XXXIV. Jahrgang ' rr < Skfllholische^lssionszeUsclirilt ! öervj5iS5ioudre Schriftleitung: HMssionsseminar 5t. (Josef, eilivangen, Württemberg. Verwaltung: Missionshaus 0raz. paulustorgafse 10. Üsterreich. Inhalt: Meine Reise nach Südafrika 97. — Hinein in den Busch! 100. >— Die Morgenröte des Christen-tuins in Südafrika 104. — Wer es fassen kann, der fasse es! 106. — Erlebnisse mit Schlangen 108. — Der Sohn dcS Freimaurers 109. — Abbildungen: Der deutsche Dampfer „Wangoni" 98 — Das Einge- borenendorf Mapote 100. — Der Häuptlingskral in Mapote 101. — Guten Appetit! 103. — Ansgar-Feier in Hamburg 105. — Der Apostolische Nuntius int Stadion 107. — Die Verehrung des Kostbaren Blutes in Brügge 109. — Die Kindcrgruppe der Prozession zu Brügge 111. Gebetsempfehlungen. Eine treue Abonnentin des „Stern der Neger" bittet um Einschluß ins Gebet und ins heilige Meßopfer zu Ehren des heiligsten Herzens Jesu, der lieben Gottesmutter und des seligen Don Bosco um Bekehrung ihres Sohnes: 2t. L. In tiefster Bedrängnis bittet ums Gebet zunt heiligsten Herzen, zu Maria, Hilfe der Christen, zum hl. Josef, zum hl. Antonius und zum hl. Alvisius der Leser des „Stern": Al. Bei beiden Gcbetsempseh-lungen ist im Falle der Erhörung Veröffentlichung und Loskauf eines Heidenkindcs versprochen. Totentafel. Wir empfehlen deni Gebete unserer Leser die verstorbenen Ilbonnenten: Anton Stockinger, Lindet; Kathi Kettcnhuber, Piberbach. R. I. P. <£maof|6imaesi für den „Giern der Sieger" durch Vermittlung folgender Geldinstitute: Cl>eeffOMti: Wien 86.211; München 26.266 (Missionsseminar St. Josef in Ellwangen-Jagst, Württemberg); Triest 11/3908. 3San*Yonti: Graz, Bauernvereinskasse; Böhmische Jndustrialbank, Filiale Aussig a. d. E. (Č. 8. R.) Der Mmdespilger Soriherzug der 32. Österreichischen Sodalcn- und Volkswallsahrt geht am 5. Llugust 1931 von Wien, Linz, Salzburg und Innsbruck ab. Aufenthaltsstationen: Einsiedeln, Luzern, Basel, Paray-le-Moniat, Revers, Paris, Lisieux, Biarritz, Lourdes, Toulouse, Marseille, Nizza, Monaco, Mailand, Padua, Venedig, Villach unb Salzburg. Prospekte über das I7iägige, bequem eingeteilte Nciseprogramm sind erhältlich durch das Marianische Lourdes-lomitce per Adresse Nndolf Zeilberger, Steyr, Ob.-Öst., Enge 7. Sehr frühzeitige 2lnnieldung ist empfehlenswert, da die Plätze dieses Sonderzuges zumeist schon einige Monate vor Abfahrt vergriffen sind. Bücherbesprechungen. Verlag Herder & Co., Freiburg im Breisgau, Baden. Die Jagd über die Inseln. Georg Stlfreb 2 u t= terbeck, 8.3. Eine Erzählung aus den Kämpfen der japanischen Kirche. Mit Bildern von Lothar Rohrer. (Aus fernen Landen. Eine Sammlung illustrierter Erzählungen für die Jugend. Neue Reihe. 38. 23b.) 8°. (VIII und 148 S.) In Leinwand Mk. 2.80. Franz Taver, der größte Missionär der Neuzeit, suchte im ganzen Osten nach einem Volk, das unabhängig von den westlichen Eroberermächten war, wo er infolgedessen ungehindert von den Schikanen und der Zerstörungsarbeit der Beamten für Christus wirken konnte, suchte ein Volk, das nicht so schlaff und träumerisch war wie die vorder- und hinterindischen Völker, die er bisher kennengelernt hatte, das gute Hoffnung bot, bald aus dem Volke selbst Priester und Missionäre zu erziehen. So kam er nach Japan. Er fand seine Hoffnungen übertroffen. Eine blühende Kirche entstand. Schon bald wirkten japanische Apostel an der Seite ihrer europäischen Mitbrüder. Aber die Eifersucht der Bonzen, die Furcht des Mikado vor fremden Eroberern und der Handclsncid der protestan- tischen Holländer und Engländer brachten eine furchtbare Verfolgung über die junge Kirche, die standhaft für Christus zu sterben wußte und in Leiden, die diejenigen der neronischen Verfolgung übertreffen, zugrunde ging. In diese Zeit führt uns das Buch. Einer der wenigen japanischen Priester ist der Hauptheld, der frühere Gesandte des Sbogun an den Papst, einer der vier japanischen Prinzen, die Europa und Rom gesehen hatten. Juliano Nakaura. 93tit ihm ein Knabe, der kleine Akira, der immer in der Begleitung des Paters ist und mit seinem Frohsinn alle Herzen erobert, der in allen Aben-teuern noch einen Ausweg weiß. Von einem gedungenen Schergen, dessen Haß noch größer ist als seine Feigheit, wird er verfolgt. Doch Gottes Hand führt den Apostel in allen Gefahren; der Verfolger endet in Schmach, von seinen heidnischen Brüdern selbst verachtet. Das Buch will den Elaubensmut und die Bekennertreue des japanischen Volkes und seiner Priester schildern, will aufrufen zur Opfcrbercit-schaft für den Glauben. Frei von allem Moralisieren predigt es durch seine spannende Handlung und die Reckengestalten seiner Helden. emdeMeM WollschMjzzllmSAitöchM fierauegegeben von der Kongregation: fDlfiionäre SSHne des heiligsten fierjena Jesu. Preis ganzjährig! Österreich 2’50 S, Deutschland 2 mark, Italien 6 Lire, Ungarn 2'50 pengS, Tschechoslowakei 12 ČK, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2 50 Franken, übrige» Ausland 2 Soldmark. sä rÄ^o« SRÄÄÄ von Srixen, Srünn, @raz, Leitmerih, Linz, Olmüb, Marburg, Crlent, Driest und Wien und Druckerlaubnis des Oeneralobern. Lest 7. Zuli 1931. XXXIV. Jahrgang. Meine Reise nach Südafrika. Von P. Franz M. Morscher, F. S. C. Leb wohl, Europa! Abfahrt von Hamburg. Ein Auto bringt uns in sausender Fahrt hinab zum Hafen. Es ist bereits fün^ Uhr abends. Die Dämmerung hat schon ihre Schleier niedergesenkt auf die Welthandelsstadt an der Elbe. Straße um Straße, Häuserblock um Häuserblock huscht im Glanze elektrischer Beleuchtung am Autofenster vorüber. Unser Weg führt durch ausgedehnte Hafenanlagen, entlang an schier endlosen Magazinen und Warenhäuserzeilen. Mächtige Krane recken ihre Eisenarme gespenstisch in den Abendnebel. Die gigantischen Umrisse eines Ozeanriesen heben sich aus dem Dunkel; Masten starren zum Himmel; Drahtseile, Taue, Drähte scheinen in wirrem Durcheinander durch die Luft gespannt. Wir sind am Petersenkai, dem Landeplatz der Afrikadampfer. Da steht auch schon unser Schiff. Im Scheine der Bogenlampen lesen wir am Bug in großen, goldenen Lettern den Namen „Wangoni". Uber die Landungsbrücke schreitend, betreten wir mit gemischten Gefühlen den Bord. Nach Prüfung unserer Papiere wird uns durch den Obersteward die Kabine angewiesen. So stand ich nun mit meinen Begleitern, zwei Missionsbrüdern, in der kleinen Stube, die sich so vornehm Kabine nennt. Sie hat gerade an 2% Meter im Geviert und eine Ausstattung ungewohnter Art: vier Betten (Kojen), je zwei Kojen übereinander. An der rechten Wandseite ein kleines Rundaugenfenster (Bullauge) mit zentimeterdickem Glas und Schraubverschluß. Gegenüber der Türe in der Wand steht ein verklappbarer Waschtisch, darüber ein eleganter Spiegel. Ein Ventilator und ein paar Rettungsgürtel an der Decke vervollständigen die Einrichtung. Nachdem wir noch eine kleine Entdeckungsfahrt durch den Bauch des Schiffes unternommen hatten, rief uns das laute Geheul der Dampfsirene auf Deck. An das Schiffsgeländer gelehnt, schauten wir dem Hafengetriebe zu. Es war ein buntes Gewimmel von Menschen aller möglichen Länder und Rassen, ein fortwährendes Ein- und Ausladen, ein Kommen und Gehen von Passagieren und Matrosen. Plötzlich ertönte der Schiffsgong. Das sollte bedeuten: alle Nichtpassagiere müssen das Schiff verlassen! Ein Menfchenstrom — die Angehörigen der Scheidenden — wälzte sich über die Schiffsbrücke und staute sich am Strande zu dichten Reihen. Dreimal dröhnt die Sirene ihren Abschiedsgruß hinüber zum Petersenkai. Die Musikkapelle des Dampfers fällt ein, die Anker werden rasselnd hochgewunden, und nun setzt sich unsere „Wangoni" unter den ergreifenden Klängen der Musik in Bewegung. „In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn!" So klingt es über die Wellen. Viele Augen werden feucht. Auch mir ist in diesem Augenblick, als würden die Fäden, die das Herz seit der Jugendzeit an den Heimatboden fesselten, mit schmerzlichem Ruck durchschnitten . . . An Bord. Die ersten Tage verbrachten wir damit, unser schwimmendes Haus, das uns auf schauteu die Kinder mit grenzenloser Verehrung und Scheu zu ihm auf. Noch am selben Abend sollte ich den Grund davon erfahren. Ich hörte zufällig ein kleines Mädchen die Mutter fragen: „Du, Mutti, der Weihnachtsmann auf dem Schiff, haft du ihn gesehen?" — Ein anderer Mitpassagier war der Mariannhiller Missionär P. Rauch. Auch er war schon gegen 30 Jahre in der Mission tätig. Er fiel mir besonders auf wegen seines köstlichen Humors. Dazu kamen noch Bruder Kurz und Bruder Poz- Der deutsche Dampfer „Wangoni", der schon verschiedene unserer Missionäre nach Südafrika brachte. (Zum Artikel: Meine Reise nach Südafrika.) fünf Wochen beherbergen sollte, von innen und außen gründlich in Augenschein zu nehmen. Vor allem galt es, die Mitpassagiere kennenzulernen und mit ihnen Bekanntschaft zu machen. Einem aufmerksamen Beobachter entging es nicht, wie sich schon am ersten Reisetage die Passagiere nach den verschiedensten Gesichtspunkten teilten und in Gruppen zusammenfanden. Auch ich traf liebe Reisekameraden. Da nenne ich vor allem den hochw. Missionsbischof Franziskus Hennemann, eine Patriarchengestalt mit lang herabwallendem weißen Bart und würdevoller Haltung. Er hatte schon über 30 Jahre Missionsarbeit hinter sich und genoß die Hochachtung aller, auch der nichtkatholischen Passagiere. Besonders aber nie, deren gutentwickelte Bärte das Aufsehen der Leute erregten. Als wir nach Lagos an der Westküste Afrikas kamen, liefen die Neger, Weiber und Kinder, schreiend und lachend ihnen nach, ein über das anderemal rufend: „Bishop, Bishop, Buddha, Buddha!" •— In bezug auf Nationalität ist ganz Europa vertreten: Deutsche, Österreicher, Italiener, Belgier, Engländer usw. Unser Schiffsarzt entpuppte sich bei mehrmaliger Zusammenkunft als waschechter Schwabe mit all den guten und weniger guten Eigenschaften dieses Stammes; er war herzensgut und besonders beim Bier überaus gemütlich; er konnte aber auch schelten, daß die Fenster klirrten. In religiöser Hinsicht hatte man ein Miniaturbild der heutigen Welt: einige treue Katholiken, viele gleichgültige Protestanten und eine ganze Schar von solchen, die keine merklichen religiösen Bedürfnisse haben. Ihr Hauptgeschäft war: zu essen, Golf zu spielen, hin und wieder beim Ball zu tanzen und sich nachts 2 Uhr mit der nötigen Bettschwere in die Kabine zu verfügen. Mein Tischnachbar im Speisesalon war ein Münchener Maler, ein guter Mensch, der Kant und Schopenhauer als sein Evangelium ansah und einen guten Trunk liebte. Beinahe hätte ich jetzt die Hauptsache vergessen, nämlich den Dainpfer „Wangoni" vorzustellen. Er gehört der Woermann-Linie, die den Afrikadienst zwischen Deutschland und betn schwarzen Erdteil versieht. Seine Länge ist ganz beträchtlich: 140 Wecker, seine Breite beträgt 20 Meter, seine Höhe gegen 28 Meter, wovon allerdings acht Meter unter Wasser sind. Am Vorder-und Hinterdeck steht je ein 30 Meter hoher Eisenmast. Sie dienen zur Befestigung der Ladekrane. Genau genommen ist er nichts anderes als ein großes Hotel. Tief im Bauche des Schiffes haben die Reisenden ihre Kabinen. Darüber erheben sich drei Stockwerke, in denen die verschiedensten Säle, Rauch- und Speisesalons erster und zweiter Klasse, Küchen, Lesezimmer, Radio-station und vieles andere untergebracht sind. Denkt man sich noch dazu, daß dieses Riesenhotel gegen 400 Menschen beherbergt und sich mit einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer in der Stunde durch das Wasser schraubt, so hat man ein ziemlich klares Bild von den Verhältnissen unseres Reisedampfers. Am 11. erreichten wir Rotterdam und tags darauf Antwerpen. Von ersterem bewunderten wir nicht viel mehr als den großen Hafen mit seinem Wald von Schloten und Masten. In letzterer Stadt lagen wir zwei Tage, um Ladung für Afrika mitzunehmen. Den ganzen Tag rasselten die Schiffskräne und tuteten die heranfahrenden Güterschleppdampfer, so daß wir von Herzen froh waren, als wir endlich den Hasen verließen . . . England in Sicht. Schon am Vorabend hieß es: „Heute nacht wird die Schiffsuhr 50 Minuten zurückgestellt. Ausflugslustige die Pässe bereit- halten! Morgen Ankunft in Southampton." Als wir nach dem Frühstück auf Deck traten, leuchtete eben ein Landstreifen aus dem Nebel — England! Es dauerte aber noch mehrere Stünden, bis wir an der Insel Wight vorüber in den Hafen einfuhren. Da hob sich eine runde, graue Masse aus dem Meer. Alle Ferngläser und einige hundert Augenpaare richteten sich neugierig auf das sonderbare Ding. Beim Näherkommen erkannten wir eine der Hafenfestungen. Wie ein rissiger Zementblock lag das Fort vor uns und zeigte drohend seine Schießscharten mit den Mündern der Kanonenläufe. Auf der Spitze des Forts bemerkte man die Antenne einer Radiostation. Eine Menge englischer Dampfer lag vor Anker: Kriegsschiffe, Frachtschiffe, Personenschisfe, darunter auch ein Ozeanriese, der mir von weitem vorkam wie ein schwimmendes Hochhaus mit vier mächtigen Schornsteinen. Es war die „Olympie". Die „Wangoni" legte am Kai an. Hasenpolizei, Steuerbehörden und zahlreiche Neugierige warteten schon am Ufer. Nachdem ich meinen Passierschein erhalten hatte, ging ich sofort ans Land. Mich drängte es, den historischen Boden Englands zu betreten. Durch ein Gewirr von Docks, Magazinen und Bahnhöfen erreichte ich die Stadt. Southampton machte mit seinem frostigen Nebel, seinen rauchgeschwärzten Gebäuden keinen sonderlich guten Eindruck auf mich. Was mir als angenehm auffiel, war: der ganze Verkehr wickelte sich anscheinend gemütlicher ab als in den deutschen Großstädten. Anch versperren nicht himmelhohe Bureanhäuser den Ausblick. Die Häuser hatten durchschnittlich bloß ein bis zwei Stockwerke; man hätte meinen können, man befinde sich in einer deutschen Landstadt. Nur die großen Straßenplakate mit den englischen Aufschriften und die sonderbare Tracht der Schutzpolizei an den Straßenkreuzungen erinnerten mich, daß ich in der Frentde weilte. Schließlich geriet ich noch in eine katholisch aussehende Kirche: Altar, Ewiges Licht, sogar Muttergottesbilder waren darin. Als ich mich erkundigte, ob dies eine römisch-katholische Kirche sei, erklärte mir eine Dame lächelnd: „Das ist eine englischkatholische Kirche." Da erinnerte ich mich, daß es eine anglikanische Sekte gibt, die zwar äußerlich alles von den Katholiken hat, trotzdem aber nichtkatholisch ist . . . Abends beim mächtigen Schein der Leuchttürme verließ unser Dampfer die englische Küste. Jetzt ging es in fünftägiger ununterbrochener Meerfahrt an Frankreich und Spanien vorbei hinunter in wärmere Gegenden. Am 20. Dezember sollten wir laut Fahrplan die fernen Kanarischen Inseln erreichen. Aber wir mußten in der Zwischenzeit noch -eine unangenehme Überraschung erleben. (Forts, folgt.) Hinein in den Busch! Von ?. Dr. Matthias Raff ein er. F. S. C. (2. Fortsetzung.) Der jetzige Häuptling ist noch ein junger an die es angrenzt, Mais, Durrah usw. an-Springer und besitzt noch nicht viel Ansehen, pflanzen dürfen. Sie liefern uns dafür ein Er huldigt der Vielehe. Mit uns steht er Drittel der Ernte ab. Wir mußten dazu S Das Eingeborenendorf Mapote im Sekukuniland. Hinter den Hütten erhebt sich ein steil abfallender Berg. auf freundlichem Fuße, zumal, wenn er unsere Dienste braucht. Nun, wir wollen es versuchen, da er versprochen hat, uns die Kleinen zur Schule zu schicken; freilich liegt ihm alles näher als ein Übertritt zur ka-tohlischen Kirche. Unterdessen hält Hochw. P. Brandmeier wöchentlich im Dorfe Gebets- und Katechismusunterricht mit ziemlicher, wenn auch wechselnder Zuhörerschaft. Die einen kommen aus Neugierde, die anderen mit gutem Willen. Es sind eben, die ersten Versuche, und dabei kann man keine langen Schritte machen. Zum gutnachbarlichen Verhältnisse mag wohl auch beitragen, daß viele Familien aus diesem Dorfe auf der Missionsfarm, eigens um die Genehmigung der hohen Regierung in Pretoria einkommen; diese kennt eben ein so billiges Übereinkommen mit den Eingeborenen nicht. Das Gesetz verlangt entweder Geld oder unentgeltlichen Frohn-dienst von wenigstens drei Monaten. Der hiesige Regierungskommissär jedoch hat persönlich ein warmes Interesse für die Eingeborenen und unsere- Mission, befürwortet also die Sache, und unser Vorschlag wurde genehmigt. Dadurch sind auch diese Neger zur praktischen Erkenntnis gelangt, daß unter dem Krummstab gut leben ist, jedenfalls wohl besser als unter der Krummnase, die auch in Transvaal schon sehr weite Zirkel gezogen hat. Einige Meilen von Mapote abwärts gegen Nordwesten gelangten wir zum Fort Weber, so genannt nach dem englischen General Weber, der hier seinerzeit den Großhäuptling Secucuni und dessen Scharen geschlagen hat. Man stelle sich aber nicht eine moderne Festung vor. Das famose Fort besteht vielmehr aus einem im spitzen Winkel ins Tal vorgeschobenen Gebirgsmassiv, eine von Natur aus uneinnehmbare Stellung. Aus unserer Mappe aber ist wirklich unten am Flusse ein Fort eingezeichnet! Wir aber entdecken z. B. der derzeitige Zulukönig mit Genehmigung seines kirchlichen Oberhirten, eines Bischofs der englischen Hochkirche, viele Frauen. Man läßt die armen Eingeborenen nach der Taufe weiterleben wie die Heiden und posaunt dann in die Welt hinaus, welch großartige Bekehrungserfolge man erzielt. Ein Humbug ist das und ein aufgelegter Schwindel, wenngleich es vereinzelte Ausnahmen geben mag. Fälle, in denen es ein Prediger ehrlich und ernstlich meint, soweit er eben selber gläubig ist. Der Häupilingskraal in Mapote. nichts als reifende Weizenfelder, die dem Häuptling Franke gehören. Ein vorwärtsstrebender Mann von bedeutendem Leibesumfang, der seinen Sitz rechts oben im Gebirge in Ramakockskral hat. Der Kerl ist zwar Wesleyaner, besitzt aber doch mehrere Frauen. Neulich kam er an einem Sonntagnachmittag mit seinem Ochsengespann auf unsere Station und wünschte einige Eukalyptusbäume. Ich machte ihm die Bemerkung, ob er als Wesleyaner nicht wisse, daß am Sonntag nicht gearbeitet wird. Da gab er schmunzelnd zur Antwort: Ich bin nur zum Schein Wesleyaner. — Die verschiedenen Sekten, daß heißt ihre Prediger, scheinen es mit sittlichen und religiösen Forderungen nicht eben genau zu nehmen. Hat doch Nach weiteren 8 Meilen, die auf verhältnismäßig gutem Wege bald hinter uns liegen, befinden wir uns in Mooisontein, einem Teil der großen Segnati-Siedlung, deren Häuptling gerade, während ich schreibe, hoch zu Pferde in Begleitung zweier anderer Reiter vor meinem Fenster hält, um sich eine Medizin bei uns zu holen. Häuptlinge verlassen ihren Sitz nur in Begleitung wichtiger Persönlichkeiten. Mooisontein ist herrlich gelegen, stark bevölkert und ^Hochburg der protestantischen Sdkten in Sekukuniland. Oben auf der Höhe eines Hügels, weit ins Tal hinausblickend, erhebt sich das neue, dreischissige Gotteshaus der englischen Hochkirchler, dessen Front aber infolge schlechter Struktur schon stark verwittert ist. Nebenan steht die Schule. Unten am Hügel erblicken wir Schule, Kirche und Priesterhaus der Wesleyaner. Und rechts drüben über dem Flusse lugt ans einem idyllischen Wäldchen an der Berglehne die Berliner Missionsstation heraus. Es blutet einem das Herz, wenn man bedenkt, daß diese Sendlinge des Irrtums schon seit Jahrzehnten an der Arbeit waren, bevor ein katholischer Missionär überhaupt den Boden des Sekukunilandes betreten konnte. Dennoch ist wirkliche Arbeit nicht viel geleistet worden im Interesse der Eingeborenen, weder in kultureller noch in sozialer Hinsicht. Im allgemeinen — ob beabsichtigt oder schon im Schulsystem gelegen, das bleibt sich schließlich gleich — kommt aus diesen Schulen nur ein Helotentum heraus, insofern als eben die junge Generation, besonders die Mädchen, befähigt werden, in Städten und auf Farmen als Dienstpersonal eine Stellung zu bekommen; damit aber ist dem Volksstamm als solchem wahrlich nicht gedient und geholfen. Helotentum war nie und wird nie ein geeignetes Fundament sein zum Aufbau eines Volkes. Sklavenseelen sind höchstens geeignet zum Radaumachen und zum Niederreißen fremder Feldumzäunungen, nicht aber das eigene Hausgärtchen sich anzulegen und zu schützen. Wie die gute Mutter für die allseitige Entwicklung ihres Kindes Sorge trägt und tragen muß, so wird auch der katholische Missionär als Vertreter der Kirche Christi, der Mutter aller Völker, für die volle Entwicklung des Negervolkes, das ja noch ein unmündiges, schwaches Kind ist, Sorge tragen; und unter Umständen kann sogar die körperliche, sagen wir die rein kulturelle vor der religiösen in Angriff genommen werden müssen; eben weil dies Volk in Kinderschuhen ganz materiell eingestellt ist. Widrigenfalls wird man wohl schneller Einzelerfolge erzielen, aber die Volksseele, das Volksganze nicht erfassen. Freilich verlangt diese Aufgabe viele Mühe, noch mehr Geduld und den Verzicht auf lange Tauftabellen für die ersten Jahre; aber auf diese Tabellen hat schon mancher große Arbeiter im Weinberge des Herrn verzichten müssen. Mit Taufwasser allein und heiligem Öl, Kinder und Sterbende ausgenommen, ist noch niemand zur Kultur ge- langt und noch weniger in den Himmel gekommen, sonst müßte es in Europa besser ausschauen. Gelingt es nicht, den Neger zu einem Mann der Arbeit zu machen, dann wird er auch nie fähig, seine religiösen Pflichten zu erfüllen. Von den religiösen Anschauungen der „Christen" hier in Mooifontein eine vielsagende Jllustrationsprobe: Kommt da eines schönen Tages der schwarze Minister (Prediger) der Wesleyaner zu uns nach Glen-Cowie hinauf mit der Bitte, ihn in die katholische Kirche aufzunehmen; zugleich versichert er allen Ernstes, seine ganze zahlreiche Christengemeinde würde mit ihm übertreten. Wir sind aber trotz der afrikanischen Sonne nicht so heißblütig, daß wir vor Begeisterung und apostolischer Freude gleich einen Purzelbaum geschlagen hätten. ($§' ist hier auch nicht am Platze, die lange, interessante Unterredung niederzuschreiben, welche mein wackerer Kollege Hochw. Pater Brandmaier mit dem Bittsteller hatte. Als Beweggrund gab der Bittsteller allerdings an, daß die katholische Religion die beste sei; er stellte auch die Bedingung, daß wir ihm monatlich 220 Mark zahlen sollten und daß er als Minister bei uns weiter tätig sein dürfe. Wir konnten darauf natürlich nicht eingehen. Er versuchte es noch ein zweitesmal mit dem gleichen Mißerfolg, da er nicht begreifen wollte, wie er als gebildeter Mann noch Unterricht nehmen und Gesinnung ändern müsse, und daß wir unsere Anhänger nicht um Geld kaufen können. Die Hauptaufgabe hiesiger Sektierer besteht darin, die Eingeborenen gegen uns einzunehmen. Nun, wir fürchten auch diese Wühlarbeit nicht allzusehr. Denn einmal machen sie dadurch, ohne es zu wollen, Reklame für uns, wodurch wir weithin bekannt werden. Und dann haben schließlich die Wahrheit und die Liebe mehr Werbekraft als Irrtum und Haß, zumal bei einem Naturvolk, das ■ ein seiner Beobachter ist. Die Hauptsache aber bleibt, daß wir auf Gottes Hilfe vertraueu, treu unsere Pflicht erfüllen und uns nicht verleiten lassen, Früchte zu sammeln, bevor sie reif sind, das heißt, mit großen Scheinerfolgen glänzen zu wollen. Für die Eigenliebe ist das freilich ein Opfer, aber auch eine recht heilsame Medizin. Unter sich selber scheinen die Minister der drei verschiedenen Sekten hier nicht gerade in liebenswiirdigster Eintracht zn leben. Wenigstens dem weißen Minister der Wesleyaner ist die Luft zu heiß geworden. Er schob vor kurzem ab. Man sagt aber von ihm, er sei der einzige weit und breit gewesen, der es aufrichtig und gut mit den Eingeborenen meinte. Die anderen Minister begnügen sich nach der Meinung des Re-giernngskommissärs, der selbst Protestant ist, mit der Eintreibung der verschiedenen Gebühren und Beiträge und lassen im übrigen alle fünfe gerade sein. nach Südwest, den wir nicht gebrauchen wollten, weil er uns nach unseren Aufzeichnungen nicht zum Ziele führen konnte; der andere nach Nordwest am linken Ufer des Segnati entlang; diesen wollten wir einschlagen, konnten es aber nicht, da er in Wirklichkeit gar nicht existiert. So stehen wir also da wie der Ochse oder besser wie die Ochsen am Berg. Wer von uns das dümmste Gesicht gemacht hat, kann ich wirklich nicht sagen, da ich das meinige nicht sah; jedenfalls, recht weltweise müssen wir nicht dreingeschaut haben, denn ein herzliebes Eselein am Wegesrande guckte uns so mit- ®Uten Appetit! Der „Berliner" befindet sich übrigens seit zwei Jahren auf Urlaub in Europa, ohne daß ein Ersatzmann an seine Stelle getreten wäre, wohl aber werden die Kollekten für seinen Kollegen in Lydenbilrg auch hier eingetrieben. Eine Missionsmethode, worüber sogar die Kinder der Wildnis die Ohren spitzen und ihre interessanten Bemerkungen machen. Wollten wir mit gleichen Waffen kämpfen und hetzen, so wäre es ein Leichtes, den Sektierern die Anhänger abwendig zu machen; aber damit wären diese am allerwenigsten für uns gewonnen; denn diese Waffe und der menschliche Parteigeist stehen nun einmal nicht im Programm Christi und seines Reiches auf Erden. Unterhalb Mooifontein an der Grenze der Siedlung gabelt sich der Weg auf unserer Karte nach zwei Richtungen; der eine führt leidsvoll und vertrauensselig an, als ob wir seine leibhaftigen Brüder wären. Nach einem Fehlversuch in einer Sackgasse wies uns ein Eingeborener auf einen Weg nach rechts, der auf der Karte gar nicht eingezeichnet war. Die Gegend, die wir suchten, heißt Restploatz (Restplatz) auf der Mappe. Bei den Eingeborenen wirst du aber in hundert Fällen nennundneunzig-mal vergebens danach fragen; diese haben ihre eigenen althergebrachten Bezeichnungen und kümmern sich blutwenig um die offiziellen Namen. Deswegen ist es so schwer, von ihnen eine örtliche Auskunft zu erlangen, um so weniger, als sie sehr schlechte Distanzberechner sind. Überdies wird man sehr leicht betrogen, indem man die Frage nicht richtig stellt. Fragt man, ob ein bestimmter Ort nahe sei, so geben dir diese Höflichkeitshelden fast sicher eine bejahende Antwort, mag der Ort auch meilenweit entfernt fein. Sie lesen nämlich aus der so gestellten Frage deinen stillen Wunsch heraus, bald am Ziele zu sein, und sagen ja, um dir einen Gefallen zu erweisen. So ähnlich, wie man einer mumifizierten, zahnlosen Evastochter gern das Kompliment macht mit den Worten, sie sehe noch jugendlich aus, um ihr eine wirklich unschuldige Freude zu machen. Ich hab's zwar nie getan. — Die Absicht, den Fragesteller hinters Licht zu führen, wie mancher Reisende behauptet, liegt im allgemeinen nicht vor. Wir fuhren nun den ziemlich steilen Abhang zum Fluß hinab und durch die Furt aufs rechte Ufer hinüber, was keine weiteren Schwierigkeiten bot; denn zu dieser Zeit führt der Segnati wenig Wasser, trocknet mitunter am Unterlaufe vollends aus. Auch kann man sich keine bessere Furt denken; sie besteht aus einer massiven Felsplatte, die fast waagrecht von einem Ufer zum anderen reicht; mir kam es fast vor, als fahre man über den Kopf des Flußgottes, der seine herrliche Glatze aus dem Wasser streckt. (Fortsetzung folgt.) Die Morgenröte des Christentums in Südafrika. Von Br. August Cagol. (Fortsetzung.) Während eines Jahrhunderts verblieb der Seeweg nach Indien ausschließlich in den Händen der Portugiesen. Ihre Flotten verließen jährlich den Tejo zu der damals längsten Seefahrt. Heute noch erinnern die Namen zweier südafrikanischer Häfen an jene Zeit portugiesischen Alleinhandels mit Indien: die Algoabucht und die Delagoa-bucht; erstere war der letzte Hafen der n a ch G o a (a l Goa) abgehenden Schiffe; letztere war der erste Hafen der von Goa (bela Goa) ankommenden Fahrzeuge. Das Ende des 16. Jahrhunderts fand die Holländische Republik als tätige Nebenbuhlerin der Portugiesen im Handel mit Indien. Infolge des Zusammengehens Portugals mit Spanien wurden die Holländer offene Feinde der Portugiesen. Wo immer die Schiffe der beiden Völker sich trafen, rang man um das Recht des Stärkeren. Durch ihre besser gebauten Fahrzeuge waren die Holländer den Portugiesen meist überlegen. Aber auch die englische Flagge erschien von 1580 ab auf dieser Wasserstraße. 1602 wurde die Holländisch-Ostindische Gesellschaft gegründet, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts beschloß, die Tafelbucht als Lebensmittel-Bersorgungsstelle ihrer Schiffe zu benutzen. 1651 erschien Jan van Riebeek, ein Arzt der Gesellschaft, mit drei Schiffen in der Tafelbucht. Etwa hundert Personen bildeten die Einwohnerschaft die- ser Siedlung, der kleine Beginn des heutigen Kapstadt. In der Folge drangen die Holländer in das Innere des unerforschten Landes vor und kamen mit den Eingeborenen in Berührung, die häufig genug blutig verlief. Die Holländer waren eifrige Calvinisten, die bald durch französische Hugenotten verstärkt wurden. In solcher Umgebung konnte die katholische Missionstätigkeit sich nicht entfalten. Erst als zu Beginn des 19. Jahrhunderts britischer Einfluß sich im Lande geltend machte, wurde auch für katholische Glaubensverbreitung die Bahn freier. 1837 konnte Rom das weitausgedehnte Apostolische Vikariat „Kap der guten Hoffnung" errichten. Der erste Oberhirt war Bischof Griffith, dem nur wenige Weiltprie-ster zur Seite standen. 1847 wurde ein Vikariat „Ostkapland" abgetrennt und Bischof Devereux unterstellt, der seinen Sitz zu Port -Elizabeth an der Algoabucht nahm. Inzwischen hatten in Natal sich viele Kolonisten, von den britischen Inseln niedergelassen. Das führte 1852 zur Errichtung eines weiteren Vikariats, „Natal", das der religiösen Genossenschaft der Oblaten von der Unbefleckten Jungfrau übertragen wurde. Bischof Allard,' O. M. I., und seine Patres befaßten sich anfangs vornehmlich mit der Seelsorge für die weißen Katholiken in den beiden Städten Dur- bau und Pietermaritzburg. 1862 begann fischen Präfekturen Salisbury und Broken Bischof Allard die Missionstätigkeit unter Hill aufgeteilt ist. den Basuto, den heidnischen Bewohnern Da sich in Ostkapland viele Deutsche des nordwestlich von Natal gelegenen Ba- niedergelassen hatten, für die man geeignete Ansgar-Feier in Hamburg. Ai» 3. Mai 1931 feierten die Katholiken Hamburgs und der Diaspora die 1100jährige Gründung des Erzbistums Hamburg durch den hl. Ansgar, den Apostel des Nordens. Der Festgottesdicnst fand im Stadion des Stadtparkes statt. (Atlantic.) sutolandes. Als in den siebziger Jahren die Diamantenfelder von Kimberley eröffnet wurden, schickte er Wanderseelsorger auch dorthin. 1876 gründeten Priester der Gesellschaft Jesu das St.-Aidan-Kolleg zu Grahams-town in der Kapkolonie, eine mustergültige Anstalt, die sich ausschließlich der Erziehung katholischer Knaben widmet. 1877 wurde der Gesellschaft Jesu die Zambesi-Mission anvertraut, die heute in die beiden Aposto- Lehrkräfte brauchte, berief Bischof Ricards 1877 deutsche Dominikanerinnen (vom Kloster St. Ursula, Augsburg). Das Kloster von King Williams Town wurde das Mutterhaus, von dem sich im Laufe der Zeit drei selbständige Genossenschaften abtrennten mit Mutterklöstern zu Oakford in Natal, Newcastle in Natal und Salisbury in Süd-Rho-desia. Im Jahre 1879 erbat Bischof Ricards deutsche Trappisten, die unter Prior Franz Pfänner 1880 ihre Tätigkeit zu Dunbrody, 60 Kilometer nördlich von Port Elizabeth, begannen. Als es sich aber zeigte, daß der Platz zu einer Missionsniederlassung ganz ungeeignet war, gaben die Trappisten ihn nach zwei Jahren auf und zogen nach Natal, wo Bischof Jolivet sie mit offenen Armen empfing. Das dort gegründete Kloster Ma-riannhill wurde der Mittelpunkt der gesegneten Tätigkeit der Trappisten in Natal und im östlichen Teil der Kapkolonie. Franz Pfänner gründete die Schwesternkongregation vom Kostbaren Blute, die vorzügliche Hilfe in der Erziehung der weiblichen Jugend leistete. 1909 wurden die Trappisten von Mariannhill vom Orden losgetrennt und in eine selbständige Missionsgesellschaft umgewandelt. 1883 ließ Bischof Jolivet die Heiligkreuzschwestern in sein Vikariat kommen, die später auch in anderen Teilen Südafrikas ihre Wirksamkeit entfalteten, nämlich in den Kapvikariaten, im Basutoland, im Vikariat Kimberley und in Transvaal. 1866 wurde Transvaal als eigene Präfektur errichtet, und gleichzeitig ein eigenes Vikariat, „Kimberley", vom ausgedehnten Nataler Vikariat abgetrennt, das die Oblaten von der Unbefleckten Jungfrau übernahmen. 1904 wurde die Präfektur Transvaal zum Apostolischen Vikariat erhoben unter Bischof Miller, O. M. I., dem 1912 Bischof Cox, O. M. I., folgte. Die Zeit nach dem Weltkriege brachte neue Antriebe im südafrikanischen Missionswerke. 1922 errichtete der Heilige Stuhl eine Apostolische Delegatur von Südafrika mit Erzbischof Bernard Jordan Gijlswijk, 0. ?., als Apostolischen Delegaten, der seinen Sitz zu B l o e m f o n t e i n nahm. Ferner wurden neue Missionssprengel geschaffen. Den Dienern Mariens (Servilen), die bereits seit 1913 im Swaziland tätig gewesen, wurde die neuerrichtete Apostolische Präfektur Swaziland übertragen. Die Väter vom Heil. Geist übernahmen die neue Präfektur Kroonstaü, die die größere nördliche Hälfte des Oranje-Freistaates umfaßt. Die Pallottiner, die vor dem Kriege den größeren Teil des deutschen Schutzgebietes von Kamerun betreuten, erhielten die Präfektur Zentralkapland, zu der auch die ferne Insel St. Helena im Atlantischen Ozean gehört, und die selbständige Mission Queenstown im Ostkapland. Den Priestern von heiligsten Herzen Jesu, die vor dem Kriege in Nordkamerun tätig gewesen, wurde die Präfektur Gariep am Oranjefluß übergeben. Die Benediktiner von St. Ottilien, die vor dem Kriege in Deutsch-Ostafrika arbeiteten, erhielten das Vikariat Eshowe oder Zululand im Qften von Natal zugewiesen. Belgischen Benediktinern wurde die Präfektur Nordtransvaal anvertraut. Die Missionäre Söhne des heiligsten Herzens erhielten als Arbeitsfeld die neue Präfektur Lyden-bürg im Südosten des Transvaal. „Wer es fassen kann, der fasse e3!" (2. Fortsetzung.) Erhard Heilen kam seiner ältesten Tochter entgegen und nahm ihre beiden Hände. „Kind!" „Du weißt es, Vater? Und zürnst mir nicht?" „Zürnen? Kann man der Lerche zürnen, wenn sie zur Höhe strebt? Da kann man wohl traurig sein, daß man ihr nicht nachkann. Aber, Gertrud, ich habe Sorge um dich!" Er setzte sich und zog Gertrud auf einen Stuhl sich gegenüber. „Sieh, mein Kind, du bist in gehüteter Stille aufgewachsen, im Elternhause wie im Seminar. Dann kamst du wieder heim, lebtest immer in friedlicher, lichtdurchsonnter Luft. Was weißt du von draußen? Was von Welt und Menschen? Was vom Leid und der Sorge und dem Kampfe des Lebens? Und — was von seinem Glücke? Dein Herz blieb in der Erfassung nur deines einzigen Zieles ein strenggehütetes Heiligtum. Hast du jemals erfahren, was es heißt, — einen guten Menschen wie dein eigenes Selbst zu lieben und von ihm geliebt zu werden? So, daß deines Herzens Schlag der seine, seiner Seele Sinnen das deine wäre? Umhegt, umsorgt an seiner Seite zu gehen, das -ganze Leben? Kind, du kannst es nicht -ahnen, -welch köstliches, heiliges Glück auch das Löben hier draußen geben kann. Wenige find's zwar, die diese blaue Blume finden, aber die sie finden —! Du kennst ja deine Eltern . . ." Ein weicher, versonnener Glanz war in Gertruds Augen gekommen. „Wer? Wer war es denn?" — „Ferholt!" — „Gerhard Ferholt? Der Mediziner?" Sie nickte. „Und den haft du — der hat dich geliebt? Und begehrt? Einer der wenigen, auf die -man heute noch schwören kann?" — „Vater, ich bitte dich, wenn schon, dann laß es dir einmal von Tante erzählen. Auf meine Bitten schwieg sie damals. Ich er- Einzug des Apostolischen Nuntius, Exz. Dr. Cesare Orsenigo, in das Stadion, der in seiner Rede u. a. ausführte: Wie das Sonnenlicht sich nicht fesseln lasse, so könne auch die Kirche nicht Sondergut eines Volkes sein. Ms Ausdruck einer weltumspannenden Liebe und einer die gesainte Menschheit umfassenden Erlösung schließe sie den Erdkreis zusammen in einem einzigen Bande des Friedens und wahrer Brüderlichkeit. (Atlantic.) „Nicht nur aus meinem Elternhause, Vater, weiß ich es. Ich weiß es auch so." Er sah verwundert aus. „Du weißt es auch so?" — „Ja, Vater." Sie sah auf die Hände in ihrem Schoß und sagte dann leise: „Ich war ja damals in den Ferien öfter bei Tante Maria in Ems. Und da — da war es. Er war so — wie du thu wertgehalten hättest, Vater ■— dein Sohn zu werden. Und Tante und Onkel hätten es so gern gehabt. Er ist dann sehr traurig gewesen." lvähne es heute nur, um dir die Sorge zu nehmen." — „Ja, Kind. Aber ich — ich kann es doch nicht ganz fassen, wie du es konntest. Ferholt, nach dem Hunderte schauen! Vielleicht ist er darum einsam geblieben, ein Sonderling. Allerdings ein ganz liebenswerter . . ." — „Für die Krankel: und für die Armen und noch für viele andere ist so ein sonderlicher Arzt wohl mal ganz nützlich", lächelte Gertrud. „So, da weißt du doch noch Bescheid?" — „Tante erwähnte es einmal. Sie hatte immer noch Hoffnung. Aber Vater, nun ist es genug, nicht wahr?" — „Nein, es ist noch nicht genug." Heilen stützt den Kopf in die Hand. Er schien-mit sich zu kämpfen. Dann gab er sich einen Ruck und sagte abgewandt: „Gertrud, ahnst du auch irgendwelche Zusammenhänge, soweit es sich im Leben um Übertragung oder auch Vererbung seelischer Eigenschaften handelt?" Gertrud nickte. Sie wunderte sich Wer den Vater. Er war merkwürdig ernst. „Vielleicht bist du überrascht, daß ich dein Vorhaben so ganz unbesehen gutheiße. Still,, höre mich erst an — und dann magst du dich darüber freuen. Ich will dir etwas anvertrauen, was ich dir nie erzählt haben würde, wäre es nicht so gekommen." (Fortsetzung folgt.) Erlebnisse mit Schlangen. Von P. Franz Tremmel, F. S. C. In Süd- und Ostafrika gibt es bei neunzig verschiedene einheimische Schlangenarten. Eine ungewöhnlich grobe Anzahl ist giftig, nämlich fünfundzwanzig von den erwähnten Arten. Die Schlangen werden besonders zur Sommerszeit eine gewaltige Plage. Die Leute müssen draußen ihrer Arbeit nachgehen und sind nie sicher, vb sie nicht eine mehr oder minder schreckvolle und gefährliche Begegnung mit diesen unheimlichen Kriechtieren haben werden. Bei Ermelo hatte ein Mann einige Jahre so viele Schlangen auf seinen Feldern, daß sie manchmal untertags zu ihm in die Wobn-räume kamen. Vor seinen Augen machten sie im Hose Jagd auf die Hennen und Gockeln und erwürgten sie. Der Mann ist selbstverständlich ein arger Schlangenfeind, und gar manche von diesen elenden Bestien hat sein Knüppel zu Boden gestreckt. Einmal spie ihm eine Schlange in das Gesicht und traf ihn unglücklicherweise in die Augen. Er hat zwar sein Augenlicht nicht ganz eingebüßt, sieht aber seit jener Zeit schlecht. Diese Kriecher, so listig und schlau sie sonst sind, kennen keinen Unterschied zwischen Klerus und Laienwelt. Sie pfauchen, speien und greifen jeden an. Der hochw. Pater Raffeiner ging eines Tages in der Nähe der Mission durch das hohe Eres, als plötzlich eine Kobra sich vor ihm ausrichtete. Was sollte er tun? Wie sollte er sich diese Natter, die ja sehr gifig ist, vom Leibe schaffen. Er hatte nichts bei sich, um den Kampf aufzunehmen. Ein Zurück wäre noch schlimmer gewesen, als einfach dem Tier ruhig ins Auge zu sehen. Der pfiffige Vintschgauer verlor den Kopf nicht. Er pfiff seinem Gegenüber etwas vor, das heißt, er machte mit dem Munde ein seltsames Geräusch, das auch wirklich half; denn der Eiftwurm suchte sein Heil in der Flucht und verschwand schleunigst im Grase. Eine Schwester arbeitete int Hause an Büchern herum, als eine junge Kobra von einem Meter Länge auf den Boden fiel. Auf ihr Geschrei kamen ein Pater und ein Bruder herbei und nun ging die Jagd nach dem Tiere los. Es rannte von einem Winkel in den anderen, aber alles vergebens. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Die junge Viper mußte ihr Leben lassen. Schlimm wäre es aber bald einem Bruder gegangen. Er ist der reinste Schlangenwürger. Eine große Anzahl von giftigen und ungiftigen hat er schon zum Tode befördert, und wo er eine sieht, packt ihn die Lust, sie anzugreifen. Eines Tages ging dieser Bruder mit Pater Rektor auf das Feld zur Arbeit. Seine Arbeitshacke blinkte im heißen Sonnenschein. Doch was liegt dort am Busch? Es war ein Prachtstück von einer Kobra, die sich im Goldlicht der Sonne wonnige Ruhe gönnte. Und wie schön sie das Schwänzchen zu ihrem Schlangenhaupte legte! Der will ich das Fell gerben, dachte sich sogleich der Bruder, nahm seine Hacke von der Schulter und holte dann zu einem gewaltigen Schlage aus. Dröhnend fiel die Hacke nieder, aber die Schlange lag nicht mit zerschmettertem Haupte vor seinen Füßen. Der Bruder hat sonst ein gutes Auge und eine sichere Hand. Wie der Blitz fuhr die Eiftnatter hinein in den Busch,' aber schon kam sie zornentbrannt auf der anderen Seite wieder heraus und stellte sich halbmannshoch vor ihrem Feinde auf, der sie so unliebsam in ihrer Ruhe gestört hatte, um den Kampf gegen ihn aufzunehmen. Da war nicht lange zu überlegen. Im Ru holte der furchtlose Bruder zu einem neuen Schlage aus und mit voller Wucht sauste das Eisen auf den Kopf der Kobra, und taumelnd sank sie zur Erde nieder. Er war gerettet! Aber wie konnte er das Tier nicht schon das erstemal treffen? Er traf es, aber nur den Schwanz und deshalb kam die Schlange so erbittert nochmal zum Vorschein. Wahrscheinlich hatte die Schlange gerade noch vor dem Anschlag der Hacke die Gefahr wahrgenommen und ihren Kopf zur Seite gewandt. — Daß der Bruder hernach auch seinem Schutzengel gedankt hat, ist wohl selbstverständlich. So gibt es allerhand Schlangenerlebnisse. Zu spassen ist natürlich nicht mit dieser unheimlichen Brut. Ein Stock muß jedermanns ständiger Begleiter sein, wenn er ausgeht. Viele Eingeborne gehen nie aus, ohne ein' Schlangengift bei sich zu haben. Dieses hilft nicht gegen jeden Biß, sondern nur gegen den Eiftbiß einer bestimmten Schlange. Wird jemand von einer Schlange gebissen, gegen deren Gift er das Gegengift besitzt, so ist Heilung in den meisten Fällen sicher. Der Sohn des Freimaurers. Bon Anna Kahler.' (Fortsetzung.) Er klopfte. Alles still. Er klopfte noch ein- Herbert kniete nieder. „Segne mich, Mutmal. Kein Laut als das Pendeln der Stand- ter. Aber zweimal." nhr. Sachte drückte er auf die Klinke und Sie legte ihre Hand auf seine Stirn und schaute ins Zimmer. Es war leer. sprach leise den Segen. Dann sah sie bittend Die Verehrung des Kostbaren Blutes in Brügge. Schon zur Zeit der Kreuzzüge gelaugte die Verehrung des Kostbaren Blutes vielerorts zu großer Blüte. Es entstanden die Bruderschaften vom Kostbaren Blute. Das Bild zeigt die glanzvolle Prozession, die alljährlich im Mai in Brügge (Belgien) zur Verehrung des Heiligen Blutes gehalten wird. (Atlantic.) Da biß er die Zähne zusammen und ging zum Himmel, daß der, der ihn rief, ihm den wieder in den Garten. Für diesen letzten Vatersegen geben möge. Schmerz im Elternhause waren ihm die Es nahten Schritte. Ruth war es, schon Mauern zu eng. im 'Straßenkleide. Sie wollte hier in Gegen- Dann kam der Abschied. wart der Mutter Abschied nehmen. Frau Werner bewies einen bewun- Herbert schaute nicht zurück, als er durchs derungswürdigen Stavkmut. Gartentor hinausging. Rur zu des Vaters Druck und Verlag der Bonifatius-Druckerei in Paderborn. Fenstern sah er noch einmal hin, als sie um den Park herumfuhren. Alles blieb still. Als er eine Viertelstunde später aus seinem Abteil Mutter und Kusine den letzten Gruß zuwinkte, da stand oben auf der Höhe an der Burgruine ein finsterer Mann und schaute mit brennendem Blick dem Zuge nach, der seines Lebens ganzes Hoffen mit sich forttrug. Herbert sah ihn nicht. „Wer es fassen kann, der fasse es!" hat einmal der Lehrer der Welt vom höchsten Ideal gesprochen. Hat es aber ein Hochgemuter einmal allen Ernstes erfaßt, und ist er eingetreten in die Gemeinschaft der Christusjünger, so greifen kundige Meisterhände nach ihm wie nach einem Block edlen Marmors, ihn mit Hammer und Meißel zum Kunstwerk zu formen. Daß solches Feilen und Bilden manchen Lebensnerv empfindlich trifft, das empfand auch der jüngste Kandidat des Missionshauses in T. Die Illusionen, die Romantik des Geheimnisvollen, die für den Fernstehenden das Klosterleben umgibt, schwinden zumeist wie Nebel vor der Wirklichkeit des Erlebens. Manches kam Herbert Werner wie ein merkwürdiger Traum vor. Anfangs kam ihm wohl ein Lächeln, wenn er die Mitbrüder in blauer Schürze bei den niedrigsten Hausarbeiten sah. Bald aber war er nach des Meisters Weisung selber mit dabei. Der, der in einem langen, demütigen Noviziate sich auf sein großes Missionswerk vorbereitet hatte, stand vor seiner Seele. Späterhin vertraute er einmal seinem geistlichen Lehrer, daß er bei Treppenkehren und Schlackenlesen mehr Probleme gelöst denn als Weltreisender in Paris und Madrid und Florenz und Neapel. Nach einem kurzen Postulate empfing er mit mehreren Brüdern das Ordenskleid. Der erste Anlauf war genommen, der erste Hügel erklommen. Nun war er Ordensmann und kein Bedauern und Begehren ging noch zu beit abgebrochenen Weltzelten zurück. Er segnete nun die Weisheit göttlicher Zulassung, die ihn vor dem Eintritt durch die heiligen Pforten auf den Kampfplatz geschickt hatte. Kein Reiz, keine Lockung weltlichen Gutes und Glückes war ihm ferngeblieben. Mochten auch noch ungeahnte Stürme kommen, schwere Opfer äußersten Heldenmutes fordern, das Ideal, das ihn und die liebsten Menschen so viel Herzblut gekostet, würde ihm kein Gut der Welt ersetzen können. Herbert Werner war glücklich. Seine Zelle wurde seine Welt. Eines Tages wurde er zum Pater Rektor gerufen. Dieser schickte ihn mit einem anderen Frater in ein entferntes Kloster, um ein Sendschreiben zu überbringen. Einen großen Teil der Reise sollten sie zu Fuß wandern, um, wie der Obere lächelnd sagte, bei der gütigen Mutter Natur Körper und Geist zu erfrischen. Frater Rudolf Mehren war der einzige unter den Novizen, dem Herbert bis jetzt innerlich fremd geblieben war. Von herber, verschlossener Art, ging er meistens allein. Ob nun die Reise und das lange Zusammensein für sie beide eine Prüfung sein sollte? Herbert konnte es nicht ergründen, und fragen tut ein Novize nicht. Mit merkwürdigen Empfindungen ging er neben dem Gefährten durch das herbstliche Land, das in seinen satten, leuchtenden Farben wie eine einzige große Erfüllung war. Zum ersten Male als Ordensmann. Nun war er wirklich ganz arm, wie die ersten Christusschüler. „Keine zwei Röcke, kein Stock, kein Geld." Und doch hatte er sich nie so frei und reich gefühlt. Er empfand peinlich die Mißstimmung seines schweigsamen Gefährten. Ob er nicht glücklich war? Ob er den Ordensberuf ols Täuschung empfand —? Seine Jnteressen-losigkeit, sein melancholischer Blick ließen es vermuten. Sie kamen auf einer Anhöhe an, von der aus man einen herrlichen Blick ins weite Land hatte. Es war Heimatlust, die zu Herbert herüberwehte. Drüben, hinter der setzten Bergkette, mochte die Heimat liegen, — der See —. Und an seinen grünen Ufern ein stilles Haus . . . Er wandte den Blick weg, hinauf zum blauen Firmament, an dem weiße Wölkchen zogen. „Wer die Hand an den Pflug legt und zurückschaut, ist nicht tauglich zum Reiche Gottes." Unbewußt hatte er es halblaut gesagt. Fast hatte er den stummen Gefährten vergessen. Rudolf Mehren wandte sich ihm hastig zu. Herbert brach ab. Er hatte sich im Eifer In seinen Augen flammte es dunkel auf. vergessen. Aber in Mehrens Augen war „Es ist ein strenges Wort, das Sie da so eine befehlende Bitte. Und so fuhr er zögernd gelassen aussprechen, Frater", murmelte er. fort: „Ein ganzes Wort, das eine ganze Sache „Wer wähnt, nur halbe Treue Gott zu meint." schulden, „Eine ganze Sache bedingt eine ganze Um sich die Gunst der Welt nicht zu verscher-Kraft und einen ganzen, freien Menschen." zen, Die Kindergriippe in der Prozession z» Brügge. (Atlantic.) „Allerdings: Was du sein sollst, das mußt auch ganz bit werden, Weh aller Halbheit, die sich selber äfft! Weh jedem Rohre, das im Winde schwankt! Weg mit dem kranken Zwiespalt dieses Daseins. . . Was ich erkannt, muß ich im Leben sein, _ Was auf das Banner groß ich mir geschrieben, Dafür muß ich auch kämpfen in der Schlacht. . ." Fürwahr, der säet Wind, um Sturm zu ernten, Der hascht nach Glück, um Elend zu gewinnen, Rach Frieden sucht er, — ewig friedelos ..." (Molitor.) „Halten Sie ein, Frater! Es ist entsetzlich!" stöhnte Mehren und griff nach Herberts Arm. „Ahnen Sie auch, welch furchtbares Gericht Sie über mich halten? Und können Sie ermessen, was eine ganze Nutzanwendung aus diesem für mich bedeutet?" Betroffen sah Werner dem Mitbruder ins Gesicht, in dem kein Blutstropfen war. Das hatte er nicht gewollt. Er hatte auch nicht geahnt, daß es so schlimm mit ihm stehe. „Sie haben es gewollt! Armer Bruder! Gott helfe Ihnen!" Mehr vermochte er ihm nicht zu sagen. Der Frater tat ihm leid. Ihm selbst war die Zelle zur Friedensstätte geworden. Aber er ahnte auch, wie sie einem Menschen zum Kerker werden konnte, der noch mit halben Sinnen in der früheren Welt wurzelte. Rudolf Mehren trat zu einer alten Eiche und löhnte mit hoffnungslosem Ausdruck an ihrem Stamm. Ein unterdrücktes Schluchzen stieß aus seiner Brust. „Sie Glücklicher, können Sie es ahnen, wie es hier getobt und gewühlt hat in harten Tagen und finsteren Nächten? Wissen Sie auch, daß es Menschen gibt, in denen ein Engel und ein Dämon zusammen hausen und in grausamen Kämpfen um die Herrschaft ringen? Hier steht solch ein Unglücklicher! Wenn Sie können, so verdammen Sie ihn!" „Bedenken Sie, Frater, daß auch Paulus sich einen Unglückseligen Menschen' nennt und nach Befreiung von dem ,Leibe solchen Todes' verlangt", versetzte Frater Werner voll tiefen Mitgefühls. Er mochte eigener Kämpfe still gedenken. „Paulus war und blieb eben Paulus, der Gotterwählte, der den siebenten Himmel schaute. Ich aber bin nicht gotterwählt. Ich hätte es wissen sollen. Aber", fuhr er leise fort, „ich war guten Willens und war ein Waisenknabe, den es nach einer Heimat verlangte. Die Welt war mir eine einzige Fremde. Und ich muß nun unter tausend Qualen erkennen, daß sie mir Heimat war, und daß ich sie nicht vergessen kann. Aber ich weiß auch, daß sie arg ist und ein Jammertal. Und doch greift sie immer wieder mit tausend Armen nach mir, ob ich auch noch so verzweifelt gegen den Stachel ausschlage. Und der Dämon, der Tyrann, der hier drinnen in der eigenen Hütte wohnt —! O Frater, wo ist der, der mich vor mir selber rettet? Der mir tausend unheilvolle Rätsel löst?" Herbert hob den Blick zum Äther. „Dort ist er. Sprachen Sie nie mit den Obern — mit Ihrem Gewissensrat darüber?" „Ich kann nicht! Nun das Wiedersehen mit der weiten, freien Welt löst hier drinnen tausend dunkle Fesseln. Sehen Sie doch, Frater", er breitete die Arme aus nach der im Morgenglanz liegenden herrlichen Landschaft. „Ist sie nicht wie eine schöne Verführerin, die lockt und verheißt, ob auch ihr Atem Gift und ihr Lohn Bitterkeit ist? Und ich kann ihn auch nicht vergessen, den kühlen Frieden der Klosterzelle. Was soll, was soll ich tun?" „Beten, beten, armer Bruder! Und dann tun, was der Geist Gottes Ihnen sagt. Und sein irdisches Organ, der Priester Gottes. Es muß ja nicht das Kloster sein. Der schlimmste Irrtum ist es immer, einen begangenen Irrtum nicht einsehen und korrigieren wollen. Überdies, vergessen wir nicht, auch große Helden des Geistes kämpften einen harten Kampf mit dem dreifachen Feinde. Wenn ein heiliger Hieronymus seine Brust mit Steinen zerfleischt, weil die betörenden Bilder römischer Sinnenlust ihn selbst in der Wüste nicht verlassen wollen ..., wenn ein Gottbegnadeter, wie Franz von Assisi seinen widerspenstigen ,Bruder Esel' in die Dornen wirft, ihn zu zähmen, dann, mein Bruder, dürfen w i r uns über unseres Naturmenschen Ungezogenheiten nicht einmal wundern. Das versprochene hundertfältige' wird sicher nicht ausbleiben. Ist nicht, -solange Kriege geführt und Kämpfe gefochten werden, endlich der Friede gekommen?" Frater Werner war ganz Mitgefühl. Er bat dem Mitnovizen im stillen feine Abneigung ab. Im übrigen wußte er ja auch nicht, ob er selbst in Zukunft vor solchen Stürmen sicher war. War es jetzt auch heller Tag in seiner Seöle, wie bald konnte es wieder Nacht werden. Rudolf Mehren strich sich über die Stirn, gab sich einen Ruck und sprach müde: „Kommen Sie, Frater! Lassen Sie uns gehen. Und — ich danke Ihnen." (Fortsetzung folgt.) (Eigentümer, SMausgeber unv Verleger: rrongregatton der Mmionare «oyne oe» yeuigiren «erzen» sefu. Verantwortlich« Redakteur für Österreich: ?. Alois Wilfling, F. s. C„ Eeneralasfifient, Missionshaus «ra,: für Deutschland: P. Seine!ti) WohnhaaS. F. S. C„ Missionsseminar St. Josef, Ellwangen-Jagst, Württemberg. — klniversitätS-Buchdruckerei .Styria-, «ra», So liebt der Herr! Ferdinand Baumann, S. J. Herz-Jesu-Verehrung als „Inbegriff der Religion und Richtschnur der Bollkommenheit". 8°. (VIII und 72 Seiten; ein Titelbild.) Geheftet und beschnitten 331!. 1.—. Das Büchlein will tieferes Verständnis für den Geist und die Bedeutung der Herz-Jesu-Vereb-rung wecken und den tiefen Sinn in den Worten Leos XIII. und Pius' XI. dartun, daß „nur im Zeichen des Herzens Jesu das Heil der Welt erdetet und erwartet werden kann", weil eben Herz-Jesu-Verehrung, richtig verstanden, in Wahrheit „Inbegriff der ganzen Religion und Wegweisung zur Vollkommenheit ist". Dan diese Verheißung Wirklichkeit werde, möchte das Büchlein praktische Wege zeigen; es bietet zuerst einen gedrängten Überblick über die theoretische Bedeutung des Herz-Jesu-Gedankens; auf dieser Grundlage erwächst dann die Möglichkeit, daß Herz-Jesu-Verehrung nicht bloß eine Andacht neben anderen Andachten bleibt, sondern daß sie das wird, was sie sein soll: Geist und Gesinnung, die all unsere Andacht und Andachten belebt und beseelt und unserem ganzen Tun und Streben ihr Gepräge gibt. Die Gedanken, die „Herz Jesu und Priestertum" den Priestern bot, sollen durch dieses Büchlein Gemeingut aller werden zur tieferen Erfassung und zum vollen Verständnis der Absichten des Herrn, der gerade die Verehrung seines Herzens als „Heilmittel für die letzten Zeiten, die Zeiten erkaltender Liebe" gab. Ein Volksbüchlein soll es sein, aber durch die Tiefe der Gedanken und gehobene Form auch den Verwöhntesten noch etwas geben. Gegenüber anderen Herz-Jesu-Büchern bietet es nicht bloß eine Vertiefung, sondern zeigt vor allem den Zusammenhang zwiscyen Herz-Jesu-Verehrung und christlicher Aszcse und dem Christentum überhaupt. Es gebt zurück auf den Ursprung der Herz-Jesu-Verehrung, wie sie geschichtlich unter dem Antrieb des Heiligen Geistes in der Kirche entstanden ist — wozu der Perfasser befähigt war durch seine Studien über den ersten Herz-Jesu-Apostel. („In der Schule des göttlichen Herzens." Leben und Lehren des seligen P. Claudius de la Colombivre. Innsbruck 1929, Rauch.) Verlag sacra“ Josef Müller, München 13, Friedrichstr. 18, Du meine Mutter — ich dein Kind. Ein Marienbüchlein von Andreas Obendorfer. 12°. (32 Seiten Text und 8 Bilder in bestem Kupfertiefdruck.) Preis 3Jt£. —.40, 8 —.65, Frt. —.50. „Du meine Mutter — ich dein Kind!" Ein überaus liebes Büchlein. Es ist Maria, der Gottesmutter, gewidmet und soll Liebe zu ihr und Vertrauen auf die Macht ihrer Fürbitte in unsere Herzen hineintragen. In bilderreicher, einfacher und schöner Sprache weiß uns der Verfasser zu begeistern für die Liebe zu unserer 3J?utter int Himmel. „Wer sie findet, findet das Leben und schöpfet Heil von dem Herrn." Im ersten Teil des Schriftchens behandelt der Verfasser besonders die Gnadenvorzüge der Gottesmutter, die Mariensterne. Im Leben Marias leuchten namentlich drei Sterne in hellem Glanz: der Morgenstern ihrer unbefleckten Empfängnis, der Polarstern ihrer mütterlichen Jungfräulichkeit und jungfräulichen Mlltterlicheit und der Abendstern ihrer Sllndelosigkeit. 3llles leichtverständlich und mit warmer Begeisterung! Im zweiten Teil des schönen Büchleins läßt der Verfasser die Kinder Mariens mit Blumengewinden bintreten zur Mutter. Es sind die marianischen Gebete. Alles schöne und liebe Vlllmelein! „Ave Mariä!" — das Veilchen, der „Engel des Herrn" — die Glockenblume, die dreifarbigen Rosen des Rosenkranzes, das Vergißmeinnicht des „Memorare!", das Liliengebet „O meine Gebieterin, o meine Mutter!" und das Edelweiß, das wir indemJmmakulata-Eebetchen ihr zu Füßen legen. Auch die Myrte fehlt nicht in dem Blumenstrauß der marianischen Gebete; cs ist die Lauretanische Litanei. Alles bat der Verfasser in schöner und praktischer Weise ausgelegt. Das Schriftchen wird sicher gut wirken »nd die Liebe zur SJhitter im Himmel und die Andacht zu ihr recht fördern. Es eignet sich besonders zur Verbreitung in marianischen Kon- gregationen und in Müttervereinen namentlich im Maimonat und ist auch mir Geschenkzwecke durch seine Billigkeit und schöne Ausstattung recht geeignet. Möge es viel Segen stiften! Das Seelenbuch eines Jesuiten. Peter L i p-p e r t, 8. J. „Aus dem Engadin." Briefe zum Frohmachen. (168 Seiten Text und 11 Kupfertiefdruckbilder.) Halbleder Mk. 4.60, 8 7.65, Frk. 5.75. Der Pater Lippert, Societatis Jesu, bat ein Buch geschrieben, das den schlichten Titel trägt: „Aus dem Engadin." Es besteht aus Reisebriefen, die Pater Lippert einem kranken Gefährten geschickt bat. Aber diese Briefe aus dem Engadin, viel mehr als nur eben „Reisebriefe", schließen die frohe und bange Seele eines geistlichen Men-schen auf, sie greifen an die Seele des Empfängers — und sie treffen die unsere, erquickend. erschütternd, lösend und anspannend. Richt daß es diesem Buch am Blick für die. Landschaft mangelte; aber während es sich voller Bewunderung auf den reichen Boden der Natur stellt, macht es vernehmlich, was tiefer und höher und breiter ist als die schönste Natur — die Seele des frommen Menschen rnind ihren Gott. (Das edle Buch, 20. bis 30. Tausend, erschien in Josef 3NLllers Verlag „Ars sacra" zu München, wo Pater Lippert weilt.) Von Brief zu Brief bebt sich das Buch aut die kaum merkliche Tribüne geistlicher Sentenzen von großer Weisheit: von einer Weisheit aus der Erfahrung, aber auch von einer Weisheit, die jenseits der Erfahrung erworben ist und die darum nur noch mehr bedeutet. Man könnte aus dem Buch ein Heftchen mit Sentenzen ausziehen, die den unmittelbarsten Gebrauchswert heilsamer 3Raximen hätten . . . Pater Lippert hat die ganze Liebe der Jlugen für die schöne Welt: ja er hat eine grobe Verliebtheit der Augen für die Welt; dies „oculis non manibus" ist ein wahrer Eros, den Plato lieben würde. Aber die eigentliche Substanz des Buches ist da noch nicht zu finden, obwohl es mit einer zuweilen ausschweifenden Entzückung von den Herrlichkeiten der schönen Erde redet. Die wichtigste Substanz ist da, wo dieses Buch sogar den Freund, dem es gewidmet ist, mit theologischer Härte angreift. Wir Weltlichen, an Rücksicht gewöhnt, erschrecken, wenn wir sehen, wie die monaftische Aufrichtigkeit nicht einmal den leidenden Binder schont, wenn es um das Heil der Seele geht. Wie hart sind diese zwei Mönche, die einander in Gott lieben, gegeneinander! Wir erschrecken wohl auch da, wo ein Pater die Not der eigenen Seele eingesteht. Wir Weltlichen denken, die Eeistlichen mühten die Lösungen besitzen, und nur wir seien dazu verurteilt, in den Problemen berumzusuchen wie im Nebel und im Gestrüpp. Aber dieser Mönch verhehlt seine Fragen, seine Unsicherheiten nicht. Vielleicht — ich wein es nicht — spielt da eine alte pädagogische Weisheit des Ordens mit, vielleicht soll unserer eigenen Dialektik, unseren eigenen Sorgen auf diese Art der Boden entzogen werden. Aber wie es auch sein mag: Dies Buch ist eine große Hilfe für sehr viele, und sein Urheber verdient die Anerkenntnis, die er selbst sich versagt: „. . . so sollte es also bei allem Richten, Erziehen, Verbessern, Tadeln und Verurteilen nur Stellvertreter Gottes geben, Menschen, die aus Gottes Weite und Größe heraus ein Geschönt anrühren, die ihm Größeres geben, als es besitzt . . . Ganz große und feinfühlige Menschen, ganz objektive und doch zartsinnige, einfühlende Menschen, ganz sichere und überzeugte und doch schweigsame und rücksichtsvolle Menschen müssen das sein," Betende Händlein in betender Hand. Ein fröhlich-frommer Weg ins Gottesreich für Mutter und Kind. Von Marga Müller. Bilder von Alda Laurin. 8°. (160 Seiten mit 10 farbigen Bildtafeln und Uber 100 in den Text gestellten zweifarbigen Bildern.) Seinen Mk. 2.80, 8 4.65, Frk. 3.50. „Alles Erste lebt ewig im Kinde, die erste Blume, die erste Musik, die erste Freude malen den Vordergrund seines Leber.s aus." (Richter.) klnd wir fügen hinzu: Auch die Art, wie das Kind erstmals mit der Welt des Religiösen zusammentrifft, ist entscheidend für sein ganzes Leben. Diese erste Begegnung der kindlichen Seele mit Gott fällt normalerweise in das vorschulische Alter, in die Zeit der „Mutterschule". Wer als Religionslebrer die Schulneulinge betreut, spürt aus allen Seinäußerungen des Kindes den religiös marinen oder kalten Atem der Familie, zumeist der Mutter. Wo sie fromm vorgearbeitet, bat er ein leichtes Weiterbauen, wo sie es versäumt hat, kann er es kaum mehr ganz gutmachen. Darum freuen wir uns der köstlichen Gabe, die Frau Marga Müller, im eigenen Kinde wieder Kind geworden, in die Hände der willigen Mütter legt. Da mag dann keine mehr, wenn sie auch noch so sehr von Arbeit und Sorge bedrängt ist, sagen: „Ich habe keine Zeit und ich kann es nicht." Durch dieses Büchlein wird es ihr aufgehen, daß es nichts Schöneres und, wenn es so schön vorgemacht wird, nichts Leichteres gibt, als mit dem eigenen Kinde von Gott und seinem Himmelreiche zu reden. Das ist wirklich „ein fröhlich-frommer Weg", den die Mutter da mit dem Kinde durch den Tag, durch die Woche und durch das heilige Jahr geht. Man weiß beim Lesen nicht, soll man sich mehr über die Fröhlichkeit oder die Frömmigkeit dieser feinen, fast durchwegs neu ersonnenen Reime freuen. S.o denkt und redet das echte Kind. — Mchten doch viele dieser Verse auch ihren Weg finden in den ersten Religionsunterricht der Schule. Wir haben dort keinen Überfluß an wirklich kindgemäßen Eebetstexten. Daß der Verlag „Ars sacra" das Büchlein so herrlich und reich mit Bildern geschmückt hat, wird den hellsten Jubel der Kinder wecken. Die hl. Elisabeth. Ein Meisterwerk von Professor Leo Samberger. Das Bild (Kupfertiefdruck) erscheint soeben im Verlag „Ars sacra“ Josef Müller, München 13, in zwei Größen: als Heiligenbildchen (Preis für 100 Stück Mk, 3.50, 8 5.85, Frk 4.40) und als Wandbild (Format 18 X 23.5 Zentimeter) zu Mk. 1.—, 8 165, Frk. 1.25. Sambergers St.-Elisabeth-Bild ist ein wohlgelungenes Kompendium des so reichen Innenlebens dieser heiligen Frau. Ein psychisches Porträt: einfach, ohne Aufwand an Nebensächlichkeiten in der Technik, lebenswahr in der Darstellung — mit klarem Hinweis auf die Sendung der Heiligen gerade für unsere Zeit harter sozialer Not. Schlichte Hoheit und echte Fraulichkeit. mütterlich-liebevolle Fürsorge und restloses Durchdrungensein von des Heilands größtem nnd erstem Gebot — all das spricht eindringlich aus diesem Bilde zu uns. Die Genialität Leo Sambergers, des berühmten Münchener Meisters der Bildnis- und Charakterfigurenmalerei, erweist sich aufs neue in einer soeben vollendeten Darstellung der bl. Elisabeth. Ausgezeichnet gelungene Nachbildungen des in Kreide gezeichneten Blattes sind bei der Verlagsanstalt „Ars sacra“ Josef Müller in München erschienen. Mit wahrer Freude darf man auf das Werk aufmerksam machen nnd ihm weiteste Verbreitung wünschen. Die Auffassung ist völlig neu. An die Stelle jener romantisch erzählenden Art, die in den Wartburggemälden des Moritz v. Schwind ihre schönste Gestaltung gewonnen hat, ist eine herrlich vereinfachte und verinnerlichte Seelenschilderung getreten. Man steht die heilige Frau in Salbfigur dargestellt, einen kranken Mann betreuend. Wunderbar ergreifend spricht der Ausdruck des stillen, ernsten Antlitzes zum Gemüte des Beschauers. Eine beglückende Rube geht von dem Bilde aus. Das ist wahrhaft ein Lobpreis der christlichen Liebe und Barmherzigkeit, die himmelhoch erhaben ist über Anfechtung und Spott moderner Zweifler. Ein edles Werk deutscher Kunst, aus Elaubens-und Herzenstiefe entsprossen. Universltäls-Buchdrurkerei ..Styria". Gra,.