Zeitschrift für Stadt »ut> Land, mit besonderer Rücksicht ans deutsche und slavische Interessen. Erscheint irden Dinstag und Freitag Abend» 5 Ubr. — PretS vierttljäbriz 1 fl. 15» kr.; Alt Postver- sendiing 1 fl. 30 kr. Eonv. Münze 1\. Verantwort!. lletla<-iio;i: ^,neen; Prasch, k. k. Professor. Dinstag am !. August 18t?. Die C'inkomiuenssteutr. Bon Dr. ^ulint Galba. Die materiellen Mittel, welche die A'egierung zur Erreichung des SiaatSzweckes benötltiget, sollen nach zwei Maßstäben aufgebracht werten, l. Nach Maß-gäbe der Leistung, welche der Einzelne vom Staate beansprucht. Daher bat Jener, welcher die vom Staate errichteten Schuten besucht, welcher mit der Staats« eisrnbal'n fährt, welcher die Hülse des Gerichtes sucht, dafür zu zablen. 2. ?iach Maßgabe der Beitrags-fräste Cev Einzelnen. Diese Richtschnur kommt vorherrschend zur Anwendung und wird dadurch gereckt-fertigr», das; die meiste» Anstauen des Staates ut«lit bloß Jenen, weiche sie unmittelbar gebrauchen, sentern a»lk> allen übrige» Staatsbürger» zu Guten kommen Die Gerichte schützen nicht bloß ienen Glaubiger, wel-cher auf Grundlage des erwirkten Unheils seinen Schuldner ereqniet, soi'.'erit auch die übrigen Gläubi-gcr,drnn das bloße Bestehender Gerichte ist durch die darin liegende Drohung für viele Schuldner ei» wirksameres Motiv zur Zahlung als ihre Redlichkeit. Dem zweite» Grundsätze entspricht nun die Einkom-menösteuer. Jeder soll nämlich von seinem reinen Ei»-kommen- eine mit der Größe desselben relativ zuneh-nirnde Abgabe zahle». Nur diese Steuer entspricht den» Gesetze der strcngt» Gerechtigkeit, den» a. wird dabei nur Jener zur Steuerzahlung verhalten, der dazu wirklich im Stande ist, und l>. wird der Wohlhabende und Reiche nicht bloß an und für sich, sonder» auch verhältnißmäßig höher besteuert als der Unbemittelte und Dürftige, weil er auch verbältuißmäßig leichter ein ^pfer bringe» kann. Wenn der Eine z. B. von 500 fl. reinen Einkommens 5"„ also lS fl. entrich-tet, so hat der Reiche mii einem reinen Einkommen von 20,000 fl. nicht ebenfalls 3% oder 000 fl., sondern vielleicht 10% also 2000 fl. zu bezahlen. Gegen die Gerechtigkeit der EinkommenSsteuer dürfte nicht leicht ein Eiu.vur? erfolgen, desto »lehr Einwendungen erbeben sich gegen die praktische ?luS-führbarkeit derselben. Wie kann man dem Bärger in die Tasche schauen, wie viel er reine» Einkommen be-' zieht, wie kann man sich au' die Ehrlichkeit der Bekenntnisse verlasse», z» welchem bundenäugigen Sp,o-> »irsiftem würde eS fübren, wollte man das reine Ein-kommen richtig erheben, wie würde» da die lieber-griff, der geheimen Polizei und die Kamera Iplackereien • in erhöhte» Grade aufleben? Wir glauben, bei ieder SaatSmastregel inüste man auf die Allgemeinheit der Fälle und nicht so sehr auf AnSnamen sehen, und, wenn man eine Zdee als / streng gerecht erkannt, dürfte man vor ibrev Verwirk- ^ lichuug nicht so leicht zurückschrecken. Die Hauptarten deS Einkommens find l. jenes a»S Grund und Boden 2. auS dem Gewerbsbetrtebe 3. aus persönlichen Dienstleistungen l. ans der Dar-leihunz von Geldern ai auf Hypotheken b) auf einfache Schuldscheine und Wechsel c) auf EtaatSpapiere. »it. l. Das reine Erträgniß von Grund und Vo-den wurde durch die Katastralarbeiten allenthalben ermittelt. Ter llnierschied zwischen der bisherigen Grund-steuer und der von u»S vorgeschlagene» Einkommens-steuer beftebt bloß in dem Maßstabe der Besteuerung. Während bei dem Sisteme der Grundsteuer der Grund-besitzet- mit 200 fl. reinen EinkoininenS verhältnißmäßig eben so viel zahlt alS der Grundbesitzer mit einem Ei»--kommen von 40,000 fl. würde er nach ltnserm Bor-schlage verhältnißmäßig weniger zahlen. Wie sehr würde dadurch die Steuerlast der in so viele kleine Grundbesitze zerstückelten Untersteierniark gege» das von reichen Eavaliere» besessene Bödmen erleichtert werden? Ein Gleiches gilt von der HauS und HauSzins Steuer. Es würde nur der bisherige Maßstab der ziemlich will-kührlichen Klassifikation und der dem Pereentenfuße nach absolut gleichen Besteuerung eines kleinen Zins-banseS in Gray und' eines auf eine Million geschätzten — 114 — Zinshauses tn Wien aufgehoben, und dafür eine mit dem Erträgnisse relativ wachsende Steuer eingeführt. Der Besitzer eine» bloßen Lustschlosses, welche» kein Einkommen im strengen Sinne gewährt, müßte ein dem Vergnügen, welche» dasselbe gewährt, entsprechen-des Erträgniß fatiren. Eine Berschweigung de» reinen Einkommen» dürfte hier nicht so leicht sein, weil man dir Kaiastral-Acten zu Kontrolle bat. Ieder Grund und Hausbesitzer zahlt die Steuer in seinem Wohnbezirke, indem er alle Katastralbögen seiner Grundpar-zellen vorlegt. Die Steuerbehörde prüft hiernach seine Fassion und sctzt sich nöihigenfallS mit der Steuerbehörde, in deren Bezirke die andern Grundstücke liegen, in das Einvernehmen. Mit Hülfe alphabetischer Verzeich-niße aller Grundbesitzer nebst Angabe ibre» Grundbesitze» und der davon entfallenden Steuer, welche die Steuerbehörden zu verfassen und an die Eentralstelle einzuschicken hätten, ließen sich auch allfällige Unter-scbleife entdecken. Diese wären mit einer unnachsichtli-chcn Geldstrafe zu ahnden. ad 2. Unendlich schwieriger ist die Beurtheilung de» Reinertrages aus dem Betriebe von Handwerken, von Fabriken und au» Handelsgeschäften. Soll man aber diese Personen darum gar nicht besteuern, weil eS schwer ist, sie richtig ;u treffen? Bisher hat man dieselben mit einem glücklichen oder unglücklichen Griffe in gewisse Klassen der Erwerbsteuer hineingeworfen, und ist keineswegs zurückgeschaudert, daß mau Man-chen zu hoch, Manchen zu nieder besteuerte, besonder» da die Klassen der Erwerbsteuer oft gewaltige Sprünge machen. Bei dem Sisteme der EinkommenSsteuer hätte Jeder für da» verflofsne balbe Jahr sein reine» Einkommen zu fatiren, und man könnte ihn nach den-selben Maßregeln, nach welchen er bi»her in eine gewisse Klasse der Erwerbsteuer eingereicht wurde, ebenfalls kontrolliren. Man zählt seine Gesell»«, besieht den Vorraih seiner Rohstoffe, sein fertiges Waaren-lager, und beachtet die Lastwägen, welche bei ihm auf und ab laden. ES würbe also auch hier mehr der Maß-stab der Besteuerung al» die Art der Erhebung ge-ändert. Ein Sina, ein Rothschild würden künftighin nicht bloß den höchsten Satz der bisherigen Erwerbsteuer mit 1500 fi. S. M. bezahlen, sondern würden wohl etwa» tiefer in den Säckel greifen müßen. ad 3. Ein Gleiche» gilt von dem Einkommen au» persönlichen Dienstleistungen. So wie man bisher die Advokaten mit der Erwerbssteuer belegte, so würde man sie künftighin gleich den Ärzten, den Musik, Fecht, Tanz, und Reitlehrern ,c. mit der EinkommenSsteuer belegen. ad 4. Das Einkommen aus hypothezirten Kapi-talien läßt sich leicht erheben, weil die öffentlichen Grund-bücher die Kontrolle bilden. Ueberdieß soll sich Jeder, der eine Satzsorderung anmeldet, oder deßhalb einen Proceß führt mit der amtlichen Bestättiguug auswei- sen, daß er dieselbe in die Fassion seines reinen Ein kommenö einbezogen oder mindestens als ansprüchig gemeldet habe. Hieb« werden auch die Hausbesitzer kontrollirt. Wollte Einer sein reines Einkommen gerin gen anschlagen, indem er bereits bezahlte Savposten nicht löschen läßt, so werden die Hppotbekar Gläubi biger dafür in Anspruch genommen, welche sich schwerlich die Besteuerung einer bereits zurückgezablten Hypo tbekar Forderung gefalle» lasse» werden. — Sehr schwer läßt sich da» reine Einkommen aus unverhppotbezinea Darleihen erheben, indessen dürfte dieses Geschäft für sich allein betrachtet im grossen Ganzen der Volkswirthschaft nicht sehr bedeutend sein, und tbeilweise auch in der Besteuerung der übrigen EinnabmSzwetge mitge-troffen werden. — Bedeutend dagen ist da» Einkom-men auS Staatspapieren und dieses dürfte wobt obne Umschreibung der Obligationen auf bestimmte Rainen und ohne eine Menge anderer den Verkehr äußerst belästigender Maßregeln de» vorgeschlagenen Einkom mcnSsteuer nicht unterzogen werden können. ES bleibt daher nichts anderes übrig, als dieses Einkommen absolut gleich zu besteuern, indem man bei jedem Eou pon oder jeder Zinsenanweisung zugleich die entfallende Steuer abzieht, mit anderen Worten weniger Zinsen auszahlt. (Forts, folgt.) Vom Kriegsschauplatz?. Die Brigade Thurn war nicht über Salo, wie e» in einem letzten Bulle-«in hieß, sondern am jenseitigen Ufer des GardaseeS vorgerückt. Unter den Gefallenen beklagen wir den General Mati». Am 24. hörte man in der Richtung von Manlua Kanonendonner. Hauptquartier in Palast Alzarea bei Eastel-nuovo 20. Juli. Die Tapferkeit unserer Armee bat den König Alben bei Eustozza in dreitägiger Feld-schlacht besiegt: wir folgen dem sich zurückziehenden feindlichen Heere auf dem Fuße. E» lebe der Kaiser! Radetzkp, Feldmarschall. Der Bericht de» Feldmarschall Radetzki an das Krieg»ministerium über diese Schlacht bei Eustozza gibt folgenden weiteren Aufschluß. Roch am 24. wurde unter der Leitung de» EorpScommandanten F. M. L. Wocher und des Oberst Pfanzeltern vom General» quartierweisterstabe bei Salionze unter dem feindlichen Feuer eine doppelte Brücke über den Mincio geschlagen, wobei bei Ponti vom Reg. Wocher 3 Kanonen und 36 Pulverwägen erbeutet wurden »nd da auch die Brücke bei Valeggio hergestellt wurde, waren 3 Uebergänge über den Mincio gewonnen. AbendS traf die Nachricht ein, daß der Feind bei Eustozza die Brigade Simbschen, welche eben von Nogara bei Som macampagna angekommen war, mit Uebermachl durch brochen, die Höhen von Eustozza genommen habe, und daß König Alben mit 40,000 Mann seiner auserlesensten Truppen, worunter auch die Garde, un-sere Flankenstellung von Eustozza bis Valleggio an- — 115 — zugreifen gesonnen sei. Der Feldmarschall ließ nun durch daS dritte Armeecorps PeSchiera am linken Mincioufer cerniren, beorderte daS zweite zwischen Eustozza und Sommacampagna und 1 Brigaden in daS Centrum und zur Verstärkung deS rechten FlügelS. Bei einer Glühhitze vom 23 Grad, wodurch niedrere Leute in Folge des Sonnenstiches wahnsinnig wurde», begann am 25. um 10 ttbr Vormittag» der Angriff und dauerte ununterbrochen bis Abends 7 Ubr, wo die Piemonee-sen von den letzten Höhen zurück gedrängt, die Flucht ergriffen und von unsern Truppen bis Goito verfolgt wurden. Viele Trophäne, Kanonen, Waffen, sogar silbernes Tafeigeräthe sielen in die Hände der Sieger, eine große Anzahl feindlicher Offiziere und Soldaten wurden gefargcn. Unsere Arrree beklagt den Verlust von 4 0 — 50 Offizieren und von der Mannschaft 5 — 600 Todte und Verwundete. Man sagt, daß der stjr.ig Alben auf der Flucht sei. Der Feldmarschall belob« das treffliche Zusammenwirken aller ColpScommandanee«, den Generalquartiermcister-stab unter der Leitung deS 9t. v. Heß, den Artillerie» General Baron Swrtnik, die Generaladjutanten F. M. L v. SchönbalS und Oderstlieuienant v. Schlitter. Er bezweckte am 26. mit dem ersten Armeecorps über Monzambano, mit dem ReserveeorpS aber über Salionzc nach Pozzolengo vorzurücken, während das zweite Ar» meecorpS über Valeggio und Bolta nach Ouidizzuolo eintrifft. Wien lve. I.) Ungeachtet aller Bemühun» gen von Seite der ReactionSpartci, den Sturz des Ministeriums herbeizuführen, steht dasselbe fest, und ist auS allen Interpellationen im Reichstage siegreich her» vorgegangen. Für eine wahrhaft volkStbümliche (demo-fratische) Politik muß ibm auch die ganze Volkskraft zn Gebo:he stehen. Am 28. Juli fand die Todtenfeier statt für die im März gefallenen Opfer der Freiheit. Sämmtliche Mitglieder des Reichstages wohnten dem Meßopfer am Josefs GlaciS bei. Der Reichstag und durch ihn die Provinzen haben somit die Revolution anerkannt, und wir wollen heilig halten den Platz, un-ter welchem unsere Freunde schlafen, sie die Blutzeu-gen der Freiheit. Ein Gedanke belebt uns Alle und möge dieser zum Bewußtsein der Ration werden. Mo* gen auch einzelne fallen und der Bau der Freiheit durch eine finstere Gewalt unterbrochen werden, so sind doch Millionen übrig, um in den heiligen Kampf zuziehen gegenWillkührund vorige Knechtung.—Pannasch, der die Theilnahme der Rationalgarde an der Todeoseier ver» weigerte, hat abgedankt. Während beim Vorüberziehen der Dcputirltn vor der Burgwache die Rationalgarde salutirte, trat die Militärwache nicht unter das Gewehr. Der Kriegsminister hat in der Kammer eine strenge Untersuchung dieses Vorfalls zugesagt. Dem anwesenden Ban von Eroatien wurde ein Fackelzug gebracht, der aber zugleich eine entgegengesetzte Demonstration hervorrief, bei welcher mehrere Ungarn acretirt wurden. In Folge desscn verließen ledere zahlreich die Residenz. In der ReichStagSjitzung vom 29. Juli verlas der Minister deS Innern die Adresse des Ministeriums an Se. Majestät, worin dasselbe den Kaiser auf die dringende Nothwendigkeit seiner Rückkehr aufmerksam macht, ibn an seine kaiserliche Pflichterfüllung, die Wabrung der geheiligten Rechte des Thrones erin-nert, deren Außerachtlassung die verderblichsten Folgen nach sich ziehen könne. Die durch den Courier erfolgte Antwort lautet dahin, Se. Majestät wollen sobald Sie den Beweis haben, daß der Reichstag frei bandeln könne den Erzherzog Franz Karl als Stellvertreter absenden. Der Minister beantrag, nun eine Adresse an Se. Majestät durch eine Reich»,agsdeputaiion zu senden, worin die baldige Rückkehr als dringende Notbwen. digkeit dargestellt werde. Der Vieepräsidem Stroh bach beantragt, diesen Vorschlag ohne Debatte anzu-nehmen und dadurch in diesem Puncte dem Ministerium einen Beweis des Vertrauens zu liefern. Die ganze Versammlung erhebt sich wie Ein Mann unter lang anhaltendem Jubel. Run kam die Art der Ab. sassung dieser Adresse zur Berathung. Glaubt äußerte sich! DaS österreichische Volk ist im März frei geworden, eS Hai im Mai die Krone der Freiheit errungen; die souveräne Versammlung möge ihre Stellung nicht verkennen, als Vertreter eines freien Volkes dem Willen des Fürsten gegenüber. Die Zeit des Bittens fei schon vorüber, hier gelte eS entschieden aufzutreten. Wir wollen, daß der Thron frei fei, frei von der Einwirkung der Camarilla; wir lieben den Kaiser, wir hassen die Camarilla; wir fordern seine Rückkehr, seine Freiheit im Namen deS Gesetzes, im Namen des Volkes dessen Vertreter wir sind. (Lange anhaltender Beifall). Stadion spricht unter sehr häufiger Miß^ billizung und anhaltendem Zischen, man habe kein Recht zu fordern, daß seine Majestät zurückkebre, er dürfe und könne nicht zurückkehren bis die Ruhe hergestellt und Garantien gegeben seien; er spricht sich gegen das Bestehen deS SicherheitSauoschußeS auS und meint, daß die Anordnungen des Ministeriums nicht befolgt würden. Löhn er: Dort wo der Reichstag sich frei und sicher füble, sei eS auch der Monarch; der Kaiser bade einer frühern Deputation feine baldige Rückkehr versprochen, warum dies Wo« nicht in Erfüllung ge-gangen. Ein Stellvertreter sei für die Dauer unmög lich. Fisch Hof: Man könne keine andere Garantie geben, als die Liebe zum angestammten Monarchen, die Völker haben keinen Grund zur Lüge; wenn sie sagen, sie lieben den Kaiser, so lieben sie ihn. AIS Se. Mäjestä» die Residenz verließ, habe man alle Elemente der Anarchie und Reaetion zu bekämpfen gehabt, der vereinigte Ausschuß habe, ohne alle Re-gierungSkunst au» schlichten Männern bestehend, die Ruhe bis auf den heutigen Tag gewahrt, und man fordere noch Garantien? Auch wir fordern Garantien, wir wollenden edlen Kaiser frei wissen von jenen fluch- — 11G - würdigen Einflüssen, welche wie eine dreifache Mauer zwischen ihm und dem Volke stehe. Wir vertrauen und fordern Vertrauen. Pille vvdorf unterstützt den Antrag deS Ministerium», glaubt aber, man müsse den Kaiser ersuchen, nicht fordern. G o l d m a r k unter vielen Beifalle: Man habe die Maiereiznisse an-gefeinde», welche doch nur den Zweck gehabt, die Er-rutigenschaften z» wahren und den Feudalismus der Aristokratie zu brechen. Der Reichstag habe nicht bloö Befugnisse, er fei souverän. P erst l: Der Reichstag dürfte nicht nur, er müsse fordern im Rainen des Volkes. Wir wollen eine demokratische Monarchie, weil sie für un» sere Völker am passendste» ist; wen» abcr der Reichs-«ag hier, der Kaiser dort ist, se» ein Zusammenwirken unmöglich. Die Rückkehr sei eine Pflicht deS Kaiscrö und erst der Reichstag habe zu bestimmen ob und welchen Stellvertreter er wolle. (Stürmischer Beifall). Barosch: Der Reichstag verlange die Rückkehr des Kaisers im Namen der Volker, man stehe an einem Abgrunde, wo eS sich um den Bestand der Monarchie, ja um einen Bürgerkrieg handle. Minister Dobblhof weist den Vorwurf zurück, daß in Wicn keine ereeutive Gewalt bestihe und erwähin die tüchtigen Leistungen der Nationalgarde und eben jeneS vereinigten AuoschußrS, welchen Etadion angegriffen baue. Znlctzt wird Hauschild'S Antrag, eine De-puiation mit der Abfassung der Addrcjse zu beaufira-gen, einstimmig angenommen. Wicn. F. S. N. Betreffend die Beamten Willkühr wird den National Vertreter» Verschiedenes zur Beobach-»mg empfohlen, unter andern der Grundsatz der engli-scheu Verfassung; denn so lange ein unterer Beamte sich gesetzwidrige Handlungen gegen Staatsbürger er-lanb« u. zu seiner Rechtfertigung de» Befehl eines höher» Beamten vorschützen darf, ist die persönliche Freiheit stets dringend gefährdet. Der Staatsbeamte vom Erste» bis zum Lctzicn erhält seine Gewalt nur durch daS Gesetz, nie aber durch dcn Willen des Ober», er ist daher für dcn Gebrauch seiner Amtsgewalt dem Vcr-letzte» und der StaatSgemeinde verantwortlich. Die Belangung eines Beamten darf von der Erlaubniß der vorgesetzten Behörde abhängen; die Pflichten u. Be-sugnisse eines >ede» Beamten müsse» durch daS Gesetz nicht aber durch Verordnungen anfS genaueste bestimmt sein. Neueste Nachrichten. Carl Albert wurde am 27. Juli bei Volla aufs Haupt geschlagen und hat vom F. M. eine» Waffenstillstand der Art erhalten, daß er sich sogleich über den Oglio zurücsziehe. Ein weiterer Waffenstillstand bis 28. schreibt dem König vor: Venedig, PeSchiera und Osoppo an Oesterreich zu übergeben und sich binier die Adda zurückzuziehen. Auch BreScia soll genommen und angezündet sein. Die Brigade Cimbschen hat bei S. Compli, . i .. viel gelitten, besonders das Regiment Emil, dess > . . uinant getödtct wurde. , . Schnellpreffendralk' und Z Iudenburg. Nachstehende Adresse ist, wie neulich erwähnt wurde, an de» Erzherzog Retchevcrweser abgegangen. Euere kaiserliche Heheit? „Dir mächtiger Herrscher der Meere, Der Du gegen Boreas Wuth Den edelsten Hon dieses Landes Beschirmtest zu unserem Heil." Diese Wonc haben wir schon vor Jahren ge-wählt, um unsere Gefühle auszudrücken, da wir als Glieder der LandwitthschastSgtfcllschaft das Glück hatten, Euere kaiserl. Hobeu »ach gefahrvoller Reise im Oriente, wieder wohlbehalten i» unserer Mitte zu begrüsse». Dcr prophetische Sinn dieses Ausdruckes bewährt sich NUN glänzend vor ganz Europa, und dankbar new gen wir uns vor dem Herrn ter Schöpfung, indem wir ihn bitten: er möge Euer kais. Hoheit bisher un. besiegte moralische Kraft, auch in dem ehrenvollen »am-pfe auedaiiCYii lassen, wclchc» Allerhöchst Dieselben daS Steuer in kräftiger Hand — gegen manche bran-dende Woge der Zeit, muihig und erfahrungsreich bestebeu werden. Unser »ienschknsreundliche Monarch bat seinen Völkern die Freiheit gegeben, deren Segen bringende Verwirklichung Euer kaii. H>.'bc>: vorbehalte» ist. Wir glauben dieses höchste Gut Uebcrcinsiim mni'g mit den Zordcrungcu dcr Zeit, vollkommen zu begreifen, und sind daber unter uns einig, alles rnt-schieden binta» zu weise», was diesen heiligen Ein-klang auch nur im geringsten stören dün'ie. Als Söhne dcr Steiermark, deren Muih un-sere Brüder gczen eineli verrä,herischen Zcind stiind-lich beweisen, sind wir fest einschlösse«, deren beiden-müthigen Beispiele zu folge», und schonungslos die züngelnde Anarchie mit idrer Brüt unter die Füsse zu treten, wenn sie es wo immer wagen sollte ibr Schlan-genhaupt höher zu crhcbcn. Rechnen Euere kaiserl. Hoheit auf uns Wächter der Freiheit, und Rechte dcö Volkes — folglich auch deS Thrones — und zähle» Allerhöchst dieselben ebenfalls auf unsere Brüder jeden Standes; die zwar nicht in unseren Reihen stehen, abcr dennoch keine Secunde zögern werde», gleich u»S Gut und Leben zur Ver-fügung zu stellen, «m darauf jene Pfeiler der consti-tutionellcn Monarchie zu stützen, welche für die Ewig-k.'it zu erbauen, Euer kais. Hoheit heilige Aufgabe ist. Empfange» Enere ka>s. Hoheit hierauf den Hand« schlag deutscher Männer, von uns, im vcllen Bewußt-sein dessen vorälterlicher Kraft, in feierltcher Stunde gegeben." Iudenburg am 23. Juli 1848. Die Nationalgarde, die sich gesinnungSgleich anschließenden Bürger und Bewohner der Stadt und.Umgebung. von I: B. Jeretin. - ' Zntelligettjblatt zur Cikier Jeitiiug. Anzeigen jeder Art werden gegen Entrichtung der InsertionSgebühr für die gespaltene Eieerozeile mit 3 kr. für einmalige, 4 kr. für zweimalige und 5 kr. für dreimalige Einschaltung im hiesigen Verlag» Zeitung» Eomptoir des Z. B. Iereti» angenommen. \ro. 0. Din»tag dcn !. August I-l^. All unsere I'. T. Abouileuteu durch die k. k. Post. Allfällige Reelamatione» Wege» fehlender Nu-mern unserer Zeitung wollin bei tem zunächst gele-genen Postamte, durch welches die Zustellung geschieht, gemacht werden, zu welchem Zwecke e» hinreicht, die fehlende Numer de» BlaltcS mit Angabe de» Namen» »nd Ebaracter» de» Besteller» dem 'postamte auzuzei-gen. Von unserer Seite geschieht die Erpedition mit größter Genauigkeit und wird mehrfach eonirollirt, es lirgrn un» aber mehrseitig Beweise vor, daß unsere Zeitschrift vor der llebergabe an den Präiiumerante» benützt und auf solche Art der letztere widerrechtlich benachthkiligt> wird. Die Erpedition der (Lillier AeitUNg. Nachstehende Zeitschriften werden von Seite der Nedaetion gegen billige Vergütnng zum Lesen abgegeben : a) Allgemeine österreichische Zeitung, b) Österrei« chisch deutsche Zeitung. «.) Journal de» österreichischen Llovd. »I» Allgemeine Tagözeitung für Politik, Indn-strie und Gesittung, sammt dem politischen Abendblatte. e) Agramer Zeitung mit drin Beiblatt Luna. t) Der Freisinnige, g) Zwanglose Blätter für Obervsterreich. ü)iacnlatnr Papier st in der hiesigen K r e i» b u ch d r n ck e r e i zu verkaufen. Im diesigen HeitUUgS (5o>Uptoir werde» »ach stehende Zeitschriften gegen billige» Abkommen zum Lesen abgegeben: a") Die nun täglich erscheinende Kratzer Zeitung sammt Am»»-- und Intelligenzblatt. b.) Der Volk»-freund, Beiblatt zur Gratzer Zeitung, c) Der Herold, welche beide 4mal die Woche erscheinen, ck) Slovenia. c) \'cilc7., welche beide slovenischen Blätter in Laibach herausgegeben werden, und f) Wrela, ein in Prag 2mal die Woche erscheinende» Blatt in czechischer Sprache. Auf die Villier Aeituuq und die ,loveu«lio Nuvine wird noch immer Prannme» ration angenommen. In der Handlung de» Unterzeichneten wird ein Practikant welcher der deutschen und slavischen Sprache kundig ist, aufgenommen. Nähere» wird alldort selbst ertheilt. Cilli den 26, Juli 1Ö48. Loreuz Ledl. Ävlilitag am <». -August »8 '«8 wird im Badeorte NetthauS eine lt c 1111 i 0 11 Statt finden. Mittag» bei der Tafel und Nachmittag» auf der Terasse wird sich eine sehr gute Earl » bade » Musikgesellschaft in gewählten Toustuckc» produ-zieren. Um 6 llbr Abends beginnt die )kett»i0ll im Tanzsaale, und dauert bi» l2 Ul>r Nachts. Entrev 2t) kr. EM. Kinder haben freicn Eintritt. Die Badedirection. Im Hause Nr. 1UÜ am Hauptplaye sind 3 Wohnungen, 2 gassenseitig und l rückwärts, täglich zu beziehe». Anzufragen beim Hauseigentdümer. A n z e i q e. Dnrch mehrere A »fragen veranlaßt erklären wir, daß vom vorigen Quartale unserer Zeitung (CHllifi* Woeheublatt) «och eine geringe Anzal'l vollstäu diger Eremplare vorhanden sind, welche einzeln ;» dem herabgesetzten Preise von 35 kr. bei Selbstabhohliing und von 4t) kr. E. M. bei postämtlicher Versendung verabfolgt werden. tllller 'At-ifiiiitf* Comptoir. In der Stadt Eilli, Neugasse Hau» Nr. t!it ist mit l. August d. I. eine Wohnung im 1. Stock, bestehend au» 2 neu gemalten Zimmern, Küche und SpeiSgewölb, mit ei»em eigenen kleine» Vorsaal ;»>» Sperre», »ebst einer Holzlage »nd Bodenabtheilung, beide letzteren gleichfalls zum Sperre», zu vergeben. A»z»frage» bei dem Hau6eigenit»»»cr. Bei It. ilciTlin. Buch Kunst u nd Musikalienhändler in Eilli ist zu haben: Cano n tase l n, Mittel und Seitenstücke zu einem Altar, kosten zusam nie» nur tt) kr. E. M. Ferner ist daselbst zu haben: H a li d b 11 ch für dcn Güter - Transport aus sämmtliche» deutschen Eisenbahnen »»d Dampfschiffen mit einer litbographirten Eisenbahnkane. Preis 48 kr. EM. Bei I. B. Ieretin, Kreisbuchdrucker ,'n Cilli ist so cbcn auS der Presse gekommen, und kann da» selbst sogleich bezogen werde» : llmli Jezlk II ii <1 a R e e. li€k|»i VtiiLi za stare in nilailc Ijiuli. Dieses slovenische Werkchen in schönem marmorir-len Einband, dürfte sich vorzüglich als Prüfung?» gefciieuk für die Scliuljugeud eignen, ist 52 Seiten stark, in Octav, und kostet nur 8 kr. E. M. ferner wird daselbst Pränu nierati o» ange-»ommeii aus da» christkatholische Werk, betitelt: Die Himmelsrosen. Eine Galerie der Heiligen der römisch katholischen Kirche, mit deren Lebe» und Wir* fen, nebst jedesmaligen Schlußgebete. Herausgegeben von einem katholischen Christen. Eomplet in 12 Banden oder 60 Lieferungen mit 366 Bildern, nach OrginalZeichnungen von Adam Brenner. ES wird daher jede Woche I Lieferung, beste-l'end in G Bilden, der betreffenden Heiligen (mit Ton gedruckt) nebst LrbcnSgeschichie und Schlußgrbete in netter Ausstattung in groß Octav erscheinen, wofür der Prä-nuineralionopreiS 36 kr. C. M. beträgt. Bereits liegen 5 Lieferungen, welche den ersten Band ausmache», zur AuSgabc fertig. E i n Wort in Sachen eine Diöcesan - Synode. Bon einem jungen Theologen. — Preis 4 kr. G. M- Prophezeiung ci»e<5 97 jährigen Benediktiner Mönches. Preis I kr. Conv. Münze. O e st e r r e i ch und die Vroschnrenschmiede gegen dieses Kaiserthum. Preis 2 fl. 15 kr. E. M. Der Eulenspiegel. DieseS Blatt, gleich den fliegenden Blättern mit Holz-schnitten verseben, erscheint wöchentlich einmahl »nd kostet jährlich nur 2 fl. 24 kr. (i. M., halbjährig 1 fl. 12 kr. Die ersten 6 Nr. dieses Blattes können daselbst gesehen werden. Ferner auf daS Werk: Fünfzig Mittel gegen böse Gläubiger, oder Borgen macht Sorgen. Humoristische Skizze aus dem Leben. Dieses Werk mindestens mit 130 Holzschnitten illu-strirt, erscheint in 10 monathlichen Lieferungen a 30 fr. E. M. Jede Lieferung mit Ausnahme der ersten enthält 32 Seiten. Die Rede (Allocutioa) Seiner Heiligkeit des Papstes Pin» IX., gehalten im geheimen Eonsistorium den 29. April 1848. Preis 1 kr. E. M. Die Bnehdruckerei, Com. Buchhandlung und Papier-Niederlage des ergebenst Gefertigten, im eigenen Hause, Herren Gasse Nr. 6, übernimmt Bestellungen: 1.) A»f alle Gattungen Druckarbeiten, sowohl ta-bellarische «lS auch deutsche und slovenische Werke, (von welch letzteren auch Manuskripte angekauft wer-den), die stets aufs solideste und schleunigst anzufertigen, derselbe bei dem Umstände, als er feine Druckerei mit ganz neuen modernen Schriften (Lettern) und einer Schnellpresse versehen hat, um so mehr in der ange-nehme» Lage ist. 2.) Auf Bücher, Zeitschriften, Landkarten, Mufika-lien und alle anderen in das Fach des Buchhandels einschlagenden literarischen und Kunstgegenstände, wel-che ohne Porto- und Spesenaufrechnuog schnellsten« effeetuirt werden; und 3.) auf alle Gattungen Schreibpapiere, sowohl aller-feinste und minderfeine Brief--, als auch feine und or-dinäre Kanzlei und Concept», dann Couveri-und Pack-papiere auö der testrenominirte» k. k. landeSpriv. Bütten- und Maschinenpapierfabrik von A. kepkamS Erben in Gray, welche Sorten er fortwährend undzu de» billigste» Preisen, zur sogleiche» Abgabe in großen und kleineren Partien, am Lager hält. Schlüßlich wird bemerkt, daß bei ihm auch alle von der hochw. Geistlichkeit und den AmtSkcmzleien der löbl. BezirkSobrigkeiten und Dominien benöthigte» Druck-blanquetten zu den vorgeschriebenen periodische» Ein-lagen an die vorgesetzten Behörden, nebst den verschie-denen Tabelle» für AmlSprotokolle zu den allerb, l-ligstc» Preise» sortwähre»d zu habe» sind, und daß auch Bestellungen aus Buchbinderarbe»ten zur sogleichen prompten »nd billigsten Besorgung übernommen werden. Eilli, im Monate J»li 1846. I. B. Jeretii», Kreisbuchdrucker, Buch- und P avierhändler Schurllpressendriic» »>«» Verlag vvi, jTsö. ?»reti».