Mbacher «r. 148. si. «ThHlbi.'jl??»«. y«l >i« ijufitU»n» in« Hau« ^alb^ »5». Mt der Post „an,j. st. ,5. halbj. f«. 7 «>. Samstag, 1. Juli. « s«««» « ll., «»«ßelf plvH5U«>^ll ! be« «f»«re» 187«. R^ ^^-r «..chrichl!-»« ^ No« fte«»^ib befindet sich die Redaction, nnseres Blattes «»>R«N«>sUN«M0 M»'. »3«^ v. Kleinmayr^es Hans, eben erdig links. Amtlicher Theil. 3e. l. und k. Apostolische Majestät geruhten aller-gnädigst die Uebernahme des Präsidenten des obersten Militär« Iustizsenates. Feldzcugmeisters Johann Karl Grafen Huyn, auf seine Vitte in den Ruhestand anzllordnen und demselben bei diesem Anlasse, in Anerkennung seiner nahezu fünfzigjährigen, stets vorzüglichen Dienstleistung, taxfrei das Großlreuz des Leopold«Ordens mit der Kriegs« decoration des Ritterkreuzes zu verleihen; weiters: den Feldmarschall - Lieutenant Joseph Freiherrn von Weber, Präsidenten des Militär Appellationsgerichtcs. zum Präsidenten des obersten Militär.Iustizsenales und an dessen Stelle den Fcldmarschall-Lieutenant Ale» rander Venedel, unter Enthebung von dem bisher innegehabten Posten eines Scctionschrfs im Reichslrirgs« Ministerium, zum Präsidenten des Militär-Appcllations-gerichtes zu ernennen, sowie dem letzteren bei diesem Anlasse, in Anerkennung der in seiner bisherigen An-stellung geleisteten vorzüglichen Dienste, taffrei ^>cn Orden der eisernen Krone erster Klasse mit der Kricgsdccoration der dritten Klasse zu verleihen; endlich den Generalmajor Gustav Frciherrn von König, Commandanten der b. Infanteriebrigade, zum Sections-Chef im Relchslriegsminiskrium zu ernennen (AUerh. Entschl. vom 25. Juni 1876). Ee. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Juni d. I. aller« gnädigst zu gestatten geruht, daß dem mit dem Titel und Charakter eines Obcrpostrathes bekleideten Post« inspector Johann Bastl, anläßlich der über seine Bitte erfolgten Uebernahme in den dauernden Ruhestand, in Anerkennung seiner vieljährigen, treuen und vorzüglichen Dienstleistung der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrieden, heit bekannt gegeben werde. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Juni d. I. dem beim Hauptmünzamte als erster Prägstcmpeldrchcr in Verwendung stehenden Andreas Bühl er in Anerkennung seiner 44jährigcn, treuen und vorzüglichen Dienstleistung das silberne Berdicisstlreuz allcrgnädigst zu ver-leihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Zur Frage des Neichs-Finanzminisleriums. Gleich nach dem kürzlich erfolgten Tode Sr. Ef« «llenz des gemeinsamen Rtlchofinanzminislers Freihcrrn von Holzgethan ist — wie die Presse vom 2N. v. M. schreibt — die Frage der Ernennung eine« neuen ge-meinsamen Finanzminlsters vielfach zur Discussion ge» langt, wobei es an Stimmen nicht fehlte, die dafür plaldierlen, den erledlglcn Postcn nicht wieder zu be» jetzen. Die Discussion über diesen Gegenstand ist noch immer nicht völlig abgeschlossen, denn gerade heute be» schüfligt sich ein publicistisches Organ abermals mit der Angelegenheit. Während jedoch für die Nichtwiederbe-setzung früher hauptsächlich Gründe der Zweckmähialeit gellend gemacht wurden unter Hinweis auf die geringe WichliglcU des Postens, fii,den «ir heute die Blhaup. tung ausgesprochen, das Reichs Finanzministerium habe rechtlich gar leine Stellung im Gcfüge der österrlichisch. ungarischen Institutionen. Diese Behauptung ist gründ« falfch. Wenn auch nicht in d«n österreichischen, so ist doch in den unssarischen Nusgleichsgesehen vom gemein, samen Finanzmlnist«r ausdrücklich die Rede. Es heißt tiemlich im XII. Gesetzarlilel vom Jahre 18<'»7 (über kie zwischen den Bändern der ungarischen Kroi e und den übrigen unter der Regierung Sr. Ma> jestül stehenden Mündern obschwebenden gemeinsamen An. gelegenhtiten und über dcn Modus ihrer Behandlung), und zwar im tz 41: „Nachdem die zu den dergestalt festgesetzten gemeinsamen Ausgaben nöthige Summe durch da« ungarische verantwortliche Ministerium ein. gehoben worden ist, wird der ungarische Flnanzmlnister von den monatlich einfließenden Slaalseinlünflen den zur Deckung der gemeinschaftlichen Kosten dienenden Theil dem gemeinschaftlichen Finanzminister monatlich nach dem Verhältnisse übermitteln, in welchem Verhält» nisse die Summe des Gesammlbudgets zum Bandes» budget steht. Der gemeinsame Finanzminister wird für die V rwendung der übernommenen Summe zu den bestimmten Zwecken verantwortlich sein, wobei es sich von selbst versteht, daß derjenige, welcher mit diesen Summen gebart, zu genauer Rechnungslegung verpflichtet sein wird." Nach dem Naren Wortlaute dieser Bestimmung erscheint der Bestand des Postens des gemeinsamen Finanzmlnisters gesetzlich begründet, ja sogar vorgeschrie-den, da dem gemeinsamen Finanzminlster die Verantwortung für die richtige Verwendung der zu den gemeinsamen Auslagen abgeführten Quote übertragen wird. Serbien und die Pforte. Allem Anscheine nach macht Serbien ernstliche Miene, den Rubikon zu überschreiten und seinem Souzerän den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Der Krieg zwischen Mi» lan I. und Murad V. soll zur Wahrheit werden. Ein Umstand, der sonst von der Unternehmung eines Krieges abzuhalten geeignet ist: der Mangel an ftnan« zleUen Mitteln, wirkte gerade in Serbien in entgegenaesetzler Richtung und treibt zum Kriege. Die Rüstungen, die anfänglich mehr zu dem Zwecke gemacht wurden, um die erregte Stimmung der Bevölkerung zu beschwichtigen, nahmen selbstverständlich bedeutende Summm in spruch, und nachdem man einmal da« Lano in finanzielle Verlegenheiten gestürzt hatte, konnte und mochte man nicht mehr dieselben nutzlos heraufbeschworen haben und hüll es für gerathener, die Chancen des Krieges zu wagen, al« vor dem eigenen Volle eine moralische Niederlage zu erleiden. Als in Konstantinopel die Katastrophe hereinbrach, welche dem Sultan Abdul Aziz den Thron und bald darauf auch da« Leben kostete, hielten die Regierung«-manner in Serbien den Augenblick für günstig, um auch die letzten Rücksichten von sich zu werfen und, was sie schon lang erstrebt, endlich ins Werk zu sehen. Auf die Nachricht, daß Serbien nun allen Ernstes an den Krieg denke, beeilt n sich Oesterreich und Rußland Feuilleton. Laibacher k'okalbnefe. Man ist heutzutage gewöhnt, nicht selten selbst die heterogensten Dinge zu einander in Beziehungen gebracht und mit einander in mehr oder minder gewagter Weise Verglichen zu sehen. Erst unlängst hörte ich, wie ein sonst ganz vernünftiger Mensch allen Ernstes unsere honorable „Danica" und den — „Freidenker" einer vergleichenden Analyse unterzog, als deren Resultat sich die für mich geradezu verblüffende Thatsache ergab, daß diesen beiden Blättern, aller berechtigten Unwahrschcin lichleit zum Trotze, doch drei sehr wesentliche und sehr hervorstechende Charallcreigenthümlichleiten gemeinsam seien, und zwar erstens: daß sowol ..Danica" als »Freidenker" auf Papier, zweitens: daß sowol..Danica" als „Freidenker" mit Druckerschwärze gedruckt werden und drittens: daß sowol »Danica" als „Freidenker" von 'hren Abonnenten — Geld verlangen. Ich bin zu wenig Philosoph, um zu entscheiden, v° dieses Ergebnis der Untersuchung unseres Analytikers Mt etwa — insoferne ncmlich nach Lichtenberg die ^'losophic die „Chemie der Wahrheit" sein soll — auf >m chemischen Verstoße beruht; allein, wenn schon ^lchc Abstrusitäten, wie die geschilderte, hier unter l"! wechselnden Monde ruhig begangen werden können, ^ "rauche auch ich kaum ernstlich zu befürchten, in ^ '"r Umgebung übermäßiges Kopfschüttcln hcrvorzu. wenn ich aus dem Dunkel mriner bürgerlichen N,i?^ Plötzlich an da« volle Licht der Oeffcntlichkcit ^r an ein bekanntes alteS Lied anklingenden Frage trete: „Ein Vuch und eine Stadt — wie reimt sich das zusammen?" Ein Vuch und eine Stadt — wie reimt sich das zusammen? . . . . Wenn jemand ein Buch, sei es nun wissenschaftlichen, kirchlichen, profanen, oder welchen In« Halles immer, zur Hand nähme, um sich darin nach irgend einer Richtung hin zu orientieren, und er fünde, daß die Seiten dieses Buches entweder qar nicht oder größlenlhcilZ ganz unentzifferbar numeriert seien, daß der behandelte Stoff wirr durcheinander geworfen, nicht nach dcn verschiedenen Materien gesichtet, nicht — wie eS die Natur des Gegenstandes odcr der Gang der Er. eignisse u. f. w. erforderte — in Abschnitte — Kapitel — gesondert und diese selbst nicht mit den sie kenn« zeichnenden Benennungen versehen, daß schließlich dem Buche ein Wegweiser in der Form eines Inhalts« Verzeichnisses nicht beigcgcben wäre: was würde er wol von einem solchen Buche halten? Würde er nicht den Versuch, sich in den Irrgängen desselben zurechtzufinden, gar bald als zu mühsam und zu sauer aufgeben, ja würde er das Buch nicht am licbstcn schon in dcn ersten vicrundzwanzig Augenblicken mißmuthig in den nächst-besten Winkel werfen? Und wenn andererseits jemand eine Stadt beträte, in der cr sich als Fremder erst zu orientieren hätte, und cr fände nun, daß die Hauscr dieser Stadt ent« wcder gar nicht, oder in einer so mangelhaften Weise numeriert seien, daß an den meisten derselben etwas einer Ziffer Nchnliches selbst mit Zuhilfenahme von Herschcls Riescntcleslop nicht zu entdecken wärr, daß die Ableitung irgend cincs gemeinverständlichen Systems aus einer solchen, ihrem Namen hohnsprcchcndrn, oft aufs bunteste durcheinander gcwürfclten Numerierung absolut undenkbar, daß endlich die Gassen, Straßen und Plätze der Stadt jeglicher Aufschrift, auS dcr ihre Benennung zu ersehen, entbehrten: was würde er wol von einer solchen Stadt, vin dem Geiste ihrer Vertretung, von dem Gemeinsinne ihrer Vewohner halten? Würde er nicht den Versuch, sich in den Kreuz- und Quer-gänaen derselben an der Hand eines solchen öffentlichen Irreführers, wir der geschilderten Häusernumcricrung und Straßcnbezlichnung, zurechtzufinden, alsbald mit einlm ttcrnfluchc aufgeben, ja würde cr nicht dieser Stadt am liebsten schon in den ersten oicnindzwanzig Stunden den Rücken lehren? Man sieht also, auf die Frage: „Ein Vuch und einc Stadt — wic reimt sich das znsammen?" kann nach den soeben gemachten Ausführungen frischweg in herkömmlicher Weise geantwortet werden: «so reimt sich daS zusammen!" — Steht aber hienach im allgemeinen fest, daß der Vergleich zwischen eincr Stadt und einem Buche zulässig, daß er wenigstens nicht ungereimter, alS jener zwischen „Danica" und „Freidenker" ist, so kann derselbe wol auch lokalisiert werden. Allerdings ginge es, da wir gottlob leine so gottlos gelehrte Stadt, wie etwa Leipzig. Vonn oder Jena sind, nicht an, Laibach mit cinrm Bande des „Kosmos", oder wol gar mit einem Bande Kant, Hegel, Schopenhauer, Darvin, Renan u. s. w zu vergleichen; wenn ich aber unsere fromme Vaterstadt mit einem — Gebctbuche ver gleiche, jedoch, um in dcn gegebenen Schranken zu bleiben, mit einem Ocbelbuche. dcssen Seilen lheilwcise gar nicht, thcilweisc nur höchst manarlliaft „umrricrt sind, und in welchem die verschiedenen Gebell. Litaneien, Mrßgrsänge und Lieder kunterbunt aneinander gereiht erscheinen, ohne daß irgend eine Aufschrift oder ein Titel den tröst- 1!46 neuerdings ihre warnenden Stimmen in Velgrad hören zu lassen und der serbischen Regierung wurde in nach» drücklichster Weise zu verstehen gegeben, daß sie in einem Kriege, den sie selbst begonnen, nicht die geringste Unterstützung vonselte der Mächte zu erwarten, sondern die Eonsequenzen ganz allein zu tragen habe. Diese Vor« stellungen fanden indeß diesmal nicht mehr das Gehör wie früher und vermochten das Va-bamM-Spiel nicht zu hintertreiben, zu dem Gerdien nun allen Ernstes entschlossen zu sein scheint. Das Fürstenlhum Serbien, da« nach seiner Ausdehnung und Vevölkerungszahl so ziemlich den König« reichen Kroatien und Slavonien gleichkommt, — es hat nemlich einen Flächeninhalt von 791 geographischen Quadratmeilen und circa 1.350,000 Einwohner — ist von einem tapferen, strebsamen Vollsstamme bewohnt, der stolz darauf ist, daß er das Türlenjoch, das so lang auf ihm gelastet hatte, aus eigener Kraft zum großen Theile abgeschüttelt hat, und aus der Erinnerung dessen, was e« bereits erreicht hat, schöpft es den Ehrgeiz und da« Streben, noch Weiteres zu erringen und wenn auch nicht das alte großserbische Reich in seiner Gänze wieder aufzurichten, doch wenigstens die gegenwärtigen Gren-zen des Landes auf Unkosten deS Osmanenreiches weiter hinauszuschieben und auch den letzten Rest der Abhän. gigleit von diesem Reiche, das Vasallenverhältnis und die Tributzahlung, abzuschütteln. Das serbische Voll hat sich in einem hohen Maße von Selbstgefühl in den Gedanken hineingearbeitet, daß Serbien bestimmt sei, auf der Balkan-Halbinsel dieselbe Rolle zu übernehmen, die in den letzten Jahrzehnten Piemont auf der Apenninen» Halbinsel gespielt hat, und in diesem Selbstbewußtsein übersieht es die Schwierigkeiten, die ihm möglicherweise auf dem Wege, den es betreten, sich entgegenstellen dürf-ten. Für den Augenblick fcheint es allerdings, als ob diese Schwierigkeiten niemals geringer gewesen wären, als eben jetzt. In einem großen Theile des Türlenreiches herrscht seit Monaten der Aufruhr, in anderen Provinzen droht derselbe auszubrechen; die türkischen Streitlräfte find infolge dessen zersplittert, und was das Schlimmste ist, die Truppen find dadurch, daß fie seit langem leinen Piaster Sold mehr zu Gesicht bekommen haben, in ihrer Disciplin gelockert und unverläßlich geworden. Neben der furchtbaren Finanznoth, in der sich die Pfortenregierung befindet, herrscht auch Verwirrung und Unentschlossenheit in anderen Hweigen der Verwaltung und der Mord, dem die Minister Hussein «oni und Raschid Pascha zum Opfer gefallen sind, scheint vollende alle Energie lahmgelegt zu haben. Kein Wunder, wenn unter solchen Umständen da« ehrgeizige, eroberungslüsterne Serbien die Gelegenheit für passend erachtet, seine Hand nach einem Theile des türkischen Besitzstandes auszustrecken. Jetzt, oder nie! so mag es denken. Es ist auch viel Aussicht oerhanden, daß der erste Waffengang der serbischen Milizen von Erfolg begleitet sein dürfte; denn, wenn auch die Türken eine namhafte Truppenzahl in dem befestigten Lager bei Nisch an der serbischen Grenze concentriert haben, so scheinen doch, wenn anders die Ziffern auf dem Papiere richtig find, die serbischen Streillrüfte für den Auaenblick nu> merisch viel größer zu sein. Indeß für den Ausgang des Kampfes dürfte die« nichts entscheiden. Die Türlei besitzt — da« hat sie schon wiederholt bewiesen — eine große Dosis Widerstandsfähigkeit und wenn sie sich erst einmal zu energischer Wehr aufgerafft hat, dürfte es den Serben nicht leicht werden, Erfolge, die fie allenfalls im ersten Anprall erringen sollten, auch für die Dauer zu behaupien — vorausgesetzt, daß die Serben auf ihre eigenen Kräfte beschränkt bleiben und wirtlich von außen leine Unterstützung erhalten. Von österreichischer Seite wird — dessen kann man schon jetzt gewiß sein — die Grenze gegen Serbien hermetisch abgeschlossen werden; Rußland hat ebenfalls erklärt, daß Serbien nichts von ihm zu hoffen habe. Wenn auch, — so schließt die „Vo-hemia" diesen ihren vorstehenden Artikel — die Auf< richtigleit dieser Erklärung von manchen angezweifelt wird, so hat man dazu bisher doch keinen ausreichenden Grund, der auf mehr als bloßer Vermuthung beruhen würde. Und selbst wenn Rußland solche Hintergedanken, wie man sie ihm zuschreibt, hätte, so darf doch Eines nicht übersehen werden. Sobald Rußland Miene macht, zugunsten Serbiens gegen die Pforte zu intervenieren, tritt auch sofort ohne Zweifel England für die Pforte ein, und England hat in den letzten Wochen seine Pan-zerflotte gewiß nicht deshalb so gewaltig ausgerüstet, um sie in einem solchen Falle, wie der erwähnte, unthätig vor Anker liegen zu lassen. Das wäre aber dann der europäische Krieg und zu dem haben weder Rußland noch England — momentan wenigstens — irgend welche Lust. Die Mstungen Montenegro's. Das von Velgrad herüberllingende Kriegsgetöse findet auch in Montenegro sein lebhaftes Echo. Zieht man dort vom Leder, so hat es auch mit der montenegrini schen Neutralität ein Ende. „Montenegro konnte — so äußert sich die nachstehende, der ,Pol. Eorr." aus Ee -tinje zugehende Stimme — lange dem Willen der Mächte gerecht werden; schließlich hat es aber auch Pflich. ten gegen sich und diese gebieten ihm, nicht hinter Ser. bien zurückzubleiben. In diesem Zinne ist auch die Mis. sion aufzufassen, von welcher unser Minister des «eußern, Stanlo Radonit, aus Ems am 24. o. MtS. in Ee< tinje zurückerwartet wird. Ra^onit hatte die Aufgabe, dem Czaren darzulegen, daß Fürst Nikola im In. teresse seiner Dynastie aus seiner Neutralität heraus, zutreten in der nächsten Zeit gezwungen sein werde. Thatsächlich ist den in Ragusa residierenden und beim Fürsten accredllierten General-Eonsuln der Mächte wol be» lannt, daß die Stellung des Fürsten in der letzten Zeit eine sehr schwierige geworden ist. Das Drängen derIi. surgenten um Hilfe einerseits und die Vorwürfe seiner eigenen Unterthanen wegen der theilnamslosen Haltung Montenegro's anderseits sind immer ungestümer gewor. den. Eine so lange dauernde Neutralität, wie sie Fürst Nikola beobachtete, hätte vor ihm lein montenegrinischer Vladila aufrecht zu erhalten vermocht. Nur seine große Autorität brachte dieses Wunder zustande. Nun ist es aber auch ihm nicht länger mehr möglich, die Monte« negriner im Zaume zu hallen. Er müßte nur zwischen dem Kriege und der Flucht wählen. Ueberdies sei es unmöglich, mehrere Nahijen auf unbestimmte Zeit auf den Beinen zu halten. Letzteres ist aber nothwendig, da das türtische ilrmeecorps bei Podgorica eine Bedrohung des LandeS ist. Es scheint, daß man in Ems trotz aller neuerlichen Abmachungen doch den Ernst der geltend aemach' ten Argumente gewürdigt hat. Die Rückkehr Radonit hat diesmal die Bedeutung, daß Montenegro die Frei» heit der Handlung nach eigenem Ermessen und im Sinne der eigenen Inter:ssen aber auch der alleinigen Verantwortlichkeit für alle daraus entspringenden Consequenzen erlangt hat. bedürftigen und erbauungssüchtigen Gläubigen in diesem Wirrwarr zu orientieren vermag, so werde ich mich damit der Unwahrscheinlichkeit gewiß am allerwenigsten nähern. Nehme man nun den Fall, irgend ein frommer Wohlthäter hätt» irgend einen frommen Verein — meine Lokalkenntnisse sind in diesem Punkte etwas lückenhaft und ich weiß nicht, ob ein solcher Verein in unseren Mauern existiert — mit einer größeren Anzahl Gebetbücher bedacht, die von nun an den Vereinsandachtcn zur Unterlage zu dienen hätten, und es würde sich schon bei der ersten derlei Andacht zum Schrecken Aller ergeben, daß die Gebetbücher des frommen Wohlthäters an den vorhin gekennzeichneten Mängeln leiden; welche heillose, wenn auch fromme Verwirrung würde da nicht in d.r Versammlung platzgreifen? — Wäre nicht mit Grund zu vermuthen, daß sich alsbald ein um das Vereins' seelenwohl besorgtes, redegewandtes Mitglied finden und nach eingehender Begründung etwa folgende Anträge stellen würde: Der löbliche Verein wolle beschließen: 1. Die Gebetbücher des Vereine« seien einer Neunumerierung der Seiten und einer Revision der verschiedenen Gebete-, Litaneien-, Gesänge» und Liedernamen zu unterziehen. 2. Zu diesem Zwecke wird daS System Donin als zur Durchführung geeignet angenommen. 3. Der diesfallS einzubringende Kostenvoranschlag »ird inoorhinein genehmigt. 4. Die einzelnen Aufschriften werden zweisprachig durchgeführt und zwar oben slooenisch, unten nizcdeutsch, u. s. w., u. s. w. Und wäre nicht weilerS mit vollster Sicherheit zu erwarten, daß diese im allgemeinen Vereinsinteresse ge- stellten Anträge einstimmige Annahme fänden, ja daß sich soaar jeder Gebetbuchbesitzer willig zu einem kleinen Kostenbeilrage hiezu bequemen würde? Auch in einem Vereine unserer Sladt nun, dessen Beruf es ist, über das Wohl derselben zu berathen und zu beschließen — man kennt diesen Verein unter dem Namen „Gemeinderath" — wurde diesertage über einen ähnlichen, von einem hervorragenden Mitgliede des. selben gestellten, die Neanumerierung der Häuser nach einem anerkannt praktischen Systeme und die Revision der Gassen-, Straßen- und Plätzenamen bezweckenden Antraa verhandelt. Während aber dieser dem öffent lichen Interesse, wie kaum cin zweiter, dienender «lnlraa bei der Bevölkerung sowol, wie im Kreise ihrer Ver trelung, lebhafteste Zustimmung fand, waren es einiae wenige Mitglieder der letzteren, die sich demselben aufs femd,eliaste entgegenstellten. Und gerade solche Mit, glieoer waren es, von denen mit Grund anzunehmen ist, daß dieselben, wenn sie über einen Antra/w e d " vorerwähnten, in jenem rommen Vereine mit ,u l,-schließen hätten, gewiß die ersten wä m Ihm ,u»u stwmm.^V^re8t.6ri3l Wie «1. ^'? ^ "ste dieser Opponenten will der öffent-lichen Meinung in der Stadt den Puls aefüalt die-selbe jedoch nie über Numerierungsbeschwerden klagen A . ." "en, b" seine- h°up,sächllch da' 1147 nische Handelsministerium alle Vorlehrungen und Ver« igungen gelrossen habe, um ein in jeder Hinsicht sichert« elegraphieren bei allen Telegraphcnstalioncn auf dem »>blele der Mnder der ungarischen Krone zu ermöglichen, amenllich sei in der Mllitürgrenze der Dienst oorzüg. ch organisiert und, wo dieS nothwendig erschien, in den mgslen Tagen verläßliche Veamle hingeschickt worden." In der StadtvcrordnctcnsilMg in Prag vom 3. d.M. verlas der Borsitzende eine Zuschrift des ge-esenen Bürgermeisters Hulcsch, worin derselbe erklärt, daß gezwungen sei, auch das Mandat eineS Stadtvcroro. eten niederzulegen. Zum Bürgermeister wurde hierauf abrilant Vaurenz Krieschc mit 71 Stimmen gewählt, rei Stimmzettel waren leer, Stadtrath Klcnka erhielt ine Stimme. Krieschc hat in neuester Zeit eine weniger rononcierte Haltung angenommen, die Bestätigung seiner )ahl ist sonach wahrscheinlich. Der Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten er» lnnte vorgestern gegen den Erzbischof Melchcrs in öln auf Absetzung vom Amte, weil sein Verhalten lit der öffentlichen Ordnung unverträglich ist. In welchem Maße der orleanistische Einfluß i Frankreich zurückgegangen ist, beweist der Umstand, lß letzten Sonntag in dem Canton Randan (in der uvergne), wo die Familie Orleans einen ausgedehnten Grundbesitz hat, nichtsdestoweniger Herr Rouher mit 234 Stimmen gegen 1189, die auf einen republilani-hen Candidate» fielen, zum Generalrath gewühlt wor->n. — Das „Journal Officicl" veröffentlicht ein De--et, vermvge welchem 87 Berurtheilte aus der Insur-action von 1871 begnadigt werden. Ein Schreiben des lräsidenten Mac Mahon kündigt die Einstellung der Verfolgungen an, vorbehaltlich von NusnahmSfällcn bei ontumacicrtcn. Im englischen Unterhause erklärte Northcote ner Bemerkung O'Neilly's gegenüber, die Nachricht, ,ß ein britisches Schiff in Kkl UedenSmitlel, Waffen nd Geld für die Türken gelandet hätte, fei vollkommen nbegründet. England lieferte weder direct noch indirect Kassen oder Gelo für die türkischen Strelttrüfte in der »erzegowina; e« erhalte die strengste Neutralität auf« lcht und erwarte ein Gleiches auch von den anderen ltüchten. — Die englische Admiralität fährt in ihren !rieasvorbereitnngen fort. Der Bau der neuen Panzer, hisse „Thunderer" und „Shah" wird in Portsmouth »it Energie betrieben; der „Royal Alfred", der seit lahren außer Dienst gestellt war, soll neu equlpiert »erden, und sümmilichc Kanonenboote werden einer ge» auen Untersuchung unterzogen. Die heute aus Ko nstanl inop el einlaufenden llegraphischen Meldungen fchen sehr kriegerisch aus. Die n der serbischen Grenze aufgestellten türkischen Truppen nd die Donaufloltille haben Befehl bekommen, sich be» til zu hallen, um beim ersten Signal die Feindselig» eilen zu crvffnen. Abdul Kerim Pafcha wird das Eom» nanoo der Truppen an der serbischen Grenze über. ehmen. Die Hallung Montenegro's ist eine etwa« älhselhafte. Die türkischen Journale versichern, die zforte habe dem Fürsten ihre Befriedigung über seine neutrale Haltung unter den gegenwärtigen Umständen" ««gedrückt und da« Bemerken hinzugefügt, e« werde erselben Rechnung getragen werden. Aus Belgrad verlautet heute wenig neue«. Die lbreise de« Fürsten ist gestern erfolgt. Kämpfe sind bis-er nicht vorgefallen; be> Zubci wird zunächst einer er» lartel. Die Elwartungen find auf« äußerste gespannt. Dem „Observer" zufolge wäre die neutrale Hal» ung, welche Rumänien gegen>rärtig einnimmt, auf firma Hilzer nur mit Glocken und nicht auch mit Auf« chriftstafeln befaßt, man hätte dann gegen die Wände» ung des Geldes nach Wiener.Neustaot wahrscheinlich licht« einzuwenden gehabt. Da aber von Wiener Neu» ladt nach Wien doch nur wenige Stationen sind, so Üßt sich diese große Aufregung wegen der paar Schrille Nthr wahrhaftig nicht begreifen. Dank allen diesen und noch einigen anderen war» nen Einwendungen folgte denn auch der gestellte Neu» lumerierungsantrag dem guten Beispiele seiner Wider« acher und ging schließlich zur allgemeinen Befriedigung >er Bevölkerung ^- durch. Es ist aber freilich noch nicht aller Tage Abend. k!le nemlich im Verlaufe der Debatte zart angedeutet "urde, soll sich eine der wohlthätigsten Einrichtungen der ^atur, der Wechsel der Dinge, nicht nur auf die Hand» Hnhe, sondern auch auf die Majoritäten erstrecken. Und ^« ein solcher Wechsel — der Majorität, nicht der Mdschuhe — für unS zu bedeuten hätte, darauf hat !^°n der Berichterstatter in seinem trefflichen Schluß. °lte hingewiesen. Eines Tages würde, was wir müh« '" aufgerichtet, zerstört zu unseren Füßen liegen. . . . ^erhin! Mag man dann unsere OrienlicrungSlafeln ^ bis zur Spurlosigleit vernichten, andere Tafeln wird ,chh la doch aufrichten müssen. Und zwar werden das ^cik^ angestrichene Holztafeln mit einer Aufschrist von V' Oelfarbe sein, und man wird sie — wie bei den Obsten des flachen Bandes — an den Einbruchs. lchhF der Stadt anbringen müssen, und ihre nieder» va i^nde Aufschrift wird zu lauten haben: „Dorf ^," Richard Kronegger. Inspirationen vonseite des deutschen Reichskanzlers zurück» zuführen, der daS Cabinet Vraliano aufgefordert hätte, den bulgarischen Agitationen ein Ziel zu setzen. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, daß die deutsche Reichsregie-rung sich in dieser Weise in die orientalischen Verhält» nisse einmischt. Als Präsiocntschaftscanoidaten der demokratischen Convention in Saint-Louis wurden am 27. d. M. die Herren: Tilden (Newyorl), Hcndricts (Indiana), Bayard /Delaware), General Hancock (Pennsylvania), Parker (Ncwjcrscy), Allen sOhio), Davis (Illinois), Curtin (Pennsylvania) und Adams junior (Massachussets) aufgestellt. - Taatcustauds-Bericht des l. l. Uckerbauministeriums nach dem Stande Mitt« Juni. (Fortsetzung und Schluß.) westliche Ncichshalfte. N o r d o st l ä n d e r. Der bereits beschriebene Nitterungsgang sowol al« dessen Wirtungen gellen im allgemeinen auch von diesen Mündern mit nachstehenden Ausnahmen und Zusähen: Die Temperatur erreichte in der Bukowina sehr hohe Hitzegrade und die Niederschläge überschritten in Galizien an vielen Orten beiweitem da« Maß, bis zu welchem sie wohlthätig wirken konnten. Dadurch wurde bei Roggen durch nachwachsende Aehren ziemlich viel Doppelfrucht erzeugt, die Entwick» lung des MalS(Ostgallzien), Roggen nachtheillg beeinflußt, der Anbau des Buchweizens sehr gehemmt, da« Wuchern des Unkrautes unter Saaten und Hackfrüchten fehr be» fördert, die Heuernte vielfach in der Oualilät geschädigt, und verfaulten viele Saattartoffeln im Boden, ohne die versenkten Triebe durch neue erseht zu haben. In der Bukowina blüht bereit« der Weizen. Daselbst hat der Roggen zum großen Theile zur Zeit der Fruste geblüht. Alpen» und deren Nebenlünber (Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Steiermarl, Kärnten, Krain, Tirol, Vorarlberg.) Auch hier gilt daS bezüglich der Nordwestländer Gesagte mit wenigen Modifikationen Die Temperatur überstieg in dem meisten Ländern dieser Gruppe die normale nicht so entschieden als dort. Die Gewiller waren hier besonder« zahlreich, jedoch im allgemeinen ohne ungewöhnlich viel Niederschlag. In Steicrmart war dieser sogar für die Be» dürfnisse der Vegetation im allgemeinen nichi genügend. Dagegen gab es an einzelnen Orten Woltenbrüche und Ueberschwemmungen. In Krain waren die Gewitter von ganz besonders vielen und heftigen Hagclschlägen begleitet. Roggen steht in Tirol durchgehend« sehr gut. In Nteder 0 st erreich war einiger Roggen von den Frösten am 20. und 21. betroffen worden. Die Ernte des Roggens wird in Stcicrmarl für Anfang Juli in Aussicht genommen. Im allgemeinen läßt sich eine Verspätung der Roggenerntc im Vergleiche mit gewöhnlichen Jahrgängen alb wahrscheinlich an nehmen, und wird diese Verspätung in Kärntcn und Krain auf zwei Woche» geschätzt. Dadurch ist der Besorgnis Raum gegeben, daß eine Hanptfrucht dieser Länder, ncmlich der in die Roggen-stoppeln kommende Vnchweizcn, nicht mehr wird angebaut werden können. Weizen steht in Kärnten schütter. In Steicrmarl trat Gerste am 29. Mai in Schoß. Im laibacher Moore wurden die Sommersaaten, zum Theile auch die Wintersaaten, durch Ueber» schwemmung vernichtet. Die theilwcisc bedeutende Verspätung des Anbaues der Sommersaaten bis Ende Mai, der Kartoffel bis Mille Juni, fand auch in Krain statt. Daselbst wur. den manche Sommersaaten zweimal, manche Kartoffeln sogar dreimal angebaut, nachdem die erste, beziehungsweise zweite Saat durch Reift, bei gleichzeitiger oder nachfolgender großer Nässe, oder durch Ueberschwem» mung, oder durch Hagel zugrunde gerichtet worden war. Bezüglich der aus diesem Grunde zum zweiten» male gebauten sowie auch anderer, spät gebauter Mais-saaten besteht gegründete Besorgnis, daß derselbe nicht mehr reif werden wird. Die Wicscnheuernte fällt in Kärnten und in Süd» tirol fehr gut, sonst theils gut. theils mittelgut aus. In Südlirol hatte dieselbe bereits Ende Mai begonnen. Der Auftrieb auf die Alpen verspätet sich sehr. Die Weinernte ist in der kremser Gegend ganz durch die Froste zugrunde gegangen, in den anderen Weingegenden Niederösterrelch« hat sich etwa '/, der» selben — in Steiermarl jedenfalls beträchtlich mehr davon erhalten. Daselbst blieben an vielen südlichen Abhängen bei» nahe alle Sorten und manche Sorten beinahe ln allen Lagen vom Froste verschont. In Vorarlberg und Südlirol steht der Wein ziemlich gut, in der bozner Gegend sogar sehr gut. Man erwartet daselbst eine kaum geringere Weinernte al« im Vorjahre. Um Trient wird dieselbe auf den dritten Theil der vorjährigen gerechnet. Karstländer (Oörz, Trieft, Istrien und Dalmatien.) In Görz, wo der Frost ebenfall« nicht geschadet halte, wird sehr über da« Abfallen der Trauben geklagt. Der Wein hat in Südtirol am 12. Juni zu blühen angefangen, alfo um mehr als 2 Wochen später als im Vorjahre. Die Seidenraupen spinnen sich ein. Der Eoconertrag wird auf zwei Drittel des vorjährigen geschäht. Die Oliven versprechen einen sehr guten Ertrag. Gestliche Neichshülfte. Auch in den Ländern der ungarischen Krone herrschte im wesentlichen der bereits beschriebene Charakter der Witterung. Roggen hatte im allgemeinen auch hier durch die Fröste am 20. und 21. Mai viel gelitten und hat daher lückenhafte Aehren bei einem schüttern Stande, doch gibt eS hier auch ganz schöne Roggen. Weizen, an vielen Orten in der Blüte stehend, an manchen schon abgeblüht, verspricht größtentheils eine gute Ernte. Gerste und Hafer zeigen melftentheil« einen sehr erfreulichen Stand. Mais hatte durch die Fröste viel gelitten, hat sich aber theils erholt, theil« ist er nachgebaut worden, jo daß eine befriedigende Ernte immerhin erwartet werden kann. Luzerner wurde an manchen Orten bereits zum drittenmale gemäht. Die Wiesenheuernte hat schon Ende Mai begonnen und wird noch fortgeseht. Die Erlrüge sind sehr verschieden, doch überwiegen die befriedigenden. Der Wein hat auch hier von den Frösten sehr viel gelitten und ist die heurige Ernte zum Theile vernichtet worden, an vielen Orten aber immerhin ein namhafter Theil erhallen geblieben. Hagesneuigkeiten. — (Kronprinz Rudolf im brucker l? » ger) Nn« Vruck an der keilha wird btr „Nr. sr. Pr." unterm 20. Juni berichtet: Um dem Kronprinzen Gelegenheit zu geben, durch Filh-rung eine« selbständigen llommando« die erlernten strategischen Elemente plalnjch zu verwerthen, sand heute eine Uebung mit gemischten Waffen statt, die d,n Zweck hatte, den Uebergang Über die Leit^a bei Wilfiein»dorf zu forcieren und den sllblich von diesem Dorse gelegenen Ort Kaiserfteinbruch anzussieisen. Die ' gegnerische Parte», unter dem Commando des Oberstlieutenant» de varravalle, hatte die Uusgabe, den Uebergang be» Wilflein»' dors zu vertheidigen. Die Oberleitung über beide Parteien halte der Lagel commandant VM. Varon V>br». Die lruppen w«ren schon um halb b Uhr morgen« au« dem l'ager nach ihren Sam» melorlen be» Wllfteinßdors u»d Klllserstembruch ausmarschiert Der Kronprinz lras «it seinem Osfolge vor 6 Uhr ans dem Uebungsplahe ein, wo «hm von dem Ooerleiter VVt. Varon vibr» die b,« dahin versiegelt ge»egi«lalio,n vorgelegt werden ,n lönnen. Wie die Milillll.Zeiüchrifl «Vedette" weiter hört. wird durch da« mul Vesrh eine sogenannte beschränttt Oeffenllichleil in da« Vlilitllr,erichl«vtrl»hr,n eingeführt werden, indem die Mehrzahl der Proceduren eine schriftliche «nd geheime bleibt und nur die Urlheilssprechung öffentlich erfolgen soll. 1148