Vchnftleitung: IUcha»««ossc Nr. 5. MMn «i-11, tauctxrtos. • |ti4(nt(t täglich rartt tMiiw '« Bonn- s. Keicr-HU m 11—1t lldr vor». MUria« Bote* nicht ■iiTiiniti i n cfimcnlek M« fcfrüffiätLjt. llflltiglB |«l ■ml Ni BoMltnng geze» ■Btteint dn »illiA («ft* ■Min: «d«Kn «itgcjea. fcl Bu»lu«n «t«*-a*chl«t. a* ,»attzsdedwlMogtM D»rch Kl So* kc»»aca : »imtliüScU . . . K B H ftafMUcti . . . . K «-M •aousing. . ■ :— «iW «atuit nrtsfrra M M« ®cis j*ortlil)ttti um fcKfcülKtc* 8aV«»imj«-»AUtini. Mi, Witlwoch den «. Mai 1914. CtnecfeltKt ratBiainiM leittn MI »in «tUfleCsttj 39. Jahrgang. DieMdslawen und Trirst. In einem südslawischen Blatte liest man: »Un-sei ganze« öffentliches Leben steht unter dem Ein-di»ck der unaufhaltsam fortschreitenden Evolution der südjlawiichcn EinheitSidee. Die Grenzen zwischen den hei Stämmen verschwinden, die separaten Interessen treten zurück oder werden vielfach zu Interessen ta Gesamtheit erhoben. ES ist wohl noch nicht lange her, daß wir Trieft als eine mehr oder weniger iieislüssig aufgeworfene slowenische Frage betrachte-Jot, und viele von uns, Kroaten und Serben, sahen i'.t Forderung nach Errichtung einer italienischen ,}afuti5t berechtigt oder doch vom Standpunkte un-ftrer nationalen Interessen irrelevant tn. Heute gibt et keinen politisch denkenden Südslawen, der diese Jnfuht noch vertreten würde. Diese Wandlung ist da» Ergebnis der gesunden, jungen und notwendig «zrcssivcn EinheitSidee, welche seit der Bergeltuug ctu Losovo unser ganzes nationales Leben beeinflußt, de Slowenen haben eS uns mit ihrer unbeugsamen Energie und mit ihrer ausgezeichneten nationalen Organisation ermöglicht, in len Kreis unserer er-fiflkim Ambitionen auch die Perle der Adria — südslawische Trieft einzubeziehen." Dabei klagt man in südslawischen Kreisen aller« taigä dber den „tschechischen Geschäftsegoismus'. — .fcie Idee der politischen Bereinigung aller Süd-fkiMti der Monarchie, sei es in welcher Form im-«er, flößt" — so schreibt ein Südslawe — „in Islhichtschen Kreisen auf Widerspruch, da sie angeb-lH die politische Position deS tschechischen Volkes göähTbet. Speziell haben sich aber in der letzten Zeit in gewissen tschechischen Kreisen Stimmen er« Heden, welche sich sehr lebhast gegen die „südslawi-Aspirationen aus Trieft anSfprechen. Trieft Wenn der Kaiser krank ist. Lei! jener traurigen Septembernacht de» Iah-ret 1898, wo schwarze Fackelreiter und Gardisten de» Leichnam der unglücklichen Kaiserin Elisabeth wa Wiener Westbahnhof abholten, haben die Wie-m de» Kaiser, ihren auf dem Thron vereinsamten .alte» Herrn" ganz und gar in ihre Obhut ge-summen. Er muß es sich schon gefallen lassei., daß ßc ihn bemuttern, wo sie können. Wen» er im herbst oder Frühjahr, wenn die Wiener Luft schon oder noch ein wenig hart vom Kahlenberg weht, im oiciltn Wagen auffährt, gibt eS ein Kopsschütteln vtd ein liebevolles Mißbilligen. Er schont sich halt gar nicht, meinen sie, und zanken im Geiste den innen Dr. Kerzl, den Leibarzt, aus, der selber schon beinahe so alt ist wie sein kaiserlicher Herr. !>aß der ihn nur so inS Freie lassen kann. Und toch wissen alle, und Dr. Kerzl am besten, wie mißtrauisch der Kaiser allem gegenübersteht, das nie ein warm gefütterter Mantel aussieht. Ist er dsih voriges Jahr in Jfchl auf dem Anstand in der Lodenjoppe ganz durchnäßt worden, ohne Schaden H leiden. Darum geht« immer wie ein Ruck durch die vewlkeruug, wenn eines jener glücklicherweise feite« ms Bulletin» in den Zeitungen steht, der Kaiser hak sich erkältet. Und diesmal klang es noch dazu so erwft. Da kommt eS wie eine schmerzhafte Ratlosigkeit über die Menschen. Mein Gott, solange denken kann, ists nie ander« gewesen. Oester-ttid) war Kaiser Franz Joses und Franz Josef war sei daS Fenster Oesterreichs In die Welt und müsse für alle Zukunft eine exzeptionelle Stellung einneh-men — auch im Jnterefft der großen Lebensfragen der tschechischen wirtschaftlichen Expansion. Die tsche-chische Wirtschaftspolitik im Süden müsse sich über-Haupt von den slawischen Sentimentalitäten frei-machen. Man hört auch schon da? Wort von tschechischen Adriainteressen im Gegensatze zu den neuen Richlungilinien der südslawischen Politik. Nicht« wäre bedauerlicher, als wenn solche, heute in Böh-men nur vereinzelt ausgesprochene Schlagworte aus die nationale tschechische Politik Einfluß gewännen. Das'tschechische Kapital beteiligte sich mit großem Erfolge zunächst an der Gründung südslawischer Banken und Unternehinungen. Später suchte eS einen eigenen Wirkungskreis und heute wird daS Prinzip deS „Geschäftes um jeden Preis" gerade von den tschechischen Banken im Süden ohne jeder Rücksicht aus große wirtschaftliche und nationale Interessen der Si'dslawen angewendet U'id vielfach dient daS Wort von der slawischen Solidarität nur als Frei» brief sür offensichtliche Bestrebung zur wirtschaftlichen Ausbeutung und Unterwerfung der Südslawen. Ge-rade in Trieft haben die nationalen Gegner der Südslawen ihren stärksten Rückhalt an — einzelnen tschechischen Banken und in neuester Zeit sind auch Fälle bekannt geworden, daß daS tschechische Kapital die Entwicklung der südslawischen Banken und Un-ternehmungen zu hindern versucht, um sich desto freier und profilreicher gestalten zu können. ES ist leider soweit gekommen, daß die Südslawen gegen daS tschechische Kapital schon heute beinahe vom gleichen Mißtrauen erfüllt sind, wie gegen daS deutsche und daS italienische und die südslawischen Blätter betonen, daß die rücksichtslose Gefchäflspoli-tik gewisser tschechischer Finanzkreise die traditionelle Oesterreich. ES sind nur wenige Menschen mehr in diesem Reich, die eS noch anders wissen. Da muß man schon recht weit über die Siebzig hinaus sein, um sich zu erinnern, daß man als kleiner Schulbub noch gelernt hat: „Der Herrscher deS Reiches heißt Ferdinand!" Seit so vielen Jahren konnte man sichS gar nicht mehr anders denken. So gegen neun Uhr vor-mittags fuhr der Wagen mit den goldfarbigen Rad-fpeichen die Mariahilfer Straße herab, den Leib-jäger neben dem handfesten Leibkutscher ans dem Bock. Da flogen recht? und links der Straße die Hüte von den Köpfen und in den Kaffeehäusern er-hoben sich die Frühaufsteher und traten ans Fenster, wenn „Schau", der Oberkellner, verkündete: „Der Kaiser fährt in die Burg.- Ab und zu nur rief einer einmal ein Hoch, daS ist nicht so sehr Sitte in Wien. Aber wenn der Wagen vorübergerollt und zum tausendsten Male konstatiert worden war, daß der Kaiser insbesondere deir knixenden Damen so freundlich gedankt hatte, dann wurde übereinstim-mend erklärt: „Gut schaut er auS, der alte Herr! So viel frisch!" Und wie gut zu der geröteten Ge-sichtsfarbe der schneeweiße Backenbart stand! In der letzten Zeit sind die Fahrten von Schönbrunn in die Hofburg allerdings immer seltener geworden. Der Kaiser erledigte alle Regie-rungSgeschäste und Empfänge in dem Schloß, da» Maria Theresia erbaut hat. Das liegt so herrlich eingebettet im Grün von uralten Bäumen, auf einer trockenen Erdschicht ausgebaut, die Mauer allseitig von der Sonne beschienen. Die würzige Lust von Harmonie namentlich zwischen Slowenen und Tsche-chen auf daS Ernsthafteste zu erschüttern droht." Dazu ist zu bemerken, daß «S sich da nm offen-sichtliche Uebertreibungen handelt. Die tschechischen Banken gehen im Süden gegei Deutsche und Jta« liener geradeso rücksichtslos vor, wie die südslawi» scheu Institute, allein die Südslawen wollen die Tschechen im Süden ebenso zur Seite schieben wie die Deutschen und empfinden deshalb die Tatsache der tschechischen Expansion im Süden an sich schon als einen Eingriff in ihre Interessen, woraus her-vorgeht, daß die südslawische Bewegung heute auS« gesprochen separatistisch ist und aus die LoSlösung der südslawischen Kronländer samt Trieft von der Monarchie abzielt. — Da die Serben Durazzo nicht erhalten haben, steckt man sich das Ziel höher und will offenbar Trieft als Hafen bei künftigen SüdslawenreicheS in Anspruch nehmen. Dcsttrrcichisch- ungarische Balluinpolitik. Das Exposs deS Ministers des Acuße.n Grasn» Berchtold in der letzten Sitzung der beiden De« legationSausschüsse, trug einen vorwiegend wirtschast« lichen Charakter, indem hinsichtlich der Beziehungen zu den Balkanstaaten die Notwendigkeit der Neu» organisierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu ihnen neben der Erhaltung des Friedens als der Hauptinhalt der Balkanpolitik der Monarchie in der Zukunft bezeichnet wurde. Man kann dieser Auffassung deS Ministers ohneweiters zustimmen, allein die guten DiSpofitia« nen im Wiener Auswärtigen Amte werden zu der Erreichung deS angestrebten Zweckes nicht genügen, wenn nicht auch einerseits die auf den Export ange» wiefene Geschäftswelt das ihre tut, um den Wettbe« den Wiener Waldbergen und den Alpen kann unge» hindert um die Fenster streichen. Dort hat man einen Teil dc« Parkes mit den schönsten Bäumen dem Kaiser reserviert, und dort macht er in der bequemen Osfiziersblufe seine Spaziergänge, die ihm so zur Gewohnheit und so unentbehrlich wurden, wie früher die Fahrten in die Burg und der Som-meraufenthalt in Jschl. Diesmal hat sie der Monarch doch recht lange entbehren müssen. Thermometer und Barometer fiih-ren in den letzten März- und Apriltagen die tollsten Sprünge auS. Als ob uns dieses Jahr die hier so beliebten Wetterstürze alle auf einmal beschert wer-den sollten. OsterdienStag 23 Grad im Schatten und Donnerstag daraus drei. In der Nacht sogar Frost. Da nxurde die Erkältung deS Kaisers, an« fänglich kaum der Rede wert, schlimm. Sie war recht besorgniserregend an diesem letzten Sonntag und Montag. Die Sprache der Bulletins wirkte in Wien, als ob jemand einer fröhlichen, sich ihres Lebens freuenden Gesellschaft plötzlich ein ganz ern» stes Wort zuruft und den Finger warnend an die Lippen legt. Man sieht sie nicht, sie tritt in Erscheinung, diese Art Lähmung, die über die Stadt kommt, wenn der Kaiser krank wird. Die Menschen ziehen wie sonst ihre Straß: und die elektrischen Bahnen und Autos lärmen wie sonst. Und doch hält jeder den Atem an und wird nachdenklich. Ein unsicht-barer Schleier senkt sich gleichsam herab, al» ob er eine Zukunft zu verhüllen hätte. Und so manch einer findet, daß man einmal nach Schönbrunn Seite 2 Wacht Nummer 31 L werb wirtschaftlich auf der Balkanhalbinsel mit Er-folg aufzunehmen, andererseits aber auch da« öfter« reichifche Kapital seine bisherige Haltung vollständig ändert. Die besten Handelsverträge wird mit den valkanstaat«» abschließen und die meisten Liefern»» gen für sie wird der erhalten, der ihnen bei ihrem wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Kriege hilf-reiche Hand leistet und am ehesten ihr Geldbedürs« niS befriedigt. Oesterreich gilt allgemein als ein arme« Land und wenn dem so wäre, dann »äre eS überhaupt nicht in der Lage, den Balkanstaaten irgendwelche nen> nenSwerte Geldmittel zur Verfügung zu stellen und somit ein Wettbewerb des österreichischen Handels und der österreichischen Industrie auf der Balkan« Halbinsel von vorneherein ausgeschlossen. In der Tat war die Monarchie in der letzten Zeit nicht im« stände, ihren eigenen Geldbedarf im Jnlande zu be-schaffen und mußte sich deshalb regelmäßig an das ausländische Kapital wenden; wer »ndesfen die Ent-Wicklung der Personaleinkommensteuer in Oesterreich etwas eingehender untersucht, wird finden, daß daö Wort von dem armen Oesterreich nicht stimmt und daß sowohl die mittleren als auch die großen Ein-kommen selbst in den letzten kritischeren Zähren er« heblich gewachsen sind'. Geld ist also immer größerer Fülle vorhanden, allein diese« Geld hat nicht erst seit heute und gestern — und wohl mag auch die Politik der Wiener Großbanken daran schuld sein — die merkwürdige Neigung, ins Ausland zu gehen. E» ist heute kein Geheimnis mehr, daß der französische Geldmarkt vollständig ausgepumpt ist und daß es sich dabei nicht um einen vorübergehen-den Zustand handelt, sondern um die natürliche Folge der französischen Finanzpolitik, die aus politi-tischen Gründen daS Land zugunsten Rußland« nach und nach aller größeren Geldbestände entblößt hat. Wenn diese Finanzpolitik trotzdem bis heute fortge-setzt werden konnte, so war da« nur Dank der Un> terstützung möglich, die der französische Geldmarkt durch daS österreichische Kapital erhielt, daS bereitwillig die Lücke füllte, die die russische Politik in den Pariser Geldmarkt riß. Vielleicht erheben die berufenen Faktoren in Oesterreich einmal, wie viel Geld auf diese Weise auch an der letzten sranzösisch-rusfischen Rüstungsanleihe beteiligt war. Besinnt das österrei-rische Kapital sich nicht eine« besseren und fährt eS fort, sich bei seiner Anlage der Pariser Hochfinanz zu bedienen, der eigenen Volkswirtschaft aber die zu ihrer Entfaltung notwendigen Mittel zu entziehen, dann werden die besten Absichten der österreichisch-ungarischen Politik aus der Balkanhalbinsel unau«-geführt beiden, weil sie einfach nicht die Mittel ha-den wird, um der Monarchie günstige Handelsver-träge und eine entfrechende Beteiligung an den Lie« ferungen für die wirtschaftlich aufstrebenden Balkan-staate» zu sichern. hinauSwandern könnte, so al« ob man dort ein wenig nach Rechten sehen müßte. Und wenn man draußen ist, wundert man sich, wie viel« den gleichen Gedanken gehabt haben. Die Wiener wissen, daß der Kaiser, wenn ihm seine geliebten Spaziergänge regel-recht verboten werden, um so öfter au« seinem Ar-beitSzimmer in den Schloßhos herabblickt. Dort stehen sie und warten. Vielleicht sieht man da« wohlbekannte Antlitz und geht beruhigt nach Hause. Und der Monarch hat wenigsten« gesehen, daß seine Wiener um ihn besorgt sind. Dann kommen wieder die merkwürdigen Briefe an da» Schloßamt, von altgewordenen Feinden der Medizinmänner und runzelige» Weiblein geschrieben, die unfehlbaren Brust-tee empfehlen und in denen der gute Dr. Kerzl be-schworen wird, e« doch lieber einmal bei dem „alten Herrn" mit Lungenkraut und Pfefferminze zu ver-suchen, die schon so viel Menschen geholfen haben. ES ist schade, daß die schlichten Dokumente de« rein-sie» Mitgefühl« nicht der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Die prachtvolle Naivität eine« in seinen unteren Schichten noch kernhaften Volke« spricht sich in diesen Briefen der Alten au«, die jedesmal in unzähligen Exemplaren nach Schön brunn kommen, wenn der Kaiser trank wird. Sie sind ebenso rührend, ebenso kindlich wie der Au« spruch de« kleine« Büblein«, da«, wie erzählt wird, nachdem e« vom Vater erfahren, der Kaiser sei krank, besorgt fragte, wer denn da jetzt die Löwen in der Schönbrunner Menagerie füttere. Politische Rundschau. Die ungarische Wallfahrt nach Peters-bürg aufgegeben. Die UnabhängigkeitSpartei wird also nicht nach eter«burg wallfahrten. In einem Interview stellte _'iaf Karoly fest, daß eine solche Fahrt nach Ruß-land feiten« der UnabhängigkeitSpartei nie geplant worden sei. Diese Behauptung stimmt natürlich mit den Tatsachen nicht überein. In Wirklichkeit wurde dieser recht merkwürdige Plan nur deshalb aufgege-ben, weil er in der ganzen Monarchie einhellige Entrüstung erregte. ; Die südslawische Einheitsbewegung. Seit dem 1. Mai erscheint in Agram ein neue« Wochenblatt „Narodno Jedinstvo", daß^ den Ideen der nationalen Einheit der Kroaten, Serben und Slowenen, de« Fortschritt« und des Demo.'ratismu« dienen will. — In dem leitenden Artikel heißt e«, daß die jetzige Lage tn der Monarchie keine Veran-lassung biete zu großen Kämpfen^ die aber wohl nicht allzulange auf sich warten lassen werden, we«-halb die Männer deS Volkes einige aktuelle drin-gendste Aufgaben lösen müssen, um da« Volk für die Zeit des Kampfes vorzubereiten. DaS Allernot-wendigste sei, das Volk über seine Ziele aufzuklären und zu vereinigen und zu organisieren. Dieser Politik der nationalen Vorbereitung für die Zukunft, die von der Tiefe nationalen Bewußtseins und von der Klugheit und Intensität politischer Tätigkeit ab-hängen wird, sei daS neue Blatt gewidmet. — Offenbar soll also daS Blatt die serbisch kroatische Koalition, daS heißt die Mehrheit im kroatischen Landtage im Sinne der südslawischen Einheit«- und Unadhängigkeitsbewegung kontrollieren. Die Union und Mexiko. Die Vermittlung in Mittelamerika scheint einem friedlichen Ende entgegenzugehen. Huerla hat den Vorschlag aus Einstellung der Feindseligkeiten ange-nommen. Weiter» verlautet, daß die Rebellenführer nicht geneigt sind, mit Huerta gegen die Union ge-meinfame Sache zu machen, sondern gegen die Re-gierungStruppen den Kampf fortzusetzen. E» geht da» Gerücht, daß Huerta seine Sache gegen die Aufständischen bereits verloren gebe und in« Aus-land flüchten wolle. Aus Stadt und Land. Cillier Gemeindsrat. Am Freitag den 8. d. um 4 Uhr nachmittag findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeausschuß-fitzung statt mit der folgenden Tagesordnung: Mitteilung der Einläuse. Berichte de« RechtSauSschusfeS über das An-suchen der Bedienerin Rosalia Krämer um Zuerken-nung deS HeimatSrechte« und das Ansuchen des Franz Kuder um Bewilligung zur Herstellung eine» BalkonS an seinem Hause. Berichte deS BauauSschnsse« über 1. den Rekurs deS Daniel Schmid gegen die erteilten SanitätSauf-träge; 2. den AmtSvortrag betreffend die Probe-Pflasterung mit Granitkleinwürfeln; 3. da» Ansuchen deS Franz Schuscha um Bewilligung zur Herstellung eine» Ziergartens bei feinem Hanfe; 4. einen Amts-vortrag betreffend die Verlegung der Mbschinentisch» lerei in daS innere Stadtgebiet; 5. den Rekurs der Firma ReininghauS gegen die erteilten SanitätSauf-träge und 6. den Rekur« deS Josef Prelog in Angelegenheit feine» Schweinestalles. Bericht« de» FinanzauSfchuffe» über 1. die Ein« gäbe de« k. k. Landwchrbataillons in Eilli um Ueber-laffung eine» Grundstückes als Pionierübungsplatz; 2. eine Eingabe der Zentralstelle für WohnungS-reform in Oesterreich um Bewilligung eines Bei-trageS; 3. eine Eingabe um Uebernahme der rest-lichen Kosten für die Herstellung an der Marien« kirche; 4. Antrag auf Genehmigung deS Kaufver trage« hinsichtlich deS HaufeS Nr. 5 in der Schul gaffe und 5. Antrag auf Genehmigung deS Rech nungs Abschlüsse« der städtischen Wasserleitung für 1913; 7. Antrag aus Aufnahme eines Kommunal darlehenS von 20.000 K. Berichte deS GewerbeauSschusfe» über 1. da» Ansuchen der Josefine Kandufcher um Verleihung einer Gastgewerbekonzessto»; 2. den Statthalter« erlaß betreffend die Einführung von Schweinemärk ten ; 3. die Eingabe der Theresia Hüttig um Auf laffung der dritten Konzession für eine Dienstboten vermittlungSanstalt; 4. die Gesuche um Verleihung einer DienstbotenvermittlungSkonzefston, und zwar: der Anna Prelog, der Anna Potnik, der Wani Kanduscher, der Maria RiegerSperger, der Maru öratfchitfch und der Rosa Aistrich und 5. die Tut« cheidUng der k. k. Statthalter« in Graz, mit weich« »er Frau Domenika Zamparutti die Gastgewerbe-Konzession erweitert wird. Bericht de« MautaufsichtSauSschuffeS über bat Ansuchen deS Franz Bratnehmer um Bewilliziaz der Mautgebührenfreiheit für feine Fakalienfuhr». Berichte deS WaldaufsichtsauSfchufseS über ia AmtSvortrag betreffend da« Auftreten de« Bork», käfer« im Josefiwalde und das Ansuchen der Be-sitzer der Ortschaft LaiSberg um AbHolzung eimj Waldteilet. Blumentag für den Deutschen Schul-verein Wie alljährlich rüstet sich das deurche Cilli, um dem Deutschen Schulvereine, der für tat Deutschtum deS Unterlandes so viel Segensreiche» gestiftet hat. auS dankbarem Herzen eine Maiqiie zu überreichen. Unsere deutschen Frauen vnd Mü-chen werden wieder einen Blumentag oeranftalta, und zwar Samstag den 9. Mai. Ein Ans-ruf an die deutschen Bewohner Eillis, au dies» Tage durch die reiche Opferung einen Beweis ihm Anhänglichkeit an de» Deutschen Schulverein ual der Würdigung der Verdienste desselben zu gefcra, erscheint wohl überflüssig. Die Treue zum Deutsch« Schulvereine ist ja den Deutschen unserer Stadt fa fest eingewachsen und die Ergebnisse der bisherig Blumentage waren so glänzend, daß wir auch dies mal voll Vertrauen der Sammlung entzegeallicka können. Et sind schwere Zeiten, denen daS Deutsch-tum Oesterreichs entgegenblickt, und nur die Aas* Wendung aller unserer Kräfte wird unS m da Stand setzen, kommenden ernsten Kämpfen geriifikl zu begegnen. Kein Deutscher EilliS verweigere dih» am 9. Mai sein Scherflein für den Deutschen Cchrl-verein und sei cS auch noch so klein. Der Landesschulrat hat in seiner Shimz am 2. d. ernannt den provisorischen Lehrer i» Mahrenberg Joses Mord zum definitive» Lehrer fr selbst; den Lehrersupplenten in Cadram Staniskut Snuderl zum definitiven Lehrer daselbst; den prom-forischen Lehrer in Cadram Adalbert Hren zu« finitiven Lehrer daselbst; die definitive Lehrerin in Spitalic Jos-fine Stegensek zur definitiven Lehm» an der Volksschule in Tüffer-Umgebung; die desiii-tive Lehrerin in Dobova Friederike Zechner zur finitiven Lehrerin an der Volksschule in Tüsfer.L» gebung; den definitiven Lehrer und Schulleiter in Maria-Riek Karl Korosec zum Oberlehrer in Sl. Margareten bei Römerbad; den provisorische» Lehrn an der Knabenvoltsschule in Trifail-Vode Jose» Tori zum definitiven Lehrer daselbst; die Lehrersiy» plentin an der Mädchenvolksschule in Trifail-ksk Jda Trunfek zur definitiven Lehrerin daseibst; Ä definitive Lehrerin i» St. Georgen an der SUnnz Emma Zencovich zur definitiven Lehrerin an de? Mädchenvolksschule in Trifail-Vode; die prvvisori Ä Lehrerin an der Mädchenvolksschnle in Et. Ma-ti» bei Erlachstein Mathilde Ropan zur definitiven Lehrerin daselbst. Veränderungen im Perfonalstank der Südbahn. Versetzt wurden: die Obermi. denten Anton Leidenfrost von der Bahne chaltmzß-fektion Klagensurt zum BetriebSinspektorat 2 i» Graz; Franz Wolf von der BahnerhaltungSielnn St. Peter zur BahnerhaltungSfektio» fiugfiifu«, der Revident Josef Ebowanetz von der Bahierhiil-tungSfektio» Erlli zur BahnerhaltungSsekli»« St. Peter; die Assistenten Johann Robiczek von 8ia (Zentrale) zum BetriebSinspektorat 4 in Slgge»-furt; Franz Pfeiler vom BetriebSinfpektorit 4 a Klageufurt zur BahnerhaltungSfektio» Cilli. 8« der VcrkehrSdirektio» wurde übernommen der IIß> stent Josef Beikircher, BahnerhaltungSsektio» Lillach Eine slowenischklerikale versa»» lung in Cilli. Der sogenannte dritte Sovilq nach Ostern zeichnet sich als WallfahrtStaz sietS da> durch auS, daß die bäuerliche Bevölkenwg i» hr Stadt Eilli in großer Masse zusamwenstri»^ Slowenischklerikalen benützten diesen recht gtlisr^e» Anlaß dazu, um hier einen slowe»ischklirit>t» ^BolkStag" zu veranstalten, bei dem außer klerikalen Abgeordneten und dem üblichen stvka Aufgebote an Geistlichkeit auch ziemlich viel fäm t Frau und Kind anwesend waren. Der ftuta tr Etm> 31 llrf t«geä war der nach Kärnten importierte Krai-I« klerikale Dr. Brejc, der als Fachmann auf de« llriirtt der Jmportierung sich in heftigster Weise Ixjen die Jmportierung von ander»ländischen Beamten Imdle. Er rief: „Hinan» au« Steiermark alle die iWeirischen deutschen Beamten. Da» deutschnatio-Mit Beamtentum hat 90 Prozent der nationalen lejihverden verschuldet. Es ist der Hauptschuldige u kn gegenwärtigen traurigen Verhältnissen. Die-i-tLwmtentum hat die verschiedenen Wolfe, Marckhle :r.i vaftiane geboren. Am Schlüsse seiner Rede \dm Dr. Brejc einen denunziatorisch-patriotischen IM. Tr behauptete, daß der deutsche NationaliS-«t Oesterreich zerstückeln wolle und daß die Süd-flara jene« Element sei, daS Oesterreich und die Aiurgische Dynastie erhalten wolle. Wir möchten Krifit, wie eS dem guten Dr. Brejc gegangen wäre, «a er vor bewußten österreichischen Südslawen so fßlhmhen Hütte. Der Abgeordnete Dr. Korosec, der a Montag bei der Obmänierkonserenz in Wien m so drohende Sprach« führte und sogar behaup-int. ba§ die Zustände im Süden so arg seien, daß n die Südslawen an der Seite desjenigen finden !i«i, der die Waffen in der Hand habe (selbst»»-iiidlich die Waffen gegen Oesterreich) — dieser Dr. btrirc leistete sich in der Bauernversammlung sol» Mi großartige» Satz: „Große Ereignisse harren aiser, et bereitet sich etwas vor; unsere Ausgabe ist 4, dahin zu arbeiten, daß unser Volk in Zukunft feie Vertreter nicht nach Rom, nicht nach Berlin, intern immer nach Wien senden wird." Es sieht iß j» auS, als ob der Marburger politische Kaplan cafolli lo» von Rom gehen wollte. Das Deutsche in den slowenischen jchulen. Der slowenischliberale SlovenSki Narod juä:e die Nachricht, daß von einer Reihe slowe« -ihklecikaler Parteigänger eine Eingabe an den Kii»i>zt wird, eS mögen an den Laibacher sloweni-i^i Volksschulen mit dem Unterricht in der deut« ta Sprache schon in der ersten Klasse begonnen Mkn: außerdem sollten einzelne Gegenstände au»-«eßlich in deutscher Sprache unterrichtet werden, k der Spitze der Aktion steht der slowenischkleri-w Kcmemderat I. Serjak. Interessant sind auch k Aeußerungen deS slowenischklerikalen Inspektor» te städtischen Schulen über die Einführung de» latschen als der zweiten Unterrichtssprache. Dieser Heidi in seiner Eingabe wörtlich solgendeS: „Der [fuNttd, e» könnte die Einführung de» Deutschen ««Schwächung de« Nationalbewußtsein» zur Folge jidei. ist nicht stichhältig. Da« beweisen alle unsere ^Vnßen, Sprachgelehrte, Dichter und Schriftsteller; ibkkje sind au« utraquistischen Schulen hervorge-fugen und haben beide Landessprachen gründlich ckntt. ES ist notwendig, das Deutsche als Unter-chi'prache wenigsten» in einem oder in zwei Ge-Minden einzusühren. Geeignet wären dafür beson-^ Geschichte und Geographie. . Hiezu stellt ijk klerikale Slovenec fest, daß nicht nur die Kleri-'ioi, sondern auch viele Liberale für die Utraqui-fein; der slowenischen Volksschulen eintreten, daß ;« licht nur ein liberaler Lehrer war, der jenen Wrcz in der Lehrerkonserenz einbrachte, sondern, iq sich auch liberale Eltern in besonderen Eingabe» »den LandeSschulrat wandte», weil bei der Heu-M Art de» Unterrichtes ihre Kinder die deutsche Mich« nicht hinreichend erlernten. Ein merkwür-ty« Licht aus die Aufrichtigkeit der Kämpfer für k »Rechte" der slowenischen Sprache wirft die u»ssche, daß alljährlich ein sörmlicher Kampf um Ht Wtze an der „UebungSschule" entbrennt, an ltader Unterricht im Deutschen schon in der 1. Klaffe . kjinit, ebenso wie an der städtischen Mädchenschule .Mika", die die liberale Partei ganz in Händen & dagegen wird ja gewiß kein vernünftiger Ein-«üb geltend gemacht werden können, aber in grel-I» Widersprüche zu dem radikalen Deutschenhasse, ii de» gerade in der letzten Zeit die slowenischen tlttta einander übertrumpfen, steht die Tatsache [tauch. Die ganze Angelegenheit beweist, wie über» Ut and wie wenig entsprechend den wirklichen Be-| Wissen des slowenischen Volkes die Festlegung »alleinigen slowenischen Unterrichtssprache in der tat Mittler war. Der Südmark Jubeljahr. Die Spenden-f»lmg zugunsten der Südmark, zu der ein Auf-Itf der Hauptleitung die Ortsgruppen und Mit- idettif&f iöadat glieder auffordert und zu deren sofortigen Durch-führung den Ortsgruppen besondere Rundschreiben zugegangen sind, sowie die Anwerbung neuer Mit-glieder zur Gründerschaft des Vereine», die nament-lich in vermögenderen Volkskreisen, bei Vereinen, Gemeinden, Geldanstalten und anderen Körperschaften, versucht werden soll, ist bereits eröffnet worden; ihr Erträgnis soll im 25 jährigen Tätigkeitsjahre gleichsam ein Volk»geschenk an den heimatlichen Schutzverein sein, da» die BesiedlungSarbeit sowie die Gründung einer Deutschen VolkSbank zum Schutze der Südgrenzen unsere» Volk»tum» stärken und letztere» sichern und beschleunigen helfen soll. Gaben zum Jubelschatze der Südmark werden, um einen edlen Wetteifer zu entfachen, öffentlich au»ge-wiesen und Spendern von über zehn Kronen sowie neubeitretenden Gründern (50 A) künstlerisch hübsche Gedenkblätter und neue JubiläumSurkunden au»-gefolgt, die da» Ergebnis eine» eigenen PreiSauS-schreiben» zur Erlangung tadelfreier Entwürfe sind und die nur in diesem Jahre verwendet werden; aber auch kleinere Widmungen werden für d«n Zu-biläumSfchatz dankend entgegengenommen. Der Ber-ein gibt sich im Vertrauen auf seine Volkstümlich-keil der sicheren Hoffnung hin, daß ih« anläßlich seiner 25 jährigen Wirksamkeit au» allen VolkSkreisen zur Stärkung und Mehrung seiner Schutzmittel Un-terstützungen zufließen werden, damit er daS begonnene Werk der Grenzbefestigung um neue Bollwerk« vermehren kann. Zwölfte» steiermärkisches Verbands-schießen in Cilli. In den Tagen vom 21. bis 24. Mai findet in Eilli auf der Bürgerlichen Schieß-"stätte am Fuße des Schloßberges das zwölfte steiri-fche BerbandSschiehen statt. An Ehrengaben sind bis heute eingelangt: Von Sr. Majestät Kaiser Franz Joses I. L5 Dukaten; k. u. k. Kriegs-Ministerium, Wien, eine goldene Uhr; E. A. Lorenz, Leipzig, 10 K; Gustav Emanuel Hoppe, Eilli, ein Dukaten; Gustav Stiger. Oberschützenmeister, Cilli, 100 K; LukaS Plttan, Schittzenmeister. Eilli, 1 Du-katen; Firma D. Raknsch, Eisengroßhandlung, Cilli, 100 K; Johann Jicha, Cafetier, Eilli, 1 Dukaten; HanS LabreS, Graz, 2 Dukaten; Oesterreichischer Schützenbund, Wien, 100 K; Ingenieur Anton Hruschka. Direktor, Store, I Pfund SterlingStadt-mühle Cilli, 40 Kromn; Sparkasse der Stadtge-meinde Cilli, 200 Kronen; Stadtgemeinde Cilli, 200 K; Moritz Stallner, Landtagsabgeordneter, Graz, 20 Kronen; Karl Janic, Realitätenbesitzer, Sachsenfeld, 10 Kronen; Karl Stipanek, Cilli, eine silberne Statuette (Wert 40 Kronen); Herr HanS Pengg von Auheim, Thörl, 5 Dukaten; Ungenannt, einen Silberbecher (Wert 20 Kronen); Herr Ludwig Junger, Selchermeister, Cilli, 1 Dukaten; K. k. priv. Oesterr. Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, Wien, 20 Kronen; Herr Andreas Winkle, Lichten» wald, Base aus Bronze; Schützenverein Graz, 50 Kronen; Karl Schreiner, Graz, 30 Kronen; Ernst Steirer, Graz, 2 Dukaten; Gräfin Reuhau» in Hochcnegg bei Eilli, I Silbermünze und 1 Silber-becher. Blumentag der Sektion Cilli des Deutschen und oesterreichischen Alpen Vereines. In der am 27. April abgehaltenen Hauptversammlung der Sektion Eilli wurde be-schloffen, am Samstag den 1. August in Eilli einen Blumentag zu veranstalten, dessen Reinerträguis zur Stärkung de» Hüttenbausvnde« dienen soll. In den vorbereitenden Ausschuß wurden die Herren Vize-bürgermeister Rauscher, D. Rakusch, Dr. Skoberne, Easetier Jicha und jur. Koroschetz gewählt. Deutsch - österreichischer Alpenoerein Cilli. Die am 27. April abgehaltene außerordent-liche Hauptversammlung unserer AlpenvereinSsektion hat die Abhaltung von gemeinschaftlichen sonntäg-lichen MitgliederauSflügeu beschlossen, um so den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, die herrliche Umgebung unserer Heimat in froher Gesellschaft kennen zu lernen und zu durchwandern. Mehrere Herren des Ausschüsse» haben sich bereit erklärt, die Füh-rung dieser Wanderungen zu übernehmen. Dieselben finden vorläufig an jedem ersten nnd dritten Sonn-tag eine» Monate» statt. Interessenten sind eingela-den, sich zur Einholung näherer Auskünfte an den Hüttenwart Herrn K. Jvst (Eifenhandlung Rakusch) zu wenden. Der erste derartige Ausflug ist für Sonntag den 17. d. in Aussicht genommen. Seite 8 Deutscher Schulverein (Mönnerorts- gruppe) in Cilli. Der Deutsche Schulverrm hält Montag den 11. d., abend» 8 Uhr, im Deut« scheu Hause seine ordentliche Hauptversammlung «tt folgender Tagesordnung ab: 1. Verlesung der letzten Berhandlung»schrist; 2. Berichte der Aemterführer; 3. Neuwahlen; 4. Allfällige«. Um regen Besuch er« sucht der Ausschuß. Südmarkortsgruppe Schönstein. Am 2. d. fand die diesjährige Hauptversammlung der Ortsgruppe Schönstein des Vereines Südmark statt, welcher an die 70 Mitglieder anwohnten. Nach den Berichten des Obmanne» Herrn Kommerzialrate« Franz Wofchnagg und de« SäckelwarteS Herrn Karl Godetz hat die Ortsgruppe im abgelaufenen Jahre einen erfreulichen Ausschwung genommen. Darnach sind der Ortsgruppe 50 neue Mitglieder zuge« wachsen und zählt diese gegenwärtig 139 Mitglieder. Nachdem der bisherige, seit 20 Jahren an der Spitze der Ortsgruppe gestandene Obmann, Herr Kommerzialrat Franz Wofchnagg, erklärt, eine Wie-derwahl zum Obmann entschieden ablehnen zu müssen, so hatte die Wahl der Aemterführer für das laufende Vereinsjahr folgendes Ergebnis: Ob-mann Oberlehrer Engelbert Goltfchnigg; Obmann-stellvertreter Kaufmann AloiS Kossär: Schriftwart Lehrer Easp. Hrowath; Schriftwartfiellvertreter Lehrer Rud. Hübner; Säckelwart Schlossermeister Karl Godetz; Säckelwartstelloertreter Spenglermeister Franz Selitfch; Mchereiwart Privatbeamte Mich. Ecker. Kurhaus für Eisenbahnbeamte in Rohitsch Sauerbrunn. Der deutfchösterreichische Eisenbahnbeamtenverein errichtet in Rohitsch-Sauer-brunn ein Knrhau» für Eisenbahnbeamte. Es ist daS erstemal, daß eine Eifenbahnervereinigung daran-geht, für ihre leidenden Kameraden, an denen es bei t>em aufreibenden Eifenbahndienste gewiß nicht mangelt, ein eigenes Heim in einem Kurorte errich-tet. Der stattliche Bau mit einen, Tiefparterre, einem Hochparterre und zwei Stockwerken, enthält beiläufig 40 Zimmer samt den WirtschaftSräumen und wurde gegenüber dem Bahnhofe am WaldeSrande, in fonni-ger Lage aufgeführt. Dessen feierliche Eröffnung er-folgt am 6. und 7. Juni und werden hieran nicht nur eine stattliche Anzahl deutsch« Eisenbahnbeam-ter, sondern auch eine Reihe von Gönner» teilneh« men; auch der Herr Eisenbahnminister hat sein Er« scheinen zugesagt. Die sämtlichen Arbeiten werden von steirischen Firmen ausgeführt und wurden die gewiß nicht unbedeutenden kosten zum großen Teile von deutschen Eisenbahnbeamten selbst, durch Erwerb an Anteilscheinen usw., aufgebracht. Die Errichtuug dieses Kurhauses für deutsche Eisenbahnbeamte in Rohitsch-Sauerbrunn an der Sprachgrenze wird aber auch zur Hebung der deutfchvölkischen Interessen beitragen. Deutsche Handwerker für Unter-steiermark gesucht. In einem kleinen In« dustrieorte könnte sich ein fleißiger deutscher Schnei« dermeister sowie ein Schuhmacher unter günstigen Bedingungen ansiedeln. Erforderlich ist die Kenntnis der slowenischen Sprache, ein Halbweg» hinreichen« des Betriebskapital sowie ein persönlich guter Ruf und fachliche Tüchtigkeit. Nähere Auskünfte erteilt ernsten Anwärtern der Berein Südmark in Graz. Jvanneumring 11. Selbstmord durch Gift. Die Besitzerin und Krämerin Maria Broseniak in Unterkötting hat sich am 29. April mit Arsenik vergiftet. Die Ur« jache deS Selbstmordes ist nicht völlig aufgeklärt. Als ein Arzt gerufen wurde und der Lebensmüden Gegenmittel reichte, war es bereits zu spät. Verrufoerhangung über deutsch« Kur- orte. In Rußland macht sich, wenn die tschechischen Nachrichten au« Prag wahr sind, eine Bewegung merkbar, welche gegen den Besuch deutschösterreichi-scker Kurorte und Sommerfrischen gerichtet ist; Maueranschläge sollen in russischen Städten die Be« wohner auffordern, nur slawische Bäder aufzu-suchen. Fahrtunglück. Der Hausbesitzer Marti» Ogorevc und der pensionierte Oderpostmeister Jo-hann Schwifchay aus Gonobitz fuhren am 20. April nachmittag« von Eilli nach Gonobitz. Am Kreuz-berge wurde da« Pferd durch herannahende Kohlen-wagen scheu, ging durch und der Wagen stürzte um. Ogorevc erlitt hiebei einen Bruch de« linken Arme« und Verletzungen am Kopfe, Schwifchay kam mit geringfügigen Hautabschürfungen davon. Der Wagen und daS Pferd erlitten gleichfalls Beschädigungen. Mit einem Fnhrwerke aus Stranitzen wurden beide erren nach Gonobitz gebracht und der häuslichen flege übergeben. Seite 4 Ein Kind ertrunken. DaS siebenjährige Töchterchen Angela der Ehelcute AloiS und Maria Vrecko in Kasfafe bei Cilli, die Eltern von fcchS Kindern im Alter von vier bis siebzehn Jahren sind, spielte am 2. d. am Hopfenfeld«, wo die Mutter des Kindes beschäftigt war. Plötzlich verschwand das Kind in dem in der Nähe befindliche» Wohnhaus«, woraus sich die Mutter nicht mehr nach dem Kinde umsah, weil sie e» dort gut aufgehoben glaubte. Bald darauf wurde das Mädchen in dem vor dem Hause vorüberfließenden Bache tot aufgefunden. Man nimmt an, daß daS Kind mit einem Blechtopf, in dem Maria Vrecko Küchlein hatte, mit welchen das Kind spielte, das Wohnhaus wieder verlosten habgi dürste. Der Tops, der auch im Wasser gefunden wurde, dürfte dem kleinen Kinde in das Wasser ge-fallen sein. Als es nach demselben greifen wollte, dürste eS in den Bach gestürzt fein. Schwerer Unfall auf einer Rollbahn. Am 22. April fuhr der beim Gutsbesitzer Artur Perger in Mißling als Oekonomieverwalter ange-stellt« Jakob Jafch von Komifsia durch den Miß-linggraben mit einem elektrischen Lokomobil, an dem zwei kleine Rollwagen angehängt waren, aus der vom genannten Gutsbesitzer erbauten Rollbahn nach Hause. Unterwegs lud Jasch mehrere im Perger-schen Walde beschäftigte Arbeiterinnen über ihr Er« suchen auf. Infolge d«S nun auf dem Lokomobil befindlichen Gewichtes und des großen GefälleS ge« riet da« ganze Gefährte abwärts in« Rollen. Jasch konnte es trotz aller Anstrengungen nicht mehr zum Stehen bringen, umsomrhr, als wegen der Nässe der Schienen die Bremse nicht erfolgreich benutzt werd«« konnte. Trotz der WarnungSrufe des Jafch sprangen während deS Abrollens mehrere Frauen«-Personen ab. Bei einer Biegung wurde das Loko-mobil au« dem Geleise geworfen und somit zum Stillstande gebracht. Während die aus der Maschine Verbliebenen mit leichteren Kontusiine» und Haut-abschürsungen davon kamen, erlitten drei wahrend der Fahrt abgesprungene Arbeiterinnen schwere und lebensgefährliche Verletzungen und Brüche und mußten in da« Krankenhaus nach Windifchgraz gebracht werden. Vertretung in Bosnien. Die Handels-und Gewerbekammer in Graz »eilt mit, daß sich die muslimanische Bank A.-G. Broko mit der Absicht trägt, daS Warengeschäft, daß sie bisher nur sür den Export von Pflaumen und dergleichen betrieb, auch mtt anderen Artikel», namentlich mit Industrie-erzengnissen, aufzunehmen und die Vertretung eini-ger größerer leistungsfähiger Häuser sür ganz Bos> nien und die Herzegowina zu akquirieren beabsich-tigt. Im Falle sie eine entsprechende Anzahl von Vertretungen leistungsfähiger Firmen erhalten würde, wäre sie bereit, da« Delcredere für die von ihr ver-mittelten Geschäfte zu übernehmen, würde auch eine entsprechende Anzahl von Reisenden beschäftigen und eventuell in den größeren Städten Bosniens und der Herzegowina eine» ständigen Vertreter aufstellen. Die Kammer ersucht Interessen!?« ihres Sprengels, die sich für diese Vertretung interessieren, sie hievon in Kenntnis zu fetzen. Italienische Spione in Steiermark. Auf der ReichSstraße zwischen Cilli und Hochenegg wurden von zwei Gendarmen deS hiesigen Postens zwei Italiener verhaftet, die nach den bei ihnen ge-fundenen Papieren italienische Spione zu sein scheinen. Der eine von ihnen .namen« Fernando Balenta war sehr gut gekleidet und ist nach den in italienischer Sprache ausgefertigten Papieren Unter-offizier des 6. BerfaglieriregimenteS, da« gegenwär-tig noch in Tripolis liegt. Er war auch im Besitze einer Generalstabskarte von Untersteiermark in der Projektion 1:850.000 und, was besonderen Ver-dacht erregte, auch einer Ziehharmonika, auf der er aber, als man ihn dazu zwang, nichts spielen konnte und die vermutlich als Behältnis dienen sollte. Sein Gefährte Biago Jaconelli war minder gut gekleidet, hatte einen Papagei bei sich und einen Auslandspaß de« italienischen Konsulats in Nürnberg. An Bar-geld hatten beide gegen 200 K österreichische Noten und 17 Lire. Beide gaben an, aus der Suche nach Arbeit als Maurer oder Ziegelarbeiter zu sein. Die Verdächtigen wurden dem hiesigen Kreisgericht ein-geliefert. Vermischtes. Wenn man nach Amerika einwa»»' dert. Bekanntlich weist das amerikanische Einwan-derungSamt alle Fremde» erbarmungslos zurück, die sich nicht im Vollbesitz ihrer Geisteskräfte befinden. Ein ebenso einfache» wie zuverlässige« Verfahren, sich darüber Klarheit zu verschaffen, bildet die Ptü« fungSmethode des „Puzzle", die Dr. Groyna im „Medical Reeord" wie folgt beschreibt: Dem zu prüfenden iinwanderer wird ein Bild vorgelegt, das Deutsche Macht_ | einen allgemein bekannten Gegenstand veranschaulicht. Das Bild, das beispielsweise zwei Pferde darstellt, wird darauf in Stücke von einfacher Form, die zu-meist geometrisch gehaltene Figuren zeigen, zerschnit-ten und an den Kandidaten ergeht nun die Auffor-derung, die zerschnittenen Stücke im ganzen Bilde wieder zusammenzusetzen. Für geistig normale Per-fönen über 16 Jahre handelt eS sich erfahrungsgemäß bei Lösung dieser Ausgabe um eine Arbeit von zwei Minuten, geistig Zurückgebliebene brauchen dazu aber eine Frist von mehr als fünf Minuten, während eS Schwachsinnigen und Idioten nicht gelingt, die Prüfungsarbeit in der für die Lösung vorge-schrieben?» Moximalzeit von zehn Minute» zu be-wältigen. Die Schwierigkeit wechselt im übrigen je nach der Form der ausgeschnittenen Stücke. So gibt beispielsweise ein im gleichschenkligen Dreieck ge-schnitteneS Loch eine harte Nuß zu knacken, wenn daS herausgenommene Stück wieder in zwei recht« winklige Dreiecke zerlegt ist. Die Mehrzahl der Prüflinge gerät deshalb auch erst auf den tote» Punkt, wenn es darauf ankommt, die beiden famosen Dreiecke an Ort und Stell: einzufügen. Die lustige Prüfungsmethode soll, wie verlautet, recht zufrieden-stellende Ergebnisse zeitigen. Das Abenteuer deS Staatsanwalte S. Auch ein Staaisanwalt iit sozusagen nur ein Me»fch und wenn er den Talar abgelegt hat, kann cS vorkommen, daß auch er sich aus seine fühlende Brust besinnt und sich vom Ewig-Weiblichen hinan-oder, wie es sich trifft, hinabziehen läßt. Da melde« ten einige Pariser Zeitungen, daß ein Staatsanwalt in der Wohnung einer bekannten Tänzerin plötzlich verrückt geworden sei. Man bedauerte den armen Mann, wenn man sich anch sagte, daß ein Staats-anwalt, der anderen Staatsbürgern als leuchtendes Beispiel vorangehen soll, mit berühmten Tänzerin-neu nur amtlich und vor allem nicht zwischen Mit-tcrnacht und Morgen verkehren sollte. Jetzt stellt eS sich »nn gar heraus, daß besagter Staatsanwalt gar nicht verrückt geworden, sondern nur sür ver-rückt gehalten worden ist, weil er sich so benahm, wie sich sonst kaum blutjunge Gerichtspraktikanten zu benehmen pflegen. Der Staaisanwalt hatte, als Türke verkleidet, den Opernball mitgemacht und war dort mit einer mutwilligen Dame bekannt geworden. Das Fräulein brachte ihn nach Montmartre und gestand ihm, daß er das große Glück gehabt habe, mit der Tänzerin Regina Badet, die als eine der ersten t$ gewagt hat, dem Publikum ihre Körper-formen unverhüllt zu zeigen, in Verkehr z» trete». Die angebliche Regina Badet lud den Staaisanwalt dann ein, sie in ihrer Häuslichkeit zu besuchen, und der StaatS.tt»walt nahm, indem er sich von der „Dame" einen Hausschlüssel geben ließ, die freund-liche Einladung mit großer Begeisterung an. Eine Viertelstunde später erschien er mit dem Türkensez aus dem Kopfe in dem Haufe, in dem die Tänzerin wohue» sollte; da er jedoch nicht wußte, in welchem Stockwerk sie wohnte, läutete er mit der Ruhe, die ihm ei» gutes Gewissen gibt, an sämtlichen Türen und weckie durch den nächtlichen Alarm sämtliche Hausbewohner auS dem Schlaf. Man kann sich denken, daß ihm kein allzu festlicher Empfang be-reitet wurde; nachdem man ihm den Fez vom Kopfe efchlagen und ihn anch sonst ein bischen respektlos ehandelt hatte, erklärte man ihn für verrückt und ließ ihn durch herbeigeholte Schutzleute einsperren. Auf der Polizeiwachstube erst gelang eS ihm, sich in seiner wahren, achtunggebietenden Gestalt zu zeigen; er wurde mit einer milden Verwarnung entlassen. Man darf nun neugierig sein, ob er gegen sich selbst Anklage wegen nächtlicher Ruhestörung und groben Unfugs erheben wird. Ein bewährtes Mittel gegen Fettlei-bigkeit ist räch vielen ärztlichen Gutachten das echte Hunyadi Jäno« Billerwassa, da t« den Stoffwechsel fördert und belebt. Bei systemischem Gebrauch durch diese« durch stciS konstante Zusammensetzung in allen aktiven Bestandteilen ausgezeichneten natürlichen Bitter-wasserS und bei einsprechender Diät ist die Abnahme dc« Körpergewichte« wesentlich und anhaltend. Damit sind auch die kritischen Bluiwallunzen nach dem Kopfe behoben, so daß der ganze Organismus durch Hunyadi JänvS Bitterwasser begünstigt wird. Darum hat ein bekannter deuischer Arzt und UiilverstiaiSprosessor, den Satz de« berühmten vorchristlichen Maler» ApelleS va-riierend, das Wort geprägt: .Nulla dies sine Hunv-ad! J6»o«", „Kein Tag ohne Hunyadi HänoS". Eingesendet. Reichsverband 1913 deutscher Han dels, Industrie und Prioatangestellter Oesterreichs. Ortsgruppe Cilli. Die Ort»-gruppe Cilli de» Verbandes 1913 ersucht sämtliche Nummer bei der Allgemeinen Pensionsanstalt, LandMck I Graz, Versicherten von Cilli und Umgebung, tza Stimmen für die am 17. Mai zum Abschlüsse !«■ wenden Neuwahlen nur den Mahlwerken« Deutschbürgerlichen Wahlausschusses zu geben. €:n» zettel wollen unverschlossen diesem Wahlausschuß (Graz,KaufmannShauS,Reutorg. 57)eingefandt merkt Hclichtssoat. Mit dem Messer Am 5. Mär; entstand im Gasthause deS Fm, Klauzer in Dobrava zwischen dem BesitzerSsiim Anton Brili und dem Feldarbeiter Michael stattn ein Streit, in deffen Verlaufe Brili au» sei» Tasche heimlich ein Messer zog, dasselbe Öffnete in) damit dem Budna einen Stich in den Kopf »eis$e. Budna wurde schwer verletzt. Brili ist seiner Ha>-lung geständig und wurde zu acht Mouaten schama Kerker», verschärft mit einem harten Lager und eis? Faste alle 14 Tage, verurteilt. — Am 11. Ins überfiel der beschäftigungslose Knecht Johann @infek auf der Straße fern Besitzerssohn Anton Starbt; auS Lofchnitz und versetzte ihm einen Stich in Sie' Achselgegend mit einem offenen Taschenmesser, ir» durch Sturbej nach ärztlichem Gutachten schwir körperlich beschädigt wurde. Durch Zeugen wurde Gtajif feiner Handlung überwiesen und zu einer schwer» Kerkerstrase von zehn Monaten, verschärst «it ein« Faste und einem harten Lager alle 14 Tage, oerurttdi. j Ein unredlicher Agent. Der bei der Firma Oskar Pischinger in Sin j beschäftigt gewesene Agent Rudolf Rankel au« Xrafi j hatte im Herbste 1913 von verschiedenen Triefte j Kunden dieser Firma sür durch ihn gelieferte War» die Zahlung einkassiert und die ihm anvertraiea Erlöse und teilweise die ihm sür die Firma iibtr-sandten Waren im Gesamtbetrage von 37898 2 vorenthalten und sich angeeignet. Unter dem Echem eines zahlungsfähige» und zahlungswilligen Hin* lerS hatte Rankel im Dezember dem Kausaia«z Ferdinand Pustek in St. Marein drei Kisten ßia im Werte von 417-42 K, dem Kaufmanne )»f«s! Wurzer in Tiefche» Butterfendungen im Werte Mi 286 K und dem Verbände der Böhmischen Lu,fc wirtschaftliche» Genossenschaften in Brünn Tilsim Käse im Betrage von 172-70 K durch Vestelliq entlockt und somit die Genannten durch listige Lor> stellungk» in Irrtum geführt, wodurch dieselben cta beträchtlichen Schaden erlitten. Raakel hatte sich te> her vor dem hiesigen KreiSgerichte zu verannvott-, und entschuldigte sich damit, daß er infolge Hrar.f-heit das sür die Waren enthaltene Geld sür jty verwenden mußte. Diese Verantwortung war nicht glaubwürdig und Rankel wurde zu drei Monm» schweren Kerkers, mit einer Faste und einem hann Lager alle 14 Tage, verurteilt. Verurteilung eines Pfarrers. Der Psarrer von Polenschak, namen« Joso Poplatnik, war, wie die „Marburger Zeitmig' berichtet, wegen einer seltsame» Ehrenbeltidi-gung, welche den Haß zeigt, den die Slowenisch, klerikalen den Slowenischliberalen entgegenbriiizen, vor dem Marburger Bezirksgerichte angeklagt. Zu Polenschak befindet sich der Besitz der liheleBt Schumenjak; einer von ihren Söhnen ist VaSbl-tant beim Kreisgerichte Marburg. Die Schumei-jakS sind flowenifchliberal, was dem Pfarrer, kr natürlich flowenifchklerikal ist, stets einen Dor» » Auge bildet, schon des „schlechten Beispieles" wegen, welches die Schumenjak durch ihre Gesinnung dem sonst ergebenen Volke geben. Da wollte eS da« Schicksal, daß ein Mitglied der Familie Schnnei,' jak, eS scheint die Mutter gewesen zu sein, schwn krank wurde und nach altem Brauch um den Pwrm zum „Versehen" schickte. Als der Psarrer vernäh», wohin der Versehgang verlangt wird, äußerte er sich voll Zorn und Groll slowenisch: „Was, in diese« HauS soll ich gehen?" Der slowenische Text dreier Aeußerung und die Begleitumstände waren derart daß au« der Aeußening des Pfarrers auch entnoii-men werden konnte, daS Schumenjakfche Hau« ccer die Familie) fei berüchtigt. Auskultant ®chum<~;i! brachte deshalb, da er sich als FamillennuizÄ I ebenfalls getroffen fühlte, gegen den Piirm ] Poplatnik die Ehrenbeleidigui'gSklage ein und das Bezirksgericht verurteilte den Pfarrer unter Anux»> I dung deS außerordentlichen StrasmilderungSnchlet I und der Sttafumwandlnng zu 100 K Geldstrafe, ] Der Psarrer brachte an daS KreiSgericht Marbmz | die Berufung gegen Schuld und Strafe ei» ul j betonte in der BerufuugSauSführung insbesondere daß dem Kläger die Klagslegitimation fehle. Berufungsgericht wies aber die Berufung zonitk. I bestätigte daS erstrichterliche Urteil unv verurteilte I den Psarrer in die Kosten beider Instanzen. , Nummer 31 Deutsche Wacht Geste b lökn-Lpeme Mundwasser Die Kundgebungen für die Valkanslawen in Spalato. Freisprnch des angeklagten Bürger« meistere und Kanzleidirektor». «uS «lagensurt, 1. b., wird berichtet: Vor einem Senate deS hiesigen Landgerichtes hatten sich heute der Bürgermeister von Spalato Vicko Eatalinic All» der städtische Kanzleidirektor Marin Segvic wegen Aufreizung zu verantworten. Catalinic wird beschuldigt. am 10. November 1912 anläßlich der Ciezc der Balkanverbündeten gelegentlich von großen Fievdendcmonstrationen der Spalaloer Bürgerschaft ci der Spitze der Demonstranten marschiert zu sein liitb vom Balkon des Rathauses eine Ansprache an >u gehalten zu haben, in welcher der anwesende Aegierungskommisfär ursprünglich daS Verbrechen Ui Hochverrats erblickte. Da« Versahren wegen Hochverrats wurde gegen Eatalinic späterhin ringe-steOt und nur die Anklage wegen Aufreizung der Bevölkerung aufrechterhalten. Die Anklage bean» stündet die Worte auS der Rede des Bürgermeister« : ,8fr hoffen, daß diese Helden auch uns befreien werden!" Eatalinic ist auch des Vergehen« gegen dat BersammlungSgesetz schuldig, da er eine Art Volksversammlung abhielt, ohne diese vorher der politischen Behörde anzuzeigen. Der städtische Kanz-leitirektor Segvic wird beschuldigt, dem Bürger» meister die Rede eingesägt zu haben. Der Ange« klagte Catalinic erklärt sich heute für nicht schuldig nnb gibt an, daß der DemonstrationSzug von einem Viirgerausschuß ausging, wozu auch die Bewilli« zunz de« Abgeordneten Battaglia unter der Bedingung erteilt wurde, daß beim Umzug keine öfter-reichseindlichen Rufe ausgebracht und auch keine snmdlindischen Fahnen getragen werden. Da er selbst kein Redner sei. habe die von ihm gehaltene Rede der StadtamtSdireklor aufgesetzt. An der Spitze Umzüge«, an dem sich etwa 8000 Personen be-teilizien, wurden Fahnen in den kroatischen, serbischen und slowenische» Farben getragen. Der Umzug hatte sich ohne Hwischensall abgespielt. Hierbei »luden kroatische Lieder gesungen und auch Hoch-rufe aus die siegreichen Balkankönige ausgebracht, wi von den Behörden ausdrücklich zugelassen (?) mnden war. Ruse wie „Nieder mit den kaiserlichen Offizieren I" seien nicht gefallen. Er habe dann vom Saison deS Rathauses eine kurze Rede gehalten, die aber den beanständeten Satz nicht enthielt. Schließ-lich erklärte Catalinic: „Ein Bürgermeister, der im Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit einen solchen »ssprechen würde, gehört in« Irrenhaus!" Der jiveile Angeklagte Segvic verantwortete sich im Zeichen Sinne wie Catalinic. — Der Hauptbe-listnngszeuge, Oberpolizeikommissär Persic, bestätigt wllaus die einklage und sügt bei, daß während der Demonstration auch „Nieder mit den preußischen Offizieren!" und „Abzug Cuvaj!" gerufen wurde, bezeichnet jedoch den Angeklagten Catalinic als ruhig nn!> friedliebend. Dagegen sei Segvic politisch sehr rührig. — Der Zeuge Oberleutnant Novakovic be- zeichnet die Kundmachung als antidynastisch. Bei ihr habe auch die österreichische Flagge gesehlt. — Hierauf wurden 18 von den beiden Angeklagten ge« führten Entlastungszeugen vernommen. Erster Staats-anwalt Wilhelm Portugall hielt eine scharf ange-legte Anklagerede, der Verteidiger Dr. Tavcar aus Laibach trat diesen AuSsühruugen in gleicher Weise entgegen. Nachdem die Verhandlung nach sieben-stündiger Dquer geschlossen wurde, verkündete der Vorsitzende daS freisprechende Urteil und begründete es unter anderem damit, daß doch ein Irrtum oder eine falsche Auffassung der Entlastungszeugen vor-liegen dürfe. Natürlich nahmen die zahlreich an« wtsendcn Volksgenossen der Angeklagten den Frei-spruch mit großem Jubel auf. Schrifttum. . Arena. Nichts bleibt heutzutage mehr ver-borgen. Was hinter den Kulisse» der Theater pas-siert, wissen wir schon, und von Ateliergeheimnissen einer Kinosabrik kann anch nicht mehr gesprocken werden, weil Ernst Schmidt sie im 10. Heft der Arena verratet ; Kinematographische Kunststücke und Tricks heißt der Aussatz, der ohne Zweifel manchem Ueberraschungen schenken wird. Erstaunt werden auch viele sein, wen» sie den Artikel von Dr. Zell über Grausamkeiten in der Tierwelt gelesen haben; denn wa« wir da ersahren, übersteigt doch unsere Begriffe über die Handlungweise der Tiere unter sich um ein bedeutende«. Ueberhaupt macht uns der Inhalt dieses prächtig illustrierten Heftes weiter stutzig: wir lesen da von Eisenbahnzügen mit Telefonanschluß, die es zum Glücke erst in Amerika gibt; aber wer weiß, wie lange eS noch dauert und auch wir haben sie. In fremde Länder führen unS Abhandlungen über literarische Erinnerungsstätten Roms, über die fran-zösische Originallithographie, über die Weddau und über die neuen türkischen Briefmarken. Zeitstimmun-gen werden ausgelöst durch die Bilder: Frühlings« blumen. Am Balzplatz und durch Gedichte. Einen tiefen Blick in dai Schicksal LenauS und Hölderlin« gibt un« Hermann KienzleS Aussatz über Verzweifelte Dichterliebe. Die Rubrik: Kultur der Gegen-wart ist ei» Spiegel der Künste, der Literatur und Wissenschaft, in den hineinzusehen eine Freude ist. Nehmt alles in allem: auch diese« Arena-Hest (Deutsche VerlagSanstalt in Stuttgart) darf sich aus dem Markte deutschen ZeitschriftcnwesenS sehen lassen. Der Scherer. Herausgegeben von Ottokar Staus von der March. DaS Heftchen 7—8 der vortrefflichen Zeitschrift enthält gedanken- und form-schöne Gedichte von Helene Hälbig-Tränkner, Fr. I. Zlatnik, Volker zu Alzei, I. V. Grossauer, Josef Fr. Ofner und dem Herausgeber). Theodor Fritsch, der verdienstvolle Herausgeber des HammerS, schreibt über „Gotteslästerung", ein anderer Mitarbeiter bespricht „Deutschlands spezifisch semitische Entwick-lung" und der deutsche Orden veröffentlicht einen schönen Ausruf an da« deutsche Volk, sich auf sich zu besinnen. M. Brücken bietet eine reizende „Ge-schichte auS der Heimat' und Jgelhuder verhöhnt in der Tragikomödie „Da« Vaterland ruft" in wirk-samster Weise den österreichischen BureaukratiSmu«. Zu erwähnen sind auch «och die wie immer gehalt-vollen Abteilungen: Pfeile auS der Ebernburg, AuS dem Narrenhause der Zeit, Sprachecke deS deutschen Sprachvereine# und Bücherschau. Auch der köstlichen Zeichnungen von IuliuS Wudy und Viktor Weixler muß ehrend gedacht werden. Der „Scherer" ist zum Betrage von S K für ein Vierteljahr sowohl durch jede Postanstalt, Buchhandlung und Tabacktrafik, wie auch durch die Verwaltung selbst, Wien 7., Neustiftgasfe 78, zu beziehen. Motfen- und pamilienblatt | Ranjei axmanjtu« 40 !»ilu mit Sckilttbifm. |fl 0 U Ufc'sVwiiiUMM. im. MMm M Jekl fall] Scjwm. Uht 1& jährlich: Tauseide Bilder u. Modelle' derecfiteKaufjc/iuk ScfjufJ-flGsafc Zu baban bsi J. Mm ii Cilli und in den einschlägigen ßeschiften. NeunmdneunmdneunziQ Jchuh Pute/man mit ffif/rf/'imNu. Wer 12 verschiedene Erdal-ABC-Anzeigen aus/chneidet and gesammelt einsendet, erhalt einen ganzen Satf von 21 Lrdal-ABC-Künftlermarken in farbenprächtiger Ausführung von der Erdal-Fabrik in Wien III, Petrusgaffe Ausweis über die u» städt. Schlachthause in der Woche vom 27. April bis 3. Mai 1914 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und Sattung deS eingeführten Fleisches. Name des Fleischers dh». rtnctffUljTlf« « laaumgea Ittfa in u«a»'n CttttfcR Eingeführtes Fleisch tn Silogram« £ e S S e 1 -O "3 3 es B •c B e IS «3 •e «S K s> CQ 'S & B B o* g 1 L -xi s 3 & s c B * i S •e Ö •e 0) ü da .3 00 X 9 00 Cujei Franz .... I 1 2 Knedrich Johann . . • » — — i — 1 — l — — — — — — — — — — — — — Aiumn Ludwiq . . . • . — — 4 — 7 — — — — — — — — — — — — — 3«n(iM Mattin . . . , 2 JtnH Bernhard . . . , . — — 1 — 2 2 —■ — — — — 89 — — — — — — — - Srttoifbct Iatob .. . . . — 8 3 — 11 11 — — — — 4 — — — - — — — — — Pq?r Luise .... 8 — — 3 mm — mm — — — •— — — — — — — — 80 Sttdcmchegg Joles . . . , — 8 — — 11 1 - — — — 1 — . — — — — — — — e d« unmittelbarsten Nähe von Cilli. sia Stock hoch, mit 17 W^huräum«, nsbst grossen Garten, reizend« Aussicht, ist sofort prwawert zu verkaufe«. Weingartenrealität in der Gemeinde Tüchern, mit Wohnhaus, Stall, Presse, Holzlage, Schweinestall, 2 Joch Bebongrund nebst grossei Wiese. Preis 5500 K. Sofort verkäuflich, Heues einstöckiges WohnhaUS mit schönem Gemüsegarten in der Stadt Bann a. 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Echristleiwng, Verwaltung, Druck und Verlag: Vexeinibuchdruckerei «Celeja' in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Rchidlo