Laibacher H e t t ll n ü Donnerstag den 20. März. N3ien. Ve. Majestät haben zufolge Hof-dckrets vom 6ten d. M. in Rücksicht der theucrn Futterung zu bewilligen geruhet, daß vom i<>ten des gegenwärtigen Monats März an bis imn i stcn Oktober des laufenden Jahrs das Extrarittgeld von einem Pferde, für eine einfache Sta'/on, «der 3 Meilen, v. 45 kr. auf eincn Gulden erhöhet werde. Von der k. f. nttderöstreichischm Landesregierung Wien dcn 7ten März 1788. ! Es ist zuverlässig , daß Se. Mä-jcstat nach der Sorgfalt, die Ihnen in allen Geschäften eigen ist, vor dero Abreise zwo gleichlautende versiegelte Schriften, dem Fürsten Staats-kan.ler und dem Fürsten Reichsvice-kan ler übergeben haben, welche den letzten Willen Sr. Majestät enthalten. — Die 19 Bataillons, welche wie wir schon einst gesagt haben, aus Böhmen, M'hren und Qbcr-österreich zlir ungarischen Armee abgehen sollen, treffen schon eins nach dem andern zu Wien ein, und setzen ihre Reise von hier meist zu Wasser fort. —- Zn Ersparung der Wachen in der Hofburg sind verschiedene Zugänge mit Brettern verschlagen oder vermauert worden. — Am iten die-! fes M. früh mn 7 Uhr ist Hr. Feld-! marschall Graf v. Lascy gerade inch Semlin abgereiset. — Den 4ten tta. der General der Kavallerie FürstjKarl von Lichtenstein seine Reise zur Ur-ine< an. <5racau. General Wodiczky wird mit nach' siem hier aus Warschau , dann der König in Pohlen, bald darauf der König in Preußen, und kurz dar-l nach noch ein recht grosser Deutscher« erwartet. Vemeldter Herr General wird sein hier liegendes Regiment exerzieren, um bei der Ankunft der hohen Personen recht flink zu para-di.ten. Daß die kaiserl. Truppen 'Kaminier bcsezcn werden, daran will sogar kein Thcmas von Cracaumehr .weiftlu. Schlittweg' und Wetter sind itzt hier sehr schön. So clm vernimt man, daß es bereits geschehen seyn solle: Snystin. Prinz Koburg ist nicht nur nllein ganz sicher in die Moldau eingerückt, sondern vermög glaubwürdigen Nachrichten solle er Cho-tim auch schon erobert laben, welches Schreiben noch hinzu setzt, daß gedachter Prinz vom Pferde gestiegen und mit den Degen in der Faust unter denen Ersten die Sturmleiter hinauf kletterte. Aöclsperg. Der glückliche Fortgang unserer Waffen fodert nun gau;e Gemeinden auf um bey den gegeunartigm Kriegs-umstandm ununterbrochenen Himmelsseegen zu erflehen. Mann sieht täglich zur innigsten Freude, wie der Burger sowohl als der Bauer sein Gsbeth zu dcn allgüiigsten Beherr-schcr Himmels und der Erde abschikt unseren siegreichen Truppen eben so ein erwünschtes Ende des Kriegs zu erbitten, als erwünscht und Secgen-voll der Anfang war. Durch die günstige Bemerkung unseres See-lenhirtms in Ansehen des häufigeren Besuches von unseren Gotteshaus an-geftyert entschloß er sich gleich zu Erfüllung seiner heiligen Absicht mit einem fürchtnlichcn Klingelbeutel ^ welchcr mit einem schwarzen Tuch worauf ein weißer Todtcnkopf ruhte umgeben war, für die armen Seelen im Krieg sammlen zu lassen. Dieses wirkte auch so sehr; daß, (bis auf einige 'Wenige, welche sich aufgeklart zu seyn dünken, und behaupttn wollen, daß es ein unerlaubter Noäuz a^uirencli seye) fast jeder der Abwesenden nach allen seinen Kräften denen armen Seelen etwas opferte. Trieft. Die Venezianer haben sich verlauten lassen, daß sie um denhiesi- gek Handel zu schwächen Venedig zu ei-n.'r freyen Handelsstadt machen wolleu. Die Kaufleute von der Börse haben zwar diefts neulich Ge Majestät dem Kaiser vorgetragen, und thn gcfraget, wie diesem Uebel abzuhelfen , Ware; allein Se. Majestät gaben ihnen zur Antwort, daß man oie Republik daran nicht hindern kön^. ne, indem jedermann das Recht hat auf feine Vortheile zu sehen, wie er kann. Darauf solte dieser Handelsstand beschlossen haben die Don Venedig ankommenden Waaren weder abzunehmen, noch abzukaufen. Auf jene Waaren aber die von Venedig über Pontafel ins Deutschland sollten versendet werden , wird man vermuthlich eine übertriebenes Mauth anschlagen. Daher werden sich die auswärtigen Herrn Kausteute bemüssiget sehen ihre Waaren nur durch Triest, wie