Poftnln* plafana r fotovlnt. -l M Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat 0«MUn|i 9nki«m ita t, Mipln *i.»l (taitfKkiil A (lil« " ... T ta Ux e*npoU*«g p feUUgfttt Mitm imniHWW s tZtz-t» I« tlm. g«t U» tc|tf)ciat wAch«»tlich |9«inolt Donnerstag früh «»d Santtig f«Q t> tatim, MJkUVH » »I«, fl iM»—» «ml«—w tta Mit d«» D»«»m »»« 9onntaf Nummer 9 Celje, Donnerstag, den 4. Februar 1937 ] 62. Jahrgang Zusammentritt der Skupstina Beograd, 1. Februar. Die Skupstina trat heut« nach längerer Pause wieder zusammen. Den Vorsitz fühlte Vizepräsident Markic. Nachdem das Protokoll verlesen und zur Kenntnis genommen worden war, gedachte der Vorsitzende mit warmen Worten des verstorbenen Abgeordneten für den Bezirk Daruvar Milan Dobrovic. Darnach wurden die Telegramme verlesen, die anläßlich der Unter- K'chnung des jugoslawisch-bulgarischen Paktes zwi-en dem Skupöttnapräsidenten Cttrtc und dem oul-garischen Ministerpräsidenten und Außenminister Dr. Kjosaivanoo gewechseU wurden. Der Ministerpräsident und Außenminister sowie verschiedene Ressortminister legten der Skupstina eine Reihe vcn Gesetzentwürfen vor, die das inter-nationale Abkommen betreffen. Diese Gesetzentwürfe wurden dem Ausschutz zur Prüfung internationaler Verträge und Abkommen zugewiesen. Nachdem noch einige Interpellationen bekanntgegeben worden wa° ren, wurde die Sitzung geschlossen. Die nächste wurde für morgen 9 Uhr vormittags einberufen. Auf der Tagesordnung steht die Aussprache über das Handelsgesetz. Die Kammerntagung in Beograd Beograd. Am 2. Februar vormittag wurde im Saale der Handelikommer die Beratung der Vertreter der HI Kammern fortgesetzt. Es wild auch die Frage des Handelsgesetzes erörtert werden, das zur Zeit der Skupfchtina vorliegt. Die Konferenz wird noch einige Tage dauern. Im Plenum wird vor- und nachmittags gearbeitet. Vorbereitung einer jugoslawischbulgarischen Zollunion Beograd. Wie aus Regierungskrisen ver-lautet, wird Ministerpräsident Dr. Stojadinooic demnächst Sofia einen offiziellen Besuch abstatten, um den Besuch des bulgarischen Ministerpräsidenten zu erwidern. Bei dieser Gelegenheit sollen Der-Handlungen begonnen werden, die zum Abschluß einer Zollunion zwischen Jugoslawien und Bulgarien führen sollen. Jng. Kosutic übernimmt die Leitung der politischen Kanzlei Dr. Maceks Zagreb. Wie man erfühlt, wird Ing. August Kosutic, der vor wenigen Tagen nach achtjähriger Abwesenheit nach Zagreb zurückkehrte, die Leitung der politischen Kanzlei Dr. Maceks übernehmen, da dem bisherigen Leiter der Kanzlei Prof. Jakob Jelasic ein längerer Erholungsurlaub notwendig ist. Jng. Kosutic hatte den nächsten Tag nach feiner Ankunft in Zagreb eine lange Unterredung mit Dr. Maiek in dessen Wohnung. Die Henlein-Partei und die deutsch-tschechischen Verhandlungen (A) Prag. Das tschechoslowakische Preßbüro meldet: Ministerpräsident Dr. Hodza empfing eine Abordnung der Sudetendeutschen Partei (Henlein Partei). Die Besprechungen betrafen die Minder-heitspolitik. Die Abordnung erklärte dem Minister-Präsidenten, die sudetendeutsche Partei sei der Auf-fasfung, daß die Lage nicht durch gewöhnliche Ver-woltungsmaßnahmen verbessert werden könne. Die Partei werde die auf Grund der Denkschrift der deutschen Regierungsparteien eingeleiteten VerHand-lungen nicht stören. Sie stehe grundsätzlich auf dem Standpunkte, daß das deutsche Minderheitsproblem in der Tschechoslowakei nicht als Ganzes auf dieser Grundlage gelöst werden könne, und weide daher mit größer Energie den Kampf aus dem Boden des Rechte» fortsetzen. Spanien' Die Lage der Kommunisten wird immer schwie-riger. Allerorts häufen sich die Zusammenstöße zwischen den spanischen und russischen Kommunisten, Anarchisten und den Anführern der internationalen Velbrecheikonipanien. Aus den Kampffronten machen die Nationalen dauernd kleine Fortschritte. Was der 30. Januar brachte Der Tag. an dem sich die Machtübernahme durch Adolf Hitler zum vierten Mal jährte, ist für die innere wie für die äußere Entwicklung des Dritten Reiches von einschneidender Bedeutung ge-worden. Aus der Sitzung des Reichstags sowie au« der anschließenden Kabinettssitzung der Reichsminister haben sich eine Reihe wichtiger Maßnahmen bzw. Ankündigungen verschiedenster Art ergeben. Gemein-sam ist ihnen allen der Zug «ir immer stärkeren Vereinheitlichung des nationalsozialistischen Regimes und die unbeirrte Zuversicht in den friedlichen Auf-stieg des deutschen Volkes. Der Reichstag hat das Ermächtigungsgesetz, das seinerzeit Adolf Hiller und seiner Regierung gegeben wurde, auf weitere vier Jahre verlängert, und zwar genau bis zum 1. April 1941. Des weiteren hat der Reichstag zugestimmt, daß das Gesetz zur Er-neuerung des Reiches vom Januar 1934 weiter in Kraft bleibt. Adolf Hitler selbst hat die künftige Verfassung des Reiches ausdrücklich als Ziel der nächsten Jahre in Aussicht gestellt. Aus der Führer-rede ging ferner hervor, daß die Statuten von Reichs-dank und Reichsbahn, nach Wegfall einschränkender Bestimmungen aus der Reparationszeit, neu formu-liert werden. Außerdem hat Adolf Hitler wichtige Bauvorhaben für die Städte Berlin, Hamburg, München und Nürnberg erwähnt. In der Kabinetts-sitzung, die wahrhaft historischen Charakter trug, hat sich der Wandel der Zeiten deutlich darin ge-kennzeichnet, daß sämtliche Minister, die noch nicht Mitglieder der Partei waren, vom Führer persönlich in diese aufgenommen und mit dem goldenen Partelabzeichen ausgezeichnet worden sind. Diese hervorragende nationalsozialistische Ehrung ist auch den Oberbefehlshabern von Heer und Marine sowie allen Staatssekretären zuteil ge-worden. Schließlich wurde die Auflassung der seit Frühjahr 1933 bestehenden Milgliedssperre für die nationalsozialistische Partei als demnächst bevorstehend angekündigt. Dreizehn Todesurteile in Moskau (A) Paris. Havas meldet: Im Prozeß gegen die Trotzkisten wurden Pjatakoo, Srebrnjakoo, Mu-raloo, Liosic, Drobnis, Boguslaoski, Knjazev, Ratajcak, Norkiiij Zestoo, Turok, Gras und Pusin zum Tode verurteilt. Zu 10 Jahren Zuchthaus wurden Radek, Sokoljnikov und Arnold, zu 8 Jahren Zuchthaus Stojlov verurteilt. Hinrichtung der dreizehn Trotzkisten (A) Paris, 1. Februar. Havas meldet: Ein hiesiges Linksblatt berichtet, daß die dreizehn zum Tode verurteilten Trotzkisten hingerichtet wurden. Marxistische Kapitalisten 2PA. Leon Blum bekämpft in Frankreich den Kopitalerport. Daher hat er. wie die „Nation" be-merkt, in Lausanne für 800.000 Schweizersranken Grundstücke und Häuser angekauft. Ein Bolschewik neuer Bizegeneral» sekretär des Völkerbundes Kirche über Vojnik - Hochenegg, deren Umrisse im blauen Dunst verschwimmen. Diese Stätte hat »ine Geschichte von über 800 Jahren. Am 5. Mai 1025 ichrnkle Kaiser Konrad II., der Salier, (1024—1039) dem Markgrafen im Neue Verhaftungen in S»Vjetrußland Warschau. Nach Meldungen, die au» Mo»kau eintreffen, wurde der ehemalige Kommandant der baltischen Sowjetflotte, Admiral Sof verhaftet. Er werde in dem bevorstehenden Prozeß gegen Buchann, Rykow und die anderen ehemaligen Chefs des bol-schewikischen Rußlands gleichfall, als Angeklagter erscheinen. Nach denselben Nachrichten ist der ehe-malige Chef der GPU Jagoda zu 5 Jahren Zucht-hau» verurtellt und nach Sibirien verschickt worden. Ueber die Gründe der Begnadigung Radek» bestehen mehrere Vermutungen. E» heißt, dah Bgunften Radeks mehrere Znterventtonen erfolgt en, darunter auch eine solche de» Ministerprä-sidenten Blum. Aber es heißt auch, Radek sei begnadigt worden, weil er Staljin zur Kenntnis gebracht habe, daß im Falle seiner Hinrichtung das ganze belastende Material für Sowjetruß'.ans veröffentlicht werden würde, das er bei seinen Freun-den im Ausland hinterlegt habe. Die Agentur Tah wurde von amtlicher Sette ermächtigt, zu erklären, dah alle im Moskauer Pro-zeß zu Tode Berurtellten (dreizehn) erschossen worden seien. Die übrigen vier seien ins Zuchthaus ge-bracht worden. (A) Warschau, 2. Februar. Das DNB meldet: Nach Nachrichten aus Moskau wurde auher Beloborodov auch Uglanov verhaftet. Beide waren im letzten Prozeß von den Angeklagten al» Teil-nehmer an der Verschwörung gegen Staljin erwähnt worden. Uglanov war früher mtt Bucharin und Rykov zusammen Führer der Rechtsopposition. Staljin ließ über 1200 Offiziere der russischen Armee verhaften. Trotzki kündigt Enthüllungen an London. Wie aus MeiicoCity gemeldet wird, hat sich Trotzki entschlossen, in der nächsten Zeit alle Dokumente, die er über den Moskauer Prozeß be-sitzt, zu veröffentlichen. Er will dadurch b«w«is«n, dah der ganz« Prozeß «in« inszenierte Komödie gewesen sei, zu dem Zweck, ihn vor der kommunistischen Wett verhaßt zu machen. Trotzki will tausend Zeugen für seine Behauptungen namhaft machen. Die neue japanische Regierung Tokio, 1. Februar. Die Bildung der neuen javanischen Regierung ist gelungen. Ge-neral Hajashi hat die Verhandlungen mit Erfolg zu Ende geführt. Der bisherige Botschafter in Washington Hiroshi Sato übernimmt da» Außen-Ministerium und General Nakamura das Kriegs-Ministerium. Die neuernannte japanische Regierung des Ge-nerals Hajaichi besteht zum Großteil aus Ge-n«räl«n und Mitgliedern der Schwerindustrie und wird sich in erster Linie der Reorganisation der Landesverteidigung und dem Budget widmen. So-dann werde sie sich auch mtt der Betrachtung der außenpolitischen Probleme vom militärischen Stand-punkte aus befassen. Sanntalgaue, Wilhelm II. von Friesach - Zeltschach dreißig königliche Mansen in den Gewässern der Copnunice (Kopnonica), Chodinie (Hudinja - Köt-ting) und Ognanie (Voglajna). Damit gewann der Beschenkte das Gebiet der nachmaligen Herrschaften Lembrrg und Anderburg. Er war vermählt mtt Hemma, der Tochter des Engelbert von Pylstain, welche ausgedehnten Besitz in die Ehe mitbrachte. Nachdem ihr Mann im Kampfe gefallen war und ihre beiden Söhne Hartwig und Wilhelm in blühen-dem Aller von aufständischen Eisenarbettern erschlagen worden waren, gründete sie da» Nonnen-kloster in Gurk, und widmete diesem einen großen Teil ihre» Vermögen», darunter auch da» Gebiet von Lemberg. Nach Aufhebung des Kloster», in welchem die Gründerin 1045 gestorben ist. ging dessen ganzer B«sitz auf da» n«ugegründet« Bistum Gurk Über (1070), welches dadurch in Verbindung mtt anderwettigen Erwerbungen über eine große Zahl von untersteirischen Herrschaften zu gebieten hatte. Als die bedeuttndsten werden in einer Ur-kund« vom Jahre 1251 angtführt: Heberg (Pod-sreda), Chumisperch (Königsberg). Rohacz (Ro-gatec) und Montpreis (Planina). So wurde dieses Bistum Lehensherr von Lem-berg. Als ättester Lehensnehmer wird Eberhard von Leumburch (Lemberch) in einer Urkunde von 1213 genannt. Damals dürfte die Burg in ihrer ersten Gestatt berett, erbaut gewesen sein. (Fortsetzung folgt.) Nummer 9 % Deutsche Zeitung Seite S [ Dr. Fritz Brakie t Selten hat eine Trauerknnde die Bewohner unserer Stadt so tief bewegt, als die, dah Dr. Fritz Bracik nicht mehr ist. Wir wollten es einfach nicht glauben, dah unser Fritz, der noch vor wen!-gen Togen in scheinbar ewiger Jugend unter uns weilte, dahingegangen sein soll. Dr. Bracic war in Hrastnik geboren. Aber schon frühzeitig kam er als Gymnasift nach Celje. Nach Vollendung seiner juristischen Studien schlug er die Richterlaufdahn ein. Nach Jahren in Brezice (Rann), Ptuj iPettau) kam er nach Celje (Cilli) und wirkte hier zunächst als Staatsanwalt, dann als Vorsitzen-der des SKaffenates, bis zu seinem Einkitte in den Ruhestand. Im Laufe dieser vielen Jahre wurde er ein echter Sohn seiner zweiten Heimat, und heute müssen wir kauernd sagen, dah mit ihm ein gute» Stück, ja vielleicht das beste Stück Alt-Cilli von uns gegangen ist. Aber, was reden wir von Alt-Cilli! ? Dieser Mann voll Geist, voll glänzender Laune, von der Lebenslust und -sührung eines Jünglings, war im Grunde einer der jüngsten Cillier. Es gibt Menschen, die das Geheimnis ewiger Jugend in sich kagen. Dazu gehört vor allem eine gute Gesundheit, aber auch der eiserne Wille, nicht alt werden zu wollen. Es gibt Leute, die schon mit vierzig Jahren alte Herren sind, es gibt aber auch Achtziger, au» deren Augen ungebrochene Jugend leuchtet. Dieser wahrhaft glücklich zu preisenden Menschenart gehörte der Verewigte an. Er näherte sich schon dem Siebziger, aber er hatte die Lebens-kraft eine» Zwanzigjährigen in sich. Er hatte aber auch nicht nur den Willen, unter allen Umständen jung bleiben, sondern er hatte einfach keine Zeit zum Altwerden. Fast jeden Abend war er in Ge-Seilschaft; denn alle liebten ihn und baten ihn, die Abendstunden doch in ihrem Kreise zu verbringen. Und wenn er einkat, wurde es hell, alle Wolken und Dünste verzogen sich und vom ersten bis zum letzten Augenblick seiner Anwesenheit spielten die Lichter seines starken, unerhört vielseitigen Geistes und seines unverwüstlichen, schlagfertigen Humors. Er war ober kein Spaßmacher im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Hinter allem Scherze stand eine starke ausgeglichene Persönlichkeit, deren Grundzug, wie bei allen wirklich bedeutenden Menschen, die Treue war. Er blieb den Idealen seiner Jugend Kotz schwerer Schicksalsfügungen bis zuletzt Keu. Dr. Bracic war sein ganze» Leben lang ein deutscher Mann, wenn auch kein Politiker im ge-wohnlichen Sinne des Wortes. Vor ollem änderte der Umsturz an seiner Gesinnung nicht das geringste. Es wäre ihm ein leichtes gewesen und viele hätten e» auch „klug" gefunden, wenn er in diesem kritischen Augenblick wenigstens nach außen hin eine andere Farbe angenommen hätte, so wie dies un-zählige andere getan haben. Etwas Mimikry hätte diesem glänzenden Beamten ohne Zweifel viel genützt. In seiner Treue dachte er nicht einmal an solche Chamäleon - Künste, die in den Augen eines jeden anständigen Menschen ohne Unterschied der Volks- Slgehörigkeit, doch nun einmal eine niedrige Sache nd. Er blieb seiner deutschen Gesinnung keu, er-füllte aber, wie es bei einem wahrhast deutsch ge-sinnten Manne gar nicht anderes sein kann, seine Pflicht als Beamter unseres neuen Königreiches hundertprozentig. Und gerade diese Treue war es, die thm auch nach dem Umstürze die Hochachtung der deutschen und slowenischen Bevölkerung sicherte. Jene aber, die ihm sein Verbleiben in Jugoslawien übel ankreideten, sind, das werden sie heute selbst freimütig bekennen, das Opfer einer vorschnellen Auffassung geworden. Nun, der Verstorbene hat sich diese Sache nicht sehr zu Herzen genommen. Er wühle sein Gewissen rein und alles Uebrige kümmerte ihn nicht. Der seltenen Treue diese» Mannes gesellte sich «ine Reihe glänzender natürlicher Gaben. Dr. Bracic war ein ausgezeichneter Musiker, ein fleißiger, sat-leisester Cellospieler, der sich vor ollem auf dem Gebiete der Kammermusik durch Jahre eifrig be-tätigte. Durch Jahre war er Songwart des Cillier Männergesangvereines und Ausschußmitglied des Musikoereines. Er betrieb die Phoiographie mit höchstem Kunstverständnis, er war ein Poet und Schriftsteller, der sich noch bis zuletzt mit der Ab-sassung einer Geschichte der untersteirischen Burgen And Schlösser beschäftigte. Noch in der letzten Num-mer der „Deutschen Zeitung" findet sich ein Aufsatz über Schloß Lemberg. Eine Zeit lang war die Asko-nomie sein Steckenpferd und er kannte sich am ge-ftirnlen Himmel besser au» al» wir gewöhnliche Sterbliche aus der Erde. Auch war er ein begei-sterter, au»dauernder Bergsteiger. Noch vorige» Jahr bestieg er den Trlglav und die Koroslca, eine Lei-stung, die ihm wohl kaum ein Altersgenosse nach-machen konnte. Seine innige Berührung mit der Alpenwelt führte ihn zu seinem Lieblingsfache — der Botanik. Dr. Bracic wurde ein Botaniker von Ruf, und ich erinnere mich noch der warmen an-erkennenden Worte, die unser Dr. Kugy dem Ver-ewigten für sein außerordentliche« und von echter Liede zur Sache gekagenes botanisches Wissen zollte. Es war ein wunderbare» Geschenk des Himmels, dah dem Verewigten einen vollkommen sorgenfreien Lebensabend beschied. den er ganz der Betätigung seiner vielseitigen wissenschaftlichen und ästhetischen Neigungen widmen konnte. Sein hoher Geist aber wurde noch übertreffen von seinem edlen Herzen. Der Verewigte war ein Vollmensch, auf den Goethe» Wort wunderbar pahte: „Edel sei der Mensch. hilfreich und gut". Vor allem gehörte seine zarte Liebe seinen Geschwistern und den Kindern seiner Geschwister. Er war insbesondere seinen Gra«r Neffen viel mehr als ein guter Onkel, er liebte sie, als ob sie seine Söhne gewesen wären, und be-gleitete jeden ihrer Schritte mit innigster Anteilnahme und gerechtem Stolze. Rührend waren seine Weih-nachtssorgen. Er beschenkte Verwandte und Freunde aufs sinnvollste und nobelste, freute sich aber auch selbst wie ein Kind über die Geschenke, die aus seinem Plätzchen lagen. Dr. Bracic als Freund — darüber ließe sich wohl ein ganzes Buch schreiben! Er war nicht einer, der etliche mehr oder weniger gute Bekannte hatte, nein, seine einzigartige Persönlichkeit zog eine ganze Reih« vortrefflicher Menschen an, die ihm — viel« durch mehr als ein Menschenalter — innerlichst verbunden waren. Diese Freunde stehen heut« in der ersten Reihe jener, die durch seinen Tod in tiefe Trauer versetzt worden sind. Wo werden wir seinesgleichen finden? Es darf wohl gesagt werden, dah wir Freunde durch diesen Verlust ein Stück von unserem eigenen Leben ver-loren haben, ein Stück, das nie mehr ersetzt werden kann. Aber nicht nur wir Alten trauern. Diesmal ist ein Alter dahingegangen, den auch die Jungen !>eliebt haben, weil er selbst jung war und bereitwillig, a leidenschaftlich auf die besondere Art der Jungen einging. Wo immer eine Gesellschaft zusammen sah, lieh Dr. Bracic die Runde der Men nach eini-gern Hin und Her im Stich und gesellte sich zu den Jungm. Da, nur da fühlte er sich wohl, weil sein jugendliches Herz nur im Kreis« der Jungen gleichgestimmte Herzen fand. Er machte tausend Spässe und lieh taustnd Späss« an sich heran-kommen. Aber er tat niemandem weh und es gibt auch niemanden, der ihn je im Schmollwinkel ge° sehen hätte. Sein überlegener Geist und seine echte Her-zensbildung gingen über Dinge, die einen Einfalls-pinsel erregen, einfach hinweg. Ihm war alles Kleine und Kleinliche wie die Welle, die sich ein wenig kräuselt und verschwindet. Dr. Fritz Bracic hatte keinen Feind. Deutsche und Slowenen achteten und liebten ihn und freuten sich, wenn sie ihn auch nur von ferne sahen. Denn schon von seiner Erscheinung ergoh sich in alle Herzen, die ihn kannten, ein Strom von Geist, Güte und weisestem Humor. Nicht nur die unsag-bar schwer getroffenen Schwestern dieses Mannes, nein, wir alle werden ihn auf das schwerste ver-missen, unseren lieben guten alten — ewig jungen Fritz! Der einzige Trost ist, dah Menschen, wie er einer war, auch im Tode weiterleben. Wir werden ihn deutlicher als irgend einen anderen unserer Toten immer vor Augen haben und sein dröhnendes herzliches Lachen hören und sind uns im innersten gewiß, dah er uns dereinst dort oben gerade mit diesem Lochen begrühen und fragen wird, warum wir un» seinen Tod so zu Herzen genommen; es müsse doch eben sein und schließlich sei es oben noch schöner als in der verrückten Welt da drunten; — nur um die unsterbliche südsteirische Weingarten-Herrlichkeit sei ihm leid — und um seine Blumen... Dr. Fritz Zangger. Aus Stadt und Land C e I j e Versammlung der Privatangestellten-Organisation. Die hiesige Angestelltenorganisatton SPNJ veronstallet heute, Donnerstag, den 4. d. M, um 20 Uhr, im Hotel Union (kleiner Saal) im Einvernehmen mtt anderen hiesigen Fachorgani-sationen eine Versammlung. Aus der Tagesordnung steht die Forderung nach baldiger Ein- führung der allgemeinenPenslonsvir-sicherungspflicht allerPrivatang«stell-ten. Herr Dr. Vranilk, Dkektor der Pensions-anstatt au» Ljubljana, wird da» Hauptreferat halten. Ueber die Schweizer Alpen hätt heute, Donnerstag, den 4. Februar, um l/,9 Uhr abend» im „Narooni dom" Herr Andnno KoplnZek einen fesselnden Lichtbildervortrag. Los vom Alltag, am 6. Februar in den veränderten Räumen de» Hotel Skoberne mtt Ronny - Jazz. Amtstag der «(ZI-Kammer. Die Ljud-ljanaer Handel»-, Gewerbe- und Industriekammer wkd am 9. Februar von 8—12 Uhr im Gebäude der Kaufleutevereinigung in Celje einen Amtstag für Celje und Umgebung abhalten. Fafchingschronit. Am 1. d. M. wurde in den oberen Räumen des Narodni dom der Kadi-tionelle Gewerbeball unter sehr starker Beteilt-gung der hiesigen und auswärtigen Standesgenos-sen, sowie deren treuen Freunde abgehatten. Der Hauptsaal trug sehenswerte Dekorationen, bestehend au« Reisig Girlanden und schönen Blumenschmuck. Bei guter Musik wurde bis zum Morgengrauen eifrig getanzt. In den Nebenräumen herrschte eben-falls bei gutem Tropfen ftöhlichfte Stimmung. Dem vorbereitenden Komitee gebührt volle Anerkennung. Für den 2. d. M. luden aber die Fleischer-gehilfen ihre Gönner und treuen Freunde zu ihrem Kränzchen in die musterhast dekorierten Räume der Restauration zur „Grünen Wiese" ein. Im Tanzsaal, der Bauernstube und in den Neben-räumen herrschte bis zur Hahnenkrähe fröhlichste Stimmung. Jung und AU unterhielt sich vortrefflich, da Küche und Keller, wie immer auf der Höhe waren. Die Tanzmusik wurde von dem gut geschulten Streichorchester aus Zidanimost besorgt. Der Besuch von hier und auswärts war ein recht guter, es war ja auch ein allfälliges Reinerkägni» zur Unterstützung postenloser Gehilfen bestimmt. Das rührige Komitee verdient für die viele Mühe beste Anerkennung. Fremdenverkehr in Celje. Die Stadt Celje besuchten im Jänner 926 Fremde (809 Jugoflawen und 117 Ausländer) gegen 798 im Dezember und 944 im Jänner v. I. Arbeitslosigkeit. Bei der Arbettsbörse in Celje waren am 20. Jänner 966 Arbeitslose (773 Männer und 193 Frauen), am 31. Jänner 1101 (902 Männer und 199 Frauen) angemeldet. Gestorben sind im Jänner in Celje 3» Per-sonen, und zwar 21 in der Stadt und 14 im Krankenhaus. Kino Union. Donnerstag, den 4. Februar „Die schwarze Legion"; Freitag, den 5. Februar „Di« drei um Christine". Kino Metropol. Donnerstag, den 4. F«. bruar „Mayerling«; Fretag. den S. Februar „... und «s flüstert die Liebe TrSiö Todesfall. Am 30. Jänner ist hier der an-gesehene Kaufmann Herr Hermann Goeken noch kurzem schweren Leiden gestorben. Der Ver-storbene war lange Jahre am hiesigen Platze tätig und erfreute sich wegen seines soliden Geschästsge-bahrens und seiner sonstigen vorbildlichen Eigen-schoften allgemeiner Hochachtung und Wertschätzung. An seiner Bahre kauern nicht nur seine Verwandten, sondern auch viele Arme, denen er ein stiller Wohl-täter war. Die heimatliche Erde sei ihm leicht. Den Hinterbliebenen unser herzliches Beileid. A BAUERNREGEL ERSCHT DANN RECHT STIMMT WENN MA VOM ALLTAG WEG NUR KIMMT. WER AM 6. FEBRUAR ZÜNFTIG DRAHT, DER HAT AN SPASS, A GUTE MAHT. WER ABER SCHLAFEN GEHT IN DIESER NACHT, DER BLEIBT ALLOAN UND WIRD VERLACHT. Seite 4 Deutsche Zettung Maribor Nummer 9 tl JL91U9 .J Aaschingdien»tag, Grohe ^aschingsredoute be« SportUubs den 3. Aehruar. ng< Rapid. W« sich freuen will, darf dies«, größte und Wigst« Fest nicht »«säumen. Ueberraschungen gibt es haufenweise. Huttar baut 2S Arbeiterhäuachen. Aus den Mitteln de» Pensionsfond» der Arbeiterschaft der Tutilsabril Hutter in Maribor werden im April und Mai 25 Arbetterhäuschen mit je zwei Wohnungen errichtet werden. Sport Großes Skispringen in Celje Bei starkem Tauwetter fand Sonntag, den 31. Januar, da» mtt größter Spannung erwartete Skispringen auf der Dr. Julius Kugy' Schanze beim Petricek am Leisberg statt. Neben großen Enttäuschungen brachte der Tag auch viele gute und schlechte Ueberraschungen. Der Skiklub Celje hatte organisatorisch wohl das Möglichste geleistet, wofür er auch vollstes Lob ver-dient. T^iß er kein ideale« Wetter herzaubern konnte, ist nicht seine Schuld: daß die angekündigten aus-lSndischen Sprungteilnehmer nicht erscheinen konnten, ist auch einer höheren Macht zuzuschreiben. Gerade darin ober wurden die zahlreichen Zuschauer ent-täuscht. Nicht jeder konnte nach Planica oder gar nach Garmisch - Partenkirchen fahren. Dafür aber hotten wir ja die ideal schöne Skijprungschanze in unmittelbarer Stadtnähe Und zu dieser waren ja nun doch die vielen begeisterten Sportler und Sportfreunde geuxwdert. So ganz enttäuscht aber war niemand. Man bekam doch allerhand zu sehen, was man bisher nur aus Presse- und Fiimberichlen kannte. So wurden trotz der ungünstigen Schnee-Verhältnisse sehr gute, weite und schöne Sprünge erzielt. Selbst der Schanzenrekoid wurde überboten. Das Wettspringen wurde mit einem Probesprin->en eingeleitet, an dem 13 Helden teilgenommen atten. Obwohl die Springer dabei nur halben nlauf nahmen, zeigten sie doch schon schön- Lei-stungen. So erreichte der Ljubljanaer Bevc, der Schanzenrekordmann, 30.5 Meter, diesmal noch mit einem harmlosen Sturz. Aber auch sein Vordermann, Krizmanic aus Celje, zeigte eine prachtvolle Leistung mit 28 Metern, leider auch mit Sturz. Darauf folgte dann das Wittfpringen. Wieder sauften die Springer der Reihe nach in prachtvoller Haltung in schönem großen Bogen herab. Den wei> testen Sprung erzielte wieder Bevc aus Ljubljana, mit 29 Nietern. Den größten Beifall aber erntete unser Fritz Skoberne, der beim Sprung eine tadellose Haltung zeigte. Der zweite Cillier, Tkal-eic, erreichte bei etwas schlechter Haltung ebenfalls 27 Meter. Rasch hatte die Jugend die kleinen Unebenheiten wieder plattgetreten, und nach kurzer Pause konnte der zweite Wettsprung losgehen. Wieder konzentrierte sich die Spannung auf den besten C'llier Springer. Fritz Skoberne konnte seine vorherig« Leistung verbessern und erreichte 28 Meter, ekenso striz-manii, welcher sogar 28'/, Meter weit sprang. Bevc aus Ljubljana sprang abermals 29 Meter. Damit war der Wettbewerb zu End«. Und nun ging es um die beste Leistung des Tages, wobei Bevc mit 34'/r Nietern einen n-uen Schanzenrekord aufstellte. Erreicht wurde der frühere Rekord noch von Mejavsek und Arizmanic (beide Celje). Kriz^wnic sprang am Schluß noch einmal und ^reichte sogar 3V Meter; diesmal aber leider mtt Sturz. Im Gasthof Petricek fand hierauf die Preis-veneilung statt. Nachdem vorher die Schiedsrichter beraten holen, worunter sich auch Herr Bruno arma, als Vertreter de» Winterspoitverbandes jubljana, und Herr Aljaniic, als Vertreter des Unser treugeliebter, engelsguter Bruder, Onkel und Schwager, Herr Dr. Fritz Bracic Oberlandesgerichtsrat i. R. ist am 2. Feber nach kurzem, schwerem Leiden im 68. Lebensjahre sanft verschieden. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 4. Februar, um 4 Uhr nachmittag von der Leichenhalle des Städtischen Friedhofes aus statt. Die hl. Seelenmesse wird Freitag, den 5. Februar, um 7 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche gelesen werden. Celje, am 3. Februar 1937. In tiefer Trauer; Die Verwandten t Der Ciliier Männergesangverein gibt seinen Freunden die traurige Kunde, daß sein hochverdientes Ehrenmitglied, Herr Dr. Fritz Bracic Oberlandesgerichtsrat i. R. am 2. Februar nach kurzem, schwerem Leiden verschieden ist. Der Verewigte war durch Jahre Sangwart unseres Vereines und hat uns in guten und bösen Tagen vorbildliche Treue gehalten. Unsere treue Dankbarkeit wird über das Grab hinaus dauern. Celje, am 3. Februar 1937. C. M. G. V. ' ,«'W , . Jh.' 4',^ -. v-Z-AZ\ *~v ''«5» > o- » *• .''s"'. -• " '*• y J V r-*.; : -t' - J? Mariborer Unterverbanoes befanden, wurde folgen-des Ergebnis bekanntgegeben: 1. Eduard Bevc (Skiklub Ljubljana) 2V, 29. Note 145.5; 2. Her-bert Juritsch („Rapid" Maribor) 26, 25, Rote 133.1; 3. Fritz Skoberne (ofiflub Celje) 27. 28, Rote 130.8; 4. Faust Krizm anic (SPD Celje) 25 5, 28.5, Rote 128.5; 5. Blanko Mikuletic (Sfillub Ljublana) 24.5, 25 5, Rote 119; 6. Her-mann Tkalcic („Olymp" Celj«) 27, 26.5, Rote 109.7; 7. Johann Staube („Olymp" Ce'je) 22.5, 22, Rote 83.4. Der Bericht über den Jugendskitag am 2. Februar, erscheint aus technischen Gründen erst in unserer nächsten Nummer. LEIPZIGER FRÜHJAHRSMESSE 1937 BEGINN 28. FEBRUAR 60v Fahrpreisermäßigung auf den deutschen Reichs-bahnstrecken, bedeutender Nachlaß in anderen Staaten. Alle Auskünfte erteilen die ehrenamtlichen Vertreter: ING. G. TÖNNIES, LJUBLJANA, Tyräeva33 - Tel.27-62 JOSEF BEZJAK, MARIBOR, Gosposka ul. 25 - Tel. 20-97 und die GESCHÄFTSSTELLE DES LEIPZIGER MESSEAMTES, BEOGRAD, Knez Mihajlova 33/1. - Tel-124411. Fahrräder fachgemäß repariert, ferner Feuer-emaillierungen, Vernickelungen und Ver-chromungen billiget und zu günstigen Zahl ungsbedingungen Mechaniker R. PERDAN, Celje, Mnrlborska ccsta 11. 6 Suche Wohnung bestehend aus2 Zimmern, Küche undXeben-rlumlichkeiten in der Stadt oder nlchster Umgebung. 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