoller. Was der Papst sx LLtdeärL spricht, ist gleichbedeutend mit einem Gebot Gottes. Der Papst kann 6x eLtdöäiL unfehlbar verkünden, daß bestimmte Gesetze null und nichtig sind, daß Kaiser und Könige, welche den Nichtkatholiken gleiche Rechte mit den Katholiken einräumen rc., ihrer Würden und Reiche verlustig und die Unterthanen in ihrem Gewissen verpflichtet sind, derlei Regenten den Gehorsam aufzukünden. Die Klerikalen schwärmen in neuester Zeit ganz besonders sür den Strike (Arbeitseinstellungen). Es gibt nach der Ansicht des Bischofs Ketieler nichts schöneres, gerechteres und Gott gefälligeres, als vie Arbeitseinstellungen, die Auflehnung der Arbeiter gegen die Arbeitgeber. Um wie viel schöner, gerechter und gottgefälliger müßte es erst sein, wenn alle Staatsangehörigen zu einem Strike gegen eine freiheitliche und deshalb der Je-suilenparlei mißliebige Regierung, gegen einen fortschrittsfreundlichen Regenten beredet werden könnten! Vielleicht gelingt den Jesuiten mit und ohne Kutte auch das letztere noch, wenn die Regierungen gegenüber dem maßlosen Treiben in Rom, und auf dessen Befehl in aller Herren Länder, keine Präven-tivmaßregeln treffen! (Linz. Tgpst.) Zur Lage. Die Besprechungen des Grafen Potocki mit den Polenführern, von denen die meisten schon in Wien weilen, wurden am Montag eröffnet. Betreff der Unterhandlungen mit den Ezechen hofft das Ministerium baldigst ins klare zu kommen. Baron Petrino geht mit der Mission nach Prag, von den czechischen Führern die bündigsten Erklärungen darüber abzuverlangen, ob sie bereit sind, nach Auflösung der Landtage und des Reichsrathes den böhmischen Landtag, sowie den neu zusammengesetzten Reichsrath — ob nun mit oder ohne Vorbehalt — zu beschicken oder nicht. Sollten sie auf die Beschickung eingehen, so reist Graf Potocki nach Prag, um die weiteren Abmachungen mit den deutschen und czechischen Führern zu treffen. Im entgegengesetzten Falle unterbleibt die Reise und das Ministerium wird bei seinen weiteren Aktionen auf die aktive Mitwirkung der Ezechen verzichten. So weit der thatsächliche Stand der Lage, wie ihn die „Tagespr." (bekanntlich „von bester Seite" jetzt immer sehr gut unterrichtet) schildert. Die Meldung, daß, im Falle mit der stattsrechtlichen Opposition keine Vereinbarung erzielt werden sollte, die Landtage nicht aufgelöst werden, ist entschieden falsch. Die nahe bevorstehende Auflösung der Landtage und des Reichsrathes ist eine fest beschlossene Sache. Der Wiener Gemeinderath gegen Minister v. Widmann. In der vorgestrigen Sitzung des Gemeinderathes sollte, wie das „N. Wr. Tgbl." meldet, der Antrag gestellt werden, daß der Gemeinderath den Ministerpräsidenten Grafen Potocki von der in Wien in den weitesten Kreisen herrschenden Stimmung über das Verbleiben des Baron v. Widmann im Mi-sterium in Kenntniß setzen möge. Dieser Antrag wurde noch vor Beginn der Sitzung von Männern aller Parteien unterzeichnet. Schon war der Antrag dem Schriftführer zur Verlesung überreicht, als ein der Regierung nahestehender Gemeinderath die Mittheilung machte, Br. Widmann sei seit 1 Uhr Mittags nicht mehr Mitglied des Ministeriums, denn er sei des Morgens vermocht worden, sein Entlassungsgesuch zu überreichen, das um 1 Uhr Mittags vom Kaiser genehmitgt und ihm sofort zugestcllt worden wäre. Der Antrag wurde nun zurückgezogen, doch einigte man sich dahin, für den Fall, als bis Freitag Morgens die Entlafsnng des Baron Widmann in der „Wiener Zeitung" nicht veröffentlicht worden sein sollte, den Antrag in der nächsten Freitagssitzung einzubringen. Politische Rundschau. Laibach, 12. Mai. Die „Presse" brachte die Nachricht, Baron Widmann sei nicht mehr Minister (siehe gestriges Telegramm). Die gleichzeitig erschienenen übrigen Wiener Blätter wissen nichts davon, bestätigen im Gegentheil die Nachricht, daß an ein solches Nachgeben gegenüber der öffentlichen Stimme vorerst durchaus uicht zu denken sei. „Von zuverlässiger Seite" wird versichert, daß der Klerus aus der erzbischöflichen Diözese Wien dem Kardinal R a n s ch e r in Anerkennung seiner nachdrücklichen Opposition wider das Jnsallibilitäts-Dogma eine Ovation darzubringen' beabsichtigt. Und zwar soll dieselbe in der begann, werden noch jetzt vorzugsweise in Waldkir-chen gefertigt. Mit den Trommeln, die Grünhai-nichen alljährlich liefert, könnte man eine Armee ausrüsten. Im allgemeinen erfolgen die Aufträge für alle Waaren von dem Fabrikanten und werden dann von den Arbeitern auf Bestellung ausgeführt. Es kommt aber auch eben so häufig vor, daß die Arbeiter gangbare Artikel auf Borrath anfertigen und sie dann an den bestimmten Liesertagen zum Fabrikanten tragen, um sie zu verkaufen. Dieses letztere Verfahren hat seine guten, aber auch seine sehr schlimmen Seiten, auf welche freilich hier nicht näher eingegangen werden kann. Die nöthigcn Rohmaterialien liefert der Fabrikant nur in sehr vereinzelten Fällen; in der Regel kaufen die Arbeiter ihren Bedarf an Holz, Farben, Firnissen, Leim, Leder, Federn, Wolle u s. w- selbst und liefern dann die Arbeit fix und fertig an den Fabrikanten ab. Die meisten Arbeiten aber gehen durch viele Hände, und die Arbeiter treten dann unter sich wechselseitig als Käufer und Verkäufer der Halb, fabrikate auf, die sie später wieder einer dritten Gruppe käuflich überlassen. Fast alle Holzwaaren gelangen zunächst an die Dreher, von diesen an die Schnitzer und Maler und dann in die Niederlagen in nnsern Staaten aber wechselt nur die Person, ^ der sonstige Mechanismus geht seinen altgewohn-> ten Gang. So wie die einzelnen Arbeiter sich fast aus-> schließlich mit der Verfertigung nur eines Artikels! beschäftigen, so hat auch die ganze Industrie sich, derart verthcilt, daß jede der etwa 15 Ortschaften! des oberen Bezirks vornehmlich nur eine Art Ar-! beit liefert. So wird z. B. in Brüderwiese, i»^ Neudorf, in Katharinenberg fast nur gedreht; die zahlreichen Schachteln kommen aus dem böhmischen Brandau und mehr noch aus Riebenau und Ansprung in Sachsen. Die geschnitzten Fichten- und Palmbäumchen werden meistens in Heidelberg, die niedlichen kleinen Moosbäumchen dagegen nur in Rosenthal gefertigt. Kinder sammeln dort im Walde das nöthige Moos und die Haselruthenstäbchen zu den Stämmchen, und sind doch im Stande, in ihrer schulfreien Zeit die Woche etwa 10 bis 12 Schock zu liefern, welche sie mit allen Zuthaten das Schock mit 8 bis 10 Pfennigen bezahlt erhalten. Freilich müssen die armen Kleinen bei ihren Oel-lämpchen bis spät in die Nacht hinein arbeiten und die müden Augen reiben, daß sie nicht zufallen; aber desto größer ist dann auch ihre Freude, wenn sie am Lieferungstage der Mutter auch einige Gro- schen bringen können. Dort muß eben alles, Groß und Klein, Alt und Jung, zum Unterhalt der dürftigen Haushaltung beizutragen suchen. Auch in den verschiedenen Orten, in denen Waaren gleicher Art geseitigt werden, herrscht ein Unterschied betreffs der Güte und Feinheit derselben, und der Fabrikant muß daher wissen, wohin er seine Aufträge aufzugeben hat, um gerade die Waare zu erhalten, die er eben sucht und braucht. Im allgemeinen werden im obern Bezirke, besonders in Seifen und Heidelberg, feinere Waaren gefertigt, als im niederen; dem letzteren eigenthümlich aber sind die reizenden Schweizerhäuschen mit ihren feinen Galerien und Schnitzereien, die nur dort, natürlich auch fabriksmäßig, gefertigt werden. Wer freilich solch zierliche Häuschen auf den Alpen suchen wollte, würde sich ebenso enttäuscht sehen, als wenn er in den handfesten Sennerinnen, die, nebenbei bemerkt, meist männlichen Geschlechtes sind, diezarten „Mi-milis" zu finden hoffte, die ihm die Poesie vorzaubert. Aber mögen die Häuschen auch idealisirt sein, sie sind reizend und doch immer eine Erinnerung an die schöne, liebe Schweiz mit ihren Alpen, ihren Gletschern, ihren Seen. Auch musikalische Instrumente für Kinder, mit deren Anfertigung überhaupt der Industriezweig im unteren Bezirke feierlichen Überreichung eine Adresse bestehen, deren Inhalt sich in entschiedener Weise wider die Pro-klamirung der pästlichen Ursehlbarkeit wenden würde. Nun werde aber diese Absicht des Wiener Diöze-sanklerus von dem Herrn Weihbischof Kutschker, dem Borstande des fürsterzbischöflichen Konsistorial-Bureau's, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bekämpft. Das Auftauchen einer Insurgenten bande in der Gegend von Catanzaro wurde vom Minister Lanza in der italienischen Deputirtenkammer bestätigt, er theilte mit, daß mehr als 200 Bürger, worunter Menotti Garibaldi, sich der Behörde zur Bekämpfung der Bande anboten. Dieselbe erlitt nach kurzem Kampfe eine Niederlage und entfloh mit Zurücklassung einiger Todten und Verwundeten in die Landschaft Beggio, deren Bewohner gleichfalls zur Bekämpfung der Bande fest entschlossen sind. Von den Truppen wurden zwei Soldaten verwundet. Der Minister belobt den Patriotismus der Bevölkerung, mit welchem sie die Be> Hörden unterstützt. Die Bande bestand aus 200 bis 300 Individuen, die Namen der Anführer sind unbekannt. König Franz vonNeapel beginnt allgemach den Werth irdischer Güter gegen den seiner neapolitanischen Königskrone abzuwägen und kommt dabei zur Einsicht, daß ein gutes finanzielles Abkommen mit seinem „kronenräuberischen Vetter" Viktor Emanael doch nicht so übel sei. Neuesten Berichten zufolge hat der neapolitanische Prinz Graf Trani in Florenz vorgesprochen, in der Absicht, eine Aussöhnung anzubahnen. Die „A. A. Ztg." veröffentlicht den Wortlaut der Note, welche Graf Beust an den Grafen Trautt-mannsdorff in Rom iu Sachen des Konzils gerichtet hat. Es ist das jene Note, durch welche Graf Beust die Campagne gegen das Konzil eröffnet hat. Der von „A. A. Ztg." gebrachte Wortlaut entspricht im ganzen den Angaben, welche seinerzeit darüber gemacht wurden. Die „Gazzette des Tribunanx" vom 11. d. M. meldet: Gestern um 0 Uhr Nachts fanden im Fan-bonrg du Temple neuerliche Unruhen statt; 4 Barrikaden wurden errichtet, welche von den Truppen und Stadtsergeantcn ohne Mühe genommen wurden. Zwei Ausrührer wurden getödtet; sonst war ganz Paris ruhig. Man theilt mit, daß in den Kreisen unserer Reichskanzlei noch nichts von irgend welchen speziellen Forderungen bekannt ist, welche England an die griechische Regierung in Folge des Vorfalls von Marathon gestellt haben soll. Ob England wirklich die Entlassung des gegenwärtigen Kabinets von Athen verlangt, ob es ferner eine Snspendirnng der- ber Fabrikanten, wo sie von den Packern in die ein- ! zelnen Schachteln verpackt werden. Diese Schach- > teln sind je nach der Quantität, beziehentlich Qua-! lität der darin befindlich sein sollenden Waaren nach ! Nummern eingetheilt, und da geschäftsüblich ein für ^ allemal festgestellt ist, wie viel von der betreffenden Waare in der oder jener Nummer sich befindet, so ist auch die größte Bestellung sehr einfach; der Abnehmer gibt nur auf: so und so viel Stück von der und der Nummer, und er weiß dann ganz genau, welche Waaren er erhält. Trotzdem kann hierin ein großer Unterschied stattfinden; doch ich will den Leser nicht mit geschäftlichen Notizen quälen. Die gefammten Arbeitslöhne sind, wie sich gezeigt hat, wahrlich niedrig genug; dennoch, wenn nur sonst die Geschäfte gehen, sind die Leute bei all ihrer Armuth und Dürftigkeit fröhlich und guter Dinge. Selbst wenn im Herbste die dichten Nebel eintreten, so daß man nicht von einem Hause jum ändern sehen kann und bei der Arbeit am Tage Licht gebrannt wcrden muß, oder wenn der Sturm gellend durch die Lüfte pfeift und dichte Schneeflocken vor sich herpeitscht; wenn zuletzt die ganze Natur mit einem weiten weißen Bahrtuche sich bedeckt, daß Monate hindurch nur mühsam von griechischen Verfassung und eine Säuberung des Landes durch englische Truppen anstrebt, muß somit vorderhand noch in Schwebe gelassen werden. Auch ist es kaum anzunehmen, daß England der griechischen Negierung in der That Bedingungen auferlegt, welche einen Konflikt heranfbeschwören müßten. Zur Tagesgeschichte. — Die Genesung Ihrer kaiserl. Hoheit der Erzherzogin Gisela macht die erfreulichsten Fortschritte. Dieselbe bringt bereits täglich mehrere Stunden außer dem Bette zu. — Graf Beust ist zum Kanzler des Maria-Theresia-Ordens ernannt worden. — Die Gesammtsnmme der Bevölkerung aller neun Bezirke Wiens beläuft sich auf 607.514, wovon300.125 dem männlichen und307.389 dem weiblichen Geschlechte angehoren. Seit dem Jahre 1864 hat sich die Bevölkerung Wiens um 57.220 Seelen vermehrt. — An der Wiener Börse verbreitete sich am Montag das Gerücht von einem Attentate auf den Kaiser Napoleon, man erzählte sich bereits, der Kaiser sei niedergeschossen worden. Die ganze Schrek-kenskunde, welche eine Panique an der Börse hervorrief ist, jedoch nichts als ein Börsenmanöver gewesen. — Die Dienstagnummer der „Vorstadtzeitung" wurde über Verfügung der Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt. Grund der Konfiskation ist der Leitartikel des Blattes, welcher unter dem Titel: „Ein gefährlicher Minister" die Asfaire des Baron Widmann in Graz behandelte. — Aus Salzburg wird in einer Korrespondenz der „Tagespresse" über die massenhaft betriebene Ausrottung der W ä l d e r bittere Klage erhoben. Dieselbe, von gewissenlosen Spekulanten rücksichtslos ausgesührt, drohe dem schönen Lande mit dem vollständigen Ruin. — Raubmord und Brandlegung. Am 5. d. Nachts wurde, wie die „Prag. Ztg." mittheilt, in dem drei Stunden von Reichenberg entfernten Dorfe Neundorf ein schauderhaftes Verbrechen verübt. Während der gräflich Clam-Gallas'sche Revierjäger F. Neumann in den herrschaftlichen Wald auf die Auerhahnbalz sich begab, sind Räuber in seine Wohnung eingebrochen, indem er als wohlhabender Mann allenthalben bekannt ist, und haben daselbst nicht nur alles ausgeraubt, sondern auch seine Frau durch mehrere Stiche in die Brust ermordet, ihren Leichnam sodann mit Stroh bedeckt und hierauf das Wohnhaus angezündet. Die herbeigeeilten Nachbarn konnten nur wenig retten, weil das herrschaftliche Jägerhaus ziemlich weit von den Häusern des Dorfes entfernt steht. Als bewunderungswürdig erwähnt der Bericht der Treue und Aufmerksamkeit eines im Hause zurückgebliebenen Hundes, der, ! einem Dorfe zum ändern zu kommen ist — selbst ! dann behalten sie ihre gute Laune, so lange nur ! noch Arbeit vorhanden ist. Was aber die ohnedies I fortwährende Dürftigkeit der armen GebirgSindu-^striellen auf's höchste steigert, was ihnen dann Thränen des Kummers und der Noth entpreßt, das sind die Geschäftsstocknngen, die sich gerade in dieser, als einer Luxusbranche, eher noch als anderwärts und sofort einstellen, wenn irgendwo eine Krise ausbricht. Und doch gibt cs noch etwas Schlimmeres für die Leute als die Krisen — ein lokales Gebrechen, den Wassermangel. Wir haben gesehen, daß die wichtigste Ausgabe den Drehern zufällt. Viele Dreher haben zwar nebenbei sogenannte Beindrehladen, d. H. Drehbänke, die mit dem Fuße in Bewegung gesetzt werden, doch ist die Hauptarbeit immer von der Wasserkraft abhängig. Viele Drehwerke enthalten bis zu zwanzig und mehr Wellen, welche von den Besitzern den einzelnen Arbeitern nach halben und viertel Tagen, ja bei knappem Wasser stundenweise vermiethet werden. Das Wasser spielt daher eine Hauptrolle in diesem Er-werbszweige. als die Feuersgefahr ausbrach, auf den Dachboden sich begab, um die daselbst schlafenden zwei Personen, einen Mann und einen Knaben, durch Kratzen mit seinen Pfoten zu wecken, sonst wären diese unausweichlich mit verbrannt. — Wie aus Korrtsch an in Mähren geschrieben wird, brach in der Nacht von Freitag auf Samstag um zwei Uhr Morgens in der dortigen Thonet'fchen Möbelfabrik Feuer aus. Obgleich sofort Hilfe zur Hand war, brannte das große Fabriksgebäude innerhalb vier Stunden fast ganz nieder. Aus den Magazinen, wo mehrere tausend Möbelstücke in Stroh verpackt zur Versendung bereit lagen, konnte kaum der zwanzigste Theil gerettet werden. Die kostbaren Maschinen und große Vorräthe theuerer Holzgattungen fielen ebenfalls dem Elemente zum Opfer. Für den Moment sind 1400 Arbeiter, die in der Fabrik Arbeit fanden, ohne Beschäftigung. Der durch das Feuer verursachte Schaden beträgt ungefähr 400.000 Gulden, das Fabriksgebäude soll jedoch mit zirka 200.000 Gulden versichert sein. Die Fabriksinhaber sollen versprochen haben, mit allen Kräften eine schnelle Wiederaufnahme der Arbeiten zu ermöglichen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheilen. Lokal-Chronik. — (Auszeichnung.) Der Buchdruckereibesitzer Ignaz Alois Edler von Kleinmayr in Laibach hat in Anerkennung seines vieljährigen patriotischen, gemeinnützigen und Humanitären Wirkens das goldene Verdienstkreuz mit der Krone erhalten. Wir freuen uns, den um Land und Stadt hochverdienten Bürger in so ehrender Weise anerkannt zu sehen und wünschen demselben, er möge seiner Vaterstadt noch lange erhalten bleiben. — (Noch immer kein slovenischeS Programm!) Der gestrige „Slov. Narod" erhebt einen Jammerrus über die Programmlosigkeit der slovenischen Führer, es sei doch endlich an der Zeit, daß von Seite einflußreicher und angesehener Männer der Regierung eine positive Grundlage für die bevorstehenden Verhandlungen geboten würde. Darum mögen sich die Patrioten aufraffen und eine Zusammenkunft veranstalten. Ohne einheitliches Wirken werde der jetzige günstige Zeitpunk verfließen und eine Zeit der bitteren Reue nachfolgen. Die Führer — heißt es in einer Korrespondenz jenes Blattes — machen in Privatpolitik, sie gefallen sich im Antichambriren bei den Ministern und sind über ein gnädiges Lächen derselben ganz entzückt, sie lassen einige undiplomatische Worte fallen und versenden in die Provinzen ihre Anweisungen an Männer, welche ein wahrer Heißhunger für einträgliche Stellen, Ordensbänder und Auszeichnungen an die Regierung kettet. In Wien belächelt man die flovenifche Opposition, an deren Spitze Männer stehen, die uns und der Regierung sehr wohl bekannt sind. Trotz der Dementirung der „No-vice" hält „Narod" die Behauptung aufrecht, daß die Idee der „slovenischen Erbhuldigung" einigen Persönlichkeiten außerordentlich gefällt, und daß schließlich die Regierung sie als Basis der Ausgleichsverhandlungen mit den Slovenen akzeptiren dürste. Die innerösterreichische Gruppe soll sogar bei den jüngsten Konferenzen mit den Czechen an einem „Jungczechen" einen begeisterten Befürworter gesunden haben. Ueber die Verhandlungen Dr. Tomans mit den Ministern verspricht jenes Blatt später weitere Enthüllungen zu bringen. (Vom Herrn Pfarrer Johann Sajo-vi c) ist uns eine Berichtigung in Form einer „Entgegnung" zugekommen, welche auf das zweite in der Korrespondenz „Vom Fuße des Triglav" in Nr. 95 unseres Blattes erzählte Faktum Bezug hat. Diese sogenannte Berichtigung berührt jedoch nur einen Theil der von uns gebrachten Mittheilung, betrifft mehrere gänzlich unwesentliche Umstände, enthält selbst Widersprüche, und ist keineswegs den Bestimmungen des tz 19 des Preßgesetzes gemäß abgesaßt. Trotz der gänzlich ungenügenden Form hätten wir diese „Entgegnung" in ihrem thatsächlichen Texte und selbstverständlich unter Vorbehalt der Richtigstellung durch den Verfasser des Artikels dennoch abgedruckt, wenn der Herr Einsender nicht Überdies, entgegen einer allgemein angenommenen Uebung, seinen uns als Berichtung mit-getheilten Aufsatz gleichzeitig in einem anderen Blatte veröffentlicht hätte. Unter diefen Umständen haben wir vorläufig keinen Anlaß, auf die Zuschrift des Herrn Pfarrers Sajovic uäher einzugehen, unser Herr Korrespondent „Vom Fuße des Triglav" aber wird wohl noch Gelegenheit finden, den Sachverhalt völlig aufzuklären. — (Erdbeben.) Dienstag Nachmittag um 6 Uhr fand auch in Triest eine leichte Erderschl'ttteruug statt. Gestern um 2 Uhr 45 Minuten Morgens wiederholte sich diese Erscheinung zweimal, in dem Zwi-schenraume von 30 bis 40 Sekunden und in der jedesmaligen Dauer Von 4 bis 6 Sekunden. Die Bewegungen waren beide wellenförmig aus Südost nach Nordwest, wie am 1. März d. I. Sie weckten den größten Theil der Einwohner aus dem Schlafe uud rüttelten einigermaßen das leichte Hausgeräthe, ohne jedoch irgend welchen Schaden zu verursachen. (Konzert.) Das gestern Abends im landschaftlichen Theater veranstaltete Konzert des Fräulein Klementine Eberhart, Operufäugeriu des landschaftlichen Theaters in Linz, versammelte ein zahlreiches und gewähltes Publikum, welches das von den iio»zertcu der filh. Gesellschaft her noch in bestem Andenken steheute Fräulein bei ihrem Erscheinen stürmisch begrüßte, jeden ihrer Vorträge mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgte und mit Beifallsfalven und mit unzähligen Hervorrufm, sowie mit einem Lorbeerkrauze belolmte. Fräulein "Klementine Eberhart sang eine Arie aus dcm 1 Elias" von Mendelssohn, das Spinnlied Gretchens aus j dem Gouuod'schen „Faust" leine Arie, welche hier bei denAns-fiihruugeu „Fanst's" stetsausgelasseu wurde), dasMeudelssohu-sche Frühlingslied und eine Anette aus der Oper „Romeo und Julie" von Gounod (Walzer), sowie auch mit ihrer Schwester Zäzilie zugleich ein Dnett aus dem „Freischütz" von C. M. v. Weber. Wir konstatiren mit großem Ber-gnügeu, daß die Stimme des Fräuleins an Stärke und Wohlklang sehr vortheilhaft gewonnen habe, ihre Schule trat in den, glänzendsten Lichte hervor, sei es in den weihevollen Tönen des „Elias", sei es im neckischen Genre d^s Gouuod'schen Walzers. Mit einem Worte, das Fräulein hat die Zeit über, welche sie von uns getrennt war, entschiedene Fortschritte gemacht, was bei entschiedener Anlage für großen Fleiß nnd ernstes Kunststrebcn zeugt. Wir wünschen dem Fräulein aus der von ihr betretenen künstlerischen Laufbahn die beste:, Erfolge, uud nach dem Ein drucke des gestrigen Abends glauben wir, solche nicht blos wünschen, sondern auch mit Zuversicht Vorhersagen zu können. Frl. Zäzilie stellte sich durch die Wahl eines kleinen Duettes, so sehr in den Hintergrund, so daß wir bedauerten, daß sich selbe nicht in einer größeren selbständigen Arie hören ließ. Das Fräulein hat Stimme und Anlage genug, um so einen Versuch wagen zu dürfen. Was die übrigen Nnmmeru des interessanten Programmes anbelangt, so müssen wir in erster Linie der zwei Sätze aus dem herrlicher. L-äur-Trio von Franz Schubert gedenken, welche von deu Herreu Zöhrer, Zappe und Schautl in würdigster Weile vorgeführt wurden. Außerdem müssen wir der „Ungarischen Tänze" von I. Brahms, vorgetragen von den Herren Zöh rer und Zappe, des Andante ans dem siebenten Beriot'schen Violinkonzerte (vorgetrageu vom Herrn Zappe), so wie der .Serenade" von Härtel, sür Harmonium, Violine und Cello (Zöhrer, Zappe, Schautl), gedeukeu. Wir siud dem Frl. Eberbard zu Dank verpflichtet für das Arrangement des genußreichen Abends, bedauern aber mir, daß wir nicht Gelegenheit babeu, das Fräulein in eiuer großen Partie einer Operuvorstellnug begrüßen zu köuuen. Für die siud weiter eingegaugen: Für die arme Witwe im Tschernutscher MlNlth„cbäude sind weiter eingegangen: Von einer Unbekannten: 2 fl.; von einer Fran aus Uuterkraiu 2 fl.; B. — 77: 1 fl.; X. Y. 3 fl.; N, N. 1 fl. unter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die liöVLlöseiörs bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Dankgebete zum allgütigen Schöpfer nnd Erhalter aller Dinge sende sür die unberechenbaren Wohlthat-n, welche er nns durch die heilsam wirkenden Kräfte der Naturerzeuguisse angedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreuen: meine Verdauung war stets gestört, ich hatte mit Magenübeln nnd Verschleimung zu kämpfen. Von diesen Uebeln bin ich nnn seit dem vierzehntägigen Genuß der Revaleseisrö befreit und kann meinen Berufsgeschäften ungestört nachgehen. I. L. Sterner, Lehrer an der Volksschule. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfv. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — LöVLleseiörö Oliooolatöö in Angekommene Fremde. Am ll. Mai. küvIÄnt. Potiorek, k. k. Beamte, Idria. — Marquis v. Garzaroli, Gutsbesitzer, Wolssbüchl. — Marquis v. Go;aiii, k. k. Reserve-Lieutenant, Wolssbilchl. — Marquis, v. Gozani, Jurist, Wolssbitchl. — Kohlbeck, Ingenieur, Krainburg. - Sillaui Antonio, Handelsmann, Triest. — Rigodon, St. Peter. — Wunder, Handelsreis., Wien. — Birnbaum, Kfm.. Wien. — Sodiua, Kaufin., Görz. 8t»ilt Kindennanii, Kansin., Schlnckenan. — Godini, Handels»!., Rimiui. — Konscheg, Haudclsm., Goltschee. — Pauz, Verwalter, Jauerburg. — Hlavac, Telegrafist, Triest. — Oeslerreicher, Kanfm., Teplitz in Böhmen. — Urbaucic, Höflein. — Neuinauu, Kanfm., Aiofok. — Berle, Privat, SteinbrUck. — Hoffmann, Private, Triest. »«1«» IIi»1. Grima, Handelsm., — Malta. Aivelz, Ochscnhandlcr, Triest. Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, sür 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßbnrg Pisztory; in Klagensurt P. Birnbacher; in Linz Hasel mayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranz-meyer, Gr ablowitz; in Lemberg Rottender; in Kla us enb urg Kr o n städ te r, und gegen Post-nachnahme. ___________________________ Verstorbene. Den 11. Mai. Agnes Razgon, Taglöhnersweib, alt ^2 63 Jahre, im Zivilspital am Lungenödem.'— Edua^d^Gii-drowicz, Schneidergeselle, alt 31 Jahre, im Zivilspi, >> der Lungentuberkulose. Wttculiltz. Laibach, 12. Mai. Morgens Nebel, der sich später hob. Wechselnde Bewölkung, warm und schwül. Wärme: Morgens 6 Uhr -s- 10.2", Nachm. 2 Udr 17.3" R., (1869 -s- 14.3", 1868 -j- 13.6") Barometer 323.82"' im fallen. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- 10.9", um 0.4° über dem Normale. Der gcstrige Niederschlag 2.22"'. Wiener Börse vom 11. Mai. StLktskonäa. sperc. österr. Wäbr. . dto. Rente, ö st. Pap. dto. dto. öst.inSilb. 2ose von 1854 . . .> Lose von 1860, ganze Geld Ware 60.50 60.60 69.90! 69.95 r>0. —j 90.50 96.30 96.50 Lose von 1860. Fünst. 105.75 106. Prämiensch. v. 1864 . 119.— 119.25 Srimäsutl.-OdL. ^ Steiermark zuSpEt. 93.5 Kärnten, Krarn u. Küstenland 5 „ 86.—^ 94.— Ungarn. . zu5 „ 72.75 80.— Kroat. n. Slav. 5 „ 83.50 84.— Siebenbürg. „ 5 „ ^ 75.75 76.50 Nationalbank . . . 723.— 725 — Lreditanftalt MnrirU'tricht. Vaibacli, 11. Mai. Auf dem keutigen Markte sind erschienen: 7 Wagen mit Getreide, 24 Wageu und 3 Schiffe (18 Klafter) mit Holz. vnrchschnilts-prcisr. arme Witwe Von N- 3 fl. Mn.' Mg;.- Mtt- Mgr>- fl-! kr. st. j kr. fl. j kr. fl. i,r. Weizeu pr. Mtz. 5 40 6 10 Bntter, Pfnnd 48 Korn „ !i 50 93 Eier pr. Stück — -I — Gerste „ 3 — 3 30 Milch pr. Maß Rindfleisch, Pfd. — 10 — Hafer „ 2 50 2 42 — 2:-> 22 — — Halbfrucht „ — -! 32 Kalbfleisch „ — — — Heiden „ Hirse „ 3 — 3 31 Schweinefleisch „ 24 — — 3 — o 31 Schöpsenfleisch „ 17 — — Knknrntz „ — — 3 80 Hähndel pr. St. — 50 — — Erdäpfel „ 2 — — — Tauben „ — 15 20 — — Linsen „ — — Heu pr. Zentner 1 — — Erbsen „ — — — Stroh „ - 90 — — Fisolen ,, 5 — — — Holz, har., Klftr. — — 6 80 Nindschmalz,Pfd. Schweineschm. „ 5)5 44 — weich „ Wein, rother, pr. 5 Speck, ftisch „ — 35 — — Eimer - — 9 — — geränch. „ — 40 — - — weißer, „ >- 10 . 251.60 251.80 N. ö. EScompte-Ges. 569.— 871. Anglo-osterr. Bank . 316.— 316.50 Ocst. Booencred.-A. . 378.— 380.— Oeft. Hypoth.-Bank . —! — Steier. Escompt.-Bk. 245.— 250.-Kais. Ferd.-Nordb. . 2840 2242 Südbahn-Gelellsch. . 188.20 188.40 Kais. Elisaber?-Bahn. 196.75 197.— Tarl-Lndw g-r6a-.i 238.— 2.I8.S0 Siebend. Cisenbaün . 170.50 171.— Kais. Franz-Ioseiv'b.. 186 50 18^ §ünfk.'-Barcser E.-B. N3.5'> 174.— Llföld-ffium. Bahn . i73 75 174— Nation. ö.W. verloSb. llng. Bod.-Creditanfl. 93.25. 93.50 91.-^ 91 25 Lllg.öst.Bod.-Credit. 107.-! 107.50 dto. rn 33 9. rück-. . 90.25 90.50 Geld , 98.— Ware 9S.— Lest. Hypoth.-Bank Südb.-Ges.zu500Fr. 115.50 115.75 dto. Bon6 6 pCt. 245.25 246.— Nordb. (100 fl. CM.) »4.50 95.— Sieb.-B.(200fl.ö.W.) 90.90 91.10 NndolfSb.(300fl.ö.W.) 93 40 93.70 Franz-Jos. (200 fl.S.) 96.—'- 96.10 Eredit 100 fl. ö. W. Don.-Dampssch.-Ges. zu 100 st. CM. . . Triester 100 st. CM. . dto. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 „ Palfsh . „ 40 „ Clarv . „ 40 „ St. GenoiS,, 40 „ 'Ivindischgrätz 20 ^ Waldstein . 20 „ Äeglevick . 10 160.50 161.— 99.— 100.— 127.— 129.— 61.— 63.— 33.— 34.— 40.—! 3-.50 41.— 31.— Rudolfsftift. 10 ö.W. 14.50 ^oo1r»s1f3Mon.) > AugSb. 100 fl. südd.W.^103.10 Franks. 100 fl. „ ,. it-3.30 London 10 Pf. Ster!. 123.90 Pari- 100 Francs . -19.20 VHrrirvQ. Kais.Münz-Ducaten. 5.86» 20-Francsstülk . . . 9.89 Vereinsthaler . . . 1.82 Silber . . . . 121.25 36.- 29.50 30.50 21.— 22.50 18.— --.50 20.50 22.- 17. 163.30 103.40 124.— 49.25 5.87 9.90 1.82» 121.50 EinqcsciiVet Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate liova- > Real> lesoiörö welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- uud Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsuch-, Asthma, Husten, Unverdaulich Gedenktafel über die am 15. Mai 1870 stattfindenden Lizitationen. Miunendolizitation zur Herstellung des Gerichtsgebändes in Laas, Gemeindeamt Laas. Nachtrag vom 13. Mai: Verkauf verschiedener Wein- uud Biersüsser von 1—50 Eimer Fassung, Keller-ntensilien, Wirthschaftseinrichtnug, 8 Ztr. Hopfen, in Laibach im Mediat'scheu Hause. Nachtrag vom 14. Mai: 1. Feilb,, Klemencic'sche Seitendorf, 30 fl., BG. Tschernembl. Telegrafischer Wechselkurs vom 12. Mai. 5>perz, Rente österr. Papier 60.40. — 5perz. Rente österr. Siloer 69,65, — 1860er Staatsanleheu 96,40. — Bankaktien 724. — Kred^taktien 254.—. — London 123 90. — Silber 121,50. — Napoleonsd'or 9.89. knglänller'Z ;ahnnr;1llchcs Atelier (166-15) ist von 9 bis 12 und 3 bis 5 Uhr offen. Zgentm-Zesuch. Ein bedeutendes Ii» sucht für Laibach und Umgebung einen tüchtigen nnd soliden Agenten. Offerte beliebe man unter Ik. It. Iv in der Expedition dieser Zeitung abzugeben. (186—2) Vou meiner Einkaufsreise retour gekommen, empfehle ich nene geschmackvolle Zlunlt'-Llnslmtze, -WU konsektionirte VVLsclisLLlr-;», LrLASH, kVIairsolistteii, vLmea- L. Ssrrsa-üok-'rps n. Lr-^vattea, ^.tlasss, keit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, > .e, 8s,miut- uud R.osslrs,3,rrüvk«, LrinolineL, EsUsr, ' ' ' Uswädi-irsts sto. vtv. ; ferner echt amerikanische I <