' 1 ./ _ WaWAj, *8« «Ät 6ti«T|«a son btt JuLmtst Brot und Arbeit an» gerüstet stehen. Daß unsere Kinder in bei Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. ®. Herwegh »na «f. gg. 10.528 H. 10.5«. Der 38.M? 9 Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. RedMon: Wien v/i, Brauhausgaffe 84. Redabtlonrschlntz: Zwei »ege tntr im Erscheine» *t* VSUtOf, Sprechstunden ibtb iebfn Tag mtt Aufnahme der Sonn- und Feiertage mm 10 Uhr vormittags bis 7*4 Uhr nachmittags. Insertionspreis: Dic MiMmeterzeile oder deren Ramn 14 Hellcr. Sei Jahre «auftrag Rabatt. AbonnemenLs-Dedinglmgen: Halbjährlich........................... . Kr. 2« Ganzjährltch.............. . . „ 5-78 Wr das Deutsche Ncich ganzjährltch Mk. 6‘—, Für das übrig« Ausland ganzjährltch S Frank««. Erscheint jeden 1., 1«. mid 20. iw Monat. Sit. 9 Wien, de« 20. März 1914. 22. 3o6tg. Sie zerschlagene Verfassung. Der Neichsrat vertagt. Am Montag abends hat die Regierung durch ein kaiserliches Reskript den Neichsrat vertagt und damit sind die Wege für das in Oesterreich so beliebte Notverordnungsrecht geebnet. Wer sich in dieser Zeit der allgemeinen politischen Gleichgültigkeit und Verlotterung noch einiges konstitutionelle Gewissen bewahrt hat, der könnte angesichts der Tatsache, daß just in den Tagen des Märzen die österreichische Verfassung in Trümmer geschlagen wird, schamrot werden, wenn er sich vor Augen hält, daß vor kaum länger als einem halben Jahrhundert die Bürger dieses Staates für die Konstitution und die demokratische Ausgestaltung unseres Staatswesens ihr Blut auf den Barrikaden verspritzt haben. Heute freilich gehörnt solche verstaubte Erinnerungen zu den antiquierten Idealen der Vergangenheit, denn das Bürgertum hat es längst verlernt, das kostbare Nechtsgut der Völker, das in einer konstitutionellen Staatsverfassung liegt, zu schätzen, und nur der nationale Laß, der alle besseren Instinkte ertötet und alle Volksnotwendigkeiten zur Seite schiebt, steht vorderhand im höchsten Kurswert. Und so darf auch die Zerschlagung der österreichischen Verfassung und die Aufrichtung der autokratischen Bürokratenherrschaft als ein „Erfolg" jener nationalen Politik gebucht werden, der es vor allem darum zu tun ist, ängstlich daraus zu achten, daß nicht etwa eine andere Nation als die eigene zuviel au Rechten und Freiheiten zugemessen erhält. Es ist diesmal der große „Erfolg" der tschechischen Obstruktion, daß das Parlament mitten in einer Fülle von Arbeit gestört und von großen Aufgaben abgehalten wird. Weil der böhmische Landtag seit vielen Jahren versagt und sich das deutsche und tschechische Bürgertum in der Frage der böhmischen Landesverfassung nicht zu einigen vermag, muß auch der Reichsrat lahmgelegt und die Reichsverfassung in Trümmer geschlagen werden. Und was jedes Urteil über den traurigen Erfolg des tschechischen Obstruktionswahnwitzes nur noch trauriger und pessimistischer stimmen muß, das ist die Tatsache, daß gerade vom deutschen Bürgertum und seiner Presse die Zerschlagung des Parlaments als ein eigentlicher Sieg der Deutschen über die Tschechen empfunden und gefeiert wird. Es klingt wie eine Tollhäuslerphantasie, wenn man diese Tatsache verzeichnet und sich daran erinnert, daß mitten in einer wirtschaftlichen Krise, wo die Arbeitslosigkeit immer größere Dimensionen entnimmt, das Parlament in seiner Arbeit gehindert und daß es just in dem Augenblick nach Hause geschickt Wird, wo die Regierung b i e Rekrutenanzahl um 31.0 00 Mann zu vermehren gedenkt und wo weiters die bosnische Eisenbahnvorlage uns eine Ausgabe von 396 Millionen auferlegt. Die Regierung wird also diese von ihr als unbedingt notwendig erachteten Ausgaben im Wege einer Anleihe decken. Womit sich unsere Abhängigkeit von dem Bankkapital nur noch vergrößert und die Last der Zinsen, die die Völker zu zahlen haben, ins Unermeßliche gesteigert wird. Freilich läßt sich nicht behaupten, daß die Regierung des Grafen Stürgkh an diesem Verjagen des Parlamentarismus nicht mitschuldig wäre. Schon die Tatsache, das Graf Stürgkh alles unversucht ließ, um eine Einigung der streitenden Parteien zu erzielen und das Parlament aus seiner Klemme herauszuführen, wie auch der Umstand, daß der nat io naiver-händlerische Präsident Dr. Sylvester nicht einmal die ihm durch die parlamentarische Geschäftsordnung zur Verfügung stehenden Mittel anwandte, um die Obstruktion zu brechen, beweisen am deutlichsten, daß es sich der Regierung geradezu um einen von langer Hand vorbereiteten Streich gegen das Parlament gehandelt hat Für den Grafen Stürgkh ist es eben be- quemer, ohne Parlament mit dem § 14 zu regieren. Er will seine Ruhe haben und schickt einfach ohne jeden Versuch, eine Versöhnung der streitenden Parteien herbeizuführen, die Volksvertretung nach Hause. Damit ist natürlich vielleicht auf eine Reihe von Monaten hinaus jede Aussicht geschwunden, daß auch nur die dringendsten Volksnotwendigkeiten auf gesetzgeberischem Wege erledigt werden können und für die Arbeiter, die unter dieser allgemeinen Unfruchtbarkeit am schwersten leiden, eröffnen sich wahrhaft trostlose Perspektiven. Wäre bei dem österreichischen Bürgertum nicht jeder Sinn für eine konstitutionelle Staatsverfassung erstorben, dann müßte sich jetzt freilich ein Sturm erheben, der die Regierung und jene Uebeltäter, die mit frevlem lieberrnut die Rechte des Volkes des nationalen Haders wegen zerstampft und zertreten haben, hinwegfegen würde. Aber dem Bürgertum ist längst jeder politische Sinn und jedes Verständnis für die Rechte der Völker abhanden gekommen, und so kann cs geschehen, daß feine eigenen Vertreter, denen der bis zur Siedehitze gesteigerte nationale Streit Lebenselement ist, einfach selbst dem Absolutismus die Wege ebnen. Der Parlamentarismus^ ist eingesargt und der Absolutismus pflanzt als Triumphator seine Fahnen auf. Das ist vorderhand das Fazit unserer bürgerlichen Politik und unserer Regierungsweisheit, für das die Völker Oesterreichs die kostspielige Zeche zu bezahlen haben! Gewerkschaftrsührer in der Ber-bannung. Die Geschichte wiederholt sich, aber in recht seltsamer Weise. In der Sturm- und Drangperiode des eng-lischen Kapitalismus, als er das Landvolk gewaltsam von der Scholle trieb und seiner Habe beraubte, um es in den Dienst der eisernen Ungeheuer, der Maschinen, zu zwingen, da entledigte man sich der rebellischen Geister, indem man sie imch den fernen, unbewohnten und unwirtlichen Kolonien deportierte, wo sie und ihre Nachkommen in zäher, intelligenter Arbeit demokratische Gemeinwesen aufbauten, die dem alten Europa heute als Muster gelten können: wir denken an Australien und Neuseeland. Nun hat eine andere Art von Kolonie den Prozeß umgekehrt. Neun proletarische Rebellen, die den südafrikanischen Mächtigen lästig wurden, sind als Deportierte auf englischem Boden gelandet. England als L a n d d e r V e r b a n n u n gl Die Ankunft der Neun ist wie ein Symbol: die Heimkehr der vor 70 und 100 Jahren verbannten Vorkämpfer des englischen Proletariats. Welch ein Kontrast! Eine große und mächtige Arbeiterklasse, die immer kühner und erfolgreicher das alte Mutterland als ihr Erbteil fordert, erwartet die Verbannten und begrüßt sie jubelnd als Triumphatoren. Was die goldgierigen Kapitalisten und Krautjunker Südafrikas mit, plumper Hand angerichtet haben, es wird ein denkwürdiger Tag in der Geschichte des proletarischen Klassenkampfes bleiben, ein Zement, der alle Elemente der englischen > Arbeiterbewegung und die Arbeiter des ganzen britischen Weltreichs zusammenschtueißt, eine Vorbedeutung des kommenden Sieges. Dramatische Zwischenfälle begleiteten die Ankunft 8er Umgeni. Das fünfgliedrige Empfangskomitee der vereinigten englischen Arbeiterorganisationen wartete mit einem ganzen Heere von Pressevertretern am Tage der Ankunft in Tilbury. an der Themse-mündung, wo das Schiff einfahren sollte. Als die Stunden verstrichen, . wurden allerlei Gerüchte laut: daß das Schiff in einem ändern Hafen gelandet sei, ja sogar daß sein Aufenthaltsort unbekannt sei und daß die Admiralität einen Kreuzer ausgefchickt habe, um es zu finden. Um 7 Uhr morgens endlich wurde das Schiff gesichtet, und das eiligst herbeigerufene Empfangskomitee fuhr ihm in einem Motorboot entgegen. Die Deputation begab sich in eine von der Umgeni vom Stapel gelassene Barkasse, und von dort brachten die englischen Arbeiterführer den Deportierten ihren Willkommgruß dar. Alle neun sahen, von der Sonne des südafrikanischen Sommers gebräunt, gesund und frisch aus, an nichts weniger erinnernd als an aus ihrer Heimat vertriebene Verbrecher. Der Sekretär der Arbeiterpartei, Henderson, der Redner des Empfangskomitees, hatte nicht wenig Mühe, sich in dem Wind und dem Lärm der das Schiff umringenden Motorboote Gehör zu verschaffen. Nachdem B a i n, der Sekretär des Gewerkschaftsverbandes des Transvaal, im Namen der Deportierten der englischen Arbeiterbewegung seinen herzlichen Dank für den begeisterten Empfang aussprach, kam die Ueberraschiing. Bain erklärte, daß er und seine Kollegen beschlossen hätten, die Umgeni nicht zu verlassen, bis sie nach Südafrika, von wo sie gewaltsam entführt worden seien, zurückkämen. Die englischen Arbeiterführer, die bereits eilte ganze Reihe von großen Demonstrationen vorbereitet hatten, waren nicht in geringer Verlegenheit. Ihre Bitte, auf das Schiff zu kommen, um mit den Südafrikanern über die Lage zu konferieren, wurde vom Kapitän abgelehnt. Derselbe verweigerte auch jede Auskunft darüber, wo die Deportierten gelandet werden sollten; er habe geheime Befehle bekommen. Nachdem sich eine begeisterte Szene abspielte, bei der das Kampflied des britischen Proletariats, „Die rote Fahne" gesungen wurde, beschlossen die englischen Arbeitervertreter, nach Tilbury zurückzukehren, um sich mit den Eigentümern der Umgeni in Verbindung zu setzen. Bald kehrten Henderson und Bowernian, der Sekretär des parlamentarischen Komitees des Gewerkschaftskongresses, mit der telephonisch erhaltenen Erlaubnis, an Bord der Umgeni zu kommen, zurück. Nach einer kurzen Konferenz mit den englischen Arbeitervertretern beschlossen die Deportierten unter schriftlichem Protest an den Kapitän, dessen Empfang dieser schriftlich bestätigte, zu landen. Das geschah in Gravesend, von wo die Deportierten unter Obhut der englischen Arbeitervertreter nach London fuhren. Diese Ereignisse hatten fast den ganzen Tag in Anspruch genommen, und es war 5 Uhr, als man in London ankam. Noch von der Umgeni hatte Bain ein M a n i f e st der neun Deportierten an das englische Volk in das Boot der englischen Arbeiterführer geworfen, das sofort darauf der Presse übergeben wurde. Darin werden die Ereignisse, die sich bis zur Verhaftung der Deportierten in Südafrika abgespielt haben und die ihnen später bekannt wurden, anseinandergesetzt Das meiste davon bestätigt nur die Darstellung, die die in Südafrika gebliebenen Arbeiterführer an die internationale Arbeiterbewegung geschickt haben. Die Deportation wird folgendermaßen geschildert: Am 26. Jänner, nachdem sie elfTage im Gefängnis von Johannesburg gewesen waren, wurden sie um Mitternacht aus dem Schlafe gerüttelt und ihnen befohlen, sich zur Reise bereit zu machen. Man log ihnen vor, daß sie nach Pretoria gebracht werden sollten. In Wirklichkeit wurden sie unter einem großen Aufwand bewaffneter Macht nach einem ändern Bahnhof und in einen dicht verhängten Spezialzug gebracht, in jedem Abteil zwei Gefangene von je drei bewaffneten Soldaten bewacht. Sie merkten bald, daß die Fahrt nicht nach Pretoria. sondern nach der Küste von Natal ging. In Durban angelangt, wurden sie ungeachtet ihrer Proteste mit der Spitze des Bajonetts in ein bereitliegendes Schiff gezwungen. Verbindung mit einem Rechtsbeistand wurde ihnen verweigert. Im Schiff wurden sie in Kabinen gesperrt und als Gefangene behandelt, bis die Dreimeilengrenze erreicht war. Darauf stellte sich ihnen Major Trew als Regierungsvertreter vor, der ihnen erklärte, daß sie auf Befehl der Regierung nach England deportiert werden sollten, und sie warnte, daß sie bei etwaiger Wiederkehr nach Südafrika verhaftet werden würden. Sie würden bei der Landung in England jeder drei Pfund Sterling vom Kapitän erhalten, und ihre Familien würden kostenfrei nach England gehen dürfen. Auf Grund welchen Gesetzes die Deportation erfolgte, konnte Trew nicht sagen, er vollstreckte bloß die Befehle der Regierung. Die Gefangenen legten darauf einzeln Protest gegen die ungesetzliche Handlung ein, die der Major der Regierung zu berichten versprach. Den Arbeitern wurden dann einige Minuten gestattet,, an ihre Familien zu schreiben, ehe das Schiff in hohe See ging und die Regierungsvertreter zurückkehrten. Von den neun Deportierten haben sieben Familien kn Südafrika; alle haben 12 bis 25 Jahre im Lande gelebt, wo alle ihre Interessen konzentriert sind. Trotzdem werden sie „n i ch t als britische Bürger, sondern Der »Eisenbahner" erscheint in einer AnNaae von 50.000 Exemplaren. schlimmer als Ausgestoßene behandelt*. Das Manifest schließt: Wir fordern das Recht, daß jeder britische Bürger und Arbeiter in Südafrika, der irgendeines Vergehens gegen die Gesetze des Landes beschuldigt ist, vor ein gesetzlich anerkanntes Gericht jenes Landes gebracht und von diesem entweder für schuldig oder nichtschuldig erklärt werde. Weil uns das Recht vorenthalten worden ist, uns an die anerkannten Gerichtshöfe des Landes zu wenden, deshalb appellieren wir an das V o l k v o n Großbritannien und an die Arbeiter d e r W e l L, uns beizustehen in dem Versuch, die gegenwärtige Negierung daran zu hindern, die Macht der Gerichte zu usurpieren und an ihrer offenbaren Absicht, aus Südafrika eine Burenkolonie an Stelle einer britischen Niederlassung zu machen, die unter einer aufgeklärten und gerechten Regierung noch die Heimat vieler Taufende britischer Männer und Frauen werden wird. In dieser Hoffnung übergeben wir diese Erklärung der Presse und in dieser Hoffnung erwarten wir zuversichtlich den Ausgang des Konflikts Mischen der unwissenden Reaktion der Regierung der Union und dem Gerechtigkeitssinn des britischen Volkes. Einer der Deportierten, der Sekretär des südafrikanischen Eisenbahnerverbandes, Poutsm a, ein Holländer von Geburt, der schon vor vielen Jahreu eine bedeutende Rolle in der holländischen Arbeiterbewegung gespielt hatte, schildert im „Daily Citizen" sehr ausführlich die Ereignisse seit dem JohanncSbnrger Blutbad im letzten Juli und insbesondere den Kampf der Eisenbahner, an dem er selbst sehr hervorragend beteiligt war. Punkt für Punkt beweist er, wie die Eisenbahner von der Regierung hintergangen worden sind, wo sic die ihnen feierlich gegebenen Versprechungen gebrochen hat und wie sie statt der versprochenen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen der Eisenbahner systematische M a f s c n ni a ß r e g e l u n g e n aller Eisenbahner borgenommen hat, die an den gewerkschaftlichen Kämpfen beteiligt waren, bis den Eisenbahnern nichts übrig blieb, als den Streik zu erklären. Die Ankunft der Deportierten hat in England bereits ungeheure Sensation verursacht und alle damit zusammenhängenden Ereignisse halten die Oessentlichkeit in Atem. Die Deportierten halten häufigen Kriegsrat mit den englischen Arbeitervertretern, und welche Schritte auch gegen die Gewalttat der südafrikanischen Regierung unternommen werden mögen, so wird alles im engen Einvernehmen zwischen den südafrikanischen und den englischen Führern geschehen. Der große Eindruck, den die Ankunft schon jetzt gemacht hat. und die geplanten großen Arbeiterdemonstratiouen versetzen die bürgerliche Proste in wachsende Nervosität. Sonntag nachmittags fand im Hydepark zu L o n-d o n eine g e w a l t i g e D e m o n st r a t i o n gegen d s e G ew a l t t a t e n der südafrikanische n R o-gierung statt. Es war die größte Demonstration, die die gegenwärtige Generation der Londoner Bevölkerung gesehen hat. Das Ende des Demonstrativnszugs, der sich j vom Embankmen nach dem Hydepark bewegte, war noch j nicht angenommen, als die Versammlungen im Park j schon längst vorbei waren. An der Spitze des Zuges ritt ! ein Häuflein Hufschmiede. Die Banner der Gewerk- j schäften zählten nach Hunderten, und 30 Musikkapellen j marschierten im Zuge. Recht schmuck nahm sich ein Fähn- j lein Reiter ans. Es waren Automobilsührer, die den j Ourenkrieg mitgemacht haben und nun in der Uniform | ihrer Regimenter demonstrierten. Im Park selbst war es ! unmöglich, an eine der neun Rednertribünen in Hörweite heranzukommen. Die Zahl der Teilnehmer zu schätzen ist schwer. Ein Polizeiossizier erklärte, daß im Zug 70.000 bis 80.000 Personen marschierten und im Park sicherlich mehrere hunderttausend De in o n st r a n t e n anwesend seien. Die von den Versammelten einstimmig angenommene Resolution verurteilt das Vorgehen der südafrikanischen Regierung und heißt die Deportierten in England willkommen. Sic verlangte deren Zurückschickung und fordert die englische Regierung auf, der südafrikanischen Jndemnitätsbill ihre Zustimmung zu verweigern. Da sie diese Vorgänge als Attentat auf die Freiheit der Arbeiterklasse und, auf die bürgerlichen und verfassungsmäßigen Freiheiten betrachtet, verpflichtet sich diese Versammlung, den deportierten Führern und der Arbeiterbewegung in Südafrika mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln beizustehen, damit die Verbannten frei zurückkehren können, um weiterhin für die organisierte Arbeiterbewegung zu wirken, und damit eine ähnliche Tyrannei in Zukunft unmöglich gemacht werde." Aus bet Sudelküche des Ff 44 Der Rachefcldzug deL Herrn Ferdinand Ertl. Seit beut verhängnisvollen Tag, wo cs dem Herrn Ferdinand E r t l einfiel, seine, wie er behauptete, durch uns verletzte Ehre sich im Gerichtssaal reparieren zu lassen, ist cs mit diesem Herrn schon rein nicht mehr zum Nutzhalten. Daß der Nusgang des Prozesses, den der Mann gegen uns geführt hat, ihn nicht. sonderlich befriedigte, ist ja schließlich zu begreifen. Und wenn Herr Ertl den Prozeß, den ja nicht w i r, sondern c v gegen uns angestrengt hatte, selbst einen „b u m m cn Proze ß" nennt, so ist das eine Sache, die sicherlich seiner besseren Erkenntnis entspringt. Allein, daß der Prozeß „b u m m" ausgefallen ist, dafür können doch w i r wirklich nicht verantwortlich gemacht werden. Herr Ertl hätte sich eben die Sache früher überlegen sollen, che er solche „dumme Prozesse" anstrengt, bereit Ergebnis einen Zustand mimosenhafter Gereiztheit bei ihm hervor-gerusest hat. daß der Herr auch seiner Mitwelt schon wirklich auf die Nerven gehen kann. In diesem beklagenswerten Zustand des moralischen Katzenjammers raunzt er also abermals in der Folge 2 des „Deutschen Eisenbahner" vom 10. dieses Monats und der ganze Niederschlag einer jammervollen Seelenpein offenbart sich in einem „Offenen Brief", den er an den Reichsratsabgeordneten Genossen % o m s ch i k in der erwähnten Nummer seines Blattes veröffentlicht. Voll greinender, eines deutschen Mannes durchaus nicht geziemender Wehmut klagt er bitterlich darüber, daß wir es für gut befunden hätten, seiner Ehre „in einer Weise nahezutreten, für die unsere Rechtspflege keine ausreichende Sühne vorgesehen hat". Und trotzdem das „Gericht unzweideutig gesprochen hat", versuchen wir es immer wieder, ihn „noch weiter herabzusetzen". Herr Ertl muß aber schon verzeihen, wenn wir seine ehrenwerte Person für nicht sakrosankt halten, denn schließlich müssen sich selbst Minister und Könige eine Kritik gefallen lassen. Und wenn, wie Herr Ertl meint, sein „bei der Beru-sungsverliandlung vorgelegtes Beweismaterial zu wenig Würdigung gefunden hat", so wird es wohl schon“darnach gewesen sein. Nachdem aber der Herr mit der mimosenhaften Ehrenhaftigkeit ganz genau weiß, waS sich ziemt und was eines deutschen untade-lichen Ehrenmannes würdig ist, so legt es diesmal dafür, daß das Gericht sein „Beweismaterial nicht gewürdigt hat", und dafür, daß ihm der „Eisenbahner" fortwährend noch weiterhin altgreift, gegen den Ge- nossen T o m s ch i k los, indem er gegen diesen den Vorwurf erhebt, er habe in dem Prozeß gegen unseren Redakteur als Zeuge unwahr ausgesagt. Und mit Emphase erklärt der Herr am Schlüsse" seines hinterhältigen Anwurfes: „Herr Abgeordneter können sich nicht über die Schwere meines Vorwufes hinwegsetzen. Ich erwarte daher bestimmt, daß Sie gegen mich d i e K l a g e einbringe n." Ei, da schau einer her! Herr Ertl möchte also, daß wir ihm eine Gefälligkeit erweisen. Weil ihm nämlich die Rolle als Ankläger, wie sein gegen uns geführter Prozeß bewiesen hat, sehr schlecht bekommen hat, möchte er es jetzt einmal zur Abwechslung m i t der Rolle des A n ge k l a g ten ver suchen. Und dazu sollen wir ihm behilflich sein. Aber Herr Ertl wird uns hoffentlich nicht noch mehr böse sein, wenn wir nicht so dumm sind, als er uns gern haben möchte. Zur Aufklärung sei daher dem Herrn gesagt, daß. falls er e r n st l i ch will, daß der Abgeordnete Tomschik seinen Ratschlag befolgt, er seine Anschuldigung schon in einer etwas geänderten Form versuchen muß. ES ist nämlich sehr leicht, jemand vor-zuwerfen, er habe eine unwahre Aussage gemacht, was unter dem Gesichtspunkt der juristischen Prüfung noch lange nicht den Vorwurf einer kriminellen Handlung beinhaltet. Denn es kann nämlich eine Aussage o b-j e k t i v unwahr sein, die aber im guten Glauben vorgebracht, also subjektiv für wahr gehalten wurde. Daß also das. was Herr Ertl dem Abgeordneten Tomichik zum Vorwurf macht, allerdings in der Absicht, ihn in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, juristisch nicht faßbar oder doch in dieser Richtung stark in Zweifel gezogen werden müsse, das wird dem Herrn, falls er es nicht selbst wissen sollte, sein Bundesanwalt wohl aufklären können. Und so können wir schon aus diesem Grunde den Herrn den Gefallen nicht erweisen, ihn, wie er verlangt, zu der in diesem Fall leichten Rolle eines Angeklagten zu verhelfen. Er müßte also, wenn ihn schon durchaus danach gelüstet, geklagt zu werden, seine Anschuldigungen in einer modifizierte n. j u r i st i sch f a ß-barer Form Vorbringen. V t e l l e i ch t erweist ihm dann der Abgeordnete Tomschik die Ehre, einmal die Rolle als Angeklagter versuchen zu dürfen, was wir allerdings keineswegs genau verbürgen können, denn es dürfte schließlich kaum eines ernsten Mannes Sache sein, sich mit einem Menschen herum-znschlagen, dem, wie das Wiener Landesgericht sagt, „die Fähigkeit mangelt, eine Sa ch l ä g c richtig beurteilen zu könne n". In derselben Nummer des „Deutschen Eise'ch bahner" wird den Neichsbundmitgliedern, denen durch zehn Wochen ihre „geistige Kost" entzogen war, noch ein zweiter, allerdings etwas gar zu eiugetrocknc-ter Bissen vorgesetzt. Wir können cs uns vorstellen, wie schwer es den guten Reichsbundmachern geworden ist. daß sie nicht schon früher die aus dem Lager der Scharfmacher gespeiste Mistpfütze, das unter dem Namen „M o n t a g j o u r n a l" in Wien bekannt ist. ausschöpfen konnten. Der Herr, der dieses ausgepichte Scharfmacherblatt redigiert, ist nämlich kürzlich erst durch die Enthüllungen, die im ungarischen Parlament über die Bestechungen, die durch eine Budapester Spielbankgescll schüft an Wiener Blättern verübt worden sind, in eine besondere Beleuchtung ge- Feuillewn. Arbettermarsch. Takt! Aus Takt habt acht! Tor ist mehr als halbe Macht, Formt aus vielen Bielen einen. Hebt den Mut der bansen Kleinen, Läßt das Schwerste leicht erscheinen, Seist die Ziele mich die reinen, Näher, ichitrici’ ohne Schatte«, Als wir auf dem Kern fit hotten. Takt! Takt! Auf Takt habt acht! Der ist mehr als halbe Macht, Nohn im Takt wir einige hundert, Ist da keiner, der sich wundert; Nah« im Takt wir einige tausend, Wird sein Ohr schon mancher recken; Nah» im Takt wir hunderttausend Ja, dies Dröhnen wird sic wecken! Takt! Takt! Auf Takt habt acht! Ter ist mehr als halbe Macht, Wenn in solchem Takt wir schreiten iycft von NorgeS Userweilen BIS zum höchsten Katarakte Kommen olle wir im Takle Schwinde» Herren, schwinden Knechte, Helfen jedem wir zum Rechte! Björnsv». Zweierlei Fleiß. Eine pädagogische Betrachtung. Was st leis’, ist, lieber Leser, das glaubst du wohl zu wissen! Das — meinst du — müßten die am besten wissen, die unter Anspannung aller physischen und psychischen, aller körperlichen und geistigen Kräfte, ringen, um das bitzchen Notdurft, da» wir dann „Leben,, nennen sollen. Doch davon will ich dir nicht reden. Nicht in die Fabrik mit den donnernden Maschinen will ich dich führen, wo jeder Nerv und jede Sehne sich spannt und alles sich eint zum Schänheitsbild rastlosen Menschenfleihes. Nein, eine Fabrik will ich dir zeigen, m der der Fleiß gemacht wird. DaS gikt'S nicht, meinst du. Ich sage dir, es gibt manche Dinge zwischen Himmel und Erde, die so klug sind, daß du sic dir nicht träumen läßt, ober auch andere, die so dumm sind, daß ein Boiokude über sic lachen müßte. Fleiß! In meinem pädagogischen Lehrbuch — das ist solch Ding, woraus man lernen kann, Kinder zu „Menschen" zu prügeln — steht: .Der Fleiß ist die freiwillige Tätigkeit des Menschen, die ihn alle feine Gaben und Kräfte in den Dienst des zu erreichenden Zieles stellen läßt." —- Hübsch, nicht? Zwar schüttelst du letfe den Kopf und meinst, Fleiß sei doch eher eine Eigenschaft als une Tätigkeit. Ja. siehst du. das muß der Professor besser wissen. Und wir wollen heute nicht mit ihm rechten. Aber in die Fleißfabrik, Schule nennt man'S sonst, sollst du mal mitkommen. Da treffen wir schon den Rektor auf der Treppe. Zieh nur tief den Hut und mach den Buckel krumm. Das ist ein sehr gestrenger Herr. Und Sozialdemokraten mag er nicht leiden. Er ist Borsitzender in einer WehrvereinSgruppe. Na. aber wir haben ja auch kein Schild um: Achtung! Sozialdemokrat! lind wenn wir recht krumme Buckel machen, merkt er’# am Ende nicht. Ich will ihn nun mal fragen. Ich weiß schon, wie man mit solchen Herren umgehen muß, hob' sie ja lange genug als „Vorgesetzte" gehabt. .Hochverehrter Herr Direktor.' Er sieht mich ärgerlich an. „Verzeihen Euer Gnaden untertänigst, wenn wir es wagen, Sic mit unserer Gegenwart zu belästigen. Sic in der Arbeit zu stören. Ihnen einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit zu rauben." Er blitzt erhaben über die Brillengläser. „Wir bedauern in unserer Unwissenheit nicht einmal sagen zu könnest, was Fleiß ist und hielten Euer Gnaden für die zur Auskunft einzig kompetente Stelle. Würden Euer Gnaden geruhen, aus dem Schatze Ihres Wissens uns mit ein paar Worten aufzuklären?" Er räuspert sich und beginnt: „Fleiß ist etwas (1), waL keinem Menschen angeboren ist, und was doch ein» der höchsten Erdengüter ist." — Meine Augen fallen auf einen Schulspruch an der Wand: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, eS war sehr gut" Er folgt meinem Blick kraust die Stirn und fährt mit erhobener Stimme fort: „Fleiß ist etwas, was einem erst in der Schule anerzogen werden muß. Mancher lernt leicht fleißig sein. Manchem verhilft nur der Knüppel zu der freiwilligen Tätigkeit. Mancher aber", und dabei blickt er mich scharf an, „lernt es nie. Fleiß ist gar nicht etwa zu verwechseln mit der Freude an der Arbeit. Beileibe nicht! Freude an der Arbeit — das kann jeder haben, das ist kein Verdienst, ist sogar eine menschliche Schwäche. Deshalb fällt der Schule die Aufgabe zu. zunächst einmal den unerzogcr.cn Kinde die Freude an der Arbeit zu verleiden und auszutreiben. — Dann erst kann man von Fleiß reden. — Fleiß ist die Ucbermmdung dos Widerwillens fceS durch die Schule künstlich erzeugten Widerwillens gegen die langweiligen und stumpfsinnigen Arbeiten, die vor allen Dingen möglichst zwecklos sein müssen. Je langweiliger und stumpfsinniger die Arbeit, desto höher ist der „Grab“ des Fleißes zu bemessen. Wer seine Arbeit mit Lust und Siebe tut, ist doch nicht etwa fleißig. — Das ist keine Kunst!" Nicht wahr, das klang ungeheuerlich. Und jeder Rektor und Lehrer wird sich schön hüten, so etwas zu sagen. Aber er handelt noch diesen Grundsätzen — nicht um ein Haar anders. Und schließlich spricht doch die Tat. Und wie ich so sinne, da fällt mein Blick wieder in das „pädagogische Lehr’buch: „das gesamte Tun und Treiben in der Schule muß in dem Kinde den Eindruck erwecken, daß hier fleißig gearbeitet und Trägheit , nicht geduldet wird.' Na also, ich höre schon den Knüppel sausen, aus daß er zu „freiwilliger" Tätigkeit erziehe. „Trägheit wird hier nicht geduldet', das wäre noch eine Devise, die an der Stirn jedes SchuthciuseS in goldenen Buchstaben prangen müßte. , Jammervoller Lehrer, der den Knüppel braucht, um eines Kindes schmiegsamen Willen zur Arbeit zu lenken. Vor meinem Auge erstehen die Schulen, die ich sah. da man die Worte Trägheit und Fleiß nur dem Namen nach kennt. „Verrückte Reformer" sagte überlegen lächelnd neulich ein Direktor. Er tat mir in der Seele leid, der arme Manu, der eines Kinde# Seele für einen Holzklotz hält, den er mit feinen klobigen Händen behauen muß. Habt Mitleid mit jenen Unter» offizicrSpäbagogen, die heute unsere Schulen regieren! Und seid doch hart und herzlos, sie sind es, -die die Seelen eurer Kinder vernichten. Und ich sehe wieder die Schulen jener „ber» Sorget dafür, bafo der »Eisendahyer« auch vom reifenden Publikum gelesen werdet ruckt worden. Es ist nämlich festgestellt worden, daß der ehrenwerte Herr Sigi Bergma:: n, der Herausgeber des erwähnten Montagblättchens ist, der eure ganz erkleckliche Summe von den Bestechungs-Feldern der ungarischen Hasardeure erhalten hat. Dieser Herr Sigi B e r g in a u n, der °Jfo _ wohl die besondere Eignung zu einem Kor-ruptionsbekämpfer besitzt, ist also der Entdecker des ''schaudervollen Verbrechens", daß zur Erbauung unserer Parteidruckerei „Vorwärts" Gelder ausgenommen werden mussten. Das tut zwar heutzutage jedermann, der irgendein größeres Unternehmen ersuchtet, und das hat eben die Druckerei der „Arbeiterzeitung" auch getan. Der hirnverbrannte Blödsinn, der also dahinter steckt, wenn man diese Tatsache der sozialdemokratischen Partei als einen Korruptions-sall angekreidet, haben wir bereits in der Nummer 4 unseres Blattes vom 1. Februar d. I. aufgezeigt. Aber das hindert den „Deutschen Eisenbahner" nicht, den verleumderischen Blödsinn noch einmal aufzu-tzreifen und mit grunzendem Behagen wiederzukäuen. Wir können uns das Vergnügen lebhaft denken, das es der ehrenwerten Gesellschaft in der Matrosengasse gemacht hat, als sie die „schauervolle Nachricht" wiedergeben konnte, daß unter den Darlehensgebern an die sozialdemokratische Parteidruckerei „Vorwärts" auch der Abgeordnete Tomschik mit einer Summe von 50.000 Kr. fungiert. Triumphierend stellt also das Reichsbundblättchen fest: „Also Herr Tomschik hat für den Palast der „Arbeiter-Zeitung" 50.000 Kr. hergeborgt. Ist das sein Geld, ist er wirklich nicht arm. Ist es nicht sein Geld, kann es wohl nur der sozialdemokratischen Eisenbahnerorganisation gehören. Warum es aber dann gerade auf den Namen Tomschik eingetragen ist, ist unbegreiflich." Wir können also wirklich nichts dafür, wenn dem Trottel vom Reichsbund wieder einmal etwas „unbegreiflich" ist. Aber wir wollen es versuchen, seinem darniederliegenden Begriffsvermögen ein wenig auf die Stelzen zu helfen, wenn wir erklären, daß es allerdings schon stimmen kann, _baß es sich „um Gelder der sozialdemokratischen _ Eisenbahnerorganisation handelt". Daß diese Tatsache übrigens den guten Reichsbundleuten bei ihren finanziellen 'und moralischen Schwulitäten sehr auf die Nerven geht, begreifen wir ebenfalls, denn es wäre ihnen wohl freilich lieber gewesen, wenn die sozialdemokratische Eisenbahnerorganisation ihr Geld, das sie wie jedermann, der irgendein Geld zu placieren hat, gewinnbringend anlegt, etwa der „Ostdeutschen Rundschau" g'ögeöen hätte oder es vielleicht gar zu dem verkrachten reichsbündlerischen Hausbauunternehmen in Stra ß-ho'f zur Verfügung gestellt hätte. Oder hätten wir davon etwa bei der Frau Müller in Neunkirchen die Wahlschulden für Herrn Ertl zahlen sollen? Aber die guten Leutchen müssen uns schon verzeihen, wenn wir ein so entgegenkommendes Verhalten i h n e n gegenüber nicht an den Tag legen konnten, um so weniger, als uns die Placierung von Geldern: bei einer deutschnationalen Unternehmung nicht gerade sehr sicher erscheinen würde, und zwar nicht allein mit Rücksicht auf die vielen verkrachten Unternehmungen, die sie aufzuweisen haben, als auch mit Rücksicht auf dii verschiedentlichen dunklen Ehrenmänner, die bei Nacht und Nebel zu verschwinden pflegten. Ganz abgesehen davon, daß wir den Herren wahrlich keine Rechenschaft darüber schuldig sind, w o und wie die rückten Reformer", die da im Kinde den Menschen achten. Da man niemand zur Arbeit zwingt, und da doch jeder, jeder seine Arbeit tut mit Freude aus freiem Willen, die er gezwungen mit Widerwillen oder gar nicht getan hätte. Ich sehe jene Kindesantlitzc, von denen die Freude des Forschens. des Er-kcnncns, des freien Schaffens leuchtet. Und ein Schauder faßt mich vor den Flcitzfabrikcn, da man Stumpfsinn züchtet. Und woher der Geist jener wunderbaren Schulen? Zwei Wahrheiten nur, die man dort lehrt, und die alt sind wie die Welt, die vor Hunderten von Jahren die Pädagogen schon wußten. Zwei Wahrheiten, die man nicht nur lehrt, nach denen man hpitdeU. „Nichts wollen wir hier treiben, was nicht im engsten Zusammenhang mit dem Leben steht, nur was das Leben täglich von uns fordert." Wir haben nichts zu tun mit Formel- und Regelkram, mit trockenem Stoff von Fluß- und Ländernamen und Einwohnerzahlen, mit Hunderten von Bibelsprüchen. Wir sehen offenen Auges in die Natur, in die Werkstätten, auf die Straße, wir erkennen die Schönheit der Natur, die Wunder der Technik, die Macht und Ohnmacht des Menschen. Wir erkennen die Heimat, lernen sie achten und gewinnen sie lieb. Wir prüfen und wägen, loben und tadeln, heißen gut und verurteilen, wir erfinden und entdecken. Nicht trockenes Wissen wollen wir. Wir denken! Und zum anderen: „Fleiß ist Freude an der Arbeit, lebendiges Interesse, und das hat ein jeder." Jeder! Ich bin so ketzerisch zu sagen, daß es angeborene Trägheit nicht gibt, daß jedes Kind lebendiges Interesse hat, das niemand zu wecken braucht, das man nur nicht totschlagcn darf. Nicht wahr, das ist gedankenlos, wenn man sagt: „Fleiß ist die freiwillige Tätigkeit des Menschen", und man will ihn mit Strafen zu der „freiwilligen Tätigkeit" zwingen. — Ehe eS sich die Schule nicht abgewöhnt hat, bei Fleiß an heulend büffelnde Jungen zu denken, hinter denen der Vater mit dem Knüppel steht, eher wird es nicht vorwärts gehen. Wir müssen lernen, wieder lernen, beim Fleiß ein Bild des Sonnenscheines zu sehen, herauf den Zügen eines forschenden Kindes ruht, das eine neue Wahrheit fand, das eine Arbeit vollbrachte. Fleiß ist Freude an der Arbeit, mit jenem feincmpfundenen, sämigen Wort: Schaffensfreude. Gelder der sozialdemokratischen Eisenbahnerorganisation angelegt werden, können wir ihnen schon sagen, ! daß die Placierung derselben bei einem industriellen! Unternehmen, das wohl zu einem der besten und» . größten in Wien gehört, nicht nur absolute Sicherheit verbürgt, sondern daß es jedenfalls auch den Parteigrundsätzen entspricht, wenn eine sozialdemokratische Organisation ihre Gelder eben wieder nur einem sozialdemokratischer: Unternehmen als verzinsliches Darlehen überläßt. Und auch darüber, daß als Darlehensgeber der Name des Abgeordneten Tomschik genannt ist, wird sich kein Vernünftiger den Kopf zerbrechen, da es sich eben um jene Person handelt, die als der Leiter der sozialdemokratischen Eisenbahnerorganisation gilt. Wir möchten erst einmal sehen, wenn der „Reichsbund" Gelder zum Herleihen b e-säße, wovon er vorläufig allerdings durch die „O p f e r w i l I i g k e i t" gewisser „u n e i g e n-n ü tz i g e r" Herren verschont ist — ob er diese nicht ebenso den anderen deutschnationalen Organisationen zur Verfügung stellen würde, woran ja auch kein vernünftig denkender Mensch etwas auszusetzen haben würde. Vorderhand freilich geht es den deutschnationalen Organisationen noch nicht so gut. Sie müssen sich schon noch in der Rolle begnügen, von den deutschen Unternehmern und Scharfmachern aufgepäppelt und unterstützt zu werden, und die Herren deutschnatio-ualen „Arbeiterkandidaten" werden sich noch ziemlich lange ihre Wahlkosten von den Fabrikantei: zahlen lassen müssen. Das ist eben der ganze Unterschied. Und damit sind wir mit unserer Antwort an die Herren mit dem lädierten Begriffsvermögen fertig, denn eine weitere Auseinandersetzung wäre wohl zwecklos. Wollen sie aber eine weitere Antwort, dann mögen sie diese bei G o e t h e in „GLtz von Berlichingen", dritter Akt, nckchlesen. _______________________________ ^ Meuterei in der chriftlichsozialen j kisenbabnerorganisation. | Kunschak und die „Reichspost" gegen die Leitung des „Vcrkehrsbundeö". In der christlichsozialen Eifenbahnerorganisation ist es in der jüngsten Zeit zu einer kleinen regelrechten Meuterei gekommen. Die Ursache zu der Palastrevolution, die in der Leitung des „Verkehrsbundes" ausgebrochen ist, ist in dem bekannten 17-Millionen°Antrag für die Eisenbahner zu suchen, den der Abgeordnete Tomschik in: Sommer 1912 im Parlament eingebracht hatte. Wie man sich erinnert, wurde dieser Antrag damals unter der Mitwirkung der christlichsozialen Vereinigung nieder-gestimmt, was natürlich auch unter den chriftlichsozialen Eisenbahnern begreiflicherweise eine arge Mißstimmung hervorrief, um so mehr, als die Christlichsozialen bekanntermaßen zu wiederholienmalen die für die Eisenbahner gestellten Anträge niederstimmen geholfen haben. Unter dem Eindruck dieser allgemeinen Erbitterung sah sich damals auch die Leitung des „Verkehrsbundes" veranlaßt, in der „Oesterreichisch-ungarischen Eisenbahnerzeitung" ganz offen gegen die christlichsoziale Vereinigung Stellung zu nehmen, was allerdings als eine Art Notausflucht gelten konnte, um für die Entrüstung unter den eigenen Mitgliedern gleichsam ein Sicherheitsventil zu schaffen. Die weitere Wirkung, die der 17-Millionen-Antrag hatte, ivar auch die, daß der Abgeordnete K e nt c 11 c r, um sich freie Hand bei der Abstimmung zu verschaffen, aus der christlichsozialen Vereinigung a u s-t r a t. Zu dem gleichen Schritt bekannten sich die Abgeordneten N e u n t c lt f c l und Ritter v. P a n tz, die heute zusammen die neue Partei des sogenannten „deutschen Zentrums" bilden, und die als die eigentlichen Führer der christlichsozialen Eisenbahner gelten. Diese Tatsache hat nun unter den Oberbonzen der christlichen Leichenschänderpartei arge Mißstimmung hervorgerufen, um so mehr, als der „Verkehrsbund" sich w e i g e r t, weiterhin Beiträge an die fo genannte christliche G e w e r k s ch a f t s k o m m i s-sion des .Herrn Kunschak abzuführen, und weil weiters auch der „Derkehrsbund" die Herst eIIuug seines Blattes der „Reichspost"-Druckerei entzogen hat. Nachdem aber das Geschäft auch eine der empfindlichsten Stellen bei den Christlichsozialei: ist, so ist der Schmerz wohl hinreichend begreiflich, dem: die Herren über diese neueste Phase ii: der Entwicklung der christlichen Eisenbahnerbewegung empfinden. Die „Reichspost" hat ihren tiefen Seelenschmerz auch bereits in einem geharnischten Artikel unter dem Titel „Die Umtriebe der Pantz.Partei im»Verkehrsbun d«" Ausdruck verliehen, in welchem • sie den Verkehrsbündlern in folgender Weife den Tert lieft: Die Abgeordneten ReickiSritter V. Pantz und K e-m c t t c r sind feit ihrem Austritt aus der Chriftlichsozialen Vereinigung des Abgeordnetenhauses eifrig bemüht, die Ge-Ivcrkschaft der christlich organisierten Eiseiwahner, den „93er-lchrsbund", auf ihre Seite zu ziehen, und wollen ihn gegenwärtig ihrer neuesten Partei, dem „Deutschen Zentrum", angliedern. Leider brachte die Zcntral-I c i t u n g des „B c r k e h r s b u n d e 8" in Wien zu wenig Widerstandskraft auf, um ein en Miß-brauch der Gewerkschaft zu politischen Z!v ecken hintanzuhalten; der Präsident Teifer scheint sich sogar ganz der Pantz-Partei verschrieben zu haben und sucht auch im Sinne des „Deutschen Zentrums" auf die Organisation Einfluß zu nehmen. Pantz und Genossen hofften, durch Vermittlung der Zcntralleitung nicht unschwer den Weg zu den 9000 Mitgliedern des „Verkehrs -bundcs" zu finden, stießen aber dabei vornehmlich auf den Wider st and des Direktionsverbandes Linz, der sich weigerte, die Reise der Zentralleitung in da« Lager des „Deutschen Zentrums" mitzumachen. Teifer und die Mehrheit der Zentralleitung streben nunmehr eine Auflösung deS Direktionsverbandes an, um auf diese Weise freie Hand zu bekommen. Das Verdienst, diese gefährlichen Absichten der Zentralleitung am ersten durchschaut zu haben, gebührt dem Obmann des Direktions-Verbandes, Landtagsabgeordneten Pischitz, der bereits im Vorjahr eine zahlreich besuchst Obmännerkonfcrenz nach Linz beriefj um allen Angriffen auf den Direktionsverband vorzubauen. Als Pischitz jetzt an die Ortsgruppen des Direk-tionsverbandes eine Einladung zu einer Konferenz ausgeschickt hatte, um Informationen über die Vorgänge in der Zentralleitung zu geben, riet Teifer den geladenen Ortsgruppen brieflich von der Beschickung der Konferenz ab, mit der Begründung, daß Pischitz seine Kompetenz überschreite. Doch alle Mühe blieb erfolglos. Die „Reichspost" berichtet dam: weiter von einer Konferenz der ober-österreichischen und Salzburger Ortsgruppen des „Verkehrsbundes", die in Sinz statt» gefunden hat und wo nach der Darstellung der „Reichs -post" sich unter der Mehrheit der Delegierten ein recht lauter Widerspruch gegen den Anschluß der Organ st sationsleitung an das „Deutsche Zentrum sich geltend gemacht haben soll, und wo am Schluß in einer zum Antrag erhobenen Resolution die Abkehr der Verkehrs-bund-Leitung von den: „Deutschen Zentrum" gefordert wird. Am Schluß dieser Darstellung hängt natürlich die „Reichspost" der Verkehrsbundleitung auch ein ganz artiges Denu nziat i ö nchen an, indem sie in ihrem Bericht erzählt, es seien aus der Kasse des Verkehrsbundes Gelder zu Agitationszwecken für die Partei der Herren Pa n tz u i: d K e m e t t e r v e r w e:: d e t w o r d e n, woraus der Mißbrauch der Gewerkschaftskasse zu politischen Zwecken hervorgehe. So köstlich es ist, zuzusehen, wie gerade die „Rcichspost" Krokodilstränen über den Mißbrauch von Geldern zu politischen Zwecken vergießt, so interessant ist cs immerhin, daß einmal die Anhänger aus der eigenen Partei die anrüchige Dcnunziatenmoral der Scidien-schänder selbst auszukosteu bekommen. Man wird natürlich nickt fehlgehen, wenn man bei der bekannte,: Wahrheitsliebe des Funderschen Leichenschänderblattes cm nimmt, daß der ganze Bericht über die Linzer Konferenz sehr stark gefärbt ist, und daß cs sich in Wahrheit schon um eine regelrechte Revolte handelt, die auch unter den wenigen Anhängern vorhanden ist, die die Christlichsozialen unter den Eisenbahnern in den Provinzorten besitzen. Denn wenn man von den verschiedenen Pfarrern und" Kooperatoren, die die einzelnen Verkehrsbund-zahlstellen als Mitglieder besitzen, absieht, so wtrd es unter den wenigen wirklichen Eisenbahnern, htc noch einfältig genug sind, sich von der klerikalen Gesellschaft mißbrauchen zu lassen, wohl wenige geben, dre nut dem fortgesetzten schändlichen Verrat einverstanden find, den die Christlichsozialen int Parlament wiederholt verübt haben. Daß unter den christlichsozialen Obermachern eine sehr arge Bestürzung über die verkehrsbündlerische Palast -revolutwn herrscht, geht auch ans einer Rebe hervor, die der Herr Kuuscbak unlängst in einer Versammlung des christlichsozialen Arbeitervereines in Hack ntg gehalten hat. Auf die Vorgänge im „VerkehrSbund" bezugnehmend, jagte dort Herr Kunschak: „Wem: im Verkehrsbnnd vom Standpunkt der Dankbarkeit gewisse Verpflichtungen gegenüber Pantz und Kemcttcr abgeleitet werden, möchte ich den Herren dieses Bundes ins Gedächtnis rufen, daß unter diesem Titel auch die christIichsoziaIe Partei An sprüche a:: dei: Vcrkehrsbund steIle:: ka Der Verkehr s b und i st z w e i in a l a m E i n-geben gewese n. Nur die christlichsoziale Partei hat ibm wieder Lebenskraft c: »gehaucht. Wem: heute Ts ch in I: k und andere auf die Macht und Stärke des Verkehrs-bundeS Hinweisen können, so'verdankt derselbe seine Stellung und Einflußnahme nur der christlichsoziawn Partei. S e i n e K a s s e n b e st ä u d e s o l l t e n b e u t e v o n R e ch t s w e g e n a n d i e P a r i e i a b g e f ü h r t werden. Wenn man von jemand Abschied nimmt, hat man als anständiger Mensch vorher seine Verbindlich-keifen einzulösen." Nachdem Herr Kunschak die Leitung des Verkehrsbundes in so unzweideutiger Weise im Korporalston zu sammengeschnauzt hat, drohte er schließlich noch, man werde, damit der „Verkehrsbund" seinen Weg wteder zur christlichsozialen Partei zurückfinde, „c i n f a ch c. nt paar Leute zur Seite schiebe n". jedenfalls ist es zunächst für das aufgeblasene Getue, daß man fortwährend mit der christlichen Eisenbahnerargamjatton macht, sehr bezeichnend, aus berufenem Mund zu hören, daß der Verkehrsbund schon z w c i nt ala nt Eingehen gewesen ist, und daß er feine Existenz nur dem Umstand verdankt, daß ihm durch d:e Leichenschünderpartei wieder Lebenskraft ein gehaucht werden mußte. Es ist also unter solchen Umständen auch kein Wunder, daß der Herr Kunschak mit der Verkehrsbundleitung so redet wie mit einem Schuldner, der seine Verpflichtungen nicht einlöst und ihr vorwirft, daß sie eigentlich „d a s g a n z e G e l d, das sie besitzt, an die Parteikasse abzu-führen hättc". Noch interessanter ist cs jedenfalls, daß der Herr Kunschak wie ein unumschränkter Autokrat einfach droht, man werde, um die Verkebrsbündler wieder unter die christlichsoziale-Parteifuchtel zu zwingen, entfach „einige Leute bciseiteschieben". Das ist ja eine reckst nette Aussicht, die sich da für die Herren Tschulik und Teifer eröffnet! Man kam: also neugierig sein, wenn die Herren barfuß und im härenen Gewand ihren Canossagesang in das Wiener Rathaus an« treten werden. Die etlichen Dutzende geleithammelten Schwachköpfe aber, die sich noch von der Lcnchenschänder-partei am Nasenring führen lassen, können ans dem ganzen Hergang der Angelegenheit einen Schluß ztclicn, wie herrlich schön es um die aufrechte Gesinnung und dte Selbständigkeit einer „Arbeiterorganisation" tu der christlichsozialen Partei bestellt ist. Es gibt nur zwet Dinge: entweder nimmt man den fortgesetzten schtutpf-lichen Verrat an den Arbeiterinteressen rtchtg tote cm verprügelter Hund hin oder man wird mit einen: rabiaten Fußtritt in die rückwärtige Reversseite hinausgeschnnssen. Besucht nur Loyale, in welche« der »Eisenbahner" anMeatl Geplante Verschlechterungen Bei der Südbahn. Von Vertrauensmännern des Südbahnpcrsonals wird uns geschrieben: Nun soll auch bei der Südbahn der Ver-schlechterungstanz beginnen. Lange hat sie gezögert, die Südbahnverwaltung, es den Staatsbahnen gleichzutun. Der Verwaltung ist es zu gut bekannt, daß sich ihr Personal nicht ohneweiters alles bieten läßt. Aber nun scheint sich die starke Hand des Herrn v. Förster, der Einfluß des Eisenbahnministeriums, auch auf der Südbahn fühlbar zu machen. Mit dem berühmten Schlager „Wahrung der Oekonomie", mit dem von der Staatsbahnverwaltung seit Jahren die öffentliche Meinung irre-geführt wird, geht jetzt die Südbahn ebenfalls daran, tief eingreifende Verschlechterungen durchzuführen. Das Machtwort des Eisenbahnministeriums leuchtet da allzu deutlich als der treibende Faktor für diese Maßnahmen hervor. Die Südbahnverwaltung kann doch feinem Eingeweihten ernstlich begreiflich machen wollen, daß ihr die Sparidee momentan in den Sinn gekommen sei. Im Gegenteil, es weiß alle Welt, daß sie seit Jahr und Tag bestrebt war, ökonomisch zu wirtschaften, einfach deshalb, weil ihre finanziellen Verhältnisse dies gebieterisch forderten. Aber sie wagte es als Privatbahn nicht, diese Sparpolitik auf Kosten der Sicherheit des Verkehrs und auf Kosten der Sick)erheit des Personals durchzuführen; sie traute sich nicht, alle die brutalen Gewaltmaßregeln, die bei den Staatsbahnen in der letzten Zeit in Anwendung waren, auf ihr Personal zu übertragen, weil sie mit Recht die schärfste Abwehr des Personals zu fürchten hatte. Diese zutreffenden Bedenken soll die Südbahn, wie uns bekannt wurde, auch wiederholt dem Eisenbahnministerium gegenüber geltend gemacht haben. Jetzt scheint es aber, daß aus den Wünschen der Scharfmacher im Eisenbahnministerium Befehle geworden sind. Befehle, deren Tragweite man allerdings zu unterschätzen scheint. Die rücksichtslosen Scharfmacher im Eisenbahnministerium fühlen sich jedenfalls deshalb in Sicherheit, weil die Verschlechterungspolitik bei den Staatsbahnen bisher keinen allgemeinen, auffallenden Widerstand seitens des Personals gezeitigt hat. Sie mögen sich aber nur weiter in Ruhe wiegen. Das ganze Geheimnis der scheinbaren Ruhe unter der Allgemeinheit des Staatsbahnpersonals ist jene furchtbar unheimliche Ruhe, der noch immer schwere Stürme gefolgt sind. Das Staatsbahnpersonal hat bereits die schlaue Methode, die bei den Verschlechterungen angewendet wird, durchschaut. Es hat schon er-. farmt, daß diese Taktik, heute in Krakau und morgen in Triest zu verschlechtern, nichts anderes als die Vorbereitungen zum allgemeinen Angriff sind. Die Bediensteten wissen bereits, daß es die Probe auf die Solidarität aller war. Sie werden die Antwort nicht schuldig bleiben. Das haben die Scharfmacher übersehen, und sie haben daher wieder einmal, wie schon so oft, die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und da glauben sie nun, auch bei der Südbahn dasselbe Rezept anzubringen. Aber da werden sie sich täuschen. Die erste unverbürgte Nachricht, die anfangs März d. I. bezüglich geplanter Turnusverfchlechte-rungen beim Zugbegleitnngsperfonal hinausflatterte, hat bereits unter dem gesamten Personal der Südbahn eine ungeheure Erregung hervongerusen. Jene berechnete Geschlossenheit und Einigkeit der Südbahner, die sich noch bei jedem Kampf zeigte, war sofort in den ersten Tagen bemerkbar. Alles Trennende wurd mit einem Schlag beseitigt; alle, alle erklären sie einmütig und trotzig, möge kommen, was da wolle, eine Verschlechterung irgendwelcher Art werden wir nicht hinnehmen. Aus der ursprünglich geplanten Protestaktion der Zugsbegleiter, über die wir weiter unten Berichten, ist spontan etrtc Aktion des Gesamtpersonals geworden. Inzwischen wurde mich bekannt, daß nicht nur für die Zugsbegleiter, sondern auch den übrigen Bediensteten Verschlechterungen geplant sind. Folgende Maßnahmen sollen durchgeführt werden, beziehungsweife es befindet sich ein Teil derselben in Beratung bei der Direktion: In den Mittel st ationen soll eine weitere Ersparnis der Verschubkosteu dadurchcrzieltwerden, daß dieBeteilung der Lokomotivführer mit Verschub-stundenpässen, die heute nach Ansicht der Sü dbah n vielfach ungebührlich damit beschenkt werden, eingestellt wird. Da3 heißt so viel, daß die Lokomotivführer und Heizer in Zukunst für den Verschnb in Mittelstationcn überhaupt keine Gebühr für das Verschieben mehr bekommen sollen. Also eine brutale Verkürzung deS bisherigen Fahrgebührenverdienstes für das Lokomotiv-personal. Und dazu eine bedeutende Mehrbelastung der .Zugsbegleiter an unbezahlter Arbeitsleistung, eine erhöhte Gefahr für ihre Gesundheit und für ihre persönliche Sicherheit. Wie allgemein verlautet, wird schon jetzt in den Mittelstationen bei Ausladung von schweren Stückgütern der Fahrt ins Magazin von einer großen Zahl der Beamten verboten, mit dem direkten Hinweis, daß das Lokomotivpersonal keinen Verschub bekommen darf. Dis Zugsbegleiter werden gezwungen, schwere Kolli von 100 bis 400 Kilogramm Gewicht über mehrere Geleise zu schleppen. Das ist eine unerhörte Schinderei des Personals, cS ist eine Gefährdung der persönlichen Sicher-heit der Bediensteten. Diese Arbeit brauchen die Zugs-begleiter nicht zu leisten, weil sie einfach niemand ver-pflichten kann, ihre geraden Glieder solchen Gefahren aus-zusetzen. Eintägige Urlaube und dienstfreie Tage fallen nicht mehr gewährt werden. Außerdem sollen die einer Dienstzeit folgenden Ruhezeiten in die Dauer des darauffolgenden dien st fr eien oder 1t r» laubbstages eingerechnet werden. Die Beistellung von Substituten für Urlaube und dienstfreie Tage soll auf-hören, es soll das diensttuende Personal Den Abfcutterten durch Mehrleistung er* setzen. ,, . Man muß sagen, daß da gründlich ins Zeug ge* Hangen werden will. Vor allem wird hier das Zugeständnis vom Jahre 1910, Zirkular 482, aufgehoben, also eine Be- ' gunstigung, um die das Personal jahrelang gerungen hat. Es ist die Bestimmung, daß die Ruhezeit in die dienstfreien und Urlaubstage nicht eingerechnet werden darf. Wenn also ein Bediensteter nach 16 stiinbigem Dienst eine 16stündige Ruhezeit und dann einen 24stünbigen dienstfreien oder Urlaubstag hat, so wird er künftig nicht mehr wie bisher zusammen 40 Stunden, sondern bloß 24 Stunden frei fein. So ist es auch mit den Substitutionen. Auch diese Maßnahme schädigt das Personal schwer und geht auf Kosten der persönlichen Sicherheit der Bediensteten. Die Ruhezeit der Zugsbegleiter auswärts soll bedeutend verringert und in den Um kehr st ationen gänzlich beseitigt werden. Außerdem soll die Gebühr für die Ruhezeit auswärts, die sogenannte Wartegebühr, gänzlich auf gelassen werden. Das wird damit begründet, daß die Zugsbegleiter dann nicht mehr in den Kasernen liegen oder Ausflüge machen würden. Die Kasernen würden weniger in Anspruch genommen und die Uebernachtungsgebühren könnten ganz entfallen. Da scheint die Südbahn vergessen zu haben, daß die Fahrgebühren keine Entlohnung, sondern ein teil-weiser Ersatz für die beim Fahrdienst erwachsenden Auslagen sind. Wir können den Machern verraten, daß sie in der Frage auf Granit beißen werden. Dienst machen kann mann bekanntlich nur fo lange, als die körperlichen Kräfte dazu ausreichen. Wenn der abgearbeitete Körper nicht die ihm gebührende Ruhe bekommt, versagt er einfach, ob der Mensch will oder nickst. Aber raten möchten wir bei dem Anlaß der Südbahn ernstlich, auf dem Gebiet dort zu fpareit, wo es wirklich zu sparen gibt, und zwar bei den oberen Hundert der Südbahn, die nach Champagner-gelagen und ähnlichen anstrengenden Arbeiten, die sie in der Provinz verrichten, wenn sie auf Erhebungen und Inspektionen kommen, stets ein bis zwei Tage zur Ruhe und Erholung benötigen. Da sind nicht einige Heller, , sondern Kronen an Wartegbühren zu ersparen. Dann sollen die Turnusse der Zugsbegleiter im allgemeinen verschlechtert werden, und zwar deshalb, weil dieselben den Dienst- und Ruhezeiten Vorschriften bei weitem nicht entsprechen. Dies soll insbesondere erzielt werden durch Weg nah nie der dien st freie tt Tage und durch N i ch t b e r ii cf> fichtigung der Schulzeit i nt Turnus. Die Aufnahme tt nö 59ei ft eIIung von Aushilfskräften bei erhöhtem Zugsverkehr soll gänzlich unterbleiben, weil schon jetzt konstatiert werden kamt, daß die Reservezugsbegleiter bereit sind, insbesondere die provisorischen, weit über das in den Vorschriften festgelegte Ausmaß Dienst zu leisten. D a n n s o l l e n d i e P ack in ei st e r r e d u z i e r t werden, insbesondere bei Zug 35 am Ende des Monats, weil bei hi.sein Zug vier Packmeister ab Wien sind, die nur wertloses Papier, die Gehaltslisten miiführen. Um e i tt c allgemeine Re du z i e r u ng der P a ck-nteister zu ermö g lich en, solle n die Heber-gabsver z e i ch n iss e au f g eI a s s e n w er d e tt. Als ob die Packüteister nicht auch was anderes zu tun hätten. Mit der Beleuchtung soll ebenfalls ganz gewaltig gespart werden. Zur Erzielung dieser Ersparnisse sollen Prämien c t tt g c f ii t) r t werden. Mit Instruktionen sollen nur iene Bediensteten beteilt werden, die vor der Ablegung einer Prüfung st eh e n. Damit will man jedenfalls erzielen, daß die Bediensteten von den Instruktionen keine Kenntnis haben. Die heutige Form des Magazins-akkordes soll aufgelassen werden, weil damit bedeutende Ersparnisse erzielt würden. Das heutige Akkordsystem sei ohnehin kein Akkord mehr, weil die Verwaltung ohnehin jedem Bediensteten die etwaigen Minderverdienste alljährlich ersetzt. Dafür soll das schwindelhafte Prämiensystem, das derzeit bei den Staatsbahnen erprobt wird, eingeführt werden. Das ist in groben Umrissen ein Teil der uns bekannt'gewordenen Grundlagen für die beabsichtigten Verschlechterungen bei der Südbahn. Dem Zugbegleitungspersoital in Graz, vezw. den TurnusvertraueiiSmämier wurde bereits am 10 d. M. offiziell vom Stationsvvrstand der Auftrag zuteil, einen Turnus auszuarbeiten, und zwar ahne die dienstfreien Tage, beziehungsweise mit bedeutend rednzierten Ruhezeiten. Die Zugsbegleiter in Graz würden dadura) bernt Lastzug eine Ruhezeit von 39 Stunden und beim Personenzug eine solche von 38 Stunden verlieren. Die Protestaktion der Zugsbegleiter. Bei der am 6. März d. I. im Eisenbahnerheim in Wien stattgefundenen Plenarversammlung der Vertrauensmänner der Zugsbegleiter timt Niederösterreich berichteten die Genossen von der Südbahn, daß sie soeben in Erfahrung brachten,_ daß Turnusverschlechterungen für die Südbahner geplant seien.. Die ganze Plenarversammlung erklärte sich sofort mit den Südbahnern solidarisch. Eö wurde die sofortige Einleitung von Protestversammlungen in allen Domizilstationen der Sudbahn beschlossen, die auch bereits alle abgehalten wurden. Sie waren alle massenhaft besucht. Kein dienstfreier Zugö-bealeiter fehlte. Wer nicht allein die Zugsbegleiter ivaren gekommen. Auch dir anderen Bediensteten erschienen spontan in den Versammlungen. Es wurde die Solidarität aller betont. Übereinstimmend, mit erbittertem Trotz erklärten die Versammelten überall, daß sie sich keine wie immer geartete Verschlechterung gefallen lassen werden. In Graz beauftragte die Versammlung die Vertrauensmänner, einen Turnus, der Verschlechterungen enthält, nicht vorzulegen. Es wurde weiter beschlossen, einen Turnus, der schlechter ist als der gegenwärtige. nicht zu befahren. In allen Versammlungen wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Wie verlautet, beabsichtigt die Südbahnverwaltung dem JugbegleitungSpersonal die m den Turnussen gewährten freien, dienstfreien Tage wegzunehmen und toie_ Partien zu reduzieren. Tie Verwirklichung dieser Absicht würde für die Zugsbegleiter eine schwere Schädigung zur Folge haben. Sie bedeutet eine Reduzierung der ohnehin kargen Ruhezeit, also eine Maschine, die naturnotwendig zur Ueberburdung der Zugsbegleiter fuhren mutz und demzufolge schwere Gefahren für bic persönliche Sicherheit der Zugsbegleiter und sur die Sicherheit des Verkehrs zur Folge haben wird. Die Südbahnverwaltung hat wiederholt darüber Erklärungen gegeben, das; es ihr vollständig fernliegt, Verschlechterungen irgendwelcher Art einzuführen. Die geplante Maßnahme zeigt aber, dah auf Versprechungen nichts zu geben ist. Die Zugsbegleiter protestieren energisch gegen die Verwirklichung dieser Absicht, und erklären- dah sie die Durchführung dieser Maßnahme mit Rücksicht auf die ihnen obliegende Verantwortung nicht zur Kenntnis nehmen könnten. Sie werden diese Maßnahme mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen. Sie beauftragen die Zentrale der Organisation und die Wiener Vertrauensmänner, diesen Standpunkt der Zugsbegleiter der Generaldirettion zur Kenntnis zu bringen. Nun hat die Südbahn das Wort. Sie kann jetzt wählen, was ihr lieber, ist: die freundlichen, herablassenden Verbeugungen der Scharfmacher im Eisenbahnministerium oder der Friede i m P e r s o n a l. Die Vertrauensmänner find außerstande, unter diesen Verhältnissen die Erregung zu bemeistern. Die Südbahnverwaltung soll sich die Suppe, die sie sich da einbröckeln will, selber auslöffeln. Wir haben dazu weder die Macht noch die Lust, wir werden den Dingen ihren Lauf lassen. Eine Protestaktion des Zugbegleitungspersonals aller in Wien eimnündenden Bahnen. Im großen Saal des Eisenbahnerheims versammelten sich vorgestern abends die Zugsbegleiter aller in Wien ein* mündenden Bahnen, um gegen die bereits durchgeführten und noch in Aussicht genommenen Verschlechterungen zu protestiere». Das Referat erstattete Genosse Adolf Müller, der in anderthalbstündiger, oft von heftigen Zwischenrufen stürmisch unterbrochener Ausführung die Reihenfolge der bereits durchgeführten die Zugsbegleiter tief berührenden, in materieller Hinsicht ganz gewaltig schädigenden Verschlechterungen besprach. Insbesondere sei es die Bremserfrage und die damit im Zusammenhang stehende Normierung, die durch die Aufhebung aller bestehenden Vorschriften, die gewissermaßen als Vereinbarungen mit dem Personal zustande kamen, weil sie verschiedene Zugeständnisse beinhalten, in die Verhältnisse der Zugs* Begleiter sowohl in finanzieller als auch in dienstlicher Hinsicht tief schädigend eingreift und selbst zu mißlichen Konsequenzen der Verwaltung führen wird. Ein unerhörter Vertragsbruch liege in dem Vorgehen, die Bestimmungen der Dienstpragmatik gerade in Bezug auf die gewährleisteten Rechte aufzuheben und an deren Stelle Zwangsmaßregeln zu setzen, die Bediensteten durch Unterschreiben von Reversen zur Verzichtleistung ihrer Rechte an drangsalieren. Dieser „Entweder—Oder-Standpunkt" des Eifenbabnministeriums befinde sich außerhalb des Rahmens der Gesetze und müsse von der Gesamteisenbahnerschaft unbedingt bekämpft werden. Aber die in Aussicht genommenen Verschlechterungen in den Turnussen und die beabsichtigte Streichung des freien Tages werde erweisen, dah das Eisenbahnministerium endlich auf Granit beiße! Die Geduld der Eisenbahner sei nun erlahmt. Es kann nicht die Aufgabe der Organisation sein, die Eisenbahner, die sich ihrer Mission, der Allgemeinheit zu dienen, vollständig bewußt sind, unter der Last des Regimes Förster aber bereits zusammenbrechen, noch immer zu neuerlicher Geduld zu mahnen, um sich vielleicht dadurch die Schuld, aufzuladen,, sie in völliger Verzweiflung rwt,M^ gehen zu lassen. (Stürmischer, minutenlanger Beifall.) Genosse Weigl erörterte sodann die bei der Südbahn in Bctrad't kommenden geplanten Verschlechterungen, die ; analog den Staatsbahnverhältnissen jedenfalls über Auftrag des EisenbahnministLriums intrchgcfiihri werden sollen, und erklärt, daß die Südbahner solidarisch mit den Staatsbahnern Vorgehen, werden. Nach dieser Erklärung wurde die Versammlung, der, auch ein Regierungsvertreter anwohnte, geschlossen. * Protestkundgebungen in der Provinz. Am Montag den 9. März um 8 Uhr nachmittags fand im Arbeiterheim in Innsbruck eine Massenversammlung der Zugsbegleiter statt, um zu der geplanten Turnusverschlechterung durch Wegnahme des gkstündigen freien Tages tm Monat Stellung zu nehmen.. Genosse Scheibein als Be-richterstatter von der Konferenz der Zugsbegleiter in Wien gab die trockenen Tatsachen bekannt, worauf sich ein Sturm der Entrüstung bei sämtlichen Zugsbegleitern entfesselte, tvre er in Innsbruck noch bei keiner Gelegenheit unter dieser Bedieiistetengruppe jemals zu bemerken war. $n Gksiz versammelten sich am 11. d. die Grazer Zugs» Begleiter in den Julisälen, um gegen die geplante Verschlechterung ihrer Dienstverhältnisse Stellung zu nehmen. Es wäre nur zu wünschen gewesen, wenn sich die Verkehrsdirektion durch eines ihrer Organe über den Verlauf dieser Kundgebung hätte informieren lassen, vielleicht wäre in ihr der Gedanke wachgerufen worden, dah es mit dem Personal doch nicht gut Kirschen essen ist. Schon um 3 Uhr war die geräumige Glas» Veranda voll besetzt, so daß um 'A0 Uhr der große «aal geöffnet werden mußte. Außer dem Zugspersonal waren auch korporativ die dienstfreien Weichensteller und Verschieber erschienen, um ihre Solidarität zu bekunden. Als Genome Adolf Müller das Wort ergriff und auf die bei den k. i. österreichischen Staatsbahnen bereits bestehenden Verschlechterungen KiMvies die sich nunmehr, dem Druck des k. k. Eisenbahn-Ministeriums und der k. k. Generalinspektion folgend, auch die privaten Bahnverwaltungen zurecht legen wollen. Brach ein Sturm der Entrüstung los. (Rufe: Was kümmern uns die Schulden der SüdBahn! Wir haben sie nicht gemachtI Wir verwahren uns gegen die Wegnahme der Ruhezeiten!) lieber einen Antrag wurde auch der einstimmige Beschluß gefaßt, leinen DiensttumuZ zur Kenntnis zu nehmen, der auch nur bic geringste Verschlechterung gegenüber dem fetzigen aufweist. In großer Erregung wurde in beiden Versammlungen die schon oben mitgeteiltc Resolution einstimmig angenommen. Ae AMmg LeMWnzmininmm». Bekanntlich hat das österreichische Parlament unter Führung der sozialdemokratischen Fraktion und unter heftigem Widerstand der bürgerlichen Parieren, die ja nie wissen und nie" wissen wollen, was die Armen brauchen, beschlossen, daß das Existenzmimmum, das r,t jene Summe, die der Mensch zumindestens zum «eben notwendig braucht, und das daher steuerfrei setumuß, von 1200 auf 1600 Kr. hinaufgesetzt w'.rd. Damit ist für eilten großen Teil der Aermsten des österreichi,chen Proletariats die Steuerfreiheit erwirkt, und alle die-jenigen, die 1200 bis 1600 Kr. verdienen und voriges Jahr und die Jahre vorher einen Teil ihres sauer verdienten Lohnes dem Steuermoloch in den Rachen werfen mußten, sind nun davon befreit. Auch einem ^etl der Eisenbahnbediensleten kommt die Befreiung zustatten. Ungefähr 80.000 Bedienstete werben durch das neue öcictj vom Steuerzahlen befreit, und in dieser Zahl drückt sich die Bedeutung dieses Gesetzes erst recht deutlich aus. EL für einen solchen Bediensteten mit kleinem Lohn durchaus nicht gleichgültig, ob er, wenn der Steuertermin tiemngerüift ist, die paar Kronen, die er für den Haus-™ii: notwendig braucht, der Steuerbehörde überliefern Autz oder ob er sie für den Haushalt verwenden kann, ^as haben unsere Bürgerlichen, allen voran die Christ-"chsozialen, nicht begreifen wollen. Sie wollten nicht etnsehen, daß die paar Kronen für den armen Teufel, roenn sie ihm verbleiben, gcwitz nicht viel bedeuten, fetten kann er sich damit auf keinen Fall; das ist alles wahr, aber wehe, wenn ein armer Mensch, der nicht einmal lobiel verdient, daß er sich sattessen kann, wehe, wenn so ein Mensch gezwungen wird, von diesem Zuwenig urplöh-uch eines Tages einige Kronen wegzunehmen. Im Nu bekommen diese wenigen Kronen, die bedeutungslos ]tt)einert, für den Armen eine ungeahnte Bedeutung. Erst ln solchen Momenten weiß man, was Steuerdruck heißt, '^le übrigen Steuerzahler empfinden den Steuerkom-wlssär nur als unbequemen Mahner, als ein Organ, das uun einmal dazu da ist, den Staatsbürgern Kronen abzunehmen. Und da schließlich der Magen nicht zu-lammengeschnürt wird, so zahlt man, macht dazu noch Witze und tröstet sich damit, daß der andere, der Kon-kurrent im Ausgeben und im Verdienen, ja schließlich "uch zahlen muß, und die Sache ist erledigt. Ganz anders wirkt die Steuer auf diejenigen, bei denen das Steuerzahlen direkt eine magenverengende Wirkung hat. Dem hilft kein Witz mehr, dem ist das Witzemachen vergangen. Und ist es so, wie es in Oesterreich gewesen ist, daß die Lebensmittelpreise ungemein gestiegen sind, daß man also fürs Geld weniger bekommt als früher, die Steuer aber fort gezahlt werden muß von jener Höhe des Einkommens, die festgesetzt worden ist, als die Lebensmittel noch billiger waren, ist es so, dann bekommen diejenigen, die jetzt eine geringere Menge Lebensmittel sich zuführen können als früher und von dieser geringeren Menge noch steuern müssen, auch ein gemeinsames Gefühl. Aber dieses gemeinsame Gefühl ist ganz anders als das derjenigen, denen die Steuer nicht öie Hungerspuren in die Wangen eingräbt. Denn während die anderen, die die Steuer nicht als drückend empfinden, einen Trost darin finden, daß ja auch die anderen zahlen müssen, empfinden die unter dem Steuerdruck seufzenden Armen den gemeinsamen Druck! Verzweiflung, Wut, Haß spricht nun aus ihnen. Leute ganz verschiedener politischer Meinungen finden sich urplötzlich zusammen, remonstrieren gegen die Last der Steuer und haben das Empfinden, mag Steuer notwendig oder nicht notwendig sein, sie leiden darunter, sind zu hart getroffen und brauchen Abhilfe! Und dieses gemeinsame Empfinden aller Armen, unbekümmert darum, wie sie sonst denken, ist es ja auch gewesen, was die bürgerlichen Parteien im Parlament davongetrieben hat. Sie hätten die Macht gehabt, die bürgerlichen Parteien, den Antrag der Sozialdemokraten auf Hinaufsetzung des Existenzminimums abzulehnen und hatten auch den Willen dazu. Aber als es zur Abstimmung kam, knisterte es in den Reihen dieser Mächtigen. Die Angst vor dem PoIBzorn war ihnen in die Glieder gefahren, mif einer Stimme Mehrheit wird der Antrag der Sozialdemokraten auf Erhöhung auf 1600 Kr. im Abgeordnetenhaus angenommen, und dann, als das Herrenhaus der sich vor dem Volk fürchtenden Volksvertretermajorität beispringt und gegen die Sozialdemokraten entscheidet, wird der Antrag der Sozialdemokraten mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt. Man sieht, viel Schneid hatte die bürgerliche Mehrheit bei Beratung der Gesetze nicht. Und schließlich lief die Mehrheit, obwohl die Christlichsozialen mit aller Macht sich gegen diese Entlastung des Volkes vom Steuerdruck wendeten, davon, ließ die alten geldsackverwandten christlichsozialen Freunde im Stich und entschied, der Antrag der Sozialdemokraten soll Gesetz werden und ein Teil des Volkes soll von ungerechtem Steuerdruck befreit sein! Und dieses Gesetz ist sohin wirklich einzig und allein ein schöner Erfolg der Sozialdemokratie. Das k. k. Eisenbahnministerium hat dem neuen Gesetz schon Rechnung getragen und hat verfügt, daß alle jene Bediensteten, deren gesamtes Einkommen 1600 Kr. nicht übersteigt, von der Einkommensteuer befreit sind. Diejenigen Beträge, die dem einzelnen Bediensteten im Jänner und Februar für Steuer abgezogen worden sind, werden ihnen mit der Märzauszahlung zurückerstattet. Und Steuerbezüge werden ihnen und keinem Eisenbahner nun mehr vorgeschrieben, bis sie nicht über 1600 Kronen verdienen, vorausgesetzt, daß nicht neuerdings ein anderes Gesetz kommt. Es wird so mancher unter den Eisenbahnern sein, der sich um die ganze Frage keinen blauen Teufel geschert hat. Mögen ihm die paar Kronen, für die er nun eine bessere Verwendung finden kann, ein Beweis sein, daß so manches für das Proletariat geschehen kann, wenn dieses Proletariat nur versteht, daß es sich mit Hilfe einer kraftvollen Organisation eben selber helfen muß und helfen kann. ___________________ Teuerung. Ter Siegeszng des Kapitalismus beginnt damit, daß die Handwerker niederkonkurriert werden durch billige Preise. Die Maschine ermöglichte die fabriksmäßige Herstellung von Waren, bei der die Herstellungskosten geringer waren als bei der Handarbeit, und die Eijenbahnen und Dampfschiffe ermöglichten den billigen Transport. Dabei zwang die Konkurrenz, die Verkaufspreise den immer geringer werdenden Selbstkosten anzu-passen. Die Allgemeinheit hatte davon Vorteil; denn viele Gebrauchsgegenstände, die früher nur den Reichen erschwinglich waren, wurden nun so wohlfeil, daß sie auch den Minderbemittelten -zugänglich wurden. Freilich war dieser Vorteil erkauft mit dem Lebensglück der in die Fabriken gepferchten, maßlos ausgebeuteten Arbeiter -scharen und dem Ruin der Handwerker. Doch zuckten, toemt darauf hingewiesen wurde, die Nationalökonomen die Achseln, indem sie klipp und klar bewiesen, daß es nun einmal der „wirtschaftliche Fortschritt" erfordere, der freien Konkurrenz ihren Lauf zu lassen; die Opser müßten getragen werden. Aber diese gepriesene freie Konkurrenz wurde schließlich auch, den Kapitalisten unbequem, Der. Preis- kampf führte dazu, daß schließlich die Profite eingeschränkt wurden und daß die großen Fabrikanten die kleineren abwürgten. Die „öffentliche Meinung", die gegen die Klagen der kleinen Krauterer so gleichgültig war, nahm' sich der Klagen der kapitalistischen Vertreter liebevoll an. Es ist ja stets diese öffetliche Meinung eine feile Metze der Mächtigen und Einflußreichen. Als dann in den Ländern des europäischen Kontinents gar noch die Sippe der privilegierten Großgrundbesitzer in Mitleidenschaft gezogen wurde, war es um so mehr aus mit dem Loblied auf die allein seligmachende freie Konkurrenz. Drüben in Amerika hatte man begonnen, den jungfräulichen Boden unter den Pflug zu nehmen; die Maschine ermöglichte eine billige Produktion, und Eisenbahn und Dampfschiff ermöglichten, daß dieses billige Korn zu Spottpreisen auf die europäischen Märkte kam. Die Junker standen vor dem Ruin. So setzte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in den meisten kapitalistischen Ländern eine Wirtschaftspolitik ein, deren Ziel darauf gerichtet ist, das Sinken der Preise zu verhindern. Vor allem galt es, die Konkurrenz des Auslandes zu erschweren durch Zolle auf die ausländischen Waren. Aber dieser Zollschutz wurde alsbald von den inländischen Produzenten ausgenützt: sie verständigten sich, schlossen Kartelle und Konventionen, um die Preise der einheimischen Waren in die Hohe zu treiben. Die Zolle bereicherten aber auch den Staat, und die Schutzzollära wurde gleichzeitig zur Aera unablässiger Steigerung der indirekten Steuern, die viele Gegenstände des Massenverbrauchs ganz ungeheuerlich verteuern. Diese Wirtschaftspolitik ist ganz zweifellos der wichtigste Grund des Steigens der Warenpreise in den letzten Jahrzehnten. Die Technik schreitet beständig fort und bewirkt, daß die Selbstkosten bei der Produktion, besonders bei der Produktion der Jndustriewaren, sinken; aber das kommt nicht mehr den Konsumenten zugute, sondern die Großkapitalisten halten die Marktpreise künstlich hoch und steigern so ihren Profit. Wenn aber die kleinen Gewerbetreibenden hofften, das Steigen der Warenpreise würde ihren Ruin aufhalten, so sind sie bitter getäuscht worden. Sie sind längst in Abhängigkeit von der Großindustrie geraten, denn sie sind gezwungen, ihre Produktionsmittel von den Fabriken zu kaufen. Die Preise dieser Produktionsmittel ~ sowohl der Geräte und Maschinen als der zur Verarbeitung kommenden Stoffe, wie Eisen und andere Metalle, Leder, Gewebe, Bretter u. s. w. — werden von Den katellierten Fabrikanten bestimmt. Dagegen können die Handwerker die Preise ihrer Erzeugnisse nicht entsprechend hinaufsetzen, sonst verlieren sie die Kundschaft. Dazu kommt, daß die Teuerung der sogenannten Halbfabrikate um so mehr dazu zwingt, die Waren vom Rohstoff bis zum Gebrauchsgegenstand in einem Betriebe herzustellen; die Konzentration schreitet also fort. Ebenso laufen die Käufer um so mehr den großen Warenhäusern zu, die immer etwas billiger verkaufen können als die kleinen Kaufleute. Die teuren Preise ruinieren heute die kleinen Gewerbetreibenden ebenso, wie vor hundert Jahren die billigen Preise sie zugrunde richteten. Aber es kam noch eine andere Erscheinung hinzu: ungefähr seit Ende der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts steigen auch die Preise der Ackerbauprodukte. Die „amerikanische Konkurrenz", die angeblich die europäische Landwirtschaft ruinierte, hat längst ihre Schrecken verloren. Die Preise für Getreide und Fleisch steigen auf dem Weltmarkt fast ununterbrochen; denn selbst außergewöhnlich reiche Ernten drücken nur vorübergehend auf den Markt. Es ist ebenso weit gekommen, daß der Bedarf der Menschheit an Nahrungsmitteln nicht genügend gedeckt wird. Doch ist es nicht etwa so, das; die Menschheit nicht die Möglichkeit hätte, genügend Nahrungsmittel zu produzieren. Noch gibt es unermeßliche Strecken fruchtbaren Bodens, die des Pfluges harren, noch kann der Ertrag des Ackers in Kulturländern gewaltig gesteigert werden. Aber weil die Kapitalisten überreiche Profite ergattern, liegt kein Zwang vor, jene Gebiete zu erschließen oder die Produktion in den Kulturländern zu steigern. Denn bei der kapitalistischen Produktion ist nicht das Interesse der großen Massen ausschlaggebend, sondern einzig die Profitinteressen. Der verhältnismäßige Mangel, der die Preise der Ackerbauprodukte so scharf in die Höhe treibt, ist nicht die Folge der natürlichen Verhältnisse, sondern die Folge der kapitalistischen Anarchie. Welcher Wahnsinn liegt aber darin, daß die Preise der Lebensmittel auf dem Weltmarkt steigen und trotzdem in vielen Ländern, Deutschland an der Spitze, diese Preise noch künstlich durch Zölle in die Höhe geschraubt werden! Wenn der Kapitalismus in seiner Jugendkraft die Produktivkräfte der Welt zur Entwicklung brachte und gleichzeitig durch die billigen Preise, die seine Eroberer-Waffe waren, Nutzen schaffte, so ist für den alternden Kapitalismus dix Tendenz, die Preise in die Höhe zu treiben und so die Welt zu bewuchern, ein Zeichen des Verfalls. Die Arbeiter können sich gegen die Teuerung nur wehren, indem sie auch ihre Arbeitskraft teurer verkaufen, höheren Lohn fordern. Aber gerade hiegegen kämpfen die Kapitalisten. Sie sind vorzüglich organisiert, nicht nur zu dem Zweck, die Preise in die Höhe zu treiben, sondern auch zu dem Zweck, die Lohne herabzudrücken. Da gilt es denn für die Arbeiter, ihre Kräfte zu konzentrieren, um auf politischem Gebiet eine Aendernng der Wirtschaftspolitik zu erzwingen, auf gewerkschaftlichem Gebiet die Löhne in Einklang mit den Preisen zu bringen. Das Endziel dieses Kampfes muß sein, die kapitalistische Ausbeutung und Anarchie zu beseitigen. „Was oii bet Organisierung von Arbeitern geschehen kann, das geschieht und ist geschehen von den Gewerkschaften in allen ihren Schattierungen, und was alles von einer reinen Arbeitervertretung in ihren Wirkungskreis zum Besten der Arbeiter gezogen werden kann, darauf haben die Gelverkschaften ihre Tätigkeit tatsächlich erstreckt. Kein Gesetzgeber hätte mit der Umsicht, mit der Energie, mit dem Organisationstalent, auch nicht mit dem rücksichtslosen Draufgängertum der gewerkschaftlichen Bewegung irgendwie in Konkurrenz treten können." (Bethmann Hollweg im Reichstag am 15. Jänner 1909.) Vom Provisionsfonds für Dienet nnd Pfsbebienftete der t. k. öfter- Protokoll Nr. 24 über die Sitzung des Ausschusses am 17. Dezember 1Ö13. Anwesend: Herr k. k. Hosrat Dr. Rudolf Schmitz als Vorsitzender; Herr L L Ministerialsekretär Dr. Anton Stumps als Vertreter des Eifenbahnministeriums; Herr k. k. MinistcriaUonzipist Dr. Alfred Uhlik als Schriftführers Ferner die Herren A u s f ch u ßm i t g l i e d e r: Joses Goller steppe r. Werkmann, Hauptzollamt; Joses Schnobrich, Blocksignaldiener, Penzing; Rudolf Lamprechi, Lokomotivführer, Heizhaus Hütteldorf; Alois Beck, Tischler, Jedlefee; Theodor Neu, Werkrnann, Werkstätte Wien I; Eber Harb; Heider, Schlosser, Lokomotivwerkstätte Floridsdorf; Konstantin K n e r d l n g e r, Platzmeister, Wien II; Josef 910feier, Kondukteur, Stadlau; Leopold Houzar, Aus Hilfswagenschreiber, Wien-Nordbahn; Johann Herzog, Kondukteur, Wien II. ' Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung um Yt 10 Uhr vormittags und konstatiert deren Beschlußfähigkeit. Der Vorsitzende geht sodann zum ersten Gegenstand der Beratung über. Punlt I. Mitteilungen über nbgetotefene Ansuchen der Mitglieder des ProvisionSinstitutS um gnadenweise Fondsleistungen. Die Mitteilungen und die Beschlüsse des Ausschusses sind aus der Beilage zum Protokoll ersichtlich. Punkt II. Mitteilungen deS Eisenbahnministeriums. Ministerialsekretär Dr. Anton Stumps teilt mit, daß über den in der letzten Sitzung gestellten Antrag des Ausschusses auf Rückerstattung d er Fonds1 beitrage in mehre ren Fällen freiwilligen Dienstaustrittes (Punkt 1—6, 8 und 10—14 der Bei läge zum Protokoll Nr. 23) das bezügliche Material der Direktionen einer Ueberprüfung unterzogen wurde, auf Grund welcher eem Schlosser Karl KrauS, dem Handlanger Rudolf Z i e n e r t, den Oberbauarbeitern Johann Schurp, Johann F u s n i l und Wenzel Balej und dem Stationsarbeiter Johann KrebuszewSki (Punkt 5, 6, 8, 10, 13 und 14 der obzitierten Protokollbeilage) die Fondsbeiträge ruck-erstattet wurden. . __ . ... Dagegen mußten in den Fällen Punkt 1, 2, 8, 4,11 und r.. (Worytkiewiez, Tippl, Putz. Snedl „ I all in uno Maleeek) die abweislichen Entscheidungen der Direktionen im Hinblick auf die nicht zufriedenstellende. beziehungswcl,e nicht anstandslose Dienstleistung dieser Bediensteten aufrecht erhalten werden. (Zur Kenntnis genommen.) Ministerialsekretär Dr. Stumpf teilt weiters mit. daß das Eisenbahnministerium dem in der Sitzung des Pro -Visionsfondsausschusses vom 23. September 1918 gestellt« Antrag, daß die Fon dsbei träge von den tit das Provisionsinstitut aufgenommenen nicht stan Ligen und AushilfSarbeitern auch für die Ze,t des Aussehens einzuheben seien, Folge gegeben und an sämtliche Direktionen einen diesbezüglichen Erlaß gerichtet Hab.'. Die für die Zeit der Arbeit-Unterbrechung entfallenden Fonds -beitrüge werden, falls sic nicht schon während der Arbeitsunterbrechung entrichtet worden find, nach der Wiederaufnahme deS Dienstes von den nächstfälligen Bezügen auf einmal oder über Ansuchen in einer entsprechenden Anzahl von Raten in Abzug gebracht. . i Unter einem wurde jedoch den Direktionen bedeutet, daß durch diese Verfügungen die geltenden Vorschriften über die nachträgliche Anrechnung früherer Dienstzeit (§ 4 deS Provisionsstatuts) keine Abänderung erfahren. Insbesondere bleibt die Bestimmung deS Normalerlasses vom 17. November 1896, Z. 14.268, auch weiterhin in Kraft, wonach bei nach träglicher Anrechnung früherer Taglohndienstzeit Arbeite-Unterbrechungen — wenn auch nur von wenigen Tagen — von der anzurechnenden, Zeit abzuziehen sind. (Zur Kenntnis genommen.) . . . Ausschussmitglied Heider urgttrt die Erledigung seines in den Sitzungen vom 6. Juli 1912 und vom 23. September 1913 gestellten Antrages betreffend die Regelung der Provifisnofondsbeiträge der Akkordarbeiter der Nordbahn. , . . Der Vertreter des Eisenbahnministeriums, Ministerial sekretär Dr. Stumps, verweist aus seine diesbezüglich in der Sitzung vom 23. September 1913 abgegebenen Erklärungen und teilt mit, daß seine Bemühungen, die abgesonderte Hinausgabe des Erlasses betreffend die Provisionsbemessungsgrundlage für die bei der Nordbahndirektion verwendeten Akkordarbeit« zu erwirken, leider erfolglos geblieben seien. Die Regelung der Provisionsbeiträge werde sohin gleichzeitig mit der in Aussicht genommenen Reform des in den Nordbahnwerkstätten bestehenden Mkocdlohnsystems erfolgen. AuSfchußmitglied Heider verweist neuerdings auf die Dringlichkeit einer Regelung der Fondsbeiträge der Akkord» arbeitet der Nordbahn und bedauert, daß das Eisenbahn Ministerium eine für die erwähnte Arbeiterkategorie so wichtige Angelegenheit derart verzögere. . I Ministerialsekretär Dr. Stumpf teilt hierauf, dem m der Sitzung des Ausschusses vom 28. September 1913 geäußerten Wunsch des Ausschußmitgliedes Straßer entsprechend, nachstehende Daten über die Mitgliederve wegung innerhalb des Provisionsinstituts int Jahre 1912 mit: i Am Schluß de? Jahres 1912 zählte da? Provisionsinstitut 194.620 Teilnehmer (gegen 126.053 am Schluffe des Jahres 1911, somit Mitgliederzuwachs 8467.) i Im Jahre 1912 sind 8962 Teilnehmer, und zwar 1442 infolge Provisionierung, 759 infolge Ablebens und die übrigen aus verschiedene» Ursachen (freiwilliger Austritt aus dem Bahndienst, Entlassung, Einrückung zur Militärdienstleistung und dergleichen) auögeschieden. Am Ende deS JahrcS 1912 standen im Genuß von Mitgliederprovisionen 9429 Bedienstete, im Genuß von Witwenprovisionen 6619 Witwen, im Genuß von ErziehungSbeiträgen 9376 nach dem Vater verwaiste und im Genuß von Waisenprovisionen 1076 nach Vater und Mutter verwaiste Kinder. Im Anschluß daran teilt der Vertreter des Eisenbahnministeriums mit. daß der Gebarungsüberschuß des Provisionsinstituts, der schon in den letzten vier Jahren eine stetig sinkende Tendenz ausgewiesen habe, sich im Jahre 1913, insoweit die Ergebnisse desselben bereits vorliegen, sich in ganz auffallender Weife verringert habe. So betrugen ohne Berücksichtigung des Mehr- oder Minderwertcs der Wertpapiere: im Jahre 1901 die Einnahmen 0,627.005 Kr.. die Ausgaben 6,576.202 Kr.. der Gebarungsüberschuß 3,050.868 Kr.; im Jahre 1010 die Einnahmen 10,500.660 Kr., die Ausgaben 7,476.185 Kr., der Gebarungsüberschuß 3,030.475 Kr.; im Jahre 1911 die Einnahmen 11,779.944 Kr., die Ausgaben 9,045.797 Kr., der Gebarungsüberschuß 2,734.147 Kr.; im Jahre 1912 die Einnahmen 12,790.762 Kr., die AuS- gaben 10,381.488 Kr, drr Gebarun-süberfchuß 2t409.324 «r.; int Jahre 1918 (bis Ende Juli) die Einnahmen 7,754.046 Kr., die Ausgaben 7,080.803 Kr., der Gebarungs- Überschuß 723.245 Kr. Der bis zum Ende des Jahres 1018 zu gewärtigende Gebarungsüberschuß kann somit mit zirka 1,200.000 Kr. veranschlagt werden. Er wird also ungefähr die Hälfte des im Jahre 1012 erzielten Gebarungsuberschusses per 2,409.824 Är. betragen. Die Hauptursache des Sinkens des Gebarungsüber- schusses ist in dem starken Anwachsen der Ausgaben für Provisionen und Erziehungsbeiträge zu suchen. So betrugen die für Provisionen und Erziehungs- beiträge verausgabten Beträge int Jahre 1912 (bis inklusive Juli) 5,706.395 Kr., im Jahre 1918 (bis inklusive Juli) 6,812.256 Kr. Sie haben somit eine Steigerung um 1,105.861 Kr. erfahren. In der sich hieran anknüpfenden Debatte verweist Ausschussmitglied Lamprechi darauf, das; an diesem rapiden Steigen der Ausgaben für Provisionen wohl auch die Bahn-Verwaltung zum großen Teil mit Schuld trage. So wurden seitens der Direktionen in der letzten Zeit zahlreiche verhältnismäßig junge und rüstige Bedienstete nur aus dem Grund provisioniert, weil man keine entsprechenden leichteren Posten für sie zur Verfügung batte. Die Folge davon sei, daß sich Kiese Leute anderwärts einen Verdienst suchen und nebenbei ihre Provision beziehen. Der Mangel an leichteren Posten sei zum großen Teil darauf zurückzuführen, daß allzu viele Posten für die Zertifikatisten reserviert werden. AuSschußmitglied Beck schließt sich den Ausführungen des Vorredners an und verwerft darauf, daß die Direktionen Bedienstete, die eine Unfallrente beziehen, außer Stand bringen, obwohl diese Bediensteten auf entsprechend leichteren Posten, wie zum Beispiel Portier- und Kanzleidienerposten, noch ganz gut zu verwenden wären. Ausschußmitglied Neu enerklärt, daß sich der Mangel oit leichteren Posten insbesondere bei den Werkstätten-arbeitern fühlbar mache. Wenn ein solcher Bediensteter der schweren Werkstättenarbeit nicht mehr gewachsen sei, so bleibe ibm bei dein Mangel einer anderweitigen Verwendungsmöglichkeit nichts anderes übrig, als sich provisionieren zu lassen. Diese ungesunden Verhältnisse müßten natürlicherweise in kurzer Zeit die Passivität des Provisionsinstituts zur Folge haben. (Die Mitteilungen des Vertreters des Ei senbahnn-.i niste riu ins werden hierauf zur XV ennt»i s genommen. Ministerialsckrctär Dr. Stumpf beantwortet sodann die in der Sitzung des Ausschusses vom 28. September 1913 gestellte Anfrage des Ausschußmitgliedes Kneidinger betreffend die Angelegenheit des Oberbauarbeiters Jakob Ebner. Rach dein "von der Staatsbahndtrektion Villach im Gegenstand erstatteten Bericht konnte daS erste, am 21. Oktober 1912 überreichte Gesuch Ebners um Aufnahme in das Pro« »isionsinstitut nicht berücksichtigt werden, da der Genannte damals noch nicht ständige.' Arbeiter war und die Aufnahme nichtständiger Arbeiter in das Provisionsinstitut nach den damals geltenden Normen unzulässig erschien. Das erwähnte Gesuch wurde deshalb der Vorgesetzten Dienststelle Ebners mit dem Auftrag zurückgestellt, dasselbe nach erfolgter Einreihung EbnerS in die Zahl der ständigen Arbeiter wieder der Direktion vorzulegen. Ein neuerliches Gesuch Ebners ist aber erst am 27. Oktober 1918 wieder emgela'igt, obwohl eS dem Genannten nach feiner am 26. Juni 191b erfolgten Einreihung unter die ständigen Arbeiter schon zu diesem Zeitpunkt freigestanden wäre, um die Aufnahme in das Provisionsinstitut neuerlich anzusuchen. Ebner wird nunmehr mit Rückwirkung vom 1. Juli 1918 in daS Provisionsinstitut atifgenommen werden, so das; er an seiner TeilnaHmszeit an dem erwähnten Institut keine Einbuße erleiden wird. AuSschußmitglied K n e i d i n g bemerkt hiezu, daß die Vorgesetzte Dienststelle Ebners insofern ein Verschulden treffe, als sic im Hinblick auf den ihr seitens der Direktion erteilten Auftrag nicht erst ein neuerliches Gesuch Ebners hätte abwarten, sondern das ursprüngliche Gef euch des Genannten wieder hätte vorlegen sollen. (Zur Kenntnis genom-m c n.) M in i ster ialfekretär Tr. Stumpf teilt weiters mit, daß in der Angelegenheit des Oberbauarbeitens Gustav Simon von der Staatseisenbahngesellschaft-Direttion abver-langte Bericht bisher noch nicht eingelangt sei, und beantwortet sodann die in der Sitzung des Ausschusses vom 88. September 1913 gestellte Anfrage des ÄusschußmitgliedeS Kneidinger betreffend den Kanzlcidiener Franz P e r n e r. Nach dem von der Staatsbahndirektion Innsbruck im Gegenstand erstatteten Bericht mußte die Bitte Pernerö um Anerkennung seiner früheren ProvisionSfondLteilnahmczeit vom 1. Februar 1876 bis zum 30. April 1885 ohne weitere Nachzahlung seitens der Direktion aus dem Grunde abgewiesen werden, weil sowohl aus dem ProvisionSsondsgrundbuch, als auch aus der Oualisikationstabelle Perners unzweifelhaft hervorgeht, daß der Genannte am 1. Mai 1885 freiwillig aus dem Dienst getreten ist. Für die Richtigkeit dieser Eintragungen spricht auch der Umstand» daß dem Perner, wie er übrigens in seiner Eingabe selbst angibt, ab 1. Mai 1885 bis zu seiner neuerlichen Aufnahme in den Fonds, das ist bis zum 1. Juli 1887, keine Provisionsfondsbeiträge abgezogen worden sind. Aus diesen Gründen konnte auch daS Eisenbahnministerium der gegen die abweisliche Entscheidung der Staats-bahndirektion Innsbruck gerichteten Beschwerde Perners nicht Folge geben. Ausschußmitglied Kneidinger meint, wenn auch Perner der Borwurf einer großen Sorglosigkeit in Betreff seiner Provisionsfondsmitgliedschaft gemacht werden müsse, da ihm doch die Einstellung seiner ProvisirntSfondS-abzüae mit 1. Mai 1885 anffallen mußte, so könne doch auch der Bahnverwaltung der Vorwurf der Nachlässigkeit nicht erspart werden, da es doch Pflicht der Vorgesetzten Dienststelle gewesen wäre, sich um die von Perner behauptete frühere drovistonSsondsteilnahmSzeit von Amts wegen rechtzeitig zu kümmern. Ministerialsekretär Dr. Stumpf bemerkt demgegenüber, daß in die Richtigkeit der amtlichen Aufzeichnungen, auf die sich die Direktion Innsbruck bei ihrer Entscheidung stützte, so lange Tcitt Zweifel gesetzt werden küniic, als die Behauptung Perners, er sei mit 1. Mai 1886 nicht freiwillig ausgetreten, sondern nur krank gewesen, nicht erwiesen sei. Dieser Beweis sei aber nicht erbracht worden. AuSschußmitglied Kneidinger erwidert, daß wohl auch ein Irrtum in den amtliche» Aufzeichnungen nicht auö-neschloffen sei. und bittet das Eisenbahnministertum, die An» Gelegenheit Perners einer neuerlichen, wahlwollenden lieber-Prüfung zu unterziehen, welches Ersuchen durch AuSschuß-mitglied Lamprecht unterstützt wird. AuSschußmitglied Kneidinger ersucht weiters um Untersuchung der nachstehenden Angelegenheiten und überreicht diesbezügliche schriftliche Informationen: HeizbauSarbeiterswitwe MikSanek: Zuerkennung der Witwenprovision und der Erziehungsbeiträge. Oberbauarbeiter AloiS Kysela: Nichterledigung seines Ansuchens ittit Aufnahme in das Provisionsinstitut. Oberkondlikreur Heinrich Marik: Zurechnung von fünf Teilnahmsjahren zur BroviiionSbemeffuna. Kondukteur Peter Dretl: Zuerkennung der Provision auf Grund des § 14 des Provisionsstatuts. AuSschußmitglied Kneidinger bringt sodann Klagen der Bewohner der Provisionsfondshäuser in der Leystraße im XX. Bezirk über die Unbrauchbarkeit^der Herde Vor und führt über das Vorgehen des von der Staatsbahndirektion Wien bestellten Administrators gegenüber den WoHnparteien Beschwerde. Hofrat Dr. Schmitz verspricht, in dieser Angelegenheit Erhebungen pflegen zu lassen. Ausschußmitglied H e i d e r urgiert die Erledigung seiner in der Sitzung vom 23. September 1913 gestellten Anfrage betreffend die verspätete Aussolgung der ProvisionSsondsteilnahmzeitz eugnisse durch die Nordbahndirektion. Ministerialsekretär Dr. stumpf teilt mit, daß der in dieser Angelegenheit von der genannten Direktion abverlangte Bericht noch nicht vorliege. Er werde jedoch voraussichtlich in der nächsten Sitzung in der Lage sein, diese Anfrage zu beantworten. Der Vorsitzende schließt hierauf die Sitzung um '/. 12 Uhr vormittag?. Der Vorsitzende: R. Schmitz rn. p. Der Verifikator: Der Schriftführer: Theodor N e u m. p., Werkmann. Dr. Alfred U h l i k m. p. Inland. MoWoneller Abgeordneter, l k. Bezirksrichter Md Polizeispitzel. Die allerneueste Korruptiousschweinerei, die in den letzten Tagen wieder einmal von dem ganzen Unernst unserer nationalen Demagogie Zeugnis gibt, ist die Affäre des tschechifchnaiionalsozialen Abgeordneten Dr. Sv i h a, f. k. Bezirksrichter und Obmann des tschechifchnationalsozialen Klubs der Abgeordneten im Parlament. Durch das jungtschechische Organ „Nürodni I.isty" ist nämlich sestgestellt worden, daß Sviha durch mehrere Jahre als Spitzel im Dienste der PragerPolizei stand und dafür, daß er alles, was in seiner Partei vorging. der Polizei berichten mutzte, eine monatliche Subvention von 800 Kr. bezogen hat. Sviha ist nach einigen matten Versuchen zu leugnen von Prag verschwunden und hat sein Mandat nieder-g e legt. Auch seine Partei ließ ihn endgültig fallen. Das Interessanteste an der Sache ist, daß die Regierung, die im Parlament über die Angelegenheit von mehrfachen Seiten interpelliert wurde, jede 9t u SI u n f t v e t-weigert und sich auf die D i s k r e t i o n s p f l i ch t beruft, die die Polizei den Spitzeln gegenüber hat. Wie weiters verlautet, soll auch das Prager Oberlandesgericht die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Bezirks richter Sviha abgelehnt haben, weil er durch seine Spionage nur für den Staat Dienste geleistet hat. Die Richtervereini-gung, der der ehrenwerte Lump angehört hat, hat allerdings den A u 8 s ch l u ß Svihas au8 dem Verein ausgesprochen und damit erklärt, daß sie jede' Gemeinschaft mit dem Polizeispitzel avlehn t. Daß die Negierung es mit dem Ansehen des Staates vereinbarlich findet, nicht nur Volksvertreter als Polizeispitzel anzuwerben und sich auch noch auf die Diskretionspflicht beruft, wenn sic darüber Auskunft geben soll, ist j a r e ch t n e t t. Aber noch bezeichnender ist der Fall Sviha für unsere nationalen Parteien. Sviha war nämlich ursprünglich ein ebenso guter „Deutscher", als er später — als sich ihm Aussicht auf ein Reichsratsmandat bot — „guter Tscheche" geworden ist. In seiner Person und durch seine Karriere, die er als tschechischnationaler Parteiführer machte, offenbart sich der ganze sittliche Unernst und die Unsachlichkeit der nationalen Politik, die von der hohlen Phrase und vom Radau lebt. Die Regierung hebt die Freizügigkeit auf. Das Ministerium des Innern hat einen Erlaß her-ausgegeben, der nicht weniger bedeutet, als die Aushebung der Freizügigkeit für Hundert-taufende von Arbeitern. Durch diesen Erlaß werden die Behörden angewiesen, nur solchen Personen die Reise ins Ausland zu gestatten, die Nachweisen können, daß sic ihre Wehrpflicht entweder bereits zur Gänze erfüllt haben oder dem Heeresverband nicht angehören. In dem Erlaß wird weiter gesagt, daß keine Schikaniening der Reisenden oder Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs beabsichtigt ist. Das bedeutet aber auf gut deutsch, daß mit dieser Maßregel nur die Arbeiter getroffen werden sollen, die im Inland nicht leben können und sich im Ausland Arbeit und Brot suchen wollen. Aber die österreichischen Arbeiter, die ihre drei Jahre gedient haben, in der.Heimat keine Arbeit finden und darum für ein vaar Jahre in das Deutsche Reich oder in die Schweiz gehen, um sich dort ihr Brot zu verdienen: die galizischen Bauern, die nach Beendigung der dreijährigen Präsenzdienstpflicht für ein paar Jahre nach Amerika auswandern. um später in die Heimat zu-rückzukehren und sich um den in Amerika erworbenen und ersparten Lohn ein Stückchen Land zu kaufen — sie alle werden den Erlaß zu spüren bekommen. Der Staat kümmert sich nicht darum, ob seine Bürger in der Heimat Brot und Arbeit finden. Der Staat hat keinen Heller übrig für die Arbeitslosen im Lande. Und trotzdem will dieser Staat seine Bürger hindern, in anderen gastlicheren Ländern einen redlichen Erlverb zu suchen. Trotzdem will er, damit ja dem Militarismus kein Mann und den Agrariern letn billiges Ans* beuinngsmatcrial verloren gehe, die Bürger zwingen, zu bleiben, wo sic verhungern inüsseu! Eine solche Politik wäre herausfordernd und gemeingefährlich auch iinnn, wenn das Gesetz der Regierung das Recht zu ihr gäbe. Sie ist unerträglich, da sie geübt wird ohne jedes Recht, gegen Sinn und Wortlaut des Gesetzes. Das Wehrgesetz besagt nämlich, nur, daß jene Angehörigen der Wehrmacht, die sich der Stellungspslicht oder Dienstleistung durch Flucht ins Ausland entziehen, zu bestrafen sind und daß solche Oesterreicher, die aus dem Heeresverband nach nicht entlassen sind, wenn sic das Staatsbürgcrrecht in einem anderen Lande erwerben wollen, erst beim Kriegsminister oder Landesvcrteidi- gungsrninister um die Entlastung ansuchen müssen. Von einem Verbot der Auswanderung sagt das Wehrgesetz aber überhaupt nichts. Und trotzdem erdreistet sich die Regierung, durch einen einfachen Erlaß der Mehrheit der ganzen männlichen Bevölkerung des Reiches die Auswanderung mit einem Federstrich unmöglich zu machen! Wenn die Regierung das darf, dann ist das Staatsgrundgesetz das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Die Regierung, die das wagt, gehört vor den Staats-gerichtshof! Neue Schulden. Die Regierung hat dem Abgeordnetenhaus einen Gesetzentwurf „über die Vornahme von Kreditoperationen" vorgelegt. Sie will sich zunächst Geld ausborgen, um die Schatzscheine einzulösen, die sie im vorigen Jahre, in der Zeit der Kriegsgefahr in Amerika begeben hat Dazu allein werden ungefähr 125 Millionen Kronen gebraucht. Diese neue Schuld sollen wir aufnehmen, um die alte Schuld bezahlen zu können. Außerdem aber wollen wir auch ganz neue Schulden machen. Wir müssen die Rüstungsausgaben in der Zeit der Balkankrise bezahlen, für die neuen Kriegsschiffe und und die vielen anderen Sächelchen, die die Delegationen dem Kriegsminister bewilligt haben, das Geld herbei-schasfen. Dazu will sich die Regierung 341 Millionen Kronen ausborgen. Insgesamt belasten uns also die Kriegsrüstungeu des letzten Jahres nt i t rund 470 Millionen Kronen ueuenStaats schulden! Das macht auf den Kopf der Bevölkerung fast 17 Kr. Auf jeder fünfköpfigen Arbeiterfamilie lastet eine neue Schuld von 85 Kr., die natürlich den Gläubigern verzinst werden muß, zu welchem Zweck eben der Arbeiter von jedem Pfund Zucker und jedem Glas Bier feine Steuer zu entrichten hat. Man muß wohl gestehen, daß die Gründung des herrlichen albanischen Staates, der einzige Erfolg diefer präcktigen Politik, uns eilt bißchen teuer zu stehen kommt. Dafür sparen wir an anderen Dingen. Für die Vornahme öffentlicher Bauten, für den Kauf von Eisenbahnwagen und Lokomotiven will die Regierung nur 30 Millionen Kronen aufwenden. Das ist natürlich verdammt wenig. Die Regierung wird notwendige Bauten verschieben, notwendige Investitionen Unterlasten, auf den so dringend geforderten Ausbau des Telephonnetzes verzichten müssen, um mit den 30 Millionen das Auskommen zu finden. Und dieser gemeinschädlichen Sparsamkeit wird sich unsere Schuldenlast in diesem Jahre mn eine halbe Milliarde erhöhen. Das ist der Segen unserer herrlichen Balkan- und Dreadnoughtspolitik! Eine Kundgebung der Eisenbahiluuterbeamtei!. Unter großer Beteiligung fand am Sonntag vormittags im Saale des Hotel Franz-Josefs-Bahn eine Versammlung der östereichischen Eisenbahnunterbeamten statt. Als Einberuser fungierten: der Österreichische Bahnmeisterverein, der Reichsverein der Kanzleiexpedienten und Ö'efc Verein österreichischer Zugsexpedienten. Auf der Tagesordnung war nur ein Punkt: „Der Hätenausgleich intd die Beamtenernennungen." Zur Versammlung erschienen die Abgeordneten Wrobel, Dr. P o l l a u f und K e m c t t e r. Abgeordneter Genosse T o in s ch i k ließ sich entschuldigen, da er in seinem Wahlbezirk in Manners-borf eine Versammlung hatte, die schon seit längerer Zeit bestimmt war. Die Referate, insbesondere jene der Herren Reich! und Schö m i g, die statistische Grundlagen hatten, wurden vom Regierungsvertreter oftmals unterbrochen. Nachdem noch mehrere Redner und die genannten Abgeordneten gesprochen hatten, welch letztere den Unterbeamten sehr viel versprachen, wurde eine Resolution angenommen, in der die Regierung aufgesordert wird. Vorsorge zu treffen, daß das Eisenbahnministerium eine durchgreifende Aeuderung in der Beaintenernenuung und im Härtenausgleich durchführe. Daß diese Versammlung ohne besondere Mitwirkung unserer Organisation zustande kam und sehr gut besucht war. möge der Regierung und der Öffentlichkeit beweisen, wie sehr das Regime Förster in der Eisenbahnerschaft wirkt. Die Annahme, daß wir und unsere Organisation die Eisenbahner verhetzen, ist alfo gründlich widerlegt. Um dein Eisenbahnministerium diesen Beweis zu erbringen, haben wir uns auch aktiv nicht hervorragend beteiligt. Wenn jedoch schon die Unterbeamten sich zu einem so energischen Protest aufzuraffen Seron»' lassniig haben, um wie viel mehr müssen diese aber die! Diener und insbesondere die Arbeiterschaft haben? Eisenbahnausgaben ln Oesterreich und Deutschland. Nach einer Meldung des „Berliner Lokalanzeiger" wird dem preußischen Abgeordnetenhaus in der nächsten Zeit ein neues Eisenbahnanleihegesetz zugehen, mit welchem 350 Millionen angefordert werden. Hievon entfallen 173 Millionen au f die Beschaff« n g d c s n e u e n Fahrparkes. — Diese Mitteilung ist mit Rücksicht aus die Gestaltung der parlamentarischen Verhältnisse in Oesterreich von besonderer Aktualität. In Preußen sollen 173 Millionen für Fahrbetriebsmittel ausgegeben werden. In Oesterreich enthält das Budget für das erste Semester für diesen Zweck eine Summe v o n 3 0 M i l l io-iien Kronen und die Staatsverwaltung hat sich_zunächst außerstande gesehen, die zur Ablieferung bereiten Fahrbetriebsmittel ,-u übernehmen. Erst nach längeren Verhandlungen ist diesbezüglich eine Vereinbarung getroffen worden. Es ist jedoch nicht möglich, der Industrie neue Aufträge infolge des Mangels der Bewilligung der hiefiir erforderlichen Kredite zuzuwenden. Alpenlkndifchc ÄolMreditbank. Die Kreditgenossenschaft unserer steirischen Genossen konnte ihrer Hauptversammlung einen erfreulichen Geschäftsbericht vorlegen. Das Wachstum des1 Unternehmens zeigen folgende Zahlen: Mitglieder ?!ntrilc Stwrtinloger öclbucitefcr Kronen 1910 .... 250 631 54.343 241.078; 101l . . . . 327 821 126.018 495.656 1012 .... ...... 1288 224.155 1,117.470 1918 .... ...... o04 1617 332.336 1,869.420 Dem Reservefonds wurden 3181 Kr. zirgeführt, an einige Arbciterinstitutc wurden Subventionen im Gesamtbetrag von -80 Kr. verteilt, der Rest bcS Reingewinnes. 1735 Kr., fällt om Genossenschaftern zu. Die bisherige Genoffenschaftsleitung, an deren Spitze Abgeordneter Muchitsch steht, wurde wieder* gewählt. Ausland. Deutsches Reich. „~‘c öCuoiTcnfchaftlichc Lebensversicherung. Am 1. Juli ^013 hat die von den Gewerkschaften und den Konsumvereinen Deutschlands gegründete genossenschaftliche BolksversicherungS-anstalt „V o lk S f ü r s or g e" ihren Geschäftsbetrieb begonnen, icccr die Ergebniffe des ersten Halbjahres berichtet die von der herausgegebene Monatsschrift, die gleichfalls den Namen ..Bolksfürsorge" trägt, datz der Anstalt bis zum 81. Dezember 013 74.746 Versicherungsanträge zugegangen sind; die Ver-NcherungSsumme betrage im ganzen 13% Millionen Mark, •welche Bedeutung diese Zahlen haben, läßt sich nach der soeben °’n Kaiserlichen Aufsichtsamt für Privatversicherung ausge-gebenen Denkschrift über die Entwicklung des Versicherungswesens in den Jahren 1907 biS 1911 ungefähr feststellen. Dernbachs haben im Durchschnitt der letzten vier Jahre die reichS-aeutfchen Versicherungsunternehmungen jährlich 400.000 Volks-dersicherungSpolizzen auf eine Versicherungssumme von zusammen 92 Millionen Mark ausgegeben. Daraus ergibt sich, tai' die der ..Volksfürsorge" zngcgangenen Versicherungsanträge ungefähr ein Drittel des normalen Zuwachses im letzten Halbjahr darstellen. Dieser Erfolg ist um so höher zu werten, da die^ klerikalen und nationrlen Arbeiter- und Angestellten-ct8onijalmnen eine besondere Konkurrenzgesellschaft, die »Deutsche Bolksoersicherungsakliengescllschaft". ins Leben getafen, die kapitalistischen Versicherungsgesellschaften, die bisher d>e Volksversicherung monopolisiert hatten, „Viktoria" und »griedrich Wilhelm", den Konkurrenzkampf verschärft und überdies die Regierungen alle Mittel in Bewegung gesetzt haben. Vm die Entwicklung der „VolkSfürsorge" zu erschweren. Südafrika. Der Kampf in Südafrika wird von den dortigen Regie-rungsmännern, besonders vom Minister Smuts. als das Werk von Anarchosyndikalisten bezeichnet, die damit die Errichtung einer Republik bezwecken wollten. Hiegegen verwahren Och der greise V a i n, Sekretär des südafrikanischen Gewerk-schaftsbundes, und P o u i S m a, der Sekretär der Eisenbahner, m öffentlichen Erklärungen auf das entschiedenste. Bain erklärte, daß er kein Anarchosyndikalist sei; in ganz Südafrika ll»be es keine 50 Anarchosyndikalisten. Der Sozialismus ge-uiige ihm vollauf. Auch Poutsma protestierte heftig. Gerade eJk sei es gewesen, der seinerzeit, als Domela Nieuwenhuis in Holland aus dem Palament austrat und Anarchosyndikalist wurde, eine Zeitung zu dem Zweck herausgab, die Ansichten he§ Genannten zu bekämpfen. Er sei Sozialdemokrat und aus dev deutschen Schule hervorgegangen. Doch lassen wir Poutsma selber sprechen: Ich bin ein naturalisierter britischer Untertan. Pov 25 Jahren wurde ich Sozialdemokrat und bin seitdem nie etwas anderes gewesen. Vor 13 Jahren ging ich als Kriegs-chrrespondent nach Südafrika. Dan» pflegte ich in Pretoria die verwundeten Soldaten der Buren und Briten. Nachdem ich mit dem früheren Präsidenten Steyn Europa besucht hatte, kehrte ich nach Südafrika zurück und errichtete dort ein Waisenheim, eine Gewerbeschule und eine Musterfarm. Zwei Jahre lang wachte ich über achtzig der ärmsten Kinder. Als, mein Geld alle war. verkaufte ich mein I siitut an die Regierung und verdiente dann mein Leben als Redakteur einer Zeitung, die ich verließ, als sie ihre Richtung änderte. Darauf gab mir der südafrikanische Unterrichts-minister eine Anstellung als Sprachlehrer, und als später die Eisenbahner einen Beamten suchten, bewarb ich mich um den Posten, den ich aus.Dankbarkeit für die Dienste, die ich den Arbeitern bei den Wahlen in Bloemfontein geleistet, erhielt. Als Sekretär der Eisenbahner gelang es mir, die Mitgliedschaft der Organisation in neun Monaten von 8000 auf 16.000 zu bringen. Ich gründete auch ein Fachblatt der Eisenbahner, das bald florierte. Anfangs lobte mich die Regierung. Es hieß, es sei doch gut, daß sich die Eisenbahner einen so vernünftigen und gebildeten Sekretär zug-legt hätten. Die Lobsprüche wurden immer karger, und das überzeugte mich, daß ich auf dem rechten Weg war. Die Reibung mit der Betriebsführung der Eisenbahnen erreichte im Juni 1913 ihren Höhepunkt. Als in dem Streik der Bergarbeiter 400 Personen niedergeschossen worden waren und nicht nur die Arbeiter, sondern das ganze Publikum aufgeregt war, riet ich den Eiscr-ahnern in einer Versammlung m Pretoria, als feierlichen Proust gegen die unverantwortliche Erschießung friedlicher Bürger einen Tag von der Arbeit fern* zubleiben. Am Begräbnis«»,, der Opfer wurde nicht eine Lokomotive angerührt. Händeringend tarnen die Behörden zu mir. um mich zu bitten, doch wenigstens die Hauptzüge fahren zu lassen. Ich sagte zuerst, wie man uns so oft gesagt hatte: Die Sache wird in Erwägung gezogen werden. Schließlich willigte ich ein, daß der europäische Postzug abfahre, damit die Bürger ihren Verwandten in Europa von den schrecklichen Ereignissen berichten könnten. Aber damit der Zug sicher durch das Streikgebiet komme, bestimmte ich, daß von der Lokomotive die rote Fahne wehen müsse. So fuhr denn der Zug ab. Und das war Mein erstes Verbrechen. Deshalb haßte mich die südafrikanische Regierung. Ich bin stolz darauf. Nach dem Streik setzt« die Regierung die Betriebseinschränkung trotz der Einsetzung einer Kommission, die sich mit den Beschwerden der Eisenbahner befaßen sollte, fort. Unterer den Eisenbahnern herrschte die größte Bestürzung. Zu Weihnachten nahm man links und rechts Ar-beiterentlaffungen vor. Leute, die jahrelang auf den Eisenbahnen tätig waren, Familienväter mit sechs und sieben Kindern, wurden erbarmungslos nach 24ständiger Kündigung auf ben überfüllten Arbeitsmarkt geworfen. Unser Exekutivausschuß beschloß, alle legalen Mittel anzuwenden, um diese unerträglichen Zustände abzuschaffen. Wir wandten uns in der Abwesenheit der Minister an den Generalgouverneur Gladston«, der uns an den Minister Smuts verwies, von dem wir keinerlei Genugtuung erhalten konnten. Schließlich wurden wir von dem Eisenbahnminister als Privatpersonen empfangen und in einer beleidigenden Weise behandelt. Unsere Leute fielen buchstäblich auf die Knie vor ihm und baten ihn, die Entlassungen einzu» stellen; alle Eisenbahner würden gern eine Stunde Arbeitszeit täglich opfern wenn sie ihre Kameraden nur davor schützen konnten, daß sie brotlos gemacht würden. Alles war umsonst. Beim HinauSgehen ließ einer der llnsengen die Bemerkung fallen: „Das bedeutet ein Unglück", worauf der Minister kochend erwiderte: „Meinen Sie einen Streik? O, wir sind auf einen Streik vorbereitet" Am 8. Jänner 1914 brach der Streik aus. am 9. März wurde ich ergriffen und ins Gefängnis geworfen. Meine Frau und meine Kinder wußten nicht, was aus mir geworden war. Im Gefängnis mußten wir auf dem nackten Boden schlafen und man gab uns morgens eine ekelerregende Suppe zu essen. In einer Nacht wurden wir im Gefängnis ergriffen und mit Bajonetten gezwungen, den Eisenbahnzug und das Schiff zu besteigen. In unserer nächsten Nummer werden wir einen ausführlichen Bericht über die Verhältnisse der Eisenbahner in Südafrika von Poutsma bringen. England. Die englischen Eisenbahner und die Arbeiterpartei. Mit dem Nationalverband der Eisenbahnangestellten hat eine der letzten großen Gewerkschaften die im neuen Gewerkschaftsgeseh (Osbornegesetz) vorgesehene Urabstimmung ihrer Mitglieder über die Beteiligung an der politischen Aktion und den Anschluß an die Arbeiterpartei beendet. Die Abstimmung hatte das folgende Ergebnis: Von insgesamt 250.000 Mitgliedern nahmen rund 140.000 oder 67 Prozent an der Abstimmung teil. Davon stimmten für die politische Aktion rund 102.000, dagegen rund 85.000; 3000 Stimmen waren ungültig. Der Eisenbahnerverband verspricht eine der feste st en Stützen der Arbeiterpartei zu werden. Seitdem er vor einem Jahr durch die Verschmelzung dreier Eisenbahnerorgamsationen entstanden ist, hat er seine Mitgliederzahl verdoppelt, und sie ist noch immer im raschen Zunehmen begriffen. Er stellt heute die mächtigste, völlig zentralisierte britische Gewerkschaft dar. In einigen Gewerkschaften sind politische Hintertreppeneinflüsse am Werk, um einen Teil der Mitglieder zu veranlassen, die Befreiung von der politischen Beitragsleistung zu beanspruchen. Das ist insbesondere in einigen Textilarbeiterorganisationen in Lancashire der Fall, die überwiegend aus weiblichen Mitgliedern bestehen, keine politischen Rechte haben und reaktionären und religiösen Einflüssen leichter zugänglich sind. Es genügt aber wohl, diese Intrigen ans Tageslicht zu bringen, um sie zu vereiteln. Kleine Nachrichten aus der Eisenbahner, internationale. Der 25. Kongreß des französischen Eisenbahnerverbandes wird am 16. April in Paris beginnen. Der Kongreß wird sich besonders damit beschäftigen, waS geschehen soll, um die Wiedereinstellung zahlreicher schon seit dem Streik 1910 gemaßregelter Kollegen zu erzielen, sodann mit der Frage der Verstaatlichung der Eisenbahnen, der Verschmelzung der verschiedenen Eisen* bahnerorganisationen u. s. w. Den Eisenbahnbürogehilfen in Neu-Südwales ist cS nach langer Agitation gelungen, die Errichtung eines Lohnamtes durchzusetzen, welches die Lohn- und Arbeitsbedingungen für alle in den Eisenbahnbüros Beschäftigten fest fetzen soll. Die Arbeitszeit dieser Angestellten beträgt zurzeit 85% Stunden per Woche, doch wurde bislang für Überstunden nichts bezahlt. Dafür verlangen die Bürogehilfen in Zukunft einen Aufschlag von 50 Prozent, ferner MI. 2'50 für jede Mahlzeit, die ihnen dadurch verloren geht. Für Sonntagsarbeit wird doppelte Bezahlung verlangt. Ferner fordern sie drei Wochen Urlaub im Jahr, Bezahlung im Krankheitsfall für eine festgesetzte Frist sowie eine Lohnskala, die sich für die jungen Gehilfen von 16 biS 21 Jahren zwischen 1200 bis 8000 Mk. statt der bisherigen 900 bis 2600 Mk. bewegt. Für die in acht Klassen eingeteilten übrigen Angestellten werden Gehälter von 8000 bis 10.200 Mk. statt der bisherigen 2600 bis 8200 Mk. verlangt. Interessant ist besonders, daß an der Bewegung auch die höheren Angestellten den lebhaftesten Anteil nehmen. Uebrigens unterliegt es keinem Zweifel, daß diese Lohnbewegung, die sich in der Hauptsache in staatlichen Betrieben abspielt, von gutem Erfolg sein wird. Nach einer Meldung englischer Blätter wollen die dortigen Eisenbahngesellschaften den Verband der Eisenbahner anerkennen und in Zukunft mit dessen Vertretern direkt verhandeln. so daß das jehtige System der freien Einigungsämter wegfallen würde. Dieses System, das den Organisationen nur indirekten Einfluß gestattet, das aber besonders die Organi-sationsvertreter selbst von der Teilnahme an den Verhandlungen auSschlietzt, hat speziell in den letzten Jahren unter den Eisenbahnern viel Widerstand erfahren. Sie haben deshalb auch die Vereinbarungen in Bezug auf dieses System zum Herbst gekündigt. Angesichts de? riesigen Wachstums der Eisen* bahnrrorganisationen in der letzten Zeit, scheinen die englischen Eisenbahnmagnaten den offenen Kampf vermeiden zu wollen und rechtzeitig einzulenken, denn auch sie müssen einsehen, daß das bisherige System unhaltbar geworden war. Die Organisation der portugiesischen Eisenbahner beschloß, den Streik vorläufig zu beenden, die Arbeit nach kurzer Zeit jedoch wieder niederzulegen, wenn ihr« Forderungen auf Wiedereinstellung der Gematzregelten und Reform ihrer Allerspension nicht bald erfüllt werden. — Der Vorstand wandte sich in feinen Proklamationen entschieden gegen alle Versuche, die Organisation mit den Attentaten auf die Eisenbahn in Verbindung zu bringen. Aus dem Gerichtssaal. Die Zustände in der Südvahnwerkstätte ggitn. Am 5. Februar d. I. wurde der Arbeiter Brbingerr der Südbahnwerkstätte nächst dem Südbahnhos bei einer Verschiebung erheblich verletzt. Er war mit einer Reparaturarbeit unter einem Personenwagen, der in der Werkstätte in einer großen Wagengarnitur stand, beschäftigt, als an diese Wagen-garnitur durch den Verschieber Matthias Zn stak eine au» drei Wagen bestehende Gruppe angeschoben wurde. Hiebei setzte sich die Wagengruppe in Bewgung und Arbingen erlitt Verletzungen in der Rippen- und Kreuzgegend. ~. .e von Arbinger vorgenommene Arbeit wurde damals von dem Werkmeister Franz K r a t o s ch k a beaufsichtigt. Dieser beschuldigte den Verschieber Zustak, daß er die Verschiebung nicht mit der nötigen Umsicht vorgenommen habe. Auch behauptete er, datz er Zustak vorher durch Zuruf verständigt habe, daß unter dem Waggon gearbeitet werde und daher dort nicht verschoben werden dürfe. Zustak jedoch bestritt, daß er eine solche Verständigung erhalten habe, und führte den Unfall hauptsächlich daraus zurück, daß der Werkmeister Kratojchka es in vorschriftswidriger Weise unterlassen habe, die Waggongruppe, unter welcher Arbinger arbeitete, durch eine rote Scheibe zu decken. Bei der am 7. d. M. vor dem Bezirksgericht Favoriten stattgebabtcn Hauptberhand. lung verantwortete sich der von Dr. Loew verteidigte Werk, meist« Kratoschka dahin, daß er zwar die Signalscheibe aus znstellen unterlassen habe, daß dies jedoch ebenso gut Pflicht des Verschiebers Zustak gewesen sei. Dieser, verteidigt von Dr. Leopold Katz, stellte eine derartige Verpflichtung in Ab- rede. Bei der sohin du^chgeführten Vernehmung mehrerer Zeugen konstatierte Dr. Katz, daß für die Sicherheit des Arbeitspersonals in der Südbahn werkst ätte bei Vexschtebi ngen in der Regel gar nicht gesorgt wurde, indem die A u f st e l l u n g von H a lt si g na l sch e ib e n unterlassen wurde, wenn Arbeiten unter oder zwischen den Waggons vorgenommen wurden. Dies wurde von den Zeugen Ingenieur W i n k e l m a n n und Werkführer Josef Slangl bestätigt. Der als Sachver- ständige geladene Inspektor Karl Musil gab an, daß cS ausschließlich Pflicht des Werkmeisters Kratoschka w a r, für die Aufstellung der Warnungöscheiben zu sorgen, und daß eine mündliche Verständigung des Verschiebers nach den Vorschriften keineswegs genüge. Den Verschieber Zustak treffe kein Verschulden, da er mangels der Signalscheibe nicht wissen konnte, daß unter der Waggongruppe gearbeitet werde. Da aus der Aussage des verletzten Arbeiters Arbinger herborging, daß er noch immer berufsunfähig sei, demnach eine nach dem Gesetz als schwer zu qualifizierende Verletzung erlitten habe, beschloß der Bezirksrichter, den Akt an die Staatsanwaltschaft wegen Verdachtes des Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens a b z u t r e t e u. Man darf auf den weiteren Verlauf dieser Angelegenheit gespannt sein. Insbesondere bedarf einer Klärung die Frage, ob das untergeordnete Vorschub, und Arbeitspersonal infolge der Nachlässigkeiten der Herren Werkmeister, welche die primitivsten Vorsichten übersehen. Verletzungen und Abstrafungen erleiden müssen. Rentenerhöhung. Johann W i I i m e k, Kesselschmied der k. k. Staatsbahnen, hat im Dienst der k. k. Staatsbahnen wei Unfälle erlitten. Am 8. Juli 1901 erlitt er bei der Arbeit urch Sturz eines Kessels eine Kopfverletzung und am 10. Oktober 1912 erlitt er bei der Arbeit eine Verletzung an der linken Hand. Die Berufsgenossenschaftsiche Unfallversicherungsanstalt hat nur letzteren Unfall entschädigt und Herrn Wiiimek hiefür eine zwülfprozentige Rente monatlicyer Kr. 2296 zuerkannt, während sic den ersten Unfall als folgenlos erklärt hat. Gegen diese Entscheidung brockte Wiiimek durch Dr. Anton Braß Klage beim Schiedsgericht ein. Bei der vor dem Schiedsgericht durchgeführten Verhandlung erklärte der Sachverständige Professor Dr. Pollak, daß das Gebär des Klägers außerordentlich geschwächt fe>, daß cS sich aber heute nicht mehr feststellen lasse, ob d'.eS Unfallsfolge sei oder aber auf die Beschäftigung, de« Klägers als Kesselschmied' zurückgeführt werden müsse. Professor Dr. Steyslal gab über Befragen des ktägerischen Vertreters an, daß auch Folgen des ersten Unfalles vorhanden sind, die aber höchstens mit 16% Prozent eingeschätzt werden können. Der Klagevertreter führte nun aus, daß eS^ heute nicht mehr fraglich sein könne, ob die Schwerhörigkeit Folge des Unfalles sei oder nicht, da dieser Umstand von der Anstalt anerkannt sei und dem Richterspruch zugrunde gelegt werden müsse. Es sei aber auch dem Kläger nach dem Gutachten des Herrn Professor Dr. SteySkal eine Rente für den zweiten Unfall zuzusvrechen. DaS Schiedsgericht verurteilte in Gemäßheit diese# Antrages die beklagte Anstalt, dem Kläger eine Nachzahlung von Kr. 31877 sowie eine weitere zwölfprozen-tige Rente für den zweiten Unfall und die Prozeßlosten zu bezahlen. Weipert. (Ein gerichtlich verurteilter R e i ch S b ü n d l e r.) Von dort wird uns geschrieben: Abermals ist man den ehemaligen Magazinaufseher Anton H n a t e k auf eine Gaunerei gekommen und wurde derselbe am 27. Februar d. I. vom k. k. Kreisgericht in Briij; neuerlich zu einer Kerkerstrase von sechs Wochen verurteilt. Der Sachverhalt war folgender: Der ehemalige Magazinausfeher der Buschtiehrader Eisenbahn in der Station Weipert. Anton H n a t c I, war vorigen Jahres wegen betrügerischen Hinterziehungen von Zollgebühren vom £. k. Kreisgericht in Brüx mit Urteil vom 25. Dezember zu sieben Monaten schweren Kerker verurteilt. Während seiner Kerkerstrase hat ''■* nun herausgestellt, daß er neben anderen Gaunereien auch die Firma Stellwerk u. Komp. durch betrügerische Manipulationen geschädigt hat. Diese Firma hat bekanntlich auf den Bahnhöfen Automaten ausgestellt. So war auch ein Automat in der Station W-ipert aufgestellt, dessen Betreuung und Verrechnung der Reichsvündler H n a t e k zu besorgen hatte. H n a t e k hatte die gelieferten Zuckerwaren in den Automaten zu füllen und den Erlös nach Abzug eine# fünsprozentigen EntgeldeS an die Firma Stollwerk abzu tiefem. Wie bei allen Manipulationen des HnatekS, so happerte es auch auf diesem Gebiet, so daß sich endlich die Firma bemüßigt sah, gegen den unredlichen Vertreter die BetnigSanzeige zu erstatten. Bei der Verhandlung, die am 27. Februar d. I. statt -fand, wurde dem Hnatek nachgewiesen, daß er zum Schade» der Firma Stollwerk u. Komp. den Betrag von Kr. 315-70 veruntreut habe. Für diese neuerliche Gaunerei erhielt er zu seiner sieben monatigen Kerkerstrase noch eine solche, in der Dauer von secks Wochen. Wenn man die finanzielle Schädigung, welche die Frachtenkaffe der Buschtiehrader Eisenbahn, der f. k. Zollverwalter und der k. f Zollkontrollor durch diese Sumpfblume des ReichSbundeL deutscher Eisenbahner erlitt, in Betracht zieht, so kann man annähernd den Schaden ermessen, den dieser Mensch im Verein mit seinen gleichgesinnten treu-deutschen Stammesbrüdern verursacht hat. Durch bi« Verurteilung dieses HnatekS ist dem Reichsbund deutscher Eisenbahner eine „tüchtige Kraft" auf längere Zeit entzogen. ■ noch kein vollwertiges Mit- g ♦'U Vlft gl,ed der Organisation, wenn ■ du nur deine Beiträge bezahlst, dich aber 8 sonst nicht um deinen Verband kümmerst. -6%.- deine Kraft in den Dienst ■ •4'lt deines Verbandes stellen; g du mußt mitroten und Mitarbeiten, soviel in * deinen Kräften steht. 1 TS *4 Nrtt+Sft- nicht glauben, die en» g -*/U vWt?||4 dem werden eS schon ■ . machen. Wenn alle sich auf die ändern ver-8 lassen, wird nichts getan; wenn alle mit» 3e arbeiten, wird jede Arbeit leicht. f!,»****ft. immer und überall ■vll vWrUlfv Mitarbeiten, wenn du den redlichen Willen hast. Nur Drückeberger 8 g finden nie Gelegenheit zur Mitarbeit. Streiflichter. Die Gau des „Reichsbundes". Blutwürste und Wurstsuppe im Dienste nationaler Werbearbeit. Au? Oberleutensdorf wird uns geschrieben: In der Geschichte der Arbeiterbewegung, vornehmlich in den Kämpfen des Eisenbahnproletariats um bessere Existenzbedingungen nimmt unstreitig der „Reichsbimd deutscher Eisenbahner" eine traurige Berühmtheit ei». Warum er überhaupt besteht und wieso eS möglich ist, daß er bestehen kann, wurde schon des öfteren in den verschiedenen Blättern zur Genüge^ erklärt. Datz er aber noch nicht in die Versenkung verschwunden ist, kann nicht allein auf die Unterstützung der Regierung sowie auf das Bestreben der verschiedenen Eisenbahngewaltigen, eine möglichst willenlose Sorte von Bediensteten zu züchten, zurückgeführt werden; dazu gehört schlechterdings vor allem ein denkfaules, jeder Ueberlegung bares Personal, dem man, ohne berechtigte Kritik fürchten zu müssen, alles mögliche bortäuschen kann. Ein sprechendes Beispiel, wie hoch der Reichsbund von diesem Gesichtspunkt aus seine Mitglieder einschätzt, lieferte in letzter Zeit die Ortsgruppe Obcrleutensdorf. Nun soll gleich von vornherein betont werden, datz die Leiter der Ortsgruppe den anderen Mitgliedern gegenüber nicht etwa so grotze GcisteSkinder sind, die über jede Dummheit erhaben sind. ES kann jedoch konstatiert werden, datz schon manchen Anhänger die gesunde Vernunft eingab, datz Lehren und Taten des ReichsbuitdeS sehr getrennte Begriffe sind, datz der Reichsbund ganz andere Interessen als die des Eisenbahnproletariats verfolgt. Dazu sind an der Spitze der Ortsgruppe Häuptlinge (wie in der ganzen Neichsbundleitung), welche alles andere, nur keine Idee von dem Zweck einer Organisation haben, ausgenommen den in Fleisch und Blut übergegangenen ReichSbund-pflanz. Damit in Verbindung die dem eigenen Kopf ent-sprungenen Heldentaten geben ein Konglomerat von Gehirntätigkeit zum besten, welche die Mitwelt mit Staunen und offenstehenden Mittlern Zurückbleiben lätzt. Nichts ist natürlicher, als daß der Menschheit solche Geistesheroen nicht verschwiegen bleiben dürfen. Da haben wir: 1. Herr Wenzel Swob 0 da, seines Zeichens Lokomotivführer, Obmann der Ortsgruppe, Haupt-vertrauenSmann der ReichSbnndmitglieder beim Prager Direk-iionsbezirk, nebenbei stets „im Dalles". 2. Herr Hermann d ö r st e r, Oberkondukteur, rühmlichst bekannt unter Vr'tand'n Herrinann. 3. Herr Josef Grun d, Lokomotivführer, Kassier und VerdnSkomtkrr unter dein Künstlernamen „Grundini", in sr.iiHeren Jahren Sokol. dann Sozialdemokrat, der so manchen Deutschnationalen mit Haut und Haaren Verl speisen wollte. 4. Herr Sucht), „k. k. Mädchen für alles" — im Reichsbund ebenso. 5. Herr Franz Beutler, Lokomotivführer, „Bundesaufsichtsrat", ein besonders strammer Nationaler, mutzte deshalb auch seinen Rekurs gegen seine Oualisikation von einem tschechischen Portier schreiben lassen. 6. Herr Ferdinand Elm er ich, Maschinenmeister und „geistiger Inspirator" der Vorgenannten, weshalb auch alle von diesem Sertett geschossenen Böcke ein- vorsintflutliche Größe erreichen/ 1lm einen vollständigen Bericht über die irrt Interesse des Eisenbahnpersonals liegende Reichsbundtätigkeit dieser Macher zu bringen, müssen wir schon etwas zurückgreifen. Im Sommer vorigen JahreS feierte diese Ortsgruppe das zehnjährige Gründungsfest. Herr Eimer ich, als Verfechter römischer Kutten-moral, drang nun damit durch, datz die Ortsgruppe,'anstatt bei dieser Gelegenheit die verstorbenen Mitglieder durch einen Kranz zu ehren, wie es geplant war, der Geldkosten halber die ?fcier mit korporativem Besuch der heiligen Messe einleitete. Er verfolgte dabei den hinterhältigen Zweck, sich dadurch die Protektion der „Pater Musch.Partei" zur Wahl in den Ge-meindeausschütz zu sichern. Ein in der „Freiheit" veröffentlichter ausführlicher Bericht über dieses für Oberleutensdorf denkwürdige Fest brachte es mit sich, datz grotze Unzufriedenheit unter den Mitgliedern einritz und manchem nun ein Licht über den Wert dieser Organisation in Eisenbahnerfragen aufging. Wenn nun euch infolge des herrschenden Zwanges der skrupellosen Stationsgewaltigen und einiger Heizhausbonzen die meisten Mitglieder nicht den Mur auf brachten, offen aus diesem klerikal-national-römischen Mifchmafchverein auSzu-tr-ten, fo stellten sie doch zum Teil die Zahlung der Mitglieds-beitrage ein. In der nun später folgenden Generalversammlung gab es großen Krach und niemand wollte mehr eine Funktion übernehmen. Herr Swoboda als Kandidat für alle zu verleihenden Funktionen» welche Blamagen eintragen können, wurde „Notnagelobmann". ES fanden sich dann auch leicht die dazu passenden Gehirnschmal-manderln, und der Bestand der Ortsgruppe war wieder gesichert. Nun galt es vor allen Dingen, der drohenden Bundesflucht zu steuern. Da verfiel/ wie immer, der geistreiche „Klingelbeutel-Ferdl" auf die würdige Idee, aus den Geldmitteln der Ortsgruppe ein „Schweineschlachten mit GrattSwürsteln und Wurstsuppen« Verteilung" für die Mitglieder zu veranstalten. Wie F e r d I , wollte, fo ist es auch geschehen orn 8. März ttn Jahre des Heils 1914. Laut der umfangreichen, an alle in diesem Fall wieder einmal ehrenwerten, hochwohlgebornen Mit. gliedern verteilten Einladung gab e» im Gasthaus „Kaiser von Oesterreich' ab 10 Uhr vormittags Kesselfleisch für 40 H., nb 4 Uhr nachmittags Bratwürste, ä 24 H., mit für Mitglieder. Weiters wurde bekanntgegeben, datz AufsichtSrat Herr Beutler an alle Mitglieder drei Stück Marken verteilt, welche zum Bezug von zwei Portionen Gratiswurst und einer Portion Gratiswurstsuppe berechtigten. Bringt ein Mitglied seine Gattin mit, erhält auch diese Gratiswurstsuppe. Mitglieder, welche nicht teilnehmen können, werden samt Gattin am Oster, montag durch einen GratiSschinkenschrnauS schadlos gehalten. Beidemale gibt es zu alledem „Konzert mit komischen Vor. trägen" als bewährten Ersatz für ein nationalverbändlerischeS Referat. / > Bemerkenswert war ferner in der Einladung die befon. dere Würdigung der mit ihren Beiträgen im Rückstand befind, lichsn Mitglieder, denen durch starkes Unterstreichen zu Gemüte geführt werden sollte, datz auch sie trotz alledem der gebratenen Benefizien nicht verlustig gehen. Besonders wurde jedem ans Herz gelegt, datz diese Veranstaltung den Zweck verfolgt, neue Mitglieder anzulocken, und da alle übliche G'fchastelhuberei nicht mehr viel, nützt, mutz eine Sau ihr Leben lassen. Der Verlauf der „Schweineeinverleibungsfeier" mutz nun zum Ergötzen der löblichen Stratzenjugend, welche Fensterpublikutn bildete, und bei ReiHHundeSjepen immer auf ihre Rechnung »Der Cisenbahttrr." kommt, ein großartiger gewesen sein. Wie Teilnehmer berichten, gab es mit der Zeit manche unter den Tisch gerutschte, dem todgemurksten Schwein ähnliche menschliche Wesen, welche durchaus nicht etwa auf das männliche Geschlecht allein beschränkt blieben, so daß im großen und ganzen der Reichsbund in den Annalen seiner Geschichte, eine, wenn auch bei ihm nicht neue, so doch wertvolle Bereicherung verzeichnen kann. Mancher Teilnehmer wird sich mm allerdings seine eigenen Gedanken über solche Verwendung von Organisationsgeldern gemacht haben, um so mehr, wenn so mancher von den stramntdeutschnationalen Vorgesehen dazu gepretztes notleidendes Mitglied mit seinem Ansuchen um Unterstützung mit ein paar lumpigen Hellern, oder gar nur schalen Ausreden abgespcist wurde. Das ist aber nur einmal „Rcichsbundmoral". Helfen die von den bösen Sozialdemokraten ausgeborgten Erfolge nicht mehr, hilft alle gewissenlose Vernaderung und Ver-lcumdung f^ialdcmokraiischer Vertrauensmänner nur wenig, will die bewußt unehrliche, lügenhafte Schreibweise des „Deutschen Eisenbahner" nicht mehr den gewünschten Erfolg zeitigen, dann muß eine Sau umgebracht werden, um den Reichsbundmitgliedern oder denen, die es noch werden sollen, mit den Erzeugnissen derselben in eklatanter Weise den Wert ihrer Organisation für die,Eisenbahner vor Augen zu führen. Der Reichsbund hat nun nicht mehr nötig. verborgen sein heuchlerisches Dasein zu fristen. Er kann jetzt auch endlich einmal, ohne, wie gewohnt, auf geistigen Pump ausgehen zu müssen, seinen Mitgliedern Rechenschaft über seine ersprießliche Tätigkeit ablegen. Mit drei Marken als Anweisung zum Gratisbezug von zwei Portionen Wurst und einer Portion Wurstsuppe wird den Mitgliedern die geschichtliche Notwendigkeit des Bestehens ihres „Reichsbundes" bewiesen. Ein Gutes für die Mitglieder der Ortsgruppe OberleutenSdorf hatte nun dieses, wie alle Mionen, mit grotzem Tantam und Geschrei in Szene gesetztes Reichsbundmeeting doch, nämlich, daß die Mitglieder doch einmal mit sattem Magen davon kamen, was sonst nie behauptet werden konnte, Waum gerade die Oberleutensdorser Rcichsbundhäupt-fiuge auf das Schwein als letzten Rettungsanker für das Gedeihen des Reichsbndes kamen, kann bei seiner Entwicklung nicht wundernehmen. Ist doch noch in guter Erinnerung, daß der nationalverbändlerische „k. k. Sprungkünstler" Abgeordneter Kroy, aus der Mitte des R-ichsbundeS heraus, mit Gratiskrewürsteln, Salzstangcln und Freibier im Oberleutens-dorfer Wahlkreis gewählt worden ist. Wurst als Wahl-a g i t a t o r, ist das nicht ein beschämendes Zeic&en für beide Teile? Es ist für das gebildete Volk gewiß bedauerlich, daß politische Charlatane immer noch auf ihre Rechnung kommen, um dann bei denen, welche in einem Saumagen ihren sicheren Hafen finden, das wohlverdiente Vertrauensvotum einhcimscn zu können. Die DeputatiunSvursprnche der Arbeiter-Zentralaus-schußmitgliedcr beim Eisenbahnminister. Am 7. d. M. sprach endlich die von der Versammlung der Vertrauensmänner aller in Wien entlaufenden Bahnen entsendeten Arlteiterausichiiß-Mitglieder, und zwar die Genossen Ziegler, Schneider und Pollak, beint Eisenbahnminister, bei dem sich auch der Ministerialrat Dr. Bötz befand, vor. um die Wünsche und Beschwerden des Personals in Bezug auf die Lohn- und Arbeitsordnung sowie die Reform, die infolge der vom Parlament bewilligten 84 Millionen Krc.tct einsetzte, zu unterbreiten. Hatte doch der Eisenbahnminister sowohl als auch Ministerialrat Dr. Bötz im Parlament seinerzeit in bestimmter Fortn Zu-sagett von Bedeutung gemacht, die aber in keiner Weise erfüllt wurden. Darum wurde von der Deputation hauptsächlich die Durchführung der unerwartet großen Verschlechterungen besprochen, die eine ungeheure Erregung und Enttäuschung des Personals auslösten. Ziemlich erregt gestaltete sich die Vorsprache bei Berührung des Versprechens, das Ministerialrat Dr. Bötz gegenüber derselben Deputation am 29. November 1918 dahin lautend gemacht Hatte, datz eine 20-Heller-Vorrückrntg durchwegs Platz greife, und zwar bei den Professionisten von zwei zu zwei Jahren, bei allen übrigen Arbeitern von drei zu drei Jahren, welches Versprechen nicht voll erfüllt wurde, indem die Bahnerhaltungsarbeiter der Provinz nur eine 10-Heller. Vorrückung erhalten werden. Die Deputation wies auf die großen materiellen Verluste hin, die das Personal erleidet, ob. wohl durch eine so grotze Zuwendung von 86 Millionen Kronen doch eine Besserung der triften Lage der Eisenbahner bewirkt hätte werden sollen,' und lietz bei diesem Punkt den Zweifel durchschimmern, ob das bewilligte Geld auch vollständig aufge. wendet wurde. Der Minister erwidert«, daß die Bahn-erhaltungsarbeiter außerhalb SBiou» tnit de rübrigenArbeiterschaftnichtzu vergleichen fei, sie müssen vielmehr als landwirtfchaft. Itche Arbeiter betrachtet werden, welchen die Eisenbahn einen Nebenverdienst zukomrnen läßt. Das Eisenbahnministerium körnte diesen Arbeitern eine gleiche Behandlung nicht zugestehen. Was die Verwendung der Gelder anbelangt, soll das Personal vollständig beruhigt sein, cs wird alles bis auf den letzten Heller verausgabt werden Hinsichtlich der Festsetzung von Minimalanfangslöhnen für Professionisten und qualifizierte Hilfsarbeiter sind die Di» rektionen kompetent; die Deputation meinte jedoch, dies wäre Sache des EifenbahnrninisteriurnS, gerade so, wie die Auf. lassung de» Maximallohn e» oder die Festsetzung der Vor. rückungSterrnine, der Arbeitszeiten der Bahnerhaltungsarbeiter, der Ueberftundenbezahlung und endlich der Gewährung der Urlaube für die nichtständigen Arbeiter, Dinge, die eine gründ. liehe Reform der ArbeitS. und Lohnordnung erheischen würden, während die Arbeiterschaft lediglich mit Wohlwollen oder In-erwägungziehen hingehalten wird! Nach dieser Auseinandersetzung entfernte sich der Mi-nister, worauf mit Ministerialrat Dr. Bötz über die Stabili-sierungsfrage, über die Erhöhung der Normierungen x. ge. sprechen wurde, bei welchen Fragen sich dte Deputation beklagte, datz eine so grotze Zahl der Hilfsarbeiter von der Sta> bilisierung überhaupt ausgeschlossen sei. Ferner wurde die Frage der Vermehrung der Werksührerposten erörtert, während eine Besprechung über Stabilisierungsschäden mit einer heftigen Geste abgewehrt wurde I Auch die Anwendung der Vorrückungen frei den Akkord-arbeitem wurde mit einer entschiedenen Wendung abgetan, indem Ministerialrat Dr. Bötz behauptete, datz die Akkordarbeiter ohnedies genug verdienen und daher ganz zufrieden sein können. Die Deputation, die noch verschiedene Punkte besprach, so die Bezahlung der monatlichen freien Tage, die Vor-rückungöfristen der qualifizierten Hilfsarbeiter, die Gleichstellung der Bahnerhaltungsprofessionisten mit d$a Werk. 20. März 1914________________________________________Nr. stättenarbeitern u. s. w. u. s. w., drückte ihr Befremden au? über das Vorgehen der HSahnverwaltung, daß jede Reform vo» so vielen Nachteilen für das Personal begleitet sei und bat, datz doch insbesondere die Arbeiterschaft, die heute oft nicht einmal das Notdürftigste habe, Berücksichtigung finden möge. St. Bürokratius bei der Staatsbahn. Unter diesem Siiel lesen wir in der „Vorarlberger Wacht": Wiederholt kannte man im Gewerkschaftsblatt „Der Eisenbahner" lesen, wie uttökonomisch dort von höchster Stelle, aus förmlich wütend danach getrachtet wird, je tiefer unten beim Bahnpersonal desto: mehr Ersparnisse zu erpressen. Leider sind diese Nachrichten nicht so sehr verbreitet worden, wie cs int Interesse des Pc»'* sonals und der Allgemeinheit gelegen wäre. Wir wollen deshalb, weil uns gerade zufällig ein derartiges Zirkular auf den Tisch geweht kam, dieses lächerliche Bürokratenstücklcin einet näheren Betrachtung unterziehen. Es wird zwar behauptet, daß die Anordnungen von oben sich praktisch sehr schwer oder gar nicht verwirklichen lassen, doch Über dies wollen wir ljiti-nicht rechten. Was uns beschäftigt, ist der Sinn, der geistig* Inhalt in feiner wirtschaftlichen und moralischen Konsequenz Man lese daraus: $tt den Endstationen (der Züge) sind die Beleuchtung?' mittel sogleich nach Ankunft in Gegenwart des Zugsführcr? oder eines vijit ihm bestimmten ZugsbegleiterS (Stockmann) vom Lampisten nachzufüllen. Die Lampisten haben einen Ausweis zu führen, in dem vom Zugsführer oder dem hiezu bestimmten Zugsbegleiter (Stockmann) genau die htefür verwendete Menge Oel zu bestätigen ist, und zwar deshalb, weil sie hiefitr verantwortlich und ersatzpflichtig sind. O Sankt Bürokratius, Ivo bleibt da die Ockonoutie, wenn neben den schon bestehenden Vorgesetzten noch Extraaufpasser mit mehreren Dienftprufungen dazu verwendet werden, zuzuschauen, wie der Lampist Oel von seiner Kanne in das alte Glump, Pardon Beleuchtungskörper (Laternen, Dachlampen). gießt? Nebenbei bemerkt, handelt es sich im einzelnen Falle nur um ein geringes Quantum Oel. Diese Bürokratenwirtschaft' kennt man in Oesterreich zur Genüge und wir wollen uns deshalb über dieses Zirkular nicht sonderlich aufregen. Was aber bezeichnend ist, ist die aus dem ganzen Inhalt herauszudenkende Absicht, das Personal zu verdächtigen. Es hat dies, wie paradox es klingt, seine gewisse — Berechtigung, denn, man höre, c5 ist gar nicht ausgeschlossen, daß irgendein Lampist, Bremser, Verschieber u. s. w. eines schönen Tages unter den heutigen Verhältnissen daraufkommen muß, das Oel (es ist dies Brenn-öl niederer Qualität) zur Bereitung eines schmackhaften Salates oder zum Kartoffelrösten u. s. w. zu verwenden. Ja, selbst den Ertraaufpassern ist nicht viel zu trauen, denn auch bei diesen hat der Magen das Bedürfnis, stets genug zu essen zu bekommen. Aus diesem Grunde, und es ist nach unserer Ansicht gewiß ein der jetzigen Dienstesorganisation angepaßter Vorschlag. raten wir, iit allen Stationen, wo Lampisten beschäftigt sind, eilten Inspektor zur Kontrolle zu erstellen. Vorteilhaft wäre auch die Kreierung mehrerer BrennöldirektionSoberinspck-toren. Daß eine eigene Abteilung im Direktionsgebäude für dieses Fach mit ein paar tüchtigen Doktoren geschaffen -'ipftfo erächten wir als selbstverständlich. Damit aber die Kontrolle einheitlich durchgcführt wird, ist cs unbedingt erforderlich, daß in der Generalinspektion neben einer eigenen Abteilung/' Me von einem Regierungsrat geleitet wird, Brcnnölzentralinspck-toren, die sehr oft in die Provinz xu fahren haben, geschaffen werden. Daß im Ministerium ein eigenes Departement mit einem Ministerialrat und ijt der Finanzprokuratur mit einem Hofrat an der Spitze gebildet wird, erachten wir nur als folgerichtig. Ohne Zweifel könnte und würde dieser sehr „einfache" Apparat zum freiwilligen Verlust zugunsten des Petro« leumkartells sehr beitragen helfen. Firns. Ohrfeigen anstatt Narkose. Ein Fall, der auf die Uin-gangsformen gewisser Spitalärzte ein eigenartiges Licht wirft, wird uns von einem Eisenbahner berichtet. Derselbe begab sich mit seinem neunjährigen Sohn in das Kai ser-Fr anz-Josef-Ambulatorium in der Sandwirtgasse, woselbst in der zweiten Augenabteilung an einem Auge dcS Knaben ein kleiner operativer Eingriff vorgenommen wurde. Da der Knabe schrie, versetzte ihm der Arzt eine Ohrfeige mit den Worten: .DaS ist besser als eine Narkose." DoS sind jedenfalls Umgangsformen, die zur Hebung des {Renommees unserer Spitäler sehr beitragen werden, in denen man mitunter ohnehin mehr Hochmut als die für den Pa» Kenten fo wohltuende Humanität findet. San der Buschtiehrader Eisenbahn. Man schreibt uns: Die deutschböhmische LandeSfchau hat das gesamte Eisenbahnpersonal der in Kouwtau einmündenden Bahnen veranlaßt, an ihre Direktionen die Bitte wegen Gewährung einer Teuerungszulage zu stellen. Die k. k. Staatsbahn hat. beeinflußt durch das schofle Verhalten der Aussig-Teplitzer Eisenbahn, in dieser Frage an einzelne Bedienstete eine Remuneration für geleistete .Mehrarbeit" bewilligt. Die Buschtiehrader Eisenbahn verhielt sich noch längere Zeit passiv, fo daß allgemein unter dem Pitfoiral eine angebliche Steuerung des Herrn Hofrates Böhm verbreitet war: „Entweder alle oder niemand." Nun hat man ebenfalls ein« Remuneration bewilligt, welche in puncto Perfonalfeindtichkeit nicht nur jene der k. k. Staatsbahn, fondern auch jene dej. Aussig-Teplitzer Eisenbahn übertrifft. Diese Remuneration stellt fo ziemlich das Rücksichtsloseste auf diesem Gebiet dar Wenn die k. t. Staatsbahn keine allgemeine Aus» steHungetfL.ugc bewilligt, um kein Präjudiz für künftige Ausstellungen zu schaffen, so läßt sich darüber für und gegen diskutieren. Wenn jedoch die Buschtiehrader Eisenbahn, welche; vor. aussichtlich, solange sie noch Privatbahn ist, keine Ausstellung mehr in jenen Städten, welche als Personalstation in Betracht kommen, sehen wird, zu dieser Ausrede ihre Zuflucht nimmt und von einer ohne sonstige Auslagen vorhandenen Mehreinnahme int Personenverkehr von ztrka 180.000 Kr. bloß 3000 Kr.. darunter mehr als die Hälfte für einen Teil der Beamten bewilligt, gibt c9 keine Entschuldigung. Als die Landesausstellung in Prag tagte, wurde ein diesbezüglicher Antrag in der Perfmtaöommisston eingebracht, ordnungsgemäß verhandelt und schließlich durch den VerwaltungSrat bewilligt. Sogar die leitenden Beamten der Personalkommission sollen die Notwendigkeit anerkannt haben. Anders in Konto tau. Trotzdem ein Antrag rechtzeitig der Personaltommtfitmt unterbreitet wurde, hat keine Besprechung stattgefunden, weil es die Verwaltung schon feit Jahren nicht für notwendig hält, eine Sitzung einzuberufen. Wäre cs angesichts dieser direkten Verhöhnung des Personals nicht angezetgt. die Mandate niederzulegen, um zu beweisen, daß das Personal nicht länger gesonnen ist, diese unwürdige Verhöhnung entgegenzunehmen? Nur zur bewilligten Remuneration selbst. Die Vorstände erhielten für ihre geleistete Mehrarbeit 250 Kr., die Beamten des exekutiven Dienstes 100 Kr. Einzelne kleine llttierbeamtengruppen. als Maschinen-, Stattons>. MaaaatnS.. sowie Wagenyteijtec, erhielten 40 Kr, Äe *e‘ncv 8t06c Dienstgruppe bilden, figntUbiener erhielten 25 bis 35 Kr So wurden zum Beispiel die Block ®°chtcr im südlichen Dienstrayon bedacht, ws nördlichen Rayon erhielten nichts Die Verschubaufseber wurden mit 35 Str. BcbeAt SM» «-„r.*. s:, mpFl„, S5 '^r- bedacht. Die Verschieber, welche die der S D'enstbefehle der Aufseher in manuelle Arbeit um-nicht». Die Beschwerde beim Dienste 5BnIfonal zu. statt frei „Vortrain, 11. Teil" u. s. w. Also mebr Dienst nicht nur innerhalb der Dienstschichte, sondern auch «och auf Kosten fcer freien Zeit. Bei den Personen- und Schnell,-nuQen .verstärkte Garnituren", welche nur mit der größten Anstrengung und einem erheblichen Mehrverbrauch von Brenn-material befördert werden konnten. Das Lastzugspersonal hat oft stundenlange Verspätungen erdulden müssen wegen des im c* S ^geteilter Vorrangszüge. Ob .6 vorteilhaft war und rm Interesse der Direktion gelegen ist, den gesamten, im erc-rutiven Dienst stehenden Berufsgruppen nichts zu geben, wird .^ Zukunft lehren. Wenn das Gesamlpersonal daraus die richtige Lehre zieht, wird in absehbarer Zeit die Gegenrechmmn präsentiert werden können. Bon den Aushilfsbremser» des l k. DirektionSbezirkeS Die sozialdemokratische Organisation hat schon so Manche Aktion in unserem Direktionsbezirk unternommen, um «n Aushilfsbremsern eine bessere und sichere LebeuSexistenz äu sichern. Eine der letzten Aktionen, die zu diesem Zweck ^geleitet und durchgeführt wurde, war die Vorsprachc der Delegierten Churawy, Scholz und Kauer, welche am -0 Oktober 1913 in der Bremsersrage beim hohen k. k. Eisen, oahnministerium vorstellig wurden. Wenn auch diese Deputation nicht die sofortige erwünschte Erledigung brachte, so wurde doch auf viele Bestehende Mängel bingewiesen und die «ache der Aushilfsbremser wahrheitsgetreu geschildert, so "GR von seiten des Ministeriums die Zusage gemacht wurde, ra.o mit Monat Jänner 1914 und Monat Juli 1914 eine zufriedenstellende Regelung eintreten wird. Mit Hoffen und Eangen erwarteten die armen Teufel den Monat Jänner, der endlich Erlösung und Klarheit über das ewige Provisorium ölcfet Kategorie bringen sollte. Wie waren aber diese Leute enttäuscht, als sie im Monat Jänner 1914 ins Büro gerufen und ihnen dort gegen Unterschrift ein Dekret mit folgendem -Wortlaut eingehändigt wurde: K. t Staatsbahndirektion Olmütz. Herr N. N. Jaie werden verständigt, daß sie ab 1^, Jänner 1914 als ständiger Arbeiter im (Station s-)F a h r d i e n st a u s g e n o m in e n sind. K. k. B a h n b c t r i e b s a in t. ... _ Eine allgemeine Entrüstung über diese unerhörte 'WUjichung dieser armen Teufel ging durch die Reihen der Bediensteten. Hatte doch das Amtsblatt Nr, 5 vom 81. Jänner 1913 auf die fehlenden Kondukteure zum „normierten Stand" Luiagctmcfeti. Selbst die Herren im Ministerium gaben zu. oatz unter „normierter Stand" Beim Zugbeglcitungspersonal nur der S1 and des aktiven Personals zu verstehen Nt, Es wurde damals nachgewiesen, daß zur Ergänzung des fehlenden Standes 363 aktive Kondukteure und 86 bis Mann im Provisorium fehlen. Gleichzeitig wurde fcstgcjictlt, daß gegenwärtig 9 Mann Mit 7- bis 8jähriger und 43 Mann mit 5- bis 6jähriger ttrcflofec und zufriedenstellender Dienstzeit als AuShilfS. bremscr vorhanden sind, die ganz bestimmt einer Berücküchti-OUitg würdig sind. Auch wurde das 6jährige Provisorium als unhaltbar bezeichnet. Durch dieses im Jänner 1914 eingehän-"itzte Dekret werden diese langiähcigen Diener jenen gleichgestellt, die erst frisch in den Bahndienit ein getreten v d vielleicht erst seit einigen Wochen Mitglieder des PwvisionSfondS lind. Unter de» Beteilten sind einige, welchen dieselben Aufnahmsdekrete schon vor Jahren eingehändigt wurden, einige besitzen schon zwei b i s d r e i solcher Aufnah m-1 ch c i n c. Bei anderen Kategorien gibt es Arbeiter, welche den gleichen Aufnahmschein schon vor 18 und 20 Jahren erhalten haben und im Monat Jänner 1914 abermals frisch zum -.ständigen Arbeiter" ernannt wurden. Können diese Arbeiter ZU einer derartigen Ernennung ein Vertrauen oder gar eine Hoffnung, haben? Gewiß nicht. Während die anderen Arbeiter erne geregelte Lohnautomatik haben, sind die AushilfSbremser von dieser Begünstigung ausgeschlossen Wir finden Leute- die heute nach einer 7- bis 8jährigen Dienstzeit immer noch den Taglohn von Kr. 230 haben. Der AushilfSbremser ist der Laufbursche und das „Mädchen für Alles" beim Zugspersonal. Er mutz jederzeit die schlechtesten und schwersten Arbeiten verrichten, heute bei dieser Arbeit, morgen bei jener Partie, «für ihn gilt kein Turnus, keine Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit, er hat feinen Anspruch auf Cuartiergclb und Uniform u. s. w., und doch muß er in jedem Fall im Dienst einen Kondukteur ersetzen. Wie und wann soll dann ein solcher Bediensteter, wenn er definitiv angestellt wird, den Endgehalt erreichen. Der Mann ist in den meisten Fällen durch Not und Entbehrung so ausgerackert, datz er bei der bahnärztlichen Untersuchung als „zum Fahrdienst untauglich" abgewiesen wird. Wenn der Herr Eisenbahnminister sein ge-gebeneS Wort ernstlich einlösen will, hier findet er eine Kategorie von Bediensteten, die lange genug einen gefahrvollen und aufreibenden Dienst für einen Hungerlohn geleistet hat. Tausenden Familien könnte da eine Erleichterung geschaffen werden, und der Staat hätte sich ein geschultes, pflichteifriges Personal gesichert. Korrespondenzen. . Vraeotoiti. Bei uns gibt es einen Herrn Titz, ber den> .Lienerpersonal sehr schmeicheln kann, wenn der biedere Herr von temanb etwas braucht oder will, datz nach seinem Wunsche ge tanz wirb. Wehe aber demjenigen, der seiner Laune nicht nachkommt. Dieser Fall hat den hiesigen Nachtwächter getroffen, welcher von Brünn II nach Branowitz übergetreten ist und am seinen fernen nichts mehr ausborgen wollte, weil auch das andere Personal nicht mehr dazu zu haben ist. Da ist über den armen Nachtwächter Himmel und Hölle Bekommen. Mit Gericht und Disziplinarkammer ist chm gedroht morden, ja sogar Nachtremsionen sind vorgenommen worden ahne Wissen des Herrn Stationsvorstandes. Wir erinnern nur noch aus den Fall Zerava. wo cs sich um einen Bleistift gehandelt hat; mit diesem Falle hatte mich die Disziplinarkammer äu tun. Der biedere Herr Titz führt auch ein „schwarzes Buch", «>o jede Kleinigkeit notiert wird, von tent höchsten Vo> gesetzten “iß zum niedersten Arbeiter. Seine Fehler, deren eS geroif; sehr ?>ele gibt, kommen darin aber nicht vor, denn Herr Titz will leine eigenen Fehler nicht einsehen. | BudweiS. (Lebensmittel magazin.) Den geehrten ! Mitgliedern diene zur Kenntris, datz die diesjährige Generalversammlung des Lel enSmittelwagazinL in Budmeiö am 25. Mürz um 8 Uhr früh in der B u d weiser Bier Halle statt -findet. Jene Mitglieder, die sich nicht persönlich an der Generalversammlung, respektive Wiljl der Funktionäre beteiligen können, werden gebeten, die Vollmachten an den Ecnossen Joses I i n d r o, 9t ofenauergajfeSö in BudweiS. zu senden. Den Genossen wird es zur Pflicht gemacht, für diese Mabl eine rege Agitation zu entfalten. Berudorf-Fabrik. (Ein Vorstand, wie er nicht s e i n f o 11.) So schwer es ein klassenbewusster Arbeiter zustande bringt, mit Sachen in die Oeffcntiichkcit zu dringen, die zwar einerseits das Ansel en des betreffenden Herrn herab'etzen. jedoch anderseits denselben oft von Nut en sind, so kann man doch nicht umhin, über das Tun und Lassen gerovfer Herren Stillschweigen zu bewahren. Die Herren Kontrollore wissen und sehen sehr vieles, dah jedoch der Herr Vorstand P i m p e r von obgenannter Station feinen Untergebenen und den Oberbauarbeitern gegenüber ein Entgegenkommen und Benehmen an den Tag legt, dessen sich ein Menageriebesitzer schämen würde, haben die dieser Strecke zmeleilien Herren Kontrollore vermutlich noch nicht bemerkt. 23aS sich dieser Herr Vorstand Adjunkt P i m p e r erlaubt, ist ttn§ zu starker Tabak. tl)e berechtigt diese Warnung war, zeigt folgende .Korrespondenz, die am 10. Mürz d. I., also nicht ganz "zwei Tage später, wiederum im „Arbcitcrroiüen" erschien. Dieselbe berichtet: Was voraus,zusthen war, ist nur zu bald cingctroffen In der gestrigen @ mm tagsnummer machten wir auf die Gefahr von Felsabstürzen im Gesäuse aufmerksam. Nun erfolgte, wie uns berichtet wird, auch tatsächlich schon gestern Sonntag, ungefähr um 1 ß Uhr früh bei Kilometer 117.7 der Strecke Gstatterboden-Sl’ömont ein Felsabsturz, wodurch die Strecke zweieinhalb Stunden unfahrbar war. Zum Glück wurde der Absturz vom WächtersubstilutcnFranz Hilger sofort bemerkt,der auch sofort telephonisch die nächste Station vom Vorfall verständigte' und Arbeiter requirierte, die. den Felsblock erst durch Sprengung von der Strecke wegschaffen konnten. Der Personenzug Nr. 911 musste in Gstatierboden eindreiviertel Stunden bis zur Freimachung der Strecke zurückgehalten werden. Vielleicht meiden jetzt die Herren einsehen, daß das Abräumen der Filsen und die Bewachung der Strecke in dieser Gegend höchst notwendig ist. St. Volenti». (Vom Frachtenmagazin.) Wie ein Lümmel gebärdet sich der Magazinsauffeher Königslehner. Was diesem Menschen an dienstlichen Fähigkeiten fehlt, sucht er mit Schimpfen und Schreien zu ersetzen. Humane Behandlung der^ Arbeiter ist ihm ein f.emder Vegkiff. Die Arbeiter sind in dieser Beziehung schon bis zu einem gewissen Grad abgestumpft, weil sie in den seltesten Füllen Schutz bei höheren Vorgesetzten finden. Auch den Valentiner Statlonsarbeitern kann in diesem Falle nicht Zimperlichkeit vorgeworsen werden, denn eS vergeht fast kein Tag, wo sich der Königslehner nicht mit jemand streitet; entweder mit den Parteien, das heißt mit deren Bediensteten, oder mit seinen untergebenen MagazinSarbeilcrn. Die Prioatarveiter lassen sich selbstverständlich keine Grobheiten ge;allen, doch die Stationsaibciler haben dos Maul zu halten, ansonsten werden sie beim Herrn Vorstand denunziert, und dreker erklärt schon im voraus den Arbeiter jederzeit als den Schuldigen. SUüt welcher Unlust die Leute unter solchen Verhältnissen ihre Arbeit verrichten, kann sich jeder Mensch, bei dem ein Arbeiter nicht ein Mensch zweiter Güte ist, leicht vorstellen. Nur so fort in dieser Dicke; was wir durch Agitation n:cht erreichen, das erreichen die verschiedenen .Königslehner" durch ihre Brutalitäten: die Aufrüttelung der Indifferenten. Triest. (Süd bahn.) Es ist eine bekannte Tatsache, baß sich einzelne Personen, die sich einer genügenden Protektion erfreuen, sehr brmal gegen ihre Untergebene und Nebenmenschen benehmen. Diese Kerle wissen, daß eventuelle Beschwerden von ihren Gönnern und Protektoren unterdrückt oder vorsichtig beiseite geschafft werden und deshalb können derartige Individuen ihrem Rachdurst freien Laus lassen. In der Görzer Sektion der Südbahn ist zum Beispiel der Bahnmeister Jakob Jeron, der direkt willkürlich mit seinen Untergebenen schalten und walten kann. Alle gegen das wütende Treiben vieles Unterbeamten Eingebrachten Beschwerden, sowie die in den dortigen Lokalblättern erschienen Angriffe bleiben .auffallenderweise stets wirkungslos. Alle bis jetzt gegen Bahnmeister Jeran ein* gelangten Beschwerden sollen niemals über das Triest er Jnfpektorat hinausgekommen sein. Die vielen Streitfälle, die Jeran direkt und indirekt provoziert, sind entweder schon vor der protokollarischen Einvernahme durch höheren Einfluß zunichte gemacht oder werden überbau Pt nicht beantwortet. Bedienstete der Südbahn, die mit dem „Sudbahnjchreck" in Differenzen kommen, denen wird direkt von der Jnipelt.on in Triest mit strasweiser Verletzung gedroht. Und wie mit den Untergebenen und Nebenmenschen, so verfährt dieser Wüterich mit der iym anvertrauten Bahnstrecke. So ließ er den ganzen Schotter des Oberbaues über die Böschung hinunterwerfen ltno noch lange Jahre brauchbare Hölzer und Materia.ien herausreißen und durch neues Material ersetzen. Von den Marksteinen für diverse Garteoanlagen wollen wir heute einstweilen nur andeuten, daß »ch auch Privatpersonen über die .billige Qualität" dieser Kortsteine lobend äußern. Seine Fähigkeiten zeigte er vor kurzem durch einen Bau in der Station Rubbia-Savagno, wo durch die herabsallenden Steine die Zeniralweichen-leitung zerstört wurde, so daß die Signale und Weichen längere Zeit nicht gestellt werden konnten. Schnde, daß zu jener Zeit nicht auch seine Proteltoren diese Stelle besucht haben. Wie hätten sich da die Gönnr über den Scharfsinn des Bahnmeisters Jeran wundern können. Vielleicht genügen diese wenigen Angaben. daß sich auch die Generalinspeltion für diesen Teil der Strecke etwas eingehender interessiert und den Bahnmeister mit samt seinen Protektor dorthin spedidiert, wo diese Leute schon längst hingehören. Vordernbcrg. (Todesfall.) Am 28. Februar starb unser treuer Genosse Johann L e i s e n b e r g e r, Lokomotivführer-Anwärter der L k. Staatsbahn. An Leisenberger verliert die Ortsgruppe einen ihrer Besten, denn jeder, der Leiienberger kannte mußte feine Person und seinen offenen Charakter schätzen. Der Verstorbene war in mehreren Vereinen als Ausschußmitglied (tätia und oblag seinen Vertrauensstellen mst besonderer Hingabe. , Sein Begräbnis gestaltete sich zu einer würdigen Trauerkundgebung. Unter Vorantritt der Mitglieder der Eisenbahnerorganisation, der Naturfreunde, des Konsumvereines und seiner Berufskollegen bewegte sich der imposante Leichenzug der letzten Ruhestätte zu. Am offenen Grab sang der Eisenbabner-Gesang-klub einen ergreifenden Trauerchor und die Genossen nahmen Abschied von dem allzufrüh dahingeschiedenen Kämpfer. Wir werden den Verstorbenen jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren. Allen jenen, die sich am Leichenbegängnis beteiligt haben, sprechen wir auf diesem Weg unseren herzlichsten Dank aus. WolfSverg. Die Zeit der Turnuserstellung naht heran. Tatsächlich sind auch schon verschiedene Gerüchte über Turnus-verichlechterungen im Umlauf, welche scheinbar sämtlich von einem allen Zugsbegleitern bekannten Bediensteten auSgehen, um dafür möglichst viele „Kreuzeln" einzuheimsen. Kommt der Betreffende mit einem Zuge in der Domizilstation an, so kann er sich noch lange nicht von der Station trennen, denn es gibt ja immer etwas zu besprechen mit dem Herrn Vorstand. Jetzt wird wahrscheinlich der zu erstellende Turnus das Tagesgespräch bilden. ES ist Pflicht der Zugsbegleiter, zu zeigen, daß sie sich nicht von einem solchen Herrn bevormunden lassen und daß der TuruS von den gewählten Vertrauensmännern erstellt werden wird. Zu diesem Zweck finden am 21. und 25. März l. I. um 8 Uhr abends in LabiS Gasthaus Turnusbesprechungen statt, zu welchen die ZugSbegleiter pünktlich zu erscheinen haben. Zauchtl. (Richtigstellung.) In Nummer 8 vom 10. März d. I. haben wir unsere Kollegen vor einen schlagfertigen Bakmhofrestaurateur gewarnt. Um Jrrtümer zu vermeiden, geben wir bekannt, daß sich der schimpfende und drohende Gastwirt in Settendorf in der dortigen Bahnhofrestauration befindet. Mmithausen. Vor kurzer Zeit sprach eine Deputation der Oberbauarbeiter aus dem Bahnmeisterbezirk Mauthausen bei Herrn Staatsbahndirektor Dr. Scheickl in Linz um Erhöhung des Grundlohnes vor. War schon das ein großes Unrecht, daß man diesen drei Arbeitern, die doch dienstlich bei der k. t Staatsbahndirektion waren, mit der Begründung ihren Taglohn entzog, „weil dieselben nicht mehr in die Arbeit gingen", ffo ist die Erledigung dieser Vorsprache eine direkte Beleidigung, indem man es einfach wagt, die Angaben der Deputation als erfunden zu bezeichnen. Wir lassen hier, damit alle Oberbauarbeiter darüber urteilen können, die Erledigung wörtlich folgen: „An die k. f. Bahn crhaltungssektion in Freistadt. lieber die von den vorstehend genannten Arbeitern dem Herrn Staatsbahndirektor gegenüber gemachten Angaben über die in Mauthausen herrschende Wohnungsnot und LebenSmittel-teuerung, hat die Staatsbahndirektion sich veranlaßt gesehen, neuerlich Erhebungen zu pflegen. Diese haben ergeben, daß von den Arbeitern des Bahnmeisterbezirkes Mautbausen lediglich ein Arbeiter in Mauihausen wohnt und daß die anderen es vorziehen, nicht allzuweit von ihrer Arbeitsstelle ihren Wohnsitz zu wählen. Wäre demnach eine Wohnungsnot in Mauthausen, so hätte diese auf die erwähnten Arbeiter keinen Bezug. ES soll aber im allgemeinen dort überhaupt keine Wohnungsnot herrschen. WäZ die örtlichen Teuerungsverhältnisse anbelangt, so ist auS dem Umstand, daß die Dampfsäge L ö w y u. Wint e rbe r g und das Granitwerk P o s ch a ch e r ihren Arbeitern einen Anfangslöhn von Kr. 2'40 bis Kr. 2'50 zahlen, zu entnehmen, daß der von der Staatsbahnverwaltung normierte rayonweise Grundlohn von Kr. 2'60 mehr als angemessen ist. Die Staatsbahndirektion ist demnach nicht in der Lage, der von der Deputation vorgebrachten Bitte zu entsprechen und muß diese Angelegenheit als endgültig erledigt erachten. Für den k. k. Staatsbahndirektor: C ck l m. p." Anfangs beißt es in der obenangeführten Erledigung, daß nur e i n Arbeiter in Mauthaufen wohnt und daß die anderen e§ vorziehen, nicht allzuweit von ihrer Arbeitsstelle ihren Wohnsitz zu wählen. Natürlich wohnt nur ein Arbeiter im Markt Mmithausen — und warum? Weil die dortigen Wohnungen zu - teuer sind! Die halbwegs ordentlichen Wohnungen kosten 140 bis 160 Kr. und solche sind auch von Zeit zu Zeit frei. Aber daS kann sich ein Bahnarbeiter nicht leisten. So bleibt ihm nur der Ausweg, enweder hinaus aus Mauthausen oder in eine nasse, finstere, mit Schwämmen besetzte Wohnung zu ziehen. Wir möchten den Herren bei der k. k. Staatsbahndirektion raten, sich persönlich über die Wohnungsverhältnisse in Mauthausen zu überzeugen. Daß sich die Arbeiter ihren Wohnsitz wählen, ist eine direkte Lüge, denn ein „Wählen" gibt es in Mauthausen nicht. Die Bahnarbeiter werden einfach durch die Not hinausgetriebeu. Die am Lande wohnenden Arbeiter werden es bestätigen, daß man sich als Dank, bei einem Bauer wohnen zu können, im Sommer samt seiner ganzen Familie zu Verfügung stellen und sich von 4 Uhr früh bis 8 Uhr abends von demselben ausbeuten lassen muß. Das ist der Grund, weswegen jeder Arbeiter trachtet, in einem Markt oder Jndustrieort wohnen zu können. Was die Lebensmiktelpreise betrifft, wollen wir nur kurz die Fleischprcise anführen, um den Herren zu zeigen, daß ihre Behauptung unbedingt falsch ist. Es rostet zum Beispiel ein Kilogramm Rindfleisch 2 Kr., ein Kilogramm Schweinefleisch Kr. 2‘10; zum Vergnügen fahren nicht so viele von Mauthausen nach Linz, um dort Lebensmittel einzukaufen. Und würden die ObeiBauarbeiter auch mit Lebensmittelfreischeinen beteilt werden, so wie die Angestellten, dann würden sie der Lebensmittelteuerung etwas ausweichen können. Da dies nicht der Fall ist, so bleibt ihnen kein anderer Ausweg, als die teuren Lebensmittel in Mauthausen zu kaufen. Zum Schluß wollen wir noch der Wahrheit gemäß die un-3 in der Erledigung vor Augen geführten Taglöhne unserer Firmen näher besprechen. Betrachten wir zum Beispiel die Arbeitslöhne in der Dampfsäge Löwy u. Winterberg, von der der Taglohn entnommen wurde. DaS sind meist alte, pensionierte Eisenbahner. Warum sind denn die nicht mchr_ bei der Eisenbahn geblieben? wird man fragen. Weil sie nicht mehr die nötige physische Kraft haben, um die schwere Arbeit auf der Bahn verrichten zu können. (Speziell in Mauthausen werden die Oberbauarbeiter ausgerackert, indem dieselben vom Obervau in die Schottergrube hin und her schubiert werden.) Ist das nicht eine Schande von der k. k. Staatsbahndirektion Linz, daß sie zuerst ihre Arbeiter ausbcutet und zum Schluß müssen dieselben noch bei einem Unternehmer in ihren alten Tagen sich rackern, um nicht verhungern zu müssen. Und von diesen alten, ausgerackerten Leuten wird der „ortsübliche Taglohn" festgestellt. Auf dieses Meisterstück können unsere Herren wirklich stolz fein. Natürlich gibt es auch hier eine größere Zahl Arbeiter, welche durchschnittlich 3 K r. verdiene n, freie Wohnung und Beheizung haben. Wer darüber zu sprechen, verbietet einfach der Jn-dnstriellenbund. Nun wollen wir noch einige Worte über die Lohnverhältnisse bei der Firma Po schache r sprechen, indem in der Erledigung nur von einem Anfangslohn, aber von keinem Mord gesprochen wird. Daß natürlich auch hier, wie überall, der Jndüstriellenbund im Spiele ist, um ja in der Oeffentlich-keit möglichst niedere Löhne zirkulieren zu lassen, ist jedem denkenden Arbeiter klar. Nicht, daß wir vielleicht sagen, daß diese Löhne zu hoch sind, nein, wir wissen es ganz gut, daß auch diese Arbeiter hungern müssen. Wir wollen damit nur beweisen, daß die Oöerbauarbeiter in Bezug auf den ortsüblichen Taglohn noch weit zurück sind. Wenn man betrachtet, daß die Taglöhner bei der Firma P o s ch a ch e r meist lauter alte, im Akkord ausgerackerte Männer sind, welche nur mehr das „Gnadenbrot" genießen, so ist unsere Forderung gewiß berechtigt. Diese alten Arbeiter würden sich beim Akkord nichts mehr verdienen und würden mit Rücksicht auf ihr Alter als Oberbauarbeiter überhaupt nicht mehr arbeiten können. Alle übrigen Arbeiter, welche 14 Tage im Akkord und 14 Tage im Taglohn stehen, verdienen durchschnittlich 8 Kr. per Tag. Die Erdarbeiter sowie Putzer und Äusmacher 3 bis 4 Kr. per Tag. Ferner sind in der Gemeinde Haid neun Steinarbeiter, welche Personaleinkommensteuer zahlen. Da möchten wir wirklich die Herren von der k. $. Staatsbahndirektion freundlich bitten, uuS einen Oberbauarbciter zu nennen, welcher auch Personalem-koinmensteuer zahlt. Solange die Herren dies nicht können, behaupten wir, daß die Angaben der obgenannien Erledigung auf falschen Informationen beruhen. Die Overbauarbeiter können daraus ersehen, daß sie nirgends Hilfe und Beistand finden, als in ihrer Organisation. VersammlungsberichtL Plenarversammlung der Signalmeifter in Böhmen. Am 7. Februar 1914 wurde die regelmäßige Sitzung des BertranensmännerausschusseS der organisierten Signalmeister gleichzeitig mit einer Plenarversammlung der Signalmeister ab-gehalten. DaS Sekretariat für Böhmen wurde durch Genossen Sekretär 8rode c ty vertreten. Nebst einer großen Anzahl von Signalmeistern aus Böhmen haben auch Delegierte bei organisierten Signalmeister aus Mähren an der Versammlung teil-genommen. Nach Eröffnung der Versammlung ergriff Genosse Ä r o d e c £ y das Wort und besprach in einem längeren, erschöpfenden Vortrag die gegenwärtige Sachlage, welche durch Bekanntgabe der Grundsätze und Absichten des k. k. Eisenbahn-Ministeriums geschaffen wurde in Bezug auf die notwendige Regelung der dienstlichen Verhältnisse der Eisenbahner. Er erwähnte ferner die Art und Weise, wie die individuelle Ernennung der Unterbeamten zu Beamten gehandhabt wird und betonte, daß diese Maßnahme als unbefriedigend und vollständig ungenügend bezeichnet werden muß. Weiter besprach er die Ziele, Bestrebungen und Pflichten der Eisenbahner im allgemeinen, und der Signalmeister im besonderen. Die Versammlung hatte den Vortrag des Genossen Ärodeekzt mit Verständnis und lebhafter Zustimmung entgegengenommen, und wurde bann eingehend über die fernere organvätorische Tätigkeit der Signalmeister diskutiert. Nach gründlicher Erwägung gelangten die Anwesenden zu der Erkenntnis, daß die individuelle Ernennung von Unterbeamten und somit auch Signalmeistern zu Beamten in der Weise, wie sie gehandhabt wird, uns nicht befriedigen kann, nachdem den Ernannten überhaupt keine materiellen Vorteile erwachsen. Die bloße Erlangung des Beamtentitels bildet nicht das Endziel der Bestrebungen der Signalmeister, sondern die Besserung der materiellen und dienstlichen Verhältnisse aller Signalmeifter. Aus diesem Grunde wurde der Beschluß gefaßt, die Forderung — Ernennung von Signalmeistern zu Beamten — als sekundär zu betrachten, hingegen aber mit voller Kraft und unermüdlich die vollkommen begründete und gerechtfertigte Einreihung der Signalmeister in die Gruppe A (Werkmeister) des Gsbührenschemas für Unterbeamte anzustreben. Ferner wurde die Einleitung einer Aktion zur Erhöhung der derzeit gültigen Einheitspreise für die Erhaltung und den Betrieb der elektrischen, Signal-, Telegraphen- und Telephoneinrichtungen erörtert. Diese' alten Preise entsprechen in keiner Hinsicht den heutigen Verhältnissen. Die Herstellungskosten und Materialvreise sind im Lause der Jahre bedeutend gestiegen und sind wenigstens um 50 Prozent höher als zu jener Zeit, wo die noch heute gültigen Einheitssätze erstellt wurden. Infolge dieses MchverHältnitses sind die den Signalmeistern auszuzahlenden Prämien für Ersparnisse von Jahr zu Jahr kleiner und kleiner. Bei der k. k. Direktion für die Linien der St.-E.-G. wurden sogar seit der Verstaatlichung dieser Bahn keine Ersparnisprämien an die Signalmeister ausgezahlt. Nach Genehmigung des Jahresberichtes über die Tätigkeit des Vertrauensmännerausschusses wurde zur Neuwahl desselben geschritten und wurden die alten, bewährten Funktionäre wiedergewählt. Nach Durchberatun x der ferneren Organisationstätigkeit wurde beschlossen, so wie bi.-her die regelmäßigen Versammlungen monatlich, und zwar am ersten Samstag nach dem Ersten des betreffenden Monats um 7 Uhr abends im Restaurant „B i g a l s k y", Prag, Jerusalemgasse, abzuhalt cn. Es wurde beschlossen, den organisierten Signalmeistern zu empfehlen, im Interesse der Organisation und in ihrem eig e n c n Int er esse nicht nur a n derTätig-keit der eigenen Kategorie, sondern an der Tätigkeit in den betreffenden Ortsgruppen des.Richtsschutzvereins" teilzunehmen. Durch Festsetzung der nächsten regelmäßigen Versammlung für Samstag den 7. März 1914 wurde die gelungene Versammlung, welche die Teilnehmer in jeder Hinsicht befriedigt hat, geschlossen. Bruck a. d. Mur. (VersammlnngSbericht.) Am 13. März veranstalteten die Zugsbegleiter eine Protestversammlung, um gegen die geplante Verschlechterung des Diensttmnus Stellung zu nehmen. Zum Schluß wurde eine diesbezügliche Resolution einstimmig angenommen. Bndweis. (Versammlungsbericht.) Die Bahnerhaltungsarbeiter der Ortsgruppe' Budweis hielten am 1. März je eine Versammlung in Stein-JrreSdors und Salnau ab, wo Genosse Jost über: „Die Austeilung der 15 Millionen" referierte. In beiden Versammlungen wurde eine diesbezügliche Resolution einstimmig angenommen. Graz. (Südbahn.) Am 11. März versammelten sich in den „Julien'-Sälen in Graz die Zugsbegleiter, um gegen die geplante Verschlechterung ihrer Dienstturnusse Stellung zu nehmen. Auch die Weichensteller und Verschieber waren massenhaft crsch.enen, um ihre Solidarität zu bekunden. Genosse Müller referierte und empfahl zum Schlüsse folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde: „Wie verlautet, beabsichtigt die Sübbahnverwaltung dem * Zugbegleitungspersonal die in den Turnussen gewahrten dienstfreien Tage wegzunehmen und die Stärke der Partien zu reduzieren. Die Verwirklichung dieser Absicht würde für die Zugsbegleiter eine schwere Schädigung zur Folge haben. Sie bedeutet eine Reduzierung der »hnehin kargen Ruhezeit, also eine Maßnahme, die naturnotwendig zur Ueberbürduug der Zugsbegleiter führen muß und demzufolge schwere Gefahren für die persönliche Sicherheit des Verkehrs zur Folge haben wird. Die Südbahnverwaltung hat wiederholt darüber Erklärungen gegeben, daß es ihr vollständig ferne liegt, Verschlechterungen irgendwelcher Art einzuführen. Die geplante Maßnahme zeigt aber, daß auf Versprechungen nichts zu eben ist. Die Zugsbegleiter protestieren energisch gegen ie Verwirklichung dieser Absicht und erklären, daß sie die Durchführung dieser Maßnahme, mit Rücksicht aus die ihnen obliegende Verantwortung nicht zur Kenntnis nehmen könnten. Sie werden diese Maßnahme mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen. Sie beauftragen die Zentrale daa Organisation, diesen Standpunkt de» Zugsbegiotter b« Generaldirektion zur Kenntnis zu bringen." i sTD" ^koß-Weiker-dorf. (Versammlungsbericht.) Am mJ; 5 wrach hier in einer gut besuchten Versammlung der -oannerhaltungsarbeiter Genosse Somitsch über: „Die Austeilung der 15 Millionen". r. Krems a. d. Donau. Am 2. März sprach hier in einer gut-eiuchtcn üsfentlichcn Eisenbahneroersammlung Genosse Somitsch n einer zweistündigen Rede über „Die Aufteilung der 15 Mil-nelt und die zweijährige Vorrückungsfrist". Marburg II. (P r oL e st v e r s a m m I u n g der Zugs-"Llerter.) Am 12. d. M. fand in -Brosch' Gasthaus, Mühl-", l'f 24, eine massenhaft besuchte Versammlung des Zugbe-^"tungspersonals der Station Marburg statt, um gegen die !x?"nte Reduzierung von Turnuspartien sowie die Weg-»Mie des dienstfreien Tages Stellung zu nehmen. Genosse f*f s tiIIer aus Wien verwies in seiner Rede aus die Ver-^.„usterunge», welche auf den k. f. Staatsbahnen bereits durch» w. tlV i'uh' und führte eine ganze Reihe noch beabsichtigter a, kn gen an, die auch die Südbahn ihrem Personal »ufyalsen will, was einen Sturm der Entrüstung unter den ($ H*-llmeIten uuslöste. Die Versammelten erklärten mit aller Entschiedenheit, keinen Dienstturnus anzunehmen, der auch nur ie geringste Verschlechterung dem bestehenden Turnus gegen-wer aufweist. Es wurde sodann nachstehende Resolution ein-innmuß und mit Begeisterung angenommen: „Wie verlautet, wabfichttgt die Südbahnverwaltung dem Zugbegleitungsperfonal ws1 k-ben Turnussen gewährten dienstfreien Tage wegzunehmen uno die Stärke der Partien zu reduzieren. Die Verwirklichung oieicr Absicht würde für die Zugsbegleiter eine schwere Schä-°jgung zur Folge haben. Sie bedeutet eine Reduzierung der ®i)nehtn kargen Ruhezeit, also eine Maßnahme, die natuc-nviwendig zur Ucbcrbürdung der Zugsbegleiter führen mutz und °°>»z„solge schwere Gefahren für die persönliche Sicherheit des Verkehrs zur Folge haben wird. Die Süübahnoerwaltung hat wiederholt darüber ErUärungen gegeben, datz es ihr vollständig ltt» liegt, Verschlechterungen irgendwelcher Art einzuführen. Die lüplante Maßnahme zeigt aber, datz auf Versprechungen nichts Kt geben ist. Die Zugsvegleiter protestieren energisch gegen die Verwirklichung dieier Absicht und erklären, daß sie die Durch-luhcung dieser Maßnahme, mit Rücksicht auf die ihnen ov-«sgende Verantwortung nicht zur Kenntnis nehmen könnten, feie werden diese Maßnahme mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen. Sie beauftragen die Zentrale der Organi» lation und die Wiener Vertrauensmänner, diesen Standpunkt öer Zugsdegleiter der Geueraldirektion zur Kenntnis zu bringen." . Villach. (Versammlungsbericht.) Die Zugsbegleiter ?er Süd- und f. k. Staatsbahn versammelten sich am 16. Vlärz '? einer niassenhaft besuchten Protestversammlung, wo Genosse Hon dl über: „Die geplanten Verschlechterungen der Dienst-.turnusse" referierte. Zum Schluß der Versammlung wurde die ^kannte Protestresolution angemmmeu. ______ Aus den Organisationen. Alt-Paka. (Versammlungsbericht.) Bei sehr Woger Beteiligung fand am 1. März die Generalversammlung "et hiesigen Ortsgruppe statt. Die erfreulichen Berichte der Funktionäre über das. Wachstum der Mitgliedschaft wurden einstimmig zur Kenntnis genommen. Großen Beifall erntete Ge-’wffc Brodcekyfür sein Referat über das zweijährige Avancement und 20 H Zulage für Arbeiter. Neugewählt wurde Mieder Jofef Stolin, Oberverschieber in Alt-Pala, an welchen sämtliche Zuschriften zu richten sind. Als dessen Stellver-iretxr wurde Gottfried T o m e s, als. Schriftführer Wenzel HrAsa, Stellvertreter Franz Müravek, als Kassier Wenzel ■Jiattt.au; als Kontrollore Springer und Hoset gewählt. Außerdem sind in den Ausschuß gewählt worden: Göttlich ‘6 i c, Josef Petisky, Josef Kafka, Josef Soldat, Wenzel S t u ch l i k und Kal K o z e l. Mit der Einhebung der Beiträge für die Strecke sind Goitlieb Kocour in Semil und Franz Tarant in Belohrad betraut worden. Geldangelegenheiten sind an Wenzel Marwan, Haltestelle B e l«,. Post Liebstadtl, zu richten. Alsergrund, IX. (Versammlungsbericht.) Am 17. Februar fand in Gabriels Gasthaus, XX. Rögergasse 32, die Generalversammlung der Zugsvegleitersektion in Wien II statt. Genosse Inn erhübet erstattete den Bericht über die Arbeiten im verflossenen Jahre, woraus zu ersehen ist, daß sieben Versammlungen, elf SektiouSausschuhsihungen und zehn Bahnlinien-Ver-"auensmäunersitzungen stattgefunden haben. Außerdem wurden Noch mehrere Vorsprachen beim Bahnbetriebßamt sowie bei der Direktion und im Eisenbahnministeriuul durchgeführt. Weiters wurden 140 Kr. an sechs Mitglieder für Unterstützung auS-fiegebett, 25 Gesuche für diverse Angelegenheiten verfaßt und Rechtsschutz in drei Füllen stattgegeben. Die Versammlungen weisen eine Besucherzahl von 1450 Personen auf. Bei der Lokal-wnimission- und den Krankenkassenwahlen wurden 1691, respektive 10.040 Stimmen für unsere Genossen abgegeben. Bei der Mit-gliederbeweguug ist zu entnehmen, daß 25 ausgetreten und "2 Beigetreten sind, somit der Mitgliederstand 166 beträgt. Genosse Schober gibt Aufklärungen über die Notwendigkeit einer Erweiterung des Sektionsausschusies und beantragt, daß 26 Aus-, sthutzmitglieder gewühlt werden solle». Es wurden folgende Genossen vorgeschlagen und einstimmig gewählt: K. Inner-Huber Obmann, L. Ruth» er, A. Krause, Stellvertreter: I. Herzog, Schriftführer, H. Smolek, I. ©obet, Stellvertreter; K. Anders, E. Beck, K. Busch meyer, I. Chytilek. Jg. Heger, Jos. Hei gl, I. Hofer, I. I i S k r a, W. K n o t t e k, L. K ö »i a, Stittl. Neu haus er, O. Pfeiffer er, K. R o h m. Redl, J.Schob sr, I. Stau gl, Snchy, K. Takbär, F. Vatergruber, Ausschußmit-glieder. Für die Turnnsvertrauensmänner weist Genosse Vater-gruber auf die Tätigkeit der Vertrauensmänner hin und schlügt folgende Turnusvertrauensmänner zur Wiederwahl vor, welche angenommen wurden: Oberkondu! trur Chytilek, Kondukteur Krause für den Perfonenzug; Kondukteur Herzog für den Verstärkungsturnus; Kondukteur Hofer, Manipulant: Oberkondukteur Jg. Heger, Kondukteur Anders, Güterzug; Genosse Schober bringt einen Bericht der Personal-Kommission, wo über die Anträge, welche eingebracht wurden, ckusilärungen gegeben und die Erfolge derselben bekanntgegeben wurden. Weiters werden noch die Borbereitungszeiten der Zugsvegleiter und die Bremserfrage sowie mehrere andere interne Angelegenheiten besprochen mit der Aufforderung, bei der nächsten PersonaltommissionSfftzung die Anträge etnzubringen Und deren Durchführung zu beschleunigen. Genosse Jorde der Zugsvegleitersektion in Wien I spricht Uber die Organisation und die Arbeiten der Sektionsvertrauens-wänner und gibt bekannt, daß durch die Obstruktion der tschechischen Agrarier im Parlament die Eisenbahner wieder aus weiters vertröstet wurden, wo aber dem Abgeordneten Genossen jUonifchik die Ausgabe obliegt, diesen Antrag im Budget so mnge einzubrinaeu, bis die notwendige Forderung der Eisenbahner durchgeführt ist. Genosse Svoboda bringt den vom Eyenbahmmnistei ium herausgegebenen neuen Sparerlaß zur .wnntuis und weift daraus hin, datz nur eine starke Organisation Un' ande ist. eine so ungerechte Minderung der Stünde sowie die schlechten Turnusse hintanzuhalten. Genosse In »erhübet wrdert alle Anwesenden aus, zum Ausbau der Organisation mit-inhelfen. . Alle Zuschriften tu Zugsbegleiterangelegenheiten sind an ?en Genossen Karl In »erhübe r. XX, nlo ft erneu-v»rgerstratze Nr. 115, III. Stiege, Tür 1, zu senden. Amstetten. (Versammlungsbericht.) In der am w März stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende ^enosfen in den Ausschuß gewählt: Zemanek, Obmann, Michael Steiner und Sator, Stellvertreter: Fegerl, Schriftführer, Pirscht!, Stellvertreter; Wolf, Kassier, Feichtinger. Stellvertreter; Winkler und Teufel, Bibliothekare; K e r n st o cf, Evidenzführer; Bauer, Dau-tingcr, Maurer, Pretting, Skamene, Ausschußmitglieder; Eblinger und Bublik, Revisoren. Als Subkassiere wurden aufgestellt die Genossen: Zemanek, Eb- l i u g e r, Skamene, Feichtinger, Bauer, Pirscht!, S a t o r und Kernstock. Subkassier für Kemmelbach verbleibt wie bisher Genosse Franz Jäger. Alle Zuschriften sind an Genoffen Th. Zemanek, A in st c 11 e n, Innerer Graben Nr. 1, in Geldangelegenheiten an Genossen Johann Wolf, 2( nt ft c t t c n, Wiener st raße 93, zu richten. Im Anschluß ersucht der Ortsgruppenausschutz die Mitglieder sowie alle übrigen Eisenbahner, das Gasthaus des Herrn Franz Schrank in Amstetten streng zu meiden, da dieser Gastwirt das Aufhängen eines unsere Generalversammlung anzeigenden Plakates in seinem Lokal nicht duldete. Brauowitz. (Versammlungsbericht.) Bei bet Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Josef Lazar, Obmann, Matou» T a t a k. Stellvertreter; Raimund Eckert, Kassier; Rudolf Folner jun., Schriftführer; Albin Wollner, Michael K r a t s ch m a r, Revisoren; Franz Swoboba, Richard H l a w i c z k a, Bibliothekare; Franz P e z l a r, Matthias A x-mann, Andreas Tichy, Ausschussmitglieder; Joses Stöhr, Subkassier. Brüx. In der gut besuchten Generalversammlung am 8. März wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Andreas M enger, Obmann, Joses Renner, Stellvertreter; Joses M e r t l, Kassier, Joses Z i w i s ch, Stellvertreter; Franz N e r l i n g e r, Schriftführer, Joses K r i e g e l st e i n, Stellvertreter; Ferdinand Rotzenbaum, Bibliothekar, Josef A l b l, Stellvertreter: Hermann Seliger, Raimund Püschlel, Revisoren; Adalbert Heidi, Franz S o w a k, Beisitzer. Alle Zuschriften sind zu richten an Obmann Andreas Men ge r, Brüx, Franz Jos es st ratze Nr. 1288. Die MonatSversainmlungen werden jeden ersten Sonntag im Monat abgehalten. Die nächste Monatsversammlung ist am 5. April um 8 Uhr abends im Casö .Zentral". Cilli. (Versa m m lun gsbericht.)Am 3. Februar 1914 hielt die Ortsgruppe Cilli des Allgemeinen Rechtsschutz- und Ge-werkschastsvereines für Oesterreich die Generalversammlung ab, bei welcher folgende Genossen in den Ausschuß gewählt wurden. Joses Marn, Obmann, Johann Ribiä, Stellvertreter; Carol V i dic, Kassier, Joses Gor ja nc, Stellvertreter; Joses Ko ß, Schriftführer, Anton E i ch t i n g e r, Bibliothekar; Anton M l i n a r und Philipp P e e o v n i k, Kontrollore; Martin Gumsej, Anton Bremer, Anton B r e i n i l und Michael P a v c n, Ausschüsse. Kassier für die Strecke Cilli-Unterdrauburg, Franz L i st in Wöllau; Kassier für die Strecke Cilli-Grobelno Franz Üretnik in Grobelno; Vertrauensmann für die Strecke Store-Poniql Franz Z n i d a r i ci, Streckenbegeher. Die Zuschriften sind an Joses Marn, Schiller st raße 3, zu adressieren; Geldangelegenheiten an Karl Vidie, Bismarckplatz 1, Cilli. Bndiasdors. (V e r e i n s n o t i z.) Den Mitgliedern wird zur Kennt»:- gebracht, daß durch Anschaffung mehrerer Bücher die. Bibliothek vergrößert wurde. Bücher sind beim Kassier 6er Zahlstelle zu beheben. Dux. (VersammlungSbericht.) Die Generalversammlung wurde am 1. März abgehalten. Außer einer kleinen. Abänderung wurde der frühere Ausschuß einstimmig wiedergewählt. Den Mitgliedern wird nochmals bekanntgegeben, daß Einzahlungen der Monatsbeitpäge nur an den Ortsgruppenkassier zu leisten sind. Die Genossen werden aufgefor-dert, die Versammlungen stets zahlreich zu besuchen.: Eisenerz. (Versammlung.) In der am 28. Februar abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genoffen gewählt: Karl Schwei gl, Obmann, Viktor Eblinger, Stellvertreter; Franz Jllmayer, Schriftführer, Ferdinand Dirninger, Stellvertreter; Albert Brand, Kassier, Josef Mikitsch, Stellvertreter; Alois Lettner, Friedrich Todt und Wilhelm Eder als Ausschüsse. Es diene den Genoffen zur Kenntnis, daß am Sonntag den 22. März um 3 Uhr nachmittags in Scheidls Gasthaus eine Vereinsversammlung stattfindet. Zu derselben wollen sich besonders die dienstfreien Genoffen von der Strecke einfinden. Hallci». (Versammlungsbericht.) Am 15. März fand die ganzjährige Generalversammlung statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt. Alois Renner, Obmann, Wenzel Wagner, Stellvertreter, Ferdinand Goiser jun.. Schriftführer, Anton Schacht :.g er, Stellvertreter; Anton Dorfner, Kassier, Peter D e i s l, Stellvertreter; Josef Schnellings r, Johann Holzer, Kontrolle; Johann SB a b i t f ch, Franz R etzma n n, Bibliothekare. Sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Alois Renner, Weichensteller, E~ allein N r. 4, in Kassenangelegenheiten an Anton D o r f n e r, berbauarbeiter, Hallet n, K a ro l i n e n p la tz Nr. 221 zu richten. Herzogenburg. (Versammlungsbericht.) Bei der am 1. März abgehaltenen gut besuchten Generalversammlung wurden folgende Genoffen gewählt: Andreas Monschein, . Obmann, Michael Fitz, Stellvertreter; Karl To der. Kassier, Anton B r a n d st e t t e r, Stellvertreter; Meinrad Z i m m e r-mann, Schriftführer; Ignaz Dietrich, Bibliothekar; Josef Haas und Josef L e ch n e r, Kontrolle. Alle Zuschriften sind an Andreas Mansch ein, Herzogen Burg 91 r. 10 9, zu richten. Die Mitglieder werden ersucht, bei Einzahlungen stets das Mitgliedsbuch vorzuweisen. Die Einzahlung wird jeden ersten Sonntag im Monat im Privatlokal vorgenommen. Jglau. (V e r e i n s n o t i z.) Die BibliothekSauLgabe erfolgt jeden ersten und dritten Montag im Monat von 7 bis 8 Uhr abends im Vereinslokal. Karlsbad. (Ver , a m m lu» g Sb ericht.) Bei der am 7. März l. I. abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen zu Ausschußmitgliedern gewählt: Rudolf Prinz, Obmann, Franz de Fin, Stellvertreter ; Wenzel Dilp. Kassier, Joses Pinka, Stellvertreter; Hugo Warb out, Schriftführer, Niklas Pelikan, Stellvertreter; Rudolf Birner und Josef Kutscher, Revisoren; Johann Sauber, Franz Dilp, Georg Sturm und Ego» Part h, Ausschußmitglieder. Alle Zuschriften in Bereinsangelegenheiten sind an den Obmann Rudolf P r inz. So k o m ot i v f ü hr er a nw ä rter. Weheditz 7lbeiKarlsbad und in Geldangelegenheiten an den Kassier Wenzel Dilp, Weichen st elle r, WeheditzW bei Karlsbad, zu richten. Klostergrab. (Versammlungsbericht.) In der am 1. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genosse» in den Ausschuß gewählt: Heinrich Bittner, Obmann, Wendelin Kovanda, Stellvertreter; Joses Bittner, Schriftführer, .Heinrich Ring l, Stellvertreter; Franz Gautsch, Kassier, Joses H elmschmied, Stellvertreter; Andreas Schaf» Hauser. Bibliothekar, Wenzel Sctsaiik, Stellvertreter; Ferdinand 9t o f u nt, Eduard Rudolf, Revisoren. Alle Zuschriften sind an Genossen Heinrich Bittner, Weichenkontrvllor, Klostergrab, Beamte nhanS 9ir. 191 zu richten. Lichtennu. (Versammlungsbericht.) In der am 1. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Maximilian Hürdler, Obmann, Eduard & all, Stellvertreter; Dominik Bergmann, Kassier, Wenzel Bergmann, Stellvertreter; Josef Karger, Schriftführer, August H ö r d l e r. Stellvertreter; Alois Karger und Franz Karger, Bibliothekare; Stephan Pietsch und Josef Becker, Kontrollore; Peter Hornig für die Strecke Lichtenau, Franz Steppan für die Strecke Gabel, Subkassiere; Johann Bergmann, Arbeiterausschuhmitglied; Franz S t e p p a n und Johann Richter, Vertrauensmänner für die Wächter; Wenzel Bergmann, ZeitungSkolporteur. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Maximilian Hürdler, Bahnwärter in Lichtenau, in Geldangelegenheiten an Dominik Bergmann, Weichensteller in Lichtenau, zu richten. Lundcuburg. (V e r s a m m l u n g S b e r i ch t.) Am 2. März fand im Hotel .zur Krone" in Lundenburg die Generalversammlung statt. Bon der Zentrale war Genosse D u s ck e k anwesend. Die Versammlung ivar gut besucht, der Bericht deS Obmannes und der anderen Funktionäre wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die Mitgliederzahl ist von 552 aus 697 gestiegen und wird nach Schluß des Jahresberichtes ein reger Beitritt konstatiert, woraus geschlossen werden kann, daß die Eisenbahnbediensteten zur Einsicht gelangen, daß sich ohne Organisation ihre wirtschaftliche Lage nicht beifern kann. Im abgelausenen Jahre wurden 12 AuSschußsitzungen, 2 Eiseubahneroersammlungen und 14 Branchenverjammlungen abgehalten; außerdem hat das Ldkomotivpersonal jeden Dienstag eine Zusammenkunft, in welcher die internen Angelegenheiten dieser Kategorie geregelt werden. Tie Sektion des LokomotivpersonolS hat ein gut auSae-bautcS Vertrauensmünnersystem, auf Grund welchem cS dieser Kategorie gelungen ist, viele Uebelstände zu beseitigen und Forderungen durchzufetzen. Die Kontrolle stellte fest, daß das Gebaren der Ortsgruppe genau überprüft und alles in größter Ordnung vorgcsunden wurde und beantragte, dem scheidenden Ausschuß das Absolutorium zu erteilen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Hieraus wurde die Neuwahl des Ausschusses vorgenommen und ergab folgendes Resultat: Anton H o I a s e k, Obmann, Joses W i l c z k e und Johann T rav n icz ek, Stellvertreter; Rupert Hünig, Kassier, Wenzel Duschek, Stellvertreter; Adolf B ö h nt, Schriftführer. Johann Fiedler, Stellvertreter; Ferdinand Fischer und Robert Kautz, Bibliothekare; Ignaz Wessely, Franz K o r i n e t und Michael Schreier, Kontrollore; Johann P a b st, Ferdinand Sochor, Anton Kilian, Johann Braülitz, Gustav M i s ch u r e tz, Fritz H u b a l e k, Ferdinand Graf, Franz B u g e r t, Joses Knittel, Georg S ch i e s e I, Johann N c u-mann und Adalbert K r a t o ch w > l, Ausschüsse. Mallttitz. (Versammlungsbericht.) Am 1. Mörz fand die Generalversammlung statt. Gewählt wurden folgende Genossen: Franz P eck, Zahlstellenleiter; Thomas Do b ro u n i g. Kassier; Jakob Hrod, Schriftführer; Egger und Stock-h a m m e r, Revisoren; D o b r o u n i g. Bibliothekar. Als Subkalsiere wurden ausgestellt: Anton Stock- hammer für Hintertal, Johann Egger für Ober-Villach, Josef Strempsl für Penk. Alle Zuschriften sind au Franz Peck, Schlosser in Hinter tat, Post Mallttitz, in Geldangelegenheiten an Thomas Dobrounig, Weichensteller in MaIInitz, zu adressieren. Marchegg. Bei der am 6. Mürz abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt : Ernst H o t o v e c, Obmann, Johann Schrecken- berger, Stellvertreter; Rudolf R e i d l. Kassier, _Jostf O h u-heiser, Stellvertreter; Leopold E! n r i e d e r, Schriftführer, Johann H i tz i n g e r, Stellvertreter; Joses Fandet, Franz Hotovec, Bibliothekare; Franz Ulrich, Emil Kndela, Kontrolle; August Herka, Peter 91 a d t u ro i t f ch, Leopold Pollak, Wendelin S o g f a l y, Franz S t o r z e r, August Wölling er, Ausschußmitglieder. Lils Subkassier der Nordbahner wurde Genosse August Herka bestimmt. Zuschriften sind zu richten au Ernst Hotover, Marchegg 17, 91 r. 211, in Geldangelegenheiten an Rudolf 9teibl, Märchcgg II. NeiihimS in Böhme». (Versammlungsbericht.) Am 1. März 1914 fand im Lokal des Herrn PräSek, Prager Vorstadt, die ordentliche Generalversammlung statt. Obmann Genosse tilzet eröffuete um 7,10 Uhr vormittags die Versammlung und konstatierte mit Freude den großen Besuch der anwesenden Mitglieder, und brachte einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit deS Ausschusses im abgelaufenen Vereins-jahr sowie über die stete Zunahme an Mitgliedern trotz des Separatismus. Der Revisionsbericht wurde durch Erteilung des AbsolutoriumS genehmigt und als Funktionäre folgende Genossen gewählt: Franz S v 4 c c k, Obmann, Adalbert Ho da, Stellvertreter; Franz Mare k, Schriftführer; Franz Nova k. Kassier; Franz Jün, Bibliothekar; Franz Masat, Franz R e j h o n, Joses T u m a, Pcrcgrin P r o ch -i z k a, Ausschußmitglieder; Jofef Tlasek, Franz Lobe s, als Revisoren. Für die Strecke wurden folgende Genossen als Vertrauensmänner ausgestellt: Für Batelau Joses TomiZek; für Oberdorf Anton Bidet; für Jhlavka Matthias Noväk; für Popelin Karl ©obes; für Groß-Bernharz Adalbert KaStänek; für Jareschau Joses M r k v i 6 k a; für PlaSua und Liebling Jakob 5t t e ö a c t y; für Kardasch-Redic Joses Drn; für Kamenitz a. ti. Johann Cefa!;, für Neu-Oeuing Franz S k u h r a; für Neu-Bistritz Wenzel Souta. Als Deputation zum k. k. Eisenbahnministerium wurden bestimmt die Genossen: Franz 6 a m r 6 a auS Neuhaus und Josef Zahravnik aus öteu-Oetting. 9tach der „Neuwahl" erstattete Genosse Sivorcr aus Prag ein Referat über die Verhältnisse des EisenbahnpersvnalS und über die Verhandlungen mit dem k. k. Eisenbahnministerium. Unter anderem wurde beschlossen, in erster Reihe die Ausbesserung deS TaglohnS um 20 H., dann die Grundlohnerhö-hung bei der B. E. Sektion Neuhaus sowie bei den Lokawahnen der Betriebsleitung 9!enhaus zu fordern, in dem dieser den Ortsverhältnissen nach nicht im geringsten entspricht. Um dieses zu erzielen, liegt jetzt an den Arbeitern selbst, daß selbe streben, die Mitgliederzahl zu vermehren, und mit reichlichem Beitritt zu der Organisation des RechlSschutzvereiues diese zu stärken und als aufrichtige Mitkämpfer für die gemeinschaflliche Sache des ArbeitcrstandeS streiten. Desto mehr und größer unsere Zahl wird, desto leichter können wir die Verwirklichung unserer Forderungen erwarten. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Franz Svrlöek, Prager Vorstadt Nr. 207, Neuhaus in Böhmen, in Geldangelegenheiten an Franz Noväk. Neu» Haus 91 r. 46II zu richten. Parfchniy. (V e r f a m nt l u n g S b e r i ch t.) Bei der am 15. Marz abgehaltenen Generalversammlung der Zahlstelle Parschnitz wurden folgende Genoffen gewählt: Adolf Houlvieka, Obmann, Karl Böhnisch. Stellvertreter; Joses Machka, Staffier, Jolantt Kohl, Stellvertreter; Joses Grimm, Schriftführer; Joses Sch midi und Franz Flügel, Revisors; Subkassier fürKüuigshau Josef Hlavadet; Subkassier fürGabers-dorf-Bernsdors Franz Franz. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an den Genossen Adolf H o u z ü i ü k a, Parschnitz Nr. 157, in Geldangelegenheiten an den Genossen Joses Machka in Wolta Nr. 124 zu adressieren. Papau. (Versammlungsbericht.) Bei der am 5. März 1914 abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in die Zahlstellenleitung geivählt: Joses Früschl, Obmann, Johann Moser, Stellvertreter; Johann Schmie dl. Kassier, Fritz Fuchsberger, Stellvertreter; Matthias Stöger. Schriftführer, Franz Denk, Stellvertreter; Martin Mayrhofer, Bibliothekar,Anton Danuinger, Stellvertreter; Karl Feichter und AloisKlunstein,Revisoren; Franz Ellinger, und Anton Döblinger, Ausschüsse. Sämtliche Zuschriften sind an Genossen Josef Fröfchl, Paff au, Hochstraße Nr. 15, zu richten. Oswiecim. (Versammlungsbericht.) Bei der am 2. März abgehaltencn Versammlung wurde beschlossen, daß die Äconatsversanimlnngen jeden ersten Dienstag im Monat um ),'i 8 Uhr abends im Vereins lokal abgehalten werden, Ivo dann die Einzahlungen entgegengenommen und Wünsche oder Be-’ schwerden der Mitglieder vargebracht werden können. Alle Zuschriften für .die Ortsgruppe sind an Josef Krnmpholz in iO § to i c c i in II, zu adressieren. Pöchlarn. (V er s a m m l u n g s b e r i ch t.) Die gutbesuchte Okncralocriammlung fand aut 1. März statt. In die Orts-grnppenleitung wurde üer alte Ausschuß mit einer kleinen Abänderung wiedergewählt. Als Bereinslokal wurde Baumgartners Gasthaus in Brunn bestimmt, wo jeden Samstag nach dem 1. im Monat Einzahlungen entgegengenommen und Bücher aus der Bibliothek ausgefolgt und retourgenommen werden. Rkichenburg. (V e r s a in m l u n g s b e r i ch t.) Bei der am 1. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Alois I a r h, Zahlstellenleiter. Johann A a d e j Stellvertreter; Josef Ielnikar. Kassier, Ant on P i r e, Franz Vodiiek, Franz M u s i c, Subkassiere; Josef St o £ o l e, Schriftführer und Johann R o st o h a r, Kontrolle. Nach der Wahl hielt Genosse Josef KopaL einen Bortrag über „Unfallversicherung", der mit allgemeinem Beifall ausgenommen wurde. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheitcn sind an Genossen Alois Jarh, und in Geldangelegenheiten an Genossen Fojef Jelnikar zu adressieren. Nitbifl. (Versainmlungsbericht.) Bei der am 8. Mürz stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Josef Schwack, Obmann, Eduard Kutt, Stellvertreter; Anton Charwat, Kassier, Wenzel Schwack, Stellvertreter; Blasius Walter, Schriftführer, Anton Orgelmeister, Stellvertreter; Franz Brba, Konrad B r e i e r, Revisoren; Anton E i d k u nt, Bibliothekar: Franz Walter, Subkasfier für Poderfarn; Balenta, Subkassier sürRadonitz; Josef Ra kusch an, Subkafsier sür Kneschitz; Franz Schröder, Subkasfier für Scheies; Karl H e i n l, Sub-kassier für Petersburg; R e j ch a f, Subkasfier für Pladen; Karl Hroniada, Subkassier sür Kaschitz. Wien-Heiligenstadk. (Versammlungsbericht.) Bei der am 3. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: August Hüttner, Obmann, Dominik Drevv und Johann Filip, Stellvertreter; Franz Mato u s, Schriftführer, Stephan Drescher und Eduard K o l l-roß, Stellvertreter: Adolf Kotrba, Kassier. Heinrich Rebsch. Stellvertreter; Joses Schiller, Thomas W o h n a u t, Adolf P a v e l k a, Franz O s l j e e k und Marie R o i ft, Bibliothekare; Ludwig Grub er und Thomas Nowak, Kdntrollore. Alle Zuschriften sind zu richten an den Obmann August Hüttner, XIX, Nußdorserlände 17, in Geldangelegenheiten an den Kassier Adolf Kotrba. XIX, Boschstraße 41. Für den Brigittenau« Bahnhof wurde Genossin Marie Roiß als Subkassierin gewählt. Wiener-Neustadt. (Versammlungsbericht.) Die gutbesuchte Generalversammlung fand am 10. März im Arbeiter-heim statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt; Leopold Wallis, Obmann, Steiner, D o b r o io n i l, Stellvertreter ; Johann Fa ly, Schriftführer, Gaube, W i n d-b i ch l e r, Stellvertreter ; Franz Inoll. Kassier, K ö l b l. R o-kyta, Stellvertreter; Sagmetster. Kvisser, Kratzer. Revisoren; Gr ab n er, Düngt, Jandl, Bibliothekare: Wallis. Steiner, Kölbl, Rokyta, Sagmeister. Kvisser. Kratze l, Grab ne r. Trimm el. Ruschka. Pammer, Nezval, Schüller. JurenkovitS, Glu-in c tz, Schmid, Lotritsch. ZeleIIka, Schwarz Alois, H i r s ch l e r. H e r m a n n. L a n g. Subkassiere; H ö d l. P ü ch l e r. Freiberger Graser, Dopler Franz Konrad. Poi-d i n g e r Franz U, Haider, Weidner, Winkler. Bahnwärter. Joses E d l, Lokomotivführer, Beiräte. Jittbig, Böhmen. @«n=i. (V c r c i n s n o t i z.) Die Mitglieder werden er« ,'ucht, ihre Mitgliedsbücher abzugeben und ihre genaue Woh-nungsadresse der Ortsgruppenleituug bekanntzugeben. Schwechat. (Versa in m l u n g S b e r i ch t.) Bei der am 2. Mürz stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Heinrich Tfchakert, Obmann, Ludwig Holzapfel. Stellvertreter : Joses O b e r-fchmi edleitner, Kassier, Franz Möl 1 er, Stellvertreter; Jojef Grnnberger. Schriftführer, Georg F r ü h w i r t, Stell-Vertreter; Ferdinand K l ü k e r und Michel Treiber. Revisoren ; Johann G r ii n b e r g e r, Grazer, M ach e r. Ausschuß. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Dienstag nach dem Ersten im Monat statt, Stauding. (Versammlungsbericht.) Am 8. März hielt die Zahlstelle unter zahlreicher Beteiligung seitens der Mitglieder ihre Generalversammlung ab. Nach Berichterstattung der Funktionäre über das abgelanfene Vereinsjahr wurde dense'ben die beste Anerkennung ausgesprochen. Gewählt wurden nachstehende Mitglieder: Jojef Schneider, Obmann, Alois H r d i ii a und Franz Obrtel. Stellvertreter; Alois Fritsch, Ferdinand M a y e r, Rudolf Sie f a n, Emil K n i j P e l. Aus-jchußmitglieder; Ludwig Volnh und Emil Gold, Kontrolle; iifaiiz Pa uz, Bibliothekar; Rudolf Wawrosch und Stephan Tv raut, Ersatzmänner. Sodann wurden die Ergänzungswahlen einzelner Vertrauensmänner vorgenommsn. Es wurden gewählt: Johann H a m P. Alois R o i ch e r. Eduard G l o g a r und Anrost E c lt e ii v c i ch für die Nordbahn, Franz K u t a 6 für die Staatsbahnen. Zum Schlüsse erstattete Genosse Sofort ans Brünn ein ausführliches Referat über die letzten Ereignisse lind fanden seine Ausführungen großen Beifall seitens der Versammelten. Alle Zuschriften sind zu richten an Joses Schneider. M a g a z i n s a u f s e h e r. S t a u d t n g, Nordbahn ho f. Strrfcrnu, (L ers a m in l u n g sb e r ich t.) Die General* v.rv;nmmlmig fand am 8. März statt. In die Ortsgruppen-leiiung wurden folgende Genossen gewählt: Hermann H c n i-sche!, Obmann, Rudolf Nockenbauer, Stellvertreter• Karl Straß er. Kassier, Anton Han gel. Stellvertreter: Leopold ,v a n g e l b e r g e r. Schriftführer ; Franz Hein z l, Franz a st e f, Kontrolle; Franz G sch w a n d n e r, Bibliothekar: Wenzel Madl, Leopold K a st n e r, Josef M r a tz k t), engerer Ausschuß. Triest V. 1B e r s a in m l u n gs b e r i ch t.) In der am 17. Februar abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Hrufchfa, B ä r. Rvsen-m t r t h, Ham m c r l und e t c f a n t v. Wallachisch Meseritfch. (VereinSnotiz.) Den geehrten Mit-filicbcnt diene zur Kenntnis, daß die Ausstellung des Mitglieds-vuches itach einjähriger Mitgliedschaft nur gegen Rückgabe der bei der Aufnahme ansgefolgten Jnterimskarte erfolgt. Verschiedenes. Der „Streber". Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muß, und er ist nichts als was die Erziehung aus ihm macht. Kant. Wohl fein ordentlicher Mensch, also auch kein Eisenbahner, wird gegen ein ehrenhaftes Streben und gegen die Erziehung dazu etwas einzuwenden haben. Wenn aber, das Wörtchen „Streber" in Gänsefüßchen erscheint, so ist das etwas ganz anderes. Der obskure Sinn, der damit angedeutet wird, verrät nichts Gutes und männiglich dürfte bekannt fein, was damit gefagt sein soll. Im Allgemeinen geben wir uns zu wenig Rechenschaft über die „Gemeingefährlichfeit“ dieser Spezies von Eisenbahnern; mehr Aufmerksamkeit und Bor-! sicht diesen „Kollegen" gegenüber ist entschieden angebracht. I Die im Titanenschatten ihrer Vorgesetzten operierenden „Stre-I ber", deren sauberes Gewerbe so protegiert, sich hinter den I Kulissen abspielt, sind ganz gefährliche Kumpane. Derart ge-j schützt gedeihen sie inmitten ihrer gutgläubigen Kollegen, die I in ausrichtiger Kollegialität mit ihnen verkehren, unnötig zu sagen, daß sie gut gedeihen in allen Kategorien und -Chargen. Besonders charakteristisch ist die höhere Bewertung der Stre-bereigenschasten als der Berufseigenschaften durch Vorgesetzte, Beispiele sind genügend bekannt. Damit soll nicht gesagt fei«, daß nicht auch tüchtige Eisenbahner dieser Gilde angehören, ebenso gehen wir kaum sehl in der Annahme, die er-steten seien womöglich die gefährlicheren, denn ihre Foree liegt ganz im Gebiet der Spionage und der Zuträgerei. Administrative Betriebe sind im allgemeinen ein guter Nährboden für solcbe Umtriebe, diese letzteren werden durch eine bedauerlich große Zahl leitender Personen kräftig gestützt. Einzelne meinen, ohne dies die Disziplin nicht aufrecht erbalten zu können, für andere bedeutet dos Spionage- und Zuträger-wesen das unerläßlichste Requisit des „Systems" überhaupt. Wo letzteres zutrisst, stoßen wir meist auf typische Pedanterie, die sich unter dem Mantel der Disziplin versteckt und Mißbrauche zeitigt. Und gerade dieses System ist Wiulb au der Existenz von Wölfen in Schafspelzen unter uns, ihm gilt daher in erster Linie der Kampf der Organisation. Wie mancher offene, aufrichtige Charakter ist nicht diesen beklagenswerten Zuständen schon zum Opfer gefallen, und wie Viele roerden noch fallen müssen, um des Brotkorbes willen? Bedenken diejenigen, die „Kraft ihres Amtes" den VolkS-charakter verderben helfen, was sie nitrichten? Wir behaupten nein; viele waren dessen gar nicht fähig. Jedenfalls wäre es eine verdienstliche Aufgabe einer Staatsbahnverwaltung, bei Berufung auf leitende Posten in Zunkuust mehr auch den Menschen, nicht mit den Eisenbahner auszuwählen, dadurch würde mit der Zeit das ungesunde System verschwinden. Soviel an uns wollen wir diesem selbst cntgegentrcten und gegen ungerechte Ve rwaltnngskiinste und Jntriguen ankämpfen. »es ff H m ■ H es H H ■ « H in B ö m « H a H i « Ri R) m » « i n e ■ ÜK OB *1 Achtung, Eisenbahner! Sonntag den 22. März 1914 findet in eurem GewerkschaftshauS „E isenbahrierhei ui" ein Bariett-Abend verbunden mit Aonzert und auserlesenem Programm statt. Mitwirkende: Brüder Ponkrac,;. humoristisches Salonduett. Willi Bonn, »umorift. Christi Walberg vom Thalia-Theater. Franz Tusar, Grotesquekomiker. ttatl Zeilingcr in seinem lustigen Original-Repertoire. Am Klavier: Komponist und Kapellmeister Karl Zeilingrr. Beginn 7=8 m abends. Ende 7*12 Uhr nachts. Srtfsrtctörmuitg 6 Uhr abends. Eintritt inklusive Garderobe 70 Heller. Zum Ansschank kommt Pilsner Urquell vom Ra); und Ottakringer Kaiser Lager sowie vorzügliche Weine. Gute Küche. Mäßige Preise. Ab 3 Uhr im Speisesaal: Klavierkonzert mit Gesangseinlagen. Alle Eisenbahner samt ihren Frauen werden höflichst eingeladen. Die Lerwaltung. IM » ■ U ■ m a nc « ■ ■ ■ » ■ B m m » c B ■ Bü Fachtechnisches. EB n E B ■ H n B B m a B Die österreichifKe Eisenbahnstatistik für 1912. Das Eisenbahnministerium versendet _ soeben die beiben Teile ber „Oesterreichischen Eisenbahnstatistik für bas Jahr 1012". Im ersten Teil werden die Haupt- und Lokalbahnen, im zweiten bic Kleinbahnen behanbelt. Tie Gesamtlänge (Baulänge) der Haupt- und Lokalbahnen in Oesterreich betrug mit Ende bc6 Jahres 1012 rund 22.870 Kilometer, das ist um 130 Kilometer mehr als im Jahre 1911. Wenn zu bieser Länge bic im Ausland gelegenen Teilstrecken von 22 Kilometer hinzngerechnet, hingegen die ausländischen Bahnstrecken aus österreichischem Staatsgebiet von 102 Kilometer abgerechnet werden, ergibt sich eine Gesamtlänge der österreichischen Haupt- und Lokalbahnen von 22.790 Kilometer, von welcher auf die Staatsbahnen 13.005 »nd auf die Privatbahuen 0794 Kilometer entsallen. Im ganzen waren von der Länge ber Haupt- imb Lokalbahnen 18.840 Kilometer im | Betrieb der österreichischen Staatseisenbahnverwaltung, 21 ! Kilometer int fremden Staatsbetrieb und 3929 Kilometer im | Privatbetrieb. Was das Anlagekapital der Haupt- und Lokalbahnen : betrifft, so wurden für bic tistaatsbahnen imb für bic vom | Staat für eigene Rechnung betriebenen Privatbahnen mit | Ende des Jahres 1912 .">723 Millionen Kronen aufgebracht; | Hiebott waren Ende 1912 373 Millionen Kronen amortisiert. ; Das aufgebrachte Anlagekapital der Privatbahnen und der vom ■ Staat auf Rechnung der Eigentümer betriebenen Bahnen belief sich mit Ende 1012 auf 2943 Millionen Kronen, von Ivel-! chem Betrag 239 Millionen Kronen amortisiert waren. An eigenen Fahrbetriebsmitteln waren 7404 Lokomotiven, 209 Motorwagen, 14761 Personenwagen »nd 148.564 Lastwagen vorhanden. Auf sämtlichen töaupb und Lokalbahnen wurden 2909 Millionen Personen «hievon 217-3 Millionen auf den Bahnen im Staatsbetrieb) befördert. Gegenüber dein Jahre 1911 weist ber Personenverkehr eine Steigerung mit 5'14 Prozent auf. Bon den beförderten Personen benützten 92-60 Prozent die dritte Klasse. Im Güterverkehr wurden 159 2 Millionen Tonnen (hievon Staatsbetrieb 107'9 Millionen Tonnen) befördert. Im Vergleich zum Jahre 1911 ergibt sich hinsichtlich derbeförerten Gütermengen eine Zunahme um 8-95 Prozent. Tie gesamten Betriebseinnahmen der Haupt- und Lokalbahnen betrugen rmib 1135 Millionen Kronen; hievon entfielen 890 Millionen Kronen auf beu Staatsbetrieb uud 239 Millionen Kronen auf den Privatbetrieb. Die Betriebsaus- gaben betrugen im ganzen 847 Millionen. Gegenüber dcm^vor-hergehcnden Jahr erfuhren die Betriebseimiahmen eine Stet* gerung um 8 44 Prozent. Der mit 288 (Staatsbetrieb 214, Privatbetrieb 74) Millionen Kronen bezifferte Betriebsnetto-ertrag ergibt für den Kilometer Betriebslängo 12.468 Kronen (Staatsbetrieb 11.145 Kr., Privatbetrieb 18.984 Kr.) gegen 266 Millionen Kronen im Jahre 1911. Die Gesamtzahl der vorgekommenen Unfälle belief stch auf 3232 (+281 gegenüber dein Borjahr). Hiebei verunglückten 588 Reisende, von denen 22 getötet wurden. Auf je eine Million Reisende entfielen somit nur zwei verunglückte Personen. Die Anzahl der Angestellten belief sich aus 140.871 (gegen 1911 + 0 78 Prozent). Die Anzahl der Kleinbahnen und der diesen gleichzn* haltenden Bahnen in Oesterreich belief sich mit Schluß des Jahres 1912 auf 59 (gegen 1911 -f 5); die Gesamtlänge betrug rund 759 Kilometer (gegen 1911 + 41 Kilometer 5'64 Prozent). Das aufgebrachte Anlagekapital beziffert ftai auf 334-8 Millionen Kronen (gegen 1911 + 6'95 Prozent). Anlangend den Verkehr, wurden im ganzen 490'17 Millionen Personen befördert (gegen 1911 + 31-53 Millionen — 688 Prozent). An Gütern gelangten 591.312 Tonnen zur Beförderung (+ 7 93 Prozent). Die Betriebseinnahmen betrugen 76-51 Millionen Kro--neu. Die Betriebsausgaben betrugen 53’37 Millionen Kronen (hierunter beim elektrischen Betrieb 5127 Millionen). Der Betriebsnettoertrag bezifferte sich mit 27-46 (gegen 1911 + 1 91) Millionen Kronen. Literatur. WaS zahle ich jict Geburten, Trauungen und Begriib-niffeir dem Pfarrer? So lautet bei Titel einer soeben im Verlag ber Wiener Volksbuchhcmblung erschienenen Broschüre, welche bic Stolataxorbnungen behanbelt. Sic gibt eine lieber-sicht über bic Kirchengebühren bei Trauungen, Begräbnissen u. s. w. in allen Einzelheiten. Sic enthält auch ein Formular fiir' die oft notwendigen Anzeigen wegen Taxüberschrcitung. Die Broschüre ist für alle, die bei Geburten, Trauungen unb Begräbnissen mit Pfarrern zu tun haben, unentbehrlich. Sie bilbet das zweite Heft des praktischen Führers durch die österreichische Gesetzgebung, von dessen erstem Heft „Wie faticrc ich?" in wenigen Tagen 10.000 Exemplare verkauft worden sind. Das Grabdenkmal Franz Schuhmeiers, zu welchem jetzt Tausende Wiener Arbeiter wallen, bringt in t-iner künstlerisch ausgeführten Abbildung bic Beilage ber heurigen Märzfestschrift. Die Festschrift mit ihrem reichen imb interessanten Inhalt kostet samt der Beilage nur 20 H. Wo biefe Schriften ausnahmsweise bei unseren Partei- ober „GIiihlichter"-Kol-portcuren nicht zu haben sein sollten, da empfiehlt sich die Voreinsendung des Betrages von 25 H. in Briefmarken an bic Wiener Volksbuchhandlung, Wien VI. Gninpenborferstraße Nr. 18. worauf sofortige FrankoZufcnbung erfolgt. Versammlungsanzeigen. In nachstehenben Orten finben Versammlungen statt: Reichenberg. Am 20. März um 8 Uhr abends im Vereinshaus. Iohanuesgasse. Billach. Am 21. Mürz um 4 Uhr nachmittags Wächter-verfauiinlnng im Vereinslokal. Wolfsberg. Am 21. unb 25. März um 8 Uhr abends Zugsbegleiterversammlung in La bis Gasthaus. Eisenerz. Am 22. März um 3 Uhr nachmittags in Scheidts Gasthaus. Wiildischnarsten. Am 22. März um 1 Uhr nachmittags im Gasthaus „zur schönen Aussicht". Feldkircheii. Am 22. Mürz Wählerversammlung. Bruck (i. d. Mur II. Am 22. März um 4 Uhr nachmittags in Friesers Gasthaus in Tiemlach Generalversammlung. ■Sn»im nungsmietzinse als auch die Lebensmiltelpreise in Wels von den BahnerhaltungSarbeitern ebenso als von den anderen Bediensteten als drückend und teuer empfunden werden, so Bitten die Bahnerhaltungsarbeiter. eine k. k. Staatsbahndireklion möge auch ihnen jene Zulagen gewähren, welche die endeten im Taglohn stehenden erhalten haben. Briefkasten der Redaktion. Lobositz. Nach den gegenwärtigen Bestimmungen ist eS voVündig ausgeschlossen, dah Ihr Avancement im Sinne Ihrer AuSiülirungen gekürzt werden kann. (166 I. M. 911) ' — W. Sch. 258. Nach 8 47 Gebührenregnlativ gebührt den Wäch^rn deS Bahnerhaltungsdienstes in Strecken mit Schnell^,gsverk^hr eine Schnell,»gsmämie. kann ihnen jedoch nach Puntt L’b imbc des § 47 auch entzogen werben. (211 I. M. 914.) — Tniur i. j Siehe § 15, Ziffer 5, des ProviuonSsondSstatuts. Das Mini- i sterium ..kann" die Rückerstcitiung ausnahmsweise bewilligen, ! „tnufi" e5 aber nicht tun. Wenn jedoch Sie gekündigt respektive ! entlassen werden, bekommen Sie die Einzahlungen olmetoeiterS retour. — I. 2002 in Innsbruck. Sie haben recht. Ohne zwingende Gr inde dürste der verantwortliche Schri tleiter Herr Karl B i t t m a n n nicht von der Hauptleitung des Reichs-Bundes deutscher Eisenbahner gegangen worden sein. Jedenfalls war er sehr „ehrenfest". Wir werden nächstens darüber berichten. ffftlTnhtttm zu der am 22. März l!» 14 um 8 Uhr nachm. in der Lpcischallc ber Werkstättc stattfindenden xix. sMllen MlÄklsliWliiW ber C9ci!tclitnil(>fflcu Ban. ltnb WolmunasacnoNcnschasl für Bo bicnfietc der 1.1. Tiaaköbahnen in Slnittclfrlb, reg. «IN NI. b. H. ZsgeSorbnung: 1. Scrlesunfl bc8 ‘SrotofoÜS der letzte» orbentl. (Beiicra!’« Versammlung. S. ErgänzungSwichlcn deö Aussichtsrate« und be8 Vorstände?. 0. $«6ritid6eit*6tH*t bei BorsiandeS und Voranschlag für 0a6 mWifie Jahr. 4. Bericht bes AussichtSratcz und Erteilung des WsolmoriumS. 6. Eventuelle«. Für den Vorstand: Johann Zcchncr Georg Strohhäuscl Echristlührer. Direktor. Heu erschienen Ist die för Eheleute des ArbeBScr- standes empfehlenswerte Schrift: Wie schütze ich mich vor starkem Familienzuwachs! Auf gesunde Art — In Deutschland sechsmal be-------- schlagnahmt, — Zu beziehen durch die --------- Wiener f olkMHhing IM BRfltiD & to., ¥1/1, Oampendortsssir. 18 Peels 60 Keller otler gegen Elnccndene voe 70 Hellem In Briefmerke" porto-frei Int Haue. In gosehloesenem Brief BO Heller. Für den lehslt der in-«orale übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer oonrteie Vcr-o o eniwor.ung. o o Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Iramor geartete Ver-o o unttfortung. o o r Mais Erstes amerik. Schuhoersandhaus M&rko „L E 8« Hog. Schntznii'.rke AJ lein verkauf fii Ue>fcorroich Uogaro Gegen Telizehlung ohne ProieaursohlRE. 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Ebenso sind die Erledigungen der vor zwei Jahren eingebrachten Anliegen der Bahnerhaitungs- uttD Berkehrsbediensleten noch auSstänoig. Das Personal der Station Eilli bittet daher nochmals um eine endliche Erledigung dieser für die betroffenen sehr wichtigen Angelegenheiten. Offene Bitte an Seine Exzellenz den Herrn Eisenbahnminister. Eure Exzellenz! Der ergebenst Gefertigte richtet an Eure Exzellenz die ergebenste Bitte, den schweren Unterdrückungen unß Rechtlosigkeiten. die dem ergebenst Gefertigten und feinem Zeugen in feinem disziplinären und stiafgerichtlichen Verfahren von feiten der 1. L Nordbahndnekiion und mehr noch durch das k. 1. Beiriebsinfpektora! Wien zugefügt werden, ein Ende macken |u wollen. In seiner eigenen Snuelegenljeit führt der ergebenst Ge. fertigte aus Grür»den ver Verteidigung vor Gericht vorläufig nichts an, bis das k. k. KreiSgericht K^neuburg sein Urteil ge. sprochen, dafür aber für feine» einzig noch übriggebliebensn Zeugen, StationSmeister Hans M a l! k, derzeit in Gänserndorf stationiert. Dieser hat die von dem ergebenst Gefertigten vor anderthow Jahren gegen seinen früheren Dienstvorstand, Offizial Rudolf vtetchel in gelbsberg, erhobene schwere Beschul. in protokollarischem Einvernehmen bestätigt, weshalb alik von seiten der Vorgesetzten Dienststellen drangsaliert wurde, ohne sich jedoch von seiner wahrheiisget.-euen ÄuSsage HnanK-llnalBftl Manc-b glticHicher gesnnder Mann, mit grußim fähigen Anlagen u. sicherer Aussicht atif Erfolg ist jäh niederee-brochvn durch unnlüc’^ioho Umstünde, die seine Kraft untergruuen, sei es durch eine jener Ktanl teilen, die meist vor-ht'imiic-ht und vernachlUssigt, werden sei eb durch ungesunde Gewohnheiten. Sie können keinen schimmeren Fohler begehen als den, die ersten Anzeichen unnatürlicher schwäche leicht zu nehmen. Der ersten Unfähigkeit folgt dauernde Schwäche und von diesem Gebiete aus wird dasOemüb des Mannes u ui düster t-, sein Kraftgefühl wird auf allen Gebieten untergraben — der Mann wird zum Wrack. Solche Vernachlässigung und Gleichgültigkeit den ersten Schwächen gegenüber sind schuld an vielem Unglück, an vielen ßcficheiterten Llsistenzen, an Geisteskrankheit und Selbstmor-i. V\ ofion Sie sieb nicht warnen lassen'/ Wollen Sie sich nicht schütocn vor solch verzweifeltem Au-ganKO? Sie sollten aorgfäl allen ungewissen gefährlichen tiohandjungsmethoden u. sogenannten guten Ratschlägen aus dom Woge gehen und den erprobten Hat eines erfahrenen Mannes einholen, ich habe meine lvrfahrungon und Erfolge auf diesem Gcbiefco nlodcrgcschrieben und versende das Buch gegen Einsendung von hO Heller an jeden erwachsenen Mann, der über 13 Jahre alt ist. Derjenige, der Befreiung von seiner uieder-drue.kendcn Schwücho sucht, hat noch *^4te Entschnldignug für seinen Zustand. Er bmucht nur das Buch za verlangen. Ich lade Sie hiomit trenn dl ich ein, von meinem Angebot Gebrauch zu machen, damit Sie erfahren, was die moderne Wissenschaft für Sie tun kann, und Sic werden finden, daß die hochinteressanten Ratschläge, die mein Büchlein enthält, Ihnen das bringen werden, was Sie suchen Kraft, und Leistungsfähigkeit 1 schreiben Sie heute noch, ehe die Auflage vergriffen ist! Fritz Arndt, 6. m. 6. H., Berlin SO 33. Abt. 6. oiitontn! tatllc giiiten. tue im Qiitc HüHnkr» nuoett. fSatittt, .^ornliant 5Ritvii)fil:nm InsSaßcn niefü frtir.tct*» !oB iamt Wurzel entfernt. Brr» eines ZirgrlS mit Siarantiebrik ft*. I . 3 licncl S?r. li"50. ftc: möul), finliiioii (ftopa) 1, Uiafl-latij tj/116 (Ungarn i. dieses Such umsonst l Pro Paar 8 K u. 10 K Geset-ttch geschützt! 43 tl Wrrkman» in Billach wünscht zu tauschen mit Kollege» (SdHcfirr) ber Süetflintti'n in L!>>», Wien, St. (gälten oder Gmünd. 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