46. Kamstas den is. Msventber 1830. HIie moverttett Oesetlschaftett. ööel! Michts — ünv O-twaS. iEilie humoristisch^ Betr' vl» es die wirklichen Blattern, oder die Schafblattern l sind, das heißt, ob es Liebende oder bloß Verliebte t sind,' in welcher Periode der Krankheit sie sind, ob in -' der ENtlrickluNgs-Periode, ob in derPttiode des Aus-! bruches, ob in der Krisis derselben oder in der Rtcon- l82 — Auf jedem Fall bilden die Verliebten ei-^nen Staat im Staate, und sind deßhalb zur Gesellschaft nicht mitjurechnen. Ganz unerträglich aber in geselligen Zirkeln sind die Vorneymthuer, die Gespreitzten, die pecrisicirten Gesichter, die nie lachen, und nur selten sich hi? und da ein Lächeln unter dem Fette zu Schulden komm,«" lassen. Diese assectiren geläuterten Geschmack, ihr Anttitz liegt wie gepreßter, falber, zweifarbiger Sammt da, und man ist versucht,'sich eine Weste daraus ma« chtn zu wollen. Das sind die geselligen Holzäpfel, wenn man die sauren Gesichter hineinbeißt, bekömmt man lange Zähne. Soll ich nun noch ein Wort über die sogenannten privilegirten Gesellschafcs - Spaß- und X'Usiigmacher sagen? Wer kennt nicht ein Hcer solcher Fadriane, die einen und denselben Spaß immer von Neuem vornehmen, und sich dadurch, so zu sagen das Bürgerrecht in gewissen Zirkeln errungen haben? Der Eine kann 15 Minuten auf einem Fuße stehen; der Zweite kann mit der Stirne eine Haselnuß aufknacken; dcr Dritte kann durch den Schalten seiner Finger einen Hasen und einen Hund an der Wand erscheinen lassen; der Vierte kann wie eine Katze miauen, und wie ein Hund bellen; der Fünfte kann mtt dem Munde sägen und hobeln; der Sechste kann sich ein brennendes Licht in den Mund stecken; der Siebente kann sich die Augenlieder wie Ermelaufschläge .emporschlitzen; dcr Achte kann drei Eierdotter aus einmal verschlucken; der -Neunte kann mit seinem Gesichte wetterleuchten, blitzen und einschlagen; der Zehnte kann mittelst Schnupfta-dack und einer Serviette einen Türken vorstellen; der Eilfte kann mit dem Munde einen Groschen vom Boden aufheben; der Zwölfte kann seine Nase heben und senken wie einen Regenschirm; und so gibt es ein Heer solcher Kraftkünstler, die alle Tage in allcn Gesellschaften eben dieselben Stückchen produciren. Wcnn man nun oft es mit ansieht, wie sich Gesellschaften dieselben Spaße zum hundertsten Mal vormachen lassen, und immer wieder neuerdings davon erfreut sind, so muß man mit jenem französischen Derbdenker ausrufen: »der Mensch ist ein geselliges Thier.« Fast würde man versucht, zu glauben, unser geselliges Etwas stehe nicht viel höher als unser geselliges Nichts. Wir kommen, um zu sagen, daß wir uns nichts zu sagen haben, und um davon zu sprechen, daß man gar nichts weiß, wovon man sprechen sott; und dann gehen wir auseinander, um zu gleichem Zwecke wieder zusammen zu kommen. Das Uonigreich ver MieVerlanVe. Werfen wir die Blicke zuerst im Allgemeinen auf den Umfang des Königreichs, so finden wir, daß es ungefähr den H5ten Theil Europa's und weniger als den 20U0sten Theil der bekannten Länder der Erde einnimmt. Während es auf diese Weise fast unscheinbar versinkt in die Masse, welche die. Erdkugel bildet, tritt uns mächtig die Thatsache entgegen; daß es den be-wuüdernswerthen physischen und moralischen Instren-gungen seiner Bewohner gelang, durch ein Iahrhun' dert die Meere zu beherrschen und das Land zum Mit-telpuncte des Welthandels zu machen. Dieser Zeitraum gehört zwar verschwundenen Jahrhunderten an, aber mit der höchsten Blüthe war die Thätigkeit nicht vcl? schwunden, sie lebte fort in einer großen Anzahl höchst merkwürdiger Werkstätten, in denen der Gewerbe-" und Mauusactursteiß schon erwacht war, als er noch lange schlummerte in den Wohnplätzen der Nachbar-' länder, die sich ihre Bedürfnisse anProducten der Kunst aus den Waarenlagern der Niederländer holten. Ersl jetzt, nachdem der Frieden verschwunden ist, steht" jene Werkstätten theils halb verlassen, theils auch schon verödet, im fürchterlichen Scheine der Fackeln des Bürgerkriegs und der Empörung. — Nach den offiziellen Berichten, die 182? im Haag erschienen, betrug das Areal des Königreiches 6,198,137 Bonniers (Hectares, Morgen, fast 2vo QNuthen), eine Angabe, welche der gewöhnlich angenommenen von H96 Q.M. zitmlw) nahe kommt. Stellen wir dem Flächenraum' die An' gäbe der Einwohnerzahl zur Seite, so überrascht uns der Umstand, daß schon nach der Zählung von 1825-6,015,500, und nach dem allerletzten ämtlichen Verich' te 6,166,900 Menschen aufjenem Naume lebten. Fu' gen wir diesem Menschencapital noch den jährlichen Durchschnitts^ Überschuß der Gebornen über die 25el-siorbenerl von ^0,000 hinzu, so wird im Jahre i8Za so ziemlich auf einen Morgen ein Mann komniew wahrend in Rußland 8 Morgen auf einen Bewohn^' gerechnet werden. Das Verhältniß der Bevölkerung stellte sich noch im Laufe dieses Jahrs so günstig, daß fast 10,000 Menschen auf den l^i-iameti-L carre kow' rmn, während England und Schottland nut 700^ Frankreich 6000 darauf zählte. Die Bewohner d«^' Königreiches der,Niederlande zerfallen ihrer Nation"" lität nach in fünf ziemlich ungleiche Theile. Ue^ 2,600,000 sind Wallonen oder Belgier vom sranzö^ schen Stamm; sie bewohnen die Provinzen Süd- "N Ost.Brabant, Antwerpen, Limburg, West- ""^' 3st-Flandern, Namur, den Hennegau, Lüttich "^ Luxemburg. Sie haben zusammen 68 Repräsentant inder zweiten, aus 110 Mitgliedern bestehenden H" mer. Fast 2,000,000 sind Holländer, Bataver ^ deutscher Abkunft; sie bewohnen sämmtliche "ö'rd" , Provinzen (Holland, Zteland, Utrecht, Vbel-V!, 433 Geldern, Drentheund thellweise Groningen und Fries-lcmd) und sendeten ^2 Abgeordnete in die Kammer. Gegen 160,000 gehören den Friesen an, ungefähr 510,000 sind Deutsche und fast 100,000 Juden. Deh-ncn wir diese Beleuchtung auf die Nttigionsverschicden-heit aus, so ergibt sich, daß die Zahl der Katholiken noch um 200,000 mehr, als die oben angegebene Zahl, der Vclgcn(fast 5,800,000), die der Neformirlen nicht ganz soviel, als die der Holländer (kaum 1,800,000) beträgt; die der Lutheraner übersteigt um ein Viertel die Zahl der Deutschen (gegen 400,000). Mennoniten (125,000),Wallonen (62,000), Nemonstranten (^1,000), Kantianer und Nheinsberger (über 15,0'00), Anabau-tisicn (gegen 2000)'und Iud^N (obige 100,000), füllen die Totalsumme aus. Vorsi ch ts maßregeln gcgcn die für dcn Gesterr ei ch i sch e n Uaiser st nat. Sc. Majestät der Kailer, gewohnt, für das Wohl Höchstihrer Staaten mit väterlicher Sorgfalt zu wa-6)cn, haben auch auf die gegenwärtig in Rußland herrschende (ülioloi-a innrdus Höchstihre besondere Aufmerksamkeit zu richten, und in Erwägung der schnellen Forlschritte dieser Seuche, der drohenden Gefahr , welche durch ihre Annäherung gegen Westen entsieht, so wie der hierdurch nothwendig werdenden Vorsichtsmaßregeln, mittelst eines an den Haus-, Hof-und Staatskanzler, Fürsten von Metternich, erlassenen Allerhöchsten Cadinettsschreibens vom 22. v. M., eine eigene Commission, unter dem Vorsitze des Obersten Kanzlers, Grafen v. Mittrowsky, und mit Zuziehung von Mitgliedern der geheimen Hof- und Staatskanz« lei, der vereinigten Hofkanzlei, der königlichen ungarischen und königl. siebenbürgischen Hofkanzlei, des Hof-kriegsralhco, dann der Wiener medicinischen Facultät, zu dem Ende anzuordnen geruhet, damit sich diese Commission mit der reifen Berathung über diese Krankheit beschäftige, und die zweckdienlichen Mittel zur Hintanhaltung des Eindringens derselben in die k. k. Staaten, Sr. Majestät in Vorschlag bringe. Ueber die von dieser Hof-Commission Sr. Majestät vorgelegten Anträge haben Allerhöchstdieselben durch .Entschließung vom 2. November l. I. anzuordnen befohlen, daß Erstens: An dem schon seit geraumer Zeit wegen der Pesiseuche bestehenden Cordon gegen alle, aus Gegenden, wo die (^.olera markuä sich bisher ge-äussert hat, kommende Provenienzen so wie gegen Pestverdächtige, nach dem zweiten Grade der Contumaz-Vorschrifren vorzugehen sei. Zweitens: Daß in den österreichischen Seehäfen hinsichtlich des Verfahrens gcgen die aus jenen Gegenden anlangenden See-Provenienzen die gleiche Vorsicht anzuwenden sei; daß ' Drittens: Alle aus Nußland einlangenden Briefschaften von nun an derselben Behandlung, zu unterziehen seien, welche für Briefe, die aus pestoer-dächtigen Gegenden kommen, vorgeschrieben ist. Viertens: Daß in Gallizien alsogleich solche Vorbereitungen vorsichtsweise zu treffen seien, damit bei, wider Verhoffen, naher rückender und größer werdender Gefahr, sowohl der schon dermalen aufgestellte Cordon unverzüglich verstärkt, als auch die Aufstellung eines neuen Cordons gegen Rußland baldigst bewerkstelligt werden könne, und dafür zu sorgen sei, daß in dieser Provinz durch die Behörden, die öffentlichen Sani'täls-Beamten und die Aerzte, der Gesundheitszustand der Einwohner sorgfältigst überwacht, und jeder auch nur den geringsten Verdacht erregende Krankheitsfall zur Kenntniß der Landesstclle gebracht werde, damit unverzüglich die nöthigen Vorkehrungen eingeleitet werden können. Fünftens: Daß d« Wiener medicinische Facultät über die Kennzeichen und die Bchandlungsweise der dilulera moi^u» mit Benützung alles dessen, was über diese Seuche bisher aus medicinischen Schriften, aus den eingelangten ämtlichen Berichten und aus öf-fentlichen auswärtigen Blättern bekannt ist, eine förmliche Instruttion zum Behufe des bei den Contumaz-Aemtern angestellten''Personals auf das Schleunigste zu verfassen habe. Sech stens: Daß, um die Natur und die Behandlungsart der (^lulerll 7norku8 näher rennen zu lcrnen, ohne Verzug zwei Aerzte auf Staatskosten nach Nußland abzusenden seien, die mit den nöthigen In-struttioncn über den Zweck ihrer Sendung werden versehen werden. Durch,dicse von Sr. Majestät angeordneten Vor- ^ sichtsmaßrcgcln, zu deren ungesäumten Vollziehung bereits die nöthigen Einleitungen getroffen wurden, ist nicht nur jeder Gefahr für den Gesundheitszustand der Bewohner dcs österreichischen Kaiserstaatts in diestr Beziehung nach aller Möglichkeit vorgebeugt, sondern sie können auch dem übrigen Europa, für welches der österreichische Kaiserstaat gleichsam die Vorhuth gegen solche einbrechende Seuchen bildet, zur vollen Beruhigung dienen. - - t84 Mittel, yen ^rost aus ven Gliedern zu bringen. Iu! Schlager's gemeinnützigen Blatter« für das Königreich Hannover, Februar 1820, witd nachstehendes Mittel, den Frost aus den' Gliedern'zu bringen, empfohlen : Man nehme FlietzsrblUmen (Höllunderblü« « bcr englischen' Grafschaft Somerset kam ein Gemeiner zu spät zur Parade, worauf sein Offizier ihm mitAc-rest drohle. »Wenn Sie dieß thun — gab Jener zur ANtwör.t .^' so soll mich der Henker holen, wenn ich nicht Ihren Pacht erhöhe.« Der Zufall wollte nam? lich, daß det Offizier des Gemeinen Pachter war. M 4 « e >ejte n, Hr. Dusumier aus Bordeaux ift vön ''eklen Reisen aus Indien zurück gekehrt mit einet Sammlung von ungefähr Isoa Merkwürdigen Fischen, welche er dem Baron Cuuicr anbieten will. Auch hat er einige Oascllett, einige Aris, einsehr seltenes Thier von dem Geschlecht der Bären, welches nur durch Saugen seine Nahrung zu sich nimmt, und eine Hyäne, die nur vongekochmn Reiß lebt uud so zahm ist, wie ein Schaf, mitgebracht. Die Thiere sollen in dem Pflanzengarte« zu Paris aufbewahrt werdend Die letzte Karäwclne vom Ural hat vor Kurzem die Gold- und Platina-Ausbeute des letzten Semesters von 1829 zurückgebracht Die Minen der Krone hatten t?82 Pfund, die Priuatmincn über 91 Pud geliefert,- von Platina war der Ertrag 1155 Pfund, wovon etwa 50 PfunV aus Privat-, der Rest aus Krön-bergwerken kam. Die reichsten Goldbergwerke sind die von Zlatoousk, der Krone zugehörig (sie gaben cin« Ausbeute voN 391 Pfund), und die Von Werchizetsk, im Besitze von Hrn. Iacovlev , der 841 Pfund daraus gewann. Die reichste Platmamine gehört den Erben des geheimen Raths Demidovj sie warf 1089 Pfund ab. Äm 1Z. März d. I. zeigte sich ein Neuct Vulkan nn Meere unfern Island gegen Westen. Man nahm davon nur den Rauch wahr, da man kein Fahrzeug, hatte, um sich in die Nähe zu begeben. In dcr letzten Hälfte des Mai hatte der Rauch aufgehört; man fürchtet jetzt aber, der Vulkan Mochte eine unterseeische Inscl gebildet haben, welche der Schifffahrt gefährlich seyn könnte; auch betrachtet Man ihn als Vorläufereines Äusdruchs der isländischen Vulkane, wie denn in einem gleichen Falle auf eine ähnliche Erscheinung eine furchtbare Explosion des Skaftafalls-Iokelen erfolgt Nevmeur: Fr. 5av. Oeineich. Verleger: Mnaz Al. Vvler v. Uleittmatzr.