Erscheint Monnement fiir L»i«a«>M^^ ^> Mullag und Freitag. Redaktion: V!»»t, N . Mait t Nr . 22«, 3. St . ganzjährig 5 fi. ­ s»M^si?^' ^ Ü«lbi»!,ri« 2 „ 5« ,, ^-^ oierlcliiihrig l „ 25 „ Expedition: «an» H»u«»Nr. 19«. Inserti»n«gebüh«n: f,lr die 2sp»!tige Zeile »der deren Durch die Post: ganziidri« 6 fi. <» kr haldiährig 3 „ 2« „ »iertcljähri« l „ ?« „ ^u m für > Ma l 6 kr., 2 Ma l « kr., 3 Ma l !« kr. Insertion«. stempel iede« Mo l 3« lr . Einzelne Exemplare kosten 5 »lfr. Zckschnft für »lltttliinoischc Interessen. Verlag und Druck «on I . Blas«» . (Manuscripte »erden nicht zurückgesendet.) Verantwortlicher Redakteur: P . v. Rabies. >. Jahrgang s L a i n ach am 22. Dezember 1865. M 102. )eim Jahresschlüsse. Der so fühlbar gewesene Mangel einer deutschen „Zeitschrift", die sowohl die Landes- und LollllinteresstN, und deren Vertretung in d.^>, l>,«,»>u,l y^.,^,.^, ^l», 7>»v»,« «»>,^>. >^> u,/«l, lUHl zjlullVllu./ clVlllll, l«l>, l/uvc» »cn NNlio Ulllen Instituten, der AiÄVuioa und dem 80K0I — indem wir ihr Wesen schilderten und ihre Leistungen mit dem regsten Interesse verfolgten — wie es unsere Pflicht war, das Wort geredet, wir haben die Theaterfrage wieder angeregt, wir haben die neuesten Produtte unserer Nationalliteratur auf das Beste empfohlen u. s. w. u. s. w.! Blicken wir auf das Gebiet der materiellen Wohlfahrt und des materiellen Fortschrittes! Auch hier haben wir Vieles angeregt und geför» dert, und so oft dieses Gebiet bedroht schien, uns sogleich zur Abwehr gerüstet. Wir erinnern unsere Leser an den projettirten Verlauf von Idria , wo wir mit unfern, feierlichsten Veto für das arme argbcdrohte Bergstädtchen eintraten, wir erinnern — auf unser anregendes Wirken Über» gehend — an unsere Artikel über eine Eisenbahn durch Oberkrain, in Betreff welcher wir die erste Motion auf journalistischem Wege ein» brachten. Wir haben ferner durch die Erörterung der Frage der Errichtung eines Waisenhauses das Materiale zu den nun im Zuge be­findlichen amtlichen Ausführungen derselben geliefert, wir haben die uns zur Anregung empfohlene Idee der Gründung eines Kinderspitals zu der unsrigen gemacht, haben die diesbezüglichen Sammlungsresultate veröffentlicht und daher bei der Eröffnung dieses schönen Humanitären Institutes dem Ihre Majestät unsere allverehrte Kaiserin Allerhöchstihren Namen und die Allerhöchste Gnade des Protektorates zu Theil werden ließ, die hohe Befriedigung fühlen können, zu diesem dem Wohle der Armen geweihten Baue auch ein Steinchen geliefert zu haben! Die vielen national-ökonomischen Aufsätze aus den bewährtesten gediegensten Federn, die uns auch für künftighin ihre Mitwirkung zugesagt haben, die mannigfachen längern und kürzer« Artikel, die das geistige oder materielle Wohl der Nation betrafen, die oft eindringlicher als ganze Fo» lianten wirkenden kleinen Notizen, Correspondenzen und Erwiderungen — dies alles können wir natürlich nicht einzeln anführen, schätzen jedoch jede, auch die kleinste solcher Gaben, hoch, wenn sie im Einklänge steht mit der Tendenz unseres Blattes: Bildung und Wohlfahrt unseres Vol-, kes auf nationaler Grundlage! Auch die schöne Sitte der Gegenwart — die der Gedächtnißfeier — haben wir nie außer Acht gelassen; wir haben es nicht versäumt, dem Andenken großer für Land und Volk wichtiger Momente, fo der 500jährigen Jubelfeier von Rudolfswerth, dem Andenken nationaler Geistesheroen — Vodnik und Prenern, Valvasor und Vega — sowie der Erinnerung an jenen Tag gerecht zu werden, an welchem Oesterreichs Völker einstimmig ihren Dan! für die Huld und Gnade ihres Kaisers und Herrn, unseres geliebten Fürsten Franz Joseph I. zum Himmel emporsenden, des erhabenen Monarchen, der in seinem Allerhöchsten Manifeste vom 20. September d. I. die Bahn frei gemacht zur endlichen glücklichen Neugestaltung des altberühmten Völkerreiches Oesterreich! Indem wir nun in eben der Weise, wie wir es mit unserm Unternehmen im Beginne gehalten, fortzufahren versprechen und es vorzüglich betonen, daß unser Blatt den Interessen der ganzen slovenischen Nation, nicht blos des in Krain lebenden Theiles derselben dienen soll, tonnen wir jedoch nicht umhin, unsere Patrioten in Steiermark, Kärnten, Görz, Trieft, sowie in der Heimat selbst, zu eifriger Betheiligung durch Correspondenzen einzuladen, da uns alle, wenn auch die kleinsten Mitlheilungen aus allen slovenischen Landen und aus jedem Orte derselben gleich willkommen sind! Schließlich erlauben wir uns, unsere Politiker auf die von uns am ausführlichsten gebrachten Berichte unseres Landtages, sowie auf die in unserer Revue der übrigen österr. Landtage genau eingehaltene Mittheilung der die slavischen und speziell slovenischen Interessen be­rührenden Vorgänge besonders aufmerksam zu machen, gleichwie wir den Freunden der Literatur und insbesonders den unserm Blatte so freundlich gesinnten Damen eine gediegene Pflege des Feuilletons versprechen, für welches wir mehrere neue bewährte Kräfte gewonnen haben! Nei beginn des ersten Quartals ll. Jahrganges unserer Zettschrift. Prcknumerationsbedingungen: Unser Blatt lostet im Verlage abgeholt ganzjährig halbjährig vierteljährig In« Haus gestellt ganzjährig halbjährig vierteljährig Durch die Post zugesendet ganzjährig halbjährig vierteljährig s 2 1 5 2 1 6 3 I si­« „ „ « „ » — 30 25 60 80 40 40 20 70 kr. „ » „ « „ „ „ « Wir ersuchen um die ganz ausführliche und leserliche Adresse, damit die Versendung pünktlich erfolge. PH" Insertionsgebiihren ^ 3 für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für 1 Mal L lr., 2 Mal 8 „ 3 Mal, 10 „ somit hier die billigsten. Insertionsstempel jede« Mal 30 lr. ß^- Der hohen Feiertage wegen erscheint das nächste Vlatt Mittwoch Nachmittag! 42U Aus dem Landtage. (l>. Sitzung am l>. Dezember. — Fortsetzung und Schluß der Adreßdebatte. — Vorsitzende!-: Landeshauptmann Varon Lodelli ; anwesend 32 Abgeordnete.) (Fortsetzung.) Abg. Dr. SuPan setzte seine in dei vorigen Sitzung unterbrochene Rede fü r die Adresse fort und es gipfelte dieselbe in nachstehender Aus­führung: „Wenn wir in dem Sistirnngsatte in der That eine Verletzung unseres verfassungsmäßigen Rechtes erblicken, s« haben wir auch die Ver­pflichtung, diese unsere Ueberzeugung auszusprechen. Wenn ich vorher noch im Zweifel hätte fein können, ob uns eine derartige Verpflichtung obliegt, tonnte ich keinen Zweifel mehr hegen, jetzt, nachdem ich gelesen habe, was die Vertreter der Negierung in den übrigen Langtagen erklärt haben. Unsere Regierung hat in den letzten siebzehn Jahren eine ver­hängnißvolle Politik beobachtet, die Politik des ZuWartens, Nachdem die März-Verfassung beseitigt war, konnte es auch nicht die Ansicht oder der Glaube der Regierung sein, baß nicht zur gegebenen Zeit eine Verfassung werde verliehen werden müssen. Allein sie wartete und wartete, bis das Jahr 1859 mit seinem Sturme von Außen kam und jenes System zu­sammenbrach. Das Ministerium Schmerling beobachtete gleichfalls diese Politik nnd es siel ihr auch zum Opfer, und das Ministerium Belcredi beobachtet nach den Erklärungen der Regierungsvertretcr genau dieselbe Politik. Es wurde gesagt, wir müssen warten, wir werden den Ländern der ungarischen Krone den Antrag auf Annahme der Verfassung stellen; nehmen sie ihn nicht an, so werden wir ihn neuerdings stellen, nehmen sie ihn noch nicht an, so werden wir ihn fort und fort stellen durch Jahre hindurch, und unterdessen bleibt die Verfassung sistirt. Wie wir aus der Geschichte wissen, pflegen sich die Ungarn in derlei Angelegen­heiten nicht zu übereilen. Zehn Jahre hat es gedauert, bevor sie sich zur Annahme der pragmatischen Sanction bequemten; ein Decennium kann es dauern, bevor sie annehmbare Vorschläge erstatten, wo dann die Re­gierung in die Lage kommt, sie den übrigen Ländern vorzulegen und zur Annahme zu empfehlen. Wenn Sie dann den Muth haben, gegenüber einer derartigen Perspektive eine Freude auszusprechen, dann beneiden wir Sie nicht um diesen Muth> allein wir können nur den Wunsch aus­sprechen, daß nicht ein neuerlicher Sturm wie das Jahr 1659, daß nicht eine zweite Katastrophe wie damals erst den Anlaß geben werde, uns wie­der in den Besitz unserer verfassungsmäßigen Rechte einzusetzen". Nach Dr. Supan ergriff Se. Excellenz Freiherr von Schloißnigg das Wort und sprach: „I n der dritten Sitzung der diesjährigen Session wurde ein Antrag gestellt auf eine Dankadresse für die September^Erlässe. Dieser Antrag erlangte nicht die Majorität. I n derselben Sitzung wurde durch eine Majorität von 1? gegen 15 Stimmen der Beschluß gesaßt, es sei ein Ausschuß aufzustellen, welcher die Rückwirkungen des allerhöch­sten Patentes vom 20. September dieses Jahres auf das Wohl des Lan­de« zu erwägen, darüber an den hohen Landtag Bericht zu erstatten und seine Anträge zu stellen habe. Dieser Bericht und diese Anträge des Aus» schusses sind dem hohen Hause in der letzten Sitzung vorgetragen worden, sie sind der vollständige Gegensatz zum Antrage und zur Begründung für die Dankadresse. Was in jenem Antrage als Anlaß zu freudigen Hoff­nungen galt, wird nun als Anlaß zu schweren Besorgnissen bezeichnet. Die Verfügungen, für welche nach jenem Antrage der Dank erstattet weiden sollte, werden nun als in ihren Rückwirkungen auf das Wohl des Landes bedmtlich geschildert und es soll um deren Rücknahme gebeten werden. Ohne in die Erwägungen über die Einzelheiten der Fassung und Begrün­dung des Adrcßentwurfes einzugehen, drängt sich die Frage auf: Was soll mit der Adresse bezweckt, was will eigentlich damit erreicht werden? (Bravo, Bravo! vodro! im Centrum.) Wird etwa vorausgesetzt, daß man die Sachlage damit ändern kann, oder wird beabsichtiget, auf die weitere Durchführung der September-Erlasse Einfluß zu nehmen? Nicht das Eine, nicht das Andere wird der Erfolg der Ndresse sein! (Bravo, Bravo! Vodro! im Centrum.) Es heißt in dem Adreßentwurfc, der Landtag würde seine Pflicht gegen die von ihm vertretenen Staatsbürger versäumen, wenn er es unterließe, seinen Besorgnissen einen ehrfurchts­vollen Ausdruck zu geben. Aus diesem Grunde beantragt der Ausschuß eine Manifestation, wie er es selbst sagt. Eine solche Manifestation kann nur dann einen Eindruck hervorbringen, wenn sie von Einstimmigkeit oder von einer imposanten Majorität ausgeht. (Bravo! Sehr gut! vodro! im Centrum und im Zuhörerramne.) Dies scheint nach den bisherigen Vorgängen und der Debatte im Hause kaum zu erwarten zu sein, und es wird sohin immer Raum für den Zweifel bleiben, ob die in der Adresse ausgesprochenen Ansichten wirklich und in der That die Ansichten nicht blos einer Mehrzahl im Hause, sondern des vom Landtage vertretenen Landes (Bravo, Bravo! Dr. Toman: Sehr gut! vodro!) Wie der Ausschuß dahin gekommen ist, in seinen Erwägungen über das Patent vom 20. September zu dem Ergebniß zu gelangen, welches von den Auffassungen der immerhin zahlreichen Minorität, welche für eine Dankadresse stimmte, so gänzlich verschieden ist, darüber hat das hohe Haus die Aufklärung von einem Nusschußmitgliede felbst vernommen, insoweit diese Aufklärung nicht schon aus dem Commissorium zu entnehmen war. Der Ausschuß hat das Patent vom 20. September seinen Erwägungen unterzogen und hat das allerhöchste Manifest gänzlich unbeachtet gelassen. Das geht nun nicht an! Das Manifest enthält die Begründung des Patentes, es legt den Aulaß zu demselben dar, das Manifest ist das Geleitschreiben dessel­ben. (Dr. Toman: Sehr gut!) Das Manifest ist gleichzeitig mit dem Patente dem Landtage mitgetheilt worden, das Manifest ist des Kaisers Wort, welches der Monarch vertrauensvoll an seine Völker richtet. (Abg. Dr. Toman: Sehr gut, sehr wohl! vodro! Llav»! im Centrum und Zuhörerraume.) Es geht durchaus nicht an, das Patent, welches vom Manifeste durchaus unzertrennlich ist, einer Erwägung zu unterziehen nnd das Manifest aus den Kreisen dieser Erwägungen gänzlich auszuschließen. Das Manifest sagt im Eingange:, „Der Grundgedanke, welcher in dem Diplome vom 20. Ottober 1860 den Ausdruck fand, wird Se. Majestät zum Wohle Seiner Unterthanen fortan leiten." Seine Majestät sprechen ferner aus: „Das Recht der Völker, durch ihre legalen Vertretungen bei der Gesetzgebung und Finanzgebahrung beschließend mitzuwirken, ist ferner gewährleistet und unwiderruflich festgestellt". Dieses ist des Kaisers Wort welches feierlich gegeben und welches zur erhebenden Kenntniß zu nehmen ist; diesem kaiserlichen Worte kann eine Erwiderung, wie sie im Adreßent-Wurfe beantragt wird, nicht geboten werden. (Abg. Dr. Costa: Richtiq! vodro!) „Frei ist die Bahn, welche zur Verständigung führt", sagt das Manifest. Möge der Stern Oesterreichs seine leuchtenden Strahlen sen­den, damit die Bahn freigehalten wird (Dr. Toman: Sehr gut!) nicht aber die Vertreter des Landes Krain, welches seit einem halben Jahr, tausend in unerschütterlicher Treue an dem Kaiserhaus hängt (81ava! und Biviol), nicht wir sollen es sein, die auf die Bahn, die Oesterreich zu durchwandeln hat, neue Hindernisse zu wälzen und das Fortschreiten «uf dieser Bahn zu durchkreuzen suchen! (Sehr gut!) Alles dieses erwägend stelle ich den Antrag: „Das hohe Haus wolle über den in Verhandln,«« stehenden Ansschußantrag zur Tagesordnung übergehen". (vodro!) Hierauf sprach Baron Apfaltrern für die Adresse, vielfach von Zeichen des Mißfallens sowohl aus dem Kreise der Herren Abgeordneten als von der Gallerie unterbrochen, da er den Nationalen von ihnen in Scene gesetzte Machinationen unterschob — was Dr. Toma n den Redner un­terbrechend unter stürmischen Bcifalle aus dem Zuhörerraume zurückwies indem er sagte: „Der Herr Redner darf nicht solche Ausfälle, nicht solche Anschuldigungen von Machinationen machen, sonst müßte ich den Herrn Präsidenten bitten, die Geschäftsordnung handzuhaben, welche verbietet daß der Redner solche Ausfälle macht. Es wäre uns leicht, von andern Machinationen zu sprechen und den Gegenbeweis zu liefern, wenn wir wollten, wir unternehmen es aber nicht einmal". Als Baron Apfaltrern ausgesprochen hatte, erhob sich Abg. Dr Ethbin Costa. Rede des Abgeordneten Dr. Costll. „Mein unmittelbarer Herr Vorgänger hat den Zweck der Adresse bezeichnet, und ich knüpfe daran an und sage, der Zweck der Adresse ist Se. Majestät zu bitten, den Reichsrath wieder zu berufen, das ist der nackte Zweck. Darüber glaube ich, kann kein Zweifel sein. Ma n muß sich nun doch fragen, ist diese Bitte nützlich, ist sie ersprießlich, ist sie zweck­mäßig? Der Herr Abgeordnete Baron Apfaltrern hat zwar erklärt, nicht an dem Erfolge sei es gelegen, sondern nur an der Rechtsverwahrung. Nun, ich glaube, im politischen Leben sind denn doch die Erfolge Dasje­nige, was der Staatsmann bei jedem feiner Schritte, bei jeder feiner Actione« immer vor Augen haben muß. Ich frage: Was hat denn der Reichsrath geleistet, warum wollen wir ihn denn zurückbitten? Wenn wir darin bitten, daß der Reichsrath wieder einberufen werde, so müssen wir uns doch vor allem klar werden, welche einflußreiche Wirksamkeit, welche ersprießliche Wirksamkeit der Reichsrath ausgeübt hat? Daß der Reichs­rath dazu wirklich Zeit genug hatte, kann keinem Zweifel unterliegen, wenn man bedenkt, daß in vier Jahren drei Sessionen mit einer Dauer von mehr als drei Jahren abgehalten worden sind, daß er mit aller jener Macht ausgerüstet war, welche man als die Macht des Parlaments bezeich­net, daß man ja gerade aus diesem Grunde seine Zurückberufung wünscht. Der Reichsrath hat nur in einer gewissen Beziehung eine große Thätig­keit entfaltet; es sind große Reihen von Finanzgesetzen, Steuerorganisi­rungen, neue Steuern u. s. w, (vodro ! im Publikum) durch den Reichs­rath eingeführt worden, aber was hat denn der Reichsrath an Gesetzen geleistet? Mi t welchen Gesetzen hat er Oesterreich, hat er den westlichen Theil der Länder, hat er speciell unser Land Krain beglückt? Es sind einige Gesetze, die eben nur genannt zu werden brauchen: Er hat ein Punzirungsgesetz eingeführt, die Steuerfreiheit von Neubauten, das Heimat­gesetz, ein Gesetz zum Schutz der persönlichen Freiheit, welches in dem Falle mit dem Reichsrathsabgeordneten Rogawski eine so drastische Illu ­stration erhalten hat. (vodro! im Centrum und Publikum.) Es wurden die Promessengeschäfte geregelt, und dadurch selbst dem weniger bemittelten die Theilnahme an der großen Lotterie zugänglich gemacht (Sehr gut! im Publikum, Heiterkeit), ohne Zweifel zur Hebung der Sittlichkeit und Moralität, während ein Antrag auf Aufhebung der Zahlenlotterie von dem Abgeordnetenhaus« abgelehnt worden ist. Es wurde das Lehenband aufgehoben, es wurde ein schon früher bestandenes Oesetz -über das Aus­gleichsverfahren in eine neue Form gegossen, es wurde das deutsche Han­delsgesetzbuch für Oesterreich eingeführt, ein wichtiges Gesetz, ein gutes Gesetz, nur leider, daß das Verdienst nicht dem Reichsrathe gebührt, denn es wurde von einer Commission von Fachmännern berathen und vom Reichsrathe sn dlo« angenommen. Wir haben weiter ein Preßgesetz; nun Sie werden mich Wohl entheben, diesem Gesetze ein Lob zu spenden, es ist ja bekannt, wie es zu Stande gebracht worden ist: nachdem das Abgeordnetenhaus dem Drange des andern Theils der gesetzgebenden Ge« walt gegenüber immer nachgegeben hat, daß endlich dieses Gesetz zu Stande kam, wie es jetzt ist. Ein Gefetz von nur wenigen Paragraphen ist das Gesetz über die Aufhehung der Vergwergsfrohne und Einführung der Freischurfsteuer, ein Gesetz von nur wenigen Paragraphen, und wie wich­tig ist dieses Gesetz! Der krainerische Landtag hat in der Sitzung vom 28. März 1863 einstimmig es ausgesprochen, daß diese Steuer die berg­männischen Interessen des Herzogthums Krain sehr empfindlich berühre, hat es einstimmig beschlossen, sich an die Regierung Sr . Majestät zu wenden, daß dieses Reichsgesetz eine Abänderung erfahre. So wurde im Reichsrathe für die materiellen Interessen unseres Landes gesorgt! (vodro im Centrum und Publikum.) Es wurde ein Gesetz über die Verpflegsge­bühr in Gebäranstalten beschlossen, — dem Titel nach ein höchst unbedeu­tendes Gesetz, aber ich könnte ein verehrtes Mitglied dieses hohen Hau­ses zum Zeugen anrufen, welches im Abgeordnetenhause die materiellen Verhältnisse unseres Landes vergebens gegen dieses Gesetz vertheidigt hat — ein Antrag des Reichsrathsabgeordneten von Wurzbach auf lieber­gang zur Tagesordnung wurde abgelehnt, das Gesetz votirt und unser Land empfindlich belastet, (vodro! im Centrum und Publikum.) Wir haben auck> die Prinzipien eines Gemcindegesetzes. Meine Herren! ich brauche leine Kritik dieses Gesetzes zu geben; denn Sie haben aus dem Munde des Herrn Abgeordneten Baron Apfaltrern vor drei Sitzungen gehört, wie es zu bedauern sei, daß wichtige Bestimmungen wegen dieser Prinzipien in unser Gemeindegesetz nicht aufgenommen werden können. Wir haben endlich durch den Reichsrath auch einen Zoll- und Handels» 42 l vertrag mit Preuuen abgeschlossen, einen Zoll- und Handelsvertrag, wel­cher die Interessen unseres Landes nicht auf sehr freundliche Weise zu berühren scheint, wenn wir nämlich bedenken, daß von unfern sechs Ab» geordneten drei Abgeordnete dagegen, nur ein Abgeordneter dafür und zwei Abgeordnete abwesend waren, von denen man auch annehmen kann, daß sie dagegen gestimmt hatten. Dieser wichtige Vertrag wurde abgeschlos­sen, ohne daß die Interessen unseres Landes berücksichtiget worden wären, und so, wo man immer in die Gesetzgebung des Reichsrathes Hinblicken mag, sind es entweder unbedeutende, geringfügige Gesetze, — ja richtig, bald hätte ich ein wichtiges Gesetz vergessen! Es ist nämlich der §. 7 der Notariats-Ordnung geändert worden und dadurch im Kaiserthume Oesterrelch auch den Türken, Heiden und Juden möglich geworden, No tare zu werden; — es mag dieses Gesetz in einem Decennium einmal vielleicht zur Anwendung kommen, gibt aber einen lehrreichen Beweis, daß man nicht blos im Landtage casuistisch ist, wenn man eine Abänderung über das Moorbrennen beantragt, sondern, daß man es auch im Reichs­illthe war. (Dr. Toman: sehr gut! vodi-o! im Publikum). Das ist die Thätigkeit des Reichsrathes in Bezug auf die Gesetzgebung. Ich mag herumsehen, wo ich will, ich finde nichts weiter, was vorzubringen w»«. (Schluß folgt). Ein dreifaches Buch mit einer kleinen Nutzanwendung. (Eine Weil)»acht«gabe), - „Voltsbildung und Aufklärung« ist der allgemeine Ruf, „Vorwärts" heißt das Losungswort der gegenwärtigen Zeit, „Wissenschaft ist Macht", rief eine gefallene politische Größe eben nicht erfreulichen An­denkens, und die Regierung? Sie arbeitet unverdrossen an der Errich­tung von Landschulen, wo dies nur immer möglich, sie unterhält nebst den Schulenoberausschern auch Schulräthe, empfiehlt angelegentlichst die Hal­tung von Schultonferenzen, ist unermüdlich in Erlässen und Verordnungen, die das Wohl der Schule bezwecken, wie denn auch in Entwürfen von Tabellen, die derartig in das Genaue und Kleinliche gehen, daß es Einem, der eben für die Rubriken nicht schwärmt, und mehr praktischer als theoretischer Natur ist, bei deren Zusammenstellung und Ausfüllung oft ordentlich schwindelt. Nun, das Vorwärtsschreiten ist eine Notwendigkeit, will man nicht Rückschritte thun, und hinter der Forderung der Zeit, und dies zu seinem eigenen und des Nächsten Schaden, zurückbleiben; um die Aufklärung thut es Noth, da es gewiß wünschenswerth ist, dem Aber- und Unglauben um so mehr nach Möglichkeit zu begegnen, als das Eine, wie das Andere zum mindesten eine Thorheit ist; auch ist es eine reine Wahrheit, daß Wissenschaft wirtlich eine Macht ist, und leugnen läßt es sich nicht, daß die Volksbildung nicht allein dem Volte selbst, sondern auch dem Staate zu Gute komme. Doch soll der Fortschritt, soll die Aufklärung und Bil ­dung wahrhaft heilbringend, und die Wissenschaft zur hellen Leuchte, und vom mächtigen, wohltuenden, die menschliche Gesellschaft wirklich be» glückenden und den Staat erstarkenden Einflüsse weiden, dann ist es ab­solut nothwendig, daß alle diese Faktoren eine positive Basis haben, welche Basis aber keine andere als eine christliche sein kann, da nur im Christen­thume die unverfälschte, ewige Wahrheit enthalten ist. Dies hier zu er­weisen, ist nicht unsere Aufgabe, und bemerken wir nur, daß auf der eben angezogenen Grundlage das Recht seinen eigentlichen, geheiligten Halt be­kommt, und mit diesem der Fortschritt, die Aufklärung, die Bildung und die Wissenschaft nicht irre gehen können. Soll demnach der Fortschritt segenbringend nach allen Seiten wer­den, so ist mit Obigem die Bahn bezeichnet, die christliche Völker zu wan­deln haben, somit aber auch bezeichnet die Bahn für uns Slovenen, als einem eminent katholischen Volke. Auf vieser Bahn, die wir nie und niemals verlassen dürfen, er­blicken wir mit dem gläubigen Geistesauge jenes unendliche und ewige Wesen, das die Pseudobildung, der Pseudofortschritt nicht kennen wollen, und selbes mit der Mutter Natur, mit dem sogenannten Weltgeiste und einer sein sollenden Weltseele verwechseln, das wir aber geradehin, wie es sich ziemt, unfern Gott nennen, und das sich selbst den Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega, den Ersten und den Letzten nennt, und in dem allein nur der menschliche Geist sich mit seinem Sehnen und Verlangen befriediget fühlt. Dieser ewige, überweltliche und unendliche Gott ist aber auch das allervollkommenste Wesen, somit der Inbegriff und die Quelle alles Schö­nen, Edlen, Guten und Heiligen; Ih m nachzufolgen, Ih m immer ähn­licher zu werden aber auch die schönste, die erhabenste Aufgabe, die es nur immer für den Menschen geben kann, und weil Gott unendlich, wir aber endlich, und daher seine Vollkommenheit für uns ewig unerreichbar bleibt, eröffnet sich uns ein Vervollkommnen Unserselbst, ein Fortschreiten auf der Bahn des Schönen und Guten, das nicht nur diesseits durch das ganze Leben hindurch zu währen hat, sondern auch Jenseits noch fort­dauern soll, und dies, weil die Bahn der Vervollkommnung und des Er­kennen« unendlich ist, auch ewig, ohne Ende fortdauern wird. Wie uns aber schon die Vernunft dem höchsten Ideale alles Schönen und Guten nachstreben heißt, eben so ruft uns dieses Ideal selbst, ruft Gott uns zu, Ih m nachzufolgen und in der Vervollkommnung Unserselbst nie zu erlahmen. Um jedoch auf dem Wege dieses echten Fortschrittes sicher zu gehen, entrollt er uns eine zweifache Schrift, in der wir lesen und uns bilden sollen, und dieses zweifache Buch, es ist die Offenbarung und die erschaffene Natur. In der Offenbarung theilt sich Gott unmittelbar uns mit, zeigt und eröffnet klar feinen Willen, und lehret den Menschen, wie er im zweiten Buche, in der Natur, lesen und forschen solle, auf daß er nicht, sich und Andern zum Verderben, auf Irrwege gerathe. I n diesem Buche der Natur findet der menschliche Geist Nahrung in Fülle, und versteht er in selbem zu lesen, dann erschließt sich vor ihm ein unübersehbares Feld, das er je nach Lust, Neigung, Befähi­gung, Beruf und Bedürfniß bebauen kann, und auch bebauen soll; die Weisheit, Güte und Allmacht Gottes strahlt ihm da sonnenklar entgegen; das Wissen, das den menschlichen Geist,' eben weil er unsterblich und für den ewigen Fortschritt geschaffen ist, unhemmbar immer weiter treibt, be­reichert sich hier auf die mannigfaltigste Art; der Mensch lernt seine Schwäche und Abhängigkeit, aber auch seines Geistes Kraft und Mackt kennen, und die verschiedenartigsten Aufschlüsse, die ihm da werden, wer­den, auf das praktische Leben angewendet, gleichsam zum Gemeingut der menschlichen Gesellschaft und einer Fülle des Segens und Wohlergehens für dieselbe. Nebst dieser doppelten göttlichen Schrift gibt es aber noch ein an­ deres Buch, das mit der Schöpfung des Menschen begonnen und nur mit dem Menschen sein Ende erreicht haben wird, und dieses Buch ist die Entwicklung des menschlichen Geschlechtes, es ist die Weltgeschichte, die die Schicksale desselben in der Gesammtheit und wieder besonders nach einzelnen Völkerschaften und Nationen gibt und schildert. Wer mit gläu­ bigem Sinne und mit echtem Forscherblicke in diesem Buche liest und forscht, der findet bald, daß ,eine höhere Macht über dem Menschen waltet und seine Geschicke leitet, er erblickt und schauet das Laster und dessen verderbliche Folgen, sieht aber auch die Tugend und weidet sich an ihrer hehren Größe, er lernt so ganz greifbar die Vergänglichkeit alles Irdischen und ernst mahnt ihn dieses Buch an die heilige Pflicht, allseitig nach sei­ nen Kräften, und soviel ihm die Verhältnisse erlauben, derartig zu wirken, daß sein Einfluß auf seine Umgebung und auf die menschliche Gesellschaft wohlthuend, heilsam und wahrhaft nutzbringend, sein Andenken gesegnet, und der Uebergang in das Jenseits ihm hoffnungsvoll und trostreich werde Will nun der Mensch dem göttlichen Rufe Folge leisten, sich immer mehr vervollkommnen und wirtlich bilden, will er demnach dem wahren Fortschritte folgen, sich aufklären und der menschlichen Gesellschaft und dem Staate wahrhaft nützen, aber auch sein letztes Ziel erreichen, so muß er nothwendig in den drei besprochenen Büchern lesen und forschen. Daß aber dieses Lesen und Forschen nicht bei Allen gleich sein könne, versteht sich von selbst. Die Fähigkeiten, die gegebene Lage, die Verhältnisse und Bedürfnisse der einzelnen Menschen, Familien und Völker sind so verschieden, daß man eine gleiche Bildung gar nicht fordern kann, daher denn auch der Mensch nur in so weit in diesem dreifachen Buche lesen und forschen kann und soll, als es ihm eben thunlich und möglich ist, nie und nimmer aber kann, ohne sich eines schreienden Unrechtes schuldig zu machen, irgend welche irdische Macht, eben weil sie irdisch und beschränkt und überall vernünftig vorzugehen verpflichtet ist, den göttlichen Ruf nach immer hö­herer Ertenntniß und wahrer Bildung, der uns aus dem ersten Buche hell und verständlich entgegen tönt und in den die zwei letzten Bücher mit einstimmen, den die Vernunft mit Freuden ergreift und als solchen anerkennt, und der allen Menschen, allen Völkern gilt, durch ihre Da­zwifchenkunft irgendwie paralisiren. Da demnach alle Menschen, alle Völker, je nach den gegebenen Ver­hältnissen, in dem eben besprochenen dreifachen Buche zu lesen und zu forschen berufen sind, da somit kein Volk, keine Nation von der Bildung ausgeschlossen werden darf, da daher, um speziell von Oesterreich z» sprechen, kein Volk zum Schaden eines Anderen die Bildung gleichsam in Pacht nehmen kann, da ferner die Bildung einer Nation nur auf der natürlichen Grundlage, somit mit Hilfe der heimatlichen, der Muttersprache , zu gedeihen im Stande ist, so ergibt sich von selbst die natur nothwendige Folgerung, daß die Muttersprache als Bildung«, mittel „»ins ynZ, non" gehoben, ausgebildet und in den Besitz ihrer natürlichen Rechte gebracht werden müsse, wie denn auch, daß Niemand,, der nicht mit dem Rechte, mit der Billigkeit, mit der Wahrheit und Pflicht' in Widerspruch kommen will, derselben im praktischen Leben Hindernisse in den Weg legen dürfe. Ist aber wieder dem so, dann begreifen wir wahrlich nicht, wie man in allem Ernste zu der Ansicht kommen könne, daß flovenische El­tern zu befragen seien, ob ihre Kinder auch im Slovenischen Unterricht erhalten sollen, ob nicht? Noch unbegreiflicher aber ist uns die Auffor­derung, rein flovenische Namen nach altem Brauche in öffentlichen Büchern unrichtig und falsch zu schreiben, und — um wenigstens den Schein einer Präponderanz des Falschen und Unrichtigen zu retten — die Befragung gebildeter und national-gesinnter Slovenen, wie sie künftighin ihre Namen gedruckt haben wollen, ob slovenisch correkt und richtig, oder deutsch, somit falsch und unrichtig? Uns, wir gestehen es offen, kommt so ein Vorgang unbegreiflich vor, und zwar, weil er weder recht noch gerecht ist und weil er einer wahren und vernünftigen Volksbildung geradezu widerstreitet. Würden wir zu den Pessimisten zählen, wir müßten solch' ein Gebühren als eine „Fopperei" ansehen, die man sich mit dem armen slovenischen Volke erlaubt; da wir jedoch das nicht sind, so wollen wir es als die Frucht einer einseitigen, oberflächlichen und unrichtigen Auffassung der ge­gebenen Verhältnisse, wie nicht minder als eine Folge allgemeiner Be­griffsverwirrung bezeichnen! Kraxen , im Dezember 1865. Nevue der Landtage. I m Pester Unterhaus wurde am 16. Dezember die Fiumaner An­hänglichkeits-Adresse und eine Adresse von Ungarn in Alerandrien verlesen und jubelnd die archivarische Deponirung beschlossen. I m kroatischen Landtage kam wieder die Territorialfrage zur Sprache, Es wird nicht blos Dalmatien und die quarnerische Inselgruppe „zurück­verlangt", sondern auch die Reincorporirung der Mur» Insel gefor­dert, die vor vier Jahren wieder an Ungarn gelangte. I n der Sitzung vom 16. Dezember wünscht Dr. Staröeviö „Votisation" darüber, ob die Grenzofficire als Vertreter anerkannt werden sollen, indem diese kraft der bestehenden Vorschriften von jeder Vertretung ausgeschlossen sind. Der An­trag wird nicht unterstützt. Martini Vertreter von Fiume, wurde gestatetet, in italienischer Sprache zu reden. Hierauf wurde eine Repräsentation, an Se. Majestät gerichtet, verlesen, worin ersucht wird, den Banaltafelassessoren Sitz und Stimme zu entziehen. Ferner kommt eine Repräsentation an Se. Majestät zu verlesen, worin gebeten wird, daß das Peterwardeiner Grenzregiment und die Grenzgemeinden Semlin, Carlowitz und Peterwar­dein Nblegaten an den gegenwärtig tagenden Landtag senden. 422 Politische Nevue. Der Kaiser in Ungarn. Pest, 17. Dezember. Heute um 2 Uhr Nachmittags fand die corporative Aufwartung beider Häuser, bei Sr . Majestät statt. Der Alterspräsident des Unterhauses, Sigmund Bernath, hielt eine Ansprache, auf welche Se. Majestät Folgendes erwiderte: „Freu­dig nehme Ich die Begrüßung der Vertreter Meines geliebten Königrei­ches Ungarn entgegen, und aus der Tiefe Meines Herzens erwidere Ich dieselbe. Groß und schwierig ist die Aufgabe, welche Ihrer wartet. Wenn jedoch, wie ich nicht zweifle, Ihr e Thätigkeit vom gegenseitigen Vertrauen und den Grundsätzen der Billigkeit geleitet sein, wenn Ihre mit Mäßig­keit vereinte Weisheit dem Maße Meiner väterlichen Absichten entsprechen wird, so wird dieser Landtag im Leben der Nation eine ewig denkwürdige Epoche der neubegründeten Zufriedenheit bilden, denn die Geschichte bezeugt es, baß leine Aufgabe so schwierig ist, zu deren Lösung die mit ihrem König verbündete ungarische Nation nicht befähigt wäre. Die Aeußerun­gen der Huldigung, mit welcher Sie der Kaiserin gedenken, werde ich mit Vergnügen mittheilen, und Ich hoffe, daß Wir demnächst Ihren Wunsch erfüllend, zusammen in Ihren Kreis zurückkehren, um Zeuge zu fein, wie sich Meine Bestrebungen für das Wohl des Landes erfüllen." Die Ant­wort des Kaisers auf die Ansprache des Fürst-Primas, Führers des Ober­hauses, war analogen Inhalts. Aus Pra g wird berichtet: Sechsundvierzig Staatsbeamten-Pensio­nirungen sollen hier eingetroffen sein. Die Strafgesetzcommission wird in der nächsten Zeit ihre Sitzungen sistiren, da der Referent Sectionschef Exc. v. Hye sein nenes Amt als Generalinspector der Gefängnisse antritt und sich soeben auf eine längere Inspectionsreise begibt. Die im Ollsteiner Vertrage nur obenhin berührte Besetzungsfrage Rendsburgs ist nun durch eine Convention geregelt worden, welche zwi­schen dem diesseitigen Cabinete und dem Berliner abgeschlossen ist und in den nächsten Tagen ratificirt werden wird. Nach der „General-Correspondenz" wurde der anglo-österreichische Handelsvertrag am 16. Dezember unterzeichnet. Seine Wirksamkeit be­ginnt mit Neujahr 1867 , die Vertragsdauer ist zehnjährig. Oesterreich regelt den Tarif unter Beibehaltung des gegenwärtigen Gewichtszollsustems derart, daß das Zollmaximum auf Artikel der britischen Urproduction 25 Percent, vom Jahre 1870 an 20 Percent des Werthes nicht übersteigt. Commissäre beider Regierungen werden im März 1866 zur Feststellung der Werthe in Wien zusammentreten. Die „General-Correspondenz" er­klärt die Besorgnisse der Industriellen, daß die Feststellung des künftigen österreichischen Tarifs ohne Vernehmung der betheiligten Interessen vorge­nommen würde, für unbegründet. Es sei die bestimmte Absicht des Han­delsministeriums, vor der definitiven Feststellung aller für die österreichische Industrie wichtigen Zollsätze, sachkundige Vertrauensmänner aus industriel­len Kreisen zu hören und deren begründeten Wünschen möglichst Rechnung zu tragen. Der Gesandte des Exkönig Franz von Neapel hatte in den letzten Tagen eine Unterredung mit dem Grafen Mensdorff und beklagte sich bei diesem Anlasse über die Haltung der deutschen Großmächte seinem Souve­rän gegenüber. Derselbe erwartete von Preußen und Oesterreich mindestens die Initiative zu einem Arrangement, welches die persönlichen Interessen des Exkönigs sicherstellen sollte. Lokales und Provinziales. — (Aus dem Landtage.) Die letzte Sitzung vor den h. Feier­tagen fand Dienstag am 19. b. M . statt und brachte am Schlüsse dersel­ben Dr. Tom an den vom Herrn Kammerrathe Supan zuerst in der Handelskammer angeregten Gedanken einer Eisenbahnlinie Laibach — Villach in Form eines Antrages vor das hohe Haus, daran auch eine Motion wegen des Anschlusses St. Peter — Fiume anknüpfend. Die Begründung dieses für die materielle Wohlfahrt unserer Heimat so hochwichtigen Doppelantrages wird der Herr Antragsteller in der ersten Sitzung nach den Ferien, das ist am 4 Jänner, führen. — Tagesordnun g für die heute am 22. Dezember stattfindende Sitzung der Handels- und Gewerbekammer: Genehmigung des letzten Sitzungs - Protokolles; Berathung über den Erlaß des Herrn Ministers für Handel- und Volkswirthschaft in Betreff der im Jahre 1870 in Wien zu veranstaltenden internationalen Ausstellung; Zuschrift der Redaktion der „Laibacher Zeitung" über die Bedingungen der Veröffentlichung der Kammer-Sitzungsprotokolle in der „Laibacher Zeitung". Hierauf findet bezüglich mehrerer sehr dringenden inner« Angelegenheiten der Kammer eine vertrauliche Besprechung statt. — Die Generalversammlung zur Wahl der Direktion für den Kranken- Unterstützungs- und Versorgungs-Verein findet am 26. d. M . um halb 10 Uhr in der bürgerlichen Schießstätte statt. — Dienstag, am 26. d. M., veranstaltet der katholische Gesellen­verein im landschaftlichen Redoutensaale um 5 Uhr Abends in«, her­kömmlicher Weise eine Festvorstellung , bei welcher, unter abwechseln­dem Vortrage deutscher und slovenischei Lieder und Deklamationen, pla­stische Darstellungen in'6 lebenden Bildern zur Aufführung kommen, und zwar: 1. Josef erzählt den Brüdern seine Träume; 2. Josef wird von seinen Brüdern verlauft; 3. die Brüder kommen mit dem Rocke Josefs zum Vater Jakob; 4. Josef erklärt dem Pharao dessen Träume; S. Ja­kobs Zusammentreffen mit Josef in Aeghpten; 6. Hirten bei der Krippe. (Entree 30 kr. üsterr. Währ.). — Am verflossenen Samstag starb in Bade n bei Wien der hoch». Herr Andreas Mesutar , Bischof von Sardica, Pens. l. l. SektionSchef des Ministeriums für Kultus und Unterricht. — Heute Nachmittag 3 Uhr findet das Leichenbegängnis) des am 20. d. M . Mittags verstorbenen hochgeachteten Herrn Anton Krispe r Handelsmannes und Realitätenbefitzers statt. — Man schreibt uns aus Trieft, baß am 5. d. M. unter Lei« tung des Herrn Fabian i die Brigg „Ettore" Capitain Andreas Alba­nese nach Vera-Cruz expedirt wurde. Dieselbe hat volle Ladung östeir. Produkte und Manufakturen mitgenommen, die in Mexico gute Aufnahme finden werden. Es wäre zu wünschen, daß bei der nächsten Sendung sich auch Krain betheiligen würde. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 23. Dezember. 3. eiek. Feilbietung der dem Mathäu« Repar von Krinie gehörigen Realität; Schätzwerth 1060 fi (Vez. A. Laas). — 3. «et. Feilbietung der tem Jakob Prußnik Von Sodobrora; Schätzwerth 53g fl. 80 kr. (ftädt. del. Bez. G. Laibach). — Tagsatzung in Sachen des Anton Narbiö von öuril (Vez. N. Möttling). — 3, eiek. Feilbietung der dem Johann Medved von Temenih gehörigen Realität; Schätzwerth 1700 fl. (Bez. A. Treffen). — 3. «et. Feilbietuug der dem Jakob Souertnik von Sevca gehörigen Realität; Schätzwerth 235 fl. (Bez. A. Planina). — 3. «et. Feilbietung der dem Lukas Skerl von Roian« gehörigen Rea­lität; Schätzwerth »80 fl. (Bez. A. Planta). — 3. eiek. Feilbietung der dem Gregor Rovan von Unterloiö gehörigen Realität; Schätzwerth 290 fl. (Bez. A. Planina). — Tagsatzung in Sachen de« unbekannt w« befindlichen Ioh. I3»nL und dessen anfälliger Erben (Bez. A. Naffeufuß). A « 27. Dezember. 3. «et. Feilbietung der dem Martin Krauovc von Boia­kovo gehörigen Realität; Schätzwerth 497 fl (Bez. A. Möttling). — 3. erek. Feilbietung der dem Mathias Slubler von CerkriLe gehörigen Realität; Schätzwerth 99l fl. (Bez. A. Möttling). — Tagsatzung in Sachen de« unbekannt wo befindlichen Thomas Stapln und sammt ebenfalls unbekannten Rechtsnachfolger (Bez. A. Wippach). Verstorbene. Am 17. Dezember. Mathias Dobnikar, Schuhmachergeselle, »lt 48 Jahr, in der Gradischa-Vorstadt Nr. 15, an der Lungentuberkulose. — Michael Achlin^ Oebstler, «lt 80 Jahre, in der Krakau-Vorstadt Nr. 43, an der Brustwaffersucht. — Alois Nrsolin, Bedienter, alt 33 Jahre, in der St. Peter-Vorstadt Nr. 124, am Lungenoedem. Am 18. Dezember. Anna Breyer, Instituts« rme, alt 83 Jahre, in der Stadt Nr. 283. an der Entträftuug. — Johann Samc, Seilermeifter, alt 31 Jahre, im Eivilspital, am Gedärmbranbe. A « 19. Dezember. Elisabeth Prepeluh, Inwohnerswitwe, alt 92 Jahre, in der Tirnau-Vorstadt Nr. 37, an der Altersschwäche. — Franziska Gradisar, Magd, alt 16 Iah«, im Eivilspital, am Typhus. Am 20, Dezember. Franziska Trosseglau, Inftitutsarme, alt 82 Jahre, im Versorgungshause Nr. 5, an der Altersschwäche. — Herr Johann Stockt, tiommi«, alt 30 Jahre, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 44, an der Lungentuberculose. — Alois Kru3ig, Zuckerbäckerstinb, »lt t'/, Jahre, im Kinderspital Nr. 67, an der Lungen- und Rippenfellentzündung. — Herr Anton Krisper, Handelsmann und Realitätenbefitzer, starb im 6!. Lebensjahre, in der Stadt Nr. 265, am org»nischen Herzfehler. Wochenmarkt in Laibach am 20. Dezember. Erdäpfel Mtz. fl. 1.20, Linsen Mtz. fl. 5.—, Erbsen Mtz. fl. 4.— , Fisolen Metzen ff. 4.80, Rindschmalz Pfund kr. 50, Schweineschmalz Pfund kr. 40, Speck frisch Pfund kr. 2«, Speck geräuchert Pfund kr. 40, Butter Pfund kr. 4L, Eier Stück 2 7, kr., Milch Mß. kr. I», Rindfleisch Pf. 14 bis IL kr., Kalbfleisch Pf. kr. 16, Schweinefleisch Pf. lt. 16, Schöpsenfleisch Pf. kr. 9, Hähndel pr. Stück kr. 27, Tauben Stück kr. 13, Heu Cent, fi. 1,50, Stroh Cent. fl. l.30, Holz harte« 3Nzöllig Klafter fl. 8-50, weiche« Kft. fl. 6.50, Wein rother Eimer st. 13, weißer Eimer fl. 14. . Get«il>ep«ise in den Magazinen am 20. Dezember. Weizen Mtz. fl. 4.1, Korn Mtz. fl.2.69, Gerste Mtz. fl. 2,22, Hafer Mh. fl. 1.72, Halbfrucht Mtz. ff. 2,82, Heiden Mtz. fl. 2.35, Hirse Mtz. fl. 2.42, Kukurutz Mtz. fl. 2.50. 21. Dez. (tel.) (Durchschnitts­cour«) I n österreich. Währung zu 5'/, 59.80 60. - 5980 59,90 rückzahlbar „ '/,